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Thema:
eröffnet von K2 am 01.04.24 22:41
letzter Beitrag von Glatzkopf am 16.05.24 08:41

1. German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 01.04.24 22:41


2024-April-19 Amy Amy
This story is translated from the original English language version of "The Doll's House Hotel" by AmyAmy.
The author has provided this introduction for readers of this German version of The Doll's House Hotel:
I wrote this story back in 2005 when I started my real-life latex journey, and refreshed it again ten years later in 2015, and it has remained surprisingly popular with latex enthusiasts.
K2 has done a wonderful job creating a proper German language version of this, which is much more than a literal translation.
I hope you enjoy it.
English language versions of my stories can be found at my Dark Fiction of Amy Wordpress and on GrometsPlaza under the name AmyAmy.
However, as you are now reading K2's version, I suggest you stick with it, as it is far better for the German reader, and adds many delightful flourishes.
Greeting Amy Amy


Prolog


This story deals with 'adult' themes of a highly sexual nature, including 'fetishism', bondage, domination, non-consensual sex acts, use of sex-toys, costumes and sexual transformation in an unrealistic and fantastical manner. If you find such topics disturbing, or if it is illegal for you to read about them, stop reading here.

Diese Geschichte befasst sich auf unrealistische und fantastische Weise mit „Erwachsenen“-Themen mit sehr sexuellem Charakter, darunter „Fetischismus“, Knechtschaft, Dominanz, nicht einvernehmliche sexuelle Handlungen, die Verwendung von Sexspielzeugen, Kostümen und sexuelle Transformation. Wenn Sie solche Themen beunruhigend finden oder es für Sie illegal ist, darüber zu lesen, hören Sie hier mit dem Lesen auf.

Liebe Leser,
Ich bin keine Übersetzerin (siehe oben, das kommt raus, wenn man google übersetzen lässt) und habe auch nicht vor, eine Übersetzerin zu werden. Als ich diese Geschichte im Netz entdeckte, fesselte mich die Story von Anfang an und ich schlug zunächst einzelne englische Worte nach. Bald darauf machte ich mich dran, den Text komplett zu übersetzen. Auffällig ist, wie oft die Sätze im Englischen mit „I“ also „Ich“ beginnen, manchmal drei Sätze hintereinander. Das klingt im Deutschen irgendwie Gaga. Also stellte ich die Sätze nach gut Dünken um und formulierte das eine oder andere Wort hinein. Aber es dauerte nur eine kurze Zeit, bis mir das Original in vielen Passagen zu unpräzise erschien und zu kurz und phantasiearm. So fügte ich ganze Sätze und eigenen Ideen hinzu. Die Autorin / den Autor konnte ich nicht erreichen und um Erlaubnis fragen, ich vermute sie/er sieht mir das nach, da ich ja eine phantastische Idee aus dem Englischen in die weite deutsche Leserwelt trage.
Viel Spaß beim Lesen und gern Feedback an
[email protected]
2. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 01.04.24 22:50

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.



German Country House Hotel
frei übersetzt und reichlich ergänzt nach einem Original von A.A. (2005)
Kristiane2 im Jahr 2024



Kapitel 1

Ich hatte mich irgendwo in Deutschland verfahren, so richtig lost in the woods oder vielleicht war ich sogar unbemerkt nach Polen eingereist. Ich war stundenlang durch einen eintönigen strukturlosen weißen Winterwald geschlichen auf glatter Straße und das mit eindeutig dem falschen Gefährt. Mein Auto war steinalt, hatte Sommerreifen und kein Navi. Mein Handy zeigte Null Balken beim Empfang und 4% bei Batterieladung.

Irgendwo hier drinnen im Wald stand das Haus meines Onkels, aber das Netz aus holprigen Straßen und Bahngleisen, dem ich wie beschrieben gefolgt war, seit ich die Autobahn verlassen hatte, hatte mich tüchtig in die Irre geführt. Alles weiß hier mit Schnee überzogen, der Kleinwagen schlingerte bedrohlich auf den unebenen Waldwegen, ein richtig Kampf am Steuer. An dem dunkler werdenden Himmel konnte ich ablesen, wie lang ich jetzt schon suchte und dass ich wahrscheinlich weit vom Kurs abgekommen war. Die Tankanzeige ging auf leer zu und ich wurde nervös. Es war Winter und die Schneedecke verdeckte auch die Spuren anderer hier lebender Menschen. Es war abzusehen, dass die Nacht kalt es werden würde und ich war definitiv nicht auf eine Winternacht im Auto vorbereitet.

Als das letzte Tageslicht verblasste, entdeckte ich endlich eine menschliche Spur hier in der Pampa. Eine Öffnung nach links, ein kleiner Weg der zwischen den vielen Bäumen kaum sichtbar war und in hunderten Metern Entfernung rote Rückleuchten von einem Auto. Es war mir nur aufgefallen, weil ich zufällig in diese Richtung geschaut hatte.
Ich bremste vorsichtig und blieb stehen und dachte über meine Optionen nach. Ich beschloss, das Risiko einzugehen, dass dieser neue Trail vielleicht bald an einem Haus enden würde. Ich hoffte inständig, dass es bewohnt ist und warm und dass die Menschen dort freundlich sind. Die Tankanzeige war auf Null, ich hatte kaum noch eine Wahl. Nachdem ich mühselig gewendet hatte und endlich in den Weg einbog, waren keine Rückleuchten mehr zu sehen.

Es schien, als hätte ich klug gewettet, denn am Ende eines zwei Kilometer langen Weges befand sich direkt vor mir in einer Backsteinmauer ein schickes schmiedeeisernes Tor. Es öffnete sich automatisch, als ich nahe genug draufzufuhr. Dahinter befand sich ein großer offener Parkplatz feinsäuberlich von Schneebefreit vor einem ziemlich teuer aussehenden Hotelkomplex.

Ich gewahr am Tor ein kleines unbeleuchtetes Schild in Englisch, Französisch und Deutsch:
wellcome – bienvenu - willkommen
„Landhaus-Hotel – Country House Hotel“

Aufgrund der geringen Anzahl der hier geparkten Autos schloss ich, dass es sicherlich freie Zimmer geben würde. So parkte ich so nah wie möglich am Haupteingang, schnappte mir meine Reisetasche vom Beifahrersitz und rannte fröstelnd zum Eingang.

Die schweren zweiflügligen Eingangstüren öffneten sich automatisch für mich und ich gelangte in eine kleine Eingangshalle, die wiederum in zwei doppelt verglasten Türen in einem schweren Edelstahlrahmen endete. Die Türen selbst bestanden aus Milchglas mit eingeschnittenen Insignien. Alles recht edel und auch diese öffneten sich, als ich näherkam, automatisch und ich betrat eine typische Upperclass Hotellobby. Wie von Zauberhand bewegten sich die Glastüren erneut und schlossen die Kälte aus der Eingangsbereich aus. Ich nahm mir einen Moment Zeit, um mich umzusehen und meine Augen an das Dämmerlicht zu gewöhnen.
Alle üblichen Extras für ein gutes Hotel waren vorhanden: gepflegte Topfpflanzen, Ledersofas mit Couchtischen und darauf liegenden Zeitungen, ein strapazierfähiger edler Teppich, leise jazzige Wohlfühlmusik… Gelegentlich kleine warm strahlende Halogenspots und vor mir ein hochglanzpolierter Empfangstresen aus dunklem Mahagoni.

Die Rezeptionistin begrüßte mich mit einem Lächeln. Sie war in einer fast vollständigen Dunkelheit verborgen, die Lichter über ihrem Schreibpult waren alle abgeschaltet, wenn es überhaupt welche gab. Die Leuchtkraft einer winzigen, schwachen Schreibtischlampe reichte kaum aus, um ihr Gesicht zu erhellen. Es wirkte ein wenig wie in einem uralten Hitchcock Film, alles ganz düster und gleich schlägt eine Standuhr lautstark aus dem Hintergrund 12 mal.

Ich sprach zuerst in meinem schrecklich unbeholfenen Deutsch: „Haben Sie ein Zimmer frei? Es tut mir leid. Ich bin verloren. Mein Auto ... braucht Benzin. Tut mir leid, ich bin Englisch. Ich spreche nicht viel Deutsch.“

Sie antwortete nur schwer verständlich in einem sehr leisen unsicheren Englisch-Singsang: „Sind Sie Engländer? Amerikaner?“ Ihre Stimme war sanft und gekünstelt teilnahmsvoll, aber nicht beflissentlich und übertrieben nett, wie man es normalerweise an der Rezeption erlebt. Ihr Akzent war eindeutig deutsch.

„Ja, Englisch …“, sagte ich schnell und sichtlich nervös.
Trotz des spärlichen Lichts war eins klar: Sie ist hübsch, ihr Make-up ist dramatisch perfekt, ihr Haar dunkel und zu einem kurzen Bob mit Pony geschnitten. Irgendwie erinnerte sie mich an eine Stewardess aus den 70-er. Eine Hand ruhte auf der beleuchteten Tastatur und schien ungewöhnlich blass, glänzende und sehr glatt. Sie bemerkte es und entfernte diese sofort vom Licht und verbarg sie unter der Schreibtischplatte.

„Bitte sprechen Sie Englisch. Ich verstehe es gut - ich nur nicht so perfekt spreche. Machen Sie sich keine Sorgen!“, erklärte sie ruhig lächelnd.
„Ich brauche ein Zimmer. Ich habe mich im Wald verirrt und mir geht das Benzin aus. Morgen kann ich jemanden anrufen, der mich abholt. Ich muss nur über eine Nacht bleiben.“, sagte ich und bemühte mich, meine Sätze einfach zu halten.
„Das ist kein Problem, wir haben vielleicht ein Zimmer für sie – ich meine in dieser Situation - klar.“

Sie schaute immer wieder auf den Bildschirm, stellte dort irgendwas wichtiges fest, prüfte und lächelte verlegen. Dann fuhr sie unsicher fort: „Ach so, ja hmm ich weiß nicht. Normalerweise nehmen wir nur Sonderbuchungen im Voraus entgegen. Sind sie nicht gebucht oder sind sie vielleicht per Mail gebucht aber ohne Benzin?“

Das mit unseren beiden Sprachkenntnisse war nicht gerade hilfreich. Entweder erwartet sie jemand, dann sollte sie halt fragen und dessen Namen wissen oder mich direkt bitten per E-Mail zu buchen. Da hinten in der Eingangshalle steht ja ein öffentlicher PC.

„Jetzt ist die Zeit ruhig für uns.
Sie können so lange bleiben, wie sie möchten.
Brauchen sie Hilfe mit Ihrem Auto oder nur Anweisungen zur Navigation?
Brauchen sie oder sind sie vielleicht Joy.“

Ich lächelte, ob des lustigen Zufalls, sie fragte mich nach Freude und Joy und ich heiße John und das seit 22 Jahren und hatte gerade keine Freude. In ihrem fürchterlichen deutschen Dialekt klang John und Joy fast gleich.
„Ja ich bin wirklich John …“ spaßte ich gereizt und ließ es wie Joy klingen, „… und ich brauche wirklich nur ein Zimmer für heute Nacht.“, ich betonte jede Silbe unnötig.
„Um den Rest kümmern wir uns später.“

„Gern geschehen“, sagte sie. „Hier unterschreiben diesen Formular.
Sie benötigen eine Kreditkarte. Tuen sie eine Kreditkarte haben?“

„Ja, das tue ich!“, sagte ich jetzt in ebenso gräulichem Englisch und fummelte meine Karte heraus Sie reichte mir einige Formulare in Deutsch über die Theke, meine Adressfelder waren frei und statt John stand nur schlicht Joy bei meinem Namen.
‚Sollte ich hier noch was eintragen?‘ fragte ich mich aber ihr Finger zeigte eindeutig nur auf ein Feld UNTERSCHRIFT.
‚Was solls, wenn das hier in Deutschland so einfach geht.‘, so unterschrieb ich einfach ein fast leeres Formular. Nach diesen grundlegenden Formalitäten machte sich einige Notizen auf dem Formular bzgl. meiner Kreditkarte und schob diese dann zu mir auf den Tresen. Während sie meinen Schlüssel vorbereitete, sah ich mich noch einmal im Foyer um. Es gab nicht viel mehr zu sehen, dunkle Holzvertäfelungen, alles wunderschön sauber und poliert, mit Scheinwerfern, die die Pflanzen beleuchten und am Leben erhielten, ein Bildschirm, der das Wetter für die nächsten Tage zeigte, ein Kühlschrank „zur Selbstbedienung“ und ein dunkler Gang nach rechts und ein heller nach links.

Ich blickte zurück zur Empfangsdame ein bisschen mit der Angst, dass es so aussah, als würde ich sie anstarren. Aber ich war ein Mann und konnte nicht anders, also bemerkte ich, dass ihre Brüste sehr hervorragend präsentiert wurden. Sie Trug ein Businesskostüm mit weißer Bluse und beides war recht ansehnlich gespannt durch ihre Oberweite. Ich versuchte nicht hinzusehen, aber mein Blick war wie angezogen, es war eigentlich zu dunkel aber meine Fantasie machte den Mangel an Licht einfach wett. Doch noch ehe ich dieses hinreißende Wesen vollständig erschießen konnte, überreichte sie mir meine Schlüsselkarte.

„Ihre Schlüssel. Sie sind Zimmer 1F.
Nimm die Tür nach links und gehe dann eine Etage nach oben.
Nimm da die linke Tür zur Treppe.“, sie wies mit der blassen Hand in die Richtung.
„Sie brauchen den Schlüssel auch, um auch den Flur zu öffnen.
Ihr Zimmer befindet sich am Ende des Flurs.
Stecke Schlüssel an der Tür hinein in Steckplatz für Strom.
Bitte rufen Sie an, wenn Sie etwas benötigen.“

Sie lächelte ein wenig und ich schaute zu den Getränken, mit der Frage, ob ich mich dort bedienen soll.
„Das Restaurant ist im Winter geschlossen, aber Sie können den Zimmerservice per Telefon bestellen.“

Ich dachte mal kurz, dass ihr Akzent möglicherweise holländisch und nicht deutsch war, sie klang so ähnlich wie ein Mädchen, welches ich beim Spring Break in Scheveningen mal kennengelernt hatte.
Dann nickte ich ohne jedoch Getränke aus dem Automaten mitzunehmen, dankte ihr und ging zu meinem Zimmer. Die Tür auf der linken Seite führte zu einem Treppenhaus, und im ersten Stock befanden sich wieder zwei Glastüren, eine zu einem hellen eine zu einem dunklen Gang. Die Treppe führte auch noch weiter nach oben aber das wollte ich vielleicht später erkunden. Ich begegnete niemandem und war dankbar für ihre genauen Anweisungen.
‚Irgendwie einsam hier, wie im Film Shining nach Steven Kings Romanvorlage!‘, dachte ich unvermittelt und schüttelte mich kurz.

Die Korridortür hatte wie angekündigt ein Kartenschloss, schon ungewöhnlich für ein Hotel, die Gänge voneinander hermetisch zu trennen. Ich öffnete meinen Gang und sah einen Flur voller gleicher Türen rechts und links, auf denen jeweils der Buchstabe F und eine Ziffer stand.
Ich überprüfte kurz meinen Schlüssel, es war eine typische Schlüsselkarte ohne Markierung oder Hinweis auf die Raumnummer. Ich erinnerte mich sie hätte „1F“ gesagt, also musste ich den ganzen Gang bis zum Ende. Es war mucksmäuschenstill aus keinem Zimmer drang ein einziger Ton, kein Gespräch, kein Fernseher.
Ich probierte meine Tür aus: Schloss und Griff waren aus schwerem Messing, auf Hochglanz poliert, und als ich meinen Schlüssel einsteckte, leuchtete ein grünes Licht auf, gefolgt von einem leisen Klicken. Ich drückte den Griff nach unten, dieser ließ sich leicht bewegen aber die Tür selbst leistete Widerstand und erst mit starkem Druck schwang sei auf. Wie alles andere hier im Hotel war auch diese solide gebaut und die Zimmertür hier war auf der Innenseite auch noch dick gepolstert. Eine Feder drückte das Türblatt ganz sanft zurück: „Klick!“

Ich steckte meine Schlüsselkarte in den Wandschlitz und viele kleine Deckenlichter gingen an, die den Raum mit einem diffusen und subtilen Licht erhellten.
Mein Zimmer war großzügig geschnitten und sehr ordentlich. Eine Wand war mit einem großen dreifach verglasten Fenster gefüllt, das auf den schneebedeckten Wald blickte. Es gab keine Vorhänge jedoch Jalousien. Ich starrte auf mein Spiegelbild im dunklen Fensterglas.

Die üblichen Hotelutensilien waren alle aufgeräumt in irgendwelchen Schubladen. Das Bett war sauber und weiß und mit der Präzision eines Krankenhauses zurechtgemacht. Natürlich fehlte auch nicht die kleine Schokolade auf dem Kissen. Eine Tür führte zu einem geräumigen, makellos weiß gefliesten Badezimmer, eine andere führte zu einem begehbaren Kleiderschrank.

Das Bad roch seltsam nach Frühling oder Schokolade und verlangte nach einem zweiten Blick in alle Schränke. Schön ein Föhn und allerlei Duschzeugs, sogar eine Duschhaube. In einem großen Schrank rechts lag auf dem Boden ein unordentlich hingeworfener großer Haufen von Handtüchern. Dies stimmte zwar gar nicht mit dem akkuraten Rest des Raumes überein, war mir aber letztendlich egal, überall hingen neue Handtücher für mich bereit und den Schrank brauchte ich weiß Gott nicht. Der Geruch nahm mich nochmals gefangen und ich musste mich korrigieren, es roch nicht nach Frühling, sondern eher nach einer Mischung aus wohlriechendem Putzmittel und Gummi. Vielleicht hatte man vor kurzem eine Silikonnaht am Waschbacken oder Klo erneuert.

Die andere Zimmertür führte zu einem großen Schrankraum, in dem sich die verschiedenen Extras des Hotels, wie ein Bademantel, Hausschuhe, ein Bügelbrett sowie eine Fernbedienung versteckten.
Ich nahm die Fernbedienung und sah mich nach dem Fernseher um. Davon war aber im ganzen Raum nichts zu sehen. Durch Drücken des Ein-/Ausschalters leuchtete auf einmal der große, eingebaute Wandspiegel auf. Dieser war offensichtlich auch ein Fernseher und bestimmt 80 Zoll groß: ‚Wow besser als daheim!‘
Der Startkanal war jetzt eine Art Kochshow auf Deutsch. Weder auf die lauter-leiser-Tasten noch auf meinen Wunsch das Programm zu wechseln, reagierte der Fernseher.
‚Doch nicht besser als daheim.‘
Ich ließ den Fernseher dennoch laufen und der Anblick des Essens erinnerte mich daran, dass ich ziemlich hungrig war. Ich stellte den Ton stumm, das funktionierte zumindest und ließ die Fernbedienung auf das Bett fallen, um nach dem Telefon zugreifen. Wenige Augenblicke später hatte ich, ohne auf mein schlechtes Deutsch zurückgreifen zu müssen - der Service verstand Englisch - eine leichte Mahlzeit mit Schweinefleisch und knusprigen Knödeln bestellt, ein traditionelles Essen hier aus der Gegend, wie man mir versicherte. Dazu bestellte ich ein Stück New Yorker Käsekuchen und ein Bier. Ich hoffte beides wird ausgezeichnet und lies mich vom Ersteindruck des beeindruckenden Hotels leiten.

Während ich auf mein Essen wartete, beschloss ich, zu duschen. Heißes Wasser war genau das Richtige, um die Verspannungen in meinem Rücken zu lindern, die durch die stundenlange Autofahrt entstanden waren. Ich zog mich aus und warf meine Kleidung auf das Bett. Das Badezimmer verfügte über eine riesige begehbare Dusche, ich drehte den Hahn auf und wurde fast augenblicklich mit heißem Wasser beglückt. Es war wohltuend perfekt.

Ich muss in ein warmes Traumland abgedriftet sein, denn eine Ewigkeit später, wurde ich von dem Geräusch der Tür aus meinem Zimmer erschreckt: „Klick“. Ich beendete schnell die Dusche, wickelte mich in ein Handtuch und machte mich auf den Weg aus dem Bad. Der Zimmerservice war weg und sie hatten mein Essen sehr schön aufgebaut auf einem kleinen Tischchen zurückgelassen.
„Ok wenn ihr meint, esse ich halt im Bett.“
Ohne mich anzuziehen, kroch ich nackt unter die Decke und begann mit meinem vorzüglichen Menü.

Als ich mich kurz vom Essen abwandte, um nach dem Verbleib meiner Kleidung zu suchen, wurde ich vom Fernseher abgelenkt. Seit einer Minute lief ein Vor- oder Abspann eines Films mit Einblendungen einer ganzen Reihe von Namen. Jetzt begriff ich, Das Kochen war offensichtlich zu Ende und durch irgendeinen seltsame Art von Film ersetzt worden. Ich war mir sicher, dass ich den Kanal nicht gewechselt hatte, die Fernbedienung lag noch dort, wo ich sie hingeworfen hatte. War dies eingeschaltet, als der Zimmerservice hereinkam? Oder haben die den Sender gewechselt? Ich schaltete den Fernseher aus und wieder ein, wie vorher nur ein Sender und keine weitere Reaktion der Tasten.

Der Film begann harmlos, eine junge Frau telefonierte hektisch in Nahaufnahme und ich verstand kaum ein Wort. Dann begab sie sich ins Bad und duschte sinnlich mit ganz viel Seife. Anschließend durfte ich beim Abtrocknen zuschauen und dann ölte sie ihren Körper überall – und ich meine mit überall wirklich überall – glitschig ein.
Nun folgte ein bizarres ungewöhnliches sexy Ankleiden mit Strapsen und Strümpfen aus Gummi und einem transparenten BH, Bluse und Rock und schöne High Heels. Dann folgte Schminken und Schmuck sowie ein langer Mantel der alles verdeckte.
Nicht besonders perfekt gemacht aber für einen Erotikfilm doch recht gute Ausleuchtung und eine gute Kameraführung. In der Straßenbahn hielt sie sich wacker in einer Ecke und viele Blicke starrten sie an.

Mein Essen mundete mir ausgezeichnet und ich hatte schnell das Bier alle und musste daher auf Toilette.

Als ich zurückkehrte frönten zwei Frauen in hautengen, transparenten Gummihüllen Fesselspiele und Lesbensex. Es sah so seltsam aus, dass ich wegschauen wollte, aber es gelang mir nicht. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen, aber die Frauen sahen sehr erotisch aus. Das transparente Gummi schmiegte sich eng an ihrer Haut, betonte jede Kurve und während sie ihre Brüste mit Gel einrieben, stöhnten sie übertrieben. Es war unwirklich, fesselte aber völlig meine Aufmerksamkeit.

Ich legte mich wieder ins Bett, um zuzusehen. Kurz darauf war ich extrem erregt und mein Penis gut durchblutet. Erst als ich beim Anschauen des Videos fertig masturbiert hatte, konnte ich wieder wegschauen und nachdenken: ‚Was für ein seltsames Hotel mit nur einem Fernsehkanal und das ist auch noch ein Porno!‘
Ich fühlte mich seltsam schuldig. Es fühlte sich falsch an, bei solch einem perversen Anblick Freude daran zu empfinden, wie zwei Frauen masturbierten, noch dazu in Gummikleidung. Sicherlich hatte ich im Internet schon hin und wieder ein Bild dieser Art gesehen, aber ich hatte diesen Fetisch nie richtig verstanden. Das Video hier war etwas ganz anderes: etwas viel kraftvolleres und gut gemacht.

Ich verbrachte den Rest des Abends damit, mit Fernsehen. Nach dem Film kam eine weitere Kochshow, die überraschender Weise sich ausschließlich um Gemüseputzen und Kartoffelschälen drehte. Dabei sprach die Erklär-Frau wieder nur deutsch aber sie war süß und streichelte mit ihren rosa Latexhandschuhen den Porree außergewöhnlich liebevoll: ‚Sind die hier in Deutschland alle so?‘, fragte ich mich, bevor ich in einen unruhigen Schlaf fiel. Ich habe mich noch nie richtig wohlgefühlt in Hotelbetten, am Besten schläft man eh daheim.

*****

3. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 01.04.24 23:06

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Am nächsten Morgen versuchte ich, meinen Onkel über das Hoteltelefon anzurufen. Da es keinen Mobilfunkempfang gab, gab es keine Alternative. Es gab keine Antwort von seiner Nummer und keinen Anrufbeantworter. Ich beschloss, meine Autowerkstatt in England anzurufen und zu fragen, ob sie mir einen Rat bezüglich des Benzins und den Winterreifen geben könnten. Deren Nummer war ständig besetzt und ich konnte nicht durchkommen.

Ich gab auf, beschloss, es später noch einmal zu versuchen. Mein Weg führte mich zur Rezeption, um zu sehen, ob sie eine Karte der Gegend oder eine andere deutsche Lösung für mich hätten. Die Rezeption war immer noch sehr dunkel.
Die einzige Karten, die mir die Rezeptionistin an bieten konnte, war nicht sehr hilfreich: Eine war diese vereinfachte Darstellung von Wanderwegen rund um das Hotel, die andere zeigte, wie man von der nächsten Hauptstraße hierher gelangt. Das waren Entfernungen von mehr als dreißig Kilometern, die ohne mehr Benzin mit meinem Auto unmöglich wären. Ich fragte die Rezeptionistin, ob es eine andere Lösung gäbe.

„Gibt es in der Nähe einen Ort, an dem ich Benzin bekommen könnte?“
„Entschuldigung, einundvierzig Kilometer bis zur nächsten Autotankstelle. Aber die hat am Wochenende zu. Vielleicht in andere Richtung - da gibt es Tankstelle mit der Autobahn – ich glauben so 60 km von hier.“
„Gibt es hier Benzin? Was schlagen Sie vor, soll ich machen? Ich kann ja nicht mit einem Kanister loslaufen.“

„Wir haben hier vielleicht Benzin in Eimer oder wie sagt man richtig? Jemand wird sie bald finden. Ich rufe Sie in Ihr Zimmer mit Telefon. Bitte warten Sie, wir kümmern uns gern um Sie.“

„Okay. Danke“, sagte ich erleichtert, dass das Problem anscheinend gelöst war. Ich ging zurück in mein Zimmer, um zu warten.

Mir war langweilig, also schaute ich mich im Raum nach etwas zu tun um. Auf dem einzigen Senders meines Hotelfernseher schien es nichts Interessantes zu geben, es ware jetzt eine Verkaufsshow zu sehen, natürlich auf Deutsch. Eine korpulente Dame pries irgendeine Unterwäsche, die ihr half ihre Figur zu optimieren. Ich mochte dem nicht folgen es war langweilig.
Normalerweise gab es in einem so schönen Hotel immer Filme mit Untertiteln in Englisch, aber ich kam mit der Fernbedienung keinen Schritt weiter. Auch Batterie aus und wieder einbauen half nichts. Es schien seltsam, dass sie den Koch-/Verkaufs-/Pornokanal kostenlos zur Verfügung stellten und dann die normalen Sender ausschlossen. Doch irgendwie ulkig diese Deutschen, so was gab es daheim nicht. Die Kombination der Inhalte war vielleicht für eine lesbische deutsche Zielgruppe, oder?

Ich öffnete und durchsuchte wie ein Idiot alle Schränke und versuchte krampfhaft herauszufinden, ob ich irgendwo eine Anleitung für den Fernseher übersehen hatte. Dann kam mir der Gedanke, noch einmal in dem großen Badschrank zu schauen. Soweit ich mich erinnern konnte, war dort nichts außer einem Haufen ungewaschener Handtücher, aber vielleicht ich hatte beim ersten Mal nicht richtig nachgesehen.

Da ich nichts Besseres zu tun hatte, schaute ich einfach noch einmal nach. Der Haufen war eigentlich sowohl Bett- als auch Badezeugs, und der Haufen war größer als ich ihn beim ersten mal abgespeichert hatte. Bei näherer Betrachtung, erschien er mir ungewohnt, eine Ecke erregte meine Aufmerksamkeit. Ich räumte ein Paar Stoffe beiseite und darunter verbargen sich einige Kisten, und dahinter wiederum befand sich ein kleiner Rollkoffer. Der seltsame Geruch von Silikon und einem unbekannten Putzmittel war hier stärker als im Rest des Bades.

Ich wusste, dass das Zeug nicht meins war, aber ich beschloss, es mir trotzdem anzusehen. Ich hatte erwartet, dass der Koffer leer oder verschlossen wäre, aber das war nicht der Fall.
Ich zog ihn heraus und öffnete diesen. Der Koffer war gefüllt mit Männerkleidung, Reiseführern und den üblichen Touristenaccessoires. Nichts davon war von Interesse, und ich wollte das Gepäck nicht zu aufdringlich durchwühlen, meine Neugierde und Manipulation nicht offensichtlich machen.

Ich hatte nicht die Absicht zu stehlen, ich war nur neugierig. Das einzige, was länger mein Interesse hervorrief, war eine Broschüre des Hotels. Ich konnte das Deutsch nicht verstehen, aber es schien etwas über besondere Dienstleistungen des Hotels auszusagen, die irgendwie auf den Chef- oder Elitekunden zugeschnitten oder maßgeschneidert werden. Ich habe auch darüber nachgedacht, um welche Dienste es sich dabei handeln könnte, aber die Broschüre selbst schien zu diesem Thema sehr ausweichend zu sein, oder vielleicht verstand ich die Formulierung einfach nicht richtig. Bilder gab es nur von den Außenanlagen, vom Essen und herrlich Naturaufnahmen. Eine doch recht streng aussehende Frau auf der letzten Seite, ich vermute die Hoteldirektorin in einem sehr edlen und teuren schwarzen Businesskostüm versprach in Englisch:

Please do not hesitate to ask us to fulfill your wishes. We will make it happen, I promise.


Ich hätte an deren Stelle ein besseres Foto der Chefin ausgewählt, eins bei dem sie ein bisschen lächelt vielleicht. Das hier wirkte eher so, als würde sie nicht die Wünsche erfüllen sondern die Gäste müssten umgedreht eher ihre Wünsche erfüllen.

Ich steckte die nichtssagende nutzlose Broschüre zurück in den Koffer und verstaute diesen wieder hinten im Schrank. Ich wollte gerade die Handtücher darüberbreiten, da gewann die Neugierde bezüglich der kleinen Päckchen Oberhand.

Ich zog eine der Kistchen heraus. Es handelte sich um ein Standardpaket von UPS, wie man es mit der Post verschickt, in etwa so groß wie ein Schuhkarton, ohne dass das Äußere einen Hinweis gab, was darin war. Es war noch ein Aufkleber angebracht, der irgendeine Adresse in Hamburg angab aber nicht die des Hotels als Ziel auswies – das Feld Absender war leer.
Der Pappkarton war bereits sorgfältig mit einem Messer geöffnet worden, also konnte ich den Deckel anheben und mal nachschauen. Darin befand sich ein Durcheinander von Seidenpapier und jetzt wurde sofort klar, dass das hier die Quelle des eigenartigen Duftes war. Das war wirklich intensiv aber ich konnte es noch immer nicht zuordnen. Womit war diese Kiste wohl gefüllt?
Zunächst habe ich zwischen dem Papier gar nichts gefunden. Einen Moment lang dachte ich, dass es sich um eine leere Kiste handelte, in der vielleicht Porzellan oder Glas verschickt worden war, aber als ich tiefer in die Verpackung hineingriff, stellte ich fest, dass noch etwas anderes darin war. Meine Finger fanden etwas Glattes, Kühles und Weiches, das sich ungewöhnlich anfühlte. Ich zog das Papier beiseite und fand einen Haufen schwarzen Gummimaterials mit weißem Staub benetzt.

Als ich es aus dann doch neugierig vollständig aus der Schachtel nahm, stellte ich fest, dass es sich um eine Art Kleidungsstück handelte. Ich breitete es aus und es schien eine Art Gummitrikot zu sein. Vom Schnitt her wie für eine Turnerin oder Tänzerin mit kurzem Arm. Es sah aber ganz anders aus als das eigenartige durchsichtige Material in dem Lesbenvideo von letzter Nacht: Es war undurchsichtig, mattschwarz und mit weißem Puder benetzt. Der Geruch war eindeutig nach Gummi, nicht nach Frühling oder Schokolade. Ich hätte nie gedacht, dass Latex so intensiv riechen würde.

Meine Finger machten Abdrücke im Staub, als ich es gerade vor mir ausrichtete und näher betrachtete. An jeder Schulter befand sich ein kurzer schwarzer Reißverschluss und an der Unterseite im Schritt eine Art geformte Auswölbung: „Ups, die sieht ja aus wie ein obszön großes Paar Schamlippen!“, entfuhr es mir.

So etwas wie das Zeugs hier aus der Schachtel beziehungsweise die Outfits, die die Frauen auf dem Pornokanal trugen, hatte ich noch nie zuvor gesehen, geschweige denn in der Hand gehabt. Auch hätte ich nie gedacht, dass ich Frauen mögen könnte, die scheinbar keine Haare haben – obwohl das nur eine Illusion war, die durch die enge Gummihauben erzeugt wurde.
‚Warum denke ich jetzt schon wieder an die Pornoluder?‘, ich war irgendwie nicht bei der Sache und hielt das Trikot immer noch vor mir, „Was all diese Dinge angeht, die ich gerade hier am Arsch der Welt erleben, ich weiß nicht was ich denken und davon halten soll.‘

Mir wurde langsam klar, dass diese ganzen seltsam aussehenden Gummi-Outfits das Erotischste waren, was ich je zuvor gesehen hatte. Sie gingen weit über den Reiz einer einfachen nackten Frau hinaus, so schön sie auch unbekleidet sein mochte.
Es war für mich nicht leicht, damit klarzukommen: Mein ganzes Leben lang hatte man mir gesagt, dass solche Dinge falsch seien, pervers und obszön und auch ungehörig.

Ich wusste, dass es eigentlich das Richtige war, das Gummiding direkt wieder in die Schachtel zu legen. Vorher sollte ich meine Fingerabdrücke so gut wie möglich zu entfernen und dann alles wieder so im Schrank verstecken, wie ich es gefunden hatte.

Ich zögerte. Natürlich könnte ich es tun. Der Videoabend hatte mich sehr neugierig gemacht, selbst mal das Gummi auf der Haut zu erleben und die Gedanken waren frei. Ich hielt das Trikot vor meinen Körper und schaute in den Spiegel:
‚Ich hätte nie gedacht, dass es so weich und anschmiegsam ist.
Eigentlich kann ich mir gut vorstellen, dieses glatte, glitschige Latexzeugs mal auf meiner Haut zu spüren. Ach was solls, ich habe eh viel Zeit totzuschlagen. Ich werde den Trikotanzug einmal mal anprobieren, ihn dann waschen und mit Talkumpuder aus dem Badezimmerschrank wieder benetzten. Das sieht dann aus wie vorher, niemand würde es bemerken!‘

Bald schon war ich aus meinen Baumwoll-Klamotten geschlüpft hatte diese achtlos auf Bett geworfen und war irgendwie neugierig und hoffnungsfroh auf ein kleines Abenteuer.
Ich öffnete die Schulterreißverschlüsse schlüpfte mit den Beinen in das Trikot hinein und hatte das Ding gerade bis zum Schritt um meine Oberschenkel hochgezogen, da bemerkte ich ein Innenleben. Es schien hier zwei kleine Beutel zu geben, in den meine Eier passen würden. Jeder war einzeln gehalten und lag irgendwie hinter einer der voluminösen Schamlippen. Es tat ein wenig weh, die Eier dort hinein zu bekommen, aber sobald sie an Ort und Stelle waren, war es bequemer als gedacht.
Ebenso schien es eine Tasche für meinen Penis zu geben, diese entdeckte ich am unteren Ende der Vagina. Die Röhre war allerdings nach hinten gebogen und ganz weiß voller Talkumpulver.
‚Ich kann mir darauf keinen Reim machen, anscheinend handelt es sich hierbei doch um ein Kleidungsstück für einen Mann, der sich gern mal als Frau tarnen möchte?‘

Mein Penis schien überhaupt kein Problem zu haben und rutschte leicht in das Talkumloch. Die Art und Weise, wie die Konstruktion die Haare auf meiner Haut einklemmte, war jedoch schmerzhaft. Mit einigem Mühen gelang es mir, den Penis nach hinten zwischen die Beine zu klemmen, die Hoden in den Schamlippen zu versenken und alles es fest um meinen Körper und über den Hintern zu ziehen. Ein enges Band aus festerem Gummi umschloss meine Taille sehr beengend. Das war anstrengend das in Position zu zerren - der Rest dagegen ließ sich dann aber leichter über die Brust ziehen und wirkte vorne recht locker. Nun konnte ich endlich die Reißverschlüsse an den Schultern schließen.

Das Gefühl des neuen Trikots und die enge Gefangenschaft darin waren außergewöhnlich, obwohl meine Arme und Beine unbedeckt waren, fühlte es sich an wie ein ganz enger Taucheranzug. Mein Penis versuchte nun, in seiner Höhle zwischen meinen Beinen hart zu werden. Aber viel ging da nicht, er schwoll gerade so ein bisschen an, wie es die Konstruktion zuließ. Wenn er nach hinten gebogen war, war er nicht in seinem Element. Er sehnte sich nach Befreiung und ich streckte meine Hand aus, um zu versuchen, meinen Peniskopf hinter den riesigen geformten „Schamlippen“ zu finden. Ich konnte ihn hinten fast vor meinem Afterloch liegend ertasten und genoss wie meine Hand ihn durch das Gummi berührte und streichelte. Also legte ich mich zurück auf das Bett und tat mein Bestes, um mich bis zum Orgasmus zu reiben. Obwohl ich ihn und meine Eier auch durch die dicke Gummiabdeckung stimulieren konnte, reichte es nicht, ich hatte wohl in der Nacht zuvor zu oft abgespritzt. Jetzt mit diesem begrenzten Rubbeln war keine Chance zum Höhepunkt zu kommen.
Andererseits hat mich das Latex begeistert - es fühlte sich einfach himmlisch gut an - in seinem festen Griff zu sein.

Ich kämpfte noch ein bisschen um meine Befriedigung, dann gab ich auf, stand aus dem Bett auf, um mich im Spiegel anzusehen. Ich fand zunächst, dass ich ziemlich albern aussehe. Da stand ich mit einen schwarzen Gummianzug mit grotesken, übergroßen Schamlippen und an den Seiten lugten Büschel von Schamhaaren heraus.
Meine Taille wirkte in der Tat etwas feminin – zusammengedrückt wie sie war – aber meine farblosen blassen weißen Arme und Beine sahen im Vergleich zu der schwarzen Oberfläche sehr traurig aus und zerstörten jede Anmut. Außerdem sah das Trikot mit dem ganzen Talkumstaub aus, als würde ich ein Outfit aus einem schmutzigen Fahrradschlauch tragen. Ich betrachtete mich im Spiegel und kam mir idiotisch vor.

Dann klingelte plötzlich das Zimmertelefon und ich zuckte zusammen.
Es war der Empfang des Hotels, der mit mitteilte, sie wären bereit, mir beim Auftanken meines Autos zu helfen. Ich sagte nur hastig: „Ich bin in einer Minute unten bei ihnen“
Als ich den Hörer auflegt hatte, überkam mich Panik.
Schnell machte ich mich daran, das Outfit auszuziehen, aber das ging nicht …
Irgendwie hatte ich es geschafft, die Gummilasche in dem rechten Schulterreißverschluss einzuklemmen und konnte diesen nicht öffnen.
Dann riss ich panisch daran herum und die Lasche brach vom Reißverschluss ab.
Ungläubig betrachtete ich das kleine Metallteil in meiner Hand.
„So ein Mist!“ fluchte ich laut.

Mit nur einer Schulter offen konnte ich das Trikot auf keinen Fall ausziehen, nur wenn ich es mutwillig zerreißen würde. Wenn ich überhaupt stark genug dafür wäre.
Das Einzige, was ich tun konnte und jetzt irgendwie in Erwägung ziehen sollte war, den Reißverschluss an der anderen Schulter auch wieder zu schließen und meine Kleidung über das Trikot anzuziehen.
Ich müsste mir später irgendeine Geschichte ausdenken und vielleicht sollte ich am Telefon anbieten, für den Verlust aufzukommen, aber sicher erst sobald ich hier weit weg war. Oder vielleicht würde die Beschädigung erst bemerkt werden, lange nachdem andere Bewohner den Raum betreten hatten.
Ich seufzte: ‚Was auch immer meine Lösung ist, ich werde diese erst umsetzen, wenn ich endlich dieses vermaledeite German Hotel verlassen habe!“.

*****
4. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 03.04.24 07:52

Bis hie her eine schöne Geschichte,die noch sehr viel mehr verspricht.Bin sehr gespannt,wie es weiter geht.
5. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 03.04.24 22:35

Lieber Glatzkopf,

danke für Deinen wohlwollenden Kommentar.
Am Sonntag geht es weiter, versprochen!
Und so ganz unter uns: 20 Seiten habe ich bereits übersetzt und weil die mal mehr mal weniger lieblos im Detail beschrieben waren, habe ich 30 Seiten draus gemacht.
Langsam gefällt mir die Geschichte und ich bin gespannt wo die Ausschmückungen von Kristiane2 enden wird, ich befürchte AUSUFERND!

JEDER Kommentar willkommen.

Liebe Grüße K2

P.S. ich habe mal 2022 alles in Englisch gesichert und das Ende gelesen, wow das hätte ich nicht erwartet.
Und - ich bin total überrascht, heute finde ich das Original nicht mehr und A.A. hat sich immer noch nicht auf meine Mail gemeldet. Offensichtlich findet sie/er es gut, dass es endlich Weltliteratur wird.
6. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Ihr_joe am 03.04.24 23:13


Zitat

P.S. ich habe mal 2022 alles in Englisch gesichert und das Ende gelesen, wow das hätte ich nicht erwartet. Und - ich bin total überrascht, heute finde ich das Original nicht mehr und A.A. hat sich immer noch nicht auf meine Mail gemeldet. Offensichtlich findet sie/er es gut, dass es endlich Weltliteratur wird.


Ich muss leider darauf hinweisen, dass ohne die Zustimmung des Rechteinhabers auch keine übersetze Veröffentlichung hier möglich ist.

Oft wird das Veröffentlichungsrecht auch auf den Betreiber einer Webseite abgegeben, in dem Falle würde dessen Zustimmung reichen. Besser wäre natürlich der Autor.

In dem Fall tut es mir besonders Leid, weil ich den Anfang der Geschichte zumindest spannend fand.

Bislang habe ich K2 gebeten nicht mehr zu veröffentlichen. Rechtlich ist es möglich Auszüge einer Geschichte als Info oder Vorschau zu veröffentlichen, um beispielsweise eine Kritik zu verfassen.

Ich denke aber, das Maximum ist erreicht, in dem so etwas ohne Konsequenz vom Autor oder dessen Erben geduldet werden muss.

Ihr_joe
7. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 04.04.24 21:58

Hi OK_Joe,

dann warten wir mal ob A.A. sich jemals wieder meldet oder die Story für immer verschollen bleibt.

Ich habe kein Problem die REGELN hier zu akzeptieren, die Story habe ich ja und kann sie für mich übersetzen nur nicht TEILEN.

Liebe Grüße
Kristiane2
P.S. ich melde mich
8. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 07.04.24 16:14

Liebe Leser,

also das ganze scheint aussichtslos, die Autorin / der Auto des Originals meldet sich noch immer nicht und ich habe da auch wenig Hoffnung.

Am Ende der Originalgeschichte "the dolls's house hotel"
steht eine eMail Adresse aber niemand antwortet darauf: [email protected]

Vom Original habe ich ca. 40 Seiten von 315 fertig übersetzt aber aus den 40 Seiten sind jetzt wegen meiner Ausschmückungen über 60 Seiten geworden.

Drei Leser haben mich angeschrieben und um Versand per Mail gebeten, diese Option bleibt mir ja später immer noch, wenn sich hier keine Lösung findet.

Das Urheberrecht sagt: 70 Jahre nach dem Tod des Autors, kann man machen was man will. Also wenn wir annehmen, dass A.A. 2005 gleich nach der Veröffentlichung gestorben ist, dann könnte ich die deutsche Übersetzung 2075 hier riskieren. Ups das sind ja noch 50 Jahre.

Ich melde mich nächsten Sonntag wieder
Liebe Grüße
Eure K2
[email protected]
Statistik für alle die an Statistik glauben: 4116 Leser in der ersten Woche -- Mein erster Roman 2022 erreichte 15.000 pro Woche -- entweder es gibt hier weniger Leser als damals oder das neues Werk ist langweiliger
9. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Klett-max am 07.04.24 16:29

Von der Suchanfrage nach unlimitedmail.org wird man nach https://soltecsis.com/ umgeleitet. Es kann auch daran liegen, daß diese Mailadresse nicht mehr bedient wird, aber Genaueres weiß ich auch nicht...

EDIT meint:
Die angegebene Mailadresse wird auch von Google nicht als Treffer gefunden. Versuche mal, über Archive.org an mehr Information zu der veröffentlichenden Webseite des Textes zu finden, wenn sie, hoffentlich, dort gespeichert worden ist. Manchmal hat man Glück und findet einen Umweg, der trotzdem zum Ziel führen kann.
10. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Ihr_joe am 07.04.24 22:04

https://darkfictionofamy.wordpress.com/s...ls-house-hotel/

Ein Kontakt dürfte hier möglich sein.

Ohne groß nachzusehen, hier sind Verlinkungen zu X und so weiter.

Ihr_joe
11. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 07.04.24 22:24

Hallo Ihr_Joe,

das ist ja der Hammer, ich tippe im www rum und finde nix und Du findest den Autor mit einer eigenen Homepage.

Cool und Danke für den Tipp.
Ich habe den Kontakt gleich mal angeschrieben und hoffe auf die Erlaubnis.

Danke Joe und Grüße
Kristiane2
12. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 08.04.24 09:18

Es wär natürlich äußerst schade, auf Grund der vorgenannten Gründe,wenn diese Story nicht fortgeführt werden darf.Es war seit langem mal wieder eine Story,wo man sich richtig auf die Fortsetzung gefreut hat.Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deinen Bemühungen.
13. RE: German Country House Hotel

geschrieben von mithras am 15.04.24 19:08

So, ich lese gerade das Original in Englisch und es ist ein Genuss. Gut geschrieben wenn auch manchmal etwas langatmig.
Und wer nicht so gut in englisch ist, kann ja DeepL zum Übersetzen bemühen. Das kann kein Copyrightgesetz verbieten
14. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 17.04.24 21:58

Amy hat sich gemeldet, ich hoffe ich bekomme eine Freigabe, dann geht es hier weiter.

Liebe Grüße
K2

P.S. Grüße an Mithras, und ist der Unterschied zwischen der englischen Version und der deutschen gut oder ist meine ausgeschmückte Version noch langatmiger?
15. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 19.04.24 21:23

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Liebe Fangemeinde: Juhuuu heute hat Amy Amy die Übersetzung genehmigt.

Jetzt geht es weiter und bitte seid so nett, wenn ihr meint wie Mithras, die Geschichte ist in der Übersetzung noch langatmiger und zu viel gedehnt, meldet Euch.
Eure [email protected]
16. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 19.04.24 21:28

Fortsetzung vom 1.4.2024

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Ich kämpfte noch ein bisschen um meine sexuelle Befriedigung, dann gab ich auf, stand aus dem Bett auf, um mich im Spiegel anzusehen. Ich fand zunächst, dass ich ziemlich albern aussehe. Da stand ich mit einen schwarzen Gummianzug mit grotesken, übergroßen Schamlippen und an den Seiten lugten Büschel von Schamhaaren heraus.
Meine Taille wirkte in der Tat etwas feminin – zusammengedrückt wie sie war – aber meine farblosen blassen weißen Arme und Beine sahen im Vergleich zu der schwarzen Oberfläche sehr traurig aus und zerstörten jede Anmut. Außerdem wirkte das Trikot mit dem ganzen Talkumstaub, als würde ich ein Outfit aus einem schmutzigen alten Fahrradschlauch tragen. Ich betrachtete mich im Spiegel und kam mir idiotisch vor.

Dann klingelte plötzlich das Zimmertelefon und ich zuckte zusammen.
Es war der Empfang des Hotels, der mit mitteilte, sie wären bereit, mir beim Auftanken meines Autos zu helfen. Ich sagte nur hastig: „Ich bin in einer Minute unten bei ihnen“
Als ich den Hörer auflegt hatte, überkam mich Panik.
Schnell machte ich mich daran, das Outfit auszuziehen, aber das ging nicht …
Irgendwie hatte ich es geschafft, die Gummilasche in dem rechten Schulterreißverschluss einzuklemmen und konnte diesen nicht mehr öffnen.
Dann riss ich panisch daran herum und die Lasche brach vom Reißverschluss ab.
Ungläubig betrachtete ich das kleine Metallteil in meiner Hand.
„So ein Mist!“ fluchte ich laut.

Mit nur einer Schulter offen konnte ich das Trikot auf keinen Fall ausziehen, nur wenn ich es mutwillig zerreißen würde. Wenn ich überhaupt stark genug dafür wäre.
Das Einzige, was ich tun konnte und jetzt irgendwie in Erwägung ziehen sollte war, den Reißverschluss an der anderen Schulter auch wieder zu schließen und meine Kleidung über das Trikot anzuziehen.
Ich müsste mir später irgendeine Geschichte ausdenken und vielleicht sollte ich am Telefon anbieten, für den Verlust aufzukommen, aber sicher erst sobald ich hier weit weg war. Oder vielleicht würde die Beschädigung erst bemerkt werden, lange nachdem andere Bewohner den Raum betreten hatten.
Ich seufzte: ‚Was auch immer die Lösung ist, ich werde diese erst umsetzen, wenn ich endlich dieses vermaledeite German Hotel verlassen habe!“.

Ich fand meine Sache, sauber zusammengelegt auf einem Stuhl am Fenster.
Ich wunderte mich: ‚Wie lange hatte ich denn geduscht, wenn die unbemerkt sowohl das Essen gebracht haben als auch meine Wäsche aufgeräumt haben. Ist das überhaupt erlaubt, dass die meinen Raum betreten, wenn ich unter der Dusche stehe? Wahrscheinlich ist in Deutschland alles möglich.‘
Ich zog mich schnell an und hoffte, dass meine normale Kleidung alles bedeckt und auch das Trikots keine Gummigeräusche von sich gibt. Vor dem Spiegel checkte ich das kurz - dies schien der zu klappen, solange ich mich vorsichtig und langsam bewegte.

„Bitte stellen Sie Ihr Auto in die Mitarbeitertiefgarage. Ich gebe Ihnen die Remote Control für die Parkgarage.“, begrüßte mich die Rezeptionistin hinter ihrem dunklen Tresen freundlich und suchte in einer Schublade.
Ich hielt mich besser weit von ihr entfernt, damit sie ein eventuelles Quietschen nicht hören könnte und war mir sicher mein dicker Outdoor-Mantel deckt das Trikot sauber ab.
„Hier …“, sie überreichte mir eine Checkkarte und ich trat näher, „… ich hoffe das klappt, die Einfahrt ist rechts hinter dem Haus.“
Sie hielt die Karte ein wenig länger fest als nötig und so hielten wir gewissermaßen Händchen über die Karte und lächelten einander verlegen an.
„Darf ich sie was fragen?“
„Ja gern!“, ich hätte nur zu gern stundenlang mit ihr geplaudert und geflirtet aber nicht so lange ich in dem Trikot gefangen war.
„Sie riechen angenehm! - Welches Parfüm haben sie? – Ist das aus England?“
Jetzt zog ich heftiger an der Garagen-Checkkarte, sie glitt ihr aus der Hand und ich trat schnell einen Schritt zurück: „Ich weiß nicht … ach ja … Hugo Boss glauben ich.“, stotterte ich.
„Das riecht echt cool…“, erwiderte sie mit einem breiten Lächeln, „…ich mag es, wenn Männer gute Mode und gutes Aussehen haben und gut riechen. Ihr Parfüm ist außergewöhnlich, wenn ich sagen darf das.“
Ihr Englisch war unbeholfen aber ihre Worte klangen aufrichtig und ehrlich, nicht wie eine im Service gekünstelte Freundlichkeit. Aber ganz offensichtlich spielte sie auf meinen leichten Geruch nach Latex an, den ich jetzt auch verstärkt wahrnahm.
„Danke, jetzt muss ich weiter nach meinem Auto schauen. Ihnen noch einen schönen Tag.“

Als ich in die eiskalte Luft hinaustrat, wurde mir klar, dass es wieder stark schneite, offensichtlich schon seit einiger Zeit, der Parkplatz war nicht geräumt und keine einzige Spur zu sehen. Der Schnee auf Parkplatz war bereits zehn Zentimeter tief und es wäre echt schwierig, mein Auto mit der Sommerbereifung hier zu bewegen, Schneeketten wären jetzt angebracht. So konnte ich auf keinen Fall irgendwohin fahren. Ich musste wohl oder übel warten, bis der Schneefall aufhören würde und die Straße geräumt waren.

Es fiel mir schwer mein Auto die paar Meter um die Ecke bis hinunter zur Kellerabfahrt zu bewegen, die Räder drehten immer wieder durch. Rechts zeigte ein Pfeil in der Tiefgarage „Mitarbeiter-/Gästeparkplatz“, in der fast zwei Dutzend Autos standen.
Die meisten davon waren viel luxuriöser als meine alte Schüssel. Waren das die Führungskräfte des Hotels? BMW und Mercedes umringten mich, es gab sogar einen Porsche Geländewagen und zwei rote Sportwagen aus Italien. Was auch immer hier im Landhaus-Hotel vor sich ging, die Angestellten wurden offensichtlich gut bezahlt.

Ich parkte einfach zwischen den Luxusschlitten wartete eine Weile im Auto, aber es kam niemand mit einem Benzinkanister. Das Garagentor hatte sich bereits automatisch geschlossen und so schlenderte ich durch die Garage auf der Suche nach meinem Retter oder wenigsten dem Weg nach draußen. Zuerst fand ich das Treppenhaus - hinter einem Vorhang aus durchsichtigen Plastikstreifen befand sich eine schwere Stahltür, die zu einem Treppenaufgang führte. Meine Schritte hallten laut, da hier anders als im restlichen Hotel Stahlstufen verbaut waren. Nach mehr als hundert Stufen gelangte ich an eine erste Tür, verschlossen ohne Klinke. Weiter oben, ich war bestimmt schon im siebten oder achten Stock stand die Rezeptionistin lächelnd in einer weiteren Stahltür: „Hoppla, hier kann man sich verlaufen leicht.“
Wir betraten den gegenüberliegenden Fahrstuhl und fuhren zurück in die Lobby, sie machte ein freundliches Gesicht und hatte ihre blassen Hände in eine Art Muff reingesteckt. Ein recht interessantes röhrenförmiges Teil aus weißem Pelz, so was kannte ich nur aus alten Filmen. Vielleicht war ihr kalt.
Ich konnte sie im verspiegelten Fahrstuhl ausgiebig betrachten, da ich hinter ihr stand. Ihre Figur war traumhaft, das Becken und die Taille bildeten einen starken Kontrast und ihren Busen würde ich als mehr-als-üppig bezeichnen. In der Tat eine 1A Stewardess mit der ich gern in den Urlaub geflogen wäre. Spontan fielen mir die Zahlen 90 – 60 – 90 ein und ich sabberte und schluckte hörbar.
Sie sog hörbar die Luft über die Nase ein und wiederholte: „Sehr außergewöhnliches Parfüm, toll!“

Sofort waren meine lüsternen Gefühle verflogen.

"Haben sie Benzin bekommen?" fragte sie als sie wieder hinter dem dunklen Tresen stand.

"Äh, nein. Sollte etwa jemand dort runterkommen und mir gleich helfen?"

"Ja, da hätte jemand sein sollen.", sagte sie, zuckte mit den Schultern, „Lassen sie einfach den Schlüssel hier - ich kümmere mich drum.“

"Wie auch immer, es schneit weiterhin stark. Ich kann nicht losfahren", sagte ich kraftlos und zuckte nun auch mit den Schultern.

"Das ist schlimm. Sie dann bleiben noch eine Nacht?«

"Ich denke schon. Es gibt keine großen Alternativen.", sagte ich.

»Das ist wahr«, erwiderte sie freundlich und schwieg lächelnd.

Ich war unzufrieden über meine schreckliche Konversation als ich danach in mein Zimmer zurückkehrte. Wenn ich wirklich vorhatte, mit der Rezeptionistin zu plaudern und zu flirten, müsste ich es deutlich besser machen als das eben.

Das leichte Quietschen unter meiner Kleidung erinnerte mich daran, dass ich jetzt wenigstens etwas mehr Zeit habe, um an dem verklemmten Reißverschluss zu arbeiten. Vielleicht könnte ich mir eine Schere oder ein Werkzeug besorgen, um das Problem zu lösen. Ich verfluchte mich ein wenig dafür, dass ich nicht in der Garage nach etwas gesucht hatte. Ich bezweifelte aber auch, dass ich jetzt überhaupt noch den Weg dorthin zurückfinden würde, geschweige denn mit all den Türen und Schlössern fertig werden würde. Vielleicht gab es etwas Nützliches hier in dem Raum, das ich bisher übersehen hatte.

Da war nichts - kein Necessaire, keine Schere oder Nagelfeile im Bad zu finden.
Wahrscheinlich müsste ich bis zum Mittagessen warten und könnte mit meinem Besteck probieren. In meiner Verzweiflung durchsuchte ich nochmals den fremden Koffer in der Hoffnung, dort etwas Brauchbares zu finden, aber darin war alles was ein Mann so braucht aber keine scharfen Metallgegenständen.

Frustriert beschloss ich, jetzt da ich wieder einmal im großen Badeschrank stand, nachzusehen was in den anderen UPS-Kisten wohl drin war.

Sie enthielten alle Gummibekleidung!
‚Wenn man das überhaupt so lapidar Kleidung benennen kann…“, dachte ich, ‚…sich damit BE-kleiden war bestimmt nicht der richtige Begriff für diese Fetischmode - vielleicht besser BE-decken oder ER-freuen oder Schweinkram.‘

Als ich die meisten von den Kisten durchgeschaut hatte, war meine Überzeugung, dass dieser Besitzer von dem Koffer auch noch ein komplettes Latex Outfit in Kartons mitgebracht hatte.
Oder war das gar nicht sein Zeugs? Warum hatte er die paar Latexstücke nicht einfach in seinen Koffer gepackt, da war ja noch reichlich Platz.
Wir hatten hier neben dem außergewöhnlichem Trikot, welches ist unglücklicherweise immer noch tragen musste, eine Strumpfhose offen im Schritt, einen Rock, eine Art Kleidungsstück mit Schnürung und Schnalle, von dem ich annahm, dass es sich um ein Korsett handeln musste, langärmelige Handschuhe, eine offene Kapuze mit Schulter und Armlöchern, die hinten mit einem Reißverschluss versehen waren, eine weitere Kapuze mit einer Mischung aus durchsichtigem und schwarzem Gummi, nahezu ein komplettes Outfit.
Und dann gab es noch – nicht in einem UPS-Paket sondern von Zalando - hochhackige Latexstiefel mit einer Schnürung, wie ich sie nur von Wanderstiefeln kannte.

Es gab immer noch einige Artikel, die ich nicht einordnen konnte und zurückgelegte und ein paar kleinere Kartons, in die ich gar nicht geschaut hatte.
Nach meinem Missgeschick mit dem Trikot beschloss ich, dass ich, wenn ich dennoch dieses Zeugs teilweise anprobieren wöllte, es bis spät in die Nacht verschieben sollte, wenn es keine Chance mehr gab, vom Zimmerservice gestört zu werden.
Auch gefiel mir der zweite Gedanken gar nicht, war es doch alles in allem ziemlich blöd sich mit weiterer Frauenkleidung zu beschäftigen, aber anderseits war ich einfach auch irgendwie neugierig geworden.
Dieses hier wäre wahrscheinlich meine einzige Chance im Leben, so etwas außergewöhnliches zu tun, und somit könnte ich genauso gut versuchen, das Beste aus meinem Unglück hier mit dem Schneechaos zu machen.

Ganz im Gedanken beschloss ich erstmal zum Mittag ein Steak zu bestellen. Ich war mich sicher dass ich dann ein anständiges spitzes scharfes Messer dabei hatte und fügte meiner Bitte nach etwas Schreibzeug hinzu. Wie hatten sie gesagt, das Restaurant würde den ganzen Winter geschlossen sein, und daher musste ich sicher allein hier auf dem Zimmer essen. Ich fragte mich auch, ob ich im Moment der einzige Gast hier war. Niemanden sonst hatte ich gesehen, andererseits hatte ich auch nicht wirklich die Chance gehabt, jemanden irgendwo zu treffen, ich war ja nur im Zimmer oder an der Rezeption. Andererseits das Parkhaus war halb gefüllt. Ich sollte mal einen Rundgang wagen.

Mein F1 bis F13 Gang hatte keine weiteren Türen als die zu den Zimmern und auch keine weiteren Sehenswürdigkeiten. Nach wie vor war alles sehr ruhig und aus keinem Zimmer drangen Laute. Ich ging mit dem Plan zurück auf mein Zimmer, mal aus dem Fenster zu schauen, ob aus irgendeinem anderen Zimmer Licht nach draußen dringt.
Das ging nicht, meine Fenster hatten keine Knaufe und so konnte ich kein einziges öffnen und nicht nach rechts und links schauen.
Zurück am Ende meines Flurs, versuchte ich zunächst den stockdunklen gegenüberliegenden Flur zu betreten. Meine Karte erzeugte aber nur ein rotes Licht, also blieb dieser mir verschlossen. Auch auf den anderen drei Etagen, Gänge A&B ganz oben, C&D in der Mitte ließen mir keinen Zutritt.

Ich ging zurück in die Eingangshalle, lief kurz grüßend an der Rezeptionistin vorbei schnurstracks zur Ausgangstür, die ohne Zutun automatisch öffnete und fand mich in einem Schneetreiben wieder. Wissbegierig stapfte ich über den Parkplatz, um mir das Gesamtgebäude anzuschauen aber das Ergebnis war enttäuschend.
Durch all diese Schneeflocken konnte ich nur erkennen, das Gebäude hat rechts und links von der Eingangshalle Anbauten mit drei Etagen und ohne Balkon nach vorn. ganz links unten war offensichtlich mein Zimmer. Ob irgendeins der Zimmer beleuchtet war, konnte ich nicht erkennen, die Glasfronten schienen aus getöntem Spiegelglas zu sein und alles wirkte dadurch sehr modern aber auch uneinsehbar.
Hinter der Eingangshalle ragte ein turmähnliches Gebäude empor mit schönen beleuchteten Balkonen ringsum jede Etage bis hoch zur 10 Etage. In diesen Teil hatte ich mich offensichtlich vorhin verlaufen, als ich irgendwo da oben von der Rezeption gerettet wurde.
Mir fröstelte trotz meines Outdoor-Mantels und so richtig schlau wurde man bei der schlechten Sicht nicht. Irgendwie sah das Gebäude modern und nett aus mit als den Lichtern und wirkte hinter den vielen Schneeflocken wie eine Libelle die kopfüber stand.

„Kalt draußen, oder?“, sie lächelte wieder mit ihrem schönsten Stewardess-Blick.

„Ja, in der Tat und es wird nicht besser.“, erwiderte ich und klopfte mir unbedacht die Schneeflocken vom Mantel - das darunter liegende Latex quittierte dieses leider mit einem lautstarken materialtypischen Quietschen.

Sie reckte interessiert den Hals in meine Richtung: „Was war das?“

„Ähm … ich weiß nicht.“, antwortete ich eindeutig überhastet und bemüht sofort das Thema zu wechseln, „… eine Frage: Gibt es neben mir überhaupt auch noch weitere Gäste?“

„Sicher!“, antwortete sie weniger freundlich und mich fest mit ihrem Blick fixierend.

Ich war mir sicher, sie hatte das Latexgeräusch gehört und wollte dem auf den Grund gehen.
Jetzt hieß es Abstand halten und keine weiteren unnötigen Geräusche erzeugen. War wohl keine gute Idee hier meinen Rundgang im Foyer zu beenden.
Ich wollte mich schnell abwenden und auf mein Zimmer flüchten aber sie hielt mich energisch zurück: „Fehlt ihnen was? Kann ich helfen? Wir hier vom Landhaus-Hotel immer wollen immer, das sie sich wohlfühlen.“

Ich stammelte weiter: „… äh nein, alles in Ordnung, ich fühle mich nur einsam hier und im Fernsehen läuft nur Schrott…“ und noch ehe ich überhaupt auf die Idee kam, sie nach einem Hausmeister zu fragen, der sich um meine Fernbedienung kümmert, trieb sie mich endgültig in die Flucht: „Ziehen sie doch einfach ihre Jacke aus und setzten Sie dort in die Couch. Ich bringe ihnen gern einen Kaffee und leiste ihnen fröhliche Gesellschaft.“

Zu jedem anderen Zeitpunkt meines Lebens hätte ich dieses Angebot einer so bezaubernden Person sofort angenommen - aber jetzt geriet ich in Panik. Ich kann doch nicht den Mantel ausziehen, dann sieht sie das Trikot.
„… nein ich geh mal wieder auf mein Zimmer, muss noch was erledigen …“

„So, so, …“, sagte sie ein wenig schnippisch, als wäre sie gekränkt, dass ich ihr Angebot ausschlage, „… aber sie müssen mir unbedingt verraten, wie ihr Parfüm heißt. Das ist cool.“

„… ähm ja, ich schaue nach wie das Zeugs heißt, ich glaube was von Hugo Boss oder so und ich sage ihnen nachher wie genau versprochen.“

„Und noch ein kleiner Tipp von mir: Nicht zu viel auftragen, Parfüm wirkt am besten wohldosiert, jetzt ist es - glaube ich - eine Nuance zu viel – es riecht gut aber zu viel.“

Jetzt war nichts mehr zu retten, ich flüchtete so schnell ich konnte und mein Kopf war nicht purpurrot von der Kälte sondern vor Scham.

*****

17. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 20.04.24 09:54

Ich bin sehr erfreut,daß nun die Erlaubnis vorliegt,daß uns diese Story weiter zugänglich ist.Erst einmal vielen Dank für die Bemühungen.Nachdem ich die Fortsetzung gelesen habe, bin ich natürlich neugierig,was es mit diesem merkwürdigen Hotel auf sich hat?
18. RE: German Country House Hotel

geschrieben von christoph am 20.04.24 15:34

schön das es weiter geht. Klasse.
Gruß Chirstoph
19. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 21.04.24 11:07

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Statistik für Leute, die an Statistik glauben: Seit der Veröffentlichung des letzten Teils: ca. +2000 Leser (9035) und + 2 Kommentare. Danke an Glatzkopf und Christoph, jetzt will ich Euch mal nicht mehr so auf die Folter spannen, "... was es mit diesem merkwürdigen Hotel auf sich hat." Andererseits, die nächsten zehn Seiten tragen noch nicht ganz dazu bei, vollständige Klarheit zu erlangen. Viel Spaß beim Lesen Eure K2

„Ziehen sie doch einfach ihre Jacke aus und setzten Sie dort in die Couch. Ich bringe ihnen gern einen Kaffee und leiste ihnen fröhliche Gesellschaft.“

Zu jedem anderen Zeitpunkt meines Lebens hätte ich dieses Angebot einer so bezaubernden Person sofort angenommen - aber jetzt geriet ich in Panik. Ich kann doch nicht den Mantel ausziehen, dann sieht sie ja das Latextrikot.
„… nein ich geh mal wieder auf mein Zimmer, muss noch was erledigen …“

„So, so, …“, sagte sie ein wenig schnippisch, als wäre sie gekränkt, dass ich ihr Angebot ausschlage, „… aber sie müssen mir unbedingt verraten, wie ihr Parfüm heißt. Das ist echt cool und riecht außergewöhnlich…“, sie überlegt kurz, „… ich komm nicht drauf aber irgendwoher kenne ich das.“

Meine Nase sagte mir ganz genau, welches Aroma das Trikot jetzt ausströmt. Ich trat einen Schritt zurück: „… ähm ja, ich schaue nach wie das Zeugs heißt und sage es ihnen nachher.“

„Und noch ein kleiner Tipp von mir: Nicht zu viel auftragen, Parfüm wirkt am besten wohldosiert, jetzt ist es - glaube ich - eine Nuance zu viel – es riecht gut aber zu viel.“

Jetzt war nichts mehr zu retten, ich flüchtete so schnell ich konnte und mein Kopf war nicht purpurrot von der Kälte sondern vor Scham.

*****


Der Zimmerservice lieferte das Mittagessen und das Briefpapier mit exaktem Timing um 12:00 Uhr und unerwartet perfekter Effizienz. Ich hörte ein Klopfen, sprang vom Bett, zog flink den Mantel über und als ich die Tür 20 Sekunden später geöffnet hatte, wartete nur ein einsames Tablett auf einem Rollwagen auf mich. Wohin war das Servicepersonal so schnell verschwunden? Offensichtlich schienen sie hier auch kein Trinkgeld zu brauchen.
Sicherheitshalber hängte ich draußen das Schild auf:

do not disturb / ne pas déranger / nicht stören

Ich warf meinen Mantel achtlos auf dem Boden, aß im Gummitrikot mein Steak, welches vorzüglich war – innen rosa und außen leicht rauchig flambiert - und machte mich danach gleich ran an den lästigen Reißverschluss. Nachdem ich mir unbeabsichtigt mit dem Steakmesser ein paar kleine Schnittwunden zugefügt habe, war die Spitze des Messers doch hilfreich und der Reißverschlussschieber bewegte sich endlich vom Hals zur Schulter. Nach einer Viertelstunde war es endlich geschafft und ich hatte beide Schultern wieder befreit. Mit großer Erleichterung rollte ich schlussendlich das Gummiding von meinem Oberkörper.
Das machte einen schrecklichen Lärm und roch deutlich mehr als ein liebliches Parfüm.
Es war verhältnismäßig einfach gewesen, geräuscharm das Trikot anzuziehen, aber jetzt klebte es schweißgebadet an mir, und jedes Mal, wenn ich es weiter nach unten zog, machte er ein weiteres lautes Grunzgeräusch. Ich war mir ziemlich sicher, dass draußen auf dem Flur jeder dies hören würde - ich pausierte und lauschte ängstlich - ehe ich im Bad mit dem Runterpellen des Gummis fortfuhr.

Wenn die Angestellten mich gehört hätten, kämen sie sicher sofort mit Security angerannt und dann wäre Schluss mit lustig. Mich als Perversen zu bezeichnen wäre noch das kleinste Übel – aber Diebstahls, Vandalismus oder mich all der Dinge gleichzeitig zu beschuldigen, vor dem hatte ich irrationaler Weise eine Heideangst.
Nachdem ich die schrecklichen Schmerzen ertragen hatte, meine Eier und den Schwanz aus ihren kleinen Fächern zu nehmen, die Haare hatten sich verklemmt, blieb ich verschwitzt zurück.
Das Kleidungsstück war innen pitschnass und meine Haut weißlich und verschrumpelt. Auch mein kleiner Freund sah sehr mitleidig aus, wie eine weiße schrumpelige Raupe und er war sichtlich froh wieder an der frischen Luft zu sein.

Ich war gleichermaßen mit einem Chaos aus Schweiß und Talkum bedeckt, eine schnelle Dusche war unumgänglich, und ich habe einfach das Trikot mit in die Dusche genommen und auch gleich mit gewaschen.

Dann war mein Geschick gefragt und das Trikot brauchte einen Ersatzanhänger, den ich aus dem bestellten Büromaterial mit zwei schwarzen Büroklammern bastelte. Es war nicht perfekt, aber es würde funktionieren, falls jemals wieder jemand in das Trikot steigen will. Mit dieser doch recht stabilem Konstrukt, funktionierte der Reißverschlusskopf wieder und man konnte diesen bestimmt richtig schließen und öffnen, solange kein Gummi eingeklemmt wird.
Ich trocknete das Trikot mit dem Föhn.
„Passt wackelt und hat Luft!“, faste ich voller Stolz zusammen und dachte mir, so könnte ich es in den Karton zurücklegen, sieht kein Mensch auf Anhieb.
Alles war wieder an Ort und Stelle und sorgsam mit der Schmutzwäsche obendrauf versteckt.

Ich klatschte in die Hände zog meine Klamotten an und verwarf den Gedanken, jetzt zur Rezeption zu gehen. Sicher würde meine Traumfrau sofort riechen, dass ich gerade geduscht habe und wieder auf ihre Fragerei zurückfallen nach meinem ach so coolen Parfüm aus England.

Bis zur nächsten Mahlzeit am Abend war nun nichts mehr zu tun – ein Spaziergang ausgeschlossen und mir war so langweilig, dass ich mich dabei ertappte, wie ich mit Interesse eine furchtbar banale Fernsehsendung sah.
Verbal konnte ich nicht folgen, war ja wieder in Deutsch, aber die Handlung war dennoch klar. Lang und breit wurde über die belangloseste Sache der Welt referierte: Bettenmachen!
Es schien ein deutsches Anleitungsvideo für das Hotelpersonal zu sein, das zeigte, wie man gebrauchte Wäsche in den Gästezimmern richtig zusammensammelt und Betten macht.
Alles wurde wieder und wieder gezeigt und es schien unglaublich wichtig zu sein, kein Detail falsch zu machen.
Ich nickte kurz weg.
Nach meinem Powernap folgte eine langwierige Anleitung zur Pflege, Nutzung und Wartung von Bodenpoliermaschinen.

Erst als ich später das Abendessen bestellt und gegessen hatte, wurde das Programm im Fernseher ein wenig besser.
Dachte ich zumindest die ersten 10 Minuten. Es wirkte wie ein obskurer alter, italienischer Vampirfilm aus den Siebzigern. Dann kamen lesbischen Slapstickeinlagen hinzu – alles in Italienisch. Diese Sprache habe ich überhaupt noch nie verstanden und hier mit deutschen Untertiteln versehen, die ich in dieser Geschwindigkeit natürlich nicht lesen konnte. Irgendwie spielte es aber keine Rolle, weil der Dialog irrelevant für die Handlung war. Es gab keine Handlung, nur ein sehr schlecht gemachter Film, in welchem Frauen mit falschen langen Eckzähnen anderen Frauen in den Hals bissen, die dann in Ohnmacht fielen. Erotisch war da gar nichts.
Als auch dieser Film zu Ende war, kam eine Wiederholung von „Bettenmachen für Profis“, was ich mir nicht nochmal antun wollte. So schaltete ich den Fernseher aus.

*****


Am Abend nach acht traute ich mich selbstbewusst in die Empfangshalle und wollte allzu gern meinen Charm ausprobieren. Die Enttäuschung war groß, meine Traumfrau hatte bereits Feierabend und ein Schild verriet: „Die Rezeption ist zur Zeit nicht besetzt bitte nutzen sie unseren telefonischen Service“. Draußen war es stockdunkel und ein unangenehmer Wind ließ einen Spaziergang nicht ratsam erscheinen.

Zurück auf dem Zimmer kreisten meine Gedanken um den Inhalt der vielen Kartons im Badschrank und meine Trikoterfahrung und ein Gedanke schlich sich behutsam in mein Gehirn: ‚Ist jetzt der Abend nicht sicher genug, um all die Kartons aus dem Schrank zu holen…‘, ich wunderte mich über mich selbst, ‚…und mal was auszuprobieren?‘
Auch der Fernseher half nicht, mich auf andere Gedanken zu bringen, eher im Gegenteil. Nach dem Ausflug zu den italienischen Vampiren hatte ich auf eine Kochshow gehofft, aber es waren wieder deutsche Frauen zugange. Dieser Film wirkte noch seltsamer und heftiger als der zuvor mit den transparenten Latex-Outfits, nun waren alle gänzlich schwarz gekleidet. Sah trotzdem gut aus, vor allem die Eine mit dem ausladenden Busen.

Das war nicht hilfreich, meine Gedanken zu meinen eigenen heutigen Möglichkeiten aus dem Kopf zu verbannen. ‚… im Bad gibt’s auch so was.‘

Ich beobachtet mich selbst - wie ein Raubtier im Käfig – rastlos wanderte ich im Zimmer rum – hin und her gerissen zwischen Langerweile – Porno und Sehnsucht nach… nach was eigentlich? Ein Abenteuer?

„Ach was solls, man lebt nur einmal!“, sprach ich entschlossen vor mich hin, kontrollierte zum x-ten Mal das bitte-nicht-stören Schild an der äußeren Türklinke und holte alle Kartons aus dem Bad.
Im Porno spielten sie jetzt mit Gasmasken und allen möglichen anderen Dingen. Ich konnte dem aber nicht mehr richtig folgen, da ich ja nun mit meinen eigenen Spielsachen beschäftigt war, der point-of-no-return war bereits überschritten.

„Ach was solls, so eine Gelegenheit gibt’s nur einmal!“

Zuerst zog ich mal die schwarze Strumpfhose ohne Schritt über. Die war innen bereits gut mit Talkumpulver überzogen, meine Beine flutschten oben leichter rein als gedacht hinein und das Ding hatte ja zum Glück keine gefährlichen Reißverschlüsse. Leicht ging es nur bis zu den Füßen und es fühlten sich gleich sehr seltsam an. Eine große Luftblase am Ende wollte nicht raus. So startete ich nochmal von vorn. Wie ich es mal bei meiner Mutter beobachtet hatte, wenn sie ihre Feinstrumpfhosen anzieht, rollte ich den Latexschlauch auf, schlüpfte mit den Zehen hinein, strich die Luft an der Ferse raus und rollte alles nach oben. Ging schwerer als gedacht, meine Beinbehaarung ziepte und ich musste ganz schön zerren, das Teil schien für kürzere Beine gedacht. Nach fünf Minuten hatte ich alles dort wo es hinsollte, mein Hintern war jetzt schwarz, der breite Hosenbund saß über der Hüfte und mein Penis baumelte durch den offenen Schritt.
Das eigentümlichste Gefühl war ganz unten in meinen Füßen, die es nicht gewohnt waren, von Kleidung so eng umarmt und eingedrückt zu werden. Meine Baumwollsocken machen sowas nicht. Ich bewegte die Zehen, genoss das neue Feeling mit Latex über den Teppich und probierte auch aus, wie es sich anfühlt auf den Fliesen. ‚Eigenartig aber geil.‘

Das Sporttrikot war jetzt gut getrocknet aber klebte an sich selbst zusammen, offensichtlich hatte ich zu wenig Puder verwendet. Ich schälte es sorgfältig auseinander ohne Schaden anzurichten und nachdem ich mich selbst mit Talkum überall bepudert hatte, konnte ich erneut in den Body hineinschlüpfen. Schwieriger war dieses Mal, meinen jetzt schon gut erregten Penis noch schnell in die für ihn gedachte Röhre und Position zu bringen. Er wollte partout nicht in seinen Spezialbeutel reinpassen, und er wollte auch nicht wieder in seine Hängeposition runtergehen.
So musste ich schließlich auf meine bevorzugte Methode zurückgreifen, um ihn weich zu kriegen. Das dauerte keine zwei Minuten - als ich mit dem Masturbieren fertig war, war ich schließlich in der Lage, meinen Penis an seinen Platz im Trikot zu verbannen. Das milchige Sperma am Röhreneingang in Kombination mit dem Puder tat ihm gut auf seinem Weg nach hinten in den Schritt. Glitschig hilft halt immer, wenn was zu großes in eine zu kleine Höhle muss.
Die Hoden hatten auch ein bisschen Glibber abbekommen und nahmen daher leicht wieder ihre Position in den Schamlippen ein. Die Schulterreißverschlüsse funktionierten tadellos, ich passte auf wie Schießhund dieses Mal ganz ohne Gummi einzuklemmen.

Vor dem Spiegel kontrollierte ich alles, die künstliche Gummivagina saß gerade, der Schlauch-mit- Würstchen musste noch ein wenig nach hinten in die Ritze gezupft werden, dann stellte ich zufrieden fest: „Alles eingepackt bis zum Hals – fühlt sich irgendwie…“, ich zögerte bei der Unterhaltung mit meinem Spiegelbild, „… toll an, nur schwitze ich jetzt wie die Sau.“

Nachdem ich die auf dem Bett liegenden Klamotten nochmals durchsortiert hatte, beschloss ich, dass ich als nächstes die Stiefel mit den hohen Absätzen ausprobieren will.
Im Fernsehen lief jetzt eine Modeschau mit Bikini und Badeanzügen – nicht ganz passend, da alle nur Badelatschen anhatten und nicht so verrücktes Schuhzeug wie ich gleich – aber dennoch waren die Mädels schön anzuschauen.
Ich war ziemlich überrascht, als mein linker Fuß leichter als gedacht in den Stiefel hineinrutschten. Ok ich habe als Mann nun mal nur Größe 40, also doch nicht so ungewöhnlich, dass diese Frauenschuhe – auf der roten Sohle stand 39 ½ - machbar waren. Die Passform zwangen meine bereits durch den Gummistrumpf arg zusammengedrückten Zehen weiter in der Spitze auf einem Punkt. So spitze Schuh würde ich nie tragen auch wenn es modische Männerschuhe in diesem Stil gibt, wirkt irgendwie zu tuntig zu wenig männlich für meinen Geschmack.
Bei dem Gedanken musste ich lächeln und sagte zu mir selbst: „Naja so viel Mann steckt heute nicht in dir, mach dich besser nicht lustig über modische Männer mit spitzen Schuhen.“

Ich fragte mich, ob es wohl für mich möglich sein würde, in diesen Stiefeln zu stehen. Aber eigentlich musste ich ja in meinem Hotelzimmer nicht gehen und stehen. Ich beugte mich herunter und widmete mich den Schnürsenkeln. Glücklicherweise gab es, sobald der Faden durch die Ösen fest um den Mittelfuß geschnürt waren, für den oberen Teil meines Unterschenkels Schnellschnürhaken, leicht zu bedienen wie bei einem Wanderschuh. Schön fest angezogen versprachen sie halt und kurz unterhalb der Knie vollende ich das Kunstwerk mit einer schönen Schleife. Mir gefiel, was ich sah: sexy schwarze Beine mit roter formvollendeter Kreuzschnürung und was ich fühlte: Geborgenheit durch perfekte Passform.

Nur als kleines Experiment versuchte ich mal kurz in den Stiefeln zu stehen - zu gern wollte ich mich mal im Badspiegel betrachten. Mühselig erhob ich mich vom Bett, die Zehenspitzen waren zum Glück leicht abgeflacht und mit einer rauen Oberfläche, so dass sie auf dem Teppich Halt fanden und nicht rutschten. Mit der Unterstützung der engen Schnürung wurde Gewicht auf die Hacken verlagert und nicht alles direkt auf meine Zehen.
Wie hoch mochten die Hacken sein?
Vielleicht 4 Inch so zirka 10 cm?
Ich konnte erstaunlich gut stehen mit diesen Möderschuhen aber es war alles andere als bequem, es war eher ermüdend und richtig schwer zu balancieren. Die hohen Absätze an den Fersen zwangen die Füße in einen spitzen Winkel und ich musste meinen Po herausstrecken, meine Knie ein wenig beugen und mich verrenken, um wackelig aufrecht zu bleiben.
Ich hielt mich nahe der Wand, ohne mich an irgendwas festzuhalten, schien ein Stehen fast unmöglich. Ich ließ mich zurück auf das Bett fallen, ruhte erstmal kurz aus.

Im Fernsehen war die Modeschau auf Unterwäsche gewechselt und eine junge Frau mit einem Gewicht über 100kg präsentierte stolz shape ware von Triumpf, die ihren mächtigen Bauch sichtlich bezähmt hatte.
‚Sehr selbstbewusst das Mädel…‘, dachte ich anerkennend, ‚… und gar nicht so übel.‘
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass ich eher auf Models stehe als auf Beth Ditto – verwundert schüttelte ich den Kopf.

Nach ein paar Minuten Pause war der Tatendrang wieder da.
Ich richtete mich auf, ging staksig den langen Pfad von bestimmt vier Metern bis ins Bad, ohne umzufallen und trank ein Glas Wasser.
Die schwarze Gestallt im Spiegel war jetzt deutlich Größer als vorher und mir missfiel die Gesamtästhetik. Verschwitzter Männerkopf, strubbelige Haare und nackte blasse Arme, das passte nicht.

Ich fasste den Plan, mich zuerst um den unschönen Kopf zu kümmern.
*****
20. RE: German Country House Hotel

geschrieben von christoph am 21.04.24 13:52

Bin schon gespannt wie es weiter geht. Ob er aus den Stiefeln wieder raus kommt.
Gruß Christoph
21. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Neuschreiber63 am 21.04.24 17:21

Eine seltsame Geschichte. Ich stehe ja nicht auf Männer in Frauenkleidern, aber ich finde die Geschichte trotzdem interessant und humorvoll.
Interessehalber (weil ich zu faul bin, das Englische Original zu lesen...): Ist der Humor, z. B. mit dem Fernsehprogramm aus dem Original oder hast Du hier noch etwas dazugefügt?
22. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 21.04.24 19:18

Hallo Neuschreiber63,

der Humor mit dem Fernseher, der sich vom Programm nicht umschalten lässt, ist ansatzweise aus dem Original (Kochshow und Porno) aber den Rest habe ich hinzugefügt (Bettenmachen für Profis, italienische Vampirfilme, Modeschau für Mollige ...) aber wie sagt man so schön: eine gute Idee kann man ja mal ein wenig nachbessern oder?

Liebe Grüße K2
23. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Neuschreiber63 am 21.04.24 20:40

Zitat
Hallo Neuschreiber63,

der Humor mit dem Fernseher, der sich vom Programm nicht umschalten lässt, ist ansatzweise aus dem Original (Kochshow und Porno) aber den Rest habe ich hinzugefügt (Bettenmachen für Profis ...) aber wie sagt man so schön: eine gute Idee kann man ja mal ein wenig nachbessern oder?

Liebe Grüße K2


Definitiv!
Ich mag diesen Humor, auch den mit den italienischen Vampirdamen, hätte mich wegschmeißen können
24. RE: German Country House Hotel

geschrieben von AmyAmy am 22.04.24 05:15

Hallo, hier ist Amy – die ursprüngliche Autorin dieser Geschichte. Es ist interessant zu sehen, wie sie sich auf Deutsch entwickelt. Ich spreche jedoch kein Deutsch, also verlasse ich mich auf den Computer für die Übersetzung. Ich hoffe, es ist in Ordnung? Ich habe diese Geschichte vor langer Zeit geschrieben, und sie enthält einige Dinge, die man heute selten sieht, von Festnetztelefonen bis zu Halogenlampen. Wie seltsam diese Details heute erscheinen.

Ich sehe, K2 hat diese Dinge weggelassen, und das ist eine gute Entscheidung. Während ich weitere Geschichten schrieb, verging die Zeit. Diese Geschichte spielt in den frühen neunziger Jahren, und die Details machen dort Sinn. Die Fortsetzung der Geschichte zeigt neuere Zeiten. Es gibt eine kurze Fortsetzung, die direkt anschließt, und auch eine Halloween-Geschichte, die mit dem Hotel zu tun hat. Die Charaktere dieser Geschichte tauchen auch in mehreren anderen auf, daher ist ein Zeitstrahl erforderlich und es macht Sinn, diese altmodischen Elemente, die vorhanden sind, beizubehalten.

Vielen Dank nochmal K2 für deine wunderbare Arbeit.
25. RE: German Country House Hotel

geschrieben von AmyAmy am 22.04.24 05:21

Ich glaube, die Übersetzung hat sich ein wenig verwirrt. Ich wollte sagen, dass ich sehe, K2 hat diese Dinge behalten, und das ist eine gute Entscheidung. "Vielleicht war es sowieso klar?"

Ich kann meine Beiträge anscheinend nicht bearbeiten, also kann ich den Fehler nicht korrigieren. Vielleicht kann jemand erklären, ob das mein Fehler ist, oder ob es keine Möglichkeit zur Bearbeitung gibt?
26. RE: German Country House Hotel

geschrieben von IronFist am 22.04.24 09:04

Hi Amy,

this is not your fault.
You need alt least 40 posts to be able to edit your own texts. The reason are trolls, who created new accounts to make trouble.

Greetings to Down Under
Fist
27. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 22.04.24 09:32

Mit Aufmerksamkeit lese ich diese Geschichte und bin sehr froh ,daß sie fortgesetzt wird.Vielen Dank auch an den Autor,daß uns diese Geschichte zugänglich gemacht wurde,in dem die Erlaubnis gegeben wurde,sie ins Deutsche zu übersetzen.
28. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 23.04.24 13:32

Hi Amy and K2,

funny, that Amy found the way to our platform here - welcome!

It is also interesting, that this 'old' story has still a very good vibration to read and follow.

Best Regards Aiko
29. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 28.04.24 14:22

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Statistik für Leute, die an Statistik glauben: Seit der Veröffentlichung des letzten Teils: ca. +3500 Lesende (12777) und + 8 Kommentare. Danke auch an AMY, dass sie uns bei der Deutschen Version begleitet. Christoph, jetzt will ich Dich mal nicht mehr so auf die Folter spannen, "... bin schon gespannt wie es weiter geht. Ob er aus den Stiefeln wieder raus kommt."

Viel Spaß beim Lesen verbleibe ich Eure K2 bis nächsten Sonntag


Nach ein paar Minuten Pause war der Tatendran wieder da.
Ich richtete mich auf, ging staksig den langen Pfad von bestimmt vier Metern bis ins Bad ohne umzufallen und trank ein Glas Wasser.
Die schwarze Gestallt im Spiegel war jetzt deutlich Größer als vorher und mir missfiel die Gesamtästhetik. Verschwitzter Männerkopf, strubbelige Haare und nackte blasse Arme, das passte nicht.

Ich fasste den Plan mich zuerst um den Kopf zu kümmern. Die schwarze Gummimaske mit dem transparenten Gesichtsausschnitt würde das eine Problem zumindest kaschieren.
Diese hatte keinen Reißverschluss am Hinterkopf und war aus hauchzartem dünnem Gummi gefertigt. Ich konnte diese Sturmhaube ohne große Anstrengung über meinen Kopf ziehen und zurechtzupfen. Die Haare waren komplett verdeckt und das Gesicht war jetzt leicht gelblich verändert von dem transparenten Gummi. Es gab ausreichend große Augenlöchern an der richtigen Position und zwei kleinen Löchern an der Nase zum sicheren Atmen.
Der Mund ließ sich nicht öffnete, sondern war von nun an verschlossen und wurde durch leuchtend rote Latexlippen hervorgehoben: ‚Oh wie passend, die gleiche Farbe wie die Schnürsenkel!‘, dachte ich, ab jetzt war Reden nur noch erschwert möglich.
Mein neues rätselhaftes Lächeln erfreute mich, ein bisschen wie das der schönen Frau an der Rezeption. Die Maske war an dieser Stelle wahrscheinlich aus richtig dickem verstärktem Gummi und bildete einen Schmollmund. Dieser bedeckte meinen eigenen natürlichen Lippen vollständig. Die Passform schmiegte sich bis an die Zähne und zwang meinen Mund in eine leicht geöffnete Stellung. Der Rest der Maske an den Seiten und hinten war undurchsichtig schwarz auch unter dem Kinn und bis zum Hals. Ich fühlte mich deutlich erhitzter und gleichzeitig wollig eingeschlossen, als würde mich jemand streicheln - schon irgendwie leicht klaustrophobisch - aber schön. Atmen konnte nur noch durch die Nase, und da die Maske einen relativen festen Ring unter dem Kinn bildete, konnte ich den Mund sowieso kaum noch öffnen.

Sah alles ganz gut aus aber bis zum gleichfarbigen Trikot blieb eine unschöne Lücke von drei Zentimetern.

Ich schaute mir interessiert das Kapuzenshirt an und realisierte, ein vorderer Reißverschluss war vorhanden und wenn dieser komplett geschlossen wird ist die Halslücke sauber abgedeckt. Ich schlüpfte mit den Armen zuerst hinein: ‚Oh kleine Puffärmel – eindeutig schon wieder für eine Frau!‘ Die Länge bedeckte geradeso den Bizeps und oben um das Schultergelenk bildete sich eine faltige Ausbuchtung wie ein kleiner Ball. Darin hatte sich Luft gesammelt, die ließ ich drin, weil es so irgendwie stimmig aussah.
Die Kapuze war steif und ich zog diese mal probehalber über meinen Kopf und richtete sie im Spiegel aus. Was ich sah, war gut, es wirkte wie ein Sportdress bei einer Boxerin - so wie man es aus dem Fernsehen kennt, wenn die Kämpferinnen zu martialischer Musik einmarschieren. Ich probierte ein bisschen Schattenboxen mit dem Spiegel.
Oder doch eher anders? Ein bisschen auch wie das Outfit einer Muslima.
Ich dachte nach: ‚Wie heißt das Ding doch gleich, was manche tragen? Hijab? Ja richtig. Naja egal.‘

Cool war dieses wiederkehrende Rot. Ein schmaler Bund an den Ärmeln, ein roter Reißverschluss und eine rote Kordel rechts und links an der Kapuze gaben dem Hoodie den letzten Pfiff. Ich fummelte den Bund des Pullovers bis zum Bauchnabel, doch ein bisschen klein geraten für meinen Bauchumfang aber mit ein wenig Mühe gelang es mir, alles faltenfrei zu verteilen und den Reißverschluss einzuhaken. Ich zog diesen langsam hoch, bemüht nichts einzuklemmen und bemerkte im Brustbereich war der Pullover reichlicher bemessen und warf schöne senkrechte Falten. Das vermittelte fast den Eindruck als hätte ich einen Busen.

Ich drehte mich noch ein wenig vor dem Spiegel, griff unter meinen Kopf und versuchte den Reißverschluss im Halsbereich ganz nach oben zu ziehen. Das war nicht nur schwierig sondern nahezu unmöglich: ‚Was für einen schlanken Hals haben denn heutzutage die Frauen?‘
Nach einer Luftholpause wagte ich einen zweiten Versuch. Der Druck um meinen Hals, auf meinen Kehlkopf und ganz oben angelangt von unten gegen meinen Kiefer und im Nacken nahm zu. War das ein Stehkragen für Leute mit Haltungsschäden?
Ich fühlte mich ab den Schultern voll eingeschlossen, wie in einer Halsbandage bei Schleudertrauma und überlegte, ob ich das wirklich aushalten will.
Mein Atem zischte so laut durch meine Nasenlöcher, dass ich Angst hatte, dass die Leute auf dem Flur mich hören könnten.

Langsam beruhigte ich mich und erfreute mich des Anblicks im Spiegel.
Dieses Glücksmoment hielt nur kurz an, meine Waden meldeten sich, das lange Stehen vor dem Badezimmerspiegel in diesen High Heel Stiefeln mochten sie nicht.
Ich lief zurück zum Hauptzimmer drehte eine Runde, lauschte an der Tür und zurück zum Bett - das förderte die Durchblutung und löste die Verkrampfung schnell.
‚Da staunt der der Laie und der Fachmann wundert sich, wie kann es sein, dass ich so schnell mit solchen Schuhen klarkomme? Ich bin ein Naturtalent!‘

Nachdenklich stand ich vor dem Resthäufchen, musste mich doch nun zwischen dem Korsett und dem Rock entscheiden.
Der Rock schien mir das richtig zu sein und dann das Korsett mit roten schmalen Streben zum Schluss. Ich konnte es nicht riskieren, der sichere Stand war noch nicht da um einfach hineinzusteigen. Also legte ich mich rücklings auf das Bett und zog das Teil vorsichtig über die spitzen Stilettoabsätze und dann hoch bis zu meinen Hüftknochen. Es dauerte eine Weile, bis ich den Bund ganz nach oben gearbeitet hatte, da der Rock dazu neigte, an der Strumpfhose und am Trikot festzukleben. Das war ein Gewurschtel bis ich den richtig gerade ausgerichtet hatte aber dann konnte ich doch anfangen, den Reißverschluss über dem Po nach oben zu ziehen.
Dieses Gewand war echt altmodisch, oberhalb der Kniescheibe ultraeng - unterhalb leicht ausgestellt mit einem breiten rüschigen Saum bis zur halben Wade.
In den Kniekehlen auf der Rückseite begann auch der rote Reißverschluss bis nach oben über die Poritze zum Bund. Als ich den Reißverschluss mit viel Kraft schloss, wurden zunächst meine Knie eng zusammengedrückt. Es folgte Druck auf meine Oberschenkel und das Teil reichte tatsächlich bis hoch zur Basis meines Brustkorbs. Dort quetschte es meine Taille zusätzlich zu dem engen Trikot ein.
‚Uff geschafft!‘

Meine Knie hatten nun nur noch ein oder zwei Inch Bewegungsfreiheit an den Waden zum Glück deutlich mehr, vielleicht knapp einen Fuß.
Ich tippelte mal probehalber im Kreis und musste das Laufen ganz neu erlernen. Zunächst schwankte ich wie eine junge Birke im Wind aber nach drei vier Runden hatte ich den Dreh raus und setzte die Füße fast genau voreinander. Das riesige dunkle Fenster half ein wenig, da ich darin jede Bewegung verfolgen konnte und mir einen Rhythmus aneignete, der nach 10 Minuten schon ein wenig Eleganz verströmte.

Ich gönnte mir eine kurze Pause und ließ mich aufs Bett fallen.
Im Fernsehen lief eine Verkaufsshow für Makeup-Produkte von Armani. Eine überaus perfekt geschminkte Frau Anfang dreißig erläuterte wortreich die Vorteile ihrer Produkte und demonstrierte dieses an einem Model. Das war bizarr, da sie nur eine Gesichtshälfte behandelte, die andere natürlich beließ. Für meinen Geschmack alles zu dick aufgetragen und vor allem die unnatürlichen langen Wimpern wirkten überkünstlich. Getoppt wurde das noch vom Rouge, welches schon fast so dunkel rot war wie die Lippen, die völlig unnötiger weise zweifarbig bemalt waren. Kein schöner Anblick und die Preise von Armani waren umso größer je kleiner die Verpackung war.
Ich schaltete den Fernseher einfach aus.

‚Das schöne schwarze Korsett mit den schmalen roten senkrechten Streifen wäre nun wohl als nächstes dran…‘, überlegte ich kurz, ‚…oder weglassen?‘
Ich betrachtete meinen Bauch und der war auch ohne dieses Schnürdingens recht ansehnlich schlank geworden. Trikot und Rock hatten schon alles eingequetscht. Eine kleine unschöne Bauchfalte war zwar noch sichtbar aber deswegen noch weiter machen?

Vorsichtig schwang ich meine Beine raus und setzte mich auf die Bettkante. Ich öffnete die vorn liegende Korsettleiste, hakte acht kleine Ösen aus und legte mir das Ding um meinen Rücken. Ich hielt es so gut es ging mit der rechten Hand vor dem Bauch zusammen und fädelte den linken Arm durch einen Schultergurt, bis der über meinem Schlüsselbein lag. Auf der anderen Seite war es die gleiche Fummelei und ergab ein Bild wie eine Latzhose mit Hosenträger aber ohne Hose. Die Gurte waren weiter außen, eher neben den Busenfalten und betonten meinen nicht vorhanden Vorbau.
Es folgte das schwierige Schließen des ersten oberen Verschlusses, eine Stahlöse von rechts musste über einen Pin links. Sobald ich den ersten an Ort und Stelle hatte, folgte die restlichen sieben deutlich leichter. Nun saß das Ding nicht mehr ganz so locker auf meinen Hüften. Dann gab es einen Reißverschluss zum Hochziehen, natürlich im gleichen Rot wie die Streben und mein Mund, der eine schöne Klappe über die achten Ösen-Haken vorne schloss und jegliches Metall sauber abdeckte.

Ich atmete bewusst tief ein und aus - ging gut und war keine zusätzliche Bürde. Beherzt stand ich auf, machte mich auf den Weg zum Bad und betrachtete mich im Spiegel. In der Tat, das Korsett gab dem Outfit ein wunderschönen Abschluss, mit den roten schmalen Steben war es ein i-Tüpfelchen und Hinkucker - die Schultergurte betonten die Puffärmelchen und den Busenbereich positiv.

Ein Blick über die Schulter in den Spiegel sorgte für Unzufriedenheit. Die rote Schnur klaffte zehn Zentimeter auf und wirkte unschön.
Sollte ich die hintere Schnürung nun doch angehen und strammzuziehen?
‚mich sieht ja keiner…‘, dachte ich und zögerte, ‚…aber so lassen, ist auch nicht optimal.‘
ich grübelte noch ein bisschen und horchte in mich hinein. Das Abendbrot war gut verdaut, keine Müdigkeit zu spüren und so fasste ich den Entschluss: ‚Wer A sagt muss auch B sagen!‘

Ich ertastete im Rücken etwa in der Mitte des Ungetüms zwei länger Fäden und zog zaghaft daran. Zu meiner Überraschung zog sich damit das Korsett ganz einfach zu, sogar recht gleichmäßig nach oben und unten. Ein Blick in den Spiegel gab mir recht, der Anblick war deutlich besser geworden.
Ich spürte nun doch deutlich mehr Druck auf meiner Taille und meinem Bauch, aber es war nicht so unangenehm, wie ich es zunächst erwartet hatte. Übermütig zog ich ein wenig mehr, da es immer noch überraschend leicht zu ziehen war, und jetzt begann es sich unangenehm anzufühlen. Das schien eine gute Position zu sein, um aufzuhören, die Lücke hatte sich auf 5 Zentimeter verkleinert. Die Schnürung wurde mit einem Knoten abgebunden, es war aber nun so viel Schnur übriggeblieben, die versuchte ich in eine schöne Schleife zu verwandeln. Erst beim dritten Versuch gelang das.

Ich atmete tief durch und stellte fest, dass ich dies nun nicht wirklich nicht mehr leicht konnte.
Es tat nicht weh, es war nur ein ungewohnter fester Druck auf meine Bauch- und Zwerchfellmuskeln. Ich konnte das Korsett ein bisschen dehnen beim Einatmen, musste mich aber dazu ganzschön anstrengen und anspannen. Was irgendwie Spaß machte und nicht unangenehm war. Aber das Gummikorsett war stark und ausdauernd - es gewann und so musste ich auf die Atmung mehr im oberen Brustkorb zurückgreifen, was sich seltsam anfühlte. Meine Brust hob und senkte sich sichtbar und verstärkte den Eindruck eines weiblichen Busens.

Ich war bereits vorher kurzatmig, weil ich seit einer Stunde nur noch durch die Nase atmen konnte, jetzt wurde es schlimmer. Ich fühlte mich vom Stehen und von meinen Anstrengungen mit dem Korsett ein wenig benommen. Mir wurde schwindelig, besser ich lehne mich erstmal zurück an die Wand. Die Flecken vor meinen Augen wollten nicht verblassen, das Unwohlsein ließ wenig nach, so stöckelte ich zurück zum Bett und streckte mich mal für ein paar Minuten flach aus: ‚Tief ausatmen – tief einatmen – tief …“ Es wurde besser.

Auf dem Bett liegend blickte ich nach unten und stellte fest, die Schultergurte sollte man festziehen, diese hingen ein wenig liederlich locker herum.
Das ging auch mit Handschuhen leicht mit einer Gürtelschnalle aus robustem schwarzem Kunststoff am oberen Rand des Korsetts. Das Ganze Konstrukt hatte eine augenscheinliche Auswirkung – wie soll ich es beschreiben – eine eingebaute Brustvergrößerungseffekt.
Von unten drückte das schwarz rot gestreifte Korsett, von links und rechts schoben die Gurte und meine Schultern waren jetzt merklich nach hinten in ein Hohlkreuz gedrückt.
Alles nicht angenehm aber auszuhalten.
Ich habe weder großen Brustmuskeln noch Fettansammlungen in der Gegend, dennoch erweckte es nun den Eindruck, als hätte ich Brüste Größe B oder so.
Ich drückte die kleinen faltigen Latexhügel mal ein wenig mit meinen Gummihänden und siehe da es fühlte sich weich und gepolstert zwischen meinen Fingern an. Ein wenig subtil und aufdringlich, wenn man sich selbst die Titten streichelt. Ich konnte nicht wirklich sagen, ob sich so Frauenbrüste anfühlen - habe noch nie welche mit Gummihandschuhen ertastet - aber es war ziemlich befremdlich, erstmals auf meine eigenen kleinen Brüste hinunterzuschauen.

Mein i-Tüpfelchen wären jetzt die Handschuhe – meine unbedeckten und behaarten Arme wirkten wie eine Heuchelei bei dem gesamten Black-Outfit.
Es war schwieriger, in diese hineinzukommen, als ich erwartet hatte, da half auch das Talkum nicht so richtig. Sie waren sehr eng und ich hatte viel zu viel Luft in den Fingerspitzen. Ich versuchte den Trick wie an der Strumpfhose, auch die langen Handschuhe zusammenzurollen, aber das machte sie zu hart, um sie über meine Hände rutschen zu lassen. Schließlich habe ich eine Art Kompromiss gefunden, bei dem ich nur die Hälfte des Ärmels auf links drehte. Dann zog ich den halblangen Handschuh mit viel Anstrengung über die Hand, drückte die Luft raus und zog dann langsam den umgekrempelten Schlauch an meinem Arm hoch bis zu den Achseln. Das Ende verstaute ich sorgfältig unter den süßen Puffärmelchen mit dem roten Saum.
Der zweite Handschuh war viel schwieriger, weil ich ihn mit gummierten Fingern greifen musste und dieselbe Prozedur dauerte fast doppelt so lange.

Dann war der letzte Flecken blanke Haut bedeckt und ich fühlte mich…: ‚Wie fühle ich mich eigentlich?‘
Ich dachte ein Weilchen beschämt darüber nach: ‚Jetzt bin ich erstmal in einem Ganzkörper Latexoutfit. Ist das gut oder schlecht – erstrebenswert oder doch eher … Was eigentlich … krankhaft oder pervers oder sexy? Was treibe ich hier eigentlich?‘
In meinem ganzen vorherigen Leben bin ich noch nie auf die Gedanken gekommen einfache Gummihandschuhe als erotisch zu empfinden und jetzt mühe ich mich zwei Stunden damit ab mich komplett in Latex zu hüllen und das mit Anspruch: Je mehr desto besser, je enger desto schöner.

Ich saß still auf dem Bett und konzentrierte mich auf meine Empfindungen.
Enges Gummi drückte aus allen Richtungen auf mich ein.
Jeder Atemzug roch nach Gummi.
Meine Brust hob sich nur flach, ungewohnt und unbeholfen, als ich erneut versuchte, eine neue Art des Tiefeinatmens zu erlernen.
Meine kleinen Titten waren deutlich sichtbar unter dem faltigen Hoodie.
Meine Beine waren herrlich eng zusammengepresst an den Oberschenkeln.
Mein Penis meldete sich und spannte in seiner Tasche, schon wieder wollte er liebend gern hart werden.
Ich wollte ihm gern helfen, aber die vielen Schichten Gummi verwehrten mir jede Chance ihn zu erreichen, geschweige denn auf ein befriedigendes Gefühl.
Jedenfalls in dieser sexuellen Hinsicht hatte ich mich tüchtig verkalkuliert.
Da mir die Onanie verwehrt blieb, fragte ich mich jetzt neugierig, ob ich trotz dieser multifunktionalen Einschränkungen wieder aufstehen könnte, nochmal den Weg ins Bad erledigen und schauen, wie das Gesamtkunstwerk gelungen ist. Oder besser nicht, weil mir dann wieder schwarz vor Augen wird?

Ich probierte es dann doch einfach mal. Der Rock erinnerte mich sofort an meine verringerte Schrittweite. Ich ruderte zunächst erstmal mit den Armen für das Gleichgewicht, aber es wurde trotz der hohen Schuhe schnell besser. Wie ein Drahtseiltänzer setzte die die Füße voreinander und tippelte mit doch recht deutlichen Latex-Quietschen meine Kreise. Der abgeschaltete Fernseher und die großen Fenster wirkten wie ein dunkler Spiegel und ich wunderte mich über den Ehrgeiz des Spiegelbildes, fast schien es so, als wolle ich perfekt Laufen, wie ein Latexmodell auf dem Catwalk.

Zumindest gab ich es zu: ‚Es machte Spaß und ich machte schnell Fortschritte‘

Dann ging ich ins Bad, volle Beleuchtung an und erstmal ausgiebige Selbstbetrachtung. Ich war positiv überrascht, was ich da so entdeckte.
Unter dem Gummi hätte sich eine Figur beiderlei Geschlechts verbergen können. Einerseits mit der schmalen Taille, den kecken, eng zusammengepressten Brüsten und den schmollenden roten Lippen, wurde die Person schon eher in die weibliche Ecke geschoben. Andererseits waren meine Hüften etwas schmal, die Schultern ein wenig zu breit und der Dreitagebart durch den transparenten Gesichtsteil erkennbar. Aber mal von den Kleinigkeiten abgesehen war es schwer, etwas grundlegend Falsches am Gesamtoutfit eines Gummimodels zu erkennen.

Ich drehte mich, schob den Po weiter nach hinten, drehte die Knie leicht und stemmte die Hände in die Hüften. Posen vor dem Spiegel musste ich noch lernen – so viel war klar. Schwarz wurde mir nicht mehr vor Augen aber meine Brust hob und senkte sich angestrengt aus dem Korsett. Ich sah nicht nur weiblich aus - ich sah übermütig aus und irgendwie auch lüstern. Ich war genau genommen eine totale Gummischlampe und musste unwillkürlich an die Frauen in den Videos denken. Aber diese Analogie passte auch nicht richtig, dafür war ich zu gut gekleidet um mich mit den Videogirls zu vergleichen.

Ich entdeckte ein paar kleine Talkumflecken und – ich glaubte es selbst kaum – ärgerte mich darüber: ‚So kann man das nicht lassen!‘
Also musste wieder das Shiny Latex Mittel ran und ich gab mir richtig viel Mühe.
Das vervollständigte mein perfektes Outfit und jetzt entdeckte ich meine Profession:

‚Ich bin eine mysteriöse Gothic-Braut.‘

Ich kontrollierte nochmals die Attribute, die ich mit diesem Weltbild Gothic verband: schwarz, ein Cape welches das Gesicht umhüllt, auf jeden Fall Rock, keine Hose, dazu eine enge Taille, Handschuhe und High Heels. Mein gewähltes Selbstbild passte.

Nachdem ich mich satt gesehen hatte und von allen Seiten ausgiebig erkundet hatte stolzierte ich zurück zum Bett. Ich blieb einfach erschöpft liegen, hatte zwar ein bisschen Durst und auch Harndrang, wollte aber partout das Abenteuer noch nicht beenden.

Im Fernseher waren jetzt zwei nackte Frauen - nur mit schwarzen Handschuhen und Masken bekleidet - dabei, sich transparente Regenmäntel anzuziehen und sie legten sehr viel Wert darauf, den Gürtel eng zu schnallen.
Dann streichelten sie einander und wenig später schoben sie sich Finger und dann aufblasbare Dildos in jede Körperöffnung.
Je länger ich denen zuschaute, desto verzweifelter wollte ich abspritzen – wie diese Schlampen im Fernseher auch einen Orgasmus.
Ich wollte sein wie SIE, jetzt sofort.

Irgendwann kam ich - und dieser Akt geschah, obwohl ich mich selbst nicht anfassen konnte.
Ich war offensichtlich so erregt über die Stunden, dass es jetzt einfach geschah mit einer sekundenlangen Explosion, deutlich länger als bei mir üblich.
Ich schloss die Augen und genoss in vollen Zügen.

Danach lag ich lange total erschöpft einfach nur da. Völlig ausgepowert und ich konnte nicht einmal spüren, wo das Sperma hin getropft war – ich konnte es unter dem Gummi nicht getrennt von den Unmengen Schweiß spüren.

Es hat sehr lange gedauert, alle diese Klamotten wieder auszuziehen aber immerhin habe ich alles ohne Katastrophen ausgezogen und nichts ist kaputt gegangen. Auch hat sich kein Reißverschluss ins Gummi verfangen oder geklemmt.

Jetzt Nach dem Duschen fühlte ich mich sicher, räumte alle Latexdinge ins Bad und bestellte mir beim Hausservice zwei Bier. Das kam prompt, wurde vor der Tür abgestellt, geklopft und ich rief: „Danke ich hole es gleich rein!“
Natürlich wartete ich eine Minute um sicher zu sein, dass der Service weg ist, die sollten ja nicht ins Zimmer reinschnuppern.
Ich wusch all die Dinge unter der Dusche, trocknete diese mit den Handtüchern sorgfältig ab und bedeckte jedes Kleidungsstück mit Talkum, bevor ich alles sorgfältig wieder in die richtigen Boxen zurücklegte.
Schließlich fiel ich todmüde ins Bett.
Ich schlief die ganze Nacht und sehr lange aus.

*****


Am nächsten Tag schneite es recht ergiebig und wieder hatte ich kein Glück mit den Handys. Ich verständigte mich mit der heute männlichen Morgen-Rezeption darauf, noch eine Nacht zu bleiben. Dann verbrachte ich den ganzen Tag damit, dem Schneetreiben zuzuschauen und zu warten. Auch lief der Fernseher ab und an mit langweilige Lehrvideos für Putzfrauen, diese vertrieben aber nicht die Zeit. Den Sender zu wechseln gelang mir noch immer nicht und als ich das erledigen wollte, hatte ich Pech. An der Rezeption stand ein Schild in Deutsch mit für mich unverständlichen Worten und mitten drin ein „10 min“. Aber auch dann erschien niemand und ich akzeptierte das one-channel-only Fernsehproblem und dass ich immer noch nicht wusste, ob mein Auto jetzt getankt war oder nicht: ‚Sei es drum!‘

So schlenderte ich umher und probierte die kleine Tür links neben dem Tresen, diese war verschlossen und gegenüber dem Gang zu meinem Zimmer war nach rechts ein gleichaussehender Flur. Auch dieser Weg war mit einer verriegelten Glastür und der Aufschrift „geschlossen“ unzugänglich gemacht.
Auch wenn ich meinen eigenen Hotelflur bis zum Ende verfolgte, endete ich in einer Sackgasse bei einem Schuhputzautomat. Ich zählte nur 8 Zimmer von F1 bis F8 und machte mir den Reim darauf, dass das Hotel wohl mindestens 7 solcher Gänge hat von A bis F und jetzt nur ein einziger in Benutzung war. Oder nur einer zugänglich war für mich. Aber dieser Gedanke machte keinen Sinn, warum sollte ein Landhaus mehrere Zugangsbeschränkungen haben.
Und obwohl das Parkhaus nicht leer war und noch dazu von teuren Autos belegt, stimmte hier irgendwas so ganz und gar nicht: ‚Andererseits…‘, dachte ich, ‚…wenn hier offensichtlich einige Menschen anwesend sind, warum treffe ich auf keine einzige weitere Person.‘
Auch als ich mir nachmittags eine Flasche Wein vom Zimmerservice gönnte, war es wieder das gleiche Mysterium: Die Bestellung wurde vor der Tür abgestellt und geklopft. Als ich sekundenspäter aus der Tür trat, war keiner mehr da.

Endlich, als es spät genug war und das Tageslicht erloschen, schloss ich die Rollläden und wiederholte vergnüglich das ganze Ankleidespiel vom Vortag.
Im Fernsehen lief als Begleitung wieder Pornofrauen die sich zahlreich gegenseitig versiegelten in aufblasbare Gummisärgen und -bällen, sich fesselten mit Seilen, die Metallstangen und -bänder benutzten, um zu spreizen und zu kreuzigen.

Ich kam beim Ankleiden gleich zweimal zum Orgasmus, ohne mich wirklich richtig berühren zu können, indem ich einfach eine neue Technik ausprobiert. Ich hatte gelernt meine Oberschenkel in meinem Schritt so zu bewegen, dass die überdimensionierte Gummivulva über den nach hinten geklemmtem Penis reiben konnte. Das linke Bein kurz über das rechte kreuzen und zurück, so gut es halt bei dem engen Rock ging und das reichte bereits.

Und ich wollte mehr!
30. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 29.04.24 09:24

Mit großem Genuß habe ich nun die neue Fortsetzung gelesen.In vielen Dingen fand ich mich selbst wieder.Vielen Dank.Nun warte ich auf den nächsten Sonntag,um weiter lesen zu können.
31. RE: German Country House Hotel

geschrieben von ff255 am 03.05.24 15:18

herzlichen Dank für die Übersetzung. Bin gespannt auf die Fortsetzung.
32. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 07.05.24 21:45

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Statistik für Leute, die an Statistik glauben: Seit der Veröffentlichung des letzten Teils: ca. +2900 Lesende (15622) und + 2 Kommentare. Danke Glatzkopf und ff255

VORBEMERKUNG: KGFORUM.ORG war am Sonntag nicht erreichbar, warum weiß ich nicht - jetzt geht es mit zwei Tagen Verspätung weiter.

*****


Endlich, als es spät genug war und das Tageslicht erloschen, schloss ich die Rollläden und wiederholte vergnüglich das ganze Ankleidespiel vom Vortag.
Im Fernsehen lief als Begleitung wieder Pornofrauen die sich zahlreich gegenseitig versiegelten in aufblasbare Gummisärgen und -bällen, sich fesselten mit Seilen, die Metallstangen und -bänder benutzten, um zu spreizen und zu kreuzigen.

Ich kam beim Ankleiden gleich zweimal zum Orgasmus, ohne mich wirklich richtig berühren zu können, indem ich einfach eine neue Technik ausprobiert. Ich hatte gelernt meine Oberschenkel in meinem Schritt so zu bewegen, dass die überdimensionierte Gummivulva über den nach hinten geklemmtem Penis reiben konnte. Das linke Bein kurz über das rechte kreuzen und zurück, so gut es halt bei dem engen Rock ging und das reichte bereits.

Und ich wollte mehr!

Zunächst war es mir leid, mit der Maske über dem Kopf nicht richtig Luft zu bekommen und nicht trinken zu können. Also schnitt ich mit der Nagelschere ein klitzekleines Loch zwischen den Lippen hinein. So konnte ich doch recht einfach mit einem Strohhalm an meiner Flasche Wein nippen, was ich unglücklicherweise auch des Öfteren Tat.
Wein als Durstlöscher ist keine gute Idee!
Eine andere Sache, die mein Interesse weckte, war die Frage nach den Möglichkeiten des Korsetts. Nachdem ich es wie am Vorabend umgelegt hatte, stolperte ich zum Spiegel im Bad und schaute über einen Handspiegel nach, wie es wohl von hinten aussieht. Was ich dabei entdeckte, war nicht nur dass dort alles verwurschtelt und eingeklemmt war, sondern auch einen Spalt von ca. 2 Inch, der offen klaffte. So legte ich das Korsett nochmals ab und unternahm einen zweiten Versuch mit deutlich mehr Sorgfalt, so dass zu guter Letzt der Gummirock und die Korsettschnur harmonierten.
Dann packte mich der Ehrgeiz und ich knotete die Schurenden um den Wasserhahn und bewegte mich vom Spiegel weg. Das funktionierte ganz gut und ein harmonisches Zickzackband zierte bald meinen Rücken. Bis 1 Inch Restlücke war das Projekt schnell vorangetrieben, aber dann kam es ins Stocken.
Was mich genau dazu trieb an dieser Stelle noch weiterzumachen, weiß ich nicht, vielleicht der übermäßige Weingenuss? Ich ließ mich immer wieder schräg nach vorn fallen und rammte den Faden Stück für Stück weiter, bis das Korsett vollständig geschlossen war. Die daraus resultierenden Schmerzen auf den Bauch und die unteren Rippen sind schwer beschreibbar, aber ich war wie von Sinnen und voller Stolz ob des Erfolges.
Atmen konnte ich ab diesem Zeitpunkt nur noch sehr flach!
Aber ich war glücklich – irgendwie scheint Atemnot das Glücksempfinden zu steigern – und ein komplett geschlossenes Korsett sieht natürlich auch gleich viel besser aus.

Was mich am zweiten Abend auch sehr stolz werden ließ, war mein Fortschritt beim Laufen mit diesen Mörderstiefeln. Das funktionierte deutlich besser als am Vorabend. Ich stöckelte zunächst nur ein paar Meter, dann immer wieder längere Strecken um mal in den Spiegel zu schauen. Später wollte ich einen Detailblick im Schminkspiegel erhaschen, das Gesicht war zwar unter der Kapuze ein wenig im Schatten, das half. So konnte man erst beim zweiten genauen Blick erkennen, dass nur der Mund weiblich war aber nicht die Augenpartie. Die Wimpern waren für eine Frau zu kurz und die Augenbrauen doch recht buschig und ungepflegt. Ich zog dir Kapuze ein klein wenig tiefer und war zufrieden.

„Bist schon irgendwie ne geile Gothic-Braut.“

Ich durchsuchte den Schrank und fand aber nichts mehr als das was ich schon am Vorabend angezogen hatte außer ein zweites Paar kurze Handschuhe aus ganz dickem Gummi. Diese wirkten deplatziert für Gothic und eher gemacht für eine Müllabfuhr, dicke feste Faushandschuhe ohne jegliche weibliche Note.
Alle Kartons waren nun leer und nur eine weitere Suchaktion im Koffer förderte ein verstecktes Fach, eine Art Innentasche zu Tage. Ich staunte nicht schlecht, als ich darin ein paar Handschellen fand.

Diese sahen wiederum passend aus, schwarz mit Gummi überzogen und die Kette zwischen den Schellen Rot, natürlich das gleiche Rot wie die Schnürung und die Lippen. Einen Schlüssel konnte ich nicht finden. Ich spielte damit rum und drückte mal die Zahnrasten zu, das klang wie im Krimi: „Klack, klack, klack, …“. Als ich die zweite Raste auch geschlossen hatte, leuchtete ein kleiner Bildschirm auf und zeigte drei Ziffern: „0:09:59“. Verdutzt begutachtete ich dieses Meisterwerk und kapierte, die letzten beiden Ziffern zählten im sekundentackt runter. Das war ganz offensichtlich eine Zeitschaltuhr.

Ich schaute diesem Vorgang gebannt zu und trank dabei durch den Strohhalm genüsslich die letzten Reste des Weins.
„0:00:00“ dann machte es leise Klick und ich konnte die Handschellen wieder öffnen.

‚Ein Wunderwerk der Technik für einen Perversen gedacht, der sich offensichtlich gern selbst fesselt. Was ist das wohl für ein Mensch, dem dieser Koffer und die vielen Kartons gehören. War das ein früherer Gast, der es hier vergaß? Oder kommt der bald wieder und die Rezeption hat mir nur das falsche Zimmer zugewiesen?‘
Ich zermarterte mir mein Köpfchen aber so richtig funktionierten die Synapsen nicht mehr nach 0,7 Liter Wein.
‚Dass das alles zum Zimmer gehört, konnte nicht sein, denn der Koffer enthielt lauter persönliche Dinge. Andererseits die ganzen Kartons konnte doch der Gast unmöglich unbemerkt hiereintragen. Hatte der Gast das alles hier versteckt und die Putzfrau hatte es übersehen? Oder…‘ Jetzt hatte ich mich endgültig verheddert und musste einsehen, dass ich beschwipst war.
‚Ich sollte jetzt wirklich ein wenig schlafen!‘

Dennoch spielte ich gedankenverloren mit den Fäustlingen rum. Den erste rechts anzuziehen, ging noch einigermaßen leicht, der Zweite war schon sehr schwierig. Die rechte Hand nur noch mit einem steifen Daumen und einem dicken Paket für alle Finger war so stark gehandicapt, dass ich ewig rumwurschtelte, bis auch die zweite Hand im Fäustling drin war.
Ich bestätigte meine Vermutung, es sah nicht gut und nicht passend zum Kostüm aus und die dicke Gummierung machte die Hand unbrauchbar.
Mein schon vernebelter Blick auf die Handschellen zeigte jetzt wieder eine „8:01:00“ und ich schloss Spaßeshalber mal die eine Schelle um die linke Hand.
Hätte ich nicht tun sollen!

Ich stakste mit meinen High Heel Stiefeln aus dem Bad in Richtung Bett und bemerkte ein zunehmendes Schwanken, ups.
Dieses versuchte ich durch Rudern mit den Armen auszugleichen aber der Alkohol hatte schon einen großen Vorteil im Spiel mit meinem Gleichgewichtssinn. Auf halbem Weg stürzte ich und bei dem Versuch mich abzustützen schleuderten ich mir die Handschellen unglücklicherweise in mein Gesicht, direkt auf die Lippen. Ich dachte noch kurz: ‚Ein Glück das ich Lippenprotektoren trage!‘, krabbelte unbeholfen auf mein Bett und schlief ein.

Später wachte ich unruhig auf und öffnete die Augen. Alles drehte sich im Zimmer, die Flasche Wein war eindeutig zu viel. Ich schloss besser wieder die Augen und schwitzte wie noch nie in meinem Leben.

Spät morgens, es lugten schon die Winterdämmerung durch die Ritzen der Jalousie, wurde ich auf dem Bauch liegend nach und nach wach. Schläfrig bemerkte ich, dass die Arme auf dem Rücken lagen und unangenehm schmerzten. Ich wollte diese nach vorn holen, um mich aufzurichten und konnte nicht. Ich zerrte genervt aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund waren beide Hände miteinander verbunden. Keine Chance das Problem zu lösen und mir dämmerte: ‚Habe ich Idiot die Handschellen geschlossen?“
Panik machte sich breit.
Ich schwitzte wie verrückt und musste dringend auf Toilette.

Mühselig rappelte ich mich auf und drehte mich vom Bett runter und kam auf die Beine. Die Hände konnte ich nicht seitlich so weit verschieben, um das Problem richtig zu identifizieren. Auch die Kaputze verhinderte, dass ich richtig nach hinten schauen konnte. So stöckelte ich vorsichtig – autsch taten die Füße weh nach so langer Zeit in gestreckter Haltung - ins Bad in der Hoffnung im Spiegel das Problem zu verstehen. Und ich lag richtig, die Handschellen mit der roten Kette war der Übeltäter und mühselig entdeckte ich die kleine Digitalanzeige: „0:29:00“
Panisch erinnerte mich meine Blase daran, wie lang eine halbe Stunde sein kann. „0:28:37“ kein Zweifel ich war definitiv noch eine ganz schön lange Zeit gefangen.

Ich erinnere die folgenden Minuten als unerträglich … aber keine Chance auch nur eine Sekunde abzukürzen.
Jeder Versuch mit abzulenken, misslang mehr oder weniger. „0:27:02“
Ich entdeckte im Spiegel, dass an meinem roten Mund was nicht stimmte. Oh nein, die Maske hatte einen Riss, der von dem kleinen Loch startete, welches ich für den Strohhalm gemacht hatte und über den Mundwinkel hinaus bis zur Wange reichte. Ich erinnerte mich meines Missgeschicks mit dem Sturz vor dem Bett. „0:24:17“
Ganz offensichtlich war ich die Ursache für die Zerstörung der Maske. Ob man das wieder reparieren kann? So ein Mist. „0:22:02“
Die Minuten verstrichen in Zeitlupe und jeder Rundgang in meinem Zimmer nahm nur zwei Minuten von der Uhr.

Es klopfte an der Tür.

Mit dem Riss in der Maske gelang es mir zu rufen: „Nein!“

Ich hetzte ins Bad und lauschte, ob jemand eintritt.

Es klopfte erneut an der Tür und ich schrie jetzt noch lauter „Nein! No – Kein Bedarf!“

Dann entdeckte ich das Schild: „Do not disturb“ hing an der Innenseite der Tür.

Mein Herz schlug wie wild und brauchte lange sich wieder zu beruhigen. Es wurde nicht erneut geklopft. „0:09:02“

Offensichtlich war das jetzt alles zu viel für mich gewesen, mein Harndrang war weg. Die Schmerzen in den Füßen auch. Wenn man glaubt man sei am Ende und es kommt schlimmer, dann merkt man erst, was man für Reserven hat.
Ich atmete tief ein aus aus, so gut das das Korsett zuließ. „0:05:43“

Jetzt bemerkte ich warum der Harndrang verflogen war, ich hatte mich eingenässt. Der Penis war ja noch zwischen den Pobacken und der Urin war zum größten Teil irgendwo im Trikot und in der Strumpfhose. Eine kleine Pfütze auf den Badfliesen unter mir zeugte davon, dass ich nicht mehr ganz dicht war. Ich ertastete an meinem Hintern eine große Wasserblase. „0:01:01“

Geschafft: „0:00:00“ Klick.

*****


Drei Stunden später, frisch geduscht und alles wieder feinsäuberlich in Kartons gepackt und unter dem Wäscheberg versteckt, machte ich mich auf den Weg zur Rezeption. Den Kopf hatte ich noch voller Erinnerungen an das Abenteuer mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht. Diese geheime Erfahrung, von der nie einer was mitbekommen wird, mochte ich nicht mehr missen und war irgendwie Stolz auf mich. Den reparierten Reißverschluss und den Riss in der Maske verdrängte ich einfach. Ich konnte nach wie vor an nichts anderes denken als an Latex, Sex und angenehme Enge und natürlich an glänzendes Gummi und grinste breit, als ich meine Stewardess-Rezeptionistin erblickte. Sie war auch heute wieder eine Augenweide.

Als ich vor dem Tresen stand, fühlte ich mich unerwartet nervös und irgendwie unbeholfen, würde sie gleich wieder nach dem Parfüm fragen? Wieder fixierte sie mich mit diesem mysteriösen Lächeln. Ich dachte mir, sie ahnt es bereits, dass ich ihr gleich wieder auf die Brüste starren werde. Leider hatte sie Recht, ich konnte meine Augen nicht davon abhalten und ich bedauerte erneut die viel zu schlechte Beleuchtung hier im Empfang. Wie immer hatte sie auch heute das Licht über sich ausgeschaltet, nur die winzige Schreibtischlampe erhellte ihr Gesicht ein wenig. Ich konnte den Rest des Körpers in dem schwachen Licht nur erahnen, aber ihre ausgeprägte üppige Oberweite brauchte keine Scheinwerfer. Den Rest erledigte meine Vorstellungskraft, vielleicht zu gut.

Kurz darauf war die Realität darauf bedacht, meine Prioritäten völlig neu zu ordnen.

"Guten Morgen", sagte sie mit einem zweideutigen Lächeln und Stirnrunzeln.
"Guten Morgen", wiederholte ich. Ich war dankbar für die Dunkelheit, denn sie verbarg meine Verlegenheit.
"Es tut mir leid, dass ich Ihnen sagen muss - dass wir…“, sie räusperte sich, „…aber wir haben ein Problem mit Ihrer Kreditkarte", sagte sie. Ihr deutscher Akzent und das seltsame Timing ihrer Worte ließen alles sehr ernst klingen.
"Ach so…“ erwiderte ich schulterzuckend, „..welches Problem gibt es denn? Ich bin mir sicher, dass es nicht mehr als ein kleines Missverständnis ist.", sagte ich und versuchte, zuversichtlich zu klingen, aber ich war mir ehrlich gesagt nicht ganz so sicher.
"Es gibt einen Stopp auf Ihrer Karte…“, sagt sie in ihrem unbeholfenen Englisch, was ich zunächst nicht einordnen konnte, „…da ist ein Problem mit dem Geld für die Zahlung ihrer Rechnung. Laufende Rechnung meine ich, Pfund aus England sind nicht freigegeben.«, fügte sie zusammenhangslos hinzu.
"Ich verstehe. Vielleicht muss ich die Kartenfirma anrufen und das klären? Ist das für sie in Ordnung?", sagte ich ein wenig verwirrt, weil ich nun Begriff, dass die Karte offensichtlich gesperrt war. Ich war nicht nur ein Trottel der im Winter mit Sommerreifen in der Pampa strandet, sondern auch ein Trottel, der seine Rechnungen nicht bezahlen konnte. Sicher nicht allzu beeindruckend für diese wunderschöne Frau hinter den Tresen.

"Ja, bitte! Unser Antrieb ist es immer, uns immer um unsere Gäste zu kümmern - immer.", sagte sie sichtlich nervös. Ich nahm an, dass sie meinte, dass es ihr Leitbild im Hotel war, sich um ihre Gäste zur vollsten Zufriedenheit zu kümmern. Jedoch ihr Englisch war nach wie vor nicht auf dem Niveau, eines international operierenden Hauses. Vielleicht gab es hier meist nur deutsche Gäste.
"Können Sie mir sagen, wie viel ich dem Hotel schulde?" erwiderte ich und fragte mich, ob ich später, wenn die Kreditkarte mein Girokonto belastet, dort genug Geld hatte, um alles auszugleichen.
"Ja, nur einen Moment bitte!", sagte sie.

Sie tippte auf einer Tastatur herum, die unter dem Tresen verborgen war. Offensichtlich wechselte dadurch der Bildschirm direkt vor ihr auf ein heller leuchtendes Computer-Programm und das Licht fand seinen Weg auf ihren Busen. Beinahe wäre mir ein Pfiff zwischen den Lippen entglitten. Ich wartete und war so was von nervös. Ich wollte am liebsten diese Mörder-Hammer-Brüste unter ihrer engen Bluse direkt berühren.
Was war nur los mit mir, eindeutig zu viel sexuelle Stimulation in den letzten drei Tagen.

Dann nannte sie eine Summe, die meine volle Aufmerksamkeit erregte.
Es war offensichtlich ein Fehler, kein Hotel konnte so viel für drei läppische Tage hier am Ende der Welt verlangen - oder wenn es ein Hotel in der Provinz versuchen würde - wäre es sicherlich illegal - besonders wenn man bedenkt – hier in meiner persönlichen unglücklichen Winterchaos-Situation. Schließlich habe ich mich nicht bewusst für das hier entschieden, diesen Ort zu besuchen war ein Notfall.

"Sind sie sicher, dass das die Summe mehr als Fünftausend Euro für drei Nächte so stimmt?" fragte ich geschockt. "Ich meine, man kann unmöglich so viel für nur drei Tage und ein bisschen Essen und Trinken verlangen. Hat ihr Abrechnungssystem vielleicht irgendwas mit dem Haustelefon enthalten? Ich habe nicht die ganze Zeit über Ferngespräche geführt, nur ein kurzes Telefonat mit England. Oder gibt es so was anderes was ich nicht verstehe?"

Sie musterte mich ernst mit starrer Mine: "Die Summe ist richtig, nur ein Telefonat für 4,30€. Wir machen hier keine Fehler. Der Preis ist normal für Nebensaison und für uns notwendig für all die besonderen Leistungen, die wir hier bieten." Sie wirkte echt verärgert, als hätte sich noch nie ein Gast beschwert.

"Welche Dienstleistungen? Ich hatte nichts Besonderes, ein paar Mahlzeiten und eine Flasche Wein, ein Steak. Was ist denn hier los?" Ich konnte nicht glauben, wie seltsam das alles war. Ich wurde richtig wütend, aber die Eigenartigkeit des ganzen Vorgangs machte mir auch etwas Angst. Hätte ich doch besser vorher gefragt, was die Nacht in diesem Hotel hier kostet.

"Nicht ihr Ernst ODER?“ Sie klang noch verwundert und sehr bestimmt – anders als ihr sonst monotoner und fröhlicher Ton. „Ich denken, dass sie haben unseren Service genossen wie alle Gäste und keine Beschwerde ODER? Sie haben keine andere Kreditkarte und können nicht zahlen jetzt, ODER? Ist richtig das?«
Ich spürte intuitiv ihre Drohung.
Mein Auto war sicher noch unten in der Hotelgarage und für mich nicht ohne Weiteres zugänglich.
Saß ich jetzt hier in dieser Pampa fest?
Was konnte ich jetzt tun?

Ich seufzte ratlos und nickte erstmal zustimmen. "Sie haben recht. Es macht nicht einmal Sinn, diese Summe mit meinem Kreditkartenunternehmen zu besprechen. Ich bin jetzt überhaupt nicht mehr überrascht, dass die in England diese Summe abgelehnt haben. Mein Limit sind Zweitausend Pfund.“ Ich schwitzte vor Anspannung. „Aber mal ehrlich, diese große Rechnung scheint mir nicht angemessen. Was auch immer Ihre normalen Gebühren sind, ich bin nicht aus freien Stücken hier gelandet, es war das Winterwetter und der viele Schnee hat mich hier hingeführt, das wissen sie doch.“, ich flehte fast schon und meine Stimme klang kleinlaut.
„Es ist eine Erpressung, mir so viel zu berechnen, wenn ich wegen der Wetterumstände hier festsitze: Es ist ungeheuerlich. Und was die ach so besonderen Dienste betrifft, so weiß ich nicht, wovon Sie reden. Das war doch alles Standard und nichts Besonderes, das Zimmer, das Essen die Getränke, nicht einmal die Bar hatte offen."

»WIRKLICH?« sagte sie noch einmal sehr spitzt und sehr laut, dieses Wort schien ihr Lieblingswort in Englisch zu sein. "Ich glaube, sie wissen selbst allzu gut, was wir ihnen in den letzten Tagen geboten haben, oder gibt es so was bei ihnen in England an jeder Ecke?"

Ich zuckte mit den Schultern: "Sie sprechen in Rätseln!“
Ich war sauer: „Wie auch immer, was beabsichtigen Sie zu tun? Sie können mich doch nicht ohne Benzin hinauswerfen! Man würde meinen erfrorenen Leichnam in ein paar Tagen ausgraben, wenn der Schneepflug kommt.«
»Natürlich nicht…«, sagte sie jetzt wütend wegen meiner Unterstellung, "…wir sind keine Mörder! Nein, wir nehmen Sorgen um alle, die hierherkommen, sehr ernst. WIRKLICH.“
Ihr Englisch war jetzt ganz und gar grauenvoll.
„Es wird immer die volle Aufmerksamkeit geschenkt zu Gast jedem."

Sie hielt kurz inne und gewann ihre Fassung wieder. »Sie akzeptieren also, dass sie nicht zahlen können oder wollen?«
"Ja ich kann jetzt nicht zahlen…“, was sollte ich auch anderes tun, „… aber ich akzeptiere nicht, dass der Preis und ihre Anklage fair oder vernünftig sind. Womöglich ist es sogar illegal, mir das mit ihren hohen Preisen nicht vorher mitzuteilen.“, sagte ich so bestimmt und selbstbewusst wie möglich. Ich hoffte inständig, dass sie meinen Schweiß nicht sehen konnte. Mir wurde im Gespräch langsam aber sicher klar, dass der spezielle Service eventuell was mit den Filmen und dem überdimensionalen Fernseher zu tun hat und vielleicht auch mit den Kleidungsstücken, die da mein Vorgänger im Zimmer F1 vergessen hatte. Mit Grausen dachte ich an die beschädigte Maske und den reparierten Reißverschluss. Aber das könnte ich dem anderen Gast unterschieben.

Sollte ich mir die Rechnung mal zeigen lassen? Aber auch davor hatte ich Angst und wäre am liebsten davongerannt.

„WIRKLICH? Einen Moment bitte ich kläre mit Chef.“

33. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Neuschreiber63 am 08.05.24 07:13

Ich stehe immer noch nicht auf Männer in Frauenkleidern, aber auch dieses Kapitel ist wieder mit sehr viel Witz geschrieben. Ich mag Deinen Humor.
Vielen Dank für die Fortsetzung!
34. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 08.05.24 12:18

Auch ich möchte mich für diese Fortsetzung bedanken.Nun bin ich natürlich gespannt,wie er aus dieser bedrohlichen Lage wieder herauskommt.Ohne Moos nichts los,heißt es bekanntlich.
35. RE: German Country House Hotel

geschrieben von mak-71 am 13.05.24 13:01

Eine tolle Geschichte.

Warum hat er auch die Zettel Blanco unterschrieben 😉😉😉

Ich freue mich auf eine tolle Fortsetzung.
36. RE: German Country House Hotel

geschrieben von K2 am 15.05.24 22:05

This German translation of "The Doll's House Hotel" is approved by the original author. The English version and contact details can be found at "Dark Fiction of Amy" on Wordpress.

Statistik für Leute, die an Statistik glauben: Seit der Veröffentlichung des letzten Teils: ca. +2900 Lesende (18522) und + 3 Kommentare. Danke Neuschreiber, Glatzkopf und mak-71 - so viel kann gespoilert werden: er kommt nicht so schnell aus der bedrohlichen Lage wieder raus und Zettel blanco unterschreiben ist nicht clever

Sie hielt kurz inne und gewann ihre Fassung wieder. »Sie akzeptieren also, dass sie nicht zahlen können oder wollen?«
"Ja ich kann jetzt nicht zahlen…“, was sollte ich auch anderes tun, „… aber ich akzeptiere nicht, dass der Preis und ihre Anklage fair oder vernünftig sind. Womöglich ist es sogar illegal, mir das mit ihren hohen Preisen nicht vorher mitzuteilen.“, sagte ich so bestimmt und selbstbewusst wie möglich. Ich hoffte inständig, dass sie meinen Schweiß nicht sehen konnte. Mir wurde im Gespräch langsam aber sicher klar, dass der spezielle Service eventuell was mit den Filmen und dem überdimensionalen Fernseher zu tun hat und vielleicht auch mit den Kleidungsstücken, die da mein Vorgänger im Zimmer F1 vergessen hatte. Mit Grausen dachte ich an die beschädigte Maske und den reparierten Reißverschluss. Aber das könnte ich dem anderen Gast unterschieben.

Sollte ich mir die Rechnung mal zeigen lassen? Aber auch davor hatte ich Angst und wäre am liebsten davongerannt.

„WIRKLICH? Einen Moment bitte ich kläre mit Chef.“

*****


Sie zog sich in den Raum hinter den Tresen zurück um zu telefonieren - schloss die Tür hinter sich - ich stand ratlos allein da, ohne irgendwas von ihrer Rücksprache mitzubekommen.
Nach einer Weile blinkte eine rote Leuchte oberhalb der Zwischentür am Hauteingang. Ein kleiner Motor surrte kaum hörbar und dann brannte die rote LED dauerhaft. Gerade wollte ich darüber nachdenken, was das bedeuten könnte, da kam die Rezeptionistin zurück, und erforderte wieder meine Aufmerksamkeit.

"Chef hat jetzt beschlossene Sache gemacht: Polizei oder ein Angebot wir machen für sie ohne Polizei. Sie werden hier arbeiten, bis alle ihre Schulden weg sind. Verstehen sie? Sie helfen hier als Angestellter. Und wir werden Bedingungen festlegen. Sie werden einen verbindlichen Vertrag unterschreiben."
All das sagte sie offensichtlich im Auftrage ihres Bosses mit hektischer Tonlage. Es klang mehr und mehr nach einem Befehl - ungebührlich für eine Rezeptionistin und noch dazu in gräulichem Englisch: „Was wählen sie?“

"Ähm, ich weiß nichts davon. Das hört sich nicht sehr fair an…", stammelte ich und suchte nach Worten. Ich wollte sagen, dass das alles illegal ist. Kein Arbeitsvertrag, der unter Zwang unterschrieben wird, könnte in einer rechtlichen Nachprüfung Bestand haben. Sie ließ mich nicht ausreden.
»Natürlich WIRKLICH…«, sagte sie wütend. "…wir sind keine Mörder! Nein, wir nehmen die Sorge um alle, die hierherkommen, sehr ernst. Es wird immer die volle Aufmerksamkeit geschenkt.", sie hielt inne und fasste zusammen: »Sie akzeptieren also, dass sie nicht zahlen können oder wollen und wir die Polizei rufen?«

"Ich nehme an…“, sagte ich so bestimmt, wie ich es in dieser beschämenden Situation eben konnte. „… die Polizei wird auf meiner Seite stehen und meinen Argumenten folgen.“
Ich hoffte, dass sie meinen Schweiß nicht bemerkt, wenn ich bluffe.
Aber sie legte einfach ihre sehr helle Hand auf den Telefonhörer und schaute mir starr in die Augen.
Bluff mislungen: „…gibt es keine Lösung ohne Polizei, ich meine zum Beispiel Ratenzahlung oder so?“
"Nein keine Ratenzahlung. Dann ist es also beschlossene Sache, das wird ihre Zukunft sein: Sie werden hier angestellt sein, bis alle ihre Schulden beglichen sind oder ich rufe JETZT die Polizei.“

Sie zögert nicht, hob den Hörer ab und wählte.
Meine Synapsen arbeitete mit Hochdruck und ich konnte ihrem Blick nicht mehr standhalten. Über den Tresen hörte ich das Freizeichen: „tut – tut – tut …“
Mein Herz schlug wie wild, ich konnte es hören. „… tut – tut – tut …“
Dann brach ich zusammen: „Nein bitte legen sie auf, ich arbeite meine Schulden ab.“
Sie legte auf und lächelte wieder ihr Gutwetter Stewardess-Lächeln.

Erst Tage später fragte ich mich: ‚Wen hat sie eigentlich angerufen, die Polizei läßt doch Anrufer nicht so lange warten. Aber dieser logische Gedanke kam mir wie gesagt erst Tage später. Muss wohl daran gelegen haben, dass ich nicht richtig geradeaus denken konnte an diesem Morgen. Selbst Schuld, wenn man die ganze Nacht mit Fetisch-Kram verbringt.

„Ok, die Chefs werden festlegen Bedingungen. Sie werden einen verbindlichen Vertrag müssen unterschreiben - OK?", sagte sie mit fester Stimme. Es klang mehr nach einem Befehl als nach einer Feststellung. Sie war jetzt in ihrem dominanten Modus und genoss die Macht sichtlich, die sie von ihrem Vorgesetzten bekommen hatte.
Ihr schlechtes Englisch nervte mich mehr und mehr und am liebsten hätte ihr eine Ohrfeige verpasst oder mich an ihren unglaublichen Busen gekuschelt: ‚Sie geht mir so was auf die Eier – diese Hammerbraut.‘ dachte ich - aber im Innern war ich bereits am Resignieren.
"Ähm, ich weiß nichts von Bedingungen. Das hört sich erstmal nicht fair an..."
Sie ließ mich erneut nicht ausreden.
„WIRKLICH?“, da war sie wieder Ihre genervte Sirene mit ihrem nervtötenden wirklich/really und dann ging es weiter: "Nein! Es wird keinen Streit geben. Sie werden dies gern tun oder wird es zu einem Nightmare für Sie machen - mit Polizei und Vorstrafe und Diebstahl. Bilden sie sich nicht ein, dass keine Alternative gibt. Es gibt hier in UNSEREM Landhaus keinen Respekt vor faulen Faulpelzen, die hier Rechnungen nicht bezahlen."

„Wollen sie mir drohen?« Ich mochte den Klang meiner Stimme nicht, sie war nicht sicher genug um zu überzeugen. Mein ganzer Körper zitterte vor Wut und das quittierte sie mit ihrem überheblichen Lächeln von oben herab. Ich wusste nicht genau, ob es bei mir Angst oder Ohnmacht war - ich hielt mich an der Kante des Tresens fest, um meine Gefühle zu unterdrücken.

»Hier, unterschreiben…«, sagte sie und schob mir die Papiere, die gerade aus dem Drucker kamen vor die Nase. "… sind sie damit einverstanden, oder soll ich lieber Polizei rufen?" Ihr Gesichtsausdruck war kalt und ließ mich erahnen, dass sie nicht blufft. Oder wenn sie blufft, dass bluffte sie deutlich besser als ich.

"Ähm, was?" sagte ich stockend, meine Augen starrten auf die Papiere, nahmen aber nichts davon inhaltlich auf, was dort geschrieben stand. Es war sowieso alles sinnlos in unverständlichem juristischem Deutsch geschrieben und ich konnte kein Deutsch, kapieren die das endlich.

"Treffen sie ihre Entscheidung! Sie haben doch hier ihren Aufenthalt genossen, das war es doch wert, ODER?“, sie zwinkerte mit dem linken Auge, als wüsste sie wie glücklich mich dieses unerwartete Abenteuer gemacht hatte.
„Es wird besser für sie sein, wenn wir sie nicht zwingen müssen…“, sie zögerte. Dann beugte sie sich über den Tresen und flüsterte leise und für mich ganz und gar überraschend in einem anderen kumpelhaften Tonfall: »… es ist am besten, keinen Ärger zu machen. Wenn der Schnee nicht wäre, würde ich sagen, laufen sie jetzt, nutzen sie ihre letzte Chance!"
So wie sie mir jetzt in die Augen sah, schien sie Angst um mich zu haben, aber warum?
Eben noch weidete sie sich an meinem Schicksal und jetzt kam sie mit freundschaftlichen Tipps.
Der Schrecken in ihrem Flüstern war unbestreitbar echt oder eine Falle, sie war eine unberechenbare Teufelsbraut. Oder bluffte sie schon wieder.

"Was? Wie meinen sie das jetzt?" auch ich flüsterte.
Ich stockte ratlos, mein Blick wanderte umher und verweilte auf der kleinen roten LED an der Tür.

"Unterschreiben!" Sie bellte mit laut Befehlsstimme, streckte den Mittelfinger auf den Stapel. Im nächsten Augenblick flüsterte dann wiederrum verschwörerisch: "Ich versuche, ihnen zu helfen Joy!“
Ich unterbrach sie und betonte korrekt: „John“
Sie lächelte und sprach noch leiser: „Ich weiß, ich weiß Joy, ein bisschen weiß ich Bescheid.“
Ich wollte gerade darüber nachdenken was sie glaubt zu wissen aber ganz gewiss weiß sie nicht den Unterschied zwischen Joy und John, da fuhr sie fort: „Und bitte Glauben sie mir, es ist am besten, nicht gegen sie zu kämpfen. Bitte unterschreiben sie, das ist alles, was ich für sie tun kann. Wenn DIE wissen…“ sie drehte den Kopf flüchtig nach hinten, als ob hinter ihr eine unbekannte Macht stehen würde, die sie kontrollieren würde: „…dass ich ihnen geholfen habe, werde ich..."

Es lag etwas bedeutungsschweres in ihrem unvollendeten Satz, das machte mir Angst und ich entschied: Was auch immer sie hier beabsichtigten - diese ominösen Besitzer des Hotels und Eintreiber meiner mehr oder weniger berechtigten Rechnung - es wäre wahrscheinlich jetzt für den Moment am besten, wenn ich den deutschen Arbeitsvertrag erstmal unterschreibe. Wenn sich das Wetter zum Besseren gewendet hat und ich hier raus kann ohne den Frosttod zu fürchten, kann ich die Dinge später immer noch neu bewerten. Vielleicht würde ich diese Frau mit dem wunderschönen Vorbau dann einfach mitnehmen und vor der hiesigen Macht gleich mit retten.
Hätte ich in diesem Augenblick geahnt, was Joy … aber ich hatte nicht die leiseste Vermutung.

"Okay, ich unterschreibe. Zeige mir bitte wo!", seufzte ich resignierend.

"Hier. hier und hier…", sie blätterte durch den Papierkram und flüsterte mitfühlend: "…bitte denken Sie daran, dass sie jetzt mit ihren Schulden ein ganz normaler Angestellte sind. Sie müssen tun, was man ihnen sagt. Sie müssen ab sofort so handeln, als hätten sie die Schwere ihrer Schuld anerkannt, bitte nicht rebellisch sein.“
Sie flehte fast, als wenn sie an mir einen Narren gefressen hätte und mich vor Ungemach schützen will: „Sie müssen bitte hart arbeiten. Wenn sie versagen oder aufbegehren, werden sie bestraft und es dauert länger, muss nicht sein, oder?"
„Was meinen sie mit: Du wirst bestraft?« flüstere ich zurück als wären wir Verbündete in einem gemeinsamen Kampf gegen das Böse.
"Du musst dich richtig anstrengen, Joy bitte!“ die schaute mir in die Augen mit einem flehenden Blick, der Steine zum Erweichen bring. „Bitte finde es nicht heraus, was sonst!«, sagte sie.

Einen Augenblick lang sah ich einen Ausdruck auf ihrem Gesicht und eine Art Kopfschütteln, die mir die Furchtbarkeit der möglichen Strafe vermitteln sollte. Sie hatte zum Du gewechselt und das verstärkte das Band zwischen uns und die ungewöhnliche Botschaft. Intuitiv wusste ich, dass ich in der nächsten Zeit einiges ungewöhnliches tun und abarbeiten muss, um diese Erfahrung – was immer es war - zu vermeiden. Wahrscheinlich Hausmeister und viel Schneeschippen. Genau das würde ich den Neuen machen lassen.

Ein paar Sekunden des Schweigens vergingen zwischen uns. Ich schlurfte nervös und unbeholfen von einem Fuß auf den anderen. Ihre Hand lag liebevoll auf meinem Unterarm und ich realisierte jetzt warum mir ihre Finger so hellhäutig vorgekommen waren.
„Du trägst ja weiße Gummihandschuhe!“, rutschte es mir raus, ich duzte sie jetzt auch. Diese unglaublich zärtliche Hand glänzten und fühlten sich weich und geschmeidig an.

Aber dafür hatten wir gerade keine Sensoren und keine Priorität, sie zog die Hand hinter den Tresen zurück und nahm das von mir unterzeichnete Dokument.
Sie glich die Unterschrift mit dem Check-In ab und nickte das alles in bester Ordnung war. Sie scannte alles und entnahm dem Drucker weitere Seiten, faltete alles und schob es in einen Umschlag: „Das ist deine Kopie des Vertrages.“, nickte sie mir zu und legte es auf den Tresen.

"Geben sie mir bitte ihren Zimmerschlüssel F1!", forderte sie abschließend.
Ich übergab zögerlich die Schlüsselkarte. Sie legte diese auf den Codierer und tippte ein paar Dinge in den Computer, es piepste. Ein paar Augenblicke später gab sie mir ihn zurück mit den Worten: „Jetzt sind die notwendigen Türen freigeschaltet, F1 aber nicht mehr, dort ist nichts, was du für deinen neuen Job brauchen wirst. Ich kümmere mich darum. Bekommst später alles wieder.“
Ihre Stimme war jetzt keinen Deut mehr kooperativ, eher distanziert geschäftlich.

„Wie das verstehe ich nicht, meine große Tasche ist noch auf dem Zimmer.“

Sie ignorierte meinen Einwand: "Sie sind jetzt Nummer 22. Dies ist ab sofort Ihre einzige Identifikation und auch Ihr Kellerzimmer hat diese Nummer. Dorthin gelangen sie durch die Tür hinter mir rechts. Folgen Sie unten dem Korridor zum rechten Gang und ihr Zimmer ist ganz am Ende des Korridors links mit der Nummer 22. Gerade Nummern rechts und ungerade links."
Sie atmete tief und hörbar ein, und es schien so, als wenn sie irgendeine persönliche Sache mit diesem Gang im Keller verbinden würde.

Für mich war das alles zu viel - viel zu viel - so kam ich gar nicht auf den Gedanken, sie zu fragen, ob sie auch dort wohnt. Stattdessen waren meine Augen wieder auf ihren Busen gewandert.
Sie schaute wieder auf ihren Bildschirm, dann wieder auf mich und flüsterte vertraulich: "Du solltest jetzt in dein Zimmer gehen, Nummer 22. Geh dorthin und warte, bis sie dich abholen werden. Tue nichts anderes, bitte nur das, was dir gesagt wird. Es wird schon so schwierig genug," sie stockte und seufzte hörbar: „Bitte!“

Ich zögerte dennoch und folgte einer Eingebung: „Welche Personalnummer hast du?“
Sie lächelte und legte zärtlich ihre weiße Hand auf meinen Unterarm: „17.“

Sie warf mir einen Blick zu, der eindeutig bedeutete: "Beweg dich, bevor du in Schwierigkeiten gerätst." Also ging ich schließlich doch in die angegebene Richtung, genau wie sie es mir beschrieben hatte. Ich schaute ihr noch einmal in die Augen und entdeckte eine Träne im Augenwinkel bei ihr.

Ich konnte weiterhin nicht klar denken.
Ich war echt in einer Art Panik.
Die Situation hatte sich von „seltsame hohe Rechnung“ zu „geradezu beängstigender Vertragsabschluss“ gewandelt.
Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich eingelassen hatte, aber ich war mir sicher, dass es nicht wirklich gut sein konnte, mit so vielen Schulden einen neuen Job zu beginnen.
Ich wusste intuitiv, dass es einen Ausweg geben musste, aber ich konnte meine Gedanken nicht darauf konzentrieren.
Irgendwie an Flucht zu denken, war gerade unmöglich, weil meine Nerven so überwältigt überfordert waren.
Vielleicht auch weil ich die letzten Tage all meine Energie für Erotik und Wichsen verschwendet hatte.
Da ich jetzt definitiv nicht in der Lage war, irgendeinen besseren Plan zu machen, blickte ich ein letztes Mal auf den Busen der Rezeptionistin und die rote LED der Ausgangstür, zuckte mit den Schultern und folgte willfährig ihrer Anweisungen.

*****


Meine neue Karte öffnete die mahagonigetäfelte Tür hinter der Rezeption und ließ mich in einen schwach beleuchteten Korridor. Dieser sah ganz und gar nicht nach Hotel aus. Hier gab es überall makellosen weißen Fliesenboden. Alle Türen hier im Personalbereich waren aus rostfreiem Stahl, und die Wirkung war dadurch sehr kühl und auch irgendwie abschreckend steril und technisch. Die Luft war trotz der metallenen Frischluftschlitze in der Decke überraschend warm, feucht und schwül.

Ich stieg eine außergewöhnlich schmale Treppe hinunter, die mit einer rutschfesten Gummioberfläche versehen war, wie an Bord einer Fähre. Dann öffnete ich eine schwere Edelstahltür, die mir ohne Umstände mit meiner neu programmierten Schlüsselkarte gewährt wurde. Meine Beklommenheit nahm sofort zu, da hier alles anders war als man es in einem Hotel gewohnt ist. Hinter der schweren Tür befand sich nun ein weiterer Korridor wie der erste, den ich bereits durchschritten hatte. Die in der Scheuerleiste eingelassenen Leuchten waren sehr schwach eingestellt, wirkte irgendwie wie in einem U-Boot, jedenfalls so wie ein U-Boot im Film „Jagd auf roter Oktober“ gezeigt wird.
Ich musste jede der Türen sorgfältig untersuchen, um überhaupt festzustellen, welche von denen die Nummer 22 war. Meine Tür öffnete sich wiederum unverzüglich mit der Schlüsselkarte – irgendwie genau auf die gleiche Weise wie die Tür meines alten Hotelzimmer F1. Aber dann musste ich erstmal ganz tief Luft holen, alles war anders hier, ganz anders.

Mein neues Angestellten-Zimmer war eine winzige Zelle, etwa nur zwei mal drei Meter groß. Ein Bett eher eine schmale Bank erstreckte sich an der gegenüberliegenden Wand auf Höhe von einem Meter. Und ich konnte es schier nicht glauben, diese war nach oben klappbar an die Wand. Darunter schienen sich einige Schranktüren zu befinden, die den Zugang zu einem Stauraum ermöglichten. Die Wände und die Bank waren mit dicker, weißer, gummierter Farbe überzogen. Der Boden hatte die gleichen makellosen weißen Fliesen wie der Flur, aber hier mit einem zusätzlichen Gully in der Mitte des Raumes, wie in einem Waschraum, den man schnell mal ausspritzen will. Das Licht kam von einer quadratischen Platte, die in die Decke eingelassen war, diese war ansonsten mit den Wänden identisch - leblos weiß.

Ich zog die Tür mit einem lauten Klicken hinter mir zu und setzte mich erstmal auf die Bank, um einfach nur abzuwarten. Die Oberfläche der Bank war weicher als ich erwartet hatte. So saß ich gedankenverloren da und freute mich fast schon darauf, jemand Anderes kennenzulernen. Schon seit drei Tagen war ich ganz alleine gewesen, abgesehen von ein paar Momenten mit der Rezeptionistin natürlich.
Jetzt hatte ich die Gelegenheit in Ruhe nachzudenken. Erstmal versuchte ich eine Bestandsaufnahme meiner Situation zu machen. Ich mochte den Anblick dieses winzigen, kahlen Zimmers nicht, so viel war klar. Ich werde versuchen nicht hier in dieser Zelle bleiben zu müssen, ein Doppelzimmer mit einem anderen Angestellten wäre eine gute Idee.
Ich stärkte meine innere Zuversicht, indem ich vorausdachte, dass sich sicher bald eine Gelegenheit bieten wird, aus dieser Situation herauszukommen. Sicher das hier alles war alles ein einziger großer Fehler oder ein Missverständnis oder die Hotelleitung handelte illegal und ihre Ansprüche an Schadensersatz wären damit nichtig. Eine Rechnung in solch exorbitanter Höhe – ich schüttelte mit dem Kopf - die Stimme der Rezeptionistin hatte ich noch immer im Ohr: „Ich denken, sie haben unseren Service genießen!“
Ein ulkiges Volk diese Deutschen.

Ein Gedanke beunruhigte mich allerdings mehr und mehr: Wenn das Management schon bereit ist, in Bezug auf die überzogene Rechnung das Gesetz illegal zu übertreten, dann könnten die hier auch bereit sein, andere illegale Dinge zu tun. In diesem Augenblick machte ich mir selber Angst - unnötig sicher - aber was, wenn die hier Unheimliches im Sinn haben und mich dann ganz verschwinden lassen. Hier in diesem gottverlassenen Wald würde mich mein Onkel sicher nicht suchen. Ich stellte mir mit Grausen vor, dass ich hier wohl doch eine beträchtliche Zeit festsitzen werde, war ja auch ein Batzen Schulden. Wie lange braucht man als Serviceangestellter in Deutschland um 5000€ netto zu verdienen? Mal mindestens einen Monat, wenn man Überstunden macht, oder doch eher zwei Monate?

Würde überhaupt jemand aus meiner Firma oder mein Onkle auf die Idee kommen, sich um mein Verschwinden zu kümmern?
Was hatte ich am Telefon gesagt: „Vielleicht halte ich auf dem Weg nach München bei dir an Onkel Thomas und dann sehen wir uns mal wieder nach all den Jahren.“
Was hat er da wohl gedacht, als ich mich die letzten drei Tage nicht gemeldet habe? Wahrscheinlich nicht viel. War er besorgt?
Und in meiner Firma? Da war eh ein Kommen und Gehen. Ich befürchtete, die werden es einfach abhaken als ‚Wieder einer auf den man sich nicht verlassen kann!‘ Bin ja erst seit zwei Monaten dort und mit Ruhm habe ich mich wahrlich nicht bekleckert und zwei Wochen krank habe ich auch schon gefeiert.
Mama und Papa würden sich sicher erstmal überhauptkeine Sorgen machen, das war sicher. Nach einem ausgiebigen Streit – das übliche Thema - war ich am ersten Weihnachtsfeiertag einfach abgefahren. Seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr gehabt. Sie wollten, dass ich endlich eine Ausbildung zu Ende bringe - ich will aber was anderes - mich ein wenig umschauen in der Welt und neu orientieren, was es alles so gibt.

Und was hatte ich in der Welt entdeckt? Ein Landhaushotel im Wald.
Andere würden Tage brachen mich zu finden - hier war es nur eine Frage von Minuten, bis was passiert, aber was? Was genau bedeutet es, hier zu arbeiten. Ich könnte versuchen den Vertrag zu verstehen, den ich gerade unterschrieben hatte. Der braune Briefumschlag lag auf meiner Tasche gleich neben der Tür aber ich konnte mich nicht aufraffen.

Ich hatte gerade ein bisschen angefangen, meine Panik zu kontrollieren, war aber dennoch extrem nervös. Ich sinnierte ratlos vor mich hin und lächelte als meine Gedanken zur letzten Nacht abschweiften, als sich plötzlich die Tür öffnete.
Ich zuckte zusammen – das war unvermeidlich, dass diese große weiß gekleidete Gestalt, die dort im Türrahmen stand, kein bisschen dazu beitrug, meine Nervosität zu verringern. Sie war groß, echt größer als ich. Sie trug einen langen weißen Kittel und ihr kohlrabenschwarzes Haar war zu einem strengen Dutt nach oben gebunden. Dazu trug sie eine schwarzgerahmte Brille und hielt in der Hand ein Klemmbrett. Alles in allem eine unerwartete Erscheinung für ein Hotel, die mich eher an meinen Krankenhausaufenthalt vor sechs Jahren erinnerte.

Ich stand automatisch von meiner Pritsche auf, als sie eintrat, aber ich war immer noch zwei Inch kleiner als sie und musste nach oben schauen.

"Willkommen in unserem Haus Nummer 22!“, sie sprach perfektes Englisch.
„Ich bin die Nummer 3!“, ihre Tonlage war sehr bestimmt, als wäre sie es gewohnt Anweisungen zu geben und Dinge zu steuern.

„Du kannst mich 'Doktor' oder 'Herrin' nennen. Eine andere Anrede ist nicht angemessen.“, wieso sagt sie jetzt gleich Du zu mir?
„Ich werde vorerst Englisch mit dir sprechen, da ich verstehe, dass du noch nicht viel Deutsch sprechen kannst.“, das Noch-nicht-viel-Deutsch klang wie ein Makel, der schnell abgestellt gehört. „Ich möchte jetzt gleich warnen, Faulheit betrachte ich generell nicht freundlich, dulde das niemals – ich tollereiere auch nicht Mangel an angemessenem Enthusiasmus. Aber ich bin ein vernünftiger Mensch und erwarte keine Wunder von einem Novizen.
Befolge einfach meine Anweisungen prompt und genau und du wirst dir meine Wertschätzung verdienen.“, sie streckte den Zeigefinger nach oben wie eine Lehrerin vor der Klasse.
„Ich erwarte nicht, dass du klug und schnell im Lernen bist, aber ich erwarte von dir, dass du gehorsam bist. Haben wir uns verstanden?«

"Ähm, weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich hier sein sollte...“, stammelte ich aber ihr Blick war nicht gerade hilfreich, mich zu konzentrieren. „… ähm, nun, ich glaube, da ist irgendein Fehler passiert, ein Missverständnis… weißt du…", murmelte ich immer leiser werdend.

Doktor 3 gefiel das überhaupt nicht, was ich da brabbelte. Die Wucht ihrer wütenden Reaktion reichte aus, um mich ängstlich zurücktreten zu lassen. Ich wäre fast gestolpert, als ich gegen die Kante der Bank stieß.
"NEIN!“, sie schrie jetzt extrem laut und nachdrücklich, „Es scheint, dass du es nicht verstehen willst. Ich werde immer mit SIE oder Frau Dr. angesprochen und du sollst nur mit Ja oder Nein antworten. Ich habe dich nicht gebeten, über irgendwas sicher zu sein oder nachzudenken. Bilde dir nicht ein, dass du aus Versehen hier bist. Wir machen hier keine Fehler. Du sollst hier sein und darum bist du hier."
Sie hielt fünf Sekunden inne, nur um dann ein ohrenbetäubendes "Verstehst DU mich JETZT?“ hinzuzufügen.

Ihr Gesichtsausdruck war sehr wütend - sie hatte sich ganz offensichtlich maßlos über mich aufgeregt. Ich war ob der Schärfe entsetzt und völlig eingeschüchtert. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was hier passierte und noch passieren würde und hatte Angst davor, was sie als nächstes tun würde.

"Tut mir leid …", murmelte ich mit zittriger Stimme, "… ähm... Ärztin. Ja ich verstehe."

»Gut«, sagte sie, lächelte kalt und machte eine Pause. Sie schaute auf ihr Klemmbrett, »Schulden hast du aha und nicht allzu wenige.
Nicht gut sage ich mal.
Und noch dazu vorgetäuscht mit Kreditkarte bezahlen zu können.“
Sie schüttelte verständnislos mit dem Kopf, als wären Schulden für sie etwas, was niemals in Frage käme: „Nun folge mir.«


*****
37. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Neuschreiber63 am 15.05.24 22:39

Oje, da sitzt unser Protagonist aber ganz tief in der ...
Man sollte hier im Forum keine Verträge unterzeichnen, keine Stipendiumsverträge, keine Internatsverträge und auch keine Arbeitsverträge...
Eigentlich sollte sich das inzwischen rumgesprochen haben 😀
38. RE: German Country House Hotel

geschrieben von Glatzkopf am 16.05.24 08:41

Da sitzt er wirklich ganz schön in der Patsche.Zudem konnte er den Vertrag nicht lesen,weil er kein deutsch kann.Es war sicher kein ZUfall,daß die Rezeptionistin aus John eine Joy gemacht hat.Vielleicht wird er hier zur Gummisklavin ausgebildet und daran könnte er durchaus Gefallen finden.


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