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TARL Volljährigkeit geprüft
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Magdeburg


Die dunkle Seite der Macht

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  Reise der Verdammten Datum:12.03.07 10:31 IP: gespeichert Moderator melden


I.Santa Ana


Der Sturm war unvorstellbar stark und kam unerwartet.

Die stolze Armada wurde von ihm völlig überrascht. Dutzende und Aberdutzende von Schiffen jeder Größe wurden von ihm zermalmt. Die Segel der Schiffe rissen wie Papier, flatterten als bunte Fetzen übers Meer. Die brodelnde Masse aus Wind, Schaum und Wasser wälzte sich über jedes einzelne Schiff, rissen Tausende tapferer Männer in die Tiefe, zertrümmerte die kleineren Boote an den Bordwänden der großen stolzen Segler und Galeeren, riss diesen dabei auch die Flanken auf.
Gierig leckten die Fluten an den vielfältigen Innerein der Schiffe, spülten alles aus ihnen heraus wessen sie habhaft werden konnten, warfen Kisten und Ballen lustig durcheinander, schleuderten sie von Wellenkamm zu Wellenkamm, zertrümmerten sie schließlich wenn sie des Spiels überdrüssig wurden.

Die Böen und Brecher fegten die Decks der Schiffe leer, rissen Aufbauten herunter, warfen die Soldaten in ihren Rüstungen ins Meer. In Sekundenschnelle versanken diese in der finsteren Tiefe, ihnen folgten die tapferen Seeleute die sich verzweifelt gegen die Kraft des Sturmes wehrten. Weinende und betende Männer, an den Masten oder Trümmern der Aufbauten festgeklammert, wurden von den herunterstürzenden Trümmern der Masten erschlagen, die zerschmetterten Glieder ins sturmgepeitschte Wasser gefegt. Manch Schiff kippte einfach um, trieb kieloben dahin bis es mit einem anderen kollidierte und die Planken brachen, die eingeschlossenen Männer kläglich ersaufen ließ. Das Heulen und Pfeifen des Sturm übertönte ihre verzweifelten Hilferufe genau wie die der in den Galeeren angeschmiedeten Rudersklaven, die elendiglich in ihren volllaufenden Booten ertranken.

Unbarmherzig trieb der Orkan sein Unwesen und als er endlich erschöpft verhielt war die langsam sich beruhigende Oberfläche der See übersät mit Trümmern und den sich im Takt der Wellen auf und nieder bewegenden Leichen der Ertrunkenen und Erschlagenen.

Aber nicht alle Schiffe der einst stolzen Armada waren vernichtet. Etliche sammelten sich, versuchten zu retten was noch zu retten war. Andere Schiffe waren vom Sturm vor sich hergetrieben worden, zerstreut in alle Himmelsrichtungen, fern ab vom Kurs und von den anderen. Manche schwer, manche leicht beschädigt fanden sie sich in unbekannten Gewässern wieder oder trieben orientierungs- und steuerlos mit der Strömung dahin.

Eines dieser Schiffe war die große spanische Galeere *Santa Ana*.
Speziell für den Krieg gegen die englische Flotte hergerichtet verfügte sie über geringen Tiefgang für Gefechte in Küstennähe, hatte an Bug und Heck stabile Aufbauten als Schutz für die kämpfenden Soldaten und Mannschaften, verstärkte Seiten, etliche Kanonen, einen stabilen Rammsporn aus Eisen am Bug, ausreichend Platz für die gut 300 Mann zählende Truppe des Kapitän Santos, die Waffenkammer war prall gefüllt genau wie die Verpflegungskammer. Neben den beiden Segeln an den hohen Masten im vorderen Teil des Schiffes erhielt die *Santa Ana* ihre Geschwindigkeit und Beweglichkeit auch bei Windstille durch 140 gefangene englische Matrosen und Freibeuter die als Galeerensklaven im untersten Deck des Schiffes an die Ruder geschmiedet waren und furchtbare Qualen litten, ständig gepeinigt von den beiden sadistischen spanischen Wärtern Miguel und Moriz.

Traurig sah das Prachtstück der spanischen Flotte aus. Ein Mast war im Sturm geknickt, die Segel hingen in Fetzen von den Rahen. Teile der Aufbauten am Bug waren durch herunterstürzende Trümmer zerschlagen und fast jedes der 35 an steuerbord aus dem Leib des Schiffes ragenden Ruder war weggebrochen. Überall an Bord herrschte Unordnung. Alle möglichen Einrichtungsgegenstände waren umhergeschleudert worden, eine in der Pulverkammer hin- und herrollende Kanonenkugel hatte die Bordwandung beschädigt. Ein schmales Bächlein salzigen Meerwassers drang ins Schiff, sammelte sich an den tiefsten Stellen, schwappte hin und her, ließ die Galeere in der sanften Dünung schwerfällig hin- und herrollen, stieg langsam an so das die gepeinigten Rudersklaven bereits knöcheltief in schwarzer fauliger stinkender Brühe saßen.
Auch die spanische Besatzung hatte es schwer getroffen. Von den einstmals 300 Soldaten und Mannschaften waren über 100 während des Sturmes über Bord geschleudert oder von Schiffstrümmern erschlagen worden.

Kapitän Santos erkannte, dass unter diesen Bedingungen an ein sofortiges Rückkehren zur Armada nicht zu denken war, erst umfangreiche Reparaturarbeiten erfolgen mussten.

Der Sturm und die Strömung hatte die *Santa Ana* dicht an die kahlen aus dem Meer aufragenden und von tosender Gischt umspülten Felsen einer Untiefe getrieben. Hier ließ Kapitän Santos Anker werfen und die Mannschaft mit Reparatur- und Aufräumarbeiten beginnen. Jeder der noch lebenden Seemänner packte kräftig mit an, die Soldaten legten ihre schweren eisernen Rüstungen ab, packten mit zu. Der Zimmermann dichtete das Leck in der Pulverkammer ab, verhinderte so das Sinken des Schiffes, machte sich danach an das Herrichten eines neuen Mastes während andere damit beschäftigt waren die Gefangenen an neue intakte Ruder zu schmieden, während andere die Aufbauten wieder instand setzten, aufräumten, letzten erschlagenen Kameraden ein würdiges Seegrab bescherten.

Inmitten dieser geschäftigen Betriebsamkeit nahte das Unglück für die *Santa Ana* in Form eines englischen Kaperfahrers der auf der Suche nach versprengten Schiffen der Armada war.

Kapitän Santos sah das Unheil nahen, bereitete sich mit seinen Männern fieberhaft auf ein Gefecht vor.
Als das englische Schiff schon dicht heran war erkannte er jedoch das Widerstand sinnlos war.
Keine der Kanonen an Bord war einsatzfähig, das Pulver in der immer noch halb unter Wasser stehen Waffenkammer nass. Auf einer Seite noch immer ohne funktionsfähige Ruder und nur einem Mast ohne Segel war auch eine Flucht unmöglich.
Schweren Herzens und aus Sorge um das Leben seiner Männer gab er Befehl zum Hissen der weißen Flagge, verbot Gegenwehr und ließ seine Männer die Waffen ablegen.

Die Rudersklaven unter Deck hörten den Tumult, vernahmen durch die aufgeregten Gespräche der Spanier von der Anwesenheit ihrer Landsmänner. Unbeschreiblicher Jubel brach unter den gepeinigten Menschen aus im Angesicht der nahenden Befreiung.

Und plötzlich geschah das Unfassbare. Der fremde englische Kapitän, getrieben von Gier nach Ruhm und Ehrgeiz nach noch mehr Beute unter den überall in diesen Gewässern herumtreibenden spanischen Schiffen der zerstreuten Armada gab den Befehl zur Versenkung der *Santa Ana*, wohl wissend ob der Anwesenheit der gefangenen englischen Brüder auf den Ruderbänken des Spaniers und die Kapitulation und weiße Flagge missachtend.

Das Gemetzel dauerte nicht lange. Die englischen Kanonen zertrümmerten das Schiff in kurzer Zeit, fegten die um Gnade bittenden Spanier von Deck, zerschlugen die Bordwände über und unter der Wasserlinie, töteten schon viele der Menschen noch vor dem eindringenden Wasser. Die von Bord springenden Männer der *Santa Ana* wurden durch Pistolen- und Gewehrschüsse getötet, so viele das sich das Wasser um die sinkende Galeere rot färbte.

Fassungslos und entsetzt mussten die angeketteten englischen Rudersklaven diesen barbarischen Akt ihrer Landsleute miterleben, bemerkten die einschlagenden und so manche Ruderbank leerfegenden Kanonenkugeln. Der Tumult war unvorstellbar. Das Wasser im Deck stieg sehr schnell, mischte sich mit den Überesten der Zerfetzten zu einer üblen Brühe. Verzweifelte Menschen rissen an ihren Fesseln in der hoffnungslosen Bemühung sich von ihnen zu befreien und dem jämmerlichen Tod des Ersaufens zu entkommen. Ihr in Todesangst und grenzenloser Verzweiflung ausgestoßenes wahnsinniges Geschrei wurde übertönt vom Donner der Kanonen des Engländers und dem Krachen der brechenden Planken des Schiffes.

Einer der gefangenen und um ihr Leben kämpfenden Galeerensklaven war ein alter grauhaariger Mann. Abgemagert und mit keinem Fetzen Stoff mehr am Leib, der Rücken vernarbt von den unzähligen Schlägen der Peitsche, mit durch der Länge der Gefangenschaft rostigen Eisenfesseln an den Gliedern und schon seit vielen Jahren auf der *Santa Ana* war er einer der letzten Lebenden auf dem Ruderdeck.

Bevor das schmutzige Wasser auch über ihm zusammenschlug schrie er mit dem Blick nach oben gewandt und rot glühenden Augen seinen Fluch in das tosende Inferno:

“Ihr, die Ihr euch Landsmänner nennt und uns so schmählich ermordet habt, werdet dafür zahlen!
Wenn eines Tages an dieser Stelle der See, das unser Ende ist ein sprechender Vogel erscheint, wird die *Santa Ana* in all ihrer Pracht und Stärke aus den Fluten aufsteigen und die Jagd auf euch englische Frevler aufnehmen. Sie wird ruhelos und ohne Frieden die Meere durchkreuzen bis wir hier, die gequälten Männer die stets treu und tapfer zur Krone und zu England standen, durch lebendes englisches Fleisch, egal ob Mann oder Weib, ersetzt sind.

Ihr werdet die Leiden kennenlernen die wir zu Lebzeiten erlitten und uns dadurch unseren Frieden bringen.”

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TARL am 25.06.07 um 19:17 geändert
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Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
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gib jedem menschen seine würde

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  RE: Reise der Verdammten Datum:12.03.07 13:51 IP: gespeichert Moderator melden


tarl ich kann nur sagen. eine geschichte die typisch ist für dich.


geht jetzt der schwur in erfüllung?


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

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  RE: Reise der Verdammten Datum:13.03.07 08:04 IP: gespeichert Moderator melden


ich bin da ganz optimistisch - nadine
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MIrador
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  RE: Reise der Verdammten Datum:13.03.07 11:22 IP: gespeichert Moderator melden


liest sich klasse
erinnert mich an meinen historienschinken den ich seit drei jahren am schreibseln bin
würde mich echt interessieren wie du den schwenk in "unsere" Richtung" schafftst.
mach weiter
Gruß Mirador
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  RE: Reise der Verdammten Datum:13.03.07 20:52 IP: gespeichert Moderator melden


ein wirklich gelungener start. freue mich schon auf die fortsetzung
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  RE: Reise der Verdammten Datum:14.03.07 00:20 IP: gespeichert Moderator melden


Ein gelungener Auftakt. Das wird eine richtige Tarlgeschichte mit wahrscheinlich mehreren Geisterschiffen.
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Es grüßt das Zwerglein.
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TARL Volljährigkeit geprüft
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  RE: Reise der Verdammten Datum:15.03.07 17:51 IP: gespeichert Moderator melden


mirador - der *schwenk* bereitet mir etwas kopfzerbrechen...

weil das prob ist - ich hab das ende im kopf fertig und der anfang steht ja bereits da... aber das ganze dazwischen liegt noch im wahrsten sinne des wortes im nebel...
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Charly Volljährigkeit geprüft
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Der Punkt an dem der Regenbogen die Erde berührt, ist dort, wo das Herz eines besonderen Menschen strahlt

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  RE: Reise der Verdammten Datum:15.03.07 22:34 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo TARL,

super angefangen, aber lass dir Zeit. Ein Schwenk in die Neuzeit muß ja auch nicht sein. Nimmst halt a bissel Phantasie (hast du ja) und schraubst einfach an der Story weiter. Dein Ende ist ja relativ - kann sich ja noch ändern (zumindest in Varianten).

Na dann, fröhliches Gestocher im Nebel wünscht dir

Charly
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TARL Volljährigkeit geprüft
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Magdeburg


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  II. Reise der Verdammten Datum:17.03.07 06:36 IP: gespeichert Moderator melden


II. Legrelle


Herr Legrelle wartete ungeduldig.

Schon am Abend vorher hatte er die Ausrüstung an Bord seines Schiffes geschafft.

Während er etwas ungeduldig auf den schwach beleuchteten Kai des Jachthafens starrte, strichen seine Finger liebevoll über das glattpolierte Edelholz.
Stolz war er auf seine Jacht und glücklich darüber sie sein eigen nennen zu dürfen.

Lange hatte er gebraucht um sich seinen Jugendtraum erfüllen zu können und jetzt mit Mitte fünfzig und einer nicht unerheblichen finanziellen Mithilfe seitens seiner Hausbank war er in Erfüllung gegangen.

Seit 3 Wochen war er nun Eigentümer der Jacht, ausgestattet mit allen nur erdenklichen Spielerein und Bequemlichkeiten die eine 3 Millionen Euro teure Jacht zu bieten hatte.

Herr Legrelle hatte alles genau durchdacht, bot sich und sein Schiff solventen Interessenten für Tagesausflüge zum Tauchen, Hochseefischen oder auch einfach nur zum sonnen und baden an, zeigte Touristen die Schönheiten der bretonischen Küste.
Das Geschäft lief gut an, half ihm damit die nicht unerheblichen Tilgungsraten zu begleichen. Und Herr Legrelle hatte auch noch die Hoffnung bei einer dieser Ausflüge eine nette Frau kennen zulernen, der seine manchmal etwas schrullige Art die Dinge anzugehen gefiel und die bei ihm blieb, seine Liebe für das Meer teilte und mit ihm den Lebensabend auf seinem Schiff verbrachte.

Zwei sich in der Dunkelheit auf dem Bootssteg nähernde Personen ließen ihn aus seinen Gedanken erwachen. Eilig begrüßte er seine Gäste, half ihnen überzusteigen, warf den Motor an, löste die Leinen und verließ den kleinen Hafen in Richtung der offenen See.

Jetzt erst fand er Zeit seine Gäste einzuweisen, ihnen den frischen Kaffee und kleinen Imbiss zu reichen. Die dankbaren Blicke aus den noch recht verschlafenen Gesichtern der beiden zeigten Herrn Legrelle, wie angebracht dieser kleine Service war.

Während es sich seine beiden Gäste in den Sonnenstühlen bequem machten und zu den kleiner werdenden Lichtern des Hafenstädtchens schauten, stieg er wieder auf seine Brücke, gab Vollgas und steuerte in der Dunkelheit den noch fernen Untiefen vor der Küste entgegen, wo seine Gäste ihre wissenschaftliche Tauchexpedition zur Erforschung des bretonischen Hummers im Morgengrauen durchführen wollten.

Nach gut zwei Stunden hatten sie das Ziel erreicht. Schroff und kahl ragten ein paar von den Wellen umspülte schwarze Felsen aus dem Meer, bildeten unter Wasser ein Eldorado für viele Fischarten und reichlich Verstecke für Hummer und andere Schalentiere.
Herr Legrelle warf in sicherer Entfernung von den teilweise scharfkantigen Steinen Anker, half seinen Gästen die Tauchausrüstung anzulegen, reichte ihnen noch die Fotoausrüstung und sah sie in den dunklen, trotz der anbrechenden Morgendämmerung fast schwarzen Fluten versinken.

Entspannt nahm er in einem der Liegestühle Platz, schaute der aufsteigenden Sonne auf ihrem Weg zu, genoss den erwachenden Tag und die Ruhe, das leise Plätschern der heute flachen Atlantikdünung und einen tiefschwarzen starken Espresso.

Plötzlich fiel ihm etwas ein und er sprang recht schnell und schuldbewusst auf, eilte unter Deck. Mit sanften liebkosenden Worten lüftete er das dunkle Samttuch, öffnete die Tür des Käfigs, hielt seine Hand hinein.

Noch verschlafen und etwas langsam krabbelte im sein geliebter Graupapagai auf den Arm, griff die dargebotene Erdnuss und knabberte genüsslich daran herum, um sich danach auf die Schulter seines Herrchens zu bewegen.
Herr Legrelle unterhielt sich angeregt mit seinem Papagai, freute sich über das fröhliche Geplapper das dieser von sich gab, kraulte ihm zärtlich das kleine Köpfchen. Dieser lohnte es ihm, indem er ihm immer wieder in lupenreinem Französisch “Guten Morgen” ins Ohr krächzte.

Ein Kratzen und Schaben an der Bordwand und am Einstieg im Heck des Bootes unterbrach das Spiel der beiden und zeigte die Rückkehr der Tauchgäste an.

Herr Legrelle setzte den Papagai zurück in den Käfig, eilte an Deck und half den beiden beim Verlassen des Wassers. Verwundert registrierte er nebenbei, dass das Wetter in der letzten halben Stunde umgeschlagen war.
Der Himmel war dunkel geworden und Nebel war aufgezogen. Sehr dichter Nebel. Keine 3 Meter Sicht und die Temperatur war merklich gefallen. Auch der Wind war völlig eingeschlafen. Bleierne Ruhe und Stille herrschte rund ums Boot.
Nie zuvor war Herrn Legrelle ein derart plötzlicher Wetterumschwung begegnet.
Seine beiden Tauchgäste nahmen im Moment jedoch seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch und er half beim Ablegen der schweren Tauchausrüstung, betrachtete die aus der Tiefe mitgebrachten beiden Hummer und lauschte den begeisterten Schilderungen über die fantastische Unterwasserwelt.

Ein erst kaum hörbares dumpfes Schlagen einer Trommel, dass jedoch schnell lauter wurde, liess ihn besorgt aufschauen, vergeblich versuchend mit den Augen die graue Nebelmasse zu durchdringen. Deutlich waren die dumpfem Schläge zu hören, begleitet von leisem Plätschern und Rauschen.

Von einer Sekunde zur anderen nahm Herr Legrelle einen riesigen Schatten war der sich direkt auf sein Boot zu bewegte und Momente später erfolgte ein fürchterlicher Schlag.

Das Chaos brach aus. Die entsetzten Schreie seiner Gäste mischten sich mit seinen und dem Krachen und Bersten der brechenden Seitenwand seiner schönen Jacht.
Unterhalb der Wasserlinie bohrte sich ein eisenbewehrter Rammsporn in die Seite seines Schiffes, spießte es regelrecht auf. Er, seine Gäste und sämtliche losen Gegenstände wurden auf Deck hin und hergeschleudert. Hart schlug Herr Legrelle mit dem Kopf gegen einen der Stühle, verlor das Bewusstsein.

Minuten später kam er wieder zu sich, schaute sich mit verschwommenem Blick um.
Seine Jacht hatte bereits starke Schlagseite und die beiden Tauchgäste waren verschwunden. Statt dessen stand ein fremder eigenartig gekleideter bärtiger Mann breitbeinig über ihm, schaute ihn aus merkwürdig brennenden Augen an .
Mit sich überschlagender Stimme fragte Herr Legrelle diesen was passiert sein. Seine schnell ausgestoßenen französischen Worte erreichten das Ohr des Fremden und dieser hob den Arm.

Kaum erkennbar in der noch dichter gewordenen Nebelbrühe blitzte kurz der blankpolierte Stahl eines schweren Entermessers in seiner Hand auf und mit einem schnellen wuchtigen Streich beendete es die Träume und das Leben des Herrn Legrelle.

Lautlos und stumm wendete sich der fremde bärtige Mann um, sprang auf das andere Schiff über während sich dieses langsam rückwärts bewegend mit seinem Rammsporn aus der Jacht zurückzog.

Das jetzt riesige Loch im Schiff lies dieses in Sekundenschnelle vollaufen und sinken, riss die Leiche des Herrn Legrelle und seinen Graupapagai mit in die Tiefe, während das fremde Schiff verschwand und bereits wieder die warme freundliche Sonne durch den sich auflösenden Nebel blitzte.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TARL am 25.06.07 um 19:18 geändert
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urethan Volljährigkeit geprüft
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Niemand kann mich daran hindern, klüger zu werden - notfalls auch über Nacht. (Konrad Adenauer)

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  RE: Reise der Verdammten Datum:17.03.07 10:55 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr schön! Auch sehr stimmungsvoll!

Nun die Preisfrage: Welcher der Beteiligten trug einen KG? Herr Legrelle, der bärtige Mann, der Graupapgei - oder handelt es sich bei den Tauchgästen am Ende um junge attraktive Wissenschaftlerinnen, die nun neben ihren Studien über den Hummer noch einiges Andere zu sehen und zu spüren bekommen werden...?
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TARL Volljährigkeit geprüft
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Magdeburg


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  III. Reise der Verdammten Datum:19.03.07 21:48 IP: gespeichert Moderator melden


III. Willkommen

Der Aufprall war heftig gewesen und alles an Bord wurde durch die Gegend geschleudert.
Panisch und überrascht schrieen die beiden Tauchgäste ihre Angst und ihr Entsetzen in den Nebel.

Noch völlig unter Schock stehend kamen sie erst wieder richtig zu Verstand als sie sich auf dem fremden Schiff umringt von einer Unmenge Gestalten befanden.
Am ganzen Körper zitternd starrten sie in die Gesichter von Männern, die von wuchernden Bärten und merkwürdig brennenden Augen dominiert wurden, im starken Kontrast zur graugrünen blassen Haut und sie schweigend musterten. Niemand sagte ein Wort, kein Raunen war zu vernehmen, kein Husten - nichts. Eine fast gespenstige Stille herrschte um die beiden herum, nur untermalt vom leichten Plätschern der Wellen, dem Rascheln der Segel und dem gelegentlichen Knarren des Holzes.

“Hey, was ist hier los? Warum starren sie uns so an? Haben sie schon die Küstenwache alarmiert? Wo sind wir hier? Was ist mit Herrn Legrelle? Verstehen sie uns?”

Wortlos und unbewegten Gesichtes starrten die auch merkwürdig gekleideten Männer die beiden weiter an.

“Hallo, verstehen sie uns den nicht? Wie sehen sie denn aus - drehen sie einen Piratenfilm oder was ist los? Hat jemand ein Telefon dabei?”

Statt einer Antwort traten einige der Männer beiseite, öffneten eine Gasse durch die ein prächtig gekleideter Mann mittleren Alters schritt und dicht vor den beiden stehen blieb.

Deutlich unterschied er sich in Aussehen und Kleidung von der Masse der anderen Männer. In altertümliche aber farbenfrohe Seide, mit breiter Schärpe und einem großen breitkrempigen Hut gekleidet stach er deutlich aus der Masse der anderen heraus, die zumeist in leuchtendrote Hosen und helle Hemden gekleidet waren, manche mit einem silberglänzenden verzierten Brustpanzer und altertümlichen hochgewölbten Helmen auf dem Kopf, jeder verschiedenste Waffen wie Messer, Enterbeile, altertümliche Pistolen und Musketen in den Händen.
Einzig die brennenden Augen und graugrüne Hautfarbe hatte der Mann mit den anderen gemein.

Mit einer eleganten und geübten Art verneigte er sich vor den beiden und hub mit tiefer, grabeskalter Stimme monoton an zu sprechen.

“Mein Name ist Capitano Santos und ich begrüße sie an Bord meines Schiffes, der Santa Ana auch im Namen meiner tapferen Mannschaft.”

“Hey, Herr Kapitän was soll das alles hier. Würden sie uns erklären warum sie unsere Jacht gerammt haben? Und ich möchte sofort ein Telefon und mit der Küstenwache reden. Außerdem verlangen wir Schadensersatz für unsere verlorengegangene Ausrüstung und unseren Laptop. Haben sie überhaupt eine Ahnung wie teuer das alles war und wie viel Zeit uns dadurch bei unserem Forschungsprojekt über die Fortpflanzung des bretonischen Hummers verloren geht? Die Universität wartet schon dringend auf unsere Dissertation zu diesem Thema. Außerdem möchten wir gern wissen, was sie hier für einen komischen Film drehen, sie sehen ja alle sehr merkwürdig aus.”

Mit unverändertem Gesichtsausdruck und der gleichen kalten monotonen Stimme entgegnete ihnen der Kapitän:
“Ich bitte um Entschuldigung für dieses merkwürdige Zusammentreffen, kann aber leider nichts daran ändern. Da sie jedoch diejenigen sind, die uns erweckt haben und somit auch unsere ersten Gäste an Bord, werde ich ihnen alles erklären so dass sie auch die noch folgenden Gäste aufklären können. Aus verschiedensten Gründen werden nämlich weder ich noch meine Besatzungsmitglieder später die Zeit und Muße haben jedem neuen Gast den Sachverhalt darzulegen.”

Erneut verneigte er sich:
“Bevor ich ihnen jedoch unsere missliche Lage schildere, beantworten sie mir bitte eine Frage. Welches Jahr schreiben wir jetzt?”

Verständnislos und von der Frage völlig überrascht kam fast gleichzeitig aus zwei Kehlen: “Natürlich 2007.”

Mit einem kurzen Kopfnicken bedankte sich der Kapitän für diese Antwort.
“Danke für diese Auskunft, meine Damen. Jetzt wundert mich auch nicht euer befremdlicher Aufzug, der sich scheinbar in den letzten Jahrhunderten deutlich von unserer Mode abgesetzt hat. Währet ihr bitte so freundlich und legt diese eigenartige dunkle Panzerung ab während ich euch die Lage erkläre. Diese Kleidung schickt sich nicht für Damen und erst recht nicht an Bord dieses Schiffes!”

Entrüstetes Aufstöhnen der beiden Wissenschaftlerinnen.
“Hören sie mal zu, sie komischer Kapitän. Ich weiß nicht was hier los ist und aus welcher Irrenanstalt sie entsprungen sind oder wo die versteckten Kameras sind, aber wenn sie denken das wir hier vor all den Kerlen einen Strip hinlegen, haben sie sich getäuscht. Ich werde sie wegen Nötigung anzeigen, wenn wir wieder an Land sind. Verlassen sie sich darauf. Ich will jetzt sofort telef... “

Mit einer raschen heftigen Handbewegung versetzte Kapitän Santos der jungen Frau eine schallende Ohrfeige und unterbrach damit ihren Redefluss.
“Schweigen sie still, meine Dame, und kommen sie umgehend meinem Wunsch nach, sonst sehe ich mich gezwungen meiner Mannschaft den Befehl zu erteilen, nachzuhelfen!
Bisher habe ich mich ihnen gegenüber korrekt und mit Respekt verhalten obwohl es eigentlich nicht nötig wäre. Selbstverständlich hätte ich aber wissen müssen, dass das Benehmen englischer Damen zu wünschen übrig lässt. Andererseits schulde ich einen Teil ihres Verhaltens der ungewöhnlichen Situation und ihrer Jugend.”

Begleitet vom leisen Schluchzen der beiden Frauen, die sich langsam aus ihren Tauchanzügen schälten und anschließend mit leicht gesenkten Köpfen in ihren Tangas und vor ihren Brüsten verschränkten Armen im Kreis der spanischen Soldaten standen, schilderte Kapitän Santos ihnen in monotonem Singsang die Geschichte der Santa Ana und des Fluches sowie den Grund ihres Auftauchens.

Mit offenen Mündern und ungläubigen Augen starrten die beiden Frauen den Kapitän an, bemerkten zu ihrem Entsetzen die weiterhin unbewegten graugrünen Gesichter der Besatzung, die auch beim Anblick der durchaus nicht abstoßenden fast nackten Körper der Frauen keinerlei Regung zeigten und ebenfalls keinerlei Körperbewegungen machten. Wie steinerne Statuen umringte die Masse der Männer stumm die beiden und den Kapitän, eine merkwürdige Kälte ausstrahlend die trotz der inzwischen durch die Nebelschwaden blitzenden Sonne die Frauen frösteln ließ.

“... und deshalb sind sie beide als erste hier auf der Santa Ana gelandet um den Fluch zu erfüllen und unseren unglücklichen Seelen endlich Frieden und Erlösung zu bringen.”

Zum ersten Mal an Bord vernahmen die beiden entsetzten Frauen ein Stöhnen und Seufzen aus Hunderten Kehlen. Es kam aus den leicht offenen Mündern der spanischen Besatzung und als schauriges Echo auch aus den Tiefen des Schiffes. Für Momente verstärkte sich das Brennen und Glühen in den Augen der sie umringenden Mannschaft, die ansonsten weiterhin bewegungslos an ihren Plätzen verharrte.

“Selbstverständlich, meine Damen sind sie wie bereits erwähnt nur die ersten. Noch weitere 138 lebende Engländer werden wir an Bord nehmen und sobald sie unter Deck sind, werden zwei von uns für jeden von ihnen erlöst sein so wie in wenigen Minuten bereits die ersten 4 für sie beide. Ich denke, dass ist alles was sie wissen müssen und ich möchte sie jetzt bitten zwei meiner Männer unter Deck zu begleiten wo ihnen alles weitere angedacht wird.”

“Wir gehen nicht unter Deck. Niemals freiwillig. Das ist doch alles nur ein schlechter Witz oder Alptraum. Geister, wieder auferstehen, Fluch - wem wollen sie denn dieses Märchen erzählen? Jetzt ist es aber genug. Schluss mit dem Mummenschanz, machen sie die Kamera aus und geben sie uns etwas vernünftiges zum Anziehen. Hier ist es kalt. Und wegen der Ohrfeige hören sie von meinem Anwalt - Santos!” polterte eine der beiden los.

Kapitän Santos schien langsam ungeduldig zu werden und das Glühen in seinen Augen verstärkte sich etwas.
“Sie wollen einen Beweis? Hier haben sie ihn.”

Mit einer schnellen Bewegung riss er seine altertümliche Pistole aus dem Gürtel, setzte sie dem neben ihm stehenden Soldaten an den Kopf und drückte ab.

Beide Frauen schrieen gellend auf, verstummten dann aber wieder, von blanken Entsetzen gepackt.

Der Knall der Pistole dröhnte in den Ohren der beiden Frauen. Sie sahen den Kopf des getroffenen Soldaten auf der Seite, an der die Kugel austrat, regelrecht zerplatzen. Trotzdem veränderte sich das gefühllose unbewegte Gesicht des Soldaten nicht, kein Ton kam aus seinem Mund. Statt dessen drehte er langsam seinen Kopf, zeigte den Frauen die zerfetzte Seite seines Schädels, die sich in diesem Moment langsam wieder zusammenfügte, keinerlei Spuren hinterließ.

Zwei der spanischen Soldaten waren auf einen lautlosen Befehl des Kapitäns hin an die beiden zitternden panikerfüllten Frauen herangetreten.
Jeder der beiden Soldaten packte eine der Frauen am Oberarm, zog sie in Richtung einer offenen Tür an der eine Treppe schräg unter Deck führte.

Die Frauen spürten den harten Griff der Männerhände und die Grabeskälte, die den Fingern entströmte und Wellen des Frostes durch ihre warmen fast nackten Körper jagte.
Widerstandslos und unter Schock stehend folgten sie den beiden Soldaten zur Treppe. Dort fast angelangt stoppten ihre Begleiter, drehten sie noch einmal in Richtung des Kapitäns.

“Meine Damen, eine Frage hätten ich und meine Mannschaft noch an sie und ich bitte sie inständig sie uns wahrheitsgemäß zu beantworten. “

Beide Frauen nickten stumm.

“Bitte, meine Damen, sagen sie uns doch wie vor über 400 Jahren die Schlacht zwischen unserer unvergleichlichen Armada und der Flotte ihrer Königin ausgegangen ist.”

Sekunden dauerte es, bis die Frauen die Frage überhaupt realisiert hatten, dann aber antwortete wieder die eine, die bisher fast immer das Wort geführt hatte mit einem triumphierenden Beben in der Stimme: “Natürlich haben wir gewonnen und fast die gesamte spanische Armada vernichtet. Es war ein großer Sieg!”

“Danke für diese Auskunft, meine Damen.” kam es monoton und emotionslos aus dem Mund von Kapitän Santos, “aber seien sie versichert, diesmal gewinnen wir!”

Mit einem Kopfnicken beendete er die Unterredung und die Soldaten zerrten die Frauen unter Deck.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TARL am 25.06.07 um 19:18 geändert
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  RE: Reise der Verdammten Datum:19.03.07 22:47 IP: gespeichert Moderator melden


Das ist TARL - super!!

Die Frage ist nur, wie wird die erlösung aussehen?
leben gegen Erlösung??

Ich werde gerne weiterlesen, aber nicht in Grabesstimmung *grins*

Viele Grüße - Charly
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  RE: Reise der Verdammten Datum:21.03.07 01:04 IP: gespeichert Moderator melden


Ein echter Tarl!
Der Fluch der angeketteten englischen Rudersklaven, ging also nach 400Jahren in Erfüllung.

Vierhundert Jahre dauerte es bis der Sprechende Vogel Auftauchte und damit den Schwur erfüllte.

Die beiden Damen sind jetzt die ersten, sogenannten, Gäste an Bord der Santa Ana.

Werden sie jetzt unter Deck gefangen gehalten, bis alle 140 lebende Engländer an Bord sind?

Wie geht dann die Erlösung vor sich? Warte gespannt auf die Fortsetzung.
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Es grüßt das Zwerglein.
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Die dunkle Seite der Macht

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  IV. Reise der Verdammten Datum:25.06.07 19:20 IP: gespeichert Moderator melden


IV. Zimmermann

Widerstandslos und entsetzt ließen sich die beiden Frauen unter Deck führen.

Es ging wenige Stufen auf einer schmalen steilen Treppe hinab und dann durch einen niedrigen Gang zum Heck des Schiffes. Die dunklen Wände, der Boden und die Decke waren aus glatt geschliffenem Holz. Spärlich erhellte eine von der Decke hängende Öllampe den Gang, rechts und links erkannten die beiden Frauen je eine Tür. Einer der Soldaten ging vorn, einer hinten, in der Mitte die beiden Frauen.
Auch hier im Inneren des Schiffes spürten die beiden die feuchte Kühle der Umgebung, ein leichtes Frösteln zog vom kühlen Boden durch ihren Körper, verursachte ihnen Gänsehaut.
Lautlos schob der vor ihnen gehende Soldat einen schweren weinroten Vorhang beiseite, welcher den Blick zum hinteren Teil des Ganges verhinderte. Schwach und flackern beleuchtete auch hier eine rußende Öllampe den Rest des Ganges und die ihn abschließende Tür. Ohne Zögern öffnete er diese, trat ein. Vom hinten gehenden Soldaten leicht geschoben, betraten auch die beiden Frauen den Raum. Was sie erblickten war ein scheinbar heilloses Durcheinander verschiedenster Dinge.

Hier am Heck des Kriegsschiffes waren sie im Lager und Magazin. Der kaum zwei Meter hohe Raum war schwach beleuchtet. Neben drei der scheinbar typischen Öllampen drang zusätzlich noch schwaches Tageslicht durch ein Fenster im Heck des Schiffes ein, erhellte den Raum, gab den Augen der Frauen seinen Inhalt preis.
Bis unter die Decke war er vollgestopft mit Fässern, Kisten, Ballen. Ganze Berge von sorgfältig gefaltetem und verschnürtem Segeltuch lagen dort als Ersatz für zerfetzte Leinwand bereit. Spannrollen, Seile, Taue, Holzstücke, Werkzeuge, Bretter, Planken, sogar ein Ersatzruder und Mastteileerkannten die Frauen im gelblichen Schummerlicht. An einer Werkbank stand bewegungslos ein älterer Mann, bekleidet mit Plüschhose und hellem Hemd, die langen für einen Spanier typischen schwarzen Haare zu einem Zopf geflochten.

Langsam drehte er sich zu den beiden Soldaten und ihren Gefangenen um, starrte diese mit den seltsam brennenden Augen im bleichen, wettergegerbten Gesicht an.

Die beiden Soldaten blieben neben der Tür stehen, wortlos und stumm, die Augen auf die leicht bebenden Körper der Frauen gerichtet.
Ohne das zwischen ihnen und dem Schiffszimmermann ein Wort gewechselt wurde, wusste dieser was in den folgenden Minuten seine Aufgabe war.

Prüfend und mit erfahrenem Blick betrachtete er die Frau mit den kurzen dunklen Haaren genauer. Das ängstliche Gesicht und die schützend vor den Brüsten verschränkten Arme schienen ihn nicht zu beeindrucken oder zu stören. Ganz andere Dinge waren für den Zimmermann von Interesse.

Er trat vor, griff die Dunkelhaarige, zog sie neben seinen Arbeitsplatz. Der Griff seiner eiskalten Totenhand ließ die Frau erschauern. Ohne jede Gegenwehr ließ sie sich dirigieren. Die allen Männern auf dem Geisterschiff eigene Grabesstimme des Zimmermannes befahl ihr, sich auf den Boden zu setzen und sie folgte diesem Befehl widerspruchslos. Mit angstgeweiteten Augen beobachtete die Frau den Schiffszimmermann. Die wohlgeformten Beine schützend an die Brust gezogen und mit den Armen umklammernd, den Kopf leicht in den Nacken gelegt, verfolgte sie jede seiner Bewegungen.

Er beugte sich zu der Frau herab, umfasste mit seinen großen Händen kurz deren Fußgelenke, fühlte ihr Erschauern bei seiner Berührung. Der Griff seiner kalten, rissigen Handwerkerhände hinterließ auf ihrer weichen warmen Haut für einige Momente rötliche Abdrücke, die schnell wieder verblassten.

Gesetzten Schrittes ging er in den Teil des Lagers, wo die Ketten, Anker und anderen metallischen Teile lagen und genau wie vor hunderten Jahren zu seinen Lebzeiten blieb er vor den Kisten und Fässern in der Ecke stehen, rieb sich überlegend den Nacken.

Während die beiden Wachen stumm und teilnahmslos vor sich hinstarrten, beobachteten die beiden Frauen den Zimmermann genau, sahen ihn in einem Fass kramen, dann recht unwillig eine kleinere Kiste zur Seite schieben, anschliessend über eine große Kiste beugen, darin herumwühlen, immer mal wieder den Kopf schütteln, etwas herausziehen, betrachten, wieder hineinwerfen. Begleitet wurde diese Sucherei von leichtem Klirren und gelegentlichen Knarren des Holzes. Nach einigen Minuten hatte er das passende gefunden, kam zurück zur Werkbank und der daneben sitzenden Frau, beiläufig noch ein kurzes Stück Balken greifend und neben der Frau hinwerfend. Klirrend landeten ein paar alte, rostüberzogene Eisenschellen mit einer Verbindungskette daran ebenfalls neben der jetzt doch aufbegehrenden Frau. Erst leise, dann lauter, den Kopf zu ihrer Kollegin gewendet und Unterstützung heischend, sprudelten Drohungen mit Polizei, Bitten um Freilassung und verschiedene andere, teilweise wirre Dinge aus ihrem Mund.

Unbeeindruckt und stumm ließen die Wachen und der Zimmermann die verängstigte Frau plappern. Als diese jedoch vom Boden aufsprang und zur Tür drängte, packte einer der Soldaten blitzschnell zu, griff die um sich schlagende Frau im Genick. Mühelos schob er sie zum Platz neben der Werkbank zurück, zwang sie mit einem verstärkten schmerzhaften Griff seiner Hand auf den Boden. Wie eine Katze hing sie in seinem Griff, ließ in den nächsten Minuten ohne weiteren Widerstand alles mit sich geschehen, schluchzte nur leise vor sich hin.

Der Zimmermann kniete vor ihr nieder, bog mit beiden Händen die rostigen Metallschellen auseinander. Schaurig schallte das Quietschen des Eisens durch den stillen Raum, denn nur wiederstrebend folgten die eingerosteten Scharniere dem Druck seiner Hände. Endlich geöffnet packte er das eine Bein der Frau, die auf den Namen Nancy hörte, zog es neben den Balkenrest. Er schob die halb geöffnete Manschette über ihren Fuß bis auf Höhe des Knöchels, störte sich dabei nicht am leisen Aufstöhnen der Frau als die rostige Innenseite der Fessel schmerzhaft über ihre Haut schrammte, rote Kratzspuren darauf hinterließ. Mit deutlichem Kraftaufwand drückte er die Manschette zusammen und wieder begleitet von leichtem Knirschen des Rostes schlossen sich die beiden Hälften um ihr Fußgelenk. Durch das kleine Loch in den abstehenden Enden der Fessel steckte der Zimmermann einen kurzen plumpen Eisenniet, welcher ein schmales Ende und auf der anderen Seite einen breiten Kopf besaß, legte die Manschette auf das Balkenstück. Mit seinem Zimmermannshammer schlug er mehrfach mit kurzen kräftigen Schlägen auf das schmale Ende des Niets ein. Kleine Funken flogen durch die Luft während das weiche Metall der Kraft der Schläge nachgab, sich verbreiterte, die beiden Hälften der Manschette dauerhaft und ohne Werkzeug unlösbar miteinander verband.

Auf die selbe Art und Weise befestigte er auch um Nancy´s anderes Bein eine eiserne Manschette, hieß sie dann aufstehen. Entsetzt und paralysiert folgte sie seinem Befehl, merkte nur nebenbei das der Soldat seinen Griff in ihrem Nacken gelöst hatte, die Kälte seiner toten Hand nicht mehr in ihrem Genick war.

Nancy starrte auf ihre Beine, versuchte das Bizarre der Situation zu verarbeiten, hob prüfend mal das linke, mal das rechte Bein, spürte die Kühle des Eisens an ihren Fußgelenken, den Druck des Metalls, dass Gewicht der unförmigen Kette zwischen den Manschetten die ihr nicht ganz 40 cm Spielraum ließ und jede Möglichkeit zum Ausschreiten oder Laufen nahm, ihr zukünftig nur recht kurze und schmerzhafte Schritte erlaubte.

Sie schreckte auf, hob erst den Blick, als der Zimmermann erneut an sie herantrat. In seiner Hand hielt er einen weiteren Ring, der Nancy jedoch gewaltig groß erschien, eher an die Spannringe alter Eichenfässer erinnerte. Das eine Ende des gut 4 cm breiten Ringes war mit einer abstehenden breiten Lasche versehen, welche genau durch die länglichen schmalen Schlitze passte, mit der das andere Ende des Ringes in regelmäßigen Abständen versehen war. Ein Scharnier in der Mitte ermöglichte das Auf- und Zuklappen des Gerätes. Auf der einen Hälfte des Ringes war neben der Lasche am Ende noch ein großer stabiler Ring angeschmiedet, dessen Funktion den Frauen später klar werden sollte. Die Vielzahl der schmalen Schlitze auf gut einem Viertel der Ringlänge der anderen Hälfte ermöglichte das passgenaue Anlegen bei allen halbwegs normal proportionierten Menschen, angefangen von schmalen Frauentaillien bis hin zu kräftigen Männerhüften.

Er öffnete den Ring, legte ihn ihr um die Hüften. Auf seinen Befehl hin musste Nancy den Bauch einziehen, die Luft anhalten und so verharren. Der Zimmermann klappte den Ring zusammen der sich eng an Nancys Körper schmiegte, griff unter ihn und drückte die Lasche mit deutlicher Anstrengung durch den jetzt gerade noch erreichbaren letztmöglichen Schlitz. Laut schnaufend stieß Nancy die Luft aus, denn länger hatte sie die nicht anhalten können. Eng und etwas schmerzhaft presste sich der Eisenring an ihren Körper, umspannte ihren Bauch dicht oberhalb der Hüfte. Sie stöhnte erneut auf, da ihr der Zimmermann erneut zwischen Ring und Körper griff, eine große flache Zange dazwischen schob. Mit beiden Händen packte er den Griff, drückte sie mit aller Kraft zusammen, bog so die Lasche um. Erst als sie flach und fast ohne Zwischenraum auf dem Eisenring lag hörte er auf.

Kurz betrachtete er sein Werk, rüttelte erst am Ring des Gürtels, zog und zerrte für Momente an den Fußeisen und der Zwischenkette. Zufrieden nickend schob er Nancy nach hinten in Richtung der beiden Wachen, wendete sich Jasmin, der anderen Frau, zu. Und während Nancy sich an den schmerzhaften Druck ihres unnachgiebigen neuen Eisengürtels zu gewöhnen versuchte und die drückenden Fußfesseln mit den nackten Zehen hin- und herschob, musste sie zusehen wie ihre ehemalige Kollegin und jetzige Leidensgenossin den gleichen Körperschmuck erhielt wie sie.
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  RE: Reise der Verdammten Datum:26.06.07 00:12 IP: gespeichert Moderator melden


Die beiden Damen sind jetzt die ersten beiden Gefangenen bzw. Galeerensklavinnen an Bord.

Sie werden jetzt angekettet mit Fußeisen und Verbindungskette, sowie mit einem Hüftring.

Zitat

die drückenden Fußfesseln mit den nackten Zehen hin- und herschob, musste sie zusehen wie ihre ehemalige Kollegin und jetzige Leidensgenossin den gleichen Körperschmuck erhielt wie sie.

Ich glaube auf diesen Schmuck würden die zwei gerne verzichten.

Was passiert jetzt mit den Frauen? Werden sie auf der Ruderbank angekettet und müssen rudern?

Das kann dann noch ziemlich lange gehen bis die 140 lebenden Engländer zusammen sind.

Danke Tarl, das Du die Geschichte Fortgesetzt hast.
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Gruss vom Zwerglein.
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  RE: Reise der Verdammten Datum:26.06.07 19:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Tarl

Maxima Culpa. Wie konnte ich diese Story von dir nur übersehen.

Ich habe heute zum ersten Mal diese neue Geschichte von dir gesehen und ich war wie immer von deinen Ergüssen total begeistert.

Ein „Fliegender Holländer“ als Aufhänger zu einer SM-Story, das ist schon wirklich ein verteufelt genialer Schachzug. Dein Faible für Historiendramen und deine unglaubliche Phantasie lassen wieder beste Unterhaltung erwarten.

Ich freu mich jetzt schon auf die nächsten Teile. Ich weiß zwar, dass du kein Freund von einem Happyend bist (die Aktion gegen den Jachtbesitzer zeigt schon den Weg), aber ich warte trotzdem immer wieder mal auf ein gutes Ende bei einer Geschichte von dir.

Viele Grüße Wncicero

Noch ganz kurz. Hatte der Zimmermann „rissige“ oder „riesige“ Hände?
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  RE: Reise der Verdammten Datum:26.06.07 22:44 IP: gespeichert Moderator melden


danke für die lobhudelei

die rissigen hände sind beabsichtigt - kommt vom häufigen arbeiten mit holz u.ä. - auch heute noch bei manchen bauarbeitern

was das schappi ent betrifft kann ich nur soviel sagen -im gegensatz zu praktisch allen meinen anderen geschichten ist bei dieser das ende noch nicht ganz im kopf fertig. ich bastel beim sandmännchenguggen und einschlafen immer mal wieder daran herum... schaun mer mal
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  RE: Reise der Verdammten Datum:27.06.07 09:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Tarl

Ich weiß schon was man unter „rissig“ versteht. Aber in der Textpassage würde eben auch „riesig“ passen. Ich kann mit meinen Händen kein Fußgelenk umgreifen.
Wobei, du hast ja schon vorher von „seinen großen Händen“ geschrieben.
Es war ein wenig zu schnell gelesen von mir, deshalb habe ich die erste Beschreibung seiner Hände überlesen.

Bis bald wncicero
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  RE: Reise der Verdammten Datum:28.06.07 06:48 IP: gespeichert Moderator melden


schon ok - wncicero!

ich find derartige hinweise sehr gut. es passiert einem ja immer mal wieder ein fehler im bezug auf rechtschreibung und oder grammatik. selber merkt man es oft nicht und kann durch derartige hinweise später doch noch korregieren.
deshalb also ehrlich danke für den hinweis! )

beste grüße TARL

p.s. ich werd demnächst mit meinen riesigen, rissigen Händen derartige verwirrende beschreibungen nicht mehr tippen! *ggg*
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  Reise der Verdammten - Bestien Datum:15.10.07 07:28 IP: gespeichert Moderator melden


V. Bestien

Auch Jasmin war nach einiger Zeit mit dem unbequemen Körperschmuck verziert, stand wieder neben Nancy, starrte fassungslos abwechselnd auf die Fesseln ihrer Kollegin und ihre eigenen.

Erneut kam der Zimmermann auf sie zu, in der Hand ein paar schmutziggraue Stofffetzen. Ehe die beiden Mädchen noch die Möglichkeit zum Protest hatten, zerrissen ihnen die beiden Wachen mit einem kräftigen Ruck die bunten Bikinihöschen, warfen die Fetzen weg. Beide Mädchen juchten kurz auf, bedeckten mit den Händen instinktiv ihre Blößen. Der Zimmermann hielt den beiden jeweils eines der Stofffetzen hin und zögernd griffen diese zu.

Die alten ausgefransten Tücher waren Reste einer scheinbar einstmals großen Stoffrolle minderwertigen rauen Leinens und die beiden Mädchen konnten sie sich um die Hüften schlingen, mit einem Knote an der Seite schließen. Sie sahen sich gegenseitig an, wurden etwas rot. Zu peinlich sahen die Fetzen an den nackten Körpern aus, bedeckten nur gerade so Scham und Po, rutschten bei jeder Bewegung hin und her, gaben die Intimstellen der Mädchen dabei ständig fremden Blicken frei.

Nicht lange blieb ihnen Zeit sich zu betrachten. Einer der Soldaten öffnete die Tür, ging vorneweg. Mit einer Handbewegung zeigte der andere den beiden Mädchen an, ihm zu folgen. Widerspruchslos, mit sich überschlagenden Gedanken, ohne klares Bild im Kopf und von der Situation völlig überfordert, gehorchten sie. Die Blicke der beiden wanderten ständig zwischen dem breiten Rücken des vorne gehenden Mannes und der Umgebung hin und her und vorsichtig, mit ungelenken Schritten, begleitet vom leisen Klirren der über den Boden schleifenden Eisenketten, folgten sie ihm.

Mit sehnsichtigen Blicken sahen beide Frauen zur Öffnung an der Treppe. Das Tageslicht drang von dort ein, erhellte die Umgebung. Aber nicht nach oben zurück auf Deck, sondern an ihr vorbei weiter ins Geisterschiff hinein ging ihr Weg.

Schon wenige Schritte ging im düsteren Gang eine Treppe nach unten. Über schmale, ausgetretene Stufen ging es steil in eine weitere Ebene des Schiffes. Während des Abstieges über die Stufen verhedderte sich Nancy in ihrer Kette, wäre aufschreiend die Treppe heruntergestürzt, wenn sie der vorn gehende Soldat nicht aufgefangen hätte. Ihr leises verwirrtes „Danke“ quittierte er nur mit einem unwilligen Knurren, blieb zusammen mit ihr stehen bis auch Jasmin und der andere Soldat den Abstieg geschafft hatten.

Nancy hatte in diesen wenigen Momenten Zeit sich zu bücken, die schon leicht schmerzenden Gelenke zu reiben, dabei mit schnellen Blicken den kahlen kleinen Raum zu überblicken. Es gab jedoch nichts zu sehen außer einer rußenden Fackel an der Wand und einer soliden eisenbeschlagenen Tür mit einem großen Riegel. Sie richtete sich wieder auf, stand leicht gebückt da, spürte die drückende Enge des niedrigen Raumes. Die nur knapp 1,60m hohe Decke zwang die Soldaten genau wie die recht hoch gewachsenen Frauen zu einer etwas gebückten Haltung. Der Soldat machte sich am Riegel zu schaffen, öffnete die noch etwas schmalere kleine Tür. Er fasste Nancy an der Schulter und wieder erschauerte diese. Die Kälte der Hand drang tief in sie ein, ließ sich ihr Herz erneut angstvoll zusammenkrampfen. Gebückt trat Nancy in den Raum hinter der Tür, spürte hinter sich ihre Mitgefangene welche ebenfalls durch die Tür gedrängt wurde, hörte das Klappen der sich schließenden Tür und dann das dumpfe Poltern, als der Riegel vorgeschoben wurde.

Die beiden Frauen gingen zögernd einige Schritte in den Raum, sahen sich um, stöhnten fast gleichzeitig entsetzt auf.

Vor ihnen stand ein kleinwüchsiger, verkrüppelter Mann. Zu seiner nur etwa 1,40m Körpergröße kam sein furchterregendes Aussehen. Unförmige Wulste aus verkrüppeltem Gewebe und Muskelmasse verteilen sich auf den dicken, langen Armen mit den riesigen Händen und seinem ganzen breiten Oberkörper. Der ganze Rumpf stand auf kurzen krummen Beinen, der kahlrasierte Schädel glänzte leicht im Schein der an der niedrigen Decke baumelnden Öllampen. Glasigweiße Augen starrten die Frauen an, ein zu einem widerlichen Grinsen aufgerissener Mund gab Reihen von hauerartigen gelbbraunen Zähnen preis. Die übermäßig stark behaarte Kreatur glich eher einem Gorilla als einem Menschen, obwohl Teile der Brust, seine Geschlechtsteile und seine Oberschenkel von einer Art Lederkostüm verdeckt wurden.

Ganz dicht trat er an die Frauen heran, blitzschnell schnellte sein langer behaarter Arm hoch, griff nach Jasmins Hals. Wie Klauen bohrten sich seine Finger in ihr weiches helles Fleisch, umschlossen ihren Hals mit eisernem Griff. Ruckartig riss er die viel größere Frau zu sich herunter, unbeeindruckt von ihren ohnmächtigen Versuchen mit beiden Händen seinen Griff zu lösen. Er zog die sich sträubende Frau bis wenige Millimeter vor seine Fratze und Jasmin roch seinen Atem aus einer Mischung von Verwesung, Tod und Fäulnis, spürte im selben Moment seine gelbliche pustelbesetzte Zunge über ihr Gesicht gleiten, hörte ihn schmatzen und ihren Geschmack analysieren, vernahm sein heiseres röhrendes „Lecker“. Ehe sie noch zur Besinnung kam, zerrte die Bestie sie hinter sich her, ihren Kopf so tief nach unten drückend das sie ihm auf allen Vieren folgen musste.

Mit sich selber so sehr beschäftigt hörte sie auch nicht Nancys Schreie, die fast auf die selbe Art und Weise von einer zweiten Missgeburt gepackt wurde. Dieser Mensch sah dem ersten zum Verwechseln ähnlich, beide mussten Brüder sein. Einzig am Kopf erkannte man einen Unterschied, da der eine eine Glatze hatte, während sein vermeintliches Ebenbild eine lange Mähne besaß, welche als Zopf bis zu seinem Hinterteil reichte.

Der Glatzkopf zerrte Jasmin einige Meter über die Planken in den Raum hinein, dabei unbarmherzig ihren Hals zusammendrückend. Das Letzte was sie im Moment noch sah waren rechts und links einige Köpfe die ihrer Bewegung folgten. Dann verlor sie das Bewusstsein.
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