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Dana
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Beiträge: 9

User ist offline
  Terry Datum:22.09.09 01:39 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Leser,

"Terry" ist meine erste Geschichte. Sollte ich irgendwo unbeabsichtigter Weise an Jugendschutzgrenzen stoßen, bitte bescheid sagen.
Über Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch
Dana

© 2009

Prolog

Unversehens fand sich Terry in der Tür einer ranzigen Kneipe wieder, ohne die geringste Ahnung, wie er dahin gekommen war. Und gemessen an seiner momentanen Fähigkeit, Haltung zu bewahren, herauszufinden was er hier wollte und gleichzeitig in der Hoffnung auf bekannte Gesichter einen freundlichen Blick in die Runde zu werfen, hatte er unbestreitbar gewaltig einen im Tee.
Nachdem er nun bereits einen Moment zu lang in der Tür stand und auch schon den einen oder anderen mitleidigen Blick auf sich zog, beschloss er, das einzig angemessene zu tun und dem Barkeeper zuzunicken. Dieser guckte freundlich guckte zurück und erhob die Hand zum Gruß.
Die Luft in der Kneipe hätte man schneiden können, so sehr war sie mit Rauch und Muff angereichert. Allein der schwarze Teppich hätte jeden Vertreter von Nass-Staubsaugern in wahnsinnige Verzweiflung getrieben. Das Publikum war vornehmlich zwischen zwanzig und vierzig Jahren alt, vornehmlich schwarz gekleidet, vornehmlich männlich und in der Regel nicht vornehmlich. Zwei Glücksspielautomaten buhlten wild blinkend aber erfolglos um Kundschaft. Irgendwo traf ein Dartpfeil sein Ziel mit einem unterschwelligen „Plock!“, das in der überlauten Heavy-Metal-Musik unterging.
Bekannte Gesichter am Billardtisch im hinteren Raum. Marty und Drops standen, der eine mit Bier und Zigarette, der andere mit einem Queue bewaffnet, am kurzen Ende des Tisches und diskutierten wild gestikulierend über den nächsten Stoß. Terry gesellte sich dazu.
„Hey.“ sagte er zu Marty.
„Hey.“ antwortete dieser, und während Sie sich zur Begrüßung herzlich umarmten fuhr er fort: „Hast’s doch noch geschafft, eh? Dachten du schläfst schon längst.“
„Äh, ja.“ stammelte Terry, begrüßte auch Drops, der zuvor noch über seinen missratenen Stoß geflucht hatte. Terry zeigte in Richtung Toilette: „Bin gleich wieder da.“
Auf dem Weg zum Klo sah er noch aus den Augenwinkeln wie der Barkeeper ihm seinen Lieblingslongdrink brachte. Nach dem Pinkeln blickte er beim Händewaschen in den Spiegel über dem Waschbecken, der so sehr mit Aufklebern für Konzerte, Websites oder den Aufruf zur antifaschistischen Revolution überzogen war, dass man sich kaum noch darin sehen konnte.
Zu seiner Überraschung sah er weit weniger betrunken aus als er sich fühlte, sogar seine Frisur saß noch recht passabel. Terry hatte in etwa 5 Zentimeter lange pechschwarze glatte Haare, die er sich mit viel Wachs und Mühe zu einem Out-of-Bed-Look stylte.
Die Papierhandtücher waren mal wieder alle, deshalb schüttelte er seine Hände trocken und wischte die Restfeuchte an seinen Jeans ab. Ein Blick ins Portemonnaie: noch 30 Euro. Warum nur war am Ende des Geldes immer noch so viel Monat übrig? ‚Ich sollte weniger saufen.’ beschloss er tapfer. Ein hehrer Plan. Er würde gleich morgen damit anfangen.
Zurück beim Billard setzte er sich zu seinen Freunden an den Tisch. Die beiden hatten ihr Zwei-gegen-Zwei-Spiel offensichtlich verloren und mussten nun warten bis sie wieder an der Reihe waren, während das Gewinnerteam am Tisch blieb. Terry wollte auch noch eine Runde spielen, gern auch allein, kramte also in seinem Portemonnaie nach einem Euro und legte ihn neben die drei anderen Münzen, die bereits innen an der Bande des Billardtisches warteten. Noch drei Herausforderer vor ihm, plus dem, der gerade aufbaut, also vier Spiele bis er dran war. Blick auf die Uhr: kurz nach Mitternacht. Um die Zeit sind nur wenige gute Spieler da, die kommen erst so gegen zwei oder drei. Also werden nun hauptsächlich abgefüllte Gelegenheitsspieler ihr Glück versuchen. Da können vier Spiele eine Ewigkeit bedeuten, vielleicht ne Stunde, vielleicht anderthalb. Er ließ seinen Blick über die anderen Tische schweifen, die rings um den Billardtisch verteilt waren, sah aber nur in unbekannte Gesichter. Hier schnappte er ein paar Brocken Englisch auf, dort ein bisschen Spanisch; die Kneipe war recht beliebt bei Touristen.
„Also, für mich war‘s das.“ sagte Drops, leerte in einem Zug das letzte Viertel von seinem halben Liter, stellte das Glas ab, wischte sich über die Gusche und fingerte nach seiner Jacke. „Muss nämlich früh raus. Sehen uns ja dann morgen zum Kartenspielen, ne?“
Drops kassierte ein Nicken und wohlwollendes Grummeln, verabschiedete sich von Terry und Marty und zog von dannen.
„Du bleibst noch?“ fragte Terry.
„Naja, ein kleines nehm ich noch, dann ist’ aber Feierabend“ antwortete Marty und winkte mit dem Glas in der Hand dem Barkeeper.
„Doch noch n großes?“ fragte Terry.
„Das is’n kleines!“ beharrte Marty.
„Klein is Nulldrei, du hast da n Nullfünfer!“ konterte Terry.
„Nulldrei is winzig!“ postulierte Marty, dem wohl auf dem letzten Oktoberfest jedes Maß für Bier abhanden gekommen war.
„Haste gehört dass Lafontaine im Saarland über zwanzig Prozent bekommen hat?“ fragte Marty und läutete damit eine etwa zweistündige Diskussion über Politik ein, in der nicht einvernehmlich geklärt werden konnte, ob Deutschland eine starke Linke braucht, in deren Verlauf aber noch mehrere Longdrinks und einige „kleine Biere“ vernichtet wurden.
Gut zurecht gemacht verließ Marty denn auch gegen zwei, „jetzt aber schnell ins Bett“, die Kneipe, morgen war schließlich Arbeitstag.
Mittlerweile hatten sich die britischen Kasperköppe am Billardtisch auch schon von den zwei routinierten Spaniern vom Nachbartisch frühstücken lassen, weshalb Terry, der nun an der Reihe war, aufstand, seinen Euro nahm und in den Automat am Billardtisch steckte.
Die Spanier hatten nicht schlecht gespielt, aber mit etwas Glück hatte Terry wenig genug getrunken um ein respektables Spiel abzuliefern. Der Automat surrte, die Kugeln polterten im Tisch und rollten ins Fach. Terry nahm sie heraus und packte sie in das auf dem Billardtisch liegende Dreieck. Als er sich anschließend über die Kugeln beugte, um sie nach Muster und Farbe zu sortieren, ertönten aus dem vorderen Raum ein paar laute Pfiffe.

Terry hielt inne und blickte Richtung Tür. Der Grund für die Aufregung war denn auch schnell identifiziert: Der Himmel hatte zwei Engel in knappen Abendkleidern geschickt.
Die größere von beiden war inklusive ihrer hohen Absätze bestimmt einen Meter achtzig groß und von einer hinreißenden Aura umgeben, mit ihrem strahlenden Gesicht, den schulterlangen und etwas lockigen blonden Haaren und dem rückenfreien roten Cocktailkleid, das auch nicht allzu viel von ihren ansprechenden langen Beinen verdeckte. Farblich passend zum Kleid trug sie ein paar knallroter hoher Pumps und eine winzige rote Handtasche. Ihre Freundin war etwas kleiner, trug ein ebenso enges wie kurzes schwarzes Kleid und schwarze Riemchenstilettos. Sie hatte eine modelhafte Figur, lange seidenglatte braune Haare, ein makellosen Teint und ein Gesicht von faszinierender Schönheit. Um den Hals trug sie einen auffälligen, etwa zwei Zentimeter breiten, ebenen Reif aus glänzendem Edelstahl der mittig einen wenige Millimeter breiten schwarzen Querstreifen hatte. Terry schätzte beide auf ein paar Jahre älter als sich selbst, vielleicht waren sie Ende zwanzig, Anfang dreißig.
‚Wie unrealistisch’, dachte er sich und sortierte weiter die Kugeln. Die volle Gelbe oben, die Rote unten links, die Blaue unten rechts. Er blickte wieder auf und sah, wie die Blonde ihrer Freundin sanft auf die Schulter fasste um deren Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie zeigte auf den Billardtisch. Terry konnte zwar nicht hören was sie sagte, aber wohl ihrem Blick erahnen, dass es in die Richtung „Oh schau nur! Ich hab schon so lange kein Billard mehr gespielt!“ ging. Orange zwischen Gelb und Rot, Grün zwischen Gelb und Blau, Lila zwischen Rot und Blau.
„Do you play alone?“ fragte einer der Spanier. Terry nickte ihm freundlich zu, sortierte danach jeweils die Halben in der entsprechenden Farbe zwischen die Vollen.
„Well, it’s kinda unfair, isn’t it?“ raunte der Spanier, während Terry die beiden Braunen in die Mitte einsortierte. Er hob den Kopf zur Seite um dem Spanier zu antworten, sah aber überraschender Weise geradewegs in das Gesicht der Blonden im roten Kleid, die sich lasziv und einen tiefen Einblick gewährend über den Billardtisch gebeugt hatte. Sie lächelte ihn frech an.
„Ähm...“ grinste sie, „ist da noch ein Platz frei in deinem Team?“
„Klar.“ sagte Terry sofort und wünschte sich sogleich, er hätte sich mit der Antwort etwas mehr Zeit gelassen um sie mit Eloquenz und einer Nuance gespielter Gleichgültigkeit zu verfeinern.
„Supi.“ sagte die Blonde und reichte ihm die Hand: „Ich bin Jess.“
Terry ließ die Schwarze Kugel an die einzig noch freie Stelle im Dreieck fallen, griff ihre Hand, sah sie freundlich an und sagte: „Terry. Freut mich.“
„Terry? Ist n Spitzname oder?“ fragte Jess.
In der Zwischenzeit hatte ihre Freundin sich neben ihr an den Billardtisch gestellt.
„Ja so halb,“ entgegnete Terry, „eigentlich Thièry.“
„Lou, das ist Terry, Terry das ist Lou.“ stellte Jess die beiden vor.
Lou reichte ihm die Hand: „Louisa, hi. Wir hatte mal einen Hund der Terry hieß.“
Terry lächelte gequält, schob die Kugeln an die richtige Position und nahm das Dreieck vom Tisch.
„Möchtest du anstoßen?“ fragte er Jess und hielt ihr den Queue hin.
„Also wenn hier einer stoßen sollte, dann du!“ sagte Jess und prustete sofort los. Sie und und Louisa wären wohl vor Lachen zerbrochen, wenn nicht einer der Spanier, Marke Beach-Boy, aufgestanden und sich dazugesellt hätte. Die beiden kriegten sich relativ schnell wieder ein, wohl aber eher um die eigene Haltung bemüht, als um Terry zu schonen.
‚Wo bin ich da nur wieder hineingeraten?‘ fragte sich Terry und eröffnete mit einem gekonnten Stoß das Spiel. Er versenkte gleich zwei volle.
„Ein Könner!“ grinste Jess ihn an, schlich sich hinter ihn, legte ihre Arme um seine Hüften und ihren Kopf auf seine linke Schulter.
Terry stand da wie elektrisiert.
War das echt? Spielte ihm seine Phantasie einen Streich? Hatte er zu viel getrunken? Hatte Jess zu viel getrunken? War das alles nur ein Traum?
„Kneif mich mal einer.“ flüsterte er leise zu sich selbst, bereute dies aber schon eine Sekunde später, als er einen stechenden Schmerz zwischen seinen Beinen spürte. Jess hatte wohl die rhetorische Komponente in seiner Aufforderung ignoriert und begonnen, ihm beherzt das Gemächt zu quetschen.
„Ohh, buschibuschibuhh, nicht gleich weinen!“ flüsterte sie ihm uns Ohr und biss recht sanft in sein Ohrläppchen. „du bist doch schon ein großer Junge, oder?“
Terry versuchte sich nach der ersten Überraschung nichts anmerken zu lassen und den Schmerz, den ihr noch andauernder Griff verursachte, irgendwie zu ertragen.
Er schluckte.
„Hmhm.“ murmelte er mit einem leichten Nicken.
„Richtige Antwort, mein kleiner. Es ist dein Spiel, Terry, aber du wirst es nur gewinnen können wenn du nach meinen Regeln spielst. Und Regel Nummer eins lautet: Mach mich glücklich.“
Terry nickte abermals und bekam dafür einen sinnlichen Kuss auf die Wange. Dann ließ Jess von ihm ab und ging ans andere Ende des Tisches zu Louisa und dem Spanier.
Was hatte sie gesagt? Mein Spiel, ihre Regeln? Glücklich machen? In Terrys Kopf gingen ein paar Warnlampen an, die aber recht schnell wieder vom Alkohol ertränkt und seiner Libido überschwemmt wurden.
Er versenkte zunächst noch zwei weitere Kugeln und patzte bei der dritten. Nun war der Spanier an der Reihe. Terry nutzte seine Gelegenheit und stellte sich neben Jess, die gerade genau in die andere Richtung sah und sich mit Louisa unterhielt.
Er strich sanft über ihren Po und parkte seine Hand an ihrer Taille. Vielleicht bedeutete ‚sie glücklich zu machen‘ ja, ihr etwas Zuneigung zuteil werden lassen.
Nur einen kleinen Moment später spürte er, wie sich ein Absatz von Jess‘ High Heels über seinem großen Zeh einfand und langsam aber bestimmt den Druck erhöhte. Kurz bevor es zu schmerzhaft wurde zog Terry seine Hand wieder weg. Auch Jess stellte ihren Fuß wieder auf den Boden.
So also nicht.
Nachdem Jess ihren Satz zu Louisa zu Ende gesprochen hatte, dreht sie sich zu Terry um und flüsterte: „Regel Nummer zwei: Ich bin nicht deine Freundin.“

Unterdessen hatte der Spanier fünf Halbe in Folge versenkt, dann grinste er Jess an und reichte ihr den Queue.
„Danke mein Süßer!“ sagte sie zu ihm und lächelte ihn dabei an in einer Art, die Terry unglaublich eifersüchtig machte. Er versuchte sich zusammenzureißen. Es gab überhaupt keinen Grund, eifersüchtig zu sein. ‚Die kommt hier rein, verdreht einem den Kopf, spielt mit einem, quetscht einem das Gemächt und den Zeh und geht ausnahmslos davon aus, dass alle nach ihrer Pfeife tanzen. Was glaubt sie denn wer sie ist?‘ dachte er sich.
Jess, die schon seit der ersten Sekunde alle Blicke auf sich zog, beugte sich zur Freude aller über den halben Tisch um die Weiße ordentlich anspielen zu können.
Terrys Blick fuhr von der Vollen, die sie versenken wollte, die imaginäre Linie entlang bis zur Weißen, von dort aus hangelte sich sein Augenmerk am Queue entlang, der zwischen den Knöcheln von Jess‘ Zeige- und Mittelfinger lag. Der rote Lack auf ihren Fingernägeln gab einen unwirklichen Kontrast zu dem Grün des Billardtisches. Sein Blick folgte ihrem Unterarm, um den sich mehrere verschiedene aber irgendwie zueinander passende dünne goldene Armreifen schlangen, weiter zum Oberarm, der jugendlich straff und fitnessgestählt aussah, entlang an ihrer Schulter, ihrem freien Rücken, an ihrem außerordentlich knackigen Po vorbei über den Unterschenkel ihres angewinkelten Beines bis hin zur schwarzen Sohle ihres Pumps, dessen Absatz steil in die Höhe ragte.
Jess machte ihren Stoß, die Weiße traf die Volle, die Volle ging an die Bande, kam zurück, knallte gegen die Schwarze, die Schwarze ging rein.
„Immerhin 9 Punkte in der Haltungsnote.“ nörgelte Terry und kassierte dafür einen unglaublich giftigen Blick von Jess.
Er sah auf die vier Münzen, die an der Bande des Tisches lagen und wusste, es würde eine Ewigkeit dauern, bis er wieder dran wäre. Also ging er vor zum Tresen und zahlte seine fünf Longdrinks. Zurück beim Billardtisch wollte er gerade seine Jacke holen, als ihm auffiel, dass auch Jess und Louisa schon nicht mehr da waren. Er winkte den Spaniern zum Abschied und verließ die Kneipe.

Draußen vor der Tür traf er auf Jess, die gerade Louisa ins Taxi gesetzt. Er winkte ihr noch hinterher und unterdrückte dabei einen Rülpser.

Terry: „Ich wollte eigentlich auch nach Hause jetzt.“
Jess: „Wer hat denn gesagt dass ich dich schon gehen lasse?“
Terry (mit den Augen rollend): „Regel Nummer 3, Feierabend ist, wenn Jess sagt, das Feierabend ist.“
Jess (lachend): „Hey hey, das hast du ja ganz schön geschickt kombiniert.“
Terry nickte triumphierend.
Jess: „Also, wir beide holen uns jetzt ein Taxi und fahren in meinen Lieblingsclub.“
Terry: „Ich würde ja gern, aber um ganz ehrlich zu sein, bin ich ziemlich pleite.“
Jess: „Mach dir mal darum keine Sorgen.“
Terry: „Nee lass mal, ich will hier niemandem auf der Tasche liegen.“
Jess: „Tust du nicht.“
Terry guckte Jess einen Augenblick schief an.
Jess: „Keine Widerrede. Da vorn kommt schon unser Taxi.“
Grummelnd stieg Terry neben ihr ins Auto.

Kurze Zeit später saßen die beiden mit Long Island Ice Teas in den Händen nebeneinander auf einem großen weißen Ledersofa in einer Lounge am Spreeufer und blickten durch übergroße Fenster auf das nachtschwarze Wasser hinaus.

„Weißt du, was ich nicht verstehe?“ versuchte Terry nach ein paar Minuten des Schweigens ein Gespräch zu beginnen.
„Ja.“ sagte Jess.
„Dann ist ja gut.“ sagte Terry und schaute wieder aufs Wasser hinaus.

„Ich brauchte mal etwas Abwechslung. Und du bist einfach knuffig.“ sagte Jess nach einer Weile. Dann drehte sie sich auf der Couch, bettete ihren Kopf auf der ausladenden Lehne und ihre Beine auf Terrys Schoß.
„Und? Gehört das zu deinem normalen Jagdverhalten, deiner knuffigen Beute die Eier zu quetschen?“ fragte Terry leicht amüsiert und fing an, mit seiner freien rechten Hand über ihren Fuß und ihre Knöchel zu streicheln.
Jess lachte: „Nur bei denen, die sich als Sklaven geoutet haben.“
„Ich hab was?“ fragte Terry irritiert.
„Dein Ring.“ sagte Jess.
Terry hob seine linke Hand, in der er den Cocktail hielt, und drehte sie umständlich, um den silbern-schwarzen Ring an seinem Mittelfinger zu betrachten.
„Nicht den, du Spaßvogel“ saget Jess und lenkte Terrys Blick auf seine rechte Hand, die gerade auf ihrem Unterschenkel ruhte. Ebenfalls am Mittelfinger trug er dort einen etwas breiteren Silberring, an dem oben ein kleiner weiterer Ring befestigt war.
„Was ist mit dem?“ fragte Terry.
„Du weißt nicht was er bedeutet?“ fragte Jess.
„Nein“ sagte Terry, und fuhr nach einer kleinen Pause fort: „den hab ich vor einer Woche auf einem Kneipentisch gefunden. Er hat gepasst und man kann schön damit spielen in der Hand, und da dacht ich…“ Terry sah sich den Ring genauer an und bekam erstmalig die Assoziation zu einer Fessel. „Oh mein Gott.“
„So schlimm?“ grinste Jess ihn an.
Terry murmelte: „Naja, eigentlich… nur… weil… ich hab den jetzt schon eine Woche an.“
„Trägst du ihn denn zurecht?“ fragte Jess mit einem neugieren Funkeln in den Augen.
Terry strich mit seiner Hand wieder über ihren Knöchel und ihren Fuß, dann an der Spitze ihres Pumps entlang, dann über die Sohle, ließ schließlich seine Handfläche auf der Schuhunterseite zwischen Absatz und Sohle ruhen und umklammerte sanft ihren Fuß.
„Ich denke schon“, lächelte er sie an.
„Bist du sicher?“ fragte Jess. Sie streifte ihren Pumps an seinem Oberschenkel ab, führte ihren gestreckten nackten Fuß zu Terrys Gesicht, tastete mit ihren Zehen auf seinen Lippen und schob sie dann sanft in seinen Mund. Dazu flüsterte sie: „Gedemütigt und geschlagen und benutzt werden, dich ganz der Mistress hingeben, gefesselt und gefoltert und markiert zu werden, das ist es was du willst? Bist du dir sicher?“
Terrys Zunge spielte ganz vergnügt mit den Gästen in seinem Mund. Er nickte gedankenverloren. Nach einem kurzen Moment streifte Jess ihren zweiten Pumps am Sofa ab und prüfte mit diesem Fuß ob Terry eine Beule in der Hose hatte. Und was für eine. Sie massierte sie ein wenig, drückte sanft mit den Zehen darauf und sagte. „Oh ja, das willst du.“

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Beiträge: 1326

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User ist offline
  RE: Terry Datum:22.09.09 09:07 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Dana,
sei gegrüßt in der Mitte des Forums, es erfreut mich eine neue Geschichte von Dir zu lesen, eine Bitte zu Anfang, bitte die Story nicht als Frakment beenden, denn davon gibt es hier bereits schon mehr als genug.
Ein Dank von mir folgt auch noch, denn deine Geschichte verspricht noch viel Freude.
Gute Gedanken in die Zukunft,
wünscht der alte Leser Horst
Gruß der alte Leser Horst
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Dana
Story-Writer





Beiträge: 9

User ist offline
  RE: Terry Datum:22.09.09 11:47 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Horst,

besten Dank! Die nächsten 5 Kapitel hab ich schon, ich muss sie nur noch etwas glatt ziehen und besser strukturieren.

Liebe Grüße,
Dana
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Dana
Story-Writer





Beiträge: 9

User ist offline
  RE: Terry Datum:22.09.09 18:39 IP: gespeichert Moderator melden


01. Kapitel - Terrys perfekter Morgen

Es gibt ihn, den perfekten Morgen. Wenn einem der Duft von warmen Brötchen und frischem Kaffe ein Lächeln auf die Lippen zaubert und behutsam und sanft aus dem Schlaf streichelt. Wenn man langsam die ersten Glieder regt, während in der Küche unüberhörbar die Liebsten damit beschäftig sind, den Frühstückstisch zu decken und dabei über irgendwelche Albernheiten lachen. Wenn man vorsichtig die Augen öffnet und schon durch die Vorhänge sieht, dass die Sonne kraftvoll über einem hellblauem Himmel thront. Wenn dann noch der Radiowecker anspringt mit einem wunderschönen Lied, das man schon Jahre nicht mehr gehört hat… dann stehen die Chancen gut, dass ein perfekter Start in den Tag bevorsteht.
Soweit die Theorie.
In der Praxis sah es so aus, dass Terry auf dem Bauch lag und durch ein Jucken an seiner linken Brustwarze geweckt wurde. Die Augen noch geschlossen und das Hirn noch verklebt vom Rausch des Vortages, bewegte er seine Hand unbeholfen Richtung Brust und tastete sich durch die Decke und mehrere Lagen Stoff.
Als seine Finger da angekommen waren, wo er seine Brustwarze vermutete, stießen sie auf etwas kaltes, glitschiges, klebriges und irgendwie fleischiges.
Terry stöhnte erschöpft.
Langsam kamen von allen möglichen Körperabteilungen Beschwerdebriefe im Großhirn an. Die Blase schrie am lautesten und verkündete Überdruck. Beide Füße meldeten gesteigerte Schmerzen unbekannten Typs und der Bauch ließ ein flaues Gefühl ausrichten. Die rechte Brust beklagte sich darüber, schon seit Stunden auf einem harten Fremdkörper zu liegen, Schultern und Rücken beanstandeten in die Haut schneidende Stoffbändchen und die Kopfhaut berichtete von einem nervösen Kribbeln, das dort nicht hingehört. Der Mund entschuldigte sich und fragte höflich nach, ob mal jemand den Sabbertropfen von der Unterlippe reiben könnte, die Augen empfahlen bis auf weiteres ihre Nichtnutzung und die Finger der Expeditionshand maulten rum, wann sie endlich diese kalte, fleischige Glitschegegend verlassen durften.
Da hatte das Großhirn alle Hände voll zu tun. Es kam auch nicht so richtig hinterher mit dem Sortieren und Gewichten der Nachrichten. Lag vielleicht daran, dass es immer mal wieder auf dem Restalkohol ausrutschte. Zu guter letzt kam noch ein Brief von der Leber, auf grau gemustertem Briefpapier. Das Großhirn überflog das Schreiben, erschrak kurz bei den Wörtern „Anwalt“ und „Schadensersatz“ und schmunzelte über „dieses Schreiben ist maschinell erstellt und daher auch ohne Unterschrift gültig“.
Es legte den Brief auf den Stapel mit den anderen grau gemusterten Briefen, klatschte in die Hände, motivierte sich selbst mit einem energischen „Packen wir’s an!“ und rutschte prompt ein weiteres mal im Alkohol aus.
Kurze Zeit später öffnete Terry ein Auge. Nur eines, vor dem anderen lag ungünstig das Kopfkissen. Und auch nur einen Spalt. Nur mal kurz gucken.
Das Auge lieferte nur ein sehr verschwommenes Bild, das auch alles in allem viel zu dunkel war. Und irgendetwas hing nur wenige Zentimeter vor der Linse. Es war… es war…
Das Auge schloss sich wieder, um sich direkt danach wieder zu öffnen, weiter als je zuvor, in der Hoffnung, nun schärfer zu sehen. Es war eine blonde, lockige Strähne.
Auge wieder zu.
Terry stöhnte.
Der Sabbertropfen verabschiedete sich von der Lippe und machte es sich auf dem Kissen gemütlich.
Beim Großhirn kam eine Sammelbeschwerde aller Zehen an, die sich massiv gequetscht fühlten. Kurz darauf auch eine Duftprobe von dem, was die Nase gerade aushalten musste. Von dem Gestank aus kaltem Rauch, Schweiß und Sperma musste das Großhirn sich fast erbrechen, und beinahe hätte die Peristaltik das auch als direktes Kommando fehlinterpretiert. So ging es nicht weiter. Das Großhirn machte eine Mitteilung über Lautsprecher und gab den Befehl zum Aufwachen. Man werde dies nun gemeinsam durchstehen und auch wenn die Bedingungen nicht die besten wären, sei eine Kooperation unbedingt erforderlich.

Terry quälte sich hoch und setzte sich auf die Bettkante. Er rieb sich mit beiden Händen den Schlaf aus den Augen, was gelinde gesagt eine bescheidene Idee war, denn die Finger der einen Hand waren mit etwas säureartigem benetzt. Irgendwie brachte er es dann doch fertig, einen klaren Blick hinzubekommen.
Direkt gegenüber an der Wand hing ein mannshoher Spiegel. Ein Relikt aus der Zeit, als er noch mit Marie zusammen war. Seine Ex-Freundin frönte dem Ritual, sich direkt nach dem Aufstehen die Unzulänglichkeiten des eigenen Körpers aufzuzählen.
Das Spiegelbild war ganz schön dunkel. Dämmerig, um genau zu sein. Überhaupt macht die gesamte Umwelt so einen Dämmerungs-Eindruck. Eher nicht wie Morgendämmerung, eher so wie Abenddämmerung.
Doch bevor sich Terry darüber ein Bild machen wollte, wie spät es eigentlich war, schaute er fasziniert und auch ein bisschen schockiert auf den Mensch im Spiegelbild. Dieser hatte eine blondgelockte Perücke auf und ein rotes Cocktailkleid an, das ungünstig an einer Seite runter hing und so den Blick auf einen BH freigab, in dem noch eine ganze Pampelmuse steckte. Auf der anderen Seite war ebenfalls eine Pampelmuse als Brustersatz postiert, man konnte das durch den roten Stoff ganz gut erkennen, der war nämlich an der entsprechenden Stelle recht dunkel vor lauter ausgetretenem Fruchtsaft. Diese Pampelmuse hatte es offenbar zerlegt.
Terry schaute auf seine Finger, an denen noch Reste von Fruchtfleisch klebten, stellte seine Augen dann aber so ein, dass die Finger unscharf und der Hintergrund, nämlich seine Füße, scharf zu sehen waren.
Er trug rote Pumps! Und… herrje! Die waren mit dünnen weißen Kabelbindern an seine Füße gefesselt.
Terry entfuhr ein Mix aus Seufzen und Schnaufen.
Er blickte sich um, in der Hoffnung, irgendwo eine Schere oder ein Messer zu finden, um die Kabelbinder durchzuschneiden. Aber in seinem chaotischen Schlafzimmer lagen nur Klamotten, anzügliche Magazine, sein ausgekippter Rucksack und allerhand Krimskrams herum. Kein Schneidwerkzeug weit und breit.
Bis zur Küche würde er es in den Dingern wohl noch schaffen. Er versuchte aufzustehen, was in seinem Zustand auch ohne die Stilettos ein gewagtes Unterfangen war. Wackelig wie ein junges Rehkitz stand er da, und in etwa so guckte er auch. Vorsichtig machte er einen Schritt nach dem anderen Richtung Zimmertür.
Da hatte sich ein gewaltiger Kater bei ihm eingenistet. Mit jeder Erschütterung, beim Aufsetzen des Absatzes, beim Auftreten mit der Sohle, fühlte es sich an als würde sein Gehirn mit aller Gewalt gegen den Schädel schlagen. Bestimmt würde er in der Küche noch ein paar Schmerztabletten und etwas Kaffe finden.
Terry fragte sich, wie er zu der Verkleidung kam. Die Schuhe, den BH, das Kleid und die Perücke hatte er noch nie im Leben gesehen. Das letzte woran er sich erinnern konnte war, dass er gestern noch mit Drops und Marty Billard gespielt hatte. Und, dass er von einer ultraheißen Frau geträumt hatte, Jess, den Namen wusste er noch. Vermutlich hatte er für den Fummel auf dem Heimweg sein letztes Geld in dem großen Sexshop um die Ecke ausgegeben und sich dann zuhause verkleidet. Dann wird ihn die Müdigkeit übermannt haben und er hat seine Phantasie mit in den Traum genommen.
Das machte Sinn.
Er öffnete die Tür, die ihn vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer führen sollte. Terry hatte eine recht große Wohnung mit einer schönen amerikanischen Küche, die Wand an Wand mit seinem Schlafzimmer war. Während er vorsichtig an der Wand entlang zur Küche stöckelte, warf er einen kurzen Blick auf die Terrassentür, die auf der gegenüberliegenden Seite des Wohnzimmers war. Gemessen an der Abenddämmerung musste es schon mindestens sechs Uhr abends sein.
In der Küche angekommen knipste er den Wasserkocher mit dem Restwasser vom Vortag an, stellte sich eine Tasse hin und nahm die Schere aus dem Besteckfach. Vielleicht wäre es sicherer, wenn er sich dabei hinsetzen würde, dachte er, und stöckelte ins Wohnzimmer zurück. „Tack-Tack“ machte es bei jedem Schritt auf den kalten weißen Fliesen.
Wieder im Wohnzimmer angekommen nahm er Kurs auf die Zweisitzer-Couch, die mit dem Rücken zu ihm Stand.

Ein gewaltiger Schrecken durchfuhr ihn! Da war ein nackter Fuß! Und der Fuß trug ein Jeanshosenbein mit Schlag. Mehr konnte er nicht erkennen, weil die Lehne der Couch davor war. Vorsichtig stöckelte er, die Schere schützend vor sich her tragend, auf die Couch zu.
Mit jedem Schrittchen sah er mehr vom Bein. Bald sah er auch den zweiten Fuß, der auf der Couch abgestellt war und zu einem angewinkelten Bein gehörte, und schon erblickte er auch den passenden Oberkörper, der seinen kuscheligen Pulli mit dem großen „New York“-Schriftzug trug. Es zeichneten sich ein paar deutliche, knackige weibliche Rundungen unter dem Schriftzug ab. Da, wo man den dazugehörigen Kopf erwarten würde, sah Terry auf die Rückseite eines in braunem Leder gebundenen großen Buchs, im Übrigen sein Tagebuch, das von zwei zierlichen Händen mit rot lackierten Fingern gehalten wurde.
Noch ehe er etwas sagen konnte, senkten die Hände das Tagebuch und ein Gesicht kam zum Vorschein, das von zwei schwarzen Haarsträhnen umrandet wurde, die jeweils bis zum Kinn reichten. Der restliche Schopf war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Das Gesicht kam Terry sehr bekannt vor. Es grinste ihn an.
„Jess?“ fragte Terry.
„Wer sonst?“ sagte Jess.

Terry wurde ein bisschen schwindelig.
„Du bist ja echt!“ sagte er.
Jess lachte: „Ich versteh das mal als Kompliment. Haste gut geschlafen? Ich hab mir mal ne Hose und den Pulli von dir geborgt, krass was für eine schmale Taille du hast, die Jeans passt mir perfekt. Naja, etwas zu lang ist sie, aber…“
„Moooment. Zuviel Informationen auf einmal.“ sagte Terry und fasste sich an den Kopf. Langsam kamen seine Erinnerungen an den Vorabend wieder, allerdings nur bis zu den Long Island Ice Teas auf dem Sofa.
„Was machst du da eigentlich?“ fragte er Jess.
„Ich lese dein Tagebuch. Hast du mir in die Hand gedrückt, bevor du vor…“ Jess blickte auf die Uhr vom Videorekorder, „…fünf Stunden ins Bett gegangen bist.“
„Hab ich das?“ fragte Terry mit entsetztem Unterton und setzte sich neben neben Jess‘ Bein auf die Lehne der Couch. Er überschlug seine Beine, um seinen einen Fuß von den Fesseln zu befreien.
„Hmhm, das hast du. Erinnerst du dich nicht mehr?“ fragte Jess.
„Doch, bestimmt“ murmelte Terry und erlöste auch seinen anderen Fuß.
„Du hast keinen Plan mehr, was gestern abgelaufen ist, oder?“ fragte Jess.
„Wir waren in dieser Lounge da am Wasser.“ sage Terry.
„Genau. Wo du mir erzählt hast, dass du deinen Job verloren hast und dir deine Wohnung nicht mehr leisten kannst. Wirklich eine schöne Wohnung. Tut mir leid für dich.“
„Oh.“ sagte Terry.
„Hmhm. Und weißt du was? Ich hab eine Lösung für dein Problem.“
„Lotto spielen?“ fragte Terry mürrisch.
Jess grinste: „Nein, was viel realistischeres. Du ziehst bei mir ein und wirst mein Putzsklave.“
Terry lachte erst, dann grinste er schief: „Na klar, das klingt wirklich viel realistischer.“
„Ich mein‘s ernst. Und gemessen an dem ganzen Schweinkrams, der hier in deinem Tagebuch steht - im Übrigen, sehr schöne Zeichnungen, du hast echt Talent - also gemessen an deinen Notizen hier muss das für dich doch der Jackpot sein.“
„Naja“, murmelte Terry, „ich weiß ja nicht wie du dir das vorstellst, aber eigentlich hänge ich an meiner… Freiheit.“
„Das klingt in deinem Tagebuch aber ganz anders. Soll ich dir mal die Stelle hier vorlesen?“
„Nein, das ist wirklich… nicht nötig.“ seufzte Terry.
„Pass auf“ sagte Jess, schlug das Buch zu und stand vom Sofa auf, „überleg’s dir einfach.“
Sie entfernte die Reste der Kabelbinder von ihren Pumps und zog sie sich an. Dann nahm sie ihre kleine rote Handtasche, zauberte eine Visitenkarte daraus hervor und legte sie Terry auf den Couchtisch, noch bevor dieser „Aber!“ sagen konnte.
„Mein Taxi wartet seit zwei Stunden vor deiner Tür, ich sollte jetzt los.“ sagte Jess in einem ernsten Ton, „wenn du es dir nochmal anders überlegst, ruf mich an.“
„Kein Taxi wartet zwei Stunden auf irgendwen.“ grummelte Terry und ärgerte sich, dass alles irgendwie nicht so lief, wie er das gerne hätte.
„Kommt auf den Fahrer an.“ zwinkerte Jess ihn an, klaute sich die Perücke von seinem Kopf, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging zur Wohnungstür.
Terry starrte ihr völlig überfordert hinterher.
„Das Kleid kannst du behalten“ sagte sie noch, bevor sie die Tür hinter sich zuschlug.
„Du meinen Pulli auch.“ flüstere Terry.
Terry ging zurück zur Küche, sah aus dem Fenster und war mittelmäßig perplex, als er Jess tatsächlich dabei beobachten konnte, wie sie in einen dicken schwarzen Oberklassewagen einstieg und davonfuhr. Er lehnte sich gegen die Arbeitsplatte, schaute durch seine Küche, ließ den Blick durchs Wohnzimmer und zur Terrasse wandern. Er würde seine Bude vermissen. Und es war höchste Zeit sich eine neue zu suchen. Irgendwas kleines, bis das mit dem Job wieder läuft.
Er ging hinüber zum Couchtisch und sah auf die Visitenkarte. Jessica Harison. Und ihre Handynummer. Er speicherte die Nummer in seinem Handy für alle Fälle. Er hatte schon so manche Zettel mit Telefonnummern verschlampt und sich darüber schwarz geärgert.
Er blickte auf sein Tagebuch. Soviel Zeit, wie sie gehabt hatte, hat sie bestimmt alles gelesen was darin stand. Sie wusste nun eine Menge über ihn, aber er nichts über sie. Außer, dass er im Leben nicht den Mut aufbringen würde jemanden von ihrem Kaliber anzugraben. Sie hatte einen ziemlichen Knall, fand er. Sie kannte ihn ja noch nicht mal. Wie konnte sie ihm das einfach so anbieten?

Zwei Schmerztabletten, einen starken Kaffe und eine heiße Wanne später fand sich Terry in seinem Doppelkopf-Stammlokal ein, wo schon Caro, Drops und Marty auf ihn warteten.
An diesem Abend war Terry überhaupt nicht bei der Sache. Er passte beim Spiel nicht richtig auf, hörte bei den Gesprächen nur mit einem Ohr hin und wirkte auf die anderen auch sonst sehr abgelenkt. Seine Gedanken kreisten immerzu um Jess und ihr Angebot.
Mit jeder Minute, die verstrich, fühlte er sich mehr wie eine Motte, die vom Licht angezogen wird. Er wusste, dass er auf ein Feuer zuflog, aber er hoffte, es würde ihm nicht weh tun. Je mehr er an das Licht dachte, desto verlockender schien es ihm. Er konnte an nichts anderes mehr denken. Was hatte er zu verlieren? Was hatte er zu gewinnen?

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Dana
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  RE: Terry Datum:24.09.09 01:11 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 2 - Henks eiliger Morgen

Am selben Tag, 14 Stunden früher, am Rande der Stadt

Der Tag begann, wie so oft, mit einem Weckerklingeln. Henk stöhnte leicht, drehte sich vom Rücken auf den Bauch. Er schob sich so gut es ging sein Kopfkissen über die Ohren. Das Klingeln wurde dadurch etwas leiser und dumpfer und er fragte sich, ob er trotz des eigentlich immer noch unakzeptablen Geräuschpegels wieder einschlafen könnte.
Ihm kam der Gedanke, den Wecker auszuschalten. Dazu bedurfte es lediglich eines koordinierten Antippens der Snooze-Taste. Gute Idee, lobte sich Henk, nahm alle Kraft zusammen und schob seine Hand langsam zum Nachttisch vor. Als der Arm schon gänzlich gestreckt, die Hand aber noch nicht mal am Bettrand angekommen war, stellte sich die Idee als doch nicht ganz so toll heraus.
Allerdings war er schon ganz schön weit gekommen. So kurz vorm Ziel aufzugeben wäre doch ärgerlich. Er nahm seinen anderen Arm zur Hilfe und schob seinen ganzen Oberkörper ein paar Zentimeter in Richtung Nachttisch. Es reichte immer noch nicht. Der Zeigefinger konnte gerade einmal die Bettkante erreichen. Viel schlimmer noch: Durch die ganze Aktion wurde sein Kopfkissen verrutscht, wodurch das Wecksignal wieder in voller Lautstärke in seine Ohren drang.
Völlig verzweifelt und mit einem Seufzer ließ Henk die Spannung aus sämtlichen Muskeln weichen und gab auf.
Die Augen weiterhin geschlossen hörte er, wie sich unter das Klingeln des Weckers ein weiteres Geräusch mischte. Herannahende Schritte. Ein ständig lauter werdendes Dack-Dack. Und wieder: Dack-Dack. Dack-Dack. Bald würde sie die Tür erreicht haben. Dack-Dack. Klack. Die Tür öffnete sich fast geräuschlos, dafür waren die Schritte nun viel deutlicher zu hören. Tack-Tack. Tack-Tack.
„Monsieur?“
Tack-Tack.
„Vous êtes tard, Monsieur.“
Tack-Tack.
„Sie müssen aufwachen. Sie haben Termin in zwei Stunden, Monsieur.“
Tack-Tack.
Klirrramms!
Klick. Der Wecker verstummte.
„Ici un peu du café pour vous, Monsieur, und ein paar Croissants.“ sagte die Stimme als ein Tablett auf dem Nachttisch abgestellt wurde.
„Ich komme in troi minutes wieder Monsieur, und gucke ob sie wach sind.“
Tack-Tack. Tack-Tack.
Klack.
Dack-Dack. Dack-Dack.

Der Duft von Kaffee und frischen Croissants verfehlte seine Wirkung nicht. Henk sah ein, daß es etwas gab, für das sich das Aufwachen lohnen würde. Derart motiviert öffnete er langsam die Augen, drehte sich wieder auf den Rücken und schob sich in eine aufrechte Position. Dann nahm er das Tablett, legte es auf seinen Schoß, suchte unter dem unbenutzten zweiten Kopfkissen nach der Fernbedienung und schaltete den großen Flachbildschirm an der gegenüber liegenden Wand an.
Während der Fernseher einige Sekunden brauchte, um auch wach zu werden, seine Dioden zu sortieren und seine LCD-Kristalle mit sanften Strömen zum Arbeiten anregte, interessierte Henk sich kurz für seine Umwelt.
Die Sonne schien bereits durch die übermannshohe und sehr breite Scheibe, die sein großes, dezent und edel eingerichtetes Schlafzimmer von seinem noch viel größeren Garten trennte. Alles deutete darauf hin, dass dies ein wunderbarer Sommertag werden würde.
„… Waffeninspekteure ins Land zu lassen…“
Bssnd.
„…genau, deshalb wende ich das Filet noch einmal, damit…“
Bssnd.
„…organ Stanley ein Minus von 3,4. Auch die…“
Bssnd.
„…trauern um ihr Idol. Wie Dack-Dack bekannt wurde, Dack-Dack besteht die Klack Möglichkeit…“
„Monsieur?“
Henk räusperte sich und schaltete den Fernseher stumm: „Ja Audrey?“
„Ihr Fahrer hat angerufen, daß er wegen Verkehr ein wenig später kommt. Er wird so in eine halbe Stunde da sein.“
„Danke Audrey.“
„Der Kaffe ist gut, Monsieur?“
„Ja, danke Audrey.“ vermutete er und kostete den Kaffe, nachdem sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte. Diesmal war er in der Tat genau so, wie er ihn haben wollte.
Henk schwang sich aus dem Bett, nahm den Bademantel von der Chaiselongue und öffnete die Glastür zum Garten. Barfuß lief er auf der gefliesten Treppe hinunter, spürte den Tau als er durchs morgendliche Gras ging, ließ den Bademantel an sich herunter gleiten und sprang in den großen Pool, der mitten in seinem blickdicht umwachsenen Garten lag.
Nach dem erfrischenden Bad nahm er noch eine Dusche, aß das Croissant und trank den Kaffe beim Abtrocknen, rasierte sich und entschied sich für den dunkelbraunen Anzug.
Als er das Haus verließ stöckelte Audrey ihm hinterher zur Tür.
„Wissen Sie schon wann sie wiederkommen Monsieur?“
„Ich denke heute Abend. Mach aber für morgen besser keine Termine für mich.“
„Ja Monsieur. Guten Reise.“
„Danke Audrey.“ sprach er und stieg in den Wagen.

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Dana
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  RE: Terry Datum:24.09.09 01:14 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 3 - Audreys seltsamer Morgen

4 Stunden zuvor

Mit diesem Tag begann Audreys zweite Woche als Au-Pair im Haus von Henk Graves. Und sie begann früh. Um sechs Uhr morgens ging der Wecker. Schlaftrunken wankte sie durch ihr kleines Zimmer am Ende des Flurs im zweiten Stock von Herrn Graves‘ Villa am Rande Berlins.
Audrey hatte den Körper eines Models, ein aufregend hübsches Gesicht mit großen brauen Augen und man könnte meinen, sie hätte eine elfengleiche Aura.
Natürlich noch nicht in diesem Zustand.
Sie warf einen Blick in den Spiegel. Inspizierte ihre Augen. Betrachtete ihre Haare.
Es gab viel zu tun.
Sie schlurfte in ihr Bad, dessen Tür direkt neben ihrem Bett war. Pullern, Duschen, Trocknen, Zähneputzen, Föhnen, Schminken und im Bademantel zurück in die Kammer schlurfen. Sie setzte sich aufs Bett und starrte mit einem noch vom Schlaf glasigen Blick vor sich hin. ‚War es das alles wert?‘ fragte sie sich. Das frühe Aufstehen. All die Anstrengungen. So weit weg von zuhause. Sie vermisste ihre Eltern, ihre Geschwister, ihren Freund Lio. Für ein paar Sekunden sehnte sie sich sehr nach Avignon zurück. Aber: Ja. Das war es wert.
Bei Herrn Graves bekam sie ein sehr anständiges Taschengeld. Im Gegenzug fristete sie ihr Dasein gerade als Vollzeit-Dienstmädchen. Die Schauspielschule in Marseille war nicht gerade günstig, und so kam ihr das Angebot einer elitären Agentur gerade recht, die talentierte, aber vor allem optisch ansprechende Au-Pairs ein paar Wochen ausbildet und dann an Wohlhabende vermittelt.
Audrey war froh, bei Herrn Graves gelandet zu sein. Er war nur etwa sieben Jahre älter als sie, also um die dreißig. Single war er, und kinderlos. Beides war ihr ganz recht, zumal sie ihn überaus ansprechend fand. Vielleicht etwas zu sehr, musste sie sich eingestehen, nahm sich aber vor, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Sie wollte es sich nicht verscherzen. Nicht auszumalen, wenn er sie wieder loswerden wollte und sie vielleicht an irgendeinen reichen, alten, perversen Sack geriete.
Sie zog sich an. Das Outfit hatte bereits am Tag ihrer Anreise in mehrfacher Ausführung in ihrem Kleiderschrank gelegen: Weißer Slip und weißer Büstenhalter, weiße Strumpfhosen und ein mattschwarzes, kurzärmeliges hochgeknöpftes Hemd. Sie schlüpfte in den schwarzen Minirock, band sich die kleine weiße Schürze um, setzte sich wieder aufs Bett und knotete ihre ebenfalls schwarzen Halbschuhe zu. Sie trat wieder vor den Spiegel, musterte abermals Gesicht und Haare, überprüfte ihr Make-Up, bürstete ihre langen dunkelbraunen Haare und band sie sich mit einem Haargummi zum Pferdeschwanz zusammen.
Dann suchte sie ihr Kostüm nach Haaren ab, strich nochmal über Schürze und Rock und verließ ihr Zimmer.
Gleich als sie durch die Tür schritt, bemerkte sie einen anthrazitfarbenen Schuhkarton auf der Kommode im Flur, mit einer roten Schleife daran und einem Kärtchen dazu. Sie warf einen Blick auf die Karte:

„Liebe Audrey,
…“


Es war tatsächlich für sie. Sie sah sich im Flur um, ob sie beobachtet wurde, dann nahm sie Kärtchen und Karton und ging zurück in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür, setzte sich aufs Bett, legte den Karton neben sich und begann von neuem, die Karte zu lesen.

„Liebe Audrey,
ich bin sehr schrecklich. Du wirst mir eine große Gefahr machen, wenn du dich in Zukunft in meinem Haus bemerkbar machen würdest.
Vielen Dank, Henk Graves.“



Audrey war äußerst verwirrt und schon fast den Tränen nahe. Das bedeutete nichts Gutes. Sie öffnete den Schuhkarton, in dem sie ein Abschiedsgeschenk erwartete. Wie makaber, da noch eine Schleife drauf zu setzen.
Zu ihrer Verblüffung fand sie in dem Karton ein Paar glänzender, schwarzer Lack-Pumps.
Audreys Verwirrung verringerte sich dadurch nicht wirklich. Es ergab irgendwie keinen Sinn. Sie las die Karte noch einmal ganz in Ruhe Wort für Wort. Und siehe da:

„Liebe Audrey,
ich bin sehr schreckhaft. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du dich in Zukunft in meinem Haus bemerkbar machen würdest.
Vielen Dank, Henk Graves.“


Aha. So wurde schon eher ein Schuh draus. Sie schaute auf den Karton. An der Seite stand auf einem Schildchen: GUTSHIE, Pumps, schwarzes Lackleder, Größe 37,5 C, Absatzhöhe 105mm.
Sie dachte nach.
Er schenkte ihr ein paar sündhaft teurer High Heels, damit sie sich bemerkbar macht und ihn nicht erschreckt. Während die obere Etage mit Teppich ausgelegt war, verfügte das Erdgeschoß nur über Marmor-, Fliesen- und Parkettböden. Da werden die Schuhe einen ordentlichen Krach machen und bestimmt auch die eine oder andere Spur hinterlassen, dachte sie sich.
Während der Ausbildung bei der Agentur hatte Audrey gelernt, dass man sich stets als Mäuschen zu verhalten hat. Leise, vornehm, zurückhaltend. Immer da aber kaum sichtbar, nie hörbar. Und nun sowas. Hmm.
Schreckhaft.
Hmm. Er kam ihr gar nicht schreckhaft vor. Vielleicht wollte er sie auch einfach nur in diesen Dingern stöckeln sehen, weil es ihn anmachte? Vielleicht deshalb auch dieses alberne Dienstmädchenkostüm? Oder brauchte er nur einen Vorwand, um ihr ein Geschenk zu machen, einen Gefallen zu tun? Würde ihn der Krach vielleicht sogar nerven, und es wäre besser wenn sie das Geschenk annähme, die Schuhe aber nicht anzöge?
Es machte für sie alles keinen großen Sinn. So oder so, beschloss sie, waren die Schuhe sehr schick und die Karte und der Grund sehr kindisch. Ein Bubenstreich? Henk war noch ein junger Mann, vielleicht machte er sich auch einfach nur ein Jux daraus?
Sie war einen Blick auf die Uhr.
Verdammt.
Sie würde später weiter darüber grübeln müssen, jetzt lief ihr erstmal die Zeit davon.
Sie starrte auf den Schuhkarton. Überlegte. Schälte die verführerisch nach neuen Schuhen duftenden Pumps aus dem Papier. Sie stellte die beiden Schuhe nebeneinander zwischen ihre Füße auf den Boden. Dann schlüpfte sie hinein und half mit den Händen nach. Die Pumps schmiegten sich unerwartet gut um ihre Füße und schienen perfekt zu passen. Wie konnte er so gut ihre Größe abschätzen?
Sie stand auf und legte dabei die Eleganz betrunkenen Insekts an den Tag.
„Verdammt, sind die hoch.“ murmelte Audrey. Sie war es kaum gewohnt in hohen Schuhen zu laufen, schon gar nicht in solchen. Sie hatte bei ein paar Familienfesten und zuletzt bei der Feier zu ihrem Bakkalaureat zwar schon Absatzschuhe getragen, aber die waren nur halb so hoch und trotzdem schon furchtbar unbequem. Sie war definitiv ein Sneakers-Fan.
Sie wankte zum Spiegel und bewunderte sich darin. „Hey sexy Girl!“ flirtete sie sich mit einer tiefen Stimme selbst an und pfiff ihrem Spiegelbild hinterher. Die Schuhe sorgten für eine ganz andere Körperhaltung und die stand ihr extrem gut, fand sie.

Sie prüfte abermals ihr Make-Up, ihre Haare und ihr Kostüm, drehte sich noch einmal wie ein Model im Spiegel (und wäre dabei fast hingefallen), dann stöckelte sie mit einem Grinsen aus ihrem Zimmer.
Vorsichtig nahm sie Stufe für Stufe auf der Treppe ins Erdgeschoß und erschrak heftig, als sie mit einem irre lauten „Tack-Tacktack“ unten auf dem Marmorboden ankam. Sie hielt sich mit der linken Hand am Geländer fest, winkelte ihr rechtes Knie an und griff mit ihrer freien Hand nach ihrem Fuß. Sie starrte auf die Sohle ihrer Pumps und den Metallabsatz.
‚Metall?! Das wird seinen ganzen Fußboden ruinieren. Und es schallt wie ein Preßlufthammer in einer Turnhalle. Was für ein Freak.‘ dachte sie sich.
Sie versuchte, so leise und vorsichtig wie möglich zur Haustür zu gelangen, stellte aber fest, dass es zum einen nicht wirklich leiser wurde und zum anderen sie bestimmt ziemlich bescheuert dabei aussah. Auf halbem Wege flüsterte sie sich ein „Er will es ja so!“ zu und ging normal weiter. Tack-Tack. Tack-Tack.
Dann erledigte sie, so gut es ging, ihre morgendliche Routine. Zeitung herein holen, Croissants aufbacken, Kaffe kochen, die Katze füttern und etwas aufräumen.
Sie hörte den Anrufbeantworter ab, telefonierte mit Herrn. Graves‘ Köchin und mit seinem Fahrer und machte sich eine Einkaufsliste.
Ein Blick auf die Uhr: Schon fast um acht. Sie bereitete das Tablett mit den lecker duftenden Croissants und dem Kaffee vor und stöckelte dann, das Tablett vorsichtig balancierend, Richtung Schlafzimmer des Hausherrn.
Leise öffnete sie die Tür und lief dann Richtung Nachttisch.
„Monsieur? Sie sind spät dran, Monsieur.“
Das war er immer, er bemaß seine Zeit viel zu knapp, wie sie fand.
„Monsieur, Sie sollten bald aufstehen, ihr Termin ist in zwei Stunden.“
Sie stellte das Tablett ab und schaltete den Wecker aus.
„Hier ist etwas Kaffee und ein paar Croissants, Monsieur.“
Sie vernahm ein grummelndes Seufzen, und entschied, sanft den Druck zu erhöhen und ihn zum Aufstehen zu animieren:
„Ich bin in drei Minuten wieder da und schaue ob sie wach sind, Monsieur.“
Dann verließ sie mit lautem Tack-Tack das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Das Telefon klingelte.
„Graves, sie sprechen mit Audrey?“ sagte sie nach dem Abnehmen, um dann noch mit Pausen vier oder fünf Mal „Ja“ zu sagen und wieder aufzulegen.
Sie ging zurück zum Schlafzimmer, richtete Herrn. Graves aus, dass der Fahrer sich verspäten würde und erkundigte sich nach dem Kaffee, auf dessen richtige Zubereitung der Hausherr großen Wert legte.
Zufrieden, dass sie wohl endlich seinen Geschmack getroffen hatte, ging sie zur Vordertür und steckte sich auf der Empfangstreppe eine Zigarette an. Rauchen war im Haus verboten und im Garten wollte sie Herrn Graves jetzt nicht stören, da er gern morgens ein Bad im Pool nahm.

Während sie da stand, rauchte und überlegte, wann und wie sie sich am besten bei Herrn Graves für die Schuhe bedanken sollte, schlenderte an der Gartenpforte ein Rentnerehepaar vorbei. Beide schauten sie an. Die Frau musterte sie kritisch, schaute rasch wieder nach vorn und schien leicht den Kopf zu schütteln. Der Mann grinste sie freundlich, aber auch leicht lüstern an und tat dies während des Gehens so lange, wie es möglich war, ohne sich den Hals zu verrenken.
Audrey war es gewohnt, den Männern den Kopf zu verdrehen. Und sie war sich bewusst, das dieses schon recht devote Dienstmädchenkostüm und nun auch noch die hohen Schuhe ihr übriges Taten.
Audrey beschloss, sich zunächst nichts anmerken zu lassen und sich später zu bedanken. Vielleicht fiele ihr bis dahin noch etwas Originelles ein. Außerdem war Herr Graves die ersten Stunden nach dem Aufstehen nicht wirklich kommunikationsfähig.
Sie ging wieder ins Haus und machte sich ans Aufräumen von Küche und Salon. Als sie hörte, dass er im Begriff war, das Haus zu verlassen, stöckelte sie ihm hinterher und passte ihn grad noch an der Tür ab.
„Wissen Sie schon wann sie wiederkommen, Monsieur?“
„Ich denke heute Abend, Audrey.“
„Ja Monsieur. Gute Fahrt.“
„Danke Audrey.“ sprach er, stieg in den Wagen und fuhr davon.
Audrey wartete, bis das Auto von Herrn Graves außer Sicht war, dann schloss die Haustür hinter sich und atmete tief durch. Sie hielt sich am Türknauf fest und zog ihren rechten Schuh aus. Ihr Fuß fühlte sich an, als hätte er zwei Stunden lang in einem festen Händedrück gesteckt, wies aber weder an den Zehen noch an den Hacken ernstzunehmende Spuren auf.
Sie setzte ihn vorsichtig ab, berührte mit dem Fußballen den kalten Marmorboden und war überrascht, wie tief es noch mit der Ferse hinunter ging bis diese endlich auch den Boden berührte, so sehr hatte sich der Fuß schon an diese Stellung gewöhnt.
Sie überlegte, ob sie die Pumps den Tag über anlassen sollte oder nicht. Zum einen waren sie echt hinderlich, andererseits wollte sie Herrn Graves nicht enttäuschen, falls dieser überraschend wiederkäme. Nicht zuletzt redete sie sich ein, dass es ja mal ganz praktisch und sowieso für sie an der Zeit wäre, zu lernen, wie man in solchen Dingern läuft. So zog sie den High Heel wieder an und machte sich an die Hausarbeit.
Sie räumte zunächst in der oberen Etage auf, saugte, wischte Staub und goss die Blumen. Hier war wenig zu tun, da die meisten Räume völlig ungenutzt waren. Das gleiche Spiel setzte sich im Erdgeschoß fort. Hier kümmerte sie sich zuerst um die Bäder, dann die Küche, gefolgt von Foyer, Salon, Esszimmer, Arbeitszimmer und schließlich das Ankleidezimmer. Als sie nur noch das Schlafzimmer vor sich hatte, waren knapp über drei Stunden vergangen und die Mittagszeit angebrochen.
Audrey zog Bilanz.
Um ein Haar hätte sie sich beim Hinabgehen der Treppe den Fuß umgeknickt. Im Badezimmer ist sie beim Putzen mit dem Kopf gegen ein Regal gestoßen, das sonst immer zehn Zentimeter höher hing. Sie ist öfter gestolpert, als sie an einer Hand abzählen konnte und sie hat alles in allem deutlich länger für die Arbeiten gebraucht als sonst.
Es war nicht einfach in den Pumps. Es machte ihr zwar Spaß in den Schuhen zu laufen und sie fühlte sich auch wohl darin, lady-like, aber sie waren schrecklich unpraktisch. Sie grübelte. Weiter tragen und ertragen? Bedanken? Wenn ja, wie? Oder dankend ablehnen und zurückgeben? Seine Schreckhaftigkeit? Oder des Lustvollen Anblicks wegen?
Sie ging in sein Schlafzimmer, öffnete die Terrassentür, setzte sich an den Teakholztisch, zog einen zweiten Stuhl in Position, legte ihre Füße darauf ab und zündete sich eine selbstimportierte französische Zigarette an.
Sie versuchte logisch ranzugehen. Er begründete es mit seiner Schreckhaftigkeit. Aber, und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen, dann hätte er ihr auch genauso gut viel flachere Schuhe, entweder mit Absatz oder einfach nur sehr harter Sohle schenken können. Oder sie auch einfach bitten können, sich solche zu besorgen. Oder stets anzuklopfen, wenn sie einen neuen Raum betrat.
Nein, die Schreckhaftigkeit war nur ein Vorwand. Und je länger sie darüber nachdachte, desto billiger kam ihr der Vorwand vor. Und je billiger ihr der Vorwand vorkam, desto mehr schämte sie sich, dass sie ihn einen halben Tag lang nicht in Frage gestellt hatte.
Allerdings hatte sie die Pumps ja mit Anstand getragen und sich vor Herrn Graves noch nicht dazu geäußert. Insofern hatte sie sich eigentlich noch keine Reaktion verbaut, es musste ihr also, Glück im Unglück, nur vor sich selbst peinlich sein.
Aber wie nun weiter?
Schreckhaftigkeit schied aus, blieb noch: A) Er wollte ihr eine Freude machen, hatte aber Angst, sie würde ein Geschenk kategorisch ablehnen und erfand deshalb die Ausrede. B) Er wollte vor allem sich selbst eine Freude machen, war aber zu blöd für einen guten Grund oder nicht Mann genug, sie ihr persönlich zu geben oder C) er spielte einfach nur ein Spiel mit ihr.
Da Herr Graves dies nun also nicht wegen seiner vermeintlichen Schreckhaftigkeit getan hat, und auch sonst eher auf sie wirkte, als sei er ein schlaues Kerlchen, sprachen ausreichend Indizien für Möglichkeit C. ‚Clever kombiniert, Sherlock‘ lobte sich Audrey in Gedanken selbst und grinste in sich hinein. Sie hatte eine Ewigkeit gebraucht um den Vorgang in klare Gedanken zu fassen, aber nun ergab es wenigstens ein bisschen Sinn. Sie drückte die Zigarette im Aschenbecher aus.
Sie sah an sich herunter.
Dieses… alberne Kostüm. Dazu diese Pumps. Wenn sie in Frankreich jemanden mit diesem Outfit gesehen hätte, wäre sie sich sicher gewesen, dass wohl in der Nähe eine Fetisch-Party stattfinden müsste. Aber hier, in dieser Villengegend, in diesem Land, wo sie vorher noch nie war, hatte sie nichts in Frage gestellt und erstmal alles als Standard akzeptiert. Es waren ja auch viele andere Sachen so völlig neu und ungewohnt.
„Henk Graves benutzt mich als Dress-me-Barbie.“ sagte Audrey laut zu sich selbst. Sie zündete sich eine zweite an, nahm einen tiefen Zug, schaute in den Himmel und beim Aushauchen des Rauches begann sie amüsiert zu grinsen. Es war nicht das Grinsen einer Spielverderberin.

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  RE: Terry Datum:24.09.09 01:34 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 4 - Audreys Tour

Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr Gefallen fand sie an dem Gedanken, in die Rolle des devoten Dienstmädchens zu schlüpfen. Ihre Gedanken kreisten mehr und mehr um Herrn Graves, vielleicht war sie ja ein kleines bisschen verliebt in ihn. Liebe oder Libido? Es war ihr egal.
Was, wenn sie sich total verspekulierte? Wen kümmert’s. Ein Versuch war es wert. Der Sinn ihres Aufenthalts, das Geldverdienen, rückte in den Hintergrund. Die Schauspielschule in Marseille? Unwichtig? Ihr Freund Lio? Weit weg. Sowohl räumlich als auch mental.
Lio war ein feiner Kerl, aber zu sauber für schmutzige Gedanken. Und die sprudelten gerade wie verrückt in Audreys Kopf. Vor ihrem geistigen Auge sah sich schon in ihrem Kostümchen vor Herrn Graves Schreibtisch stehen, vorn übergebeugt, den Oberkörper im rechten Winkel zu den kerzengeraden Beinen, das Glas anhauchen und mit einem Tuch darüber wischen. Sie stellte sich vor, wie er auf einmal hinter ihr stehen würde, ihren kurzen Rock etwas hoch heben, wortlos und sanft mit der Hand durch ihren Schritt streichen würde, und…
Eins nach dem anderen.
Sie brauchte einen Plan, wie sie ihm signalisieren konnte, dass sie bereit war, das Spiel mitzuspielen. Das Signal musste deutlich sein aber auch dezent genug, um darüber hinwegzusehen, falls sie sich völlig geirrt hatte.
Während sie sein Schlafzimmer aufräumte und seine Socken einsammelte kam ihr die rettende Idee. Sie ließ die Socken fallen und stöckelte so schnell sie konnte in ihr Zimmer, zog ihren Koffer unter ihrem Bett vor und machte ihn auf.
Sie kramte ein bisschen darin, bis sie schließlich ihre oberschenkelhohen schwarzen Strapsstrümpfe fand. ‚Gut, dass ich die eingesteckt hab.‘ lobte sie sich. Man weiß ja nie.
Sie nahm einen Strumpf und spannte das Strumpfband vor ihrem Kopf. Es würde gehen. Wenn sie irgendwo in diesem riesigen Haus ein kleines Glöckchen fände, vielleicht bei den Ostersachen, dem Weinachtskrams oder den Karnevalskostümen, könnte sie das Strumpfband abschneiden, geschickt falten und so daraus ein vielleicht zwei Zentimeter breites Halsband machen und irgendwie daran das Glöckchen befestigen. Vielleicht mit einer gerade gebogenen Büroklammer, die sie so in das Halsband stechen würde, dass nur ein Millimeter von der Mitte der Büroklammer zu sehen wäre, woran dann das Glöckchen baumeln würde.
Ideal. „Wenn ich mich bemerkbar machen soll, wäre das doch ein guter Weg.“ murmelte sie vergnügt vor sich hin. Und wenn sie mit ihrer Interpretation falsch lag, wäre es immerhin auch ein gutes Signal um ihm zu zeigen, wie bescheuert er wäre und wie abstrus seine Begründung.
Aber: zunächst musste ein Glöckchen gefunden werden. Von irrationaler Zuversicht getrieben, stöckelte sie mit dem Strumpf in sein Arbeitszimmer und schnitt das Strumpfband ab. Dann faltete sie es und zog es sich vor dem Spiegel im Flur vorsichtig über den Kopf. Dann zupfte sie es noch ein wenig zurecht und schließlich:„Perfekt.“
„So. Glöckchen, wo bist du?“ fragte sie, und dachte sich: ‚wenn ich Weihnachtsdeko wäre, würde ich mich im Keller oder auf dem Dachboden verstecken.‘ Einen Dachboden gab es nicht, da der obere Stock ein ausgebauter Dachstuhl war. Also ab in den Keller.
Sie betrat ihn zum ersten Mal. Sie knipste das Licht an und nahm vorsichtig auf der steilen, etwas knarzenden Kellertreppe eine Stufe nach der anderen. Als sie unten ankam, versuchte sie sich zu orientieren.
„Sooo… hier haben wir… den Heizungsraum… und hier… oha… ein riesiges Weinlager. Und hier haben wir… eine Waschküche, die wir ja nicht benutzen weil wir unsere Wäsche von der Reinigung abholen und bringen lassen. Soso. Und da hinten? … Hmm.
Oh. …
Das hier wird ein Panic Room sein. Und wenn ich mir so diese schwere Tür anschaue… ist der bestimmt auch atomschlagsicher. Wollen wir mal sehen, was sich darin alles versteckt…“ sprach sie und drückte die Klinke herunter.

Der Sinn eines Panic Rooms besteht gemeinhin darin, im Falle eines Einbruchs schnell dahin zu flüchten um vor den Einbrechern sicher zu sein. Oder im Falle eines Unwetters schnell Schutz vor umherfliegenden Häusern zu nehmen.
Es macht, und da war Audrey sich sicher, überhaupt keinen Sinn, einen Raum, der so viel mit dem Wörtchen „schnell“ zu tun hat, abzuschließen.
Sie lies die Klinke wieder los und warf einen Blick auf das Schloss. Es herkömmliches Zylinderschloss.
„Dann muss doch irgendwo gleich hier der Schlüssel sein“ murmelte sie vor sich hin und begab sich auf die Suche. „Bingo!“ Er lag direkt auf dem Türrahmen. Sie steckte ihn ins Schloss, drehte ihn um und öffnete die Tür nach innen.
Als sie eintrat und den Lichtschalter betätigte, glaubte sie ihren Augen nicht.
„Monsieur Graves‘ kleines Spielzimmer“ flüsterte sie sich zu und sah sich um.
Ihr war sofort klar, dass sie hier keine Osterdeko finden würde, aber die würde sie auch nicht mehr brauchen.
Der Raum war in etwa quadratisch und bestimmt vierzig, wenn nicht gar fünfzig Quadratmeter groß. Er lag einen halben Meter tiefer als der übrige Keller, was zu einer anständigen Deckenhöhe von zweieinhalb Metern führte. Der Boden war mit glänzendem, dunklem Naturstein ausgelegt, die Wände mit bordeaux-roten Samt bezogen. Es würde wie ein Puff wirken, wenn nicht die Decke mit dem schönen Stuck und indirektem Licht wäre, und überhaupt das edle Mobiliar aus dunklem, glänzenden Holz, die Sessel mit hellen, gemusterten Polstern überzogen… nein, es hatte eher etwas royales.
Die sonstige Einrichtung hatte natürlich wenig mit einem Thronsaal gemein. So hingen beispielsweise eine Reihe großer Schwarzweiß-Bilder in golden verzierten Bilderrahmen an den Wänden, deren Motive nicht pornographisch, aber recht erotisch waren.
Links und rechts neben der Tür befanden sich Sitzgruppen mit Tischen. Rechterhand ein stilvoller Eßtisch mit 4 Stühlen daran, links eine gemütliche Couchecke mit einem Sofa und drei Sesseln, die alle den Eindruck erweckten, gemütlicher als ein kuscheliges Bett zu sein. An der Wand bei der Couchecke hing ein Fernseher, der vermutlich größer war als sie selbst. An der linken Wand standen hinter den Sesseln ein paar Vitrinen und ein großes Bücherregal mit zwei Lesesesseln davor. Dahinter war noch ein Kleiderschrank zu sehen.
Gegenüber der Tür fand sich eine in ein Plateau eingelassene, sehr große Badewanne und auf der rechten Seite ein paar Möbel, wie man sie aus Domina-Studios kennt: Ein mannshohes Andreas-Kreuz, einen Thron und einen kleinen Käfig in Würfelform auf Rollen. An der Wand hinter den Möbeln hing ein mehrere Quadratmeter großer Spiegel. Zwischen dem Käfig und dem Esstisch fand noch ein Schreibtisch seinen Platz. Ihr fiel außerdem auf, dass hier und da an verschiedenen Stellen an den Wänden und im Boden metallisch glänzende Ringe befestigt waren, vielleicht fünf Zentimeter im Durchmesser.
Sie atmete tief durch.
„Okay, Audrey, nichts kaputt machen, alles so hinterlassen wie es ist.“ sagte sie sich, und ging zu dem Thron, setzte sich darauf, lehnte sich zurück und schlug ihre Beine übereinander. Ihre Arme legte sie ganz majestätisch auf den Armlehnen ab. Sie drehte ihren Fuß etwas hin und her, beobachtete, wie sich vereinzelte Lichter in dem glänzenden Lack ihrer Pumps spiegelten und stellte sich vor, wie es wäre, wenn ihr Herr Graves, nein „Henk!“ sagte sie laut, die Schuhe küssen würde. Dann stellte sie sich vor, wie sie vor dem Thron knien und Henk die Füße küssen würde.
Dann ging sie hinüber zum Andreas-Kreuz. Es war sehr massiv, solide verarbeitet und mit echtem Leder überzogen. Ein paar Duzend D-Ringe würden alle möglichen Fesselpositionen erlauben. Sie stellte sich mit dem Rücken daran, spreizte die Beine und ihre Arme über dem Kopf und schaute, ob es ihr gut passte. Was es auch tat, allerdings vielleicht nur wegen ihrer hohen Absätze.
Als nächstes war der Käfig dran. Er verfügte über zwei Türen, die man nach oben öffnen konnte. Sie machte sie nacheinander auf, zog ihre High Heels aus um die Lederpolsterung des Bodens nicht zu zerkratzen und kniete sich hinein. Dann machte sie vorsichtig die Türen wieder über sich zu. Der Käfig war vielleicht achtzig Zentimeter im Kubik und bot ihr gerade genug Platz, sich darin irgendwie um die eigene Achse zu drehen. Lange würde sie es hier drinnen nicht aushalten, dachte sie sich, nachdem sie mehrere Positionen ausprobiert hatte und keine bequeme Lage fand.
Aus dem Käfig heraus sah sie unter dem Esstisch einen metallisch glänzenden Fressnapf, auf dem in fetten Buchstaben „HENK“ stand.
Sie kletterte wieder aus dem Käfig und lief hinüber zur Badewanne. Bei genauerer Betrachtung war es eher ein Whirlpool, und er bot locker Platz für vier Leute.
Als nächstes inspizierte sie die Vitrinen. Darin lagerten, ordentlich drapiert, allerhand metallische Gegenstände, die allesamt funkelten als wären sie aus Chrom. Sie sah mehrere Paar Handschellen von unterschiedlichster Bauweise, dazu dünne Schellen für Hand- und Fußgelenke und dicke Schellen für den selben Zweck, allerdings mit mehreren D-Ringen daran. Mehrere Halsreife, ein paar Ketten von unterschiedlicher Länge. Dildos und Butt-Plugs lagen auch darin (sogar einer mit einem langen Schweif schwarzer Haare daran).
All das hatte Audrey schon hier und dort gesehen, im Fernsehen, Magazinen oder im Internet. Gespielt hatte sie mit so etwas noch nie, doch so sehr es sie im Moment reizte, alles einmal anzuprobieren – es lagerte noch anderes in den Vitrinen, was sie bisher noch nicht kannte.
Da war zum Beispiel dieses Paar abschließbarer Stiletto-Sandalen, gänzlich aus Metall, mit einem noch höheren Absatz als die Pumps, die sie gerade trug. Die Schuhe bestanden quasi nur aus der Sohle mit dem Absatz daran, einer Schnalle um den Knöchel, die starr mit der Sohle verbunden war, und einem kleinen Bügel, der zwischen großem Zeh und „Zeigezeh“ emporragte und sich dann über die beiden wölbte. Sehr edel sah dieses Schuhwerk aus, aber auch sehr martialisch.
Daneben lagen ein paar klammerähnliche Dinger mit zackigen Zangen auf der einen Seite und jeweils einem kleinen Ring auf der anderen. Sie waren in etwa so lang wie ein Wäscheklammer aber dreimal so breit, und bei genauerer Betrachtung könnten sie den selben Zweck erfüllen. Mit einem kleinen Rädchen konnte man die Klammer festziehen.
Als Audrey begriff, wofür diese kleinen Biester wohl gedacht waren, hielt sie sich instinktiv ihre Hände schützend vor ihre Brüste.
Auf der Glasfläche darunter fand Audrey ein gebogenes Rohr, etwa so groß wie eine Banane aber halb so lang, dafür etwas mehr gebogen. An einem Ende des Rohrs befand sich eine Schelle, wie man sie von Handschellen kannte.

Audrey starrte das Ding eine Weile verdutzt an, bis sich ihr offenbarte, dass es sich um so etwas wie einen Keuschheitsgürtel für Männer handeln musste.
In einer weiteren Vitrine lagen allerhand Peitschen, Paddel und Flogger. Für Schlagwerkzeug hatte sie sich bislang nicht interessiert, denn Lust an Schmerzen zu empfinden erschien ihr abwegig.
In einem weiteren Vitrinenfach lagen ein paar unbeschriftete Schachteln von unterschiedlicher Größe.
Im Bücherregal neben den Vitrinen standen eine ganze Reihe von thematisch passenden Romanen, Bildbänden und Sachbüchern.
Eine kleines Buch, dessen Cover Audrey sehen konnte weil es parallel zum Regal aufgestellt war, hieß „Der Retifist“ und hatte lediglich die stilisierte Zeichnung eines Pumps als Coverbild. Sie schaute auf die Rückseite und las die Beschreibung.

Im Jahr 1769 beschrieb Nicolas-Edme Rétif de la Bretonne in seinem Werk „Le Pied de Fanchette“ seine fetischistische Vorliebe für Frauenschuhe, wodurch er den Begriff des Retifismus prägte. Interessanterweise ist dadurch der Schuhfetischismus die einzige Form des sexuellen Fetischismus, die mit einem Eigennamen bezeichnet wurde.
In „Der Retifist“ lernen Sie die Geschichte der Absätze kennen und erfahren den Unterschied zwischen Sandals, Pumps, Mules, Pantoletten, Boots, Overknees, Ballets, Skyscrapern, Ponyboots und all den anderen und werden durch die Welt der Absätz geführt (Louis XV-Absatz, Stilettoabsatz, Trichterabsatz, Diaboloabsatz, Blockabsatz, Keilabsatz, Kubaabsatz, Ballerinaabsatz, Trotteurabsatz, Bleistiftabsatz, Pfenningabsatz und so weiter). Zahlreich und großformatig bebildert.

Sie öffnete das Buch und fing an die Einleitung zu lesen.
Absätze an Schuhen gibt es in Europa seit dem sechzehnten Jahrhundert. Sie galten als Zeichen von Wohlstand und wurden vornehmlich vom männlichen wie weiblichen Adel getragen. Das hatte zwei Gründe: Auf der einen Seite konnte man sich damit beim Reiten besser im Steigbügel halten und zum anderen hielt ein hoher Absatz den Straßendreck von den kostbar verzierten Schäften der Stiefel fern.
Mit der französischen Revolution und dem Umstand, dass die meisten Adeligen danach einen Kopf kürzer waren, wurden Absätze auf einmal schrecklich unpopulär. Es brauchte knapp ein halbes Jahrhundert, bis die Menschen langsam wieder Gefallen daran fanden.
Abermals trugen viele unabhängig ihres Geschlechts Absätze in beliebiger Höhe. Erst mit der Industrialisierung zum Ende des 19. Jahrhunderts gehören hohe Absätze nur noch zu Damenschuhen, von ein paar Ausnahmen wie Westernstiefeln oder den 70er-Jahre-Disco-Boots von John Travolta mal abgesehen.
Aus medizinischen Gründen fast etwas schade für die Männer-welt, denn Absätze bis zu vier Zentimetern entlasten den Fuß und erleichtern den Beginn der Abrollbewegung, sind also unter Umständen gesünder als so manche flache und zu Werbezwecken „Gesundheitsschuh“ getaufte Fußgarage. Anders verhält es sich mit höheren Absätzen.
Trägt man ausschließlich sehr hohe Schuhe, kann dies spürbare und unter Umständen auch bleibende Folgen haben. Wie bei so vielen ungesunden Sachen wird dies aber gern in Kauf genommen, ergibt sich doch durch die Schwerpunktverlagerung eine andere Körperhaltung und ein erotischerer Gang. Sie sorgen für eine Betonung von Brust und Po und erotisches Wiegen der Hüfte beim Laufen. Je höher und schmaler die Absätze, desto unsicherer auch der Gang. Hier wird der männliche Beschützerinstinkt geschickt mit endlos langen Beinen belohnt.
Der gute alte Sigmund Freud sah beim Schuhfetischismus den Schuh an der Stelle des „schwer vermissten Penis des Weibes“ stehen. Ein anderer interpretierte es als autoerotische Überschätzung des großen Zehs…

Audrey klappte das Buch wieder zu, stellte es ins Regal zurück, lief zum Kleiderschrank und öffnete ihn.
„Ahja!“ lachte sie auf, als sie darin Abendkleider, Dienstmädchenkostüme, Krankenschwester- und Polizistinnenuniformen mit jeweils passendem Schuhwerk fand.

Zeit für eine Verschnaufpause. Audrey ging aus dem Raum, schloss die Tür hinter sich, versteckte den Schlüssel und ging über den Salon auf die Terrasse. Bei einer weiteren Gauloises lies sie ihre Entdeckung Revue passieren.
Ein paar Sachen sind ihr aufgefallen. Zum einen hätte sie in einem solchen Raum auch ein Bett erwartet. Zum anderen war es da unten alles sehr sauber, kein einziges Staubkorn war zu sehen. Audrey grinste bei dem Gedanken, dass Henk sich Dominas in sein Kellerreich bestellte, die ihn dann in einen Putzsklaven verwandelten und ihn ordentlichen trietzen. Und nicht zuletzt, fiel ihr auf, wusste sie immer noch nicht, wo Henk seine Weihnachtsdeko aufbewahrte.
Langsam wich das flaue Gefühl der Aufregung in ihrem Magen einem aufkommenden Hunger, und so machte sich Audrey zunächst eine Suppe und etwas Salat.
Während sie aß, überlegte sie, wie es nun weitergehen sollte. Auf jeden Fall hatte der Keller nun die Frage, ob Henk mit ihr ein Spiel spielen wollte, eindeutig mit Ja beantwortet.
Dennoch wollte sie ihm ja ein Signal geben, dass sie bereit war mitzuspielen. Oder war die Tatsache, dass sie dieses Outfit und die Schuhe trug, schon Signal genug?
Nein. Sie wollte es ihm einfacher machen. Vielleicht war es gar keine Schlechte Sache, wenn ihm klar werden würde, das sie den Keller schon kennt. Er hatte ihr niemals verboten hinunter zu gehen oder irgendeinen Raum nicht zu betreten. Aber natürlich war der Raum abgeschlossen und der Schlüssel versteckt. Alles in allem…
…böte sich hier eine wunderbare erste Gelegenheit für ihn, sie lustvoll zu bestrafen. Sie aß schnell auf, räumte das Geschirr weg und stöckelte noch einmal hinunter in den Keller.
Sie trat an die Vitrine heran, in der all die Halsreifen lagen, und öffnete sie. Sie nahm alle einzeln heraus, ging mit ihnen zum Spiegel und probierte sie an, nachdem sie ihr improvisiertes Strumpfband-Halsband abgenommen hatte.
Keiner passte ihr. Sie waren alle viel zu groß für ihren zierlichen Hals und sahen recht plump an ihr aus. Enttäuscht legte sie sie zurück in die Vitrine.
„Mist.“ murmelte sie.
Vielleicht sollte sie ihm einfach eine neckische Botschaft hinterlassen? Sie sah zum Schreibtisch, auf dem allerhand Papiere verstreut waren, ging hinüber und setzte sich auf den Chefsessel.
Audrey warf einen Blick auf die Papiere. Sie fand die Rechnung für den Käfig, der laut Rechnungsdatum zufällig gerade eine Woche vor ihr eintraf, und ein Blatt Papier, auf dem mit krakeliger Männerschrift gefühlte einhundert mal „Ich werde der Herrin gehorchen.“ stand, worüber sich sie herzlich amüsierte. Beim nächsten Papier wurden ihre Gesichtszüge hingegen beim Lesen immer ernster. Es war ein handschriftlicher Brief:

„Lieber Herr Graves,
herzlichen Dank für ihren Brief und die darin enthaltene Aufmerksamkeit. Aus meiner Sicht ist die Weitergabe von derartigen Informationen aus Datenschutzgründen sicherlich bedenklich, weshalb ich sie bitten möchte, darüber Stillschweigen zu bewahren.
Hier aber nun die Daten, weswegen sie angefragt haben: Größe: 172 cm, Maße: 85-65-84, BH: 75 C, Konfektionsgröße: 34, Schuhgröße: 37 bis 38. Den Halsumfang habe ich nicht gemessen, aber bei einer Frau dieser Größe können sie von einem Durchmesser von ca. 36 cm ausgehen.
Herzliche Grüße,
Ihre Jasmin Kramer“

Jasmin! Sie war die Schneiderin, die sie bei der Ausbildung durch die Agentur vermessen hat. Und das waren Audreys Maße! Daher wusste er ihre Schuhgröße, und nun war es auch kein Wunder mehr, dass ihre Kostüme ihr so wunderbar passten.
‚Doch was wollte er mit meinem Halsumfang?‘ fragte sich Audrey, zählte dann eins und eins zusammen und ging zurück zur Vitrine und durchwühlte die unbeschrifteten Schachteln.
Drei waren es an der Zahl, und sie alle enthielten jeweils einen Halsreif, der deutlich kleiner war als jene, die sie vorhin ausprobiert hatte. Sie nahm die Schachteln mit zum Spiegel und legte sie auf dem Käfig ab. Der erste Reif war sehr grazil, nur etwa einen halben Zentimeter breit und mit einem versteckten Schnappverschluß. Sie testete den Verschluß, und als er sich problemlos wieder öffnen lies, probierte sie ihn an. Er lag sehr eng an, aber nicht eng genug, um sie beim schlucken oder atmen zu stören.
Er saß perfekt.
Sie nahm ihn wieder ab und probierte den zweiten aus. Dieser war schon etwas breiter, vielleicht zwei Zentimeter und wurde hinten mit einem kleinen Vorhängeschloss gesichert. Vorn baumelte ein Ring daran, an dem ganz praktisch eine Kette befestigen konnte.
So richtig begeistert war sie nicht von dem Modell, da die harten Kanten des Schlosses an ihrem Nacken kratzten.
Also tauschte sie es gegen das dritte Model. Schon beim Aufnehmen des Reifes hörte sie ein Klingeln und Klirren, das von einem kleinen Glöckchen stammte, welches am Reif befestigt war. Wie die anderen beiden auch bestand dieser Reif aus zwei Halbkreisen, die vorn mit einem sehr gut versteckten Scharnier zusammengehalten und hinten verschlossen wurden. Der Verschluss war abermals ein Schnappverschluss, und so legte sie ihn sich an.
Dieser Reif nun war etwas schmaler als der letzte, vielleicht anderthalb Zentimeter breit, und gänzlich aus einem polierten und stark glänzenden Edelmetall gefertigt. Selbst das Glöckchen funkelte, so spiegelglatt war seine Oberfläche. Es war etwa so groß wie ein kleiner Bonbon, nur etwas runder. Es hing an einem kleinen Steg, der einen Zentimeter aus dem Reif herausragte. Wenn sie gerade Stand, berührte das Glöckchen nicht den Hals, aber schon bei der kleinsten Bewegung stieß es mit dem Reif zusammen und schellte lautstark.
„Zwei Doofe, ein Gedanke“ sagte Audrey laut, während sie sich im Spiegel betrachtete. Dann ging sie ein paar Schritte und war erstaunt, welchen Krach der Reif an ihrem Hals bei jeder noch so kleinen Bewegung machen konnte. Wenn sie ihn im Haus tragen wollte, sollte sie besser die Fenster zur Straße heraus schließen, um die Passanten nicht zu verwirren.
Mit diesem ständigen Klirren im Ohr fand sie die Idee von dem Glöckchen schon irgendwie nicht mehr so toll, es ging ihr schon nach ein paar Schritten gehörig auf die Nerven.
Sie griff sich hinten an den Hals und suchte nach dem Knöpfchen, auf das sie drücken musste, damit der Verschluss wieder aufging.
Sie tastete hin und her, allerdings erfolglos. Langsam ergriff sie ein leichtes Gefühl der Panik, denn im Gegensatz zu dem anderen Reif mit Schnappverschluss hatte dieser gar kein Knöpfchen!
Eilig ging sie zum Spiegel und versuchte den Reif zu drehen, um sich den Verschluss anzusehen. Das war nicht so einfach wie sie dachte, da er schon recht knackig saß, und das glatte Material an ihrer Haut förmlich klebte.
Sie konnte einzig und allein einen Schlitz erkennen, an dem der Reif zusammenhielt. Da war kein Knöpfchen, auch kein Schlüsselloch, nichts zum Reinpieksen, gar nichts. Auch nicht innen. Sie verglich es nochmal mit dem ersten Reif, und in der Tat, da war der Verschluß ganz anders aufgebaut!
Sie hatte geträumt, und nun saß sie in der Patsche.
Sie setzte sich von lautem Geklingel begleitet auf den Thron und fing an bitterlich zu weinen.


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Dana
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  RE: Terry Datum:24.09.09 01:44 IP: gespeichert Moderator melden


Wie wird sich Terry entscheiden?
Was führt Jess im Schilde?
Kann (und will) sich Audrey aus dieser Situation retten?
Welchen gemeinsamen Hintergrund haben unsere Helden?

Wenn´s euch interessiert gehts nächste Woche weiter

Eine gute Nacht wünscht
Dana
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  RE: Terry Datum:24.09.09 12:30 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Dana,
nochmals ich, danke für soviel fleiss. Dein Pulver solltest du etwas einteilen, damit hinterher keine zu große Pause entsteht, während du über neue Folgen denkst.
Gefreut habe ich mich natürlich schon, so viele Folgen lesen zu können, es ist ja schon tüchtig was los, bin gespannt was aus Terry wird.
Für dich gute Gedanken, wünsche mir weiter so schöne spannende Folgen.

*fg*
vom alten Leser Horst
Gruß der alte Leser Horst
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  RE: Terry Datum:24.09.09 13:09 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Dana,

eine wunderbare Geschichte. Freue mich auf weitere spannende Folgen.

VG Leon
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  RE: Terry Datum:25.09.09 10:44 IP: gespeichert Moderator melden


Tolle Geschichte Dana!
besonders hat mir gefallen wie du Terrys Aufwachen am nächsten Morgen geschildert hast.Die Meldungen ans Großhirn von den Einzelnen Körperregionen kann man sich so Herrlich Vorstellen.
Hat mich zum Teil an OTTO und zum Teil an die Scheibenwelt erinnert.Wie das Gehirn die Beschwerdebriefe ignoriert ist echt klasse geschrieben.
Bin ja Gespannt ob Terry die Einladung von Jess annimmt und Ihr Sklave wird.
Henk scheint ein Morgenmuffel zu sein der den Wecker hasst.*kann ich nachvollziehen*
Audrey ist sich noch nicht ganz sicher welchen Part Sie übernehmen möchte ob Dom oder Sub.
Erstmal muß Sie sich an das Halsband mit dem Glöckchen Gewöhnen was sie sich Leichtsinniger weise umgelegt hat ohne darauf zu Achten ob das geöffnet werden kann.
War das Vieleicht Absicht von Henk?Die ertsen beiden ließen sich ja Problemlos öfffnen nur das 3. hat einen Spezialverschluß.
Ist oder war Henk vieleicht der Sklave von Jess?
Bin gespannt wie es Weitergeht.
Wie wird Henk Reagieren wenn er Audrey mit dem Halsreif sieht?Erfreut oder wird er ihr einen Tadel wegen Neugier Aussprechen.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 03.10.09 um 21:08 geändert
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Dana
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  RE: Terry Datum:03.10.09 16:26 IP: gespeichert Moderator melden


So, hat etwas länger gedauert aber es war eine gehörige Portion Vorbeit nötig für die ganzen nächsten Kapitel

Wenn einer einen Tipp für mich hat, wie ich meine eigenen Beiträge bearbeiten kann um Rechtschreibfehler zu korrigieren oder so wäre ich unglaublich dankbar.

Eure Dana
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Dana
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  RE: Terry Datum:03.10.09 16:27 IP: gespeichert Moderator melden


Herr Schwiermanns Verein

Am Vormittag des selben Tages

„Herr Graves! Ich begrüße Sie! Schwiermann, Erik Schwiermann, nennen Sie mich Erik, bitte, ja? Darf ich Sie Henk nennen? Wunderbar. Setzen Sie sich doch, setzen Sie sich, Henk.
Willkommen in Schiefermond, Henk. Ein herrlichen Ausblick hat man von hier, nicht wahr? Auf den Rathausplatz, nicht? Wie gefällt es ihnen hier, Henk? Sind sie an der Kirche vorbei gekommen? Die hat gerade erst ein neues Dach bekommen. Wunderbar, nicht wahr? Ach, von hier kann man es nicht richtig sehen, aber wir kommen später sicherlich noch einmal dran vorbei.“ Bnsssd. „Katrin, bringen Sie mir bitte noch einen Kaffee und… was möchten Sie trinken Henk? Einen Kaffee? Einen Tee?... zwei Kaffee bitte, Katrin, danke.
Wissen Sie, ich bin so froh jetzt Bürgermeister in Schiefermond zu sein, also Bürgermeister nennen mich alle, rechtlich gesehen bin ich natürlich Vereinsvorsitzender, wir sind ja hier in Deutschland und nicht in so einer Bananenrepublik, hier schauen die Behörden manchmal ganz schön genau hin, deshalb meinten unsere Anwälte auch, wir sollten das alles als Verein hier machen, wissen Sie, nicht wahr? Deshalb können Sie das Haus hier auch nicht kaufen, nicht wahr? Offiziell können sie es auch nicht mieten, denn wir vermieten ja hier nichts, nachher haben Sie noch einen schlechten Tag und kommen uns mit einer Mietrechtsklage, haha, nicht wahr? Kann man ja alles nicht ausschließen.
Ah der Kaffe! Danke Katrin, vielen Dank. Etwas Zucker, Henk? Milch? Bedienen Sie sich, bedienen Sie sich. Wo war ich? Ach ja.
Ist natürlich so, dass Sie hier rein rechtlich keine Rechte haben, so komisch das klingt, nicht wahr. Es ist ja eher so, dass wir, im Gegenzug zu ihrem Mitgliedsbeitrag, ihnen hier das Privileg einräumen, dieses Haus zu benutzen und, sagen wir mal, bei Bedarf ein paar Möbelstücke darin zu lagern, nicht wahr? Ja natürlich, dass wussten Sie schon, haben ja schon unsere Broschüre gelesen nicht wahr? Und den Mitgliedervertrag unterschrieben, nicht?
Ganz wichtig, muss ich auch noch sagen, gab schon mal ein Problem deswegen, Sie können natürlich hier so lange und so oft sein und bleiben wie sie wollen, aber Sie brauchen natürlich noch einen anderen, also einen echten Wohnsitz, nicht wahr? Sie müssen ja irgendwo gemeldet sein, nicht wahr?
Sie sind bestimmt schon ganz gespannt auf das Haus, nicht wahr? Kommen Sie, lassen Sie es uns doch einfach gleich ansehen, ach, ja, dumm, ach wissen Sie, wir lassen uns nachher einfach einen neuen Kaffe bringen, Katrin ist so eine gute, die kennt das schon von mir.
Kommen Sie, bitte sehr, nach Ihnen, ja, nicht wahr? Ist ja auch nur ein Katzensprung, nicht wahr? Guten Morgen, Fräulein Klein. Wissen Sie Henk, ich denke Sie werden ganz wunderbar nach Schiefermond passen, guten Morgen Herr äh, denn wissen Sie, Sie machen auf mich einen ganz anständigen Eindrück. Ja, Morgen, grüß‘ Sie. Nach Ihnen. Denn wissen Sie, nur weil wir hier ja das eine oder andere gestatten heißt das ja nicht, dass wir hier rechtslos sind, nicht wahr? Ahrr, die frische Luft tut immer gut. Mein Arzt hat mir gesagt ich sollte viel mehr an der frischen Luft sein, nicht wahr? Ist aber schwierig, den ganzen Tag im Rathaus, nicht wahr? Und es ist ganz schön selten dass mal eine Hütte frei wird, und ich dann durchs Dorf ziehe, wissen Sie? Wollt‘ Sie damit aber nicht langweilen. Was sagte ich gerade? Ah, genau. Naja, weil manch einer kam ja schon hier her und verwechselte Freizügigkeit mit Freiwildjagt, wenn Sie verstehen was ich meine, nicht wahr? Wir sind ja hier kein Swingerclub, nicht wahr? Also, ist natürlich absolut klar, dass hier mit niemandem gegen seinen Willen irgendwas gemacht wird, nicht wahr? Die Häuser die hier stehen, auf der anderen Seite des Rathausplatzes, da finden Sie allerhand nütliches drin. Polizeistation, Schreiner, Hundefänger, Kindergarten… Haha, ihr Blick. Ja wirklich, ja ein Kindergarten. Hier aufs Vereinsgelände darf natürlich niemand unter achtzehn, aber der Kindergarten ist trotzdem gut besucht, sag ich Ihnen, Henk. Wir haben hier bestimmt nen höheren Riesenwindelverbrauch als so manches Altersheim, nicht wahr, haha. Tja so ist das hier. Auch wenn Sie’s komisch finden, aber Toleranz ist oberstes Gebot! Echte Hunde haben wir hier übrigens auch nicht. Auch keine echten Pferde, aber eine Pferdekoppel. Sollten Sie mal, guten Morgen Frau Hinze, sollten Sie echt mal besuchen, die machen da ein richtiges Reitstück aus Ihnen. Hüüüüh, zosch, nicht wahr? Eine Arztpraxis haben wir hier auch, die Frau Doktor ist auch eine richtige Ärztin, für den Fall der Fälle, aber ich glaub die meisten ihrer Patienten sind nur Hypochonder, nicht wahr? Was natürlich nicht heißt, dass sie die dann nicht trotzdem behandelt, wissen Sie. Da hinter den Geschäften ist noch unser Hotel, für die, bei denen sich ein Haus nicht lohnt, weil sie nur ab und an da sind, und im Hotel finden Sie auch ein Restaurant, sensationell sag ich Ihnen, probieren Sie mal die Rouladen, eine Gedicht, glauben Sie mir.
Warten Sie mal kurz, dahinten sehen sie den Supermarkt, der hat‘s echt in sich, und darüber ist ein Fitnesstudio, hier gleich die Kirche, ach von unten sieht man das Dach auch nicht, und daneben das Gerichtsgebäude, letztes Jahr gab‘s hier acht mal mehr Verurteilungen als Einwohner, haha, glauben Sie’s mir. Aber sind alle ganz nett hier, wird ihnen Gefallen. So, nun verlassen wir die Innenstadt, ja ulkig, nicht, Innenstadt, obwohl‘s nur elf Gebäude sind, wir haben’s hier in vier Gebiete aufgeteilt, in der Mitte die Innenstadt, westlich und östlich zwei Wohngebiete und im Süden das Internat. Kennen Sie ja, nicht wahr? Das Internat. Im Rathaus übrigens, sind noch ein paar Büros frei, falls Sie oder einer von Ihnen da einen Arbeitsplatz benötigt, kein Mensch braucht so ein großes Rathaus in Schiefermond, aber sieht besser aus, haben wir gleich so konzipiert, dass da auch Büros drin sind, nicht wahr?
Ach schauen Sie, da kommt eine Kutsche. Sensationell oder, wie den beiden Ponys da der Schweiß runterläuft, aber die Jungs können ordentlich was ziehen sag ich Ihnen. Haben ein recht weiläufiges Gebiet um die Stadt herum, mit ein paar schönen Wegen und einem kleinen See, rings herum Wald, wird ihnen gefallen Sag ich Ihnen. Guten Morgen, Fräulein, äh.
So, da sind wir auch schon im Roissyweg. Schöner Name, nicht wahr? Haben sie sich überall Gedanken gemacht, schöne Namen zu finden, nicht wahr? Hier gleich auf der Ecke wohnen die Harisons, sehr angenehme Damen, muss ich Ihnen sagen, würd ich nicht von der Bettkante schubsen, auch wenn ihr Haus ein bisschen nach Adams Family aussieht, aber, haha, jeder wie er’s mag, nicht wahr? Und, tadaa, gleich daneben Ihr Haus, wenn Sie’s denn bewirtschaften wollen, nicht wahr? Eins A in Schuss sag ich Ihnen. Fünfzehn Zimmer, knapp fünfhundert Quadratmeter inklusive Keller und Dachgeschoss, mit Indoor-Pool und Sauna, nicht wahr, aber unmöbliert, nicht wahr? Sie meinten ja, sie hätten eh eigene Möbel zur Verfügung, nicht wahr? Na, lassen Sie uns mal reinschauen, wo hab ich den den Schlüssel, ah, hier ist er ja, nach Ihnen, bitte sehr, hereinspaziert, herrlich, oder?
Wenn Sie möchten, können Sie das hier auch alles neu streichen, tapezieren oder verkleiden, da gibt’s keine Grenzen, man kann auch ein paar Wände versetzen, hat der Vormieter damals auch gemacht, nicht wahr. Zu dem Haus gibt’s dann auch einhundert Silberlinge im Monat dazu, wissen Sie, haben hier ja unsere eigene kleine Währung, ein Silberling sind hundert Kreuzer, nicht wahr? Ist zwar nur Spielgeld, aber damit können Sie hier alles bezahlen. Können Sie aber auch nicht zurücktauschen und Sie können auch nicht andersrum tauschen, also wenn Sie mehr brauchen, müssen Sie sich das irgendwie verdienen, nicht wahr? Oder Sie lassen für sich arbeiten, nicht wahr? Ich geh mal davon aus, dass Sie nicht allein in so ne große Hütte ziehen, haha. Und sie können bis zu zehn weitere Mitglieder kostenlos hier herbringen, wissen Sie. Die brauchen dann nix bezahlen, müssen nur unterschreiben. Das Kleingedruckte, müssen uns ja absichern, nicht wahr? Haben’s hier ja gern auch etwas diskreter, nicht?
Die Kosten? 25.000 Euro für das Haus, nicht wahr? Äh, nein. Nicht im Jahr, das ist leider im Monat, nicht wahr? Ja, hab ich mir gedacht, dass Ihnen das auch eigentlich egal ist, ich mein, bei der Aufnahmegebühr von hundert Riesen fällt das ja dann auch schon fast nicht mehr ins Gewicht oder?
Ist ja auch mehr so eine Schutzgebühr, nicht wahr? Wollen ja hier nur solche, die das auch irgendwie ernst meinen, wissen Sie? Ach und wundern se sich nicht, dass alle die Stadt hier nicht Schiefermond sondern nur die Stadt nennen. Ulkige sache, Schiefermond ist unser Safeword, kann ja immermal passieren das man grad beim Arzt ist oder beim Hundefänger und nicht zuhause, und da ist’s schon praktisch wenn man sich nicht tausend Safewörter merken muss, nicht wahr?
Und, gefällt’s Ihnen? Wunderbar. Schauen Sie sich ruhig noch ein wenig um. Ich mach dann soweit alles fertig, wenn Sie wollen, können Sie gleich morgen hier einziehen, nicht wahr? Freut mich, freut mich. Willkommen in Schiefermond, Herr Graves, Henk. Wunderbar.

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  RE: Terry Datum:03.10.09 21:30 IP: gespeichert Moderator melden


Der Bürgermeister ist ja die reinste Plaudertasche!
Also will Henk in die Stadt ziehen.Nimmt er Audrey mit?Jetzt wo Sie das Halsband trägt!
Dana wenn du das nicht kannst lass dir von Johni einen Status geben damit du Eigene Beiträge ändern kannst.
Oder halt vor dem Posten korrigieren mit Word oder Open Office.
Vieleicht können auch Billiboy oder Roger Rabbit da helfen.
Schreib die einfach mal an.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 03.10.09 um 21:35 geändert
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  RE: Terry Datum:22.10.09 16:58 IP: gespeichert Moderator melden


Eine tolle Geschichte bin schon gespannt auf die vortsetzung.
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  RE: Terry Datum:06.11.09 17:37 IP: gespeichert Moderator melden


Super Geschichte, bin gespannt wie es weiter geht. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher...
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HeelMaster
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Berlin


Je höher desto hmmmm...

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  RE: Terry Datum:19.11.09 15:23 IP: gespeichert Moderator melden


Die Geschichte ist wirklich spannend. Bitte weiterschreiben....
HeelMaster
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