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Omega3000
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Rhein-Main-Gebiet




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  RE: Regina Datum:05.08.24 03:25 IP: gespeichert Moderator melden


Tolle Geschichte, nur leider fehlt da noch ein bischen was am ende
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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  RE: Regina Datum:14.01.25 18:11 IP: gespeichert Moderator melden


~ CII ~



Einige Kilometer entfernt in einem der beeindruckenden Sky-Habitate von Urbs Novum, eine der sieben Mega-Citys auf Atra Mundo, landete der Flighter von Pardus auf einem schwenkbaren Landeplatz der 94. Etage. Der bleigraue Himmel bildete wie meist eine düstere Kuppel, aus der hin und wieder toxischer Niederschlag herunterfiel.

Heute Abend hatte der Kartellboss zu einer bizarren und exklusiven Party eingeladen. Als Amüsement standen Frauen zur Verfügung, die aus den Slums eingesammelt worden waren. In erotischen Dessous kellnerten sie, lagen auf Tischen mit Canapé aus Delikatessen auf ihren Körpern, einige tanzten auf kleinen Bühnen an Stangen und waren mit Goldfarbe eingecremt, andere präsentierten ihre Leiber, um mit interessierten Partygästen in Separees zu verschwinden und jegliche auch noch so bizarre Wünsche zu erfüllen.

Es gab Flagellanten, die sich gern auspeitschen ließen; aber auch den aktiven Part übernahmen einige Männer gern und prügelten erbarmungslos auf die zarten Frauen ein. Andere liebten es, eine nackte Frau als „Hündin“ an der Halsleine spazieren zu führen. In ihrem Anus steckte meist ein Buttplug mit einem buschigen Schweif. Einer der Gäste war bekannt dafür, dass er diverse Flaschen anal in „seine“ Dame einführte. Eine strenge Knebelmaske mit Zungenfixierung verhinderte überlautes Kreischen.

Die Noxiusbruderschaft sorgte bei diesen berühmt-berüchtigten „Bitch-Partys“ von Pardus für Frischfleisch am laufenden Band. Es gab praktisch ein unbegrenztes Angebot an jungen Frauen, die sich ein wenig Entlohnung versprachen und ihren Stolz und ihre Würde und noch andere Dinge dafür hinunterschluckten. Hinter den lächelnden Gesichtern der geschminkten Akteurinnen waren panische Angst und Abneigung gut versteckt, die Tränen zurückgehalten, bis ein Shuttle viele Stunden später sie wieder in ihr Slum ausspuckte wie Müll.

Eine der Frauen trug immer noch ein enges Halsband aus Edelstahl, das aus zwei Hälften gefertigt war und mit einem industriellen Spezialkleber fixiert wurde. „Bitch“ stand eingraviert auf ihrem Schmuckstück, dass sie wohl bis auf unbestimmte Zeit würde tragen müssen. Niemand im Slum hatte die technischen Möglichkeiten, so etwas zu entfernen. Selbst in ihren armen Verhältnissen war sie damit eine gesellschaftlich Ausgestoßene, die vermutlich eine neue Bleibe suchen und irgendeinen Weg finden musste, sich Nahrung zu beschaffen. Ihrem Flehen den Männern gegenüber, die sie in dem Halsband aus dem Shuttle gezerrt hatten, war nur mit Gelächter geantwortet worden.

Pardus warf derweil ein Sektglas aus Kristall an eine Wand und stieß mit einem Fuß gegen eine fast nacktes Erotikmodel, das auf dem Boden lag und sich unter den zahlreichen eingenommenen Substanzen in einem Dämmerzustand befand. Der Kartellboss befahl ihr, zu ihm zu kriechen. Er spreizte seine Beine. Mittlerweile trug er nur noch einen seidigen Hausmantel. Sein erigierter Joystick ragte über seinen dicken Bällen in die Höhe. Die Frau nahm den Stab in den Mund und saugte und schmatzte. Ihre Augen mit den überlangen Wimpern waren halb geschlossen, halb verdreht. Ihre gepiercten Brüste wackelten im Takt ihrer Kopfbewegungen. Pardus grunzte. Einmal noch absahnen und dann ein paar Stunden schlafen...

Nach dem gemeinsamen Essen in der Kantine der Haftanstalt auf Wasteland, nahmen sich Violetta und Lieutenent Commander Michael F. Johnson aus einem Getränkeautomaten jeder eine Dose mit einem Energydrink mit Granatapfelaroma mit und spazierten durch einen Korridor zu einem großen Panoramafenster, der den Sternenhimmel zeigte. Die Pilotin hatte schon erfahren, dass der Mann ledig war und sein Schiff von einem Manöver im Orbit von Regina zurückgekehrt war. Es hatte Schäden an der Feuerleitkonsole und den Versorgungsleitungen zum primären Triebwerk gegeben, so dass die Korvette in einer Raumwerft parkte und für die Reparatur noch einige Tage benötigte. Derweil hatten ausgewählte Personen der Besatzung Heimurlaub erhalten, und Michael F. Johnson war zum Mond „Wasteland“ geflogen, um einen alten Bekannten zu besuchen, der in der Hochsicherheitshaftanstalt arbeitete. Und da der innere Bereich der Anlage für Besucher tabu war, hatte er eine Unterkunft im Logistikhangarmodul gleich neben dem Kontrollzentrum erhalten, wo die Pilotin auf ihren Abflug wartete.

Violetta wollte es sich nicht eingestehen, aber Michael war unglaublich anziehend. Er roch so gut, seine Stimme war maskulin, der ganze Mann war charismatisch und charmant. Sie fühlte, wie seine Nähe sie erregte. Mehrere gegenseitige Blicke waren tief und innig, forschend, suchend, Begehrlichkeiten weckend. Der Mann lächelte. „Ich werde mich dann mal zurückziehen in mein Quartier.“ Fast erschrocken antwortete Violetta: „Ja, ich auch...“ Beide blieben stehen und näherten ihre Gesichter einander an... Ein kurzer Augenblick, ein Wimpernschlag... die Zeit schien stehen zu bleiben wie in einer temporären Anomalie... dann packte Violetta den Aufschlag des Jacketts, und ihr Gegenüber umarmte die Frau und presste sie an sich.

Temperamentvolle Küsse folgten und ein hastiges Stolpern zum Aufzug. Am liebsten hätten sie sich bereits die Textilien von den Leibern gerissen, während sie in der Kabine waren, aber sie schafften es noch so gerade bis in die Unterkunft des LC Johnson. Dort flogen die Fetzen durch die Luft, und zwei sich erforschende Leiber fielen übereinander her.

Währenddessen versuchte Animus seine Partnerin zu erreichen, doch er landete nur auf der Sprachbox. Sollte er sich Sorgen machen? Der Pilot runzelte die Stirn, aber wahrscheinlich war sie eben mit Formalitäten wegen der Lieferung beschäftigt und würde sich nachher von sich aus melden. Er vermisste die süße Lady mit ihrem violetten Haar. Ob sie sich gerade mit einem grummeligen Grenzbeamten herumschlagen musste, dem irgendetwas an den Datenfiles nicht gefiel? Ach, was. Er versuchte sie noch mal zu kontaktieren. Ein Videocall mit Dringlichkeitsvermerk. Den musste sie annehmen.

Das Signal jagte über diverse Relaisstationen bis nach Wasteland und auf Violettas Datenpad. Trotzdem dauerte es einige Sekunden, bis sie ihre Cam aktivierte. Animus sah sie im Bett liegen. Die Haare waren verwuschelt. „Was ist denn mit dir passiert?“ Violetta lächelte. „Ach, ich habe ein bisschen Yoga gemacht. Und du? Wie geht es dir?“ Animus seufzte. „Du fehlst mir. Hey, wir müssen unbedingt nach dem Auftrag gemeinsam einen kleinen Urlaub einbauen. Vielleicht auf einem schönen Marinarium?“ Violetta stöhnte wohlig auf. „Oh, jaaaa, das wäre schön. Du, ich muss jetzt meinen kleinen Workout zu ende bringen. Ich muss nämlich gleich pünktlich starten. Die Rampe frei machen.“

Sie zuckte merkwürdig, was Animus sich nicht erklären konnte. „Alles gut bei dir?“ Violetta zog eine Grimasse. „Ja, voll! Bis bald, Baby.“ Damit beendete sie den Videocall hastig. Animus schüttelte ein wenig verwirrt den Kopf. - Violetta stöhnte laut auf und riss die Decke weg. Zwischen ihren Schenkeln züngelte Michael sie zu höchster Stimulation, die in einem kraftvollen Orgasmus kulminierte, der sie erzittern und erbeben ließ. Selbst ihre Augenlider flackerten. Und dann drang Mr. Johnson in ihre nasse Spalte mit seinem Torpedo ein und steigerte ihre Gefühle noch weiter.

Elf Minuten später kamen beide gleichzeitig zu einem weiteren Gipfel der Lust und Sonnen schienen zu explodieren. Das gesamte Universum war auf sie beide reduziert, intensiv wie ein Schwarzes Loch, das alle Materie auf kleinstes Volumen konzentrierte. Würde dieser Augenblick doch niemals zu Ende gehen...

Nur langsam ebbten die Endorphine ab. Zufrieden lag Violettas Kopf auf der rasierten und athletisch geformten Brust ihre Lovers. Mit dem Finger fuhr sie auf seinem definierten Bauch herum. „Ist hier nicht diese Misera inhaftiert? Diese Praefecta von Regina?“ Der LC Johnson nickte und fuhr Violetta durchs Haar. „Ja, so manche Berühmtheit vom Regina-Regime sitzt hier ein. Für Misera gelten sogar verschärfte Haftbedingungen. Sie trägt einen ID-Chip, der wie ein Neurohacker funktioniert. Und zusätzlich einen Disziplinarhalsreif. Außerdem hat die Geheimpolizei durch ein Gehirnimplantat bei ihr Informationen bekommen, die sie sonst niemals preisgegeben hätte.“ Violetta erhob sich auf die Ellenbogen und streckte sich zu Michaels Mund, küsste seine Lippen und lächelte ihn an. „War wunderschön mit dir. Das sollten wir wiederholen. Aber nun muss ich langsam zurück zum Transporter.“ Sie zog sich an und warf Michael seine Uniform aufs Bett. Schließlich verließ sie den Raum mit einem hüftschwingenden Gang, aber ohne einen Blick zurück.

Nur ein paar Klicks später war sie an Bord und bereitete den Start der Triebwerke vor. „Tower 1, New Prospect 3-06 bittet um Starterlaubnis.“ Eine synthetische Stimme antwortete umgehend. „New Prospect 3-06, Starterlaubnis erteilt.“ Violetta tippte ein paar Daten in die Pilotenkonsole und kippte drei Schalter um. Danach griff sie nach Steuerrad und Command-Stick und aktivierte die Schubdüsen, wählte den Kurs und kontrollierte diverse Anzeigen. Die Landestützen mit Polylegierung fuhren in den anthrazitfarbenen Rumpf. Sieben Sekunden später hob der nun leere Transporter senkrecht ab in den schwarzen Himmel des Mondes.

Zugleich wurden bereits Teile der Lieferung Algengranulat mit anderen Nährstoffen gemischt und mit Wasser sequenziert, um als Brei den Häftlingen vorgesetzt zu werden. Endlich gab es wieder Normquantum, denn aufgrund eines Engpasses hatte die Anstaltsleitung für die Insassen seit einer Woche halbe Rationen angewiesen. Das hatte Einspargründe, denn das Budget der Anlage war von der Regierung auf Beta Patria gekürzt worden. Und bevor die Angestellten weniger Lohn bekamen, wollte man zunächst andere Optionen überprüfen. Da die Gefangenen keine Arbeit zu leisten hatten, berechnete die KI eine reduzierte Kalorienaufnahme und kam zum Fazit, dass dadurch keine gravierenden Gesundheitsschäden entstehen würden. Ob die halben Rationen nun als neue Norm definiert wurden, hatte die Leitung noch nicht entschieden. Heute durften sich die Insassen auf die größere Menge freuen. Doch wenn es bei dem kleineren Budget bleiben würde, mussten die Gefangenen demnächst wieder Abstriche machen.

Violettas Ziel war zunächst Colonia Agricultura, wo sie den Transporter abliefern musste; anschließend machte sie sich mit einem Speed-Shuttle auf den Heimweg nach Beta Patria, wo hoffentlich bald auch ihr Animus eintreffen würde. Vielleicht musste die Prospectus VIII zunächst in eine Raumwerft. Dann würde sich seine Ankunft verzögern. Wenn sie Glück hatte, war er sogar schon vor ihr in der Zentrale von Prospect Enterprises. Sie fuhr den Pilotensessel in eine Liegeposition und aktivierte das automatische Navigationsprogramm. Die nächsten Stunden konnte sie ein wenig schlummern. Sie träumte von romantischen Stunden mit Animus, doch plötzlich hatte Animus das Gesicht von Michael. Zuckend schreckte sie auf und spürte, wie ihr Herz raste. Es war ihr erster One-Night-Stand gewesen, seit sie mit Animus zusammen war. Und sie wünschte, sie hätte es nicht gemacht. Ihr schlechtes Gewissen quälte sie. Niemals wieder wollte sie untreu sein. Könnte sie doch eine Chrononautin sein, die einfach in der Zeit um 24 Stunden zurückreist. Dann wäre sie mit diesem Militär nicht auf sein Zimmer gegangen... Oder doch?

Auf Regina wurde es für die eingeschlossenen Regimemitglieder noch prekärer. Die Truppen der VA zogen den Kreis um den Palast immer enger. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Aranea Regina II. kapitulieren müsste. Nahrung war zwar genug vorhanden, aber die anfänglich 1.200 Cyborgs konnten kaum noch die vielen Angriffe auf den Gebäudekomplex abwehren. Mehr und mehr militärische Roboter fielen aus. Die ehemalige Tyrannin des Planeten saß mit ihren wichtigsten Beraterinnen zusammen, die sich aus Veteranas und Praetorias zusammensetzten. So konferierten 16 Personen an dem langen Tisch im Meeting-Room des Palastes. Mehrere parallele Lichtschienen an den Wänden gaben ein diffuses Licht ab. Über dem Tisch erstrahlten Neonlampen die ovale Tischplatte.

Vor jeder Person lag ein Datenpad. In der Mitte des Tisches schwebte ein dreidimensionales Hologramm der Anlage und zeigte auch die Belagerungsfront des Feindes. Doch auch in dieser Konferenz kam man zu keiner Lösung. Militärisch war die VA nicht zu besiegen. Entweder würden die 500 verbliebenen Ductrix, Centuria, Veterana, Praetoria, Praefecta, Indagatrix und Audiutrix verbarrikadiert ihr Leben in diesem selbst gewählten Gefängnis fristen, oder aber man entschied sich für einen diplomatischen Deal. Doch was würde sie erwarten? Lebenslange Haft? Gehirnwäsche? Aranea hatte nichts zu verlieren. Sie würde nicht kapitulieren!

Doch sie spürte, dass einige ihrer Gefolgschaft kurz vor einer Fahnenflucht standen. Es war ein Ränkespiel, das nicht leicht zu durchschauen war. Niemand ließ sich in die Karten schauen. Niemand wollte von einer loyalen Rivalin als Deserteurin gebrandmarkt und bestraft werden. Aranea rümpfte die Nase, als sie erfuhr, dass mittlerweile nur noch 895 Cyborgs einsetzbar waren. Außerdem litten die Frauen mehr und mehr an Kopfschmerzen und Schwindel - die Wirkungen von Neurotoxinen, die Drohnen über dem Palast versprühten und von keiner Filteranlage in den Lüftungsschächten hundertprozentig abgewehrt werden konnte. Aranea verfluchte die Verbündeten des Alpha Dominions, die sie allein gelassen hatten.

Dabei waren ihre Pläne so großartig gewesen: Sie wollte die Vereinigte Allianz annektieren, die dortige Politik und Kultur um 180 Grad umkrempeln und zu einem Femdomreich perfektionieren. Doch jetzt stand sie vor dem Niedergang. 500 Treue waren ihr geblieben; Millionen, darunter auch Rusticusse und Munuswesen, waren übergelaufen und lebten im Exil auf Beta Patria, Pax Novo oder anderen Planeten der VA in diversen Sol-Systemen. Das gegenseitige Misstrauen, Heuchelei und Speichelleckerei waren am Konferenztisch überdeutlich zu bemerken. Nach dem Meeting zog sich die Ex-Herrscherin in ihre privaten Räume zurück, um zu entspannen. Wenn schon die Realität unerträglich war, so wollte sie wenigstens in eine virtuelle Welt flüchten, in der noch alles in Ordnung war. Sie setzte eine VR-Haube auf und startete die Software.

Auf dem Agrarplaneten Colonia Agricultura gingen die Vorbereitungen der Keuschhaltung von Coria Bestia-Arbeitern weiter. Die Nanosysteme waren in den Lebewesen installiert; nun fehlten noch die Castitasschellen. Die erste Charge der Produktion war schon einsatzbereit. Auf Anweisung von Mr. Khan war ein Exemplar für die Maße eines terrestrischen Humanoiden konzipiert. Der Plantagenleiter wollte diese Schelle für sich selbst ausprobieren und die Wirkung von Keuschhaltung erforschen. Er war einfach neugierig, ob er eine längere Zeit abstinent sein könnte. Und irgendwie geilte ihn die Vorstellung auf. Selbstverständlich wusste niemand von seinem Plan. Offiziell war das Sondermodell nur als Ausstellungsstück für sein Büro gedacht. Er fragte sich, ober er durch die Schelle ebenfalls seine Leistung steigern konnte. Er konnte es kaum erwarten, die CS um sein bestes Stück zu schließen, das schon in Vorfreude in seiner weißen Hose pochte.

Als die Angestellte, eine blonde junge Frau mit langem Zopf, ihm ein Päckchen brachte, unterdrückte er ein erregtes Stöhnen. „Mr. Khan, es sind noch nicht genug CS-Modelle für sämtliche Arbeiter eingetroffen, aber in der laufenden Woche sollten die restlichen 36 Prozent geliefert werden.“ Mr. Khan lächelte und nahm das Päckchen mit zitternder Hand vor Aufregung entgegen. „Sehr gut, Isabelle. Sagen Sie dem Werkschutz Bescheid, dass die Bestien mit den Castitasschellen bestückt werden sollen. Noch heute.“ Die Frau nickte beflissen. Aber sie stand noch da, als warte sie darauf, dass ihr Boss das Päckchen auspackte. Mr. Khan konnte es ihr nicht verübeln, denn natürlich war sie neugierig. Sie hatte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie eine Castitasschelle in ihrem Leben in Natura gesehen.

Er tippte einen seitlichen Sensor an seinem Tisch und öffnete damit ein Fach, holte eine kleine Laserklinge hervor und aktivierte sie, schnitt entlang der Kanten das Päckchen auf und zog den Inhalt hervor: ein schwarzes Etui aus Duroplast mit einem Klickverschluss. Mr. Khan öffnete es und hielt fast andächtig die CS in der Hand. Das Exemplar glich den Serienmodellen bis auf seine kleineren Ausmaße. Isabelle kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Und das müssen die Corium Bestia zukünftig tragen?“ Der Plantagenleiter nickte. „Ja, so soll ihre Energie komplett zur Arbeitsleistung gebündelt werden.“ Er räusperte sich. „Aber es geht in erster Linie darum, dass diese Bestien keine Gefahr mehr darstellen für andere Arbeiter. Es gab so viele sexuelle Übergriffe...“ Isabelle hob ihre fein gezupften Augenbrauen. „Echt? Habe ich gar nichts von mitgekriegt.“ Schaudernd stellte sie sich vor, wie ein Monstrum dieser Lebensform über sie herfiel: zwei Meter groß, 150 kg schwer, stark behaarte ledrige Haut... Sie verzog ihr Gesicht. Diese Gefahr war nun gebannt. Zwar konnten sie noch gewalttätig werden, aber das waren eher Kämpfe untereinander. Außerdem waren sie eh gebändigt durch die Impfung, die sie relativ willenlos machte.

Sie war in Gedanken, als sie plötzlich die Stimme des Chefs vernahm. „Sie können jetzt gehen. Danke. Ach, und nehmen Sie diesen Verpackungsmüll mit.“ Isabelle griff danach und eilte hinaus. Mr. Khan verriegelte vom Schreibtisch aus die Tür zu seinem Büro. Er starrte auf den modernen Genitalpanzer und streifte sich die Hosen hinunter. Die Bedienung war intuitiv und schon nach wenigen Augenblicken klackte der Verschluss zu. Khan stöhnte auf und zog und drehte ein wenig an der CS. Sie saß perfekt. Bequem sogar. Aber trotzdem spürte er einen Anflug von Panik. Von Klaustrophobie. Er schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch.

Als er sich etwas beruhigt hatte, betrachtete er die CS vor einer Spiegelwand. Ein kleines Display leuchtete rot. Dort stand „Locked“. Okay, aber wie entriegelte man eigentlich dieses Ding? Er suchte nach Tasten, drückte auf dem Dispay herum, suchte das ganze Modell ab, fand aber keine Vorrichtung. Langsam kam die Panik zurück.

Isabelle lief zu ihrer Workstation und wollte gerade die Verpackung in einen Recycler werfen, da fiel aus dem Plastik ein winziger Daten-Chip heraus. Sie nahm ihn, steckte ihn in einen Adapter und verband ihn mit ihrer Rechnerkonsole. Er war vom Hersteller und enthielt den Entriegelungscode. Da er aus 256 Zeichen bestand, musste er nicht eingegeben werden. Stattdessen hielt man den Chip einfach zur Öffnung an das Display der Schelle. Sie zog den Chip ab und steckte ihn nach kurzer Überlegung in die Tasche ihres Oberteils. Sie würde ihn gleich nach der Mittagspause ihrem Chef bringen.

Doch so lange musste sie nicht warten, denn kurz darauf erschien das Gesicht von Khan mit einem Pinglaut auf ihrem Monitor. „Isabelle, war da ein Key dabei? Ich brauche den ganz dringend.“ Die Angestellte kam eine unglaubliche Ahnung: Hatte Khan sich den CS etwa selbst angelegt? Aber dann... In ihr rasten verschiedene Gedanken. Während in ihren Ohren vor Aufregung das Blut rauschte, hörte sie sich sprechen. „Nein, ich habe alles durchsucht. Da war nichts dabei.“ Khans Bild war eingefroren. Oder bewegte er sich nicht mehr? Dann deaktivierte er die Verbindung wortlos. Er kontaktierte die Herstellerfirma. Zu seiner Bestürzung hörte er, dass die Codes alle individuell waren und keine Kopien vorlagen. Khan biss sich auf die Zähne. In seiner Castitasschelle rumorte es. Er fühlte, wie sich eine Erektion gegen das unnachgiebige Material bäumte.

Doch die Kräfteverhältnisse waren klar verteilt. Nichts und niemand würde das Spezialsicherheitsgewebe zerstören können. Jovial und grinsend beruhigte der Firmenchef des Herstellers: „Aber keine Sorge. Wen interessiert das Sexleben von diesen Barbaren? Hahaha. Wenn mal ein Code abhanden kommt, hat das Biest eben Pech gehabt. Aber zu Ihrer weiteren Beruhigung: Die CS öffnet sich automatisch auch ohne Code zwölf Monate nach Verschluss.“ Khan war sprachlos. Er spürte die Hitze, die ihn ihm aufstieg und in seinen Lenden geradezu loderte wie ein Sonnensturm. Zwölf Monate? Er schlug auf den Monitor ein und demolierte weitere Einrichtungsgegenstände in seinem Büro. Das war die ultimative Katastrophe! Was sollte jetzt werden?

Als er mittags in der Kantine aß, lachten zwei Labormitarbeiter darüber, dass die Leiharbeiter jetzt keusch gehalten wurden und machten sich über Samenstau und dicke Eier lustig. Khan ballte seine Fäuste. Er musste nach außen ruhig bleiben, aber innerlich wütete ein Tornado. Am liebsten hätte er die Köpfe der beiden Idioten zusammengeschlagen wie zwei reifen Melonen. Zwei Tische weiter saß Isabelle mit anderen Angestellten und lugte unauffällig zu ihrem Chef. Ein feines Lächeln erblühte in ihrem hübschen Gesicht.

Goran saß in seiner Unterkunft und überlegte, was da auf der Plantage vor sich ging. Truncus war nicht wiederzuerkennen, und auch die anderen Corium Bestia benahmen sich so merkwürdig. Er hatte von Gerüchten gehört, dass die Leiharbeiter mit einer Arznei schläfrig gemacht wurden. Aber wozu sollte das dienen? Kontakt zu denen war streng verboten, also musst Goran aufpassen, mit wem er sprach. Weitere Sanktionierungen wollte er auf jeden Fall vermeiden. Halber Lohn und Extraschicht waren schon schlimm genug. Wenn sein Vertrag ausgelaufen war, würde er so schnell wie möglich zurück nach Beta Patria reisen und sich dort einen Job suchen. Traurig darüber, dass er seinen Freund Truncus offenbar verloren hatte, stieg er in seine Arbeitskleidung und machte sich bereit für seine Extraschicht.

Ihm fiel auf, wie fleißig die Corium Bestia waren. Trotz ihrer scheinbaren Schläfrigkeit arbeiteten sie effizient und konzentriert. Seinen Kameraden fand er nirgends auf dem Feld, für das er eingeteilt war. Er sprach mit anderen terrestrischen Humanoiden darüber, aber alle Kollegen wiegelten ab und wollten zu dem Thema nichts sagen. Schließlich gab Goran auf und ließ sich in einen anderen Bereich der Maxi-Plantage versetzen, wo er einen gewaltigen Penetrator bediente. Das riesige Gefährt mit einem mächtigen Bohrer drehte sich durch den Fels des Planeten und schaffte so Stollen für einen neuen Minenzugang, da hier Sensoren einen ungewöhnlich hoch konzentrierten Deuteriumgehalt in einem unterirdischen Wasserreservoir gefunden hatten.

Der Konzern Prospect Enterprises hatte sich dafür bereits die Konzession für den Abbau gesichert. Mit ohrenbetäubendem Kreischen grub und wühlte sich der vierflügelige Jumbo-Diamantbohrer durch Granit und anderes Gestein. Goran trug Gehörschutz mit einer Schalldämmung von 45 Dezibel. 6.500 Kilowatt Leistung suchte sich einen Weg durch den Fels. Zwei Stunden später tauchte ein langes Transportervehikel auf. Das Kettenfahrzeug näherte sich dem neuen Zugang in den Gesteinshügel. Der Fahrer stieg aus und wies Goran an, den Bohrer zurückzufahren. Aus dem Laderaum des Vehikels stiegen zwölf Corium Bestia aus, die auf seinen Befehl hin in den neuen Stollen marschierten. Sie waren durch spezielle Exo-Skelett-Anzüge noch voluminöser als auch so schon. Hydraulisch unterstützt trugen die Arbeiter allerlei Gerätschaften, die Goran nicht erkennen konnte. Nur einige Presslufthammer konnte er identifizieren. Die Felsbrocken, die der Bohrer abgesprengt hatte, sollten offenbar nun zerkleinert und abtransportiert werden.

Auffällig oft fasten sich einige Subjekte in ihren Schritt. Vermutlich trugen sie bereits die Castitasschellen und mussten sich erst noch daran gewöhnen. Goran zweifelte daran, dass das alles konform zu geltendem Recht der VA war. Diese Maßnahme musste im kranken Hirn dieses Khan entstanden sein. Nur so ein Sadist konnte auf die Idee kommen, Leiharbeiter in Castitasschellen zu stecken und manipulierende Nanoprogramme anzuwenden. Goran wusste es nicht mit Gewissheit, aber die Gerüchte brachen sich in der gesamten Maxi-Plantage Bahn. Er zog einen dicken Schlauch aus einer Tanksäule zum Bohrvehikel und füllte Kraftstoff nach. Der Mann aus dem Lastenvehikel winkte ihn zu sich. „Ich soll dich mitnehmen zur Basis. Die Arbeiter verlegen hier erst mal Schienen für die Lore. Heute kannst du nicht tiefer bohren.“ Goran stieg in den langen Kettenwagen ein, der einem militärischen Panzerfahrzeug ähnelte, auf dem Raketenstufen transportiert wurden.

Zwei Kilometer später stiegen die Männer in einen Rover mit profilreichen Gummireifen um. Die holprige Straße führte direkt zum Hauptgebäudekomplex, wo auch die Unterkünfte der Angestellten waren. Doch bevor Goran Feierabend machen durfte, musste er noch einige Sprühdrohnen für die Felder B 6 bis B 9 befüllen und programmieren. Zu seiner Sicherheit war ein spezieller Overall mit Atemfiltermaske vorgeschrieben, da die Pestizide hochpotent waren. Dann schickte er die Drohnen auf ihren Weg, um ihre Ladung über den Pflanzungen zu verteilen.

Eine der Drohnen sah Mr. Khan von einem Panoramafenster seines Büros aus als kleinen blinkenden Punkt am abendlichen Himmel. Dann wurde er abgelenkt von einem 3,80 Meter hohen imposanten Roboter, der unter seinem Fenster entlang stapfte. Das massive Konstrukt war ein überdimensionales Exoskelett, in dem der Führer hoch über dem Boden thronte und mit verkabelten Handschuhen Gestenbefehle gab. Zwei „Supernova 5000“-Scheinwerfer gaben je 5.000 Lumen Licht. Der Robot-Führer trug ein Headset und eine Datenbrille für weitere Optionen, marschierte mit dem schweren Gerät weiter am Gebäude entlang und verschwand dann aus Khans Blickfeld. Der Plantagenleiter griff sich an den Schritt. Diese verdammte Castitasschelle! Was hatte ihn nur geritten, dass er das Teil verriegelt hatte? Der Code musste irgendwo sein. Wer hatte Zugriff auf das Paket gehabt? Wichtige Unterlagen waren in einer Box versiegelt, die nur Isabelle öffnen konnte. Wenn diese Bitch ihn verarschte... Khan zitterte vor Wut. Er hackte auf seine Konsole ein. „Com! Isabelle sofort in mein Büro!“ Eine synthetische Frauenstimme antwortete. „Isabelle wurde informiert.“
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  RE: Regina Datum:28.01.25 19:44 IP: gespeichert Moderator melden


~ CIII ~



Pardus widmete sich am nächsten Tag seinen Geschäftsfeldern, die zumindest halb legal waren auf Atra Mundo. Die Noxiusbruderschaft kontrollierte die Entertainment-Companys. In den Studios in den Sky-Habitaten auf Urbs Novum und Atra City produzierten sie die vielen Unterhaltungsshows, mit der enorme Gewinne generiert wurden. Die neuesten Geschäftszahlen bestätigten die positive Entwicklung.

Pardus schaltete durch Gestensteuerung eine Streamingshow an, die in Realtime aus Atra City übertragen wurde: „Stuffing the Idiots“. Dabei saßen die Kandidaten in albernen und bauchfreien Spandexkostümen jeweils unter einem Rohr, das als Ausfluss für ein überdimensionales Reagenzglas diente. Die Aufgabe der „Idiots“ war nun, so viel von dem Brei zu schlucken, mit dem die Glaszylinder gefüllt waren, wie möglich. Wessen Behälter am Ende am meisten geleert war, gewann den Wettbewerb.

Die Zuschauer feuerten lautstark ihren Favoriten an und hatten zuvor kostenpflichtige Wetten auf den Sieger abgeben können. Gewöhnlich rekrutierte die Produktionsfirma ihre Kandidaten in der Raumstation Spes 4, die im Orbit von Atra Mundo Strafgefangene beherbergte. Dem Gewinner wurde Strafnachlass in Aussicht gestellt. Wer jedoch auf dem letzten Platz landete, erhielt verschärfte Haftbedingungen.

Seit einer halben Stunde saugten die Männer den Brei in sich hinein, und die geschwollenen Bäuche zeugten von ihrem Ehrgeiz. - In einer anderen Show kämpften Personen um Schuldenerlass bei demütigenden Spielen. Zusätzlich zu den Live-Übertragungen wurden mehrere Shows aufgezeichnet. So zum Beispiel „Hot Wire - Bad Desire“. Dabei bewegten sich Frauen nackt auf Schuhen mit extrem hohen Absätzen vorwärts, während zwischen ihren Beinen ein elektrischer Draht gespannt war, dessen Höhe mit der Zeit zunahm, je länger sie unterwegs waren. Besonders bei den machohaften Noxiusbrüdern war die Show beliebt. Quiekende Schreie, Kreischen und Wimmern bildeten die Geräuschkulisse, während sich die Kandidatinnen wackelig vorwärts kämpften. So schnell wie möglich staksten sie auf den stelzenartigen Schuhen vorwärts, damit der Draht nicht bis in ihre Vaginalippen schnitt. Doch wer umknickte, erlebte genau das.

Für die Teilnehmerinnen ging es um ihr Schicksal, für die vielen Zuschauer war es nur ein Zeitvertreib. So auch für Fynn, ein HSU-Uniformierter, der in einem Sky-Habitat, dem AC-6, in Atra-City angestellt war. Er hatte seine Beine auf dem Konsolentisch ausgestreckt, während er sich weit zurückgelehnt in einem Sesselstuhl räkelte und gelangweilt von dem Monitor mit der Show zu den sieben weiteren Screens schaute, wo diverse Cams des Habitats die Umgebung kontrollierten. Zwar prüfte auch eine künstliche Intelligenz das Geschehen, aber Fynn war in seiner Schicht der Verantwortliche für diese Sektion des Wohnhabitats.

Gewalt, Raub und Diebstahl, wie er in den Slums zur Tagesordnung gehörte, kamen in den Luxusblöcken nicht vor. Aber die HSU hatte immer ein Auge auf die mehreren hundert Leiharbeiter, den Muddies, die die Erlaubnis hatten, in dem Habitat zu arbeiten. Und hin und wieder gab es auch verzweifelte Eindringlinge, die die Sicherheitszäune überwinden wollten. Die HSU hatte weite Befugnisse innerhalb der Sky-Habitate und dem dazugehörigen Grundstück. Die Security war quasi Ankläger und Vollstrecker in einer Person.

In den Slums sah es anders aus. Da galt zunächst mal das Recht des Stärkeren. Die Noxiusbruderschaft mischte sich da selten ein. Lediglich die Profite des Kartells waren wichtig. Streitigkeiten unter den Syndikatsmitgliedern regelten sie untereinander. Eine offizielle Judikative gab es auf Atra Mundo nur pro forma. Haftanstalten waren auch eher die Ausnahme. Die Personen, die das Kartell verschwinden lassen wollte, kamen auf die ehemalige Industrieanlage Spes 4 im Orbit, die zu einer Gefängnishölle umfunktioniert worden war. Ursprünglich machte die Noxiusvereinigung kurzen Prozess mit Verrätern oder Konkurrenten, wie es üblich war zwischen Kriminellen, aber seitdem sich herumgesprochen hatte, dass der Verbleib auf Spes 4 grausamer war als jeder Tod, schickte die Organisation ihre Feinde auf die Raumstation, die auch bekannt war als „Infernum non reditus“, also „Hölle ohne Wiederkehr“.

Fynn hatte so manche Erzählung über die Station gehört. Natürlich waren auch viele Gerüchte dabei, deren Wahrheitsgehalt fraglich waren, aber ein Wunschkonzert gab es da oben garantiert nicht. Gerade schrie eine Kandidatin von „Hot Wire - Bad Desire“ schrill auf, weil sie umgeknickt war und unter Stromschlägen versuchte wieder in den Stand zu kommen. Fynn grinste. Er sah die dicken Silikonbrüste schwingen und wackeln. Unter den Stromstößen zappelte sie umher, um endlich keinen Kontakt mehr mit dem Draht zu haben. Die Zuschauer applaudierten frenetisch und lachten spöttisch.

Nach zwei Metern geschah der Frau der gleiche Unfall erneut, und Fynn schlug sich vor Lachen auf die Schenkel. Völlig verzweifelt und panisch hantierte die Kandidatin herum und kämpfte sich zitternd auf die Beine, schaute entsetzt auf den Draht, der nur ein oder zwei Zentimeter von ihrer zitternden Scham entfernt war und aggressiv knisterte. Fynn zog an seine Vaporizer mit Melonenaroma und kicherte. „Die Schlampe ist sooo blöd. Die fällt gleich noch mal um.“ Und kaum hatte er es gesagt, passierte es. Voller Panik sprang die Frau auf, lief ohne Rücksicht auf Verluste zur Ziellinie und wurde elektrisch gegrillt, während der Draht durch ihre Vagina wischte. Schluchzend brach sie zusammen. Der Moderator machte sich über sie lustig und gab ihr ironische Ratschläge, was sie hätte besser machen können, um ihre Muschi ein wenig zu schonen.

Fynn schaltete den Screen aus. Wäre seine reale Welt doch auch so spannend, aber da tat sich nichts auf den Cams. Dabei hätte er gern gesehen, wie ein lumpiger Slumbewohner versuchte, den Zaun zu überwinden. Die modernen Vergrämungstechniken waren sehr kreativ: Neben Elektrizität standen akustische Hochfrequenztöne zur Verfügung, Abschreckungs-Gas, ein Nanoklebfasernetz, Gummigeschosse und Lichtblitze. Alle Anwendungen wurden als nichtletal beworben. Über Nebenwirkungen machte sich allerdings niemand Gedanken. Und als hätte das Schicksal Fynns Gedanken gelesen, erschien ein Schatten auf einem Screen, wenige Meter vom Außenzaun in Sektor 3, der sich heranschlich und etwas in der Hand hielt. Eine kleine rote Alarmleuchte blinkte in der unteren linken Ecke des Monitors.

Der HSU-Mann nahm die Beine vom Tisch und beugte sich zum Bildschirm vor. Er aktivierte das Multitouchpad auf seiner Konsole und zoomte stark heran. Er hatte richtig gesehen: Da stand ein Typ. Warum hatte die KI nicht reagiert? Fynn ließ ein Prüfprogramm laufen. Als Ergebnis spuckte es aus: „1 Objekt gesichtet. Keine Gefährdung. Eingriff nicht erfoderlich.“ Fynn schnaubte. Von wegen! Es war verboten, sich dem Zaun zu nähern. Oft genug hatten Slumbewohner um Essen gebettelt, und es gab immer irgendwelche Gutmenschen, die tatsächlich Nahrungsmittel über den Zaun warfen. Fynn schimpfte vor sich hin. So was sollte verhindert werden. Er aktivierte eine Cam, die näher bei dem Kerl positioniert war. Jetzt konnte er ihn genau erkennen. Der hagere Mann trug ein Pappschild mit der Aufschrift „Hunger“.

Der Uniformierte öffnete die Klappe einer Aktivierungstaste. Er wählte die Abwehroption und stellte den Sektor ein. Dann drückte er die Taste. Aus einer der Säulen, zwischen denen die Zaunelemente angebracht waren, schoss explosionsartig das Nanoklebfasernetz heraus. Das hatte Fynn noch nie im praktischen Einsatz gesehen und war gespannt, wie es wirkte. Durch die Aufprallwucht schleuderte dem Mann das Schild aus der Hand, und er fiel zu Boden. Die Spezialmaterie klebte sich an seinem Körper fest. Arme und Beine konnte er kaum noch bewegen. Der Stoff wirkte wie eine sehr zähe Masse. Der Getroffene versuchte aufzustehen, was ihm aber nicht gelang. Er konnte sich in etwa so gut bewegen, als wäre er gefesselt und in einen Sack gepackt worden. Außerdem konnte er seine Augen nicht mehr öffnen, weil die Lider festklebten. Die Lippen waren etwa zur Hälfte verklebt sowie ein Nasenloch. Die Finger der Hände klebten ebenfalls zusammen.

Er zappelte auf dem Boden herum, kam fast in kniende Position hoch, kippte dann aber wieder seitlich um. Fynn lachte über die arme Gestalt, die nun auch am Betonboden teilweise festklebte und nur unter schwersten Mühen sich von der Oberfläche lösen konnte; jedoch nur mit dem Ergebnis, dass die Fasern sich wieder mit dem Boden verbanden. Der HSU-Angestellte überlegte, ob er die Gestalt einfach dort liegen lassen oder ob er ihn festnehmen sollte. Er sog an seinem Vaporizer. Draußen hatte ein Nieselregen eingesetzt. In dieses Dreckswetter wollte er nicht so gern hinaus. Sollte die Patrouille das Stück Müll am nächsten Morgen doch finden und sich drum kümmern. Es würde so aussehen, als hätte die KI autonom das Nanonetz abgeschossen, weil ein unautorisiertes Objekt sich dem Zaun genähert hatte. - Fynn legte die Füße zurück auf den Tisch, nahm eine VR-Brille mit Kopfhörern und schaltete sich in ein Multiplayer-Adventure-Game ein. Bald vergaß er die Zeit. Aber heute Nacht würde eh nichts mehr passieren.

Violetta landete den Transporter von Prospect Enterprises in einem Frachthafen auf Colonia Agricultura, wo er erneut beladen werden sollte. Die Pilotin allerdings war für den nächsten Einsatz nicht mehr vorgesehen, sondern sie kehrte von CA zurück nach Beta Patria in die Konzernzentrale um ihren Animus wiederzusehen. Sie übergab das Schiff der Hafenaufsicht und erledigte die Formalitäten mit ihrem Datenpad. Am Terminal transferierte sie mit ihrem Handgelenkscom ihren Lohn für den Flug auf ihr Konto. Sie hatte bald genug zusammen, um mit Animus einen schönen Urlaub zu verbringen.

Nach Ortszeit blieben ihr noch zwei Stunden, bevor der Transit nach Beta Patria startete, also gönnte sie sich im Restaurant des Komplexes ein delikates Essen, das sie sich auf Beta Patria nicht geleistet hätte, aber auf CA waren Lebensmittel deutlich günstiger zu haben. An einem Nebentisch saßen Angestellte der Maxi-Plantage, die sie bereits einmal angesteuert hatte. Die Männer redeten über Castitasschellen und Optimierung der Leistungsfähigkeiten der Corium Bestia. Violetta zog die Stirn kraus. Waren das irgendwelche fiktiven Fantastereien der Männer, oder wurden auf der Plantage tatsächlich Leiharbeiter in Keuschheitsgürtel gesteckt? Das hätte gegen gleich mehrere Gesetze der VA verstoßen. Aber dann gingen die Männer, die fertig gegessen hatten, zur Theke und bestellten Drinks, wo Violetta von ihren Gesprächen nichts mehr mitbekam.

Sie öffnete einen Newsfeed an ihrem Handgelenkscom und las die neuesten Nachrichten in einem Hologramm, dass nun über ihrem Unterarm schwebte. Ein besonders intensiver Plasmaregen hatte in einem benachbarten Sol-System für Aufsehen gesorgt, war aber für die Zivilisation ohne Folgen geblieben. Die Videodatei war beeindruckend, und Violetta vertiefte sich in weitere Nachrichten des Kanals.

Einige Kilometer entfernt befand sich die Einfahrt zu einer der Maxi-Plantagen des Planeten, die dem Prospect Enterprice-Konzern gehörten. Leiter Mr. Khan lief unruhig wie ein wildes Tier im Käfig umher und grübelte darüber nach, wie er die Castitasschelle wieder loswurde. Ein Gespräch mit seiner Mitarbeiterin Isabelle hatte zu nichts geführt. Sie konnte glaubhaft versichern, keinen Entriegelungs-Code unterschlagen zu haben. Er hatte ihr nicht verraten, dass er den Genitalpanzer selbst trug. Isabelle, die es längst wusste, hatte Mühe gehabt, bei dem Verhör die Unschuldige zu spielen. Draußen grinste sie jedoch breit bis zu den Ohren. Khan war als Macho verschrien. Nicht wenige der weiblichen Angestellten hatten unter ihm zu leiden. Niemand wagte es, gegen seine teils aufdringliche und anzügliche Art vorzugehen. Der Chef nahm sich, was er wollte. Keine Mitarbeiterin war vor seinem übergriffigen und belästigenden Verhalten sicher. Das würde sich in den nächsten Monaten ändern, schmunzelte Isabelle.

Sie hatte sich informiert: Ohne Key-Code würde die Castitasschelle zwölf Monate lang verriegelt bleiben und sich dann automatisch öffnen. - Als sie am Abend nach der Büroarbeit in ihrem Apartment auf einem Liegesessel bei Vanille-Aroma entspannte, spürte sie den intensiven Drang danach, ihre Venus zu streicheln und zu masturbieren. Sie stellte sich ihren Chef in der Keuschheitsvorrichtung vor und kam schließlich zu einem gewaltigen Orgasmus, der ihren gesamten Leib beben ließ.

Auf Beta Patria war die Regierung primär damit beschäftigt, die Unruhen auf dem Planeten unter Kontrolle zu bringen. Kriegsbefürworter und -gegner führten unerbittliche Auseinandersetzungen. Es blieb dabei nicht nur bei Debatten und Demonstrationen, sondern auch gewalttätige Aktionen waren überall präsent. Seit die Anomalie verschwunden war, war auch vom Alpha Dominion nichts mehr zu sehen. Astrophysiker hatten die Theorie aufgestellt, dass die Armada des AD beim Versuch, die Anomalie zu perforieren, in ein Paralleluniversum geraten war. Der Hohe Rat auf Beta Patria blieb dabei, den Planeten Regina zu befrieden, aber nicht weiter in den Sektor des AD vorzurücken. - Ein Randthema, nämlich der abtrünnige Planet Atra Mundo, blieb fast ungehört. Einige Aktivisten forderten seit Jahren dezidiert neben den wirtschaftlichen Sanktionen auch eine Befreiung der Bevölkerung durch militärische Mittel, um den kriminellen Banden das Handwerk zu legen und die Bewohner des Planeten aus ihrer Unterdrückung zu befreien.

Als Violetta die Zentrale des PE-Konzerns betrat, lief sie sofort ins firmeneigene Gym, wo Gravis mit Animus trainierten. Der Pilot war erst wenige Stunden zuvor angekommen und hatte seinen Freund im Fitnessstudio aufgesucht. Gravis war immer wieder eine beeindruckende Erscheinung und sogar im Vergleich mit einem Corium Bestia muskulös. Das hatte er neben dem Training auch der Modifikation unter Tyrannin Augusta Regina zu verdanken. Während Animus zum Pugnator, eine Art Soldat, ausgebildet worden war, selektierten die Entscheidungsträgerinnen Gravis zu einem Rusticus, eine Art Arbeiter. Später dann wurde er von einer anderen reichen Lady des Regimes zu einem Custos gewandelt. Dazu wurden die Personen einer Morphose unterzogen, die sie zu überdimensionalen Muskelmutanten machte. Gravis wurde als Haremswächter zu einem 150 kg schweren Custos gewandelt; Haifischzähne und verwachsene Armschienen aus Carbon inklusive.

Allerdings hatte sich Gravis in der Zwischenzeit bei der privaten Gefängnisfirma IPPC die Schienen und Zähne entfernen lassen, so dass er wieder menschlicher aussah. Mittlerweile wog er sogar 175 kg und trainierte immer noch leidenschaftlich mit extremen Gewichten. Das einzige, was ihn noch an seine Sklavenzeit erinnerte, war ein Brandzeichen auf dem Gesäß, das das Familienwappen seiner ehemaligen Besitzerin Praefecta Audaxa von Fortuna, dem Mond Reginas, darstellte. Er hätte auch dies chirurgisch entfernen lassen können, wollte aber dieses Mahnmal an seine Gefangenschaft behalten.

Als Violetta erschien und die Männer begrüßte, sicherte Gravis gerade seinen Kameraden beim Bankdrücken. Die Pilotin sah sehr sexy aus in ihrer hautengen Spandexhose und dem bauchfreien Oberteil. „Darf ich mittrainieren? Oder sind Frauen hier nicht erwünscht?“ Animus sprang auf und nahm sie temperamentvoll in die Arme, küsste sie und hielt ihren Kopf. „Und ob du erwünscht bist!“ Das ungleiche Trio machte zwar die gleichen Übungen, aber die Gewichte unterschieden sich deutlich. Violetta brachte 70 kg hoch, während Animus 120 kg drückte. Für Gravis war das nur eine Aufwärmaktion. Seine Bestleistung betrug momentan 280 kg. - Nach dem Workout gingen die Athleten duschen und zogen sich um. Anschließend trafen sie sich zu einem Essen im firmeneigenen Restaurant wieder, das erheblich hochwertigere Mahlzeiten auf den Tisch zauberte als die Kantine. Die Preise waren leider auch sehr heftig, aber das Wiedersehens-Essen war es ihnen wert.

Trotz aller Harmonie fehlte ein Kamerad, und das würde auch immer so sein: Timiditas, denn ursprünglich waren die Männer auf Regina ein Dreiergespann gewesen. Schon zusammen aufgewachsen, wurden sie schließlich einberufen bei Volljährigkeit vom Tribuna-Ausschuss. Dort wurde Animus zum Pugnator bestimmt, während Gravis als Rusticus arbeiten sollte. Timididas traf das schwerste Schicksal: Er wurde einer Morphose zum Munuswesen unterzogen, um als Sexspielzeug für die reichen Ladys zu dienen. Was aus Timiditas geworden war, wussten seine Freunde bis heute nicht genau. Er galt als verschollen. Noch war die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung eines Tages nicht gestorben, und so blieb Timiditas stets im Bewusstsein seiner Freunde.

Der HSU-Wachmann Fynn hatte heute frei. Was aus dem Slumbewohner geworden war, interessierte ihn nicht. Er wollte heute im Spa-Bereich entspannen. Als Angestellter durfte er zwar nicht die Luxusbereiche nutzen, aber es stand den Uniformierten eine einfachere Version aus diversen Becken, Solebad und Whirlpool, Dusche und Massagestrahlen, Sauna und Ruheraum zur Verfügung. Fynn war auf Pax Novo geboren und war in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Auf dem Technologieplaneten hatte er nie Fuß fassen können, hatte auf Beta Patria eine Ausbildung als Securityfachmann absolviert und wollte sich dann als Wärter zu einer Anlage von IPPC versetzen lassen. Doch nach der Probezeit auf einem Eismond war er entlassen worden, weil er kleine Deals mit Insassen gemacht hatte. Gefälligkeiten gegen Dilithium. Dumm gelaufen, dass es aufgeflogen war.

Ohne gute Beurteilung im Zeugnis konnte er die Branche in der gesamten VA vergessen. Bis auf... Atra Mundo. Dort bekam er sofort einen Job bei der HSU. Dort fragte niemand nach seiner Vergangenheit. Er musste lediglich seine physischen Fähigkeiten wie Fitness und Kampfsport nachweisen und sich an einigen Waffen beweisen. Er war zunächst froh gewesen, ein neues Leben anfangen zu können, doch nach ein paar Jahren in einem Sky-Habitat in Atra-City war er die langweiligen Nachtschichten leid. Ihm kam die Idee, sich für Spes 4 zu bewerben. Dort gab es zwar weniger Annehmlichkeiten, aber die Vergütung war deutlich besser. Für eine gewisse Zeit würde er es dort aushalten. Er nahm Kontakt zu den entsprechenden Personen auf und verabredete ein Bewerbungsgespräch. Die Wächter auf Spes 4 wechselten relativ häufig. Auf der Raumstation hielt es kaum jemand lange aus. Die Umgebung war trostlos, die Bedingungen hart.

Fynn traute es sich trotzdem zu. Und außerdem liebte er es, Macht über Personen auszuüben. Und als Wächter auf Spes 4 hatte er die absolute Macht über die rechtlosen Insassen. Fynn stellte sich also persönlich bei einem Behördenangestellten der Justiz vor. Der Mann sah aus wie ein typischer Noxiusbruder, aber das wunderte ihn nicht. Das Ministerium war sowieso korrupt oder gleich ganz übernommen von Mitgliedern des Kartells, ebenso wie die Regierung nur aus Marionetten bestand. Fynn hatte Glück. Es wurden kurzfristig sechs neue Wärter benötigt. Er erhielt acht Stunden Zeit, um seine Angelegenheiten in Atra City zu regeln. Privatbesitz durfte eh nicht mitgenommen werden auf die Orbitstation. Ein paar Signaturen später war er für drei Monate verpflichtet.

Der Lohn war sehr attraktiv. Fynn kam zum verabredeten Termin zum Raumhafen von Atra City, Gate 134. Seine HSU-Uniform hatte er im Sky-Habitat abgegeben und war nun in Zivil gekleidet. Ein Mann begrüßte ihn und fünf weitere junge Männer und verteilte die Autorisierungs-Codes. Dann stiegen die Passagiere in ein kleines Shuttle mit spartanischer Ausrüstung und einem markanten Parabolspiegel als Deflektor im Bugsegment des Schiffes. Die Sitze in der Transportkammer waren nur Stahlbänke. Jeder Sitz verfügte über einen Fünfpunktgurt. Kaum saßen die Männer, startete das Shuttle mit beachtlicher Beschleunigung. Die Dekompression war nicht gut abgestimmt und führte zu Ohrendruck und leichter Übelkeit. Erst in der Stratosphäre wurde es besser.

Und dann dauerte es noch fast zwei lange Stunden, bis sie endlich andockten. Grund waren die Minenfelder um die Station. Der Pilot musste zusätzlich an mehreren Koordinaten Autorisierungscodes eingeben. Mit einem metallenen Krachen dockte das Shuttle an eine Außenrampe an. Zischend saugten sich Hydraulikschleusen fest. Fynn hatte nicht viel mit den Männern reden können, die alle eher mundfaul schienen. Aber er wusste nun, dass zwei von ihnen ebenfalls bei der HSU gearbeitet hatten, einer kam von der IPPC und war noch nicht lange auf Atra Mundo, und die anderen zwei waren in irgendwelchen Funktionen bei der Noxiusbruderschaft gewesen. - Die Ankömmlinge wurden von einem Uniformierten in Empfang genommen und willkommen geheißen in der Hölle Infernum non reditus. Dann führte er sie in eine Umkleidekammer, wo sie ihre Anzüge gegen die neuen Dienstkleidung tauschten, auf der ein Barcode in Brusthöhe angebracht war.

An einer zweiten Station erhielten sie jeder einen Disziplinarstab. Ein Uniformierter erklärte ihnen kurz die Funktionen. Dazu kam ein nackter Gefangener herein, der an Händen und Füßen kurze Kettenfesseln trug. Die Hände waren auf dem Rücken fixiert. Ein Wächter führte ihn mithilfe eines Stabs, an dem eine Schlinge befestigt war, wie sie Hundefänger nutzten. Der andere Mann erläuterte nun die Arbeitsweise des Stabes, der Stromstöße abgeben konnte. Die Stärke war wählbar. Der Gefangene hatte sichtlich Angst und zappelte herum. Der Stab berührte ihn am Gesäß. Der Nackte schrie und zuckte. Der Vorführer hob nur leicht die Schultern. „Das war die geringste Stufe. Standardweise verwenden wir aber Stufe 3 bei Befehlsverweigerung und Stufe 4 oder 5 bei Gewalttätigkeiten und Disziplinlosigkeit. Ach, und trefft nicht gleich die Genitalien. Die sind besonders empfindlich. Hahahaha. Aber sollte es passieren, dann ist das nun mal Pech für das Subjekt.“ Die Neulinge sahen sich an und grinsten sich zu. Erst jetzt bemerkte Fynn die Tätowierung auf der Brust des Gefangenen: 49135. Er fragte, ob jeder Insasse mit einer Nummer gekennzeichnet war, und der Mann bejahte. „Das ist das erste, was sie nach der Begrüßung erhalten.“ Fynn war klar, dass mit „Begrüßung“ wohl keine Cocktails gemeint waren. Das würde er sicherlich auch noch alles kennenlernen.

Als Nächstes wurden den Männern die Iris gescannt, was für diverse Türentriegelungssysteme notwendig war, die durch Biometrie funktionierten. Nach dem Prozedere wurden die Neuen zunächst in einen Personaltrakt gebracht, wo jeder eine kleine Kammer zugewiesen bekam. Die Gänge waren dunkel, eng und jede Oberfläche war aus Metall. Es gab Wandpaneele aus Stahlplatten, die vernietet waren, es gab Stahlträger an der Decke, in der Kabelstränge verliefen, die wiederum mit einem Metallgitter abgedeckt waren, der Boden bestand aus eisernen Spaltenplatten. Die Türen zu den Kammern öffneten sich durch Iriserkennung. Die Daten waren bereits ins Securitysystem eingespeist worden. Die massive Stahltür schob sich seitlich in die Wand. Fynn sah eine kleine Kammer, zwölf Quadratmeter groß, ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Sessel und ein Badbereich mit Dusche und WC. An einer Wand hing ein 80 Zoll großer Monitor, der Entertainment bot sowie als Kommunikator diente. Unterwegs stand den Wächtern ein Handgelenkscom zur Verfügung, den sie permanent zu tragen hatten.

Kaum hatte Fynn einen Rundumblick in seinem Quartier gemacht, wurde er schon wieder herausgerufen. Alle sechs Männer erschienen im Korridor und folgten dem Uniformierten weiter den Gang entlang. Fynn fragte, ob die Gefahr bestehe, dass die Gefangenen den Disziplinarstab gegen die Bediensteten einsetzen. Der Mann erklärte, dass zumindest die Elektrik durch einen Fingerabdruckscan gesichert war. Fynn schaute sich den Griff an, konnte aber keine Scanfläche erkennen. Der Rundgang durch die Station ging weiter: Die Kantine für das Personal, der Besprechungssaal und das Büro des Verbindungsoffiziers für besondere Angelegenheiten. „Dafür muss aber ein Termin gemacht werden. Das können Sie über den Terminal in Ihrem Quartier besprechen und buchen.“ - Dann kamen sie an einen Zugang, der wie eine übergroße Tresortür aussah. Per Irisscan öffnete der Mann die gewaltige tonnenschwere Stahlkonstruktion, die 30 Zentimeter dick war. „Hier beginnt der innere Bereich mit den Gefangenentrakten.“

Sie gingen durch eine kleine Vorhalle auf die Wachzentrale zu, wo zig Screens an den Wänden alle möglichen Cam-Einstellungen in der Station in Realtime darstellten. Der wachhabende Mann öffnete eine Glastür mit einem elektrischen Impuls. Fynn vermutete Panzerglas. Dann schrak er zusammen, als die „Tresortür“ laut krachend verriegelte. Erst danach öffnete sich eine Gittertür, als eine Leuchtschrift „Access“ aufleuchtete, und ließ die Gruppe in den Kontrollraum hinein. Fynn fragte nach der Anzahl der Gefangenen. Der wachhabende Angestellte schüttelte bedauernd den Kopf. „Die Informationen sind nicht öffentlich. Dazu brauchst du eine höhere Freigabe.“ Der Führer winkte die Männer herbei. „Auf geht’s.“ Sie folgten ihm zu einem Aufzug. Es gab Tasten für sieben Levels. Rumpelnd wie ein Bergwerkskäfig bewegte sich die Kabine zu Level 1.

Die Tür öffnete sich. Ihr Führer zeigte nach links. „Dort geht es zur Kantine für die Gefangenen.“ Fynn fragte, ob hier alle Insassen essen würden. Der Mann lachte dröhnend. „Nein, die ist nur für die VIPs von Level 1.“ Sie gingen in die andere Richtung weiter. Nach einer Kraftfeldbarriere betraten sie den ersten Trakt mit Zellen. Die Türen sahen massiv und gepanzert aus. Ein kleines Rechteck im oberen Drittel der Tür zeigte eine schwarze Fläche. Fynn vermutete, dass die Oberfläche auch transparent gewandelt werden konnte. Über einige Details war er überrascht, weil er so viel moderne Technik hier nicht erwartet hatte. - Der Führer öffnete mit einem Code eine Zellentür. Die sechs Quadratmeter große Kammer war leer. Eine Lichtkachel an der Decke sorgte für weißes Licht. Es war kein Stuhl, keine Tisch, kein Bett zu sehen. Der Mann erklärte, dass die Pritsche automatisch in einem festgelegten Zeitfenster in der Wand versank. Die Gefangenen sollten nur zum Schlafen liegen. Auch das WC, nicht viel mehr als ein Loch im Boden, musste freigegeben werden, bevor sich die Abdeckung zur Seite schob. Fynn war irritiert. „Aber ich dachte, auf Level eins sind die VIP-Gefangenen.“ Der Mann nickte. „Ja, Sie werden sehen, dass es auf Level 2 weniger komfortabel zugeht.“

Die Gruppe kehrte zum Aufzug zurück und fuhr nun zu Level 2. Auch hier sicherte ein Kraftfeld den Zugang zum Aufzug. Die Zellen auf Level 2 waren nur vier Quadratmeter groß, ähnelten sonst denen auf Level 1. Hier öffnete der Führer keine Tür, aber aktivierte das transparente Fenster. Ein Insasse war zu sehen. Er war kurz geschoren und trug einen verschlossenen Halsreifen. Der Führer erklärte: „Auf Level 2 sind die Frischlinge. Sie werden nach Ankunft rasiert, gewaschen und erhalten ihre tätowierte Nummer sowie ein Halsreifen.“ Der Gefangene war splitternackt. Das hatte Fynn nicht erwartet. War das temporär, oder hatte der Typ permanent keine Kleidung? Und er fragte sich, was ihn auf Level 3 erwartete.
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Viele Grüße von prallbeutel
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Meine Geschichten:
+++ Die gemeine Miriam +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++ Inkasso +++
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+++ Ralfs neues Leben +++ Das Gespräch im Regen +++ Der auferstandene Engel +++ Seine Nummer Eins +++ Amour Libre +++ Die Erben +++ Aller guten Dinge sind drei +++ Das Abschiedspräsent +++ Natascha +++ Friday Talk +++ Tims Schicksal +++ Das Familientreffen +++ Der extravagante Gewinn +++ Lars +++ Der Impftermin +++ Fiesta Mexicana +++ Der Samtbeutel +++ Der Stallsklave +++ Die Sissy +++

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