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eröffnet von TARL am 12.07.08 08:36
letzter Beitrag von TARL am 09.09.14 17:23

1. Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 12.07.08 08:36

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

1. Einführung

Ich bin Richter am Oberlandesgericht und seid meiner frühesten Kindheit ist es mein Traumberuf.
Recht sprechen, Gerechtigkeit erreichen und Verbrechen bestrafen sind mein Anliegen. Angefangen
habe ich als Jugendrichter, jetzt entscheide ich im Erwachsenenstrafrecht.

Dank einer Erbschaft und etwas Glück besitze ich in Portugal ein recht ansehnliches Stück Land. Im
Herzen dieses schönen Landes, weit weg von den Touristenzentren der Algarve und den großen Städten
liegt es. Zwischen dem Douro im Norden und der Serra da Estrela als granitener Bergriegel im Süden
gehört mir ein wunderschönes Bergtal. Weite Weideflächen, lichte Korkeichenwälder, Olivenhaine und
Weinstöcke, ein kleiner Bach der langsam zum Fluss wird und den Douro speist, prägen die Landschaft.
Das alles gehört mir und mittendrin mein Anwesen. Ein ehemaliges Herrengut, landestypisch mit
Windmühle, flachen Gebäuden, Weinkeller, Brunnen und allem was man zum Leben braucht. Während
meiner Abwesenheit kümmert sich ein Verwalter darum, hält alles Instand.

Rückblick:

Ein anstrengender Verhandlungstag.
Der nächste Fall wird aufgerufen. Eine Beamtin führt die Angeklagte herein. Sie wird aus der
Untersuchungshaft zugeführt. Ich kenne die Frau schon recht gut, Anna!
Zum wiederholten Mal steht sie vor mir. Angefangen hatte es zu meiner Zeit als Jugendrichter, immer
kleine Delikte, Diebstähle, Sachbeschädigungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, dann Raub
und Betrug.
Als Ergebnis und Urteile nur Verwarnungen, gemeinnützige Arbeitsstunden, Jugendarrest, Täter-Opfer-
Ausgleichsprogramme, später dann eine Bewährungsstrafe.

Immer wieder versuchte Anna in der Vergangenheit zu fliehen. Aufgrund dessen weise ich die Beamtin
an, ihr zwar die Handschellen abzunehmen, aber die Fußfesseln an ihr zu belassen.

Gleichgültig und scheinbar sorglos lässt die junge Frau die Verhandlung über sich ergehen.

Die Anklage ist hart, diesmal hat sie es übertrieben. Schwerer Raub wird ihr vorgeworfen. Die
Beweislage ist eindeutig. Ich muss ein Zeichen setzen!

“Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Die Angeklagte Anna ist schuldig des Schweren
Raubes und wird zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 6 Monaten verurteilt.” verkünde ich ihr.

Unglaublich, sie lächelt spöttisch. Offensichtlich scheint ihr dieses Urteil sogar zu gefallen. Sprachlos
und wütend schaue ich ihr in die Augen.

Sie grinst mich frech an und sagt “Danke, Herr Richter!”, während ihr die Beamtin wieder die
Handschellen anlegt und sie aus dem Saal führt.

So etwas ist mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht passiert. Ich denke nach und plötzlich begreife
ich diese Frau. Sie will gefangen sein, gefesselt ihr Leben verbringen, will vor der Gesellschaft
beschützt werden. Ich habe ihr mit meinem harten Urteil einen Gefallen getan!

Mir fällt mein Anwesen in Portugal ein, meine geheime Leidenschaft und meine Sammlung seltener und
außergewöhnlicher Dinge. Diese Frau ist genau das, was ich schon immer gesucht habe und suche!

Kurz rechne ich nach. 5einhalb Jahre, unter Anrechnung der Untersuchungshaft und bei guter Führung
Entlassung in etwa 3 Jahren! Genug Zeit, um alles zu planen und vorzubereiten! Diese Anna wird zu
mir nach Portugal kommen, lernen, was Gefangenschaft, Leben und Leiden heißt.

Lächelnd rufe ich den nächsten Fall auf.

2. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Gefährte am 12.07.08 12:10

Klasse Idee und super begonnen diese Gechichte!!!!
3. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Herrin_nadine am 12.07.08 12:50

hallo tarl,


diese geschichte wird interessant werden.

besucht der richter anna noch im gefängnis oder hält er sich während der haftzeit im hintergrund.


ich bin schon gespannt was er alles für anna vorbereiten tut.
4. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Trucker am 12.07.08 18:58

Super Anfang bitte schnell weiter so.
5. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Zwerglein am 13.07.08 07:59

"Super, Klasse, Toller Anfang"
wurde alles schon geschrieben.

Ich sage jetzt gar nichts und freue mich schon auf die Zeit nach der Haftentlassung.
-----

-----
Gruß vom Zwerglein
6. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 13.07.08 09:32

keine sorge, die entlassung wird kommen...

aber es wird ne ganz liebe harmlose geschichte - denn ich hab gerade letzte woche zum romantiker und kuscheldom umgeschult!
7. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von sklavin_susi am 13.07.08 14:16

Zitat
ich hab gerade letzte woche zum romantiker und kuscheldom umgeschult!


das kann ich irgendwie nicht so recht glauben, aber ich lass mich gern überraschen...
8. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von drachenwind am 13.07.08 16:04

Warum nicht?

Jeder hat neben seiner Harten Ader auch eine Kuschelader!
Bisher hat TARL seine Harte Seite ausgelebt und versucht
jetzt das Kuscheln. Bin gespannt, wie er das beschreiben wird.

LG
Drachenwind
9. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von jogbol am 13.07.08 18:35

Gefangenschaft, Leben, Leiden, KUSCHELN? Danke für den viel versprechenden Anfang!

10. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Cinderella am 14.07.08 11:44

Schöner Anfang einer Geschichte ... hoffen wir mal, das wir nicht auch 3 Jahre warten müssen bis sie weiter geht!

Iich bin schon gespannt wie er sein Anwesen verändern wird bis Anna bei ihm ankommt.
Wird sie die Einzigste bleiben oder bekommen auch andere Wiederholungstäter dort einen Platz.
11. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Gummimike am 19.07.08 20:46

Zitat
keine sorge, die entlassung wird kommen...

aber es wird ne ganz liebe harmlose geschichte - denn ich hab gerade letzte woche zum romantiker und kuscheldom umgeschult!

Ach echtDas glaub ich erst wenn ichs Lese!
12. Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 20.07.08 14:46

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

2. Umzug nach Portugal

Die Zeit ist schnell vergangen... zumindest für mich.

Jetzt sitze ich in meinem Wagen, schaue immer wieder zum Tor der JVA. Gleich müsste Anna
herauskommen.

Na endlich, da ist sie. Ich winke sie heran.

Anna kommt zögernd näher, bleibt neben der Beifahrertür stehen, schaut zu mir in den Wagen.
Dann höre ich ihre Worte, eine Mischung aus Hass, Ärger, Überraschung und auch, zu meiner Freude,
etwas Angst und Unsicherheit.

“Guten Tag, Herr Richter. Was wollen Sie denn hier? Wollen Sie mir einen guten Tag wünschen oder
mich schon wieder verhaften? Was habe ich denn getan?”

Dabei grinst sie etwas verkrampft.

Ich muss sie zweimal auffordern in den Wagen zu steigen. Erst als ich lauter werde gehorcht sie.

Mit ruhigen Worten erkläre ich ihr, dass ich ihr helfen will, sie zu einem wertvollen Mitglied der
Gesellschaft machen möchte, lade sie zu mir auf meinen Landsitz ein.

Ich schildere ihr die Schönheiten der Landschaft, die Freundlichkeit der Menschen, beschreibe die
Vorteile des Klimas und das sie erst mal nicht wieder in ihr altes Umfeld zurückkommen muss.

Anna schaut mich fassungslos und überrascht an, sie stellt hin und wieder eine Zwischenfrage, nippt
gelegentlich an der Schokomilch welche ich ihr mitgebracht habe, hört sich aber aufmerksam meine
Idee weiter an, scheinbar gelangweilt, aber mit immer mehr Interesse. Ich spüre es.

Langsam bin ich fertig, schau auf die Uhr, über eine Stunde habe ich auf sie eingeredet, stelle ihr jetzt
die alles entscheidende Frage.

Anna schweigt, ich schaue ihr ins Gesicht, sehe in ihm den unsteten Wechsel von Ratlosigkeit,
Überraschung, Lust, Zweifel, Interesse.

Ich habe Zeit, lasse sie nachdenken. Lächelnd und mit einer anzüglichen Bemerkung über ihre
vornehme Blässe - die kann ich mir einfach nicht verkneifen - schiebe ich ihr einen Stapel Fotos rüber.

Anna schaut auf die Fotos, betrachtet die hübschen bunten Bilder von blühenden Mandelbäumen,
sonnenbeschienen Wiesen, dem Haus, dem fröhlich dahinplätschernden Bach, der Kulisse des
Gebirges.

Neugierig fragt sie mich nach Sonne, Strand, Tanz und Party.

Wieder muss ich lächeln denn ich bin darauf vorbereitet, gebe ihr noch einen Stapel Fotos.

Anna fragt mich erneut warum ich das für sie tun will und erneut erkläre ich ihr, dass sie mir irgendwie
leid tut, ich selbstlos dafür sorgen will das vom rechten Weg abgekommenen Menschen eine neue
Chance bekommen, ich sie dafür für geeignet halte, die positive Prognose der JVA-Mitarbeiter dafür
spricht.

Dann fragt sie mich, wie lange der Urlaub den dauern soll, ich weiche aus, erkläre ihr, dass wir das
nach den Gegebenheiten entscheiden werden.

Erneut überlegt Anna.

Endlich höre ich ihre Worte: “Ok, Herr Richter, ich komme mit. Einen kleinen Urlaub könnt ich
vertragen und im Ausland war ich noch nie. Aber fi**en is nich, ich steh nicht auf alte Männer.”

Entrüstet verwehre ich mich und verspreche ihr das ich sie sexuell nicht belästigen werde,
beglückwünsche sie danach zu ihrer guten Entscheidung.

Sie fragt mich, wann der Urlaub beginnen soll und ich reiche ihr lächelnd die beiden Flugtickets.

Schnitt

Wir sitzen im Flieger nach Lissabon. Anna neben mir. Sie schläft. Die letzten Stunden waren für die
junge Frau aufregend genug. Ich verstehe das. Am Morgen noch in der JVA aufgewacht, dann
entlassen, dann das Angebot welches ihr Leben verändern wird erhalten, nun am Abend bereits in
einem Flugzeug auf dem Weg in den sonnigen Süden.

Ich schaue mir die schlafende Frau an. Sie ist etwas fülliger geworden im Knast. Dort hatte sie zu wenig
Bewegung. Das T-Shirt spannt etwas mehr als damals im Gericht. Auch ihre Jeans ist ihr scheinbar
etwas zu eng. Sie hat den Knopf geöffnet und ein schwarzes Etwas blitzt hervor.

Auf dem Weg zum Flughafen kamen wir heute Mittag am Lokal einer amerikanischen Fast- Food-
Kette vorbei und sie wollte unbedingt dort etwas haben. Obwohl ich nicht in derlei miesen Lokalen
speise habe ich ihr den Wunsch erfüllt und kopfschüttelnd zugesehen wie sie mehrere pampige
Fleischklopsbrötchen in sich reingestopft hat, einen halben Liter Cola dazu und einen Becher Eis noch
obendrauf. Ich hätte nie gedacht, dass eine junge Frau wie Anna soviel von dem Zeug auf einmal essen
kann.

Den restlichen Weg zum Flughafen und noch während des Check-In´s war sie ständig mit Rülpsen
beschäftigt und klagte über Bauchschmerzen.

Nun gut, ich bin mir sicher das sie in Zukunft derlei Probleme nicht mehr haben wird.

Schnitt

Anna sitzt hinter mir auf dem Rücksitz des Wagens, fragt mir Löcher in den Bauch, nörgelt rum. Die
Fahrt dauert ihr zu lange. Langsam werde ich ärgerlich, schnauze sie grob an das sie Ruhe geben soll
und erkläre ihr das wir bald da sind.

Mein Verwalter hatte uns vom Flieger in Lissabon abgeholt und wir sind jetzt gut 2 Stunden unterwegs
in Nordöstlicher Richtung, kommen meinem kleinen Reich immer näher.

Da ist ja schon der alte Feldweg, der einzige Zugang zu meinem Tal. Ich muss mich festhalten, der
Wagen hüpft und poltert durch die Schlaglöcher. Anna flucht und schimpft wie ein Rohrspatz, wird
auch auf der Rückbank des Wagens hin und her geschleudert.

Wir stoppen, mein Verwalter steigt aus, öffnet das Tor, bugsiert uns hindurch, verschließt es wieder.

Beim weiterfahren drehe ich mich um, schaue Anna ins Gesicht, lächle. “Willkommen in meinem
kleinen Reich.”

Schnitt
13. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Gummimike am 20.07.08 16:22

Na das fängt ja gut an auch wenn du uns mit dem echten Beginn noch warten lässt.Wird sie gleich in ketten und KG gelegt oder darf sie erst ein bißchen die Landschaft und die Sonne genießen?
14. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von steelmoni am 20.07.08 18:09

Hallo, mein grosses Vorbild TARL,

ein sehr vielversprechender und interessanter Anfang, auch wenn ich zugegeben auf eine Fortsetzung der "Reise der Verdammten" gehofft habe.

Nun ja, kommt ja vielleicht auch noch.

moni
15. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 20.07.08 19:40

lass dich überraschen - mike. teil 3 ist fast fertig.

@moni: nu übertreib mal nicht. ich wüsste wirklich nicht, was an meinen machwerken irgendwas an vorbild für andere sein sollte. ausserdem schreibst selber hervorragend und brauchst mit sicherheit keine vorbilder!

aber keine sorge - irgendwann schreib ich die rdv weiter - versprochen!
16. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Sibsn2000 am 20.07.08 19:40

Toller Anfang. Bin schon sehr gespannt!
17. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von heart am 20.07.08 20:05

Hy Tarl,

ich glaube die Atomexplosion über Torture Island, hat bei dir doch spuren hinterlassen.

Zitat
aber es wird ne ganz liebe harmlose geschichte - denn ich hab gerade letzte woche zum romantiker und kuscheldom umgeschult!


Bin sehr gespannt wie der softe Tarl, seine Geschichten schreibt.
Was passiert mit Anna, hat sie erst mal ein paar Tage von ihrem versprochenen "Urlaub" oder zeigt der Richter gleich nach der Ankunft sein wahres Gesicht?
Wird sie langsam an ihre Grenzen geführt oder werden die grenzen gleich knallhart ausgelotet?

Freue mich schon auf eine baldige Fortsetzung.

Gruß Heart
18. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Logan am 21.07.08 02:29

Klasse Anfang der Geschichte bin gespannt wie es weitergeht.
19. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Trucker am 21.07.08 17:39

Super geniale Fortsetzung schnell weiter so
20. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 26.07.08 07:30

danke danke - ich werd mich bemühen.
wer es aber nicht abwarten kann weiß ja, wo er teil3 schon ab heute nachmittag findet.
21. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von HexleinLE am 26.07.08 12:09

Mir gefällt die Geschichte vom Romantik-Kuschler und neuem Kuscheldom richtig Super...

Was mich aber ärgert, ich muss noch mindestens ne Woche auf Teil 3 warten

22. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 02.08.08 23:39

danke für das lob -hexe.

und noch ein kleiner tip: wenn du nicht warten willst - teil3&4 sind schon online.
23. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von sklavin_susi am 03.08.08 17:57

Zitat

und noch ein kleiner tip: wenn du nicht warten willst - teil3&4 sind schon online.


du willst uns hier wohl noch länger zappeln lassen
24. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 03.08.08 18:53

hallo susi, ich habs ja eingangs schon erklärt.

natürlich poste ich sie auch hier,

aber irgend einen sinn sollte ne hp ja haben.

aber keine sorge - nächstes we kommt teil 3 auch hier. also nur geduld und nicht böse sein.

beste grüße TARL
25. Anna - Teil 3

geschrieben von TARL am 08.08.08 21:23

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

3. Der erste Morgen

Ich sitze auf der kleinen Veranda. Gemütlich ziehe ich an meiner Zigarette, nehme ab und zu einen
kleinen Schluck Espresso und bin mir sicher - mein Verwalter macht den besten Espresso in ganz
Portugal.

Die Korbsessel sind wunderbar bequem, ich habe die Beine hochgelegt, wackele mit den Zehen. Immer
wieder muss ich auf diese wundervolle Kulisse vor meinen Augen blicken. Jetzt am frühen Morgen ist
es einfach phantastisch. Die schnell steigende Sonne blinzelt schon zaghaft hinter dem Estrela hervor.
Er ist mit seinen 1991m der höchste Berg Portugals und thront majestätisch über allem. Nur schwer
kann ich den Blick von ihm lassen, tiefer schauen auf die steilen Granitfelsen welche mein Tal wehrhaft
gegen Wanderer und ungeladene Besucher schützen.

Ein Klappern lenkt mich ab und ich schaue kurz zu meinem Verwalter, welcher mit einer Schüssel und
einer Kanne aus mattem weichen Blech zum kleinen Pumphaus geht.

Interessiert sehe ich ihm zu, wie er vor dem kleinen, aus Feldsteinen gemauerten Häuschen stehen
bleibt, die Klappe am Boden der stabilen Holztür öffnet, dass Geschirr hindurchschiebt.

Er kommt zurück, auf mich zu, ich sehe seinen fragenden Blick. Freundlich bitte ich ihn um einen
weiteren Espresso. Nickend bestätigt er mir, dass er meinem Wunsch nachkommt, geht ins Haus.
Mir eine neue Zigarette anzündend schaue ich wieder zum ehemaligen Pumpenhäuschen, lausche auf
das Gezeter und Geschimpfe welches dumpf aus dem kleinen kreisrunden, nur 15 cm messenden und in
gut 2 m Höhe gelegenen Fensterloch schallt. Verstehen kann ich nichts, aber wahrscheinlich ist es auch
besser so. Anna hat ein Register an Schimpfworten drauf, alle Achtung.

Eine Kostprobe davon hatten mein Verwalter und ich gestern Abend erhalten, als wir sie nach unserer
Ankunft in ihre neue Wohnung geleiteten.

Nachdenklich werde ich, überlege einen Moment.
Wir haben das Pumpenhäuschen neu gedeckt, unter das aus hübschen roten Ziegeln bestehende Dach
ein stabiles Gitter eingezogen. Das kleine Fensterloch hat von innen, damit es den niedlichen Anblick
von Außen nicht zerstört, ein Gitterkreuz aus Eisen erhalten. Die graniten Feldsteine aus dem Serra da
Estrela sind von Innen und Außen frisch mit Beton verfüllt, farblich passend zu den Steinen verputzt.
Auch die alte Pumpenanlage haben wir ausgebaut, den Boden ausgehoben, in einem Meter Tiefe
ebenfalls ein stabiles Gitter eingesetzt, mit Lehm verfüllt, verdichtet und gestampft.

Jetzt grinse ich in die inzwischen völlig aufgegangene Sonne. Anna wird bestimmt irgendwann
anfangen einen Fluchttunnel zu graben. Hoffentlich bin ich da, wenn sie auf das Gitter stößt. Ihr
Fluchen möchte ich dann gern erleben.

Erneut überlege ich.

Die Tür ist auch in Ordnung. Von Außen passend zum alten Gebäude, bestehend aus rissigem
Eichenholz. Dahinter eine Lage verzinktes Blech, dann eine dicke Schicht frisches Eichenholz, eiserne
Querstreben, eine solide Zarge. Da kommt keiner durch. Die Klappe unten drin fällt kaum auf.

Innen ist alles mit einer dicken Schicht frischgemähtem Heu ausgelegt, der Holzkübel in der Ecke ist
neu und sauber, der passende Deckel wird die ärgsten Gerüche verhindern.

Mein Blick wandert von den fernen Felsen herab, bleibt an den kleinen Mandelbäumchen hängen,
welche den recht großen sandbedeckten Platz vor meinem Haus abschirmen.
Liebevoll hab ich sie selber gepflanzt, ihnen oft eigenhändig Wasser gegeben, wachsam auf Schädlinge
geachtet, sie verstümmelt und in Form gebracht.

Viel tragen tun sie nicht, wirken eher wie ein dichtes Spalier. Jedoch jedes Jahr überdecken ihre kleinen
Blüten das Grün der Blätter, verströmen diesen die Sinne betäubenden Duft den ich so liebe.

Gedankenverloren laufe ich zu ihnen, greife sanft einen der Äste, streiche über die zarten blassrosa
Blüten, schwelge im Duft. Ein Poltern stört mich, ich drehe mich um. Der Lärm kommt natürlich vom
Pumpenhäuschen, Anna tobt hinter der Tür.

Langsam gehe ich in die Mitte des Platzes zurück, mein Verwalter kommt mit dem nächsten Espresso.
Mit einem Kopfnicken danke ich ihm dafür.
Wir rauchen schweigend, lauschen auf das Getobe im Häuschen. Mir reicht es, ich schaue meinen
Verwalter an, brauche nichts sagen, wir verstehen uns.

Gespannt warte ich bis er die Tür öffnet, traue meinen Augen nicht.

Kaum ist die Tür offen, schießt Anna mit einer unglaublichen Geschwindigkeit ins Freie, rast los. Aber
mein Verwalter ist trotz seines Alters noch schneller als sie. Blitzschnell schnellt seine Hand hoch,
greift ihr ins lange Haar, reißt sie zurück. Anna wirbelt herum, prallt mit dem Kopf gegen den
Türrahmen, fällt betäubt zu Boden.

Ich stecke mir noch eine an, während mein treuer Freund mit der Frau über der Schulter zu mir getrottet
kommt, sie lässig zu Boden gleiten lässt. Ein Blick auf sie genügt mir. Ein klassischer KO durch Tür.
Die rote Schwellung an ihrem Kinn zeigt mir die Stelle wo Anna mit der Tür in Berührung gekommen
ist. In Kürze wird sie wieder munter sein, fängt sich schon an zu regen.

Die Zeit nutzen wir. Mein Verwalter packt sie an den Armen, stemmt sie mühelos hoch. Ich muss mich
etwas strecken, kann ihr so die beiden Manschetten um die Handgelenke legen und verschließen.

Den Rest überlasse ich ihm, gehe zurück auf die Veranda, nehme Platz, betrachte das schöne neue
Detail auf meinem Gelände.

Ich schließe die Augen, höre das Reißen von Stoff, leises Stöhnen.

Ein wirklich wundervoller Tagesbeginn.

26. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von sklavin_susi am 09.08.08 21:29

eine gelungene fortsetzung...

wer könnte da böse sein, dass du die geschichte erst auf deiner homepage veröffentlichst... ich jedenfalls nicht!!!
27. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 10.08.08 12:01

schon klar...

28. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Trucker am 10.08.08 14:17

super weiter geschrieben, ich finde es auch nicht schlimm wenn du die Geschichte zuerst auf deiner Hompage und dann hier veröffentlichst. Ist dein gutes Recht.
29. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Logan am 11.08.08 14:34

Das ist eine gelungene fortsetzung. Mach weiter so.
30. Anna - Sonnige Aussichten

geschrieben von TARL am 05.09.08 14:49

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

4. Sonnige Aussichten

Langsam öffne ich die Augen, sehe meinem Verwalter zu.

Ach ja, lasst mich euch noch kurz erzählen wer das ist und wie er mein Verwalter wurde.

Vor vielen Jahren war ich in einem sehr schönen Lokal in der Altstadt von Lissabon. Dort genoss ich
die köstlichsten Hummer die Lissabons Küche zu bieten hat.

An einem der Nachbartische saß ein Mann, bewacht und abgeschirmt von etlichen Personenschützern.
Ungeniert und recht laut unterhielt sich dieser mit einem seiner Vertrauten über den
Verschlussmechanismus der inzwischen im Rothenburger Kriminalmuseum ausgestellten Jungfrau von
Nürnberg. Seine Meinung war definitiv falsch, ich mischte mich ins Gespräch ein, erklärte ihm
freundlich die wahre Technik des Apparates.

Es wurde ein sehr interessanter und angenehmer Abend in der Gesellschaft des Staatspräsidenten
Salazar und des Chefs seiner Geheimpolizei.

In den folgenden Jahren trafen wir uns öfter, ich lernte viele nette Menschen kennen, unter anderem
auch einen seiner Spezialisten für Fahndung und Verhör. Mein Freund Salazar verschaffte mir auch
dieses wunderschöne Tal, welches ich jetzt mein eigen nenne.

Leider wurde Salazars Regentschaft von den Roten durch die sogenannte Nelkenrevolution beendet,
seine Geheimpolizei aufgelöst, die großen Ländereien enteignet und aufgeteilt unter der
Landbevölkerung. Als eine der wenigen Länderein blieb davon mein Tal verschont, sicherlich auch weil
ich ein Ausländer war und bin, die nördliche Region Portugals landwirtschaftlich und industriell
uninteressant und kaum bevölkert ist.

Ich selber hatte im Laufe der Jahre oft einen Teil meines Urlaubs mit diesem Verhörspezialisten
verbracht, spannende Techniken von ihm gelernt, sogar einmal als Gast an einer Befragung
teilgenommen.

Als die Revolution stattfand musste er natürlich untertauchen, ich gab ihm Unterschlupf. Seid dieser
Zeit ist er ein getreuer Freund, Vertrauter und Verwalter meiner Ländereien während ich in
Deutschland bin, hört auf den Namen Silvio und teilt bedingungslos meine Interessen.

Doch wieder zurück zur Gegenwart.

Ich sehe Silvio zu wie er mit einem gekonnten Griff Anna´s T-Shirt zerfetzt, mühelos die Reste an ihren
Armen entfernt. In Sekundenschnelle sind ihre Turnschuhe fort, die Jeans geöffnet und abgestreift.
Sein scharfer Dolch blitzt in der Sonne, durchtrennt mit wenigen Schnitten die Träger ihres BH ´s und
ihren kleinen schwarzen String.

Deutlich höre ich Annas Stöhnen, welches in dem Moment lauter wird, in dem Silvio mit der Klinge
einen schmalen roten Strich beginnend an ihrem Hals über eine ihre Brüste, ihren zitternden straffen
Leib zieht. Nun lächele ich, denn Annas Stöhnen wird zu krampfhaftem Keuchen als die in der Sonne
blinkende Klinge auf ihrem Unterleib kreist und zwischen ihren Schenkeln spielt.

So plötzlich wie Silvio angefangen hat, hört er wieder damit auf, steckt das Messer weg, blickt Anna an.

Trotz der Entfernung sehe ich wie sich Anna´s Körper anspannt wie bei einer Katze, sie Silvio ins
Gesicht spuckt und ihm im selben Moment versucht zwischen die Beine zu treten. Im letzten Moment
schafft es Silvio sich wegzudrehen und ihr nackter Fuß trifft nur seinen Oberschenkel.

Gelassen warte ich Silvios Reaktion ab, bin wieder einmal begeistert über seine Ruhe und
Emotionslosigkeit.

Mit einer lockeren Handbewegung wischt er sich den Speichel aus dem Gesicht, bückt sich, zieht mit
einem Ruck zwei der flachen Granitplatten weg, kommt ohne sich noch einmal umzublicken zu mir auf
die Terrasse, begleitet von Anna´s Stöhnen.

Gemeinsam sitzen jetzt Silvio und ich auf der Veranda, trinken Eiswasser und schauen Anna zu.

Mich durchströmt ein angenehmes Gefühl von Begeisterung und Stolz. Begeisterung über das Bild der
nackten hübschen Anna und Stolz darauf, dass ich den alten Eukalyptusbaum nicht völlig gefällt habe.

Dieser Baum ist jetzt auch ohne Blätter und Krone ein Schmuckstück auf meinem Vorplatz. Der Stamm
ist sauber entrindet, die Krone in 3 m Höhe gekappt. In der Mitte der Schnittfläche haben Silvio und ich
einen langen Eisendorn mit Öse ins Holz getrieben, Ketten daran befestigt, mit Schellen versehen. In
diese Schellen sind Anna´s Handgelenke geschlossen, unmöglich von ihr zu öffnen, gut passend für sie
angefertigt. Normalerweise hätte Anna mit gestreckten Armen an dieser wunderschönen
naturgewachsenen Schandsäule stehen können, auf extra dafür gestapelten Granitplatten da die
Kettenlänge natürlich kürzer Bemessen ist.

Ihr unartiges Verhalten gegenüber Silvio jedoch sorgt nun dafür das sie nur noch auf den Zehenspitzen
stehen kann, ihr Körper straff gespannt ist. Deutlich sehe ich ihr krampfhaftes Atmen und ihre sinnlosen
Versuche irgendwie ihre Position zu verändern.

Mein Blick gleitet zu den Granitfelsen im Hintergrund, senkt sich auf die hübsche
Mandelbäumchenhecke, bleibt an den nackten, vor Anstrengung zitternden Anna hängen, gleitet zurück
zu den Mandelbäumchen.

Ich erhebe mich, muss an den Laptop, habe noch einiges zu machen. Fragend schaue ich noch einmal
zu Silvio, der sich ebenfalls erhebt. Er sagt mir nach einem kurzen prüfenden Blick auf Anna: “3
Stunden, ich fahre solange zum Fluss.”

Lächelnd nicke ich ihm zu, gehe ins Haus.
31. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Slaveone am 05.09.08 16:35

Bisher begeistert gelesen. Hab auf deiner HP gesehen das teil 5 schon existiert. Bin gespannt
32. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Trucker am 05.09.08 17:02

Super weiter geschrieben, bin auf den nächsten Teil gespannt.
33. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von jung-sklave am 05.09.08 22:43

Bitte schnell weiterschreiben!
34. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 06.09.08 17:52

danke für die netten worte.

obwohl ich im moment beruflich recht stark im stress bin werde ich mich bemühen in kürze weiterzumachen.

bis dahin schaut einfach bei den anderen autoren rein - sind im moment gute sachen darunter.

beste grüße und ein schönes we euch allen TARL
35. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von folssom am 06.09.08 22:43

Zitat

Leider wurde Salazars Regentschaft von den Roten durch die so genannte Nelkenrevolution beendet,
seine Geheimpolizei aufgelöst,....

Ich werde hier nicht die politische Gesinnung einer Person bewerten, die den ehemaligen Ministerpräsidenten und Diktator Portugals, der begleitet von Pressezensur und Folter den neuen Staat (Estado Novo) errichten wollte, als seinen Freund bezeichnet und den ehemaligen Chef der Geheimpolizei deckt.

Aber da hier wohl schlecht recherchiert worden ist, einige Fakten:

-Bereits 1968 setzte ein Schlaganfall der Herrschaft Salazars ein Ende
-Salazar verstarb am 27.7.1970
-Als Beginn der Nelkenrevolution bezeichnet man den Aufstand der Armee am 25.April 1974
36. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 07.09.08 21:40

hast recht sarah, ich hab die geschichtlichen abläufe nicht ganz korrekt wiedergegeben und einiges zusammengefasst - künstlerische freiheit!
37. Anna - 5. Sardinen und Oliven

geschrieben von TARL am 04.10.08 07:59

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

5. Sardinen und Oliven

Die letzten Stunden waren anstrengend, denn ich hatte Probleme mit der drahtlosen Internetverbindung.
Laufend brach das Netz zusammen, behinderte mich bei der Sichtung eines wichtigen Falles.

Jetzt ist alles wieder gut, mein Ärger darüber verraucht. Silvio hat mir gerade mein Lieblingsgericht auf
den Tisch gestellt - frisch gegrillte Sardinen. Sie sind fantastisch. Nur leicht gesalzen, kross und mit
etwas Zitrone beträufelt.

Zusammen mit Silvio sitze ich am Esstisch im Wohnzimmer meines Hauses. Es ist eines der
Prunkstücke in diesem sonst typisch portugiesisch eingerichteten Raum.

Die weißgetünchte Decke mit dem alten Ventilator taucht zusammen mit den leicht aprikotfarbenen
Wänden und den hellen Terrakottafliesen auf dem Boden den Raum in warmes Licht. Die Bilder an den
Wänden zeigen harmlose hübsche Motive - portugiesische Landschaften und Orte, gemalt von
unbekannten Heimatmalern. Ein Strauß aus Wiesenblumen ziert den Tisch. Die zwei Stühle aus hellem
Korbgeflecht sind gemütlich und bequem. Das elastische Geflecht passt sich angenehm den
Körperformen an. An der Wand, hinter der sich die Küche verbirgt und deren Zugang durch einen
farbenfrohen Vorhang verdeckt wird, befindet sich mein Kamin. Frisches Holz ist darin aufgestapelt,
bereit nachher entzündet zu werden, mir durch sein Flackern und seine Wärme den Abend zu
verschönern. Denn vergesst bitte nicht - jetzt im März zur Zeit der Mandelblüte ist es hier in Portugal
mit seinen 18 bis 20 Grad abends doch recht frisch.

An den Wänden stehen außer meinem alten Bauernschrank und den zwei großen dunklen Truhen nur
einige hohe Vasen mit Trockenblumen und Zweigen, vor dem Kamin noch mein Lesesessel, einige
Lammfelle auf dem Boden sorgen zusätzlich für Abwechslung und Gemütlichkeit, die hellen gelb
orangenen Vorhänge sind aufgezogen, lassen Sonne und Licht in den Raum.

Auf jede Art von Technik habe ich hier bewusst verzichtet, kein Fernseher, Computer oder Radio stört
die Ruhe oder das Ambiente. Auf dem kleinen Bücherbord links neben der Tür stehen ausgewählte
Werke die ich mag.

Erneut beiße ich in ein Stück des noch warmen Brotes, welches Silvio zu den Sardinen serviert hat,
spüle mit dem frischen leichten Landwein nach, blicke Anna in die Augen, lächele sie an.

Sie ist still, wagt nichts zu sagen, atmet ruckartig. Das Flackern in ihren Augen zeigt mir jedoch ihre
Gefühle, diese Mischung aus Wut, Angst, Erschöpfung, Gier, Neugier und etwas Erregtheit.

Sie ist so ruhig, zu ruhig. Nach der Schimpforgie von heute früh habe ich mehr erwartet, mich
eigentlich darauf gefreut. Prüfend blicke ich von ihr hinüber zu Silvio, sehe ihn grinsen.
Alles klar. Mein guter Freund Silvio hat ihr offensichtlich in seiner charmanten, nachdrücklichen Art
Zurückhaltung empfohlen und sie hat sich eindeutig dafür entschieden diesen Rat zu befolgen. Dumm
ist Anna nicht.

Gutgelaunt frage ich sie, ob sie Hunger hat, etwas essen und trinken möchte.

Anna wendet mühsam den Kopf, schaut zu Silvio. Ich sehe sein Gesicht, sein leichtes Nicken, die dabei
warnend hochgezogenen Augenbrauen, höre danach ihre leise, etwas heisere Stimme:
“Ja... Kurze Pause... bitte, Richter.”

Ich muss mich etwas vorbeugen um Anna zu erreichen, gebe ihr zuerst etwas vom Wein. Sie trinkt
gierig, mit großen Schlucken, hat wohl von der Zeit am Pfahl Durst.

Eine der schönen Sardinen liegt vor mir und ich zerlege sie fachmännisch, mache mundgerechte Stücke
aus ihr. Die vielen kleinen Gräten stören nicht, sind zart und weich, man kann sie bedenkenlos mitessen.

Noch ein kräftiger Schluck Wein und ich beginne Anna wie ein kleines Kind zu füttern. Stück für Stück
der Sardine reiche ich ihr, zwischendurch immer mal ein Stück Brot. Ich hab Spaß, freue mich ihr
zuzusehen, wie sie mit vollen Backen kaut, gelegentlich über die Lippen leckt, sich streckt und reckt um
möglichst schnell den nächsten Happen aus meinen Fingern zu nehmen. Es scheint ihr zu schmecken.

Gelegentlich reiche ich ihr auch das Weinglas zum nachspülen, putze ihr nebenbei immer mal wieder
den Mund mit einer Serviette ab, wenn zuviel daneben geht.

Die Sardine ist verschwunden, zwei Gläser Wein ebenfalls. Annas Gesicht ist nicht mehr ganz so blass.

Ich denke, es ist genug. Zum Abschluss des Essens reiche ich ihr eine der lecker in Öl und Knoblauch
eingelegten Oliven, sehe ihr zu wie sie die kaut und den Kern seitlich auf den Tisch spuckt. Na ja, nicht
so schlimm. Richtige Tischmanieren bringe ich ihr auch noch bei.

Abwartend beginne ich zu rauchen, blicke in mein Weinglas, dann zu ihr, dann wieder ins Weinglas.
Aber Anna starrt mich nur stumm an.

Der Wein zittert leicht im Glas, ein “Aua” kommt aus Annas Richtung, dann ein leises “Danke, Herr
Richter.”

Ich grinse. Silvio hat sie mit einem recht unsanften Tritt überredet, sich bei mir für das schöne Essen zu
bedanken.

Mir fällt das Feuerzeug runter, ich bücke mich danach und mein Blick fällt dabei auf Annas Beine.

Sie sind schmutzig und einige angetrocknete Streifen zeugen davon, dass sie sich während ihrer Zeit am
Pfahl erleichtern musste, aber verständlicherweise nicht reinigen konnte. Auch einen leichten Geruch,
welcher nicht wirklich als Abschluss zu diesem sehr schönen Mahl passt, nehme ich war.

Nur kurz muss ich überlegen, gebe dann Silvio die Anweisungen.

“Räum bitte ab und mach sie dann los. Die muss baden.”
38. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von SM-Master am 05.10.08 08:45

klasse

so eine erziehung am baum in der sonne wirkt doch immer

ich hoffe es geht bal weiter

SM - Master
39. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Trilixat am 09.10.08 02:13

Hallo Tarl,

tolle Geschichte. Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

Wird Anna noch eine gute Sklavin?
Was wird sie noch erdulden müssen?
Wird sie irgend wann auch Spass daran haben?
Verliebt sie sich mit unter noch in ihren Herrn Richter?
Wer weiß....

Hoffe nur es geht schnell weiter!
40. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von HexleinLE am 14.10.08 20:24

Ich finde die Geschichte bis hier schon ziemlich gut....und man lernt ein wenig Land und die Gebräuche Portugals kennen...

41. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von MIrador am 15.10.08 17:25

toll geschrieben ein art reisebericht der besonderen art.
mehr davon

LG
Mirador
42. Anna - Wasser und Wut

geschrieben von TARL am 06.11.08 21:33

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

6. Wasser und Wut

Ich stehe auf der Veranda und warte. Anna hockt neben mir auf dem Boden. Ab und zu sehe ich auf sie
herab, lächle sie an. Wenn sie zu mir aufschaut und unsere Blicke sich kreuzen erscheint ein Schimmer
von Rot auf ihren Wangen und instinktiv kreuzt sie die Arme, versucht ihre nackten Brüste vor mir zu
verbergen.

Silvio kommt, wir können los.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Anna sich das einfache Leinentuch um die Hüften schlingt, ihre
Scham damit bedeckt. Silvio hat es aus auf meinen Wunsch hin aus dem Haus mitgebracht.

Gemeinsam wandern wir langsam und gemütlich den kleinen Pfad entlang, weg vom Anwesen hin zum
kleinen Eichenwäldchen an dessen Rand sich der kleine Bach entlangschlängelt.

Ich gehe vorneweg, einige Schritte hinter mir folgt Anna und den Schluss bildet Silvio. Auf Fesseln
irgendwelcher Art hab ich verzichtet, glaube, Anna hat ihre Lektionen gelernt.

Ich drehe mich kurz um. Gerade wieder ein leises “Aua” von Anna weil sie scheinbar wieder auf einen
der kleinen spitzen Steinchen getapst ist, die hier manchmal liegen.

“Alles in Ordnung?” frage ich sie gutgelaunt.

“Danke, alles ok. War nur ein Stein... .” ... “Herr Richter!” kommt leise hinterher.

Ich nicke ihr freundlich zu, gehe weiter.

Langsam kommen wir dem Wäldchen näher, dass Gras wird höher und grüner. Ich kann schon den
Bachlauf sehen wie er sich in sanften Windungen durch die Landschaft schlängelt.
An seinen Ufern ein schmaler Saum Schilf und überall die Wildrosenbüsche mit ihren großen weißen
Blüten und dem feinen Duft.

An einer Stelle ist das Bachbett etwas breiter, das Ufer ganz flach. Glasklares, angenehm kühles
Wasser, gespeist aus Quellen im Gebirge, sprudelt munter über feinen weißen Sand, umspielt die
wenigen aber wunderschönen, sich sanft in der Strömung wiegenden Wasserpflanzen.

Mein Schatten fällt auf das Wasser und ich sehe winzige Fischlein blitzschnell davon huschen und in
den Pflanzen in sicherer Entfernung Schutz suchen.

Ich lasse mich ins Gras fallen, mache es mir bequem. Anna schaut fragend auf mich herab.

“Geh ins Wasser, reinige dich. Du darfst baden soviel du magst!”

Zögernd geht Anna ans Wasser, streckt den Fuß hinein.
“Ihhh... das ist ja kalt. Außerdem hab ich keine Seife.”

“Nimm Sand, der ist besser wie Seife. Und nun tu was der Herr dir befohlen hat sonst helfe ich nach.” brummelt Silvio.

Deutlich kann ich das ängstliche Flackern in Annas Augen sehen.

Sie lässt das Tuch fallen, steigt in den Bach, beginnt im flachen Wasser mit dem Bad und ich schaue ihr
zu.

Minuten um Minuten vergehen und ich sehe wie es dem Mädel immer mehr Spaß bereitet. Anna
planscht herum, springt und hüpft von einer Seite des Baches zur anderen, versucht hin und wieder
einen der kleinen Fischlein zu fangen die neugierig um das nackte große Unbekannte
herumschwimmen, taucht unter, steht wieder auf, schüttelt ihre langen Haare so doll das die Tropfen bis zu mir fliegen.

Irgendwann hat sie genug, liegt im flachen Wasser auf dem Bauch, die Arme unters Kinn gestützt. Ihre
Seiten werden vom Wasser umspült während ihre prallen Pobacken und der Rücken von denen die
Wassertropfen langsam abperlen aus dem Wasser ragen, von der warmen Sonne Portugals gewärmt
werden.

Inzwischen bin ich bis ans Ufer gekommen, kaum einem Meter von ihr weg, schaue mir ihre hübsche
Figur an. Sie ist sauber und erfrischt, die Spuren der Züchtigung kaum noch zu erkennen. Silvio ist eben
ein Meister seines Faches.

Anna sieht mich an, lächelt, fragt unvermittelt: “Herr, darf ich euch die Füße waschen?”

Zugegeben, sie überrascht mich etwas, aber ich bin der Meinung das sie schneller ihre Lektionen
gelernt hat wie ich dachte.

Kurz blicke ich zu Silvio. Der liegt langgestreckt im Gras und ein leises Schnarchen zeugt von einem
gesunden Schlaf.

Zu Anna gewendet, nicke ich, streife mir die Sandalen ab, setze mich ans Wasser, tauche die Füße ins
flache, kühle Nass.

Anna kommt wie eine Wasserratte auf mich zu, schlängelt sich heran, richtet sich auf. Langsam schiebt
sie ihren nassen nackten Körper zwischen meine Beine, drückt sie auseinander. Ich spüre ihren kühlen
Körper auf meiner Haut und ein warmes Gefühl zwischen meinen Beinen.

Sie ist mit ihrem Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt, unsere Blicke treffen sich.

Dann überschlagen sich die Ereignisse.

Ich sehe ein Blitzen in ihren Augen, registriere aus den Augenwinkeln eine Bewegung ihres rechten
Armes, spüre einen dumpfen Schlag an der Schläfe, dann nichts mehr.

Ich werde wieder munter, spüre einen Schmerz am Kopf, versuche mich zu orientieren, sehe alles etwas
verschwommen. Ich liege am Ufer, die Beine im Wasser, höre Silvios Schnarchen und sehe einen
nackten Menschen drüben zwischen den Bäumen verschwinden.

Mühsam rappele ich mich auf, fasse mir an den dröhnenden Kopf. Etwas Blut ist an meiner Hand und
ich fühle eine ständig größer werdende Beule. Neben mir liegt ein faustgroßer Stein. Den muss mir das
Miststück an den Kopf gehauen haben. Zum Glück einer aus dem Bach, rundgeschliffen und ohne
Kanten. Glück gehabt. Das hätte schlimmer werden können.

Ich rufe Silvio, stehe am Ufer und versuche Anna im Wald mit den Augen zu verfolgen, aber schnell ist
sie zwischen den Bäumen aus meinem Sichtfeld verschwunden.

Silvio ist endlich wach, steht neben mir, betrachtet meine Wunde, gibt Entwarnung.

Ich spüre Wut in mir aufsteigen.

“Sie ist in den Wald gelaufen, in Richtung Gebirge. Hol sie zurück, ich bin im Haus!”

Silvio nickt und geht schnell in Richtung Finca, während ich langsam und mit Kopfschmerzen folge.

Unterwegs überlege ich mir ein paar nette Belohnungen für Anna und im Haus angekommen, vor dem
Spiegel mir selber einen Kopfverband anlegend grinse ich schon wieder etwas bösartig mein
Spiegelbild an.
43. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Irvin am 07.11.08 02:48

Na, da bin ich mal gespannt, was für eine Erziehungsmaßnahme der Herr Richter für Anna bereit hält!

Die Geschichte ist bisher sehr gut geschrieben! Gratuliere!
44. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 07.11.08 08:52

danke für den kommentar - irvin )

und dann gleich den ersten von dir "abgefasst" *g*

ich werde mich bemühen halbwegs ordentlich weiterzutippen... obwohl sich der eine oder andere schon beschwert hat das das machwerk inhaltlich zu harmlos ist *feix*
45. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Trucker am 07.11.08 14:14

Bin auf den nächsten Teil gespannt.
46. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von sklavin_susi am 07.11.08 20:39

Zitat
obwohl sich der eine oder andere schon beschwert hat das das machwerk inhaltlich zu harmlos ist *feix*


anna ist ja auch erst angekommen... und wenn sie so weiter macht, wird unser tarl... ähhh der richter... sicher zur hochform auflaufen
47. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Irvin am 08.11.08 00:41

>obwohl sich der eine oder andere schon beschwert hat das das machwerk inhaltlich zu harmlos ist *feix*<

Och, ich denke, Du beginnst die Geschichte für den einen oder anderen zwar etwas "harmlos", aber es würde mich nicht wundern, wenn Du es steigerst!

Man muß ja nicht gleich sein wahres Gesicht zeigen!
48. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von steelmoni am 08.11.08 06:54

Wieder einmal eine tolle Fortsetzung, die schon mal Appetit auf mehr macht.

Herzlichen Dank, Tarl, Du bis einfach der größte (Story-Writer).

moni
49. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von HexleinLE am 08.11.08 09:22

Und ich bin gespannt, was Anna noch so drauf hat...
Die gefällt mir
50. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Zwerglein am 08.11.08 17:18

Jetzt wird es für Anna hart werden.

Denn diesen Angriff wird ihr der Richter so schnell nicht vergessen.

Freue mich schon auf den nächsten Teil.
-----

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Gruß vom Zwerglein
51. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von SohndesLichts am 10.11.08 09:33

ich wäre stink sauer, die strafe sollte richtig schön hart werden. so was macht man nicht.....
52. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von HexleinLE am 10.11.08 10:27

Ich bin nicht für eine zu harte Strafe....
Annas Gegenwehr fordert doch eher spitzfindige "Belohnungen".

Und da ich Tarls "kreative" Ader kenne, wird ihm da schon so Einiges einfallen...
53. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Slaveone am 10.11.08 12:03

Ausgezeichnete Fortsetzung ... bin gespannt wie es weiter geht
54. Anna - 7. Blut und Tränen

geschrieben von TARL am 23.11.08 14:22

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2008

7. Blut und Tränen

Entspannt lehne ich am Zaun und schaue Anna zu. Meine Gedanken schweifen ab.

In den letzten 2 Tagen war ich in Lissabon, habe mich mit guten Freunden aus Deutschland getroffen. Neben dem üblichen Spaziergang durch die Altstadt und über den Platz der Nelkenrevolution mit seinen nervigen Verkäufern, welche Touristen original Gucci-Sonnenbrillen, Rolexuhren und Drogen anbieten, der Fahrt mit dem Elevator und einer Tour mit der Straßenbahn haben wir sehr viel Zeit im Aquarium verbracht. Dieses wunderschöne und toll erhaltene Relikt aus EXPO Zeiten befindet sich mitten im Hafenbecken auf dem ehemaligen EXPO-Gelände. Stundenlang kann man durch die verschiedenen Wasserwelten wandern und Fische aus allen Teilen der Welt betrachten. Den Abend verbrachten wir in einer gemütlichen kleinen Bar bei gegrillten fangfrischen Sardinen und vollmundigem Rotwein zu sanften Fado - Klängen in der Almafa, dem ältesten Viertel von Lissabon mit seinen kleinen verwinkelten Gassen, welche ihren maurischen Ursprung nicht verbergen können.

“Geh zu Silvio und hol mir was zu trinken. Beeile dich!” rufe ich Anna zu.

Erneut verschwimmt mein Blick und meine Gedanken schweifen ab.

Ich denke zurück an den Tag ihres hinterhältigen Angriff- und Fluchtversuches.

Während ich mir die Wunde an meinem Kopf versorgte, war Silvio eilig los um sie zu suchen. Es hatte einige Zeit gedauert bis er mit ihr zurückkam. Am Knattern seines Motorrades, welches wir als Notfallfahrzeug im Schuppen stehen haben, hatte ich seine Ankunft mitbekommen, war auf die Terrasse getreten. Langsam im Schritttempo war er mit der Geländemaschine und Anna aus Richtung des Wäldchen quer über die Wiesen auf die Finca zugekommen.

Vor der Veranda, auf deren Stufen ich stand, hatte er gestoppt. Ich war zu ihr gegangen und sie mit einem herzhaften Fußtritt in die Seite zum Aufstehen überredet. Bereits meine prüfenden Blicke während der Zeit die Anna brauchte um sich aufzurappeln sagten mir genug - sie war schon völlig fertig.

Wie mir Silvio später bei einem guten Glas Wein erzählte, hatte er sie hinter dem Wäldchen in Richtung der Berge erwischt.

Hakenschlagend wie ein Hase versuchte sie eine Weile ihm zu entkommen und er hatte sich einen Spaß daraus gemacht sie ein wenig zu hetzen. Immer wieder hatte er sie laufen lassen, war dann mit Vollgas auf sie zu, hatte sie umgerissen, sie erneut ein Stück flitzen lassen. Irgendwann war Anna dann einfach im Gras sitzen geblieben, erschöpft und hemmungslos heulend.

Widerstandslos und schluchzend hatte sie sich von Silvio die Hände zusammenbinden lassen und war ihm langsam gefolgt. Irgendwann dauerte ihm das jedoch zu lange, immer wieder blieb Anna stehen, wischte sich mit den gefesselten Händen den Rotz aus dem Gesicht oder rieb sich die schmerzenden Beine.

Kurz entschlossen war er vom Motorrad abgestiegen, hatte ein langes Seil aus einer seiner Seitentaschen gezogen und Anna damit am Gepäckträger festgebunden. Jetzt gab Silvio das Tempo an und sie musste im Laufschritt dem Motorrad folgen wenn sie nicht hinterhergeschleift werden wollte.

Dann lage sie vor mir im Staub, erschöpft, am Ende ihrer Kräfte. Als sie endlich auf den Beinen stand, zitternd und schwankend, sah ich deutlich das sie mehrfach gestürzt sein musste. Ihre Handgelenke waren durch das raue Seil wundgescheuert, die Haare hingen ihr zerzaust und wirr ins Gesicht. Dunkle Bahnen im Staub auf ihren Wangen hinab bis zum Kinn zeigten die getrockneten Tränen. Ihre Schultern und Knie waren aufgeschlagen, ihre Füße bluteten. Silvio hatte sie mehrmals einige Meter hinterhergeschleift nachdem sie gestürzt war, vergnügt im Rückspiegel zugeschaut wie sie verzweifelt versuchte wieder auf die Beine zu kommen.

Leise fragte ich ihn ob das nicht zu heftig war, aber er hatte nur gegrinst und gemeint das er das wieder hinkriegt. In ein paar Tagen wäre sie wieder gesund und munter.

Helles Klirren schreckt mich aus meinen Gedanken. Anna ist zurück. Vor mir sinkt sie auf die Knie, hebt das Tablett. Ich nehme mir die Karaffe und das Glas, schenke mir ein, schaue wieder in die Ferne.

Irgendwie bin ich doch ein glücklicher Mensch. Ein wundervolles Stück Land ist mein Eigentum, ein großartiger Mensch mein Verwalter, ein angenehmes Klima ist meiner Gesundheit förderlich, Ruhe und Abgeschiedenheit dienen meinen anderen Vorlieben.

Ein Blick hinab auf Anna.

“Heb den Kopf, öffne den Mund!”

Gehorsam und schnell reagiert sie. Ist mir auch klar. Sie hat Durst.

Aus gut einem Meter Höhe lasse ich den Inhalt der Karaffe in ihren geöffneten Mund laufen.

Langsam, gebe ihr Zeit zu schlucken.

Trotzdem geht ein Teil daneben, läuft in schmalen Rinnsalen über ihr Kinn, ihre nackten Brüste, ihren sich auf und ab bewegenden Leib, verliert sich im Staub und Dreck der ihren Körper bedeckt bevor die letzten Tropfen ins kurze trockene Gras fallen.

“Lass das Tablett hier stehen und geh wieder an deine Arbeit!”

“Ja Herr Richter... und Danke.”

Als sie sich erhebt ist das helle Klirren Musik in meinen Ohren.

“Halt. Heb die Arme, dreh dich. Langsam!”

Hmmm... Silvio hat also mal wieder Recht gehabt. Die aufgeschlagenen Knie sehen wieder recht gut aus. Auch die anderen Stellen heilen gut ab.

Ich muss lächeln.

Die Schürfstellen an den Brüsten und die verkrusteten Stellen der Hiebe auf Rücken und Hintern haben Anna sicherlich schmerzhafte schlaflose Nächte bereitet.

“Gut, geh!”

Gehorsam geht Anna zu ihrem Weidenkorb zurück, tippelt in kleinen Schritten den Korb hinter sich her zerrend über das Stück Land auf welchem bald Blumen wachsen werden und sammelt weiter die dort noch reichlich liegenden Steine ein.

Versonnen lächelnd schaue ich ihr noch eine Weile zu, begleitet vom leisen Gezwitscher der Vögel und dem im Takt ihrer Bewegungen ertönenden hellen Klirren.
55. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Zwerglein am 23.11.08 17:00


Zitat

“Ja Herr Richter... und Danke.”

Jetzt hat sie sich scheinbar an ihre neue Rolle gewöhnt.

Auf ein Wort des Richters gehorcht sie jetzt sofort.

Freue mich schon auf eine Fortsetzung.

-----

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Gruß vom Zwerglein
56. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 08.12.08 05:53

fortsetzung kommt, aber kann noch etwas dauern. hab im moment leider wenig zeit zum schreiben. aber ich hoffe, dass es in diesem jahr noch was wird. eventuell auch eine fortsetzung zur "reise der verdammten". mal schauen und sorry für die langen wartezeiten.

bg TARL
57. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Shamu am 16.09.09 20:32

Hallo Tarl,

ich hoffe, Du schaffst es demnächst zeitlich mal wieder eine Fortsetzung zu schreiben.

Ich würde mich freuen.

Gruß
Shamu
58. Anna - Eisen und Schweiß

geschrieben von TARL am 12.11.09 20:39

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2009

8. Eisen und Schweiß

Ich stehe da und warte, warte auf Anna, warte auf Silvio. Eigentlich warte ich ja auf beide.

Silvio hat mich darum gebeten. Er will mir Anna in ihrer neuen Fesslung präsentieren. Diese ist Silvios Idee und soll nach seiner Aussage effektiv und zugleich sinnvoll sein.

Ich stecke mir eine Zigarette an und warte.

Dann sehe ich ihn. Er kommt mit dem Motorrad, ich steige auf und wir fahren rüber zum Eichenwald am Bach.

Gemütlich wandern wir hinein, finden bald unsere kleine Herde. Ich bleibe stehen, schaue zu, muss lächeln. Silvio hat recht.

Unter den ausladenden Zweigen einer großen alten Eiche wühlen unsere Sauen, schlagen sich die Bäuche voll mit Eicheln. Mitten unter ihnen sehe ich Anna. Sie hat einen großen langen Stock in der Hand, schlägt in die Zweige. Prasselnd fallen die reifen Früchte zu Boden, Nachschub für unsere prachtvollen hungrigen Sauen.

Silvio ruft sie.

Langsam und steif kommt sie heran, bleibt vor mir stehen, den Kopf gesenkt.

Was sie wiegen will ich von Silvio wissen und grinsend sagt er mir, 8 Kilo pro Stück.

Ich bücke mich, betrachte sie prüfend. Klasse Arbeit. Dann richte ich mich auf, sehe ihr ins Gesicht. Ihre Augen sehen mich flehend an, leise bittet sie mich um Gnade.

Ohne zu überlegen schicke ich sie zurück zu den Schweinen und sie gehorcht.

Zusammen mit Silvio gehe ich zum Bach, lege mich ins Gras, höre mir seinen Bericht an.

Anna hatte sich immer wieder etwas eingetreten, mal war es ein Dorn, mal ein Holzsplitter, manchmal eine blaue Zehe an einem Stein geschlagen. Als ihr Silvio dann für ihre Unachtsamkeit eine übergezogen hatte und sie ihn dafür wütend angebrüllt hatte das er ihr gefälligst Schuhe geben solle war ihm die Idee gekommen.

Drei Tage hatte er gemessen und geschweißt und gesägt und gefeilt und gebohrt und geschliffen.

Dann waren sie fertig und er hatte sie Anna trotz ihrer Gegenwehr angelegt. Sie saßen passgenau.

Jede der Sandalen besteht aus einer soliden Eisenplatte als Sohle, leicht geschwungen. Die schmalen gebogenen Eisenbänder sind an ihr angeschweißt. Am vordersten engsten Band ist ein bleistiftstarker Stift senkrecht eingesetzt, verbindet das Eisenband und die Platte. Links, rechts und mittig verbinden weitere schmale Flacheisenbänder die Konstruktion, stabilisieren alles. Die oval geformte Schale am hinteren Teil nimmt den Hacken auf, ist verstellbar, ragt gut 10 cm in die Höhe. Dort am oberen Ende sitzt eine Kapselschelle, legt sich oberhalb der Knöchel um das Bein, einfach zu öffnen bzw. zu schliessen und durch ein Vorhängeschloss oder einen Bolzen zu sichern. Eine solide Kette von einem halben Meter länge verbindet sie - natürlich auch fachmännisch verschweißt. Als Krönung sind an jeder Hackenschale noch eine große Kugelglocke angeschraubt - bei jedem Auftreten ertönt ein lautes Klingeln.

Anna trägt diese Sandalen jetzt seid gut einer Woche und hütet die Schweine. Sie sind schwer, schmerzen, jeder Schritt wird zur Qual. Flucht ist damit unmöglich. Aber ich habe ihre wundgescheuerten Gelenke gesehen. Heute abend muss sie ihr Silvio abnehmen.

Ich sag es ihm, er ist nicht begeistert.

Seid Monaten war ich nicht mehr hier. Stress und Termine in Deutschland. Immer wieder musste ich meinen Urlaub verschieben. Ständig beschäftigte mich die Akte “Verschleppt”in der es um entführte und verschollene Frauen geht. Interessanter netter kleiner Fall, werde ich weiter verfolgen sobald ich aus Portugal heimgekehrt bin.

Den Abend verbringe ich auf meiner Veranda, geniesse Oliven, Weißbrot und Wein.

Anna kommt vom Hüten, schleppt sich erschöpft zu ihrer Behausung, beachtet mich nicht. Die Glocken scheppern, mischen sich ins Gezwitscher der Vögel - nett und romantisch.

Silvio hat ihr etwas zu essen gemacht, geht mit der Schüssel zum Pumpenhäusschen. Wasser hat sie genug.

Seid sie die eisernen Sandalen trägt ist die Tür offen, keine Fluchtgefahr.

Ich folge ihm zu ihr, betrete das Häusschen, sehe mich um.

Das Heu ist frisch, der Kübel sauber. Unter dem kleinen vergitterten Fenster hängt an 2 dünnen Bändern ein Stück Rinde, darauf hat sie sich einen hölzernen Becher gestellt, ein paar kleine weiße Blümchen stecken darin. In einer Ecke liegen mehrere Steine aufgeschichtet, darauf ein weiteres großes Stück Rinde - dient wohl als Tisch.

Ein dicker Holzscheit an der Wand als Kopfkissen, davor ein großer Haufen Heu, ihr Bett. Blickrichtung zum Fenster und der hmmm… nennen wir es mal Blumenvase.

Sie sitzt an der Wand, die Beine ausgestreckt. Merkwürdiges Bild. Hübsche schlanke junge Frau, langhaarig, nackt und etwas verdreckt mit großen unförmigen Eisensandalen.

Silvio stellt die Schüssel auf den Boden neben den großen Krug, beugt sich zu ihr runter. Stumm verfolgt sie sein Tun, stöhnt nur zweimal kurz auf als er die Schellen aufschliesst und ihr grob die Sandalen von den Füssen reisst. Grummelnd geht er vor die Tür, nimmt seine Erfindung mit, wartet auf mich.

Sehe Anna an, muss grinsen, höre ihr leises “Vielen Dank Herr Richter”.

Ich streiche ihr über die zerzausten Haare und vergesse “Zufällig” die Karaffe Wein mitzunehmen die ich neben dem Wasserkrug abgestellt hatte.

Silvio verriegelt die Tür, ich gehe ins Haus. Gemütlich am Tisch sitzend denke ich noch ein wenig nach. Neben den üblichen Dingen grübele ich darüber nach wie es mit Anna weitergehen soll. Grundsätzlich scheint Silvio alles im Griff zu haben. Sie ist eingebunden in das Leben auf der Finca, verrichtet ihre Aufgaben mit gelegentlichen Aussetzern. Die Konsequenzen erträgt sie, steckt so manches erstaunlich gut weg.

Auch ihrer Figur und ihrem Aussehen haben die letzten Monate nicht geschadet. Sie wirkt fit und austrainiert, den Anforderungen gewachsen. Silvio versteht es halt perfekt ihr Leistungsvermögen auszuschöpfen. Immer wieder bereitet er ihr fast unerträgliche Leiden und im richtigen Moment ausreichend Gelegenheit sich zu regenerieren. Eine endlose Schleife von Leid und wiederkehrender Erholung ohne Hoffnung auf ein Ende - so habe ich mir das vorgestellt.

Kurz überlege ich mir den Tagesablauf von morgen, sage ihm noch das er ihr Wundsalbe bringen soll, gehe dann schlafen. Ruhig und entspannt schlafe ich ein, träume von einem wirklich schönen Tag der folgen wird - naja, zumindest für mich, aber nur darauf kommt es ja an.

59. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Bondage_Frau am 05.12.09 13:04

Die Geschichte gefällt mir sehr gut.
Danke Dir dafür.

LG BF
60. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Siervo am 06.12.09 07:42

Danke,
Schön das die Storry weitergeht.
Ich hoffe Du findest etwas mehr Zeit hier weiter zu schreiben.
Gruß Siervo
61. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von neo2223 am 06.12.09 19:24

Hallo Tarl
deine Geschichte gefällt mir sehr gut.
Ich hoffe du findest Zeit eine neue Fortsetzung zu schreiben.
62. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 07.12.09 21:22

gern geschehen bondagefrau.

siervo, werde mich bemühen. )

momentan suche ich noch nach ner netten fortsetzung in den weiten der matrix, Mr. Anderson



63. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von danijelle am 04.03.10 19:58

was los Tarl, wieso kommt da nichts mehr?
hat mir bisher sehr gut gefallen, ehrlich gesagt.

Dr.jur.Nicole D. Sieldsam
64. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal/Auszeit

geschrieben von TARL am 22.03.10 19:28

Hallo Leute,

das war bis auf weiteres mein letztes Posting.

Seid Oktober 2009 habe ich keine Zeile mehr zu Papier gebracht, die letzten geposteten Sachen waren alles noch "Restbestände".

Ob und wann ich mal wieder was schreibe - keine Ahnung.


BG TARL
65. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Bondage_Frau am 22.03.10 21:22

Oh

..das finde ich sehr schade.

Wünsche Dir und uns hier, dass Dich mal wieder die Muse küsst.

Danke aber für alles was Du bisher geschreiben hast.

LG BF

LG BF
66. Anna - 9. Weihnachten und Geschenke

geschrieben von TARL am 21.02.11 14:13

Anna - Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2011

9. Weihnachten und Geschenke

Schön war dieses Fest.

Ich sitze vor meinem Computer, sehe mir die Bilder an, lasse sie als Diashow laufen. Zu jedem Bild fallen mir wieder die Momente davor und danach ein. Ich träume von einem der schönsten Feste welche ich in meinem Leben bisher hatte und welches erst knapp 2 Monate her ist.

Nach Monaten der Hektik und des beruflichen Stresses war Mitte Dezember 2010 der Zeitpunkt gekommen an dem ich endlich wieder einmalzu meiner Finca reisen konnte. Neben der Sehnsucht nach ihr hatte mich auch eine e-mail von Silvio dazu gedrängt. In für ihn sehr nachdrücklicher Art forderte er mich auf unbedingt das Weihnachtsfest in Portugal zu verbringen. Auf meine Nachfrage welchen Grund dieses Drängen habe war eine allgemeine Antwort von ihm gekommen, daß meine Anwesenheit unbedingt von Nöten sei, genaueres könne er mir nur persönlich mitteilen.

Mit etwas Sorge um die Finca, ihn und meinen Sondergast Anna war ich einige Tage vor dem Fest geflogen, hatte nebenbei noch 2 Tage in Lissabon verbracht, mich mit alten Freunden getroffen, war dann am 23.12. gegen Abend auf meinem Landsitz angekommen.

Freudig und aussergewöhnlich gut gelaunt wurde ich von Silvio begrüßt, ins Haus geleitet. Die Stube war festlich geschmückt, kleine Kerzen brannten, der Tisch war gedeckt, alles war sauber und ordentlich.

Silvio und ich setzten uns, er pfiff.

Augenblicklich kam Anna aus der Küche, eilte auf mich zu, fiel vor mir auf die Knie, küsste meine Füsse, sah lächelnd zu mir auf und begrüßte mich mit “Herzlich Willkommen zu Hause, Herr Richter”.
Behende sprang sie wieder auf, verschwand mit hellem Klingeln in der Küche.

Etwas überrascht sah ich ihr nach, dann fragend Silvio an: “Was ist denn hier los?”

Gutgelaunt berichtete er mir von den Begebenheiten der letzten Monate, von alltäglichen Sachen, von kleinen oder großen Zwischenfällen.

Aufmerksam hörte ich ihm zu, genoss meinen Wein, knabberte Oliven und in Knoblauch eingelegte Möhren welche Anna still und unauffällig servierte. Aufmerksam am Eingang zur Küche stehend sorgte sie stehts für Nachschub, schenkte Silvio und mir nach sobald sie sah das unsere Gläser leer waren, zog sich sofort wieder zurück, wartete geduldig bis ihre Dienste wieder benötigt wurden.

Zwischendurch rief ich sie zu mir, sah sie an. Sauber und gepflegt war sie, keine frischen Striemen konnte ich erkennen, offensichtlich hatte Silvio keinen Grund zur Züchtigung gehabt. Ihre Haut war glatt, die Haare sauber und mit leichtem Glanz, der Lendenschurz aus grauem Tuch den sie trug zeigte mehr als das er verbarg, machte ihre Erscheinung aber reizvoll. Das helle Klingeln stammte von den beiden Ringen welche sie um ihre Knöchel trug. An jedem der beiden fingerbreiten Metallringe saßen mehrere kleine Kugelglocken, klingelten hell bei jeder Bewegung.

Silvio grinste breit und vielsagend: “Nur damit ich weiß wo sie ist…”

Ich lächelte auch.

Der Rest des Abends war gemütlich. Silvio und ich kramten alte Kamellen raus, lachten und tranken. Später lachte auch Anna mit, nachdem sie beim ersten Mal Kichern erschrocken zu mir und Silvio sah, sich schuldbewußt die Hand vor den Mund hielt. Wir waren aber guter Laune, liessen sie gewähren.

Irgendwann tat dann der gute Wein seine Wirkung und ich wurde müde, beendete den Abend.

Weitere Bilder erscheinen auf meinem Monitor. Ich habe abwechselnd mit Silvio und Anna die Fotos gemacht. Mechanisch greife ich zur nächsten Zigarette, schaue durch die blaugrauen Kringel auf die bunten Bilder welche am Heiligen Abend gemacht sind. Erneut schweifen meine Gedanken zurück.

Langsam wurde ich wach. Nur sekundenlang fühlte ich eine gewisse Schwere im Kopf - eine Folge des Weins, richtete mich im Bett auf.

Das helle Klingeln entfernte sich, wurde nach wenigen Momenten wieder lauter. Anna stand neben meinem Bett, lächelte mich an, wünschte mir sich verbeugend fröhlich einen guten Morgen. Mit gesenktem Kopf hielt sie mir ein Tablett entgegen auf welchem ein kleiner starker Espresso und ein Glas Wasser standen.

Nach der Morgentoilette frühstückte ich im Wohnzimmer. Auf meine Frage hin warum nicht auf der Veranda eingedeckt sei gab mir Anna die morgentliche Januarkühle als Begründung an und weil Silvio ihr das so befohlen hätte. Bei Kaffee, frischem Weißbrot und Marmelade unterhielt ich mich etwa mit ihr. Diese gab mir auf meine Fragen Auskunft, erzählte das ihr Portugisisch gute Fortschritte mache, sie sich an das Leben auf der Finca gewöhnt habe, manchmal sogar Spaß daran finde. Fluchtgedanken? Nur noch manchmal wenn es gar zu hart war oder Silvio sie mal wieder wegen einer Verfehlung bestrafte.

Nachdem ich mein Frühstück beendet hatte wollte ich nach draussen gehen.

Anna jedoch sank zu Boden, umfasste meine Beine, hielt mich zurück. Sie dürfe mich noch nicht rauslassen. Silvio würde rufen wenn es soweit wäre. Er habe eine Überraschung für mich, die vorbereitet werden musste. Wenn es ihr nicht gelänge mich solange im Haus zu beschäftigen wäre die Überraschung verdorben und sie würde von Silvio hart bestraft.

Etwas ratlos und mit leichter Ungeduld willigte ich ein zu warten, einen Kaffee lang.

Ich sah die Erleichterung in Annas Augen als sie den Kopf hob.

Während sie den Tisch abräumte, dabei immer nach draussen lauschend, grübelte ich über die Überraschung nach. Was sollte das sein? Es musste irgendetwas mit seiner Bitte zu tun haben unbedingt das Weihnachtsfest hier zu verbringen.

Zum Glück dauerte es nicht mehr lange und ich vernahm zeitgleich mit Anna seinen lauten Pfiff. Sie lächelte, machte eine einladende Handbewegung nach draussen und verschwand in der Küche.

Endlich konnte ich meine eigene Veranda betreten.

Silvio stand da, grinste breit, wir nahmen in den Korbstühlen Platz. Ich genoss mit geschlossenen Augen wie immer ersteinmal die frische Luft. Ganz fein lag darin bereits wieder der unvergleichliche Duft der ersten blühenden Mandelbäume. Minutenlang schaute ich mich dann um, sah die gewohnt geliebte Umgebung, aber etwas war auf den ersten Blick anders als sonst.

Ich fragte Silvio nach der von Anna erwähnten Überraschung, verneinte seine Frage ob sie etwas verraten habe. Mein Blick blieb an der Schandsäule hängen, welche mit einer LKW-Plane abgedeckt war.

Er lächelte, rief Anna. Zusammen mit den beiden musste ich zum alten Eukalyptusbaum gehen, ein Stück davor stehen bleiben.

Anna links, Silvio rechts griffen sie sich die auf dem Boden liegenden Enden der Plane und begleitet von Silvios “Frohes Weihnachtsfest und vielen Dank für alles, Herr Richter” sowie Annas breitem Grinsen zogen sie gemeinsam die Plane weg.

In diesem Moment fiel mir die Zigarette aus der Hand und ich starrte sprachlos auf die Schandsäule.

Mit geschlossenen Augen lehne ich mich zurück, lasse die Diashow weiterlaufen. Es gibt wenig Dinge die mich überraschen können, aber dieses Geschenk von Silvio hatte mich überrascht. Das leise Brummen des Lüfterrades in meinem Rechner ist das einzige Geräusch, klar sehe ich die Bilder von Weihnachten vor mir, muss dazu nicht die Augen öffnen, lasse meinen Erinnerungen freien Lauf.

Minutenlang starrte ich auf die Säule, prägte mir alle Einzelheiten ein, merkte nicht das Anna den Fotoapparat mitgebracht hatte und einige Bilder schoss.

Auf Zehenspitzen stand mein Geschenk an der Säule. Die Hände in den Schellen hoch über dem Kopf, der Körper gestreckt, nur mit den Zehenspitzen eine der Granitplatten berührend. Leichtes Zittern lief über ihren angespannten Bauch, voll und rund hoben sich ihre Brüste ab, zwei hübsche harte Nippel sahen prächtig aus. Kräftige Hüften, stramme makellose Beine, von der Sonne gebräunte Haut. Dunkle Stellen an den Gelenken deuteten auf getrageneFesseln hin. Blonde lange Haare umrahmten das hübsche Gesicht, die großen Augen starrten mich mit einer Mischung aus Furcht, Hoffung, Wut und Bitte an. Der knallrote Stoffknebel in ihrem Mund passte wunderbar dazu und ich begang zu lächeln als ich mir das breite knallrote Band genauer ansah welches sie an den Hüften trug. Silvio hatte es ihr umgebunden und eine mehr als ungeübte Schleife daraus gemacht.

Mit nur einer Hand begann er sie langsam zu drehen. Mehr in den Eisen hängend als auf den Füssen stehend konnte sie nichts dagegen machen und ich hatte Zeit sie auch von den Seiten und Hinten zu betrachten.

Wie vorn war auch ihre Seitenlinie sehr ansprechend geformt, ihre Rückseite das perfekte Gegenstück zur Vorderseite. Einzig einige weißliche Streifen auf der sonnengebrannten Haut störten die Ebenmässigkeit. Eindeutig von tiefgegenden Hieben welche nicht wieder verheilt waren. Aber durchaus nicht abstossend oder hässlich -zumindest nach meiner Meinung.

Nach der eingehenden Musterung trat ich an sie ran, folgte Silvios Aufforderung mein Geschenk vollständig auszupacken. Mit einem sanften Zug öffnete ich die rote Schleife, liess das Tuch zu Boden gleiten, betrachtete ihre makellose Scham und ihren kräftigen, auch nur von einem weißen Striemen überzogenen knackigen Hintern.

Silvio drehte sie wieder mit dem Gesicht zum mir, ich sah die Anstrengung in ihrem Gesicht. Die gespannte Haltung verbunden mit dem Drehen strengte sie wohl an, stossweise und laut schniefend holte sie durch die Nase Luft, Sabber lief aus ihren Mundwinkeln, der rote Knebel glänzte feucht.

Ich sah ihr in die Augen, sprach sie dann auf Deutsch an: “Ich nehme dir den Knebel raus, dann sagst du mir deinen Namen, nicht mehr und nicht weniger. Verstanden?”

Sie nickte und ich löste ihr den Knebel.

Entschlossen richte ich mich in meinem Sessel auf, öffne die Augen, klicke auf meine Favoritenliste und betrete die Seite der Fluggesellschaft, Rubrik: Last Minute Flüge nach Portugal.

67. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Bondage_Frau am 21.02.11 17:38

Das ist eine tolle Überraschung!

Vielen Dank für die Fortsetzung!

Jetzt freue ich mich auf den nächsten Teil.

LG BF
68. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 22.02.11 06:37

nun ja, zugeben etwas holprig nach der langen schreibflaute aber aus prinzip - ich hasse es im allgemeinen unvollendete machwerke zu hinterlassen und alleine aus diesem grund werde ich das ding irgendwie weiterschreiben bis es irgendwann mal halbwegs rund und fertig ist. ich hoffe ihr ertragt es bis dahin, wenn nicht auch kein prob - meine zukünftigen postings dann einfach ignorieren.
69. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von smark am 25.02.11 04:17

doch doch schreib bitte weiter.
Aber das Lustigste an der Sache ist, das wir etwa
2 Stunden nordöstlich von Lissabon mitten in der Pampa wohnen
Aber ich kenn das Haus noch nicht hehe

Weiter so

Gruß Smark

70. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 01.03.11 10:21

uiii... dann muss ich ja aufpassen das ich nicht zuviel von den örtlichkeiten preisgebe
71. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Bondage_Frau am 01.03.11 13:55

aaaaaaalsoo mich interessieren die örtlichkeiten nicht so brennend

umso mehr die fortsetztung der tollen story

dafür schaue ich doch jeden tag mehrmals hier rein

grüßle bf
72. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 01.03.11 17:28

BF - lass dir zeit - ich hab mit dem nächsten teil nichtmal angefangen - kann also leider dauern.

bg Tarl
73. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Winzig am 21.03.11 15:20

einfach klasse die Story.

Danke Tarl


LG

Winzig
74. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 01.09.14 15:36

Hallo Mike+alle die mich noch kennen,

nach rund 4 Jahren Schreiblosigkeit werde ich es mal wieder versuchen und zwar bei dieser Geschichte, der einzigen welche ich bisher nicht beendet habe.

Ob ich es noch *kann* (im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten) wird sich in Kürze zeigen.

Ich bitte euch aber bereits jetzt darum, wenn der nächste Teil eingestellt ist; offen und ehrlich zu kritisieren, dann wird sich herausstellen ob das Thema Geschichten schreiben für mich endgültig "Geschichte" ist, oder nicht.

bis in Kürze hier und bei Infesseln

Tarl
75. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von angelika21 am 01.09.14 16:19

Klasse , ich freu mich auch wenn man`s nach 4 Jahren kaum glauben kann .
Drück Dir die Daumen

LG Angelika
76. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 01.09.14 19:13

manchmal geschehen noch zeichen und wunder...
77. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Katrin-Doris am 01.09.14 23:20

Hallo TARL,

das wurde auch endlich Zeit, das du deinen Bieberbau verlässt und endlich mal wieder in die Tasten haust.

Wenn es schon deine Homepage nicht mehr gibt und du das andere Forum, auch sausen lassen hast, mit einer Auszeit, frage ich mich ernsthaft, warum jemand eine so lange Auszeit braucht, über Jahre, der Auszeichnungen gehamstert hat, wie du...

Die Frage mit dem *kann* finde ich übrigens ganz witzig.

Also lass dich nicht hängen, ich möchte wieder etwas geschriebenes sehen !!!

LG

Katrin, immer noch Nachbar
78. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 02.09.14 05:39

naja katrin, das mit dem biberbau verlassen ist eine sehr witzige bemerkung. *schmunzel*

als rand-mdlerin (und möglicherweise der eine oder andere hier auch) hast du sicherlich schon was vom kuk-osterburg gehört, und da bin ich seid jahren real in gange.

das plus anstrengendes berufsleben bewirken das ich eher selten im biberbau sitzen kann.

und wenn da dann schwirre ich mehr um den bau herum, schleppe holz für den bau ran und repariere ihn, sammle fleissig nötige dinge um über den nächsten harten winter zu kommen, besorge futter für mich und andere anwesende biber, tausche mit anderen bibern gesammelte sachen usw.

unterm strich bin ich also ein recht umtriebiges biberlein, nur leider eben nicht im bereich "bibergeschichten"
79. Anna - Leben und Leiden in Portugal Teil 10

geschrieben von TARL am 02.09.14 20:18

Anna – Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2014

10. Ein neuer Anfang

4 Jahre sind vergangen, 4 lange Jahre in denen unglaublich viel passiert ist. Mein Leben sowie ich es noch 2010 geführt habe existiert nicht mehr. Alles hat sich geändert.

Gemütlich sitze ich in meinem alten Lehnstuhl, der breite massive Eichenschreibtisch ist ebenfalls noch vorhanden, liebevoll gepflegt über all die Jahre, mein rechter Arm ruht auf ihm, meine Hand hält wie früher eine Zigarette. Neben einem großen Becher voll mit frisch gebrühten Kaffee steht der alte geschliffene Aschenbecher, eine hölzerne Vase mit roten Blumen ist links hinten auf ihm. Jeden Tag erfreuen mich Blumen in einer anderen Farbe, es wird liebevoll dafür gesorgt.

Der Stapel mit den aktuellen Zahlen, Berichten, Aufzählungen, Rechnungen und all dem anderen lästigen Kram ist nicht besonders hoch, wartet rechts hinten auf meinem Arbeitstisch. Das kann heute alles warten, ich habe Wichtigeres vor.

Heute ist der Tag an dem ich endlich Zeit habe, besser gesagt mir Zeit nehme, die Erlebnisse und Vorkommnisse der letzten 4 Jahre zu Papier zu bringen. Irgendwann werde ich bestimmt mal ein Buch schreiben, ein Buch übe mein Leben. Dafür brauche ich die Notizen und Aufzeichnungen um mich an alles zu erinnern. Warum? Ganz einfach, ich möchte es so schreiben wie es passiert ist, nur die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit!

Ich muss lächeln, irgendwie lässt mich mein alter Richterberuf wohl niemals los.

Meine Gedanken schweifen zurück, zurück zum Weihnachtsfest 2010, zum Geschenk von Silvio, zu meinem Anwesen in Portugal, zu Anna. Mechanisch beuge ich mich über meinen Arbeitstisch, greife zum Bleistift, schreibe die Gedanken auf das Blatt Papier was vor mir liegt.

Warum Papier und Bleistift fragt ihr euch? Ich sag es mal so, ich bin älter geworden, reifer, nostalgischer, aber auch vorsichtiger. Die Zeit ist vorbei in der man unbekümmert per Computer, Telefon und Internet kommunizieren konnte, NSA, BKA, LKA, Secret Service, KGB, GOOGLE, MICROSOFT, die Russen, Japaner, Inder, Chinesen, Ikea, VW, Siemens, Deutsche Bank, Bank of Amerika, usw. - sie alle und hunderte mehr wollen und bekommen Informationen über jeden von uns, längst ist das Internet nicht mehr anonym sondern das Spiegelbild der perfekten Überwachungsmaschine. Herr Wells hat es beschrieben in „1984“ und es ist eingetreten. Mein Glückwunsch an ihre Weitsicht Herr Wells, sie hatten Recht.

Entschuldigung, ich bin abgeschweift aber es ist nicht einfach nach so langer Zeit alles in klare Bahnen zu lenken und sich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Der Heilig Abend 2010 war sehr schön. Silvio und ich verbrachten wunderbare Stunden in Anwesenheit von Anna und meinem neuen Geschenk.

Leider musste ich bereits am 1. Weihnachtsfeiertag zurückfliegen. Berufliche Termine duldeten keinen längeren Aufenthalt. So war es mir auch nicht möglich alles über unseren neuen Gast zu erfahren. Nur einige Sachen erfragte ich, und Daniela – so hieß sie, gab bereitwillig Auskunft.

Ich erfuhr das sie eine ehemalige deutsche Medizinstudentin war, entführt auf ihrer Abschlussreise am roten Meer. Sie berichtete in kurzen Sätzen von den Qualen ihrer Odysee durch unbekannte Wüstenregionen in einer Art und Weise welche für so manchen Menschen in heutiger Zeit unvorstellbar ist. Weiter erfuhr ich von Dani das sie vom Sklavenhändler Suliman in seinem Lager gefangengehalten wurde bis zu dem Zeitpunkt als sie in den Hubschrauber steigen musste. Ihre Hoffnung auf Rettung war dann schnell zerstört worden. Per Hubschrauber und später auf einem Schiff war sie verschleppt worden, schließlich nach einer stundenlangen Fahrt, gefesselt und geknebelt in einer Transportkiste verpackt einen Tag vor Heilig Abend hier gelandet, von Silvio aufgehübscht und vorbereitet worden.

Auf ihre Fragen nach dem „wo sie sei“, „wer ich bin“, „wann sie freigelassen werde“ und „was aus ihr werde“ hatte ich ihr ehrlich, kurz und bestimmt geantwortet:

Auf meinem Landsitz in Portugal, ihr neuer Besitzer und Herr, niemals, als zweite Sklavin neben Anna ihr Leben hier verbringen zu meinem und Silvios Wohle, dem Erhalt und der Verschönerung meines Besitzes.

Das erste Blatt Papier ist voll, die Mine des Bleistiftes schon ziemlich runter. Ich lehne mich zurück, stecke mir eine Zigarette in den Mund. Das mir von der Seite dargebotene brennende Streichholz entzündet sie. Genüsslich den Rauch inhalierend schaue ich zu wie ein neues leeres Blatt Papier vor mich auf den Tisch gelegt wird, ein frisch gespitzter Bleistift griffbereit daneben. Die beschriebene Seite bleibt in meinem Blickfeld liegen, sorgfältig mit einer 1 versehen, für den Fall das ich noch einmal darauf schauen möchte. Mein Blick fällt auf das leere Blatt Papier. Deutlich erkenne ich darauf ein einzelnes langes rötlich schimmerndes Haar. Mein Fingerzeig reicht aus das es verschwindet, begleitet von leise gemurmelten Entschuldigungen. Nun ja, diesen Vorfall kläre ich später.

Erneut schweifen meine Gedanken zurück und ich schreibe weiter.

Leider war die Zeit zu kurz um Dani länger zu befragen. Ich musste los um meinen Flug zu erreichen. Da ich sie noch nicht einschätzen konnte war ich zu Vorsicht gezwungen.

Meine Anweisungen an Silvio bezüglich Dani waren folgende: keine Kleidung, bis auf weiteres kein selbstständiges und unbeaufsichtigtes Arbeiten, Aufenthalt außerhalb ihrer Unterkunft nur in Hand- und Fußfesseln und in Silvios Anwesenheit, bei unbeaufsichtigten Arbeiten nur mit Anna zusammen, beide verbunden durch eine maximal 2 m lange Kette an Halsringen und Dani zusätzlich gesichert durch ihre permanent zu tragenden Fußfesseln – Schrittmaß 30cm. So war nach menschlichem Ermessen eine Eingewöhnung ohne sinnlose Fluchtversuche gewährleistet.

Jede Art von nötigen Bestrafungen für Vergehen oder zu Lern- bzw. Erziehungszwecken hatte ich Silvio natürlich auch gestattet.

Weiterhin bekam Dani die Aufgabe innerhalb einer Woche einen ausführlichen wahrheitsgemäßen Bericht über ihre Entführung und die Erlebnisse bis hin zu ihrer Ankunft bei mir aufzuschreiben. Silvio konnte gut genug deutsch lesen um den Text nach versteckten Hinweisen über ihre Aufenthaltsort zu durchsuchen, Namen beteiligter Personen musste sie weglassen oder falsch aufschreiben, der ganze Bericht durfte von ihr nicht in der „Ich“ Form geschrieben werden, sondern aus der Sicht eines außenstehenden Dritten.

Da ich schnellstmöglich alles von ihr wissen wollte, derartige Sachen aber ungern in meinem Mailpostfach empfange, nutzte ich seid Jahren eine recht simple, gelegentlich aufgrund der Kommentare äußerst lustige Variante. Ich hatte für derartige Fälle einen fiktiven Namen im Internet erfunden, diesem User mit einigen mehr als schlechten blitzartig hingetippten Geschichten den Ruf eines drittklassigen Amateurschreiberlings verpasst. Nach einigem Suchen fand ich dann auch noch die perfekten Plattformen für diese Machwerke namens infesseln und kgforum. Hier tummelten sich recht annehmbare Hobbykünstler, aber auch jede Menge Anfänger. In diesen kaum besuchten virtuellen Räumen tauschte ich mit Silvio und anderen Geschäftspartnern Informationen, Anweisungen und Berichte in Form von Geschichten und dazugehörigen Kommentaren aus.

Danis Bericht wurde mir von Silvio übermittelt unter dem Titel „Verschleppt“, eingestellt von „TARL“.

Wieder ist ein Blatt beschrieben, eine Bleistiftmine verbraucht. Ich lasse das Blatt mit der Nummer 2 versehen auf Blatt 1 positionieren.

Erneut will sie mir ein leeres Blatt Papier und einen frischen Bleistift auf die Tischplatte legen, ich winke unwillig ab. Langsam erhebe ich mich aus meinem Stuhl, greife zur kurzen sechsstriemigen Peitsche. Sie kniet nackt vor mir, den Kopf gesenkt. Mit dem Griff der Peitsche drücke ich ihr Kinn nach oben, schaue in dunkle ängstliche Augen.
„10 auf den Rücken für das Haar auf meinem sauberen Blatt! Pass in Zukunft besser auf, Nicole!“

Nicole geht langsam zur Rückwand des Zimmers, kein Bitten und Betteln, sie weiß das es keinen Sinn hat. Behutsam greift sie sich in die langen roten Haare, rafft sie zusammen, lässt sie nach vorn über ihre Brüste fallen. Mit gespreizten Beinen und ausgestreckten Armen, Handflächen und Stirn auf meiner Zimmerwand wartet sie jetzt auf ihre Strafe.

Ihr werdet verstehen das ich sie nicht warten lassen will und kann – und euch empfehle ich in der Zwischenzeit nochmal in den Bericht von Dani reinzuschauen, wenn ich mit Nicole fertig bin lesen wir uns wieder.
80. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von folssom am 03.09.14 00:57

Zitat

Da ich schnellstmöglich alles von ihr wissen wollte, derartige Sachen aber ungern in meinem Mailpostfach empfange, nutzte ich seid Jahren eine recht simple, gelegentlich aufgrund der Kommentare äußerst lustige Variante. Ich hatte für derartige Fälle einen fiktiven Namen im Internet erfunden, diesem User mit einigen mehr als schlechten blitzartig hingetippten Geschichten den Ruf eines drittklassigen Amateurschreiberlings verpasst. Nach einigem Suchen fand ich dann auch noch die perfekten Plattformen für diese Machwerke namens infesseln und kgforum. Hier tummelten sich recht annehmbare Hobbykünstler, aber auch jede Menge Anfänger. In diesen kaum besuchten virtuellen Räumen...

Das hat was, im Alter liegt wohl die Weisheit.

Aber die Begrenzung nach oben (recht annehmbare Hobbykünstler) find ich ziemlich anmaßend.
Es gibt da schon den einen oder anderern Autor, dessen Geschichten ich gerne lese und gelegentlich auch kommentiere.

Leider werden es immer weniger.
81. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 03.09.14 06:16

die kritik nehme ich zur kenntnis, ist mit augenzwinkern gemeint, werde bei solchen sachen wohl ein wenig an meiner ausdrucksweise arbeiten, denk ich mal.
82. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von Zwerglein am 06.09.14 15:00


Zitat

Ich hatte für derartige Fälle einen fiktiven Namen im Internet erfunden, diesem User mit einigen mehr als schlechten blitzartig hingetippten Geschichten den Ruf eines drittklassigen Amateurschreiberlings verpasst. Nach einigem Suchen fand ich dann auch noch die perfekten Plattformen für diese Machwerke namens infesseln und kgforum.


grins!°!!!°

Das hätte ich Dir eigentlich gar nicht zugetraut, das Du Dich selber als DRITTKLASSIG einstufst.

Ich selber hätte Dich jetzt um ein paar Stufen höher eingestuft.-ggg-

Aber Spaß beiseite, es ist toll das es hier endlich wieder weitergeht.

Danke TARL

-----
Gruß vom Zwerglein
83. RE: Anna - Leben und Leiden in Portugal

geschrieben von TARL am 08.09.14 05:23

was wahr ist sollte wahr bleiben

in wenigen tagen kommt der nächste teil.
84. Anna 11. Ein neuer Anfang, Blatt 3 und 4

geschrieben von TARL am 09.09.14 17:23

Anna – Leben und Leiden in Portugal © by TARL 2014

11. Ein neuer Anfang, Blatt 3 und 4

Ich bin wieder zurück auf meinem Stuhl.

Nicoles Bestrafung hat nicht lange gedauert.

Warum auch. Sie hat einen Fehler gemacht, ich habe ihn geahndet.

Die 10 Schläge waren weder für sie wirklich schlimm noch für mich Spaß oder Genuss. Ich habe nur 2 mal kräftig durchgezogen, Hieb 8 und 10. Bei beiden hat sie aufgeschrien, beim Rest nur leicht gezuckt und kaum einen Laut von sich gegeben.

Ich habe mich bequem zurückgelehnt, die Augen geschlossen. Meine Hand liegt auf Nicoles rechter Schulter, deutlich spüre ich die sanften Bewegungen ihres Kopfes, und das nicht nur in meiner Hand.

Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte kam sie sofort unter den Tisch gekrochen und bedankt sich gerade auf sehr einfühlsame Art und Weise für die angemessen harmlose Züchtigung bei mir.

Ich versuche mich trotzdem zu konzentrieren um meinen Bericht weiter zu verfassen. Unbewusst streiche ich ihr dabei über Schulter und Rücken, spüre eine der sehr wenigen Erhebungen bei ihr, eindeutig durch die Peitsche verursacht. Mit meinem Zeigefinger fahre ich den angeschwollenen Striemen entlang, überlege ob es 8 oder 10 gewesen ist. Ich taste weiter, erfühle das M-förmige Muster, erhabene Schwellung, Kerbe vom Leder, erhabene Schwellung.

Nicoles Kopfbewegung wird etwas ruckartiger aber nicht unangenehm. Mit leicht geöffneten Augen schaue ich auf die wippende rote Mähne zwischen meinen Beinen.

Mal sehen wie stark ihre Selbstkontrolle ist.

Mit meinem Zeigefinger fahre ich den gut 15 cm langen Peitschenstriemen langsam rauf und runter, verstärke dabei den Druck immer mehr. Nicole verkrampft zusehends. Ihre Hände sind an meinen Waden, der Griff ihrer Finger wird stärker.

Erst versteift sie ihren Rücken, versucht dem Druck meines Fingers zu entkommen indem sie ihren Oberkörper immer näher an mich schiebt, unterdrückt den Schmerz. Nicht lange geht das gut, sie hat ja weiterhin mein bestes Stück im Mund und muss daran arbeiten. Ich gehe mit meinem Fingernagel in die Kerbe welche der Riemen auf ihrer Schulter hinterlassen hat, drücke dabei fester zu. Nicole stöhnt auf mit vollem Mund, zuckt bedenklich, ich spüre ihre Zähne.

Ok, genug für heute, ich muss ja noch schreiben, habe keine Lust und Zeit mir eine Bisswunde am Schaft behandeln lassen zu müssen.

Ein kräftiger Griff in ihre Haare, fest drücke ich ihr Gesicht in meinen Schoss, helfe nach und beende das Spiel nun schnell.

Noch während sie unter dem Tisch vorgekrochen kommt habe ich den Bleistift in der Hand, schreibe auf Blatt 3 weiter:

Mitte Februar war es. Der Anruf kam von einem Freund. Dani und Silvio sind tot.

Was war passiert?

Nach dem glaubhaften Bericht von Anna brachte Silvio frische Muscheln mit, Anna und Dani bereiteten sie zu. Nichts deutete auf Ungewöhnliches hin. Das gemeinsame Abendessen viel aus, Anna hatte wieder Mist gebaut, Silvio verärgert. Sie bekam nur Wasser und Brot, Silvio und Dani Wein und Muscheln.

In der Nacht klagte Dani über Übelkeit und Schmerzen, auch Silvio sah schlecht aus. Gemeinsam kümmerten sich Anna und Silvio um Dani. Geschwächt durch eine Erkältung bedingt durch den Klimawechsel zwischen Afrika und dem winterlichen Portugal war jede Hilfe vergebens.Morgens starb sie unter Krämpfen. Auch Silvio übergab sich ständig, krümmte sich vor Schmerzen, Anna hatte noch nie solche Zeichen von Schwäche bei ihm gesehen. Er sperrte sie im alten Pumpenhaus ein, ließ ihr 2 Weißbrote und einen Eimer Wasser da, wollte Dani begraben, danach einen Arzt aufsuchen.

Nach einer Woche erlag auch er seiner Vergiftung.

Nicole tauscht Blatt 3 gegen ein leeres mit der Nummer 4, vergisst auch einen neuen Bleistift nicht.

Ein Freund versorgte Anna einmal in der Woche mit Essen und Trinken, ließ sie jedoch nicht aus ihrem Gefängnis. Währenddessen überlegte ich was zu tun sei, wie es weitergehen sollte. Ein Leben mit Anna in Portugal ohne Silvio war für mich unvorstellbar.

Die Lösung kam überraschend und schnell. Alte Kontakte brachten mir ein Treffen, wir verstanden uns auf Anhieb. Nach mehrstündigen Gesprächen an geheimen Orten, einem viertägigen Urlaub bestehend aus viel Fliegerei und einer sehr ausgiebigen Besichtigung, weiteren Gesprächen mit verschiedensten Personen und anschließender Klärung der Rahmenbedingungen waren wir uns einig.

Ich verabschiedete mich von meinem Landsitz in Portugal ohne noch einmal dorthin zu reisen.

Während ich in Deutschland meine Angelegenheiten regelte wurden mir wichtige Dinge als mein Eigentum vom Landsitz abtransportiert und zum vereinbarten Ort gebracht.

Als ich dann Deutschland verließ war alles soweit geregelt und für meine Ankunft vorbereitet,ein neues Leben begann für mich.

Damit ist der Lebensabschnitt Portugal beendet, den neuen werde ich ebenfalls schildern.

Diesen Abschnitt meiner Biographie nenne ich:

„Leben auf dem Vulkan“

Lächelnd lasse ich den Bleistift sinken. Obwohl mir mein Landgut viel bedeutet hat war das der beste Tausch meines Lebens.

Noch einmal greife ich zum Bleistift:

Nachtrag: natürlich gehörte auch Anna zu den Dingen welche mir geliefert wurden.

Ich schicke Nicole mit den 4 Blättern Papier weg, stehe auf und verlasse mein Arbeitszimmer. Morgen werde ich weiterschreiben.


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