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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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  RE: Optional Genetics Datum:19.08.11 15:11 IP: gespeichert Moderator melden


||FORTSETZUNG||

Als er sich in seiner Kabine an die kleine Konsole, die mit dem Schiffsrechner verbunden war, begab, um ein paar Daten abzufragen, wunderte er sich. „Die haben das Jahr 2207!?“
Kopfschüttelnd schickte er dem Administrator eine Nachricht darüber, das Datum anzupassen. Holland fragte sich, warum das noch niemandem aufgefallen war. Er verglich die Anzeige mit der primären Schiffszeit. Auch die war scheinbar falsch.

20 Minuten später erhielt er eine Textantwort: Die Zeit sei an „Sunny Beach“ angepasst und könne um zwei Zehntelsekunden schwanken. Dies sei normal und leider nicht zu ändern.
Holland las die Nachricht zwei weitere Male. „Ist der beschränkt? Ich rede nicht von Sekunden sondern Jahren!“
Der Programmierer ließ sich mit anderen Rechnersystemen und Servern auf nahen Planeten verbinden. Alle wiesen das Jahr 2207 auf.
Slim Holland wischte sich Schweiß aus dem Gesicht. Ihm kam ein fürchterlicher Verdacht.

War die Anomalie nicht nur ein Raumtrichter gewesen, sondern…? Wenn ein Plasmawirbel exakt durch den Trichter in Form einer Raumspalte jagt, würde das Raum-Zeit-Kontinuum aus den Fugen geraten… Er war mit seinem Shuttle nicht nur an einem völlig anderen Ort aufgetaucht – sondern auch zu einer anderen Zeit! Genau gesagt: etwa zwei Jahre in der Vergangenheit.
Durch Holland Hirn jagten die Gedanken, Überlegungen und Hypothesen. Er würde diese einmalige Gelegenheit nutzen. Und er wusste auch schon wie!

Mehrere Sonnensysteme entfernt näherte sich die „Solitary Hermes“ dem Sektor Xeta 71 mit dem Planeten Hope Island, auf dem große Siliziumminen seit Jahren für eine florierende Industrie sorgten. Der junge John Tender freute sich schon auf die Landung. Leider würde es noch einige Tage dauern. Aber in zwei Stunden „traf“ er sich mit Amber über Videoverbindung.
Wie lange zwei Stunden sein konnten! John lief in dem gewaltigen Frachter umher. Er bestaunte zum wiederholten Male die leeren Tankräume, die so groß und hoch wie Häuser waren. Die einsamen Gänge, Flure und Hallen waren manchmal Angst einflößend.

John joggte durch das Schiff, um sich die Zeit zu vertreiben. Endlich war es soweit! Er duschte und setzte sich, nur in Boxershorts gekleidet, auf den Liegesessel in seiner Kabine und schaltete die Verbindung zu seiner Geliebten ein.
Doch statt der erwarteten süßen Stunden sah er jetzt eine verheulte Amber, die schluchzend in den Schirm blickte. Sorgenvoll erkundigte sich John, was geschehen sei. Amber berichtete davon, dass ihre Stieftante von der CB-Unit erfahren hatte und darauf bestand, dass sie ihn sofort abnahm. „Ich habe mit Engelszungen auf sie eingeredet. Und jetzt ist sie einverstanden, dass wir uns weiterhin täglich sehen. Aber du musst mir den Code nennen. Ich darf den KG nur zu den Übertragungen anziehen.“

John war sprachlos. Ein wenig enttäuscht war er schon. „Also gut“, meinte er Achsel zuckend, „dann schicken wir uns den Code und tragen die Einheiten nur am Abend.“
Er transferierte die kryptische Sequenz über den Datenfluss. Die nächste Stunde war wieder Atem beraubend erregend, und John kam mit seiner Süßen gemeinsam zu einem Orgasmus, der scheinbar die gesamte Solitary Hermes erbeben ließ.
Sie verabschiedeten sich mit ihrem Kuss-Ritual. Dann wurde die Verbindung gekappt.

John seufzte. Vorbei mit dem 24/7-KG. Ein wenig erleichtert war er, aber irgendwie fühlte es sich auch leer, fad an, einfach so die CB-Unit abzulegen. Tja, murmelte er vor sich hin, da hatte die Tante ihnen wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. John tippte auf dem Touchpad den Datenordner an, in dem sich sein Code befinden musste.
Er war leer. John stutzte.
Er suchte und suchte, fand aber nichts. Hatte Amber denn gar keinen File mit dem Code transferiert?

Er versuchte Amber zu kontakten, aber die Gegenstelle blieb stumm. Nur die automatische Rückmeldungsfunktion war aktiviert. Amber würde bald eine Nachricht schicken.
Doch den Rest des Abends wartete John umsonst. Aber Sorgen machte er sich erst, als auch am nächsten Abend zur üblichen Zeit sich kein Kontakt aufbaute. Ein technischer Defekt war ausgeschlossen, die Funktion war einwandfrei. Da fiel ihm Ambers Tante ein: War diese Hexe etwa Grund für die Funkstille? Hatte sie Amber den Kontakt doch verboten?

John musste warten. Nervös zählte er die Minuten bis zum nächsten Abend. Und auch an diesem Tag blieb die Anwahl auf Ambers Schirm negativ. „Teilnehmer nicht aktiv“ hieß es lediglich auf dem Monitor. Kein Hinweis, keine Nachricht, keine Möglichkeit, um Amber zu erreichen. Was war nur los?, fragte er sich. Diese Frage kreiste in seinen Gedanken wie ein Planet um die Sonne: endlos, immer wieder auf der gleichen Bahn. Eine Antwort auf die Frage fand er nicht.

Slim Holland war derweil auf Sunny Beach untergetaucht und gab sich als Geschäftsmann von Triton III aus. Das würde ihn zwar nicht übermäßig seriös erscheinen lassen, doch warf es ihm einige Türen auf, um in der Erotikbranche Geldeinheiten zu verdienen.
Innerhalb von 25 Stunden, einem Tag auf Sunny Beach, hatte er einen Job als Programmierer von „Lovedolls“, Androiden, die genau den Vorstellungen des Freiers entsprachen und für solvente Herren - und einige gut betuchte Damen - angeboten wurden.

In seiner Freizeit beschäftigte sich Slim Holland allerdings mit einem ganz anderen Thema. In zwei Jahren würden die Cylonen das Kollektiv der VN mit einem Sternenkrieg überziehen, der selbst eine Allianz mit den Boriten nicht zu gewinnen war. Das Cylonische Reich würde in wenigen Jahren die gesamte Galaxie beherrschen und humanoide und boritische Rassen unterjochen, versklaven oder ausrotten.
Slim Holland war als Profikiller sicherlich alles andere als ein Philanthrop, aber schließlich war er selbst ein Mensch. Also galt es, die Cylonen aufzuhalten. Zwei Jahre hatte er Zeit.

Nicht ganz unschuldig an der abrupten Macht der Cylonen war die Lebensformel des Konzerns Optional Genetics. Da galt es anzusetzen. Slim Holland musste sich in die Struktur des Unternehmens schmuggeln. Er ließ seine Finger über die Tastatur seiner Konsole fliegen und betrachtete die Werbedarstellungen des Konzerns. „Choose your fate – Welcome in paradise“, hieß es auf der Seite von OG.

Bald hatte Holland einen Kontakt hergestellt. Sie suchten Software-Spezialisten. „Yeah!“, freute er sich. Da war er doch genau der Richtige. Und dass er die Mitbewerber ausstechen würde, war ja wohl selbstverständlich. Er war an Kompetenz nicht zu überbieten. Notfalls würde der Konkurrenz ein kleiner Unfall auf dem Weg nach Desolate Rock den Tag vermiesen…


16 Tage später:

Die Solitary Hermes landete auf Kolossus, dockte auf dem großen Raumhafen an, der von der Kings & Rolls Corporation geführt wurde. Ein leitender Techniker begrüßte Kapitän Roberts mit festem Handschlag. „Willkommen am Arsch der Welt. Einen wunderschönen Aufenthalt auf Kolossus. Ich habe die Frachtdaten bereits durchgearbeitet. Die Beladung wird 14 Stunden in Anspruch nehmen.“
Roberts nickte. „Das Triebwerk muss kalibriert werden. Bei der Konformitätsprüfung auf Hope Island ist irgendwie geschlampt worden. Ich muss mir seit drei Monaten das Gejammer meines Piloten anhören.“
Der Techniker antwortete lapidar: „Geht klar. Ich kümmere mich drum. Ach ja: Ich habe gehört, Sie haben Frischfleisch für die Mine an Bord?“
Roberts lachte humorlos auf. „Nur ein Jüngling. Die große Truppe kommt beim nächsten Mal.“
Der Techniker rümpfte die Nase. „Habe ich die ID-Kennung bekommen?“
Roberts: „Müsste beim Frachtbrief gewesen sein: John Tender, 18 Jahre, geboren auf Hope Island, hat eine abgeschlossene Ausbildung als Assistent für polykristaline Mineralogie mit Schwerpunkt mikromechanische Systeme.“
„Wow“, sagte der Techniker ironisch, „hört sich nach einem kleinen Klugscheißer an. Na, mal sehen, ob er auch zu gebrauchen ist.“

Zehn Minuten später verabschiedete sich John Tender von der Besatzung der Solitary Hermes und wurde von dem Techniker in einem kleinen gelbschwarzgestreiften Elektrowagen über das schier endlos erscheinende Gelände des Raumhafens kutschiert.
„Ist das da das Bergwerk?“, fragte John Tender und zeigte schräg nach vorne links, wo ein Förderturm aus gewaltigen Stahlträgern in die Höhe ragte.
„Nein, junger Mann“, erklärte ihm der Fahrer. „Wir müssen zu S17. Wir nennen die Mine auch Höllenschlund. Da sind wir noch ein paar Meilen durch die hübsche Landschaft unterwegs. Genieße die Aussicht. Bald siehst du nur noch Neonlicht.“

John Tender schaute links und rechts aus den verkratzten Scheiben des Elektromobils. Staubige Ebenen ohne Bewuchs reichten bis zum Horizont. Der Himmel bestand aus einem schmutzigen Grau bis Anthrazit.
Das Fahrzeug ruckelte und vibrierte, als es mit seinen dicken und großrilligen Reifen über den Boden raste. John Tender hielt sich verkrampft mit beiden Händen an verschrammten Metallbügeln links und rechts seines Sitzes fest.

Längst bedauerte er seinen Entschluss, auf Kolossus „das große Geld“ machen zu wollen. Was war mit Amber? Wieso meldete sie sich nicht mehr? Er hatte seit über zwei Wochen keinen Kontakt mehr gehabt. Und so langsam wurde ihm mulmig dabei.
Was war, wenn die Tante ihr den Umgang mit ihm endgültig verboten hatte? Würde er denn überhaupt aus seiner CB-Unit gelangen? Plötzlich brach ihm der Schweiß aus und ihm wurde so heiß, dass es ihm fast schwarz vor Augen wurde. 16 Tage ohne…

Zu der Ungewissheit kam noch der Druck. Das physische Verlangen seines besten Stückes. Wie oft am Tage spürte er, wie seine Männlichkeit hart und prall wurde!? Aber was nutzte es!? In dem KG war eine Befriedigung ausgeschlossen. Sobald er seinen Arbeitskollegen vorgestellt worden, und ihm seine Unterkunft gezeigt worden war, würde er einen neuen Versuch starten, mit Amber oder notfalls der Tante zu sprechen.

Ruckartig kam das Gefährt zum Halt. „So“, knurrte der Fahrer. „Jetzt geht es gleich abwärts.“
John Tender sah ein blinkendes Licht an einer Art Ampel. Dann tauchten an den Seiten des Mobils große Stahlarme auf.
John Tender hatte das Gefühl, in eine Schrottpresse geraten zu sein. Aber die Arme packten das Gefährt nur, während sich darunter eine Stahlluke öffnete. Im nächsten Moment sank der Wagen mit den beiden Männern in die Dunkelheit. Nur ein paar leuchtende Dioden am Pult des Fahrers sorgten noch für minimales Licht.
John Tender lauschte den kreischenden, schabenden Geräuschen, Motorgeheul im Hintergrund, eine verzerrte Lautsprecherstimme, die er nicht verstehen konnte, hallte von irgendwoher.

Plötzlich setzte das Mobil auf dem Boden auf, mehr als sechshundert Meter unter der Oberfläche. Grelle Neonröhren knallten an und blendeten ihn. Den Fahrer schien das nicht zu stören. Er fuhr los, einen langen Stollen hindurch. Auf dem Boden wies eine gelbe reflektierende Markierung aus schraffierten Pfeilen den Weg.
John erschrak, als sich plötzlich direkt neben ihm ein Abgrund auftat, der in eine Halle voller Maschinen führte. Die Wände der Höhle wurden teilweise mit Stahlkonstruktionen stabilisiert, teils waren ganze Metallwände eingezogen.

Der Krach der Apparaturen, riesigen Bohrer, Bagger und Fräsmaschinen war selbst in dem Mobil ohrenbetäubend. Dann, schlagartig, als das elektrische Fahrzeug in den nächsten Tunnel eintauchte, dämpften die Felswände den Lärm. Schließlich wurde der Stollen breiter, andere Fahrzeuge kamen ihnen entgegen, und das Mobil stoppte auf einer weiß umrandeten Parkfläche.

Ein Mann mit weißem Schutzhelm und grauem Arbeitsanzug kam auf sie zu: „Ist das der Neue?“
Der Fahrer bejahte und überreichte ihm einen Datenträger mit den ID-Informationen zu John Tender. „Kommen Sie mit! Ich zeige Ihnen alles“, winkte der Mann.
Der Eingetroffene folgte ihm zu einem Gerüst. Eine kleine Gitterkonstruktion, auf der sie standen, bewegte sich wie ein Aufzug in die Höhe.

Bald erreichten sie die Decke der Halle, in der sich ein achteckiger Durchlass öffnete und sie auf den Boden einer Art Schaltzentrale führte. Hier gab es weiße Wände, PVC-Boden und viele blinkende Dioden an Apparaturen und Monitore an den Wänden.
Die Männer und Frauen, die hier arbeiteten, trugen weiße Kittel und eine ID-Card am Revers. Tender folgte dem Angestellten durch eine Glastür, in der das Emblem von „Kings & Rolls Corporation“ eingraviert war.

Nachdem ihm sein Arbeitsplatz gezeigt und eine ganze Liste Anweisungen gegeben worden war, brachte ihn ein anderer Angestellter in den Wohntrakt.
John Tender hatte gehofft, dass sich sein Zimmer in Nachbarschaft der Technikerunterkünfte befand, doch der Weg führte ihn in einen düsteren Korridor mit dreckigen und teils verrosteten Wänden und Böden, die mehr nach Lager, als nach Wohnbereich aussahen. Hier hausten nur wenige Arbeiter aus der Mine – grobe Gestalten, die John lieber nicht im Dunkeln begegnen wollte.
Die John gar nicht begegnen wollte.

Das dumpfe Flackerlicht sorgte für die passende Atmosphäre. Der junge Mann war froh, als er in seinem Zimmer stand und per Fingerprint die Tür verriegelte.
John sah sich um: Eine spartanische Einrichtung, scheinbar viele Jahre alt und verlebt, begrüßte ihn. Nur das Nötigste war vorhanden: ein schmales Bett, ein Stuhl, ein kleiner Tisch, ein Schrank.
Die Möbel waren aus gebürstetem Stahl. Ein Durchgang mit mechanischen Flügeltüren führte in ein enges Bad, dass seine beste Zeit schon lange hinter sich hatte.

Nach der langen Reise wollte er, verschwitzt wie er war, endlich aus seinen Klamotten. Er zog sich aus und stellte sich unter die Wasserdusche, deren Armatur sich quietschend drehte. Zunächst tröpfelte es nur, aber dann schoss ein heißer Strahl erfrischendes Wasser aus den Düsen.
John stand bis auf seine CB-Unit nackt unter dem wohltuenden Nass und dachte über seine Situation nach, während das Wasser auf seinen rasierten Körper prasselte und daran hinab rann.

Als John im Bett lag, suchte er vergeblich nach einer Entertainfunktion. Nicht mal ein Audio oder Videomonitor war in seinem Zimmer. Es gab bis auf die elektronische Türverriegelung überhaupt nichts – selbst das Licht musste er mechanisch durch einen Kippschalter deaktivieren.
Im Dunkeln dachte er darüber nach, wie er Amber kontaktieren könnte. Es wurde langsam wirklich dringend, brummelte er vor sich hin und rieb sich über die CB-Unit.
16 Tage Keuschheit – war er vor seit seiner Pubertät jemals so lange abstinent gewesen? John presste die Lippen aufeinander. Was für ein ätzender Rekord!



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von prallbeutel am 27.09.11 um 19:04 geändert
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:19.08.11 23:27 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,

wird das jetzt rätselhaft.

danke fürs schreiben.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

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  RE: Optional Genetics Datum:21.08.11 14:06 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel,

und wieder mal eine klasse Fortsetzung. Jetzt nimmt die Geschichte eine Wendung, die die Möglichkeiten des Fortgangs immens erweitert.
Hoffentlich gibt´s hier noch viel von Dir zu lesen.
Danke für´s Tippen und sonnige Grüße aus dem Allgäu
lupo
Manche Leute drücken nur deshalb ein Auge zu, damit sie besser zielen können.
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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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  RE: Optional Genetics Datum:26.08.11 16:23 IP: gespeichert Moderator melden


@ lupo

Danke für das Feedback.

-----


###FORTSETZUNG###

Wenige Tage später nahm Slim Holland Kontakt mit Konzernchef Mr. White auf. Längst nicht jedermann würde den omnipotenten Boss von Optional Genetics zu Gesicht bekommen. Aber Holland hatte eine Kostprobe seiner Programmiererkompetenz präsentiert, die den Industriellen offenbar beeindruckt hatte.
Mit einem interstellarfähigen Hyperspeedschiff von OG war er von Sunny Beach abgeholt worden. Ein Mitarbeiter von OG namens Davis hatte ihn an Bord begrüßt und ihm seine Aufgabe auf Desolate Rock vorgestellt. Ein merkwürdiger Typ, dachte Holland, als er in das freundliche Gesicht mit den eiskalten Augen sah. Ein Androide? Nein, entschloss sich der Killer, dieser Davis war ein Mensch. Dafür hatte er eine gute Nase. Der Agent von OG war aus Fleisch und Blut wie er selbst.

Holland sollte Nanomaschinen programmieren, mit denen eine geheime Versuchsreihe gestartet werden sollte. Er erfuhr von Mr. Davis nur so viel wie nötig.
Der Profikiller war auf Sunny Beach unter falscher ID namens Tim Foster aufgetreten. Doch Mr. Davis hatte ihm auf den Kopf zugesagt, dass er so seine Zweifel an der Identität seines Gastes hatte.
Slim Holland grinste: „Jetzt, da ich praktisch für OG arbeite, kann ich meine Tarnung wohl fallen lassen. Mein Name ist Holland. Slim Holland.“
Mr. Davis erstarrte. Doch schon im nächsten Augenblick hatte er sich wieder unter Kontrolle. „DER Holland? Ich wusste gar nicht, dass Sie außer liquidieren auch noch andere Fähigkeiten besitzen…“

Der Killer ging ein Risiko ein. Schließlich wurde nach ihm in der VN und den Partnersystemen gefahndet, doch solange OG ihn brauchte, wäre er dort sicher. Das wusste er. Und er wusste ebenfalls, wie er Mr. White in kürzester Zeit in der Hand hätte. Erpressung würde seiner Liste von Straftaten nur eine unwesentliche Verlängerung zufügen.

Auf der Reise in das abgelegene System New Osiris, indem der kleine Planet Desolate Rock kreiste, auf dem die Basis von OG lag, machte sich Holland über etwas viel Grundlegenderes Gedanken: Wenn er im Jahre 2207 lebte… Wo war dann sein anderes Ich? Gab es nun zwei Hollands? Oder hatte der andere Holland aufgehört zu existieren, als er den Zeitsprung absolvierte? Oder war er gar in einem Paralleluniversum gelandet?

Der Programmierer durchforstete sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Datenbanken nach dem Individuum Slim Holland. Die bekannten Informationen über den Killer waren spärlich. Das war keine Überraschung. Er hatte selbst dafür gesorgt, möglichst im Hintergrund und unsichtbar zu bleiben.
Vor ihm bildete ein dreidimensionales Holo-Display Aufnahmen von Nachrichtenkanälen ab, die über den geheimnisvollen Killer berichtet hatten.
Er werde auf Triton III vermutet, zitierte eine synthetische Sprecherin der interstellaren Nachrichtenagentur Space Watch einen hochrangigen Planetenpolizisten.
Wenn es ihn zwei Mal gäbe, überlegte Holland, was würde geschehen, wenn er sich selbst träfe? Oder liquidierte?
Wo war er vor zwei Jahren gewesen? Er erinnerte sich einfach nicht! Hätte er doch seine ID namens Tim Foster behalten, ärgerte er sich.

Im Büro des Leiters von OG auf Desolate Rock saß ein weiß gekleideter Mann auf einem weißen Ledersessel, der hinter einem weißen, großen Schreibtisch stand. Präziser ausgedrückt: Alles war in diesem Raum weiß. Selbst die Haare und der gepflegte Bart des Mannes.
Mr. White hatte seine Fingerspitzen gegeneinander gedrückt und überlegte. Davis würde ihm also den berühmt-berüchtigten Killer und Programmierer Slim Holland bringen. Seltsam nur, dass seine zuverlässigsten Kontakte auf Triton III behaupten, dass eben dieser Slim Holland sich in Mine-City aufhielt, um den Anführer einer Rotlichtbande zu „neutralisieren“.
Wer war also der Typ, der sich als Holland ausgab? Nun, zumindest hatte er die Demo-Software begutachtet und war sich eines sicher: Der Kerl, wer immer es war, war ein begnadeter Programmierer – und hatte offenbar nicht übertrieben viele Skrupel…

Mr. White tippte mit einem Finger auf ein Touchpad auf seinem Schreibtisch. Das hübsche Gesicht einer Forscherin in weißem Kittel erschien: „Mr. White?“ Der Firmenchef antwortete: „Goria, kommen Sie in mein Büro.“
Goria: „Jetzt? Ich bin mitten in einer Experimentphase im X-Labor, das…“
Mr. White: „JETZT! Lassen Sie das jemand anderen machen!“

Kurz darauf erschien die Forscherin. Mr. White bot ihr Platz auf einem weißen Sessel an. „Mit ein bisschen Glück werden wir bald schon über einen hervorragenden Programmierer verfügen, der sich nicht unbedingt strikt an die Vorgaben des Ehtikrates hält. Damit könnten wir Operation Invader deutlich früher als geplant durchführen. Das gibt Ihnen ungeahnte Optionen in der weiteren Forschung im Y-Labor für die Formel.“
Goria hob ihre Augenbrauen. „Operation Invader? Die Nanomaschinen? Mr. White, das ist noch Zukunftsmusik. Ich werde die Formel auch ohne fremde Hilfe…“
Mr. White: „Goria! Operation Invader WIRD gestartet. Ich will alle diese Querulanten unter meiner Kontrolle haben! Ethikrat, Politiker der Vereinten Union, den Wissenschaftsdachverband – alle!“
Goria: „Und wer soll einen so komplexen Programmcode schreiben, der in der Lage ist, die gesamte Führungsetage der Menschheit mit unseren Nanomaschinen zu assimilieren?“
Mr. White zeigte ein breites Grinsen. Eine Seltenheit bei ihm. „Er heißt Holland und ist auf dem Weg zu uns. Sind die Nanos erst einmal positioniert, lenkt OG die Elite der VN. Dann werden wir unsere Experimente nicht mehr in zwei Labors auf diesem verdammten Felsen verstecken müssen. Dann werden ganze Welten, ganze Systeme unser Versuchsaufbau. Ich garantiere Ihnen, Goria: In spätestens einem Jahr haben Sie die Formel. Wir werden von überall Ejakulat bekommen, jeder Verband, jeder Staat wird uns unterstützen und von mir ferngelenkt werden.“

Goria ging mit gemischten Gefühlen zurück in ihr Labor. Sie betrachtete die transparenten Tanks mit der Nährlösung und die Ejakulatdrohnen, die in ihren Latexgeschirren auf ihren Melkstationen standen oder hingen.
Mr. White hatte Recht. Sie benötigte deutlich mehr Versuchspersonen. Und qualitativeres DNA-Material. Die Probanden reichten nicht aus. Die Entführung von kleinen Schiffen war aufwändig und nicht effizient genug. Die Konzernagenten mussten einen größeren Clou landen. Vielleicht ein Touristenschiff… Ja, das würde sie Mr. White vorschlagen. Solange die Operation Invader noch nicht durchgeführt war, blieb ihr keine andere Wahl. Turner und Davis sollten sich darum kümmern. Das waren die Angestellten fürs Grobe.

Goria widmete sich einem der Drohnen und aktivierte mit ihrem Datenpad das neuronale Netz, mit der die Drohne verbunden war. Damit steuerte sie die Empfindungen des Probanden. Sie flutete das Nervensystem des Mannes mit Bild- und Tondaten, die auf ihn stark erotisierend wirkten. 20 Minuten würden reichen; dann konnte sie den nächsten Melkvorgang einleiten.
Das Analysediagramm auf ihrem Terminal zeigte eine signifikante Steigerung der Androgene und weiterer Hormone. Ein sadistisches Lächeln hob Gorias Mundwinkel. Die Forschungsarbeit machte ihr großen Spaß.

An einem Touchscreen, der vor ihr an einem langen Metallarm von der Decke schwebte, zeigte eine Grafik die Reihe der E-Drohnen.
Die langhaarige Blondine tippte eine Sektion an; die Grafik vergrößerte; Goria tippte erneut eine Drohnennummer an, die dem Probanden vor ihr entsprach, dann zoomte das Geschlechtsteil in stilisierter Form auf der Anzeige heran. Daneben erschien auf dem Display eine Skala. Goria tippte eine Stelle des Genitals auf dem Bildschirm an, anschließend schob sie mit dem Finger an der Skala entlang.

Die Drohne zappelte in ihrem Latexgeschirr. Die elektrischen Impulse würden bald dafür sorgen, dass die Saugglocke, die dem Geschlecht aufgestülpt war, neues Ejakulat gewinnen würde.
Goria ergänzte noch eine weitere Stelle an der Schaftwurzel und schob erneut die Skala nach oben. Dann notierte sie etwas auf einem Datenpad und ging zur nächsten Drohne, wo sie den Vorgang ähnlich wiederholte.

In einer anderen Sektion floss bereits das weißliche Sekret in einer Transportmatrix gelöst durch transparente Röhrchen zu einer Apparatur. Auf einem großen Monitor zeigten sich eine DNA-Doppelhelix und kryptische Zeichenkolonnen.
Goria tippte auf einer Tastatur des Terminals einige Befehle ein. Gespannt verglich sie die molekularbiologischen Analysen und Auswertungen des Computers, prüfte die nicht kongruenten Basenpaare und gab Formeln in den Datenstrom.

Ihre wundervollen Lippen formte Goria zu einem roten Schmollmund, als das Ergebnis sie nicht zufrieden stellte. Eilig verließ sie mit klackenden Stiefeln das Habitat der Drohnen im X-Labor und fuhr mit dem Turboaufzug in einen der hohen Türme der OG-Basis, wo sich ihr Büro neben ihren Privaträumen befand.
„Keine Störungen“, wies sie das Security-System ihres Wohnbereichs an, das die Zugänge elektronisch verschloss. Goria streifte ihren weißen Kittel ab, zog sich die Stiefel von den Füßen und nahm im Schneidersitz auf ihrem großen Schreibtischsessel Platz.

Sie benötigte anderes Genmaterial. So würde sie niemals die Formel für ewiges Leben finden. Turner und Davis mussten größere Schiffe entführen. Sie benötigte mehr Probanden. Viel mehr.
Sie überlegte sich, mit welchen Argumenten sie bei Mr. White Gehör finden würde. Fakt war, dass es nicht genügend Freiwillige gab. Es mussten große Mengen Probanden her. Wie auch immer…

John Tender hatte nach fünf weiteren Tagen immer noch keinen Kontakt nach Hope Island herstellen können. Jeden Tag nach seiner Schicht war er in den Funk-Hangar gelaufen und hatte eine Kontaktkabine gemietet.
Es gab mehrere solcher ausgerüsteten Kabinen, in denen die Arbeiter Kontakt mit ihren Familienangehörigen aufnehmen konnten. Aber das ließ sich der Bergbau-Konzern „Kings & Rolls“ fürstlich bezahlen. Für die täglichen Versuche, Amber zu erreichen, wurde der junge Mann ordentlich zur Kasse gebeten, obwohl die Verbindung stets nur eine automatische Abwesenheitsdatei abspulte.

Drei Wochen war er nun in der CB-Unit gefangen. Drei Wochen! Die Arbeit in den Kontrollräumen der Siliziummine war aufregend und interessant, aber keine Ablenkung war intensiv genug, dass er den Kerker um seine Hüfte vergessen konnte.
Der Keuschheitsgürtel saß zwar so perfekt und bequem, dass er ihn so gut wie nicht spürte; aber sein bestes Stück beschwerte sich immer häufiger und drängelte immer penetranter nach Freiheit.

John Tender war schon völlig verzweifelt – und zugegebenermaßen scharf bis unter den Scheitel – da erhielt er eine Nachricht, dass er von Hope Island kontaktiert wurde.
Es war schon spät, und John hatte schon im Bett gelegen, aber diese Neuigkeit sorgte dafür, dass er in Windeseile einige Kleidungsstücke übergezogen und zum Funk-Hangar gelaufen war.
Dort wies ihn der zuständige Nav-Offizier in Kabine 04. Für eingehende Impulse galt nur die halbe Gebühr. John zahlte mit seiner ID-Card und setzte sich auf den Sessel vor dem großen Schirm und wartete gebannt darauf, dass die Verbindung aktiviert wurde.
Was hatte er seine süße Amber vermisst! Endlich meldete sie sich!

Dann erschien kurz der blaue Bildschirm und darauf das sehnlichst erwartete Videobild von…
Ambers Tante? John Tender stutzte. „Miss Vermont…? Wo ist Amber?“
Miss Vermont sah ihn streng an. Ohne große Umschweife kam sie knallhart zum Punkt: „Ich weiß genau, was ihr getrieben habt!“
John Tender schluckte trocken. Wusste sie etwa von den… CB-Units?
Die Tante beugte sich in das Videoobjekt vor, so dass sie nun noch größer auf dem Bildschirm erschien: „Und ich habe Amber verboten, weiterhin mit dir Kontakt zu haben. Sie hat selbstverständlich diese widerliche… Technik… abgelegt, und ich habe dieses fürchterliche, sündige Ding konfisziert! Für immer! Damit das klar ist!“

Die Hoffnung, endlich wieder mit Amber sprechen zu können, war wie eine Seifenblase zerplatzt. Und die Tante hatte die junge Liebe vernichtet, wie eine meterhohe Welle eine Sandburg.
John Tender stotterte mit roten Ohren: „A…Aber…Aber dann… Wie ist denn der Code für meine Unit?“
Miss Vermont sah mit ihren hochgesteckten Haaren und ihrem hochgeschlossenen Kragen streng aus. Ihre Mimik vervollständigte die Optik. Für ihre 36 Jahre sah sie jung aus und besaß eine äußerst attraktive Figur mit den richtigen Kurven an den richtigen Stellen, wie John schon festgestellt hatte, als er sie das erste Mal in Natura gesehen hatte. Aber das waren Gedanken, die er gerade zur Seite schieben wollte.

Die Tante blickte einige Momente lang stumm und unbeweglich in die Kamera. Dann erschien langsam und gleichmäßig ein geradezu diabolisches Grinsen. Sie sagte: „Glaubst du nicht, dass ein bisschen Strafe zur Reue dir gut stehen würde?“
John verstand nicht und runzelte die Stirn. War er nicht gestraft genug damit, Amber nicht mehr zu sehen und zu hören?

„Du wird die CB-Unit noch eine Weile tragen“, lächelte sie von dem großen Schirm hinab.
Der junge Mann ächzte. „Was? Was soll das heißen? Eine Weile tragen?“
Miss Vermonts Lächeln verschwand ruckartig. „Du hörst von mir, du kleiner, geiler Bengel.“
John wollte protestieren… doch die Verbindung war bereits beendet. Ein blauer Bildschirm höhnte auf John hinab.

Am nächsten Morgen erschien John müde bei der Arbeit. Er hatte kaum geschlafen. Er musste mit Miss Vermont sprechen. Wie lange sollte er die Unit noch tragen? Diese Hexe!
Als John am Abend eine Kom-Kabine mietete, um die Tante seiner Freundin zu erreichen, hatte er ein schlechtes Gefühl dabei. Vermutlich würde sie die Verbindung nicht aktivieren…
Doch er sollte sich täuschen: Miss Vermont erschien auf dem Schirm und… trug einen Kimono, der so weit offen stand, dass John die festen Rundungen der Brüste sehen konnte. Sie waren größer als Ambers. Was sollte er sagen? Was wollte diese Frau bezwecken? Was sollte er jetzt tun?


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von prallbeutel am 27.09.11 um 19:05 geändert
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:26.08.11 21:16 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,

danke für diese geniale fortsetzung. freue mich schon auf die nächste kapitel


dominante grüße von
Herrin Nadine

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Er hätte nicht gedacht, dass diese Frau ihn so schnell und stark erregen könnte. „Miss Vermont“, begann er, „wir könnten uns doch irgendwie einig werden. Ich werde Amber nicht wiedersehen und bereue zutiefst, was geschehen ist, aber ich bitte Sie, mir die Zugangssequenz zu meiner CB-Unit zu nennen, damit auch ich sie ablegen kann.“

Er sah sie hoffnungsvoll an. Einige Sekunden vergingen, ohne, dass jemand sprach. Dann antwortete sie mit einer betörenden, aber auch merkwürdigen Stimme: „Ich könnte mich überreden lassen, John. Aber…“ Sie öffnete den Kimono immer weiter. „Ich möchte gerne erfahren, was ihr zwei gemacht habt…“
John ächzte leise, als er den erotischen Körperbau vor sich sah. Der Ausschnitt des Mantels reichte inzwischen bis unter den Bauchnabel der Tante. Und dann klappte sie ihn auf. John hielt den Atem an.

Sie trug eine CB-Unit. Miss Vermont lächelte und stieg lasziv auf den Liegesessel. „Ich habe ihn aktiviert. Jetzt sind wir verbunden, John. Zeig mir, was ihr gemacht habt.“
John glaubte kaum seinen Ohren trauen zu dürfen. „Aber Miss Vermont…“, keuchte er überrascht. Er merkte gar nicht, wie er, fast wie ferngesteuert, auf dem Liegesessel der Kabine bequemer Platz nahm und seine Hose öffnete, um sie abzustreifen.

Es war ein seltsames Gefühl, der Frau die Funktionen der Gürtel zu erklären und mit ihr die einzelnen Stromflüsse und Optionen durchzuprobieren.
Schließlich übernahm Miss Vermont die Initiative und verwöhnte John mit elektrischen Impulsen und massierenden Bewegungen der eingebauten Apparaturen.
John revanchierte sich, so dass Miss Vermont bald schon stöhnte und erregte Lustlaute von sich gab. Anfangs war John die surreale Situation etwas unangenehm, fast peinlich; aber mit steigender Geilheit wollte er nur noch einen Höhepunkt erreichen und auch die Tante von Amber zu einem Orgasmus bringen.

Die Technik der CB-Units garantierten höchste Genüsse. Bald schon hatte John die Zeit vergessen, und plötzlich erschien ein Warnhinweis auf dem Bildschirm: „Kom-Zeit abgelaufen. Möchten Sie zusätzliche Zeit buchen?“
John seufzte. Schnell tippte er seinen ID-Code und eine Anweisung einer Geldeinheit ein, damit die Verbindung nicht unterbrochen wurde. Er hatte längst vergessen, dass Miss Vermont am anderen Ende der Verbindung saß. Sein Körper wurde von Glücksgefühlen geflutet, als er endlich nach so langer Zeit…
…ejakulierte und auch sein Gegenüber zu einem fulminanten Orgasmus brachte.

Erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, was er da gemacht hatte. „Miss Vermont. Wir hätten das nicht tun dürfen.“
Die Tante lachte und stöhnte wollüstig auf. „Wer wird denn so schüchtern sein, mein Junge?“, fragte sie und hob keck eine Augenbraue.
John meinte: „Aber was ist mit Amber…?“
Plötzlich wurde Miss Vermont ernst und streng. „Was soll mit meiner Nichte sein? Du wirst sie nicht mehr verführen! Ist das klar?“
John schluckte. „Ja, Miss Vermont. Natürlich. Ich… Äh… Sagen Sie mir jetzt den Zugangscode?“
Miss Vermont erwiderte kurz angebunden: „Nein. Sei morgen zur gleichen Zeit bereit. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch.“

John wollte noch etwas sagen, aber die Verbindung war unterbrochen. Er würde es sich nicht leisten können, jeden Tag Kom-Zeit zu bezahlen. Außerdem konnte er doch nicht eine Affäre mit der Tante seiner Freundin beginnen! Sein schlechtes Gewissen meldete sich.
Es hatte sehr gut getan, endlich den Druck seiner Lenden loszuwerden! So gut! Und der Orgasmus war richtig stark gewesen. Aber trotzdem…
Tausende Gedanken gingen dem jungen Mann durch den Kopf, als er seinen Raum aufsuchte und noch bis in den frühen Morgen schlaflos auf der Matratze lag.

Slim Holland wurde von Mr. White in seinem Büro empfangen. Der Programmierer sah sich um. Das Weiß schmerzte fast in den Augen. In diesem Raum gab es nichts, was nicht weiß war. Und grelles Licht strahlte überall das Weiß an.
„Willkommen bei Optional Genetics, Mr. Holland“, sagte Mr. White und streckte seinem Gast die rechte Hand hin.
Holland griff nach der Hand, die in einem weißen Silikonhandschuh steckte. Oder war es eine Armprothese? Er war sich nicht sicher.
„Nehmen Sie Platz“, zeigte Mr. White auf einen weißen Sessel vor seinem Schreibtisch. „Ich muss sagen, dass ich selten so beeindruckt war wie von ihrer Softwarepräsentation, die Sie uns geschickt haben.“

Ein leiser Signalton piepte, dann öffnete sich eine Seitentür. Mr. White zeigte auf die Dame: „Darf ich Ihnen Goria, meine engste Mitarbeiterin, vorstellen?“
Slim Holland stand höflich auf und lächelte die langhaarige Blondine freundlich an. Unter ihrem weißen Laborkittel war ein unverkennbar geradezu bombastischer Body versteckt, bemerkte Holland zu seiner Befriedigung.
Goria – kaum zu glauben, dass dieses sexy Wesen eine studierte Exobiologin und Chemiedoktorandin ist, dachte Holland. Und diese Frau wird – zumindest indirekt - in etwa zwei Jahren die Menschheit auslöschen!

Nach einem kurzen Smalltalk kam Holland schnell zum Kern: „Nanomaschinen. Sie möchten also die kleinen Helferlein von mir programmieren lassen.“
In einem kurzen Fachgespräch erläuterten Goria und Mr. White dem Programmierer exakt, was sein Auftrag sein würde.

Mr. White verzog sein Gesicht, dessen Haut wegen eines Ausschlages abblätterte und einige Pusteln aufwies. „Ich will von Ihnen nur die Software. OG plant eine Operation namens Invader. Details sind streng geheim. Sie werden nur über Informationen Zugang erhalten, die Sie partout benötigen.“
Slim Holland räusperte sich. „Mr. White, ich werde zu Ihrer vollen Zufriedenheit arbeiten.“
„Wir werden sehen“, sagte der Firmenchef und berührte auf seinem Schreibtisch ein Touchpad, damit sich die Tür zu seinem Büro öffnete. „Mr. Clint“, stellte er einen Mann vor, der wie ein Posten vor der Tür gestanden hatte und wie Goria einen Laborkittel trug. „Zeigen Sie unserem neuen Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz.“

Mr. Clint führte Holland durch einen Korridor zu einem Lift, dessen Schleusentür sich zischend öffnete. Die beiden traten ein, und Mr. Clint gab an einer Konsole einen Code ein. Als der Lift die Tür schloss und sich in Bewegung setzte, schaltete die Beleuchtung in der Kabine auf ein diffuses grünes Licht um. Wenige Sekunden später betraten die Männer einen Flügel der OG-Basis in einem Untergeschoss. Slim Holland folgte dem Angestellten durch einen schmalen Korridor, an dem nur eine einzige Tür am Ende des Ganges zu sehen war. Sollte das sein Arbeitsplatz sein?

Als Mr. White wieder allein war, stand er ächzend von seinem Schreibtischsessel auf und schlurfte zu einem Seiteneingang. Die Tür versank zur Hälfte im Boden, der obere Teil verschwand in der Decke. Mr. White betrat den ebenfalls komplett weißen und oktogonalen Raum. In der Mitte wiederholte sich die achteckige Form durch ein Podest. Mr. White betrat die Erhöhung. Ein Kraftfeld aktivierte sich und umschloss zunächst das Podest, um dann immer näher an Mr. White zu fließen und ihn schließlich zu umströmen und eng wie eine Mumie einzupacken.
Seine Konturen, die zunächst durch das farblose Kraftfeld deutlich zu erkennen waren, verschwammen immer mehr hinter einer weißlichen Schicht.

Und während der Firmenchef sich einer medizinischen Therapiebehandlung unterzog, jagte draußen vor dem OG-Komplex ein Orkan über Desolate Rock. Bei minus 180 Grad Celsius peitschte die Atmosphäre des Planeten über den rauen Boden der Ödnis, wirbelte Staub und Eisbrocken durch die Luft.
Doch so tödlich und feindlich die Natur auf dem Planeten war, umso behaglicher ließ es sich in den Mauern der Station leben. OG bot den Angestellten nicht nur ein außergewöhnlich gutes Gehalt, sondern es waren auch zahlreiche, zum Teil extravagante Entertainmentoptionen vorhanden.

„Simultan-Kammer“ hieß das Zauberwort. Die neue Technologie, mit der dreidimensionale Szenarien programmiert wurden, die interaktiv mit dem User agierten. Die bisher bekannten und bewährten Holoräume waren hier um die sensorische Dimension erweitert. Der User stand nicht nur zwischen Hologrammen, sondern er fühlte sie, als seien sie real.
Allerdings lag der Nutzer dazu auf einer speziellen Liege namens „Vibro-Sessel“ und war mit einem neuronalen Netz und einer semisynthetischen Prothese verbunden, die seine Biofunktionen kontrollierte, manipulierte und dem der Software entsprechend optimierte.

Da diese Technik noch in der Erprobung war, gab es von der Vereinten Union noch keine Nutzungserlaubnis. Es waren schwere Unfälle durch Fehlfunktionen geschehen. Einige Personen, die die Verfahren getestet hatten, waren nicht mehr aus der Software-Welt erwacht. Aber OG interessierte das Verbot nicht. Mit dem Betrieb der Simultankammern bewegte sich der Konzern in einer rechtlichen Grauzone. Zwar gehörte Optional Genetics wirtschaftspolitisch zur VN, doch war die Basisstation auf einem eigenen Planeten in einer transstellaren Position.

Zahlreiche Angestellte, die außerhalb ihrer Schicht ihre Zeit frei einteilen durften, befanden sich in Simultan-Kammern und erlebten durch die polytechnische Innovation ihr ganz persönliches Abenteuer oder die gewünschte Entspannung.
Unter ihnen war auch ein Mr. Franklin. Der Mann deaktivierte gerade sein Gerät. Im ersten Moment war er verwirrt, als er sich auf der Liege wieder fand. Zu real waren die Erlebnisse als Kreuzritter im Orient gewesen. Doch dann rappelte er sich hoch.

Vor der nächsten Schicht war ein Besuch in der Medi-Abteilung Pflicht. Mr. Franklin meldete sich dort wie gewohnt für eine „Gehirnordnung“, wie es offiziell hieß. Neuartige Wellenformen sollten die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern. Doch in Wahrheit war die Behandlung in der Medi-Abteilung eine Art Gehirnwäsche, der sich die Mitarbeiter von OG regelmäßig unterziehen lassen mussten.

Mr. Franklin führte noch Smalltalk mit dem medizinischen Assistenten, der seinen Kopf mit Elektroden verkabelte, dann hörte Mr. Franklin nur noch einen künstlichen Ton, dessen Frequenz immer höher wurde, bis er in den Ohren schmerzte. Dann gab es einen Knall und Blitze in seinem Kopf. Mr. Franklins Denken war gestoppt, für ihn schien die Zeit stehen zu bleiben. Für einen Sekundenbruchteil verlor er das Bewusstsein, ohne es zu spüren. Im Anschluss waren exakt selektierte Informationen aus seinem Gedächtnis gelöscht oder alterniert.

Mr. Franklin bedankte sich knapp und verließ die Medi-Abteilung. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. Warum sprach er überhaupt mit diesem blöden Ding? Er wusste, dass das medizinische Personal aus Androiden bestand – bis auf leitende Ärzte.
Als er den Lift betrat, bemerkte er am Ende des Korridors zwei Posten in Uniform: die Schutzpolizei von OG. In relevanten Sektionen passten die „Schießhunde“ auf, dass sich keine unautorisierte Person in Bereichen aufhielt, wo sie nichts zu suchen hatte.

Auch vor der Tür, hinter der Slim Holland spezielle Programme schreiben sollte, stand ein Uniformierter. Als der Killer alleine war und seinen Arbeitsplatz und die benachbarte Kabine, die ihm als Wohn- und Schlafraum dienen sollte, begutachtete, fand er endlich Muße, über seine Pläne nachzudenken.

Er musste Mr. White mit Informationen über Optional Genetics und seine dunklen Machenschaften erpressen, um sein eigenes Leben zu schützen, aber auch, um den besten Profit herauszuholen. Die Daten dazu allerdings aus dem Komplex zu schleusen, würde eine verdammt knifflige Angelegenheit werden, war er sich klar. Des Weiteren musste er sich absichern gegen die gefürchteten „Gehirnsäuberungen“.

Und dann grübelte Holland über den Zeitsprung. Welche Optionen hatte er? Wie konnte er das beste Kapital daraus schlagen? Auf jeden Fall würde er sämtliche weitere „Neutralisierungs-Aufträge“ in den kommenden zwei Jahren ablehnen. Auch für Boris Carat, den Mine-Connection-Boss auf Triton III, würde er nicht arbeiten. So konnte er auch eines Tages nicht von der großen unbekannten Person um 400.000 Geldeinheiten erpresst werden. Sein Schweigegeld hatte ihm damals nichts genutzt, weil der Erpresser ihn trotzdem an die Kopfgeldjäger von Ultrasec verraten hatte.

Damals… Holland schüttelte verwirrt den Kopf. Von wegen „damals“. Es „war“ in der Zukunft. Und er würde dafür sorgen, dass er von niemandem in den Knast gesperrt würde! Er würde die Menschheit retten! Da war es doch nur gerechtfertigt, wenn er sich ein kleines Stück vom Kuchen – zum Beispiel den OG-Konzern – nahm.
Grinsend machte sich der Programmierer an die Arbeit. Die Konsole leuchtete in einem dezenten Blauton. Das Licht dimmte, sobald er sich vor den Terminal setzte. „White will Nano-Sondensoftware für seine Operation Invader. Dann soll er sie haben!“

Er hatte schon einige Codes eingetippt, da grübelte er: „Wieso will White eigentlich jetzt – 2007 – schon selbst eine Software für Nanomaschinen, die er noch gar nicht hat? Und außerdem wird erst in zwei Jahren der alte Boris große, benötigte Mengen Ejakulat für OG anbieten und dafür 20 unregistrierte X-7000er Nanos von OG erhalten. Hat OG zu dem Zeitpunkt eine so reiche Quelle an Nanos, dass der Konzern welche davon an einen Kriminellen verkaufen kann?
Seltsam… Hat sich der Zeitverlauf vielleicht durch die Anomalie irgendwie verzerrt? Verläuft die Gegenwart anders als ursprünglich vorgesehen?“
Holland konnte sich keinen Reim darauf machen und widmete sich wieder seinem Bildschirm.



Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:03.09.11 20:53 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,

das wird jetzt hoch interessant. ich bin auf die lösung gespannt.

danke fürs schreiben.


dominante grüße von
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  RE: Optional Genetics Datum:18.09.11 13:15 IP: gespeichert Moderator melden


<<>>

Am nächsten Tag wartete John Tender wie angewiesen vor dem Schirm in der Kom-Kabine. Miss Vermont wollte sich melden.
Er saß auf dem Liegesessel und aktivierte die Verbindung. Zunächst erschien das blaue Eingangs-Bild, dann sah John einen leeren Vibro-Sessel. Die Übertragung war online, aber wo war Ambers Tante?
John fragte ins Mikro: „Amber…?“ Da erschien eine verschleierte Gestalt im Bild und nahm auf dem Vibrosessel Platz. John merkte sofort, dass es unmöglich Amber sein konnte. Die Frau hatte zu große Brüste. Außerdem hatte Miss Vermont ihrer Nichte sicherlich den Zugangscode abgenommen. Sonst hätte sie sich längst bei ihm gemeldet. Es musste Miss Vermont sein. „Miss Vermont?“, fragte er. Im gleichen Moment spürte er die Aktivierung seiner CB-Unit.

John stöhnte wohlig auf. Er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken. Ihm war es peinlich, sich vor Ambers Tante so gehen zu lassen, aber der ferngesteuerte Keuschheitsgürtel war gleichzeitig ein Vergnügungsgürtel und garantierte eine Metamorphose seines besten Stückes zu einem Stahlrohr der Größe XL. „Miss Vermont…“, stammelte er. Was sollte er sagen? „Was tun Sie da?“
Die Gestalt zog sich den Schleier ab und entpuppte sich tatsächlich als Ambers Tante. „Starte meine Unit. Siehst du? Ich trage auch die CB-Einheit.“

John Tender wollte am liebsten wegschauen, denn die Tante war splitternackt bis auf den Gürtel. Aber ihr erotischer Leib wirkte wie ein Magnet auf ihn. Er aktivierte ihre erste Stimulus-Stufe und hörte, wie die Frau zufrieden stöhnte.
Beide näherten sich unabänderbar immer mehr dem Gipfel der Lust. Die CB-Units waren so programmiert, dass die Orgasmen hinausgezögert wurden, um sie besonders intensiv zu gestalten. Und als es dann so weit war…

…stöhnte Gisele Vermont auf und bebte am gesamten Körper vor Euphorie. John Tender ächzte auch laut auf, aber entsetzt. Was war geschehen?
Gab es eine Fehlfunktion?
Die Stimuli hatten sich komplett deaktiviert. Kurz bevor er einen Megaorgasmus bekommen hätte!

Verspannt und frustriert sah er von der CB-Unit zum Schirm. „Was ist los?“, fragte er.
Gisele Vermont hatte die Augen noch geschlossen und genoss die Nachbeben eines gewaltigen Glückgefühls. „Wow“, sagte sie, „wenn ich das früher gewusst hätte…“
Dann sah sie zu John. „Was ist denn, Junge?“
John Tender sagte irritiert: „Meine Unit. Sie hat zu früh auf Standby geschaltet! Aktivieren Sie sie bitte wieder?“
Eigentlich wäre ihm diese Frage peinlich gewesen. Aber momentan war er dermaßen scharf, dass ihm alles egal war.
Ambers Tante lächelte ihn an: „Und du glaubst, dass du dir eine Erleichterung verdient hast?“
John Tender stockte. Sollte das etwa heißen, dass dieses Biest ihn hinhalten wollte?
Gisele Vermont grinste immer breiter. „Sorry, Junge. Heute ist nicht dein Tag.“

Der Schirm wurde blau. John Tender schrie entrüstet auf: „Nein! Komm zurück! Verdammt! Das… Das können Sie nicht tun!“ Aber die Verbindung war deaktiviert.
John Tender trat aus der Kom-Kabine und schritt schnell in seinen Schlafraum zurück.
Unterwegs traf er einige Arbeiter: dunkle Gestalten, mit Muskeln bepackt, unrasiert, mit finsteren Blicken. John hatte das Gefühl, dass ihm alle seine Situation ansahen. Mit roten Ohren erreichte er seinen Raum und stellte sich unter die kalte Dusche.

Am nächsten Tag war er fahrig und unkonzentriert. Beinahe wäre deshalb ein Unfall mit einer Lore in einem Stollen geschehen. Der junge Tender musste vor seinen Vorgesetzten treten und sich eine Schimpfkanonade über sich ergehen lassen. „Den Schaden ziehe ich Ihnen von Ihrem Lohn ab. Und außerdem gibt es für vier Wochen Kom-Kabinen-Verbot.“
John Tender glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. „Vier… Wochen…“, stammelte er. Aber er musste doch Ambers Tante erreichen.

Er versuchte zaghaft, seinen Chef umzustimmen, aber der ließ nicht mit sich reden. Im Gegenteil. Er drohte sogar damit, dass er „weitere vier Wochen verhängen werde, falls Sie nicht sofort mit Ihrem elenden Gejammer aufhören. Das ist ja erbärmlich. Schämen Sie sich nicht? Gehen Sie zurück an Ihren Arbeitsplatz. Und die Zeit, die wir hier gesprochen haben, holen Sie gefälligst nach. Und jetzt raus hier!“

Eingeschüchtert eilte John Tender zurück in die Kontrollzentrale der Miene. Ein Kollege raunte ihm zu: „Hat der Alte dir eine Strafe verpasst?“
John Tender antwortete: „Ja, Lohnabzug und vier Wochen Kom-Kabinen-Verbot.“
Der Mann pfiff durch die Zähne. „Vier Wochen… Normalerweise gibt er für so was höchstens zwei. Aber wundere dich nicht. Seine Frau hat neulich von seiner Affäre mit einer Mitarbeiterin erfahren und macht ihm jetzt mit Anwälten die Hölle heiß. Da ist er natürlich schlecht gelaunt.“
John Tender murmelte: „Da kann ich doch auch nichts dafür.“

Die nächsten Tage waren für den jungen Mann eine harte Zeit. Im doppelten Sinne: In seinem Keuschheitsgürtel drückte die Erektion, die endlos oft jeden Tag und fast jede Stunde an seine Situation erinnerte.
Er hatte keine Möglichkeit, um Miss Vermont zu kontaktieren. Es würde für sie so aussehen, als würde er sie nicht mehr sehen wollen. Nicht auszudenken, wenn sie daraufhin ebenfalls den Kontakt abbrach und ihn endgültig in der Chastity-Unit versauern lassen würde!

Viele Lichtjahre entfernt auf Hope Island versuchte Gisele Vermont vergeblich Tag für Tag, John Tender zu erreichen. „Dieser miese, kleine Drecksack“, murmelte sie und schnallte sich ihre Chastity-Unit frustriert wieder ab.
Warum war der Kerl nicht mit einer Transverbindung aktiviert? Hatte er das Interesse an ihrem kleinen Spiel verloren? Wohl kaum! Da musste etwas geschehen sein. Aber was?
Miss Vermont wurde nicht schlau daraus. Ob sie die Personalabteilung der Firma kontaktieren sollte? Vielleicht war John etwas zugestoßen?

Ambers Tante fragte kurz darauf tatsächlich nach und erfuhr, dass Mr. Tender wegen einer disziplinarischen Restriktion für vier Wochen für Kom-Kabinen gesperrt sei.
Miss Vermont atmete auf. Ihr „Spielzeug“ war nicht verunglückt oder hatte auch nicht die Lust verloren – oder gar die Chastity-Unit irgendwie von seinem besten Stück entfernen können. Der Bengel war nur böse gewesen. Und das musste bestraft werden, schmunzelte sie in Vorfreude auf die Bestrafung, die sie selbstverständlich höchstpersönlich vornehmen würde.

Mr. Franklin zog sich den weißen Laborkittel über, auf dem die Buchstaben „OG“ eingestickt waren, und betrat ein Labor in der Basis des Konzerns auf Desolate Rock.
Draußen vor den Panzerglasscheiben und der Stahlkonstruktion des Gebäudekomplexes tobte mal wieder ein Sturm und ließ Hagelkörner auf das Dach und die trostlose Umgebung prasseln, die so groß waren wie Fäuste. Beim Aufprall zerplatzten sie knallend und spritzten in scharfen Eissplittern durch die Atmosphäre des Planeten.

Doch davon bekam der Angestellte nichts mit. Er war in seine Forschung vertieft. Im Auftrag von Mr. White entwickelte er eine spezielle Polymersynthetik, die ihre Form ändern konnte wie ein Transformwesen. Dadurch versprach sich Optional Genetics nicht nur Unsummen für die Nutzung des Patents, sondern auch eigene Fortschritte in der Herstellung von Nanomaschinen, die eines Tages die Vereinte Nation unterwandern sollten. Diese Operation mit dem Codenamen „Invader“ war streng geheim und nur wenigen Angestellten des Konzerns bekannt.

Mr. Franklin durchschritt einen Raum, der einer 20 Meter hohen Glaskuppel mit Bienenwabenstruktur glich, die einen ovalen Grundriss aufwies. Hier war die Bio-Sphäre von OG angelegt.
Mr. Franklin betrachtete die genmodulierten Pflanzen, aus denen er täglich mit einer Spritze einen Saft saugte, der in einem weiteren Laborbereich erneut auf Molekularebene modifiziert wurde.

Der Angestellte transferierte die aktuellen Daten über einen kleinen Transponder an seinem Handgelenk in eine Datenbank. Eines Tages, so hatte er sich vorgenommen, würde er die Früchte seiner Arbeit ernten und weiter in der Hierarchie des Konzerns aufsteigen. Er würde hinter Mr. White der zweite Mann sein, versprach er sich, und Goria von ihrem Platz verdrängen. Dann wäre er der Leiter in den X- und Y-Labors, die das Herzstück der OG-Station bildeten.

Mit den Drohnen, die dort untersucht und ausgesaugt wurden, hatte er so wenig Empathie wie für die Genpflanzungen in der anderen Bio-Sphäre-Sektion übrig. Für die Wissenschaft mussten eben Opfer gebracht werden, sinnierte er arrogant.
Er ging durch eine massive Sicherheitsschleuse, die an eine überdimensionierte Tresortür erinnerte, und fuhr mit dem Turbolift in seinen Privatbereich in einem der Türme der Station.

Den restlichen Tag würde er mit seinem selbst geschriebenen Simultanprogramm „Zeta-Omega“ verbringen. Mr. Franklin durchlebte in seinem Gehirn eine Metamorphose zum fiktiven „Sultan Frankan“ und suhlte sich zwischen nackten Haremsdamen der Extraklasse, ließ sich Trauben in den Mund stecken und gleichzeitig von anderen erotischen Schönheiten verwöhnen – auf alle nur erdenkliche Arten.

Draußen, nur wenige Meilen vom Gebäudekomplex des Konzerns entfernt, rauschte ein Meteoritenschauer nieder auf eine felsige Ebene. Dabei trafen die Gesteinsbrocken auf einen Stahlcontainer, der an einer Schweißnaht wenige Millimeter aufriss.
Sofort ertönte ein Alarmsignal in der Überwachungszentrale von OG. Mr. Clint saß dort vor einer Konsole mit hunderten leuchtenden Lämpchen. Er tippte einige Programmbefehle auf einer Touchtastatur ein und ließ sich auf einem Monitor einige Werte anzeigen.
„Container 031 hat die Oberfläche kontaminiert“, gab er den Hinweis an die Sicherheitscrew weiter.

Mr. White wurde informiert. Der Konzernchef prüfte die radioaktive Strahlung und entschied: „Kein Außenteam. Zu riskant. Fordern Sie Robotgerät an. Bis wann können sie auf Desolate Rock sein?“
Der Sicherheitssergeant antwortete: „In drei Wochen, Sir.“
Mr. White wies an: „Alle Schiffe, die im Hafen andocken, sollen mit Zeolith-Duschen behandelt werden. Keine Landungen mehr, ohne vorherige Sorption.“
Der Sicherheitsmann bestätigte und fragte: „Und bei den Starts?“
Mr. White: „Das wäre zu teuer. Andockende Schiffe werden gereinigt. Das reicht.“

Der OG-Chef ärgerte sich. Wieder unnötige Kosten. Warum hatte er auf die Abfangraketen als Schutzschild verzichtet? Jetzt war es zu spät. Einer der 39 Container mit strahlendem Material aus früherer Fabrikation war aufgeplatzt.
Desolate Rock war ein ökologisch betrachtet toter Planet. Das Problem war jedoch, dass industrielle Verstrahlungen beim Ethikrat der VN meldepflichtig waren. Sollte irgendjemand auf die Idee kommen, mit einem Geigerzähler in der Umlaufbahn von Desolate Rock herumzuspielen, würde das eine Neutralisation des Störenfriedes erfordern.
Mr. White grinste schief. Da hatte er ja den richtigen Mann an Bord. Slim Holland war Fachmann.

Als ihm der Killer bewusst wurde, meldete sich White per Videosignal auf Hollands Schirm. „Wie sieht es aus mit den Programmen für die Nanos?“
Slim Holland lächelte. „So gut wie fertig. Es fehlen nur noch die Aktivierungscodes. Dafür benötige ich noch einige Informationen zu den Opf… äh… den Zielpersonen und Einsatzzeiten.“
Mr. White: „Ich transferiere Ihnen die Daten auf ihr System.“
Slim Holland: „Danke.“
White schaltete sein Bild ab. Dieser Holland war ihm ein bisschen zu neugierig. Vielleicht brauchte er die Daten wirklich, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall musste er nach Beendigung des Auftrags von der Bühne verschwinden. Aber wozu verfügte OG über eine Sicherheitspolizei sowie Agenten wie zum Beispiel Turner?
Mr. White streckte sich auf seiner Liege aus Polymerschaum aus und dimmte das Licht.

Goria hatte gerade einen Melkdurchgang beendet. Die Drohnen waren völlig erschöpft und ausgesaugt wie ausgepresste Zitronen. Mehr würde heute nicht zu erzielen sein.
Sie verließ das Labor und bemerkte einen Angestellten aus dem Kommunikationsbereich im Laborflügel. „Mr. Benson. Was tun Sie denn hier?“
Der Mann erklärte etwas fahrig: „Der Turbolift hat in der falschen Etage gehalten. Es war wohl ein Defekt in meiner ID-Card. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mich verlaufen habe. Ich bin so in Gedanken gewesen. Entschuldigen Sie, falls ich Sie gestört habe.“
Goria lächelte: „Aber nicht doch. Ich begleite Sie nach oben.“

Mr. Benson dankte der Forscherin. Zusammen fuhren sie im Turbolift nach oben. Als der Angestellte wieder allein war, stützte er sich mit dem Rücken an der Wand ab und schloss die Augen. Erleichtert atmete er aus. Die Frau hatte wohl nicht bemerkt, dass er nach Beweisen im X-Labor gesucht hatte, um für den Ethikrat Argumente zu liefern, gegen Optional Genetics vorzugehen.
Er wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, falls er eines Tages enttarnt würde!

Slim Holland sammelte ebenfalls Daten über OG. Allerdings nicht für die VN sondern für sich selbst. Als prophylaktische Schutzmaßnahme. Und als Präparation auf seine Übernahme des Konzerns. Er musste nur noch etwas mehr Vertrauen gewinnen. Bald würde er Mr. White so weit haben. Es würde nicht mehr lange dauern…

Doch noch an diesem Abend erschienen zwei Uniformierte der Sicherheitspolizei bei ihm. „Wir haben Befehl, Sie sofort in die Medi-Abteilung zu eskortieren.“
Slim Holland fragte, was das solle, bekam aber keine Antwort. Auch Mr. White war für ihn nicht zu sprechen. Er ahnte, dass er einer Gehirnsäuberung unterzogen werden sollte.

Bald schon lag er auf einer medizinischen Liege und war mit Elektroden verkabelt. Eine Person, die irgendwie künstlich aussah – vermutlich ein Androide – sagte: „Bitte jetzt nicht bewegen. Sie werden einen kleinen Stich im Kopf spüren; aber danach merken Sie nichts mehr und schlafen für einige Sekunden. Danach können Sie wieder an ihre Arbeit zurückkehren.“


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von prallbeutel am 27.09.11 um 19:07 geändert
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:18.09.11 15:38 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,

das sind wieder sehr interessante dinge wo hier passieren.


was wird damit bezweckt? mehr macht, mehr kontrolle, mehr profit?

danke für den exzelllenten lesestoff


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  RE: Optional Genetics Datum:24.09.11 12:08 IP: gespeichert Moderator melden


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Slim Holland verkrampfte sich. Gut, dass er vorgesorgt hatte. In versteckten Dateien hatte er seine Identität gespeichert. Egal, was sie mit ihm veranstalteten – er würde anschließend seine Erinnerungen nachlesen können.
Plötzlich schoss ein Blitz durch sein Gehirn. Holland wollte aufstöhnen, doch da wurde es schwarz um ihn. Er war bewusstlos.

Auf einem Monitor stand: „Säuberung Stufe 1“. Wellenförmige Linien erschienen auf dem Bildschirm und fluktuierten immer stärker, bis die Schwankungen so groß waren, dass sie nicht mehr abgebildet wurden.
Dann beruhigte sich die Linie wieder und wurde zu einer Geraden. Der Androide stöpselte routiniert die Elektroden ab und entfernte sie von seinem Patienten. Mit einer Hyperspraypistole weckte er Holland, der noch etwas benommen, aber direkt geistig klar, aufstand.

Er fühlte sich merkwürdig. Irgendwie kam ihm alles seltsam neu und ungewohnt vor. Er ging wie ferngesteuert zum Turbolift und steckte seine ID-Card ein, um zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen. Warum er dies tat, wusste er gar nicht so recht. Alles machte er automatisch. Vor dem Rechner dämmerte ihm langsam, wo er war und warum. Und dann fand er den geschickt positionierten Hinweis auf die geheime Datei.

Er aktivierte sie und las fasziniert, was er dort hinterlassen hatte. Es war kaum zu glauben. Er hatte keinerlei Erinnerung daran, dies jemals geschrieben zu haben. Aber wenn er tatsächlich einer Gehirnsäuberung unterzogen worden war, gab das alles einen Sinn.
So leicht würde OG ihn nicht manipulieren können! Da hatte Mr. White sich den falschen Gegner ausgesucht!

Er hatte die Offerte angenommen, für OG zu arbeiten. Doch sein Ziel war ein ganz anderes. Slim Holland hatte durch seinen Zeitsprung die einmalige Option, seine Zukunft neu zu gestalten. Und damit vielleicht die Zukunft der gesamten Galaxie und darüber hinaus der VN. Auf keinen Fall durfte er zulassen, dass das Cylonische Reich exorbitant an Macht gewann, wie es in bereits in drei Jahren geschehen sollte. Aggressor Chutriel sollte seinen madenartigen Leib nicht auf den Thron des Universums hieven, sondern seinen fetten Arsch im Kehricht, dem Morast und Unrat der Gosse reiben.


2201 (6 Jahre zuvor)

Die an Bord der Securitas 701 befindlichen Kriminellen und der eingesperrte Fisher hatten wegen der Hitze das Bewusstsein verloren.
Als der Planetenpolizist erwachte, lag er in einem Krankenbett. „Wer… wo… was…?“, stammelte er. Eine medizinische Assistentin erschien in seinem Blickfeld. „Sie dürfen sich nicht zu sehr anstrengen, Mr. Fisher.“
Fisher fragte: „Woher wissen Sie meinen Namen?“
Die Frau lächelte ihn an. Es sollte wohl beruhigend wirken. „Ihre ID-Card. Und sechs ihrer Kollegen haben wir auch gerettet. Für die Übrigen konnten wir leider nichts mehr tun. Das Schiff ist detoniert. Wollten Sie Häftlinge abholen auf Barren Wilderness?“
Fisher stutzte: „Barren… Wieso? Wo bin ich?“
Die Frau antwortete: „Auf einer Umlaufstation. Waren Sie nicht mit einem leeren PP-Schiff unterwegs, um…“
Fisher unterbrach sie: „Leer? Nein! Es waren zwölf Raumpiraten an Bord. Sie hatten das Schiff in ihre Gewalt gebracht und…“
Die Frau bekam große Augen: „Ach du meine Güte! Sie sind bereits per Transitshuttles zu einem transstellaren Hafens unterwegs. Man dachte, es handele sich um Planetenpolizisten. Die IDs müssen manipuliert worden sein…“
Fisher hievte sich aus dem Bett. Er war mit Schläuchen und Kabeln verbunden.
„Aktivieren Sie sofort Alarm! Die Personen sind gefährliche Verbrecher!“

Die Frau lief zu einer Meldestation und tippte auf der Konsole einen Code ein. Fisher stöhnte vor Schmerzen. Was hatte die Frau gesagt? Er war bei Barren Wilderness? Das Schiff war dort gewesen?
Es gab nur eine Erklärung: Offenbar war die Securitas 701 in eine Anomalie geraten und hatte einen Sprung in ein anderes System gemacht.

Er zog sich mit Mühe hoch und versuchte aufzustehen, aber ein Androide der Klasse 4 hinderte ihn freundlich, aber bestimmt daran. „Bitte bleiben Sie liegen“, sagte er mit etwas blecherner Stimme und drückte Fisher wieder aufs Bett.
Der PP wunderte sich. Die Androiden der vierten Klasse waren schon vor mindestens drei oder vier Jahren abgeschafft worden, nachdem so viele Kompatibilitätsprobleme mit intelligenter Software für Störfälle gesorgt hatten. „Außerdem bist du hässlich wie ein Haufen Schrott“, dachte Fisher und sah in das Kunststoffgesicht.

Plötzlich fiel Fisher ein, dass der Fahndungsalarm an Raumhäfen längst automatisiert war und über Datenknoten erfolgte. Die Frau musste offenbar manuell den Ausbruch an die zuständige Stelle weiterleiten. Da stimmte doch was nicht! Ein fürchterlicher Verdacht schwoll in ihm an…
Er fragte den Androiden nach dem heutigen Datum. Fisher wollte nicht glauben, was der Androide ihm da sagte. Er war im Jahre 2201? Die Securitas war also acht Jahre in die Vergangenheit gesprungen?

Fisher murmelte: „OK, es gibt also gleich zwei schwerwiegende Probleme. Erstens schwirren da draußen sechs Schwerkriminelle frei herum. Und zwar mit dem Wissen aus der Zukunft. Und zweitens war Slim Holland, wie er noch in der Securitas erfahren hatte, mit dem Notshuttle geflüchtet und vielleicht auch in einen Zeitstrudel geraten. Jetzt war nur die Frage: War der Killer weiter in die Vergangenheit gesprungen oder von ihm, Fisher, aus gesehen in der Zukunft? Er musste es herausfinden.
Noch wichtiger als die Flüchtlinge war Holland. Er musste dem Kerl das Handwerk legen. Es gab nur eines, was noch gefährlicher war, als ein Profikiller der Marke Slim Holland: Das war Slim Holland mit dem Wissen über die Zukunft, dass er für seine Zwecke skrupellos missbrauchen würde!

Fisher wagte sich vorzustellen, was schlimmer war: Chutriel, der Imperator des Cylonischen Reiches, als Herrscher über die bewohnten Galaxien – oder Slim Holland als allmächtiger Diktator über die vielen bevölkerten Welten. Pest oder Cholera. Er musste beides verhindern.

Das Sechsergespann aus Raumpiraten hatte sich erfolgreich aus dem Staub gemacht. Einer von ihnen war jedoch so dumm, in einer Bar groß von seinem Abenteuer zu berichten. Planetenpolizisten, als verdeckte Ermittler unterwegs, wurden auf ihn aufmerksam und nahmen ihn nach einer kurzen Schießerei in Gewahrsam.
Bis zur nächsten Ultrasec-Anstalt auf Barren Wilderness war es nicht weit. Die verworrene Geschichte mit dem Zeitsprung glaubte ihm jedoch niemand. So wies ihn ein Richter der VN in die psychiatrische Abteilung eines PP-Untersuchungsgefängnisses ein. Damit blieb ihm vorerst der Aufenthalt in einer Ultrasec-Einheit erspart.

Doch fünf der Flüchtlinge waren noch frei. Sie zog es in verschiedene Richtungen. Zwei von ihnen suchten sich eine neue, unauffällige Identität, um als Kleinkriminelle ihr Unwesen auf einem stark bevölkerten Planeten der VN zu treiben; zwei andere suchten erneut Kontakte zu Syndikaten.
Einer der Männer wurde Mitglied bei der terroristischen Vereinigung „Rise Of Bionic“ und konnte durch sein geheimes Wissen ungewöhnlich schnell und weit in der Hierarchie aufsteigen.
Der andere Bandit suchte den Kontakt zum Unterweltboss Boris Carat auf Triton III, um in Mine-City durch einige Exempel, die er statuierte, sein Stellvertreter zu werden.
Der fünfte Mann arbeitete bald als Agent für die Cylonen und spionierte Technik und wissenschaftliche Daten bei der VN aus.

Fisher verzichtete darauf, von seinem Zeitsprung zu berichten, denn er hatte Sorge, dass er einer Gehirnrefragmentierung unterzogen werden würde, weil ihn die Mediziner schlicht für durchgeknallt hielten. Stattdessen konzentrierte sich der ehemalige PP als Privatinvestigator auf Daten über Slim Holland und schaffte es sieben Monate später tatsächlich, den Killer aufzuspüren, obwohl dieser kaum Spuren hinterließ, nachdem er einen Auftrag beendet hatte.

Er hatte in der Securitas bereits detailliert die Holland-Akte gelesen und kannte daher die Arbeiten und Vorgehensweisen des Mannes. Fisher war fest entschlossen, den Killer zu neutralisieren.
Wenn die späteren Untersuchungen Recht hatten, würde sich Holland als Kellner verkleiden und mit einer Nanogranate ein erfolgreiches Attentat auf einen hohen Politiker der VN verüben. Fisher begriff noch gar nicht richtig, was er damit auslöste, dieses Verbrechen zu vereiteln: Andere politische Verträge würden geschlossen werden. Ganze Konzerne würden sich auf andere Art entwickeln, eine Rezession auf Kolossus würde nicht stattfinden, und schließlich würde Fisher vielleicht sogar den Genkonzern Optional Genetics in seinem Machtstreben aufhalten können, denn die manipulierte Zukunft würde dem Ethikrat deutlich größere Befugnisse einräumen. Damit würde das Cylonische Reich niemals an die geheime Formel kommen, von denen Fisher nur wenig wusste, aber offenbar war dieses Wissen so bedeutsam, dass die Cylonen einen Sternenkrieg gegen die VN und Boriten gewinnen könnten.

Doch dann blieb Fisher fast das Herz stehen. Was war, wenn Holland weiter in die Vergangenheit gereist war? Dann würde er von seinem, Fishers, Vorhaben wissen und IHN liquidieren. Fisher schluckte. Er musste es trotzdem riskieren. Zuviel hing davon ab.
Er gesellte sich mit gefälschter Eintrittskarte zu den geladenen Gästen des politischen Treffens. Seine Waffe hatte er in Einzelteilen durch die Sicherheitsschleusen geschmuggelt. Als PP kannte er auch den Deaktivierungscode eines Standard-Scanners, der an der Tür benutzt wurde.

Jetzt würde es nur noch 20 Minuten dauern, stellte Fisher mit einem nervösen Blick auf sein Chronometer fest. Der Politiker der VN würde seine Rede halten wollen, doch dazu würde es nicht mehr kommen, wusste Fisher. Wenn… Ja, wenn er nicht eingreifen würde.
Wo war Holland? Der Kerl war ein Verkleidungskünstler. Vielleicht erkannte Fisher ihn trotz seiner Informationen nicht. Er musste ihn rechtzeitig erwischen und ausschalten.

Noch 19 Minuten. Fisher drängte sich weiter Richtung Rednerpult, wurde dort aber von Bodyguards abgeschirmt. Dann bewegte er sich mehr zu linken Seite. Von dort, so würde es morgen durch die Presseagentur INSW verkündet werden, muss die Granate geworfen worden sein. Und es sollte noch von einem zweiten Attentäter geschrieben werden, der allerdings rechtzeitig von den Sicherheitskräften überwältigt worden sein würde. Um den musste sich Fisher also nicht kümmern. Sein Fokus lag auf Holland.
Fishers Herz schlug ihm bis zum Hals. Sein Puls raste. Unter seinem Anzug war er nass geschwitzt. Er fand Holland nicht…

Wo konnte er sein? Er musste den richtigen Augenblick abpassen, wenn… Da! Ein Mann nestelte in der Innentasche seines Jacketts…
Fisher hechtete auf den Verdächtigen zu und…
…bremste gerade noch rechtzeitig, um zu bemerken, dass der vermeintliche Attentäter nur ein Kom-Pad in der Hand hielt, um ein Gespräch zu führen.

Fisher sah auf sein Chronometer: Noch 18 Minuten. Er konzentrierte sich auf jeden einzelnen Mann, aber er konnte keine Auffälligkeiten oder Ähnlichkeiten mit Holland erkennen.
War er vielleicht noch nicht im Raum? Die Zeit verstrich wie im Raffer. Noch 17 Minuten. Noch 16. 15…
Fisher atmete flach und schnell. Die Leute sahen ihn schon merkwürdig an. Wenn er jetzt selbst in den Fokus von Bodyguards geriet, war es aus.

Eine Durchsage verkündete die Ankunft des Redners. Applaus brandete auf. Fisher schaute mit großen Augen auf sein Chronometer. Wieso jetzt schon? Panik stieg in ihm auf.
Dann beruhigte er sich ein wenig, als ihm klar wurde, dass der Politiker lediglich im Gebäude angekommen war, seine Rede aber erst in einer Viertelstunde beginnen würde.
Fisher grinste ironisch: 15 Minuten Zeit, um die Welt zu retten! Wo war dieser verfickte Holland!?

Fisher drängte sich durch die Reihen der Menschen, aber keiner der Kerle konnte der Killer sein. Verdammt!, fluchte Fisher. Wo blieb der Mistkerl?
Und dann kam die Durchsage, dass nun die Eingänge geschlossen würden. Fishers Mund öffnete sich. Vermutlich sah er ziemlich dumm aus in diesem Moment. Die Zugänge waren gesperrt? Das hieße aber doch, Holland war schon da!

Fisher kniff die Augen zusammen und kontrollierte Mann für Mann. Die vier Kellner hatte er längst ausgeschlossen. Sie waren es definitiv nicht. Noch zehn Minuten, bis der Politiker die Bühne betreten würde, um seine Rede zu halten, die so viel bewirkt hätte – aber dazu sollte es ja nicht kommen. Wenn er nichts unternahm. Fisher tastete nach seiner Waffe. Sie war einsatzbereit. Seine Suche blieb erfolglos. Noch neun Minuten. Er musste Holland finden!

Die Kellner waren es nicht. Aber wer dann?
Hinter der Bühne wurde es unruhig. Bodyguards schritten auf und ab, sprachen in ihre Kom-Geräte und sahen sich in dem Raum um, um potenzielle Gefahren zu erkennen. Der Veranstalter trat hinter das Rednerpult und begann mit einigen Ansagen. Er stellte kurz seine Organisation und ein paar Sponsoren vor und kündigte den Politiker an. Fisher sah auf sein Chronometer: noch fünf Minuten.

Der Mann versprach eine „bedeutende und historische Wende“ durch die heutige Rede. Applaus brandete auf. Fisher blickte durch die Reihen der Personen. Die Kellner hatten sich auf die rechte Seite zurückgezogen. Nur eine Kellnerin stand noch an der linken Seite der Bühne und betrat sie kurz, um ein Glas mit Wasser zu füllen. Holland sah auf seinen Chronometer: noch vier Minuten.
Kellnerin?

Holland sah sich die Frau genauer an. Konnte es sein, dass dieser Holland sich als Frau verkleidet hatte? Das musste die Lösung sein!
Der PP schob sich durch die Menge und versuchte zu der Kellnerin zu gelangen. Das war nicht so einfach, denn alle Menschen drangen nun weiter nach vorne. Fisher kämpfte sich zu der Frau durch. Noch etwa 15 Meter. Und er hatte noch drei Minuten Zeit.

Er erreichte die Kellnerin. Sie war sehr hübsch und feminin. Holland hatte einen breiteren Körperbau. Sie konnte es nicht sein! Verdammt! Fisher sah auf den Chronometer: noch zwei Minuten.
Der Veranstalter hatte seine Ankündigung beendet und die Bühne verlassen. Musik ertönte, um den Auftritt des Politikers wie einen Star zu begrüßen. Kam er etwa jetzt schon? Fisher biss sich auf die Lippen. Der Mann erschien bereits und winkte in die aufjubelnde Menge. Noch eine Minute…

Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:24.09.11 21:45 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,


also werden die gehirnsäuberrungen immer noch vorgenommen.

bin gespannt was da wieder ausgeheckt wird.


danke fürs tippseln


dominante grüße von
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  RE: Optional Genetics Datum:30.09.11 15:40 IP: gespeichert Moderator melden


<<>>

Fisher ächzte. Da! Er sah eine zweite Kellnerin. Sie war eher vollschlank und groß. Holland! Fisher drängte sich zu ihr… Aber sie war zehn Meter entfernt. Das Audiosystem der Halle wurde aktiviert. Die Musik verstummte. Der Politiker begann seine Rede: „Sehr geehrte…“
Holland kämpfte sich zu der anderen Servicekraft durch. Er war noch fünf Meter entfernt, als er sah, wie die „Frau“ unter ihre Schürze griff und einen kleinen Gegenstand hervorholte. Oval, anthrazitfarben, mit einem roten Knopf, der durch eine Dreh- und Drückbewegung…
Fisher schrie: „NEIN!“ Aber im Jubel der Menschen ging sein Brüllen unter.

Holland war dabei, die Nanogranate zu aktivieren. Fisher zielte auf den Killer. Seine Waffe würde Holland mit Elektrowellen betäuben. Als Holland gerade die Nanogranate werfen wollte, schoss Fisher mit seinen Betäubungsstrahl ab…
…der Holland verfehlte. Sofort warfen sich Securityagenten auf den vermeintlichen Attentäter mit der Waffe. Währenddessen warf die „Kellnerin“ die Nanogranate Richtung Rednerpult, wo es zu einer gewaltigen Implosion kam und alles mitriss, was sich in nächster Nähe befand.
Fisher wurde schwarz vor Augen. Die Securitymannschaft hatte ihn neutralisiert. Langsam begriff der PP, dass er als angeblicher zweiter Attentäter in die Annalen der Geschichte eingehen würde. Dann schwanden ihm die Sinne… für immer.


2209 (acht Jahre später)

Mr. Watson keuchte erleichtert auf. Der Disziplinarring war endlich ab. Froh rieb er über seinen Schritt. „Was glotzen Sie so dämlich, Vain?“, giftete er seinen Angestellten an. „Das hat lange genug gedauert! Und jetzt her mit zwei Androidinnen! Für das Erste! Und dann will ich echte Weiber hier haben!“

Mr. Vain verließ stumm das Büro. Er wollte die Aufnahmen und Daten über den Verbleib des PP-Schiffes Securitas 701 erneut studieren. Da musste irgendwo ein Fehler versteckt sein. Er glaubte nicht an die Hypothese von Mr. Grace, das Schiff sei durch eine Anomalie in eine andere Galaxie gewirbelt worden.
Mr. Grace war sogar noch weiter gegangen. Er hatte darüber nicht öffentlich gesprochen, aber er hielt sogar einen Zeitsprung für möglich. Eine kardinale Tatsache hatte ihn auf diese Spur gebracht: In den Fahndungsdateien der VN stand ein hohes Mitglied der „Rise Of Bionic“ ausgeschrieben, das einem der verschollenen Raumpiraten verdächtig glich. Sämtliche biometrische Daten waren kongruent. Es musste dieselbe Person sein! Seltsamerweise war sie nach einem Bioscan zwei Jahre älter.

Mr. Grace konstruierte aus diesen Informationen die Theorie des Zeitreisenden. Und dann würde auch dieser Fisher noch irgendwo leben. Der PP wusste zuviel über Ultrasec. Mr. Grace musste dafür sorgen, dass der Polizist seinen Mund hielt. Aber dazu musste er ihn erst einmal finden.
Mr. Vain hörte mit der transstellaren Kom-Verbindung die Warnung der VN, dass auch die Außenbereich von Dark Red Dust 535 vor den cylonischen Invasionsflotten nicht sicher seien. Eine Evakuation wurde dringend empfohlen.

Doch Mr. Watson wollte davon nichts wissen. Er wollte mit dem Cylonischen Reich zusammenarbeiten. Die Cylonen benötigten nach Ende ihres Kriegszuges sicherlich professionelles Wissen zu Haftanstalten: Logistik, Sicherheit, Aufbau, Disziplinierung usw. Mr. Watson versprach sich gute Geschäfte mit Chutriel, dem Imperator dieses kriegerischen Volkes. Es würde nicht mehr lange dauern, und das Cylonische Reich würde über die Galaxie herrschen. Die Chance der Vereinten Nation und der Boriten, gegen die cylonischen Aggressoren militärisch zu bestehen, tendierte gegen Null.

Der Inhaber von Ultrasecurity ließ eine abhörsichere Transverbindung zu Chutriel auf Cylonia herstellen und bot ihm seine Unterstützung an.
Der Imperator saugte an einem Schlauch, der in ein Gefäß, ähnlich einer Wasserpfeife, endete, und blies einen fluoreszierenden Rauch aus.
Die beiden Männer waren sich schnell über eine vertragliche Kooperation einig und bereiteten einen Kontrakt aus, der mit ihren elektronischen Signaturen unterzeichnet werden sollte.

Chutriel stöhnte wolllustig auf. Dieser Gefängnisfuzzy kam ihm gerade recht. Aber er dachte gar nicht daran, einen Humanoiden an seiner Macht teilhaben zu lassen. Watson würde er akzeptieren, solange er ihn benötigte. Danach würde er in den großen, geplanten Menschenfabriken verschwinden, wo er für die Cylonen schuften sollte.
Chutriel öffnete den Mund, und über seine schwulstigen Lippen lief ein glibberiger Speichel. Seine Gedanken wanderten zu seiner Brust: Seine Brustwarzen waren mit gummierten Kapseln bedeckt, die intensiv an ihnen saugten. Chutriel hielt es kaum aus, aber er wollte sich auch nicht von ihnen trennen. Sie waren so wundervoll…

Der Imperator führte eine lässige Handbewegung aus, die das Licht in seinem Thronsaal dimmte. Aus dem Boden tauchte eine trübe Scheibe aus Licht auf und bildete einen Monitor. Tausende kleine Partikel formten sich zu Schriftzeichen und Bildern, militärischen Plänen und Darstellungen. In Kürze wollte Chutriel persönlich in den befriedeten Welten erscheinen und sich als Imperator ausrufen lassen. Die Orbitalstation, die sich in der Umlaufbahn Cylonias befand, hatte zufrieden stellende Neuigkeiten. Die cylonischen Truppenverbände waren weit in das Gebiet der Vereinten Nation eingedrungen und waren auf kaum nennenswerten Widerstand gestoßen.

Phase Eins der Neugliederung war somit fast beendet. Inoffiziell werde er so bald wie möglich das sündige Mine-City auf Triton III besuchen und sich verwöhnen lassen, schwärmte Chutriel. Egal, wie scheinbar perfekt seine Liebesdienerinnen waren – es waren eben keine echten Humanoidinnen, wie sie es dort gab. In seiner Vorstellung sah er bereits vor sich, was er alles mit diesen Menschenfrauen anstellen wollte. Und eines musste man dem Imperator lassen: Fantasie hatte er…

Da hatte Admiral Vero dem Imperator bereits einige süße Erfahrungen voraus. Denn der Cylone war Konsul auf Triton III geworden und genoss selbstverständlich das Liebesleben in Mine-City in vollen Zügen.
Vor seinem palastartigen Domizil wehten die cylonischen Flaggen in ihrem blutrot und dem schwarzweißen Logo, das an einen Wurfstern erinnerte.
Eine menschliche Frau in züchtigem Mantel und Kopftuch über ihren zusammengebundenen Haaren meldete sich am Empfang. Sie nannte ihren Namen Tara und wurde von einem uniformierten Cylonen hineingelassen. Sie folgte dem großen martialisch aussehenden Angestellten durch einen kühlen Gang.

Am Ende des kahlen Stahlschlauches berührte der Cylone ein unscheinbares Interface. Dann wies der Uniformierte Tara an, sich vor die Konsole zu stellen. Plötzlich schoss ein Laserstrahl für einen Bruchteil einer Sekunde exakt in Taras Auge. Kurz war sie geblendet, doch konnte sie im nächsten Moment schon wieder sehen.
„Datentransfer abgeschlossen. Analyse positiv“, sagte eine synthetische Stimme.
Daraufhin öffnete sich die Wand, aus der sich circa 20 Segmente bildeten, die sich flirrend scheinbar in Luft auflösten. Der Zugang zu einem weiteren Raum war gegeben.

Als Tara hinein getreten war, bildeten sich die Teilstücke erneut und schoben sich wie Lamellen zu einer Wand zusammen.
Abrupt öffnete sich die gegenüberliegende Wand in Form eines Oktogons. Konsul Vero stand in seiner prachtvollen Toga da und strahlte Tara an.
Die Frau zog an ihrem Gürtel. Mit einem Mal öffnete sich der Mantel und fiel von ihren Schultern zu Boden. Tara stand in hochhakigen, schwarzen Lackstiefeln, Strapsen und einem Bustier in ihrer ganzen Perfektion und Erotik vor ihrem VIP-Kunden. Die Sexualrezeptoren des Cylonen waren maximal gereizt; Vero kannte Tara und ihre Kunst. Keine Liebesdienerin war besser.

Derweil konferierten hohe Politiker der Vereinten Nation gemeinsam mit Abgesandten der Boriten wegen der kaum noch abzuwendenden Kapitulation.
Im Regierungskomplex auf Hope Island, der Führungsbasis der VN, wurde hitzig über das weitere Vorgehen debattiert. Die Bevölkerung stand kurz vor einem Bürgerkrieg. Archaische Züge hatten die übereilten Evakuierungen ganzer Welten. Hope Island war mit den Massen an Menschen völlig überfordert. Lebensmittel und Energie wurden knapp. Die Kriminalitätsrate wuchs um 400 Prozent – Tendenz stark steigend. Die Teuerungsrate erreichte 600 Prozent. Aufrührerische Banden tobten in den Städten und übernahmen nach und nach die Kontrolle.

Dabei waren viele Flüchtlinge aus anderen Systemen auf andere Routen ausgewichen und in großteils unbewohnten Welten gelandet.
Nachdem die Siliziumförderanlage auf Kolossus evakuiert worden war, hatte ein Raumtransporter die letzten Arbeiter und Forscher evakuiert. Unter ihnen war auch ein 20-Jähriger namens John Tender. Er war aufgrund der politischen Lage etwas länger auf Kolossus geblieben, als sein Arbeitsvertrag dies vorgesehen hatte.

Als er wegen der Evakuierung endlich Richtung Heimat flog, fiel ihm ein Stein vom Herzen, denn endlich würde er seine Amber wiedersehen. Seit zwei langen Jahren war er quasi eine Art Sexsklave ihrer Tante Giselle Vermont. Nur, weil er so dumm gewesen war, sich in eine abschließbare CB-Unit zu stecken. Diese fatale Entscheidung bereute er zutiefst bis heute. Aber wie hatte er auch ahnen können, dass Ambers Tante hinter ihre Liebelei kommen könnte und diese verbieten – ja, noch viel schlimmer: Nie hatte sich John auch nur im Traum ausmalen können, dass die Tante nun sozusagen Ambers Rolle übernahm und etwa zwei Mal wöchentlich mit John in einer Transverbindung per Video- und Audiokanal die CB-Unit dafür nutzte… John schüttelte den Kopf. Er konnte es immer noch nicht fassen. Aber er hatte mitspielen müssen! Sonst wäre er eines Tages vor Geilheit geplatzt. Ambers Tante hatte ihn erpresst.

Und nach den langen zwei Jahren hatte der Konflikt mit dem Cylonischen Reich dazu geführt, dass zunächst niemand Kolossus verlassen konnte, und schließlich komplett evakuiert wurde. Doch leider musste der Raumtransporter, in dem John sich befand, auf ein anderes Sternensystem ausweichen, weil die direkte Route von cylonischen Verbänden blockiert war.
Jetzt trug er die CB-Unit immer noch. Und als wäre das nicht furchtbar genug, konnte nun auch Miss Vermont ihn nicht mehr erreichen und ihm wenigstens per Transverbindung die CB-Unit aktivieren, um ihm eine, wenn auch demütigende, aber doch zumindest immerhin überhaupt eine Befriedigung zu verschaffen.

John Tender hatte schon diverse Besatzungsmitglieder des Transporter befragt, wann man denn mit einer Weiterreise nach Hope Island rechnen könne, aber niemand konnte oder wollte ihm das sagen.
Der Jüngling hatte sich tausende Male gefragt, was aus seiner süßen Amber geworden war. Tante Vermont hatte ihm den Kontakt untersagt und nie auf seine Nachfragen geantwortet. Zwei Jahre…
John war sich fast sicher, dass Amber längst einen neuen Freund hatte. Und wer weiß, grübelte er nicht zum ersten Mal, was ihre Tante ihr für ein Lügenmärchen erzählt hatte…

John sah sich in seiner Unterkunft um, die nicht viel luxuriöser war als seine Kabine auf Kolossus. Hatte er im Bergwerk kaum Kontakt zu Frauen gehabt, waren auf dem Raumtransporter gleich drei sehr hübsche Besatzungsmitglieder, die offenbar an ihm Gefallen gefunden hatten.
Noch nie in der Vergangenheit hatte John erlebt, dass er so sehr vom anderen Geschlecht begehrt zu werden schien. Amber war seine erste Liebe gewesen… War sie noch… Aber was nutzte ihm das hier? Lichtjahre entfernt?

John durfte sich selbst nicht anlügen: Wenn er keine CB-Unit getragen hätte, wäre er vielleicht auf die Avancen der uniformierten Damen eingegangen. Das waren aber auch geile Geschosse!, grinste er.
Anfangs waren es nur unbedeutende Flirtversuche. Doch nach und nach fuhren die Frauen schwerere Geschütze auf, ließen ihm „ganz zufällig“ tiefe Einblicke in ihr Dekollete oder positionierten ihren Po in so verführerischer Weise, dass John schon völlig verblödet hätte sein müssen, um die eindeutigen Signale nicht zu bemerken und zu verstehen.

Seufzend dachte er an den vermaledeiten Keuschheitsgürtel. Wahrscheinlich würden die Damen ihn bald für homosexuell halten und ihre Bemühungen einstellen…
Würden dann etwa interessierte Herren ihre Rollen einnehmen? John schloss die Augen. Wie war er nur in diese katastrophale Situation gekommen?

Ganz in Gedanken war er durchs Raumschiff geirrt und stand plötzlich vor einem großen Schott zu einem Hangar. „Halt!“, wurde er von einem Uniformierten streng angesprochen. „Hier haben Zivilisten nichts zu suchen. Das ist Sicherheitszone Eins.“
John wollte schon umdrehen, als er eine weibliche Stimme hörte: „Lass gut sein, Mike, er soll rein zu den Shuttles. Die Außenmodule müssen getauscht werden. Da brauche ich Hilfe.“

Der Wachmann tippte eine Sequenz ein, und die schwere Luke öffnete sich. John stand etwas ratlos da. Die Uniformierte nahm ihn beim Arm und führte ihn in den Hangar. Hinter ihnen schloss sich das Schott laut zischend wieder. Jetzt erst erkannte John die Frau, die ein kleines Spiegelvisier vor den Augen getragen hatte, und dieses nun abnahm. Eine seiner Verehrerinnen!
Er wusste nicht mal ihren Namen und…
„Hier sind wir ein bisschen ungestört“, hauchte sie ihm ins Ohr, welches John augenblicklich so heiß wurde, als hätte sie ihn mit einem Flammenstrahl berührt.
„Wohl ein wenig schüchtern?“, fragte sie und strich John über die Schulter und Brust.
„Ich äh…“ – mehr war aus ihm nicht herauszubekommen. Er ließ es einfach geschehen. Er wollte es ja auch irgendwie. Irgendwie musste es geschehen! Er musste dringend eine Erleichterung haben. Aber die würde er nicht bekommen können! Das war Fakt.

Seufzend stand er unbeweglich da und beobachtete, wie die Frau sein Hemd aufknöpfte und seine Brust küsste, an seiner Brustwarze knabberte. Gleich würde sie an die CB-Unit stoßen und…
Ja, was würde dann geschehen? Würde sie schreiend und verstört weglaufen? Ihn als Perversling niederschlagen und festnehmen? Ihn auslachen? Oder einfach „Adieu“ sagen?

Er könnte es verhindern, sagte er sich. Er könnte einfach weggehen. Sie wegstoßen. Nein sagen. Aber er hatte keine Kraft dazu. Und sie war so schön…
Fast erschrocken stellte John fest, dass seine eigenen Hände längst die Uniformjacke der Frau aufgeknöpft und ihren Weg unter ihr Oberteil gesucht hatten, die warmen, straffen Brüste ergriffen, die harten Knospen mit den Daumen streichelten…

Jetzt kniete sich die Schönheit hin und riss John leidenschaftlich den Gürtel auf. Sie nestelte an seiner Hose und zog sie schließlich samt Slip hinab. Der Moment der Wahrheit war gekommen!

Viele Grüße von prallbeutel
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+++ Die gemeine Miriam +++ Ralfs neues Leben +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Aller guten Dinge sind drei +++ Die Erben +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++
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  RE: Optional Genetics Datum:30.09.11 21:00 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,


auf diese wahrheit bin ich sehr gepannt.

danke fürs posten


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  RE: Optional Genetics Datum:07.10.11 15:30 IP: gespeichert Moderator melden


>| Fortsetzung |<

Die Frau starrte auf die CB-Unit. John schloss die Augen. Drei Sekunden geschah gar nichts. Er wartete auf die Explosion seiner Verehrerin. Drei Sekunden konnten zur Ewigkeit werden…

Dann hörte er sie sagen: „Wenn ich das richtig sehe, hat da jemand eine eifersüchtige Freundin, oder?“
John machte die Augen wieder auf. Die Uniformierte stand auf und sagte: „Willst du das Teil loswerden? Klar willst du!“ Sie grinste. „Ist nur eine 128-Bit-Verschlüsselungssequenz. Das bekomme ich hin.“
John starrte sie mit offenem Mund an, bis ihm bewusst wurde, wie dämlich das aussehen musste. „Du kannst mir helfen?“
Sie gab ihm die freundschaftlich die Hand: „Ich heiße Denise.“

Der junge Mann stellte sich vor. Denise nahm seine Hand und führte ihn durch die Halle des Hangars. Sie ging mit ihm in einen weiteren Raum, der durch eine Luke hermetisch abgeriegelt war. „Zieh dich aus!“ Das Kommando kam so überraschend, dass John gar nicht daran dachte, ihm nicht zu folgen. Also gehorchte er und stand kurz darauf nackt bis auf seine CB-Unit vor seiner Bekanntschaft.
Plötzlich drückte sie auf einen großen roten Knopf mit gelber Umrandung. John sah entsetzt, wie eine rote Leuchte aufblinkte, wie es zischte und…

„Was hast du gemacht? Wir… das Vakuum des Alls wird uns…“
Denise lächelte ihn beruhigend an. „Hast du Angst vor Dekompression?“
John merkte, wie sein Körper zu schweben begann, wie die Schwerkraft nachließ. Diese Frau musste eine Außenluke geöffnet haben! Gleich würden sie in die endlose Schwärze gerissen werden und sterben…

Denise amüsierte sich über die Angst des Jünglings. Dabei hatte sie nur die künstliche Gravitation deaktiviert. Als John endlich begriff, was vor sich ging, drückte er sich an einer Wand ab, um Denise schwebend zu folgen.
Ein merkwürdiges Gefühl von Freiheit, aber auch ungeschützter Nacktheit, fand John. Schließlich schwebte er nicht täglich nackt durch irgendwelche Raumtransporter.
Wenn ihn jetzt jemand dabei sah… Schon peinlich genug, dass Denise ihn schmunzelnd betrachtete.

Die beiden packten einige Meter entfernt an der Außenhülle eines kleinen Shuttles die Lukengriffe und prallten aufeinander. Denise grinste breit und küsste ihren Verfolger. Denise öffnete den Einstieg und schwebte hinein. John gab sie Zeichen, er solle draußen warten.
Nach einer Weile erschien die Frau wieder. Sie trug einen kleinen Kasten mit zwei Antennen. Sie tippte auf dem Display herum und zielte mit den Antennen auf seine CB-Unit. John konnte es kaum glauben: Innerhalb von fünf Minuten hatte Denise den Sicherheitscode geknackt. Der Keuschheitsgürtel öffnete sich. Denise nahm ihn von seiner Männlichkeit und grinste.

Dann schwebte sie zu der Wand zurück, von der sie sich vorhin abgestoßen hatte. John folgte ihr ein wenig ungeschickt. Die junge Frau schlug mit ihrer Handfläche auf den Gravi-Knopf und schaltete die Schwerkraft wieder ein. John konnte sich nicht schnell genug auf die Beine stellen und fiel aus einem halben Meter Höhe auf seinen nackten Hintern. ‚“AUUU!“, rief er. Denise kicherte. „Du bist lustig“, lachte sie. John sah sie böse an. Sein Steißbein schmerzte.
Er stand auf und rieb sich über die Kehrseite. Dann stellte er erschreckend fest, dass seine Männlichkeit rapide an Größe zunahm. Die lange Enthaltsamkeit forderte nun seinen Preis...

Johns Hände, die gerade noch sein Gesäß gerieben hatten, schoben sich schnell als Sichtschutz vor seine Lenden. Sein Kopf wurde knallrot. Und Denises Lachen machte es nur schlimmer.
Doch dann kam sie zu ihm und umarmte ihn. Er roch ihr dezentes Parfüm, ihre Haare, ihre Haut…
Die beiden küssten sich leidenschaftlich, dabei nestelten sie an ihrer Uniform. Denise entblätterte sich und sackte mit John zu Boden. Sie stieß ihn dominant auf den Rücken und nahm auf ihm Platz. Ein triumphierendes Gesicht zeigte sie, als sie sein hungriges Stöhnen vernahm, rieb mit ihrer Scham über seine Männlichkeit und…

… ließ den Liebesstab in ihre Weiblichkeit gleiten. Die Vorstellung einen Jüngling zu reiten, der seit zwei Jahren in dieser Keuschheitsvorrichtung gesteckt hatte…

Hatte er überhaupt schon mal eine echte, eine reale Vagina erlebt? Denise stellte sich vor, seine erste Frau zu sein. Sie nahm ihn tief auf und genoss das pralle Fleisch, das sie lustvoll dehnte…

Lichtjahre entfernt auf Hope Island weinte Amber in ihrem Zimmer. Tante Giselle war ungerecht! Nachdem sie vor zwei Jahren von ihrem Liebesspiel mit John erfahren hatte, hatte sie alle Kontakte mit ihm unterbunden.
Nach sechs Monaten hatte sich Amber in einen anderen jungen Mann an der teuren Privatschule, die sie besuchte, verliebt. Oder war es einfach nur Trotz gewesen?
Doch auch hinter dieses Verhältnis war die Tante gekommen und hatte ihr tatsächlich die CB-Unit angelegt, um ihre Keuschheit zu erzwingen!

Seit nun über eineinhalb Jahren steckte sie in ihrem KG. Und selbstverständlich aktivierte die Tante ihn nicht. Sexuelle Erfüllung war für Amber außer Reichweite geraten. Sie hasste ihre Tante und alle Menschen dafür, dass diese Sex hatten, den sie selbst nicht haben konnte.
Ihren neuen Freund war sie längst wieder los. Der Typ hatte anfangs noch Verständnis gezeigt oder vorgetäuscht. Aber nach einer Weile wollte er doch tatsächlich von ihr oral verwöhnt werden!
Als Amber sich empört geweigert hatte, war ihr so genannter Freund schnell Vergangenheit.

Amber hatte in dieser Zeit mehrfach versucht, an den Sicherheitscode ihrer CB-Unit zu gelangen, aber Tante Giselle hatte ihn zu gut versteckt. Die nötige Sequenz war verschlüsselt in einem Datenpad ihrer Tante.
Eines Tage lief Amber aus ihrem Zimmer und fuhr mit einem Turbolift aus dem Haus in die Untergrundverkehrslinien der Metropole. Sie wollte sich endgültig aus der CB-Unit befreien. Sie würde dazu in ein zwielichtiges Viertel der Stadt müssen, aber dort würde sie jemanden finden, der den Code mit einer illegalen Software knacken könnte.

Sie bangte schon jetzt vor dunklen Gestalten, Gangs, Bettlern, Dieben und Räubern, Gangstern und Lustmolchen, die… Sie schloss die Augen vor der Vorstellung. Und viele Geldeinheiten würde sie nicht haben. Womöglich wollte ihr Befreier dafür etwas anderes… Amber hoffte, dass der Typ wenigstens gut aussah.
Sie schlich durch die dunklen Gegenden, fuhr eine Strecke mit der schmutzigen Metro in ein anderes Viertel der Stadt, stieg aus und ächzte: „Das sieht ja hier noch verwahrloster und düsterer aus, als ich befürchtet habe!“

Sie zitterte vor Angst und trippelte einen schlauchartigen Durchgang entlang, der nur durch wenige rote Lampen in ein Schummerlicht getaucht wurde. An einem Lift zur Oberfläche stand ein Kerl in abgerissener Kleidung und mit wirren Haaren. „Hey, Süße! So ganz allein zu später Stunde? Soll ich dich beschützen?“
Amber schüttelte schnell den Kopf und sah zur Seite. Der unrasierte Typ kam näher, und Amber roch den Alkohol, den der Mann inhaliert hatte. So, wie er schwankte, hatte er eine Menge inhaliert, dachte Amber und drehte sich weg. Der Fremde wollte sie gerade an der Schulter herumdrehen, da öffnete sich die Aufzugstür mit einem „Ping“.

Die beleuchtete Kabine war leer. Sollte Amber da wirklich alleine mit dem aufdringlichen Unbekannten hinein? Aber hier unten war auch niemand, der ihr helfen konnte. Sollte sie einfach weglaufen? Aber wohin? Hier streunten überall Banden umher.
Sie entschied sich für den Lift. Leider folgte ihr die Alkoholwolke. Amber drückte sich in eine Ecke der Kabine und sah den Mann abschätzend an. Er grinste dreckig und griff in eine Innentasche eines Mantels, der schon bessere Tage gesehen hatte. Wie vermutet, holte er ein kleines Inhalationsflässchen hervor und nahm einen kräftigen Zug. „Du auch mal?“, sagte er mit schwerer Zunge und näherte sich Amber wankend.

Wann war der Aufzug endlich oben?, fragte Amber und zählte die Sekunden.
„Redest wohl nicht mit jedem, was?“, fragte der Mann mit einem aggressiven Unterton. Amber lächelte verkrampft und meinte: „Danke, nein. Ich möchte nicht.“
Der Mann sah sie böse an. „Das ist aber unhöflich von so einer jungen Dame, einfach meine Einladung abzulehnen. Du solltest mir dankbar sein! Das ist bester Alkohol mit einer Prise ‚God´s Bloom’.“
Amber hatte von „God´s Bloom“ gelesen. Die synthetische Substanz führte zu euphorischen Zuständen, die einem Orgasmus ähnelten. In Wellen kamen sie über den Konsumenten der Droge und brachten ihn von einem Höhepunkt zum nächsten – bis der Organismus abschaltete und in eine entspannende Bewusstlosigkeit versank. God´s Bloom führte bereits nach einmaliger Einnahme zur Abhängigkeit und war illegal.

Der Mann schüttelte sie an der Schulter: „Nun nimm schon! Nur ein Zug! Zier dich nicht so, Mädchen!“ In diesem Moment öffnete sich die Kabinentür, die von innen mit Graffiti verschmiert war. Amber holte aus und trat dem Kerl blitzschnell zwischen seine Beine. Der Typ ließ sein Inhalationsgerät fallen und sackte stöhnend zusammen. Amber drängte sich schnell vorbei und eilte aus der Kabine. Sie rannte den Weg entlang.

An den Seiten waren Leuchtreklamen angebracht, die für Sex, Casinos, Simultanprogramme, Cocktails und diverse dubiose Firmen warben. Amber eilte in die erstbeste Bar und bestellte sich ein „Yellow Hell“ – eine Art Biergetränk, das neuerdings in Mode war und von Triton III stammte.
Wie sollte sie nur jemanden finden, der ihr aus der CB-Unit half?
Was für eine dumme Idee das gewesen war, einfach so in dieses Viertel zu fahren! Sie hatte keinerlei Ahnung, wen sie fragen könnte. Bekümmert starrte sie in ihr Glas. Da fiel ihr Blick auf eine Werbeanzeige auf der Kunstpapierserviette, die als Platzdeckchen auf ihrem Tisch lag: Eine Firma bot CB-Units an. Warum war Amber nicht gleich auf die nahe liegende Idee gekommen? Sie würde bei der Firma um Aufschluss bitten. Die mussten doch in der Lage sein…
Sie scannte mit ihrem Handgelenks-Pad die Adresse ein und war schon bald darauf in einem Taxiroboter unterwegs.


2207 (circa 2 Jahre zuvor)

Slim Holland bot dem OG-Chef Mr. White einen Deal an. Er würde Unmengen hochwertiges Ejakulat von Triton III besorgen. Dafür wollte er in den Aufsichtsrat von Optional Genetics aufsteigen.
Mr. White dachte über die Offerte nach. Seine Forschungsleiterin Goria drängte ihn schon seit geraumer Zeit, mehr Drohnen zu besorgen. Leider war das mit dem Ethikrat der VN als Wachhund im Rücken nicht so einfach.
Mr. White war beeindruckt von Hollands Wissen über Ex-Admiral Jacobs. Er wusste von dem bestechlichen Militär, der über Nanomaschinen verfügen konnte. Woher wusste dieser ordinäre Killer das alles?, fragte sich Mr. White.
Auf jeden Fall war dessen Idee, die Nanos zu kaufen und dann in Triton III gegen Ejakulatlieferungen einzutauschen, ein zwar schmutziges, aber profitables Geschäft. Mr. White beauftragte Holland in der Folge, die Nanos zu besorgen und danach auf Triton III einen Deal mit der Mine-Connection zu schließen. Mr. White wies den Agenten Turner und den leitenden Angestellten Franklin an, Holland zu begleiten.

Der OG-Chef fuhr sich mit dem Finger über seinen weißen Bart und sah durch die kreisrunde Panzerglasscheibe seines Büros auf die umtoste Oberfläche von Desolate Rock. Wenn der Deal stand, würden Holland, Turner und Franklin eine Gehirnsäuberung der Stufe III erhalten. Und dieser Ex-Admiral Jacobs musste eliminiert werden – aber da hatte er ja mit Holland den perfekten Mann für diese Aufgabe. Zufrieden setzte sich Mr. White hinter seinen weißen Schreibtisch. Seine Knochen schmerzten. Es wurde dringend Zeit für eine neue Behandlung. Er stand wieder auf und lief zu einem medizinischen Aggregat, das per Knopfdruck aus der Wand fuhr und sich um Whites Körper wand. Im nächsten Moment erschienen Dutzende kleine Arme mit spitzen Enden, die White abtasteten und elektromagnetische Strahlungen abgaben. Der Firmenchef ächzte auf, als er sich fühlte, als würde er innerlich verbrennen. Aber dieses Verfahren war obligatorisch, um seine monströse Metamorphose aufzuhalten.

Am nächsten Tag imponierte Holland dem Firmenleiter ein weiteres Mal, um sich tiefer in dessen Vertrauen zu schleichen. Er deckte Bensons Identität auf: Der Angestellte war Maulwurf und sammelte belastende Informationen über Optional Genetics für den Ethikrat.
Mr. White wollte zunächst nicht an eine Infiltration des Konzerns glauben. „Das ist völlig unmöglich“, behauptete er. „Die Security von OG durchleuchtet alle IDs bis zur Geburt der Personen.“
Holland bedachte: „Benson ist nicht beauftragt worden. Er agiert eigenständig. Er war nicht mit der Geschäftspolitik von OG einverstanden und handelt auf eigene Faust.“
Mr. White: „Wenn es so sein sollte, werde ich das durch eine Veritas-Untersuchung feststellen.“ Er wies die Security an, Benson in die medizinische Abteilung bringen zu lassen.

Holland war zufrieden. Selbstgefällig sagte er: „Ich werde bei unserem Admiral ein paar Nanos mehr bestellen. Dann bleiben uns auch welche. Meine Programmierungen sind nämlich so gut wie abgeschlossen.“
Mr. White grinste. „Sehr gut, Mr. Holland. Ich sehe schon: Sie erweisen sich eines Aufsichtsratspostens für würdig.“
Slim Holland stolzierte wie ein Hahn zurück in sein Quartier. Das lief ja alles wie am Schnürchen! Die Programme für die Nanos manipulierten nicht nur wichtige Politiker der Vereinten Nation, sondern auch die Führung von OG. Aber das sollte White erst erfahren, wenn es zu spät war.

Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:07.10.11 23:02 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,

jetzt hat mal die liebe ihren platz und wird voll ausgekostet.

du hast wieder sehr interessanten tatsachen geschrieben.


danke für die tippselei


dominante grüße von
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  RE: Optional Genetics Datum:10.10.11 16:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel,

wieder mal eine gelungene und viel zu kurze Fortsetzung

Weiter so - bin schon gespannt auf den nächsten Teil...

Danke für Deine Phantasie
Gruß
Lupo
Manche Leute drücken nur deshalb ein Auge zu, damit sie besser zielen können.
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  RE: Optional Genetics Datum:14.10.11 15:32 IP: gespeichert Moderator melden


# Fortsetzung #

Vier Stunden später erreichte Mr. White die Analyse von Bensons Gehirnströmen. „Er ist also tatsächlich ein Maulwurf“, grummelte White.
Er alarmierte die Security und ließ Benson verhaften. In einem Krisengespräch mit Goria, sagte die Laborleiterin: „Geben Sie mir Benson als Drohne für das X-Labor. Welche Ironie! Er wollte OG schaden, und nun muss er sein Ejakulat für die Forschung zur Verfügung stellen.“
Mr. White nickte. Goria verließ schrill lachend das Büro des Konzernchefs.

Eine Stunde später stand Benson in einer Reihe mit anderen Drohnen im X-Labor in einen dicken Latexanzug gekleidet. Ein Schlauch führte in seinen Magen, eine Augenbinde verhinderte, dass er etwas sah. In seinem Anus steckte eine elektrische Sonde. Über sein Geschlecht war eine Apparatur gestülpt, die ebenfalls elektrische Impulse diverser Art und Intensität abgeben konnte.
Des Weiteren war das Gerät auch zu mechanischer Reizung der Geschlechtsteile fähig.

Goria tippte einige Werte an einer Konsole ein. „Mal sehen, wie ergiebig du bist, Benson“, schmunzelte sie und aktivierte einen Knopf. Ein grünes Feld leuchtete mit dem Hinweis „automated milking“ auf.
Die Drohne zappelte in ihrem aufgehängten Anzug, der ihr fast keine Bewegungsfreiheit gab. Goria sah die hektischen Zuckungen, als stehe ihr Proband kurz vor einem Kollaps. „Ach, du möchtest zu Anfang noch gezähmt werden, mein Wildpferdchen? Nichts lieber als das!“ Goria erhöhte die Intensität in der Analsonde und schaltete Disziplinarimpulse an Bensons Hoden dazu. „Programm Eins. Das dürfte vermutlich reichen. Sonst habe ich noch neun weitere, mein Süßer.“

Auf Triton III badete der Boss der Mine-Connection Boris Carat gerade in einem Whirlpool voller Champagner in seiner Villa. Genau genommen war seine Residenz ein großzügiger Anbau an sein größtes Casino. Der skrupellose Syndikatschef, der ganz Mine-City kontrollierte, erhob sich aus dem brodelnden und exklusiven Nass und zog einen Bademantel über.
Er trat zu einer kleinen Konsole vor einem riesigen Bildschirm und aktivierte ihn. Zu sehen war ein Borite in Panik. Er lag auf einem schräg gestellten Bett in einem Gurtsystem fixiert und war nass geschwitzt. Sein nackter Körper zitterte, sein Kopf war festgebunden, seine Augenlider mit einer Vorrichtung aufgesperrt.

Der Unterweltkönig Carat grinste zufrieden. Die Boritenbruderschaft versuchte seit Jahren bereits ihm den Platz streitig zu machen. Doch dieses Mal hatte er die Nummer Eins der Konkurrenz in seine Gewalt bekommen und ihm ein modulierendes Halluzinogen verabreichen lassen. Die psychotrope Substanz machte den Boriten zu einem ausgeprägten Akrophobiker, dem suggeriert wurde, dass er in Schwindel erregender Höhe kurz vor einem Absturz in endlose Tiefen sei.

Boris Carat kannte diese quälenden Gefühle, denn er litt selbst an einer ausgeprägten Höhenangst. Sein gesamter Gebäudekomplex war deshalb markant ebenerdig angelegt. Für Raumflüge, die er möglichst mied, nutzte er ein spezielles Angst lösendes Sedativum und Räume ohne Fenster.
Nachdem sich Boris Carat eine Weile an der Furcht und Panik des Gefangenen befriedigt hatte, schaltete er den Schirm ab. Ihm gelüstete nach ein paar Liebes-Androidinnen aus seinem Gefolge. In Vorfreude strich er über seinen kleinen platinblonden Spitzbart und spürte, wie unter seinem Hausmantel sein Geschlecht erigierte.

Er betrat einen Nebenraum und winkte herrisch eine leicht bekleidete Androidin herbei, die exakt nach seinen Vorgaben und Vorlieben programmiert und geformt war. Boris Carat setzte sich auf einen Barhocker, der mit der Haut einer perilischen Sumpfechse bezogen war, und befahl barsch: „Los, Schlampe! Blas meinen Schwanz!“
Während er sich verwöhnen ließ, öffnete er eine Flasche Yellow Hell und trank gierig das kalte Bier. Ein lauter Rülpser entrann sich seiner Kehle. Seine goldenen Zähne blitzten im kalten Kunstlicht des Raumes.

Das automatische Gestöhne der programmierten Androidin machte Carat unglaublich an, obwohl er es schon fast zu oft gehört hatte. Er steckte sich seinen kleinen Finger in den Mund und wischte danach über seine blondierten Augenbrauen, in die ein Muster rasiert war. „Beeil dich, Schlampe!“
Der Mine-Connection-Boss liebte das dominante Spiel. Aber hin und wieder gelüstete es ihn nach Unterwerfung. Bei all der Macht und den gewissenlosen Entscheidungen, die er traf, hatte er ein Bedürfnis nach einem Gegensatz, einem Ausgleich. Sein Kontrastprogramm war das einer Domina, die ihn mit seiner größten Angst konfrontierte.

Vergangene Woche war er nackt in einer Zelle aufgewacht, deren Boden sich plötzlich zu einer transparenten Scheibe modulierte. Und der Gangsterboss fand sich scheinbar hundert Meter über dem Boden wieder…
Sein Betteln, Weinen, Jammern und Schreien nach Gnade… Letztlich hatte die Domina ihn erlöst und ihm einen grandiosen Orgasmus geschenkt. Aber jetzt würde Boris Carat es erst mal dieser Schlampe zeigen, die vor ihm auf den Knien rutschte. Die Androidin würde für seine Ängste, die er ausgestanden hatte, leiden müssen. Ja, ihr würde er es richtig heimzahlen. Wenn er sie voll gepumpt hatte, würde er seine Strafanalzapfen hervorholen, die sonst nur humanoide Liebesdienerinnen tragen durften, wenn sie nicht genügend Geldeinheiten verdient hatten, und testen, wie dehnbar der Arsch seiner Puppe war…


2209 (zwei Jahre später)

Auf Triton III ließ sich der cylonische Konsul Vero gerade von seiner liebsten Konkubine Tara verwöhnen, als der Generalalarm ertönte. Der gesamte Regierungspalast musste sofort evakuiert werden. Sämtliche Bediensteten und hohe Militärs mussten augenblicklich den Sicherheitsbunker tief unter dem Gebäudekomplex aufsuchen.
Hier würden selbst Quantenbomben ihnen nichts anhaben können, die die Oberfläche des Planeten komplett verheeren würden. Vero schimpfte und fluchte. Mitten im schönsten Liebesspiel! Hastig zog er seine Leibhose unter seine edle Toga und eilte zum Turbolift. „Was ist los? Werden wir angegriffen? Von wem? Die VN hat doch gar keine Kapazitäten mehr, um Verbände bis Triton III zu bringen… Oder sind etwa Boritenschiffe aus einem anderen System aufgetaucht? Verdammt! Ich will Antworten! Sofort!“

Ein cylonischer Konteradmiral, in glänzender Uniform und mit Orden behangen, erwartete den Konsul bereits in der Turboliftkabine und beruhigte ihn: „Es handelt sich nur um einen Test, ehrenwerter Konsul Vero. Eine Fehlfunktion in der Integrität des Abwehrschildes wird simuliert.“
Vero wütete: „Und wegen einer verdammten trivialen Übung bin ich gestört worden!?“
Im Gesicht des Konteradmirals war keine Gefühlsregung abzulesen. Der Politische Rat der Cylonischen Neukolonien hatte die Übung beschlossen. Und da musste sich selbst ein Konsul fügen. „Ich habe Angst“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter dem Konsul. Eine zitternde, dünne, hohe Stimme. Eine humanoide Stimme….

Ein weiblicher Mensch kam hinter dem breiten Kreuz des Konsuls zum Vorschein. Tara, die Menschenfrau hatte sich hinter Vero versteckt und war von dem Konteradmiral bisher nicht bemerkt worden. „Ehrenwerter Konsul’“, sagte der Offizier, „dieser Lift ist nur für die Führungsebene…“
Vero hielt die kleine Frau schützend im Arm. „ICH bestimme, wer in diesem Aufzug fährt und wer nicht!“
Nach einigen Sekunden fragte er: „Wie lange müssen wir in dem Bunker bleiben?“
Der Konteradmiral informierte: „Sechs Stunden dauert die Maximalsicherheitsphase, ehrenwerter Konsul.“
Vero räusperte sich. Da war es doch sehr gut, dass er seine Konkubine dabei hatte. Er würde sich die Langeweile schon zu vertreiben wissen.

Im Bunker gab es für den Konsul ein luxuriös ausgestattetes Privatgemach. Morgen würde er offiziell Beschwerde beim Politischen Rat einlegen, weil er nicht über dieses exerzierte Manöver informiert worden war. Aber heute wollte er noch sein Vergnügen mit Tara haben.
Der Lift erreichte die Bunkeranlage und öffnete. Simultan blinkte eine rote Leute über der Tür auf. Vero schritt mit Tara im Schlepptau unverzüglich in die private Sektion, in der ihm ein Wohnraum und Schlafquartier zur Verfügung stand. Dort sagte er: „Schließen“. Sein Audiosignal verriegelte den Zugang zu der Örtlichkeit. Die semitransparente Membran, die die Tür bildete, modulierte zu einer undurchsichtigen Polymerschicht, die mit einem Kraftfeld gesichert war.

„Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte er frivol. Die immer noch verängstigte Frau empfand er nun noch erregender als sonst. Sie klammerte sich an ihn, während er ihr ihre Textilien vom Leib riss. Er sollte ab heute generell alle seine Bettgefährtinnen vor dem Akt in Angst versetzen…

Als die Übung endlich beendet war, und Vero aus dem Tiefbunker hinauf in seine Residenz zurückkehren konnte, verspürte er in der Turboliftkabine plötzliche Übelkeit und intensive Kopfschmerzen. Er fasste sich an die Schläfen und seinen Bauch.
„Was ist nur los mit mir…?“, fragte er sich. Aber auch der Konteradmiral und ein weiterer Uniformierter, die in der Kabine hochfuhren, zeigten die gleichen Symptome. Den Männern wurde schwindelig und sie sackten bewusstlos zu Boden. Auch die vierte Person, Tara, fiel in eine Ohnmacht. Ihre Augenlider flatterten unkontrolliert, dann blieb sie still und regungslos halb auf dem Konsul liegen. Blitze schossen durch den Kabinenraum. Und auch die Cylonen, die bereits an der Oberfläche waren, spürten diese Schmerzen und verloren das Bewusstsein.

Waren sie von elektromagnetischen Granaten angegriffen worden? Der letzte Cylone, der noch wach war, würgte. Er sah zum Himmel, der sich pechschwarz verfärbte. Dann erschienen ihm bunte Lichter vor den Augen. Das gesamte Farbspektrum entstand vor ihm und schien sich in sein Gehirn zu fressen. Plötzlich hatte er die Orientierung verloren. Ja, sogar sein Gedächtnis.
Als sei sein Gehirn gelöscht. Wo war er? WER war er? Er wusste es nicht.
Und als er sich mit einer Hand an einem Fusionsmodul abstützte und mit der anderen Hand an seinen Kopf fassen wollte, um den Druck zu mildern, erreichte er den Kopf nicht mehr. Er verharrte mitten in der Bewegung.
Die Zeit hatte aufgehört, sich fortzubewegen.
Zu der Frage, was da los war, kam er nicht mehr.
Im nächsten Moment hatten er und alle anderen aufgehört zu existieren.


2208 (einige Monate zuvor)

Slim Holland wurde mit seinen beiden Begleitern Turner und Franklin vom Boss der Mine-Connection auf Triton III herzlich begrüßt. Die dröhnende Stimme des Unterweltkönigs hallte durch den Raum. Die Delegation von Optional Genetics war zuvor inkognito ein Geschäft auf Hermes im Proxima-Sol-L-711-System mit einem korrupten Ex-Admiral namens Jacobs eingegangen.
Holland hatte den ehemaligen Militär im Auftrag seines Chefs Mr. White kurz nach dem Treffen mit hochpotentem Ionentoxin neutralisiert und verfügte nun über Nanomaschinen, die auf dem Schwarzmarkt teuer gehandelt wurden.

Boris Carat war sofort hellauf begeistert. Das viele Ejakulat aus der sündigen Mine-City, das er für die Nanos tauschen sollte, stellte für ihn keinerlei Wert dar. Er lieferte laut Vertrag zukünftig das humanoide Sekret an die Genfirma; und dafür erhielt er die kostbaren, kleinen Wunder der Wissenschaft, die ihm noch viel mehr Macht versprachen.
Holland musste sich dazu verpflichten, die Steuerungsprogramme für die Nanos zu kopieren und Carat zur Verfügung zu stellen. Holland ging zum Schein darauf ein und stieß mit ihm, mit Carats größtem Stolz, seinem echten Whiskey, an. „Kein synthetisches Dreckszeug!“, betonte der Gangster. Holland prostete ihm grinsend zu und dachte: „Du Dreckschwein! Du willst mich als Mitwisser der Programme liquidieren, aber ich werde schneller sein. Wie bereits in der Zukunft geschehen…“

Und tatsächlich war das OG-Schiff mit dem Ejakulat bereits auf dem Rückweg nach Desolate Rock, da betrat ein neu angeheuerter Matrose Hollands Kabine und zielte mit einem Laser auf das Bett, unter dem sich die Konturen eines schlafenden Mannes abbildeten. Mit einem leisen, scharfen Zischen brannte der Auftragskiller der Mine-Connection ein großes Loch in das Laken. Dann kam er näher und riss das Bettzeug weg: Darunter befanden sich nur Kissen. Im nächsten Moment spürte er eine kurze, kalte Berührung im Nacken. Dann fiel er bewusstlos zu Boden. Holland hielt eine Hyperspraypistole in der Hand. Das Serum hatte den Schergen außer Gefecht gesetzt.

Holland sprach in sein Kom-Pad: „Sicherheitsalarm in Kabine 16.“ Einige Minuten später befand sich der Matrose in der kleinen Zelle, die als Schiffsgefängnis diente. Goria würde sich freuen: wieder eine Drohne mehr.
Die 20 Nanomaschinen der Produktionsreihe X-7000 waren für den Unterweltboss wertlos, denn die Software funktionierte nicht. Und eine weitere Hiobsbotschaft erreichte Carat. Einer seiner Leute musste ihm melden, dass ein gefährlicher Virus namens Tentigo durch eine Verunreinigung auf Triton III angekommen sei.
„Sollen wir das kontaminierte Material in die Sonne schießen?“, fragte der Mann und kratzte sich ratlos seinen Dreitagebart. Boris Carat kniff die Augen zusammen. „Nein! Wir werden es in das Ejakulat mischen, das OG bekommt. Regel das!“
Der Mann nickte und brummte: „Geht klar, Boss.“

Boris Carat überlegte. Er hätte es auch gerne auf der Rückseite des Planeten entsorgen lassen, aber die Idee mit OG war noch besser. Die Nanos waren wertlos. Er würde vorläufig so tun, als habe er es noch nicht bemerkt und diese verfluchten Genlabors von OG mit Tentigo verseuchen, der die Libido von Humanoiden ins Unermessliche trieb. Sollten sie alle verrückt vor Geilheit werden und verrecken, diese paranoiden Giftmixer!

Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:14.10.11 22:39 IP: gespeichert Moderator melden


hallo prallbeutel,


die abmelkstadion ist wieder voll funktionsfähig. wird wieder am unsterblichkeitsserum geforscht?

machst du es wieder einmal sehr spanndend.


danke fürs tippseln


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  RE: Optional Genetics Datum:17.10.11 17:39 IP: gespeichert Moderator melden


> Fortsetzung <

Slim Holland hackte wild auf seiner Konsole in die Tasten. Er musste sich in das Programm der Boritenbank Tryxalos, Solaristrium, hacken. Das Konto mit der Nummer „Eta-9110030302-XVZY-QGRZ-PPLU-9494“ war noch nicht vergeben. Aber in den nächsten Wochen musste sein Erpresser, dessen Botschaft er in einem Jahr auf dem Langstreckenschiff von „Planet Traveller Inc.“ empfangen würde, genau dieses Konto eröffnen.
Holland musste nur noch auf die Registrierung warten, indem er sporadisch die Aktivierung prüfte, und die Kundendaten daraufhin abfangen.

Wer wusste von ihm so viel, dass er ihn ausliefern konnte? Der Killer hatte keine Ahnung. Vielleicht würde es gar nicht zu dem Erpressungsversuch kommen, grübelte er, weil sich die Fakten durch seinen Zeitsprung geändert hatten. Eine andere Realität wirkte in dieser Zeit…
Er hatte in die Vergangenheit eingegriffen. Auf jeden Fall wollte er diesem Wichser einen Denkzettel verpassen! Mit Slim Holland legte sich niemand ungestraft an!

Als das OG-Schiff auf Desolate Rock landete, übergab Holland den Häscher des Unterweltbosses an die Security des Konzerns. Der Mann erwartete ein Gerichtsverfahren vor der VN, doch es sollte anders kommen: Goria nahm ihn dankend als Drohne für das X-Labor entgegen. Noch ahnte der Mann nicht, was das für ihn bedeutete. Er ließ sich von der Sicherheitsmannschaft des Konzerns abführen und war sich immer noch sicher, dass ihn ein windiger Advokat, den ihm sein Auftraggeber besorgen würde, schon retten würde.

Einen Standardtag später besuchte Holland den Mann in seinem neuen Umfeld. Die Drohne hing in ihrem Latexkostüm an Apparaten und war mit Schläuchen und Kabeln an Maschinen und Aggregate verbunden. Der Programmierer lachte. „Das geschieht mit Leuten, die mir ans Hemd pissen wollen.“
Holland bedauerte, dass er Carat kein Video von seinem Mann senden durfte, aber die Arbeiten im X- und Y-Labor der OG-Basis waren streng geheim.
Stattdessen wollte Holland sich wieder der Software widmen, da wurde er von zwei uniformierten Securitymännern eingerahmt. „Kommen Sie augenblicklich in die medizinische Abteilung!“
Widerstand war zwecklos. Die Uniformaffen führten nur Befehle aus und würden nicht mit sich reden lassen. Außerdem war sich Holland nicht einmal sicher, ob es nicht vielleicht Androiden waren.

Sollte er eine weitere Gehirnsäuberung erhalten? Wegen seines Wissens über das dreckige Geschäft mit den Nanos und der Mine-Connection? Glücklicherweise hatte er wieder ein Memorial in einem Datenfragment angelegt, dass ihm seine Erinnerungen zurückbringen würde.
Wie vermutet wurde er auf der Liege in der Medi-Abteilung verkabelt und mit einer Gehirnsäuberung behandelt. „Einen schönen Tag noch“, verabschiedete sich das veraltete Androidenmodell nachdem Holland wieder wach geworden war.
Der Programmierer lief zu seinem Quartier. Er musste noch eine Arbeit fertig stellen. Aber irgendwas war doch da noch gewesen… Er erinnerte sich nicht mehr.

Er hatte das Gefühl, als sei ein Loch, ein leeres, weißes Blatt in seinem Kopf, auf dem ursprünglich Erinnerungen gespeichert gewesen waren.
Als er seinen Arbeitsplatz betrat, kam ihm Mr. Clint, ein leitender Angestellter entgegen. „Ich musste mal an ihre Konsole. Der Terminalserver war deaktiviert. Irgendein Datenstrom hat ihn gekillt. Aber nun ist wieder alles in Ordnung. Ich werde ihren Zugang initialisieren. Dann sind Sie wieder im Netz.“

Slim Holland bedankte sich mit einer lässigen Handbewegung und setzte sich an seine Konsole, als Clint verschwunden war. „Reboot completed“, zeigte der Monitor an. Der RAM-Speicher war gelöscht. Holland zuckte mit den Schultern. Wird schon nichts Wichtiges drin gewesen sein. Er öffnete seine Datenordner und kümmerte sich um die wissenschaftliche Datenbank, die OG von ihm erstellt habe wollte. Ein Kinderspiel, dachte er. Morgen würde er fertig sein damit. Dann war sein Auftrag zu Ende.

Am nächsten Standarttag bedankte sich Mr. White bei seinem Mitarbeiter und stellte ihm den Scheck aus, den er laut Vertrag erhalten sollte. „Und einen guten Rückflug nach… Wohin wollen Sie eigentlich?“, fragte Mr. White.
Slim Holland grinste. „Sie wissen, dass ich ungern Besuch bekomme. Machen Sie es gut.“
Eine Stunde später startete das OG-Schiff, dass Slim Holland zur nächsten interstellaren Andockphalanx bringen sollte. Agent Turner begleitete ihn.
Als sich die Männer an Bord gegenübersaßen, war ihnen so, als haben sie schon gemeinsam irgendetwas erlebt, an das sie sich nicht erinnern konnten. Aber sie kamen einfach nicht drauf.

Slim Holland tauchte mit neuer ID in einem Systemhaufen der Boriten unter. Auch dort wurden Liquidatoren benötigt. Neben einigen kleineren Syndikaten war die Boritenbruderschaft die mächtigste Vereinigung. Es war bekannt, dass die Boss der Bruderschaft für Spezialdienste sehr gut zahlten. Holland musste davon ausgehen, dass auch Cylonen zu seinen Zielpersonen zählen würden. Ein gefährliches Spiel. Sicherer war es, auf Rasierklingen zu lutschen…
Aber Holland wusste, dass er sich bei Bedarf „unsichtbar“ machen konnte wie ein Transformwesen. Wenn es sein musste, würde er auch mit Cylonen in den Ring steigen.

Turner kehrte zurück zur OG-Basis. Er freute sich schon auf die Simultankammer mit seinem Lieblingsprogramm. Ein wenig Entspannung hatte er sich redlich verdient.
Wenige Wochen später hatte der Agent seinen nächsten Auftrag. Mr. Whites Deal mit Boris Carat war geplatzt. Die erste Lieferung Ejakulat war versucht gewesen. Mr. White hatte getobt vor Wut. Dieser Gangster wollte sie verarschen! Er lobte Goria, dass sie die Kontamination noch rechtzeitig bemerkt hatte.
„Bringt dem Wichser seinen Dreck zurück!“ Das war die Anweisung an Agent Turner. Anschließend sollte er sich auf einem Schiff namens Solitary Hermes einschreiben und einen Geheimauftrag ausführen.

Turner - begleitet von einem Kollegen namens Davis - trat sie in die Umlaufbahn von Triton III ein und warf das kontaminierte Ejakulat ab. Allerdings landete der Tentigovirus wegen eines Berechnungsfehlers der Bordelektronik exakt auf der falschen Seite des Planeten.
Turner ließ sich bei den Koordinaten anzeigen, ob dort Kolonien existierten. Laut Atlas gab es dort nur eine Ultrasec-Anstalt. „Strafgefangene“, murmelte Turner abwertend. „Na, auch egal. Dann bekommen die jetzt ein bisschen Spaß.“
Die beiden Männer machten sich auf ins Xeta-71-System, wo ihr Ziel ein Bergbauplanet namens Kolossus war. Dort sollten sie in einen Raumtransporter steigen und sich als Inspektoren von „Kings & Rolls“ ausgeben.

Derweil wurde Mr. Clint auf Desolate Rock von den Sicherheitsleuten der Firma abgeführt. Er wunderte sich, als die Männer ihn in einen Vorraum des X-Labors brachten. Gorias Silhouette erschien hinter einer Glaswand. Die Uniformierten ließen Clint alleine. Ein Zischen dichtete die Eingangstür hermetisch ab.
Mr. Clint sah, wie die Forscherin in ihrem weißen Kittel hinter der Glaswand stand und auf einen Knopf drückte. Sofort wurde aus der wabenartigen Strukturdecke ein Sedativum in den Raum geleitet.
Was hatte das zu bedeuten?
Mr. Clint brach nach wenigen Sekunden zusammen. Seine Muskeln wurden schwer und schwerer, schlaff… Seine Augen fielen zu…

Als er erwachte, sah er nichts. die Augenbinde aus einem synthetischen Gel verhinderte jegliche Sicht. Er spürte, wie sein Körper halb in der Luft hing, halb den Boden berührte. Etwas füllte unangenehm seinen Anus. Und auch an seinem Geschlecht… nein, auch IN seinem Glied steckte etwas.
Mr. Clint zappelte herum, aber der Latexanzug, der an einigen Stellen mit Drähten verstärkt war, und die Aggregate hielten ihn in der vorgegebenen Position mit den anderen Drohnen. Es konnte sich nicht um einen Alptraum handeln, nicht um eine phantasmagorische Illusion. Er war zur Drohne geworden. Er wollte schreien, aber seine Kehlkopfmuskulatur war sediert.


2210 (2 Jahre später):

Amber war bereits seit einigen Monaten verschwunden.
Miss Vermont hatte eine Vermisstenanzeige bei der Planetenpolizei aufgegeben. Aber die PP machte ihr keine großen Hoffnungen, denn die Spuren der jungen Frau endeten in einem berüchtigten Viertel der Stadt.
Ambers Tante beauftragte eine Kopfgeldjägerin, aber auch diese musste sich nach drei Monaten geschlagen geben, obwohl sie als so genannte „Pathfinder“ und „Tracer“ einen guten Ruf besaß. Amber blieb verschollen.

Giselle Vermont stürzte sich in ihre wissenschaftlichen Arbeiten, um sich abzulenken. Als Genforscherin war sie an einem renommierten Forschungsinstitut auf Hope Island beschäftigt. Sie entwickelte wichtige Formeln und erhielt Preise und Auszeichnungen für Molekularexobiologie und therapeutischer Genmodulation zur Zellenverjüngung.
Innerhalb weniger Wochen erhielt sie Angebote aus diversen Sternensystemen von großen Firmen und Instituten. Nicht nur Pharmakonzerne und DNA-Produzenten, sondern auch die berühmte Boriten-Universität wollten sie als Dozentin und Forscherin haben. Das Angebot war eine große Ehre - selbst für ein Ausnahmetalent wie Giselle Vermont.

Schließlich musste sie zu sich selbst ehrlich sein: Amber würde nicht mehr auftauchen. Sie war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Miss Vermont verdrängte die Bilder, die ihr im Kopf herumspukten. Sie musste weg von Hope Island. Sonst würde sie noch verrückt werden!
Also fasste sie einen Entschluss. Sie würde das Angebot der Boriten-Universität annehmen. Dort würde sie inoffiziell nebenbei noch für Pharmabetriebe Versuche durchführen und doppelt absahnen. Ein schlechtes Gewissen hatte sie dabei nicht. Giselle Vermont war schon immer auf ihren Vorteil bedacht und kannte wenig Skrupel. Und Ambers Verlust sowie John Tender, der sich einfach nicht mehr gemeldet hatte, hatten sie weiter verbittert und zynisch werden lassen.


2211 (drei Monate später)

Giselle Vermont reiste mit einem Langstreckenschiff von Hope Island in Richtung Boritencluster. In ihrer ID-Card waren Geldeinheiten in einer Höhe gespeichert, die sie angespart hatte. Eigentlich war es das Erbe ihres Bruders, das sie lediglich für Amber verwalten sollte – bis zu Ambers 27. Geburtstag. Doch da die Göre nicht mehr existierte…

Auf dem Weg zu den Boritensystemen, musste das Langstreckschiff „Voyager Star II“ des Transitunternehmens „Planet Traveller Inc.“ wegen eines Fehlers im Quantenantrieb einen Zwischenstopp einlegen.
Dem Kapitän war nicht wohl bei der Sache, denn die Voyager Star II musste dazu durch das berüchtigte „Dark Red Dust 535“ fliegen, ein System mit gefährlichen Asteroidenschwärmen, Anomalien und gigantischen Plasmawolken. Ganz zu schweigen von Raumpiraten, die dort ihr Unwesen trieben…
Aber ein Umweg würde in jedem Fall durch Koordinaten der entmilitarisierten Zone zwischen VN und Cylonischen Reich führen. Also entschied sich der Kapitän für den Durchflug des Systems.

Giselle Vermont nahm gerade einen synthetischen Wodka Martini zu sich, als sie Schwindel erfüllte. Vor ihr schien sich ein Mann zu verbiegen wie aus Gummi. War er ein Transformwesen, oder hatte sie Halluzinationen? Reagierte sie allergisch auf das Getränk? Was war los? Die Wände des Schiffes schienen sich zu verbiegen, die Luft wurde dick wie Sirup. Miss Vermont hatte das Gefühl, als müsse sie ersticken…


2197 (14 Jahre zuvor)

Als sie aufwachte lag sie in einem Krankenbett. „Wo bin ich?“, fragte sie einen Mann in einem weißen Kittel, der mit dem Rücken zu ihr an einem medizinischen Modul stand. Der Arzt drehte sich herum: „Miss Vermont? Sie befinden sich auf einem Großshuttle der Firma Optional Genetics. Vielleicht haben Sie schon von uns gehört?“
Giselle Vermont runzelte die Stirn. Optional Genetics war vor mehreren Jahren vom Ethikrat der Vereinten Nation zerschlagen worden, nachdem die illegalen Machenschaften der Firma ans Tageslicht gekommen waren…

Wie war sie hierher gekommen? Sie war doch mit einem Planet-Traveller-Schiff unterwegs in ein Boritensystem gewesen…
„Wie komme ich hierher?“, fragte sie verwirrt und fasste sich an den Kopf, der furchtbar schmerzte.
Der Mediziner erzählte, dass sie als einzige Überlebende aus einem Wrack geborgen worden war, das ziellos durchs All getaumelt war. „Haben Sie selbst keine Erinnerung daran, was geschehen ist?“
Giselle Vermont schüttelte den Kopf und zuckte vor Schmerz im gleichen Moment zusammen. Der Arzt sagte: „Keine Sorge. Ich habe Ihnen ein Mittel gegen die Beschwerden gegeben. Es wird gleich wirken.“

Die Patientin fuhr sich durch ihre langen blonden Haare. „Ich war auf dem Weg zum Boritencluster…“
Der Mediziner hob die Augenbrauen. „Boritencluster? Mir wäre neu, dass es dorthin eine zivile Verbindung gibt.“
Miss Vermont erinnerte den Mann: „Schon seit den Wirtschaftsverträgen mit den Boriten über die Uranplanetoiden im Lapideumsystem.“
Der Arzt wirkte irritiert. „Davon ist mir nichts bekannt… Ich gebe Ihnen…“
Die Patientin unterbrach ihn: „Die kennen Sie nicht? Ohne diese Verträge hätte die Vereinte Nation niemals die Invasion des Cylonischen Reiches zurückschlagen können.“
Der Arzt nickte mitfühlend. „Verstehe. Einen Moment. Ich habe mich in meiner Diagnose vielleicht doch… So.“ Er lud eine Hyperspraypistole und setzte sie seiner Patientin an den Hals an.

„Ruhen Sie sich aus. Ihnen wird es bald besser gehen. Sie stehen unter Schock. Wie heißen Sie?“
Miss Vermont nannte schläfrig ihren Namen. Der Arzt fragte nach ihrem Wohnsitz und dem heutigen Datum. Dann fiel die scheinbar verwirrte Patientin in einen tiefen Schlaf.
Der Mediziner schüttelte den Kopf. Er würde eine detaillierte Inspektion der Gehirnnerven und ihrer Denkmuster durchführen müssen. Die Frau litt offenbar an einer Wahnvorstellung. Sie glaubte, dass sie im Jahr 2211 lebte, eine seltene Form der anachronistischen Psychose war indiziert. Der Arzt diktierte die Diagnose in seinen Handgelenks-Kommunikator.



Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Optional Genetics Datum:21.10.11 15:41 IP: gespeichert Moderator melden


Drei Wochen später ging es Giselle Vermont besser. Sie erhielt spezielle Medikamente und hatte sich einer Gehirnoperation unterziehen müssen. Der kleine Eingriff hatte dafür gesorgt, dass sie die Schrecken ihres Unfalls auf der Voyager Star II besser verarbeiten konnte.
Sie saß in ihrem Quartier und litt unter seltsamen Erinnerungslücken. Als das Schiff auf der Basis der Genfirma landete, hatte Miss Vermont das Bedürfnis, mehr über die Forschung des Konzerns zu erfahren. Uniformiertes Sicherheitspersonal begleitete sie zum Vorstandschef Mr. White.

Als sie sein großes Büro betrat, sah sie sich erstaunt um. Jeder Gegenstand, Wände, Boden und Decke – alles war weiß. Und Mr. White machte seinem Namen ebenfalls alle Ehre: Der Mann war vollständig weiß gekleidet und trug weiße Haare und einen weißen Bart. Seine Haut sah ungesund weiß und durchscheinend aus. Nur die Adern, die sich darunter abbildeten wirkten bläulich.

„Nehmen Sie doch Platz, Miss Vermont“, bot er ihr einen Sessel an.
Giselle Vermont lächelte verlegen. „Ihr Name passt zu Ihnen.“
Mr. White versuchte zu lachen, aber ein Hustenanfall ließ ihn eher würgen als frohlocken. „White ist mein Pseudonym. Verstehen Sie?“
Miss Vermont schenkte sich die Frage nach seinem realen Namen und erkundigte sich stattdessen: „Ich habe schon so manches über Optional Genetics gelesen - an Bord Ihres Schiffes. Ich könnte mir durchaus vorstellen, in Ihrem Labor zu arbeiten, wenn das Entgelt stimmt.“
Mr. White grinste. „Da werden wir uns einig. Garantiert.“
Die Wissenschaftlerin lächelte. „Arbeiten Sie einen Kontrakt aus, der mir gefällt.“
Mr. White: „Dann kann ich schon jetzt sagen: Willkommen an Bord! Oder wie unser offizieller Werbespruch heißt: Choose Your Fate – Welcome in paradise!“

Er schüttelte der Frau die Hand. Als Miss Vermont den Raum verließ und zu ihrem Quartier gebracht wurde, sah sie die vielen Hautschuppen, die an ihren Fingern klebten. Angeekelt wischte sie sich die Hände an ihrer Hose ab. Dieser Mann musste todkrank sein.
Später, als sie in ihrem Privatraum saß, grübelte sie darüber nach, was sie eigentlich vorgehabt hatte und wie sie hierher kam. Irgendwie fehlten ihr zahlreiche Erinnerungen an ihr Leben.

Nach und nach kamen Fragmente zurück in ihr Bewusstsein. Sie hatte über Optional Genetics in mehreren Datenbänken viel gelesen. Diese skrupellose Firma hatte die Macht, großes Unheil anzurichten. Wenn das Wissen von OG in die falschen Hände fallen würde…
Giselle Vermont blitzte plötzlich ein Gedanke durch den Kopf: SIE war die Forscherin, die brandgefährliche Formeln entwickeln würde, die letztlich dem Cylonischen Reich zur Herrschaft über die Galaxie verhelfen würde…
SIE war… Goria? Von dieser Frau hatte sie auch gelesen…

Giselle Vermont aktivierte eine Datenbank und wollte sich ein Foto von Goria anzeigen lassen, aber dann fiel ihr ein, wie dumm die Idee war. Natürlich gab es noch kein Foto von ihr, weil… sie gerade erst ihren ersten Arbeitstag hatte.
Wie war sie nur auf den seltsamen Namen Goria gekommen? Wenige Sekunden später erinnerte sie sich an den Geburtsnamen ihrer Mutter: Oria. „G steht für Giselle“, murmelte sie.

Fast drei Stunden lang saß Vermont still da und dachte nach. Dann war sie zu einem Entschluss gelangt: Sie musste das Desaster stoppen, bevor es begann.
Als erstes löschte sie die Doppelhelix zweier Makromoleküle für ihre Formeln zur Zellenverjüngung, die die Grundlage für die spätere Lebensformel enthielten.
Anschließend erschien sie bei Mr. White. Sie trug einen weißen Kittel und ihr Namensschild „Goria“. Mr. White lächelte: „Ah, wie ich sehe, haben Sie sich schon eingelebt. Und… einen Namen haben Sie auch schon? Goria? Interessantes Pseudonym.“
Goria sprang vor und drückte dem OG-Chef die Hyperspraypistole an den Hals, die sie unter ihrem Kittel verborgen hatte.

Das konzentrierte Ionentoxin wirkte sofort. Der Vorstandsvorsitzende hatte sich mit letzter Kraft auf den Schreibtisch gestützt, dann war er zusammengebrochen.
Goria wollte den Raum schnell verlassen, doch ein Trupp Sicherheitsleute erschien und zielte mit Lasern auf sie. Goria ließ das medizinische Gerät fallen, das polternd auf dem weißen Silikonboden landete. Im nächsten Sekundenbruchteil jagten elektrische Impulse durch ihren Körper und ließen nahmen ihr Bewusstsein.

Schweißnass wachte sie auf und befand sich in einem Latexanzug, halb hängend im X- Labor. In ihrem Anus und ihrer Vagina steckten dicke Sonden, durch die Impulse jagten. Goria schrie…

… und wachte auf.
Sie lag auf einer harten Gummipritsche in einer Zelle. Sie erinnerte sich: Sie hatte den Chef von Optional Genetics eliminiert. DAS war kein Traum gewesen. Sie würde für ihre Tat vor Gericht gebracht werden und ihr Leben in einer Zelle verbringen müssen. Trotzdem bereute sie ihre Tat nicht.
Sie hatte mit ihrem Eingreifen die Historie zum Guten gewendet

Fast vier Wochen blieb Goria isoliert in ihrer Zelle. Das Wachpersonal sprach mit ihr kein Wort.
Dann war der Tag der Abreise gekommen: Ein Schiff der Planetenpolizei war auf Desolate Rock gelandet, um sie nach Hope Island zu überführen, um sie vor Gericht zu stellen.
Ein Uniformierter erschien vor ihr und stellte sich als PP-Kommandant Laney vor. „Sie werden mit der Securitas 701 nach Hope Island verbracht werden.“

Goria wurde von zwei kräftigen PP-Männern abgeführt und durch einen Hangar zum Schiff gebracht, das dort angedockt hatte. Ein gewaltiger Schott aus Stahl öffnete sich und gab den Schleuseneingang frei.
Gorias letzter Blick zurück zum Gebäudekomplex von OG zeigte ihr das große runde Fenster, 40 Meter in der Höhe, das zum Büro von Mr. White führte. Dort standen drei Personen. Goria glaubte die Männer als Benson, Clint und Franklin zu identifizieren.
Die drei Vorstandsmitglieder würden Optional Genetics zukünftig leiten – hoffentlich mit einem Gewissen.


2199

„Die Genfirma Optional Genetics, die eng mit der Regierung zusammen arbeitet und sich freiwilligen Kontrollen des Ethikrates unterwirft, hat eigene Ethikstatuten aufgestellt. Die Dreierspitze aus den Wissenschaftlern Benson, Franklin und Clint setzten sich ebenfalls für die Bekämpfung der Armut in den Außenbezirken von Hope Island City ein. OG sicherte sich vergangene Woche ein Patent für eine synthetische Universalaminosäure, die die Produktion artifizieller Nahrung deutlich verbilligt.“
(Ausschnitt einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


2201

„Attentat auf Präsident der VN-Ethikkommission verhindert – Täter F. war Planetenpolizist“
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


2209

„Vorstandsmitglied von Optional Genetics verhindert illegalen Handel mit Nanos – Exmilitär Jacobs festgenommen“
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


Ende 2209

„Passagierraumschiff „Megration II“ bringt 613 Touristen in neu eröffnetes Urlaubsparadies auf Sunny Beach“
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


2211

„Ungewöhnliches Ambiente: Junges Paar heiratet in ehemaligem Siliziumbergwerk“
(Überschrift eines Interviews der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))

Textausschnitt:
INSW: „Wie sind Sie auf die Idee gekommen, gerade hier zu heiraten?“
John: „Nun ja, ich habe über zwei Jahre hier auf Kolossus gearbeitet – und konnte meinen Schatz so lange nicht in den Armen halten.“
Amber: „Das holen wir alles nach.“
INSW: „Und wo verbringen Sie ihre Flitterwochen?“
John: „Wir wollen nach Sunny Beach.“
INSW: „Dann wünschen wir heiße Tage – und Nächte!“
John & Amber: „Vielen Dank.“
INSW: „Wir haben zu danken für das Interview.“

(Ausschnitt aus einem Interview der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


Eine Woche später auf Sunny Beach

Amber lag in Johns Armen. Ihr Geist drehte freudige Pirouetten vor Glück. Die Laken auf der Latexmatratze waren zerwühlt. Das Liebespaar hatte vom Bett aus einen traumhaften Ausblick auf Strand und Palmen.
Amber zeigte auf den Aluminiumkoffer vor dem Bett. „Ob unsere Liebe die lange getrennte Zeit überstanden hätte? Ohne die da?“
John sah zu dem Behälter, in dem sich zwei CB-Units befanden, und wendete sich dann wieder Amber zu und sagte im Brustton der Überzeugung: „Unsere Liebe übersteht alle Zeiten!“
Amber schmunzelte: „Und falls ich mal meine Zweifel bekommen sollte, dass du treu bist, werde ich dich wieder in eine Unit stecken.“

Das junge Paar fiel übereinander her, liebkoste sich und konnte bald die gemeinsame Erregung nicht mehr zurückhalten. John tauchte in seine Braut ein, die wohlig aufstöhnte. Beide versanken in euphorischer Lust und Leidenschaft…
Später lagen sie wieder nebeneinander und dachten über die Zukunft nach. Amber hatte ihre wissenschaftliche Ausbildung fast abgeschlossen.
Ihr zu erwartendes Zeugnis war so überragend, dass sie überall mit Handkuss genommen würde. Sie liebäugelte mit dem großen Gen-Unternehmen Optional Genetics. Dann wäre sie von John wieder weit getrennt. Aber zum Glück gab es ja CB-Units und Transverbindungen…


2212

Turner saß in seiner Gefangenenzelle in einer Ultrasec-Anstalt. Er hatte DNA-Polymerasen von synthetischen Proben bei OG unterschlagen und wollte damit Handel treiben. Sein Kollege Davis hatte ihn hochgehen lassen, weil sich Turner nicht erpressen lassen wollte.
Bei der Verhaftung war es zu einer wilden Schießerei gekommen, wobei Turner an einem Auge schwer verletzt worden war. Die medizinische Abteilung der Ultrasec-Einheit hatte ihm synthetische Haut und eine visuelle Prothese eingesetzt.

Der Häftling hörte das Signal für die Essensausgabe. Der vibrierende Brummton kündigte an, dass ein Tablett mit dem Mittagessen durch ein Schubfach in die Zelle fahren würde. Turner hatte keinen großen Appetit. Der Fraß war der reinste Dreck, wie er sich ausdrückte. Aber ihm blieb wohl nichts anders übrig, als sich damit zu arrangieren, denn die nächsten 25 Standard-Jahre würde er nichts anderes bekommen.

Giselle Vermont, alias Goria, war vor 15 Jahren zu lebenslänglicher Haft in einer Ultrasec-Einheit auf Hope Island verurteilt worden und saß dort wegen Mordes seitdem ein.
Sie hatte sich niemals zu dem Fall geäußert und auch ihren realen Namen zu keiner Zeit genannt. In ihrer Gefangenenakte stand lediglich „Goria“.
Die Insassin verweigerte jedwede Kommunikation mit den Aufsehern oder ihrem Pflichtadvokaten. Ihren einzigen Satz hatte sie vor dem Hohen Gericht während ihrer Verhandlung gesprochen: „Ich habe die Vereinte Nation vor dem Cylonischen Reich gerettet.“
Das Gericht hatte dies als Versuch bewertet, als unzurechnungsfähig zu gelten. Doch auf Mord stand unerlässlich lebenslange Haft in einer Ultrasec-Anstalt.

Goria starrte die Wand ihrer Zelle an. Alles, bis auf die stumpf silberfarbene Aluminiumtoilette, war in dem Haftraum in Weiß gehalten.
Mr. Whites Fluch, sinnierte sie. Stundenlang sann Goria über ihr Schicksal nach. Jeden Tag aufs Neue. Ein ewiger Kreislauf. Und doch… Sie würde wieder so handeln.


2213

„Kämpfe um Vorherrschaft im kriminellen Milieu von Mine-City scheinbar entschieden“
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))

Textausschnitt:
„…gestern wurde der Kopf der so genannten ‚Mine-Connection’ - Boris C. – vermutlich von einem Auftragsliquidator der Boritenbruderschaft in 2.200 Metern Höhe aus einem Kurzstreckenshuttle geworfen. Besonders tragisch: Der Syndikatboss litt unter extremer Höhenangst. Die Planetenpolizei vermutet hinter dem Anschlag einen einschlägig bekannten Killer namens Slim Holland…“


2214

"Gefürchteter Auftragsliquidator der Boritenbruderschaft geschnappt - Kopfgeldjägerin spürte ihn auf"
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


2215

„Junge Forscherin des Unternehmens Optional Genetics erhält bedeutendsten Wissenschaftspreis der VN“
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))


2218

"Schwerer Gen-Unfall bei Optional Genetics: Komplette Führungsetage unter den Opfern"
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))

Textausschnitt:
„…unter den kontaminierten Opfern sind die drei Leiter des Unternehmens Benson, Franklin und Clint. Die Körper konnten nicht geborgen werden. Kommissarisch leitet die aufstrebende und viel versprechende junge Forscherin Amber Vermont-Tender den Konzern. Unglaublich ist, was diese Frau bereits in ihren jungen Jahren durchgemacht hat. Vor einem Jahr verschwand ihr Ehemann, nun die zweite Tragödie in ihrem Leben…“


Drei Monate später

Amber Vermont-Tender tippte den Geheimcode ein. Die ein Meter dicke Stahltür zu dem geheimen Labor öffnete sich, nachdem ein grüner Laser ihre Iris abgetastet hatte.
Die vorläufige Leiterin von OG stiefelte - ganz in Weiß gekleidet - den Gang entlang und öffnete eine weitere, hermetisch verschlossene Tür.
Nun stand sie vor einer Reihe Drohnen: Humanoide in Latexanzügen, die verkabelt und an Schläuche angeschlossen waren.

Von der Existenz des Labors wussten nur sehr wenige ausgewählte Mitarbeiter des Unternehmens. Und diese erhielten nach jedem Besuch eine spezielle Gehirnsäuberung in der Medi-Abteilung.
Die junge Frau strich einer Drohne liebevoll über den Körper: „John, es tut mir Leid. Aber du hättest meine Forschung nicht zugelassen.“
Die Drohne zappelte. Amber rümpfte verärgert ihre Nase. Sie griff nach einem Datenpad und tippte einen Befehl ein. Sofort setzten sich die Analsonden und Geschlechtsgeschirre von vier Drohnen unter Strom.

Franklin, Benson, Clint und John waren ihre ersten Drohnen. Und es sollten noch viele folgen. Sie träumte davon, eines Tages eine Lebensformel zu finden, die ihr ewige Gesundheit, Macht und Reichtum bringen würde. Und wenn sie dafür Tausende Probanten versklaven müsste…


2219

„Miss Amber Vermont-Tender zur offiziellen Leiterin von Optional Genetics ernannt – die neue Konzernchefin erschien wie üblich ganz in Weiß“
(Überschrift einer Veröffentlichung der Interstellaren Newsagentur Space Watch (INSW))

Textausschnitt aus der Antrittsrede von Miss Vermont-Tender:
„…Selbstverständlich werden wir von Optional Genetics uns weiterhin den strengen Vorgaben des Ehtikrates der Vereinten Nation freiwillig verpflichtet fühlen, wie bereits meine geschätzten Vorgänger Mr. Franklin, Mr. Benson und Mr. Clint. Moral und Ethik stehen bei OG garantiert immer an erster Stelle. Wir werden uns auch künftig und sogar verstärkt für die Ärmsten der Armen einsetzen (….)
…hiermit möchte ich auch Gründer Mr. White ein Andenken bewahren, der viel zu früh aufgrund einer tragischen Begegnung mit einer offenbar verwirrten Frau von uns gegangen ist (…)
Ich verspreche Ihnen, meine Damen und Herren, dass ich alle meine Kraft darin verwenden werde, das Unternehmen gut und erfolgreich zu führen, damit die Menschen von unserer Forschung profitieren, Krankheiten besiegt werden und der Fortschritt in der wundervollen Gentechnik unserer aller Leben verbessert. Denken Sie an die unendlichen Optionen, die uns in den Schoß gelegt sind! Und daher möchte ich mit unserer Firmenphilosophie enden, die sich in den Worten manifestiert: ‚Optional Genetics – welcome in paradise.’ Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“



EPILOG

Der große Raumtransporter „Solitary Hermes“ der Firma „Kings & Rolls Corporation“, der lange Zeit Silizium von Kolossus nach Hope Island transportiert hatte, war auf seiner neuen Route unterwegs. Auf dem Planeten „Peril“ im abgelegenen System „Dark Red Dust 535“ waren große Vorkommen Silizium gefunden worden. Seit einigen Monaten hatte dort ein gewaltiges Bergwerk seine Arbeit aufgenommen.

Techniker Dex Black fachsimpelte im Antriebsraum: „Das Bergwerk ist von einem Kraftfeld der Stufe Vier umgeben. Auf Peril sind Kreaturen beheimatet, denen ich nicht begegnen möchte. Selbst die Flora ist partiell gefährlich.“
Co-Pilot Hudson meinte: „Deshalb haben die ja auch ein Areal gerodet. In der Area des Bergwerks ist im Radius von zwei Meilen kein Grashälmchen mehr lebendig.“
„Und wie haben die das hinbekommen? Breitphasenherbizide?“, wollte Mr. Black wissen.
Hudson zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nur, dass das Zeug von Optional Genetics kommt.“

Black sah ihn fragend an. Der Co-Pilot bekam plötzlich schlechte Laune: „Der Genkonzern, der vor zwanzig Jahren dieses synthetische Universalprotein auf den Markt geworfen hat. Anfangs sah es so aus, als wolle der Konzern damit tatsächlich die Armut auf Hope Island bekämpfen. Aber später verwickelten die Advokaten der Firma die Regierung in Knebel-Verträge, bei denen OG exorbitant hohe Profite einstrich. Und damit war die gesamte Entwicklungshilfe ad absurdum geführt. Unter der neuen Leiterin verdient OG sich bis heute eine goldene Nase, während die VN kaum noch die finanziellen Verpflichtungen erfüllen kann. Die Armut hat sich mittlerweile verdoppelt. Liest du keine interstellaren News?“
Black grummelte: „Politik interessiert mich nicht.“

Hudson schüttelte den Kopf. „Da müsste man längst gegen vorgehen! Aber wie? Optional Genetics gilt als das mächtigste Wirtschaftskonglomerat der Galaxie.“
Black brummelte: „Du bist ein Co-Pilot eines schrottreifen Siliziumtransporters; und ich bin ein Techniker auf dem alten Kahn. Was können wir denn unternehmen, hä?“
Hudson seufzte: „Man hätte das alles viel früher wissen müssen. Dann hätte man noch eingreifen können. Wenn der Ethikrat rechtzeitig über die Machenschaften des Konzerns informiert gewesen wäre, wäre die Geschichte vermutlich anders verlaufen.“

Navigator Wellington schäkerte derweil auf der Brücke des Transporters mit Schiffsärztin Thompson herum: „Wie wäre es mit einem Date auf Peril? Nur wir zwei.“
Dr. Thompson lächelte den Weiberheld ironisch an: „Klar. Aber ich liege oben.“
Wellington war sprachlos. So wortgewandt kannte er sie gar nicht.
Die Ärztin ergänzte: „Aber zuerst kümmerst du dich um den Kurs. Wenn du keinen Ärger mit Bayer haben willst, solltest du die Quantenspulen neu kalibrieren. Dein Monitor zeigt eine Fehlermeldung Code 04.“
Wellington bemerkte es erst jetzt. „Scheiße! Der alte Schrottkasten ist einfach reif für die Rente!“

In der Pilotenkanzel nippte Kapitän Richard Roberts an seiner Titantasse, auf der das Emblem von „Kings & Rolls Inc.“ eingebrannt war, mit bitterem Kaffee gefüllt, und blickte auf den Schirm. „Was ist das?“, fragte er den Piloten Andrew Bayer, mit dem er bereits zig Mal durchs All gekreuzt war, und nickte zum großen Monitor.
„Keine Ahnung, Sir“, antwortete Bayer und vergrößerte die Darstellung. Das Bild zoomte heran.
Roberts beugte sich vor: „Als würde sich der Raum verzerren… Ist da etwa was Wahres dran an diesen Geschichten mit den Anomalien in diesem System?“
Bayer schmatzte auf seinem Kaugummi und winkte ab: „Ach, was! Das behaupten höchstens Fantasten!“
Der Kapitän wies ihn an: „Ändern Sie die Koordinaten. Bringen Sie uns näher ran an dieses Phänomen. Ich will wissen, was das ist.“
Bayer nickte: „Aye, Sir.“

Zwölf Sekunden später änderte die Solitary Hermes ihren Kurs und flog genau auf die Anomalie zu.

Sechs Minuten und 23 Sekunden darauf tauchte die Solitary Hermes in die Anomalie ein.

Zwei Sekunden danach schien sie sich aufzulösen.

Ein Blitz zuckte auf und verschlang das Schiff.


ENDE











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