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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Junge Liebe 1 - Erwachen Datum:03.08.03 22:25 IP: gespeichert Moderator melden


Die Weite des Raumes stört mich nicht
eigentlich. Auch die Unordnung nicht.
Fast im Gegenteil. Zwischen Möbeln, die
eine nachsichtige Hand mit weißem Tuch
bedeckt hat, tanze ich langsam, wie ich
es kann, Schritt für Schritte, und sehe
sie aus meiner Höhe herab, ineinander
geglitten, und freue mich schwach. Der
Raum, aus dem ich gekommen bin, mir
scheint es wie vor Momenten, war so
beengend, beängstigend, ich versuche
daran nicht zu denken. Die Weite tut
meinem abgehungerten Leib gut. Das Kleid
fühlt sich gut an in dieser Weite, als
meinem Leib nächstes. Mein Leib in
diesem Kleid fühlt sich wohl nicht so
gut an, nicht für die, die ihn zu spüren
bekommen. Ich finde darin auch nicht
meine Aufgabe.

Ich hatte allerdings auch früher nicht
viel Gelegenheit, mir meine Aufgaben zu
finden. Meine Aufgaben fanden immer eher
zu mir als umgekehrt. Trotzdem, als sie
den Burschen schickten, widmete ich ihm
kaum Aufmerksamkeit. Ich sah freilich,
daß er hübsch war und jung und so
entzückend unsicher; das sind sie aber
noch jedesmal, es hat keine sonderlich
überraschende Wirkung auf mich mehr. Ich
wies ihn in seine Aufgaben ein, das
ganze Haus schreit ja nach einem
dienstbaren Geist, und mit einem Eifer,
wie ihn nur seine Jugend erklärte,
stürzte er sich in die Arbeit. Freilich
wird mir jetzt klar, daß besondere
Aufmerksamkeit gar nicht notwendig war,
denn er wird noch so oft wiederkommen so
oft so oft. Dieses Haus wird seine
kurzen Jugendtage lange erfüllen, ohne
meine besondere Anstrengung. Dieses
Wissen bedeckt auch das Unwissen dieses
Burschen. Er hat mir, kaum war er hier,
ungefragt seinen Namen genannt, den ich
sofort wieder vergaß. Die Alte Kraft,
meine Mutterlinie, zeigte sich aber noch
nicht. Gleichsam ruckte sie, räkelte
sich im Schlaf, genoß einen verträumten
Moment lang die Freude des kommenden
Tags, ohne doch ganz zu erwachen. Nun,
das Bürschchen wird sie selbst immerzu
wecken und stärken. Als ich ihn, wie zum
Abschied, an mich zog und dabei seinen
leisen, kraftlosen Widerstand spürte und
brach, wußte ich schon, wie seine
Jugendkraft auf mich fließen würde. Es
gibt mir ein schönes Gefühl, all das zu
wissen, und macht mich doch traurig: daß
er all das nicht weiß und nie wissen
wird.

+++

Ich finde in meine alten Gewohnheiten:
Ich verfolge ihn nicht, während er
arbeitet, nein. Ich sitze in einem der
oberen Zimmer, und wenn er hereinkommt,
weil er mir eine Frage stellen muß, etwa
wohin eine Vase gestellt werden soll,
findet er mich mit dem Rücken zum Raum,
großmütig die Weingärten beschauend.
Meine alte Haut zeige ich ihm mit
Bedacht, Runzeln und Falten und Warzen:
Er lernt schon die erste Lektion, ohne
zu wissen. Freilich erfaßt ihn ein
Schauer, indem er hereintritt:
vielleicht nur vor der verblühten
Gestalt, die er sieht. Vielleicht aber
fühlt so ein Bürschlein, indem er über
meine Schwelle getreten ist, daß er
damit einen Teil seines Lebens gelassen
hat, unersetzbar.

Ich zog ins Gespräch, ich fragte ihn
nach der kleinen Narbe schräg auf seiner
Stirn, und die Antwort war beinahe
wegwerfend.

Du hast es leicht mit den Frauen,
stellte ich fest, halb fragend, halb im
Scherz. Sein trotziges Schweigen
erfüllte den Raum und kam zu mir,
drängte sich mir unter die Haut und
verschaffte mir Lustschauer, und die
Mutterlinie wucherte. Schon wurde der
Trotz leiser und klang ab, und das
Bürschchen murmelte, Ja, Madame. Mein
Herz gab einen Sprung bei solcher
Anrede, die ihm einer der Älteren unten
im Tal eingeschärft hatte, aber ich ließ
nichts bemerken, wandte mich langsam um
und lächelte in seine Augen und ließ
Zeit vergehen, seine und meine. Er weiß
jetzt, daß er mit allem zu mir kommen
kann, und nur zu mir. Ich entließ ihn
mit einer Handbewegung. Es gibt also
noch alte Bekannte. Ich lächle.

+++

Freilich fällt mir auf, daß er mit den
Tagen ermüdet. Die Größe der Räume, die
schiere Arbeitsmenge ist ihm ungewohnt.
Das Gefühl, niemals weiterzukommen,
erfaßt ihn nach und nach, und ich sehe,
wie er sich zur Wehr setzt, erfolgreich
noch anfangs: er wird sogar fleißiger,
kommt öfter fragen und ist gegen die
Dinge fast zärtlich. Es macht mich
lächeln, die Widerwehr so wie die
Müdigkeit selbst. Ich entdeckte ihn, wie
er mit einem wütenden Schlag eine der
Uhren absetzte, am rechten Platz
allerdings, nachdem er die Kommode
darunter gewischt hatte. Natürlich
mußte ich ihm eine solche heftige
Bewegung in meinen stillen weiten Räumen
verweisen. Er protestierte sogar: Wozu
man denn je so viele Uhren bräuchte.

Ich glaube nicht, daß er auf Antwort aus
war. "Es ist nicht deine Aufgabe, das zu
beurteilen, oder?" sagte ich sehr ruhig.

Er trotzte noch. "Und was soll meine
Aufgabe sein?" fragte er, und wagte es
sogar, mir starr in die Augen zu sehen.

Sie wollen früher oder später wissen, wo
sie stehen, und alle verfallen auf ihre
ganz eigenen, nur beinahe ganz gleichen
Methoden. Ich vermutete mehr, aber
darauf konnte ich jetzt nicht achten;
ich war noch nicht ganz in meiner Alten
Kraft, ich mußte mich darauf
konzentrieren, ihm die Autorität zu
zeigen.

"Das zu tun was ich dir sage," sagte ich
und versuchte, die richtige Mischung aus
Sanftmut und Kälte zu treffen,
Gewohnheit aus uralter Zeit.

Die Mutterlinie war noch nicht
vollständig ausgewachsen. Zu drohen
vermochte ich nicht. Ich schaffte es
aber, ihn vor eine Wahl zu stellen:
Entweder mit mir in die Stadt einkaufen,
oder in der Kammer dort hinten arbeiten,
tageslichtlos.

Man konnte zusehen, wie die
Gedankenportionen in ihre Plätze fielen,
und der Anblick war köstlich. Was sollte
auch schlimm daran sein, mich in die
Stadt zu begleiten? Schließlich brachte
er nur ein leises Ja heraus, nicht aus
Scham, sondern weil er sich hindern
mußte, mir ins Gesicht zu lachen bei
meiner offensichtlichen Fehlrechnung.

"Also", sagte ich aber so vollkommen
ernsthaft, daß er nur an seinem oder
meinem Verstand zweifeln konnte, "ich
habe dich etwas gefragt, und ich erwarte
eine Antwort."

Pause.

"Die Stadt oder die Kammer?"

Ich dachte, ihn erschrecken zu sehen. Es
ging etwas über sein Gesicht, ja, durch
seinen ganzen Leib. Gleichzeitig schien
mir selbst die Wahl, wenn ich sie von
seinem Gesichtspunkt aus dachte, völlig
absurd; lachen hätte ich mögen.

Die Stadt, beeilte er sich nun zu sagen.
Die Stadt.

Gut, sagte ich, die Stadt. Ich rufe dich
dann, wenn wir in die Stadt fahren.
Inzwischen mach hier weiter.

Ich ließ ihn in seinem Irrtum stehen. Er
wußte nicht, was für ein Irrtum es war;
er wußte aber auch nicht, daß mein
Spiel nicht ganz ohne Einsatz war. Ihn
tatsächlich in die Kammer zu bringen,
ist eine Unmöglichkeit, solange dort
noch die Spuren meiner Gefangenschaft
offenkundig liegen, selbst für diese.

Ich glaube übrigens, daß er sich
verliebt hat. Ich glaube, diese Liebe
ist jung - jünger noch als mein
Erwachen. Dieses Stück Wissen ist sehr
nützlich. Betrachtet man es genau, ist
es das Nützlichste überhaupt, immer zu
wissen, was sie im Herz haben, und da
macht die Liebe sie sehr verletzbar.

Dieser braucht gar nicht so viel
Strenge. Sein Trotz ist nur seine
Unsicherheit, und seine Liebe ein
Bindfaden, wie er stärker nicht sein
könnte. Ich habe mir einen Cognac aus
dem alten Kasten genommen, nur einen
Schluck, und habe gekichert, als ob ich
ein junges Mädchen wäre. Ich nahm
später noch einen Schluck, aber der
zählte nicht mehr. Man muß das Alter
ehren und den Staub von der Flasche
nicht wegwischen wollen.
(Diese Nachricht wurde am 03.08.03 um 22:25 von beitlamed geändert.)
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  Re: Junge Liebe Datum:31.10.03 17:31 IP: gespeichert Moderator melden


[ja ich weiß, spät ist es geworden...]

Ich muß uns Zeit schaffen, die Zeit die er braucht um zu begreifen, die Zeit die ich brauche zu wachsen. Indem ich sagte, ich würde ihn rufen, habe ich mich an mein ungesprochenes Versprechen gebunden, der Wirkung ihre Zeit zu lassen. Es macht mich traurig, das zu tun, denn ich verdurste nach dem frischen Leben. Ich muß Kleider besorgen und Schuhe, und sehen, welche Kleider die Frauen jetzt tragen, was ihnen die Mode getan hat, gebracht.

Wenn er mich findet, sieht er mich, die Bürste langsam durchs Haar streifend, vor dem Spiegel. Sein Kompliment, ich sehe jeden Tag jünger aus, ist mehr als das: er ist natürlich tatsächlich verwundert. Und dabei sieht er immer noch eine alte Schachtel und weiß nicht, was alles noch auf ihn zukommt. Ich wende mich gar nicht um, oder nur ganz kurz. Ich gebe ihm knappe Antworten auf seine Fragen und warte ab: das Stückchen Wissen, das ich ihm gab, sitzt scharfkantig in seinem Kopf und juckt mit jeder Bewegung. Gewiß wird das Rucken und Jucken schwächer im Lauf der Tage. Gewiß hat er schon Hoffnung, ich hätte es ganz vergessen, er würde bald wieder festlich seinen Alltag begehen können, der durch diese junge Liebe so aufregend wird auf eine so überraschende Art, gerade für diese Kinder. Es geht darum, den rechten Moment zu erwarten - wenn er gerade daran stößt, die Hoffnung tatsächlich für wahr zu nehmen. Nun, er selbst wird mir anzeigen, wann es soweit ist - er selbst wird das Schweigen zerbrechen und mir den rechten Moment weisen.

Er tat es mit einer Frage: einer Frage, die diesmal tatsächlich eine Antwort erwartete. Er fragte, wann er denn wieder zur Schule gehen werde. Ich fragte zurück, ob er sich denn danach sehne, auf einem staubigen Sessel zu sitzen. "Nein", sagte er, "freilich nicht."

"Komm", sagte ich, "es ist Zeit. Gehen wir in die Stadt."

Also brachen wir auf. Die Sonne stach, aber in der starken Hand des Bürschchens wurde der Sonnenschirm wenigstens nicht schwer. Weit schien sich der Weg zu winden, aber seine jungen Beine trugen ihn verläßlich. Ich sah die Weinberge ohne schützende Glasscheibe und fragte mich, was sie eher schützen sollte, mich oder die Welt. Es war ein versonnener, melancholischer, langsamer Spaziergang, und wir redeten nicht, obwohl wir einander nun doch schon lange kannten. Er begann dann zu schnaufen, und ich ließ uns einige Minuten lang ruhen, er warf sich wie erschöpft in die Wiese, während ich die Welt bis zum Horizont überblickte, wie sie meine war, und wie sich die Dinge verändert hatten, seit ich sie zum letzten Mal sah.

"Sag mal", sagte ich wie aus Zufall. "Der Weg zur Stadt führt doch durchs Dorf, oder?"

Er sah mich an, kurz nur, und da war in seiner Überraschung dieser köstliche Funke Erschrecken, und die Mutterlinie wuchs weiter aus. Ich ließ ihn nicht merken, was ich bemerkte.

"Können wir nicht, irgendwie", stammelte er. "Es gibt andere Wege."

Ich wandte mich ihm zu. "Du genierst dich doch nicht?"

"Nein", beeilte er sich zu sagen und stand auch schon auf und hielt mir den Sonnenschirm hin.

Ich nickte ihm zu, und wir gingen weiter, langsam weiter. Die Wegbiegungen wichen zu einer Zielgeraden, sanft abfallend, und dort unten wartete unser Wagen in rot.

Sie haben jetzt Wagen ohne Zugpferd. Es muß eine hervorragende Welt sein für Tiere, wenn die Maschinen ihnen die Arbeit abnehmen. Aber, dachte ich etwas zerstreut, während ich mir vom Fahrer die Türe aufhalten ließ, wer weiß, vielleicht haben sie die Tiere auch alle abgeschlachtet. So dunkle Gedanken verflogen mir aber sofort, als ich dem jungen Fahrer unter die adrett schwarze Schirmkappe blickte, mitten in unausforschlich dunkle, große Augen.

"Ich hatte nicht gewußt", flüsterte ich belustigt, und beobachtete dabei, daß das Bürschchen sich in der heißen Sonne freute und sehr wunderte mit krausgezogenen Augenbrauen, "daß sie jetzt schon junge Mädchen ans Steuerrad lassen."

Mit einer wunderbar edel angedeuteten Verbeugung öffnete mir die Fahrerin die Tür und erwiderte, leise aber mit fester Stimme: "Sie werden sich wundern, Madame, was junge Mädchen heutzutage alles tun."

"Du sitzt neben mir", bestimmte sie mein Bürschchen, und das war in Wahrheit ein Übertritt, aber ich glitt in die weichen Polster, und die Fahrt begann. Wasfür ein Abenteuer! Der Wind pfiff über uns weg, die Landschaft flog wie gemalt an uns vorbei, und der Motor gab ein Geräusch wie ein wildes, gebändigtes Biest. Wenn ich in den Spiegel blickte, der genau zwischen dem Mädchen und dem Bürschchen hing, fing ich einen kurzen, vorsichtigen Blick auf, der sich dann schnell wieder der Straße zuwandte.

Mein Bürschchen aber, wie er sich wand, wie er sich verrenkte, um einen Blick zu bekommen ohne die Strafe dazu. Es ging mir sogar durch den Kopf, sie könnte es sein, für die der Ärmste entbrannt war.

"Ob es hier in der Gegend wohl Brennesseln gibt?" fragte ich, Blick in den Spiegel.

"Oh ja", sagte sie. "Um diese Jahreszeit werden sie an manchen Stellen fast zwei Meter groß."

Ich drückte meine Bewunderung aus.

"Und Sie kennen solche Stellen?"

"Oh ja, Madame." Ich sah, daß es ihr Spaß machte. Ich sah, daß das Bürschchen sich nicht mehr ganz wohl fühlte.

Ein Blick in den Rückspiegel, ein verständiges Nicken, der Wagen hielt.

"Warum bleiben wir stehen?" fragte er. Die Sache gefiel ihm nicht.

Ich erklärte ihm, es gebe etwas zu erledigen, und er solle nur aussteigen und seine Fragen bei sich behalten. Vor meiner Schülerin wollte ich doch gute Figur machen. Ich merkte wohl, wie er ihr einen erbosten Blick zuwarf. Ich merkte auch, wie sie seinen Blick kalt erwiderte, und mit einem Schritt war ich bei ihm.

Wir ließen ihn vor uns hergehen. Eigentlich hätte ich ihn gerne einfach fortgeschickt und mich mit Margarita in den Schatten gesetzt und geplaudert, es gab über so viel den Bericht einzuholen, aber sie war nicht meine Aufgabe - er wars. Ich mußte mich darauf beschränken, ihre sommersprossige Schulter flüchtig zu berühren. Margarita wußte sehr wohl, daß ich noch schwach war, und ich faßte Vertrauen, daß sie tatsächlich gekommen war, mir zu helfen.

An der rissigen Brücke wandte er sich um. In stiller Übereinkunft hatten wir ihm ein paar Schritte Vorsprung gelassen. Wir ermunternden ihn mit einigen Gesten, und beinahe stolperte er vor Hast, die kleinen Dinge ganz richtig zu machen. Ich sah, daß Margarita ein Kichern unterdrücken mußte. Es war ganz wie früher.

Wir mußten nicht weit gehen. Die Bäume traten vor uns auseinander, die Erde ein herrlich buntes Spiel von Blumen. Ich befahl dem Bürschchen, sich in die Mitte der Lichtung zu stellen. Er protestierte nicht: in ihm rumorte die Verwirrung und zeigte sich auf seinem Gesicht. Ich stand an ihm und sah ihm in die Augen. Ich konnte fühlen, wie ihn meine Nähe nervös machte, und Margaritas Anwesenheit schien seine Lage noch zu verschlimmern.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Margarita sich über die Wiese bewegte. Ich konnte mir denken, was sie vorhatte. Wir hatten immer schon gut zusammengewirkt: wie Schwestern, beinahe.

Ich fragte nach seiner Angst. Er war tapfer, und seine Tapferkeit rührte mich. Er behauptete, keine Angst zu haben, und doch spürte ich sie, wohltuend, stärkend, wärmend, in Wellen in mich eingehen. Lieblich mengte sich der Duft seiner Angst in den Duft, der von der Wiese aufstieg, und ich sog unverschämt von seiner Wange. Mein Mund an seinem Ohr, flüsterte ich ihm diesen einen Befehl zu: "Zieh dich aus", zärtlich fast, und wußte genau, daß ich ein Risiko einging. Ich hatte es nicht zu verhindern gewußt, angeregt durch Margaritas Gegenwart war die Verlockung zu groß gewesen. Widerstand er mir jetzt, hatte ich ihn für immer verloren - da würde es auch nicht helfen, wenn wir ihn zurichteten, daß er für immer sein Maul halten würde, und ich ihn dann zum Sklaven für mein Schloß machte. Dazu war ich natürlich bereit - aber hirnlose Sklaven, die bloß aus Hilflosigkeit dienen, machen nur halb Spaß.

Und in seinem Blick las ich Ungläubigkeit, über den Befehl selbst, über die Lage, in der er sich befand, und vor allem über die Tatsache, daß seine Hände an seinen Hemdknöpfen nestelten.

Erst, als er die Hose herabgelassen hatte, die lächerliche Unterhose aller Welt sichtbar, und ich ein paar Schritte zurücktrat, um seinen Anblick genießen zu können, ging etwas wie ein Schauer durch ihn, und er sah mich mit einer Mischung aus Wut und Entsetzen an, und sagte: "Ich kündige."

Ich hätte in lautes Lachen ausbrechen mögen. Ich fühlte die Kraft aus der Mutterlinie in mir schwingen wie ein riesiges Pendel, und die Jahrhunderte kamen mit aller Gewalt wieder. Meine Hand liebkoste die junge Wange, dann faßte ich ihn unterm Kinn und zwang ihn, mir in die Augen zu schauen.

"Habe ich gesagt, du sollst dich ausziehen? Oder habe ich gesagt, du sollst alles ausziehen, bis auf die Unterhose?"

Sein Blick schwankte an meinen Augen hin und her. Seine Frage stand so klar in seinen Gedanken, daß ich versucht war, sie für ihn auszusprechen: "Wer seid ihr? Oder... was?" Wie in alten Romanen. Tatsächlich begann er zu stammeln, aber ich unterbrach ihn, noch ehe er weit kam: "Ich habe dir eine Frage gestellt. Also, antworte! Das ist nicht so schwer."

Und er begriff.

"Ich soll", setzte er an, schluckte hart, überwand sich. "Ich soll mich ausziehen."

"Und warum tust du dann nicht, was ich dir befohlen habe?"

Sein Blick wurde matt, seine Augen hörten auf, herumzuwandern. Er hatte soeben aufgegeben. Ich atmete auf, zeigte es nicht, aber meine Augen blitzten, und Margarita hatte es sicher bemerkt: Eine Schlacht war geschlagen. Ich konnte die Größe in mir fühlen, und ich sah, als er sich die Unterhose mit einem entschlossenen Ruck vom Leib riß, die gewaltige Erektion. Er wollte sie mit den Händen vor uns verbergen, aber ich brauchte seinem Arm nur einen leichten Druck zu geben, und er verschränkte die Hände hinter dem Rücken - ein wenig Stütze schien er zu brauchen.

Margarita, mit ihren Chauffeurhandschuhen, hielt einen wundervollen grünen Strauß in den Händen. Sie stand hinter den Bürschchen und grinste schelmisch. An seinen feuchten Augen konnte ich erkennen, wie er die Tränen schluckte.

Ich wandte mich ihm noch einmal zu, aus meinem Abstand. "Du hast einen schönen Schwanz. Klein ist er, nicht gerade beeindruckend, aber entzückend. Ob du deine Freundin damit befriedigen kannst?"

Und ich sah, wie er nicht wußte, ob das eine Frage war oder nicht. Ich winkte ab. "Nein, antworte nicht. Wir wissen es ohnehin, und so sehr demütigen will ich dich nicht."

Margarita konnte ihr Kichern diesmal nicht unterdrücken. Ich gab ihr einen schnellen, scharfen Blick. Es war wichtig, daß auch sie wußte, wer die Anweisungen gab.

"Also, warum hast du dich vorhin gefürchtet, daß wir durchs Dorf fahren könnten?"

Dann sagte ich zu dem Bürschchen rehsanft: "Es tut mir sehr leid, daß ich dich bestrafen muß. Es ist nur, damit du ein wenig Benehmen lernst. Weißt du, warum du bestraft wirst?"

Sein Blick wandte sich mir zu und sich wieder ab: Er war darauf konzentriert, die Tränen zurückzuhalten.

Also lauter, weniger sanft: "Weißt du, warum?"

"Nein."

Über seinen Kopf weg nickte ich Margarita zu, während meine Hände sich auf seine Schultern senkten: er brauchte jetzt jemanden, der ihn hielt, soviel war sicher.

Der Schlag kam von links, traf seinen blanken, flachen Hintern und hinterließ, noch während er fauchend über die Haut fuhr, eine schöne Spur auf dem Gesicht des Burschen. Seine Züge verzerrten sich im ersten Schock, mit einiger Verspätung, als das Gift eindrang, schrie er auf. Es war ein unartikulierter Schrei, und instinktiv versuchte er sich von mir loszumachen, aber ich rechnete damit und hielt ihn fest da wo er war.

"Verdammt, was soll..." Mit meinem Nicken ging sein Satz im nächsten Schmerzensschrei unter. Jetzt liefen Tränen über seine Wangen.

"Wir können das abkürzen", sagte ich sanft, ließ mir von Margarita ein Taschentuch reichen und wischte damit seine Wangen ab. "Also, weißt du, wofür das war?"

Er schüttelte den Kopf. Die Angst war so deutlich zu fühlen, daß sie mir beinahe den Atem raubte.

"Soll ich dir helfen?"

Und immer noch viel es ihm schwer, sein Schicksal zu akzeptieren. Er zögerte. Diesmal ließ ich ihm Zeit: Es lag eher daran, daß er die Situation nicht gewöhnt war.

"Ja", brachte er schließlich hervor, und er machte mich stolz: "...bitte..."

"Im Auto", deutete ich an.

"Ja..." Er versuchte, es wie eine Antwort klingen zu lassen, und doch war es eine Frage.

"Was hast du da getan?"

"Ich habe... ich habe..." Er verstummte. Ich nickte. Er schrie auf.

"Ich habe... ich habe..." Ich wandte mich wieder nach Margarita. Seine Stimme überschlug sich. "Nein, bitte nicht!" Er ging in die Knie. Ich konnte seine Hände an meinen Beinen fühlen. "Bitte...!"

Ich trat einen Schritt zurück, und seine Hände gingen ins Leere. Ich machte einen Schritt zur Seite und trat neben ihn. An seinen Haaren hielt ich seinen Kopf in die Höhe, so daß er zu mir aufsehen mußte.

"Auf alle Viere!" befahl ich ihm. "Und jetzt runter mit dem Kopf, sodaß der Kopf schön die Erde berührt. Die Schultern auch runter. Kopf und Schultern..." Ich half ein wenig mit den Schuhen nach. "Ja, genau so. Jetzt noch die Hände auf den Rücken. So. In dieser Haltung wirst du in Zukunft deine Strafen entgegennehmen. Das ist deine Strafhaltung. Dafür, daß du im Auto Fragen gestellt hast, die du nicht zu stellen hattest, zwei Hiebe. Dafür, daß du nicht gewußt hast, was du getan hast, zwei Hiebe. Und für deine Frechheiten hier auf der Lichtung hättest du eigentlich noch viel mehr verdient. Alles das würde ich dir vielleicht sogar noch einmal durchgehen lassen, weil du so jung und hübsch bist und so einen süßen steifen Schwanz präsentiert hast. Du wirst aber lernen müssen, daß ich ein paar Eigenheiten habe, und eine davon ist die, daß ich es partout nicht leiden kann, wenn ein dreckiger kleiner Schwengel wie du eine Frau begehrlich ansieht. Und schön laut mitzählen!"

Jetzt, wo er mich nicht sehen konnte, mußte ich auch grinsen. Manchmal kann ich durchaus pathetisch werden. Die Mutterlinie war endgültig erwacht.

+++

Das Auto, so hieß das, fuhr langsam und ruckfrei an. Das Bürschchen auf dem Beifahrersitz hatte den Blick jetzt vollständig nach innen gekehrt. Es herrschte Schweigen, ich hätte es wohl eisig nennen können, wenn es mich nicht so erhitzt hätte innerlich. Ich wußte, worauf ich zu achten hatte, und im richtigen Moment darauf hinzuweisen, daß hier wohl seine Geliebte wohnte, war nicht sehr schwierig. Er erschrak auch ganz so wie vorgesehen. Daß das Sitzen auf seinem wunden Hinterteil ihm Schmerzen bereitete, war mein Vergnügen zusätzlich zu all dem. Als wir gingen, mein erstes Gewand in dieser Zeit zu kaufen, mußte ich ihn leider aufstehen lassen - aber während meines lustvollen Anproberituals durfte er wieder zu unserem Vergnügen sitzen. Margarita hatte den stummen Auftrag schon längst aufgefaßt, und am Ende, als schließlich einige Stücke den Test bestanden und das Bürschchen seine Strafe wahrlich abgesessen hatte, stand sie stolz an ihrem Wagen, half uns die Sachen zu verstauen und verkündete, als wir wieder bequem oder schmerzlich saßen, einen Namen, der den Jungen dazu brachte, sie mit weit geöffneten Augen anzustarren.

Ich überlegte einen Augenblick. Ich hätte mich über das Bürschchen lustig machen können. Ich hätte meine Macht dadurch ausgedrückt - aber je weniger ich preisgab, was ich vorhatte, desto ausgiebiger würde seine Phantasie wuchern, und das war noch wesentlich mehr wert.
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beitlamed
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  Junge Liebe Datum:31.10.03 17:33 IP: gespeichert Moderator melden


Okay... wer mich kennt, weiß ja schon, was jetzt kommt: Das hier wird langsam - quälend langsam. Dafür sprachlich schön, psychologisch durchdacht und - sagte ich s schon? - quälend langsam. Das war doch, was wir alle wollten, nicht wahr...?

Das Urheberrecht an dem gesamten folgenden Text liegt bei Christian Friedl / beitlamed.

Nachtrag, Halloween 2003:

Diese Geschichte wird wohl nie mehr fertiggestellt. Da hat mir das Leben einfach zu lange dazwischengepfuscht, und jetzt hab ich keine Verbindung mehr dazu... also bitte beim Lesen berücksichtigen!


(Diese Nachricht wurde am 31.10.03 um 17:33 von beitlamed geändert.)
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SKLTeddy
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  Re: Junge Liebe Datum:31.10.03 17:51 IP: gespeichert Moderator melden


Ich habe Deine Geschichte heute gelesen und Sie hat mir sehr gut gefallen, besonders der letzte Teil ist einfach wunderschön geschrieben - mein Glückwunsch!
Gruß Teddy

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