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Thema:
eröffnet von Pie am 25.02.08 14:19
letzter Beitrag von HerrinBirgit am 19.05.17 18:20

1. Der brave Freund

geschrieben von Pie am 25.02.08 14:19

Hallo,

meine erste Geschichte hier, die sich auch fortsetzen ließe, sofern das gewünscht ist. Der Bereich, aus dem sie stammt, ist mehr Petplay, aber vielleicht gefällt sie dem ein oder anderen ja trotzdem.

Zur Story:
Als meine Freundin und ich uns kennen lernten, war ich sicherlich nicht gerade das, was man kultiviert und zuvorkommend nennen würde. Dennoch blieb sie bei mir – oder war es andersrum. Ich habe mich sicherlich das ein oder andere Mal richtig tölpelhaft ihr gegenüber verhalten und verdient hatte sie es auf keinen Fall. Ansonsten hatten wir guten Sex, sie kümmerte sich um den Haushalt und ich schaffte das Geld ran. Ein paar Wochen ließ sie mich gewähren, aber als ich an einem Abend nach Hause kam, lag in ihrem Blick etwas, was mir imponierte, aber auch Angst machte. „Na, wen haben wir denn da?“ sprach sie mich an und erst jetzt fiel mir auf, dass sie eine Art ledernen Riemen in der Hand hielt. Bevor ich etwas sagen konnte, fuhr sie fort. „So, du hast jetzt eigentlich nur eine Möglichkeit, um bei mir zu bleiben und ich werde mich nicht wiederholen, also höre gut zu.“ Ich war perplex, geschockt, ich weiß es nicht mehr, es war so, als hätte sie in Sekunden mein Hirn weichgekocht. So nickte ich nur stumm.
„Karsten, du bist ein Tier. Du benimmst dich unflätig, frisst wie ein Schwein, furzt ungehemmt und denkst wahrscheinlich auch den ganzen Tag an Sex.“ Sie hat recht, dachte ich nur und blieb stumm, regungslos, starrte sie an. Meine Freundin hielt immer noch den Lederriemen, als sie fortfuhr. „Da du dich benimmst, wie ein Tier, wirst du ab heute auch nur noch so behandelt werden. Da ich Hunde sehr gerne habe, möchte ich, nein, verlange ich, dass du ab heute mein Hund bist. Das ist die Bedingung dafür, dass du bei mir bleiben kannst. Bist du mit dieser Sache einverstanden, dann sprich zum letzten Mal in diesen vier Wänden. Auf Arbeit kannst du gehen, aber sobald du hier drin bist oder in meiner Gegenwart, wirst du nur noch der Hund sein, den ich wieder lieben lernen will, denn so, wie du dich derzeit benimmst, würde ich mich wahrscheinlich eher trennen.“
Harte Worte. Ich schluckte. Sie sah mich fragend an. „Und?“
„Ich... ich...“ stammelte ich. „Ist es... wirklich so schlimm?“ Sie ließ mich mein Gestotter zu Ende führen und nickte betreten. „Ich fürchte schon!“
„Ich... es tut mir...“ Da hatte ich ihren Finger auf dem Mund. „Ssscht... sprich nicht, da kommt eh nur Mist bei raus. Entschuldige dich nicht, sondern lerne mit meiner Hilfe, dich zu bessern, zu einem besseren Lebewesen zu werden. Ich verspreche dir, dir wird es an nichts fehlen. Ich will dich gerne wieder lieben, aber ich will deine Machostimme nicht mehr hören müssen und dein Machogehabe nicht mehr ertragen. Karsten, du kannst ein sanfter Mann sein, aber leider beweist du dies viel zu selten. Ich denke, dies ist die einzige Möglichkeit, wie wir unsere Beziehung retten können.“
„Aber... aber...“
„Karsten!“ Ihre Stimme klang vorwurfsvoll und ich senkte den Blick.
„So ist gut“ lobte sie mich und ich kam mir blöd vor, aber irgendwie auch bestätigt. Ich ärgerte mich, dass mir dieses Gefühl gefiel.
„Willst du nun?“ wiederholte Steffi ihre Frage und ich ertappte mich dabei, wie ich nickte.
„Gut“ begann sie „Ich habe mir alles schon genau überlegt.“ Während sie plötzlich absolut viel sprach, kam sie auf mich zu und löste die Krawatte um meinen Hals, knöpfte das Hemd auf und legte mir den Lederriemen um den Hals – ein Halsband, nun erkannte ich es auch.
„Du bist ab heute nicht mehr Karsten für mich, sondern Bruno. Ich hatte früher einen Golden Retriever mit diesem Namen und ich habe dieses Tier geliebt. Ich war traurig, als er starb. Da war niemand mehr, dem ich die Liebe geben konnte. Wenn du brav bist, wirst du diese Liebe geschenkt bekommen.“
Ihre Worte waren wie Honig für mich. Sie taten meiner Seele gut. Ich bin in einer Anlagenbaufirma beschäftigt und zwischen Stress und Machtkampf gefangen. Daran liegt es wohl auch, dass ich Steffi manchmal oder leider meistens wie Dreck behandelt hatte. Das tat ihr nicht gut, mir auch nicht, wie ich nun feststellte. Denn nun zeigte sie mir ihre sanfte, verletzliche Seite, ihren Pool voller Gefühle, in den ich nur noch reinzuspringen brauchte, wenn ich es wollte – und wie ich es wollte. Ich nahm gedanklich und geistig bereits Anlauf, als mir bewusst wurde, was das für mich hieß. In ihrer Gegenwart nicht mehr sprechen, aber auch, mich selbst zu öffnen. Ich würde ein ebenso offenes Buch für sie sein. Wir würden so viel übereinander lernen... Ich war überwältigt von den Möglichkeiten.
„So, das Halsband ist ein Zeichen dafür, dass du mir gehörst, aber auch dafür, dass ich auf dich Acht geben werde. Solange du es trägst, wird dir nichts schlimmes wiederfahren. Und nun, zieh dich aus und auf alle Viere mit dir.“
Ehe ich protestieren konnte, lag auf meinem Mund wieder ihr Finger, diesmal mit sanftem Druck. „Nicht reden!“ meinte Steffi bestimmt und schüttelte dabei den Kopf. „Wenn dir danach ist, Laute von dir zu geben, dann belle, winsel, jaule oder knurre, aber verschone mich mit deiner Stimme. Hier wirst du nur noch als Hund gehalten, ausnahmslos, also füge dich oder gehe.“
Ich betrachtete Steffi eingehend, aber nichts an ihrer Haltung drückte Unsicherheit aus. Was sie gesagt hatte, hatte sie ernst gemeint, also begann ich mich auszuziehen. Als ich fertig war, drückte sie mir ein Paar Knieschoner in die Hand. „Anziehen“ befahl sie. „Ich will nicht, dass dein Körper darunter leidet.“ Ich tat, wie mir geheißen, als sie auch schon das nächste Utensil hervorzauberte.
„So, Bruno, dein Outfit ist fast fertig.“ Bekomme ich sonst nichts zum Anziehen, fragte ich mich, der ich bis auf die Schoner nackt in der Diele stand.
Anscheinend nicht, denn Steffi machte mit ihrer Transformation weiter. „Bruno, das hier werden deine Pfoten.“ Sie stülpte Pfotenschoner aus Leder über meine zur Faust geballten Hände und verdammte sie dadurch zur Untauglichkeit für jede Greifarbeit. „Damit wir uns richtig verstehen, die Diele ist ab jetzt die Schleuse. Wenn du abends heim kommst, wirst du durch Bellen auf dich aufmerksam machen, sobald du deinen Schlüssel abgelegt hast, deine Kleidung ausgezogen und die Knieschoner an hast. Dann werde ich kommen und deine Hände verpacken.“ An die Pfotenschuhe hängte sie jeweils einen Lederriemen, den sie mit einem kleinen Vorhängeschloss verschloss. „Morgens werde ich dich befreien, dann gehst du, nach deinem Frühstück als Hund, arbeiten. Und nun, ab auf die Knie.“
Langsam sank ich herab in mein neues Leben mit Steffi als mein Frauchen, wie mir schlagartig bewusst wurde. Ich war hier kein Mensch mehr, ich war ein Tier und ich konnte nichts mehr daran ändern. Da ich mich gerade etwas eingeschüchtert fühlte, winselte ich verhalten. Steffi lächelte warm und tätschelte mir den Kopf, kraulte mich an den Ohren und meinte „Siehst du, es wird doch und nun komm!“ Ich folgte Steffi. Es war ungewohnt auf allen Vieren zu krabbeln. Dank der Schoner tat es nicht weh, aber trotzdem, ich war es gewohnt aufrecht zu gehen und nun sah ich konstant auf Steffis Schenkel. Hübsche Aussicht, ging es mir durch den Kopf, aber dann setzte sie sich aufs Sofa und ihre Schenkel waren aus meinem Sichtfeld.
Als ich versuchte, ihr nachzukommen, bekam ich ein strenges „AUS!“ zu hören, dass ich zusammen zuckte und unweigerlich von jedem weiteren Kletterversuch abgehalten wurde. „So ist er ein braver Hund“ lobte Steffi, als ich wieder auf dem Boden war. Sobald ich die Pfote – oh nein, ich sprach schon von Pfoten, wenn ich meine unbrauchbaren Hände meinte – hob, kam ein warnendes „Nein“ von Steffis Seite und nach ungefähr fünf Wiederholungen musste ich frustriert feststellen, dass ich nicht mehr auf dem Sofa sitzen würde – für Hunde verboten. So hockte ich unglücklich auf dem Boden und betrachtete meine Pfoten.
„Oh, Bruno, nicht traurig sein“ versuchte die sachte Stimme Steffis mich zu beruhigen und aufzumuntern. Ich sah zu ihr hoch, sie zog meinen Kopf in ihren Schoß und streichelte mein Haar. Das war angenehm und ich sog wohlig ihren Duft ein. Langsam begann ich mich, damit zu arrangieren, dass für mich nun andere Regeln galten. So lange ich diese Art von Belohnung dafür abstauben konnte, würde ich wahrscheinlich noch viel mehr aushalten. Ja, ich hielt mich ja immer für ach so stark, das konnte ich nun beweisen... oder besser, ich musste es nicht mal beweisen, denn eigentlich erwartete Steffi nur von mir, dass ich ihre Regeln akzeptierte und sie nicht überging, ansonsten konnte ich mich, wenn ich nur wollte, fallen lassen. Ich begann leise zu Brummeln, da mit gefiel, was Steffi tat und das schien sie anzuspornen.
„So ein feiner Hund. Brav. Ja, das hast du dir verdient.“ Ich brummelte lauter und rieb meinen Kopf an ihrem Bein.
„Hey, nicht so stürmisch“ lachte Steffi herzlich auf und stieß mich ein wenig von ihr weg, allerdings nicht ohne mich weiter zu liebkosen.


Joa, das könnte ein gutes erstes Kapitel sein. Wer weiterlesen möchte, kann das kundtun. Ich freue mich über Kommentare und auch Anregungen.

Wuff,
Pie
2. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 25.02.08 16:30

Wuff, wuff, wuff!
Soll heißen: Berichte weiter!
Ist mal eine neue Sichtweise!

LG
Drachenwind
3. RE: Der brave Freund

geschrieben von Larissa am 25.02.08 20:09

Ja, das hört sich interessant an.
4. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 28.02.08 11:34

Zweites Kapitel:

Der Abend setzte sich fort und Steffi sah sich noch einen Film an. Ich bekam davon nicht soviel mit, da sie meinen Kopf auf ihrem Schoß hielt. Obwohl mich der Film auch interessiert hätte, tat ich nichts, um mich aus der für mich sehr angenehmen Situation zu befreien, sondern genoss vielmehr Steffis Berührungen, die sie mir ganz nebenbei zukommen ließ, eben wie bei einem Hund, der immer da ist und um den man sich kümmert, auch mal ganz nebenbei. Es war schon komisch, denn Steffi und ich hatten bisher erst einmal bei einem Film gekuschelt. Da hatten wir gemeinsam auf dem Sofa gesessen. Zu der Zeit, das war ganz am Anfang unserer Beziehung, war noch alles in Ordnung, aber schon wenig später empfanden wir beide nicht mehr den Drang vorm Fernseher zu kuscheln. Das hatte sich jetzt geändert, seit ich zum Hund degradiert worden war.
Schüchtern schleckte ich Steffi über die Hand, sie wurde davon von ihrem Film abgelenkt und quiekte auf. „Aaah, Bruno, aus!“ befahl sie und wischte ihre Hand an ihrer Hose ab. Nach dem Film und einige Liebkosungen für mich später, entschied Steffi, dass es Zeit sei, ins Bett zu gehen. Irgendwie ahnte ich, dass „Bett“ für mich nun etwas anderes bedeutete, als ich hoffte. Der Fall trat ein. Mein Bett bestand aus einem mit irgendeinem weichen Material gepolsterten großen Kissen, worauf eine gigantische Tatze genäht worden war, die Farbe war grün, die Tatze schwarz. Hübsch, passte auch gut ins Schlafzimmer. Mir wurde bewusst, dass Steffi ihre Aktion schon lange geplant haben musste, wenn sie dieses Monstrum an Hundebett bereits besaß.
„Sieh mal, was ich feines für den Hund habe. Da kannst du gleich drauf schlafen, aber vorher stelle ich dir noch dein Wasser und dein Abendbrot bereit. Komm mal mit in die Küche.“ Sie klopfte sich auf den Oberschenkel und lockte mich mit „Komm, Bruno, komm!“ ihr zu folgen. Ich tappste hinter ihr her.
In der Küche hantierte sie mit zwei Näpfen. Der eine wurde mit Wasser gefüllt und mir vor die Nase gestellt. Näpfe? Ich war entsetzet, hätte aber auch selbst darauf kommen können. Klar, Hunde aßen aus Näpfen und ich war nun notgedrungen auch einer. „Trink dein Wasser, Bruno, sonst wirst du krank und dann muss ich dich zum Arzt bringen.“ Das Wort „Arzt“ löste bei mir komischerweise ein mulmiges Gefühl aus, also senkte ich brav den Kopf in die Schüssel und versuchte durch Schlagen der Zunge, Wasser in meinen Mund zu bekommen. Außer, dass ich wahnsinnig viel rumspritze, tat sich nicht wirklich was. Mein Mund war, im Gegensatz zum Boden, trocken.
„Oh nein, Bruno, du Schwein“ rief Steffi aus, als sie meine Sauerei sah. „Versuch doch, dich zu beherrschen.“ Ich wurde von meinem Napf weggezogen und winselte instinktiv auf.
„Sitz!“ bekam ich den strengen Befehl und da ich irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte, setzte ich mich hin, wie ich vermutete, wie Hunde sitzen. Während ich da saß und über mein Ungeschick nachdachte, wischte Steffi es beiseite und füllte den Napf neu.
Abgestellt wurde er nun auf zwei Lagen Handtüchern, damit das Geschlabber nicht wieder zu einer Überschwemmung führte. Ich wurde am Kopf getätschelt und Steffi meinte „Ach, das wirst du schon noch lernen, du dummer Hund!“ Das sagte sie in einem so unverschämt lieblichen Ton, dass ich ihr das nicht übel nehmen konnte, sondern nur leise brummelte, was sie zum Lächeln animierte. Danach wandte sie sich wieder meinem zweiten Napf zu und befüllte ihn mit etwas, was sie aus einer Konservendose kratzte. Dann wurde mir der Napf ebenfalls vor die Nase gestellt.
Das Zeug da drinnen sah irgendwie eklig aus, roch aber normal, zumindest soweit ich das beurteilen konnte von meiner Position aus. Ich wagte es nicht, mich aus der Sitz-Stellung zu erheben, aber auch, weil ich keine große Lust verspürte, den Napf zu inspizieren.
„Keine Angst, Bruno, das sind klein gematschte Ravioli. Du hast schließlich keinen Hundemagen und richtiges Hundefutter würde dir auf die Dauer schaden, also wirst du demnächst zwar mehr oder weniger Pürree oder Pampe zu dir nehmen, aber sicher kannst du dir darin sein, dass es mal echtes Menschenessen war. Ich modifiziere es für dich leicht, damit es aussieht wie Hundefutter, damit mein Hund sich nicht erschreckt.“
Machte sie sich gerade lustig über mich? Ein Blick in ihre sanften Augen ließen mich meine Frage von selbst verneinen.
„Na, friss schon!“ forderte sie mich auf und ich erhob mich etwas schwerfällig und bewegte mich auf den Napf zu. Es roch wirklich nicht schlimm und so hielt ich meine Schnauze in das Fressen und aß, wobei ich mir nicht nur die Nase einsaute. Steffi saß am Tisch, aß noch ein Brot und lachte hinter vorgehaltener Hand oder aber auch mal ganz offensichtlich. Es klang so herzlich, dass ich mich nicht mal ausgelacht fühlte. Sie lachte, weil sie sich freute, da mir das Fressi zu schmecken schien. Versuchsweise wackelte ich mit meinem Hintern, um ihr zu zeigen, dass mir das Essen wirklich zusagte, auch wenn es ungewohnt war und dass ich mich auch freute.
„Schön, dir geht es gut“ sagte Steffi im ruhigen Tonfall. „Das ist gut. Da freut sich dein Mensch.“
Ich fraß zu Ende, trank noch einen Schluck und gab mir Mühe, nicht mehr zu kleckern. „Alles ausgeleckt, man oh man, da war aber einer hungrig!“ Ich wurde gesäubert und rieb mich dankbar an Steffis Bein, sie kraulte mich noch eine ganze Weile hinter den Ohren.
„Gut, dann ab ins Bett.“ Ich folgte meinem Frauchen auf allen Vieren ins Schlafzimmer zu diesem monströsen grün-schwarzen Ding, auf welches sie mich befahl. „Platz!“ meinte sie bestimmt, aber nicht bösartig und ich kletterte auf das schöne weiche Kissen – gemütlich war es, sogar sehr – und rollte mich dort ein. Dass ich nicht ins Bett durfte war mir ja sowas von klar, also versuchte ich es gar nicht erst.
„Gute Nacht, Bruno, schlaf schön auf deinem neuen Bettchen.“ Ich bellte leise zur Antwort. Ich wurde noch einmal sehr herzlich gekrault, bekam einen Kuss auf den Kopf und wurde mit einer Decke zugedeckt, da ich immer noch nackt war. Dann stieg Steffi in ihr Bett und war, im Gegensatz zu mir, schnell eingeschlafen.
Ich konnte nicht schlafen. Die Pfoten waren ungewohnt und ich wollte meine Hände bewegen, wollte mal aufs Klo, konnte aber nicht mal aus dem Zimmer, denn die Tür war zu und anstatt einer Klinke hatten die meisten Räume Drehknäufe, also unmöglich, diese mit Pfoten zu öffnen. Immer wieder wälzte ich mich herum und verursachte ein Rascheln mit dem Stoff des Kissens.
„Ruhe, Bruno, oder ich muss dich doch noch rauswerfen und anleinen“ kam es irgendwann von dem doch nicht so fest schlafenden Frauchen und ich konnte nur leise meine Zustimmung winslen. Verdammt, ich musste mal, aber sagen konnte ich das Steffi ja schlecht. Schlafen ging auch nicht und da ich mich nicht mehr bewegen konnte, weil das Krach machte, lag ich ziemlich starr auf dem Kissen und bemerkte, wie ich mich von Minute zu Minute mehr verspannte. Ein Blick auf die Digitaluhr sagte mir, dass die Zeit nicht eben schnell verrann. Es war gerade eine Dreiviertelstunde vorbei und ich hätte heulen können. Tagsüber ging das, da konnte ich mir vorstellen, als Steffis Hund zu leben, aber diese Nacht fing an, richtig ätzend zu werden und der Druck auf die Blase stieg. Ich wollte Steffi echt nicht wecken, aber was sollte ich machen? Hilflos sah ich mich in dem Raum um... nichts war da, wo ich mich notdürftig hätte erleichtern können, ohne dafür richtigen Ärger zu kassieren. Der Boden war mit einem hochflorigen beigen Teppich ausgelegt, da wäre erstens alles aufgefallen und zweitens nichts zu entfernen gewesen. Ich saß regelrecht in der Klemme.
Irgendwann begann ich dann doch zu winseln und das Winseln wurde zu einem Jaulen und wenig später mischte sich Steffis ärgerliche Stimmer darunter „Bruno, was habe ich dir gesagt? Ruhig sollt du sein?“ Nun war sie sauer und ich zog den Kopf ein. Doch endlich stand Steffi auf und betrachtete mich mit einem ernsten Blick. „Was machst du bloß für ein Theater“ schallt sie laut und ich winselte etwas leiser, es sollte versöhnlich klingen. „Was ist los?“ wiederholte Steffi ihre Frage und ich wusste nun, dass ich am Zug war.
Ich überlegte nur kurz, wie ich anstellen wollte, dass sie wusste, dass ich da einen gewissen druck abbauen wollte. Also sprang ich auf, lief zur Tür und kratzte mit den Pfotenschonern über das Holz. Das mehrere Male, ehe Steffi aufging, was ich meinte. „Achso, der Hund muss sich lösen. Oh je, das habe ich ja ganz vergessen. Entschuldige, Bruno, das kommt nicht wieder vor. Aber du wirst sehen, auch dafür habe ich mir schon was überlegt.“
Sie erhob sich vom Bett und öffnete mir die Tür. Ich stürmte in die Wohnung, zumindest hatte ich das vor, aber Steffi hielt mich am Halsband zurück, so dass mir einen Moment die Luft wegblieb. „Fuß!“ befahl sie und das hieß, sie wollte nicht, dass ich vorrannte, sondern neben ihr blieb. Gut, tat ich dies. Mein Hals würde es mir danken. Nun war ich schon neugierig, wie sie das mit dem Toilettengang hinbekommen wollte, aber Steffi schien auf alles gut vorbereitet zu sein.


Liebe Wuffelgrüße,
Pie
5. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 28.02.08 13:43

hallo pie,

wie kann man ausgerechnet an dieser stelle eine werbepause einlegen?


darauf bin ich sehr gespannt. hat sie im garten eine ecke dafür eingerichtet?
6. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 06.03.08 15:39

Es geht weiter. Heute geht es aufs Hundeklo...

Kapitel 3:

Da wir in einer Wohnung im zweiten Stock eines Hochhauses wohnten, vermutete ich, dass sich die Hundetoilette in der Wohnung befinden musste, zumindest hoffte ich das. Ich wollte mir, ehrlich gesagt, gar nicht vorstellen, wie ich, nackt wie ich geschaffen war, ins Treppenhaus kriechen sollte und dann in den Fahrstuhl, bis runter zu dem kleinen Hof, der von vier Hochhauskomplexen begrenzt war. Zum Glück kam es nicht so und Steffi lockte mich mit warmen Worten ins Bad. Im ersten Moment dachte ich, ich dürfte die Toilette benutzen, aber das war natürlich ein Wunschtraum. Die Toilette war für Menschen und einzig und allein, was Hunde damit manchmal taten, woran ich aber im Traum nicht dachte, war, daraus zu saufen. Dieses Verhalten würde Steffi von mir niemals zu sehen bekommen und ich vermutete auch, dass es ihr ganz recht war.
„Komm her, Bruno!“ riss sie mich aus meinen Gedanken und ich bemerkte, wie sie mit einer Hand an ein kleines Kistchen schlug, was verdächtig nach „Katzenklo“ aussah. „Sieh mal, was ich für dich besorgt habe. Das ist dafür gedacht, falls du nachts mal ein dringendes Bedürfnis hast. Ich gehe davon aus, dass mein Hund stubenrein ist und weiß, dass er nur da rein zu machen hat.“ Ihre Stimme klang freundlich, aber bestimmt.
„Dann probier es mal aus!“ schlug Steffi vor und griff in mein Halsband, um mich zu der Kiste hinzuziehen. Ich wehrte mich, da mir diese Art von Toilette ungewohnt war und nicht behagte. Außerdem stellte sich mir noch die Frage, wie ich mit den Pfoten meinen Schwanz sauber kriegen sollte, geschweige denn meinen Hintern, falls ich koten musste. „Komm schon, mein Junge, geh endlich auf deine Toilette!“ Angestrengt ziehend sprach Steffi jedes Wort einzeln betont aus und ich musste, da ich kaum noch Luft bekam, aufgeben und hockte schließlich in der Einstreu.
Das Zeug fühlte sich seltsam an und klebte zwischen meinen Zehen und an den Vorderpfoten. Angewidert hob ich eine Pfote und schenkte Steffi einen beleidigten Blick.
„Hey, nicht schmollen, Bruno. Ich dachte, du musstest so dringend – oder hast du mich umsonst geweckt?“ Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und ich sah ein, dass ich jetzt pinkeln musste oder es Ärger gab. Das war demütigend und peinlich und meine Blase verkrampfte sich dementsprechend. Aber nach einer halben Minute gelang es mir, mich zu entspannen und ich ließ, in hockender Haltung, in der eigentlich bloß Hündinnen pissten, meinem Urin freien Lauf – ach, war mir das egal. Ich fühlte mich eh gerade mies und gedemütigt, also war es auch nicht mehr tragisch, wenn ich mein Bein nicht einen halben Meter in der Luft hängen ließ und mich auch noch einem Balanceakt aussetzte, den ich wahrscheinlich nicht bestehen würde. So lief der Urin recht zügig und unspektakulär auf die Streu und wurde aufgesaugt.
Als ich fertig war, streichelte mich Steffi und lobte mich ausgiebig. Bevor ich allerdings von meinem Pott stieg, befahl sie mir „Bleib!“ und ich verharrte mit einer Pfote in der Luft, die ich gerade heraussetzen wollte.
Zuerst, das sah ich ein, wollte Steffi mich säubern und wischte mich mit etwas Toilettenpapier trocken. „Ich denke, das reicht. Für die paar Tropfen muss ich dich nicht gleich duschen.“ Ich war ihrer Meinung und schwang meinen Hintern hin und her, um ihr das zu zeigen. Dabei bellte ich einmal bestätigend.
„Uh, du bist so ein kluger Hund, Bruno!“ meinte Steffi und gab mir mit einem „Auf!“ und einem Klapps aufs Hinterteil zu verstehen, dass ich erlöst war. So sprang ich aus meiner Toilette und lief in Richtung Badezimmertür. „Achso, Bruno... Stopp!“ Ich blieb in meiner Bewegung eingefroren, legte lediglich den Kopf zurück, so dass ich Steffi ansehen konnte.
„Diese Toilette ist für den absoluten Notfall gedacht, also für nachts oder wenn du mal alleine sein solltest. Am Tag werde ich dir zweimal die Gelegenheit geben, dich zu lösen – und zwar draußen.“
Ich wollte protestieren, aber hielt mich im letzten Moment noch zurück, etwas zu sagen. Ich wollte mir nicht vorstellen, was dann ein Donnerwetter losgebrochen wäre.
Meine Horrorvision vom Anfang sollte also Realität werden. Ich schüttelte den Kopf, winselte, jaulte, aber Steffi ignorierte das. Sie sagte lediglich „Wenn du so weitermachst, muss ich dich ruhig stellen. Die Nachbarn wollen schließlich auch ihren Schlaf haben und du bist nicht gerade leise, mein Freund.“ Sie packte mir ins Halsband und befahl „Aus!“
Ich verstummte und machte mich ganz klein an ihrer Seite. Das schien sie zu besänftigen. Einem solch unterwürfigen Hund konnte Steffi anscheinend nicht lange böse sein. „Natürlich werden wir nicht direkt im Hof gehen. Das würde übles Gerede nach sich ziehen und das will ich nicht, schließlich hast auch du einen Ruf zu verlieren und deinen Job solltest du, wenn es geht, auch behalten. Aber am Wochenende haben wir genug Zeit, da kann ich zweimal am Tag mit dir in ein verlassenes Waldstück fahren, da gilt die Regel dann, dass du dich täglich zweimal lösen darfst. Unter der Woche darfst du natürlich auf Arbeit zur Toilette gehen, aber wenn du zurück kommst, gelten die Regeln für diese Wohnung. Da werden wir, wenn die Zeit es zulässt, jeweils abends einmal rausfahren.“
Ich wimmerte zusammen gekauert neben Steffi leise vor mich hin, da mir ihre Idee nicht sehr gut gefiel. Sie beugte sich zu mir runter und kraulte mir meinen Kopf, so dass ich langsam vergaß, was noch auf mich zukam und mich ihr einfach hingab. Eine Weile wurde ich auf diese Weise liebkost, ehe Steffi entschied, dass wir weiterschlafen sollten. So folgte ich ihr bei Fuß zum Schlafzimmer und wurde angewiesen, mich wieder auf mein Kissen zu legen, was ich sofort tat, denn ich war sprichwörtlich hundemüde und nun, da meine Blase geleert war, so schläfrig wie lange nicht mehr.
„Gut, Bruno, dann schlaf und ab jetzt keine Störungen mehr, sonst leine ich dich im Wohnzimmer an und sorge dafür, dass du Ruhe gibst. Verstanden?“
Ich winselte leise und sie meinte „Braver, kluger Hund! Ich hoffe wirklich, dass du es begriffen hast!“ Dann drehte sie sich im Bett um, was ich hören konnte, da ihre Bettwäsche sacht raschelte und dann war wieder Ruhe. Steffi schlief.
Ich probierte auf dem Kissen noch ein zwei Positionen aus, ehe ich mich für die bequemste entschieden hatte: Ich lag auf der Seite, die Oberschenkel rechwinkelig vom Körper abgeknickt, die Unterschenkel angezogen, dazu die Arme stützend weit ausgestreckt, dabei die Pfotengelenke überkreuzt und auf den Armen den Kopf. Das war sogar eine äußerst bequeme Stellung und die veranlasste mich dazu, schnell einzuschlafen.

Am nächsten Morgen wurde ich durch sanften Zug am Halsband geweckt. „Aufstehen, Schlafmütze!“ Ich gähnte Steffi herzhaft entgegen und erhob mich. Oh man, was für ein Hundeleben, dachte ich und streckte mich ausgiebig mit allen Gliedmaßen aus, bis ich das Gefühl hatte, richtig frisch zu sein.
„So, du weißt, Frühstück gibt es noch als Hund, aber danach darfst du ins Bad, duschen, dich rasieren und dann gehst du arbeiten, mein lieber Junge. Trotzdem will ich keinen Ton von dir hören. Klar?“ Ich bellte meine Zustimmung und wurde gelobt, indem Steffi „Brav!“ intonierte und mir über den Kopf strich.
Frühstück gab es in der Küche – diesmal in Form von Müsli mit Milch, Saft und Schmelzflocken. Davon würde ich richtig satt sein und zwar die nächsten Stunden. Außerdem schmeckte es recht gut und ich verschlang fast zu hastig mein Fresschen, so dass ich mich verschluckte und hustete.
„Nicht so schnell, Bruno!“ lachte Steffi und klopfte mir auf den Rücken, bis der Hustenreiz weg war. Ich trank dieses Mal schon kultivierter und als ich mein Frühstück beendet hatte, setzte ich mich erwartungsvoll vor meine Näpfe.
„Fertig? Gut!“ Steffi kam auf mich zu und befahl „Gib Pfötchen!“ Ich reichte ihr erst meine Linke und sie begann, die Pfoten zu entfernen. Endlich konnte ich meine Finger wieder bewegen und tat dies auch. Als die andere Hand auch frei war, fühlte ich mich richtig gehend rehabilitiert. Dann entfernte Steffi mein Halsband und ich fühlte mich eigenartigerweise nackt. Ich griff mir an den Hals und ein seltsames Fiepen verließ meine Kehle.
„Oh, Bruno, ist ja nur für die Arbeitszeit“ tröstete mich Steffi, die irgendwie instinktiv bemerkte, dass mir gerade sehr eigenartig zu Mute war. Sie streichelte meinen Kopf, wie zuvor und deutete danach auf die Knieschoner. „Zieh die noch aus und dann geh arbeiten, du süßer Hund. Ich werde solange sehnsüchtig auf meinen treuen Gefährten warten.“
Ich winselte erneut, kam schließlich aber auf die Beine und bewegte mich wieder wie ein Mensch. „Geh schon“ ermutigte mich Steffi und schob mich vor sich her ins Badezimmer.



Ich hoffe, es gefällt immer noch. Ich mag beim Petplay gar nicht so gerne, wenn viel Sex oder Erotik mit drin ist, also fehlt das in meiner Geschichte ganz.

Pie, bald gehts weiter
7. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 06.03.08 21:21

hallo pie,

das ist zur abwechslung sehr interessant ohne sex in einer story auszukommen. deine sdhreibweise das petplay darzustellen gefällt mir sehr.

jetzt bin ich gespannt wie das gassigehen im wald ablaufen soll.
8. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 06.03.08 21:24

Ja, ich auch ^.~ Aber ich denke, die Geschichte schreibt sich dann, wenn sie kommt, mal wieder von selbst. Nun ist der Hund ja erstmal bei seiner Menschenarbeit. Und danach kommt eventuell noch ein Zwischenkapitel, um zum Wochenende zu kommen... mal sehen, wie es auskommt!

Pie

P.S.: Und danke für den lieben Kommentar!
9. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 06.03.08 21:29

Auch mal eine interessante Variante, ohne Sex auszukommen!
Bin gespannt, wie es weiter geht!
LG
Drachenwind
10. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 31.03.08 15:19

Wieder was neues vom Hund:

Während der Arbeit schwankte mein Zustand zwischen geschäftiger Konzentration, die besser war als jemals zuvor und einem mulmigen Gefühl, was den Abend betraf. Irgendwie wollte mir das Bild nicht aus dem Kopf gehen, wie ich in irgendeinem Waldstück nackt herum kroch. War das nicht auch irre kalt? Und was, falls uns doch jemand sehen würde? Der Gedanke verschreckte mich und hielt mich mehrere Male am Tag gefangen, so dass sich sogar einige Kollegen erkundigten, was mit mir los sei. Ich riss mich nach der dritten Frage am Riemen und versuchte mein nacktes Ich im Wald aus meinen Gedanken zu verbannen. Trotzdem konnte ich nicht davon ab, mir durch den Kopf gehen zu lassen, was Hunde sonst so taten. Steffi hatte sich ja vorgenommen, mich als ihren Hund zu halten und das kompromisslos, bis auf das mit dem Futter, aber das fand ich persönlich schon hart genug, aber was hieß hart? Ich hatte es selbst provoziert und außerdem... ich musste nur an Steffis sanften und liebevollen Gesichtsausdruck denken und ich bemerkte, wie sehr ich ihr Hund sein wollte. Dennoch konnte ich ein paar Überraschungen vermeiden, wenn ich mich intensiv mit dem Thema „Hund“ beschäftigte. So ging ich in meiner Mittagspause nicht essen, sondern klemmte mich hinters Internet. Unter dem Suchbegriff „Hund“ fand ich eine ganze Menge: Welpenerziehung, Hundeschule, Hundesport, Rassen, Hundefutter, Hundespielzeug, Hundetransportboxen, Hundekäfige... und so weiter. Erziehung! - Das schien mir ein Thema zu sein, um das ich nicht herum kommen würde, also nahm ich mir die nächstbeste Erziehungsseite vor und stöberte ein bisschen darauf herum. Ich sah mir eine Liste der gängigen Kommandos an. Wenn selbst ein Hund die begreift, dann dürfte das für mich kein Problem sein, dachte ich so bei mir und erwischte mich dabei, wie ich die Hände leicht angewinkelt vor dem Körper positionierte, wie bei einer Männchenhaltung. Ich schüttelte mich energisch und die Haltung ab. Im Büro durfte ich mir sowas bloß nicht erlauben, aber dennoch... es hatte seinen Reiz gehabt. Ich hoffte nur insgeheim, dass in den nächsten paar Minuten keiner etwas von mir wollte, denn ich spürte, dass mein Kopf glühte wie eine reife Tomate.
Früher als sonst ging ich an die Arbeit zurück und verbannte die Hundegschichte erstmal auf den Abend. Als endlich Feierabend war nutzte ich die Gunst des Moments und ging noch mal auf ein Menschenklo, ehe ich die Firma verließ und mit meinem Auto Richtung Steffis Wohnung fuhr.
Dort angekommen, schloss ich leise die Tür auf und entdeckte sogleich meine Knieschoner auf dem Dielenschränkchen. Ich wusste, was ich zu tun hatte. Ohne einen Laut von mir zu geben entkleidete ich mich und zog mir die Knieschoner über die Knie. Nun sank ich herab. Ich wusste, wie es weiter zu gehen hatte, aber irgendwie konnte ich mich nicht überwinden zu bellen. Ich ließ ein zaghaftes „jiep“ hören, dann noch eins. Steffi hatte es anscheinend mitbekommen und tauchte in der Diele auf. Sie beugte sich sogleich zu mir runter und ergriff beherzt meinen Kopf mit beiden Händen. „Oh, Bruno, da bist du ja. Wie ich dich vermisst habe.“
Ich wackelte bestätigend und zustimmend mit meinem Hintern, was Steffi noch mehr anspornte mit der Begrüßung nur weiter fortzufahren. Ich probierte ein leichtes Springen, um ihr anzudeuten, dass ich ebenso erfreut war, wie sie. „So ein braver Hund“ lobte sie mich. Schnell war ich mit Pfotenhandschuhen und Halsband versehen, bis sie sich nach einer schier wundervollen Zeit des Schmusens erhob. Als sie zur Küche aufbrach, tappte ich ihr sofort hinter her. Steffi blickte lächelnd auf mich herab und ich ließ sie keine Sekunde aus den Augen, so dass mir nicht mal auffiel, was mit unserer Wohnung passiert war, aber das sollte ich später noch merken.
In der Küche angekommen, fand ich meinen Wassernapf gefüllt vor. Meinen Fressnapf hatte Steffi auf der Anrichte stehen und gab etwas matschig wirkendes hinein. Schien wohl wieder püriert oder so zu sein. Na ja, damit könnte ich leben.
„Gleich kriegt der Hund sein leckeres Fresschen!“ lockte mich Steffi mit freundlich motivierender Stimme und so stand ich heftig mit dem Hinterteil wackelnd neben ihr und probierte mal ein etwas lauteres „Wuff“ aus. „Oh, mein Hund hat seine Stimme wieder gefunden. So ist fein, aber nicht zu viel oder zu laut.“ Ich bellte gediegen meine Antwort und Steffis Augen leuchteten vor Freude.
Sie reagierte wie auch beim ersten Mal amüsiert von meinen Fressversuchen, aber da ich heute bis auf das Frühstück, nichts zu mir genommen hatte, langte ich gierig zu und versuchte mein Fresschen möglichst restlos zu vernichten. „Du frisst wie ein Schwein“ kommentierte Steffi lachend und hielt sich den Bauch und mir eine Serviette hin, damit ich meine Schnauze abputzen konnte. Steffi war gnädig zu mir, dass sie mir dieses Zugeständnis machte. Ich war echt froh, sie zu haben in diesem Moment. Immerhin kümmerte sie sich um mich, gab mir Wärme, Liebe, Zuneigung und Fressen. Und ich bemerkte, dass ich zu denken begann, wie ein Hund. Darüber musste ich grinsen.
Nach dem Essen führte Steffi mich durch die Wohnung und erst jetzt fiel mir die Neuerung auf. In den Türen waren große Klappen eingelassen worden.
„Bruno, das sind ab jetzt deine Hundeklappen. Ich habe sie von dem Geld gekauft, dass du für den neuen Flachbildfernseher ausgeben wolltest. Aber da du jetzt ein Hund...“ Sie registrierte meinen geknickten Blick. „Och, Bruno, sei nicht traurig!“ Ihre Hände umfassten wieder meinen Kopf und sie küsste mich sachte auf die Stirn. Dann zog sie meinen Kopf zwischen ihre Brüste. „Komm schon, sei wieder ein fröhlicher Hund.“ Scheiß auf den Fernseher, dachte ich energisch und schwang meinen Hintern, als sei es das letzte, was ich zu tun hatte. „Jaa, so ist er fein.“ Die Liebkosungen nahmen zu und ich konnte nicht umhin zu überlegen, dass ich so auch auf jegliches Fernsehen ganz verzichten konnte, wenn Steffi mich nur weiter so nah an sich ranließe. Ihre Hand strich über mein Kopffell und ich lehnte mich vertrauensvoll an sie, nun mit stillem Hinterteil, da ich nun in die vollkommene Entspannung abgerutscht war.
„Braver Hund. Oh, Bruno, ich liebe dich!“ Ich hechelte meine Ergebenheit und wuffte meine leise Antwort. Steffi lächelte warm und erklärte weiter.
„Wie gesagt, deine neuen Hundeklappen, da du mit den Pfoten die Drehknäufe der Türen nicht aufbekommst. Die Klappen kann ich einseitig verriegeln oder beidseitig. So kann ich gewährleisten, dass du, wenn ich mal nicht da bin, nicht in Räume gehst, wo du nichts zu suchen hast. Nimm mir das nicht böse, aber es ist nur zu deinem besten.“
Ich schien sie wohl ein wenig schockiert anzusehen, also fuhr sie sanft auf mich einredend fort. „Bruno, das hier ist keine Schikane, sondern eine Hilfe für dich. So weißt du ganz genau, wo du hin darfst und wo nicht. Du musst es dir dann nicht merken. Ist doch eigentlich ganz einfach.“
Ich winselte, mir gefiel das mit dem Abriegeln gar nicht. Die Klappen an sich waren ja anscheinend recht praktisch, aber musste man die unbedingt verriegeln können? Ich schnaubte frustriert und bekam einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Bruno, du kannst dich auf den Kopf stellen und Männchen machen, aber ändern wird das nichts. Akzeptiere meine neuen Regeln und du wirst ein sehr gutes Leben führen können. Ich habe mir dabei schon etwas gedacht. Aber du bist der Hund, du musst das nicht verstehen.“ Ich seufzte, wuffte aber schließlich doch meine Zustimmung. Dafür erhielt ich ein angenehm groß ausfallendes Lob, welches wir im Wohnzimmer weiter ausbauten. Steffi auf dem Sofa, ich zu ihren Füßen.
Nachdem ich zu Steffis Füßen zu liegen gekommen war, erklärte sie mir auch gleich eine der entscheidensten Neuerungen. „Nachts, wenn du Gassi musst, dann kannst du mein Schlafzimmer verlassen und ins Bad gehen, um dich zu lösen. Allerdings habe ich es so geplant, dass du danach nicht wieder herein kannst. Erstens damit du mich nicht störst und zweitens um ein bisschen Disziplin zu entwickeln und das Notklo nicht der Überbenutzung auszusetzen. Es ist dann deine Wahl, ob du bis zum nächsten Morgen wartest oder hier im Wohnzimmer auf deiner Decke schläfst. Sieh!“ Sie zeigte auf ein grün-rot kariertes Ding, was mir bis dahin nicht aufgefallen war. Allerdings wirkte das lange nicht so flauschig weich und gemütlich wie mein Tatzenkissen im Schlafzimmer.
„Ins Schlafzimmer und in die Küche kommst du sowieso nur mit mir zusammen. Bad und Wohnzimmer sind meistens von beiden Seiten von dir zu erreichen. Achso, einen weiteren Wassernapf wirst du ab jetzt in der Diele vorfinden.“
Ich war beeindruckt. Steffi hatte alles bis ins Detail geplant und es würde mich nicht wirklich wundern, wenn sie mir am nächsten Tag wieder mit einer Überraschung aufwarten würde.
„Bruno, es ist schon spät. Morgen ist Freitag, da gehen wir Gassi, aber heute benutzt du dein Notfallklo und dann gehen wir schlafen.“ Ich gab meine gebellte Zustimmung und erhob mich.
Mit einem „Na hopp!“ ermutigte Steffi mich, in Richtung Bad zu laufen, wo ich mich auf mein Katzenhundeklo hockte, um mich zu lösen. Irgendwie war ich nach Beendigung der Aktion froh, dass Hunde ihren eigenen Dreck nicht entsorgen mussten.
Der Schlaf in dieser Nacht kam problemlos schnell. Mir, dem Hund im Haus, ging es fantastisch, auch wenn mir die neuen Regeln noch im Kopf rumschwirrten. Ich würde mich schon daran gewöhnen.

Liebe Grüße,
wuff,
Pie

Sorry, dass das so lange gedauert hat. War in letzter Zeit ziemlich unter Dampf und mein Internet ist derzeit auch zickig.
11. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 31.03.08 16:50

nicht nur dein Internet spinnt!

Deine Geschichte ist mal was Anderes und gefällt mir!
Bin gespannt, wie es weiter geht!

LG
Drachenwind
12. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 06.05.08 17:18

Hallöchen,

wieder mal ein neues Kapitel von mir und es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet. Dafür ist das Kapitel auch ein bisschen länger, als die davor.

Fünftes Kapitel (wenn ich mich nicht verzählt habe):

Freitagmorgen. Ich erwachte und streckte mich ausgiebig. Ein gedehntes Gähnen verließ meine Kehle und als ich zum Bett aufsah, bemerkte ich, dass Steffi mich schon eine Weile milde lächelnd beobachtete. „Na, gut geschlafen, Bruno?“ fragte sie mich und ich wedelte wie ein Bekloppter vor mich hin, um ihr zu zeigen, dass es mir gut ging.
„Gut, dann komm. Es gibt Frühstück.“ Ich hatte mächtigen Kohldampf und folgte Steffi dementsprechend schnell gen Küche, wo sie sich, wie am Morgen davor auch, um ein sehr gesundes und nahrhaftes Hundefrühstück bemühte. Ich fühlte mich tadellos umsorgt und saß erwartungsvoll neben ihr und beobachtete jeden von Steffis Handgriffen genau.
„Hat da etwa jemand Hunger?“ neckte sie mich und ich bellte beherzt auf. „Gibt ja gleich“ versuchte Frauchen mich zu beruhigen, aber das haute nicht so ganz hin. Ich war nun eher noch aufgedrehter und schwang kraftvoll meinen Hintern hin und her.
„So ein stürmischer Hund. Ist ja noch genug Energie drin. Vielleicht brauchst du gar kein Frühstück.“ Ein empörtes „Awruff“ erhielt sie zur Antwort, Steffi lachte und rief mich zu ihr. Ich kam sofort und bekam endlich den Napf vor den Kopf gestellt. Sogleich begann ich langsam zu futtern. Schnelles Essen brachte mir außer einer verschmierten Schnauze nämlich nichts, also hielt ich mich zurück.

„Heute Abend gehen wir Gassi“ erinnerte mich Steffi schließlich, als ich wieder vermenschlicht, geduscht und arbeitsbereit in der Tür stand. Ein kleiner Schreck fuhr mir durch die Glieder. Das hatte ich vergessen oder vielleicht auch einfach nur verdrängt, aber es stimmte, heute war Freitag und Steffi würde mich Gassi führen. Mir wurde leicht übel bei dem Gedanken, denn ich konnte mich wirklich nicht damit anfreunden auf allen Vieren durch irgendein Waldstück zu kriechen, wo eventuell oder ziemlich sicher noch andere Leute anwesend waren – Jogger, Hundebesitzer, Mütter mit ihren Kindern bei einem Abendspaziergang und so weiter, die Liste konnte ich beliebig fortsetzen.
Der Schrecken wuchs während ich arbeitete, aber ich machte mir selbstverständlich auch so meine Gedanken. Sollte uns keiner stören, könnte es für Steffi und mich vielleicht ganz schön werden. Nur konnte ich mir noch nicht vorstellen, wie ich in freier Natur koten sollte, aber das wurde anscheinend von mir verlangt. Ängstlich und neugierig fieberte ich dem Feierabend entgegen, der schließlich kam und ich beeilte mich nach Hause zu kommen und wieder in mein Hundeleben zu schlüpfen.
In der Diele konnte ich es kaum erwarten, mit Halsband und Pfoten ausgestattet zu werden, aber diesmal hatte Steffi noch andere Dinge da, die sie mir anlegte.
„Sieh mal Bruno, das hier habe ich für dich anfertigen lassen, damit du nicht nackig raus musst. Schließlich bist du ein Golden, kein Nackthund.“
Ich staunte nicht schlecht. Steffi hielt mir einen Ganzkörperfelloverall vor die Nase, der aus blondem langen Fell bestand. „Es gibt ein Loch für deine Bedürfnisse, keine Angst, aber ich denke, so fühlst du dich um einiges wohler.“ Wie recht sie doch hatte. Vorsichtig half mir Steffi in mein neues Fell und es fühlte sich toll an, es war zwar sehr warm, aber es schien innen mit einem Stoff bezogen zu sein, der atmungsaktiv war. Als hätte sie meine Gedanken erraten, erklärte Steffi sogleich: „Der Stoff ist eine Besonderheit, atmungsaktiv, ähnlich den Eigenschaften von normaler Haut, eine sauteure Sonderanfertigung, aber du hattest ja noch Geld übrig.“ Sie lächelte und ich schwang meinen Po. Huch, da hing ja was dran. Ich sah mich um und wirkte wahrscheinlich wie ein junger Hund, der zum ersten Mal seinen Schwanz wahrnimmt und diesen daraufhin zu jagen beginnt. Ich staunte. Ich war absolut überwältigt von der schönen Rute, die ich nun zum Wedeln in Gang setzen konnte und testete dies ausgiebig unter Lob von Steffi, sie schien begeistert, da mir ihre Überraschung gefiel.
Nun schnallte Steffi mir noch ein rotes Hundegeschirr um den Bauch und verstellte hier und da ein paar Riemen, bis es fest saß, aber mir nichts abschnürte. Das war ein komisches Gefühl, so eingepackt und festgeschnürt, denn mit dem Geschirr hatte Steffi viel bessere Kontrolle über meine Bewegungen. Sie musste nur hineingreifen und ich stand, wenn ich nicht den Brustkorb eingedrückt bekommen wollte. Eine braune Lederleine hakte sie in das Geschirr ein und los konnte es gehen. Raus auf den Hausflur, rein in den Aufzug. Ich war nervös bis zum geht nicht mehr, aber Steffi zog mich einfach weiter, wenn ich stehen blieb und panisch nach links und rechts schielte, ob bloß keiner kam.
„Komm schon, Bruno, du Angsthase, gleich ist es geschafft.“
Wir fuhren mit dem Aufzug in die Tiefgarage, wo Steffis Kleinwagen parkte. Sie führte mich wie selbstverständlich Richtung Kofferraum und öffnete die Klappe. Drinnen stand eine Art Hundetransportbox mit Käfigtür. Ich wich zurück, dieser Käfig behagte mir nicht, ich winselte.
„Bruno, ruhig, ruhig...“ Steffi beugte sich zu mir nach unten und nahm sachte meinen Kopf in ihre Hände. „Ssscht... keine Angst. Das ist nur zu deiner Sicherheit, mein Kleiner. Darin passiert dir nichts und ich werde dich auch nicht darin vergessen.“
Ich fiepte, ich fand das gar nicht so gut mit dem Käfig, aber durch sanftes Ziehen und weitere Zussprache gelang es Steffi dann doch, mich da rein zu bekommen.
Nun saß ich drinnen und konnte beobachten, wie Steffi die Tür vor meiner Nase schloss und das Schloss verriegelte, was ich mit normalen Händen aufbekommen hätte, aber mit zu Pfoten geformten Händen war das nicht möglich, also saß ich fest.
Ich wimmerte, aber Steffi steckte nur einen Finger durch die Gitterstäbe und ließ mich daran schnuppern und lecken. „Beruhig dich, Bruno. Gleich geht es Gassi. Freust du dich schon?“
Im Moment freute ich mich gar nicht, denn ich fühlte mich nicht nur beengt und eingesperrt, ich war es auch. Ich jaulte auf, auch als sich der Wagen schon in Bewegung gesetzt hatte. Ich nahm keinerlei Rücksicht auf Steffis beruhigende Worte oder darauf, dass sie fahren musste. Ich hatte Angst, fühlte mich sauunwohl und das zeigte ich auch. Zusammen gekauert hockte ich da und versuchte mich unter der Scheibe zu ducken, so dass von hinten keiner meinen Kopf sehen konnte. Immer wenn Steffi in eine Kurve fuhr, spürte ich das nur allzu deutlich, aber weit konnte ich eh nicht fallen, denn dazu war die Transportbox hier eindeutig zu klein bemessen.
Meine Gelenke fühlten sich nach der Fahrt an wie Gummi, denn ich hatte zwischendurch zu Zittern begonnen. Als Steffi mich aus meinem unfreiwilligen Gefängnis befreit hatte, stand ich erst einmal ziemlich unsicher und bewegte mich eher staksig und steif wie ein Brett. Wir befanden uns auf einem nicht einsehbaren Waldparkplatz und um uns herum zwitscherten die Vögel,es raschelte in den Baumwipfeln und überall schien die Abendsonne durch die grünen Blätter, ein herrlicher Anblick. Ich sah mich um, während ich daran arbeitete, mich wieder bewegen zu können und ließ mich schließlich kurz auf den Hintern fallen, um die Atmosphäre auf mich wirken zu lassen. Steffi ließ mir Zeit, es war schließlich das erste Mal, dass ich als Hund einen Spaziergang machen würde. Hier auf dem Waldboden fiel mir auch auf, wie gut mein Fell an den Knien zusätzlich gepolstert war, dort war eine Schicht von einem härteren Material, vermutlich Leder, eingearbeitet, die verhinderte, dass ich das Fell an dieser Stelle durch scheuerte.
Schließlich zog Steffi leicht an der Leine und ich sprang sofort auf. „Komm, Bruno, du musst sicher dringend.“ Schon, ja, ich musste, aber ich konnte immer noch nicht sagen, wie gut ich mich unter freiem Himmel würde lösen können. Unsicher tappte ich Steffi hinterher, die einen Waldweg ansteuerte. Bereits am Anfang schubste sie mich zärtlich mit dem Knie in Richtung Unterholz und gab mir einiges an Leine. Mir war klar, was sie wollte, aber ich wich ihr mehrere Male geschickt aus und trabte, so gut das auf allen Vieren ging, vor ihr her und betrachtete meine Umgebung von unten her. Interessant wie sich der Blickwinkel verändert, wenn man ein Hund ist. Der Boden wird plötzlich superinteressant und ich ertappte mich dabei, wie ich daran roch, als ich an eine Stelle kam, wo irgendwie ein süßlicher Geruch vorherrschte. Schnell war die Quelle gefunden: Irgendwelche weißen Blumen am Wegesrand, aber ansatt sie zu sehen, waren sie meiner Nase zuerst aufgefallen. Ich war fasziniert.
Schließlich spürte ich allerdings den Druck in meinem Darm als unangenehmen Schmerz und sprang mit einem ungelenken Satz, der Steffi ein Kichern entlockte, ins Gebüsch, wo ich mich hinhockte, wie auf meinem Katzenklo. Ich drückte und drückte und sah mich unbehaglich nach allen Seiten um, während ich darum kämpfte, diesen Mist hier schnell über die Bühne zu bringen.
Steffi lobte: „So ein braver Hund. Du weißt, wo du hinmachen darfst. Fein.“ Ich sah Steffi an und bewegte leicht meinen Hintern, während ich endlich spürte, dass etwas meinen Körper verließ. Was für eine Erleichterung. Ich seufzte wohlig und stellte fest, dass ich soeben in die freie Natur geschissen hatte und es mir, nun da es hinter mir lag, nichts mehr ausmachte. Ich strolchte noch ein wenig durchs Gestrüpp, ehe Steffi empfand, dass ich lange genug abseits des Weges gelaufen war und mich zu sich rief. Kurz spürte ich auch einen Ruck in meinem Rücken, das Geschirr. So drehte ich um und lief zu ihr zurück.
„Sitz!“ Wie bitte? Im ersten Moment war ich zu perplex, um zu reagieren, da spürte ich auch schon Steffis Hand auf meinem Po. „Sitz!“ wiederholte sie und drückte meinen Po energisch runter. Ich wich ihrer Hand aus und saß schließlich auf dem Waldboden.
„So ist brav!“ lobte Steffi und hielt mir ein Stück Käse vor die Nase – ein ganz kleines, aber ich sah und roch, dass es sich um meinen Lieblingskäse handelte. Ich schleckte den Käse von ihrer Handfläche und ihre Hand gleich mit ab.
„Ah, Bruno, hör auf, mich anzusabbern, du Schweinchen. Du kriegst noch mehr, aber nur, wenn du gut bei deinem ersten Training mitmachst.“ Erstes Training? - Na dann konnte die Erziehung ja beginnen.



Viel Spaß beim Lesen!

Wuff,
Pie
13. RE: Der brave Freund

geschrieben von heart am 06.05.08 21:26

Danke für dieso tolle Fortsetzung, man merkt richtig wie Bruno in seinem "neuen" Leben aufgeht.
Bin schon gespannt wie sein ersten Training aussieht, wird er lernen die Hundtypischen Kommandos zu befolgen oder passiert ihm etwas mehr.
Bleibt er Dauerkeusch, bekommt er einen KG oder darf er zur Belohnung auch mal abspritzen?

Gruß Heart
14. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 06.05.08 21:50

hallo pie,

das ist ja gut gegangen mit dem gassi gehen.

was muß er jetzt lernen?

bin erstaunt wie du das aus der sicht eines hundes erzählen kannst. mach bitte so weiter.

15. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 06.05.08 23:59

Das ist doch mal eine schöne Petplay Geschichte und schön Erzählt.Gehts denn auch mal auf Hundetrainingsplatz?
16. RE: Der brave Freund

geschrieben von Lord Ashram am 13.05.08 11:51

Deine Geschichte bringt mich wirklich zum Lächeln. ich bin schon gespannt wie es weitergeht.
Was wird sie wohl von ihm verlangen?
Und werden die beiden auch mal gesehen?
17. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 13.05.08 13:37

Teil 6

So, ich habe versprochen, schneller zu schreiben, also gibt es hier den nächsten Teil zum "Braven Freund". Hier ist er nicht mehr ganz soooo brav, aber ich finde, er wird langsam natürlicher, was seine Rolle angeht.
Danke für alle lieben Kommentare und teilweise auch Ideen, die ich verwenden könnte. Ich überlege mir das alles noch, aber ich mag eure Ideen.

So, zum sechsten Kapitel:

Nun saß ich also auf dem Waldboden und schaute erwartungsvoll zu Frauchen auf, die ja irgendwo noch etwas von dem leckeren Käse versteckt zu haben schien. Das Wedeln war im Sitzen nicht wirklich einfach und so stand ich nach geschätzten zwei Minuten wieder auf.
„Bruno“ kam Steffis strenge Stimme von oben. „Kannst du nicht einmal eine halbe Minute sitzen bleiben, wenn ich dir das befehle? Sitz!“ Halbe Minute? - Von wegen, das war viel länger. Zumindest aus meiner Sicht. Sekunden später spürte ich wieder die fordernde Hand auf meinem Gesäß, die mich nach unten beförderte, bis ich wieder in geforderter Sitzhaltung da saß. Ich fiepte auf, denn mir ging das ganze nach dem Warten doch ein wenig zu schnell. Frauchen ließ sich davon aber kaum beeindrucken. Sie streichelte lediglich mein Kopffell und beruhigte mich mit den Worten „Guter Hund. Nun bleib aber sitzen.“
Gut, saß ich nun wieder und hatte augenscheinlich nicht viel zu tun, aber Steffi sah das anders – das konnte ich allerdings nicht wissen. Das hatte ich bei meiner Recherche wohl überlesen, dass Erziehungsübungen wahre Konzentrationsleistungen von Hund und Besitzer verlangten. Vielleicht hätte ich mich in meiner Situation gerade besser gefühlt. So gähnte ich nur gelangweilt und starrte in die Gegend. An Käse dachte ich schon gar nicht mehr, als Steffi mir plötzlich ein Stück vor die Nase hielt. „Fein gemacht! Auf!“
Auf? Ich sah sie verdattert kauend an, schluckte und wirkte anscheinend immer noch unglaublich fragend, dass ich Steffi ein kurzes Lachen entlockte. „Na komm, steh auf, fauler Hund.“ Sie zog leicht am Halsband und gab mir einen sachten Klapps auf meinen Po. Ich machte instinktiv einen Satz nach vorne und rannte geradewegs ins Brustgeschirr. Mit einem Aufkeuchen blieb ich stehen und ließ mich leicht frustriert zurück fallen, bis ich wieder saß. „Nein, Bruno, auf, steh auf!“ Jaja, immer alles auf einmal, schoss es mir durch den Kopf und ich beeilte mich, schnell aufzustehen. Ich wuffte Steffi zu und sie strich mir lobend über meine Wangen.
„Geht doch“ meinte sie zufrieden und ich staubte noch ein Stückchen Käse ab, welches ich sofort verputzte.
„Guter Hund. Mal sehen, ob es besser klappt. Sitz!“
Ich richtete meinen Blick auf Steffi, die ihren Befehl wiederholte. Ich wackelte mit meinem Hintern und brachte ihn langsam in Richtung Boden.
„Geht doch, feiner Hund.“ Und wo blieb mein Käse? Enttäuscht sah ich Steffi an, aber sie schien das nicht zu registrieren. „Auf, Bruno!“
Ich schaute zur Seite, ich war enttäuscht – das schlimmste daran war, dass ich nicht enttäuscht über Steffi war, sondern über mich. Dass ich nicht in der Lage war, ein Stück Käse zu ergattern. So schwer waren die Befehle nun wirklich nicht. Während ich darüber noch sinnierte, verging die Zeit und es dauerte Steffi zu lange. Sie ruckte an meinem Brustgeschirr und ich stellte mich wie erwartet hin. „Bruno, sitz!“
Ich war verwirrt. Erst stand ich gerade und sollte mich sofort wieder setzen. Ich schaute irritiert zu Steffi hoch. Sie legte ihre Hand auf meinen Kopf. „Sitz, Bruno!“ Ihre Hand strich über meinen Rücken und blieb auf meinem Po liegen. Ehe sie wieder darauf rumdrücken konnte, setzte ich mich schnell. „Braver Hund!“
Das Lob war wie Balsam für mich. „Auf, Bruno!“ Ehe Frauchen den Befehl ausgesprochen hatte, stand ich wie eine Eins. „Fein, braver Hund!“ Steffi explodierte vor Freude und ich bekam gleich zwei Stücke Käse. Hey, anscheinend hatte ich gerade etwas begriffen. Nur für prompt korrekt ausgeführte Befehle schien ich das gewünschte Leckerli zu erhalten.
„Sitz!“ Ich saß und bekam dafür ein Stück Käse. Langsam begann das Training mir Spaß zu machen und während ich stand, begann ich motiviert meinen Hintern zu schwingen. Steffi ließ mich die neuen Übungen ein paar Mal wiederholen und entschied dann, dass wir genug geübt hätten.
Aus einer ihrer Jackentaschen zauberte sie einen Plastiktrinknapf und gab mir aus einer Flasche etwas Wasser hinein.
Ich trank durstig und leerte die Schale zweimal. „Nun bist du sicher voll und musst noch mal Pipi“ stellte Steffi fest und führte mich in den mittlerweile sehr dunklen Wald hinein. So ging ich neben ihr her und schnupperte die kühle Luft um mich herum und alle interessanten Gerüche, die ich mit meiner unspezialisierten Nase noch aufnehmen konnte. Es war herrlich und ich legte ein bisschen an Tempo zu. Da Steffi mir genug Leine ließ, konnte ich mich weitesgehend austoben.
Plötzlich hielt Steffi an, vor uns lag eine weitläufige Wiese, deren Gras frisch gemäht worden war. Irgendwie trieb mich der Anblick und der Duft magisch in diese Richtung. Ich lief weiter und rannte voll in mein Brustgeschirr. Ich zog und winselte. Ich wollte mich im frischen Gras wälzen und sehen, wie viel davon in meinem Fell hängen bleiben würde.
Steffi war nicht einer Meinung mit mir. Sie hielt mich zurück und befahl „Sitz!“ Ich zögerte einen Moment zu viel, so wurde ich wieder herunter gedrückt, bis ich saß. Ich winselte, ich wollte das gemähte Gras inspizieren, ich wollte da durch rennen, aber ich durfte nicht.
„Ruhig, Bruno, schau mal, was ich hier habe?“ Käse? Neugierig und erwartungsvoll drehte ich meinen Kopf und erblickte in Steffis Hand einen Ball, der innen drin leuchtete. „Es ist schon dunkel, aber so kannst du dein neues Spielzeug immer noch gut sehen.“
Ich rutschte nervös mit dem Hintern auf dem Boden rum, nun absolut hibbelig, denn ich hoffte irgendwie, dass Steffi das Ding in ihrer Hand... Klick! Die Leine wurde vom Brustgeschirr gelöst, ich sprang sofort auf. „Bruno!“ Steffi herrschte mich an. „Sitz habe ich gesagt!“ Sie griff mir ins Halsband und zog mich wieder nach unten, unnachgiebig. Sie war die Chefin und ich musste mich wohl fügen, fiepte aber meine Aufregung mit hinaus. Daraus erwuchs ein Bellen, ein richtiges Bellen, was ich irgendwie nicht wirklich unter Kontrolle hatte. Jetzt, wo ich den Ball sah, schaltete der Rest meines menschlichen Gehirns auf Durchzug. Ich hechelte und bellte wie Blöde, bis Steffi mir endlich das erlösende „Auf!“ befahl. Ich schoss in die Höhe und sprang halb tänzelnd vor ihr her. Warum ich das tat? - Ich wusste es nicht mehr. Ich muss vollkommen durchgedreht sein, aber es war ein gutes Gefühl und als Steffi schließlich den Ball schmiss, war ich nicht mehr zu halten.
Wie der Blitz flog ich hinter dem Bällchen her und versuchte die kleine Leuchtkugel im Auge zu behalten. Ich sprang in den ersten Grashaufen und lief einfach hindurch, immer meinem Jagdobjekt auf den Fersen.
Überall war ich voller Gras, in meinem Fell hingen ganze Büschel davon, ich hatte sogar welches in der Schnauze, aber das störte mich nicht. Ich rannte weiter auf die Stelle zu, wo der Ball im Gras versackt war und vergrub meinen ganzen Kopf in das grüne, wohlduftende Zeug, um mein neues Spielzeug daraus hervor zu holen.
Das war gar nicht so einfach. Ich wühlte und wühlte und schnaubte energisch Grashalme aus Mund und Nase hervor, wenn es einfach nicht mehr weiterging. Mit den Pfoten wirbelte ich das Gras um mich herum auf und wollte gar nicht wissen, was Steffi nun sah – blonde Fellbombe in Grasexplosion. Ich grinste breit und stürzte mich mit vollem Eifer in meine Suchaktion zurück. Herrliches Gefühl! Ich hatte absolut keine Verantwortung für mein Tun und ich konnte mich so wild oder albern gebähren wie ich nur wollte. Ich ließ meiner neugeborenen Hundeseele freien Lauf und tobte, indem ich mich um meine eigene Achse drehte.
Steffi rief mir immer wieder zu „Such! Na such das Bällchen! Wo ist es denn?“ und ich ließ mich von ihr anspornen.
Bis ich es schließlich hatte. Mit einem großen Haufen Gras in der Schnauze nahm ich auch mein blinkendes Spielzeug zwischen die Zähne.
„Na brings her!“ Steffi klopfte sich auf die Schenkel und schien mich zu locken. Wollte sie mein Spielzeug etwa zurück haben?
Wie? Wieder abgeben? Wo ich es gerade so mühsam... Nein! Ich war anderer Meinung und sank mitten im Gras hinab, legte mich hin und patschte mit der Pfote auf den Ball, der lustig vor sich hin blinkte.
„Bruno, kommst du wohl!“ Steffi rief erneut und ich hob den Kopf. „Na komm!“

Liebe Wuffelgrüße,
Pie
18. RE: Der brave Freund

geschrieben von Lord Ashram am 13.05.08 21:04

ich wusste doch, dass es richtig war noch einmal ins Forum zu schauen.
Der Gute geht ja in seiner neuen Rolle richtig auf.
Hat mir wieder sehr gut gefallen
19. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 13.05.08 23:17

hallo pie,

mit käse eine erziehung durchzuziehen ist eine gute idee.
dass er am schluß noch ein bißchen spielen darfst oder noch nicht schluß, finde ich toll. wann wird das pipie machen erledigt?


super wie du das schreibst. mach weiter so.
20. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 18.05.08 20:43

Lach!!So stellt man sich die reaktion eines Hundes vor.Von wegen das Mühsam ersuchte Spielzeug wieder abgeben?Nix iss!Wie wird Steffi reagieren und was erwartet Bruno für den Ungehorsam??Eine Tolle Fortsetzung man kann sich so richtig reinversetzen in Bruno.
21. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 19.05.08 14:02

Hallo liebe Leser,

meine Kommentatorengemeinde ist ja gewachsen *freut sich* Also gehts schnell weiter mit dem braven Freund. Mal sehen, was er noch so erleben wird.

Siebtes Kapitel

Hm, sollte ich mich so leicht ködern lassen? Ich wedelte mit dem Hintern hin und her und zeigte ihr dadurch, dass ich blieb, wo ich war, wie unschlüssig ich mich gerade fühlte. Einerseits war es ja auch angenehm bei Frauchen zu sein, aber andererseits störte es mich, wenn der einzige Grund darin lag, dass sie mir mein Spielzeug abnehmen konnte. So blieb ich erstmal stur und wartete ab.
„Na komm, Bruno!“ lockte Steffi und griff in eine kleine Tasche, die an ihrem Gürtel hing. Sie förderte daraus etwas zu Tage, was ich selbst aus der Entfernung als Käse identifizieren konnte. Käse!!! Nun stellte sich die Wahl nicht mehr schwer da, denn seit ich ein Hund war, verspürte ich immer einen leichten Hunger, wenn die Mahlzeiten lange zurück lagen. Allerdings musste ich gestehen, dass dieser Hunger mich absolut motiviert hielt. Wäre ich vollgefressen gewesen, wäre ich in dieser Situation wohl nicht so freudig aufgesprungen, um durch die Grasberge zurück zu Steffi zu finden.
Das Lob fiel phänomenal aus. Oh, wurde ich getätschelt, gekrault, geliebt. Ich fühlte mich fantastisch und das Käsestück war das I-Tüpfelchen auf dem ganzen. Dass Frauchen nun mein Bällchen hatte, war nicht mehr so schlimm, es war in genau diesem Moment der wundervollen Zweisamkeit herzlich uninteressant und ich schmiegte mich vertrauensvoll an Steffis Bein. Sie ließ sich neben mich ins Gras sinken und kraulte meinen Kopf.
Irgendwann meinte sie dann „So, einen schaffst du noch!“ und warf das Bällchen weit von sich. Es sirrte flackernd durch die Luft und Steffi rief mir zu: „Hol das Bällchen, Bruno. Such! Wo ist das Bällchen?“
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und fegte hinterher, als hinge mein Leben daran. Aber tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass die Geichung umgekehrt aufgehen würde. Ich könnte mein Leben ans Spiel hängen, so viel Freude bereitete es mir. Ich sprang wieder in einen der Grasberge und nahm ihn hundefachmännisch auseinander. Ich knurrte spielerisch und wild hin und her hüpfend meinen imaginären Gegner, der mein Spielzeug verschluckt hatte an, um ihn dazu zu bewegen, es wieder rauszurücken.
Endlich hatte ich mein Bällchen wieder und trabte in Erwartung eines weiteren Wurfes sogleich auf Frauchen zu. Tatsächlich gab es noch einen. Ich stellte keinerlei Vermutungen an, aber vielleicht hatte es ihr gefallen, dass ich sofort zu ihr zurück gekommen war.
Jedenfalls beeilte ich mich, meinem Frauchen das Spielzeug wieder zu bringen und auch jetzt lobte sie mich ausgiebig und ich staubte zwei Stückchen leckeren Käse ab, ehe sie mich wieder anleinte und von der Wiese wegführte. Ich winselte ein wenig enttäuscht darüber, denn mir hatte das Spiel sehr gefallen. Beim nächsten Mal wollte ich noch besser sein, vielleicht spielte Steffi dann länger mit mir. Diesen Plan gefasst trabte ich zufrieden neben Steffi her und reckte meine Nase mal nach links und mal nach rechts.
Da ich soviel gesoffen hatte, spürte ich einen gewissen Druck ansteigen. Ich hatte ja bereits in die freie Natur gekotet, also schätzte ich, dass mir ein bisschen pieseln nicht schwer fallen würde. Ich hielt nur noch Ausschau nach dem richtigen Platz, an dem nicht allzu viele Sträucher standen, aber eventuell ein paar dieser süßlich duftenden Blumen, die es mir irgendwie geruchlich angetan zu haben schienen.
Als ich den geeigneten Platz ausfindig gemacht hatte, kroch ich ein paar Meter ins Unterholz und hockte mich hin.
„Bruno, du pinkelst wie ein Mädchen“ konmentierte Frauchen und ich lief leicht rötlich an. Ich wollte nich wie ein Mädchen urinieren, aber irgendwie traute ich mir nicht zu in der Hocke stehend auch noch ein Bein zu heben. Na was soll´s... Ich würde es probieren. Entweder funktionierte das, oder ich ließ es eben bleiben. Trotzig und zugleich angestrengt konzentriert hob ich mein rechtes Hinterbein an. Ich bemerkte sofort, wie ein Zittern durch meinen Körper lief wie ein Stromstoß. Nun musste ich diese Position halten. Was Steffi mir von der Seite aus zuredete, klang nach: „Oh, was für ein männlicher Hund. Bravo.“
Aber ich könnte mich auch irren, denn mein ganzer Geist war ausgefüllt mit dem Willen, stehen zu bleiben. Leider gestaltete sich die Haltung als völlig krampfhaft, so dass ein entspanntes Wasserlassen gerade unmöglich wurde. Ich jienkste hilflos auf und gab mir ordentlich Mühe, mich bei der Anspannung des ganzen Körpers genau am Schließmuskel zu entspannen und dachte schon, ich müsse aufgeben und weiterhin wie eine Hündin pinkeln, als ich endlich Erleichterung spürte. Warm und nass zwischen meinen Schenkeln und ich atmete erschöpft und hörbar aus.
„Feiner Hund!“ ließ Steffi mich wissen und ich schüttelte meinen Unterkörper, so gut es ging, trocken, ehe ich mit stolz erhobenem Haupt auf den Waldweg zurück kehrte, wo Steffi mich ausgiebig kraulte. Ein Stück Käse wechselte den Besitzer. Mein Bemühen schien aufgefallen zu sein. Das freute und ich quittierte das mit einem stürmischen Wedeln, während ich fast übermütig neben Steffi hersprang.
Nun bemerkte ich, dass wir unauffällig den Rückweg angetreten hatten. Ein wenig traurig war ich schon, dass der dann doch so angenehme Spaziergang schon zu Ende war, aber ich war auch froh, dass uns keiner gesehen hatte. Auf den Käfig allerdings freute ich mich gar nicht und so sträubte ich mich auch ungefähr fünf Meter vom Auto entfernt, weiter zu gehen.
„Oh, Bruno!“ Steffi ruckte an der Leine, aber ich tat keinen Schritt mehr. Nein, in diese komische Box wollte ich nicht mehr rein, einmal hatte gereicht. Außerdem war mir warm und alles, was ich wollte, war mich platt irgendwo ausstrecken und die restliche Nacht hechelnd zu verschlafen, notfalls auch hier. Steffi war anderer Meinung.
„Bruno, komm jetzt!“ Wieder ein Ruck an der Leine, aber am Brustgeschirr war ein Zug, der von vorne ausging nicht so arg, als wenn er von hinten kam. Mir tat das nicht weh.
„Hm, dann eben anders. Komm mal her, Bruno. Sieh, was ich Feines hier habe.“
Mein Blinkeball leuchtete im Dunkeln auf. Instinktiv sprang ich einen Satz darauf zu, als er plötzlich in der Transportbox verschwand. Mist! Der Hund in mir brauchte nicht lange, um den entstandenen Zwiespalt zu überwinden. Ich sprang nach vorne – Angriff ist die beste Verteidigung und wenn die dumme Box meinen Ball fraß, dann musste ich ihr zeigen, wo der Hammer hing, also rein da.
Ich knurrte die Box demonstrativ an. „Aus, Bruno. Nicht knurren. Mach sitz!“ Ich hielt meinen Ball im Maul und spürte eine Hand auf meinem Po, die mich runterdrückte. Das ging alles sehr schnell, so dass mir erst richtig bewusst wurde, wo ich reingeraten war, als Steffi mir sanft das Spielzeug entwand und die Tür hinter mir schloss. Verdammt. Ich jaulte gequält auf. Hm, das Stück Käse, was mir durch die Gitterstäbe gereicht wurde, nahm ich dennoch hungrig an und hielt zumindest für ein paar Minuten meine Schnauze.
So fuhren wir zurück und es war bereits mitten in der Nacht, als Steffi mich wieder in den Aufzug führte und mit mir zu ihrer Wohnung hochfuhr. Dort angekommen, stellte sie mir sofort Wasser hin, welches ich gierig soff. Danach erst entfernte sie das Brustgeschirr und half mir aus dem Fell heraus. „Ich denke, das muss ich ausbürsten, aber das mache ich morgen, wenn es an dir dran ist. Und... pfui.“ Frauchen hatte an mir gerochen.
„Du musst dringend baden, mein Lieber!“ Ich schaute Steffi fragend an und sie griff mir ins Halsband. „Aber nicht mehr heute“ entschied sie und führte mich ins Schlafzimmer. „Es ist schon spät, wir sollten schlafen, Bruno.“ Sie legte mir ein altes Laken über mein Tatzenkissen, ehe sie mich darauf führte und mich noch einmal sanft streichelte. „Leg dich, Bruno und bleib hier“ befahl sie, ehe sie ins Bad verschwand. Ich war so erledigt, dass ich sofort einschlief, sobald mein Kopf mein Hundekissen berührt hatte.
In meinen Träumen lief ich über eine frisch gemähte Wiese einem Ball hinter her. Es war fast wie mein echter Spaziergang, nur dass in meiner Traumversion die Sonne schien, es war also Tag. Sollte das ein Hinweis auf meine Zukunft sein? Egal. Ich genoss den Traum und wollte nie wieder woanders sein, als hier bei Steffi, als ihr Hund.



Habt Spaß daran und danke an alle, die hier lesen und so lieb kommentieren.

Wuff wuff,

Pie
22. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 19.05.08 22:08

Ganz schön Raffiniert Hundchen mit Käse zu locken und da er Hunger hat macht er Brav mit.Zum Training sollten die Unterschenkel an die Oberschenkel gebunden werden damit er gar nicht auf den gedanken kommt sich aufzurichten.
Bruno geht ja richtig in seiner Rolle auf.Wird der Traum einmal wahr werden zb auf einem Petplaytreffen?
Tolle Fortstzung Pie
23. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 19.05.08 23:03

hallo pie,

das pinkeln war der krönende abschluß des spaziergangs. er wird in dieser nacht sehr gut schlafen.
wird das bad für ihn eine freude werden?

auf diese schilderung und auf mehr freue ich mich jetzt schon pie.
24. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 19.05.08 23:13

Hallo Pie,

eine interessante Geschichte und ist gut geschrieben.
Deine Fortsetzung verlangt nach mehr!

LG
Drachenwind
25. RE: Der brave Freund

geschrieben von f2rr3ll am 20.05.08 15:45

Schließe mich an. Die Geschichte macht Spass.
Würde mich trotzdem freuen, wenn noch ein KG in die Geschichte Einzug halten würde.
Gruß
26. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 26.05.08 11:50

Hallo ihr Lieben,

einen KG werde ich in die Geschichte wohl nicht einbauen, aber einige der anderen Ideen gefallen mir sehr gut, dass ich mir vorstellen könnte, daraus was zu machen. Das Hundeleben von unserem Bruno könnte dann noch ein wenig öffentlicher stattfinden, allerdings immer in einem normalen Rahmen, ohne irgendwelche anderen Leute zu belästigen. Ihr habt mich aber schon zu einem Kapitel inspiriert, was ich schon bald schreiben werde.

Hier kommt Kapitel acht oder "Das Hundebad":

Der nächste Morgen begann für mich mit einer friedvollen Ruhe. Niemand weckte mich und so war ich herrlich erfrischt, als ich diesen Samstag meine Augen aufschlug. Ich gähnte und streckte mich, bis wieder Leben in meinen Gliedern war, ehe ich mich erhob und einen Blick auf Steffis Bett warf. Ein kleiner Schrecken durchfuhr meine Glieder, als ich feststellen musste, dass das Bett leer war. Wo war Steffi? Ich konnte spüren, wie ich nervös wurde. Die Tür zum Schlafzimmer war geschlossen, aber da waren ja noch meine Hundeklappen. Das würde jetzt die Premiere geben, allerdings war mir das gerade wirklich egal, denn ich fand es viel schlimmer, dass Frauchen nicht da war. Gut und schön, wenn sie mich morgens nicht weckte, aber das Gefühl, alleine wach zu werden empfand ich, ehrlich gesagt, unangenhemer.
Also ab durch die Hundetür und Frauchen gesucht. Die Klappe gab ohne Widerstand meinem Kopf nach und ich schlüpfte hindurch. Na das schien wirklich eine gute Erfindung zu sein. Im Hinterkopf schwirrte mir der Gedanke nach einem Test in entgegengesetzte Richtung, aber den würde ich definitiv auf später verschieben.
Ich tappte in der Diele an meinem Wassenapf vorbei und lauschte angestrengt. In die Küche konnte ich nicht, wie ich schnell feststellte, denn hier war die Klappe so gesichert, dass ich dort alleine nicht rein konnte. Ich winselte und rieb mit meinen Pfoten von außen an der Tür. Ich legte mein Ohr gegen das Holz und wartete einige Momente, ob von innen eine Reaktion kam. Ich war so aufgeregt, dass ich teilweise nur meinen eigenen Herzschlag wahrnehmen konnte. Ich jaulte noch einige Male, aber in der Küche regte sich nichts. So schloss ich daraus, sie müsse wohl leer sein.
Im Wohnzimmer befand sich mein Frauchen ebenfalls nicht. Ich schaute sogar in den Ecken und unterm Sofa nach, aber versteckt zu haben schien sie sich nicht.
Hm, ich überlegte, welche Zimmer ich ausgelassen hatte und da fiel mir sogleich das Bad ein. Ich tappte wieder durch die Diele und testete die Hundeklappe, welche Flur mit Badezimmer verband, vorsichtig mit der Pfote an, ehe ich mir hier noch irgendwo den Kopf stieß.
Kein Widerstand, also schlüpfte ich erwartungsvoll hindurch, da ich irgendwie nicht erwartete, dass Frauchen mich einfach so, ohne den kleinsten Hinweis, alleine in der Wohnung zurück lassen würde.
Ich hörte ein leises Plätschern und dann ein freudiges „Guten Morgen, Bruno!“ Ich blickte auf und mein Hinterteil bewegte sich schon von ganz alleine, als ich Frauchen sah. Sie lag gemütlich und entspannt in der Badewanne und strich mit einem Massageschwamm über ihre Beine. Ich näherte mich der Wanne und legte die Vorderpfoten auf den Rand und meinen Kopf oben drauf. „Na, ist der feine Hund auch wach, ja?“ Ich wuffte leise, um Frauchens Entspannung nicht zu stören und sie griff mir sanft mit ihrer noch nassen Hand ins Kopffell und streichelte mich, so dass ich wenig später auch in absoluter Ruhe dort lag und mit Steffi den Samstagmorgen genoss.
Irgendwann durfte ich dann Steffi dabei zusehen, wie sie sich die Haare wusch und ihren Körper einseifte. Früher war mir das nie so wichtig oder interessant vorgekommen, aber in den letzten Tagen hatte sich meine Welt voll auf Steffi fixiert. Ohne sie ging gar nichts mehr, ich würde sogar verhungern und höchstwahrscheinlich eingehen. Wie ich sie nun beobachtete hing ich diesen Gedanken nach und stellte fest, dass ich ihr Leben als Hund wirklich bereichern konnte und ich doch eigentlich viel glücklicher war. Es stimmte, Steffi hatte mich zwar nicht zu einem besseren Menschen gemacht, was in dem Ausgangszustand auch schwer möglich gewesen wäre, aber ich war ein für ihre Situation aufmerksames Lebewesen geworden, ein Hund, dem ihre Bedürfnisse wichtig waren und das nicht nur, weil mein eigenes gutes Leben davon abhing.
Schließlich stieg Frauchen aus der Wanne und wickelte sich in ein flauschiges Frotteéhandtuch. Während sie sich abtrocknete und sich die Zähne putze, saß ich in ihrer Nähe und versuchte meinen knurrenden Magen zu ignorieren. Ich war mir sicher, dass sie mein Frühstück nicht vergessen würde. Wenn sie hier fertig war, rechnete ich fest mit einer Magenfüllung.
Allerdings hatte ich wohl etwas vergessen, denn als Steffi fertig war – zumindest mit Unterwäsche bekleidet da stand und ihre Haare zusammen gebunden hatte – kam sie auf mich zu und entfernte mein Halsband. „So, jetzt bist du dran, Bruno“ verkündete sie fröhlich klingend und ich wusste nicht genau, was sie wollte.
Mit sachten Klappsen auf den Allerwehrtesten bugsierte sie mich wieder in Richtung Wanne. „Hopp, Bruno!“
Ah, mir ging ein Licht auf. Das Bad. Ich hatte nicht wirklich viel Zeit, um zu überlegen, ob ich das jetzt wollte oder nicht, als sie mich auch schon halb in die Badewanne geschoben hatte. „Na, komm, hopp, du dicker Hund!“ Ich sprang das letzte Stück ungelenk alleine und landete mit einem „Platsch“ im Wasser. Sogleich stand der Badezimmerboden halb unter Wasser, aber Frauchen regte sich darüber nicht auf. Anscheinend musste das so sein, wenn ein Hund gebadet wurde.
Das Wasser war noch warm und ich empfand das als angenehm auf der Haut.
„Ja ja, immer diese Golden Retriever. Ihr liebt das Wasser. Das macht es so einfach, euch zu baden.“ Ich wedelte mit meinem nicht vorhandenen Schwanz und hechelte intensiv. Steffi kraulte mich hinter den Ohren und ließ mir Zeit, im Wasser zu planschen. Ich tauchte sogar und schlug mit den Pfoten aufs Wasser, dass es nur so um sich spritzte. Vergnügt bellte ich auf.
„Bruno, Bruno...“ lachte Steffi und schien sich zu Freuen wie viel Spaß ich hatte.
Nach einer Weile legte sie mir dann eine Hand auf den Rücken. „Ruhig, Bruno, ruhig... ich muss dich ja erst noch waschen.“ Ich legte mich ins Wasser, als ich die Hand spürte und schaute Steffi neugierig an. „Gut, stehen wäre besser gewesen, aber so geht es auch.“
Sie fing an, meinen Rücken mit einem Waschlappen zu waschen und ließ auch mein Gesicht nicht aus, wo sie besonders vorsichtig vorging. Mein Kopffell wusch sie mit einem milden Shampoo, welches nach Kamille roch, nicht gerade mein Lieblingsduft, aber es würde gehen.
Nun griff sie mir sacht unter den Bauch und zog mich hoch. „Auf, Bruno.“ Ich stellte mich und streckte meine Brust vor. „Was ein stolzer Hund“ lobte Steffi und wuschelte mir durchs nasse Fell. Ich schwang meinen Hintern und sie begann, meinen Körper und meine Pfoten zu waschen. Die Pfotenschoner waren nun schön nass, aber bei dem warmen Wetter stellte ich mir das angenehm vor, selbst wenn sie Stunden brauchen würden, um zu trocknen.
Steffi wusch alles, auch mein Geschlechtsteil. Das fühlte sich dann doch etwas eigenartig an, denn ich hatte dazu nun selber keinen Zugang mehr. Dort passte Frauchen aber auch besonders auf, dass sie mir nicht weh tat, am restlichen Körper rubbelte sie dafür schon mal kräftiger, damit ich auch schön sauber wurde. Ihre Berührungen waren wie eine angenehme Massage für mich und ich genoss sichtlich und reckte meinen Kopf hoch, als sie noch mal über meinen Hals strich.
Als ich anscheinend sauber genug war, ließ sie das Wasser aus der Wanne ablaufen. Ich durfte so lange noch darin stehen und mit dem abfließenden Wasser spielen. Ich schlug mit der Pfote hinein und bekam beim Verfolgen des Wassers mit der Nase einen Drehwurm, so dass ich mich hinsetzen musste.
Steffi lachte, sie fand mich niedlich und teilte mir das mit. Ich legte den Kopf schief und ließ meine Zunge aus dem Maul hängen. Frauchen musste sich auf den Klodeckel setzen. Warum, weiß ich nicht, aber vielleicht habe ich sie mit meiner Hundeblickshow umgehauen. Ich grinste hündisch und beobachtete, wie der letzte Schaum blubbernd verschwand.
„Na dann will ich dich mal abtrocknen.“ Steffi näherte sich mit einem gigantischen Handtuch und es gelang ihr, mich darin komplett einzuwickeln. Ich wälzte mich damit in der leeren Wanne hin und her, bis ich auf dem Rücken lag und Frauchen mir den Bauch trocken rubbeln konnte.
Schnell war ich wieder ein trockener und vorallem sauberer Hund. Steffi legte mir auch mein Halsband wieder um und rief mich hinter sich her, als sie das Bad verließ. „Na komm!“ Ich folgte. Es ging in die Küche und endlich bekam ich Frühstück. Na ja, fast. Das Telefon klingelte und Steffi ließ meinen Napf auf der Anrichte zurück.
Ich hörte sie reden. „Ja, Iris. Das mit heute klappt. Ach so, ich habe noch eine Überraschung. Ich hatte dir ja mal von meinem Hund erzählt, den ich früher hatte... ja, du wirst Augen machen. Bis nachher.“
Was? Hatte ich da richtig gehört? Iris war Steffis beste Freundin und so, wie ich das mitbekommen hatte, sollte diese heute vorbei kommen. Ich winselte, als Steffi sich wieder der Essenszubereitung widmete. „Alles in Ordnung, Bruno. Du wirst Iris mögen. Ihr kennt euch ja noch nicht.“ Ja, das stimmte, bisher hatten wir uns noch nicht ein mal gesehen. Ich beschloss, mich in mein Schicksal zu fügen und fraß mein Frühstück, als Steffi es mir hinstellte.


Ich hoffe, es gefällt noch,
wuff wuff,
Pie
27. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 26.05.08 13:08

hallo pie,

das freut mich sehr´, daß deine story noch weitergeht.

das war köstlich zu lesen, wie du gebadet wirst. jetzt laß dir dein frühstück schmecken.

auf die überraschung bin ich jetzt schon gespannt.
28. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 26.05.08 19:16

wie schon gesagt, schöne Geschichte und ruft nach Fortsetzung(en)!
Bitte mach schnell weiter!
29. RE: Der brave Freund

geschrieben von heart am 26.05.08 23:37

Hallo Pie,

tolle Fortsetzung, ich hatte bei der Geschichte schon öfter das Gefühl, dass hier ein Hund schreibt, so realistisch wie du das schilderst.
Warst du in einem früheren Leben vielleicht mal ein Hund?

Wie wird wohl Iris auf Bruno reagieren, wird sie ihn als Hund akzeptieren?
Hat sie vielleicht zu Hause selbst ein Hündchen und die zwei können ab und an gemeinsam toben?

Bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Gruß Heart
30. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 01.06.08 17:25

Du scheinst dich ja richtig in das Hundeleben einzufügen und das Spiel zu genießen.Man könnte meinen da schreibt wirklich ein hund mit Menschlichen Geist bzw diktiert.Freue mich auf die nächste Fortsetzung.Bin auf Iris gespannt und wie sie auf Bruno reagiert?
31. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 02.06.08 12:58

Hallo ihr Lieben,

der brave Freund geht in die neunte Runde. Ich muss leider die enttäuschen, die dieses Kapitel schon mit Iris´ Besuch gerechnet haben, aber ich find es wichtig, das zu beschreiben, was ihr gleich lesen werdet. Ich will nicht zu viel verraten.

@gummimike und heart
Vielleicht war ich wirklich mal ein Hund *wuff* Jedenfalls habe ich meinen eigenen inneren Hund immer bei mir und manchmal habe ich Gelegenheit ihn rauszulassen.

Neuntes Kapitel:

Nachdem ich gefressen hatte und auch Steffi ihr Frühstück verzehrt, führte sie mich ins Wohnzimmer und wies mich an, auf der rot-grün karierten Hundedecke die Sitzstellung einzunehmen. Ich kam ihrem Befehl relativ fix nach und so staubte ich ein liebes Lob in Form von einem „Brav, Bruno!“ ab, während Steffi mir mein Kopffell streichelte.
„Warte hier!“ meinte sie und wollte mich verlassen. Sofort sprang ich auf und rannte Steffi aufgeregt japsend hinterher. Sie sah sich um und seufzte. Frauchen näherte sich mir, griff ins Halsband und führte mich zurück auf die Decke.
„Sitz, Bruno!“ Ich setzte mich. „Warte hier, Bruno. Ich bin gleich wieder da.“ Ihre Stimme klang beruhigend, aber ich selbst war noch nicht ruhig. Unruhig rutschte ich mit dem Hintern auf der Decke herum, so dass sich Steffi schließlich zu mir herunter beugte, meinen Kopf in ihre Hände nahm und ganz leise wiederholte, dass sie wiederkäme. Ihr Tonfall hatte etwas einschläferndes und so gähnte ich sie herzhaft an.
„Och, Bruno, du Sau.“ Steffi kicherte und erhob sich. Wieder sagte sie „Warte hier!“ Diesmal blieb ich. Als Steffi aus dem Raum verschwunden war, ließ ich mich auf die Seite plumpsen und lag da nun in erwartungsvoller Haltung.
Endlich kam Steffi zurück und ich begrüßte sie, als sei sie eine halbe Ewigkeit weg gewesen. Über ihren Arm hing mein Fell, in welches sie mir nun hinein half. Irgendwie konnte ich mich daran erinnern, dass sie etwas von Bürsten gesagt hatte. Freudig erregt schwang ich meine herrliche Rute, bevor mein Fell mich ganz umschloss.
„Warte, Bruno, du Wirbelwind.“ Steffi lachte und kämpfte die letzten Zentimeter des Reißverschlusses gegen einen absolut aufgedrehten Hund an. Als sie mich losließ, drehte ich mich stolz auf mein tolles blondes Fell einmal im Kreis und sprang sogar ein wenig herum. Steffi freute sich für mich, lächelte warm und ließ mir ein wenig Zeit, mich einfach in dem tollen Fell zu bewegen und auch mal in der Wohnung das Gefühl zu genießen, ein vollständiger Hund zu sein – am besten gefiel mir ja nach wie vor der Schwanz, der so schön jede meiner Pobewegungen in ein Wedeln umsetzte, was ordentlich was hergab. Um den Schwanz zu sehen, musste ich mich ganz schön verbiegen. Steffi bemerkte meine Anstrengungen und lachte auf.
„Na, sucht da etwa jemand sein Schwänzchen? Na komm, komm mit. Ich zeig dir, wo du dich besser sehen kannst.“
Frauchen erhob sich und leitete mich ins Schlafzimmer, wo an ihrem Kleiderschrank ein riesiger Spiegel befestigt ist. Dort konnte ich jede Einzelheit meiner neuen Körperbedeckung ganz genau betrachten und ich war begeistert. Ich lief ein paar mal vor dem Spiegel auf und ab und bellte den Hund im Spiegel spielerisch an. Ich nahm eine Pose ein, von der ich wusste, dass sie zum Spieleb aufforderte, also Vorderpfoten und Oberkörper auf den Boden, Hintern in die Höhe und ordentlich wedeln. Der Hund im Spiegel tat mir gleich und ich bellte ihn wieder an, obwohl ich eigentlich wusste, dass ich das war. Irgendwie hatte mich der Drang überkommen und ich musste mir eingestehen, dass ich schon Lust hatte, jetzt mit einem anderen Hund zu spielen. Leider war außer mir keiner da.
Nach einer Weile rief Steffi „Komm, Bruno. Jetzt reicht es.“ Ich trennte mich von meinem Spiegel-Ich und trottete Steffi hinterher zurück ins Wohnzimmer. Dort zauberte sie hinter ihrem Rücken eine Bürste hervor und einen Kamm. „Schau mal, was ich feines hier habe, Bruno? Ich denke, das wird dir gefallen.“
Der motivierende Klang Steffis Stimme ließ mich meine Rute wild schwingen und ich sprang an ihr hoch, um mir das Zeug mal aus der Nähe zu betrachten. Steffi hielt es mir vor die Nase. „Sieh mal her, das sind Kamm und Bürste für den braven Hund, Bruno. Komm her!“
Ich folgte ihr zum Sofa und ließ mich davor auf den Po fallen, Frauchen setzte sich und begann mein Kopffell zu bürsten. Ich reckte ihr meinen Kopf entgegen und streckte meinen Hals ganz lang, so dass sie möglichst viele Stellen erreichen konnte. Herrlich war das. Ich saß da und genoss. In meinem Inneren löste sich ein Laut, der wie ein Brummen klang. Ich war nach kurzer Zeit so entspannt, dass ich den Ton wie einen kleinen Bass schwingen ließ. Steffi grinste, aber das sah ich nicht, da ich die Augen geschlossen hatte. Ich legte meinen Kopf auf Steffis Knie und ließ mir von ihr nicht nur den Kopf, sondern auch den Rücken bürsten.
Ich hätte niemals gedacht, dass eine weiche Bürste auf nackter Gesichts- oder Nackenhaut so angenehm sein konnte, aber Steffi hatte diese Utensilien sicher nicht wahllos ausgesucht. Ich spürte einmal mehr, in was für fürsorgliche Hände ich mich begeben hatte. Es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man behütet war. Ich musste mich um nichts mehr kümmern und ich wusste auch, dass es das gesamte Wochenende so bleiben würde.
Ich ließ mich fallen. Arbeit, Stress, Menschsein, alles verschwand im Hintergrund. Mein Sein war nur noch erfüllt von den liebevollen Berührungen und der daraus resultierenden Entspannung. Meine Zunge hing mir aus der Schnauze und ich hechelte langsam und tief.
Steffi hatte mittlerweile auch die Augen geschlossen, was ich nicht sah, aber ich konnte es mir nebenbei auch gut denken. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns während unserer Beziehung noch nie so nahe gewesen waren. Es war eine wahrhaftige Erfahrung für mich. Eine Erkenntnis schon fast. Jedenfalls kostete ich jede Sekunde dieser gefühlten Ewigkeit aus und an Steffis Berührungen und mit welcher sanften Langsamkeit sie die durchführte, konnte ich erkennen, dass sie ebenfalls so spürte, wie ich.
Ich empfand es als kleinen Schock, als Steffi schließlich die Bürsten beiseite legte und mich mit lebendiger Stimme ansprach. „Ui, nun ist er wieder ein schöner, schöner Hund.“ Sie wuschelte mir durchs Fell und ich sprang schneller auf, als gut für mich war, denn meine Glieder waren noch auf Entspannung eingestellt. So stolperte ich den ersten Schritt, den ich tat direkt und legte mich auf den Boden – etwas ungewollt. Steffi half mir auf, indem sie meinen Hintern nach oben schob. „Vorsicht, Bruno, du schläfst ja noch halb.“ Sie gab mir einen kleinen Schubs und ich konnte wieder laufen.
Ich trabte zum Wassernapf in der Diele und soff erstmal ein wenig, während Steffi in die Küche verschwand. Sie ließ die Tür offen und ich konnte zu ihr reingehen, als ich fertig war mit Saufen. „Na, mein Süßer“ begrüßte sie mich und wedelte mir plötzlich mit einem bunten Teil vor der Nase rum. Es sah sehr verdächtig nach Hundespielzeug aus. Was sollte ich denn... bevor ich überlegen konnte, hatte ich den Beißknochen schon gepackt und schüttelte ihn wild durch.
„Der ist für dich“ erklärte Steffi. „Weil du so ein braver Hund bist. Damit kannst du spielen.“
Ich knurrte den Knochen aus und schüttelte ihn noch ein wenig, um mir ganz sicher zu sein, dass meine Beute den Geist aufgegeben hatte. Ich bemerkte gar nicht, dass ich hier gerade ein absolut hündisches Verhalten zur Schau trug. Aber alles, was sich gut anfühlte, tat ich eben. Und mit diesem Spielzeug war es der Fall.
Ich wollte gerade unter den Küchentisch krabbeln, als Steffi mich zurück hielt. „Warte, Bruno!“ Sie schob ein kleines Hundekissen unter den Tisch und ließ mich frei. Wie fürsorglich, ging es mir durch den Kopf und mit einem Plumps ließ ich mich auf das eher schlichte, aber nicht minder gemütliche Hundekissen fallen. Nun hatte ich fast in jedem Raum etwas zum gemütlich drauflegen. Menschen, dachte ich, haben es da nicht ganz so gut. Sie haben zwar Sofas und so, aber ein Hundekissen wollte ich nie wieder missen.
Während Steffi sich daran machte, Kaffee zu kochen, begann ich an meinem Knochen rumzuzupfen und stellte schnell fest, dass sich einzelne Fäden aus dem Baumwollgewebe heraus ziehen ließen. Super Beschäftigung und vorallem für mehrere Tage, denn einen Faden auszugraben mit den Zähnen war mal gar nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. Was ich auch niemals geglaubt hatte, wie ich selbst in dieser Tätigkeit aufgehen konnte. Ich bekam nicht mehr viel von dem mit, was Steffi tat und das, obwohl sie gerade einen Kuchen in den Ofen schob. Mir, dem Spielzeugbesitzer, war das herzlichst egal, solange ich nur in Frauchens Nähe sein konnte und was zu tun hatte. Dass der Kuchen für den baldigen Besuch vorbereitet wurde, darauf kam ich selbstredend auch nicht...


Danke für eure lieben Kommentare. Bald gehts weiter.

Wuff, wuff,

Pie
32. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 02.06.08 13:09

hallo pie,

das neue hobby fäden aus den kissen ziehen wird nicht lange unbemerkt bleiben. wirst du dafür eine strafe bekommen.

freue michj schon auf die nächste fortsetzung, die 10. runde.
33. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 02.06.08 14:41

Hallo Pie tolle Fortsetzung.Gibs zu du bist ein Verkappter hund.So wie du schreibst glaubt man fast das da wirklich aus Hundesicht geschrieben wird.
@Nadine Die Fäden zieht er aus dem beißknochen nicht aus dem Kissen.Somit kein grund Bruno zu Strafen.
34. RE: Der brave Freund

geschrieben von Lord Ashram am 02.06.08 14:59

sehr gelungene fortsetzung
freu mich wenns weitergeht
35. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 09.06.08 11:46

Hallo ihr Lieben,

Nummer 10. Heute kommt Iris, aber sie kommt nicht alleine.

Danke für eure zahlreichen Kommentare.

Teil 10

Steffi verschwand sogar kurz aus der Küche, aber mir fiel das nicht auf, da ich gerade auch nicht so darauf achtete. Ich musste ja auch nicht. Hier in der Wohnung war ich sicher und solange Steffi sich in der Nähe befand, war alles in Ordnung. Frauchen hatte ein Tablett rausgetragen, während ich meinen zweiten Faden durch die vordere Zahnreihe gleiten ließ, so wie Zahnseide. Es fühlte sich eigenartig an, aber auf gewisse Art und Weise gut. Langsam aber sicher troff das Baumwollmaterial nun auch von meinem Sabber, denn je mehr Speichel ich benutzte, umso weicher wurden die Fäden. Allerdings machte mir das gar nichts aus, dass ich langsam aber sicher begann, hier einen nassen Fleck zu kreieren. War ja schließlich nur Spucke, also was sollte ich mich aufregen?
Schließlich kehrte Steffi zurück, um nach ihrem Kuchen zu schauen und holte ihn aus dem Ofen hervor. Es duftete herrlich. Ich hielt meine Nase hoch und schnupperte ausgiebig. Ich bellte Frauchen spontan zu und sie hätte sich beinahe so stark erschreckt, dass ihr der Kuchen runter gefallen wäre. „Bruno, aus!“ herrschte sie mich an, dass ich zusammen zuckte und etwas mehr in die Ecke des Tisches kroch.
„Verdammt“ fluchte Steffi, die sich den Kopf gestoßen hatte und die gerade den Kuchen auf ihr Ceranfeld stellte, um ihn auskühlen zu lassen. Meine Ruhe war erstmal dahin, da ich mich irgendwie schuldig fühlte, immerhin hatte Frauchen mich angemotzt, das ging an mir nicht so einfach vorbei. Ich winselte leise und versuchte einen Blick auf Steffi zu erhaschen, die sich auf einen Stuhl hatte fallen lassen.
„Ist schon gut, Bruno!“ Ich spürte ihre Hand auf meinem Kopffell und sie kraulte mich sachte, so dass ich mich schnell wieder gut fühlte und die Schuldgefühle wie weggeblasen waren.
Als es plötzlich an der Tür klingelte, sprang Steffi auf und nun war ich es, der sich den Kopf am Tisch stieß und heulte gequält auf.
„Komm, Bruno. Komm schnell. Du bist noch nicht ganz fertig.“
Ich verstand nicht ganz. Der Besuch fiel mir nämlich wieder ein und das letzte, was ich wollte, war, dem Besuch, also Iris, so unter die Augen zu treten. Diese Hundegeschichte war etwas zwischen Steffi und mir, hatte ich gedacht. Anscheinend stellte sie sich das anders vor, die bereits im Flur stand und der Tür ein „Einen Moment noch!“ zurief. Von außen konnte ich Bellgeräusche wahrnehmen. Nun war ich vollkommen verwirrt.
Hatte Iris ihren Hund dabei? Sie hatten einen schwarzen Labradorretriever, der Bela hieß, auch ein Männchen und benannt nach dem Drummer von den Ärzten.
Ich blieb, wo ich war, so dass Steffi unter den Tisch krabbeln musste, um mich anzuleinen und mich mit aller Kraft unter dem Tisch hervor zu ziehen. Ich half ihr kein bisschen, obwohl ich bereits röchelte, da sie an meinem Halsband zog. Auf den Fliesen fand ich allerdings keinen Halt und wurde mitgezogen, ob ich wollte oder nicht – ich wollte nicht!
Jedoch war das egal, da ich mich nicht wehren konnte, außer stur auf meinem Hintern sitzen zu bleiben. „Du sturer Hund, nun komm endlich!“ rief Steffi mir zu, aber ich dachte ja gar nicht daran, selbst als ich nun vor dem Tisch saß. „Waaarte!“ intonierte Frauchen und angelte etwas blondes, fellartiges aus ihrer Tasche. „Sieh mal! Du brauchst keine Angst zu haben. Niemand wird dich erkennen.“
Sie zeigte mir, was sie hatte. Eine Art Maske aus dem selben Fell, wie ich es gerade am Körper trug, die nur einen Teil des Mundes frei ließ, an dem sie ein kleines bisschen überstand, um eine Schmauze anzudeuten, aber gleichzeitig Fressen und Saufen möglich zu machen. Ich war wieder mal begeistert und erstaunt. Und ich merkte, wie mein Herz begann, wie wild zu schlagen in Liebe für mein fürsorgliches Frauchen. Nun entspannte ich mich, denn wenn ich diese herrliche Fellmaske, die sogar Ohren hatte, trug, konnte Iris mich nicht erkennen – zumindest nicht so einfach. Ich vermutete auch, dass Steffi ihr nicht sagen würde, wer sich unter dem ganzen Fell befand, denn mein altes Ich war für sich schließlich gestorben.
Ich ließ Frauchen gewähren und sie zog mir die angenehm sitzende Maske über den Kopf und verschloss sie.
Wieder klingtelte es an der Tür. „Ich koooomme“ flötete Steffi und verließ mich. Ich rannte ihr aber sofort nach, nun durch die Maske wieder ermutigt.
Steffi dirigierte mich ab dem Flur allerdings ins Wohnzimmer und verschloss Klappe und Tür. „Du wartest hier!“ Einmal streichelte sie mir noch über den Kopf, ehe sie ging und ich starrte nur die verschlossene Tür an, rieb mit meinen Pfoten über die Klappe, schabte an dem dummen Drehknauf und winselte. Mir war es egal, ob Iris das hören konnte, ich wollte einfach nur noch zu Steffi.
Steffi allerdings hatte die Tür geöffnet und Bela sprang ihr als erstes entgegen. „Huch, der ist aber groß geworden!“
„Ja, er ist fast ausgewachsen“ hörte ich Iris sagen.
Die beiden Frauen umarmten sich und auch Bela bekam seine Streicheleinheiten.
„Was ist denn nun deine Überraschung?“ fragte Iris neugierig.
„Tja“ machte Steffi und fuhr fort. „Wie soll ich sagen. Ich habe nun auch wieder einen Hund.“
Iris bekam große Augen. „Echt?? Wo ist er?“
„Im Wohnzimmer. Er ist noch etwas schüchtern.“
Als ich das hörte, war ich direkt mal empört. Ich, und schüchtern? Na warte. Das hatte meinen Kampfgeist geweckt, außerdem fühlte ich mich gerade gar nicht schüchtern. Ich wollte in den Flur stürmen und zeigen, dass ich ein großer, starker Rüde war, vorallem, wenn da noch so ein Hosenscheißer zu sein schien – echter Hund hin oder her, das war mir ja so egal, denn das hier war mein Revier. Ich begann zu bellen, wie ich es noch nie getan hatte.
„Soviel zu schüchtern“ lachte Steffi. „Ich glaube, Bruno wittert Bela.“
„Ist er kastriert?“
„Um Gottes Willen, nein!“ rief Steffi aus.
„Was hast du denn? Kann ich ihn sehen? Es klingt, als ob er groß wäre.“
Und wie groß! Ich bellte noch ein wenig imposanter.
„Bruno, Ruhe!“
Steffis Stimme brachte mich dazu, ruhiger zu werden, aber bellen tat ich dennoch und Bela begann, mir zu antworten. Ich hatte ja keine Ahnung, was ich so zu ihm sagte.
„Ich glaube, ich lasse ihn mal raus.“
Dann öffnete Steffi endlich die Tür und ich schoss aus dem Wohnzimmer und rannte Iris beinahe über den Haufen. Der schwarze Junghund wich erschrocken zurück und ich blickte die beiden Neulinge interessiert und abschätzend an, während Iris ein überraschter Aufschrei entwich.
„Das ist... das ist...“ stammelte sie.
„Mein Hund!“ meinte Steffi bestimmt. „Das ist mein Hund und sonst nichts. Seit ich Karsten rausgeworfen habe, habe ich Bruno und er ist viel besser zu ertragen. Er ist ein lieber Kerl, er vertraut mir, er achtet meine Regeln, er hört, gibt keine Widerworte, ist lustig... ach, er ist perfekt.“
„Aber er...“ Steffi legte Iris den Finger auf den Mund.
„Er ist ein unkastrierter, herrlicher Rüde, mehr nicht.“
„Will er das denn?“ fragte Iris und versuchte sich anscheinend mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich absolut freiwillig unter dem Fell steckte.
„Ja, er will. Ich habe ihn gefragt und außerdem zeigt er es mir täglich, dass er will.“
Das stimmte. Ich zeigte meine Gefühle so offen, dass Steffi darin lesen konnte, wie in einem Buch. Gerade war ich allerdings mehr mit Bela beschäftigt, der eben versuchte an meinem Hinterteil zu schnuppern. Ich hatte mich schnell hingesetzt und geknurrt. Da der andere noch jung war, wich er zurück und achtete meine Privatsphäre.
Dann gingen wir alle zusammen ins Wohnzimmer. Erst die Frauchen, dann ich und erst danach Bela, dem ich anscheinend schon mächtig respekteinflößend vorkam, wenn er mich bereits als Boss im Haus akzeptierte. Ich war ehrlich gesagt auch erleichtert, denn alles andere wäre für mich, der ich ja noch nicht allzu lange Hund war, sehr anstrengend geworden.
Ich trottete wie selbstverständlich zu meiner Hundedecke und ließ mich darauf nieder. „Braver, Bruno!“ lobte Steffi und bat Iris einen Platz auf dem Sofa an.
„Wo kann Bela...?“
Hm, der schwarze Labradorjunghund stand etwas verloren in dem großen Raum, so dass er mir Leid tat. Ich brummelte vor mich hin und rückte ein Stückchen näher in Richtung Sofa auf meiner Decke. Aufmunternd bellte ich Bela zu und er kam ein wenig näher, dann noch ein Stück und noch ein Stück, bis er ganz vor mir stand. Schließlich legte er sich dankbar wedelnd an meine Seite und während die Frauen schon quatschten hatte der Halbwelpe seine Augen geschlossen und schlief, an mich gekuschelt ein. Oh ha. Nun spielte ich also hier schon den Babysitter – na gut, dieser Bela war mir irgendwie sympathisch. Ich gähnte und schaute zu Steffi, die bereits den Kuchen probierte, den sie für Iris und sich gebacken hatte. Ich war Luft im Moment. Gut, versuchte ich eben auch zu schlafen. Ich bekam gar nicht mit, dass ich das Gesprächsthema der beiden wurde und dass das Wort „Tierarzt“ fiel.


Ich hoffe, ihr habt noch Spaß daran!

Wuff, euer Pie
36. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 09.06.08 15:42

Bruno ist wohl nun ganz zum Hund mutiert!
Schön erzählt, mach bitte weiter!

LG
Drachenwind
37. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 10.06.08 23:58

hallo pie,

jetzt wird es interessant. hast du mit dem anderen hund auf hundeart gepielt`?

ist das überhaupt möglich?
38. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 15.06.08 20:14

Nachdem also geklärt wurde wer der Boss ist scläft Bela an dich gekuschelt.Was hat dein Frauchen mit dir beim tierarzt vor??Gehts zu einem Richtigen Tierarzt oder ein Menschenarzt der auch "Hunde" behandelt?Eigentlich würde eine Tetanusspritze notwendig da du ja draußen rumtollst.Wirst du dich auch weiter mit Bela vertragen?
Tolle Fortsetzung
39. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 30.06.08 12:07

Hallo,

ich bin zurück. Ich hatte die letzten beiden Wochen an den Wochenenden jeweils Larps und musste dafür viel vorbereiten, aber der 11 Teil vom braven Freund ist daher nun auch etwas länger als die anderen, nicht viel, muss ich zugeben, aber etwas. Ich hoffe, er gefällt.

Kapitel 11

Ich schlief ein, neben mir der leicht im Schlaf schnaubende Bela, der anscheinend irgendeinen interessanten Traum hatte. Seine Vorder- und Hinterbeine schlugen wild aus und ich spürte die Bewegungen sehr gut, da der Welpe an mich gekuschelt lag. Hin und wieder junkte er auf und ich verlnagte einiges von mir ab, dass ich ihn ignorierte und ebenfalls ins Traumland hinab sank. Irgendwie hoffte ich, dass ich nicht so heftig träumte, denn irgendwo sah es albern aus. Mich intererssierte allerdings schon, was der Junghund so träumen mochte, aber herausfinden würde ich es eh nie.
Ich selbst träumte nicht, ich schlief einfach nur und genoss es, an diesem Tag nicht so viel machen zu müssen, wie die Tage davor. Keine Befehle bisher, mein schönes kuscheliges Fell, Frauchen ganz in der Nähe und eine gemütliche Decke, derzeit zwar geteilt mit einem Jungspund, aber Bela schien mir ganz in Ordnung.
Schließlich erwachte ich und spitzte die Ohren in Richtung der beiden Frauchen. Ihr Gespräch drehte sich um Hundeübungsplatz und ich ging davon aus, dass es um Belas Ausbildung ging. Ich hörte auf halbem Ohr zu, während ich mit meiner Pfote nach einem meiner Spielzeuge angelte, die neben der Decke lagen und begann, daran herumzunagen.
„Gute Erziehung ist zwar nicht alles, aber viel wert“ hörte ich mein Frauchen sagen.
„Da hast du recht“ bestätigte Steffi und nahm einen Bissen von dem herrlich duftenden Kuchen. „Aber ich denke, der Ausbilder wird ihm gefallen. Ich habe bisher nur gutes von ihm gehört und bei seinem Temperament ist es echt nötig, dass er gehorcht.“
„Ja, das sehe ich genauso. Es ist auch viel praktischer beim Spaziergang. Dann brauch ich ihn nicht immer anleinen“ trug Steffi zu dem Gespräch bei und ich reckte plötzlich alarmiert den Kopf. Die Rede war anscheinend doch von mir.
Ich verfluchte mich dafür, eingeschlafen zu sein, denn nun wusste ich nicht, was Steffi und Iris noch so besprochen hatten und mir lief ein kalter Schauer unter dem Fell den Rücken hinab. War das Angst? Spannung? Vorfreude?
Das letzte sicher nicht. Ich war mir in dem Moment nicht wirklich sicher, was ich denken und glauben sollte. Ein Ausbilder für Hunde – also biologische Hunde – sollte mich trainieren? Das konnte ich mir nur schwerlich vorstellen. Wenn schon die tolerante Iris ihre Zeit gebraucht hatte, um zu akzeptieren, dass unter diesem Fell hier ein Mensch steckte. Freiwillig zwar, aber dennoch erstmal ungewöhnlich. Steffi und ich waren sicherlich die einzigen, die eine solch eigenartige Beziehung pflegten.
Ich machte mich durch ein leises Bellen bemerkbar, da ich den schlafenden Welpen nicht wecken wollte.
„Uh, Bruno.“ Steffi lächelte mich an und hielt ihre Hand runter, so dass ich doch aufstand und zu ihr hin trottete. Ich setzte mich brav zu ihr und stubste mit meiner Schnauze an ihre Hand, bis sie mich schließlich zu streicheln begann. „Feiner Hund und so lieb zu Bela. Dafür koche ich dir was ganz leckeres heute Abend.“
Ich wedelte schon automatisch und fegte den Boden blitzeblank. Ich sah, dass Iris uns fasziniert zusah. „Kann ich ihn auch anfassen?“ hörte ich sie zurückhaltend fragen.
„Sicher. Wenn er es nicht will, zeigt er das schon.“
„Komm her, Bruno. Komm!“ lockte mich Iris. Ich warf Steffi einen fragenden Blick zu, spürte meine Unsicherheit, denn schließlich war ich Steffis Hund und... wieso sollte mich kein anderer streicheln dürfen? Bei normalen Hunden war das ja auch kein Problem, vorallem, wenn die Hunde so lieb waren, wie ich.
So erhob ich mich und näherte mich vorsichtig Iris, die mich immer noch relativ perplex musterte und mir dann ihre Hand vor die Nase hielt, damit ich sie beschnuppern konnte. Ihr Parfum war sehr blumig, eigentlich nicht so mein Ding, ich mochte eher die herben Sachen, die Frauchen verwendete, aber die Hand sah weich aus und ich wollte nicht riskieren, dass Iris sie zurück zog und ich sie nicht spüren würde dürfen. So blieb ich sitzen und schleckte der Frau die Hand. Sie kicherte und lachte und zog ihre Hand ein Stück zurück.
Ich rückte nach und saß bald wieder so, dass ich ihre Hand erneut erreichen konnte, schleckte aber nicht mehr darüber. Dafür wurde ich nun endlich gekrault und ich genoss es sichtlich.
„Siehst du, er mag dich, Iris. Er ist ein sehr freundlicher Hund. Ein bisschen Gehorsamstraining und er ist wirklich der perfekte Begleiter in allen Lebenslagen.“
„Solche Männer müsste es mal geben“ fügte Iris hinzu und ich sah aus den Augenwinkeln wie Steffi nickte. „Ja, aber ich glaube, davon können wir nur träumen. Ich jedenfalls bin froh, dass ich Karsten los bin und nun diesen lieben Hund habe.“
„Das glaube ich dir“ intonierte Iris schwärmerisch und wuschelte mir durch mein Kopffell, dass es mir durch und durch ging. Iris war sicher in einem früheren Leben Masseuse gewesen. Ihre Fingerarbeit auf meinem Kopf katapultierte mich ohne Weiteres ins Land der Entspannung und ich hatte Zeit in absoluter Ruhe über das nachzudenken, was ich mit angehört hatte.
Erziehung bei einem Ausbilder. Klang eigentlich gar nicht so übel, nur dass ich mir immer noch nicht vorstellen konnte, welcher Ausbilder sich um menschliche Hunde kümmern würde. Gab es so etwas überhaupt.
Mein Kopf sank in Iris´ Schoß und ich hörte sie aufglucksen und danach ihre Stimme wieder mit der von Frauchen im Dialog. Mein Schwanzgewedel hatte ich eingestellt, da ich bemerkte, dass ich langsam aber sicher erneut schläfrig wurde. Meine Augen sanken mir nieder und ich hörte Iris noch fragen, ob ich nun auf ihrem Schoß schliefe.
Steffis „Scheint so!“ bekam ich nicht mehr mit. Ich träumte von einem sehr eigenartigen Erziehungstag mit Steffi und seltsamerweise auch mit Bela und Iris, aber das konnte daran liegen, dass die beiden gerade mehr als anwesend waren, da letztere immer noch meinen Kopf liebkoste.
Da war ein Mann, der haargenau so aussah, wie man sich einen Erzieher vorstellte, also ich zumindest: Bequeme Outdoor-Kleidung in gedeckten Erdfarben, also olivegrüne Kargohose mit einem ockerfarbenen Hemd darüber, am Gürtel eine Tasche mit mehreren Fächern, einer Leine, die überdimensional lang erschien, wie ich später noch erfahren sollte, nannte sich das Schleppleine, dann noch einem Sonnenschutz in Form eines Baseballcaps in schwarz mit einem Hundekopf vorne drauf und einer Trillerpfeife oder was auch immer das um seinen Hals darstellte. Es sah nicht aus wie eine handelsübliche Trillerpfeife zumindest.
„So, dann wollen wir mal Gassi gehen!“
Je zerplatzte mein Traum, als mir jemand sanft am Halsband ruckte. Es war Frauchen. „Die beiden brauchen Bewegung und Bruno war heute noch nicht draußen, er hat es sicher nötig.
Kurz nachdem diese Worte gesagt wurden, spürte ich meine Blase auch schon in Habacht-Stellung gehen und ich wimmerte auf, kam auf die Beine und lief erwartungsvoll in die Diele vor, wo ich ein paar mal bellte, ehe der Rest der Mannschaft sich mal zu mir bequemte, ich bellte also doch ein Weilchen.
Bela schoss als erster in den Flur und wir begrüßten uns hechelnd und schwanzwedelnd. An meinen Hintern ließ ich ihn immer noch nicht, das war mir unangenehm, aber der Welpe probierte es dennoch ständig, bis ich ihn einmal sehr durchdringend ansah und knurrte. Bela war so perplex, dass er plumpsend auf seinem Hintern landete und sich verlegen die Schnauze leckte. Von da an startete er keine neuen Versuche mehr auf mein Hinterteil.
Ich fühlte mich stolz in dem Moment, dass es mir gelungen war, den Welpen in seine Schranken zu weisen. Ich warf einen Blick auf Frauchen und sah, wie sie gerade mein Blinkbällchen in ihre Gürteltasche schob, wo sie sicher auch noch den Käse drin hatte. Ich lief auf sie zu und sah sie aufmerksam an.
„Hat der liebe Bruno sich denn den Käse schon verdient?“
Ich sprang an Steffi hoch. Sie befahl mir „Sitz!“ und sofort sank ich hinab auf meinen Popo. „Braaaav!“ lobte sie mich und ich ergatterte ein Stückchen des leckeren Käses.
„Er hört ja schon gut“ stellte Iris anerkennend fest.
„Ja, wir haben mit dem Training schon angefangen, aber ich denke mit Ausbilder Thorsten geht das sicher noch besser voran. Bruno, steh!“
Ich stellte mich hin und bekam mein rotes Brustgeschirr angelegt, danach wurde die Leine eingehakt und es konnte losgehen. Belas Leine war an seinem Halsband befestigt, beides in schwarz mit weißen Totenköpfen, die im Dunklen reflektierten – sehr stilvoll, musste ich zugeben.
Ich wurde von Frauchen auf den Hausflur geführt. Nun war es mir auch egal, ob uns jemand sah, denn immerhin steckte ich unter meinem schützenden Fell, da konnte mich ja keiner erkennen.
Man, war ich gespannt, wie es wohl so würde, wenn zwei Hunde gleichzeitig Gassi geführt werden.



Wuff wuff,
der Pie
40. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 30.06.08 13:07

hallo pie,


das wird jetzt hoch interessant wenn zwei hunde gleichzeitig dressiert werden.
41. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 04.07.08 22:57

Hallo Pie da bin ich ja mal gespannt wie die 2 sich beim Gassigehen verhalten.Werden die dann auch gemeinsam erzogen von Ausbilder Thorsten?Freu mich auf den Nächsten Teil.Echt faszienirend deine Petplay Geschichte.Was Bela wohl denken mag?
42. RE: Der brave Freund

geschrieben von Lord Ashram am 05.07.08 09:16

Handelt es sich um einen Hausbilder für echte Hunde oder hat das Frauchen Beziehungen?
Und wird er die Ausbildung schaffen?
freu mich wenns weiter geht
43. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 07.09.08 13:56

So, es geht weiter. Ich muss mich entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, aber durch den Beginn meiner Ausbildung werde ich wohl nun öfter länger brauchen.

Teil XII

Bela sprang neben mir her – das Temperament der Jugend. Ich konnte unter meinem Fell nur darüber grinsen. Der Junghund warf sein Frauchen fast um, während ich neben Steffi hertrottete, genau in ihrem Tempo, aber dennoch nicht träge wirkend, hoffte ich jedenfalls.

„Meinst du, dass Bela irgendwann auch mal so brav an der Leine geht?“ wollte Iris von meinem Frauchen wissen und sie meinte, dass es wohl noch etwas Übung bedürfe, aber sie das eigentlich fest glaube. Ich sei ja auch schon älter als der kleine Labrador.

Im Fahrstuhl mussten Bela und ich uns hinsetzen. Ich konnte beobachten, dass der Junge aufgeregt war, denn er hechelte auffällig viel, schleckte sich die Schnauze und fegte mit seiner Rute den Fahrstuhlboden sauber. Ich wandte meinen Blick Frauchen zu und zeigte, dass man im Fahrstuhl auch sehr entspannt fahren konnte. Mit einem Bing bekamen wir angezeigt, dass wir unser Ziel, die Tiefgarage, erreicht hatten.

Bela stob hinaus und Iris wurde durch die Tür gerissen. „Stopp!“ rief sie und ich musste lachen, was sich durch das Fell eher wie ein Grunzen anhörte. Steffi lachte ebenfalls und wir folgten dem Wirbelwind, der sein Frauchen durch die Gegend zog, bis zu unserem Auto. Oh nein, die Hundebox. Die hatte ich ja ganz vergessen. Als Frauchen die Heckklappe öffnete, durchfuhr mich ein leichter Schauer des Unwohlseins. Ich ertappte mich dabei, wie ich leise fiepte und mich hilfesuchend an Steffis Bein rieb mit dem Kopf.

„Ist ja gut, Bruno. Es passiert dir doch nichts.“ Und mit leichtem Zug an der Leine, befahl Steffi mir „Hopp!“. Ein Stückchen Käse in der Hand, was im Eingang der Box auf mich wartete, ließ mich dann schließlich doch hochspringen, denn ich hatte Hunger. „Braver Junge!“ lobte Frauchen ausgiebig und gab mir noch ein paar weitere Stückchen des leckeren Käses.

Während ich noch zufrieden mampfte, versperrte Frauchen mein Gefängnis und schlug behutsam die Kofferraumklappe zu. Hey, und was war jetzt mit Bela?

Die hintere Tür wurde geöffnet, konnte ich durch die Gitterstäbe und einen schmalen Spalt zwischen den hinteren Rückenlehnen und meinem Käfig erkennen. Bela durfte also auf dem Rücksitz mitfahren, wie gemein.

Ich spürte, dass ich darauf eifersüchtig reagierte und unterdrückte mit aller Macht ein sich aufbauendes Knurren. Der Junghund unterdessen wurde an ein spezielles Geschirr angeschlossen, was ein Sicherheitsgurt für Hunde zu sein schien. Interessant, was es für uns Wuffels so alles gab, konnte ich da nur staunen und ergab mich schließlich in mein Schicksal, da ich vor Iris und vorallem vor Bela keinen Aufstand veranstalten wollte. Schließlich war ich hier das Vorbild. Zumindest sah ich mich so und die Vorstellung gefiel mir so gut, dass ich mich vollends beruhigte und den Kopf auf meine Vorderpfoten bettete, so gut es ging während der Fahrt. Ich döste sogar etwas ein, während ich immer mal wieder wahrnahm, dass Bela sich zu bewegen schien. Jedenfalls polterte seitlich etwas gegen den Rücksitz. Na ja, egal. Mir ging es verhältnismäßig gut und auf den Spaziergang freute ich mich auch schon.

Endlich war es soweit, ich wurde befreit. Steffi machte sich an meiner Box zu schaffen, während Irirs ihren Bela aus dem Sicherheitsgurt entließ. Wir beide waren sichtlich froh, wieder aus dem Auto raus zu sein. Bela umkreiste Iris mit springenden Bewegungen, ich blieb erstmal neben Steffi stehen und blickte sie interessiert an.

„Feiner Hund. Mach sitz!“ Da war das „Sitz-Wort“. Sofort sank ich auf meinen Po herab und sah weiterhin zu Steffi auf, in Erwartung eines Käsestückchens. Das folgte auch sofort und ich verspeiste es mit einem Haps.

„Ich kenne eine schöne Strecke“ verkündete Frauchen ihrer Freundin.
„Okay, dann mal... waaah, Bela, nicht so schnell.“ Iris war einen guten Meter vor uns, da ihr Wirbelwind sie mal wieder mit sich gezogen hatte, frei nach dem Motto „Wo will denn Ihr Hund mit Ihnen hin?“. Ich kicherte unter meiner Fellschnauze und hätte mich wohl auch auf dem Boden gekugelt vor Lachen, wenn Steffi mir nicht einen sanften Ruck am Halsband verpasst hätte, der mich zum Aufstehen veranlasste. Ich sprang vergnügt neben ihr her und demonstrierte wie gut ich hören konnte, wenn ich wollte.

Bald darauf lösten Belas und mein Frauchen allerdings die Leinen und wir hatten freie Bahn. Bela wollte sofort spielen und ich erwischte mich dabei, wie ich den stürmischen Welpen einmal heftig anrempelte und er ins Stolpern geriet. Aber das juckte den schwarzen Labrador gar nicht. Er stob halb taumelnd weiter und verfiel wieder in seinen tapsigen Welpentrab, machte kehrt und kam erneut auf mich zu gelaufen.

Ich stellte mich auf meine Hinterpfoten und erwartete ihn bereits in Männchenhaltung. Bela sprang ebenfalls und so sah es im nächten Moment fast so aus, als würden wir uns umarmen. Ich wog mehr als der junge Hund und konnte ihn sanft zu Boden drücken. Bela unterwarf sich sofort. Ich reckte stolz mein Haupt und trottete auf den Waldweg zurück.
Bela blieb im Gebüsch und hob Beinchen. Er ließ ordentlich laufen und erst jetzt bemerkte ich, dass ich es ebenfalls sehr nötig hatte.

Ich wuselte ab ins Gebüsch und schnupperte überall herum. Ich war mir sicher, dass Bela wesentlich mehr Gerüche aufnehmen und verarbeiten konnte, aber mir reichte schon der Geruch von feuchter Walderde, Blättern, Pflanzen, süßlicher weißer Blumen und ein paar Pfützen. Die beiden Frauen sprachen über mich, aber ich hörte nicht hin, meine Aufmerksamkeit lag ganz bei meiner Umwelt.

Schließlich hatte ich einen Platz gefunden, an dem ich mein Geschäft erledigen wollte. Ich hockte mich erstmal hin für das große Geschäft, was auch postwendend kam. Ich seufzte erleichtert auf und schüttelte mich, ehe ich ein paar Schritte weiter an einem Baum mein Bein so hoch anhob, wie es mir gelang. Gut, dass ich im Internet über Hunde gelesen hatte. Eine Art Dominanzgeste stellte das wohl dar und ein Blick auf Bela zeigte mir, dass es anscheinend seine Wirkung zeigte. Ganz fasziniert hatte der Junghund sein Rumgeschnüffel unterbrochen, war geradezu in der Bewegung eingefroren und starrte mich an. Ja, ich war hier der Boss und der Kleine hatte das zu akzeptieren. Mit stolz geschwellter Brust lief ich bald darauf voraus, denn ich ahnte, wohin es ging – meine tolle Wiese.

Wie ein Besessener stob ich voran und Bela stets an meiner Seite. Er schien zu spüren, dass ich mich hier auszukennen schien, also folgte er mir brav und rannte nicht voraus. Ich begrüßte meine Wiese mit einem kräftigen Bellen und ließ mich schwungvoll auf den Boden plumpsen, um mich ausgiebig zu wälzen, da das Heu dort immer noch lag.

Ich hörte Steffi und Iris amüsiert lachen. Ich schien einen sehr drolligen Anblick abzugeben, wie ich auf dem Rücken lag und das Heu schrubbte. Bela imitierte mein Verhalten bald darauf und die beiden Frauen beobachteten uns eine ganze Weile fröhlich lachend, während der Junghund und ich sichtlich genossen, der Natur so verbunden zu sein.
Ein jehes Blinken am Rande meines Blickfeldes ließ mich allerdings sofort auf die Beine springen, denn ich ahnte und hoffte, dass das, was dort so kurz aufgeblitzt hatte, mein Bällchen war, welches Frauchen ja in der Wohnung eingesteckt hatte.

Ich trabte auf sie zu und bellte sie an, ging mit den Vorderbeinen nach unten und schwang mein Hinterteil. Wieder bellte ich.
„Will da etwa jemand spielen?“

Ich bellte mir zur Antwort die Seele aus dem Leib. JA, JA, JA... ich wollte spielen. Mein Po erschien wie ein eigenständiger Organismus mit einem eigenen Willen. Ich konnte gar nicht anders als bellen und wedeln.
„Ja, wer will denn hier spielen? Ja, wer denn?“ heizte Frauchen die Stimmung noch weiter an und ich konnte kaum noch, begann wie wild zu jappsen und sprang mit den Vorderpfoten auf und ab, so gut es ging – mein Bällchen, immer im Visier.

Schließlich warf Steffi mein Kleinod und ich schoss wie ein Flitzebogen hinterher. Ich bekam einen Speed drauf, zumindest glaubte ich das, aber mir kam es wie Fliegen vor. Vorallem der Bela jagte meinem Bällchen urplötzlich ebenfalls nach – meinem Bällchen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich rannte auf allen Vieren wie noch nie in meinem Leben. Ich glaube, ich war sogar schneller als jedes Kleinkind. Bela allerdings drohte, mich zu überholen. Als er auf meiner Höhe war, rempelte ich ihn in die Seite, der Junghund stolperte und ich gewann wieder die Oberhand.

Ich schmiss mich kopfüber in den Heuhaufen, in dem mein Ball versteckt sein musste und durchwühlte ihn relativ unsystematisch. Bela sah mir einen Augenblick zu und kurz darauf wirbelten zwei Hunde wild Heu durch die Gegend. Ich konnte Iris und Steffi lachen hören. Wir boten anscheinend eine gute Show. Ich versuchte meinen Vorteil auszuspielen, dass ich bereits schon mal in diesem Element gewühlt hatte und dass ich mein Bällchen sehr gut kannte, als ich danach forschte. Aber Bela hatte die bessere Nase, war aber bei weitem nicht so konzentriert wie ich. Hchch! Wer würde zuerst fündig werden?

Plötzlich stieß ich auf den kleinen Gegenstand meiner Begierde, musste aber feststellen, dass es sehr schwer war ihn mit der Fellschnauze aufzunehmen. Ich rollte das Bällchen einige Zentimeter durchs Heu und machte dadurch auch Bela auf meinen Fund aufmerksam. Mist. Nun war Eile geboten. Ich versuchte das Bällchen durch die Fellschnauze hindurch zu schieben, während der schwarze Labrador mich von der anderen Seite zu bedrängen begann. Mein Knurren brachte auch gerade nicht den gewünschten Effekt, da der Junghund vollkommen Ballfixiert war – ja, auf meinen Ball. Ich rempelte Bela noch mals an, was ihn zumindest kurzfristig ablenkte.

Schließlich – man war ich erleichtert – gelang es mir, das Bällchen mit der Schnauze aufzunehmen und stolz trottete ich nun meiner Steffi entgegen, die mich bereits motivierend lockte und anfeuerte.
„Super, Bruno, komm zu Frauchen!“

Iris stand neben ihr und schien ihren Wildfang zu beobachten, wie er neben mir her hoppste, als wolle er dem Osterhasen Konkurrenz machen.


Liebe Grüße,

Pie
44. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 07.09.08 18:03

Hallo Pie schön das du trotz der Ausbildung Zeit findest weiter zu Berichten.Jetzt hast du noch einmal Spaß mit Frauchen bevor die Ausbildung beginnt.Bela scheint wirklich Erziehung nötig zu haben wobei Iris auch nicht Streng genug mit bela ist.Du bist da schon Braver.Kann mir nicht vorstellen das du wirklich schneller als Bela warst beim ball holen.Wie gefällt dir denn deine Ausbildung?Darüber schreibst du hoffentlich im Nächsten Teil?
45. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 07.09.08 20:51

hallo pie,


danke daß du uns leser nicht vergessen hast und weiterschreibst.

jetzt ist ein zweiter hund dazu gekommen, der sogar echt ist.


wird jetzt der kampf um ein ball beginnen oder kann sich bruno gegen den jüngeren immer durchsetzen, was bisher gelungen ist?
46. RE: Der brave Freund

geschrieben von Miloki am 05.02.09 15:31

Grüß dich Pie,
Habe erst letzte Nacht deine Geschichte gelesen und die Geschichte die du hier schreibst.
War eine Nacht des lächeln, weil sie mir sehr gut gefallen hat.
Wenn beim Spiel der Fetisch nur zum Spielzeug wird und man dann auch noch sein „ich“ dabei los wird, ist das auch schon fast ein Weg,
ins Körperlose.
Dafür gehen andere ins Kloster!
Das lächeln hält noch du siehst,
es grüßt dich Melampo

Ach ja,
würde mich auf eine Fortsetzung freuen
47. RE: Der brave Freund

geschrieben von Lilith am 08.02.09 18:03

Geht es hier nocheinmal weiter?
Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen
48. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 08.02.09 18:52

Schreibt Pie Emails der Bursche war schon länger nicht mehr im Forum
49. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 19.02.09 23:23

Hallo,

ich hab einen ganz kurzen Teil geschrieben, um zu zeigen, dass ich noch schreibe und dass die Geschichte nicht tot ist. Ist wirklich nicht viel diesmal, aber... es wird weiter gehen.


Teil 13

An diesem Abend, als ich wieder alleine mit Steffi in ihrer Wohnung war, schlief ich ganz fantastisch. In Bela schien ich nicht nur einen super Spielkameraden gefunden zu haben, der mich als Ranghöheren akzeptiere, sondern vielleicht auch meinen ersten Freund als Hund. Ich war schon einigermaßen stolz auf mich, als ich den tollen Samstag noch einmal Revue passieren ließ.


Steffi saß auf dem Sofa und löffelte in einem Eisbecher herum. Eis wäre jetzt schon toll, überlegte ich und schaute interessiert zu Frauchen auf. Diese registrierte meinen Blick. „Oh, magst du etwa auch Eis?“ fragte sie und ich bellte einmal laut und deutlich.


„Eigentlich ist Eis ja gar nicht so gut für Hunde, aber... du hattest heute auch einen anstrengenden Tag, also mach ich mal eine Ausnahme. Bleib aber schön hier, dann kriegst du was.“


Ich blieb liegen, während Steffi sich erhob und in die Küche verschwand. Früher wäre das nie so glatt abgelaufen, als ich noch als Mensch hier gelebt hatte. Wahrscheinlich hätten wir uns nur wieder gestritten, da ich Steffi mal wieder in der Gegend herum scheuchen würde, aber jetzt war dies nicht mehr der Fall. Ich war der Hund und sie bestimmte, was ich wann tat, fraß oder wo ich mich aufhielt. Und wenn ich mich daran hielt, dann spendierte sie mir all die schönen Dinge, die ein Hundeleben ausmachten. Zu aller erst natürlich ihre grenzenlose Liebe, aber im Moment fand ich die Aussicht auf Eis schonmal ganz toll.

Ich wedelte mit meinem Po, da mein Fell zum Auslüften im Badezimmer hing und mir leider mein wuscheliger Schwanz fehlte. Ich musste zugeben, dass ich ihn schon sehr vermisste. Mit einer ordentlichen Rute war die Freudbekundung einfach grandioser, echter und überwältigender – und hübscher. Ich gefiel mir in meinem Fell, aber ich sah auch ein, dass ich es nicht ständig würde tragen können.

Schließlich kehrte Steffi mit meinem Napf wieder zurück und – hey – da war Eis drin. Mir lief das Wasser im Munde zusammen und ich schwang meinen Hintern enthusistisch. „Na, hast du darauf Hunger?“ fragte Steffi und ich nahm an, dass sie das absolut rhetorisch meinte, wenngleich Hunde dieses Wort eigentlich nicht kennen dürften. Na ja, wieso eigentlich nicht? Ich verstand ja selbst kein einziges Wort Hündisch. Ich wuffte sie motiviert an und Steffi streichelte mich zwischen den Ohren auf dem Kopf, ehe sie mir den Napf vor die Pfoten stellte.

„Lass es dir schmecken, mein Bruno!“ meinte sie, als ich meine Zunge schon in die kühle, cremige Verführung versenkt hatte und tüchtig zu schlabbern begann. Ich wollte dennoch nicht zu schnell machen, da ich mich erstens nicht wieder verschlucken wollte und zweitens ich nicht sagen konnte, wann ich je wieder so einen leckeren Nachtisch bekommen würde. So schleckte ich eher gemächlich, aber mit großem Appetit und bewahrte mich ganz nebenbei auch noch vor einem üblen Gehirnfrost.

Das war auch gut so, denn mein Gehirn sollte ich in den nächsten Tagen noch viel brauchen, was ich allerdings noch nicht wusste, höchstens ahnen konnte. Seitdem ich ein Hund war, dachte ich nicht mehr so weit voraus wie ich das vorher getan hatte. Solange es mit meiner Arbeit funktionierte, brauchte ich mir auch keinerlei Sorgen mehr zu machen, da Steffi sich um alles kümmerte. Ich schwor mir in dem Moment, auch als das kühle Eis angenehm meine Kehle hinunter rann, dass ich mir besonders viel Mühe geben würde, ihre Regeln einzuhalten und seien sie auch noch so einschränkend in meinen Augen.

Eine Hand kam aus der Richtung des Sofas und begann mich zu kraulen. Steffi hatte ihre Eisschale auf den Couchtisch gestellt und kümmerte sich jetzt liebevoll um mein Kopffell. Schnell fühlte ich mich ins Paradies katapultiert. Die kulinarische Erfahrung, welche sich mit der haptischen verband, war unbeschreiblich schön. Steffis schlanken, kühlen Finger massierten meinen Kopf und ließen mich ein wenig schläfrig werden. Erst jetzt spürte ich, dass mir die Müdigkeit in den Knochen hing. Der Tag war ziemlich ereignisreich gewesen, aber auf seine Art auch ein einzigartiges Erlebnis.

Als auch mein Napf ratzeputz leer geschleckt war, legte ich meinen Kopf in Steffis Schoß und ließ mich von ihr weiter verwöhnen. Ich musste wohl dabei eingeschlafen sein, denn plötzlich hörte ich Steffis Stimme an meinem Ohr.

„Hey, Bruno, aufwachen. Wir sollten mal ins Bett gehen. Was meinst du? Muss mein Hund noch mal Pipi?“
Ich gähnte herzhaft und erhob mich langsam aus der bequemen Position. Steffi befand sich schon auf dem Weg in Richtung Badezimmer. Sie wollte sich waschen und ich konnte noch mal auf mein Katzenklo gehen, wenn mir danach war. Stimmt, das war mein erstes Wochenende komplett als Hund und ich fand es schon etwas eigenartig, mich die zwei Tage gar nicht selbstständig um meine Körperpflege kümmern zu können.

„Hopp, Bruno!“ spornte mich mein Frauchen an, auf mein Klo zu hüpfen. „Du Träumer!“ Ich wuffte ihr gutmütig zu und stieg in mein Kistchen, wo ich mich mittlerweile ganz gut lösen konnte. Ja, ich dachte im Moment viel nach, aber alles, was so dabei heraus kam, war als durch und durch positiv zu bewerten.

Frauchen putzte sich die Zähne und bürstete ihr Haar. Danach fuhr sie mit ihrer Bürste auch ein paar Mal durch mein Kopffell, was ich mit einem Powedeln dankte. Selbstverständlich hatte Frauchen mir meinen Hintern gesäubert. Dafür war ich ihr sehr dankbar, da ich ein reinlicher Mensch gewesen bin.

Schließlich begaben wir uns ins Schlafzimmer. Frauchen ins Bett und ich auf mein Hundekissen.
„Schlaf gut, Bruno. Morgen wird ein anstrengender Tag. Da müssen wir früh raus. Ich will nämlich, dass du besonders gut aussiehst.“

Das hörte ich nur mit halbverschlafenem Ohr und maß dem nicht so viel Bedeutung zu, wie ich es im wachen Zustand getan hätte. So streckte ich mich einfach auf meinem Kissen aus und schlief bald darauf friedlich ein.



Liebe Grüße,
Pie
50. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 19.02.09 23:41

hallo pie,

danke daß du dich meldest. bin ich froh daß du noch lebst und deine geschichte weitergeht.


warum muß er so hübsch aussehen? was hat sie mit ihm vor?
51. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 20.02.09 01:05

Hallo Pie schön das du Weiterschreibst und die Geschichte weitergeht.
Da hat Bruno ja einen Entspannten Abend bekommen.Bin ja mal gespannt was Steffi vorhat.
Gibts ein 2.Fell?
52. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 15.03.09 13:18

Hallo,

ich habe meine Geschichte letzlich in einem anderen Forum gefunden, allerdings nicht von mir veröffentlicht. Nun möchte ich gerne nachträglich unter meine Beiträge mein Copyright setzen. Wie kann man denn hier editieren? Ansonsten weiß ich nicht, was ich mache... Ich find es nur ziemlich unverschämt, wenn Leute anderer Leut gedankliches Eigentum als ihres hinstellen.

Pie
53. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 15.03.09 15:39

Hast du den Moderator im anderen Forum schon angeschrieben?Normal kannst du deine Beiträge editieren indem du auf Ändern klickst Pie.Wen das nicht geht schreib mal Johni an.
54. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 15.03.09 19:09

hallo pie,


deine geschichten stehen bereits schon unter dem schutz des copyrights. du kannst das copyright nachträglich unter deine geschichten setzen oder in deiner signatur deine geschichten hineinschreiben und verlinken.

wenn ein böser mensch auf deine geschichten es abgesehen hat, wird ihn das sehr wenig stören. dir bleibt nur dann die folgende wege offen:

1. du schreibst den moderator oder administrator der foren an, in denen deine geschichten ohne erlaubnis gepostet wurden, und forderst ihn auf die geschichte umgehend zu entfernen.

2. kannst du strafrechtlich gegen den poster vorgehen.
55. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 17.07.09 22:31

Hallo Freunde der Nacht und besonders GummiMike, der mich mal wieder aufgeweckt hat,

ich hab mal eben was für euch getippt und hoffe, es gefällt. Es ist Teil 14 des braven Freundes.



Teil IV

Der nächste Morgen begann damit, dass ich die Augen aufschlug und mir sanftes Licht durchs Rollo entgegen flutete. Ich gähnte herzhaft, erhob mich und streckte meine müden Gleidern, indem ich den Po hoch in die Luft reckte. Es knackte angenehm in meinem Rückgrat und ich fühlte mich direkt erfrischter. Ein Blick auf Frauchens Bett zeigte mir, dass sie bereits aufgestanden war. Ich konnte den Kaffeeduft wahrnehmen, auch durch die geschlossene Tür, er kam vom Türspalt her. Ich folgte meiner Nase, glitt durch die Hundeklappe und begann schon vor der Küchentür freudig zu wedeln.

Frauchen stand mit dem Rücken zu mir und ich wuffte sie freudig an. Dabei ließ sie beinahe irgendwas fallen, ich konnte es aus meiner Perspektive nicht richtig erkennen. Jedenfalls setzte sie ein strahlendes Lächeln auf.

„Ja da ist mein braver Hund endlich!“

Sie stellte den Kaffeefilter auf die Küchenablage – ah, das war es gewesen – beugte sich endlich zu mir herunter, wobei ich aufgeregt bellte und wedelte und legte ihre Hände in mein Kopffell, vergrub ihre Finger darin und verwöhnte mich, dass mir die Sinne kurze Zeit schwanden. Ihre einzelnen Fingerkuppen konnte ich ganz genau fühlen, ein sehr intensives und befriedigendes Gefühl, verbunden mit der Erkenntnis, dass alle Liebe Steffis ausschließlich mir galt. Niemals zuvor war ich von ihr auf diese Art und Weise begrüßt worden. Es war herrlich und ich genoss diesen kurzen intimen Moment, ich schloss sogar die Augen, ehe Steffi die Berührung für beendet erklärte und sich wieder der Arbeit auf der Küchenzeile widmete.

Ja, was war denn das? Metallisches Glitzern mit Gummirand? - Das waren meine Näpfe. Ich begann unruhig auf und ab zu hüpfen neben ihr, so gut ich konnte und schwang meinen Hintern rhythmisch dazu.

„Bruno, Bruno...“ lachte Steffi. „Warte einen Moment... es gibt ja gleich etwas.“

Um mich zu besänftigen, versuchte sie mir den Wassernapf runter zu stellen und verschlabberte die Hälfte auf den Küchenboden, weil ein kleiner gieriger Hund ihr andauernd gegen den Arm und die Hand stubste. Frauchen ließ sich auf den Boden nieder und begann herzhaft zu lachen. Und keine Sekunde später war ich auf ihr drauf und schleckte ihr das Gesicht. Steffi kugelte sich vor Lachen und beschwerte sich, dass sie sich nun noch einmal umziehen müsse. Aber Schelte gab es keine, auch wenn ich sie von oben bis unten abschlabbern wollte und eigentlich bloß Hunger hatte.

Steffis Arme schlangen sich, sie immer noch glucksend, um meinen Hals und zogen mich zu ihr runter. Sie wuschelte mein Fell und ich ließ mich kurzerhand auf ihr nieder. „Oh, Bruno, du brauchst ganz dringend ein bisschen Erziehung. Das ist zwar ganz komisch, aber auf die Dauer wird das zu anstrengend, du dummer Hund.“ Sie sagte das so liebevoll, dass ich davon ausging, dass es nicht ernst gemeint war.

Als Steffi wieder auf die Beine gekommen war, bereitete sie mein Futter vor und setzte es mir vor die Nase. Sofort versenkte ich meine Nase in dem Müslifrühstück und begann zu schlecken und zu schmatzen.

Frauchen schien sich weiter zu amüsieren, nahm sich einen Kaffee und ebenfalls Müsli, setzte sich damit an den Tisch und schaute mir mit einem zufriedenen Lächeln beim Fressen zu. Ich genoss mein Frühstück, wusste ich doch, dass heute irgendwie ein großer Tag war – was auch immer das bedeuten mochte.

Als das Frühstück beendet war, stellte Frauchen alles Geschirr in die Spüle und rief mich zu sich. Ich folgte ihr brav und gemeinsam begaben wir uns ins Badezimmer. Anscheinend wollte sie mich wieder baden oder so. Erst löste ich mich auf meinem Katzenklo und dann wuchtete Steffi mich in die Wanne, reinigte meinen Po und meinen Körper – was für eine Wonne – und rubbelte mich mit einem weichen Froteetuch wieder trocken. Ich hatte mich zuvor leider schon geschüttelt und Steffi musste sich definitiv umziehen, denn sie war jetzt schon zweimal an dem Morgen nass gespritzt worden – ich überlegte, ob ich darüber eine Statistik beginnen sollte. Auch Hunde brauchen Hobbys.

Nach dem Baden half Frauchen mir als erstes in mein super schönes Fell mit integrierter Rute. Fasziniert schwang ich das Teil ein paar Mal hin und her, nur um das schöne Gefühl zu erfahren, wieder vollständig zu sein.
Auch an meine bequeme Hundemaske dachte Frauchen. Sie legte mir mein rotes Geschirr an und befahl mir im Flur liegen zu bleiben. Ich lag dort, absolut hibbelig, es war eine Qual. Während Frauchen in ihrem Schlafzimmer rumwuselte und in einem absolut umwerfenden Outfit wieder heraus trat. Sie trug einen weiten schwarzen Rock, dazu eine rote Bluse mit einer Brusttasche. Um den Bauch hatte sie sich außerdem eine Bauchtasche gelegt. Ihre Füße steckten in flachen Lederstiefeln, die ihr bis zu den Knien reichten. Man sah keine Haut und ich war froh darüber. Haut zeigte Frauchen eben doch nur vor mir. Ich schüttelte mich und stand auf. Im Stehen konnte ich Frauchen wedelnd klar machen, dass ich ihr Aussehen fabelhaft fand. Außerdem bellte ich bestätigend.

„Gefällt dir wohl“ kommentierte Steffi und lächelte wieder. „Aber nun leg dich hin und bleib hier!“ Der Befehl stoppte ein wenig meine Euphorie und ich ließ mich wieder auf den Boden plumpsen. „Wuff!“ entkam es mir, aber Steffi wollte, dass ich still sei.

Also legte ich den Kopf auf die Vorderpfoten und tat mein Bestes, während sie in die Küche verschwand und mit einer Tasche wieder erschien. Keine Ahnung, was da drin war, war mir aber auch herzlich egal.
Endlich nahm Frauchen die braune Lederleine und hakte sie in mein Geschirr. „Dann wollen wir mal los, Bruno. Ich hoffe, dir gefällt, was wir machen.“

Bei dem Satz wurde mir doch ein wenig mulmig zu Mute und mein Nackenfell stellte sich sprichwörtlich für kurze Zeit auf.

Aber es half nichts. Trotz Angst folgte ich Steffi selbstbewusst durch den Flur in den Aufzug, der uns in die Tiefgarage beförderte. Diesmal biss ich in den sauren Apfel und sprang ohne direkte Aufforderung in die Transporkiste. „Braver Bruno!“ lobte Steffi und zauberte ein Stückchen Käse aus ihrer Bauchtasche. Ich verschlang es mit einem gewissen Anflug von Stolz. Immerhin hatte ich etwas gelernt und das war ja schon mal ein Anfang.

Die Gittertür und die Heckklappe wurden geschlossen und unser Ausflug begann nun erst richtig. Ich kauerte etwas verloren in meiner Kiste, während Frauchen mit ihrem Auto ein unbekanntes Ziel ansteuerte. Die Fahrt kam mir unendlich vor, ehe das Auto endlich hielt und Frauchen um den Wagen herum kam, um mich zu befreien. Ich stand bereits und wedelte ihr entgegen.

Die Heckklappe öffnete sich und ich warf neugierig einen Blick nach draußen. Es sah nach Natur aus, aber es war nicht unser Wald. Hier gab es die weißen, intensiv duftenden Blumen nicht, die einem ihren Geruch bereits aus einiger Entfernung entgegen schleuderten. Hier roch es eher nach etwas undefinierbarem andern.

Steffi öffnete die Gittertür und ich konnte endlich aus dem Auto heraus. Sie half mir ein wenig, denn mit menschlichen Gliedmaßen ist vorwärts eine Erhöhung runter springen keine einfache Sache. Als ich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte, sah ich mich um. Es roch definitiv anders – und noch etwas versetzte mich in Erstaunen. Ich hörte genau hin, aber was ich wahrnahm, war definitiv das Gebell von mehreren Hunden. Ich begann ein wenig zu zittern. Die Emotionen brachen über mich hinein. Was sollte das? Was hatte Frauchen vor? Schon spürte ich einen Ruck an meiner Leine. Frauchen wollte zu dem Hundegebell hin, ich noch nicht. Somit ließ ich mich auf den Po fallen und ließ mich ziehen, was zur Folge hatte, dass Steffi zwar zog, ich mich aber keinen Millimeter von meinem Fleck bewegte. Hchch... ich war noch nicht soweit. Mir fiel ein Schild auf „Städtische Hundeschule – gemischte Rassen“.
„Komm schon, Bruno...“

Jetzt musste schon etwas besonderes passieren, dass ich auch nur einen weiteren Schritt tat.


Viel Spaß mit diesem Kapitel -----

wünscht Pie




Sämtliche Inhalte unterliegen dem Urheberrecht, jegliche auch auszugsweise Veröffentlichung und Verbreitung sind nur mit meiner Genehmigung gestattet. Bei Zuwiderhandlungen werde ich unverzüglich rechtlich gegen den Verstoß vorgehen und eventuell Schadensersatzforderungen geltend machen. Besonders ist es nicht gestattet diese Geschichte zu Kommerzielen zwecken zu verwenden, dies Bedarf ebenfalls meiner Zustimmung.
© Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember 2008/2009 By Pie
56. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 17.07.09 22:33

+X.... Vergessen! ^.~
57. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 17.07.09 22:49

hallo pie,

danke daß du wieder weiterschreibst.

freue mich riesig auf die nächste fortsetzung
58. RE: Der brave Freund

geschrieben von Gummimike am 17.07.09 23:14

Zitat
Hallo Freunde der Nacht und besonders GummiMike, der mich mal wieder aufgeweckt hat,

Hallo Pie dann werd ich dich in Zukunft öfter per mail anschreiben um dir das KG Forum in Erinnerung zu bringen.
Oh es geht in eine Richtige Hundeschule?
Wie wird dich dein Frauchen wohl Überzeugen an der Hundeschule Teilzunehmen?
Ist Bela mit seinem Frauchen auch in der Hundeschule?
Schöne Fortsetzung nur leider viel zu kurz lieber Pie!
Lass dir mit dem Nächsten Teil Bitte nicht wieder solange Zeit.
59. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 18.08.09 00:10

Hi Pie,

geht es hier weiter? Ist schade, wenn diese Geschichte nicht
fortgesetzt wird. Ich glaube, es warten viele Leser darauf.

LG
Drachenwind
60. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 18.08.09 14:59

Hallo,

es geht weiter. Diesmal dank drachenwind! Ich brauch immer etwas Motivation!

Teil XV

„Bruno, ach komm, stell dich nicht so an!“ Frauchen warf mir einen mitleidigen und genervten Blick zu. „Jeder gute Hund muss eine Hundeschule besuchen.“ Der Meinung war ich gerade so gar nicht und ich blieb stur und mit ganzem Gewicht auf meinem Hintern im Dreck sitzen.

Diesmal konnte Frauchen mich weder mit Käse, noch mit meinem Bällchen motivieren. Das Gebell der anderen Hunde war äußerst abschreckend. Ich spürte deutlich, dass meine Vorderbeine zitterten.

Frauchen kniete sich zu mir runter und streichelte mir beruhigend die Ohren. Sie hatte wohl begriffen, dass sie mit Beharrlichkeit hier keine Schnitte machen konnte. Ich legte meinen Kopf in ihre Arme und ließ mich erstmal ein wenig kraulen und ließ mir dabei die Sache noch mal durch den Kopf gehen. Auf dem Platz – so vermutete ich – gab es anscheinend mehr solche Hunde, wie Bela einer war, also reale Hunde verschiedener Rassen, wie es das Schild auswies. Und ich trug immerhin mein Fell, war also nicht erkennbar für außen stehende Menschen.

Dennoch saß in mir eine Blockade, die ich gerade nicht zu überwinden vermochte.

Plötzlich flog mein Kopf herum, als ich ein Geräusch unmittelbar in unserer Nähe wahrnahm. Wumm – es traf mich regelrecht wie ein Schlag, aber angenehmer. Da kam ein Wesen auf uns zu, welches mich augenblicklich in seinen Bann gezogen hatte. Es war eine Sie, das konnte ich deutlich erkennen, denn zwischen ihren Vorderläufen baumelten ihre Zitzen herab und malten sich in ihrem schwarzen Fell deutlich ab.

Von einer Sekunde auf die andere war ich interessiert, sprang auf und wollte der Schönheit folgen, die... das fiel mir jetzt deutlicher auf, auf allen Vieren unterwegs war, genauso wie ich. Unter dem Fell musste sich ein Mensch befinden, so wie ich. Ich begann aufgeregt zu werden und jappste halb tonlos in die Richtung des Weibchens. Mir fehlten die Worte und ein Blick zu Steffi zeigte mir, dass sie amüsiert war.

Sofort schwenkte meine Aufmerksamkeit wieder zu dem Weibchen um, die nun stehen geblieben war und mich neugierig zu betrachten schien. Schließlich setzte sie sich hin und sah so aus, als erwartete sie nun eine Reaktion. Ich betrachtete sie nun genauer. Sie hatte schwarzes, kurzes Fell, eine ebensolche Schnauze wie ich, spitze Ohren, die nach oben hin ab standen und einen schönen, langen kräftigen Schwanz an ihrem Hinterteil, der sich langsam in Bewegung setzte.

Ich näherte mich dieser wunderbaren Schönheit und wedelte mit meiner Rute einladend. Das Weibchen begann den Boden zu fegen, als sie mein Wedeln erwiederte. Schließlich berührten wir uns fast. Ich war mit meinem Kopf in unmittelbarer Höhe ihres Kopfes und wuffte sie ganz vorsichtig an. Sie wich nicht zurück, bellte allerdings auch nicht. Ich legte verwirrt den Kopf schief und meinte, sie unter ihrer Maske kichern zu hören – also wirklich. Sie machte sich lustig über mich, aber seltsamerweise machte mir das nichts aus, sondern sorgte dafür, dass ich sie noch süßer fand. Eine Hand schob sich vor meine Nase und mir wurde bewusst, dass sie zum Menschen des Weibchens gehörte. Pflichtbewusst schnupperte ich daran und wenig später kraulte mich ihr Mensch am Kopf.

Nun betrachtete ich diesen Menschen mal etwas genauer. Es war ein männlicher Mensch von großer Statur, schlank.

„Einen schönen Rüden haben Sie da!“ meinte der fremde Mensch zu meinem Frauchen und sie kicherte unbeholfen, als sie antwortete. „Ja, danke. Ich habe ihn noch gar nicht so lange, aber er ist ein ganz lieber. Und Ihre Hündin? Wie steht es mit ihr?“

Ich blickte kurz zu Steffi hoch. Ihr Kichern irritierte mich. Sie schien unsicherer zu sein, als sonst. Es erinnerte mich fast ein wenig an unser Kennenlernen, als ich noch ein Zweibeiner gewesen war. Brachte der Mann sie etwa so aus dem Konzept? Irgendwie ärgerte mich das und ich gab ein unwilliges Brummeln von mir. Ich wollte nicht, dass es meiner Steffi schlecht ging und noch weniger wollte ich, dass dieser Kerl da sie schamlos angrub. Aber Männer waren so, er würde es wohl unweigerlich versuchen. Aber zuvor müsste er dazu an mir vorbei und da gab es nur eine Alternative: No way, mein Freund!

Ich stellte mich quer vor Steffi auf und präsentierte dem Menschen meine volle Breitseite. Und ich möchte behaupten, dass diese schon recht imposant wirkt. Zumindest war ich der festen Überzeugung und die versetzt ja bekanntlich Berge.

Gleichzeitig hatte nun auch das Weibchen vor mir freien Blick auf mein wunderschön gepflegtes Fell, dank Frauchen. Die Hündin legte nun ebenfalls den Kopf schief.

„Lana ist eine ganz liebe. Ich habe sie schon etwas länger, aber es kommt mir manchmal immer noch vor wie am ersten Tag“ plauderte der Mann und legte Lana seine große Hand auf den Kopf und kraulte sie ausgiebig. Die Hündin lehnte sich vertrauensvoll an ihren Besitzer und genoss.

Die andere Hand streckte der Mann wieder Steffi entgegen. „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Nick.“ Auch Frauchen stellte sich vor. „Und das ist Bruno!“ Sie deutete auf mich. „Er ist ganz schön aufgeregt. Wir sind zum ersten Mal hier.“

„Oh, das braucht er aber nicht“ fuhr Nick fort. „Hier sind alle ganz lieb und es gibt viel zu entdecken und zu lernen. Für die Hunde ist das immer spannend.“

Endlich stellte Steffi die Frage, die mir auf den Pfoten brannte. „Sind da drinnen noch mehr Hunde wie hier?“

„Da drinnen sind nur solche Hunde wie hier“ ließ Nick verlauten. „Heute ist Einsteigerrunde. Die findet nicht mit echten Vierbeinern statt. Das würde Anfänger noch überfordern. So ist die Überwindung auch nicht so groß. Die anderen Hundebesitzer schauen zwar nicht schlecht und gewöhnen sich an den Anblick unserer Lieben, aber es ist trotzdem immer etwas neues.“

Innerlich fiel mir ein Stein vom Herzen und ich widmete mich wieder Lana. Ich stupste sie freundlich an der Schnauze und sie wich erschrocken zurück. Sie war so auf ihr Herrchen fixiert, dass sie mich gar nicht hatte kommen sehen.

„Ganz ruhig, Lana!“ beruhigte Nick seinen Hund. „Bruno wollte dich bestimmt nicht erschrecken.“ Er wandte sich Steffi zu. „Gut! Bereit? Sollen wir reingehen? Ich kann euch bekannt machen.“

Steffi straffte die Schultern, atmete tief durch. „Bereit!“

Amüsiert stellte ich fest, dass sie nun aufgeregter war als ich. Tja, sie musste eventuell Konversation machen, ich musste mir darüber keine Gedanken machen. Ich stellte mich darauf ein, dass ich einige meiner doch recht eigenwilligen Artgenossen kennen lernen würde und freute mich darauf. Ich lief mit Lana voran und unsere Besitzer folgten. Nick redete auf Steffi ein und von ihr hörte ich immer ein „Ja“ oder „Ah, das ist ja interessant“. Für mich war es das eher nicht und so widmete ich mich lieber dem Eingang der vor uns lag.

Lana trottete wie selbstverständlich und mit einem gesunden Selbstbewusstsein neben mir her. Also tat ich es ihr gleich. Ihre Anwesenheit beruhigte mich. Wie schön. Wie Nick so schön sagte, es würde spannend werden und ich war gespannt wie ein Flitzebogen. Endlich übertraten wir die Schwelle, die uns zum Inneren der großen Hecke und des Tores brachte. Und was ich sah, übertraf noch bei weitem meine kühnsten Träume.


Viel Spaß damit!
Sämtliche Inhalte unterliegen dem Urheberrecht, jegliche auch auszugsweise Veröffentlichung und Verbreitung sind nur mit meiner Genehmigung gestattet. Bei Zuwiderhandlungen werde ich unverzüglich rechtlich gegen den Verstoß vorgehen und eventuell Schadensersatzforderungen geltend machen. Besonders ist es nicht gestattet diese Geschichte zu Kommerzielen zwecken zu verwenden, dies Bedarf ebenfalls meiner Zustimmung.
© Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember 2008/2009 By Pie

Euer Pie
61. RE: Der brave Freund

geschrieben von drachenwind am 18.08.09 16:53

Also. Motivation kannst du von mir jeder Zeit bekommen damit deine Geschichte
weiter geht. Weitere Fortsetzung sind jedenfalls erwünscht.
Anscheinend zeichnet sich eine neue Paarbildung ab, Lena und Bruna, Steffi und
Nick. Könnte interessant werden. Gemein finde ich allerdings, daß man auf die
nächste Fortsetzung warten muß, um zu erfahren, was Bruno so sieht und erlebt.

Also Pie, dein Auftrag lautet nun zügig weiter zu schreiben so lange du kannst.

LG
Drachenwind
62. RE: Der brave Freund

geschrieben von Pie am 18.08.09 17:45

Ich versuche morgen mal direkt weiter zu schreiben. Ich bin derzeit krank geschrieben und habe etwas Zeit übrig. Ich muss nur für das Kapitel erst mal meine Gedanken ordnen, damit es auch schön wird.

Danke für eure ganzen lieben Kommentare immer.

LG,
Pie
63. RE: Der brave Freund

geschrieben von Herrin_nadine am 18.08.09 21:07

hallo pie,


danke für die wundervolle fortsetzung.

bin gespannt ob sich die beiden menschlichen hunde sich lieben dürfen.
64. RE: Der brave Freund

geschrieben von Lilith am 18.08.09 21:12

Zitat
hallo pie,


danke für die wundervolle fortsetzung.

bin gespannt ob sich die beiden menschlichen hunde sich lieben dürfen.


das wäre eine interssante Idee
65. RE: Der brave Freund

geschrieben von HerrinBirgit am 19.05.17 18:20

Hey,
ich hab deine Geschichte gelesen und bin echt begeister von ihr. Man kann sich in die einzelnen Rollen gut hineinversetzen und ich würde mich freuen, wenn trotz das es Jahre her ist, dass das letzte Kapitel geschrieben wurde weiter gehen würde. Ich möchte gerne noch mehr Lesen wie es mit Bruno weiter geht.
Viele Grüße
HerrinBirgit


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