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Gummimike Volljährigkeit geprüft
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  RE: Regina Datum:15.04.17 23:34 IP: gespeichert Moderator melden


Audaxas Häscher waren doch kurz davor die beiden Flüchtigen zu fassen. Was ist denn da schiefgelaufen??
Klar das Regina sich gegen die Allianz stellt weil die sich nicht in die Karten gucken lassen will.
Allerdings hast du doch am Anfang irgendwo geschrieben das Regina gar nicht der Allianz Angehört. Also gehts wohl in erster Linie um das Dilithium. Kommt mir bekannt vor.
Allerdings schätze ich das die Truppen von Regina in einer Raumschlacht schlechte Karten haben.
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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  RE: Regina Datum:25.04.17 21:33 IP: gespeichert Moderator melden


~ XLIV ~


Gravis stand vor einem mannshohen Spiegel und spannte seine bergigen Muskeln nacheinander an. Doch er konnte sich nicht richtig auf die Kontraktionen konzentrieren, denn auch bei dem Mutanten waren die Gerüchte über eine bevorstehende Auseinandersetzung mit der Vereinten Allianz angekommen. Der Muskelprotz fragte sich, welches Recht sich die Allianz herausnahm, sich in die Angelegenheiten von Regina zu mischen. Es gab keine politischen Verträge mit dem Planentenkonsortium.

Vermutlich bildeten sie sich in ihrem hegemonialen Gepräge ein, sie könnten sich als Moralapostel des Universums aufspielen. Nun ja, die große Politik war nicht gerade sein Spezialgebiet, machte sich Gravis klar und widmete sich wieder seinen hypertrophierten Muskelbergen. Sie glänzten durch das synthetische Öl, mit dem er sie eingerieben hatte.

Ob Audaxa zufrieden wäre? Trotz genetischer Optimierung und Spezialnahrung war er an seine Grenzen geraten. Er konnte sich so kaum noch richtig bewegen. Die gewaltigen Muskelstränge ließen ihn kaum noch humanoid aussehen. Die massigen Oberschenkel zwangen ihn zu einem gespreizten Gang, und die Arme hingen schräg vom Torso ab. Die Arme konnte er nur noch bis zu einem 90-Grad- Winkel anheben, bevor sich der riesige Bizeps und die Unterarmmuskulatur gegenseitig störten.

Er machte eine breite Rückenpose vor dem Spiegel, faltete seine Latissimus auseinander wie die Flügelschwingen eines Drachenvogels. Die Nackenmuskeln erstreckten sich bis zu den Ohren. Seine massige Brust wölbte sich bis unter sein Kinn... Plötzlich schrillte ein Alarm durch den Raum. Kurz darauf stürmte eine Audiutrix herein und wies ihn an, sich sofort im Flugdock einzufinden.

Er durfte sich hastig eine dunkle Shorts aus dehnbarem Nylon anziehen, unter dem sich seine riesige Penishülle abzeichnete; dann lief er trampelnd durch die Flure des Habitats. Unter seinen mittlerweile 175 kg Gewicht erzitterte der Boden des Habitats. Die großen Brustringe hielten die Kette, die bis zum Bauchnabel hing und wild gegen die faustdicken Bauchmuskelpacks schaukelte.

Aus einer anderen Richtung erschienen zwei Rusticusse und der andere Munus. An der Andockkuppel warteten bereits Timiditas und drei weitere Rusticusse, die offenbar gezüchtigt worden waren: Sie waren bis auf ihre Castitasschellen splitternackt, während die Munuswesen ihre Suits trugen, und die zwei ersteren Rusticusse standen in ihrer spärlichen Arbeitsbekleidung dort. Sechs Audiutrixfrauen versammelten sich. Eine der Uniformierten rief laut: „Das Habitat wird evakuiert. Wir fliegen nach Regina. Auf Fortuna bleiben nur militärisches Personal und die Armee.‟

Die Gruppe der Anwesenden betrat über eine Rampe mit Rautenprofil das Großshuttle und suchte sich Sitzplätze. Die Startsequenz wurde zügig eingeleitet. Ein blinkendes Warnlicht leuchtete auf, als die Rampe sich hydraulisch hob und das Schiff hermetisch verschloss. Gravis saß mittig auf zwei Plätzen. Die Breite seiner Schultern, die Ausmaße wie Fußbälle hatten, füllte beide Lehnen locker aus. Als das Gefährt abhob, vibrierte der Innenraum, und die Brustkette des Mutanten klirrte leise.

Die Reise sollte also auf den Heimatplaneten gehen. Gravis wurde so langsam die ganze Tragweite bewusst. Das Imperium der Regina stand vor dem Abgrund. Während des Raumfluges bemerkte der Ex-Custos, wie drei der zwei Rusticusse vorsichtig auf ihren Sitzen herumrutschten. Anfangs dachte er, es war die Nervosität wegen der heiklen Situation, doch dann begriff er, dass die Männer Schmerzen hatten. Ihre Gesäße waren von beißenden Peitschen malträtiert worden. Am liebsten hätten sie wohl gestanden, aber das erlaubten die Audiutrixfrauen nicht. Jeder Passagier musste angeschnallt bleiben.

Gravis warf Timiditas einen Blick zu. Sein ehemaliger Kamerad schien die Wand anzustarren wie ein deaktivierter Android. Als das Shuttle in den Orbit von Regina eintauchte, sah Gravis aus dem Bullaugenfenster an der Seite. Eine dichte Atmosphäre hatte den Planeten in eine Wolkendecke eingehüllt. Erst viel später waren der Hauptkontinent und der gewaltige Ozean zu erkennen. Wo sie wohl hingebracht wurden?

Gravis vermutete, dass sie Audaxa wiedersahen. Sie würde ein Arbeitsquartier haben, wo auch ihre Angestellten und Leibeigenen wohnen sollten. Der Koloss konnte einige Minuten später die Umrisse des Militärgeländes von Reginas Palast erkennen. Audaxa wohnte offenbar direkt in der Residenz der Imperatorin. Ob er wieder als Custos eingesetzt würde? Vielleicht verfügte die Praefecta hier über einen Harem. Bisher gehörten ihr nur zwei Munuswesen... Gravis überlegte, ob Audaxa weitere Exemplare gekauft hatte.

Das Shuttle aktivierte für die Landung die Rückstoßdüsen und sank langsam der Asphaltdecke entgegen, um neben zwei weiteren Shuttles zu parken. Die fünf Rusticusse, die zwei Munuswesen und Gravis marschierten flankiert von den Audiutrix von Bord. Mit einem mehrere Meter langen und mehrachsigen Hoverboard brachte sie eine Uniformierte zu einem Nebengebäude des Regierungspalastes. Eine Indagatrix hielt eine zangenartige Apparatur in der Hand. Jeder der acht Humanoiden spürte einen scharfen Schmerz in seiner Ohrmuschel, als die Uniformierte ihnen einen Chip einpflanzte. Er wirkte nicht nur wie ein GPS-Tracker, sondern überspielte auch sämtliche Körperfunktionen auf alle Endgeräte, die das passende Programm installiert hatten. Und das hatte hier fast jede Frau. Damit waren sie zu „gläsernen‟ Individuen geworden.

Die lesbaren Daten waren schier unbegrenzt: Gewicht, Alter, Name, Körperzusammensetzung, Funktionsstörungen, Blutdruck, Laborwerte sämtlicher Organe, Erkrankungen jeglicher Art, Intelligenzquotient, Erregungszustand, Stoffwechselfrequenz, Zahngesundheit, Allergien, Ängste, Vorlieben, Abneigungen, Datum der jüngsten Ejakulation, Qualität der Spermien, Penislänge, motorische Fähigkeiten, physische und mentale Ausbildung, Sondermerkmale, Eigentümer, Adresse.

Auch Realtime-Prozesse wurden angezeigt: Hatte jemand gerade Kopfschmerzen? Ein Stechen im Bauch oder Knie? Wie war die Pulsfrequenz, wie der akute Gemütszustand? Und es gab noch diverse weitere Optionen. Die Indagatrix informierte die Rusticusse und Munuswesen darüber, schickte sie anschließend durch eine Tür, wo sie eine Audiutrix in Empfang nahm, und diese brachte sie über einem Hof der Anlage zum Ausgang.

Die achtköpfige Gruppe erhielt von der Uniformierten acht unterschiedliche Adressen, an denen sie sich einzufinden hatten. Überrascht sahen sie sich gegenseitig an. Sie sollten getrennt werden? Die Audiutrix erklärte: „Ihr bekommt alle neue Besitzerinnen. Es sind natürlich Angehörige der Armee. Als Rusticusse und Munuskreaturen dürft ihr den Militärbezirk nicht verlassen. Aber er ist groß genug, um einen Stadtteil zu beinhalten. Trotzdem ist er streng abgetrennt vom restlichen Regina.‟

Gravis nickte unbewusst. Natürlich. Er hatte in seiner Jugend nie einen Rusticus oder einen Munus gesehen oder nur von deren Existenz gewusst. Alle Jungen hatten immer gedacht, sie werden stolze Pugnatoren. Der Muskelmutant wollte sich auf der Straße von Timiditas verabschieden, aber der war schon in einer Richtung abmarschiert, als sei es das einzig Wichtige, seine neue Eigentümerin zu erreichen. Gravis fragte sich, warum Audaxa ihren Besitz verkauft hatte.

Schnell hatten sich die acht Personen aus den Augen verloren. Auf den Straßen herrschte reges Gedränge. Elektrocars, Minihover, Gleitscooter schwebten oder fuhren auf den Fahrbahnen; Helicopter in diversen Größen und Modellen flogen quer über die Gebäudekomplexe, Minishuttles transportierten Personen und Waren. Die meisten Personen auf der Straße trugen Uniformen verschiedener Abteilungen und Dienstgrade. Pugnatoren, Fähnriche, Audiutrixoffizierinnen und Frauen in unbekannten Uniformen.

Viele schauten Gravis merkwürdig an. So viele Muskeln hatten sie wohl noch nie gesehen. Mit der Zeit wurde ihm klar, dass viele Frauen ihm vor allem in den Schritt starrten. Trotz seinen dünnen Shorts war die Silhouette seines gewaltigen Phallus gut zu erkennen - der Castitasschellen-Ersatz. Durch die Penishülle wirkte sein Liebesstab deutlich größer, als er war und hatte beinahe Munusausmaße. Viele Damen zückten ihr Datenpad und riefen sämtliche Informationen über ihn ab, die der neue Chip bereitwillig zur Verfügung stellte.

Der Muskelkoloss versuchte die neugierigen und amüsierten Blicke der Zaungäste auszublenden und konzentrierte sich stattdessen auf den Weg. An Kreuzungen blinkten in der Luft Hologramme mit dem Namen der jeweiligen Straßen auf. Der Militärbezirk war relativ einfach strukturiert: Alle Wege waren schachbrettartig angelegt. Hier lebten nur Armeeangehörige. Gravis war gespannt, wer ihn gekauft hatte. - Schließlich kam er bei der Zieladresse an: ein Kastenhaus, wie die meisten Gebäude hier. Eine Dame in Zivilkleidung öffnete. Sie grinste breit. „Da ist er ja! Wow! Was für Muskeln. In Natura sehen sie noch viel beeindruckender aus, als im Datenpad auf der Auktionsseite. Willkommen, Sklave. Ich bin deine neue Herrin. Ich heiße Flosa und bin Centuria in Reginas Armee. Aber momentan habe ich Urlaub.‟

Gravis stand da wie eine Ölgötze. Er war es nicht gewohnt, von einer Frau so angesprochen zu werden. Er kannte nur knappe Befehle, nicht so einen Wortschwall. Fast freundschaftlich. Gravis wirkte linkisch und wusste nicht wohin, mit seinen Händen. Er nannte seinen Namen. Flosa winkte ab. „Ich entscheide, wie du heißt!‟ Der Koloss trat ein. Die Frau winkte ihn vorwärts. Plötzlich spürte er einen Knall auf seinen Hinterbacken. Seine Herrin kicherte leise. „Du gefällst mir wirklich außerordentlich.‟

Das Innere des Hauses war steril eingerichtet. Glas und Chrom wechselten sich ab. Er fragte sich, was es mit der genannten Auktion auf sich hatte. Waren sie alle versteigert worden? Gerne hätte er gewusst, wo sich Timiditas befand, und es interessiert ihn ebenso brennend, wie viel Dilithium Flosa für ihn bezahlt hatte. Es war schon seltsam, dass Audaxa gleich alle Angestellten verkauft hatte. Brauchte sie so dringend Krediteinheiten? Die Stimme seiner neuen Herrin riss ihn aus den Gedanken: „Wie haben sie dir nur diesen gigantischen Phallus gemacht?‟ Der Ex-Custos berichtete von der Penishülle, die als Keuschheitsvorrichtung wirkte. Flosa war fasziniert, zog ihm die Hose hinab und untersuchte das Teil. „Der ist so gewaltig wie ein Munusphallus.‟ Sie betastete und knetete den Schaft. „Ich sehe überhaupt keine Hülle.‟ Gravis erklärte, dass diese mit Nanokleber befestigt sei. Sein eigener Penis war viel kleiner. Der Nanostoff reagierte auf den Erregungszustand. Erigierte der echte Phallus, so verhärtete und vergrößerte sich ebenso die Hülle. Der Träger konnte keinen Orgasmus erreichen, aber zu einem bestimmten Grad stimuliert werden. Hauptzweck der Hülle war, damit ein perfekter Liebessklave zu sein.

Flosa lauschte den Ausführungen ihres Sklaven gebannt. „Du bist der beste Kauf, den ich jemals gemacht habe! Ursprünglich hatte ich auch bei einem Munus mitgeboten, aber... na ja... ein weibliches Wesen... Ich bin nicht lesbisch oder bisexuell. Deine Muskeln machen mich viel mehr an!‟ Da Flosa bisher recht aufgeschlossen war, wagte Gravis zu fragen, ob es noch weitere Angestellte oder Sklaven in ihrem Haushalt gab. Die Centuria verneinte. Dann wies sie ihn an: „Knie dich hin!‟ Nun griff sie ihm in den Mund, spreizte die Kiefer auseinander: „Tatsächlich. Keine Haifischzähne mehr. Im Angebot hatte gestanden, dass du früher zum Custos optimiert worden bist.‟

Gravis bestätigte es und berichtet davon, dass seine ehemalige Eigentümerin Audaxa diese Änderungen in Auftrag gegeben hatte. Auch die extreme Muskulatur war ein Sonderwunsch von ihr gewesen. Flosa war bekannt dafür, sich hin und wieder schon mal einen Pugnator-Novizen mit nach Hause zu nehmen, wenn dieser besonders athletisch gebaut war. Aber die jungen Buben waren ja dürre Klappergestelle gegen dieses Muskelmonster. Und dann noch dieser Phallus! Sie konnte es kaum abwarten, mit ihm ins Bett zu springen. Flosa leckte sich in Vorfreude über die Lippen. Sie ging zu einem Küchenelement und gab dem Kühllager den Befehl: „Erdbeersekt. Ein Glas.“ Ein Panel öffnete sich mit einem Sektglas. Dann füllte es sich aus einer Düse mit dem gewünschten Getränk. Sie nahm es und nippte daran. Dann schlenderte sie zu einer Sofalandschaft und drapierte sich dort.

Sie griff nach einem Datenpad und rief die abgelaufene Auktion auf. „Für zwei Rusticusse sind gar keine Angebote abgegeben worden. Die Armen! Sie werden wohl zurück in die Minen geschickt.“ Gravis fragte scheinbar beiläufig nach Timiditas. Seine neue Herrin zuckte mit den Schultern. „Wer soll das sein?“ Der Muskelberg stand immer noch mitten im Raum und beschrieb seinen ehemaligen Kameraden. Flosa winkte ab. „Ach der! Hat nicht viel eingebracht. Aber immerhin. Er ist zu einer Praefecta gekommen. Sie hat schon drei andere und will mit ihnen einen kleinen Harem aufbauen. Der andere Munus ist an eine Kameradin von mir gegangen. Eine Centuria. Sie hat ein kleines Vermögen ausgegeben. Es ist ihr erster Munus.“ Sie winkte Gravis näher. Der Gigant stapfte mit seinen 175 kg näher und stellte sich direkt vor die Herrin. Sie befahl: „Leg dich auf dem Boden auf den Bauch. Ich will deinen knackigen Hintern betrachten.“ Der mutierte Custos gehorchte augenblicklich.

Audaxa war in einem kubusförmigen Raum ohne Fenster aufgewacht: nackt bis auf eine Zwangsjacke. Voller Wut trat sie mehrfach gegen eine verspiegelte Fläche, erreichte damit aber gar nichts. Sie brüllte: „Ich bin Praefecta! Meine Name ist Audaxa! Wer hält mich hier fest? Ich will die Verantwortliche sprechen! Sofort!“ Aber es gab von außen keine Reaktion. Die Kommandeurin war Wiederspruch nicht gewöhnt. Ihre Befehle wurden befolgt. Sie setzte sich durch. Ihr Wort war Gesetz. Und nun? Noch nie im Leben hatte sie sich so hilflos und schwach gefühlt. Und dazu noch gedemütigt. Wer hatte sie nur in diese fürchterliche Situation gebracht?

Wenn sie doch wenigstens endlich aufgeklärt würde, wo und warum sie sich hier befand! Doch stattdessen schob ein pentagonaler Roboterarm ihr durch eine kleine Öffnung eine Schale mit einem undefinierbaren Schleim herein. Einen Löffel gab es nicht dazu. Wie sollte sie denn essen, wenn sie in einer Zwangsjacke steckte!? Der Inhalt der kleinen Schüssel sah nicht sehr einladend aus. Trotzdem roch das Essen verführerisch, wenn man einen leeren Magen hatte. Audaxa zwang sich zu warten. Aber nach einer halben Stunde hielt sie es nicht mehr aus. Niemand würde sie aus der Zwangsjacke befreien. Also begab sie sich auf die Knie und beugte sich so weit wie möglich vor, um aus der Schale zu schlürfen wie eine Katze.

Sie musste aufpassen, nicht umzukippen. Ihre Arme und der Busen pressten gegen ihre nackten Oberschenkel. Ihr Hintern streckte sich ein wenig in die Luft, als sie versuchte, mit der Zunge die Mahlzeit zu erreichen. Mit etwas Übung schaffte sie es und leerte schließlich gierig den runden Behälter, leckte ihn sogar aus. Danach blickte sie wieder zu dem verspiegelten Fenster und schämte sich. Von wem wurde sie jetzt wohl beobachtet? Sie krabbelte in eine Ecke der Kammer und zog die Beine an, so gut das ging. In der Zwischenzeit hatte der Roboterarm die Schale entfernt. Audaxa sah, wie sich die Öffnung schloss. Kein Rand, kein Spalt oder keine Naht war zu erkennen. Das Oberflächenmaterial der Kammer musste aus einem Nanostoff sein. Deshalb war auch die Tür nicht zu sehen. Irgendwo musste aber eine existieren.

Plötzlich gab sie einen erschrockenen, spitzen Schrei von sich, als der Schrittgurt der Zwangsjacke sich wie durch Geisterhand enger zog und sich in ihre Schamlippen bohrte. Er musste per Funk bedienbar sein. Oh, diese Schmach! Wer tat ihr das an?! Wie hatte sie so tief fallen können? Als Praefecta am Tisch der Regina - und nun... War es die Strafe der Imperatorin, weil sie diesen Deserteur nicht gefunden hatte? Sie könnte jetzt gemütlich in ihrem Luxus-Habitat auf Fortuna liegen und sich mit ihrem neuen Sextoy vergnügen. Doch der Muskelfreak sollte wohl ihre Fetischfantasie bleiben. Würde sie überhaupt jemals wieder in Freiheit gelangen? Das war ein beispielloses Vorgehen! Eine Praefecta entmündigt. Abserviert. Audaxa seufzte.

Weibliche Gefangene gab es auf Regina nicht. Freiheitsberaubung von Frauen wäre unethisch. Sie hatte zumindest noch nie davon gehört. Sollte sie mit männlichen Delinquenten eingesperrt werden? Oder blieb sie in Isolationshaft? Sie sah sich mit gehetztem Blick um: Dieser weiße Kubus konnte einem Insassen relativ schnell den Verstand rauben, wurde ihr deutlich. Langsam sickerte ein furchtbarer Verdacht in ihr Bewusstsein: Sie befand sich auf dem einsamen Eiland Antipodes im Großen Ozean von Regina. In einer Zelle des Umerziehungslagers Disciplina. Weit weg von jeglicher Zivilisation.

Während sich Audaxa in Selbstmitleid badete, begaben sich die Raumkreuzer der Regina in Stellung. Dutzende der Schiffe befanden sich im Orbit um den Planeten. Weitstreckenscans kontrollierten die Umgebung des Sonnensystems. Noch hatte sich die Hauptflotte der Vereinigten Allianz nicht Bewegung gesetzt. Allerdings erreichten immer mehr Kreuzer und Fähren den Planeten Litus Mundus im System S-8-X447 am Rand der alliierten Grenze - den zur Operationsbasis umfunktionierten Vergnügungsplaneten.

Sämtliche Pugnatoren-Armeen waren in Alarmbereitschaft gesetzt worden. Der Mond Fortuna sollte als Vorposten dienen + und zugleich ein Bollwerk für Regina sein. Dort waren auch die stärksten Teleskope Richtung Mare Mutus ausgerichtet, das auf dem Kurs nach Litus Mundus lag. Aber der Krisenstab um die Imperatorin hatte beschlossen, dass es nicht zum Äußersten, zu Kriegshandlungen, kommen sollte. Bevor die Vereinte Allianz intervenieren würde, wollte man in einer Verhandlung zu einem Kompromiss kommen. Den Status quo konnte das Establishment des matriarchaischen Planeten dann nicht halten, aber für die Eliten, die Edelfräuleins mit adligen Wurzeln, würde es eine Möglichkeit geben, ihre gesellschaftlichen Strukturen und ihr gelebtes Paradigma beizubehalten.

Die Hauptbevölkerung und vor allem die nachwachsenden Generationen allerdings würden im schlimmsten Fall die humanitäre und ethische Maxime der Vereinigten Allianz erleiden müssen. Es würde keinen Tribuna-Ausschuss mehr geben, keine Rusticusse, keine Munuswesen, keine Leibeigenschaften mehr. Regina wäre nicht mehr dieselbe Welt. Kultur und Traditionen würden sterben. Es bliebe eine Bevölkerung, die Dilithium schürfte. Für die adlige Oberschicht würde die Monarchin einen Exilmond fordern, auf dem die alten Gesetze beibehalten blieben. Außerdem war sie selbstverständlich an den Einnahmen des gehandelten Dilithiums mit einem prozentualen Salär zu beteiligen.

Im Gegenzug würde die Armee der Regina kapitulieren und sich - bis auf eine Leibgarde - der Vereinten Allianz anschließen. Die Admiräle im Hohen Rat der Vereinigten Allianz konnten so das Gros der Population sowie nachkommende Generationen aus der diktatorischen Macht befreien. Mit der inkrafttretenden Exillösung waren zwar nicht alle Humanoiden gerettet, aber zumindest wurde eine kriegerische Auseinandersetzung verhindert.

Doch bevor es überhaupt zu diesen Verhandlungen kam, ließ Regina alle ihre militärischen Optionen prüfen. Sie traute ihrem Feind nicht über den Weg. Er wusste nicht von allen Geheimnissen, die es auf Regina gab. Was war, wenn sich die Admiräle nachträglich doch dazu entschlossen, sie, die Herrscherin, vor ein Kriegstribunal zu stellen? Sie verlangte eine garantierte Amnestie. Alles andere stand nicht zur Diskussion.

Die Regentin stiefelte aufgeregt durch ihren Palast. Sie wartete händeringend auf einen Rapport ihrer Praefectas zur strategischen Stärke ihrer Armee. An den Dilithium-Minen des Planeten waren die Abtransporte in vollem Gange. Sämtliche Reserven wurden in meist unterirdische Verstecke gebracht. Die bereits geschürften Ressourcen des Planeten sollten auf keinen Fall in Feindeshand gelangen.

Die Centuria Flosa reckte sich mit dem Arm zum Boden und knallte Gravis ihre Hand auf das Gesäß. Ihr breites Grinsen zeugte von Lust und Begierde. Dann griff sie zu und kniff ihm in die linke Hinterbacke. Der Muskelmutant war ein schöner Ersatz für ihre Urlaubsreise nach Eldorado, die wegen der politischen Brisanz gestrichen worden war. Trotzdem schwelgte sie noch von ihrem letzten Besuch auf der abgelegenen Raumstation. Besonders die Spiele-Arena hatte es ihr angetan: sich duellierende Munuskreaturen - humanoide Pferdchen. Flosa hatte oft gewettet und viel Spaß und Kurzweil mit Freundinnen gehabt. Leider waren diese Zeiten offenbar vorläufig vorbei.

Flosa betrachtete das verewigte Familienwappen der Praefecta Audaxa auf dem Hintern ihres Neuerwerbs. Das musste sie bei Gelegenheit ändern. Es würde wohl nur mit einer schmerzvollen Laserbehandlung zu entfernen sein. Sie kniff in die knackige rechte Pobacke ihres Gespielen, der als Reaktion zuckte. Sie fragte ihr neues Eigentum: „Welche Talente - außer Gewichte stemmen - hast du wohl noch?‟ Es war mehr eine Frage an sich selbst. Sie hatte laut gedacht. Gravis antwortete recht frech: „Ihr werdet es erleben.‟ Die Centuria lachte keck. „Du gefällst mir immer mehr. Kein Duckmäuser.‟

Dann befahl sie ihm, sich hinzuknien. „Dein Megaphallus ist mir für den Anfang ein wenig zu groß. Vielleicht sollte ich zunächst deine hoffentlich talentierte Zunge testen.‟ Sie zog ihn an seiner Brustkette näher zu sich, drehte sich ihm zu und spreizte die Beine. Sie trug noch eine Hose, aber es sollte auch nur ein symbolischer Akt sein. „Ich habe heute Abend für dich Zeit, Sklave. Bis dahin machst du dich anderweitig nützlich. Putz das Haus!‟ Gravis stand auf, immer noch mit den Shorts an den Knien. Er fragte: „Darf ich die Hose wieder hochziehen, Herrin?‟ Flosa lächelte ihn an. „Ja, weil du so nett gefragt hast.‟ Sie sah ihm nach. Selbst unter dem dünnen Stoff machten seine Backen noch einiges her.

Der Ex-Custos machte sich fleißig an die Arbeit, als habe er nie etwas anderes getan. Die meisten Aufgaben besorgten eh kleine Putzroboter und Maschinen, doch für Gravis blieben noch genügend Erledigungen übrig. - Eigentlich hätte es ihn schlechter treffen können, grübelte er. Er hatte eine hübsche Herrin, die ihn relativ gut behandelte. Er war ihr Liebesboy und Haushaltführer. Und vor allem hatte er eine Hoffnung: Wenn Flosa seine Phallushülle zu groß war, so würde sie sie vielleicht entfernen lassen... Allerdings war sie sehr auf seinen Arsch fixiert. Hoffentlich fand sie keinen Gefallen an Umschnalldildos.

Seine neue Besitzerin verließ das Haus, um Besorgungen zu machen. Gravis sah das als Vertrauensbeweis an. Gut, wohin sollte er auch fliehen? Aber er war frei. Sie hatte ihn nirgends angekettet oder eingesperrt. Er betrachtete sich vor einem großen Spiegel. Und eine dünne Shorts durfte er ebenfalls tragen. Jetzt musste er nur noch die Kette zwischen seinen Brustwarzen loswerden, an die er sich einfach nicht gewöhnen konnte. Seine Nippel brannten immer noch etwas, nachdem Flosa ihn daran zu sich gezogen hatte.

Zwei Stunden später kam die Centuria zurück. „Alles erledigt, wie ich sehe. Sehr gut. Ich habe dir zur Belohnung etwas zum Anziehen mitgebracht.‟ Sie hielt einen großen Plastikbeutel hoch. Hoffentlich war es nicht so etwas wie diese peinlichen Munussuits mit Brustaussparungen. Woher hatte seine Herrin denn seine Kleidergröße? Er war ja nun nicht gerade die Norm. Er konnte sich kaum vorstellen, dass die Textilien passen würden. Oder hatte sie eine Custos-Uniform besorgt? Hoffentlich nicht, betete er still, denn so ein weißer Lendenschurz aus Polyamid, schwere Carbon-Armschienen und der verhasste Metallreif um seinen Hals, das waren Dinge, die er gerne in der Vergangenheit belassen würde.

Flosa holte etwas Schweres aus dem riesigen Beutel. Gravis sah sofort, dass es sich um feste schwarze Nylonstiefel handelte. Sie waren ähnlich gefertigt wie Armeestiefel der Pugnatoren. Damit konnte er sich anfreunden. Und was gab es noch? Seine Herrin nickte ihm zu: „Zieh mal an! Ich will wissen, ob sie passen. Das Polymer-Material passt sich bis zu drei Schuhgrößen an deine Anatomie an und bleibt in der richtigen Form.‟ Der Muskelmann probierte sie aus. Staunend stellte er fest, dass sie sehr bequem waren. Er ging fast wie auf Wolken auf dem Schuhbett. Und das mit 175 kg! Er strahlte die Centuria an: „Wie angegossen!‟

Die Frau freute sich ebenfalls. Sie holte ein Textil aus dem Beutel: Es war eine weiße Hose aus Elastan. Sie hielt ihm das Teil hin und munterte ihn dazu auf, es anzuziehen. Gravis raffte die Beine zusammen und stieg ein. Das Material zog sich dehnend über die gewaltigen Muskelberge der Oberschenkel und bildete auch eine gut sichtbare Silhouette seines überdimensionierten, künstlichen Phallus. Richtig wohl fühlte er sich darin nicht. Durch die weiße Farbe kam sein Gemächt noch stärker zum Tragen, als es in der dunklen Shorts der Fall gewesen war. Die Leggins saß sehr bequem, das musste er zugeben. Aber die Optik! Sie war ihm eher peinlich. Damit fühlte er sich fast nackter als ohne Beinkleid.

Als nächste Überraschung holte Flosa einen breiten Gürtel mit großer, massiver Silberschnalle hervor, den Gravis sich umbinden sollte. Sie grinste zufrieden und zog nun die Leggins über dem Gürtel rundherum weiter nach oben. Gravis verzog missmutig das Gesicht. Der Hosenstoff zog sich in seine Poritze, und sein Gemächt war nun noch deutlicher, geradezu penetrant zu erkennen. Flosa lächelte. „So sitzt sie wirklich perfekt!‟ Nun kramte sie den Rest aus dem Beutel: Ein Oberteil für den Kraftkoloss. Gravis erkannte zunächst nur schwarzen Stoff. Er faltete es auseinander. Es war eine Art Kapuze mit kurzem Cape - wie eine mittelalterliche Gugel. Zumindest hatte er als Schüler früher von seiner Exogeschichtslehrerin über die vergangenen Jahrhunderte auf der Erde von so einem Kleidungsstück erfahren. Er setzte es auf und ließ es um seine breiten Schultern fallen. Flosa war begeistert und klatschte in ihre Hände. „Fantastisch! Wunderbar! Einfach perfekt!‟

Gravis kam sich verkleidet vor. Was war das für eine seltsame Zusammenstellung? Er sah weder aus wie ein Rusticus, noch wie ein Custos, noch wie ein Munus oder Pugnator. Wie war seine Herrin nur auf dieses Kostüm gekommen? Sie sah ihn verschmitzt an und konnte offensichtlich seine Gedanken lesen: „Dir gefällt es nicht, oder?‟ Gravis druckste herum. Sollte er die Wahrheit sagen? Er schüttelte dezent den Kopf. Flosa schlug ihm mit der Hand auf den Po. „Du gewöhnst dich dran.‟

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von prallbeutel am 12.05.17 um 12:50 geändert
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Regina Datum:27.04.17 13:12 IP: gespeichert Moderator melden


Da ist Audaxa aber tief gefallen. Scheint so das es Gravis ganz gut getroffen hat bei seiner neuen Herrin.
Verrate uns doch bitte was da schiefgelaufen ist beim Versuch die Flüchtlinge zu Fangen.
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  RE: Regina Datum:12.05.17 19:15 IP: gespeichert Moderator melden


~ XLV ~


Animus konnte sein Glück noch immer nicht fassen. Er war mit Luscinia vor den gefürchteten Veteranas der Regina entkommen. Im letzten Augenblick war eine Uniformierte abgerutscht und kreischend durch das Kabinendach gestürzt. Animus und Luscinia hatten die Etagentür des Aufzuges weiter öffnen können, so dass auch der Ex-Pugnator in der Lage war, hindurchzuschlüpfen. Ihr Weg durfte nur nach oben aufs Dach führen, denn unten erwarteten sie das Spezialkommando. Und dann?

Animus erinnerte sich, wie er am ganzen Leib gezittert hatte. Er kam sich in seinem Oberteil noch nackter vor, als hätte er gar nichts getragen. Luscinia zog ihn mit sich. Wo wollte sie hin?, hatte er sich gefragt. Auf dem Dach waren sie in der Falle. Das war eine definitive Sackgasse, war er sich sicher gewesen. Er erinnerte sich kopfschüttelnd an die aufregenden Momente, die folgten: Die kleine Pilotin zog ihn weiter mit sich; im Treppenhaus liefen sie Stufe für Stufe hoch und erreichten schließlich schnaufend das Flachdach des großen Gebäudes. Luscinia verriegelte sicherheitshalber die schwere Stahltür hinter ihnen. Aber was jetzt?

Die Veteranas hatten sie durch ihre Thermografiescanner genau im Blickfeld. Luscinia grinste plötzlich, als habe sie einen geheimen Rettungsweg entdeckt. Sie lief zielgenau zu dem Funk- und Sendemast der ehemaligen Fabrik. Sie nestelte an ihrer Kleidung und holte ein kleines Datenpad vor. Im nächsten Augenblick riss sie eine Kunststoffverkleidung eines Gerätekastens ab und untersuchte die diversen Steckverbindungen und Kontroll-Displays. Animus konnte nur staunend dabei stehen, wie die Pilotin die Festplatte des Servers hackte und eine Befehlszeile nach der anderen eingab. Was hatte sie vor?

Luscinia war kozenrtriert und regelrecht verbissen bei der Sache. Der Jüngling hatte keine Ahnung, was das sollte. Von Weitem hörten sie die dumpfen Schläge gegen die verriegelte Tür. Animus seufzte resignierend. Sie hatten keine Chance, dem Trupp zu entkommen. Doch abrupt hörten die Schläge auf. - Wenige Minuten später sah der junge Mann, wie sich das Shuttle der Einheit erhob und abdrehte. Sie zogen sich zurück?

Der Ex-Pugnator hielt sich den Schritt mit beiden Händen, um seine Scham vor den fliegenden Augen der Frauen zu bedecken. Als ob die nichts anderes zu tun hätten... Luscinia grinste und drückte nun etwas entspannter einige Tasten, um dann das Pad zu deaktivieren. „Das hätten wir.‟ Der Deserteur verstand immer noch nur Raumbahnhof. Endlich erklärte ihm seine Begleiterin, was sie gemacht hatte: Sie hatte sich ins Kommunikationsnetz zu Regina gehackt und vorgetäuscht, dass das Eingreifteam sofort abziehen sollte. Animus war baff und glotzte die Frau mit offenem Mund an. „Aber das Netz ist doch sicherlich streng abgeschirmt und gesichert!‟ Luscinia grinste noch breiter. „Ich habe auch nicht behauptet, dass es einfach war. Wahrscheinlich werden sie schon Gegenmaßnahmen ergreifen, aber für ein paar Sekunden konnte ich das System mit einem Virus kontaminieren.‟

Der junge Mann umarmte die kleine Person und küsste sie. Dann wurde ihm seine Nacktheit wieder bewusst. „Wie bekomme ich eine Hose?‟ Aber Luscinia hörte nicht zu. Stattdessen hob sie die Hand und nahm schnell ihr Datenpad. Ein Vibrationsalarm hatte eine wichtige Nachricht angekündigt. Da der Toleranzpegel des Datenfilterprogramms extrem hoch eingestellt war, musste es wahrlich eine eklatant wichtige Meldung sein: Der Ausnamezustand des Planeten wurde avisiert; der Regierungsrat empfahl eine Evakuierung der Bevölkerung. Litus Mundus sollte zur Basis für Flottenschiffe der Vereinigten Allianz genutzt werden, da eine militärische Auseinandersetzung mit Regina nicht mehr ausgeschlossen werden konnte.

Animus konnte es noch gar nicht fassen, dass er nun mit Luscinia in einem Evakuierungsschiff auf dem Weg nach Pax Novo war. Die kleine Hackerin hatte einfach ein Taxishuttle bestellt, das sie vom Dach des Gebäudes abholte - und mit Krediteinheiten bezahlt, über die sie nur virtuell verfügte. Animus schämte sich seiner Nacktheit zunächst bis in Grund und Boden vor dem Piloten, aber dann begriff er, dass es sich um einen Androiden handelte, der die Tatsache geflissentlich übersah, dass sein Fahrgast keine Hosen trug.

An einem urbanen Versammlungspunkt, einer neu eingerichteten Transitzone, kaufte Luscinia ihrem Begleiter ein neues Beinkleid; anschließend mussten sie sich abhetzen, um noch im nächsten Schiff eine Bordkarte zu bekommen - auch diese bezahlte die Pilotin mit falscher ID. Und nun befanden sie sich also auf einer dreitägigen Reise tiefer ins Gebiet der Vereinigten Allianz zu einem Planeten namens Pax Novo.

Luscinia hatte die Daten über ihr Ziel abgerufen: Nach einem Terraformingprozess vor drei Jahrhunderten bot Pax Novo eine angenehme Atmosphäre und 233 Millionen Personen ein Zuhause, verfügte über eine starke Wirtschaftsleistung - insbesondere Export von Nanochips und intergalaktischen Antriebssystemen. Der Planet bevölkerte 92 Prozent Menschen. Eine Minorität bestand aus diversen kosmopolitischen Humanoiden aus unterschiedlichen Sonnensystemen, die Handel miteinander trieben. Ursprünglich bewohnten keine menschenähnliche Lebewesen den Himmelskörper, so dass Pax Novo offiziell als inzwischen unabhängige Kolonie verwaltet wurde, nachdem er besiedelt worden war.

Dort würden sie ein neues Leben anfangen können. Es würde anfangs schwer werden, besonders, da jetzt die Dilithium-Plättchen alle weg waren, aber mit Luscinia an seiner Seite versprach sich der Jüngling eine glänzende Zukunft. - Er wollte sich gerade an sie schmiegen, da stand sie auf. „Warte hier. Ich bin gleich zurück.‟ Animus sah der zierlichen Frau seiner Träume nach. Welch graziler und anmutiger Gang! Er erregte ihn zutiefst. Er schloss die Augen und lauschte der leisen meditativen Musik, die den Raum gleichmäßig erfüllte, als seien die Audioquellen in jeder Pore der Wände, Decke und des Bodens verteilt.

Die Pilotin suchte ein Separee auf, das akustisch und visuell isoliert war. Sie hatte zunächst vorgehabt, die Geheiminformationen, die im Gehirn von Animus neuronal installiert waren, zu sichern und die feministische Dikatur Regina damit zu erpressen. Aber die aktuelle politische Situation ließ dies nicht mehr zu. Doch sie konnte die Daten jetzt an die Vereinigte Allianz verkaufen. Die Nanobots, die sie in den Organismus des Jünglings geschleust hatte, waren fündig geworden. Leider ließen sich die Daten nicht extrahieren, da dies eine kryptische Verschlüsselung verhinderte. Trotzdem konnte Luscinia das Paket mit Femtolasertechnik aufzeichnen und auf einen kleinen Glasdatenträger transferieren. Im Anschluss neutralisierten sich die Nanobots einschließlich der Daten automatisch.

Luscinia war jetzt die einzige Besitzerin der geheimen Informationen. Wenn man sie dafür liquidieren wollte, mussten sie extrem wichtig sein. Sie würden einen guten Preis erzielen. Sie hatte es geschafft. Sie brauchte den Deserteur nicht mehr. Ursprünglich hatte sie auch ihn an Reginas Militär verkaufen wollen, doch das war nun auch nicht mehr möglich. Sie würde sich auf Pax Novo nach ihrem Deal mit der Vereinigten Allianz einfach absetzen.

In der kommenden Nacht schlief Animus nach langer Zeit wieder tief und fest. Die merkwürdigen Hintergrundgeräusche in seinem Kopf waren verschwunden, und die Aussicht auf eine sichere Heimat wirkte sehr beruhigend. Die Vereinigte Allianz würde Regina bald annektieren, eine freie Gesellschaftsform etablieren und das grausame Matriarchat ausmerzen - oder wie es die Politiker der VA formuliert hatten: restrukturieren. Fakt war, Regina hatte ihren Zenit überschritten und ging unter. Die Frage war nur, ob sie eine erstickende Flamme oder eine Supernova eines sterbenden Sterns sein würde.

Doch damit beschäftigte sich der Ex-Pugnator nicht. Er war Zivilist und würde mit Luscinia ein neues Leben auf Pax Novo beginnen. Als seine Angebetete zurückkehrte, lächelte sie ihn warm an und setzte sich wieder zu ihm. Er sah sie fragend an. Nach einigen Sekunden wollte er wissen: „Wo warst du so lange?‟ Die Pilotin antwortete nonchalant und zugleich nebulös: „Ich habe für unsere Zukunft gesorgt.‟ Animus schaute sie verständnislos an. Aber sie schwieg dazu.

Als die Reise nach Pax Novo sich ihrem Ende näherte, mussten die Passagiere darauf warten, dass sie mit ihrem Namen und der ID aufgerufen wurden, bevor sie von Bord gehen durften. Die meisten Personen waren Touristen und würden nicht lange auf dem Planeten bleiben. Sie reisten, so bald wie möglich, weiter in ihre Heimatwelten innerhalb der Vereinigten Allianz. Jedoch gab es auch Humanoide, die auf Litus Mundus gearbeitet und gelebt hatten. Das Gros der Beschäftigungen auf dem Urlaubsplaneten hatten zwar Androide, Arbeitsroboter und andere Gerätschaften erledigt, aber es gab eben auch Humanoide in den Hotelanlagen und Parks. Sie würden vorerst in einem Auffanglager auf Pax Novo verbleiben, besonders dann, wenn sie mittellos waren und sich nicht die exklusiven Unterkünfte leisten konnten, die in Pax-City bis zu 800 Meter hoch in den Himmel ragten.

Auch Luscinia und Animus verschlug es zunächst in die einfachen Quartiere. Sie erinnerten ihn an seine Kasernenzeit. Die spartanisch eingerichteten Räume verfügten über zwei Etagenbetten. So viel zu Privatsphäre, dachte er missmutig. Da würde also ein weiteres Pärchen mit ihnen gemeinsam wohnen. Noch waren alle Betten unbesetzt, so dass sich Animus und Luscinia eines aussuchen konnten. Eigentlich spielte es aber keine Rolle, denn es waren identische, standardisierte Metallgerüste.

Sie hatten gerade ihre wenigen Habseligkeiten ausgepackt und in den Schrank auf ihrer Seite der Kammer geräumt, tauchten zwei junge Burschen auf. Einer überprüfte mit seinem kleinen Datenpad den Nummernscan an der Tür. „Ja, hier ist es richtig.‟ Der Jüngling, der gesprochen hatte, war klein und schmächtig, trug eine enge, modische Hose, bunte Sneaker und ein lässiges Langarmshirt. Er hatte längeres, blondes, leicht gewelltes Haar und blaue Augen, eine Stupsnase und einige Sommersprossen im Gesicht. Der zweite Typ sah ganz anders aus: etwa gleiches Alter, aber viel kräftiger und einen Kopf größer, kurze, dunkelbraunes Haar, braune Augen, maskulines, kantiges Kinn, enges T-Shirt, eine Cargo-Hose und schwarze Stiefel.

Er okkupierte mit einem Rucksack direkt das untere Bett. „Das nehme ich!“ Der Blonde fragte: „Wieso? Ich wollte unten.“ Sein Widersacher packte ihn an der Gurgel und drückte ihn grob an die Wand. „Hast du ein Problem damit?“ Der Jüngling versuchte den Kopf zu schütteln. „Nein, ist OK“, presste er hervor. Luscinia und Animus sahen sich an. Das fing ja gut an mit ihren neuen Zimmergenossen. Die aggressive Stimmung beruhigte sich wieder, und das Quartett stellte sich vor. Der Blondschopf hieß Parvus, der Größere nannte sich Taurus.

Sie hatten sich erst auf Litus Mundus vor dem Transitflug kennengelernt und stammten beide vom Planeten Colonia Agricultura, auf dem 90 Prozent der Bewohner in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiteten und Nahrungsmittel produzierten, von denen die meisten exportiert wurden. Colonia Agricultura gehörte seit 250 Jahren zur Vereinigten Allianz und war sozusagen eine der wichtigsten „Kornkammern“ für nichtsynthetische Lebensmittel.

Vorerst mussten die beiden jungen Männer jedoch auf Pax Novo bleiben, denn ihnen fehlten die Finanzmittel, um bis Colonia Agricultura zu reisen. Bei dem übereilten Abflug auf Litus Mundus waren ihren alle Krediteinheiten abhanden gekommen. - Animus stellte fest, dass Taurus mit Luscinia flirtete. Zu seinem besonderen Unmut schien es ihr nichts auszumachen. Im Gegenteil: Sie flirtete fleißig mit. Animus räusperte sich oder setzte sich demonstrativ eng neben die Pilotin; aber als er seine Hand auf ihren Oberschenkel legte, wischte sie ihn weg. Beleidigt legte sich der Deserteur in sein Bett. Lange würden sie in diesem Bau ja nicht bleiben. Sobald sie sich informiert hatten, wo eine Arbeitsstelle auf Pax Novo für sie infrage kam, würden sie dorthin fahren. Als Taurus und Luscinia aber nicht aufhören wollten mit inzwischen sogar recht schlüpfrigen Andeutungen, sprang Animus auf und ging zur Tür. Ironisch sagte er: „Ich will euch mal nicht stören.“ Dann stiefelte er wütend hinaus.

War das etwas Gelächter hinter ihm? Sein Zorn steigerte sich noch. Seine Fäuste ballten sich eng und fest zusammen. Diesem dämlichen Möchtegernweiberhelden Taurus sollte man eine Castitasschelle verpassen! Er fühlte sich gedemütigt und zum Hahnrei degradiert. - Nur peu à peu beruhigte er sich wieder. Trotzdem traute er sich nicht zurück ins Zimmer. Wer wusste, was er vorfand? Er hatte Angst davor, Luscinia in den Armen diesen herzbrechenden Casanovas zu entdecken. Verfügte er nicht über genügend Courage dem Kerl ins Gesicht zu sehen und ihm die Meinung zu sagen? Seufzend war er nicht sicher. Körperlich war Taurus ihm haushoch überlegen. Vor allem, wenn dieser auch eine militärische Ausbildung hatte und zum Beispiel die Kampfkunst Os-Frangi beherrschte.

Wie konnte Luscinia ihm das nur antun? War sie von Sinnen? Hatte sie eine enthemmende Substanz eingenommen? Oder lag ihr so wenig an ihm, dass sie mit dem erstbesten Typen in die Kiste sprang? Animus versuchte sich zu bremsen. So weit würde sie nicht gehen. Alles war sicherlich ganz harmlos. Sie hatten ein wenig geflirtet. Das war alles. Er hatte überreagiert, war eifersüchtig. Bestimmt suchte Luscinia ihn längst. - Animus war in Gedanken in dem großen Gebäude ziellos herumgelaufen. Jetzt musste er erst mal selbst wieder schauen, wo er überhaupt war. Er hatte die Orientierung verloren. Holografische Schilder lenkten ihn schnell wieder zum richtigen Raum. Er atmete einmal tief durch und betrat ihn.

Luscinia war tatsächlich nicht mehr da - allerdings fehlte auch Taurus. Animus fragte den Blondschopf: „Hat meine Begleiterin gesagt, wo sie hinwollte?“ Parvus zuckte mit den Achseln. „Ist mit Taurus raus. Er wollte ihr was zeigen.‟ Animus merkte, wie sich sein Puls beschleunigte. „Er wollte... Was wollte er ihr zeigen?‟ Der Blonde zuckte wieder gleichgültig mit den Schultern. „Keine Ahnung.‟ Animus stürzte hinaus und lief die Gänge des Gebäudes ab. Einige Flure waren verlassen, in anderen tummelten sich zig Personen. Aber nirgends konnte er die Pilotin sehen. Oder diesen Taurus.

Er wollte schon zurückkehren, da kam ihm der junge Hüne entgegen. Animus sprach ihn vorwurfsvoll an: „Wo ist Luscinia?‟ Taurus wunderte sich über die aggressive Frage. „Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Sie ist einfach gegangen.‟ Animus glaubte kein Wort. Er wollte genau wissen, wo die beiden waren. Taurus erklärte: „Ich wollte ihr die Glaskuppel mit dem einem gigantischen Teleskop zeigen. Sie ist aber einfach weggegangen.‟ Animus hörte die Worte, aber er wusste nicht, was er davon halten sollte. War wirklich alles harmlos gewesen?

Er kehrte zu seinem Quartier zurück und hoffte, dass die Vermisste inzwischen eingetroffen war. Leider bestätigten sich seine Hoffnungen nicht. Von der Frau gab es keine Spur. Misstrauisch sah er zu Taurus, der ihm gefolgt war. Hatte der Kerl ihr was angetan? Er war voller Argwohn, doch dann blinkte Luscinias Datenpad, das sie zurückgelassen hatte. Erst in diesem Moment merkte Animus, dass ihr kleiner Rucksack fehlte. Er aktivierte das Pad und las die eingehende Nachricht: „Wenn du das liest, bin ich auf dem Weg in ein neues Leben. Verzeihe mir bitte, aber ich kann nicht bei dir bleiben. L.‟ Der Ex-Pugnator starrte auf das Display und verstand die Welt nicht mehr. Was hatte das zu bedeuten? Neues Leben? Ja, aber sie wollten es doch gemeinsam... Langsam ließ er das Pad sinken und schließlich aufs Bett fallen.

Er fühlte sich wie paralysiert. Sie hatte ihn verlassen. Einfach so. Es war unfassbar! Er legte sich auf seine Matratze und starrte gelähmt an die Decke. Seine ganze Zukunftsplanung war zerstört. Er konnte sich keinen Reim auf das obskure Verhalten seiner Begleiterin machen. - Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen: Parvus und Taurus waren scheinbar in einen Streit geraten. Erst nach einigen Sekunden wurde Animus klar, worum es ging. Der kräftige Taurus saß auf dem liegenden Parvus und hielt dessen Handgelenke auf der Matratze fixiert. Doch statt sich zu beschweren, kicherte der Jüngling. „Lass mich los! Ich will jetzt nicht.‟ Sein dominanter Gegenpart widersprach: „Das hört sich aber anders an.‟ Er ließ ein Handgelenk los und versetzte dem Unterlegenden eine Backpfeife. Animus wollte schon entrüstet deaskalierend eingreifen, da sah er das grinsende Gesicht des Hämpflings. Ihm gefiel es offenbar, von seinem Begleiter geschlagen zu werden!

Für den Ex-Pugnator war das eine ganz neue Erfahrung. War das Duo schwul? Und dann auch noch... Wie nannte sich das noch? Sadomasochismus... Ja, davon hatte Animus in der Kaserne mal erzählen gehört, es aber für eine abstruse Fantasie gehalten. Natürlich gab es das Matriarchat. Frauen standen im Gesetz und der Gesellschaft über dem Mann. Zumindest auf Regina. Aber Homosexualität... Gab es das wirklich? Obwohl... Er sinnierte über Munuswesen. Waren sie feminin oder maskulin? Beides? War es gleichgeschlechtlicher Sex, wenn ein Munus es mit einer Lady trieb, oder was war, wenn ein Munus und ein Rusticus...? Ihm schwirrte der Kopf.

Er starrte zu dem anderen Etagenbett, wo Parvus still dalag, während er von Taurus ausgezogen wurde. Der Blondschopf war noch dünner und zierlicher, als Animus gedacht hatte. Nur die Bauchmuskeln waren ausgeprägt und zeugten von einer gewissen Sportlichkeit. Von den Muskeln des anderen Mannes konnte er nicht viel sehen, denn der öffnete lediglich seine Hose. Ein wenig verlegen schaute Animus an die Decke. Wollten die etwas jetzt hier und neben ihm...?

Währenddessen autorisierte sich Luscinia mithilfe einer manipulierten ID-Card für einen interstellaren Überlicht-Flug vom Raumbahnhof Pax-City ins Zentrum der Vereinigten Allianz im Sol-System X94021-115-BP, besser bekannt als die Koordinaten des Planeten Beta Patria, auf dem die Allianz ihren Haupttregierungssitz hatte. Dort würde sie mit politischen Größen einen Deal aushandeln. Der Datenträger mit Reginas Geheiminformationen sollte ihnen einiges wert sein. Die Authentizität ihre Person wurde von keinem Scanner und keinem Sicherheitsprogramm angezweifelt, und so konnte sie ohne Komplikationen das nächste Schiff, die „Manta 7‟ - benannt nach ihrer rochenartigen Form - besteigen und sogar eine Deluxe-Suite genießen.

Schon eine Dreiviertelstunde nach dem Boarding startete die Manta 7 vollautomatisch durch seine Prozessoren und verließ den Orbit von Pax Novo. Die Aktivierung des interstellaren Antriebs wurde von den Passagieren nur durch ein leichtes Vibrieren wahrgenommen. Der Gravitationssensor glich beinahe alle unerwünschten Kräfte aus, neutralisierte Abweichungen der Norm und sorgte so für eine Pseudo-Schwerkraft, die exakt den Werten auf Pax Novo entsprach. Diese Technologie wurde zwar auch auf Regina verwendet, war aber dort nicht so akkurat und ausgefeilt. Stattdessen schwangte die Gravitation auf den Kreuzern der Imperatorin um bis zu 22 Prozent. Doch Luscinia lehnte sich entspannt zurück in ihren Gelsessel. Regina war Geschichte. Sie würde mit einem riesigen Haufen Krediteinheiten auf Beta Patria ein neues Leben beginnen.

Hätte sie gewusst, dass auf der Brücke des Schiffes gerade ein stiller Alarm aktiviert wurde, wäre sie nicht so ruhig und zufrieden gewesen. Ein greller Plasmabogen sprang gefährlich knisternd zwischen zwei Bedienelementen der Navigationsmodule hin und her. Ein Quantenphysiker wurde getroffen und mehrere Meter durch den Raum geschleudert. Auf dem Rücken landend, blieb er bewusstlos liegen. Ein Brückenoffizier löste den Primär-Alarm aus und versuchte eine Notabschaltung des Antriebs zu starten, was aber durch eine weitere Fehlfunktion nicht möglich war. Zwei weitere Navigatoren tippten hektisch auf ihren Touchpads Befehlszeilen ein. Schweiß hatte sich auf ihrer Haut gebildet. Die Darstellungen auf den Displays und Monitoren flackerten unstet. Wenn das Problem nicht innerhalb von wenigen Minuten behoben sein würde, konnte das Antriebssystem implodieren. Von Schiff und Besatzung würden nur undefinierbare Zellencluster übrig bleiben und Lichtjahre verteilt im Raum umherfliegen.

Animus war immer noch perplex über die sexuell penetranten Handlungen wenige Meter von ihm entfernt. Inzwischen saugte und leckte Blondie begierig an dem prallen Phallus von Taurus, der genüsslich stöhnte und einer Ekstase nicht mehr weit entfernt zu sein schien. Obwohl Männerliebe für Animus eine völlig fremde Welt war, spürte er in seinen engen Hosen eine sich anbahnende Erektion. Er griff sich mit einer Hand in den Schritt und rieb und knetete dort gedankenverloren und fasziniert von der Szenerie vor ihm. Er stellte sich vor, wie Luscinia so vor ihm lag und seinen Stab in ihren Mund nahm, um ihm Lust zu bereiten.

Während sich in seiner Hose der Inhalt immer mehr verhärtete und verspannte, kulminierte Taurus in einem lauten Grunzen. Animus sah ihn nur von hinten, hörte aber die würgenden und glucksenden Laute des knabenhaften Mitbewohners. Kurz darauf ließ sich der athletische Genießer aufs Bett fallen und drängte Parvus beinahe von der Matratze. Animus kam ein Zitat aus seinem Literaturunterricht in Erinnerung: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“ So musste sich der Blondschopf vorkommen, aber er schien zufrieden und beinahe so befriedigt wie sein Kompagnon. Grinsend wischte er sich über die Lippen.

Plötzlich riss ihn eine tiefe Stimme aus seinen Gedanken: „Hey! Parvi! Schau dir das an! Da ist wohl noch ein Ding so richtig gierig auf dein Mäulchen.‟ Animus schreckte auf. War er gemeint? Taurus starrte ihm aufs Gemächt. Reflexhaft bedeckte er es mit beiden Händen und schluckte nervös. Der Typ kam direkt zur Sache: „Hast du dir schon mal deine Kanone von einem Mann putzen lassen?‟ Animus hustete. Stammelnd brachte er mit leiser Stimme heraus: „Ich... Nein, das ist nichts für mich. Ich bin nicht... Ich bin... Also, Kerle interessieren mich nicht...‟ Taurus griente breit. „Das sieht mir aber gaaanz anders aus, mein Lieber!‟

Er packte die verdeckenden Hände beiseite und betrachtete die ausgeprägte Latte unter dem dünnen Stoff. Animus atmete keuchend aus. Parvus stand nun neben seinem Bekannten und lächelte, visierte ebenfalls das Ziel seiner Begierde an. Taurus fragte: „Was meinst du? Willst du mal...?‟ Animus war sich unsicher, wem die Frage gegolten hatte. Die dünne Stimme von Parvus ertönte: „Bitte, darf ich deinen Phallus verwöhnen?‟ Animus war sprachlos. Was war hier los? In was für ein Sodom war er hier nur hineingeraten? Und was ihn am meisten verwirrte: Warum zog er das Angebot in Erwägung?

Konsterniert beobachtete er bewegungsunfähig, wie Parvus ihm die Hose öffnete. Sofort sprang die gierige Stange obszön hervor. Animus war ganz heiß. Er schämte sich vor den anderen Männern. Aber zugleich war er so erregt wie zuletzt mit Luscinia. Parvus fragte erneut: „Bitte, bitte! Darf ich? Darf ich?‟ Er sah ihn gespannt an. Animus konnte nur abgehackt nicken. Sofort griff der Blondschopf nach dem Schaft und stülpte seine Lippen über die Spitze. Der Verwöhnte stöhnte voller Wollust auf. Durch den Voyeur Taurus wurde er noch weiter erregt.

Bald saugte Parvus den Stab vollständig und tief ein. Animus ließ seinen Kopf voller euphorischer Gefühle in den Nacken fallen. Der eingehende Kontrollverlust störte ihn ganz und gar nicht. Er genoss nur noch die nassen, elysischen Berührungen... - Schließlich stöhnte er in einem orgastischen Feuerwerk auf und bäumte sich wie unter Stromschlägen. Parvus zog sich erst zurück, als er gesättigt über seine Lippen leckte. Animus sank entspannt in eine beinahe meditative Ruhe. Eine selige Mattigkeit überfiel ihn, und sein Atem beruhigte sich mehr und mehr. Er konnte sich gerade noch die Hose schließen. Zögerlich fielen ihm die Augen zu, und er tauchte lethargisch in einen angenehmen Schlaf, der ihn wie auf Wolken trug und ihn mit den Erlebnissen dieser Welt versöhnte.

Als er Stunden später erwachte, sprachen Parvus und Taurus kein Wort über das Geschehene, als hätten sie es bereits vergessen. Sie lagen auf ihren Betten und tippten auf kleinen Datenpads herum. Er sah auf dem Chronometer-Hologramm, dass drei Stunden vergangen waren. Wenige Sekunden später wäre er vermutlich sowieso aufgewacht, denn auf allen Datenpads piepste eine eingehende Nachricht. Animus sah, dass sie von der „Registrierungsstelle für Rekrutierungen in Pax Novo‟ stammte. Darin wurde für Reservistendienste geworben. Insbesondere wurden Männer mit militärischer Erfahrung gesucht. Sold nach Tarif PN-Armee 2 bis 5, je nach Qualifikation. Animus wollte sie schon löschen, da zögerte er.

Suchte er nicht eine Verdienstmöglichkeit? Er war Pugnator - zumindest hatte er die Ausbildung fast abgeschlossen. Nun hatte er die Chance, auf der anderen, der richtigen Seite zu kämpfen. Warum eigentlich nicht? Und er wollte, so schön der Oralsex gewesen war, nicht in einer Ménage-à-trois mit den beiden jungen Männern enden. - Aber würde die Armee einen Deserteur nehmen? Konnte so ein Mensch loyal sein? Hatte ihn seine Fahnenflucht auf Regina für alle Zeiten diskreditiert? Einen Versuch musste es wert sein! Schließlich war die Vereinigte Allianz in Alarmbereitschaft und konnte nicht genug Soldaten haben. Er würde zum Untergang von Regina beitragen. Das gefiel ihm außergewöhnlich gut.

Er stand auf und richtete seine Kleidung. Er wollte nicht gleich als unordentlich gelten. Taurus folgte ihm. Animus drehte sich fragend um. Der Mitbewohner grinste: „Willst wohl auch zur Musterung?‟ Er nickte. Der athletische Kamerad erzählte: „Habe früher schon auf Colonia Agricultura als Korporal gedient. Und du?‟ Animus sagte, ohne nachzudenken: „Bin Pugnator-Anwärter gewesen, aber dann bin ich geflüch...‟ Taurus sah ihn seltsam an. „Geflüchtet? Ein Deserteur? Und du... ein Pugnator? Das sind doch unsere Feinde von Regina!‟ Animus schluckte trocken. „Ich bin ja deshalb da abgehauen. Ich will auf der Seite der VA kämpfen!‟ Taurus sah ihn misstrauisch an, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. Auf dem Weg zur Registrierungsstelle sprachen sie kein Wort mehr miteinander.

Im Wartesaal saßen bereits über 30 junge Männer. Die Neuankömmlinge aktivierten eine Wartenummer und hofften darauf, dass bald ihr Datenpad piepte, um anzudeuten, dass sie an der Reihe waren. An der Wand waren Scancodes abgebildet, mit denen Interessierte sich Informationen über die Pax-Novo-Reservearmee abrufen konnten. Animus staunte über die feschen Uniformen und modernen Waffen. Auch die diversen Schiffsklassen wurden erläutert. Trotz der interessanten Datenflut wurde die Zeit sehr lang. - Nach einer gefühlten Ewigkeit war Taurus an der Reihe und verschwand hinter einer hydraulischen Tür. Animus wurde noch nervöser. Der Nächste würde er sein.
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Regina Datum:13.05.17 03:04 IP: gespeichert Moderator melden


Du machst es aber sehr Spannend Prallbeutel.
Zumindest hast du geklärt wie die beiden Entkommen konnten. Tja was wird nun aus Animus? Wird er in der VA aufgenommen und mit welchen Rang? Muss er Vielleicht als einfacher Soldat anfangen und was wird aus dem Miststück Luscina? Kriegt die Besatzung des Raumkreuzers das Problem in den Griff?
Ich würde Luscina wünschen das nichts Übrig bleibt von ihr.
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Was Du nicht willst, dass man Dir tu, dass mut auch Keinem andern zu.

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  RE: Regina Datum:17.05.17 21:55 IP: gespeichert Moderator melden


Man Gummimike, Du bist aber streng. Ich würde Luscina lieber gefangen nehmen, und sie ine einem Latexdirndl als Lustdienerin diverse Dinge tun lassen.
Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich immer wieder gern lese.
otto
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  RE: Regina Datum:20.05.17 18:35 IP: gespeichert Moderator melden


Danke an die Kommentatoren!


~ XLVI ~


Der Munus hatte den Befehlen der Audiutrix gehorcht, hatte sie ordnungsgemäß ausgeführt und die Rusticusse von hinten genommen - bis zum Anschlag. Deren dumpfes Gebrüll in ihre Knebel hatte ihn nicht kalt gelassen, aber Befehl war Befehl. Und er musste zugeben: Zwar hatte er ein schlechtes Gewissen, die Männer so zu quälen, doch zugleich erregte es ihn ungemein. Die Enge, diese knackigen Hinterteile, dieser intensive Orgasmus...

Später, er war gerade wieder in sein Quartier marschiert, wurde er schon wieder hinausbeordert: Eine Audiutrix mit einem langen, dicken und flachsblonden Zopf, der ihr beinahe bis über die Taille reichte, kommandierte ihn zum Andockdeck des Habitats. Das Domizil der Audaxa sollte evakuiert werden. Völlig überrumpelt wollte Timiditas noch einige Dinge zusammenpacken, aber die Uniformierte drängte zur Eile. Mit einem Tranitshuttle würden sie nach Regina ausgeflogen. In wenigen Minuten sollte es starten.

Der Munus sah seinen Pendant und die Rusticusse einschließlich Gravis. Im Innenraum setzten sich die beiden von ihm „verwöhnten‟ Kreaturen so weit wie möglich weg. Sie hatten sichtlich Schwierigkeiten, sich auf ihre Plätze zu begeben, denn ihre Hinterteile vertrugen nicht die geringste Berührung, geschweige denn den Druck ihres Körpergewichts. Sie setzten sich wie auf rohe Eier. Timiditas musste ein Schmunzeln unterdrücken, als er die respektvollen Blicke der Männer zu ihm zu.

Als sie auf Regina landeten, transportierte sie ein Hoverboard zu einem Regierungsgebäude auf dem großflächigen Armeehauptstützpunkt des Planeten. Eine Indagatrix verpasste allen acht Passagieren einen Ohrchip, der sämtliche Daten über sie, einschließlich aller Körperfunktionen, einlas und auf Abruf sendete. Darüber wurden die Wesen informiert. - Was sie nicht wussten: Sie waren während des Fluges auf einer Auktion versteigert worden.

Als Timiditas eine Karte mit einer Adresse in die Hand gedrückt bekam, wurde ihm nur gesagt, dass er dort nun bei seiner neuen Besitzerin leben werde. Unverzüglich habe er sich dorthin zu begeben. Er fragte sich, warum Audaxa ihn verkauft hatte. Hatte sie von der fehlenden Restmenge Ejakulat verfahren? War sie unzufrieden mit ihm gewesen? - Er machte sich auf den Weg und hatte seine sieben Bekannten schnell aus den Augen verloren, die sich in alle Himmelsrichtungen verstreuten.

Timiditas war froh, dass ihm der Securitychip nicht wieder aktiviert worden war. Wenn er großes Glück hatte, würde er zu einer Dame kommen, die ihn nicht keusch hielt. Auf der Straße waren nur vereinzelt Rusticusse und Munuswesen zu sehen. In erster Linie marschierten uniformierte Pugnatoren und Offizierinnen, Audiutrixfrauen und Praetorias die Wege entlang. Die meisten Personen waren allerdings in energieangetriebenen Fahrzeugen unterwegs.

Die Leute waren offenbar an den Anblick von Munusgestalten gewöhnt, zumindest machte Timditas keine Furore mit seinem Auftreten. In seinem engen Suit, der seine Geschlechtsteile und die gewaltigen Brüste exponierte, lief er den holografischen Wegweisern entsprechend Richtung Westen, wo seine neue Eigentümerin auf ihn wartete. Es war eine Strecke von 4,4 Kilometern, und die heiße Sonne, die zu dieser Jahreszeit herrschte, sorgte dafür, dass der Suit am ganzen Körper an seiner Haut klebte. Aber als Munus hatte er schon misslichere und peinlichere Kleidungsstücke getragen, und daher machte er sich darüber keine großen Gedanken.

Als er schließlich an der vorgegebenen Adresse ankam, war er überrascht. Er wusste auch nicht, was er erwartet hatte - vielleicht eine idyllische Wohnanlage -, aber es entsprach nicht seinen Erwartungen. Es handelte sich nicht um eine private Immobilie, sondern er stand vor einer kleinen Lagerhalle. Ein großes Stahltor blockierte den Eingang. Er drückte auf einen Sensor. Laut quietschend schob sich das Tor seitlich auf. Ein kleines blinkendes Warnlicht machte auf die Gefahr aufmerksam, dass die tonnenschwere Tür in Bewegung war. Timiditas trat ein.

Eine Frau in Zivilkleidung (enge Lederhose, Lederkorsett, Stiefel) stand vor ihm. „Ich bin Praefecta Cupidita. Du bist mein Neuerwerb. Ich werde dich meinem Harem anschließen. Komm, Munus. Folge mir!‟ Sie ging mit dem Verwunderten zwischen großen Aluminiumcontainern durch und schaltete mit ihrer Stimme in der Halle mehrere Industrielampen an: „Licht aktivieren.‟ Timiditas starrte entsetzt auf sechs Käfige. In drei von ihnen hockten zusammengedrängt nackte Munuswesen. Sie konnten sich darin kaum bewegen und hatten ihm ihren Hintern mit dem dicken Sack dazwischen zugewendet.

Der Ankömmling durfte in eine der leeren Gitterboxen krabbeln. Cupidita schloss die Tür und verriegelte sie mit dem angebrachten Digitalschloss, das mit ihrem Fingerabdruck aktiviert und deaktiviert werden konnte. „Jetzt fehlen mir noch zwei weitere Freudenkreaturen. Da muss ich die nächste Auktion abwarten. Ihr bleibt solange noch hier im Lager, das ich angemietet habe.‟ So geschockt Timiditas auch war, zumindest war er der einzige Insasse, der einen Suit trug. Und womöglich waren die Securitychips der Kameraden aktiviert. Er war also eindeutig im Vorteil. Aber egal, wie sehr er versuchte, sich die Situation schön zu reden, war er in einer bösen Misere. Wie lange sollte er hier hocken? Wie oft gab es denn diese besagten Auktionen?

Ihre Herrin schritt den Gang zurück und löschte das Licht. Sie hörten die laute Schiebetür kreischen. Dann knallte sie zu. Timiditas versuchte Kontakt mit den Mitgefangenen aufzunehmen. Wer waren die armen Kreaturen? Kamen sie auch aus Privatbesitz? Waren sie ersteigert worden? Wussten sie mehr über die geplante Zukunft, die die Herrin für sie bereithielt? - Auf seine leise Ansprache reagierten sie jedoch nicht. Keiner der drei Munuswesen sagte auch nur ein Wort. Nur vereinzelt kamen dumpfte Geräusche von ihnen. Endlich begriff er: Sie waren geknebelt. Er hatte ihre Gesichter nicht sehen können und die Fixierung daher nicht bemerkt. Noch etwas, für das er dem Schicksal danken konnte: Er war auch damit verschont worden.

Der Munus konnte nur hoffen, dass er nicht allzu lange in diesem engen Käfig hocken musste. Die politische Auseinandersetzung mit der Vereinigten Allianz würde sicherlich vorerst alle Kräfte des Militärs bündeln, so dass Cupidita gar keine Zeit für sie hatte. Als Praefecta würde sie auf einem Kreuzer Dienst tun. - Und da hatte Timiditas die richtige Vermutung, denn seine Herrin war auf dem Weg zu ihrer Einheit, wo sie unverzüglich ihre Uniform anlegte und an Bord des Kreuzers Regina IX ging, um zu einem Geschwader der Flotte im Orbit von Fortuna aufzuschließen.

Offiziell hatten zwar weder die Vereinigte Allianz noch Regina der Gegenpartei den Krieg erklärt, aber der Konflikt war so sehr eskaliert, dass die VA Kontrolleure auf den Planeten senden wollte. Reginas Hoher Rat verweigerte die Einreise und Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten. Daraufhin warnte die VA, dass sie notfalls ihre Vorhaben mit einem Präventivschlag auch militärisch durchsetzen würde. Reginas Armee ging in Defensivstellung und war in höchster Alarmbereitschaft.

Das bewaffnete Vorgehen traf in den Heimatwelten der VA nicht überall auf Gegenliebe. Zwar waren Waffensysteme mittlerweile so weit entwickelt, dass kaum humanoide Verluste zu erwarten waren, aber vielen Friedensdogmatikern und Anhängern von diversen gesellschaftlichen Bewegungen war die Einmischung aus entweder ethischen, aber teils auch aus monetären Gründen ein Dorn im Auge. Massive Demonstrationen wuchsen überall in der VA auf den öffentlichen Straßen und Plätzen heran. In den Media-Kanälen wurden die Pros und Contras hitzig debattiert, während die Regierung bereits Nägel mit Köpfen machte.

Eine Gruppe von circa 1500 Frauen und etwa 800 Männern demonstrierte auf Beta Patria besonders lautstark gegen den Militäreinsatz. Die FSO (Female Supremacy Organisation) stand für das Paradigma: Frauen stehen von Natur aus mit allen Rechten über Männern, die mit ihrem minderwertigen Y-Chromosom der Krone der Schöpfung unterstellt sind. - Unter der FSO, die auf mehreren Planeten aktiv war, gab es verschiedene Strömungen. Die gemäßigten Flügel bezogen sich nur auf die weibliche Überlegenheit und forderten daher die Vormachtstellung der Frau; radikale Splittergruppen propagierten die völlige und bedingungslose Unterwerfung von Männern zu rechtlosem Besitz von Frauen. Da die VA keine Sklaverei oder Diskriminierung duldete, lebten die Anhänger dieser Matriachate in privaten Enklaven, die jedoch politisch Hoheitsgebiet des entsprechenden Planeten der VA blieben, aber eine eigene Gesetzgebung hatten.

Dies wurde nur unter strengen Auflagen geduldet. So durften nur Volljährige Bürger eines solchen Matriachats sein. Des Weiteren musste eine biometrisch verifizierte Bestätigung vorliegen, dass die Person freiwillig die Staatsbürgerschaft angenommen hatte. Unter diesen Bedingungen wurden diese feministisch ausgeprägten Gesellschaftsformen toleriert. Trotzdem überprüfte der SSVA (Staatsschutz Vereinigte Alianz) die Enklaven regelmäßig, da es einige der fundamentalistischen Kollektive mit den Auflagen nicht so genau nahmen. So nutzten einige Eheherrinnen genoptimierte Pheromone, um Männer zu manipulieren. Auch von Gehirnwäsche war die Rede. - Die gemäßigten Frauen der FSO stellten allerdings den Großteil. Dort lebten Männer scheinbar mehr oder weniger gleichberechtigt, doch waren praktisch deutliche Benachteiligungen zu erkennen, die außerhalb der Enklaven in der VA nicht akzeptiert würden. Insbesondere die körperliche Züchtigung des Mannes war im privaten Umfeld durchaus auch im gemäßigten Lager der FSO üblich, obwohl öffentlich nicht darüber gesprochen wurde.

Zum einen sorgte sich die FSO, dass die VA Gesetze gegen die Enklaven verabschieden könnte, die diese stark einschränken oder gar verbieten würden; zum anderen sollte Regina als Gesellschaft mit Vorbildcharakter nicht aufgelöst werden. Einige der Demonstrantinnen hatten ihren Gatten dabei. Viele domestizierte Männer zeigten sich in tradioneller Kleidung: ein Ledergeschirr für Oberkörper und Schritt, dazu einen fünf Zentimeter hohen Ballstretcher aus Chirurgenstahl als Symbol für die Vermählung mit ihrer Eheherrin. Die meisten der Männer trugen auch Tätowierungen mit dem Namen ihrer Eheherrin, oft auf dem Gesäß oder über dem rasierten Geschlecht. Einige Damen erlaubten bei ihren Ehemännern ausnahmslos gar keine Körperbehaarung. Die Demonstrationen mit den fast entblößten Männern mussten gesondert angemeldet und genehmigt werden. So fanden sie ausschließlich in abgesperrten Bereichen statt, in denen nur Volljährige Zutritt hatten. Etwa die Hälfte der Männer trugen normale Zivilkleidung, da sie dem gemäßigten Flügel der FSO angehörten. Auf vielen Plakaten, die von den Männern getragen wurden, standen Parolen wie „Freiheit für Regina‟ oder „Keine Macht den Männern‟. Für Außenstehende wirkte es befremdlich, wenn Männer diese Leitgedanken voller Inbrunst anpriesen. Aber die liberale Gesellschaft der VA tolerierte unterschiedlichste Kulturen und Überzeugungen, so lange sie die Gesetze des Hohen Rates befolgten.

Die Media-Kanäle waren voll von dem Thema der Auseinandersetzung zwischen Vereinigter Allianz und dem feministischen Regina. Als „Randnotiz‟ erwähnten die Agenturen einen Unfall eines Transitschiffes auf dem Weg nach Pax Novo, auf dem Evakuierte aus Litus Mundus transportiert worden waren. Aus noch ungeklärten Gründen war ein Tank mit Antimaterie leckgeschlagen. Wie es dazu kommen kannte, sollte eine Untersuchungskommission inspizieren und analysieren. Beim Zusammentreffen der Antimaterie mit der Materie hatte sich Energie in Form von Gammastrahlung freigesetzt, die ausgereicht hätte, hunderte Schiffe in ihre Atome zu zerlegen. Die Sachverständigen konnten nur noch Spuren scannen, mit denen spezielle Programme die Vorgänge errechneten. Offenbar waren 0,8 Gramm Antimaterie aus dem Antriebskern entwichen. Der Grund musste durch aufwändige Verfahren ermittelt werden. Die zuständige Raumsicherheitsbehörde stellte in einem offiziellen Statement klar, dass es keinen Zusammenhang zum Konflikt mit Regina gäbe.

Aber von all diesen gesellschaftspolitischen Ereignissen bekam Timiditas in seinem Käfig nichts mit. Er konnte nur spekulieren, ob es inzwischen zu einer offenen militärischen Aktion zwischen der VA und Regina gekommen war. - Seine Sorgen galten zunächst jedoch seinen Knien: Die Stressposition in dem Käfig war alles andere als angenehm. Wenn Cupidita nicht bald zurückkehrte, dann... Ja, was dann? Er hatte ja keine Wahl. Er konnte sich nicht selbst befreien. Langsam schlich sich Panik in sein Bewusstsein. Wie lange wohl seine Leidensgenossen schon hier hockten? Der Munus zwang sich, ruhig zu atmen und alle phobischen Gedanken zu verdrängen. Plötzlich begannen alle drei anderen Munuswesen dumpf in ihre Knebel zu stöhnen und sich klirrend in den Käfigen zu bewegen. Timiditas fragte sich, was los war. Es hörte sich an, als hätten sie Todesangst...

Oder war es etwas anderes? Waren sie an ein Folterinstrument angeschlossen? Dann fiel es ihm ein: Der Securitychip konnte so programmiert sein, dass er in vorgegebenen Abständen oder zu festgelegten Zeiten einen Erregungsreiz in die Eichel sendete. Vermutlich hatte das Cupiditas veranlasst. Aber warum hatte sie es bei ihm nicht gemacht? Vielleicht wusste sie, dass sein Chip deaktiviert war, konnte ihn aber nicht aktivieren. Eventuell ist er mit einem kryptischen Code gesichert, überlegte er. - Die verzweifelten Laute des Trios wurden immer lauter und eindringlinger. Timiditas hatte Mitleid. Sie waren den Geräuschen nach zu urteilen kurz vor dem Höhepunkt, wieder und wieder und wieder, aber der Chip ließ sie nicht ejakulieren.

Nach mehreren Minuten war der bizarre Spuk vorbei. Fragte sich, für wie lange? Und beinahe mit schlechtem Gewissen spürte er, dass sein eigener Phallus erigierte. Machten die Qualen der armen Kreaturen ihn etwa geil? Oder waren es objektiv nur die Lustlaute gewesen? Auf jeden Fall versuchte er, eine Hand an seinen großen Stab zu führen. Er quetschte sie am Gitterboden entlang, zwischen seine Beine durch. Mit den Fingerspitzen griff er nach dem gewaltigen Schaft und rieb daran. Das tat so gut. Er stöhnte auf und ging in einen Rhythmus über, der ihn geiler und geiler machte. Doch im Gegensatz zu seinen Kollegen trieben ihn die Reize über die Schwelle und sorgten für einen intensiven Orgasmus, der alles unter ihm flutete. Ein Brüllen halb unterdrückend kam er mächtig und stark.

Schwer atmend zog er die Hand wieder in eine bequemere Position näher an seinem Kopf. Hoffentlich wurde er dafür nicht von seiner neuen Herrin bestraft. Aber darüber hatte er gerade nicht nachgedacht. Der Drang war einfach zu groß gewesen. Und zu seiner Misere fühlte er sich leider nur kurzfristig erlöst. Nur wenige Minuten später spürte er wieder eine sich anbahnende Geilheit - nicht nur, weil offensichtlich die drei Leidensgenossen erneut stimuliert wurden. Timiditas fühlte unter sich die monströsen Hoden, auf denen er hockte. Sie waren wohl noch lange nicht geleert, obwohl überall Pfützen seine verströmte Lust bewiesen. Sollte er erneut Hand anlegen?

Warum auch nicht, er hatte gerade nichts Besseres zu tun, dachte er sich voller Sarkasmus. Er hatte seine rechte Hand bereits entlang des Gitters geschoben und seinen mächtigen Munusphallus ergriffen, da hörte er hinter sich ein kreischendes, schrilles Geräusch: Das Eingangstor. Der geöffnete Zugang tauchte die Käfige mit ihren Insassen in ein fahles Licht. Cupidita war zurück, so sein erster Gedanke. Doch die Schritte hörten sich anders an. Trug sie anders Schuhwerk? Die Gefangenen sahen nichts, denn ihre Köpfe zeigten in die andere Richtung. Die Käfige waren so eng, dass es ihnen nicht möglich war, den Kopf zur Seite zu drehen. Auch zwischen ihre Beine konnten sie nicht durchgucken. Das lag in erster Linie an ihren überdimensionierten Geschlechtsteilen wie den Brüsten, dem Phallus und dem Hodensack, die ihnen die Sicht verdeckten. Wer war gekommen? Und warum? Timiditas hatte langsam seine Hand wieder in die Ursprungsstellung gebracht. Er wollte wahrlich nicht beim Onanieren erwischt werden.

Nun hörten die Sklaven ein rollendes Geräusch. Kleine Räder drehten sich hakelnd und leise quietschend auf dem nackten Betonboden. Die Besucherin schob oder zog offenbar irgendetwas auf Rollen durch das Lager zu ihnen hin. Hoffentlich war es Wasser. Timiditas hatte eine schrecklich trockene Kehle. Wie es erst den anderen ergehen musste? Allerdings war eine Toilette auch langsam von Interesse. Er erinnerte sich an den Datenchip, den er und die Rusticusse bei Ankunft auf Regina erhalten hatten. Cupidita und jeder, der eine entsprechende App für sein Infopad installiert hatte, wusste genau, wie durstig sie waren, oder wie dringend sie sich entleeren mussten. Plötzlich schrie ein Munus dumpf, dann ein zweiter, ein dritter und schließlich auch Timiditas: Zwei Spitzelektroden eines Disziplinarstabes hatten das nackte Gesäß geküsst. Eine unbekannte Frauenstimme fragte amüsiert: „Alle wach?‟ Ironisch fügte sie hinzu: „Ich hoffe, ich störe nicht.‟

Es war nicht die neue Herrin, so viel stand fest. Die Stimme klang jünger. Wieder Stöhnen. Timiditas merkte, wie sich sein Puls beschleunigte. Was machte die Frau mit seinen Artgenossen? Und eine Minute darauf wusste er, was da vor sich ging: Die Frau rammte ihm einen Schlauch in den Allerwertesten. Einige Sekunden später floss eine Art Brei in ihn hinein. Jetzt erklärte sie: „Das ist eine spezielle Nährlösung. Die kann ein Munus rektal aufnehmen. So braucht er keine Nahrung. Übrigens auch nichts zu trinken.‟ Sein Bauch füllte sich mehr und mehr, und langsam fühlte er sich wie eine schwangere Humanoidin. Nach geschätzten drei bis vier Litern der dickflüssigen Menge, hatte er seine Ration erhalten. Das Schlauchende zog sie ruckartig aus seinem Anus heraus.

Im Anschluss bewegte sich die Frau zum ersten Mal um die Käfige herum, so dass die Insassen sie sehen konnten. Sie öffnete vorne am Käfig eine kleine Tür und erlöste das Trio von ihren Knebeln. Seufzend und stöhnend dankten sie der Frau für diese Wohltat. „Wenn ihr mir versprecht, nicht zu schreien, müsst ihr keine mehr tragen.‟ Das Trio beeilte sich damit, Stille zu schwören. In diesem Moment begann die Stimulation durch die Securitychips. Die Munuswesen sahen verzweifelt auf die Frau. Wie sollten sie da ruhig bleiben? Einer presste die Lippen zusammen, der andere biss sich sogar darauf, und die dritte Kreatur öffnete den Mund weit zu einem stummen Schrei.

Die junge Dame hockte sich neben Timiditas. „Na? Und du? Hast du gar kein Stimulationsprogramm?‟ Timiditas schüttelte den Kopf. Wie sollte er sie anreden? Wer war sie überhaupt? Ihr Blick richtete sich unter den Munus, sie verrenkte sich, um am Käfig entlang zu schauen. „Was muss ich denn da sehen? Hast du etwa abgemelkt?‟ Der Sklave wollte trotzig antworten, aber innerhalb von Sekundenbruchteilen fiel er in sich zusammen und heulte: „Es tut mir leid! Ich... Ich werde es nie wieder tun!‟ Erwartete ihn nun eine Strafe? Seine Wärterin stand auf, ohne etwas zu sagen. Schließlich sprach sie doch noch: „Das wird Cupiditas nicht gefallen.‟ Timiditas hörte sich betteln: „Bitte sagt es ihr nicht!‟ Die Frau war aus seinem Blickwinkel verschwunden und stand wieder hinter den Käfigen. Er hörte sie wispern. „Ein Munus, der es sich selbst besorgt! Das - ist - eine - Todsünde!!‟ Der Sünder hörte sich wimmern. Er zitterte am ganzen Leib, so dass der gesamte Käfig rasselte.

Die Frau sagte zum Abschied: „Ach übrigens: Deine drei Kumpanen wissen es ja schon. Also für dich Neuling eine Info. Versuche, den Brei in dir zu halten. Sonst bekommt dein Körper nicht genug Nährstoffe und Flüssigkeit. Es gibt nur einmal pro Tag die rektale Fütterung.‟ Die Schritte entfernten sich, und dann knallte die große Metalltür schabend und quietschend zu. Die Gefangenen hockten wieder in der Dunkelheit. - Jetzt, da seine Leidensgenossen keine Knebel mehr trugen, startete Timiditas einen zweiten Versuch, einige Informationen über die Situation und seine neuen Kameraden zu bekommen. Er erfuhr nur, dass sie seit zwei Tagen in den Käfigen hockten und in der Zeit nur für wenige Minuten die Beine vertreten durften. Der Toilettengang wurde von der Aufpasserin, die sie Sadista nannten, durch einen untergestellten Behälter organisiert. Sie würde wohl heute noch vorbeischauen deswegen. Timiditas schluckte. Sadista... Nomen est omen...

Die Namen der drei Wesen hatte er schnell wieder vergessen, da sie nur jeweils eine siebenstellige Nummer genannt hatten. Er fragte, ob sie wohl alle für Cupiditas Harem eingeplant waren. Die Munuskreaturen taten überrascht. Eine antwortete: „Ich glaube eher, dass sie uns als Zugpferde einsetzen wird. Sie ist bekannt für ihr Hobby.‟ - Zugpferde... Timiditas erinnerte sich an den Halsschlingenstock, mit dem er durch die Vergnügungsraumstation Eldorado zu einer großen Arena gebracht worden war. Sein Herz schlug bei der Vorstellung kräftig und hastig in seinem Brustkorb. Der fette Plug mit dem buschigen Schwanz am Ende, den sie ihm in seinen Anus gedrückt hatten, der Ring um seinen prallen Sack, der Zug des Sulkywagens, der an seinen Hoden zerrte, die beißenden Brustklemmen mit den lächerlichen Glöckchen, die Beißstange, die ihn zusätzlich schikanierte, dann die seltsamen Stiefel, die ihm nur eine Fortbewegung auf Zehenspitzen erlaubten, die bizarre Halskrause - es war die Hölle gewesen. Und als sei das nicht genug Gemeinheit gewesen, hatten die Kutscherinnen ihn und seinen Kontrahenten mit einem Stromstab angetrieben, den sie nach Lust und Laune in die Hinterbacken drückten. Wenigstens hatte er das Rennen gewonnen, und so war ihm das grausame Zuchtkreuz erspart geblieben.

Er hatte gedacht, dass er das hinter sich gelassen hatte, aber nun sah es so aus, als würde er in der Zukunft erneut als Pferdchen seinen Dienst tun. Da wäre ihm der Liebesdienst in einem Harem viel lieber gewesen. - Der Munus dachte noch eine Weile darüber nach, da kehrte Sadista zurück und schob, wie seine Kameraden es schon erwähnt hatten, eine große Zinkwanne herbei. Eine Kontruktion, die Timiditas bisher noch gar nicht bemerkt hatte, fuhr die Käfige in einen Meter Höhe, so dass der Behälter darunter Platz fand. Auf das Kommando von Sadista durften sich die Munuswesen erleichtern. Anschließend ließ sie das Quartett wieder alleine.

Nach weiteren drei oder vier Stunden öffnete sich die Tür erneut: Dieses Mal war ihre Herrin persönlich gekommen. Auch Sadista war anwesend. Auf eine Handbewegung der Herrin öffnete ihre Gehilfin die Käfige. Die Gefangenen durften herauskommen und sich in einer Reihe aufstellen. Doch nach der langen Zeit in der erzwungenen Haltung versagten die Beine. Zitternd versuchten sie mühsam zu stehen, sackten aber immer wieder auf den Boden oder zumindest auf die Knie. Timiditas gelang es, sich akzeptabel hinzustellen. Die drei Kameraden hatten längere Zeit in den Käfigen verbracht und waren nicht in der Lage zu stehen. Cupiditas hörte sich unzufrieden an: „Wie wollt ihr eine Kutsche ziehen, wenn ihr nicht einmal stehen könnt!?‟ Auf ein knappes Zeichen zog Sadista den Disziplinarstab und stocherte auf die Liegenden ein, bis sie sich endlich hochgequält hatten. Timiditas schwante, dass es ein hartes Leben werden würde.

Grundsätzlich waren Munuswesen für humanoide Pferdedressur überhaupt nicht geeignet. Die riesigen Brüste und der gewaltige Hodensack zerrten und baumelten wild und schmerzhaft, wenn die Wesen in erzwungenem Trab laufen mussten. Warum hatte sich Cupidita nicht Rusticusse gekauft? Die waren viel stärker und besser geeignet. Athletische Mannsbilder. Aber die Geschmäcker der Damen war wohl unterschiedlich.

Die Herrin stellte sich vor Timiditas und fragte nach seinem Namen. Der Munus antwortete, doch erhielt er dafür eine saftige Backpfeife, die in der Lagerhalle wie eine Peitsche knallte. „Du bist 4041136.‟ Sie fragte erneut nach seinem Namen. Er sagte die Zahl auf. Cupidita lächelte. „So ist fein.‟ Im Kopf des Munus schwirrte es chaotisch. Wieder und wieder tauchten Fragmente seiner alten Persönlichkeit in seinem Bewusstsein auf, doch Sekunden später verschwanden sie wieder. Er war ein Munus. Ein Munus hatte zu dienen. Seiner Herrin Cupidita. Er wollte ihr zu Willen sein. Nicht mehr und nicht weniger. Verwirrt begriff er nicht, was diese plötzlichen Gedanken bedeuteten, die ihn quälten, die ihm sagen wollten, dass er ein freier Humanoid mit eigenem Willen war.

Seine mentale Therapie war offenbar fehlerhaft gewesen, doch an die Neurobehandlung hatte er keine Erinnerung. Aber warum war er so versessen auf einen eigenen Orgasmus, auf ein eigenes und selbstbestimmtes Leben? Auf eine eigene Sexualität? So ein Egoismus! Diese Fragen ängstigten ihn. Er drückte sie weg, tauchte sie unter. Stattdessen konzentrierte er sich auf seine neue Besitzerin. 4041136 - das war sein Name, seine Identität, sein einziges Ich, die Existenz, die Cupidita für ihn gewählt hatte. Nur das zählte.

Sadista brachte bei allen vier Wesen massive Hodenringe an, die mit kurzen Ketten verbunden waren, so dass die Munuskreaturen dicht hintereinander gehen mussten. Dem vordersten Sklaven legte sie einen Halsschlingenstock um, damit sie ihn führen konnte. Die beiden Damen brachten ihre Fracht zu einem kleinen Shuttle, wo sie in ihrer Viererkolonne in einen länglichen Standkäfig eintreten mussten, der nur passte, wenn sich das Quartett eng aneinanderpresste. Timiditas war der dritte in der Reihe, so dass er seinen Phallus zwischen die Schenkel des Vordermannes schieben musste und gegen dessen Hodenbeutel drückte, während er von hinten die gleiche Lage erfuhr.

Der Flug dauerte nicht lange, aber sie befanden sich nicht mehr im Militärgelände. Stattdessen landete die Fähre auf einem Privatgebiet außerhalb der Stadtgrenzen, das der offensichtlich sehr solventen Cupidita gehörte. Der Käfig öffnete sich, und die Insassen stolperten rückwärts hinaus. Sadista führte sie über die Außenrampe aus dem Shuttle und marschierte mit ihnen auf ein kuppelförmiges Gebäude zu. Links lag eine ovale Rennbahn. Timiditas ahnte, dass dort die Kutsche(n) fuhren. Er stellte fest, dass Cupidita nicht von Bord gegangen war. Was wohl Sadista in ihrer Abwesenheit mit den Neuankömmlingen anstellte?

Cupidita flog zurück auf die Militärbasis. Als Praetoria hatte sie wichtige, dienstliche Aufgaben zu erfüllen. Bei einer Konferenz mit Ductrixfrauen und Centurias sollte eine Verteidigungsstrategie entwickelt werden. Eine Invasion der Kampfverbände der VA stand kurz bevor. Von Imperatorin Regina gab es noch keine definitive Entscheidung: bedingungslose Kapitulation, doch noch Verhandlungen oder gar Gegenwehr - notfalls mit militärischen Mitteln? Der Feind hatte sich formiert und näherte sich in einer Phalanx der Heimatwelt der Regina. Gerüchte unter den Offizierinnen deuteten an, dass die Herrscherin ins Exil gehen würde. Doch ob die VA sich auf ihre Konditionen einlassen würde, stand noch in den Sternen. Momentan konnten nur alle Optionen bedacht werden. Sämtliche Pugnatoren waren im Einsatz und an Bord der Schlachtkreuzer der Regina-Klasse. Cupidita hatte ein ungutes Gefühl. Stand etwa der Untergang des Regina-Reiches bevor? Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals in einer Gesellschaft zu leben, in der Männer gleichberechtigt waren. Bei dem Gedanken verzog sie angeekelt ihr sonst so hübsches Gesicht. Da könnte man ja gleich Ochsen und Schweine zu ebenbürtigen Kreaturen machen. Pervers!
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Regina Datum:01.06.17 19:57 IP: gespeichert Moderator melden


~ XLVII ~


Gravis hörte seine neue Herrin Flosa sagen: „Komm, ich will dich meinen Freundinnen vorstellen.“ Sofort wurde ihm mulmig. In diesem verkleideten Aufzug sollte er sich auch noch vor anderen Frauen präsentieren? Er schluckte und druckste herum. Leise meinte er: „Bekommen die keine Angst vor meiner... Henkerskapuze?“ Flosa lachte glockenhell. „Unsinn! Und das ist keine Henkerskapuze. Und deine weiße Leggins sieht doch richtig fesch aus!“ Sie packte ihm auf den Arsch und drückte zu. „So kraftvolle Muskeln.“ Gravis fühlte sich von oben bis unten unwohl. Die Stiefel waren OK, aber die Hose, in der seine Peniserweiterung so penetrant hindurchschien... Und dann zog sich der Stoff in seine Poritze. Und der freie Oberkörper präsentierte seine Brustringe mit der Kette... die Flosa just in diesem Moment ergriff und mit sich zog.

175 kg Muskelmasse stolperte hinter der zierlichen Frau her. Sie sah auf ihr Datenpad und meinte schmunzelnd: „Laut meiner App macht dich dein Outfit trotz allen Unwohlseins irgendwie geil.“ Gravis fühlte sich ertappt. Es stimmte. Die demütigende Aufmachung gefiel ihm zwar nicht, aber seine sexuelle Erregung war steil angestiegen, als er von der Vorführung bei Flosas Freundinnen gehört hatte. Sie sagte: „Wir werden auch deinen Penisaufsatz zeigen. Das könnte ein neuer Trend für Sklaven werden. Da werden Castitasschellen out.“

Sie stiefelte mit ihm aus dem Haus über den Vorplatz zur Straße. Gravis wunderte sich. Wo wollte sie denn mit ihm hin? Traf sie sich irgendwo mit ihren Bekannten? Hoffentlich nicht an einem öffentlichen Ort, dachte er, wo es noch weitere Zaungäste geben würde. - Gerade betraten sie den Fahrbahnrand, als ein Flugtaxi herabschwebte und seine Passagierluke öffnete. Die Fahrgäste stiegen nacheinander ein und setzten sich auf bequeme Gelsessel. Unter dem Gewicht des Kolosses quietschte das Material ächzend und presste sich ungewöhnlich schmal zusammen.

Ein etwa fünf Minuten langer Flug führte sie auf ein Flachdach eines privaten Anwesens. Als sie ausstiegen, sah Gravis eine Gruppe Frauen in Zivilkleidung. Irgendetwas an ihnen jedoch sagte ihm, dass es sich um Duxas, Centurias, Pretorias, Audiutrixoffizierinnen und andere Militärangehörige handelte. - Außer Dienst benahmen sie sich wie gleichgestellte Freundinnen. Flosa präsentierte ihren Neuerwerb wie einen modisches Accessoire. Gravis fühlte sich wie auf dem Präsentierteller. Die Damen feierten auf der Dachterrasse offenbar eine kleine Party mit Sekt und Canapés. Der Ex-Custos musste sich im Kreis drehen, die gewaltigen Muskeln anspannen und sich anfassen und begaffen lassen.

Noch demütigender wurde es, als Flosa befahl: „Zieh deine Hose runter. Wir wollen doch alle mal dein Prachtstück sehen.‟ Gravis öffnete den Gürtel und ließ ihn seufzend fallen. Danach schob er die weiße Leggins schicksalsergeben bis zu den Knien hinab. Die Phallusergänzung sorgte für eine Größe, die einem Munus nicht in viel nachstand. Nur seine Hoden hatten normale humanoide Ausmaße und wirkten relativ winzig. Während das Gesicht von Gravis rot anlief, genoss Flosa die Blicke ihrer Freundinnen, die von Neid über Bewunderung bis zu Erregung reichten.

Sieben weitere Frauen hatten sich um ihn herum versammelt und ihn zum Betrachtungsobjekt degradiert. Eine brünette Lady mit fast hüftlangem Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, tippte auf ihrem Datenpad. „Wow! Dein Muskelboy kann 400 kg anheben. Und 200 kg stemmen. Und...ups, seine sexuelle Begierde ist momentan aber hoch. Hältst du ihn keusch? Die letzte Ejakulation ist einige Zeit her...‟ Flosa nickte grinsend und erklärte die Funktionsweise der Penisprothese. Eine platinblonde Lady jammerte: „Ich will auch so einen Muskelboy haben!‟ Flosa wusste: „Der ist ein Einzelexemplar. Praefecta Audaxa hat ihn sich machen lassen. - Aber besorg dir doch einen Custos. Imperatorin Regina sortiert bestimmt auch mal welche aus.‟ Die Platinblonde meinte: „Ja, aber die sind nicht sooo muskulös. Und die haben diese furchtbaren Haifischzähne.‟ Eine dunkelhäutige Schönheit stupste sie an. „Und nicht einen sooo großen Glücksbringer.‟ Dabei zeigte sie auf die Lenden des Kolosses. Die Frauen lachten vergnügt.

Die Platinblonde fragte: „Ist der wirklich gehorsam? Was machst du, wenn er unartig wird?‟ Flosa lächelte. „Der ist fügsam.‟ Aber sie musste sich eingestehen, dass sie darüber nie nachgedacht hatte. Sollte sie ein Disziplinargerät in seinen Körper implizieren? Sie sah eine Frau an, die eine dunkelblonde Kurzhaarfrisur trug und beinahe wie ein Junge aussah, wenn sie nicht so feminine Gesichtszüge gehabt hätte. „Kannst du mir da was empfehlen, was praktisch ist, Dulcia?‟ Die Lady nickte. „Ja, ich würde die neuen Testi-Schocks nehmen. Das sind nur kleine Plättchen, die du ihm auf die Hoden klebst. Sie können nur mit einer bestimmten Chemikalie wieder entfernt werden. Die Plättchen wirken als Elektroden, die du durch Funkwellen ansteuern kannst. Du kannst auch Programme laufen lassen. Zum Beispiel darf Muskeltierchen sich dann nur eine bestimmte Meteranzahl von dir entfernen, oder er darf einen vorgegebenen Umkreis nicht verlassen.‟ Flosa: „Das hört sich toll an. Aber reichen die Schocks auch, um ihn zu disziplinieren? Er ist sehr kräftig...‟ Dulcia lachte laut auf. „Und ob! Die Intensität kann in 100 Stufen eingestellt werden. Bei Stufe 24 verlieren Munuswesen normalerweise das Bewusstsein. Dein Muskeltierchen schafft es vielleicht bis 30, aber mehr auch nicht.‟ Flosa lächelte ihren Gravis an. „Toll, oder? Das kaufen wir uns.‟ Sie sah seinen entsetzten Gesichtsausdruck und fügte schmunzelnd schnell hinzu: „Wenn du artig bist, bekommst du ja keine Schocks.‟

Gravis wollte davon nichts mehr hören. Er fragte, ob er seine Hose wieder anziehen dürfe. Die Ladys kicherten. Hatte er was Lustiges gesagt? Unsicher sah er zu seiner Herrin. Flosa nickte großmütig. „Also gut.‟ Ihr war das sichtbare Familienwappen der Audaxa auf seinem Hintern sowieso ein Dorn im Auge. Sie musste daran denken, es übermalen zu lassen. Gut, dass ihre Freundinnen dazu keine neugierigen Fragen gestellt hatten.

Die Brünette tippte wieder auf ihren Datenpad herum. „Er hat Angst. Aber er ist gleichzeitig richtig geil geworden!‟ Drei weitere Ladys schauten in ihrer App nach und scannten Gravis. Sie konnten exakte Werte ablesen, wie sich sein Puls geändert hatte. Aber auch der Erregungszustand war angegeben, und sogar die Kontraktionsintensität seiner Rosette, die Gravis nämlich unbewusst vor Angst angespannt hatte. Diese Information ging sofort in der Runde herum und sorgte für albernes Gelächter. Gravis wurde tiefrot. Sein Anus verspannte sich noch mehr.

Flosa fragte: „Warum hat diese Erziehungseinheit eigentlich 100 Stufen, wenn schon weniger als 30 ausreichen?‟ Dulcia erwiderte: „Das Gerät ist ursprünglich für Munuswesen entwickelt worden. Die dicken Klöten vertragen einfach mehr Strom. Aber keine Sorge: Es gibt passende, kleinere Elektroden. Dein Muskelboy hat ja nur winzige Nüsschen.‟ Wieder lachten alle. Gravis schämte sich. Flosa sprang ihm jedoch zur Seite: „Die sind ganz in Ordnung. Ich will keinen Sexsklaven, der so einen Megabeutel vor sich herschwingt, wie das bei einem Munus der Fall ist. Soll mir etwa beim Liebesakt permanent so ein schweres Ding gegen meinen Arsch knallen? Nein, danke!‟ Bei der Vorstellung mussten die Freundinnen wieder lachen. Einige alberten herum und spielten einen solchen Sexakt pantomimisch nach.

Dulcia orderte per Datenpad ein Exemplar des Disziplinargeräts, von dem sie berichtet hatte, und bestellte gleich passende Klebeelektroden für Rusticusse. Per Eilexpress war die Bestellung bereits eine Stunde später per Lieferdrohne da. - Die Zeit hatten sich die Damen mit einem strategischen Laserspiel vertrieben, das gerade bei den feinen Ladys des Adels besonders in Mode war, während Gravis nur still und stumm neben seiner Herrin stand. Aber als das Paket kam, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Impulsapparatur, deren Nutznießer zukünftig Gravis sein sollte.

Er musste sich entkleiden, und dann positionierte Dulcia mit Flosa gemeinsam erst die eine Elektrode, dann die andere. Sie hielten bombenfest und ließen sich manuell nicht mehr entfernen. Auf der Oberseite der kabellosen Elektroden war nur ein winziger kugelartiger Sender. Gravis durfte sich die Leggins wieder hochziehen. Er spürte ein ungewohntes Saugen an seinen Bällen. Dulcia transferierte den kleinen beigelegten Datenträger auf alle Pads der Damenrunde, so dass jeder eine Kopie der Gebrauchsanweisung lesen konnte. Flosa staunte: „Die Reichweite des Sendersignals beträgt 6.000 km! Das ist ja Wahnsinn!‟ Die Platinblonde staunte auch, aber über etwas anderes: „Hier! In Kapitel vier steht: Der Munus Universe 100 macht aus jedem widerspenstigen Munus einen folg- und fügsamen Gefährten. Neben den zahlreichen Programmen bietet die Option des Individuellen Strafschocks durch eine Audioquelle ein praktisches Feature...‟ Flosa suchte die Stelle auf ihrem Pad und meinte: „Auf ein bestimmtes Geräusch oder auch ein Wort reagiert das Gerät. Die Elektroden haben Audiozellen, die mit dem akustischen Signal reagieren. Das ist ja toll!‟

Dulcia überlegte: „Das Wort darf aber kein alltäglicher Begriff sein. Sonst grillst du deinem Muskelboy ständig die Eier.‟ Die Damen kicherten. Gravis fragte sich, was daran so lustig sein sollte, wenn einem Humanoiden die Hoden unter Strom gesetzt wurden. Dulcia las weiter: „Nutzen Sie ganz bequem nach Bedarf und Interesse diese Audiofunktion mit vorher eingestellter Intensität und Länge des Korrektursignals.‟ Sie nahm das Gerät in die Hand und startete es. Dann las sie wieder auf dem Pad: „Nach dem ersten Einschalten installiert sich automatisch die Firmware.‟ Tatsächlich spielte das Munus Universe 100 Software auf.

Auf dem Display rasten hunderte Programmzeilen entlang. Schließlich blinkte dort: „Suche Verbindung zu Empfänger.‟ Dann folgte: „Empfänger gefunden. Gerät einsatzbereit.‟ Flosa runzelte die Stirn: „Die einzelnen Programme lasse ich besser von einer Fachfrau konfigurieren. Aber das mit dem Individuellen Schock will ich mal ausprobieren. Nur zum Spaß.‟ Dulcia reichte ihr das Gerät: „Solange kein Audioauslöser programmiert ist, kannst du nur die Pushfunktion hier am Display nutzen. Hier links kannst du die Stärke einstellen.‟ Flosa wischte mit dem Finger über die Anzeige und legte die Schockwirkung auf Stufe zehn fest. „Ich will ihm ja nicht wehtun.‟ Die Platinblonde kicherte: „Angenehm ist es, glaub ich, auf keiner Einstellung.‟ Flosa setzte rechts auf dem Bildschirm die Länge des Impulses auf zwei Sekunden fest. Dann sah sie zu Gravis: „Bereit?‟ Der Koloss blickte jämmerlich zu ihr. Wie kann man bereit für Stromstöße in die Hoden sein!? Dulcia wollte, dass Gravis seine Hände hinter dem Kopf verschränkte und sie dort ließ. Flosa rief: „Auf drei: eins - zwei - drei.‟ Der Muskelgigant stöhnte gutural auf und beugte sich vor. Dann erhob er sich wieder und zog seinen Kopf in den Nacken. Seine Gesichtszüge waren verzerrt. Die Damen applaudierten. Flosa verbeugte sich und machte einen mädchenhaften Knicks, als habe sie ein Kunststück aufgeführt.

Die Platinblonde staunte: „Du hast Stufe zehn gewählt? Wow, was wohl bei 20 bei ihm passiert? Ich wette, der geht auf die Knie.‟ Flosa: „Nein, das glaube ich nicht.‟ Plötzlich hatte jede Lady eine Meinung dazu. Etwa die Hälfte der Damen hielt Gravis für widerstandsfähig genug, auf den Füßen zu bleiben. Aber die andere Hälfte war sich sicher, dass ihn ein 20er-Schock auf die Knie zwang. Alle redeten aufgeregt durcheinander. Jeder wollte recht haben. Flosa blieb dabei: „Mein Muskeltoy bleibt standhaft! Schaut ihn euch an! 175 kg Muskelmasse! Ein Gigant!‟ Eine der Ladys gab zu bedenken: „Aber 20 reicht laut Gebrauchsanweisung einen Munus kurz bewusstlos zu machen.‟ Eine andere Frau berichtigte: „24!‟ Flosa: „Ein Munus wiegt ja nicht mal die Hälfte!‟ Wieder schwatzten alle Damen wild durcheinander, bis Dulcia die Hände hob: „Mädels! Lasst es uns doch einfach testen. Dann wissen wir es.‟ Alle Blicke gingen zu Flosa.

Sie schürzte die Lippen. „Na, ich weiß nicht. Sollen wir ihm das antun? Und wenn er wirklich ohnmächtig wird?‟ Die Platinblonde schnaubte: „Ich denke, dafür ist Stufe 30 nötig.‟ Dulcia gab zu: „Das habe ich nur so geschätzt.‟ Flosa seufzte. „Eigentlich sind die Impulse ja als Korrektur gedacht. Ich kann ihm nicht einfach so just for fun Schocks verpassen. Das wäre... unfair.‟ Eine Frau zeigte auf Gravis und rief: „Da! Er hatte gerade eine Hand nicht am Kopf. Er war ungehorsam. Sollten wir ihn dafür nicht bestrafen?‟ Flosa überlegte und sah zu Gravis, dessen ausgeprägter Unterkiefer zitterte. Seine Augen sprangen gehetzt hin und her. Eigentlich zitterte sein gesamter muskelbepackter Leib. Sogar seine Brustkette klirrte leise. Seine Herrin meinte: „Das stimmt...‟ Gravis starrte sie stumm und flehend an.

Flosa warnte ihn mit erhobenem Zeigefinger: „Wage es nicht, mich vor meinen Freundinnen zu blamieren! Bleib schön stehen!‟ Mit beschleunigtem Atem, der schon fast ein Hecheln war, stand Gravis da und wartete mit zusammengebissenen Zähnen auf das Unvermeidliche. Flosa zählte wieder: „Also, dann wollen wir mal... Eiiiiiinsssss --------- zweidrei!‟ Gravis zuckte zwei Sekunden lang und wurde regelrecht durchgeschüttelt. Aber das bekam er nicht mit: Seine Hoden schmerzten so extrem, dass seine ganze Welt nur aus diesem explodierenden Schmerz bestand. Laut brüllte er auf, hielt sich aber auf den Beinen, obwohl er ein wenig umherstolperte. - Im Anschluss an den Impuls raste sein Herz, er beugte sich tief vor, streckte sich wieder, stand mit X-Beinen da und pumpte mit der Hüfte, was lustig aussah, wie einige Damen amüsiert betonten. „Siehst du?‟, sagte eine der Damen zu ihrer Nachbarin. Die Platinblonde staunte: „Hätte ich nicht gedacht. Dann ist das Gerät wohl doch nicht so stark.‟

Dulcia schlug vor: „Wir könnten ja mal ausprobieren, ab wann er auf die Knie geht. Wäre interessant. Ich glaube ja immer noch 30.‟ Einige der Ladys stimmten lautstark zu, aber Flosa schüttelte den Kopf. „Nein, kommt nicht infrage.‟ Dann nickte sie ihm zu: „Du darfst die Arme wieder runternehmen.‟ Gravis nahm sofort seine Hoden in die Hände und formte sie wie zu einem Schutzpanzer um die empfindlichen Organe. Eine Dame betrachtete die Körperinformationen zu Gravis auf ihrem Pad und staunte: „Was für ein Adrenalinausstoß! Und die Tryptaminwerte! Der Schock muss doch ganz schön gezwiebelt haben.‟

Auf dem Heimweg fragte Flosa ihren Muskelboy: „Wie findest du deine neuen Accessoires? Sitzen sie bequem?‟ Gravis nickte. Inzwischen hatte er sich an das leicht saugende Gefühl gewöhnt. Und nach den Schocks war das sowieso irrelevant. Flosa schaltete zu Hause mit einem Klatschen die Nachrichteninformation ein, die als holografische Darstellung im Raum vor einer Wand erschien: Die Vereinigte Allianz hatte dem Königreich Regina ein Ultimatum gestellt. Der „Aggressor‟ stand kurz vor der Anektion des Planeten. Flosa machte große Augen. So ernst war die Lage? Was machte die Monarchin dagegen? Was war mit der Pugnatoren-Armee?

Flosa suchte auf verbotenen Frequenzen nach direkten transstellaren Informationen. Sie traute Regina nicht. Die Imperatorin hatte schon früher gerne Informationen manipuliert und zensiert. - Schließlich fing Flosa ein Datenpaket von Litus Mundus auf. Darin sprach die Quelle von Raumkämpfen innerhalb von Reginas Sol-System. In der Nähe des Orbits vom äußersten Planeten war es zu Zusammenstößen gekommen, bei denen die Flotte der Regina sämtliche beteiligte Kreuzer verloren hatte. Die VA nutzte dabei spezielle Impulswaffen, die keine Leben forderten, sondern nur die Antriebe und Computer außer Gefecht setzten. Anschließend mussten sich die Pugnatoren und die Führungsriege ergeben, darunter sechs Praefectas. Eine größere Einheit Kreuzer von Fortuna sollte nun endgültig den Vorstoß der VA unterbinden.

Ob das jedoch gelingen würde, da war sich Flosa unsicher. Plötzlich war ihr die Situation klar: Sie würde als Kriegsgefangene enden. Oder wurde sie ins Exil geschickt? Ihr Leben auf Regina würde bald beendet sein. Sie war eine von einer Millionen weiblichen Armeeangehörigen. Zehn Millionen Pugnatoren kamen dazu. Was geschah mit all den Menschen? Die Partylaune, die sie vor kurzer Zeit auf der Dachterrasse noch gehabt hatte, war restlos verschwunden, als wäre sie in ein schwarzes Loch gesaugt worden. Eigentlich hatte sie vorgehabt, den Munus Universe 100 programmieren zu lassen und ein Wort als Individual-Auslöser festzulegen, aber sie hatte keine Lust mehr. Selbst die oralen Genüsse, auf die sie sich schon die ganze Zeit gefreut hatte, schob sie zunächst zur Seite und sinnierte stattdessen über die prekäre politische Lage.

Königin Regina versuchte offenbar nicht einmal, die Situation auf diplomatischem Wege zu entschärfen. Stattdessen, so war in den abgefangenen Nachrichten zu erfahren gewesen, war eine paramentäre Delegation der VA unter „weißer Flagge‟ von einem Spezialkommando der Reginastreitkräfte festgenommen worden - ein skandalöser Eklat, der gegen jedes transstellare Völkerrecht verstieß. Diese Information war in den Nachrichten auf Regina nicht erwähnt worden. Die fünfköpfige Abordnung aus vier Kommandanten und einem Diplomaten aus dem Verteidigungsministerium auf Beta Patria waren abgeführt worden. Regina gab keinerlei Auskunft über deren Verbleib. Veteranas hatten die Geiseln nach Regina geflogen und auf Antipodes in Disciplina inhaftiert.

Von Spezialverhören erhoffte man sich geheime Informationen über die Manöver der VA. Doch bisher hatten selbst Spezialistinnen kaum verwertbare Neuigkeiten von ihnen erfahren. Nach dem illegalen Übergriff hatten Flottenverbände der VA den Raum im Sol-System der Regina besetzt und Flugsverbotslinien ausgesprochen. Der Feind war dem Basislager auf Fortuna bis auf wenige hunderttausend Kilometer Entfernung auf den Pelz gerückt.

Flosa wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als Gravis sich räusperte und leicht geduckt dastand und wohl etwas sagen wollte, sich aber nicht traute. Die Herrin sah ihn mit erhobener Braue an: „Was?‟ Gravis schaute auf den Boden. Linkisch trat er näher. „Wenn ich meinen Körperbau behalten soll, müsste ich trainieren.‟ Flosa schürzte die Lippen. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Der Muskelboy durfte sich zwar bei den Nahrungsmitteln bedienen, aber er benötigte natürlich auch Gewichte oder Maschinen. Flosa überlegte. So etwas besaß sie nicht. Gravis würde in ein Fitness-Gym der Armee gehen müssen. Aber ob da männliche Humanoide überhaupt der Eintritt erlaubt war?

Sie klickte auf ihren Datenpad und stellte fest, dass der Muskeltonus ihres Sklaven bereits nachgelassen hatte. Ebenfalls waren 512 g Muskelmasse verloren. Bald würde er wie ein gewöhnlicher Custos aussehen, wenn sie nicht gegensteuerte. Aber sie hatte ihn ja gerade wegen seines außergewöhnlichen Körperbaus ersteigert. Kurz kam ihr die Überlegung, von Regina wegzuziehen, in die Vereinigte Allianz überzusiedeln, wo Gravis akzeptiert wurde. Sie würde in einer der Kommunen leben, in der Frauen der Female Supremacy Organisation lebten. Doch wie sollte sie übersiedeln? Erstens war sie dann eine Deserteurin; zweitens war das Sol-System bereits durch den Feind abgeriegelt. Wenn sie eine der Edeldamen wäre... Vielleicht würden die ins Exil geschickt. Aber eine Armeeangehörige wie sie? Als Kriegsgefangene würde sie auf einem Planeten der VA enden. Es gab sicherlich lebenslange Haft oder eine Gehirnneustrukturierung, um aus ihr eine gehorsame Bürgerin der VA zu machen. In was für furchtbaren Zeiten lebte sie nur? Womit hatte sie das verdient?

Ihre Laune erreichte den absoluten Nullpunkt. Sie giftete Gravis an: „Dann mach doch Kniebeugen! Los!‟ Der Gigant räusperte sich. „Ich... das wird aber nicht so effektiv sein...‟ Flosa wurde beinahe hysterisch: „Mach Kniebeugen! Fang an! So lange, bis ich stop sage!‟ Gravis begann, die Anweisung auszuführen. - Nach hundert Stück schnaufte er schon wie ein kaputtes Triebwerk aus vergangenen Jahrhunderten. Er war Ausdauerübungen nicht gewohnt. Er beherrschte die Übung mit über 300 kg Gewicht, aber die vielen Wiederholungen ließen seine Lunge und bald auch seine Schenkel brennen wie eine Supernova.

Flosa dachte jedoch nicht daran, ihn zu erlösen. Sie legte sich auf einen Diwan und schaute gelangweilt zu, wie er wieder und wieder tief in die Hocke ging und seine 175 kg wieder zur Streckung brachte. Zu seinem Schrecken sah er, wie Flosa nach dem Munus Universe 100 griff und spielerisch über das Display fuhr. Gravis machte brav seine Kniebeugen, eine nach der anderen, obwohl er schon kurzatmig war und Schweiß auf seiner Stirn stand. Doch trotz seiner gewaltigen Beinmuskeln wurde er nach 120 Wiederholungen langsamer und leicht zittrig. Flosa betrachtete ihn wie ein Raubvogel, der einen Wurm anvisierte. Plötzlich rief der Muskelkoloss laut ein „AU!‟ und beeilte sich mit der nächsten Widerholung. Flosa hatte ein Korrektursignal geschickt. Der Intensität nach war es irgendwas zwischen Stufe zehn und 15. Er sah flehend zu seiner Herrin. Flosa schien amüsiert. Sie konstatierte kühl: „Du wirst langsam, du fauler Sklave!‟

Gravis zwang sich, alle Kraftreserven aufbrauchend, die Geschwindigkeit wieder zu erhöhen und konstant zu halten. 150 Wiederholungen waren geschafft. Der Ex-Custos ächzte laut und schnaufte, zittrig ging er wieder und wieder tief in die Hocke und streckte sich danach hoch. Der Schweiß lief ihm so herunter, dass sich Tropfen auf dem Boden zu kleinen Pfützen entwickelten. Ab 160 wurde er wieder langsamer. Er kam nur äußerst schwer aus der Hocke hoch, zuckte und zitterte, wackelte und taumelte. Flosa ließ ihn gewähren, als er noch langsamer wurde, doch musste er 200 Einheiten bewältigen, bevor sie befahl: „Bleib stehen!‟

Mit zittrigen, brennenden Schenkeln stand der Sklave da und musste aufpassen, dass seine Beine nicht unter ihm wegsackten. Schwer atmend wartete er auf Flosas nächste Anweisungen. „Auf alle Viere! Und dann komm zu mir!‟ Gravis gehorchte sofort und krabbelte auf sie zu. Die Herrin wünschte: „Zieh mich aus! Los! Die Hose und den Slip!‟ Dabei legte sie sich auf den Rücken und schaute passiv zu, wie der Muskelgigant sich über sie beugte, anhob, als sei sie eine Puppe aus Papier, ihr die Hose und den Slip hinabzog und ordentlich beiseite legte. Vorsichtig legte er Flosa wieder auf den Diwan. Seine Hände, so wunderte sich die Frau, waren zärtlich und behutsam. Er hätte sie mit seiner groben Kraft zerquetschen können wie eine Fliege, aber er berührte sie nur ganz sanft.

Flosa lächelte ihn an. Langsam spreizte sie ihre Schenkel. Gravis versuchte, den starren Blick nicht genau zu ihrer Weiblichkeit zu lenken, was ihm aber ausgesprochen schwer fiel. „Leck mich!‟, hörte er ihre Stimme fordernd und voller erotischem Verlangen. Gravis spürte, wie seine eigene Begierde danach ins Unermessliche stieg. Ja, er wollte sie verwöhnen. Er wollte ihr einen gigantischen Orgasmus schenken. Und am liebsten hätte er mit ihr geschlafen. Aber das würde wohl nur Fantasie bleiben. Vielleicht hatte sie Erbarmen mit ihm und würde seine Keuschheit für eine Zeit unterbrechen.

Er begab sich zwischen ihre Beine und genoss ihren weiblichen Duft und saugte an den Lippen, der Knospe und tief hinein in ihre Liebeshöhle. Flosa bäumte sich, drückte den Rücken durch und stöhnte auf. „Weiter! Mach weiter! Nur nicht aufhören! Wage es nicht! Mach weiter!‟ Gravis war in dieser Kunst nicht sehr geübt, aber Flosa schien es zu gefallen. Sie hatte seine Brustkette gegriffen und zog sie zu sich wie einen Pferdezügel. Seine Nippel brannten bald von dem Zug, aber er war so mit der Lust seiner Herrin beschäftigt, dass er die Schmerzen beinahe vergaß.

Schließlich brachte er sie zum Gipfel und erlebte, wie Flosa aufschrie vor fulminanter Erregung. Sie zuckte und bebte wie unter Starkstrom und stöhnte, seufzte und maunzte. Dann zog sie ihren Liebessklaven höher und küsste ihn leidenschaftlich. Gravis war perplex. Das hatte er nicht erwartet. Er lag nun über ihr, die Unterarme bohrten sich in den Diwan, damit er die zierliche Herrin nicht erdrückte. Plötzlich nestelte sie in seinem Schritt. Erst von außen an der Leggins, dann öffnete sie seinen breiten Gürtel und zog ihm die Hose über den Po hinab. Den großen Phallus legte sie auf ihren Bauch und strich darüber. Und schon keuchte Gravis überrascht, als Flosa die Prothese entfernte.

Im ersten Augenblick hatte er Angst, dass sie über die wahre Größe seines Penis lachen würde, doch sie streichelte ihn und ließ ihn erigieren. Nun war es an Gravis, laut zu stöhnen. Seine Lust schnellte noch weiter in die Höhe. Er wollte nur noch eine Befriedigung. Eine Erlösung aus der Keuschheit. Flosa streichelte ihn weiter und weiter, rieb über den Schaft, kreiselte über die Eichel und griff die Wurzel hart und streichelte das gesamte Lustfleisch auf und ab und auf und ab. Es fehlte nicht mehr viel. Die aufgestaute Geilheit und die besondere Situation wirkten wie ein Turboantrieb, wie ein Überlichtimpuls... Durfte er denn überhaupt... Er würde auf Flosas süßen Bauch spritzen... Bis zu ihren so wunderbaren, reinen Brüsten...

Er versuchte, sich zurückzuhalten, es zu verhindern, aber die Herrin machte es ihm unmöglich. Acht Sekunden später brüllte Gravis auf und schoss seine Ladung ab. Sein Grunzen hörte gar nicht mehr auf. Sich widersprechende Gefühle durchrauschten ihn. Auf der einen Seite war er glücklich, befriedigt und entspannt, aber auf der anderen Seite hatte er fürchterliche Angst davor, etwas falsch gemacht zu haben. Er hatte seiner Lady über Bauch und Brüste gespritzt! Das war doch für einen Liebessklaven sicherlich eine Todsünde!

Aber Flosa löste sich von ihm, ohne einen bösen Blick abzuschießen. Grinsend verschwand sie im Bad, wo sie sich von seiner Lust in einer Utraschalldusche säuberte. Wortlos legte sie bei ihrer Rückkehr ihrem Sklaven die Penisprothese an, die seine Keuschheit sicherte. Endlich sprach sie: „Hat es dir gefallen?‟ Gravis stöhnte lustvoll auf. „Ja, Herrin Flosa. Sehr sogar! Ich danke Ihnen für dieses große Geschenk an Ihren Sklaven.‟ Sie antwortete: „Du hast mir ebenfalls sehr große Lust bereitet.‟ Sie drehte sich auf den Rücken. „Nun darfst du mich massieren.‟

Gravis folgte sofort ihrer Anweisung. Wieder überraschte er seine Besitzerin mit seinem sanften und doch druckvollen Griff. Fein dosiert nutzte er seine Stärke, um eine effektive Massage durchzuführen. Flosa fühlte sich mit den Nachwehen ihres Orgasmus noch wie auf einem Kraftfeld schwebend. Wohlig maunzte sie unter den großen Händen des Muskelmannes. Gravis war auch glücklich und zufrieden, so dass er sogar seine Hodenelektroden vergaß. Flosa lobte ihn: „Besser könnte es ein Massage-Android auch nicht.‟ - Nach einer Stunde dankte sie ihrem Masseur und wies ihn an, sich in Löffelchenstellung an sie zu schmiegen. Flosa war sich sicher: Der Muskelfreak war jede Krediteinheit wert! Nackt schliefen die beiden eng kuschelnd ein.
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  RE: Regina Datum:01.06.17 21:11 IP: gespeichert Moderator melden


Wenigstens scheint es Gravis einigermassen gut zu gehen. Er hat zwar jetzt ESchocker an den Hoden aber seine Herrin ist nicht unbedingt eine Sadistin.
Sieht ja gar nicht gut aus für das Regina System.
Erinnert mich irgendwie an die Kriege der Amis. Beim Bürgerkrieg ging es Augenscheinlich um Sklavenbefreiung und beim Irakkrieg angeblich um C Waffen. Beide male standen durchaus Wirtschaftliche Interessen dahinter. Bei Regina gehts der VA doch nur um die Wertvollen Kristalle.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 20.08.17 um 01:10 geändert
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  RE: Regina Datum:14.06.17 19:56 IP: gespeichert Moderator melden


~ XLVIII ~


Animus, Taurus und 58 weitere Reservisten waren in einem Schnellverfahren zu Soldaten der Vereinigten Allianz, Pax Novo Korps IV, Kompanie 34, die eigens wegen der Auseinandersetzung mit Regina gebildet worden war - wie viele weitere Einheiten auch. Ihr erster Weg führte zu einer orbitalen Raumstation, die um Pax Novo kreiste. Bis zu 12.000 Mann konnte die Station aufnehmen und war weitgehend autark wie ein Mikrokosmos. Für das Anlanden von Schiffen bis zur Schlachtkreuzerklasse standen vier Andockdecks zur Verfügung.

Animus sah aus dem Bullauge neben seinem Sitz im Transporter, wie sie sich der Station näherten: drei zylindrische Sektionen, die durch schmalere Verbindungskonstruktionen mit einer breiteren Plattformebene eine Einheit bildeten. An einem Ende ragte eine gewaltige Antenne in die Tiefe des Alls, die transstellare Wellen entdecken konnte. - Direkt nach Ankunft, marschierten die Neulinge von Bord durch düstere Korridore, deren Oberfläche aus nacktem Stahl bestanden. Sie befanden sich auf dem Kommandozentrum von Pax Novo - Korps IV. In Kompanie 34 würden die Reservisten eingekleidet und ihren neuen Einheiten zugeteilt werden.

Der junge Reservist war gespannt, wie die neue Uniform sitzen würde. So unbequem wie die Pugnatorenbekleidung konnte sie kaum sein. Doch bevor es zur Kleiderkammer ging, führte ein Offizier sie zu einem Raum mit sechs Metall-Stühlen, die nebeneinander standen. Je ein halbes Dutzend von ihnen musste Platz nehmen. Von den Wänden leuchteten neonröhrenartige Lichtquellen im bläulichen Farbspektrum. Ohne Vorwarnung fuhren Roboterarme von der Decke und fixierten den Kopf und rasierten die Haare der Novizen mit Rasiermessern bis auf eine Länge von einem Millimeter ab.

Anschließend erhielten sie ihre Dienstkleidung: schwarze Stiefel, Socken, dunkelblaue Hosen, hellblaue Hemden, eine dunkelblaue Jacke sowie Unterwäsche. Den Kleiderstapel nahm jeder mit sich zu einer langen Bank, wo sich die jungen Männer umziehen konnten. Auf Hemd und Jacke waren bereits individuelle Markierungen. Alle Reservisten trugen ein „R‟ sowie eine Zahl für den Dienstgrad. Animus war ein „R 1‟, also einfacher Soldat. Taurus erhielt aufgrund seiner Qualifikation und Erfahrung ein „R 2‟, was einem Unteroffizier entsprach.

Animus stellte zufrieden fest, dass sein Outfit wie maßgeschneidert saß. Vermutlich waren Nanofasern eingewebt, die die Passform dem Träger entsprechend veränderte. Die Pugnatorenstiefel in der Regina-Armee hatten sich wie schwere Klumpen angefühlt; in den VA-Stiefeln dagegen lief man wie auf Wolken und hatte trotzdem einen stabilen Halt. Die Reservisten wurden in kleine Einheiten zu je acht Mann eingeteilt. Taurus verließ mit vier weiteren Männern die Ansammlung. Animus und seine sieben Begleiter erhielten in einer anderen Kammer ein wulstiges Zusatzmodul für ihre Uniform, das sie in den Nacken legen und vorne an der Jacke fixieren sollten. Der Ausbilder erklärte: „Das ist eine atmungsaktive Filtermaske. Im Notfall dreht ihr vorne an der Kappe und zieht sie ab. Daraufhin wird sich die Kunststoffmaske öffnen und sich über euren Kopf schieben und den Gesichtszügen anpassen. Der Spezialfilter ermöglicht trotz der enganliegenden Schicht das freie Atmen durch einen Filter, der vor chemischen und biologischen Kampfstoffen schützt.‟

Er erläuterte, dass der Hörsinn durch die Kunststoffschicht um 15 Prozent eingeschränkt war, der Geruchssinn um 22 Prozent, und die Optik wie durch einen Rotlichtfilter erlebt würde. Die Maske war nur bei Außeneinsätzen oder Enterungen notwendig. „Vermutlich wird sie nicht benötigt, da Ihre Hauptaufgabe darin bestehen wird, diverse technische Apparaturen sowie sensorische Konsolen der Antriebs- und Navigationseinheiten an Bord eines Kreuzers zu bedienen.‟

Ihr erster Einsatz sollte sie nach Litus Mundus führen, dem neuen Basisquartier der Vereinigten Allianz. Unterwegs wurden die Reservisten von Fähnrichen an diversen Stationen ausgebildet. Es gehörte zwar auch ein Ertüchtigungstraining und Selbstverteidigung zu den Übungen, aber sie waren weniger im Vordergrund als bei der Pugnatorenausbildung. Die meiste Zeit verbrachte Animus an einer Simulations-Konsole des Maschinendecks, wo er die Antriebsenergiespulen kalibrierte, um abweichende Werte zu neutralisieren. Sein Ausbilder scherzte: „Du bist jetzt der Herr der Partikelströme.‟ Zwar kontrollierte der Fähnrich regelmäßig über ein Interface, ob Animus korrekte Daten in den Prozessoren verifizierte, aber insgesamt war er mit seinem Schüler sehr zufrieden.

Weniger glücklich stellte der Novize sich beim Konfigurieren von Soft- und Hardwarepaketen an, die einer Notfallausrüstung beilagen. Animus sollte ein mobiles Kraftfeld erstellen, ein Ortungsgerät aktivieren sowie einen Scanner für bioelektrische Signale konfigurieren, doch viele der Aufgaben überforderten ihn. Die Regina-Technik unterschied sich zu sehr von der der Vereinigten Allianz. Als der Kreuzer auf Litus Mundus landete, wurde Animus zu Gruppe 13 eingeteilt - ein Synonym für die technisch weniger kompetenten Neulinge.

In Windeseile war der Touristen-Planet evakuiert und vom Militär annektiert worden. Die Hotels dienten als Wohnanlagen für die Soldaten und Verwaltungsangestellten der VA; andere große Einrichtungen wurden zu Übungsräumen, zu Konferenzsälen, zu Manöverplätzen. Der Neuling fand sich mit vier Kameraden in einer Hotelsuite wieder. Ein Doppelbett, zwei Einzelbetten und ein Sofa standen zur Verfügung. Damit es nicht zu Streitigkeiten kam, einigten sie sich auf ein routierendes System, so dass jeder mal auf dem Sofa schlafen musste.

Aber wahrscheinlich waren sie eh nicht lange hier einquartiert. Animus vermutete, dass es bald mit einem Kreuzer Richtung Regina-System ging. - Die Kameraden hatten sich gerade eingerichtet, da knallte die Suitentür auf und ein Fähnrich erschien im Stechschritt: „Alle ausziehen!‟, brüllte er im Kommandoton. Die fünf jungen Männer sahen sich überrascht an und entkleideten sich bis auf den weißen Slip. Doch damit fand sich der Fähnrich nicht ab. Verärgert schrie er: „Ich habe gesagt: Ausziehen!‟ Die Reservisten stiegen aus ihren Slips und fühlten sich offensichtlich unwohl. Was sollte das werden? Wozu sollten sie sich nackt aufstellen?

„Angetreten und stillgestanden!‟, befahl der Mann nun etwas versöhnlicher. Die Rekruten standen in einer Reihe stramm vor dem Unteroffizier. Auf dem Hotelflur war zahlreiches hektisches Fußgetrampel zu hören. Dann polterte es plötzlich an der Tür. Der Fähnrich befahl: „Und raus! Links herum! Den Korridor komplett bis zum Ende marschieren und zurück ins Zimmer!‟ Schon riss jemand die Tür auf. Animus und seine Kameraden setzten sich in einer kleinen Kolonne in Bewegung. Es blieb keine Zeit, um über irgendetwas nachzudenken. Sie reagierten einfach und liefen los. Draußen staunten sie nicht schlecht: An den Wänden des Flurs standen auf beiden Seiten aufgereiht Fähnriche und Reservisten der Klassen „R 2‟ und „R 3‟. Jeder hatte einen kurzen Gummiknüppel in der Hand und schaute grinsend und schadenfroh auf die Ankömmlinge.

Als die Jünglinge durch die Reihen marschierten, prasselten Schläge auf ihre nackten Hintern. Die Männer liefen immer schneller, aber das nutzte ihnen wenig. Schreiend und ächzend erreichte der Erste das Ende des Flurs und wartete auf seine Kameraden, und schon ging es den gleichen Weg zurück. Das Spießrutenlaufen hatte erst ein Ende, als sie zurück in ihrer Suite waren und sich mit verzerrten Gesichtern die verfärbten Hinterteile rieben. Dass der Hotelflur so lang war, war ihnen gar nicht bewusst gewesen. Der Fähnrich, der sie besucht hatte, verabschiedete sich mit den Worten: „Kleiner Initiationsritus für R-1er. Ruht euch aus. Morgen früh geht es los mit Sport und Technikunterricht.‟ Kaum war die Tür zu, hörten sie auf dem Flur erneut Schreie und Prügelgeräusche. Jetzt waren wohl die Zimmernachbarn an der Reihe.

Animus stellte sich im Bad vor einen großen Wandspiegel und besah sich das Ergebnis der Knüppel. Da hatten einige Leute ihre Aufgabe sehr ambitioniert ausgeführt. Aber es war nun mal so, und alle mussten da durch. - In der ersten Nacht schlief er im Doppelbett. Das Quartett im Schlafzimmer unterhielt sich noch eine Weile. Man lernte sich kennen und erfuhr so einiges voneinander. Dabei lagen sie auf dem Bauch, denn der Hintern war recht druckempfindlich geworden. Die drei anderen Reservisten waren junge Männer von Pax Novo, die sich freiwillig gemeldet hatten, um ihren Lebenslauf damit aufzubessern. Außerdem galt es als schick bei den Mädels, wenn man bei der Armee war. Der fünfte Kamerad blieb bei den Gesprächen isoliert, denn er nächtigte alleine auf dem Sofa im Wohnbereich der Suite. Morgen würde Animus auch seine Lebensgeschichte erfahren.

Die drei Kameraden im Schlafzimmer waren sehr interessiert an den Erlebnissen des Ex-Pugnators. Einen Mann von Regina hatten sie bisher nie kennengelernt. Die drei Bürger von Pax Novo waren verlobt und zeigten auf ihren Datenpads stolz die Fotos ihrer Partnerin. Als sie erfuhren, dass Animus als Pugnator keinen Sex haben durfte, waren sie überrascht. Er wollte es eigentlich nicht erzählen, aber dann berichtete er doch von seiner Entjungferung durch eine Audiutrixoffizierin. Die Kameraden ließen sich jedes Detail erzählen und wollten schließlich auch wissen, wie die Ausbildung zum Pugnator abgelaufen war. Animus erwähnte den unerbittlichen Drill und das ewige Exerzieren in der Drillhalle, die im Schritt zwickende Hose, die brutalen Ausbilderinnen, Audiutrix genannt, die mit ihren Impulsstäben jeden kleinsten Fehler sofort bestraften. Die Kameraden waren erstaunt und gleichzeitig erleichtert, dass sie nicht in Regina geboren waren.

Animus meinte: „Und zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal. dass einige Jünglinge auch Rusticusse oder Munuswesen werden.‟ Einer seiner Kameraden sagte, sich über die kurzen Stoppel streichend: „Hier ist auch nicht alles cool. Meine schönen, langen Haare. Einfach ab!‟ Animus schnaubte. „Pugnatoren sind völlig kahl! Es gab ein Enthaarungsmittel, dass in den Duschen verabreicht wurde. Damit war jede Körperbehaarung futsch.‟ Seine Mitbewohner sahen ihn ungläubig an. Animus seufzte. „Eine der schlimmsten Strafen, die ich selbst erlebt habe, war diese Quadruplex-Vinculum.‟ Die Anderen schauten fragend. Animus erklärte ihnen die Metallfesselung, bei der die beiden Delinquenten ihre Hände im Nacken aneinanderhielten, die zusätzlich die Hälse fixierten. Und dann kam erst noch die eigentliche Strafe: Ein horizontaler Stab erhob sich unter den gespreizten Beinen der Männer, bis er gegen den Damm drückte. Nun konnten nur noch die Zehen das Körpergewicht tragen. Animus schluckte, als er an die vielen Zuschauer dachte, die wie ein Publikum vor einer Bühne gegafft hatten. Er erinnerte sich lebhaft: „Zuerst brennen deine Waden, dann zittern deine Beine, und schließlich liegt dein gesamtes Gewicht auf dem Damm und drückt gegen diese dünne Stange. Es war absolut brutal! Da werden Minuten zu Stunden.‟
Einer der Jünglinge fragte: „Was hattet ihr denn angestellt, dass ihr so drakonisch bestraft wurdet?‟ Animus biss sich auf die Lippen. „Wir haben uns in der Dusche geprügelt.‟ Die Novizen waren entsetzt, dass so eine Lappalie so drastisch bestraft wurde. Kleine Schlägereien zwischen Rekruten gab es doch in jeder Armee.

Nach einigen weiteren Themen zu den Pros und Contras der Vereinigten Allianz und der bevorstehenden Invasion der abtrünnigen Kolonie Regina, löschten die Jünglinge das Licht und wünschten sich eine gute Nacht. Animus konnte vor Aufregung nicht einschlafen, drehte sich von links nach rechts, auf den Bauch und wieder zurück. Nur auf dem Rücken konnte er wegen des Spießrutenlaufs nicht liegen. - Hörte er da ein Geräusch? Die Gelmatratze veränderte ständig ihre Form. Es war eine Art rhythmische Modulation. Was machte denn sein Kamerad da neben ihm? Er holte sich doch wohl keinen runter!? Doch das schwere Atmen vergrößerte nur den Verdacht. Jetzt merkte auch Animus, wie sich eine Erektion bei ihm anbahnte. Er hatte das starke Bedürfnis, sich zu berühren, aber zugleich wäre es ihm peinlich, in Gegenwart der Kameraden zu onanieren.

Obwohl... sein Bettnachbar machte es schließlich auch. Seine rechte Hand kroch beinahe heimlich zwischen seine Beine und fasste das harte Zeugnis seines Verlangens. Sofort bäumte es sich noch mehr auf und gierte nach weiteren Liebkosungen. Scham hin oder her, Animus begann, seiner Lust zu frönen. Er gab sich ihr hin, verfiel ihr schon im nächsten Moment. Wie lange war sein letzter Orgasmus vergangen? Er wusste es nicht. Zu lang. Ja, er wollte nur noch kommen...

Plötzlich merkte er einen Lichtschein unter seinen geschlossenen Lidern durchscheinen. Animus riss die Augen auf und kniff sie sofort wieder zusammen. Ein kräftiger Lichtstrahl blendete ihn schmerzhaft. Gegenüber hatte ein Kamerad von seinem Einzelbett eine LED-Stablampe auf ihn gerichtet. Eine Stimme fragte: „Was macht ihr denn da? So kann ja keiner pennen.‟ Neben Animus waren die Geräusche verstummt. - Der Rest der Nacht herrschte in der Stube bis auf leise Atemgeräusche absolute Stille.

Am frühen Morgen wurden die Rekruten bereits direkt nach dem Wecken zu einem Drill geschickt. Animus spürte bei jedem Schritt sein Gesäß, das noch von der Züchtigung schmerzte. - Nach der anstrengenden Einheit erhielten die Novizen ein Frühstück und mussten gleich im Anschluss zu einem Technikkurs. An einer Übungskonsole lernten sie die diversen Aufgaben auf dem Antriebsdeck eines Armee-Kreuzers. In wenigen Wochen, vielleicht sogar Tagen, sollten sie bereit sein, um an der Invasion gegen das Regina-Regime teilzunehmen. Die anfänglichen Schwierigkeiten legte der junge Mann bald ab und bediente die Interfaces so kompetent, so dass er zahlreiche Lobe seiner Vorgesetzten erhielt. Er wurde aus seiner Gruppe in ein anderes Team versetzt.

Schon bald gehörte er zu der eingeteilten Plan-Besatzung der Impetus, einem gigantischen Schlachtschiff der höchsten Klasse mit 4.000 Soldaten an Bord, von denen 350 Piloten kleiner Angriffsjäger waren. Die meisten Besatzungsmitglieder benötigte das Schiff für die komplexe Steuerung und Technikausrüstung, die diversen Scanner, die zahlreichen Impulsstrahler und die Infrastruktur der überdimensionalen Impetus. An Bord waren neben der üblichen Offiziersbesatzung der Brücke bis zum Kapitän auch ein Admiral und eine Delegation des Hohen Rates von Beta Patria. Der detaillierte Einsatzplan war streng geheim, aber es war ein offenes Geheimnis, dass die Impetus in einem Flottenverband in den nächsten Tagen Richtung Regina aufbrechen würde.

Animus war an einem Kailbrierungsgerät ausgebildet worden und würde auf der Impetus auf dem Maschinendeck eingesetzt werden. Von dort wurde die Energie bereitgestellt, die die Brückenoffiziere der Navigationseinheit und Verteidigungssektion benötigten. Die stärkste Strahlenkanone der Impetus konnte eine große Orbitalstation stilllegen, indem sie elektromagnetische Pulse aussendete. Gleichzeitig war sie in der Lage, ähnliche Angriffe zu neutralisieren. Zusätzlich konnten gezielte Angriffe auf kortikale Punkte von Gegnern deren Willen und Bewusstsein ausschalten. Eine Gegenwehr war damit unmöglich.

Die Regierung auf Regina wusste von der militärischen Stärke der Vereinigten Allianz. Längst waren Dilithiumvorräte auf großen Erz-Frachtschiffen gelagert und zum Abtransport bereit. Der zunächst vorgesehen Plan, die Vorkommen zu vergraben, musste aufgegeben werden, denn Regina ahnte, dass die VA den Planeten langfristig besetzen würde. Die gesamte Invasion wurde in den Heimatwelten der VA als große Befreiungsaktion propagiert, um Rusticusse und Munuswesen von ihrem Sklavendasein zu erlösen. Verhandlungen über eine Kapitulation mit zahlreichen Sonderrechten für das Herrscherhaus Regina, hatte der Hohe Rat der VA abgelehnt. Nur eine bedingungslose Aufgabe war akzeptabel, doch darauf ließ sich die Regentin nicht ein.

Während die Pugnatoren-Einheiten noch den Einsatzbefehl zur Verteidigung hatten, bereiteten sich die Adelsdamen längst für ein Flucht vor und transferierten Vermögen auf anonyme Kryptokonten außerhalb des Sol-Systems. Die täglichen Krisenkonferenzen zur Lage der Nation hielt die Imperatorin aus dem Tiefbunker unterhalb des Regierungspalastes, aber auch für sie und ihre engsten Vertrauten stand ein Fluchtschiff zur Verfügung. Von Tag zu Tag musste die Armee mehr und mehr Verluste hinnehmen. Die VA nahm tausende Pugnatoren und Offizierinnen gefangen und beschlagnahmte einen Kreuzer nach dem anderen. Die meisten Gefangenen wurden von Transportern der Flotte zunächst nach Litus Mundus in Hotels untergebracht.

Für die Datenverbindung zu dem einsamen Eiland auf der anderen Seite des Planeten, Antipodes, auf dem das Straflager Disciplina lag, wurde eine Nachrichtensperre verhängt. Die prekäre Lage sollte die dort arbeitenden Audiutrixoffizierinnen nicht verunsichern. Und so ging dort der Tag seinen gewohnten Gang: Die Gefangenen schufteten auf Galeeren, in Tretmühlen, Dilithium-Minen oder wurden von sadistischen Wärterinnen einer rigiden Umerziehungstherapie unterzogen.

Auch vor der ehemaligen Praefecta Audaxa wurde keine Ausnahme gemacht. Wegen ihr waren vermutlich Staatsgeheimnisse an den Feind gefallen. Sie hatte also Hochverrat begangen. Regina wollte an ihr ein Exempel statuieren und hatte sie lebenslang nach Disciplina geschickt. Inzwischen war sie aus ihrer Zwangsjacke befreit worden, doch nur, um sie als Rudersklavin auf einer Galeere einzusetzen. Da sie mit den Mitsklaven, meist kräftige Rusticusse, nicht mithalten konnte, bekam sie reichlich Peitschenhiebe der Antreiberinnen. Bis auf einen Eisenring um den Hals und Hals- sowie Fußreife, die mit Ketten am Bootsboden und der Ruderbank fixiert waren, trug sie nur ihre nackte Haut, die mittlerweile voller Striemen war. Ihre Brüste wackelten und schaukelten bei jeder Ruderbewegung hin und her. Die anfängliche Arroganz war einer brausenden Wut gewichen, die dann in Resignation und schließlich devoter Hingabe gemündet war. Sie kämpfte mit dem Ruder, mühte sich nach aller Kraft und hatte zu ihrer Vergangenheit, ihrem ganzen bisherigen Leben als hohe Praefecta eine Distanz aufgebaut, ein Nebel, der immer dichter wurde.

Fast schlimmer als die Peitschenhiebe, waren die teils zornigen, teils gierigen Blicke der Ruderer, die auf sie geworfen wurden. Jeder konnte sich denken, wen sie da vor sich hatten: eine hohe Militärangehörige, die in Ungnade gefallen war. Wären die Ketten und Aufseherinnen nicht gewesen... Audaxas einzige Hoffnung auf Rettung war der Feind. Wenn die Vereinigte Allianz den Planeten besetzt hatte, würde auch Disciplina geräumt. Sie konnte sich als Opfer darstellen und untertauchen. Sie würde ein Leben in einer Welt führen, in der die FSO eine feministische Grundordnung führte. Wenn ihr gesamter Besitz auf Fortuna auch verloren war, würde sie sich schon neues Vermögen beschaffen und ein unbeschwertes Leben führen, das...
Doch in just diesem Augenblick traf sie ein teuflisch brennender Hieb auf den Rücken.

Eine weibliche Stimme schrie: „Träum nicht rum, du faule Schlampe! Du bist zum Rudern hier!‟ Die Trommel, von einem Munuswesen geschlagen, begann ihren grausamen Rhythmus, und auf den Ruderbänken bewegten sich die Sklaven im gleichmäßigen Takt. Die Aufseherin in ihrem Lederkorsett bog ihre lange Peitsche zu einem Kreis und grinste auf Audaxa hinab. Als sie zu der Antreiberin hochsah, bildete diese die stummen höhnischen Silben: „Prae-fec-ta!‟ Angstschweiß floss der Sklavin wie ein Rinnsal zwischen den baren Brüsten hinab und landete in ihrer unbedeckten Scham.

Wenige Tage später sollte es für Animus so weit sein: Er ging an Bord der Impetus, die kurz darauf ihren Flug zum Sol-System des Reginaplaneten startete. Begleitet von hunderten Kreuzern und weiteren Schiffen für Angriff, Technik und Material des Flottenverbandes sollte zunächst das Verteidigungszentrum Fortuna neutralisiert werden. Dort lagerte die Hauptbasis der gegnerischen Armee. Vielleicht würden zumindest Teile des Militärs kapitulieren. Abtrünnige, die die absehbare Niederlage erkannten und sich Vorteile ausrechneten, wenn sie frühzeitig aufgaben. Hätte man erst mal den Mond von Regina erobert, wäre der Heimatplanet der Despotin nur noch eine Formsache, so hoffte der Hohe Rat. Das meiste Militär der Regina konzentrierte sich auf Fortuna. Fiel der Mond, fiel auch Regina selbst.

Als Animus mit einem riesigen Mannschaftstransporter samt 250 Rekruten zur Impetus flog, die im Orbit um Litus Mundus parkte, war das alles sehr aufregend für den jungen Mann. Die großen Regina-Kreuzer waren ja schon beeindruckend gewesen, aber sie waren nichts gegen das Schlachtschiff Impetus. Es wurde größer und größer, als sich der Transporter näherte, und bald schon war aus dem gewaltigen Shuttle im Vergleich ein Sandkorn geworden, das in einer überdimensionalen Luke des Giganten verschwand. Die meisten R-1er kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Doch viel Zeit blieb ihnen nicht, denn sofort nach Andocken mussten sie sich in kleinen Teams von acht Mann aufstellen und einem Führer in ihre Quartiere folgen.

Ein Mann in hochdekorierter Uniform beobachtete die Ankunft der Neulinge aus der Distanz. Animus wusste vor lauter Verwirrung und Dramatik in seinem Kopf nicht, welchen Rang diese Person hatte. Er schaute geradeaus und folgte dem Vordermann in der vorgegebenen Geschwindigkeit. - Jetzt sollte es also losgehen. Sein erster Flug, sein erstes Manöver. Direkt in die Höhle des Löwen. Oder der Löwin, besser gesagt. Er wollte der Vereinigten Allianz loyal dienen. Regina musste ausgemerzt werden. Diese Tyrannei musste beendet werden. Er dachte an die nachkommenden Generationen, denen ein Schicksal als Rusticus oder Munuswesen erspart bleiben würde. Und er dachte an Gravis und Timiditas. Männer würden gleichberechtigt sein, wie in der VA üblich. Der Rekrut grübelte über Luscinia nach. Was aus ihr wohl geworden war? Ein Leben mit ihr war ihm nicht vergönnt gewesen. Aber jetzt hatte er eine andere Aufgabe: den Kampf gegen Regina und ihr Regime.

In den nächsten Tagen arbeitete sich Animus schnell in seine Tätigkeitsbereiche ein. Er bediente die Sensorkonsolen im Maschinendeck so, als hätte er zeitlebens nichts anderes gemacht. - Während der Reise gab es mehrere Übungsmanöver: Mal griffen imaginäre Wing-Fighter der Regina an, mal schoss ein feindlicher Kreuzer auf sie, mal brach ein Feuer an Bord aus, mal bestand die Gefahr, dass Antimaterie austrat. - Und dann war es tatsächlich ein Ernstfall: Die Impetus erreichte den Raum des Sol-Systems der Regina. Erste feindliche Späher flogen in weiter Ferne und scannten das Schlachtschiff. Ein Funkaufruf in Dauerschleife bestrahlte Fortuna derweil, in dem sich die Regina-Armee bedingungslos ergeben sollten. Doch alle Zeichen sahen danach aus, als wollten die gegnerischen Schiffe einen Angriff auf die Ankömmlinge starten. Dutzende Kreuzer mit tausenden Pugnatoren erhoben sich in eine Umlaufbahn des Mondes.

Die riesige Flotte der VA stellte sich strategisch auf. Allerdings musste der Admiral der Impetus verblüfft erkennen, dass die Pugnatorenschiffe nicht etwa eine Attacke im Sinn hatten, sondern sie zogen sich zurück und flogen auf den Heimatplaneten, um sich dort mit dem Rest der Arme zu vereinen. Der Fortunamond war aufgegeben worden. Trotzdem zögerte der Admiral, Bodentruppen auszusenden, denn es konnte sich ja auch um eine Falle handeln. Zwar hatten die Scanner keine Anzeichen für nukleare, chemische oder biologische Waffen erkannt, aber noch wagte man keine Landung. Die Delegierten des Hohen Rates beratschlagten mit dem Admiral, dem Kapitän und noch zwei weiteren hohen Brückenoffizieren, wie man weiter vorgehen sollte. Nach einer Besprechung und Rücksprache mit dem Hohen Rat auf Beta Patria stand die Entscheidung fest: Ein Außentrupp aus Freiwilligen sollte die verlassene Militärbasis auf Fortuna untersuchen.

Die Späher sollten aus fünf Einzelteams bestehen, die je von einem Offizier, einem Spezialisten für Waffentechnik, einem Experten der Biochemie sowie fünf Soldaten zusammengesetzt waren. Als Animus davon hörte, wollte er unbedingt dabei sein. Aber sein Vorgesetzter erklärte ihm, dass nur ausgebildete Soldaten teilnehmen konnten. Für R-1er war das ausgeschlossen. Doch damit wollte er sich nicht zufrieden geben. Er betonte, dass er als Ex-Pugnator Aufbau und Technik in den Kasernen der Regina kannte. Der Vorgesetzte hob überrascht die Augenbrauen. Er hatte einen Ex-Pugnator vor sich? Das hatte er gar nicht gewusst.

Er sprach die Information bei einem Ranghöheren an, und so lief der Vorschlag die Hierarchiekette hoch bis auf die Brücke der Impetus. Eine Stunde später, kurz bevor die Teams zusammengestellt worden waren, erhielt Animus die Genehmigung, sich für Team III auf dem zweiten Unterdeck des Shuttlehafens zu melden. - Dann musste alles ganz schnell gehen. Hastige Befehle wurden gerufen, Teams marschierten in kleinen Kolonnen zu Mini-Shuttles. Auch Animus stieg mit seiner Gruppe in einen der Flieger. Die Männer schnallten sich mit einem Kreuzgurt auf Hartplastikschalensitzen fest. Mit erstaunlichem Schub schossen sie aus der riesigen Impetus heraus ins All.

Nach wenigen Minuten schrumpfte das Mutterschiff zu einem kaum erkennbaren Fleck vor einem schwarzen Hintergrund. Der Offizier, der das Achterteam leitete, instruierte die Soldaten und beide Spezialisten, ging noch mal Handzeichen und Kommandos durch. Dann wies er sie an, die Filtermaske zu aktivieren. Durch eine Handbewegung zog sich das Material eng über den Kopf des Nutzers und verschloss sich hermetisch. Animus ächzte. Ein leichter Anfall von Platzangst überkam ihn, aber er kämpfte ihn weg und konzentrierte sich auf den Offizier und weitere Befehle. Die Laute seiner Umwelt wirkten dumpf, das Atmen fiel schwerer, und die Sicht war eingeschränkt und rotgefärbt. Aber so waren sie wenigstens vor ABC-Gefahren geschützt.

Mit einem minimalen Ruck durchquerte der Transporter eine Membran, unter der die künstliche Atmosphäre einsetzte. Nur in der Nähe der Habitate und Kasernen gab es diese durch Terraforming erzeugten Lufträume, die auf Fortuna dazu dienten, größere Landflächen nutzbar zu machen. Die Raumfähre landete mit einem dumpfen Zischen auf der Oberfläche. Die Scanner prüften den Sauerstoffgehalt und die weitere Zusammensetzung der Luft. Alles entsprach den tolerierbaren Parametern. Der Offizier reichte den Männern jeweils zwei Unterlegsohlen für die Stiefel, die die schwächere Gravitation ausglichen. Sie konnten einfach an die Stiefel gesteckt werden. Dann erhielten die fünf Soldaten jeder einen Handphaser mit Kortikalstrahler, der jeden humanoiden Feind augenblicklich bewusstlos machte. Sie dienten nur der Sicherheit, denn niemand rechnete mit einem Treffen. Das Team stieg aus.

Zwei weitere Truppen waren in Sichtweite gelandet, die anderen zwei Außengruppen waren in zehntausend Metern Höhe auf einen südlicheren beziehungsweise nördlicheren Kurs geschwenkt. Beinahe hatte Animus Angst, einzusatmen, aber nur der Filter vor dem Mund ließ die Luft ein wenig künstlich schmecken und riechen. - Während das andere Team in gerade Linie auf ein Kontrollgebäude losmarschierte, führte der Offizier der ersten Einheit seine Leute zu einer etwa 200 Meter entfernten Glaskuppel, die offenbar zu einem Privatgebäude gehörte.
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Regina Datum:09.07.17 20:00 IP: gespeichert Moderator melden


~ XLIX ~


Timiditas schwitzte in dem engen scharzen Catsuit aus Latex, den ihm Sadista verpasst hatte. Er fragte sich, wozu der Anzug ausgerechnet an den Hoden und Brüsten Aussparungen hatte. Der Phallus war hochgeschoben in einer Innenhülse des Anzugs, ähnlich einem Kondom. Doch es sollte noch ungemütlicher werden: Die Stiefel waren klobig und sahen aus wie Pferdehufe. Sadista schnallte sie den Munuswesen um und sicherte sie mit einem kleinen Digitalschloss. Das Körpergewicht lag nun auf den vorderen Fußballen und Zehen.

Danach führte sie die nun noch unsicherer stapfenden Sklaven zu ihrer Unterkunft. Das Quartier erinnerte mehr an einen Stall. Timiditas verglich ihn automatisch mit dem Melkstall der Regina, aber jener war viel steriler gewesen. Wie ein Labor. Dieser Stall enthielt Stroh und Sägespäne. Sadista entfernte die Ketten zwischen den Sklaven, doch die fünf Reife blieben ihnen erhalten. Jedes „Pferdchen‟ schickte sie in eine Einzelbox, die bis auf einen kleinen Gitterbereich an der Tür komplett geschlossen war und aus Stahl zu sein schien.

Timiditas schaute sich um: keine Möbel, nicht mal eine Liege. Er ließ sich erschöpft auf dem Boden nieder. Hoffentlich konnte er in den bizarren Stiefeln überhaupt wieder aufstehen. Er starrte auf die verschlossene Tür. Eine aufgedruckte Nummer war zu lesen: 4041136. Er erinnerte sich daran, dass es sein neuer Name war und prägte sich die Ziffernfolge ein. Sie war so gerade zu lesen, denn bis auf eine funzelige Lampe an der Decke, die seinen Raum in düsteres Zwielicht tauchte, gab es keine Lichtquelle.

Bald schon war „4041136‟ nassgeschwitzt. Der Anzug sowie die hohen Temperaturen, die hier herrschten, trieben ihm den Schweiß auf den ganzen Körper. Von seinen Weggefährten hörte er nichts. Sie saßen wohl ebenfalls auf dem Strohlager und waren in Gedanken verfallen. Er sah an sich hinab. Die baren Brüste und der große Hodensack schauten ihn an. Sein Phallus errigierte in seiner Stoffhülse und drückte von unten gegen die Brüste und bohrte sich dann mit seinem Kopf langsam zwischen sie. Er spürte, wie sein sexuelles Verlangen steil anstieg.

Er tastete nach seinem Liebesstab und rieb ihn durch den Stoff. Nur wenige Augenblicke später hielt er es nicht mehr aus: Er fummelte den Phallus aus seinem Kokon und befreite ihn gänzlich von seinem Gefängnis. Nun ragte er wie eine Ramme vor ihm und über den großen Hoden im 45-Grad-Winkel empor. - Stöhnend begann er, das Lustfleisch mit beiden Händen zu verwöhnen. Der Securitychip war sicherlich noch deaktiviert. Breitbeinig mit leicht angezogenen Schenkeln saß er da und bearbeitete den Schaft, während seine Geilheit wuchs und wuchs. In seinen großen Testikeln spürte er ein Brodeln, ein ungeduldiges Verlangen. Die schweren Brüste wurden durch seine nach vorne gestreckten Arme zusammengedrückt und nahmen ihm fast die ganze Sicht auf seine Lenden. Aber dafür wurde das Gefühl intensiver und intensiver. Lauter stöhnend gab es nun kein Zurück mehr. Es war so weit...

Gleich... Uhhhh! Jaaa! Jetzt! Timiditas brüllte vor Lust auf und schoss seine Leidenschaft durch den Stall bis an die gegenüberliegende Wand. Zwei, drei Schübe. Und noch einer. Ächzend und seufzend fiel der Munus erschöpft und tief befriedigt auf den Rücken in das Strohnest und schloss die Augen. Sein mächtiger Phallus zeigte zur Decke und sank in der Folge langsam Richtung Brüste, als wollte sich eine gigantische Raupe auf den Rücken legen. - Wie unter einem starken Stromschlag zuckte er zusammen, als er plötzlich eine schrillende Stimme aus einem Lautsprecher hörte: „4041136! Aufstehen! Heraustreten!‟

Damit war er gemeint. Zügig stellte er sich hin und wartete darauf, dass sich die Stalltür öffnete. Gleichzeitig mit einem unangenehm elektrischen Ton schob sich der massive Eingang auf. Sadista stand dort mit hohen Stiefeln, die ihr bis über die Hälfte der Oberschenkel reichten. Darüber trug sie eine enge Reiterhose und ein tailliertes Reitjacket. Sie hielt eine große Art von Spezial-Zange und hatte in der anderen Hand einen Gummibeutel. Daraus holte sie eine Kette mit einer Schlinge hervor. Es handelte sich um synthetisches Material, das Timiditas nicht kannte. Sadista griff dem Munus an der Halsöffnung des Latexsuits und zog sie auf, führte die Schlinge hinein, und zu Timiditas´ Verblüffung schloss sich das Material saugend und festsitzend um die Eichel des Phallus. Sadista klickte das andere Ende an den Halsreifen, wo es ebenfalls sofort festsaß wie angeschweißt.

Der Munus war nun gezwungen, seinen Kopf auf die Brust zu drücken, um einen allzu großen Zug an seinem Liebesstab zu verhindern. Beinahe erreichte er mit seiner Zunge das obere Ende des Lustbolzens. Je mehr er sich vorbeugte, desto entspannter konnte sein Nacken bleiben. Sadista wartete auf etwas. Timiditas fragte sich, worauf. Doch dann merkte er, wie sich der synthetische Stoff zusammenzog. Immer weiter musste sich der Munus vorbeugen. Kurz darauf war seine Phallusspitze unter seinem Kinn. Als nächstes warf Sadista ihm einen speziellen Sattel über den unteren Rücken und befahl: „Tiefer vorbeugen!‟ Das „Pferd‟ fragte sich, wie er das lange aushalten sollte. Jetzt befand sich sein Torso beinahe parallel zum Boden.

Der Sattel war so geformt, dass er sehr weit hinten fixiert werden konnte. Wenigstens war das Gewicht einer Reiterin dann direkt über den Beinen des Reittieres und belastete den Rücken etwas weniger. Zusätzlich band sie die Munushände hinter dem Sattel fest, so dass sie eine weitere Sicherheit gaben, damit die Reiterin nicht aus dem Sitz rutschen konnte. - Und schon sprang Sadista auf und hielt sich mit einem Lederriemen fest, den sie über den Kopf ihres Pferdchens warf und über den großen, nun wie Euter herabhängenden Brüsten, spannte. „Vorwärts! Wir reiten eine Runde.‟

Timiditas kämpfte darum, das Gleichgewicht zu halten, denn die Hufstiefel waren sehr ungewohnt. Aus dem Stall ging es gleich auf die ovale Rennbahn, die der Munus bereits bei der Ankunft gesehen hatte. 400 Meter war eine Runde lang. Als das Pferdchen der Reiterin nicht schnell genug lief, setzte sie die Elektrosporen ein: Elektroden, die in die Hacken der Stiefel integriert waren und bei Bedarf seitlich in den großen Samenbeutel des Tieres gedrückt wurden. Unwillkürlich wollte sich der Munus aufrichten vor Schmerz, aber das machte er nur ein einziges Mal, denn so etwas wurde von der Reiterin sofort durch weiteren Sporeneinsatz diszipliniert.

Nach 200 Metern machte dem Pferdchen seine ungewohnte und anstrengende Körperhaltung sehr zu schaffen, aber die Sporen fürchtete er mehr als den Schmerz seiner Muskeln, und er vollendete die Proberunde. - Im Stall befreite Sadista ihn von den restriktiven Fesseln. Timiditas keuchte vor Erschöpfung. Er bat die Frau um ein paar Schluck Wasser. Sadista wiegelte ab: „Du bekommst gleich alles, was du brauchst.‟ Damit meinte sie die rektale Fütterung, die sie später den Reittieren verpasste, nachdem sie auch mit den anderen Kreaturen eine Runde auf der Bahn geritten war. Der Suit konnte dabei getragen werden, da am Hinterteil ein Klettverschluss angebracht war. Für Timiditas war das eine sehr demütigende Erfahrung. Sadista machte keinen Hehl daraus, dass es ihr Spaß machte, ihm den Schlauch in den Anus zu stecken und ihre Macht zu demonstrieren. Würde das jetzt täglich durchgeführt?

In seinem Kopf stritten sich zwei Gedanken: Der eine war davon überzeugt, dass ein Munus seiner Herrin gefallen musste. Sein einziger Lebenssinn bestand demnach darin, der Besitzerin zu gehorchen und für ihr Wohl zu existieren. Der andere Gedanke war da nicht so sicher. Er war ein Lebewesen und musste doch auch ein Recht auf einen eigenen Willen und ein selbstbestimmtes Leben haben. Galt das nicht für Munuswesen? Wo war seine Herrin überhaupt? Cupidita konnte nicht so grausam und gemein sein wie Sadista. Ihm wäre lieber gewesen, wenn seine Eigentümerin bald auftauchen würde, um ihre Schergin in die Schranken zu weisen.

Nach der Fütterung fühlte sich sein Bauch voll und gebläht an. Der Latexanzug spannte und drückte unangenehm seine Körpermitte zusammen. - Cupidita hatte derweil andere Sorgen, als sich um ihre Munuspferdchen zu kümmen. Sie war auf einen Aufklärungskreuzer der Reginastreitkräfte abkommandiert worden, um im Orbit des Planeten die feindlichen Bewegungen zu kontrollieren. Der Mond Fortuna war in die Hände der Aggressoren gefallen. Aber noch war sich das Oberkommando der Regina einig, den Planeten verteidigen zu können. Das war zumindest die offizielle Darstellung. In Wahrheit hatten die obersten Praefectas und die Imperatorin ihre Sachen gepackt und waren abflugbereit.

Cupidita stand auf ihrer Brücke und tippte in ein Bedienfeld eines Steuerungselements ein paar Befehle ein. Mehrere Anzeigen blinkten, um den aktiven Betriebsstatus anzugeben. Sie trug ein Headset, um simultan mit dem Verteidigungsrat sowie der Schiffsnavigation und der Pilotin verbunden zu sein. Auf einem Kanal war nur statisches Rauschen zu vernehmen. Mehrfach versuchte sie mit der Basis auf Regina zu kommunizieren. Es gab keine Verbindung. Auch die Schiffskanäle brachten per Funk keinen Kontakt zustande. Sie aktivierte den Gelben Alarm. Die Vereinigte Allianz setzte leistungsstarke Störsender ein. Die fremden Satelliten, die sie in die Umlaufbahn geschossen hatten, würden aber in wenigen Minuten nur noch Weltraumschrott sein. Cupidita befahl der Waffenoffizierin: „Plasmastrahler laden.“

Sie prüfte an einem Pult mit einem Scanner die Koordinaten der fremden Himmelskörper und ließ sie neutralisieren. Die Operation verlief blitzschnell und exakt. Cupidita wollte schon jubeln, als sie plötzlich auf dem großen Wandschirm neben der Pilotin ein Geschwader von VA-Schiffen erkannte, das sich auf Kollisionskurs befand. Ihre Strahlentechnik war bei den Verbänden der Regina gefürchtet. Sie mussten augenblicklich Abstand gewinnen, bevor deren Kanone sie anvisieren konnte und sämtliche Technik an Bord ausschalten würde. Gerade wollte Cupidita den entsprechenden Befehl erteilen, da erreichte sie ein Funkspruch auf der streng geheimen Notfallfrequenz: „Hier Basislager Regina I. Ich wiederhole: Basislager Regina I. Unter allen Umständen Position halten! Ich wiederhole: Unter allen Umständen Position halten!‟

Cupidita gehorchte pflichtbewusst der Anweisung und ließ die Verteidigungskraftfelder mit aller entbehrlichen Energie verstärken. Die Impulswaffen der VA konnten die transparente Barriere zunächst nicht durchdringen. Wellenartig waberte das Kraftfeld, als die Strahlen darauf trafen, als habe jemand einen Stein in einen Flüssigkeitstank geworfen. - Auch der zweite Versuch ging fehl. Die Angreifer benötigten zwischen den Impulsen jeweils einige Minuten, um die Energiespulen wieder aufzuladen. Cupidita versuchte derweil, Kontakt zum Boden zu bekommen. Würde das Basislager Verstärkung schicken? Es war das reinste Himmelfahrtskommando, sich mit einem ganzen Geschwader anzulegen. Wozu sollten sie die Position halten? Der Kontakt zum Planeten war wieder abgebrochen.

Sie konnte nicht ahnen, dass sie für ein Ablenkungsmanöver benutzt worden war. Riesige Erztransporter und einige Schiffe mit interstellaren Antrieben waren von Regina gestartet und im Planetenschatten in anderer Richtung aufgebrochen. - Wenige Lichtjahre entfernt befanden sie sich bereits in der Raumzone einer Weltengemeinschaft namens „Alpha Dominion‟, ein wirtschaftliches und militärisches Bündnis diverser humanoider Völker, die mit der Vereinigten Allianz verfeindet waren. Unter den Flüchtlingen war Imperatorin Augusta Regina sowie ihre Entourage. Zum Hofstaat gehörten 2.000.000 Adelsdamen. Doch die hatten keinen Platz auf den gewaltigen Schiffen. Nur 15.000 Ladys sowie 5.000 ausgewählte Offizierinnen, Praefectas und Veteranas waren mit jeweils 400 Personen an Bord der 50 Riesen, die sich mit Hypergeschwindigkeit von ihrer Heimatwelt entfernten. Die restlichen Damen waren auf sich selbst gestellt, ebenso wie die Armeeangehörigen, von denen es immerhin eine Million Frauen und zehn Millionen Pugnatoren gab. Sie erwartete wohl ein Kriegsgericht, sollte die Invasion der VA erfolgreich sein.

Die zivile Bevölkerung, unter anderem 20 Millionen Munuswesen und 20 Millionen Rusticusse, würden wohl keine Strafe erwarten. - Die Regierenden um Augusta Regina hatten sich ganz auf den Abtransport der Dilithiumvorräte konzentriert. Daher waren die restlichen Spuren ihrer Schreckensherrschaft nicht verwischt worden: Auch die Stasiskammern, in denen alle männlichen Adligen am Leben erhalten wurden, waren einfach verlassen worden. Das Leben ging scheinbar in Fabriken, Minen und dem Umerziehungslager auf Antipodes seinen normalen Gang. Niemand war über die prekäre Situation aufgeklärt worden. Selbst die Ejakulatbank im Regierungspalast wurde weiter betrieben.

Nur die Angestellten und Sklaven der Adelsdamen, die zurückbleiben mussten, waren alarmiert. Ihre Herrinnen versuchten das Nötigste zusammenzupacken und mit ihren Privatschiffen vom Planeten zu flüchten. Das Militär der Vereinigten Allianz gewährte den meisten dieser zivilen Schiffe einen sicheren Korridor, der sie zunächst nach Litus Mundus führte, wo sie sich registrieren mussten. Schnellgerichte entschieden, ob sie sich eines Verbrechens nach der Völkercharta schuldig gemacht hatten oder nicht. Viele konnten mit milden Urteilen rechnen. Kaum ein Munus oder Rusticus würde etwas Schlechtes über seine Herrin aussagen.

Doch zunächst mussten die Truppen der VA den Planeten Regina einnehmen. Die zurückgebliebenen Militärs der Imperatorin blockierten die Armee der Vereinigten Allianz, so dass der Abtransport des Dilithiums sowie der auserwählten Ladys hatte erfolgen können. Jetzt hieß es, Zeit zu schinden, damit der Konvoi um die Monarchin einen maximalen Vorsprung erhielt. Allerdings würde die Eroberung des Heimatplaneten nur eine Frage von Tagen sein. Dann würde der letzte Widerstand gebrochen sein.

Timiditas bekam von all dem nichts mit. Auch Sadista blieb unbekümmert, denn die Zivilbevölkerung von Regina wurde von der Regierung im Dunkeln gelassen, was die aktuelle politische Situation anging. In den Nachrichtenkanälen wurde lediglich von vereinzelten Angriffen eines kleinen Kontingentes im Sol-System gesprochen, die aber durch die Verteidungstechnik der Armee geblockt würden. Und so ging auch Timiditas´ Training zunächst weiter. Täglich schickte Sadista ihn auf die Laufbahn. Schon in der zweiten Übungseinheit klemmte sie dem Munus zwei Klammen mit Glöckchen an die großen Brustwarzen. Er spürte sie anfangs kaum, doch mit zunehmender Zeit begannen sie in die Nippel zu beißen und waren genauso schmerzhaft, wie der Ritt anstrengend war.

Am dritten Tag folgte noch ein fetter Buttplug mit künstlichem Pferdeschweif. Trotz des Gleitmittels musste Sadista kräftig drücken, drehen und stoßen, um ihn in Position zu bekommen. Timiditas fragte sich, ob das Teil jemals wieder aus ihm herauskam. Und zu seinem Entsetzen blieb der Schweif tatsächlich auch nach dem Training in ihm. Nur die Glöckchen entfernte Sadista, worauf der Munus laut schrie, als das Blut zurück in die langen Nippel rauschte. Die Reiterin quittierte die Qual nur mit einem schallenden Lachen.

Täglich wurde ebenfalls die rektale Fütterung mit der speziellen elektrolytischen und energie- sowie Aminosäurereichen Nährstofflösung durchgeführt. Nach und nach brachte Sadista den Pferden Order bei. Mit einem Elektrifizierstab und einer Gerte sowie den Elektro-Sporen konnte sie diverse Befehle geben: Vorwärts, stoppen, nach links, nach rechts, schneller, langsamer, absitzen. Das waren die sieben Hauptkommandos. Inzwischen nutzte Sadista auch keinen einfachen Riemen mehr, um sich festzuhalten, sondern eine Kandare mit Zügel. Damit stand das Maul immer ein Stückchen offen. Timiditas und seine Mitsklaven lernten schnell die einzelnen Varianten, denn bei falscher Reaktion setzte es kräftige Hiebe und Strafrunden.

Weder Sadista noch die Sklaven ahnten zu diesem Zeitpunkt, dass die Herrin Cupidita in die Hände des Feindes gefallen war. Mehrere Geschwader der VA rückten auf den Heimatplaneten vor. Es gab kein Halten mehr. Der Aggressor war einfach übermächtig. Es ergaben sich mehr und mehr Divisionen und ließen sich als Kriegsgefangene nach Litus Mundus abführen. Erst in ihrer Schiffszelle wurde Cupiditas bewusst, dass ihre Herrscherin sie im Stich gelassen hatte. Doch nun war es zu spät für Reue oder gar einen Seitenwechsel. Sie würde ihren Anteil der Verantwortung übernehmen müssen. In der Vereinigten Allianz musste sie zwar keine Versklavung oder den Tod fürchten, aber eine lebenslange Freiheitsstrafe war durchaus im Bereich des Möglichen.

Alternativ gab es die Neuronen-Umstrukturierung, also die Löschung ihrer Erinnerungen, so dass sie als neuer Mensch leben konnte/musste. Damit würde ihr eine Haft erspart oder zumindest gekürzt werden. Aber wollte sie ihre Identität verlieren? Sie dachte an die vielen männlichen Nachkommen der königlichen Adelsfamilie, sie ausnahmslos in Stasiskammern vegetierten und ihr Leben nicht leben durften, weil Regina es so beschlossen hatte. Nein, so wollte sie nicht existieren. Vielleicht konnte sie einen Deal mit dem Hohen Rat der VA aushandeln. Notfalls würde sie einige Jahre in einem Hochsicherheitstrakt verbringen. Die Haftbedingungen in der VA waren angeblich human und richteten sich nach einem Ethikprinzip. Bisher war sie gut behandelt worden, auch wenn sie Gefangenenkleidung, einen unförmigen, orangefarbenen Bodysuit, tragen musste und keine persönlichen Gegenstände besitzen durfte. Sie erhielt drei akzeptable Mahlzeiten am Tag und wurde zwei Stunden lang täglich verhört. Den Rest der Zeit verbrachte sie in einer sechs Quadratmeter großen Zelle, wo ihr eine kleine eingeschränkte Datenbank zur Verfügung stand.

Sie fragte sich, was aus ihrem Gestüt würde. Ob Sadista noch dort war? Oder war sie schon enteignet worden? Egal, sie würde ihre Besitztümer eh nicht wiedersehen. - Bisher hatte man ihr kaum etwas für Informationen versprochen, daher war sie bei den Verhören beinahe stumm geblieben. Sie amüsierte sich über die „zivilisierten Methoden‟, mit denen sie befragt wurde. Sie erhielt Wasser, Pausen und wurde zu keiner Aussage gezwungen. Auf Regina wäre ein Gefangener längst mit ganz anderen Verfahren konfrontiert worden, die sicherlich jede Zunge gelöst hätten.

Der Kreuzer, den Cupidita kommandiert hatte, war durch thermische Strahlung neutralisiert worden. Leider waren nur wenige der geenterten Schiffe der Reginaklasse für die VA nutzbar, denn ihre Impulsstrahlen blockierten zwar die Elektronik auf eine Weise, die sie nicht irreversibel zerstörte, aber dafür verschlüsselten sich bei der Fehlfunktion sämtliche Anlagen durch eine Navigationssoftware. Da blieb nur noch der Weltraumfriedhof.

Als am nächsten Tag Timiditas darauf wartete, dass Sadista ihn fütterte und eine Stunde später zum Ritt aus dem Stall führte, blieb die Tür zu. Der Munus fragte sich, wo sie blieb. Hatte er heute einen freien Tag? Die anderen Stalltüren hatte er ebenfalls nicht gehört. Wenn man 24 Stunden in dieser kleinen Kammer hockte, war ein Ausritt trotz des Drills fast schon eine Art Belohnung oder zumindest Erleichterung. Die Langeweile machte sich breit. Ob er es riskieren sollte, sich zu melken? Solange er nicht die Nanoschnur zwischen Halsreif und Phallus trug, müsste das gehen. Er fummelte sich den monströsen Liebesstab hervor und begann, sich zu liebkosen. Sofort prickelte es wohlig seinen Schaft auf und ab. Leise stöhnte er vor sich hin und packte mit beiden Händen zu. Der Takt beschleunigte sich mit zunehmendem Verlangen. Wild wischte er über das Lustfleisch und grunzte vor Begierde. Er spannte seinen Anus an und spürte deutlich den fetten Buttplug, was ihn noch geiler machte.

Nach wenigen Minuten kulminierte er auf dem Gipfel der Ekstase. Weiße Fluten schossen wie Geysire, explodierten wie die euphorisch stimmenden Hormonwellen, die seinen Körper durchjagten. - Wie gut er es hatte, im Gegensatz zu seinen Ponykameraden, bei denen der Securitychip aktiviert war und sie zu absoluter Keuschheit zwang. Ängstlich schaute Timiditas sich um. War irgendwo eine Mikrokamera versteckt? Aber das war eher unwahrscheinlich. Er hatte sich ja gleich zu Anfang hier einen abgekeult, grinste er bei dem frivolen Gedanken. Dass er kurz darauf hinausgeführt worden war, schob er auf den Zufall. Zumindest hatte ihn niemand bestraft. Er ging fest davon aus, dass Sadista und Cupidita dachten, sein Securitychip sei aktiv, wie es standardmäßig bei Munuswesen der Fall war. Hoffentlich kam sein Geheimnis nie ans Tageslicht.

Den restlichen Tag ließ sich Sadista auch nich blicken. Timiditas schlummerte in einen entspannten Schlaf, so weit das auf dem Strohlager funktionierte. So richtig daran gewöhnt hatte er sich noch nicht, aber es wurde von Nacht zu Nacht besser - oder wäre besser geworden; leider machte seine Schlafqualität durch den ungewohnten Pferdeschweif einen Rückschritt. Doch heute, nach der Handentspannung, würde er gut und tief in Morpheus´ Reich sinken.

Am nächsten Morgen merkte er, wie er nach längerer Zeit wieder Hunger verspürte. Der gestern ausgefallene Fütterungseinlauf hinterließ seine Spuren. Er konnte nur warten, wie seine Kameraden ebenso. Immer noch war es ihnen nicht möglich, miteinander zu kommunizieren. - Im Laufe des Tages wurde der Hunger immer beißender, und auch der Wasserverlust machte sich bemerkbar. Irgendwann begann Timiditas damit, gegen die Stalltür zu klopfen, zu schlagen, schließlich sogar mit den Hufenstiefeln zu treten. Er war überascht, wie laut und gefährlich so ein Tritt mit diesen Prothesen war. Aber die Tür war leider aus sehr stabilem Metall. Der Munus vermutete eine spezielle Legierung. Er rief, brüllte, hämmerte... Nichts geschah.

Absolut schallschluckend war das Material aber offenbar nicht, denn jetzt hörte er auch seine Nachbarn ganz leise gegen die Türen schlagen. Sie waren wohl in der gleichen Lage. Sadista hatte sich für eine Nulldiät entschieden... Nein, das war unwahrscheinlich. Hatte sie ihre Pferdchen vergessen? Auch das glaubte er nicht. Es musste einen anderen Grund geben, warum sie nicht kam. Einen sehr wichtigen Grund. - Der Tag neigte sich zu Ende. Müde schlief der Munus wieder ein. Oder war noch gar nicht Nacht? Das Licht im Stall funzelte permanent in gleicher Helligkeit. Durch das Gitter in der Tür war jedoch tagsüber ein kleiner Schein der Außenwelt zu erkennen. Jetzt war alles dunkel. Timiditas grübelte. Was sollte er machen, wenn Sadista nicht mehr zurückkehrte und ihn versorgte? - Oder sollten sie bestraft werden? Waren sie im Training nicht gut genug gewesen? Hatten sie versagt? Was war der Grund für ihre Abwesenheit?

Es mochte der nächste Tag sein, als Timiditas gerädert aufwachte und spürte, wie in seiner trockenen Kehle eine aufgedunsene Zunge nach Wasser gierte. Er hörte Geräusche im Stallgang! Schnell stand er auf und klackte mit seinen Hufen zur Tür. Ja, da kam jemand. Endlich! Die Metallbarriere öffnete sich: Ein anderer Munus in Hufstiefeln und Latexsuit stand dort und sagte: „Komm raus. Die anderen sind auch frei.‟ Timiditas machte ein paar Schritte vor seine Kammer und sah seine Kameraden. Sie liefen zum Ausgang des Stalls. Er fragte: „Wo ist denn Sadista?‟ Die anderen zuckten nur mit den Schultern. Dann sah er den Rusticus, der sie befreit hatte. Doch bevor er ihn danach befragen konnte, sah er den Wassertrog und sprang hin, um endlich zu trinken. Welche Wohltat!

Die anderen Pferdchen hatten sich wohl schon daran gütlich getan. Der Rusticus verteilte Fertignahrungskonzentrate in Plastikbeuteln an alle. Endlich erklärte er: „Alle Frauen sind verschwunden. Keine Ahnung, was hier los ist.‟ Ein anderer Rusticus in einer Butlerlivree kam aufgeregt herbei und rief dem Kollegen zu: „Alle Fähren sind weg. Im Nachrichtenkanal haben sie gesagt, dass der Feind dabei ist, den Planeten mit Landungstruppen zu erobern. Wir müssen hier verschwinden.‟ Er wirkte richtig panisch und lief orientierungslos herum. Der Rusticus, der die Munuswesen befreit hatte, beschwichtigte: „Wir haben nichts zu befürchten. Angeblich wollen sie nur die Regierung stürzen.‟ Timiditas nickte: „Ja, ich glaube auch, dass wir keine Angst haben müssen.‟ Es war ein komisches Gefühl. Er wollte loyal zu seiner Herrin stehen, aber die war ja auf und davon. Der furchtsame Rusticus in der Livree stöhnte: „Es gibt aber noch einen anderen wichtigen Grund, warum wir hier verschwinden müssen!‟ Er winkte die Munuspferdchen und den Rusticus mit sich. Sie liefen ins Gebäude bis in die Privaträume der Cupidita. Und dort sahen sie die Bescherung: An der Sensorkonsole, die mit den Energiespulen für den Komplex verbunden war, leuchtete ein Countdown auf.

Sämtliche Tasten waren gesperrt. Die Zeit lief rückwärts... noch 13 Minuten und 22 Sekunden... Der zweite Angestellte fragte stirnrunzelnd, was das bedeutete. Niemand der Anwesenden konnte das Programmpult bedienen. Ein Munuspferdchen rief erschrocken: „Das ist ein Selbstzerstörungsmechanismus! Vielleicht eine Mikronuklearbombe! Wir müssen fliehen!‟ Er klackte eilig auf seinen Hufenstiefeln aus dem Raum. Zwei Munuskameraden folgten ihm unsicher. Timiditas sah sich die Anzeige genauer an. „Das muss kein Sprengsatz sein. Vielleicht wird nur die Energie runtergeschaltet.‟ Die Anderen glaubten auch nicht daran, dass sie in Gefahr waren.

Der Munus beugte sich vor und bat einen Rusticus: „Kannst du mir den Schweif rausziehen?‟ Er saß so fest, dass er alleine es selbst nicht geschafft hätte. Der Rusticus sah recht kräftig aus und nickte, packte das Kunsthaar und wickelte es sich um die Faust. Die andere Hand stützte er an der linken Arschbacke ab. Er zog mit aller Kraft, und Timiditas dachte, er müsse platzen, aber dann flutschte der Buttplug mit einem lauten Schmatzer heraus, und der Rusticus fiel beinahe hin. Eine Mischung aus Jammern wegen des Schmerzes und zugleich ein erleichtertes Stöhnen gab der Munus von sich.

Da sie nicht in der Lage waren, den Countdown zu stoppen, liefen die Übriggebliebenen ins Freie und von dem Gebäudekomplex der Herrin weg. Sicher war sicher. In einer Entfernung von 500 Metern hockten sie sich hin und warteten auf eine sichtbare Reaktion, aber es geschah nichts. Auch nach 15 Minuten nicht. Ein Rusticus fragte: „Was sollen wir nun tun? In die Stadt oder lieber in die entgegengesetzte Richtung?‟ Niemand wusste die Antwort zu geben.

Auch den anderen Munuswesen sollten nun die Schweife entfernt werden, aber da rasten zischend im Tiefflug urplötzlich sieben kleine flügellose Fighter über ihre Köpfe hinweg. Die mussten von der Vereinigten Allianz stammen. Alle warfen sich auf den Boden und sahen den Fliegern hinterher. - Timiditas empfahl, sie sollten in die City marschieren, denn in der anderen Richtung war unbewohntes Gebiet. Was sollte das bringen? Ihre Vorräte reichten nur kurze Zeit.

Die Munuswesen und die beiden Rusticusse machten sich auf den Weg. Die „Pferdchen‟ verfluchten ihre abgeschlossenen Hufenstiefeln. Als ein Rusticus scherzte: „Hätten wir Zaumzeug und Sattel mitnehmen sollen? Dann wäre es bequemer gewesen.‟ Sein Kamerad lachte. Die Munuswesen schossen Giftpfeile mit ihren Augen ab. - Kaum waren sie einige hundert Meter von Cupiditas Anwesen entfernt, landeten dort zwei Fighter der Vereinigten Allianz. Die Flüchtlinge eilten so schnell wie möglich vorwärts und keuchten und ächzten schon bald mit brennenden Lungen. Hoffentlich hatten die Soldaten sie nicht gesehen.
Viele Grüße von prallbeutel
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Meine Geschichten:
+++ Die gemeine Miriam +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++ Inkasso +++
Meine Kurzgeschichten:
+++ Ralfs neues Leben +++ Das Gespräch im Regen +++ Der auferstandene Engel +++ Seine Nummer Eins +++ Amour Libre +++ Die Erben +++ Aller guten Dinge sind drei +++ Das Abschiedspräsent +++ Natascha +++ Friday Talk +++ Tims Schicksal +++ Das Familientreffen +++ Der extravagante Gewinn +++ Lars +++ Der Impftermin +++

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  RE: Regina Datum:05.08.17 15:26 IP: gespeichert Moderator melden


Leider habe ich inzwischen auch den Error und kann keine Fortsetzung posten.

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  RE: Regina Datum:25.08.17 20:00 IP: gespeichert Moderator melden


~ L ~


Das Bord-Energienetz war beschädigt, die hexagonförmige Steuerungskonsole blitzte auf und erlosch - optisch und zugleich in allen Funktionen. Der VA-Pilot musste mit seinem Lander runter. Offenbar gab es doch noch versteckte Schützen der Regina, die es auf die Fähren und Fighter abgesehen hatten. Der Pilot wollte gerade einen Notruf absetzen, aber der Kom-Kanal war blockiert durch diametrale Störwellen des Feindes. Die Spezifikation des Antriebs erlaubte eine automatische Reaktion der Schubdüsen und das Ausfahren des Landegestells. Mitten auf einem Fabrikhof nahm der Lander ziemlich rabiat Bodenkontakt auf. Zischend öffnete sich die Außenluke, damit der Pilot aussteigen konnte. Er gehörte zu einem Spezialtrupp, der die Frontlinie ausspähen sollte. Waren in diesem Stadtteil noch Pugnatoren?

Die Umgebung schien verlassen zu sein, so dass der Pilot den Operationsradius improvisierte, mit anderen Worten: Er war von der geplanten Route abgewichen, um die Umgegend des Terrains zu erkunden. Doch plötzlich hatte er den grellen Strahl aus zehn Uhr bemerkt, der seinen Fighter getroffen hatte, und die Elektronik an Bord beschädigt hatte. Er war nun auf sich allein gestellt. Es gab keinen Kontakt zu seiner Truppe oder dem Mutterschiff. Der Landertransponder war ebenso außer Gefecht gesetzt. Der Uniformierte scannte mit einem Handgelenkspad die Signaturen am Himmel. Vielleicht war seine Einheit in der Nähe. Aber dort herrschte nur ein abgehackter Wellenmix, der durch einen Störsender verursacht wurde.

Aus seinem Headset kam nur statisches Rauschen. Verärgert warf er es zu Boden und löste sich die beiden oberen Knöpfe seiner Fliegerjacke. Er musste etwa zehn Kilometer von der Hauptstadt entfernt sein, wo eine Division gelandet war. Bis dort würde er sich per pedes durchschlagen. Er hatte seinen Handlaser sowie ein Medi-Kit mit Hypertoniepistole samt Painkiller in Gürteltaschen dabei. Einen Digitalkompass mit Navigationssoftware und eine Notration nahm er ebenfalls mit. Zu seinem Ziel waren es zu Fuß 11,250 Kilometer. Sofort marschierte er los. Leider verfügte er über keinerlei Bioscanner, so dass er penibel und argusäugig darauf achten musste, nicht entdeckt zu werden.

Das Gebiet war völlig unbekannt. Versprengte Einheiten der Regina konnten sich irgendwo versteckt halten. Akribisch schlich er sch vorwärts, Meter für Meter, stets Deckung suchend und alle Sinne auf höchste Alarmstufe gesetzt. Die Häuserzeilen schienen verlassen. Es folgten 300 Meter freies Gelände, dann wieder Bebauung und eine Straße, die in die City führte. - Gerade, als er überlegte, ob er wegen der hier fehlenden Deckung hinter den Häusern marschieren sollte, hörte er eine herrische Stimme einer Frau hinter sich. Die Person war noch etwa 50 Meter entfernt und befahl, dass er sich ergeben sollte.

Der Soldat schaute sich hastig zu ihr um und erkannte, dass er eine Chance hatte, zu entkommen. Sie war offenbar alleine, hielt aber einen Nervenimpulsstrahler in der Hand. Wenn er schnell genug war... Er sprintete los zu einer Mauer, übersprang sie und eilte weiter zu einer Häuserwand. Doch es war zu spät: Von links kam ein kleiner Trupp Pugnatoren, angeführt von einer Audiutrix. Sie schoss eine Energieblase ab und fing den Flüchtigen so ein. Der Soldat stolperte und sah sich plötzlich in einem Fangnetz aus einem flexiblen Kraftfeld umgeben. Er fühlte sich wie in einen Sack gesteckt, nur, dass der Sack eine durchsichtige Energiebarriere war.

Glücklicherweise war diese nicht noch zusätzlich mit Elektrizität aufgeladen, sonst hätte jede Berührung Schmerzen hervorgerufen. Er sah erschrocken, dass nun feindliche Personen aus allen Richtungen vorrückten. Das Areal, in dem er sich befand, war mit Pugnatoren geradezu bevölkert. Eine Audiutrixoffizierin stellte sich drei Meter von dem Kraftfeld entfernt auf und jagte einen Betäubungsstrahl in das Energienetz. Der VA-Soldat war sofort bewusstlos, die Barriere deaktivierte sich, und der Gefangene fiel ausgestreckt auf den Boden.

Zwei Pugnatoren konfiszierten die Waffen und Ausrüstung des Mannes. Auf einen Befehl der Audiutrix entkleideten sie die Person vollständig und legten ihm Handschellen auf dem Rücken an. Die Offizierin trug ihre langen, schwarzen Haare offen. Am Scheitel leuchtete eine blau-graue, lange Strähne hervor. Sie bellte einige Befehle, von denen der Soldat wegen seiner Ohnmacht nichts mitbekam. - Als er erwachte, befand er sich in einem würfelförmigen Käfig mit 120 Zentimetern Seitenlänge. Zu seinem zusätzlichen Erschrecken trug er neben seinem Adamskostüm eine Castitasschelle. Ein Pugnator stand in der Nähe und grinste ihn an. Er näherte sich dem Käfig und sagte: „Gefangene Aggressoren kommen nach Disciplina. Vielleicht bringen sie dir da das Rudern bei.‟ Er lachte gehässig.

Der Allianzsoldat wollte sprechen, merkte aber, dass er keinen Ton herausbrachte. Seine ganze Kehle fühlte sich taub an. Irgendwas hatte man mit ihm gemacht. Er konnte keinen Laut von sich geben. Sie befanden sich in einem der letzten geheimen Rückzugsquartiere der Reginastreitkräfte. Umlagert wurden sie von den Invasoren, die mehr und mehr Landstriche einnahmen und faktisch die Haupstadt bereits kontrollierten. Zumindest theoretisch, denn inzwischen war die prekäre Situation des Planeten für jedermann offensichtlich. Der Zusammenbruch des Reiches war nicht mehr zu leugnen. Es herrschten vielerorts anarchische Bürgerkriegszustände; keine Mine schürfte oder förderte mehr etwas, Mühlen waren stillgelegt, Bedienstete der Adelsdamen waren orientierungslos geflüchtet.

Noch unübersichtlicher wurde die Situation dadurch, dass nur etwa 60 Prozent der Munuswesen und Rusticusse gegen ihre Herrschaften aufbegehrten, 40 Prozent jedoch noch treu zu ihren Besitzerinnen hielten. Die Zivilbevölkerung versuchte sich in Sammellagern in Sicherheit zu bringen oder, falls sie die finanziellen Mittel hatte, verließ sie den Planeten über den genehmigten Korridor nach Litus Mundus. Auf Regina war niemand mehr sicher. Gesetze waren obsolet, weil sich niemand mehr daran hielt. Für die meisten zivilen Bürger Reginas brach eine Welt zusammen. Sie hatten nicht das Ausmaß der Unterdrückung durch die Imperatorin gekannt, viele hatten gar nichts von der Existenz von Munuskreaturen und Rusticussen gewusst. Melkställe, geheime Forschungslabore, protzige Lusthabitate der Adelsdamen, männliche Abkömmlinge der Monarchin in Stasis, das große Erziehungslager Disciplina, Castitasschellen, Zwangsarbeit... das prasselte nun auf sie ein wie in einem grotesken Alptraum.

Auch die Militärangehörige Flosa hatte sich abgesetzt, als ihr klar wurde, dass die Armee keine Chance mehr hatte, der Vereinigten Allianz standzuhalten. Als Deserteurin brachte sie sich in eine neue Gefahr, aber das Risiko ging sie ein. Gemeinsam mit ihrem Sklaven Gravis war sie mit ihrem Privatshuttle zum Weltraumbahnhof in der Hauptstadt geflogen. Permanent scannte sie die Umgebung dabei ab, um feindlichen Formationen aus dem Weg zu gehen und deren Radar zu überlisten. Ihr Ziel war ein ziviles interstellares Fluggefährt zu kapern, das sie vom Planeten wegbrachte. Sie wollte sich inkognito in den Flüchtlingsstrom nach Litus Mundus einreihen und hoffen, dass niemand sie als Offizierin erkannte.

So weit der Plan, und bald war ein Objekt der Begierde gefunden: ein Privatliner der Serie Solaris III, mit dem sie unkompliziert bis nach Litus Mundus kommen würde. Sie und Gravis schlichen sich an Bord - die Eingangsluke war lediglich durch einen primitiven Zifferncode geschützt, den sie in Windeseile mit einem kleinen, nicht ganz legalen, Gerät überwand. Schon war sie mit ihrem Anhang an Bord. Allerdings stand sie auf der Brücke vor einem Problem: der Autorisierungscode für den Antrieb spielte in einer anderen Liga und war nicht so einfach zu hacken. Flosa überlegte fieberhaft. Zwar konnte sie die Startsequenz auch manuell eingeben, aber dazu musste sie schlicht und einfach an die Tastatur der Konsole gelangen, die unter einer massiven Stahlplatte gesichert war.

Gravis erkannte das Problem und räusperte sich: „Ich könnte es ja mal versuchen...‟ Flosa sah ihn skeptisch an. „Du weißt, wie man das ohne Autorisierungscode entriegelt?‟ Der Muskelkoloss griente und packte mit seinen Pranken die seitlichen Kanten der Platte. Mit einem Fuß stützte er sich an dem Konsolentisch der Navigationseinheit ab. Flosa sah verblüfft, wie sich die Muskelberge des Mutanten anspannten, wölbten, wie sich riesige Venen unter der Haut aufbäumten, und dann grunzte Gravis vor Anstrengung und riss an der Platte mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand. Das schwere Metall bog sich leicht, doch noch hielt es stand. Gravis zog erneut und wieder und wieder. Als Flosa schon die Hoffnung aufgegeben hatte, brach die Verschraubung der Platte an einer Seite ab und riss sie in eine vertikale Position, leicht verbogen, wie sie nun war. Flosa starrte erstaunt auf die freigelegte Tastatur. Sie lobte ihren Sklaven: „Du bist der beste Kauf, den ich jemals getätigt habe!‟

Sie tippte Befehlzeile um Befehlzeile, um den Autorisierungscode zu umgehen, startete manuell den Hauptantrieb und konnte dann auf Auto-Pilot schalten. Der fragte systembedingt beim Tower nach, aber ein Start war auf dem Weltraumbahnhof in der Regel kein Problem. - Und wenige Stunden später verließen Flosa und Gravis den Orbit von Regina, steuerten durch den offiziellen Korridor Richtung Litus Mundus und gab sich als Zivilisten aus. Flosa hatte sich bereits eine Identität zurechtgelegt und eine ID-Card gefälscht, so dass ihre Verbindung zum feindlichen Militär nicht mehr nachzuvollziehen war. Blieb nur noch ein Risiko: der Muskeltitan. Wenn er sie auffliegen ließ, war sie geliefert.

Vielleicht würden sie aber auch gar nicht kontrolliert werden, hoffte sie. Doch diese Hoffnung zerplatzte, als ein Funkspruch, untermalt mit leisem, weißem Rauschen, einging. „Hier VA-Fighter X-Ray 773 vom Schlachtschiff Impetus. Wir führen eine Überprüfung durch und werden in Kürze bei Ihnen andocken. Bereiten Sie die Schleuse vor. Sollten wir auf Gegenwehr stoßen, so sind wir legitimiert die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Ihr Schiff und die Besatzung zu sichern. X-Ray 773 Ende.‟

Flosa schien einige Zentimeter zu schrumpfen. Der Fighter hatte mit seinen Scans sicherlich die Waffensysteme sowie Biozeichen an Bord identifiziert. Sie sah zu ihrem Sklaven. Konnte sie ihm vertrauen? Sie aktivierte auf ihrem Handgelenkspad die App mit den Werten des Kraftwesens. Sein Puls war erhöht, aber das war der aktuellen Situation geschuldet. Wollte er sie hintergehen? Sie fragte ihn, ob sie sich darauf verlassen könnte, dass er die abgemachte Story erzählen würde: Ein Custos, der geflüchtet war, hatte die Zivilistin Flosa getroffen, dann waren sie in das nächste Raumschiff gestürmt und losgeflogen. Über grundlegende Flugkenntnisse verfügten auch einige der zivilen Damen auf Regina. War es plausibel? Sie hoffte es. Gravis beteuerte, dass er sie nicht im Stich lassen würde. Seine Transpirationswerte, Herzschlag und elektrische Hautspannung deuteten nicht auf eine Lüge hin. Er sagte also die Wahrheit.

Dann ging alles ganz schnell. Der Fighter ging auf Rendezvouskurs und dockte an. Flosa öffnete die Außenschleuse mit einem Entriegelungsbefehl, später das Innenschott. Ein Militärtrupp aus sechs Personen kam auf sie zumarschiert, martialische Kortikalstrahler im Anschlag. Der Anführer fragte: „Zwei Personen an Bord? Wer ist der Kapitän?‟ Flosa meldete sich und übergab die ID-Card. Der Soldat prüfte sie in einer Schnittstelle mit seiner Control-Unit und gab sie ihr zurück, nachdem eine Leuchtdiode grün geblinkt hatte.

Gravis konnte sich nicht verifizieren. Aber seine Optik ließ keinen anderen Schluss zu, als dass es sich hier um einen Rusticus bzw. einen mutierten Custos handeln musste. Die Uniformierten betrachteten den Koloss mit einem gewissen Respekt. Gleichzeitig fragten sie sich, warum sich ein so kräftiges Wesen von Sklavenhalterinnen beherrschen ließ. Neben den enormen Körperausmaßen wirkten auch die großen Brustringe bizarr auf die jungen Männer; und etwas verschämt huschten ihre Blicke mehrfach kurz zu dem gewaltigen Gemächt, das sich durch die dünne weiße Hose abbildete. Bisher hatten sie nur von Munuskreaturen gehört, die gewaltige Hodensäcke und Liebesstäbe hatten. Bei diesem Custos war zumindest der Freudenspender in ähnlichen Dimensionen beheimatet.

Währenddessen schwitzte Flosa mehr und mehr. Unter ihrem Jacket war sie pitschnass. Sie merkte, wie ihr ein Rinnsal Schweiß den Rücken zwischen ihre Pobacken lief. Jetzt kam es darauf an: Sie hatte Gravis noch nicht die Impulseinheit entfernt. Wenn die Soldaten ihn entkleideten, würden sie auf die Klebeelektroden an seinen Hoden treffen. Das würde kein gutes Licht auf sie werfen. Doch dann kam der nächste Schock aus einer unerwarteten Richtung: Der Teamführer befahl ihr, sich auszuziehen. Hier. Jetzt. Sofort. Alles.

Sie sah ihn fassungslos an. Die Gesichter seiner fünf Begleiter blieben emotionslos. Kein lüsternes Grinsen, kein sabberndes Schmatzen, kein provozierender oder gieriger Blick. Trotzdem fühlte sie sich äußerst unwohl dabei, sich vor sechs jungen Männern auszuziehen. Der Anführer zuckte entschuldigend mit seinen breiten Schultern. „Sicherheitsmaßnahme. Ist Vorschrift.‟ Flosa knöpfte sich das Jacket auf. Es folgten die Stiefel, dann die Bluse, die Hose. In BH und Slip stellte sie sich vor den Teamführer und sah ihn fragend an. Der Mann zeigte auf sie: „Alles!‟ Flosa atmete tief durch. Zorn blitzte in ihren hübschen Augen auf. Sie entblätterte sich vollständig und hob trotzig das schmale Kinn. Einer der Soldaten konfiszierte die Kleidung.

Der Soldat tippte etwas in seine Control-Unit und wies sie an, die Arme seitlich auszustrecken und sich langsam um sich selbst zu drehen. Dabei visierte er mit dem Gerät die Person an und scannte bioneurale und weitere Daten ein. Auf seinem Anzeigefeld zitterten enzephalografische Muster aus Flosas Gehirn. Ein kleines Zusatzdisplay blinkte auf: „Kontamination durch Nanobots = 0 Prozent. Virale Merkmale = 0 Prozent.‟
Wenn der Mann daraus etwas ablesen konnte, so zeigte er es mit keiner Miene. Stattdessen winkte er nur lässig. „Anziehen!‟ Schnell griff sie nach ihrer Kleidung.

Danach mussten Flosa und Gravis das Schiff verlassen und an Bord des VA-Fighters gehen, wo sie zunächst in einer kleinen Zelle untergebracht wurden. Das verlassene Schiff wurde von dem Schützen des Fighters mit einem EMP unbrauchbar gemacht und Richtung Sonne navigiert. Flosa hatte Einspruch erhoben, aber der Offizier hatte nicht mit sich reden lassen. Er hatte Befehl, Aufgegriffene Zivilisten zur Impetus zu überführen. Schon zu viele Zivilschiffe waren nach Litus Mundus unterwegs. Wenigstens durfte Flosa ihre ID-Card behalten, auf der ihre finanziellen Einheiten gespeichert waren.

Der Pilot saß an der Steuerungskonsole des Fighters, der Schütze schräg hinter und neben ihm. Der Commander besetzte einen eigenen Stuhl auf einem kleinen Podest. Die drei restlichen Teammitglieder hockten auf einer mit Gelkissen gepolsterten Bank nebeneinander. Der Mittlere aktivierte sein Handgelenkspad und überspielte ein Video von seiner Bodycam auf den kleinen Monitor. Die Kameraden schauten interessiert zu ihm. Der Soldat hatte die Entkleidung der Frau gefilmt. Das Trio konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Was für ein Prachtweib! Mehrfach ließ der Soldat die Nackte sich im Kreis drehen. Dabei zoomte er das hochauflösende Bild auch auf Vagina, Gesäß und Brüste.

Dank des schnellen Antriebs des Fighters kehrten sie nach nur einer Stunde zurück zum Schlachtschiff des Admirals und warteten auf eine Landeerlaubnis in einer Andockschleuse. Vor ihnen war noch ein weiteres Shuttle an der Reihe, das von der Oberfläche des Planeten zurückgekehrt war. Sie hatten mehrere Munuswesen an Bord, die in einem Areal vor der Hauptstadt herumgeirrt waren. Die Besatzung des Shuttles hatte schon so manches bizarre Wesen gesehen, aber Munuskreaturen, die an Pferde erinnerten mit einem offenbar fixierten Schweif und ebenfalls abgeschlossenen Hufstiefeln, das war auch für sie Neuland gewesen. Als wären die monströsen Brüste und Hodensäcke dieser Lebewesen nicht schon absonderlich und grotesk genug, so betonten ihre Latexsuits sie noch, indem sie wegen der Aussparungen im Stoff unbedeckt blieben.

Gravis streichelte derweil in der Zelle seine Herrin, die in einer Mischung aus Wut und Scham schmorte. Eine Weile später ertönte aus einem Wandlautsprecher die Durchsage: „X-Ray 773 landet auf Impetus, Deck IV, Landeplatz 8/21, Commander Aaron, Ende.‟ Die Bewegungen des Fighters waren für Flosa und Gravis kaum zu spüren; erst als sie Bodenkontakt bekamen, vibrierte der Boden merklich. Ein dumpfes Scheppern war zu hören. Dann spaltete sich die Tür zur Zelle zischend und entließ die Insassen in die Hände einer eskortierenden Vierergruppe Soldaten.

Der Muskelmann schaute sich interessiert um: Grelle Neonlichter leuchteten ihnen den Weg zu einem Schott am anderen Ende der riesigen Halle. An den Seiten standen mindestens zwei Dutzend der Fighter. Einige der Cockpits waren geöffnet. Offenbar wurde gewartet oder repariert. Die vier Uniformierten, die sie zu ihrer nächsten Unterkunft brachten, hielten Kortikalstrahler in ihre Richtung. Besonders bei dem gewaltigen Kraftwesen war wohl die Sorge, dass er sich mit Gewalt befreien würde wollen, aber Gravis dachte nicht daran, Widerstand zu leisten. Seine Kette klirrte leise zwischen seinen Brustringen und wippte beim Marschieren gegen seine ziegelsteinartigen Bauchmuskeln.

Kurz, nachdem sie die Halle verlassen hatten, brachten weitere Uniformierte eine kleine Gruppe Munuswesen den Weg entlang. Viele andere Soldaten, die in der Landehalle arbeiteten, schauten verblüfft zu den merkwürdigen Kreaturen, die auf Hufen staksten. Zunächst dachten wohl einige, dass ein Munus keine humanoiden Füße hatte, aber dann erkannten sie, dass es sich um Schuhe oder Prothesen handelte.
Auch diese Gruppe verschwanden durch das massive Schott ins Innere des Schlachtschiffs. Als Warnung blinkte ein gelbes Drehlicht über dem Hangartor, als es sich pneumatisch schloss, indem sich dicke Bolzen miteinander verschränkten.

In einem Korridor führte ihr Weg zu einem Aufzug, der sie zu ihrer Kabine bringen sollte. Timiditas und seine Kameraden baten um Hilfe, aus den Schuhen befreit zu werden. Auch trugen die meisten von ihnen noch ihre Schweife. Aber der Soldat vertröstete sie nur: „Ihr werdet der Reihe nach zum Gespräch gebeten. Dort könnt ihr auch eure Wünsche vortragen.‟ - Zumindest erhielten sie eine Mahlzeit inklusive Getränke. Ihr Quartier war nicht sehr geräumig, aber es standen genug Betten zur Verfügung. Einige von ihnen überlegten, ob sie den Latexsuit ausziehen sollten, da er so obszön ihre Brüste und Hodensäcke präsentierte; aber völlige Nacktheit machte es auch nicht besser. Sie hofften auf baldige Ersatzkleidung. Auch ihre Hinterteile schmerzten, und die Hufschuhe, die ihre Füße in unnatürlicher Position hielten, quälten mittlerweile immer mehr.

In den Folgestunden tat sich nichts. Sie stellten fest, dass sie eingesperrt waren. Die Stiefel waren sicher verschlossen und konnten manuell nicht ohne Werkzeug entfernt werden; aber die Buttplugs sollten mit ein wenig Kraftaufwand entsorgt werden können. Und so versuchten sich die Munus gegenseitig, die dicken Metallbirnen aus dem Gesäß zu ziehen. Timiditas half mit, zog gemeinsam mit einem Kameraden am Schweif eines Dritten, der sich mit den Händen an einer Wandhalterung festkrallte. Der Buttplug kam immer näher und näher, dehnte den Hinterausgang des Munus, der laut stöhnte, und dann... flutschte er wieder in seine Anfangsposition hinein. Der Leidtragende stöhnte frustriert auf und schlug mehrfach mit der flachen Hand gegen die Wand. „Versucht es weiter! Bitte!‟

Seine Kameraden packten an und zogen erneut angestrengt. Ein Munus streckte in voller Konzentration seine Zungenspitze zwischen die Lippen hervor. Der Plug lugte immer weiter hervor, wie bei einer gebärenen Frau, doch wieder blieb die dickste Stelle stecken. Die Rosette des Munus spannte sich maximal, aber es ging nichts mehr vorwärts. Der Munus grunzte gutural. Da intensiverte Timiditas noch ein wenig mehr seinen Zug und presste gleichzeitig einen Fuß gegen die linke Gesäßhälfte des Leidenden. Der Leidtragende brüllte und quiekte zugleich. Mit einem abrupten Flutsch fielen die Helfer nach hinten, den Schweif in der Hand. Zuerst dachten sie, sie hätten nur die Rute abgerissen, aber der Plug war vollständig aus seiner Höhle befreit und lag vor ihren Füßen.

Der Erlöste quiekte noch immer - der Dehnungsschmerz war erheblich gewesen - und drehte sich um, fühlte an seine Hinterseite und betrachtete den Plug, der einige Meter entfernt am Boden lag. - Anschließend sollten auch die restlichen Schweife entfernt werden, was nach einigen quälenden Versuchen auch erfolgreich war. Jetzt mussten nur noch die Hals-, Fuß- und Handreifen entsorgt werden; doch das würde ohne Werkzeug nicht funktionieren. Auch die Hodenringe und Hufstiefel waren ihnen ein Dorn im Auge. Ob die Soldaten sie daraus zügig befreiten? Doch vorläufig waren sie in ihrer Sammelkabine eingesperrt und mussten warten. - Nach über zwei Stunden öffnete sich die Tür. Ein Soldat winkte den ersten Munus herbei. „Du! Mitkommen!‟ Unsicher stakste der Gerufene auf seinen Hufen zu dem Uniformierten.

Auf Deck VII der Impetus stellte ein Offizier ein Team Männer zusammen, die bei der Registrierung der Flüchtlinge helfen sollten. Auch Animus war unter ihnen. Sie erhielten die Order, einen Munus zur Registrierung zu bringen. Die Uniformierten marschierten zu einer der Unterkünfte mit Munuswesen. Der Teamführer zeigte auf ein Individuum und winkte es hervor. Es handelte sich um die Nachbarzelle von Timiditas´ Quartier. Etwa 20 Meter weiter befand sich der Raum mit Gravis und Flosa. Auch sie würden noch zur Überprüfung geordert werden. - Noch langweilten sie sich in ihrer Zelle. Der Muskelkoloss sehnte sich nach Gewichtstraining, machte Liegestütze mit Flosa auf dem Rücken, Kniebeugen mit Flosa auf den breiten Schultern sitzend und litt unter knurrendem Hunger, denn die Rationen waren nicht für so eine massige Person konzipiert. Das Kontingent für Zivilisten war detailliert aus statistischen Durchschnittswerten errechnet.

Da die Impetus jedoch täglich neue Personen aufnahm und außerdem als Basis und Befehlshauptquartier im Orbit von Regina benötigt wurde, war an eine kurzfristige Reise nach Litus Mundus für die Zivilisten nicht zu denken. Neben den Flüchtlingen waren auch zahlreiche Kriegsgefangenen an Bord: Audiutrix-, Ductrix-, Centuria-, Veterana- und Praetoria-Offizierinnen. Sie erwartete ein Sondertribunal. Die zu lebenslanger, steriler Haft Verurteilten bekamen die alternative Option, einer DNA-Neustrukturierung zuzustimmen. Doch viele Frauen waren skeptisch, denn sie befürchteten, dass sie nicht nur als neue Menschen „wiedergeboren‟ würden, sondern auch willenlose Geschöpfe wären. Zumindest würden sie wohl den gesellschaftlichen Ansprüchen und Vorbildern der Vereinigten Allianz angepasst werden. Daher entschieden sich nur wenige der Gefangenen zu einer neurologischen Behandlung. Viele dagegen trotzten jeglicher Beeinflussung der böswilligen Usurpatoren, wie sie die Machtergreifung der VA erlebten.

In wenigen Tagen war der Mond Fortuna vollständig besetzt und gesichert. Die verbliebenen Verteidigungseinheiten auf Regina rückten immer weiter in die Defensive, verschanzten sich und gaben nach und nach auf. Faktisch war Regina befriedet, wie es der oberbefehlshabende Admiral ausdrückte. Die diktatorische Regierungsriege war zwar entkommen, wie man zähneknirschend feststellte, aber die Bevölkerung war befreit und die Dilithiumminen waren im Besitz der Vereinigten Allianz. Die Gewinne mit dem Edelmetall waren auch dringend nötig, da der Wiederaufbau der Infrakstruktur und des gesellschaftlichen Lebens große Summen verschlucken würden. Die meiste Elektronik war mit EMP vernichtet worden. Fast alle technischen Geräte würden ausgetauscht werden müssen, Updates aufgespielt und Spezifikationen programmiert werden.

Der Hohe Rat auf Beta Patria jubelte. Endlich, nach Jahrhunderten, war Regina wieder Kolonie der VA. Bei den meisten Wählern kam das gut an. Wirtschaftlich würde die VA durch den reichen Planeten durchaus an Einfluss in den relevanten Quadranten der Galaxie gewinnen. - Die offiziell letzte militärische Operation war die Eroberung einer Insel auf der Rückseite des Planeten, der fast ausschließlich aus einem großen Ozean bestand. Das einsame felsige Eiland Antipodes beherbergte ein gigantisches Umerziehungslager des alten Regimes. Die Impetus positionierte sich in 150 Kilometern Höhe über der Insel, und 250 Piloten schwärmten mit ihren Fightern aus. Der Admiral musste vorsichtig vorgehen, da in der Gewalt der Regimetreuen auch Kriegsgefangene der VA waren. In einem beispiellosen Bruch der Charta waren fünf Abgesandte der VA festgesetzt worden: vier Kommandanten sowie ein hoher Diplomat des Verteidungsministeriums hatten als Paramentäre verhandeln wollen. Eine weitere Delegation würde die Führung der VA sicherlich nicht in die Höhle des Löwen schicken.

Der Kontakt zu der autarken und isolierten Gemeinschaft war kaum mit konventioneller Technik möglich. Späher mussten sich nähern und Funkdaten auf freien Frequenzen absetzen. Die Leitung von Disciplina wurde aufgefordert, bedingsungslos zu kapitulieren. Die zuständige Praefecta, die das Gefangenenlager leitete und als einzige Armeeangehörige in diesem Rang noch auf Regina ausharrte, beantwortete die gefunkten Daten mit EMP-Strahlen, um die Spählander auf Abstand zu halten und zu verhindern, dass die Aggressoren das Eiland usurpierten. Die wenigen Schiffe, die auf Disciplina stationiert waren, gingen auf Alarm Rot und kontrollierten den Luftraum. Die Bewaffnung war jedoch eher bescheiden, denn es handelte sich in erster Linie um Transporter für Gefangene, für Frachtlieferungen oder kleine Fighter, die den Modellen der VA technisch weit unterlegen waren.

Derweil ging das Leben für die „Zöglinge‟ ganz normal weiter. Unter inhumaner Zwangsarbeit leisteten sie ihren Sklavendienst, ruderten auf Galeeren oder schufteten in Steinbrüchen unter der Knute der Aufseherinnen. Sogar die Ex-Praefecta Audaxa, die bereits Erfahrungen auf einer Galeere machen durfte, schwang mittlerweile unisono mit Rusticussen einen Vorschlaghammer auf Felsgestein, wieder und wieder. Ihre Muskeln brannten, sie war kaum noch in der Lage, das schwere Werkzeug zu heben, aber so ein heißer Elektrokuss, den ihre Wärterin nur allzu gerne als probate Motivationshilfe verteilte, machte müde Glieder munter. Grau vor Staub und verschwitzt durch die sengende Sonne und mörderische Anstrengung hechelte Audaxa wankend umher, hob den Hammer erneut und ließ ihn mit Schwung wieder auf einen Granitbrocken prallen. Ihr ganzer Leib vibrierte bei dem Zusammenprall zwischen Stahl und Stein.

Sie hatte einen Lendenschurz und eine Stoffbahn für ihre Brüste sowie Sandalen erhalten. Das war mehr, als so mancher andere Sklave sein Eigen nennen durfte. Doch trotz ihrer argen Plackerei und scheinbar hoffnungslosen Lage, fielen ihr die Shuttles auf, die über den rötlichen Himmel jagten. Das war ungewöhnlich. Irgendetwas lag wie ein Menetekel im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft. Audaxa kam eine Ahnung: War die Vereinigte Allianz einmarschiert und hatte die monarchische Regierung abgelöst? Die Ex-Praefecta seufzte. Ihre Zwangsarbeit würde vielleicht bald zuende sein, doch was kam stattdessen?
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Regina Datum:20.09.17 10:23 IP: gespeichert Moderator melden


Da sind ja unsere drei Helden wieder mal zusammen. Was wohl Passiert wenn Timiditas und Animus auf Gravis treffen?? Freude oder kommen Rachegedanken hoch weil er sie ja quasi Verraten hat.
Wie lange wird sich Diciplina noch gegen die Einnahme wehren können und was Passiert dann mit Audaxa? Werden die anderen Sklaven sich an ihr Rächen wollen oder geht alles gut und sie kann sich eine Neue Existenz aufbauen?
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  RE: Regina Datum:21.10.17 16:55 IP: gespeichert Moderator melden


~ LI ~


Das Lager auf Antipodes konnte nur noch wenige Tage lang den rigorosen Angriffen mit EMP-Strahlen und Bodentruppen widerstehen. Nach nur sechs Tagen und 14 Stunden folgte zähneknirschend die definitive Kapitulation durch die Kommandeurin, Praefecta Malitia, die jedoch nicht festgenommen werden konnte, da sie in einer abenteuerlichen Aktion untergetaucht war.

Der Kommodore, der die Eroberung Antipodes leitete, war fuchsteufelswild. Die Kapitäne beschwichtigten ihn, dass Malitia nicht weit kommen würde. Sie hatte sich vermutlich unter die Gefangenen von Disciplina geschmuggelt. - Wie weit war sie bei ihrem Fluchtversuch gegangen, um eine falsche Identität vorzutäuschen? Zerfetzte Kleidung, sogar Peitschenstriemen? Gefangenentattoo? Hatte sie sich selbst versteckt oder gab es Helfer?

Eine Sondereinheit wurde gegründet, die die Praefecta aufspüren sollte. Dazu war sie mit perzeptuellen Sensoren ausgestattet, die kleinste Mengen DNA-Spuren ausfindig machten und ihren Weg verfolgten. Nur unter extremen sterilen und Überlichtbedingungen konnten die Sensoren ausgetrickst werden. Ein Hoch auf Reginas Datenbanken, in der ein Analytiker der VA die DNA-Formel der Praefecta gefunden hatte! „Konfiguration abgeschlossen. Wir können los!‟, informierte ein technischer Offizier an Bord eines Shuttles, das die Sondereinheit auf die Jagd der Flüchtigen transportierte. Der Commander gab den Startbefehl. Das Fluggerät folgte der grafisch als gestrichelte Neonlinie dargestellten DNA-Spur.

Schon nach 6,4 Kilometern setzte es zum Landeanflug an. Offenbar befand sich die Gesuchte ganz in der Nähe. Als die Soldaten aus der Luke stiegen, standen sie vor einem Flachbau, der wie ein Nuklear-Bunker aussah. In der Nähe lag das Ufer des Ozeans mit einer betonierten Mole, an der eine Rudergaleere vertäut lag. Eine Hälfte der Truppe lief mit den Waffen im Anschlag auf das Schiff zu, der andere Teil betrat den Betonbau, dessen massive Stahlplattentür geöffnet war.

Die Soldaten schalteten ihre stroboskopfähigen Hightechstablampen ein. Es gab keine Fenster und keine sonstige Lichtquelle in dem Bunker. Im Inneren wechselten sich Stahl und Beton ab. Es waren keine Einrichtungsgegenstände und nur wenige technische Apparaturen vorhanden. Der Trupp kam an einem Stahlregal mit Strahlenkanonen vorbei. Auf dem Rückweg würden die Waffen konfisziert werden. Plötzlich brach der Funkkontakt zum Flighter ab. Der Truppanführer fluchte. „Weiter! Vorwärts!‟ Sicherheitshalber aktivierte er sein mobiles Strahlenmessgerät und sagte beruhigt: „Radioaktivität im Normbereich. Keine Kontamination.‟

14 Meter weiter kamen sie an eine aufgebrochene Nanofasertür, die mit einem Hochleistungs-Laser aufgebohrt worden war. Dahinter befanden sich nur noch Rudimente von Mauerteilen. Der Trupp stand wieder im Freien des Areals. Man konnte noch Fragmente von ehemaligen Zellen erkennen, aber hier hatte offenbar eine Detonation stattgefunden. Der Bunker war unbewohnt. Der Funkkontakt war wieder hergestellt. „Delta 1 an Omega 1. Hier ist nichts. Seit ihr fündig geworden?‟ Der Truppanführer des Omegateams, dass die Galeere betreten hatte, meldete sich über ein neurogenes Interface: „Omega 1 an Delta 1. Hier ist auch niemand. Das Schiff war offenbar eine Sklavengaleere. Hier sind überall Ruderbänke mit Stahlketten.‟

Der Pilot des Flighters, der mitgehört und die Informationen an den Kommodore weitergeleitet hatte, erhielt den Befehl, die Trupps anzuweisen, Beweise zu sammeln und anschließend unverzüglich zum Schiff zurückzukehren. An seinem hexagonalen Kommunikationspult las er starke Interferenzen im Energienetz ab, die durch einen aufkommenden Orkan in der Amosphäre verursacht wurden. Er gab ein Zeitfenster von 20 Minuten an. Fünf Minuten vor Ablauf der Frist forderte er den Status der Trupps an. Zwei Minuten später gingen die Männer von Delta an Bord. Team Omega hatte noch drei Minuten, bevor das Schiff starten musste. Dann waren nur es noch zwei Minuten.

Der Pilot wurde unruhig. Seine Kiefer schmerzten schon vor Verkrampfung. „Omega 1. Flighter an Omega 1. Wo bleibt ihr?‟ Der Co-Pilot, der neben dem Piloten stand, tippte auf eine Konsole und zeigte dann auf den luminierten 3-D-Monitor vor ihnen: „Die sind immer noch auf dieser Galeere. Unter Deck.‟ Auf dem Display waren die Soldaten als rote Punkte sichtbar. Sie bewegten sich nicht. Der Pilot schaute zum Bordchronometer: noch eine Minute bis zum Zwangsstart. Es herrschte statisches Rauschen im Funkkanal zum Außentrupp Omega. Noch 30 Sekunden. Sie würden es nicht mehr schaffen. Der Pilot bereitete die Startsequenz vor. Die Antriebe aktivierten sich, während zahlreiche Prüf-LEDs auf dem Pult leuchteten oder blinkten. Wenige Sekunden später hob der Flighter ab.

Einige der Männer sahen sich entsetzt an. Sie hatten ihre Kameraden zurücklassen müssen! Mit einem steilen Steigflug jagte der Pilot sein Schiff duch die Atmosphäre des Planeten in den Orbit. Ein Senkrechtstart war nicht möglich gewesen, da sie sonst genau in die schwersten Luft-Wirbel hineingeraten wären. Schwere Erschütterungen zeugten von dem herannahenden Sturm, doch schon einige Sekunden später waren sie aus der Troposphäre heraus und in „ruhigerem Fahrwasser‟ eingetaucht. Sie flogen auf direktem Kurs zum Mutterschiff zurück.

Auf dem Scanner war zu erkennen, wie intensiv das destruktive Wetter auf dem Planeten bereits wütete. Die neueste Analyse verstärkte die Stufe um weitere 77 Prozent. Antipodes würde völlig zerstört werden. Konnten die Menschen auf der Insel so etwas überhaupt überleben? Ihre Kameraden, andere VA-Infanteristen, die Regimemitglieder der Regina und zuletzt auch die armen Kreaturen, die in Disciplina eingekerkert waren? Die unheilige Liaison von Unwettergewalten und hilflosen Geschöpfen würde unweigerlich zu Verlusten führen. Der VA-Admiral sprach mit ernster und würdevoller Miene einige bürokratisch wirkende Sätze vor der versammelten Offiziersmesse auf Impetus, die die Gefallenen ehren sollten. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Soldaten und auch bei den engsten Kameraden...‟

Als Ursache für den Vorfall vermutete man unkontrolliert austretendes Betäubungsgas, das auf der Galeere vielleicht als Sicherheitsmaßnahme bei einer Meuterei zum Einsatz kommen sollte. Weitere Details oder Gewissheit würde man nicht erhalten. - Kaum hatte der Admiral das Sprechpult verlassen, ballte er eine Faust und grinste den Attaché, der ihn begleitete, an. „Antipodes ist Geschichte. Damit ist Regina befreit. Wir haben es geschafft. Bereiten Sie die offizielle Verlautbarung vor.‟

Die letzten versteckten Pugnatoren würden schnell aufgeben und nichts mehr erreichen können. Einige hochrangige Regimemitglieder waren zwar geflohen, aber es gab auch zahlreiche Gefangenen, von denen man sich wichtige Informationen versprach. Hauptsache war aber, dass der Admiral dem Hohen Rat auf Beta Patria die Kapitulation verkünden konnte. Der Planet Regina gehörte der Vereinigten Allianz - und damit auch das viele Dilithium.

Einige Monate später mussten sich zahlreiche ehemalige Militärs der besiegten Diktatur vor Gerichten auf Beta Patria verantworten. Ein Sondertribunal entschied im Schnellverfahren, welchem Schweregrad sich eine Offizierin schuldig gemacht hatte. Wer keiner DNA-Neustrukturierung zustimmte, ging für unbestimmte Zeit in sterile Einzelhaft. Mit Gel gefüllte Polymerwände verhinderten dort, dass sich die Insassinnen verletzen konnten. In einigen Fällen wurde als probates Mittel auch das Tragen einer Zwangsjacke verordnet. Die Isolationshaft unter den klinischen Bedingungen führten bei einigen Frauen zu psychischen Auffälligkeiten.

Die Zivilbevölkerung von Regina litt inzwischen unter der zusammengebrochenen Wirtschaft und Gesellschaftsstruktur. Mit kleinen Rationen wurden sie in riesigen Sammelzentren versorgt. Erste Spezialfirmen für den Wiederaufbau landeten auf dem Planeten. Mehrere interstellare Konzerne stritten sich um Anteile bei der Dilithiumförderung. Die Armee der Vereinigten Allianz zog sich peu à peu zurück. Auch das gewaltige Flottenschiff Impetus war längst wieder auf Beta Patria gelandet. Eine neu eingesetzte Übergangsregierung war von der VA auf Regina eingesetzt worden, die versuchte, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Ressourcenknappheit, Ressentiments gegenüber anderen humanoiden Arten wie den Munus oder Rusticussen, Rachegefühle der Unterdrückten den freien Bürgern - insbesondere weiblichen - gegenüber, fehlende Gesetzeskontrolle, fragliche Rechtssicherheit - es zeichnete sich ein Tableau aus einem Crescendo des Chaos.

Die Schürffirmen schotteten sich mit martialischer Security auf ihren Claims und in den hohen Bürogebäuden in der City ab, doch die Bevölkerung blieb großteils allein mit ihren Problemen. Kriminelle Gangs bildeten sich in den Städten und großen Neo-Siedlungen, die die Bürger noch zusätzlich gängelten. Schutzgelderpressungen, Überfälle und Diebstähle waren an der Tagesordnung. Fast alle Verbrecher waren Munus oder Rusticusse. Diese Tatsache machten sie nicht beliebter in der restlichen Bevölkerung. Sie stellten circa 90 Prozent der männlichen erwachsenen Bewohner des Planeten. Nur wenige Aussiedler auss der VA waren auf Regina heimisch geworden oder arbeiteten in der Erzförderung oder als Wissenschaftler. Qualifizierte Experten kamen großteils von Pax Novo und Beta Patria. Aber diverse Spezialisten waren aus der gesamten VA angeworben worden. Für nun fehlende einfache physische Arbeiten setzte die Regierung diverse Roboter und Androiden ein. Für die erstarkende Industrie mussten nukleare Kraftwerke und größere Raumhäfen gebaut werden.

Flosa und Gravis waren die ersten Monate nach der Befriedung in einem Sammellager auf Litus Mundus untergebracht worden, nachdem ihre Identifizierungs-Kontrolle positiv war. Es gab zwar ein Geheimdossier über Flosa, aber ihre gefälschte Identität verhinderte, dass die Kommission sie zuordnen konnte. - Vor einigen Wochen hatten sie ihre Reise nach Beta Patria fortgesetzt. Flosas militärische Ausbildung beinhaltete eine Navigatorqualifikation der Klasse 3, daher fand sie schnell einen Job als zivile Pilotin eines Handelsschiffes, das im Orbit des VA-Heimatplaneten diverse Strecken mit allerlei Gütern - meist anorganisches Substrat für hydoponische Pflanzenkulturen - zurücklegte.

Gravis blieb derweil in der kleinen Moduleinheit, die sie in einem gigantischen Sky-Habitat bewohnten. Da Flosa bei einigen Flügen zwei oder drei Tage unterwegs war, hielt sie mit Gravis über ein Interface im Schiff Kontakt per Videoübertragung. „Wie geht es dir, Gravis?‟, fragte sie. Der Muskelkoloss trank gerade ein Proteinkonzentrat und nickte. „Gut, Flosa. Nur, dass ich dich vermisse.‟ Flosa schmunzelte. „Mich oder dein weich eingepacktes XL-Luststäbchen?‟ Gravis ächzte vor Geilheit. „Oh, Flosa. Die Penishülle ist wirklich gemein. Ich spüre jede Reibung und kann sogar steif werden, aber...‟ Flosa kicherte mokant. „Aber du kannst es dir nicht selbst machen. Und das ist auch gut so! Ich bin ja in zwei Tagen wieder da. Vielleicht lasse ich dich dann mal raus.‟

Nach dem Gespräch war Gravis noch erregter als zuvor. Er stemmte im Gym des Habitats ein paar Tonnen Eisen, um seine Energie abzureagieren und sah nach dem Training, zurück in der Wohnungseinheit, sehnsuchtsvoll durch ein binokulares Teleskop mit animierter Routenplanung und suchte die Strecke seiner Herrin, die für dieses Mal mit einem raumfähigen Transportschiff unterwegs war, um in großen Tanks gelatinöse Nanofasern zu einer Recyclinganlage auf einem nahen Mond zu fliegen. Der Ionenantrieb des Schiffes sorgte zwar für eine hohe Reisegeschwindigkeit, aber das Löschen der Ladung und der „Papierkram‟ bei der planetarischen Zollbehörde dauerten zwischen zwölf und 18 Stunden.

Gravis trug auch in Abwesenheit seiner Herrin die obligatorische weiße Spandexhose, die schwarzen Nylon-Polymer-Stiefel und seine Brustkette. Die Penishülle zeichnete sich durch den dünnen Stoff gut ab. Sogar die flachen Klebeelektroden an seinen Hoden waren zu sehen, aber daran hatte er sich gewöhnt. Solange kein Strom durch die Vorrichtung floss, spürte er sie kaum. Das „Munus Universe 100‟, das Flosa immer mit sich führte, hatte sie auf ihren Dienstreisen nie eingesetzt. Gravis war sich jedoch bewusst, dass sie ihm auch aus Millionen Kilometern Entfernung Strafreize schicken konnte.

Er staunte immer mehr über sich und seine Situation. Je länger er Haussklave von Flosa war, desto mehr liebte er diese Frau und fühlte sich in seiner Rolle gut aufgehoben und wohl. 175 kg Muskeln - und trotzdem dieser zierlichen Person ausgeliefert. Es war rational für ihn unerklärlich. Ursprünglich hatte er sich nach dem Zusammenbruch des Regina-Regimes befreien wollen. Er wollte unabhängig und frei sein, ein Mann, ein normaler Mensch. Vielleicht hätte es Möglichkeiten gegeben, seine ursprüngliche Körpergestalt wieder zurückzubekommen, aber mittlerweile war das gar nicht mehr in seinem Sinn. Er war zufrieden mit seiner monströsen Masse, und auch seiner Unterwerfung vor Flosa ließ ihn eine tiefe latente Befriedigung fühlen.

Er wusste nicht, ob sein Schicksal ihn zu einem devoten Humanoiden gemacht hatte, oder ob seine Neigung durch seine Erfahrungen erst an die Oberfläche gekommen waren. Auf jeden Fall war er glücklich mit der aktuellen Lage. Nur das war relevant. Statt wie früher in einer Tretmühle oder Mine zu schuften, musste er lediglich Hausarbeiten erledigen und erhielt Nahrung im Überfluss. Nur die seltenen sexuellen Erlösungen, die Flosa sehr sparsam einsetzte, quälten ihn. Doch es war eine Art süßer Schmerz, den er gern auf sich nahm, um seiner Herrin zu gefallen. Nie zuvor hatte er so lustvoll und glücklichen Sex gehabt. Kein Haremsmunus konnte es mit Flosa aufnehmen. An seine unfreiwillige Sklavenhaltung erinnerte sonst nur noch das fette Brandzeichen der Audaxa mit ihrem Familienwappen auf seinem Hinterteil. Vielleicht würde Flosa es bald entfernen lassen.

Der Muskelkoloss schaltete mit einer Geste das 3-D-Display an der Wand ein. In den Nachrichtenkanälen reihten sich die Berichte von verurteilten Militärs aneinander. Hunderte Frauen waren bereits zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Aber einige Offizierinnen hatten die alternative DNA-Neustrukturierung gewählt. Auch darüber wurde berichtet. In der aktuellen Reportage sah Gravis, wie ein Mann im weißen Kittel eine Hypertoniepistole im Nacken einer verurteilten Ductrix ansetzte. Die Frau war am Kopf mit zahlreichen Elektroden verkabelt mit einer Gerätekonsole. Der Neurologe senkte ein Gerät in Form einer Art Haupe über den Schädel der Frau, die aussah wie ein Computertomograf. Ein diffuses Licht leuchtete darin und blitzte in hektischen Rhythmen auf. Eine Stimme aus dem Off informierte über die Arbeitsschritte, die zur DNA-Neustrukturierung notwendig waren. Sämtliche Erinnerungen an ihr früheres Leben würden nach der Therapie irreparabel ausgelöscht sein. Stattdessen implementierten die Mediziner Alternativdaten im Gedächtnis der Patientin. Aus der Kriegsverbrecherin wurde so in wenigen Stunden eine unbescholtene Bürgerin der VA, die nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war und es auch nicht werden würde.

Aus Datenschutzgründen blieb die Identität der Personen geheim. Sie konnten nach der neurologischen Behandlung ein neues Leben anfangen. Zwar gab es Gerüchte darüber, dass die Regierung Teile dieser Frauen als willenlose Sklavinnen an Regime außerhalb der VA verkaufte, aber dies wies die Legislative als Verschwörungstheorie zurück. Zumindest konnten investigative Journalisten keine stichhaltigen Beweise dafür vorlegen. Gravis räusperte sich und murmelte vor sich hin. „Verdient hätten sie es! Diese sadistischen Weiber!‟ - Schon kam ein neues Gesicht auf das große Display: Die Kamera zeigte eine völlig besudelte beinahe nackte Frau, die unter Schlackbergen einer kleinen Bio-Recycle-Anlage hervorkrabbelte und von einer Spezialeinheit der VA-Planetenpolizei festgenommen wurde. „... bei der gestern in die Haftanstalt auf Beta Patria überführte Frau handelt es sich nach DNA-Analysen um die Praefecta Militia, Oberkommandierende des größten Gefangenenzentrums Disciplina.‟ Gravis schaltete die Übertragung mit einer Geste aus und griff sich seufzend in den Schritt. Hoffentlich war Flosa bald wieder zu Hause!

Er aktivierte die realvisuelle Sicht, so dass die Kristalle einer bisher opaken Wand sich zu einer durchsichtigen Fläche metaphorisierten: Wo eine Sekunde zuvor noch eine projezierte Graslandschaft abgebildet war, zeigte sich nun der Ausblick vom 171. Stockwerk des Sky-Habitats über die Satelittenstadt, in der die Mieten relativ günstig waren. Dunkelgraue Smogwolken aus diversen Pestizid-Emissionen der Flug-Antriebe und Schadstoffen aus Industrieanlagen hingen tief unter der Wohnung, so dass weder Straßen noch Grund zu sehen waren. Die Aussicht erinnerte an eine Myriade gezündeter Nebelgranaten. Nur einzelne weitere Sky-Habitate stießen mit ihren obersten Etagen durch die Wolkendecke. Der Muskelmann trat vor die transparente Wand und versuchte Details zu erkennen. „So ein Dreck! Die reinste Kloake!‟ Plötzlich spürte er ein Kribbeln an seinen Hoden, dass von Sekunde zu Sekunde an Intensität anwuchs. Spielte Flosa ihm da einen Streich? Oder gab es eine Fehlfunktion des Munus Universe 100? Nicht auszudenken! Bereits Stufe 24 ließ einen Munus bewusstlos werden. Das Gerät verfügte über 100 Stufen. Sein Herz schlug schneller. Was sollte er nun tun?

Die Elektroden ließen sich nur mit einer ganz speziellen Flüssigkeit entfernen. Das Kribbeln wurde langsam unangenehm bis schmerzhaft. Gravis keuchte und aktivierte an einer Konsole die Verbindung zu Flosas Schiff. Auf dem Display leuchtete auf: „Fehlercode 101-05. Status: Keine Funkverbindung.‟ Gravis fluchte. Wahrscheinlich war Flosas Schiff gerade hinter dem Mond. Aber warum konnte sie dann den Impulsgeber aktivieren? Das machte dem ehemaligen Custos noch mehr Angst. Und wieder sendeten die Elektroden heftige Reize. Flosa konnte es nicht sein... Wenn sie es nicht war, wer dann?

Es blieb nicht mehr viel Zeit. Das Kribbeln war zum durchdringenden Schmerzimpuls herangewachsen. Gravis krümmte sich leicht und grunzte: „Verdammt! Die Dinger braten mir die Eier!‟ Wenn sich das Gerät von alleine angeschaltet hatte, war es unberechenbar. Hatte Flosa ein Update aufgespielt, bei dem irgendwas schiefgelaufen war? Er musste etwas unternehmen. Nur was? Vielleicht hatte jemand auch ein Munus Universe 100 und den dazugehörigen Controller. Aber wer? Wo? Und selbst wenn, dann war noch lange nicht gesichert, dass es auch funktionierte. Vermutlich waren die Fernbedienungen individualisiert nur auf ein Gerät aktivierbar, damit es keine Interferenzen gab. „So ein Mist! Verflucht! Dem Entwickler dieser Dreckserfindung müsste man sein Teil in den Arsch stecken!‟ Und... Ein brutaler dumpfer Schmerz durchdrang seine Hoden und zwang ihn auf die Knie.

Es war kaum auszuhalten. Er hielt sich den Schritt, schützend, als würde dies etwas nützen. Der Schock war mehrere Sekunden lang gewesen. Die Nachwehen der Schmerzen ließen den Betroffenen schwer atmen und ängstlich vor dem nächsten Signal verharren. Wann kam das nächste? Plötzlich pingte es: der Hinweis, dass Flosa sich meldete. Gravis sprang auf und rannte zur Konsole, wo das Gesicht seiner Herrin aufleuchtete. „Hattest du mich versucht, zu kontaktieren? Ich habe hier eine Fehlermeldung 101-05. Wir waren auf der Rückseite von Trabant BP-IV.‟ Gravis seufzte erleichtert. „Habe ich mir schon gedacht. Gut, dass ich dich jetzt erreiche! Der MU 100 spielt verrückt. Das beschissene Ding...‟ Als wollte das Gerät es demonstrieren, jagte es einen neuen Schock in die Hoden des Mannes, der aufschrie. Die Schläge wurden immer intensiver.

Flosa lachte. Gravis sah sie irritiert an. „Was ist daran lustig? Es tut sauweh! Dieser arschige Eierkocherschrott...‟ Und erneut versetzte das MU 100 einen Schlag, der saftig in die Bälle des Muskelprotzes schoss, als wolle er die empfindlichen Organe wie im Kern einer Sonne sieden. Gravis jaulte auf und knickte wieder in die Knie. „Flosa! Mach doch was!‟ Seine Stimme war höher als gewöhnlich und hörte sich jammernd und bettelnd an. Flosa blieb ganz ruhig. „Das Gerät ist nicht defekt. Es ist alles einwandfrei. Mach dir keine Sorgen.‟ Gravis würgte. „Ich soll mir keine Sorgen machen?! Was sagst du denn da?‟ Flosa: „Hör mir erst mal zu. Also: Das MU 100 ist inzwischen auf Audiosignale programmiert. Wenn du fluchst oder ein Schimpfwort benutzt, bekommst du einen elektrischen Korrekturhinweis.‟ Gravis stand da mit offenem Mund. Das Ding bestrafte ihn also für seine Worte!

Ihm lag schon der nächste Fluch auf der Zunge, aber er schluckte ihn schwer wie ein supermassereiches Schwarzes Loch runter. „Wenn ich also nicht schimpfe, passiert nichts? Sicher?‟ Flosa bejahte. „Und halte dich von anderen Leuten fern, die fluchen. Das Gerät unterscheidet nicht zwischen Stimmen.‟ Gravis ächzte. Wenn andere Fäkalsprache benutzten, würde ER dafür bestraft! Na, toll! Flosa meldete sich: „Ich muss die Verbindung beenden. Wir tangieren gleich ein Asteroidenfeld. Da brauche ich meine ungeteilte Aufmerksamkeit am Steuerpult.‟ Damit deaktivierte sie die Verbindung. - Gravis rieb sich über seinen Schritt. Er fühlte es immer noch. Er öffnete seinen breiten Gürtel und zog die dünne Hose hinab bis zu den Knien, betrachtete seine in Mitleidenschaft gezogenen Kugeln, konnte aber bis auf eine leichte Rötung nichts erkennen und zog sich wieder an. Danach aß er einen Energieriegel und marschierte zurück ins Gym, um sein Gewichtstraining fortzusetzen. Um keine Flüche zu hören, steckte er sich Soundstöpsel in die Ohren, die über ein phasenverschobenes „Active Noise Control System‟ verfügten und alle Töne neutralisierten, also destruktive Interferenzen erzeugten.

Für Gravis herrschte völlige Stille. Er hörte nun zwar keine Gespräche der Anwesenden mehr, aber ihre irritierten Blicke auf seinen monströsen Körper und auch auf seine durchscheinenden Genitalien waren nicht zu übersehen. Er würde Flosa bei nächster Gelegenheit fragen, ob er im Fitnessstudio andere Kleidung tragen dürfe. Der mutierte Custos drückte, stemmte, zog, hob und schob die schwersten Gewichte im Gym. Die anderen Männer staunten nicht schlecht. Die meisten waren unentschlossen, ob sie den Typen bewundern oder wegen seines Outfits eher bemitleiden sollten. Sie wussten natürlich, dass solche Humanoiden von Regina stammten und dort wie Sklaven gehalten worden waren. Inzwischen gab es viele Rusticusse und Munuswesen auf Beta Patria, die frei lebten. Doch dieses Exemplar hier schien noch unter der Knute einer Frau zu stehen. Dies war nicht illegal, aber verstieß gegen die ungeschriebene Ethik und Moral der Gesellschaft der Vereinigten Allianz. Nur in ausgewählten Bereichen gab es teils autarke Femdom-Gemeinschaften, die geduldet wurden, solange die männliche Bevölkerung freiwillig dort lebte. Solang die Herrin des Muskelkolosses sich in der Öffentlichkeit diskret zurückhielt, würde jedoch niemand Anstoß nehmen.

Und so trauten sich einige wenige Sportler Gravis anzusprechen. Dazu musste er seine ANCS-Stöpsel abnehmen. Es ging thematisch um Trainingstechniken und Ernährung. Niemand wagte es, ihn auf seine skurrilen Silhouetten unter dem dünnen Hosenstoff anzusprechen. Oder den Sinn seiner Brustklammern mit der Kette dazwischen. Glücklicherweise verwendete niemand ein Schimpfwort. - Am nächsten Tag ging Gravis wie gewohnt ins Gym und bewegte Tonnen von Eisen - oder kämpfte gegen hydraulikgesteuerte Widerstände. Noch einen Tag später gab es endlich ein Wiedersehen mit Flosa. Gravis nahm sie auf den Arm und küsste sie. So viel „Respektlosigkeit‟ ließ sie sich gern gefallen. Sie liebte es, von dem starken Mann festgehalten und liebkost zu werden.

Und so dauerte es nicht lange, bis beide im Bett landeten, wo Flosa zunächst eine geschickte Zunge genoss, bevor sie vorsichtig den gewaltigen Phallus samt Hülle in sich spürte. Er dehnte sie ungemein, aber Flosa kam in einer süßen Mischung aus Schmerz und Befriedigung zu einem fulminanten Orgasmus. Leider verhinderte die Hülle jegliche Stimulation des fleischlichen Luststabs. Gravis liebte es, wenn Flosa zum Höhepunkt kam, aber er selbst fühlte auch deutlich die zunehmende Frustration der ausbleibenden Erlösung. Er fragte daher höflich an, ob die Hülle nun entfernt würde, doch Flosa kicherte nur leise und räkelte sich auf dem Bett. „Du willst fi**en?‟ Augenblicklich schoss ihm ein Stromstoß durch seine Hoden. Er grunzte auf und hielt sich den Schritt. Flosa lachte schadenfroh. „Entschuldigung. Hatte ich ja ganz vergessen. Ein böses Wort.‟ Gravis sah die Herrin vorwurfsvoll an. Flosa lächelte. „Wie süüüß.‟ Sie streichelte ihn und kraulte seine Bälle, während der Muskelmann unter den Berührungen wohlig zuckte. „Na, dann will ich ja mal nicht so sein...‟

Sie entfernte die Hülle und betrachtete den Phallus, der sofort erigierte. Immerhin knappe 80 Prozent eines Munusgenitals durfte er sein Eigen nennen. Das und das menschliche Gebiss hatte er der Praefecta Audaxa zu verdanken, die aus ihm für ihren Fetisch einen Muskelmutanten geschaffen hatte. Ein gewöhnlicher Custos brachte es auf 150 Kilogramm. Gravis lag nun bei über 175 Kilogramm. Diese enorme Masse war schon belastend und auch schwierig zu halten. Er musste hart trainieren und ständig essen. Aber da Flosa ihn so am liebsten mochte, wie er war, behielt er seine Figur. Die Herrin streichelte den langen Schaft entlang, entlockte dem Mann die ungewöhnlichsten Töne und Verrenkungen. Und dann setzte sich die kleine Frau auf die massigen Schenkel, rutschte höher, erhob sich in kniende Haltung und schob die Spitze des Phallus zu ihrer Weiblichkeit, tauchte sie ein und ließ sie tiefer und tiefer eindringen.

Gravis rollte mit den Augen vor Geilheit und keuchte vor Kurzatmigkeit. Dann senkte sich Flosa in seinen Schoß und genoss selbst die wohlige Dehnung, die Reibung und Liebkosung ihrer Venuslippen, begann einen leichten und langsamen Rhythmus der Liebe und tauchte mit ihrem Liebhaber in eine Welt der Ekstase ein, die das restliche Universum verblassen ließ. Der Muskelgigant war nur Sekunden von einem extremen Orgasmus entfernt. Er spürte, wie sich Wellen der Lust anbahnten, die wie ein Tsunami durch seinen Leib spülen und alles überfluten würden. Flosa verlangsamte ihre Bewegungen und verharrte beinahe, dann abrupt setzte sie ihren Rhythmus schneller fort und kam schreiend zum nächsten Höhepunkt, während die Muskelberge unter ihr sich verkrampften, verbogen, verzerrten und spannten, als auch Gravis seinen Orgasmus heiser hinausrief. Unter stakkatoartigen Zuckungen entlud sich eine heiße Flut der Lust, die seine Sinne explodieren ließen. Sanft umarmte er die traumhafte Aphrodite auf ihm, als wolle er sie nie wieder loslassen. - Am Horizont begann sich das warme rötliche Licht von Sol X94021-115-BP durch eine große, runde Polykarbonatscheibe über das Liebespaar zu ergießen, als wolle sie dem Liebespaar ihre Wertschätzung zollen.
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  RE: Regina Datum:22.10.17 22:43 IP: gespeichert Moderator melden


Sowas in der Art habe ich mir gedacht. Die VA war nur am Dilithium Interessiert. Der Rest der Beölkerung ist ihr Egal.
Gravis und Flosa gehts gut auch wenn Gravis nicht Fluchen oder andere Flüche hören darf. Ganz schön fies von Flosa. Das ist dann wohl bald das Ende von der Regina Geschichte. Was wurde aus Timiditas und was treibt Animus jetzt nach dem der Krieg Vorbei ist?
Wird sich die VA noch um die Wirtschaft und die Zivilbefölkerung auf REgina kümmern oder ist ihr das egal?
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  RE: Regina Datum:29.10.17 13:52 IP: gespeichert Moderator melden


~ LII ~


Im einem zentralen Sammellager für Munuswesen wurden auf Litus Mundus auch Timiditas und seine Kameraden untergebracht, nachdem sie mit der Impetus nach mehrwöchigem Aufenthalt im Orbit um Regina endlich die Reise zu dem neuen Planeten angetreten hatten. Erst dort hatten Exomediziner die Hufenstiefel entfernt, die die Munusgeschöpfe seit Monaten getragen hatten. Es war ein wunderbares Gefühl, wenn auch ungewohnt, wieder mit der gesamten Fußfläche auftreten zu können, abzurollen und sicher zu stehen. Die Freiheit der Zehen, die angenehme Position der bisher verkürzten Achillessehnen war unbeschreiblich.

Im Lager erhielten sie auch endlich andere Kleidung. Zwar waren es wieder Ganzkörpersuits, aber diese waren aus dickerem khakifarbenem Stoff und weit geschnitten. Sie bedeckten vom Fußgelenk bis zum Hals den ganzen Körper, der vorher so würdelos präsentiert war und wie ein Stigma an ihnen geklebt hatte. Natürlich konnte ein Munus seine Anatomie auch in noch so weiter Kleidung nicht völlig kaschieren, aber er fühlte sich mit den neuen Sachen nicht mehr wie auf dem Präsentierteller und im Fadenkreuz des Spottes oder sexistischer Bemerkungen.

Als nächstes hatte man ihnen mit einem Präzisionslaser die Metallreife von Hals, Armen und Beinen geschnitten. Einziger Wermutstropfen blieb der Hodenring. Er beeinträchtigte die Träger zwar nicht signifikant, aber alleine der Gedanke, dass da ein Symbol der Unterwerfung um ihre edelsten Teile hing, ließ die Munusse säuerlich aufstoßen. Aber die Experten behaupteten, dass es zu riskant wäre, an dieser Stelle mit dem Laser zu arbeiten. Die Speziallegierung ließe sich aber anders nicht entfernen, so dass man davon ausgehen müsse, dass die Ringe permanent an Ort und Stelle blieben. Zumindest hier gab es keine technischen Optionen, die das Risiko einer Verletzung minimierten.

Das Leben im Lager war äußerst langweilig und eintönig. Fast schon eine angenehme Abwechslung waren die Befragungen, von denen jeder Munus schon circa zehn Sitzungen hinter sich hatte. Noch gestern sollte Timiditas auf Bilddateien einige Centurias identifizieren. Doch Cupidita, die ihn bei einer Sklavenauktion ersteigert hatte, war nicht dabei. Und Praefecta Audaxa war bereits verurteilt worden. Das hatte eine Nachrichtenagentur vor zwei Wochen gemeldet. Die Gesuchte hatte sich als Zivilistin zu tarnen versucht. Doch DNA-Scanner ließen sich nicht so leicht übertölpeln. Da sie bei Verhören die Kooperation verweigert hatte, wurde sie vom Sondertribunal auf Beta Patria in einem Indizienverfahren und dank einiger Zeugenaussagen zu lebenslanger Isolationshaft verurteilt. Die Schimpftirade, die die Praefecta nach dem Urteilsspruch losgelassen hatte, wurde in den Videodateien großteils mit Pieptönen zensiert, da sie sehr kreative Vorschläge enthielt, was sie mit den Hoden der Richter machen wollte.

Der Ermittler, der mit Timiditas gesprochen hatte, tippte etwas an seiner Konsole ein, eine Code-Sequenz raste über den Monitor und öffnete ein weiteres Bildprogramm. So konnte ein animiertes Fahndungsfoto von Cupidita erstellt werden. Nuanciert ging der Mann dabei exakt nach den Vorgaben des Munus vor. Er leistete präzise Arbeit, doch sein unsteter Blick glitt immer wieder zu den großen Brüsten unter dem Suit, die ihn offensichtlich magisch anzogen. Timiditas war froh, dass er an einem Tisch saß, sonst wären wohl auch noch seine großen Hoden auf ähnlich penetrante Art bewundert worden. - Anschließend durfte er wieder in seine Kammer zurückkehren.

Viele Munuswesen konnten mit ihrer Freiheit wenig anfangen. Sie fühlten sich überfordert. Retrospektiv betrachtet war ihr Sklavenleben zwar voller Zwänge und restriktiver Anweisungen gewesen; doch waren sie stets der stoischen Überzeugung gewesen, für genau dieses Schicksal leben zu wollen. Die Gehirnwäsche in Regina war verantwortlich dafür. Trotzdem taten sich viele Munusgeschöpfe mit ihrem neuen Leben schwer. Die Gesellschaft der Vereinigten Allianz war ihnen noch suspekt. Vor allem, weil sie eben keine integrierten Bürger wurden, sondern in einem Lager für Munuswesen auf Litus Mundus separiert waren.

Timiditas betrat seine Kammer, in der er mit drei weiteren Munusgeschöpfen lebte. Seine Kameraden, die er im Stall von Cupidita kennengelernt hatte, waren nicht darunter. Ihnen war ein anderer Sektor zugewiesen worden. Zwei der Mitbewohner waren ehemalige Haremsmunus der Regina, einer stammte aus einem Melkstall der herrschaftlichen Ejakulationsbank. Entsprechend gigantisch waren seine Hoden - selbst für Munusverhältnisse. In dem weitgeschnittenen Suit sah es aus, als habe der Arme einen Bauch, der grotesk tief bis zu den Knien hing. Timiditas hatte ihn in der Dusche gesehen. Dagegen sahen seine Bälle ja geradezu klein aus. Nur zwei Mal eine Doppelfaust. Doch der Kamerad war mit Kugeln gestraft, die Rugbybällen nahekamen. Omnipräsent würden sie ihn permanent stigmatisieren, ihn niemals „normal‟ und frei leben lassen.

Der frühere Melkmunus lag auf seiner Pritsche und sah Timiditas an. „Und? Wie war die Anhörung? Musstest du dich auch nackt ausziehen?‟ Der Befragte verneinte. „Der Ermittler hat mit mir ein Fahndungsfoto meiner letzten Besitzerin erstellt.‟ Der Kamerad setzte sich auf. „Ein Exo-Endokrinologe hat mich behandeln wollen, damit meine Hoden wieder schrumpfen, aber ich bin leider resistent gegen das Mittel. Die Indagatrixfrauen müssen meine DNA irgendwie durcheinandergebracht haben, so dass die Hyperthrophie permanent und irreversibel ist.‟ Timiditas hob überrascht die Augenbrauen. „Ich hätte gedacht, dass sie wieder auf normale Munusgröße zurückgehen, wenn du nicht mehr so oft gereizt und gemolken wirst.‟ Er erinnerte sich daran, dass er in seiner Zeit als Melkmunus ebenfalls vergrößerte Hoden hatte, doch die waren wieder auf Munusmaß verkleinert - das war natürlich relativ, denn kein Mensch oder Rusticus hatte solche extremen Sexualorgane wie ein Munusgeschöpf. Mit ihren Proportionen mussten sie leben. Und in Freiheit konnten sie vielleicht sogar selbstbewusst damit umgehen. Aber Timiditas gab insgeheim zu, dass die gigantischen Klötze seines Kameraden eine deutliche Einschränkung im Alltag waren. Timiditas empfand Mitleid mit dem Betroffenen. Dessen Stimmung war auch nicht gerade gut.

Ganz anders die beiden Munuskameraden der Stube: Sie liebten sich jede Nacht äußerst temperamentvoll. Dabei geilte es den unfreiwilligen Zaungast sehr auf, wenn das Duo in allen möglichen und kaum gekannten Stellungen ihren Trieben frönte. In der zweiten Woche getraute er sich dann, synchron zu onanieren. Warum sollten die beiden den ganzen Spaß alleine haben? - Doch es kamen ihm auch seltsame Fragen in den Sinn: Ist das Pärchen schwul? Sind es Lesben? Haben Munuswesen überhaupt ein einziges Geschlecht, oder waren sie eine Art Zwitterwesen? Timiditas war sich nicht einmal bei sich selbst sicher, als was er sich betrachtete. Vielleicht als Hermaphrodit.

Ursprünglich war er ein junger Mann gewesen. Und die extrem großen Geschlechtsteile unterstrichen das noch. Aber die Megabrüste? Die daumengroßen Nippel? Die schlanke Taille, die zarte Haut... Das waren alles feminine Attribute. Sogar die Stimmlage eines Munus war signifikant höher als die eines Rusticus oder Pugnators. Wollte die Gesellschaft der Vereinigten Allianz überhaupt Munuswesen in ihrer Mitte? Timiditas machte sich Sorgen. Nur wenige Munus hatten bisher Litus Mundus verlassen dürfen. Er hatte gehört, dass Rusticusse in größeren Kontingenten bereits nach Beta Patria und auf andere Welten, zum Beispiel Colonia Agricultura, emigriert waren. Warum wurden noch fast alle Munuswesen in Sammellagern festgehalten....

Abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die zwei Stubenmitbewohner in ihrer 69-Stellung auf dem Bett zugleich ihre Orgasmen schallend herausstöhnten und sich gegenseitig die Rachen fluteten. Die Brustwarzen waren noch praller als gewöhnlich, als sie bedeckt von ihrer Lust zum Bad liefen, und Pfützen auf Matratze und Boden hinterließen. der sinnierende Timiditas hatte mitten in seiner autoerotischen Tätigkeit aufgehört und lag nun mit versteiftem Riesenphallus auf seinem Bett, neidisch auf das befriedigte Pärchen, das sein Quantum Sex heute mit Bravour erreicht hatte.

Einige Augenblicke später bemerkte er, dass sein dritter Zimmergenosse ebenfalls masturbierte. Der Ex-Melkmunus würde eine noch gigantischere Menge Lustsaft vergießen, und Timiditas stand sicherheitshalber auf und verließ den Raum. Wie triebgesteuert ein Munus ist!, wurde ihm bewusst. Die extreme Libido war ihnen in ihrer künstlichen DNA absichtlich mitgegeben worden. Er fragte sich, ob es ein Fluch oder ein Segen war? Wäre es vielleicht besser gewesen, auf Regina zu bleiben? Unterdrückende Feministinnen gab es nicht mehr. Von ursprünglich 85 Millionen Bewohnern des Planeten gehörten nur 32 Millionen der Zivilpopulation an, von denen nur ein Teil die Welt verlassen hatte. Die zehn Millionen Pugnatoren waren - wie die weiblichen Militärs und Edelfräuleins - festgenommen worden. Von 20 Millionen Rusticussen und 20 Millionen Munuswesen waren nur wenige auf Regina geblieben. Trotzdem machten sie über 90 Prozent der männlichen Humanoiden aus.

Timiditas war sich unschlüssig, wie seine Zukunft aussehen sollte. Hatte er überhaupt eine Wahl? Oder würde er zwangsverschickt in eine ihm zugewiesene Welt? Die Ungewissheit im Lager war fürchterlich. Seit Monaten ging das nun so. Die Bewohner hatten Zugang zu den Nachrichtenkanälen und kommerziellen Netzwerken, aber es war trotzdem ein ödes Abwarten. Die Frage war: Worauf warten wir? Es ging kaum vorwärts. Einige Munuswesen stellten bereits den Antrag auf eine Rückführung nach Regina. Doch die notwendigen Genehmigungen waren die Ausnahme, denn die Regierung der VA wollte nicht noch mehr von ihnen auf dem Planeten.

Stattdessen wurden Männer aus der gesamten VA mit finanziellen Anreizen angeworben. Es gab Millionen von Frauen, die einen Mann suchten, um eine Familie zu gründen. Sie wollten gewöhnlich keinen Rusticus und keinen Munus. - In den ersten Monaten nach der Befriedung hatte es alles andere als Frieden gegeben, Etwa 40 Prozent der Rusticusse und Munuswesen waren immer noch überzeugte Anhänger des Regina-Regimes. Mittlerweile schrumpfte die Anzahl zwar, aber es handelte sich immer noch um Hunderttausende, die an geheimen Orten mit untergetauchten Edelfräuleins lebten, die sich der Festnahme hatten entziehen können. Die Planetenpolizei fahndete permanent nach diesen feindlichen Zellen, doch dauerte es noch Monate, bis das letzte Nest aufgedeckt worden sein würde.

Trotzdem herrschte in vielen Regionen des Planeten beinahe Anarchie. Dabei gab es sowohl Übergriffe der Zivilbevölkerung auf Munuswesen und Rusticusse, als auch von den Besagten auf die Bürgerschaft. Timiditas wollte lieber in realem Frieden leben. Also musste er nach Beta Patria oder eine andere Welt der VA. Mit 128 Milliarden Humanoiden in zig Sol-Systemen war die Auswahl ja reichhaltig genug. Morgen wollte er sich bei einem Ermittler nach einer Transportoption erkundigen.

Er stellte sich vor eine Spiegelfläche und zog seinen Suit über die gewaltigen Brüste. Froh, dass der Reißverschluss sich schließen ließ, konnte morgen der Typ wenigstens nicht wieder auf seinen Busen starren, wie es ihm bei seiner jüngsten Anhörung widerfahren war. Zumindest wurden sie von dickem Khakistoff bedeckt. Ach, was hieß morgen? Schnellstmöglich wollte er den Mann aufsuchen, also machte er sich gleich auf den Weg, obwohl der Mann ihm zuwider war.

Vor dessen Büromodul standen etwa zehn Personen an. Timiditas reihte sich geduldig ans Ende der Warteschlange ein. Ein Munus vor ihm hatte offensichtlich eine Auseinandersetzung mit dem Vordermann. Den verbalen Austausch hatten sie schon hinter sich gelassen. Nun boxten sie sich gegenseitig gegen die monströsen Brüste und schubsten einander. Der Vordermann stieß rückwärts stolpernd gegen Timiditas, drehte sich aggressiv um und entschuldigte sich nicht etwa, sondern stieß nun seinerseits Timitidas nach hinten. Keine fünf Sekunden später eilten mehrere Uniformierte herbei - drei Männer und drei Frauen - und zückten Elektrostäbe, wie sie auch von Audiutrixfrauen im Regina-Regime getragen worden waren. Die Sicherheitskräfte sparten nicht am Gebrauch der knisternden Stöcke, bis sich alle Beteiligten - einschließlich Timiditas - stöhnend auf dem Boden wanden.

Ein „Ich habe doch gar nichts gemacht‟ sparte er sich, denn die Security interessierte das nicht. Schlägereien, Pöbeleien oder andere Disziplinlosigkeiten wurden gnadenlos unterbunden. - Das Verlangen nach einer Ausreise wurde immer drängender. Hier war er ebenso Humanoid zweiter Klasse wie unter Augusta Regina. Als er endlich an der Reihe war, begrüßte ihn der Ermittler an seiner Konsole mit den jovialen Worten: „Was kann ich dieses Mal für dich tun?‟ Es hörte sich mehr an wie: „Was willst du Freak denn schon wieder hier?‟ - Keine fünf Minuten später kam der Munus desillusioniert aus dem Raum. Für eine frühzeitige Abreise gab es keine Möglichkeiten. Eine Kommission aus Experten (was auch immer für Experten, fragte er sich) würden zu gegebener Zeit die Bewohner des Lagers in ihnen zugewiesene terrageformte Lebensräume transportieren. Er war keinen Schritt weitergekommen.

Frustriert warf er sich in seiner Kammer auf das Bett. Plötzlich hörte er einen Tumult im Flur. Dann riss ein Uniformierter die Tür auf und schrie: „Raus! Durchsuchung!‟ Zwei martialisch gepanzerte Soldaten zerrten ihn aus dem Raum, während zwei weitere Männer anfingen, die Matratzen von den Betten zu reißen und die spartanische Einrichtung durcheinanderzuwühlen. Geschockt stand Timiditas mit etwa zwanzig anderen Munuswesen auf dem Korridor und hörte dem wilden Treiben zu. Der Wortführer hielt einen Scanner in der Hand und tastete damit alle Wände, den Boden und die Decke ab. Dann rief eine Stimme: „Hier alles sauber.‟ Einer der Uniformierten nahm ein mobiles Datenterminal von seiner Brusttasche und tippte etwas ein; danach drückte er es wieder an den Klettverschluss zurück. Das Quartett stürmte heraus und eilte in die nächste Stube.

Timiditas fragte seinen Nachbarn, ob er wisse, was los sei. Der zuckte nur mit den Schultern. Ein Dritter wollte gehört haben: „Die suchen nach einem optischen Datenträger mit illegalen Programmen. Die haben wohl irgendeinen Tipp bekommen.‟ Timiditas kehrte mit zwei Mitbewohnern zurück in die Unterkunft und erschrak über das Chaos, das die Männer angerichtet hatten. Es war zum Heulen! Es dauerte ewig, bis er endlich auf eine neue Welt gebracht würde, aber zurück nach Regina durfte er auch nicht. Das war wohl auch nicht erwünschenswert, denn die anarchischen Zustände auf dem Planeten nahmen immer mehr zu.

Kaum jemand konnte sich irgendwo sicher fühlen, wenn er nicht von Security oder durch hohe Zäune geschützt war. Besonders nachts war jede Person in den Städten Freiwild für marodierende Banden, und auf dem Land lief es nicht zivilisierter ab. Die ursprüngliche Bevölkerung war verarmt und zog sich in kleinen mehr oder weniger autarken Camps oder Forts zurück. Munuswesen und Rusticusse bildeten oft gemeinsame Gesellschaften in eigenen Befestigungsanlagen. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht: Munuswesen waren die einzigen nicht komplett männlichen Personen dort und damit potentielle Lebenspartner - obwohl eine Fortpflanzung natürlich nicht möglich war. Viele Rusticusse, die anfangs eine Abscheu vor den männlichen Geschlechtsteilen der Zwitterwesen hatten, arangierten sich schließlich damit.

Diese Vorgehensweise jedoch säte umso mehr Misstrauen und Ablehnung unter der bürgerlichen Bevölkerung, bei denen die Gerüchte von animalischen Freaks und Monstern umhergingen, die es miteinander trieben. Die Gesellschaft war stärker gespalten als je zuvor. Die wenigen Personen mit finanziellen Mitteln und gehobenem Lebensstandard waren Wissenschaftler, Ingenieure und hochqualifizierte Spezialisten bei den Schürfkonzernen oder großen Fabriken, die auf Regina neu entstanden waren.

Da die Sklavenarbeit in der VA illegal war, griff insbesondere die Schwerindustrie auf Roboter und Androiden zurück; doch es gab auch schwarze Schafe. So mancher Neureicher, meist Inhaber der Zulieferproduktion, stellten gesetzeswidrig auch Rusticusse als billige Arbeiter ein. Ein Tagebau-Baron belieferte eine Fabrik mit seltenen Erden, die er auf Regina aus dem Boden holte. 4.000 Rusticusse schufteten in dem Gebiet der Firma wie Sklaven. Für sie hatte sich seit der Befriedung des Planeten nichts geändert. Sie waren aus Minen oder Tretmühlen zum Tagebau gewechselt - mehr nicht. Offiziell besaßen sie zwar Rechte, aber in der Praxis konnten sie diese nicht einfordern. Zumindest Castitasschellen oder Titanfesseln blieben ihnen erspart. Ehemalige Custos wurden als Wächter eingesetzt, die die Rusticusse bei der Arbeit antrieben.

An Munuswesen hatten solche Produktionsstätten kein Interesse. Ihnen fehlte die physische Kraft für die Schufterei. Trotzdem gab es vereinzelt Exemplare, die außerhalb der Camps lebten und einen Platz in den Städten der Zivilbevölkerung gefunden hatten. Wer Glück hatte, lebte als Partner mit einer Frau oder einem Mann. Doch es gab auch hier schwarze Schafe, die die Hermaphroditen in die Prostitution lockten, was nach den Gesetzen der Vereinigten Allianz ebenso illegal wie Zwangsarbeit war. Solchen Etablissements waren nur schwer zu finden, und selbst Razzien durch VA-Soldaten oder die Planetenpolizei sorgten selten für genügend Beweismaterial, um diese dubiosen Häuser zu schließen.

In Wahrheit waren die Behörden nicht besonders ambitioniert, die Lokalitäten zu schließen, denn dort waren die Munuswesen zumindest kontrolliert an einem Ort, während schon zu viele dieser Geschöpfe auf dem Planeten Unruhe stifteten. Viele Gebiete auf Regina waren wegen der plündernden Banden „No-go-Areas‟, und diese Kritik musste sich der neu eingesetzte Statthalter von Regina immer wieder von oppositionellen Politikern anhören. Ziel war es, diese Gangs zu zerschlagen und in Camps oder Lager zu zentralisieren. Langfristig würden diese speziellen Humanoiden auf einen terrageformten Planeten in einem anderen System umgesiedelt werden.

Dann wäre auch die Migration nach Regina für Bürger der VA attraktiver. Der Preis für einen Hektar Land war äußerst günstig zu erwerben - ein weiterer Anreiz. Der Hohe Rat auf Beta Patria wollte unbedingt die ehemals abtrünnige Kolonie als strategisch wichtige Erweiterung der VA bevölkern, um dort über ein Bollwerk gegen verfeindete Bündnisse zu verfügen.

Zwei Wochen später: Timiditas betrachtete im Spiegel seinen Hodenreif: Er würde ihn wohl bis an sein Lebensende an seine Sklavenvergangenheit erinnern. Er wollte schon resignierend seufzen, da ereilte ihn ein Hoffnungsschimmer: Ein Uniformierter trat in seine Stube und meldete: „Eventuell gibt es eine Option für eine Rückkehr auf Regina, falls du das noch wünscht. Dann komm ins Datenverwaltungsbüro, Zimmer 16.‟ Das ließ sich der Munus nicht zwei Mal sagen. Besser nach Regina zurück, als hier im Lager versauern.

Der Verwalter räusperte sich, als Timiditas eingetreten war. „Wir erwarten Neuankömmlinge. Allerdings ist wegen eines Datenfehlers eine Person zu viel an Bord. Er müsste zurück. Wenn du mit ihm tauscht, bleibt er hier auf Litus Mundus. Damit wäre euch beiden geholfen.‟ Der Munus nickte. Ja, diese Chance würde er sofort aufgreifen. Der Verwalter sah das Zwitterwesen merkwürdig an. „Allerdings... ist das nicht ganz offiziell. Ich müsste da allerhand... Nun ja, es würde dich eine kleine Gefälligkeit kosten.‟ Timiditas wusste, worauf das hinauslief. Wahrscheinlich war Sex die erste Assoziation, die ein Mensch bei einem Munus hatte. Kurz überlegte er, sich empört zu weigern, aber er wollte unbedingt nach Regina fliegen. Und so machte er sich darauf gefasst, dass der Mann einen Blowjob einfordern würde.

Doch was dann geschah, überraschte auch ihn: Der Verwalter bugsierte ihn in eine Kammer, ging fort und kam kurz darauf wieder, verriegelte die Tür mit einem digitalen Sperrcode und zog sich aus. Dann lehnte er sich über einen Metalltisch und sagte: „Nimm mich! Hart und fest!‟ Er reichte ihm eine Ampulle mit Gleitgel. Timiditas war verunsichert. „Mit dem Zweipenis...?‟ Der Mann rief: „Nein! Nimm deinen großen Prügel! Ich will ihn tief in mir spüren.‟ Timiditas streifte seinen Suit bis zur Hüfte ab und öffnete noch den Stoff am Schritt. Sein gewaltiger Phallus erigiert zu voller Blüte. Er zerbrach die Glasampulle und verteilte den Inhalt auf seinem monströsen Knüppel. War der Typ sicher, dass er das wollte?

Er setzte an und zog die Hinterbacken des Mannes auseinander. Der Munus merkte bald, dass er es nicht mit einem Anfänger zu tun hatte. Doch die Größe dieser Keule war auch für ihn eine Herausforderung. Langsam rutschte das Mordsding tiefer, während der Verwalter stöhnte, keuchte und jammerte. Doch er forderte sogar: „Weiter! Ramm ihn ganz rein! Und dann besorg es mir!‟ Timiditas überlegte nicht lange. Sein Wunsch war ihm Befehl. Das enge Loch sorgte für eine intensive Stimulation und bald schon für höchste Freuden. Der Munus bemerkte bei seinem Liebesspiel, dass es zwischen den Schenkeln des Verwalters tropfte. Und schon wenige Minuten später war auch die Lustflut des Aktiven nicht mehr aufzuhalten und spülte des Mannes Bauch wie ein großer Einlauf.

Jetzt schrie der Mann vor Geilheit und kam schließlich sogar konvulsivisch zu einem mächtigen Orgasmus, ohne seinen eigenen Zipfel berührt zu haben. Vorsichtig ließ Timiditas sein Gerät aus der Lusthöhle flutschen. Mit ihm schossen weiße Ströme hinterher. Der Mann hing erschöpft und befriedigt über dem Tisch. - Während sich der Munus seinen Suit wieder geschlossen hatte, drehte sich der Mann langsam um, ein Grinsen im Gesicht, die Hosen noch um die Fußgelenke. Mit glasigem Blick sah er seinen Sexpartner an. „Das war... unbeschreiblich!‟

Am nächsten Morgen saß Timiditas wie versprochen in einem Transport-Shuttle auf dem Weg ins Sol-System der Regina. Beim Start sah er zum ersten Mal die Umgebung auf der Oberfläche von Litus Mundus: Das Lager befand sich in einer steppenartigen Ebene, doch nach circa 100 Kilometern überflogen sie nun eine der glänzenden Städte des Planeten. Inzwischen waren viele Vergnügungshotels, Casinos und Wellnessanlagen offenbar wieder in Betrieb. Er sah zahlreiche kleine Atmosphärenshuttles, Lufttaxis und andere Fluggeräte sowie Fußgänger auf einer breiten Prachtpromenade direkt am Meer. Dann erhöhte das Shuttle seine Flughöhe und ging schließlich in den Senkrechtflug über, nachdem die Bodendüsen des Ionentriebwerks gezündet worden waren. Bald schon war Litus Mundus ein immer kleiner werdender Ball am schwarzen kosmischen Himmel.

Timiditas war der einzige Zivilist an Bord der „Redeemer‟, ein auf Personenevakuierungen spezialisiertes Schiff mittlerer Größe. Der Munus durfte sich sogar ein Quartier aussuchen. Es standen ihm 300 kleine Kabinen zur Wahl. Die Mannschaft verfügte über Kammern in einem anderen Modul. Irgendwie war es gespenstisch, so alleine in dem Schiffstrakt umherzuspazieren. Er hatte keinen Zutritt zum militärischen Bereich und blieb daher allein in den langen Gängen mit den vielen kleinen Quartieren, einer großen Messe für 100 Personen und einem Aufenthaltsraum für bis zu 150 Mann, der Nasszelle mit Gruppendusche und 20 Brausen und schließlich einem Informationszentrum mit einer langgestreckten Konsole, die bis zu acht Leute gleichzeitig bedienen konnte.

Während des Fluges sah Timiditas kein einziges Besatzungsmitglied. Stattdessen arbeitete ein Roboter, der entfernt humanoide Züge aufwies, in der Küche und stellte ihm die Nahrungszubereitungen zur Verfügung. Alle anderen Abläufe waren automatisiert. Glücklicherweise war die Redeemer dank des Ionentriebwerks nur einige Tage unterwegs, um Regina zu erreichen. - Am dritten Tag, Timiditas im Aufenthaltsbereich war gerade dabei, durch die Nachrichtenkanäle des Bordnetzwerks zu schalten, stürmten vier Uniformierte herein. Der Wortführer erklärte: „Wir sind durch einen verstrahlten Asteroidengürtel geflogen. Du musst zur Dekontaminationseinheit.‟ Der Munus war erschrocken. Kosmische Strahlung? Aber warum hatten das denn die Scanner nicht entdeckt? Selbst mit veralteter Technik von vor fünf Jahrzehnten hätte man das problemlos rechtzeitig erkennen müssen...

Er wurde von dem Quartett flankiert durch die Gänge gebracht. Dort warteten schon zwei weitere Uniformierte. Einer von ihnen wies den Munus an, sich auszuziehen. Der Suit wurde in einen Kunststoffbeutel mit Reißverschluss gesteckt. Danach reichte man ihm einen Suit, der einem ABC-Schutzanzug ähnelte, in den er steigen musste. So folgte er den sechs Männern durch zwei Schotts in ein anderes Modul des Schiffes. Es sah aus wie ein Mannschaftsduschraum. Dort wurde Timiditas entkleidet und vor eine Wand gestellt. Mehrere Wasserdüsen bespritzten ihn nun ausführlich von oben bis unten kräftig. Auf Phallus, Hoden und Brüsten waren die H2O-Strahlen besonders intensiv zu spüren. Einer der Männer bediente eine Steuerungskonsole für die Düsen.

Auf Brüsten und Hoden schmerzte der Strahl; auf seinem großen Phallus dagegen wirkte er eher stimulierend, so dass sein Liebestoy begann, sich aufzurichten. Timiditas nahm ihn in die Hand und drückte ihn an seinen Bauch, damit er nicht so weit vorstand. Dadurch waren seine Hoden allerdings dem Strahl nun völlig ungeschützt ausgeliefert. Der Typ an der Steuerung konnte offenbar nicht damit umgehen, denn fast nur seine Sexualorgane wurden getroffen. Er hätte erwartete, dass aus Sicherheitsgründen nur das dringend benötigte medizinische Personal anwesend wäre, aber stattdessen drängten sich nun mindestens 20 Personen in dunkelblauen Militärhosen und T-Shirts an der Tür und waren teilweise in den Duschraum getreten - völlig ungeschützt vor der Radioaktivität.

Das mussten so ziemlich alle Personen der Mannschaft sein, die sich hier als Zaungäste eingefunden hatten. Timiditas bemerkte ein aufkommendes Schamgefühl. War es wegen seiner Nacktheit? Oder wegen seines Andersseins? Vielleicht trugen auch die jungen Männer einen Teil dazu bei, denn sie feixten und kicherten. Hatten sie noch nie einen Munus gesehen? Manche filmten sogar und machten Bildaufnahmen von ihm. Und was sollte das überhaupt für eine Dekontaminationsart sein? Er roch nur Wasser, nicht mal Seifenlauge, geschweige denn chemische Zerfallbeschleuniger, um kosmogene Radionuklide zu neutralisieren. Plötzlich war eine tiefe Befehlsstimme zu hören: „Was ist hier los?‟

Die jungen Männer spritzten förmlich auseinander und suchten das Weite. Innerhalb von fünf Sekunden stand Timiditas mutterseelenallein in der Dusche und sah einen Bordoffizier hereinkommen. „Was machen Sie im militärischen Bereich?‟ Der Munus stotterte: „Die... äh... Ich... Die Dekontamination...‟ Der Mann schnaubte. „Was reden Sie da für einen Bullshit!? Ab zurück in ihr Zivilistenmodul! Oder ich sperre Sie für den Rest der Zeit in die Brigg!‟ Timiditas tropfte klatschnass vor sich hin, aber er beeilte sich, an dem Offizier vorbeizukommen und den Gang entlangzuhasten. Leider war sein Suit nirgends zu sehen. Nackt, wie er war, suchte er sich ein Handtuch und trocknete sich ab. Danach lief er in diverse Quartiere, um nach Kleidung zu suchen, fand aber überhaupt nichts. Nackt kehrte er in sein Quartier zurück und setzte sich ratlos auf die Pritsche. - Einige Augenblicke später ging er zum Informationszentrum und wollte eine Konsole bedienen, um um Kleidung zu bitten, aber er es wiederholte sich bei jeder Eingabe der Text: „Der Datenservice ist nicht in Betrieb. Bitte versuchen Sie es später erneut.‟

Die Mannschaft kippte nach Schichtende ein paar Gläser „Kristallwasser‟, ein bei den Streitkräften der VA in Beta Patria beliebtes und berauschendes Getränk und schickten sich gegenseitig die Foto- und Videodateien auf ihre mobilen Datenkommunikatoren. An der Wand hing ihre Trophäe: ein khakifarbener Suit. Sie war nur mit drei Adhäsionsklebekugeln befestigt, so dass sie schnell in einem Spind verschwinden konnte, sollte der mürrische XO im Mannschaftsraum vorbeischauen.
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  RE: Regina Datum:29.10.17 18:19 IP: gespeichert Moderator melden


Vielleicht hätte Timiditas eine Karriere in einem Gaybordell oder ähnlichem Anstreben sollen. Bei dem Liebesstab.
Das mit Audaxa hat mich jetzt doch Überrascht das sie nicht kooperierte. Sie war doch uletzt Sklavin auf einer Galeere. Ich hätte mit gerechnet das sie durchaus die Gelegenheit zur Rache nützt.
Da hat sich die Mannschaft auf kosten vob Timiditas einen Scherz erlaubt.
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Licentia poetica

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  RE: Regina Datum:30.10.17 18:17 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
...
Das mit Audaxa hat mich jetzt doch Überrascht das sie nicht kooperierte. Sie war doch uletzt Sklavin auf einer Galeere. Ich hätte mit gerechnet das sie durchaus die Gelegenheit zur Rache nützt...


Zur Infos: Ja, Audaxa hätte sicherlich zu Regina einige wichtige Infos gehabt, aber sie geht davon aus, dass die VA die Ex-Regentin eh nicht mehr zur Rechenschaft ziehen kann. Außerdem würde eine hochrangige Praefecta trotz Aussage eine schwere Strafe erhalten. Sie hat auf stur geschaltet und bleibt lebenslang in Haft, da sie die DNA-Neustrukturierung ablehnt.
Viele Grüße von prallbeutel
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Licentia poetica

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  RE: Regina Datum:05.11.17 18:52 IP: gespeichert Moderator melden


~ LIII ~


Animus hatte die vergangenen Monate bis zu zwölf Stunden am Tag damit zu tun, Munuswesen und Rusticusse, die auf die Impetus gebracht worden waren, zu registrieren, Telemetriedaten in Datenbanken zu übermitteln und Unterkünfte zu organisieren. So groß das Schlachtschiff war, so eng wurde es langsam doch bei der exorbitanten Anzahl von Zivilisten. Die Impetus zog derweil stoisch ihre Bahn im Orbit von Regina und blieb in Kontakt mit den Landetruppen auf dem Planeten. Erst, als die definitive Kapitulation des Regimes offiziell war, machte sich das Basisschiff auf den Weg nach Litus Mundus, wo gewaltige Sammellager gebaut worden waren. Obwohl die Völkerwanderung noch lange nicht abgeschlossen war, kehrte die Impetus mit der Delegation des Hohen Rates und dem obersten Admiral anschließend zurück nach Beta Patria.

Reservist Animus wurde feierlich aus seinem aktiven Dienst entlassen und erhielt sogar von einem Captain eine Ehrenmedaille für seinen freiwilligen Einsatz. Lieber wäre ihm gewesen, weiterhin als Matrose der Vereinigten Allianz dienen zu dürfen, denn was sollte er nun tun? Als Zivilpilot arbeiten? Dafür fehlte ihm die Zulassung. Eher konnte er als technischer Navigator oder Kalibrierungs-Assistent arbeiten. Den Kurzhaarschnitt wollte er beibehalten. Den restlichen Körper rasierte er regelmäßig. Den blanken Body hatte er seit seiner Pugnatorzeit und sich irgendwie daran gewöhnt.

Auf Beta Patria waren die Berufsaussichten nicht so gut. Vielleicht sollte er nach Pax Novo umsiedeln, wo die Wirtschaft boomte. Von den dort 233 Millionen Bewohnern lebten 14 Millionen in der Hauptstadt Pax-City. Diese Megametropole vom Reißbrett bot endlos viele Optionen. Im aktuellen Wirtschaftsreport wurden für die Halbleiterproduktion Techniker mit Kalibrierungserfahrungen gesucht. Bei einer anderen Firma war eine leitende Stelle in der Navigationskomponentenherstellung vakant. Prozessanalytiker für transstellare Relais und Robotik waren ebenfalls beliebt. Aber wollte Animus sich in diese Materie hineinarbeiten? Pax-City war ein Moloch. Dort wurden Wünsche war, aber leider gab es auch die, die versagten und in der Gosse landeten.

Oder sollte er etwas ganz Neues wagen? Nach Regina zurückkehren und von vorne anfangen? Seine Pflegefamilie finden? Beim Aufbau der Infrastruktur helfen? Das würde ihn mehr reizen, musste er sich zugestehen. Außerdem gab es in den Nachtrichtenkanälen permanente Werbung für ein Leben auf Regina. Der Planet wurde angepriesen wie das Paradies. Es gab Steuervorteile, zusätzliche Prämien und günstiges Land. Die vielen neuen Firmen und Fabriken, die meist durch Roboter produzierten, benötigten Kontrolleure, Techniker und Programmierer.

Animus hatte zumindest Grundkenntnisse in diesen Bereichen. Auch eine Lebenspartnerin würde er leicht finden, so zumindest die Öffentlichkeitsarbeit der Werbeagenturen, denn auf Regina herrschte großer Männermangel - wenn man von Munuswesen und Rusticussen absah. In 24 Stunden bereits musste er sich entschieden haben, denn bis zu diesem Zeitpunkt war seine Unterkunft gebucht. Seine Uniform hatte er am Tag nach der Auszeichnung abgeben müssen. Zum ersten Mal seit seinem 18. Lebensjahr trug er wieder zivile Kleidung. Es war ein ungewohntes Gefühl. Animus hatte sich ein olivgrünes Outfit ausgewählt. Es bestand aus einer Hose und einer Jackettjacke aus dem gleichen Farbton. Unter der Jacke schaute ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt hervor. Seine schwarzen Retropants aus Mikrofaser umschmeichelten angenehm seine Genitalien. Dazu trug er schwarze Stiefel aus synthetischem Leder und energiesparender Sohlendämpfung. Wenn schon die VA-Uniform im Vergleich zur Pugnatoren-Montur in Sachen Bequemlichkeit Lichtjahre entfernt war, so bedeutete die Zivilbekleidung eine weitere Steigerung in Komfort und Wohlbefinden.

So stand er vor dem riesigen Panoramafenster im 77. Stockwerk des „VA-Tower One‟, der größten Wohnanlage für Militärangehörige, in der auch die Rekrutierungsbehörde ansässig war, und blickte auf die anderen Gebäude und die tiefen Straßenschluchten dazwischen hinab, wo Hypermobile, Personen-Shuttles und andere kleinere Fahrzeuge vorgebenen Bahnen folgten. Etwa hundert Meter entfernt ragte das nächste Sky-Habitat in die Höhe. An der verspiegelten Fassade zeigte eine gewaltige 3D-Installation einen Werbespot für eine Bionikfirma. Danach folgte Werbung für medizinische Nanobots, ein Etablissement mit Sex-Androiden und schließlich der Aufruf, als Migrant auf Regina ein neues Leben „seiner Wünsche‟ anzufangen.

Animus sah interessiert auf das holografische Display. Gesucht wurden Männer mit jeglicher Qualifikation. Der Flug war kostenlos. Es gab einen Siedlerbonus und günstiges Land und/oder Immobilien. Zusätzlich lockte die VA mit steuerlichen Vorteilen für die Kolonisten. Regina wurde als paradiesischer Planet im wirtschaftlichen Aufschwung präsentiert. Durch die Blume suggerierte der Spot, dass reichlich Ressourcen an billigen Arbeitern für Haushalt oder die eigene Firma verfügbar waren: die Millionen von Munuswesen und Rusticussen. Animus aktivierte seine Datenkonsole und suchte nach den Optionen auf Regina. Neben den bekannten Arbeitsstellen warb auch eine Security-Einheit für Mitarbeiter. Diese Spezialeinheit war mit ähnlichen Rechten wie die Planetenpolizei ausgestattet und machte Jagd auf geheime Camps von Edelfräuleins und ihre loyalen Munus- und Rusticussubjekte.

Diese Aufgabe reizte ihn. Die verhassten Feministinnen sollten büßen für ihre Schreckensherrschaft. Die Munuswesen und Rusticusse taten ihm eher leid, denn sie waren unfreiwillige Überbleibsel der Diktatur und hatten nun nirgends einen fairen Platz in der Gesellschaft. Allerdings waren Humanoide, die immer noch zu ihren Unterdrückerinnen hielten, selbst schuld an ihrer Misere und mussten aus dem Verkehr gezogen werden, wenn Regina einmal ein blühender, freier und moderner Planet werden sollte. Damit war seine Entscheidung gefallen. Er würde sich bei der Spezialeinheit melden.

Weitere Informationen holte er bei der Migrationsbehörde im gegenüberliegenden Gebäude ein. Das Procedere war denkbar banal: Ein paar digitale Unterschriften und einen Irisscan später war er Anwärter zum Venator der Securitas Tracing Corporation, die im Auftrag der Planetenpolizei Edelfräuleins, ehemalige Militärs des Regina-Regimes und aufsässige Munuswesen und Rusticusse einfing. Die versprochene Vergütung war höher, als Animus es vermutet hätte. Schon am nächsten Tag sollte er mit einem Transfershuttle zum Planeten seiner Jugend zurückkehren.

Die letzte Nacht gönnte er sich in dem beworbenen Sex-Androiden-Etablissement und wählte eine junge, hübsche, blonde „Frau‟, die auf unglaubliche Liebestechniken programmiert war. So war er noch nie im Leben verwöhnt worden. - Glückselig taumelte er wie in Trance zurück in seine kleine Suite, wo er immer noch seine Synapsen funken und vor Lust tanzen spürte. Endorphine und Dopamin fluteten sein Gehirn und ließen seinen ganzen Leib wohlig kribbeln, obwohl er das Etablissement längst verlassen hatte.

Animus packte einige Stunden später seine wenigen Habseligkeiten zusammen und ließ sich von einem Taxishuttle zum Raumbahnhof bringen. Die „Rising Star II‟, ein umgebauter Transporter, öffnete die Außenluke. Kurz darauf durften die insgesamt 34 Passagiere an Bord kommen. Mit Animus waren 33 weitere Interessierte eingetroffen, die auf Regina ein neues Leben beginnen wollten. Unter ihnen waren neben Wissenschaftlern und Ingenieuren auch Hasadeure, die nichts mehr zu verlieren hatten.

Auf der interstellaren Reise, vorbei an dem Vergnügungsplaneten Litus Mundus, wo aktuell in abgeschiedener Ödnis gigantische Sammelzentren für Munuswesen gebaut worden waren, steuerte das Schiff auf direktem Kurs zum Regina-System. - Animus lernte einige der Mitfahrer kennen. Zu den Mahlzeiten in der Messe saß er morgens, mittags und abends mit drei Personen an einem der Stahltische: ein Robotikexperte, ein Tele-Chirurg und ein Doktor der Geologe, der sich auf Dilithium spezialisiert hatte. Der junge Animus fühlte sich ein wenig eingeschüchtert bei so viel Intellektualität, doch stellten sich die drei Männer als sehr umgänglich und freundlich heraus.

Der Robotikexperte würde in einer Produktionsfirma für Arbeitsroboter neue Versionen entwickeln; der Tele-Chirurg war sogar während der Reise bereits bei seiner Tätigkeit, sobald sich die Rising Star II nah genug an der für die Datenverbindung notwendigen interstellaren Relaisbasis befand; und der Geologe hatte eine Zusage eines Erzunternehmens, das auf Regina Schürfrechte erworben hatte. Animus berichtete stolz von seiner zukünftigen Jagd als Venator der Securitas Tracing Corporation. - In den interstellaren Datenströmen gab es geteilte Meinungen über die Spezialeinheit. Manche behaupteten, die Securitas sei eine Schlägertruppe, kein Deut besser als die Audiutrixschergen der Regina. Andere lobten die Institution als einen wichtigen Pfeiler im Aufbau der Demokratie auf dem Planeten, die dafür sorgten, dass das „Unkraut‟ endlich mit Wurzel herausgerissen wurde.

Animus wollte sich persönlich ein Bild davon machen, bevor er sich ein Urteil bildete. Ressentiments gegenüber der früher herrschenden Adelskaste der fundamentalistischen Edelfräuleins waren nachvollziehbar, aber auch Munusgeschöpfe und Rusticusse galten als suspekte Feinde, als Symbole der Diktatur. Was wohl nun aus Gravis und Timiditas geworden war?, sinnierte er. Ein schlechtes Gewissen meldete sich latent. Er hoffte, dass es ihnen gut ging. Egal, was alles geschehen war - sie waren drei Freunde und sollten es auch bleiben. Aber der junge Mann glaubte kaum noch an ein Wiedersehen. Die Vereinigte Allianz mit ihren 128 Milliarden Bewohnern war unvorstellbar groß.

Als endlich der Zeitpunkt der Landung auf Regina kam, wurden er und die anderen 33 Männer sowie die vier Besatzungsmitglieder von einem Orkan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 262 km/h durchgeschüttelt. Ein herzliches Willkommen sah anders aus. Die Schubdüsen arbeiteten gegen die Gravitation des Planeten und senkten die Rising Star II mit einer Fallgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde senkrecht auf die Oberfläche. Die dichte Wolkendecke hatten sie bereits über sich gelassen, wie die Passagiere über ihre Displays mit All-around-Visibility-Cam beobachten konnten. 500 Meter über dem Landeplatz, der von Hochleistungs-Leuchtdioden eingerahmt war, verlangsamte der Pilot die Sinkfahrt weiter auf einen Meter pro Sekunde.

Der Anflug wirkte für Animus ewig. Kurz vor dem Aufsetzen kamen weitere Bremsdüsen zum Einsatz und setzten das Schiff sanft auf die hochdichten Polymerhexagone des Untergrunds auf. Endlich durften die Passagiere ihren Sechspunktgurt lösen und aufstehen. Der Pilot aktivierte die Außenluke, und synchron fuhr eine Rampe heraus. Ein Aerotranferbus mit Autopilot schwebte zehn Zentimeter über dem Boden heran und öffnete eine pneumatische Tür, in die die Männer einstiegen und zum Hauptgebäude des Raumbahnhofs fuhren.

Ein Android begrüßte die Ankömmlinge im Entree und teilte sie zu separierten Gruppen, je nach Berufsfeld, ein. Animus winkte dem Geologen noch hinterher, dann fand er sich mit vier anderen Personen in einem Raum wieder. Nach wenigen Minuten tauchte eine Frau auf. „Guten Tag. Ich heiße Mona Parrish und werde einige Tests durchführen.‟ Ein Mann meinte: „Aber wir haben doch auf Beta Patria längst die Eignungstests gemacht und den Arbeitskontrakt schon unterzeichnet.‟ Die brünette Frau hob eine Augenbraue. „Wir verfügen hier über spezifizierte Testmethoden. Haben Sie nicht die Paragrafen im Anhang gelesen?‟ Der Mann brummelte und verschränkte die Arme vor der Brust. Animus fragte sie, von was für einem Anhang sie sprach.

Als erstes notierte die Frau die Termini der Anwesenden in ein mobiles Datenpad und verglich sie mit den ID-Cards und ihren Datenbankinformationen. Die Männer nannten der Reihe nach ihre Namen: Brad Porter, Marcus Wagner, Doyal Sheridan, Derek Syrus und Animus. Mona Parrish stutzte. „Animus? Und weiter? Oder ist das der Nachname? Ich finde hier nirgends die vollständige Benennung.‟ Der junge Mann räusperte sich. „Nur Animus. Ich stamme von Regina.‟ Jetzt hoben sich beide Augenbrauen der Frau. „So?‟ Auch die anderen vier Anwärter starrten ihn an, als erwarteten sie, dass er jeden Moment eine Metamorphose zu einem Munus oder Rusticus durchleben würde.

Mona Parrish zeigte zu einer Wandhalterung, in der zehn Brillen hingen. „Bitte setzen Sie die optischen Neuroscanner auf.‟ Die Bügel verfügten an der Innenseite über eine Art kleine Saugnäpfe. Animus bemerkte im ersten Moment noch nichts, aber als die Frau auf ihrem Pad tippte, blitzte es plötzlich vor seinen Augen. Für einen kurzen Augenblick hatte er das Gefühl, die Orientierung und sogar das Bewusstsein zu verlieren, als kreise der Raum wie ein Satellit um ihn herum, aber dann sah er wieder klar. Die Stimme der Frau hörte sich verändert an. Sie wirkte synthetisch, beinahe wie ein Android der ersten Generation. Und sie ertönte direkt in seinem Kopf, als würde er sich die Ohren zuhalten und zu sich selbst sprechen.

„Bitte folgen Sie mir nun in den Untersuchungsraum.‟ Das Quintett marschierte hinter der Frau her. Zwei der Männer feixten heimlich über das ansprechende Hinterteil der Dame. Hinter einer teiltransparenten Glastür drehte sie sich um und wies ihr Gefolge an, sich auszuziehen. Wagner, ein schlaksiger, großgewachener Rotschopf, fragte: „Bekommen wir jetzt unsere Uniformen?‟ Er sah sich um, aber nirgends waren Kleidungsstücke zu sehen. Er verharrte drei Sekunden und begann dann langsam, sich zu entkleiden, immer noch auf eine Antwort wartend. - Bald standen die fünf Männer in Slip und Unterhemd vor der Frau. Doch das reichte Miss Parrish nicht. „Muss ich alles zwei Mal sagen? Alles ausziehen!‟ Die Männer sahen sich unbehaglich an, entkleideten sich dann aber zügig komplett. Die meisten Genossen hielten verschämt ihre Hände vor die Männlichkeit, um einen kläglichen Rest Intimsphäre zu behalten.

Die Frau setzte mit routinierter Betonung fort: „Die Brillen, die Sie tragen, sind nicht etwa dazu da, damit Sie durch sie sehen, sondern sie sehen durch Sie. Sie scannen Ihre Gehirnströme und Augenreaktionen.‟ Der Mann, der wegen der erneuten Eignungstests nachgefragt hatte, meinte: „So ein Aufwand! Wir wollen doch nur normale Angestellte von Securitas Tracing werden. Geben Sie unsere Ausrüstung schon raus, Schätzchen.‟ Mona Parrish lächelte. „Wie gesagt, Mr. Sheridan? Zunächst werden einige medizinische und psychologische Tests durchgeführt. Die Brille kann zum Beispiel...‟ Sie kam auf den Mann zu und drückte ihm die Hände vor der Scham weg. Dann griff sie völlig unverblümt an sein bestes Stück und rieb daran. Alle konnten sehen, wie sich dort etwas versteifte und wuchs. Sheridan wurde rot im Gesicht. Miss Parrish fuhr fort: „Wenn wir gleich auf dem Display nachschauen, werden wir eine steile Erregungskurve bei unserem Mr. Sheridan feststellen.‟

Sie ließ mit Gestensteuerung einen holgrafischen Monitor im Raum entstehen, der ein Koordinatensystem mit passender Grafikkurve darstellte. Zwei der anderen Männer kicherten leise. Sheridan war die Lust vergangen. Auch das sahen alle in Realtime auf dem Display. Die Erregungskurve ähnelte nun einer Parabel. Der Mann namens Brad Porter beugte sich vor zu den Lenden von Sheridan und meinte höhnisch: „Oh, ist er wieder klein?‟ - Mrs. Parrish gab einige Daten in ihr Pad ein und überprüfte die Grafiken auf dem Monitor für jeden einzelnen Probanden. Animus konnte mit den vielen Abkürzungen nichts anfangen. Jedes Mal, wenn der Scanner ihn abtastete, vibrierten die Saugnäpfe an seinen Schläfen. Die Prozedur dauerte etwa 45 Minuten. Anschließend erhielten die Männer endlich ihre Uniformen, die den Anzügen der Planetenpolizei ähnelten. Animus musste feststellen, dass sie nicht sehr angenehm zu tragen war. Die Hose war sehr eng, fast schon wie die der Pugnatoren. Die Stiefel waren in Ordnung und schnell zu schließen, aber Shirt und Jackettjacke machten den Eindruck, als würden sie zu warm sein. Doch Mrs. Parrish beruhigte gleich: „Keine Sorge wegen der Materialdicke. Die ist notwendig, um eine Panzerung zu erzeugen. Die Uniform ist vollklimatisiert. Die Spezialstoffe passen sich an die Außentemperatur an. Zwischen minus 20 Grad Celsius und 40 Grad Celsius gleicht das Material aus.‟

Animus war beeindruckt. Über so etwas verfügte nicht einmal die VA-Marine. Zur Ausrüstung gehörte ein Handgelenkskommunikator, selbsterklärend in der Bedienung, und ein FNS. Das FNS war ein zylindrisches Gerät, um Munuswesen einzufangen. Drückte man auf den Auslöser, so schoss ein Netz aus verdickten Nanofasern hervor und stülpte ein Netz über das Ziel, zog sich zusammen und fixierte die Person. FNS stand für „Fishing Net Shooter‟. Der Stab war so handlich, dass er in einem Gürtelhalfter getragen werden konnte. - Ebenso erhielten die Venatoren - die Jäger der Securitas - einen Disziplinarstab, der elektrische Impulse austeilte. Auch dieser war in einem Gürtelhalfter untergebracht.

Mrs. Parrish erläuterte den auffällig dicken Stehkragen der Jackettjacke: „Ihnen ist vermutlich schon aufgefallen, dass der Kragen ihrer Uniformjacke eine besondere Stärke aufweist. Dies hat einen speziellen Grund.‟ Sie stellte sich direkt vor den Mann namens Syrus und drückte an seinem Revers auf eine Stelle in Herzhöhe. Sofort schoss eine Art Schutzhülle von hinten über den Kopf des Trägers hoch. „Diese Nanofasern schützen vor Gewalteinwirkungen einschließlich Energiestrahlen. Ein Sensor analysiert in Echtzeit die Atmosphärenstruktur und löst bei Bedarf ergänzend eine atmungsaktive Filtermaske mit Rippenschläuchen in Ihrem Nacken aus.‟ Syrus betastete überrascht seinen Kopf. Der „Helm‟ saß wie eine zweite Haut auf seinem Haupt. Die Ausbilderin drückte erneut auf das Revers, und innerhalb von einer Sekunde verschwand der Schutz wieder. Jetzt probierten auch die anderen Männer diese Funktion aus.

Mrs. Parrish nahm Doyal Sheridan seinen Disziplinarstab ab und aktivierte ihn. Sofort knisterte es am anderen Ende. „Hiermit können Sie unkooperative Munuswesen zügeln.‟ Sie hielt den Stromstock vor Sheridans Nase, der zurückwich. Dann schaltete sie ihn ab und reichte ihn seinem Besitzer zurück. Marcus Wagner flüsterte Derek Syrus zu: „Die hat sich auf Sheridan eingeschossen.‟ - Die Frau zog nun den FNS und forderte Sheridan auf, wegzulaufen. Der Mann zögerte. „Warum?‟ Mona Parrish zog ihre Stirn kraus. „Weil ich es sage?‟ Sheridan rannte los. Er kam nur bis zum Schott in zehn Metern Entfernung, während Mrs. Parrish erklärte: „Sie werden sich schon gefragt haben, wie dieser Stab funktioniert.‟ Sie zielte auf den Flüchtling und aktivierte den FNS. Schon schoss das Nanonetz hinaus und legte sich über Sheridan, zog sich zusammen und zwang ihn in embryonale Stellung zu Boden.

Das Maschenwerk schnitt zwar wegen der Verdickung der Fasern nicht in die Haut, hielt den Gefangenen aber sicher und restriktiv fest. Sheridan war so fest verschnürt wie ein Schmorbraten und konnte sich praktisch nicht bewegen. Er versuchte sich keuchend zu befreien, aber das Material war schnitt- und feuerfest bis 6.300 Grad Celsius. Die Zugfestigkeit betrug 25.100 N/mm2. - Mit einem Sendecode des FNS löste sich das Netz in ein Millimeter große Kügelchen auf und fiel prassend vom Körper ab. Verwirrt und ein wenig orientierungslos stand Sheridan auf und schüttelte sich die restlichen Körner ab. Mrs. Parrish zeigte auf den FNS. „Sie haben fünf Schuss. Danach müssen Sie das Magazin nachladen.‟

Sie lief vor und sprach dabei weiter: „Folgen Sie mir. Ich bringe Sie nun zu ihren Quartieren. Wie Sie in Ihrem Arbeitsvertrag erfahren haben, werden Sie in unserer Basisstation noch einige Einweisungen erhalten, bevor Sie auf Ihre erste Mission gehen.‟ Die Ausbilderin zeigte den genauen Umgang mit dem Kom-Gerät und brachte die Männer anschließend in eine Halle. Auf dem Boden lagen zahreiche Fallschutzmatten. Mrs. Parrish zeigte zu einer kleinen Gruppe von Personen, die eine Art Kampfkunst trainierten. „Das ist Os-Frangi - eine Disziplin, die euch helfen wird, einen Munus zu überwältigen. Sie stammt von den ersten Kolonisten auf Regina und wurde dann dort unter der Diktatur weiter entwickelt; aber auch in der VA sind Techniken ausgearbeitet worden. Dank einiger ehemaliger Haremswächtern, sogenannten Custos, haben wir Kenntnis darüber und bringen unseren Venatoren eine Mischform bei, die alle Vorteile miteinander vereint. Regelmäßige Trainingseinheiten sind Bedingung, um bei der Securitas-Einheit zu arbeiten. Wir bewilligen einen vierwöchigen Crashkurs. Vorhandene Kondition und notwendige Muskelkraft vorausgesetzt, reicht dieses Zeitfenster aus, um Sie anschließend auf Ihre erste Mission zu schicken.‟

Den vier Männern aus der VA war Os-Fangi völlig unbekannt, aber Animus hatte einige Trainingseinheiten im Rahmen seiner Pugnatorenausbildung absolviert. Marcus Wagner meinte: „Na, es wird schon nicht so schwer werden, diese freakigen T-Girls zu überwältigen. Oder sind die auch im Nahkampf geübt?‟ Doyal Sheridan grinste schief. „Die spritzen höchstens mit ihren Riesenkanonen.‟ Er machte eine ordinäre Bewegung. „Oder erschlagen dich mit ihren Monstertitten.‟ Mona Parrish räusperte sich. „Munuswesen sind in der Tat harmlose Gegner. Aber Rusticusse sind ein ganz anderes Kaliber. Davon laufen ebenfalls reichlich herum. Und wenn ihr auf einen Custos stoßt... Dann seid ihr froh, dass ihr über unterstützende Technik verfügt.‟ Animus wusste, wovon die Frau sprach. Er wusste ja, was aus Gravis geworden war.

Die anderen vier Männer machten sich erst jetzt über ihre Datengeräte schlau über die Wesen. Während Rusticusse noch relativ normal aussahen, ähnelten die muskelbepackten Custos eher extremen Bodybuildern und waren noch über das genetisch Machbare eines Humanoiden hinaus hypertrophiert. Brad Porter meinte: „Das sind ja die reinsten Menschenaffen! Denen möchte man nicht begegnen.‟ Mona Parrish anwortete: „Genau das wird aber geschehen. Es gibt noch etwa so viele Rusticusse wie Munuswesen auf Regina.‟ Porter fragte: „Und wie viele davon sind solche Muskelmonster?‟ Mrs. Parrish spitzte ihre hübschen Lippen. „Nun ja, diese Haremswächter sind verhältnismäßig selten. Aber sie kommen vor.‟ Doyal Sheridan schnaubte verächtlich. „Die mache ich platt! Soll einer kommen! Der kriegt hiermit was in seine Eier!‟ Er zog den Disziplinarstab und fuchtelte damit in der Luft herum. Mona Parrish presste ihre Lippen zusammen. Dieser Anwärter hatte zwar die mentalen Tests bestanden, aber sie fragte sich, wie er das bei seinem offenbar ungeeigneten Charakter geschafft hatte.

„Der Impulsstab ist nur als definitives Mittel gedacht. Zunächst werden Sie den FNS nutzen und ihre Fertigkeiten in Os-Frangi anwenden.‟ Sheridan murrte. Man sah seiner Miene an, dass er gar nicht daran dachte, beim Einsatz des Disziplinarstabs zu sparen. Im Gegenteil: Egal, ob Munus, Rusticus oder Custos - er würde sie alle braten und demütigen, diese pervertierten Genfreaks.

Die nächsten vier Wochen waren eine anstrengende Zeit für die angehenden Venatoren. Besonders das Os-Frangi-Training brachte die Männer an ihre physischen und mentalen Grenzen. Zusätzlich übten sie den Gebrauch ihres FNS ein und lernten die Geografie der Einsatzgebiete auswendig. Animus fragte einen der Ausbilder, ob Venatoren in definierten Gruppen arbeiteten. Der Ausbilder nickte. „Ja, es gibt zwar diverse Sondereinheiten. Aber gewöhnlich nutzen wir Sechsertrupps in gepanzerten Atmosphären-Shuttles, die eine Großraumzelle für Gefangene beinhalten.‟

Während der Instruktionswochen hatte Animus etwa 20 weitere Novizen kennengelernt. Er hoffte, zumindest nicht mit diesem unsympathischen Doyal Sheridan auf Jagd gehen zu müssen. Als dann endlich die erste Mission anstand, zerbröselte seine Hoffnung leider wie ein Asteroid, der mit einem Planeten kollidierte. Die Mannschaft setzte sich aus dem Quintett zusammen, mit dem er angefangen hatte. Außerdem war als Anführer des Trupps noch ein erfahrener Venator namens Rick Burns dabei.

Das Shuttle war überraschend groß. Das lag nicht an der kleinen Piloten- und Mannschaftskanzel oder dem Antriebsmodul im Heck des Schiffes, sondern am zentralen Segment mit der Gefängniszelle, die für mindestens zwölf Personen ausgelegt war. Die Operationsshuttles der Securitas Tracing Corp. waren die reinsten hochtechnologischen Burgen. Die gepanzerte Außenhülle schützte sogar vor EMP-Waffen oder Energiestrahlenangriffe. Der nukleare Antrieb mit dem bordeigenen Kernreaktor lieferte praktisch unbegrenzten Treibstoff. Die strukturelle Integrität des Schiffes erlaubte in Notfallsituationen eine Geschwindigkeit von vier Mach, dann allerdings ausschließlich unter Autopilotnavigation. Eine Radartarnung auf modernstem VA-Militär-Niveau war verfügbar. Der Ausbilder strotzte nur so vor Stolz, als er den Männern ihr Einsatzgerät vorstellte.

Rick Burns als Truppleiter fungierte zugleich als Commander und Pilot an Bord. Bei Außeneinsätzen würden die fünf Novizen auf sich allein gestellt sein. Entsprechend nervös waren die jungen Männer, als das Schiff zu ihrer ersten Mission startete. Burns informierte die Mannschaft über die Operation: „Unser Ziel liegt 5.230 km südwestlich unserer Basis. Es handelt sich um eine ehemalige Dilithiummine, in deren Stollenlabyrinth inzwischen eine unbekannte Anzahl von Rusticussen, Munuswesen und weiblichen Regimeanhängern untergetaucht ist. Unsere Aufgabe ist es, möglichst viele der Personen dingfest zu machen, um sie einem Tribunal zuzuführen.‟ Brad Porter fragte, ob die Zielpersonen bewaffnet sein würden. Commander Burns verneinte. „Die EMP-Angriffe der VA haben sämtliche Armierung der Reginakräfte vernichtet. Das wird ein Kinderspiel! Wir sammeln die Rebellen ein und jagen wieder nach Hause.‟

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