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eröffnet von keuschy am 18.12.16 14:13
letzter Beitrag von Fehlermeldung am 20.12.16 06:05

1. Prinzessinenträume

geschrieben von keuschy am 18.12.16 14:13

Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, da lebte in fernen Landen eine Prinzessin in dem Schloss ihres Vaters. Sie sehnte sich nach einem Prinzen, der sie heiraten wollte. Leider hatte es sich offensichtlich unter den heiratsfähigen Prinzen bisher aber nicht herumgesprochen. Denn obwohl Julia sich nichts sehnlicher wünschte, als einen Prinzen zu heiraten, erschien einfach kein Mann, der sich in einem heiratsfähigen Alter befand.

Kein Brautwerber fand den Weg zu dem Schloss ihres Vaters um dort um die Hand seiner Tochter anzuhalten. So blieb Julia nichts anderes übrig, als zu warten. Voller Sehnsucht nach ihrem Prinzen verbrachte sie die endlos erscheinenden Tage. Um sich etwas abzulenken frönte sie wie jeden Tag ihrer neuen Leidenschaft. Latexwäsche. Sie mochte dieses glatte dehnbare Material auf ihrer Haut. Wann immer es ging trug sie auch Kleider aus diesem herrlichen Material.

Auch wenn ihren Eltern diese Art der Kleidung nicht sonderlich gefiel, finanzierte ihr Vater seiner kleinen Prinzessin immer wieder aufs Neue, die neuesten Latexkreationen, die die fahrenden Händler anzupreisen hatten. Julia hatte sich heute für ein enganliegendes Korsagenkleid aus schwarzem Latex entschieden. Mit den dazu passenden Pumps stolzierte sie in den hinteren Schlossgarten und verweilte dort auf im Schatten einer kleinen Steinbank, die direkt neben einem kleinen See stand.

Hier verbrachte sie viel Zeit. Sie blickte auf die kleinen Wellen, die der Wind auf die Wasseroberfläche zauberte und träumte von ihrem Prinzen. Eine quakende Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute sich um und gewahr einen Frosch, der direkt vor ihren Füßen saß. Ungläubig blickte sie das Tier an. Hatte er der Frosch sie gerade tatsächlich gegrüßt oder hatte sie sich nur in ihren Tagträumen verfangen?

Der Frosch hüpfte noch näher an sie heran und quakte erneut ein „Hallo Julia. Eigentlich bin ich gar kein richtiger Frosch. Jetzt gerade schon, aber früher, bevor mich diese böse Hexe in diesen Frosch verzaubert hatte, war ich ein gutaussehender Prinz. Jede Frau himmelte mich an. Wenn du mich küsst, wäre dieser Fluch wieder von mir genommen. Als Dank würde ich dich heiraten und mit zu mir auf das Schloss meiner Eltern nehmen.

Vater ist leider schon gestorben, aber Mutter lebt noch. Du wirst sie lieben. Mutter ist die allerbeste Frau auf der Welt. Wir haben ein riesiges Schloss und da meine Mutter weiß, wie man sein Geld zusammen hält, hat sie auch kein Personal. Niemand wird dir deshalb beim Kochen reinreden. Du kannst dir selbst die Zeit zum Putzen und zum Waschen und Bügeln einteilen. Auch was es sonst so alles an Tätigkeiten im Schloss zu erledigen gibt, darfst du dich dann kümmern.

Mutter wird dir bestimmt noch ein bisschen helfen, obwohl sie mittlerweile auch nicht mehr die Jüngste ist. Aber bis du den Haushalt einigermaßen im Griff hast, wird sie schon noch durchhalten. Und mit Rat und Tat wird dir meine Mutter, so wie ich sie kenne, sicherlich weiterhin jederzeit zur Seite stehen. Zum Dank für ihre Mühen kannst du dich dann ja um ihre Pflege kümmern und dafür sorgen, dass sie einen schönen Lebensabend genießen kann.

Wir werden bestimmt auch viele Kinder haben. Wenn du mir jedes Jahr einen Sohn oder von mir aus auch eine Tochter schenken würdest, wäre ich sehr glücklich. Vielleicht können wir für unsere Kinder auch noch ein paar Haustiere anschaffen. Ich finde es gut, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen. Und wir werden viele Gesellschaften geben. Du wirst sehen, alle werden dich als Gastgeberin beneiden.

Bestimmt haben wir bei meiner Mutter im Schloss auch noch viele Kleider, die noch nicht richtig abgetragen sind, die würden dir bestimmt besser stehen, als die, die du gerade tragen musst. Dass alles kann ich dir bieten. Du brauchst mich dafür nur einmal zu küssen.“ Der Frosch blickte Julia hoffnungsvoll an. Julia wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Herz hüpfte jetzt spürbar schneller. Sie kannte das Märchen vom Froschkönig.

Sie konnte sich daran erinnern, dass die Prinzessin den Frosch küsste und mit dem Prinzen glücklich und zufrieden bis an das Ende ihrer Tage lebte. Sie nahm den Frosch behutsam in ihre zarten Hände. Nur ein kleiner Kuss und auch sie hatte endlich auch ihren Prinzen.

Julia saß mit ihren Eltern beim Abendessen. Sie nippte genüsslich an ihrem Glas Château Lafite-Rothschild. Die Königin sah ihren Gemahl fragend an. Er erwiderte nur ihren Blick und zuckte mit den Schultern. Sie hatten Beide keine Erklärung für das seltsame Verhalten ihrer Tochter. Es war das erste Mal, dass ihre Tochter sich beim Küchenchef ihr eigenes Menü bestellt hatte. Julia sah wohl die Neugier in den Augen ihrer Eltern.

Ihr Mund verformte sich zu einem Lächeln. Auch Kinder durften Geheimnisse haben. Mit ihrem Messer schob sie ein weiteres Stück Fleisch auf ihre Gabel. Nein, dachte sie bei sich, wir Frauen sind längst nicht so dumm, wie es die Männerwelt immer wieder erwartet. Genussvoll biss sie in den Froschschenkel. Wieder verformte sich ihr Mund zu einem Grinsen, als sie das Fleisch herunterschluckte.
Keuschy


2. RE: Prinzessinenträume

geschrieben von Machtdom am 18.12.16 16:15

Einfach eine tolle Umformung des Märchens!
Und das Ende macht es noch viel besser.

Ich bedanke mich für das Vergnügen des Lesens dieser Geschichte.

Gruß
Machtdom
3. RE: Prinzessinenträume

geschrieben von Katrin-Doris am 18.12.16 17:34

Hallo Keuschy,

in dieser Zeit, vor dem Fest, liebe ich Märchen.
Das erinnert mich immer an meine Kindheit.

Danke dafür !

Katrin
4. RE: Prinzessinenträume

geschrieben von Fehlermeldung am 19.12.16 00:07

Hallo Keuschy danke für dieses schöne Märchen

Geht aber auch anders rum

Vater zum Sohn
>> Mein lieber Sohn du bist 21 Jahre alt .
suche dir nun eine Frau ,
zeuge mit ihr nun einen Sohn
dann baue mit ihr ein Haus
und pflanze mit ihr einen Baum !
Denn dann hat sie damit genug zu tun
Ordnung zu halten und keine Zeit mehr
sich mit anderen Männern rumm zu treiben . <<

.
5. RE: Prinzessinenträume

geschrieben von Wölchen am 20.12.16 05:47

Nette Kurzgeschichte.Da hätte er doch mal lieber schweigen sollen.Oder zu mindestens Lügen.

Dumm gelaufen.

mfg Wölchen
6. RE: Hochschieb weil gut

geschrieben von Fehlermeldung am 20.12.16 06:05

2 Tage und weniger als 600 leser ?
Dat geht doch gar nich


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