Autor |
Eintrag |
Fachmann
Leipzig
Beiträge: 63
Geschlecht: User ist offline
|
Die bemannte Frau 1
|
Datum:29.06.07 20:37 IP: gespeichert
|
|
Die bemannte Frau
Süddeutschland 1634; Mitten im 30zig jährigen Krieg
Die größten Schlachten waren geschlagen, die größten Feldherren beider Seiten, allesamt tot.
Der Letzte, Wallenstein, fiel vor kurzem durch Meuchelhand.
Deutschland glich einem zerschundenen Leib welchem selbst das Bluten
vergangen, da kein Tropfen zum fließen mehr vorhanden.
Die Städte zählten nicht mal mehr die Hälfte ihrer einstigen Einwohner und das Land lag brach und verkohlt.
Der Bauer, welcher überlebte, und dem man dreimal das Dach über dem Kopf verbrannte und auch das letzte Huhn genommen hatte, war längst selbst in die Wälder gegangen und tat nun ein Gleiches wie die Soldateska.
Er fristete sein dürftig Dasein mit Raub und Mord.
Zerrissen und erschöpft lag die Welt in Trümmern.
Und dennoch fand das Morden kein Ende. Noch immer zogen vereinzelte Haufen umher und suchten zu plündern, wo doch schon nichts mehr zu plündern war.
Und genau ein solch kleiner Haufen machte im Thüringischen, im Fränkischen und Bayrischen von sich reden.
Es waren nur zwei Dutzend. Militärische, oder religiöse Ziele kannten sie nicht, oder nicht mehr. Zu ihnen gehörten Protestanten wie auch Katholiken, Deutsche, Spanier und Schweden. Einst zum teil Feinde, nun Waffenbrüder im Raub.
Bunt gewürfelt auch im Rang und sozialer Abstammung. Vom Kleinadligen bis zum ehemaligen Knecht und doch war jeder gleich.
Ein Unikum in dieser Welt? Vielleicht. Am absonderlichsten jedoch war, ihr freigewählter Anführer war eine Frau.
Im Bayrischen kannte man sie nur unter der Bezeichnung die schwarze Margitta.
Die Franken nannten sie gar Blutgitte.
Beides hatte seine Berechtigung.
Margitta hatte rabenschwarzes Haar und ohne Blutvergießen ging kein Angriff aus.
Aber gar manches über sie, war auch stark übertrieben.
So sprach man von einem wahren Mannsweib was mit übermenschlichen Kräften jeden Gegner nieder machte.
Hätte nur Einer eine wirkliche Begegnung mit ihr überlebt, er hätte anders gesprochen.
Margitta war dreiundzwanzig Jahre alt. Mittelgroß, schlank und man könnte sie fast zierlich nennen.
Sie war eine ausgesprochene Schönheit. Ihr Vater war Schwede, ihre Mutter kam aus dem sonnigen Italien. In ihr vereinte sich das Feuer des Südens mit dem Kalkül des Nordens.
Allein ihr hübsches Antlitz konnte verwirren. Stark im Kontrast zu ihrem schwarzen Haar standen ihre stahlblauen Augen und ihr schon fast wächserner Teint.
Zierliche, zart rosa schimmernde Sommersprossen, gaben ihr einen
Lausbübigen, fröhlichen Ausdruck.
Aber wer sie wahrhaft kannte, wusste, ja sie konnte lustig sein. Sehr sogar. Am meisten aber wenn sie Bauern, oder Bürgern ihr letztes Hemd abpresste, oder das letzte Korn abnahm. Und sie schaffte das, mit ihren ureigensten Mitteln.
Margitta hatte ein untrügliches Gespür dafür, wo es etwas zu holen gab. Genau das, machte auch ihre Vorrangstellung in der Gruppe aus.
Womöglich auch die Konstellation des Haufens selbst. Man lies dem Mädchen die Führerschaft und überbrückte somit Spannungen zwischen Adel und Nichtadel.
Wer weiß?
Fakt war, es funktionierte. Auch wenn schon längst nicht mehr so gut wie vor ein, zwei Jahren.
Aber das lag nicht an Margitta, sondern an der allgemeinen Verwüstung des Landes. Es exsistierte so gut wie kein Bauernhof mehr der noch irgendetwas hergab.
Krieg und Seuchen hatten alles dahin gerafft.
Und dennoch, Margitta fand selbst entlegenste Ansiedlungen. Regelrecht vergessene Orte. Die Bewohner hatte sich meist schon vor längeren in solche Täler geflüchtet, um dort der Soldateska zu entgehen. Was die Heere nicht fanden, fand Margitta.
Doch diesmal, es war der Spätherbst 1634, wurde es eng.
Seit Wochen war man ohne Beute. Die letzten Vorräte gingen zur Neige.
Bricht der Winter über sie, ohne das sie Quartier hatten, würde es gar mancher nicht durchstehen.
Obwohl Margitta nach außen Zuversicht gab, spürte sie im Inneren das nur noch ein Glückstreffer ihnen das Überleben sichern konnte.
Tief war man in den bayrischen Wald eingedrungen. Doch mehr als abgebrannte Gehöfte gab der Wald nicht preis.
Zum Überfluss des Ungemach gesellte sich hinzu, kaum ein Wild lies sich blicken.
Man konnte das Knurren der Mägen regelrecht hören.
Aber es gab auch kein zurück. Wohin auch? Kaiserliche und protestantische Heere hatten meilenweit alles kahl gefressen.
Margitta trieb die Gruppe noch tiefer in den Wald. Ganz nach dem Motto, hob, oder Topp.
Treulich folgten ihr die Männer.
Die Gegend wurde immer unwirtlicher. Schroffe Felsmassive zwängten sie ein und zwangen sie von den Pferden zu steigen, um ihren Weg zu Fuß fortzusetzen.
In Margitta fraß der Zweifel. Dafür hasste sie sich. Was ist, wenn man nichts mehr findet? Kaum auszudenken.
Keiner der Männer ahnte was in der jungen Frau sich abspielte. Und das, war gut so.
Noch immer ging es bergauf. Der Mischwald war längst verknorpelten Fichten gewichen.
Nur ein Hauch von Hoffnung blieb. Man bewegte sich auf einen schmalen, ausgetretenen Pfad. Und wo ein Pfad ist, musste es ein Ziel geben.
Nur wo, blieb die Frage und wohin.
Da setzte auch noch Nieselregen ein. Die ohnehin erschöpften Männer wurden nasskalt durchweicht.
Nebelschwaden senkten sich so tief das man die Wipfel der Fichten nicht mehr erkannte.
Verbissen marschierte man weiter.
Da tauchten vor ihnen, gespenstig anmutend, zwei bizarre Felsen auf.
Der Pfad verlief direkt zwischen ihnen hindurch.
Man hätte es regelrecht für ein Tor halten können. So wirkten die beiden Felsen, rechts und links vom Weg.
Selbst der abgebrühteste Söldner verharrte und sah sich das schaurige Portal stumm an.
Klaus, der Jüngste, kaum 16 Jahre alt, bettete sogar.
Margitta gab ihm einen Stoß, als sie ihn erreichte.
Doch der Junge zeigte zwischen die Felsen.
„Seht Ihr nicht?! Dahinter ist die Welt zu Ende!“
Margitta sah.
Dichte Nebelschwaden verhüllten was hinter den Felssäulen war.
„Dummer Junge! Wir haben den Gebirgskamm erreicht. Da liegt der Nebel eben tiefer. Komm lieber und mach Dir nicht ins Hemd!“
Klaus schritt weiter, aber wiederstrebend.
Auch aus anderer Richtung vernahm Margitta abergläubig Gewäsch.
„Kennt ihr die alten Geschichten?“
„Hier sollen Trolle und Hexen wohnen.“
„Wenn nicht sogar der Gottseibeiuns!“
Um die Männer zu beschämen schritt Margitta entschieden voran.
Nun folgte man ihr durch die Felsen hindurch.
Das Mädchen behielt Recht.
Der Kamm war erreicht und überwunden. Der Pfad wurde abschüssig.
Kaum 100 Schritte weiter trat auch der Nebel seinen Rückzug an.
Der Regen hörte auf. Schwerer, aber befreiender Waldduft bemächtigte sich der Lungen.
Gar mancher belächelte nun sich und seinen eben noch gehegten Aberglauben.
Der Weg wurde immer steiler. Man musste die Pferde am Halfter regelrecht bremsen. Und nicht zuletzt sich selbst auch.
Dafür wurden die Fichten immer schlanker und höher. Es musste einem Tal entgegen gehen.
Gott gebe das da ein Dorf ist.
Die Sonne trat heraus.
Noch immer konnte man nicht aufsitzen. Es war ganz einfach zu steil.
Da wurde der Pfad von einem breiteren Hohlweg tangiert.
Margitta atmete befreit auf.
Mit einer Selbstverständlichkeit, die nur ihr eigen, befahl sie das Aufsitzen.
Schließlich ist ein Hohlweg für Fuhrwerke da. Und Diese fahren nicht sinnlos durch den Wald.
Die Männer ritten an und folgten dem Weg in ausladenden Serpentinen talwärts.
Nach etwa drei Biegungen überquerte man eine flache Holzbrücke die über einen Bach führte.
Margitta lies absitzen. Man musste die Talsohle so gut wie erreicht haben. Die Wegsteigung verflachte und lief auf eine Lichtung zu, die sich hinter den Bäumen abzeichnete.
Vorsichtig näherte man sich Dieser.
Am Waldrain ging man in Stellung.
Tatsächlich war man auf ein Dorf gestoßen. Aber damit nicht genug. Es glich fast einem Wunder. Das Dorf schien vom Krieg nicht mal annähernd angekratzt zu sein.
Kein einziges Gehöft wies Spuren der Verwüstung auf. Alles lag regelrecht idyllisch friedlich. Fast sorglos, ja leichtsinnig grasten Kühe und Schafe. Zwischen den Hütten liefen Hühner und Schweine umher. Als wenn das alltäglich wäre.
Den Söldner musste man nicht sagen dass sie sich leise verhalten sollten. Mit offenem Maul sahen die Mannen sprachlos auf den Ort.
Kaum Einer konnte sich entsinnen solch in den letzten Jahren gesehen zu haben.
Hier musste der Krieg einen weiten Bogen gemacht haben.
Margitta misstraute aber der Ruhe.
Wie konnte man nur so sorglos sein?
In den letzten Jahren hatten sich die meisten Bauern selbst zu Banden zusammengeschlossen. Nicht selten und sie überfielen gar ihrerseits kleinere Militäreinheiten um Beute zu machen.
Aber hier lag ein Bilderbuchdorf.
Es mochten zwanzig Häuser und Hüten sein. Dazu noch eine kleine Kirche im Zentrum. Selbst den Friedhof, der die Kirche säumte, konnte man erkennen.
Margitta macht aber nur einen Menschen aus. Ein alter Mann saß vor seinem Häuschen und blinzelte in die Sonne.
Hinter dem Dorf, etwa eine knappe Meile entfernt, lagen die Felder. Ebenfalls eingebettet in das große, sanfte Tal.
Die meisten von Ihnen lagen schon brach. Nur auf Einem stand noch ein Rest von winterfestem Grass. Doch, als Margitta genauer hinsah, konnte sie erkennen, dass ungefähr ein Dutzend Bauern mit der Schnitt beschäftigt waren.
Der andere Teil der Ernte musste unter den Dächern der Hüten lagern.
Eckbert, ein etwa vierzigjähriger Dragoner, kroch an Margittas Seite.
„Was ist? Wollen wir angreifen?“
Das Mädchen zögerte noch.
Zu unwahrscheinlich dünkte ihr dies Glück.
Hier lag all Jenes vor ihnen, was sie sich erträumten. Nicht nur fette Beute, nein sogar ein Platz zum überwintern.
„Wenn möglich, schont die Bauern! Tote gibt es ohnehin genug und wir können sie lebend mehr gebrauchen.“
„Das bedeutet aber auch mehr Fresser!“
„Ja, aber sieh Dir das an! Hier ist mehr als wir brauchen. Und noch mal solch Glück kann man nicht haben!“
Eckbert wollte schon zurück zu den Leuten, um Margittas Anweisung weiter zugeben, da hielt ihm das Mädchen zurück.
„Warte! Ich umgehe mit vier Mann das Dorf und nehme mich der Feldarbeiter an. Du lässt mir eine Viertelstunde Vorsprung, dann erst greifst Du an!“
Margitta wählte ihre Begleiter, dann schlich man vorsichtig im großen Bogen um die Ortschaft.
Gleichzeitig mit Eckberts Trupp, wollte Margitta die Bauern auf dem Feld überraschen.
Sie wollte so nah heran, wie nur möglich, um nicht schießen zu müssen.
Nicht aus Nächstenliebe, Gott bewahre. Nein, aber ihr Instinkt sagte ihr, wenn das Dorf, solange mit Unentdecktheit und Unversehrtheit dem Krieg trotzte, dann musste es schon etwas ganz Außergewöhnliches sein.
Bis auf einen Steinwurf kam man auch an die Ahnungslosen heran.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von balzer am 30.06.07 um 07:25 geändert
|
|
Fachmann
Leipzig
Beiträge: 63
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:30.06.07 07:19 IP: gespeichert
|
|
Teil 2
Margitta erkannte das es nicht nur Männer waren, die da das geschnittene Heu zu Hauff harkten. Drei, vier junge Weiber waren ebenfalls am Werk.
Man war so nah das man ihre Gesichtszüge ausmachen konnte. Selbst Wortfetzen kamen herüber.
Margitta hörte Scherze.
Aber nichts in dieser Welt ist vollkommen! Als ihr Trupp langsam aus dem Wald kroch, um auch die letzt mögliche Distanz zu verkürzen, lag vor ihnen ein Bach.
Etwa sechs Schritte im Durchmesser. Zu breit um ihn zu überspringen.
Margitta zerbiss einen Fluch auf den Lippen.
Der einzige Vorteil, am gegenüber liegendem Ufer, war das Gras noch nicht gehauen. So konnten die Bauern sie nicht sehen.
Margitta gab ein Zeichen. Ihre Leute robbten weit auseinander.
Es blieb ihnen keine Wahl. Wollten sie erfolgreich sein, so mussten sie durch den seichten Bach bäuchlings kriechen.
Man fand sich notgedrungen mit der Befremdnis ab.
Schon steckte man die Pistolen hinter den Kragen, um das Pulver zu schonen. Zwei Männer lagen schon mit dem Vorderkörper im Bach. Da teilte sich das hohe Gras und ein junges Mädchen erschien auf der gegenüber liegenden Seite.
Sofort ging Jeder in Stellung.
„He Gerta, du denkst wohl wir sind blöd?! So oft wie Du muss Keiner pissen! Du willst Dich doch nur vor der Arbeit drücken!“
Aber die Angesprochene lies sich nicht stören.
Im Gegenteil, sie watete mit ihren nackten Füßen in den Bach, hockte sich hernieder und meinte, während es lustig unter ihr plätscherte.
„Was heißt hier ich drück mich?! Bei mir drückt es, das trifft es wohl eher.“
Dabei wanderte, etwas verklärt, ihr Blick das andere Ufer ab.
Zwei-, ja dreimal musste sie hinschauen, ehe sie es begriff.
Nur wenige Schritt entfernt, lag Klaus mit gezogenen Degen im Morast.
Das Mädchen kreischte auf.
Fast gleichzeitig begann Eckbert seinen Angriff auf das Dorf.
Die Bauern auf dem Feld waren vollends verwirrt. Gerta schrie und südlich, im Dorf, peitschten Schüsse.
Margitta nutzte das.
Sie sprang auf und sprang mit einem Kampfschrei in den Bach. Die Anderen taten es ihr gleich.
Trotz ihrer eigenen Mahnung an Eckbert, die Bewohner zu schonen, tat Margitta ein Gegenteil.
Das junge Weib gegenüber, hatte ihr die Überraschung versaut.
Gerta hatte noch nicht mal die Zeit ihren letzten Tropfen fliesen zu lassen. Da stieß ihr Margitta den Degen zwischen ihre Brüste.
Fassungslos sah die Getroffene auf den tödlichen Stahl, dann auf ihren Busen.
Margitta hatte den Degen in der Wunde schon gedreht, um das Verbluten zu beschleunigen, da erst begriff das Mädchen was ihr geschah.
Ein Schrei rang sich aus ihrem durchstoßenem Brustkorb der dem eines verzweifelndem Tier glich.
Margitta hatte keine Zeit um sich der Todwunden näher zu widmen.
Sie stürmte auf den gemähten Rasen.
Doch die Entfernung zu den Bauern war zu groß.
Reflexartig warfen diese ihre Harken und Sensen von sich und ergriffen die Flucht.
Kurz nur war die Verfolgung. Harnisch und Feuchtigkeit der Angreifer machten einen Wettlauf sinnlos.
Man musste die Burschen entkommen lassen.
Resigniert lies Margitta ihren Trupp stoppen.
„Last sie laufen! Bringt nix!“
Dennoch beschlich sie sofort ein ungutes Gefühl. Mehr als zwölf Mann in unkontrollierbarer Position, das war nicht gut. Aber ändern konnte sie es nun nicht mehr.
Man ging zurück zum Bach.
Die Sterbende war auf die Knie gesunken. Lebte aber noch.
Margitta trat näher . Das todwunde Mädchen presste völlig sinnlos beide Hände auf die Brustwunde. Dabei suppte ihr bereits das Blut aus dem jungen Maul.
Fast schon wie eine gute ältere Freundin legte ihr Margitta die Hand auf die Unterarme und zog ihr die Hände herab.
„Lass gut sein, Kind! So geht es schneller.“
Die Angesprochene hob noch einmal bittend ihren Blick auf ihre Mörderin. Dann versagte ihr die Kraft. Vornüber sackte ihr Oberkörper in den Bach und färbte ihre Umgebung rot.
Margitta nutzte ihr Dahinscheiden um den befleckten Degen im Bach zu säubern. Dann steckte sie ihn zurück in die Scheide.
„Kommt! Wir müssen zurück zu Eckbert!“
Im Gegensatz zu Margitta hatte Eckbert mit seinem Überraschungsschlag enormen Erfolg.
Nicht nur das Dorf war seine. Mit ihm hatte er fast siebzig Seelen genommen.Und noch Eins! Es gab nicht ein Opfer. Allesamt seine Schüsse waren zur Abschreckung in die Luft gegangen. Keinem der Männer, Frauen und Kinder war nur ein Haar gekrümmt. Ängstlich und verschüchtert ließen sie sich in der Dorfmitte wie Vieh zusammen treiben.
Als Margitta hinzu trat, wedelte Eckbert triumphierend mit seiner Reiterpistole.
„Ha, das war ein Kinderspiel! Die tumben Bauern sind ja wie Hühner!“
Margitta konnte hingegen ihr Missgeschick nicht verschleiern.
Nicht nur weil es Zeugen gab, sondern weil militärisch nicht vertretbar.
Etwas missliebig nahm man ihre Ausführung auch auf.
Immerhin waren da draußen ein paar Leute die sich weniger an ihrem Erfolg ergötzten.
Margitta folgte, wie immer in solch Situationen, ihrem Instinkt.
Zu Eckbert gewandt meinte sie.
„Mach den Dorfältesten aus! Ich will mich mit ihm unterhalten.“
Das war kein Problem.
Ein Mann um die fünfzig gab sich zu erkennen.
Margitta wählte die Dorfkirche zum Verhör.
Ihr Gegenüber machte einen beherzten und pragmatischen Eindruck.
Genau das, was Margitta brauchte.
Helden oder gar Märtyrer waren Gift.
Margitta machte auch keinerlei Hell über den Tod des Mädchen. So erfuhr sie das Besagte die Tochter des Schmiedes war.
„Tut mir leid, aber mir blieb keine Wahl.“, vollendete sie ihre Darstellung des Geschehens.
Der Dorfälteste nahm es gelassen entgegen, meinte aber, dass man nun mit Vergeltung rechnen müsse.
Margitta sah es genauso gelassen. Noch nie hatte es ein Sterbender versäumt, solang er Zeit hatte, sie zu verfluchen.
Die junge Frau setzte ihre Trümpfe ein. Sie appellierte an die Verantwortung des Schulzens.Es fruchtete. Der Mann offenbarte alles nur Erdenkbare was Dorf und Bewohner betraf.
Mehr der Taktik halber fragte Margitta nach Gastrecht. Ohne zu zögern wurde es ihr gewährt.
Sie entlies den Schulzen mit dem Hauch der Hoffnung sein Dorf vor Schlimmeren zu bewahren.
Erst als sich der Mann entfernt hatte wurde ihr so richtig gewahr das sie es sogar ehrlich meinte. Das Überleben in diesem Dorf war mehr wert als jede Eroberung.
Margitta begann Pläne zu schmieden über die Wintergrenzen hinweg.
Als Eckbert eintrat und sie direkt ansprach, wurden diese Gedanken getrübt.
„Las uns nehmen was uns gebührt! Dann nichts wie weg!“
Margitta sah auf Eckbert wie auf einen Narren.
„Willst Du in einem Monat etwa den Schnee von den Wurzeln scharren? Nein, Hier sind wir, hier bleiben wir!“
Doch Eckbert war lang genug Soldat um die Gefahr zu sehen.
„Du kannst einen Bauern totschlagen, nicht seinen Schatten! Machen wir das wir wegkommen, solange uns die Zeit bleibt!“
„Nein, wir bleiben!“
„Mensch Mädchen...!“, versuchte es Eckbert auf der Vertrauensbasis.
„Die Leute kennen sich hier besser aus! Wenn die uns den Arsch aufreisen, dann wird es haarig!“
Für Margitta war das kein Argument.
„Wir sind hier, wir bleiben hier!“
Eckbert sah ein dass es keinen Sinn machte. Mit einem unguten Gefühl im Magen schickte er sich drein.
Noch an diesem Tag wurde Gertas Leiche geborgen und unter die Erde gebracht.
Margitta selbst trug Sorge dass es einen einigermaßen würdigen Rahmen erhielt.
Viel zu viel lag ihr an einem Auskommen mit der Dorfbevölkerung.
Dem Schmied selbst, ein Kerl wie ein Baum, bot sie acht Taler. Es war ihr letztes Geld. Wortlos nahm der Mann es entgegen.
Eckbert blieb dennoch bei seiner Skepsis. Er teilte die Wachen für die Nacht in kurzer Folge.
Margitta lies ihn gewähren. Sie selbst hatte im Haus des Schulzen Quartier genommen.
Der Mann teilte sein Heim mit seiner Schwiegertochter, eine Frau in Margittas Alter, und dem vierjährigen Enkel. Sein Sohn war vor drei Monaten gestorben.
Margitta schlief seit Jahren wieder mal in einem Bett.
Als sie am folgenden Morgen erwachte, schwor sie sich, solches nimmer mehr missen zu wollen.
Der erste der zu ihr trat, war Eckbert.
Margitta war noch halbnackt. Die frühe Herbstsonne brach sich auf ihrem festen kleinen Brüsten. Aber das störte Margitta wenig. Mit nur einer knielangen Hose bekleidet, empfing sie den alten Haudegen.
Diesen beeindruckte die nackte Schönheit ebenso wenig wie es Margitta störte. Gähnend pflanzte er sich schräg auf ihr Bett.
„Du bist nicht ausgeschlafen!“, resümierte Margitta.
Eckbert winkte nur ab.
„Kein Wunder. War aller zwei Stunden auf den Beinen, wegen der Wachen.“
„Dein Misstrauen in Ehren. Doch meinst Du nicht auch, dass die entkommenen Bauern lieber ihr Fell in Sicherheit wiegen wollen. Was soll sie veranlassen sich mit uns anzulegen?“
Eckbert legte seinen Hinterkopf auf seine, hinter dem Nacken verschränkten Hände.
„Das Bett hat was für sich.“
„Quatsch nicht! Sag lieber was Dich so drängt!“
Eckbert sah etwas belustigt auf die Anführerrin.
„Du bist der Chef! Sag Du den Männern was sie zu tun und zu lassen haben.“
Margitta hatte so was schon geahnt.
Sie setzte ihren nackten Fuß dem Dragoner auf die breite Brust.
„Keiner rührt mir die Leute an! Kein Raub, gleich gar keine Notzucht, klar!“
Eckbert lächelte zu ihr empor.
„Meinst Du das wirklich? Dann sag es den Jungs!“
„Noch Gestern hat ein Teil von euch Idioten zwei Felsen angebetet. Bring die Spinner auf Vordermann! Nicht lange und der erste Schnee fällt. Kannst ja nebenbei auf die Landeirächer warten!“
Die Zeit ging ins Land. Nichts geschah. Die entkommenen Bauern schien der Wald verschluckt. Das Christfest kam näher.
Ewiglich hatte Margitta es nicht gefeiert. Eigentlich wusste sie nur noch Bruchteile aus frühen Kindertagen. Umso intensiver suchte sie Anschluss an die dörflichen Traditionen.
Selbst Eckbert glaubte nicht mehr an einen Überfall.Die Männer hatten nach Jahren der Hatz und Unsicherheit etwas gefunden, was kein Beutegang ihnen jäh bescherte.
Sie glaubten an so etwas wie Heimat, oder was sie dafür hielten.
Margitta selbst hatte Gefallen daran gefunden etwas zu tun was vordem unmöglich.
Sie trug Frauenkleider. Des Schulzens Schwiegertochter hatte sie ihr geliehen.
Überhaupt verband sie mit der Gleichaltrigen so Manches.
Fast ein Jeder der Männer hatte im Dorf so seine Bindung gefunden. Junge Witwen gab es genug. Der lange Krieg war doch nicht ohne Spuren.
Nur Eckbert schien die Griesgrämigkeit gepachtet zu haben.
Oder war es hellwache Vorsicht?
Der erste Weihnachtstag war angebrochen. Margitta hielt sich an den hiesigen Brauch und machte die Runde durch das Dorf. Jedem der ihr gegenüber trat legte sie ihre Hände auf die Schulter und wünschte ihm für die Zukunft das Allerbeste.
Selbst dem Schmied.
Seltsam, als sie ihm die schmalen Hände auf die breiten Schultern legte raunten seine Lippen.
„Du siehst aus wie sie “
Margitta sah darin nur den Schmerz des Vaters, keine Ahnung, oder gar Drohung.
Ein unverzeihlicher Fehler.
Das Neujahrsfest war gegangen. Noch immer lag der Schnee hüfthoch. Gemeinsam mit Margitta war fast Jeder auf Friedenskurs.
Einzig und allein Eckbert blieb Opfer seines Misstrauens.
Langsam taute der Schnee. Trotz ihrer teilweisen Gegensätzlichkeiten wusste Margitta was sie an Eckbert besaß. Es war eine helle Spätwinternacht, als sie Eckbert zu einem Ausritt bat.
Man war eine knappe Stunde vom Dorf entfernt.
Margitta bekniete faktisch den alten Waffenfreund seine Befremdung fallen zu lassen. .
Eine Weile sah sie der alte Soldat eindringlich an.
„Was ist nur aus Dir geworden?! Du warst mein bester Kommandeur! Aber heut und hier bist Du nicht besser als Tilly vor Großenhain! Mensch Mädchen, man lullt uns ein, und Du merkst es nicht! Lieber heut als Morgen, werden uns diese Bastarde die Kehle durchschneiden.“
Margitta sah es wirklich anders. Irgendwie glaubte sie an ihre Idylle.
„Die Menschen sind gut! Du musst sie nur wollen!“
„Nein Mädchen! Du bist nicht mehr frei. Gib mir den Abschied! Ich will weg. Das ist nicht meine Welt.“
Margitta tat es, obwohl es ihr schwer fiel.
Eckbert reichte ihr noch die Hand.
„Du sollst nimmer sagen das ich Dich im Streit verlies! Aber das ist mir zu haarig.“
Als Eckbert von dannen ritt wurde Margitta etwas schwer ums Herz. Zu oft hatte man sich gegenseitig vertraut. Dort ritt ein Teil von ihr.
Das Eckbert nur eine Viertelstunde Ritt später nicht mehr lebt, konnte weder sie, noch sonst Einer ahnen.
Eckbert hasste Abschiede. Deshalb ritt er schnurgerade in den Wald und wollte hoch über den Kamm.
Auf keinen Fall noch einmal zurück ins Dorf.
Ein Fehler wie sich herausstellte.
Eckbert sah noch den Schatten eines Menschen über sich im Baumwipfel. Da schlug auch schon ein Armbrustbolzen dumpf durch seinen Brustharnisch und tief in seinen Leib.
Ohne einen Laut kippte der alte Haudegen aus dem Sattel.
Er konnte noch die sich nähernden Schritte wahrnehmen und den Mann der sich mit einem Schwert über ihn stellte.
Dann umfing ihn die Nacht.
Das Frühjahr kam und verwandelte das Tal in ein kleines Paradies.
Dicht an dicht, wie gesät, reihten sich farbenfrohe Frühlingsblumen.
Nun kam aber auch der Tag wo es etliche der Kriegsleute nicht mehr hielt in diesem beschaulichen Tal.
Man bat Margitta um eine Unterredung.
Im Haus des Dorfältesten trat man zusammen.
Man machte wenig Hehl um das Anliegen.
Margitta war zwar gar nicht begeistert das man die liebgewordene Geborgenheit aufgeben sollte, wusste aber, wenn sie sich entgegenstellt würde die Gruppe zerbrechen.
Deshalb bat sie um Ruhe.
Margitta unterbreitete den Männern ihren Plan.
Ja auch sie wollte wieder reiten, aber weshalb das Dorf deshalb aufgeben?
Machte es nicht Sinn den Ort als sichere Basis und Unterschlupf zu erhalten und gleichzeitig auf Beutezug zu gehen.
Den meisten der Männer war das einleuchtend. Gar Manchen fiel ein Stein vom Herzen, weil auch sie den Zerfall der Gruppe befürchteten.
„Wir müssen nur eine kleine Besatzung hier lassen. Faktisch als Schutz für das Dorf.“
Margitta sah in die Runde.
„Vier bleiben zurück, die restlichen Zwanzig reiten mit mir. Gibt es Freiwillige?“
Betreten sah Einer zum Anderen.
Da meldete sich Klaus.
Margitta klopfte ihm auf die Schulter.
„Und mit Dir bleibt Siegwart, Veit und Christian.“
Noch, ehe die Genannten protestieren konnten fügte sie an.
„Kuriert ihr euere Wunden vom letzten Jahr richtig aus. Ich werde euch im Beutegang gleich stellen! Mein Wort drauf!“
Man akzeptierte.
Am Tag darauf unterbreitete man es auch den Dorfbewohnern. Dann lies Margitta aufsitzen.
Margitta war nun wieder Jene die sie bis zum letzten Herbst immer war. Die schwarze Margitta.
Wenn Einer gemeint hatte das die junge Anführerin in den Wintermonaten bequem geworden wäre, der sah sich nun getäuscht.
Ganz im Gegenteil. Margitta tobte sich förmlich aus.
Auch schien ihnen in diesem Sommer das Glück mehr wie hold zu sein.
Vom Mai bis Anfang September machte man fast wöchentlich einen fetten Fang. Wie viele dabei über ihre Klinge sprangen, konnte Keiner sagen. Wer auch sollte sie zählen.
Aber auch Margittas Trupp musste Verluste hinnehmen. Einer fiel im Juli, als man ein Dorf nahm. Und Zwei kamen ums Leben, als man unerwartet auf marodierende Schweden stieß.
Mitte September entschied man sich ins heimatliche Tal zurück zukehren.
Da das zusammen Geraubte eines kleinen Trosses bedurfte kam man nicht allzu schnell voran.
Margitta entschied sich zwei Männer ins Dorf zu senden um ihre Ankunft an zu kündigen.
Die Bewohner sollten sich schon ein wenig auf die nahende Beute freuen.
Am liebsten hätte sie Eckbert damit beauftragt. In solch Augenblicken vermisste sie ihn wirklich. Nun, sie schickte die beiden Tenckes. Zwei Brüder, einst kaiserlich ungarische Husaren. Die Beiden waren nicht tot zu kriegen. So wie der Eine hieß, sah der Andere aus. Allein mit ihrer Hilfe hatte sich so manches Scharmützel zu ihren Gunsten entschieden.
Sie gab ihnen mit auf den Weg das es wohl noch eine Woche dauern könnte, ehe auch sie eintreffen.
Aber bei dieser Woche blieb es leider nicht. Regen setzte ein, ja regelrechte Wolkenbrüche. Nur mühsam kam man mit den Fuhrwerken voll Beute voran.
Auch konnte man wegen ihnen nicht querfeldein reiten, sondern musste sich an die Hohlwege halten.
Es mochten vielleicht noch zwei Tagesmärsche bis zum Tal sein, da wurden ihnen die Fuhrwerke fast zum Verhängnis.
Der Regen hatte am Vortag ausgesetzt. Trotz der strahlenden Spätsommersonne standen aber die Pfützen fußhoch in der ausgefahrenen Rinne des Hohlweges und zwang sie immer wieder vom Pferd zu steigen und mit in die Speichen zu greifen.
Auch Margitta tat es. Sie war sich für solch tun nicht zu schade. Der Schlamm an ihrem Lederwams war Zeugnis für manches Loch im Weg.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von balzer am 30.06.07 um 07:28 geändert
|
|
Zwerglein |
|
Sklavenhalter
Baden - Württemberg
alles kann - nichts muss
Beiträge: 2584
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:30.06.07 16:41 IP: gespeichert
|
|
Hallo balzer,
Dein Anfang ist schon mal ganz gut.
Die Dorfbewohner, und die in den Wald geflüchteten, werden an den vier Besatzern fürchterliche Rache nehmen.
Ob die vier Besatzer, und die zwei Boten, überhaupt noch am leben sind ist fraglich.
Margitta muss jetzt aufpassen das sie, mit dem Rest der Mannschaft, nicht in einen Hinterhalt gerät.
Armbrüste machen keinen krach, und sind somit schlecht zu orten.
Der Überraschungsmoment dürfte auf der Seite der Dorfbewohner sein.
-----
-----
Gruss vom Zwerglein
|
|
Fachmann
Leipzig
Beiträge: 63
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:30.06.07 18:13 IP: gespeichert
|
|
Teil 3
Wieder war eins der Räder in solch Loch geraden.
Margitta, die daneben ritt, sprang aus dem Sattel und griff zu.
„Martin komm, hilf mir!“, rief sie dem nächstbesten Reiter zu.
Der Angesprochene sprang ebenfalls ab und eilte zu ihr.
Kurz vor dem gehandicapten Wagen, stolperte er und fiel gegen das Rad.
„Du Dussel! Du sollst mir helfen und nicht mit der Fresse in den Schlamm springen!“
Schimpfte Margitta. Sie hätte sogar ein paar deftige Brocken nach gelegt, da wunderte sie sich über den seltsamen Gesichtsausdruck des jungen Mannes.
Martin sah sie mit großen erschrockenen Augen an. Dann begann sein Unterkiefer zu zittern. Einen Augenblick später strömte hellrot Blut aus seinem Mund.
Als er vorn über fiel, sah Margitta der tiefsitzenden Armbrustbolzen zwischen seinen Schultern.
Aber noch, ehe sie Alarm schlagen konnte peitschten Schüsse.
Binnen Sekunden lag der Trupp in Deckung.
„Woher kam es?“, fragte Friedwart, ein Schlesier um die Dreißig.
Margitta sah sich um.
„Da drüben! Zwischen den Fichten hängt der Pulverdampf.“
„Aber links auch!“ Friedhelm zeigte auf die andere Wegseite.
„Nimm Du Dir noch Zwei und mach Dich dorthin! Ich übernehme die rechte Seite.“
Während der größere Teil der Truppe in Stellung verblieb, robbten drei Mann nach links und Drei nach rechts in den Wald.
Vorsichtig schaute Margitta sich um. Die Stelle von der geschossen sein musste, hatten sie erreicht. Nichts und Niemand war zu sehen.
Den Degen und die Pistole in der Hand, richtete Margitta sich auf.
Aber nichts geschah. Die Umgebung war wie ausgestorben.
Wer auch immer sie angegriffen hatte, er war geflohen.
Margitta trat zurück auf den Hohlweg. Auch Friedhelms Trupp musste erfolglos die Suche abbrechen.
„Hast Du was entdecken können?“
Friedhelm hielt ihr einen Dolch unter die Nase.
Margitta erkannte ihn sofort.
„Das glaub ich nicht! So was tut er nicht!“
Auch Friedhelm kannte den Besitzer des Dolches. Es war Eckberts Waffe.
Aber im Gegensatz zu Margittas erster böser Ahnung, kam Friedhelm eine Zweite
Eine nicht weniger beunruhigende.
„Wer sagt denn das es Eckbert war? Womöglich kann der gute Junge schon längst nichts mehr tun!“
Aber momentan blieb das ein unlösbares Rätsel. Die Folgen des Überfalls hingegen nicht.
Außer Martin hatte es noch Zwei weitere erwischt.
Margitta ereilte ein ungutes Gefühl.
Nicht nur der drei Toten halber. Ein Rückhalt so nah an ihrem Tal! Was ist, wenn noch Andere in der Zwischenzeit es entdeckt haben? Nicht auszudenken.
Sie trieb ihre Leute zur Eile. Gleichzeitig schwärmte man aber im Vorfeld rechts und links vom Hohlweg durch den Wald. Noch einmal wollte man es dem feigen unsichtbaren Feind nicht so leicht machen.
Aber es tat sich nix.
Jäh näher man dem Tal kam umso vorsichtiger wurde man.
Als man am Fuß des zu überwindenden Berges stand, lies Margitta den Tross mit acht Mann Bewachung zurück. Der Rest folgte ihr, mit blanker Waffe, zu Fuß.
Der Kamm wurde erreicht und überwunden, ohne Vorkommnisse.
Als man abstieg nutzte man jeden Strauch als Deckung.
Dann lichtete sich der Wald. Wie einst bot sich ein Anblick des Friedens.
Scheinbar unberührt breitete sich das Dorf vor ihnen aus. Die dahinter liegenden Felder und Wiesen schmiegten sich in den satten Farben des Altweibersommer.
Über eine Stunde lies Margitta die Männer auf Lauer liegen.
Hin und wieder betrat einer der Dorfbewohner die Strasse. Margitta erkannte einen Jeden.
Schon wollte sie das Kommando zum Aufbruch geben, da deutete Friedhelm mit seiner Degenspitze auf ein Gebüsch unten am Bach.
Margitta sah genauer hin.
Tatsächlich bewegte sich dort etwas.
Man konnte aber nichts groß erkennen.
Mit Friedhelm zusammen, kroch sie auf den Bach zu.
Als man ihn erreichte, bog Friedhelm vorsichtig mit dem Degen das dichte, lange Gras auseinander.
Halb sitzend, halb liegend und blutüberströmt bot sich ihnen der grauenvolle Anblick eines der Tenkesbrüder. Man hatte ihn förmlich abgeschlachtet, oder es zumindest versucht. Noch lebte er. Zitternd versuchten seine Hände etwas von dem labenden Nass zu erhaschen, in Welchem er lag.
Als er Margitta erkannte, versuchte sich ein erleichtertes Lächeln auf seinen blutverkrusteten Lippen.
Die junge Frau kroch neben ihm. Kraftlos sackte ihr sein Oberkörper in den Arm.
Margitta übersah schnell seine Wunden. Ein Wunder das der Ungare überhaupt noch lebte. Zahllose Stiche und Hiebe bedeckten seinen Leib. Keine Körperstelle die nicht irgendetwas abbekommen hatte.
Er versuchte ihr etwas zu erzählen. Aber ein fürchterlicher Hieb quer über seinen Mund, hatte alle Vorderzähne zersplittern lassen. Der todwunde Mann sabberte mehr, als er sprach.
Dennoch verstand Margitta. Was sie hören musste, zerstörte ihr harmonisches Gefühl für dies so friedliche Tal.
Keiner, der von ihr Zurückgelassenen, war noch am Leben. Auch nicht mehr sein Bruder. Die Dörfler hatten alle erschlagen.
Noch einmal stöhnte der Ungare im Schmerz auf, dann sackte er zusammen. Margitta tat ihm den letzten Freundesdienst und schloss dem Waffenbruder die Augen.
Eine Zeit lang blieb sie, den toten Kameraden im Arm, so liegen.
Nun stand für sie außer Zweifel das auch der letzte Angriff mit dem Dorf zu verbinden war.
Es fiel ihr zwar schwer sich von ihren Illusionen zu trennen, aber sie tat es. Den Platz den dieses Gefühl freigab in ihrem Herzen, bevölkerte postum reiner tödlicher Hass. Diese hinterhältigen Bauern hatten sie mehr an Kameraden gekostet, als alle Beutezüge zusammen genommen.
Mit versteinertem Gesicht trat sie den Rückzug an.
Die ihr zur Verfügung stehenden Kräfte reichten nicht aus um das Dorf zu bestrafen. Sie lies die restlichen Leute rufen. Scheiß auf die Beute. Der Feind trug keinen Harnisch, sondern Bauernrock.
Wer Margitta nur ein wenig kannte, wusste was dem Dorf jetzt bevor stand.
Niemand, weder Weib, Kind noch Mann hatte eine Chance auf Gnade.
Mit völliger Ruhe, Jene vor dem Sturm, band sich die junge Anführerin ihr langes schwarzes Haar zum Pferdeschwanz. Vor ihr ausgebreitet, glänzten die blanken Waffen.
Friedhelm tat es ihr gleich und zog seinen Degen über den mitgeführten Wetzstein.
Dabei immer einen Blick nach unten auf dem Dorf.
Keiner der dort wohnenden hinterhältigen Ratten ahnte das seine Zeit auf dieser Welt sich ihrem Ende nähert. Selbst der Alte vom letzten Jahr, räkelte sich wieder vor seiner Hütte als wenn er morgen auch noch dazu Zeit hätte.
Friedhelm genoss dieses Gefühl. Es war irgendwie Gott gleich. Er liebte es die Zeit davor so weit wie möglich zu dehnen. Danach ging ohnehin Alles viel zu schnell. Ja dann, war alles wie im Rausch. Nur hier und jetzt hatte man die Gelegenheit richtig zu genießen. Und je ahnungsloser sich das Opfer gab, umso inniger das Gefühl der Macht. Am liebsten hatte es Friedhelm, wenn der Gegenüber sich überheblich und arrogant gab. Es also bis zum bitteren Schluss gar nicht begriff, was ihm ereilte. Das war der Zucker auf dem Kuchen.
Es gab so manche Situation in seinem Leben, wo er sich so was im Nachhinein erträumte.
Es bedurfte nur weniger Handzeichen seitens Margittas an ihre Leute, damit Diese die nötigen Positionen bezogen. Viel zu gut war der kleine militärische Haufen aufeinander abgestimmt.
Kurz darauf befand sich das Dorf im Tal in einer tödlichen Umklammerung.
Margitta nickte Friedhelm zu.
Des Mannes Gesicht überflog ein böses Lächeln, dann kroch er im Schutz des hüfthohen Grases Richtung Dorfinneres.
Er kam dem vor sich hindösenden Alten bis auf Steinwurf entfernt heran.
Friedhelms Hand fuhr langsam zum Stiefelschaft.
Während er das Wurfmesser nach vorn brachte, lies er den Mann keine Sekunde aus den Augen.
Kurz blitzte es im Halbbogen, in der Sonne, da drang dem Alten die breite Klinge auch schon mit einem dumpfen Geräusch bis zum Schaft in die Brust.
Den Getroffene warf die Wucht des Einschlags ein Stück nach hinten.
Völlig ungläubig sah der Alte an seinem Leib herab.
Er konnte gerade noch begreifen was das Schicksal ihm zudachte, da brach auch schon ein Schwall dunklen Blutes aus seinem Mund.
Ein verschluckendes Röcheln entrann ihm noch, dann kippte er leise auf die Seite.
Friedhelm winkte nach hinten.
Der Sturm brach los.
Der größte Teil der Söldner stürmte mit blanker Waffe und lautem Geschrei ins Innere des Dorfes.
Drei Musketenschützen verblieben jedoch in ihrer Stellung.
Ein Teil, der völlig überraschten Dörfler lief aus den Hütten, um zu erspähen was geschieht.
Fast Jeden ereilte der Tod.
Degen, Dolche und Spieße wüteten in ihren Reihen.
Weder Frau, noch Kind, schon gar nicht den Bauern selbst, wurde Pardon gewährt.
Mancher, welcher schnell die Situation durchschaute, versuchte sich Richtung Felder zu retten. Doch hier passten die Musketiere auf.
Nicht Einer schaffte es nur bis zum Rain.
Margitta wütete wie von Sinnen.
Was ihr vor die Klinge kam war verloren.
Ein junger Bursche, Margitta entsann sich noch das es wohl der Sohn des Pfarrers war, sah die Herbeistürzende noch mit großen ängstlich, fragenden Blick an. Da zog ihn Margitta auch schon die scharfe Degenklinge quer über seinen Hals.
Sofort stürzte das Blut aus seiner Kehle. Verzweifelt suchte der Junge es noch mit seinen Händen zurück zuhalten. Indem er sie sich auf den Hals presste. Doch vergebens.
Margitta registrierte noch wie ihr Opfer röchelnd in die Knie sank, da tauchte vor ihr schon die 23zigjährige Tochter des Müllers auf. In ihrem Arm, vor die Brust gedrückt, ihr neugeborenes Kind.
Im letzten Augenblick wollte die junge Frau Margitta noch mit einem Ausfallschritt ausweichen.
Margitta warf den Degen von der rechten Hand in ihre Linke und stieß zu.
Der schlanke Stahl durchdrang den Säuglingsleib und durchbohrte die Brust der Mutter.
Margitta belies die Waffe in beiden Sterbenden. Sie hatte keine Zeit sie aus den Leibern zu ziehen.
Mit Langdolch und Pistole stürmte sie weiter.
Nach etwa einer Viertelstunde lagen an die vierzig Dorfbewohner in ihrem Blut.
Schwer atmend, sah sich Margitta um.
Das waren bei weitem noch nicht Alle.
Friedhelm stürmte als Erster in eins der Häuser. Kurz darauf vernahm man einen Schuss.
„Treibt den Rest in die Kirche!“, befahl Margitta.
Die Söldner taten was sie verlangte.
Größtenteils waren es nun nur noch Frauen, Kinder und Alte deren man habhaft wurde.
Immerhin auch noch mal gut Zwanzig Menschen.
Unter ihnen der Dorfälteste und seine Familie.
Margitta befahl den Mann zu sich.
Seine Schwiegertochter wollte ihn noch zurückhalten. Doch der Alte lehnte stolz ab und trat vor die Anführerin.
„So also dankst Du mir den Schutz welchen ich euch gewährte?! Sieh hin!“
Margitta wies auf die Leichen und Sterbenden.
„Das ist der Lohn für Verrat und heimtückischen Mord! Und noch eins las Dir gesagt sein. Das war noch lange nicht Alles!“
Mit versteinertem Gesicht sah der Schulze auf das Blutbad.
Fast tonlos presste er hervor.
„Was habt Ihr vor? Uns alle töten?“
„Verdient habt ihr es! Aber vielleicht lasse ich ja doch Gnade vor Recht ergehen. Wenn ihr mir die Mörder meiner Männer ausliefert.“
Auch Margitta war klar, das es die Frauen und die Handvoll Männer nicht gewesen sein können. Nun schenkte sie den mahnenden Worten ihres alten Kampfgefährten Eckbert doch Glauben.
Dahinter konnten nur jene Männer stecken welche ihnen einst auf den Feldern entkommen waren.
Und weder unter den bereits Gemordeten, noch unter Denen in der Kirche konnte sie diese Leute entdecken.
Doch der Schulze schwieg.
„Na gut! Wie Du meinst, Du hast es so gewollt!“
Margitta beriet sich mit ihren Leuten.
Dicht aneinander gedrängt, die Augen voller Furcht auf das was ihrer harrte, sahen die Dorfbewohner aus der weit offenen Kirchentür auf den Dorfplatz und die Marodeure.
Und sie sollten Einiges zu sehen bekommen.
Nach kurzer Beratung machten sich einige Söldner auf dem Weg in die Hütten.
Sie kehrten mit verschiedenem Hausrat zurück. Stühle, Bänke, Tische und anderem Ramsch.
Die Verängstigten konnten sich jedoch nicht erklären was die Mörder dazu trieb diese Gegenstände im Halbrund des Dorfplatzes auf zu stellen.
Lange jedoch lies man sie nicht im Ungewissen.
Ein paar der Söldner kamen in die Kirche und schleiften wahllos Sieben von ihnen mit sich auf den Platz.
Dort wurden den Sieben, es waren zwei ältere Frauen und fünf Junge, die Kleider vom Leib gerissen.
Eine Jede von ihnen kam auf ein anderes Möbelstück.
Drei kamen nackt, mit weit gespreizten Schenkeln auf Stühle. Zwei mussten bäuchlings auf Tische und die anderen Beiden zwang man mit dem Rücken auf die flachen Bänke.
Jeder von ihnen wurden die Glieder mit Stricken gebunden.
Margitta trat vor das Kirchenportal.
„Seht jetzt genau zu! So wie wir mit den sieben Weibern verfahren, wird es Jeder von euch ergehen. Es sei denn, ihr liefert uns die Mörder aus.“
Dann gab sie ihren Männern ein Zeichen.
Das große Foltern begann.
Den beiden alten Frauen, welche man neben einer Jungen auf Stühle gesetzt, legte man Holzscheite unter die bloßen Sohlen. Diese entzündete man.
Kurz darauf kreischten die beiden Gefolterten um die Wette.
Ein Henker nahm sich der Jüngeren an, die auch einen Stuhl ritt.
Er stellte sich seitwärts zu ihr und schlug ihr mit einer dünnen Haselrute auf die Innenseiten ihrer weit geöffneten Schenkel.
Das Mädchen heulte bitterlich.
Schon nach wenigen Hieben prangten deutlich rote Striemen.
Der Soldat schlug ihr gar, hin und wieder, direkt zwischen ihre Liebesspalte.
Ähnlich erging es den Beiden auf den Tischen. Diese drosch man mit Reisigbüscheln über Schultern, Rücken, Gesäß und Schenkel.
Eine der Beiden war noch ein halbes Kind. Keine 17 Jahre alt.
Doch das beeindruckte ihre Henker keineswegs. Von zwei Seiten geißelten zwei Söldner den schmächtigen Leib der Nackten.
Den beiden Mädchen auf den Bänken harrte ein anderes Los. Auch wenn, kein Besseres.
Ihnen zwang man riesige Trichter in den Mund und goss ihnen Literweise in den Magen, was ein paar Andere aus der Jauchengrube des Dorfes herbei schleppten.
Schon wenig später begannen sich die sonst so flachen, nackten Bäuche zu
wölben. Dabei tanzten ihnen verspielte Sonnenkringel auf der schweißnassen Haut.
|
|
Zwerglein |
|
Sklavenhalter
Baden - Württemberg
alles kann - nichts muss
Beiträge: 2584
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:01.07.07 00:14 IP: gespeichert
|
|
Wie ich vermutet habe, sie kamen in einen Hinterhalt.
Doch die Rache Margittas ist fürchterlich.
Aber leider kann ich mich mit der Geschichte, wo aus Rache Kinder und Babys ermordet werden,
im freien Bereich nicht mehr identifizieren.
Ich bin für das verschieben in den geschlossenen Bereich.
-----
-----
Gruss vom Zwerglein.
|
|
Fachmann
Leipzig
Beiträge: 63
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:01.07.07 08:55 IP: gespeichert
|
|
Teil 4
In kürzester Zeit hatte sich das einst so friedliche Tal in eine Hölle verwandelt.
Schmerzensschreie paarten sich mit dem belustigtem Gegröle der Henker, dazu das laute weinen der anwesenden Kinder in der Kirche.
Die beiden Alten auf den Peinstühlen, hatten ihre Verschwiegenheit mit dem Leben bezahlt.
Man löste ihre Stricke und kippte sie von den Stühlen.
Noch immer kreischte die Junge auf dem dritten Stuhl wie besessen. Ihre Schenkel hatten die Haut eingebüßt. Man geißelte das rohe Fleisch weiter.
Da schleifte man zwei weitere Weiber aus der Kirche auf die frei gewordenen Stühle. Auch ihnen wurden die nackten Sohlen gesengt. Neben ihnen die Leichen der beiden Alten.
Die Ausgepeitschten von den Tischen durften sich von der Peinstatt erheben. Mussten dafür aber mit ihren wundgestriemten Rücken die Plätze mit den Mädels auf den Bänken tauschen.
Diese wiederum kamen auf die Tische. Allerdings mussten sie sich dort auf ihre Rücken legen und ihre aufgeschwemmten nackten Bäuche den grausamen Rutenbündeln dar bieten.
Schon nach wenigen Streichen auf die gewölbten Mädchenbäuche begann das große Kotzen und Scheißen.
Bei all diesen Torturen lies Margitta die junge Schwiegertochter des Schulzen nicht aus den Augen. Irgendwie hatte sie etwas Verdächtiges an sich. Zuerst schob Margitta die sichtbare Nervosität der jungen Frau dem Umstand zu das ihr vierjähriges Kind sich schutzsuchend und ängstlich an sie drückte.
Doch hin und wieder schielte die junge Frau auffällig zum Dachboden einer Hütte.
Ein markerschütternder Schrei lies selbst Margitta erblasen.
Das siebzehnjährige Mädchen auf der Bank hatte ihren Geist aufgegeben als ihr einer der Henker, nachdem man auch ihr den Bauch mit Jauche gefüllt hatte, eine Fackel an den Schoß hielt.
Man warf sie ab und zwang eine neunzehnjährige Blondine aus der Kirche auf die Bank.
Margitta lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zur Schwiegertochter des Dorfältesten. Da geschah es wieder.
Das Mädchen sah empor zu dem Dachstuhl.
Margitta winkte Friedhelm zu sich.
„Geh doch mal dorthinauf und schau nach was da ist!“
Friedhelm tat wie ihm geheißen.
Sofort wurde Margitta in ihrem Argwohn bestätigt. Die junge Frau wurde sichtlich aufgeregter als sie Friedhelm in die Richtung gehen sah.
Und sie hatte Recht.
Friedhelm kehrte zurück mit einem verwundeten jungen Mann.
„Hatte sich da oben versteckt. Woher ahntest Du es?“
Margitta quittierte Friedhelms Frage mit einem Lächeln.
„Nenn es weiblichen Instinkt.“
Friedhelm zuckte mit den Schultern.
„Ach so! Was sonst? !“
Wieder nahmen die Schmerzensschreie auf dem Platz zu. Man war übergegangen zwei der Frauen auf den Stühlen mit Schwefelkerzen die Brüste zu sengen.
„Na mein Süßer, würdest Du die Güte haben uns Deinen bestimmt sehr reizvollen Namen zu nennen.“
Dabei griff Margitta den Verletzten erst an die Hose und dann, als er keine Anstallten machte zu antworten, an seine Wunde. So das er aufschrie.
„Tut wohl weh?“
Doch der junge Mann schwieg. Margitta konnte trotzige Wut in seinen Augen erkennen.
Aber das beeindruckte sie wenig.
„Na wenn Du nicht mit mir reden willst, vielleicht tut es Jene da!“, Margitta zeigte auf des Schulzens Schwiegertochter.
Aber das weitere Verhör ging im wüsten Gekreisch der Gefolterten unter.
Einer Jeden der gefolterten Unglücklichen sengte man Brust, Bauch, ja selbst die zarten Gebiete zwischen ihren Schenkeln, mit Kerzen, oder Kienspänen.
Margitta gebot Einhalt.
Sofort stellte man das Martern ein.
Nur noch das Röcheln und Wimmern der Gepeinigten war zu hören.
„Bringt Jene her!“
Man schleifte des Schulzens Schwiegertochter vor Margitta.
„Mama, Mama bleib bei mir!“, rief das Kleine.
Doch ein Söldner stopfte ihm den Mund.
„Nein, nicht! Marina kann nichts dafür!“
Endlich hatte der junge Mann doch noch den Mund aufgemacht.
Margitta quittierte es mit einem siegessicheren Lächeln.
Sie sah sich das Mädchen an.
Ein wahrlich hübsches Kind. Lange dunkle Locken, groß, schlank, wohlgeformt.
„Du bist also Marina! Sag, was verbindet Dich mit Jenem da?“
Aber auch die junge Frau erwies sich als verstockt. Sie presste die schönen, vollen Lippen fest aneinander. Lieber hätte sie sich die Zunge abgebissen als zu
antworten.
„Na gut! Das Spiel geht also weiter.“
Margitta lies den Platz von den anderen Opfern räumen. Die Meisten waren ohnehin schon dem Tod näher als dem Leben.
Dann schleifte man Marina und den fremden jungen Mann ins Zentrum.
Margitta wand sich dem Kirchenportal zu. Dort stand aufrecht wie eine drohende Säule der Dorfälteste. Schutzsuchend, an seinen Schenkeln sein Enkel.
„Sieh her Alter!“
Man zog Marina splitternackt aus.
Ihr schöner Leib glänzte im dunklem Teint verschwitzt im blutrot der mittlerweil einsetzenden Abendsonne.
„Legt sie auf die Bank!“
Zwei Männer ergriffen die Nackte und zwangen sie bäuchlings auf das Gestell.
Als sie gebunden, nahm Margitta selbst die Ruten zur Hand.
Zwei weitere Söldner behielten den Jungen in ihrem Griff.
Er sollte mit nur wenig Abstand der Folter Marinas beiwohnen.
Margitta begann der Nackten den Hintern zu peitschen. Sie schlug mit voller Wucht.
Aber die Getroffene stöhnte nicht mal. Tapfer zerbiss sie den Schmerz.
Margitta setzte ihre Hiebe höher. Nun fetzten die scharfen Ruten dem Mädchen Schultern und Rücken.
Die Härte der Schläge zwangen der Gepeitschten nun doch Seufzer ab.
Margitta geißelte die ausgestreckten zarten Schenkel.
Marina warf sich und schrie.
Doch reden wollt sie nicht.
Margitta überkam Wut. Sie peitschte noch ärger.
Nach fünfzig Hieben glich der Mädchenrücken einer Landkarte.
„Dreht das Miststück auf den Rücken!“, gebot Margitta.
Als die Gefolterte ihrer Henkerin Bauch und Brust schutzlos bot, krempelte Diese erst mal ihre sie störenden Ärmel nach oben.
Dann setzte das grausame Geißeln erneut ein.
Diesmal klatschten der Nackten die Hiebe über Nippel und Nabel.
Das Mädchen wand sich wie ein Tier.
Nach zwei Dutzend Schlägen sah Margitta den Jungen Mann an.
„Na gefällt Dir Dein Liebchen? Ist es nicht was Besonderes? Sieh nur die Striemen auf Bauch und Brust! Hat nicht Jede. Kannst stolz drauf sein, das sie nur Dir so
gehört.“
Für Margitta stand es außer Zweifel das der Junge der Geliebte von Marina war. Schließlich war Marina Witwe, aber eine junge und sehr schöne.
Sie setzte das peitschen fort.
Unter ihrer Wut begann das Blut zu spritzen.
Erst als sie selbst etwas ermüdet war, stellte sie das peitschen ein.
„So und nun, der Kerl!“
Man führte den Jungen zu Margitta.
Eigenhändig zog Diese ihm Hemd und Hose aus.
Als auch er nackt war befahl Margitta ihn breitbeinig über die Gepeitschte zu setzen.
„Na was ist?! Möchtest Du Dein Liebchen nicht nehmen? Sieh unter Dich! Sieh doch wie sie sich windet vor Verlangen.“
Die Söldnerhorde grölte vor Vergnügen. Margitta nahm dieses als Aufforderung das Spiel noch zu steigern.
„Hach, mein Gottchen! Was sehe ich da? Obwohl seine Liebe sich unter ihm räkelt bekommt er Keinen hoch! Das ist aber ärgerlich! Doch ich kenne Abhilfe!“
Margitta warf die Ruten weg und nahm den Penis des Jungen in die Hand. Obwohl er sich wand brachte sie es mit einigen Handgriffen zu wege, das sich sein Glied richtete.
„Na sieh mal. Geht doch!“
Margitta sah zu Friedhelm. Der verstand. Man wollte gemeinsam das Glied des Jungen in Marinas Scheide heben. Da, zum ersten Mal, hob der Schulze laut seine Stimme.
„Tochter, versündige Dich nicht!“
Margitta dachte zuerst, er meint Marina. Wollt schon was ironisch erwiedern, doch da sah sie seine Augen scharf auf sich gerichtet.
Drohend sprach der Alte.
„Fordere nicht Gott heraus! Die Sünde die Du herausforderst, wird über Dich kommen!“
Spöttisch sah Margitta Himmel aufwärts.
Aber der Schulze fuhr fort.
„Sven ist nicht Marinas Geliebter, sondern ihr Bruder!“
Aha, nun war es raus! Sven hieß der Knabe.
Friedhelm und Margitta sahen sich eine Weile an. Dann brach sich grausam ihr Lachen bahn.
„Nennt man das nicht Geschwisterliebe?!“
Und schon schob man Svens erigiertes Glied in Marinas Schoß.
Die übrige Horde wand sich vor Lachen. Solch Spaß hat man selten.
Aufgestachelt versuchte Friedhelm an Svens Hintern zu schieben um einem Koitus zu imitieren. Doch das klappte nicht so recht.
Margitta hingegen hatte sich schnell vom Taumel der Belustigung erholt. Der Sinn der Sache war zum Teil erreicht. Man kannte den Namen des Mannes. Viel mehr war nicht zu erwarten.
Um die Sache den letzten dramatischen Höhepunkt zu setzen, lieh sie sich Friedhelms Degen.
„Du sagst, es wäre ihr Bruder?“
Der Schulze antwortete nicht. Zur Salzsäule erstarrt, stand er als drohend Mahnmal der Moral.
Böse lachend quittierte Margitta seine Ignoranz.
„Dann ist es meine Pflicht, als Christmensch, Beide zu trennen!“
Selbst Friedhelm war überrascht und ein wenig entsetzt als Margitta mit einem kurzen trockenem Hieb Svens Glied samt Hodensack von ihm trennte.
Als der weidwunde junge Mann blutüberströmt von der Schwester kippte, verblieb sein Geschlecht, noch immer zuckend, in ihr.
Etwas erschüttert standen Alle.
„Was ist, noch nie eine Frau mit Penis gesehen?!“
Margittas Witz sollte die eigenen Leute aufbauen. Doch es kam nur zögerlich ein Lachen. Gar mancher sonst so harte Bursche schlug ein Kreuz.
Aber Margittas energisches Auftreten siegte.
„Mach ein Ende mit der Brut!“
Das Töten was nun einsetzte glich eher dem ängstlichen verwischen der Spuren.
Kurz darauf war keiner mehr am Leben der Dörfler und Hütten wie Kirche stand in Flammen.
Als die Männer den Hang erklommen, sah kein Einziger zurück.
Weniger aus Kaltschnäuzigkeit, eher aus Angst vor begangenem Unheil.
1648zig
Die Jahre waren vergangen. Der ewige Krieg war zu ende.
Es gab ein paar Sieger, aber noch mehr Verlierer.
Zu den Ersteren schien Margitta zu zählen.
Sie war nun 37zig, noch immer eine wahre Schönheit.
Doch von ihrem alten Leben trennten sie Welten. Der glückliche Umstand wollte es das sie in den Wirren ihr persönliches Glück fand.Schon vor Jahren fand sie im Pfälzischen Anschluss bei den Franzosen.
Ein gealterter Baron fand Gefallen an ihr.
Margittas Geld fand Allianz. So wurde sie Baronin.
Als ihr Gatte nach einiger Zeit starb, verfügte Margitta über ein beachtliches Vermögen, einen Titel und Ländereien.
Was das Letztere betraf, so hatte sie Diese nur zum Teil in Augenschein nehmen können. Ihr verblichener Gatte besaß außer seinem väterlichem Erbe in der Normandie, auch Besitzungen in Süddeutschland. Welches ihm von seiner mütterlichen Seite zustand.
Aber der Krieg hatte es ihm seit vielen Jahren verwehrt, dort seinen herrschaftlichen Pflichten nach zukommen.
Das sollte sich nun ändern. Der Friede welcher im Reich und Europa geschlossen worden war, machte es möglich.
Margitta, nun Baronin de la Chartre, entschloss sich dieses, nun ihr Erbe, anzutreten.
Gemeinsam mit Charlotte, ihrer und des Barons siebenjähriger Tochter, machte sie sich auf die Reise.
Seit langem wieder betrat sie deutschen Boden.
Nur im Gegensatz zu eins war nicht Planwagen, oder Pferderücken ihr Reisemittel, sondern eine hochherrschaftliche Kutsche, flankiert von sechs eigenen Dragonern.
Mit der Baronin und der jungen Comtesse reiste auch ihr Beichtvater Pater Piere und Doktor Valentin.
Beide waren unabkömmlich. Der Geistliche für das Seelenheil. Obwohl Margitta selbst an so was zweifelte.
Der Arzt für Charlotte. Das Kind litt seit Geburt an einer seltsamen Krankheit.
Doktor Valentin meinte zwar das es nur eine vorübergehende Erscheinung wäre, doch Margitta wusste es besser.
Ihr Kind trug das Erbe Jahrhunderte langer Inzucht in sich.
Das Jahr war bereits weit fortgeschritten und ungemütlich diktierte der November der Natur seine Regeln.
Kühle Regenstürme wechselten sich mit düster beschaulichen fliehenden Wolkenfetzen.
Man kam nur schlecht voran. Krieg und Verwüstungen hatten selbst die Landschaft geprägt. Kein Weg ohne das man nach spätestens 100 Schritt mit einem Kutschenrad Gefahr lief, in Eins der unzähligen Löcher zu geraden.
Es war wahrlich kein Spaß diese Reise.
Und sämtliche Insassen der Kutsche, mit Ausnahme Margittas, waren solch Strapazen nicht gewöhnt.
Der Priester jammerte über sein armes Kreutz und der Doktor fluchte gar unschicklich über die Straßenverhältnisse. Was ihm dazu bewegte hin und wieder in seinen Rock zu greifen und eine Flasche besten Branntweines als Medizin zu sich zu nehmen.
Charlotte stand den Herren keineswegs nach im Quengeln.
Obwohl sie wusste wie sehr sie damit ihre Mutter nervte. Als ihr Vater noch lebte hatte sie es gekonnt. Seit seinem Tod hielt sie sich zurück, da sie die Strenge und Konsequenz der Mutter kannte und fürchtete.
Doch hier und heute nutzte sie die Gelegenheit, da sie sich vom Doktor und Priester geschützt meinte.
„Meint Ihr wirklich das diese Reise so notwendig sei? Hätte es ein Bote an den Verwalter nicht auch getan?“
|
|
Freak
nur wer sagt, was er möchte, hat eine Chance es zu bekommen
Beiträge: 121
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:01.07.07 14:42 IP: gespeichert
|
|
Hallo alle hier,
eine Frage an Dich,balzer:
warum steht diese Geschichte unter "SM-Stories"? Für mich hat das bis jetzt geschriebene mit SM, so wie er von den Leuten in diesem Forum verstanden wird, wirklich nichts zu tun. Es ist nichts al eine blurünstige Folter- und Mordgeschichte.
Und selbst wenn es jetzt anders weitergehen sollte und das bisher erzählte zum Verständnis notwendig sein sollte, dann hätte man die Erzählung auch anders fassen können.
Also, mich graust es!
ohne Gruß
isegrimm
|
|
Fachmann
Leipzig
Beiträge: 63
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:01.07.07 15:26 IP: gespeichert
|
|
OK, dann ist Schluss
|
|
Neuling66 |
|
Keyholder
Was du heute kannst besorgen verschiebe ruhig auf morgen!
Beiträge: 14
Geschlecht: User ist offline
|
RE: AW: Die bemannte Frau 1
|
Datum:03.07.07 13:58 IP: gespeichert
|
|
Zitat | OK, dann ist Schluss |
Hallo Balzer,
gib doch nicht so schnell auf, nur weil ein unqualifizierter Kommentar abgeben wird.
Es muß ja nicht in jeder Geschichte gleich im ersten Kapitel alles erzählt sein.
Ich würde mich freuen wenn Du weitererzählen würdest.
Danke schon mal dafür
Auf jeden Fall mit Gruß Das sollte auf jeden Fall die Höflichkeit gebieten!
Neuling
|
|
mts |
|
Sklave/KG-Träger
D - Nähe Heidelberg
Beiträge: 40
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau
|
Datum:03.07.07 15:18 IP: gespeichert
|
|
Hallo Balzer,
ich möchte mich "Neuling66" anschliessen. Nur weil der "der vierte Wolf" nicht mit Deiner Meinung übereinstimmt gleich das Handtuch werfen? Nein! Das sollte Dein Ego doch überstehen!!
Zugeben muß ich aber auch, das mir Deine Geschichten - Niebelungen - und - Gen Walhalla - wegen ihrem hintergründigen Humor bisher besser gefallen haben.
Gut, der 30jährige Krieg war mit Sicherheit eine grausame Zeit und der Sadismus feierte hohe Feste. Also bitte, schreibe weiter und lass Margitta auch in den Genuß der Strafen und Schmerzen kommen. Sie wartet bestimmt schon auf ihren Meister.
Kopf hoch und weiter, der Titel heißt schließlich: Die beMANNte Frau !!!
Grüße mts
|
|
Fachmann
Leipzig
Beiträge: 63
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:03.07.07 18:08 IP: gespeichert
|
|
Eh hat nichts mit "Ego" zu tun! Will bloß Keinen auf die Füsse latschen! Bin selbst Webmaster und weiß was die "Kunden" vom "Jugendschutz" so alles drauf haben. Aber na gut, die Storie ist ja eigentlich schon ein paar Jahre alt. Also was soll es. Sollte der Rest Jemanden stören, dann ab mit ihr, in den "geschützten Bereich.
Hier der Abschluss.
Letzter Teil
Margittas Geld fand Allianz. So wurde sie Baronin.
Als ihr Gatte nach einiger Zeit starb, verfügte Margitta über ein beachtliches Vermögen, einen Titel und Ländereien.
Was das Letztere betraf, so hatte sie Diese nur zum Teil in Augenschein nehmen können. Ihr verblichener Gatte besaß außer seinem väterlichem Erbe in der Normandie, auch Besitzungen in Süddeutschland. Welches ihm von seiner mütterlichen Seite zustand.
Aber der Krieg hatte es ihm seit vielen Jahren verwehrt, dort seinen herrschaftlichen Pflichten nach zukommen.
Das sollte sich nun ändern. Der Friede welcher im Reich und Europa geschlossen worden war, machte es möglich.
Margitta, nun Baronin de la Chartre, entschloss sich dieses, nun ihr Erbe, anzutreten.
Gemeinsam mit Charlotte, ihrer und des Barons siebenjähriger Tochter, machte sie sich auf die Reise.
Seit langem wieder betrat sie deutschen Boden.
Nur im Gegensatz zu eins war nicht Planwagen, oder Pferderücken ihr Reisemittel, sondern eine hochherrschaftliche Kutsche, flankiert von sechs eigenen Dragonern.
Mit der Baronin und der jungen Comtesse reiste auch ihr Beichtvater Pater Piere und Doktor Valentin.
Beide waren unabkömmlich. Der Geistliche für das Seelenheil. Obwohl Margitta selbst an so was zweifelte.
Der Arzt für Charlotte. Das Kind litt seit Geburt an einer seltsamen Krankheit.
Doktor Valentin meinte zwar das es nur eine vorübergehende Erscheinung wäre, doch Margitta wusste es besser.
Ihr Kind trug das Erbe Jahrhunderte langer Inzucht in sich.
Das Jahr war bereits weit fortgeschritten und ungemütlich diktierte der November der Natur seine Regeln.
Kühle Regenstürme wechselten sich mit düster beschaulichen fliehenden Wolkenfetzen.
Man kam nur schlecht voran. Krieg und Verwüstungen hatten selbst die Landschaft geprägt. Kein Weg ohne das man nach spätestens 100 Schritt mit einem Kutschenrad Gefahr lief, in Eins der unzähligen Löcher zu geraden.
Es war wahrlich kein Spaß diese Reise.
Und sämtliche Insassen der Kutsche, mit Ausnahme Margittas, waren solch Strapazen nicht gewöhnt.
Der Priester jammerte über sein armes Kreutz und der Doktor fluchte gar unschicklich über die Straßenverhältnisse. Was ihm dazu bewegte hin und wieder in seinen Rock zu greifen und eine Flasche besten Branntweines als Medizin zu sich zu nehmen.
Charlotte stand den Herren keineswegs nach im Quengeln.
Obwohl sie wusste wie sehr sie damit ihre Mutter nervte. Als ihr Vater noch lebte hatte sie es gekonnt. Seit seinem Tod hielt sie sich zurück, da sie die Strenge und Konsequenz der Mutter kannte und fürchtete.
Doch hier und heute nutzte sie die Gelegenheit, da sie sich vom Doktor und Priester geschützt meinte.
„Meint Ihr wirklich das diese Reise so notwendig sei? Hätte es ein Bote an den Verwalter nicht auch getan?“
Margitta wollte den Geistlichen erst gar keine Antwort geben. Entschloss sich aber doch eines Besseren.
„Nur wer selbst sich vor Ort ein Bild macht, ist in der Lage Entscheidungen zu
treffen.“
„Ja schon, doch es gibt doch auch kompetente Domestiken. Denkt doch auch an Euer Kind.“
Diese Erwähnung zwang Margitta ein spöttisch Lächeln ab.
„Genau das, tue ich. Wie soll sie der einst die Herrschaft führen, wenn sie sich nicht mit den Menschen auseinander setzt, welche ihrer Obhut anvertraut sind. Und wie soll sie das wirtschaften erlernen, wenn sie nie einen Fuß auf ihre Ländereien setzt und mit eigenen Augen ihre vorhandenen Möglichkeiten sieht und erkennt.“
„Aber das...“
„Kein Aber! Das Mädchen lernt so was nur vor Ort und nicht in Euerem Beichtstuhl.“
Pater Piere lehnte sich beleidigt zurück und Valentin konnte sich ein gehässiges Lachen nicht verkneifen.
Um den Priester nicht noch weiter unnötig mit lautem Spott zu verärgern, zwang sich der Arzt zur Demut und schloss sich den Mund mit seiner Branntweinflasche.
An Margitta gingen die Gefühlszustände ihrer Mitreisenden weit vorbei.
Hierin war und blieb sie die Alte.
Die gekünstelten Emotionen und selbstgebastelten Problemchen der vom Krieg und seinen Folgen fast völlig verschonten Franzosen, konnten bei ihr nur Spott und Verachtung hervor bringen.
Hin und wieder kam ein weiterer Charakterzug bei ihr zum Durchbruch.
Sie suchte die Nähe von Soldaten. Die einzig Ehrlichen, wie sie meinte.
So auch jetzt.
Sie öffnete die Wagentür und rief Pascale, den Sergeanten der Reiter zu sich.
„Was meinst Du, werden wir heute vor Anbruch der Dunkelheit noch ein einigermaßen Obdach finden?“
Der alte Haudegen runzelte seine Stirn.
„Versprechen kann ich nichts. Überall nur Wüstungen. Nicht mal ein richtiges Feld ist zu sehen. Allerdings habe ich Jean voraus geschickt. Vielleicht bringt er uns besseren Bescheid.“
Margitta dankte freundschaftlich und schloss die Kutsche wieder.
„Man sollte meinen Ihr kennt Euch im Heerlager aus. So wie Ihr mit den Soldaten umgeht.“ , sagte anerkennend der Arzt.
Piere hingegen rümpfte die Nase.
Margitta war Beides völlig Wurst.
Nur kurze Zeit später war es Pascale der an die Kutsche klopfte.
„Euer Gnaden, Jean ist zurück. Er meldet einen kleinen Gebirgszug durch den ein Hohlweg führt. Vielleicht haben wir Glück und treffen auf eine Ortschaft.“
Margitta war es zufrieden.
Die Sonne hatte längst ihren Höchststand überwunden als die Eckviehpage durch den besagten Hohlweg fuhr.
Nach etwa zwei Stunden hielt der kleine Zug an.
Margitta sah aus dem Fenster.
„Was ist, Pascale?!“
„Da vorn, da liegt ein Mann auf dem Weg!“
Margitta verlies die Kutsche und wollte selbst nachschauen.
Etwa zwanzig Schritt vor ihnen lag tatsächlich ein Körper. Drei Dragoner hatten sich schon zu ihm danieder geneigt.
Als Margitta näher kam und Jean sie gewahrte, ging er ihr schnell entgegen.
„Nicht Frau Baronin! Das ist kein Anblick für Euch.“
Doch Margitta entgegnete.
„Las nur Jungchen, ich bin so manches gewöhnt.“
Die Soldaten machten ihr Platz.
Es war wahrlich nicht angenehm was sich ihr bot.
Vor ihr lag ein splitternackter Mann, über und über voller Blut und verstümmelt.
Man hatte ihm Glied und Hoden abgetrennt.
Aber noch war Leben in ihm.
Mühsam hob er seine blutverkrustete Hand, als er Margitta gewahrte, als wenn er ihr etwas mitteilen wollte.
Margitta prallte zurück. Nicht aus Abscheu, oder Eckel, nein, sie hatte den Nackten erkannt.
Es war Friedhelm, ihr alter Kampfgenosse.
Sofort ging Margitta in die Hocke zu dem Todwunden herab.
„Mein Gott, was hat man Dir nur angetan?!“
Doch Friedhelm konnte ihr nicht antworten.
Außer der furchtbaren Wunde unterhalb seines Nabels, hatte man ihm obendrein die Zunge abgeschnitten.
Dunkles Blut quälte sich dickflüssig aus seinem zerschundenen Maul.
„Was, was willst Du mir sagen?“
Doch das wenige Aufrichten seines Armes war die letzte Kraftanstrengung zu der er fähig war. Ohne ein Weiteres verschied er in Margittas Armen.
Man barg den Leichnam und setzte die Reise mit gemischten Gefühlen fort.
Es war leiser geworden. Margitta holte die Vergangenheit ein.
Während die Kutsche dahin zuckelte kamen Erinnerungen hoch.
Ihre Gedanken berührten auch das Tal von einst. Das Verfluchte.
War es nicht auch in Süddeutschland gewesen?
Jäh mehr sie darüber nachdachte umso düsterer wurden ihre Gedanken.
Plastisch traten Gesichter vor ihr inneres Auge aus der alten Zeit. Gesichter deren Träger längst nicht mehr lebten.
Konnte das ein Zufall sein das Friedhelm ein solch grauenhaftes Schicksal hier ereilte? Und konnte es verdammt noch mal ein Zufall sein das sich ihrer Wege hier und heute auf solch Dramatik kreuzten?
Aber Margitta schob solch mystisch, dümmliche Spekulation von sich. Ihr Lebtag war sie Pragmatikerin und nie abergläubisch.
Nur seltsam war es schon. Nach all den vielen Jahren traf sie erstmals auf einen Kameraden und dann so etwas.
Womöglich wäre sie in noch tiefere Grübelei versunken. Da gewahrte sie einen Schatten unter ihrer Nase.
Unwillkürlich erschrak sie.
Es war die Hand des Arztes der ihr seinen Branntwein reichte.
„Manchmal gut, um schlechte Bilder zu vertreiben. Ich weiß noch, als ich meine erste Leiche sah. Das war auch nicht schön.“
Margitta war dankbar für den Schnaps. Noch dankbarer dafür das der Doktor es so sah und nicht wirklich ihre Gedanken erriet.
Die Dunkelheit war eingebrochen. Aber noch immer war weit und breit kein Haus, oder gar Dorf zu sehen.
Des Doktors Flasche war geleert. Margitta hatte kräftig mit geholfen.
Verstohlen erkundigte sich der Arzt ob er eine Weitere öffnen solle.
Margitta sah keinerlei Grund es nicht zu tun.
Der Priester an ihrer Seite schaute schon missbilligend, sagte aber kein Wort.
Zu gut wusste er um den schlagfertigen, manchmal gar gemeinen, Spott der Baronin.
„Ihr vertragt einen guten Schluck! So kenne ich Euch gar nicht.“, meinte der
Doktor.
Ihr kennt mich bei weitem nicht! Doch das verkniff sich Margitta.
Sie schaute aus dem Fenster.
Noch immer nur Wald. Dunkel, düster, drohend.
Langsam ging der Mond auf und seine schwachen Strahlen verschärften eher die Wirkung der Bäume auf das Gemüt.
Nur eins hatte Margitta registriert. Es ging schon eine geraume Weile Berg ab.
„Wenn wir kein Obdach finden, müssen wir im Wald übernachten.“, sagte mehr zu sich selbst der Arzt.
Der Priester fand das gar nicht romantisch.
„Ein Lager im Wald? Und das bei den blutrünstigen, barbarischen Deutschen? !“
Aber da kam Pascale heran geritten.
„Wir haben eine Lichtung gefunden. Oder besser eine Art Tal. Auch ein Ort muss hier mal gewesen sein. Es stehen noch ein paar Ruinen. Ist aber besser wie gar nichts.“
„Last uns hinfahren!“, entschied Margitta.
Insgeheim befiel sie aber ein böser Gedanke.
Kurz darauf hielt man. Als erstes verließen die beiden Männer die Kutsche.
Der Arzt fluchte auch sogleich als er sich umsah. Dem Priester behagte es auch nicht.
„Mutter, was ist?“
Besorgt sah Charlotte auf ihre in Gedanken versunkene Mutter.
„Schon gut. ich komme gleich.“
Eine Weile zögerte Margitta noch, nachdem ihre Tochter den Wagen verlassen
Hatte.Dann raffte sie sich auf.
Obwohl es dunkel war und der Zahn der Zeit an Allem nagt, wurde ihre düstere Ahnung nun zur Gewissheit.
Vor ihr erhob sich in den mondhellen Himmel, drohend und mahnend zugleich, wie ein Zeigefinger, der Kirchturm ihres alten geliebten und zugleich verfluchten Dorfes.
Er hatte den Brand genauso überstanden wie die Kirchenschiffe aus Backstein
auch.
Nur dort, wo einst das sich das rote Satteldach erhob, konnte man in den Sternenhimmel hinein schauen.
Wie versteinert stand Margitta vor den Ruinen ihrer Vergangenheit.
Das hinter ihr emsiges treiben von statten ging und man sich um ein Lager und Feuer bemühte, ging an ihr vorüber.
Sie schien in diesem Augenblick allein zu sein mit sich und ihrer wieder auferstandenen Welt.
Da trat aus dem dunklen Schlund der Kirche, was das einstige Portal war, eine schlanke Gestalt.
Margitta wich entsetzt zurück. Sie glaubte den Schulzen zu erkennen.
„Was ist Euch, Frau Baronin?“
Margitta brauchte ein paar Augenblicke zur Erholung.
Sie hatte sich getäuscht. es war Pascale gewesen den sie gesehen hatte.
Elende Närrin schalt sie sich selbst.
„Es ist besser wir schlagen unser Lager innerhalb der Mauern auf. So sind wir geschützter.“, schlug der Sergeant vor.
„Was, auf geweihtem Boden? Das ist ein Sakrileg!“, zeterte der Priester.
„Nein, das ist vernünftig.“, konterte Margitta.
Die Dragoner brachten die Reiseutensilien in die Ruine. Dann wurde dort, wo man einst das Abendmahl zelebrierte, ein Feuer entfacht.
Man ließ sich im Kreis um das wärmende Element hernieder. Selbst Pater Piere war nun froh doch noch eine Gelegenheit zu erhalten die steifen Glieder an der warmen Glut aus zustrecken.
Es dauerte auch nicht lange und die ans Biwak gewöhnten Dragoner hatten eine warme wohlschmeckende Suppe bereitet.
Pascale kam mit einem Geschirr zur Baronin.
Er setzte sich zu ihr.
„Der Ort liegt günstig. Frag mich warum man ihn nicht wieder bewohnbar gemacht hat.“
Margitta zuckte mit den Schultern.
„Der Krieg hat seine eigenen Regeln. Vielleicht weil er so verwüstet ist.“
„Aber nun ist Frieden. Gar mancher Ort sah schlimmer aus und man hat ihn wieder zur Heimat erwählt.“
Margitta bemerkte das dem alten Soldaten etwas nicht behagte und sie fragte ihm nach dem Grund.
„Seht Frau Baronin, lacht mich deswegen bitte nicht aus. Glaubt mir, ich bin sonst nicht abergläubig, doch hier liegt irgendetwas Unheilvolles in der Luft. Überall sind die Menschen zurückgekehrt. Egal was geschah. Sogar in Magdeburg regt sich schon lange wieder das Leben auf der Strasse. Aber hier, in diesem sonst so schönen Tal?“
„Und was denkst Du, warum es so ist?“
Der Soldat ließ sich Zeit mit der Antwort.
„Es wird wohl Keiner mehr leben, der zurückkommen könnte. Oder...“
„Oder?“ Margitta zog fröstelnd ihre Knie an.
„Oder es liegt gar ein übler Fluch auf diesem Ort.“
Wie Recht er doch hatte, dachte Margitta. Laut aber sagte sie.
„Geh und lege Dich hin, Pascale! Morgen wird ein harter Tag.“
„Ja, Ihr habt Recht. Ich werde nur noch die Wachen einteilen.“
Als sich der Mann entfernt hatte sah Margitta noch mal durch die Runde.
Der Priester hatte sich schon ausgestreckt und sein gesunder Schlaf fand keinerlei Anstoß mehr an seinem Lager. Der Arzt döste mit der Schnapsflasche in der Hand noch etwas vor sich hin.
Nur Charlotte hatte wieder mal einen ihrer Anfälle. In letzter Zeit häuften sie sich.
Sie saß in der Hocke, hatte ihre Knie eng an die Brust gezogen und ihre Hände in die Kehlen geklemmt. Dazu wippte sie mit dem gesamten Oberkörper vor und zurück.
Ihr Blick war geistesabwesend in eine nichtvorhandene Ferne gerichtet.
Margitta wusste, es machte keinen Sinn das Kind darauf an zusprechen.
Ihr Blick traf den Verklärten von Valentin.
Der Arzt zuckte nur mit den Schultern.
Margitta streckte sich auch aus. Doch lange floh der Schlaf.
Irgendwann kam er dann doch.
Es war ein sonderbarer Traum welcher sich heimtückisch, ja regelrecht hinterfotzig, sich ihrer bemächtigte.
Margitta sah sich in der Kirche. Dann erschien der Dorfschulze und er trat zu ihr heran.
„Kommt Herrin! Ihr werdet erwartet.“
Und Margitta erhob sich. Sie folgte dem Alten. Er führte sie aus der Kirche auf den Vorplatz. Ihr Weg ging weiter. Rechts und links vorbei an den verkohlten Überbleibsel der Hütten, durch das gesamte Geisterdorf. Margitta schritt hinter dem Schulzen einher.
Man erreichte den Anger. Überwant die Wiese, mit dem hüfthohen Gras.
Der Feldrain kam in Sicht. Margitta durchwatete den kleinen Bach, wo sie einst das Mädchen tötete.
Und dann stand sie auf den Feldern.
Wie aus dem Nichts waren um sie die Dorfbewohner.
Margitta packte das Grauen.
Da standen sie. Alle waren sie wieder da.
Die Baronin kannte einen Jeden.
Da stand Gerta, deren junges Leben als Erstes verlosch. Noch immer hatte sie den ungläubigen und bittenden Blick an sich, mit dem sie auch starb.
Dort stand der Sohn des Pfarrers. Deutlich konnte man seine geschlitzte Kehle erkennen. Neben ihm, Margitta glaubte gar das Greinen des Säuglings zu vernehmen, die junge Frau mit ihrem Kind. Noch immer untrennbar verbunden mit dem kleinen Leib durch ihren, Margittas Degen.
Nie hatte sie Gelegenheit gefunden ihn aus den sterbenden Leibern zu ziehen.
Es war ein makaberer Anblick wie die junge Frau das weinende Kind beruhigen wollte und bei ihrer Bewegung auch der Stahl samt Knauf wippte.
Aber sie waren alle gekommen. Die vielen Unzähligen deren Tod noch immer ungesühnt war.
Das gesamte Dorf. Nun trat ein Paar hervor. Es waren die Geschwister Sven und Marina.
Grässlich prangte noch immer die fürchterliche Wunde unterhalb des Nabels des jungen Mannes. Marinas Leib zierten noch immer die ihr von Margitta zugefügten Striemen.
Bleich vor Entsetzen wich die Baronin zurück.
Die linke Hand vor den Mund gepresst um einen Schrei zu unterdrücken. Den rechten Arm zur Abwehr nach vorn gereckt.
Langsam kam das Paar näher auf sie zu.
„Nein!“, kreischte Margitta.
„Was wollt ihr vom mir?!“
Doch statt einer Antwort schritten die Toten immer näher.
Und wie es nun mal im Traum so ist. Man will fliehen, kommt aber nicht vom Fleck.
Margitta erging es genauso.
Die Toten ergriffen sie und warfen sie zu Boden.
Normalerweise endet nun ein Alptraum und man erwacht schweißgebadet.
Nicht so hier.
Margittas Traum ging weiter.
Während das Paar sie am Boden fest hielt trat der Schulze in ihr Blickfeld.
Er hielt etwas in seiner rechten Hand.
Erst als man es Margitta direkt vor Augen hielt erkannte sie mit Grauen um was es sich handelt.
Es war ein blutiges männliches Glied samt Hodensack.
Margitta traten die Augen aus den Höhlen. Schier versagte ihr die Stimme.
Sven und Marina zogen ihr die Unterkleider herab.
Man spreizte ihr die Schenkel. Dann kniete sich der Alte zwischen die Selbigen.
Nun erst konnte Margitta wieder schreien.
Und das, tat sie. Sie kreischte und schrie wie noch nie in ihrem Leben.
„Haltet sie! Kommt zu Euch Baronin!“
Margitta strampelte mit Armen und Beinen. Sie wehrte sich gegen eine Übermacht an Händen und Feinden.
Erst als sie die Kräfte verließen und ihr Kopf hinten über sank, wurde sie ruhiger.
„Was ist Euch? Warum seit ihr aus dem Lager geflohen?!“
Langsam wurde Margitta bewusst das sie nicht mehr träumte.
Sie lag, wie im Traum, mit dem Rücken auf dem Boden. Über sich, rechts und links, Dragoner, welche sie an Armen und Beinen hielten.
Völlig verstört sah Margitta zu Pascale auf, der sich zu ihr hernieder neigte.
„Was wolltet Ihr Hier?“
Margitta sah um sich.
Sie lag tatsächlich auf dem Feld was sie im Traum betreten.
Wie sie hierher kam konnte sie nicht sagen. Sie musste wohl in diesem intensiven Traum gewandelt sein.
„Und woher stammt das Blut?“
Pascale deutete auf ihren Unterleib.
Margitta sah nach . Ja, ihr gesamter Unterrock schwamm förmlich im Blut.
Da kam auch Valentin hinzu.
Er gebot den Soldaten bei Seite zu treten und ihren Blick zu wenden.
Beschwichtigend legte er Margitta die Hand auf.
„Ich schau mal nach.Bestimmt ist es nur halb so wild. Meist ist es blutiger, als wirklich schlimm.“
Mit vor Grauen geweiteten Augen ließ Margitta es geschähen das der Arzt ihr die Kleider herab zog.
Valentin stutzte. Dann wich er voller Schrecken zurück.
„Mein Gott! Was ist das?!“
„Was, was seht Ihr? Was ist mit mir?“
Doch der Arzt konnte ihr keine Auskunft geben. Ihm fehlten die Worte.
Margitta zog sich hektisch selbst das Unterhemd bis weit über ihren Nabel, um zu sehen was mit ihr geschähen.
Es brauchte eine Weile, ehe sie die Tragweite begriff was sich ihr da offenbarte.
Mit einem markerschütternden Schrei stürzte sie in den Wahnsinn.
„Was ist, was ist mit Mutter?!“
Valentin wirbelte herum als er diese Stimme erkannte.
Die kleine Charlotte eilte an den Platz des Geschehens.Kurz hinter ihr, keuchend der Priester.
„Haltet das Kind! Gott verdammt, last das Mädchen nicht durch!“
Zwei Dragoner reagierten. Charlotte wurde gerade noch so abgefangen.
Völlig fertig hechelte der Geistliche zum Arzt.
„Sagt, was ist geschähen?!“
„Etwas unfassbar Grauenhaftes. Man hat der Baronin ein männliches Glied zwischen ihren Schenkeln aufgenäht.“
„Was? !“ Piere konnte den Worten nicht folgen.
„Seht selbst!“, der Arzt trat zur Seit und gab den Blick frei.
Vor den Männern lag die bis zum Nabel nackte Baronin. Völlig entblödet hatte sie ihre Schenkel wie ein Kleinkind angewinkelt und die Knie empor gezogen. Mit verklärtem Blick nuckelte sie an ihrem rechten Daumen und schaukelte dazu mit ihrem gesamten Leib.
Dabei lösten sich aus ihrem Mund Laute die einem Kleinkind ähnlich waren.
Aber das Schlimmste harrte zwischen ihren nackten Schenkeln.
Dort wo sonst beim Weib die Vagina sich bot, hing ein blutiger Penis. Unter Jenem klatschte geräuschvoll, durch ihr Wippen, ein Hodensack ihr an den Damm.
Alles war ihr mit menschlichen Sehnen angenäht worden.
So endete die Baronin de la Chartre, alias die schwarze Margitta, alias die Blutgitte.
PS: Danke für euer Interesse
Gruß Balzer
|
|
Petra-H |
|
Staff-Member
Mainz
Es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten!
Beiträge: 2127
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Die bemannte Frau 1
|
Datum:03.07.07 22:01 IP: gespeichert
|
|
Manchmal rächt sich das Schicksal auf gar seltsame Art.
Eine wahrlich blutrünstige Geschichte - der grausamen Zeit in der sie spielt authentisch nachempfunden.
Aber egal auf welch mystische Weise sich die Prophezeihung des Dorfschulzen auch erfüllte, wichtig ist das die Schuld beglichen wurde.
Danke Balzer, dass du den Rest der Story doch noch eingestellt hast und so deinen Lesern nicht das Ende vorenthalten hast. *smile ... liche Grüße Petra-H
__________________________________________
Glaube immer an die Möglichkeit des Unmöglichen!
__________________________________________
Infos zum Forum: "Einführung - FAQ - Hilfestellung von A bis Z"
|
|
|
|
|
|