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Wölchen Volljährigkeit geprüft
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:14.07.18 05:28 IP: gespeichert Moderator melden


Ein weiterer Interessanter Teil.Mal schaun wie es mit den allen weiter geht.Frag mich wie Fridas Vater reagiert hätte.Wenn er heraus gefundenhätte,wo für die Fernbedienung gut ist.
Aber vielleicht erfahren wir ja wie Alva darauf reagiert.
Aber am meisten bin ich schon gespannt,wie es weiter geht mir Larissas Entwicklung.Ich weis ich bin jetzt gemein.Aber schon mal daran gedacht,wenn das ganze Spielzeug fertig ist es einen Test zu unterziehen.Ich hätte daran gedacht in der besonderen Spielwelt der Chefin einige Probanten einzusperren.Die versuchen müssen den ganzen Teilen zu entkommen.Wer von allen drei Teilen gefangen wird hat verloren.

Naja mal schaun.

mfg Wölchen
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HeMaDo
Stamm-Gast

Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Teil 67 Datum:21.07.18 00:20 IP: gespeichert Moderator melden


67



»Warum wolltest du denn nicht, daß Mama und Papa mit kommen?«, fragte Alva, als sie an einer Reihe kleinerer Häuser vorbei gingen, die sich recht malerisch an den Felsen schmiegten.
»Das wirst du schon noch sehen«, sagte Frida etwas ungehalten. Sie war überhaupt nicht damit einverstanden, ihrer Schwester zu zeigen was Mara verkaufte, aber da Mara Alva dieses Angebot gemacht hatte, war Frida mehr oder weniger gezwungen, mit Alva zum Laden zu gehen. Insgeheim hoffte sie natürlich, daß diese schnell wieder zurück wollte, nachdem sie gesehen hatte, um was es eigentlich ging.

»Warum bist du eigentlich Serva geworden und hast dich dann auch noch für 5 Jahre verpflichtet?«, riss Alva Frida aus ihren Gedanken.
»Warum? Na weil… Weil…« Frida ließ die Schultern hängen. »Ich hatte einfach die Nase voll von allen. Überall war ich doch nur die Tochter der ach so reichen Eltern. Mit mir wollte niemand was zu tun haben. Egal was ich gemacht habe, ich war denen angeblich zu eingebildet. Dabei wollte ich doch einfach nur ganz normal sein. So wie alle Anderen auch.«
»Und? Bist du das jetzt?«, hakte Alva nach.
Frida nickte. »In der Schule war ich eine Schülerin wie alle Anderen auch. Da hat sich endlich mal jemand für mich interessiert und nicht dafür, daß mein Vater einer der größten Unternehmer ist.«
»Also das finde ich jetzt ziemlich ungerecht von dir. Papa kann doch nun wirklich nichts dafür. Oder sollte er alles verkaufen und ganz normal werden, wie du es nennst?«, fragte Alva vorwurfsvoll.
»Natürlich kann er nichts dafür. Das habe ich doch auch gar nicht gesagt«, ereiferte sich Frida. »Aber egal wo ich hin gekommen bin, in die Grundschule, in die Mittelschule oder ins Internat, das Erste, was mich jeder gefragt hat, war ob ich was mit den Nybergs zu tun habe, die die Kühlschränke oder den Baumaschinen oder den Comms bauen. Hätte ich da lügen sollen? Und in Straßburg hat noch nicht mal jemand nach meinem Nachnamen gefragt. Da war ich einfach nur Frida. Da war ich nur eine Schülerin wie die Anderen auch.«
Alva schaute ihre Schwester an und begann zu kichern. »Ich hab damit meistens keine Probleme. Aber ich bin ja auch nicht Diejenige, die später mal die ganzen Firmen und mehrere Milliarden Dollar erben wird. Und wenn das jemanden stört, ist es einfach nicht mein Problem.«
Frida blieb abrupt stehen und schaute ihre Schwester an. »Wenn ich das Studium schmeiße, dann werde ich enterbt, bekomme den Anteil, den du sonst bekommen würdest und du musst dich mit den ganzen Firmen und dem vielen Geld herum schlagen«, sagte sie grinsend.
Alva schaute sie an und wurde ein wenig blass um die Nase herum. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Mach bloß keinen Mist Frida«, sagte sie bittend.
Nun war es an Frida, breit zu grinsen als sie weiter gingen. »Keine Angst, das werd ich dir nicht antun«, sagte sie.
Alva schaute sie ehrlich dankbar an und ging neben ihr her in Richtung eines großen Gebäudes, welches etwas erhöht auf einem Hügel stand.

»Und warum hast du dich gleich für so lange als Serva verpflichtet? Und dann auch noch unfrei?«, wollte Alva wissen.
»Ich weiß auch nicht. Das schien mir einfach richtig. Ich glaube, das war das Beste, was ich machen konnte. So wie es jetzt ist, ist es einfach schön.«
Sie gingen eine Weile schweigend weiter, bis zu ihrer Linken ein dreistöckiges Geschäftshaus auftauchte auf dessen Parkplatz einige Autos standen.

Als sie vor dem Geschäft standen deutete Frida auf die Schaufenster und sagte: »So, jetzt weißt du, was Mara hier verkauft. Können wir jetzt wieder zurück gehen?«
»Was? Bist du denn verrückt?«, fragte Alva, die sich fasziniert die Auslagen anschaute und begeistert von einem zum Anderen Schaufenster ging.
»Schau mal, das ist genau die selbe Fernbedienung die Maja vorgestern hatte«, sagte Alva und deutete auf eines der Spielzeuge in dem Schaufenster. »Hattest du sowas etwa...« Sie schaute Frida fragend an. Dieser war das alles nur peinlich und sie konnte nur nicken.
Alva betrachtete Frida einen Moment lang. »Das rutscht doch raus«, sagte sie zweifelnd.
Frida seufzte und sagte dann: »Nicht, wenn man abgeschlossen ist.«
»Abgeschlossen? Trägst du etwa sowas?«, fragte Alva und deutete auf einen der stählernen Keuschheitsgürtel im nächsten Schaufenster.
»Nein, Maja hat mir ein Schloss durch die Piercings gemacht«, nuschelte Frida leise doch Alva hatte das offenbar trotzdem verstanden.
»Wie? Piercings? Bist du etwa gepierct? Das muss ich sehen«, sagte Alva und wollte schon Fridas Tunika auf machen um sich das anzusehen.
Doch Frida wandte sich ab und sagte: »Lass das, sonst überlege ich mir das mit dem Studium doch noch.«
»Schon gut, mach ja keinen Mist. Aber das musst du mir nachher unbedingt zeigen«
Frida grinste breit. »Ja, wenn du unbedingt willst, kann ich dir das nachher zeigen, aber hier auf keinen Fall.«
»Auf jeden Fall. Aber jetzt lass uns mal rein gehen. Mara hat gesagt, sie arbeitet im Moment im zweiten Laden.« Alva fasste Frida an der Hand und zog sie zu der entsprechenden Tür.

Tatsächlich stand Mara gerade vor einem größeren Regal und beriet zwei Kundinnen, die sich anscheinend nicht entscheiden konnten. Sie blickte kurz auf und deutete in eine Ecke in der einige Sessel um einen kleinen Tisch herum standen. Daneben stand ein Kaffeeautomat und auf einem Gestell standen säuberlich aufgereiht mehrere Tassen. Sowohl Alva als auch Frida nahmen sich eine Tasse, holten sich an dem Automaten einen Kaffee und setzten sich in die gemütliche Sitzecke. Während sie warteten, daß Mara mit den beiden Kundinnen fertig war, tranken sie ihren Kaffee und schauten sich um. Alva nahm ein Pad von dem Tisch und schaute sich den Katalog an. »Also ich bin mir ziemlich sicher, daß Papa sowas nicht bauen wird«, sagte sie lachend und deutete auf die verschiedenen Spielzeuge die in diesem Katalog abgebildet waren. »Aber wer weiß, vielleicht kannst du das ja ins Programm nehmen, wenn es soweit ist.«
»Ganz bestimmt nicht. Das soll Frau Kroll lieber machen, die hat da mehr Ahnung von. Und außerdem wäre Herrin Isabella ganz bestimmt nicht sehr begeistert, wenn ich das machen würde. Ich will auf keinen Fall, daß sie mich wegen sowas raus wirft.«
»Du magst sie sehr?«, fragte Alva, nun leise, worauf hin Frida lächelnd nickte.
»Ich wünschte, ich würde auch mal jemanden kennen lernen den ich so gerne habe«, sagte Alva noch etwas leiser und mit einem etwas wehmütigen Ausdruck im Gesicht.
»Du?«, fragte Frida erstaunt. »Du hast doch schon mit mehr Leuten geschlafen als andere in ihrem ganzen Leben.«
»Und? Das ist doch nur Vergnügen. Ich meine jemanden, der mich genau so ansieht, wie Frau Becker oder Maja dich ansehen oder wie du sie ansiehst.« Noch leiser hätte Alva nicht reden können, ohne daß Frida Probleme hätte, sie zu verstehen und ihr Blick war nun sehr wehmütig.
Doch das dauerte nur einen Moment an und dann grinste sie breit und sagte: »Und bis es soweit ist, warum soll ich nicht meinen Spaß haben?«
Frida starrte sie ungläubig an und schüttelte nur den Kopf.

Nachdem Mara mit den beiden Kundinnen zur Kasse gegangen war und diese mit vollen Tüten den Laden verlassen hatten, kam sie zu den beiden Schwestern und setzte sich zu ihnen.
»Und, habt ihr schon etwas gefunden oder soll ich euch vorher noch ein wenig zeigen?«, fragte sie.
»Danke, aber wir brauchem eigentlich nichts. Alva wollte ja nur sehen, was du hier verkaufst«, sagte Frida.
»Wer sagt das denn? Wenn ich schon mal die Gelegenheit dazu habe mir das alles genau anzusehen, bevor ich es kaufe, dann will ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Alles nur in irgend welchen Katalogen im Netz auszusuchen ist schon schwer genug. Und dann kann ich das ja auch nicht nach Hause schicken lassen sondern muss jedes Mal eine Freundin bitten, das an zu nehmen. Sowas kann ich doch nicht nach Hause bestellen. Wenn Mama oder Papa das mitbekommen, dann hängt der Haussegen eine ganze Weile schief«, erklärte Alva, worauf hin Mara kicherte und Frida sie recht überrascht ansah.
»Was kannst du mir denn so empfehlen?«, fragte sie Mara.
»Ich weiß nicht, suchst du denn etwas bestimmtes?«, wollte diese wissen.
Alva war mittlerweile aufgestanden und ging zu den langen Regalreihen in denen alle Möglichen Spielzeuge säuberlich aufgereiht standen. Mara und Frida folgten ihr und sie sagte: »Also eigentlich suche ich was, um alleine Spaß zu haben. Aber vielleicht auch was, was man nehmen kann, wenn man doch nicht so alleine ist.«
Nun war es an Mara, erstaunt zuzusehen, wie Alva jedes der Spielzeuge in die Hand nahm und es eingehend begutachtete.
Sie nahm einen recht ansehnlichen Vibrator in die Hand und schaltete ihn ein. Vor Schreck ließ sie ihn beinahe fallen und rief erstaunt »Oh«, wobei sie ihn mit glänzenden Augen an sah. »Also der kommt auf jeden Fall schon mal mit«, sagte sie.
Mara nickte lediglich und las mit einem Scanner das Schild ein. »Den gibt es aber auch in kleiner, das ist vielleicht besser«, sagte sie zweifelnd.
Alva ließ sich die kleinere Version zeigen und probierte auch diese aus. »Gut, den nehme ich dann auch«, sagte sie, stellte das Muster zurück ins Regal und sah sich das nächste Teil an.

Nach etwa einer halben Stunde hatte Mara es aufgegeben, sich zu wundern. Als Alva zwei kleine Schalen in die Hand nahm die man auf die Brustwarzen aufsetzte, die einen dauerhaften Sog auf diese ausübten, fragte Alva, ob sie die mal ausprobieren könnte. Mara nickte lediglich und führte sie zu einer Kabine. Sie wischte die Musterstücke mit einem desinfizierenden Tuch ab und reichte sie Alva, als diese in die Kabine ging.
»Ist sie wirklich mit dir verwandt?«, fragte sie Frida, als Alva in der Kabine war. »Sie ist ja ganz anders als du, nicht so verklemmt«, sagte sie breit grinsend.
Frida schaute sie lediglich verdrossen an und nickte.
»Die sind klasse, die nehme ich auch«, sagte Alva begeistert, als sie aus der Kabine zurück kam.
Mara nahm die Schalen, desinfizierte sie erneut und legte sie zurück ins Regal, während sie das Schild scannte.
Eine weitere halbe Stunde später hatte sie fast alle Regale durch und auf Maras Scanner stand schon eine recht lange Liste von Artikeln. Nun war nur noch ein Regal übrig, doch Alva schaute dieses an und sagte: »Also sowas, ich weiß nicht. Im Hintern hab ich noch nie was gehabt. Ist das wirklich so toll wie alle sagen?«
Frida, die hinter ihr stand, schüttelte energisch den Kopf, doch Mara übersah das einfach und sagte: »Also ich finde, es toll. Aber man sollte schon klein anfangen und gut schmieren.«
Frida ballte beide Fäuste und schüttelte diese, so daß nur Mara das sehen konnte, doch wieder grinste diese nur und tat so, als hätte sie diese Geste nicht gesehen.
»Meinst du?«, fragte Alva. »Kann ich sowas auch mal ausprobieren?«
»Sicher. Du musst nur ein Kondom über ziehen, dann ist das kein Problem«, sagte Mara und holte eine Hand voll Kondome aus einer bereit liegenden Schale.
Alva nahm sich diese und verschwand mit einem Sortiment unterschiedlich großer Plugs in der Kabine.

»Was soll denn daran so toll sein, daß alle das wollen?«, fragte Frida, nachdem Alva in der Kabine verschwunden war.
»Es ist einfach ein tolles Gefühl. Und wenn du was im Hintern hast, dann wirst du vorne enger und merkst alles was du vorne rein bekommst, viel intensiver«, erklärte Mara. »Und außerdem, manche können eben nur hinten«, sagte sie und klopfte mit dem Knöchel auf ihre Tunika, dort wo ihr Keuschheitsgürtel sich befand, so daß es recht laut klapperte.
»Was? Du meinst, du und Rebecca, also ihr ähm… Also sie… Womit denn?«, fragte Frida verlegen und verwirrt.
Mara ging zu einem anderen Regal und zeigte Frida einige der halterlosen Strap-on Dildos und Vibratoren. »Damit zum Beispiel. Und im Moment entwickelt sie was neues, aber das kann ich dir erst zeigen, wenn es fertig ist. Das wird richtig toll.«
»Verstehe«, sagte Frida. »Meinst du, ich kann sowas auch mal probieren?«
»Sicher doch. Du nimmst am Besten erst mal was kleines.« Sie gab Frida einen Plug, der für ihre Verhältnisse schon ziemlich klein war, Frida aber doch sehr groß vor kam. Diese schüttelte den Kopf und nahm einen noch kleineren aus dem Regal. Sie ließ sich von Mara ein paar Kondome geben und verschwand in einer freien Kabine.
»Das Gleitmittel ist in dem Spender«, sagte Mara etwas lauter, so daß Frida es hören musste. Sie schüttelte grinsend den Kopf und wartete, daß eine der Beiden heraus kam, doch zumindest aus Alvas Kabine war ein stetiges, leises Stöhnen zu hören welches sich irgend wie etwas unterdrückt anhörte.

»Sag mal, kannst du mir mal verraten, was das hier werden soll?« Gaby war zu ihr gekommen und hielt ihr ein Pad unter die Nase. Auf diesem befand sich eine recht lange Liste und darunter war ein vierstelliger Betrag zu sehen. »Wenn das irgend ein bescheuertes Spielchen sein soll, dann finde ich das überhaupt nicht lustig. Ich werde diese Liste jetzt löschen und dann reden wir nicht mehr darüber«, sagte sie verärgert. »Aber wenn sowas noch mal vor kommt, dann muss ich das Rebecca sagen.«
»Ähm, wieso denn?«, fragte Mara. »Das ist wirklich ganz schön viel, und vermutlich nimmt die Kundin nachher nicht mal die Hälfte davon aber wenn sie es doch so haben will«, versuchte Mara sich zu verteidigen.
»Die Hälfte? Bist du denn wahnsinnig?«, kam es aus Alvas Kabine. »Und wenn ich es nächste Woche selber abholen muss, das bleibt schön alles auf der Liste drauf.«
Es dauerte einen Moment, bis Alva mit den Musterstücken heraus kam.
»Die können auch drauf«, sagte sie.
»Alle?«, fragte Mara erstaunt.
»Sicher. Ich bin zwar gerade erst bis zum dritten gekommen, aber ich bin mir sicher, daß die anderen mir auch gefallen werden.«
Nun schaute auch Gaby erstaunt zu Alva. »Darf ich Fragen, wie Sie das alles bezahlen wollen?«, fragte sie misstrauisch.
Alva baute sich in ihrer vollen Größe vor Gaby auf und griff in ihre Hosentasche. Sie nahm ihr Portemonnaie und holte eine Karte heraus, die sie Gaby vors Gesicht hielt. »Ich denke, das sollte genügen«, sagte sie.
Gaby nahm den Kopf ein Stück zurück und betrachtete sich die schwarze Karte genauer. »Entschuldigung Frau Nyberg, das ist selbstverständlich kein Problem«, sagte sie.
Mit einem »Ich bitte vielmals um Entschuldigung« verabschiedete sie sich und verschwand wieder in Richtung ihres Büros.

»Oh je«, sagte Mara. »Sie wird nachher sicher ziemlich sauer sein, daß ich ihr nicht gesagt habe, daß du hier einkaufst. Aber ich hätte auch nie gedacht, daß du so viel kaufen wirst.«
»Ach wo. Wenn sie sieht, was du heute für einen Umsatz gemacht hast, dann wird sie sich sicher beruhigen«, sagte Alva lachend.
Dann kam sie näher zu Mara. »Sag mal, kann ich so einen gleich an behalten?«, fragte sie und hielt Mara einen mittelgroßen Plug hin.
Mara schüttelte belustigt den Kopf. »Kein Problem«, sagte sie und holte eine Schachtel aus dem Regal, die sie Alva gab, worauf hin diese sofort wieder in der Kabine verschwand. Sie steckte noch mal den Kopf heraus und winkte Mara zu sich. »Du, das Sortiment das nehme ich gleich zwei mal. Eins davon schenke ich Frida zum Geburtstag. Das scheint ihr zu gefallen, hat sich jedenfalls eben ganz danach angehört.«
Mara nickte kichernd und scannte das Sortiment welches Alva meinte zwei mal ein.

Mit hochrotem Kopf kam Frida aus der Kabine. »Kannst du mir den hier«, sie hielt Mara einen recht kleinen Plug hin »einpacken, den nehme ich mit.«
Mara musste lachen und holte die entsprechende Schachtel aus dem Regal heraus. Sie gab sie Frida und sagte ihr, daß sie es nachher einpackten würde.

Nach einer Weile kam auch Alva aus der Kabine heraus. Sie ging etwas breitbeiniger als vorher und kam direkt auf die Beiden zu. »Ich denke, das reicht fürs Erste. Wenn ich noch was brauche, weiß ich ja, wo ich hin kommen kann«, sagte sie breit grinsend.
»Das kann aber jetzt eine Weile dauern. So große Einkäufe hab ich hier noch nie gesehen. Ich weiß nicht, wie lange das System braucht, um das alles her zu schaffen.«
»Das macht doch nichts. Es gibt ja noch mehr Läden hier«, sagte Alva lachend.
»Waaaas?«, rief Frida aus. »Hast du nicht schon genug gekauft?«
»Was denn? Ich will mir wenigstens ansehen, was es hier noch so gibt. Und du kommst auf jeden Fall mit«, sagte Alva zu Mara gerichtet.
»Ähm, ich weiß nicht. Ich bin doch im Moment nur in diesem Laden hier«, wandte Mara ein.
»Dann ruf deine Chefin. Ich glaube, bei dem Umsatz wird sie sicher nichts dagegen haben, wenn ich dich als meine persönliche Verkäuferin mit nehme«, gab Alva grinsend zurück und wedelte mit ihrer schwarzen Kreditkarte vor Maras Gesicht herum. »Ich denke, sie würde sich auch freuen, wenn ich mal wieder her komme.«
Mara lachte und sagte: »Na dann, auf in den Kampf«, wobei sie den Scanner hoch hielt wie ein Cowboy seine Pistole.

Sie gingen zur Kasse und Mara hielt den Scanner an die Kasse. Der Betrag lag weit im vierstelligen Bereich und Alva zahlte ihn ohne mit der Wimper zu zucken.
Mara nahm ihr Comm und bat Gaby, noch mal her zu kommen. Alva unterhielt sich kurz mit dieser und sagte Mara dann, daß sie mit ihr mit gehen sollte in die anderen Läden.
Frida schaute die Beiden an und schüttelte nur den Kopf, als sie den Laden verließen und in den nächsten Laden gingen.

»Sag mal, wie willst du das denn alles nach Hause kriegen?«, fragte Frida, nachdem Alva auch im nächsten Laden, hier gab es jede Menge Fetischkleidung aus allen möglichen und unmöglichen Materialien, einiges geordert hatte. Da das aber alles Maßanfertigungen waren, würde es ungefähr eine Woche dauern, bis alles fertig war. Sie hatte sich auch einiges an Zubehör für Petplay angesehen, unter anderem natürlich auch alles, was man für Ponyplay benötigte, doch dies schien nicht wirklich ihr Fall zu sein und so hatte sie statt dessen einige Teile aus Latex und Lycra bestellt sowie einige recht streng fesselnde aber unauffällige Kleidung.

Im nächsten Laden schaute sie sich zwar sehr interessiert alle möglichen Keuschheitsgürtel und andere Dinge an mit denen man sich oder andere keusch halten oder auch das genaue Gegenteil erreichen konnte, wie Mara ihr eingehend erklärte, aber hier kaufte sie schließlich doch nichts. Auch bei den verschiedenen Möbeln im vierten Laden war sie sehr zurückhaltend. Sie kaufte lediglich einen speziellen Stuhl, eher eine Art Thron, auf dem man sich oder andere sehr restriktiv fesseln konnte, der aber auch als unauffälliges Sitzmöbel zu gebrauchen war.
»Wenn ich mal eine eigene Wohnung habe, dann komme ich vielleicht noch mal auf das hier zurück«, sagte sie und deutete vage in die Ausstellung.

Als sie dann in den letzten Laden gingen, war es an Alva, zu staunen und sie bekam leuchtende Augen. »Sowas verkauft ihr auch? Sowas bekommt man doch normalerweise nur in teuren Boutiquen und Sportausstattern.«
Sie schaute sich in der Ausstellung um und war fast noch mehr fasziniert von der Designerkleidung als vorhin von den ganzen Sexspielzeugen.
»Gaby hat mir das mal erklärt«, sagte Mara. »Wenn man sowieso die Maschinen hat um Kleider herzustellen, warum sollte man dann nicht ein paar Designer Sachen entwerfen lassen und sie exklusiv verkaufen? Alles was du hier siehst kannst du entweder von der Stange kaufen oder als Maßanfertigung«, gab Mara Gabys Erklärung wieder.
»Also hier brauche ich ganz bestimmt ein paar Stunden. Ich hoffe, du hast noch genug Zeit?«, fragte Alva, nachdem sie auf ihrem Comm nach der Uhrzeit gesehen hatte und dieses zurück in ihre Tasche steckte.
»Eigentlich müsste ich jetzt zum Training gehen. In zwei Wochen habe ich ein Turnier und da muss ich noch ziemlich viel üben«, sagte Mara. »Aber ich frage mal Herrin Rebecca, ob wir das heute ausfallen lassen können.«
»Was denn für ein Turnier?«, fragte Alva interessiert.
»Die Sachen die du vorhin gesehen hast, diese Ponysachen. Mara spielt Pony und zieht Rebecca auf dem Sulky durch die Gegend«, erklärte Frida mit einem süffisanten Grinsen.
»Wirklich? Also das muss ich sehen, wenn du nichts dagegen hast. Ich kann mich ja noch die ganze Woche hier umsehen«, sagte Alva interessiert.
Frida, die eigentlich gedacht hätte, daß Alva das nicht interessieren würde, schaute sie erstaunt an.
»Was denn? Bloß weil ich selber nicht als Pferd durch die Gegend laufen würde, kann ich mir das doch trotzdem mal ansehen«, sagte Alva mit beleidigtem Blick.

Mara war so etwas schon lange nicht mehr peinlich und so stimmte sie zu, daß Alva und Frida mit kommen um sich das Training anzusehen. In ihrer quirligen und offenen Art mochte sie Alva und so meldete sie sich kurz darauf bei Gaby ab. Alvas Einkäufe ließ sie zur Wohnung von Isabella, Maja und Frida schicken und so fuhren sie zu dritt mit der Bahn zum Stall, wo Rebecca bereits auf Mara wartete.

- - -

Nachdem sie sich mit Rebeccas Hilfe eingekleidet hatte, führte diese Sunrise aus dem Stall nach draußen. Zuerst ging es an die Führanlage, auf deren Rundkurs bereits mehrere Hindernisse lagen. Diese waren wie üblich unterschiedlich breit und lagen teilweise so, daß sie nicht auf den Schritt passten, den die anderen Hindernisse vorgaben.
So lief sie eine Weile, wobei sich die Führanlage allmählich immer schneller bewegte und dann gelegentlich die Geschwindigkeit änderte.

»Und, wie gefällt es dir hier?«, fragte Rebecca Alva, die zusammen mit ihr und Frida am Zaun eines der Paddocks lehnte.
»Anfangs fand ich es todlangweilig, aber ich freue mich, mal wieder mit Frida reden zu können. Außerdem, wenn ich gewusst hätte, was es hier für einen interessanten Laden gibt, dann wäre ich ganz bestimmt schon früher mal hier her gekommen«, sagte Alva.
»Nur wegen dem Laden? Du bist ja eine ganz tolle Schwester«, sagte Frida und schmollte ein wenig.
Darauf hin umarmte Alva Frida fest und sagte: »Doch, wegen dir wäre ich auch her gekommen. Aber Papa hat ja gesagt, daß das nicht so einfach ist, wegen Frau Kroll.«
»Was soll denn mit Emylia, also mit Frau Kroll sein?«, wollte Rebecca wissen.
»Na weil ihr Vater und unser Vater Konkurrenten sind. Sie hat wohl Angst, daß wir ihr was abgucken. Aber ich glaube nicht, daß Papa sowas wie das, was hier im Laden verkauft wird, bauen will. Der baut lieber große Maschinen und sowas. Wenn er wüsste, was er da am Samstag für eine Fernbedienung in der Hand hatte, dann wäre er wahrscheinlich genau so rot geworden wie Frida«, sagte Alva lachend.
»Ja, Mara hat mir davon erzählt«, sagte Rebecca schmunzelnd und schaute entschuldigend zu Frida die nun noch mehr schmollte als eben.
»Na toll«, sagte diese. »Weiß das denn mittlerweile jeder hier?«
»Also Papa weiß es nicht. Aber Mama hat es sofort gemerkt, hat sie gesagt. Sie will sich morgen auch mal in dem Laden umsehen, hat sie gesagt.«
»Dann komme ich morgen aber nicht mehr mit«, ereiferte sich Frida.

»Frederike! Du hast es schon wieder getan, ich habe es ganz genau gesehen! Ich habe es dir schon mal gesagt und ich sage es dir wieder. Wenn du nicht damit aufhörst, dann kannst du deine Sachen packen«, schrie hinter ihnen jemand in dem Paddock, bevor Alva etwas erwidern konnte.
Die Drei drehten sich um und beobachteten die beiden Frauen, die dabei waren, ihre Ponys abzubürsten. Beide sahen aus, wie Reiter aus einem Bilderbuch mit ihren eng anliegenden Reithosen, den weißen Blusen, über denen sie gesteppte Westen trugen und den Stiefeln und den Reiterhelmen.
»Sollte ich das noch einmal sehen, dann kannst du meinetwegen hier im Stall schlafen. Dann werde ich dich enterben!«, schrie die ältere der Frauen weiter.
»Du würdest sowas nie machen Duchess, ich weiß. Du bist ein braves Pony. Du bist viel artiger als meine missratene Tochter«, sagte sie kurz darauf in einem viel weicheren Tonfall und streichelte das Pony, bevor sie ihm ein Leckerchen ins Maul steckte.
»Mama, ich bin volljährig, ich kann machen was ich will«, sagte die jüngere der beiden Frauen. Ihr Widerstand war beinahe überzeugend.
Nun schrie die ältere der beiden wieder ihre Tochter an: »Frederike, so lange du noch in meinem Haus lebst, hast du zu tun, was ich dir sage. Und wenn das noch ein einziges Mal vorkommt, dann werde ich Princess verkaufen. Dann war es das mit Dressur und Ausfahren!«
»Mama ich...«, versuchte die jüngere der Beiden etwas zu sagen, wurde aber von ihrer Mutter unterbrochen: »Nichts da mit Mama. Du wirst den Sohn von Frau Herbert heiraten, und damit basta. Und jetzt komm, wir sind heute bei ihnen eingeladen. Und wenn du dich nicht benimmst, dann kannst du sehen, wie ich das machen kann.«
Die Frau ging zum Tor des Paddocks und ihre Tochter folgte ihr schnellen Schrittes. »Aber wir müssen die Beiden doch noch in den Stall bringen.«
»Das machen die Betreuerinnen. Wir müssen jetzt los. Du musst dich noch umziehen. Was meinst du denn, wie peinlich es mir war, als du letztens in diesen unmöglichen Klamotten dort aufgetaucht bist?« Sie ging schnurstracks auf ein großes Auto zu, welches neben dem Stall stand. Als ihre Tochter eingestiegen war, fuhr sie mit durchdrehenden Reifen los. Man konnte durch die Seitenscheibe deutlich sehen, daß sie noch immer auf ihre Tochter einredete.

»Was war das denn?«, fragte Alva verwundert, während sie dem Wagen nach schauten als er um die Ecke des Gebäudes herum auf die Straße fuhr.
»Das waren Frau Stiez und ihre Tochter Frederike.« Rebecca betonte die Vokale überdeutlich und zog sie übertrieben in die Länge. »Sie hat die Ärmste ziemlich unter dem Stiefel. Sie soll nächsten Monat diesen Dietrich Herbert heiraten«, sagte Rebecca.
Sie drehte sich um und streichelte das Pony, das zu ihnen an den Zaun gekommen war. Es hatte Tränen in den Augen und nickte mit betrübtem Blick.

»Mensch Rebecca, du sollst das doch nicht machen«, sagte eine junge Frau, die gerade auf der anderen Seite des Zaunes auf sie zu kam. »Frau Stiez hat ausdrücklich gesagt, daß ihr euch von Princess und Duchess fernhalten sollt.«
»Ach Sonja, stell dich doch nicht so an. Das erfährt schon keiner«, sagte Rebecca.
»Sei dir mal nicht so sicher. Irgend jemand hat ihr auch brühwarm unter die Nase gerieben, daß Sunrise Samstag Abend in Princess’ Box gewesen ist.« Die Frau schaute sich kurz um, bevor sie fort fuhr: »Wenn ich die erwische, die hier petzt, dann kann sie sich schon mal warm anziehen. Ich werde sie erst zehn Runden über die Rennstrecke laufen lassen und sie dann persönlich aus dem Tor befördern.«
Rebecca schüttelte den Kopf und Sonja legte Princess die Führleine an. »Tut mir leid Princess«, sagte sie, als sie diese zusammen mit dem anderen Pony aus dem Paddock führte.

»Was hat sie denn?«, fragte Frida, während sie den Dreien hinterher schaute.
»Ich glaube, sie und Frederike haben was miteinander. Aber das wird wohl vermutlich nichts werden. Princess ist ein Pony. Und das noch mindestens für die nächsten vier Jahre.«, erklärte Rebecca.
»Wie das denn? Ich dachte, sie ist eine Serva«, sagte Alva und tippte auf ihren Hals. »Sie ist doch ein Mensch und kein Pony.«
»Solange Mara als Sunrise herum läuft, behandele ich sie wie ein Pony. Das gehört einfach dazu. Und wenn wir wieder zu Hause sind, ist sie wieder Mara. Aber bei Princess und Duchess ist das anders. Als sie Serva geworden sind, sind sie nicht in die Schule gekommen sondern auf eine Ausbildungsfarm. Dort haben sie gelernt, sich immer wie ein Pony zu verhalten, noch mehr als Mara das tut. Und solange sie Serva sind dürfen sie nur in ihrer Freizeit aus dieser Rolle fallen. Sie gehören auch nicht Frau Stiez oder ihrer Tochter sondern faktisch immer noch der Farm. Fragt mich nicht, wie das geht, aber das ist irgend eine Gesetzeslücke und alles vollkommen legal«, erklärte Rebecca.
»Aber das ist doch krank. Wie kann man sie denn zu sowas zwingen? Das sind doch Menschen. So kann man doch nicht mit jemandem umgehen«, ereiferte sich Alva aufgebracht.
Nun musste Rebecca lachen. »Du verstehst das falsch Alva«, sagte Rebecca. »Das machen sie freiwillig. Diese Farm und der Verband, dem diese und auch die Ponys gehören, arbeitet mit einigen Schulen zusammen und jedes Mal wenn neue Serva in die Schulen kommen, kommt jemand von dieser Farm und bietet ihnen das an. Nach dem, was Sonja mir erzählt hat, bekommen sie sehr ausführlich erklärt, was auf sie zukommen wird und bekommen eine ziemlich lange Bedenkzeit, bevor sie zustimmen können. Es hat auch seine Vorteile für diese Frauen. Sie bekommen ein Fünftel ihrer Strafe erlassen und sie werden besser behandelt als manche Ponys, die das in ihrer Freizeit machen oder deren Herrschaften es so wollen. Sie haben mehr Freizeit als manch andere Serva und bekommen nach ihrer Zeit als Serva sogar eine meistens ziemlich gute Berufsausbildung. Und wenn sie mit einem anderen Pony eine Beziehung eingehen, dann wird meistens dafür gesorgt, daß sie zusammen bleiben. Aber sie dürfen eben nur mit einem anderen Pony eine Beziehung eingehen, nicht mit ihren Besitzern oder Trainern oder so. Aber wie du siehst, kommt es eben auch manchmal vor, daß sie sich in ihre Besitzer verlieben. Und dann kommt sowas dabei heraus.«

»Und was passiert dann mit ihnen, wenn sowas doch mal passiert?«, fragte Alva.
»Dann kommen sie wo anders hin. Und ich fürchte, daß wird mit Princess spätestens dann passieren, wenn Frederike diesen Dietrich Herbert heiratet.«
Alva schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Sunrise zu, die noch immer ihre Runden auf der Führanlage drehte.

Nachdem Sunrise eine halbe Stunde in der Führanlage gelaufen war, löste Rebecca die Leine und sie gingen in die Halle, wo der Parcours aufgebaut war auf dem sie heute trainieren sollte.
Alva fand es ein wenig befremdlich, daß Sunrise während des Trainings offenbar mehrmals einen Orgasmus bekam, doch wirklich wundern tat sie das nicht.
Nach diesem Training ging es noch auf die Rennbahn, wo Sunrise ihre Ausdauer und ihre Geschwindigkeit trainierte.
»Möchtest du auch mal?«, fragte Rebecca, als sie am Start standen, wo Alva zusammen mit Frida an dem Geländer lehnten.
»Geht das denn?«, fragte Alva zögernd.
Rebecca winkte sie zu sich und erklärte ihr, wie sie Sunrise mit den Zügeln und den Kommandos für Los, halt, schneller und langsamer kontrollieren konnte. Zudem lief Sunrise auf der Rennbahn sowieso sehr gerne und würde auf der Bahn bleiben.
Rebecca ging bei Alvas ersten Versuchen neben dem Sulky her und unterstützte diese etwas, bis sie den Dreh erstaunlich schnell heraus hatte. Dann sagte sie Alva, sie solle ruhig einmal schneller machen und so ließ diese Sunrise laufen und trieb sie mit »Hü«-Rufen und leichtem Zügelschnalzen immer weiter an.

»Was machst du denn da?«, fragte Frida, die sich neben Rebecca gestellt hatte und ihr Comm bereit hielt.
»Nur zur Sicherheit. Wenn Sunrise kommt, dann muss sie stehen bleiben. Das wirkt erstaunlich gut als Notbremse«, erklärte Rebecca mit einem leichten Grinsen.

Sunrise hatte natürlich mitbekommen, daß nun nicht mehr Rebecca sondern Alva auf dem Sulky saß. Diese war wesentlich leichter als Rebecca und es dauerte auch nicht lange, bis Alva nicht mehr wild an den Zügeln herum riss sondern vorsichtig und mit Bedacht lenkte.
Als sie fast eine Runde in einem ordentlichen Tempo gelaufen war, sah sie vor sich den Start. Warum sie das tat, wusste sie selbst nicht genau, doch sie lief immer schneller und schneller. Und als sie am Start vorbei kamen, lief sie in einem sehr schnellen Renntempo und gab, obwohl sie bereits etwas erschöpft vom vielen Laufen war, alles, was sie konnte.

In der ersten Kurve spürte sie einen Zug auf den Zügeln, doch diesen ignorierte sie einfach. Auch das laute Rufen hinter sich beachtete sie nicht sondern lief so schnell es ging, durch die Kurve. Das Rufen ging in ein verzweifeltes Schreien über doch sie lief einfach weiter.
Auf der Gegengeraden beruhigte Alva sich ein wenig und versuchte, sie an den Rand der Bahn zu lenken, doch Sunrise wollte es einfach wissen, so lief sie im vollen Galopp auf die nächste Kurve zu und nahm diese so weit innen wie es nur ging.
Wieder schrie Alva und zog an den Zügeln. Und noch etwas spürte sie. Die Vibratoren in ihrem Keuschheitsgürtel begannen, auf vollen Touren zu laufen. Doch obwohl diese sie reizten wie sie es bisher kaum erlebt hatte, schaffte sie es, die immer stärker werdenden Reize in ihrem Unterleib auszublenden und einfach zu laufen.
Nach der Kurve bemerkte sie aber, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis ihre Erregung sich gegen ihren Willen durchsetzen würde, also gab sie noch einmal alles um so schnell es ging über die Ziellinie zu laufen.
Da sie im Laufen nicht gegen die Erregung und das Vibrieren ankämpfen konnte, blieb ihr nichts anderes übrig, als dies zuzulassen, doch mit letzter Kraft und dem Rest ihrer bröckelnden Konzentration schaffte sie es, im Galopp über die Ziellinie zu laufen. Dann erst lief sie aus und spürte mit jedem Schritt den heran nahenden Höhepunkt, den sie, als sie endlich stand einfach über sich ergehen ließ und heraus schrie. Sie ging in die Knie und ließ es einfach mit sich geschehen. Nur gehalten durch die Anzen, die verhinderten, daß sie zur Seite kippte, schloss sie die Augen und sackte langsam nach vorne, bis sie spürte, wie ihr Kopf das Gras der Bahn berührte und so hockte sie eine ganze Weile zuckend und laut stöhnend dort, wobei mehrere Orgasmen sie vollkommen erschöpften. Erst als die Vibratoren nicht mehr liefen, schaffte sie es, sich wieder zu beruhigen und blieb erschöpft und ausgelaugt aber sehr befriedigt so wie sie war hocken und wäre am liebsten an Ort und Stelle eingeschlafen.

Erst als sie Rebeccas Hand auf ihrer Wange spürte, kam sie langsam wieder zu sich und schaute ihr glücklich lächelnd in die Augen.
»Sag mal was sollte das denn werden?«, fragte Rebecca. Obwohl sie etwas verärgert aussah, streichelte sie sie und half ihr vorsichtig auf. Mit wackligen Beinen blieb Sunrise stehen und drehte den Kopf zu der Anzeigetafel, die neben dem Start aufgestellt war. Diese zeigte die letzten Rundenzeiten an. Sie nickte mit dem Kinn in Richtung der Tafel und grinste Rebecca breit an, als sie sah, was dort stand.
»Was?«, fragte Rebecca. »Das kann doch nicht stimmen. Weniger als fünf Minuten?«
Sunrise nickte grinsend und lehnte sich dann bei Rebecca an.

»Also das war zwar vollkommen irre aber es hat auch Spaß gemacht«, sagte Alva, die zu ihnen gekommen war. »Aber was sollte das denn?«
Rebecca deutete auf die Anzeigetafel. »Ihr wart mehr als eine halbe Minute schneller als unsere Bestzeit. Ist aber auch kein Wunder, du wiegst ja viel weniger als ich«, erklärte Rebecca.
»Deshalb ist sie wie eine Irre gelaufen?«, fragte Alva erstaunt.
»Sie wollte anscheinend wissen, wie schnell sie die Runde schaffen kann«, sagte Rebecca, worauf hin Sunrise zur Bestätigung kräftig mit dem Huf auftrat und nickte.
Rebecca streichelte Sunrise’ Wange. »Ich sag ja, du solltest eine leichtere Jockey haben. Mit jemandem wie Alva auf dem Sulky hättest du viel bessere Chancen ein Rennen zu gewinnen als mit mir.«
Sunrise nahm den Kopf zurück, trat zweimal energisch auf und schüttelte den Kopf, worauf hin Rebecca lachte und ihr einen Kuss gab. »Komm, wir wollen dich mal sauber machen und dann geht’s nach Hause.«

Nachdem Rebecca Sunrise etwas zu Trinken gegeben hatte und sie dann gründlich abgebürstet und ihr beim Umziehen geholfen hatte, gingen die Vier nach Hause. Während Frida, Alva und Rebecca sich angeregt unterhielten, war Mara noch recht schweigsam, so wie jedes Mal nach dem Training.
Alva fragte Rebecca über die Ponys aus, die diesem Verband gehörten, doch diese riet ihr, sich darüber mit Sonja zu unterhalten, da diese viel besser darüber Bescheid wusste.
»Du willst dir doch nicht etwa auch ein Pony zulegen?«, fragte Rebecca eher amüsiert über Alvas Interesse.
»Wer weiß, also das hat mir schon Spaß gemacht. Und ich habe ja keine Serva und auch sonst niemanden, der das machen würde. Wenn ich mir deswegen eine Serva kaufen würde, oder wenn ich mir überhaupt eine Serva kaufen würde, ich glaube Papa und Mama würden mich enterben. Und außerdem, für sowas haben wir zu Hause doch gar keinen Platz«, sagte Alva lachend.
»Keinen Platz?«, fragte Frida. »Wir haben einen Garten, der ist größer als ein kleines Dorf.« Sie schaute Alva kopfschüttelnd an.
Alva musste lachen, als sie Fridas Gesicht bemerkte. »Was würden die Beiden denn sagen, wenn ich sowas zu Hause machen würde? Und außerdem, was denkst du denn, was Nicolas sagen würde, wenn er auch noch ein menschliches Pony betreuen müsste, wenn ich in der Uni bin?«
Frida blieb stehen und schaute Alva für einen Moment lang ernst an, bis sie schließlich in lautes Gelächter ausbrach, in das Alva mit einstimmte.

»Entschuldige Rebecca«, sagte Alva, nachdem die Beiden wieder Luft bekamen. »Nicolas ist unser Butler. Er würde mich höchstpersönlich am Kragen packen und dafür sorgen, daß ich das selber mache. Er ist bei sowas etwas eigen und kann sehr energisch werden.«

Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. Als sie an die Abzweigung kamen bei der es zu Rebeccas Haus ging, verabschiedeten sie sich voneinander und Alva kündigte an, daß sie morgen sehr früh in den Laden kommen würde um dort ausgiebig bei der Designerkleidung herum zu stöbern.

- - -

Am nächsten Morgen kam Gaby in den Aufenthaltsraum um Mara zu sagen, was sie gestern für einen Umsatz gemacht hatte.
Als die Anderen den Betrag hörten, für den Alva eingekauft hatte, der in allen drei Läden zusammen genommen im fünfstelligen Bereich lag, schauten Lilly und Heidi sie staunend an.
»Bild dir da bloß nichts drauf ein«, sagte Lilly, die sich wie jeden Morgen an ihrer Kaffeetasse fest hielt. »Sowas kommt einmal in hundert Jahren vor, also stell dich schon mal drauf ein, daß das nie wieder passiert.«
»Jaja«, sagte Heidi amüsiert. »Du bist doch bloß neidisch weil dir sowas noch nie passiert ist.«
»Ach komm schon, wenn sie das noch mal schafft, dann… dann… dann… Ach lass dir was einfallen«, sagte Lilly und erhob sich langsam von ihrem Platz.
»Dann ziehst du dir so ein Ponyfell an wie Mara und ziehst mich eine Woche lang jeden Nachmittag über die Rennbahn. Dann können Mara und du ein Wettrennen machen«, sagte Heidi mit einem süffisanten Grinsen.
Mara wollte noch etwas sagen, doch Lilly war schneller. »Meinetwegen, da das sowieso nie vorkommen wird, wenn Mara das nochmal schafft, dann bin ich eine Woche lang nachmittags dein Pferdchen, von mir aus auch ein Einhorn mit regenbogenfarbenem Fell und Glitzermähne«, sagte Lilly. Sie ging zu Heidi und reichte ihr die Hand auf diese Wette und verließ dann wortlos den Aufenthaltsraum.
Mara schaute ihr wortlos hinter her, während Markus nur grinsend den Kopf schüttelte und Gaby und Coco schmunzelnd ihren Kaffee tranken.
Mara erhob sich ebenfalls. »Dann such dir schon mal einen Ponynamen aus und überleg was für ein Fell sie anziehen soll«, sagte sie, während sie ihre Tasse in die Spülmaschine stellte. »Die Kundin will heute noch mal kommen und die Boutique unsicher machen«, sagte sie. Zu Gaby gewandt sagte sie: »Ich wollte ja was sagen, aber Lilly war einfach schneller.«
Die Anderen schauten Mara erst schweigend an und brachen dann in lautes Gelächter aus.

Mara war gerade dabei, einige Regale aufzufüllen, als Alva, dieses Mal ohne Frida, dafür aber mit ihrer Mutter in den Laden kam.
»Mara ist meine Lieblingsverkäuferin hier«, sagte Alva aufgedreht, kam zu ihr und umarmte sie überschwänglich. »Kommt, ich will Kleider kaufen, bis die Karte glüht.«
Doch Edith, Alvas und Fridas Mutter begrüßte Mara erst einmal freundlich mit einem Handschlag und Mara knickste vor ihr. Sie bot den Beiden einen Kaffee an um sich für die bevorstehende Einkaufsorgie, die den Beiden offensichtlich bevor stand, zu wappnen, was Alvas Mutter gerne annahm. Mara bot den Beiden einen Platz an und brachte ihnen Kaffee.
»Komm, setz dich so lange zu uns«, bot Edith ihr an. Doch Mara musste ablehnen. Sie musste erst einmal dafür sorgen, daß jemand kam um sie in diesem Laden abzulösen. Also ging sie zu Gaby und fragte diese, ob sie den Laden so lange übernehmen konnte und sagte ihr, daß die Kundin auch ihre Mutter mitgebracht hatte und es sicher etwas länger dauern würde.
»Ihre Mutter auch noch?«, fragte Gaby amüsiert. »Dann wird Lilly aber ganz schön dumm aus der Wäsche schauen.«
»Ja, das denke ich auch«, sagte Mara grinsend. »Schade, daß es hier keine Provision gibt«, fügte sie noch hinzu.
Gaby schaute sie kurz an und lachte dann. »Ich glaube, das ist auch besser so«, sagte sie.
Mara ging zurück zu Alva und Edith, die ihren Kaffee mittlerweile ausgetrunken hatten und führte sie in die Boutique.

Fast den ganzen Vormittag lang blieben die Beiden in der Boutique und probierten jede Menge Kleider, Hosen, Schuhe und auch Sportsachen an. Ein guter Teil dessen, was sie anprobierten, wanderte direkt auf zwei Stapel die sie sofort mitnehmen wollten, während sie anderes als Maßanfertigung bestellten. Mara musste immer wieder schauen ob dieses oder jenes Teil mit einem anderen harmonierte oder den Beiden passte. Sie holte immer neue Kleider, Schuhe und Accessoires, die die Beiden anprobierten und brachte ihnen gelegentlich eine Tasse Kaffee oder Saft.
Als Alva eine Reiterhose anprobierte und nach einer passenden Bluse und Stiefeln fragte, fragte Edith, ob sie vor hatte zu Reiten.
Alva antwortete etwas vage: »Vielleicht. Aber keine Angst, ihr braucht sicher keinen Pferdestall im Garten zu bauen.«
Mara ahnte, woher der Wind wehte, sagte aber lieber nichts dazu. Statt dessen suchte sie Reiterstiefel und einige Blusen aus denen Alva auswählen konnte.
Es war schon Mittag, als die Beiden endlich genug zu haben schienen und Mara einluden, mit ihr Essen zu gehen. Diese wollte zwar ablehnen, doch das ließ Edith nicht zu. Und so gingen die Drei in das kleine Restaurant welches sich im dritten Stock des Gebäudes befand um etwas zu essen. Dabei unterhielten sie sich angeregt und Alva erklärte ihrer Mutter, was sie gestern nach der Einkaufstour gesehen hatte und daß Rebecca ihr erlaubt hatte, ein paar Runden mit Sunrise auf der Rennbahn zu drehen. Daß Sunrise dabei durchgegangen war ließ sie aber glücklicherweise aus.
»Daher weht also der Wind«, sagte Edith schmunzelnd und zeigte sich sehr interessiert, was den Ponysport betraf. Sie fragte Mara, ob sie sich das einmal selbst ansehen könnte, was Mara gerne bejahte und sie für heute Abend einlud, in den Stall zu kommen.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen dachte Mara, daß die Einkaufstour der Beiden nun vorbei war, doch Edith wollte sich auch die anderen Läden noch ansehen. Auch hier kaufte sie einiges, wenn auch bei weitem nicht so viel wie Alva gestern. Diese deutete Mara, ihrer Mutter nicht zu verraten, was sie gestern so alles gekauft hatte und so interpretierte Edith Alvas Zurückhaltung als Schüchternheit und spendierte ihr hier schmunzelnd noch das ein oder Andere Spielzeug.

Es war kurz vor Maras Feierabend, als die Beiden den Laden verließen. Das Meiste sollte zu ihnen nach Hause geliefert werden, was Mara gerne veranlasste, doch einige Sachen nahmen die Beiden sofort mit.
Als sie reichlich erschöpft in den Aufenthaltsraum kam, lag dort eine komplette Ponyausstattung mit Fell, Stiefeln, Handschuhen, Geschirr und Zaumzeug auf dem Tisch. Das Fell war weiß mit regenbogenfarbenen Streifen auf der Seite und das Geschirr leuchtete in einem knalligen Pink mit viel Glitzer. Auf der Haube befand sich tatsächlich über der Stirn ein gut unterarmlanges, gedrehtes Horn aus weichem Kunststoff, welches leicht glitzerte.
Heidi saß bereits am Tisch und schaute breit grinsend zu Mara. Sie hatte ein Pad vor sich liegen und hielt es hoch. Die Summe die dort stand übertraf die von gestern bei weitem, denn alleine die Kleider welche Alva und Edith gekauft hatten, kosteten zusammen schon mehr als doppelt so viel, wie das, was Alva gestern gekauft hatte. Und dazu kamen noch die Sachen, die Edith in den anderen Läden gekauft hatte.
Mara wollte sich das Schauspiel nicht entgehen lassen. Sie nahm sich noch einen Kaffee, den sie mit in die Umkleide nahm und setzte sich, nachdem sie fertig umgezogen zurück gekommen war, zu Heidi die erwartungsvoll zur Tür schaute und auf Lilly wartete, um zu sehen, wie diese reagierte.
Pünktlich fünf Minuten nach dem Schichtwechsel kamen Gaby und Markus herein, die sich an den Tisch setzten. Dann kam auch Lilly endlich herein.

»Was ist das denn?«, fragte sie erstaunt und deutete auf die Sachen, die auf dem Tisch lagen.
Heidi stand auf, ging zu ihr und sagte: »Nächste Woche habe ich ein Einhorn namens Rainbow. Der Name passt doch zu den Sachen, oder?«, fragte sie.
»So, wer soll das denn sein?«, wollte Lilly wissen. »Wusste gar nicht, daß dir sowas gefällt.«
»Von der Präsentation vor einer Weile weiß ich ja, wie es ist, selbst als Pony rum zu laufen. Und nun will ich mal wissen, wie es so ist, sich im Sulky durch die Gegend ziehen zu lassen.«, sagte Heidi, deren Grinsen immer breiter wurde, als sie das Pad nahm und es Lilly in die Hand drückte. »Das Pony wirst wohl du sein«, sagte sie.
Lilly schaute auf das Pad und dann zu Gaby, die bestätigend nickte. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein! Nein, das kann einfach nicht sein«, rief sie aus. »Wie hast du das geschafft? Das ist doch nicht echt. Niemand schafft es in zwei Tagen so viel zu verkaufen, ihr verarscht mich doch.«
»Tut mir leid Lilly«, sagte Gaby. »Aber die Kundin von gestern war heute noch mal da und hat auch noch ihre Mutter mit gebracht. Die Beiden haben in der Boutique ganz schön zugeschlagen«, erklärte Gaby.
Lilly schaute erst Mara, dann Gaby und zum Schluss Heidi an. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und schüttelte nur noch den Kopf.
Doch schließlich setzte sie sich auf, nahm die Schultern zurück und atmete einmal tief durch. »Na dann, Wettschulden sind Ehrenschulden«, sagte sie resignierend. »Dann bin ich wohl nächste Woche dein Pony«, sagte sie zu Heidi.

- - -

Mara fuhr zusammen mit Edith und Alva wieder zum Stall. Rebecca war noch nicht dort und so bat Mara Alva, ihr beim Umziehen zu helfen. Zusammen gingen sie zur Umkleide, wo Mara ihren Schrank öffnete und Sunrise’ Ausstattung heraus holte. Ihre Tunika hängte sie in den Schrank und begann damit, sich den Fellanzug anzuziehen. Danach folgten die Stiefel, die sie mit Alvas Hilfe schnürte.
»Kannst du damit eigentlich noch was hören?«, fragte Alva und deutete auf die Ohren des Anzuges«, als Mara ihre Haare durch den Schlitz fädelte und die Haube aufsetzte.
Mara nahm die Haube noch einmal ganz nach unten und zog sie etwas nach vorne. Sie zeigte Alva die Innenseite der Haube. Dort konnte man erkennen, daß ein dünner Schlauch von der Basis des künstlichen Ohres auf der Außenseite bis zu der Stelle führte wo sich Maras eigenes Ohr befinden würde. »Das Fell dämpft die Geräusche zwar ein wenig aber durch diesen Schlauch hier kann ich auch das hören, was die hier«, sie deutete auf das künstliche Pferdeohr »aufnehmen. Wenn die sich bewegen kann das zwar manchmal ein wenig verwirrend sein, aber man gewöhnt sich dran.«
Alva nickte zum Zeichen, daß sie verstanden hatte und half Mara, die Haube wieder aufzusetzen und ihre Haare erneut durch den schmalen Schlitz, der nur alle paar Zentimeter durch ein dünnes Band in Form gehalten wurde, zu fädeln. Erst durch diesen Schlitz im Fell sahen Maras Haare am Ende wie eine echte Mähne aus.
»Und was ist damit? Der hat sich doch auch bewegt.« Alva deutete nun auf den Schweif.
»In dem Anzug sind an mehreren Stellen Sensoren. Die in der Haube nehmen die Gehirnströme auf und steuern damit die Ohren und den Schweif. Das kann man mit etwas Übung auch bewusst machen. Und wenn nicht, dann können die erkennen, wie man sich fühlt und bewegen beides so wie bei einem echten Pferd. Wenn man nervös ist, bewegt der Schweif sich zum Beispiel hin und her. Wenn man aufmerksam ist, dann gehen die Ohren nach vorne und sie legen sich an, wenn man ängstlich oder wütend ist. Und im Brust und Bauchbereich gibt es Sensoren, die ein kleines EKG aufnehmen können. Das kann dann Rebecca sehen und sieht, wie mein Puls geht. Das ist wie bei Profisportlern, die sich beim Training am Puls orientieren.«
»Da hat ja jemand echt an alles gedacht«, sagte Alva bewundernd.
Mara kicherte. »Die Anzüge hat Herrin Rebecca erfunden. Und jedes Mal, wenn sie was neues erfindet, bin ich ihr Versuchskaninchen. Das hier finde ich aber immer noch am Besten.« Mara öffnete noch einmal den Reißverschluss, nahm Alvas Hand und schob diese unter den Anzug. Mit der freien Hand strich sie über das Fell an dieser Stelle, worauf hin Alvas Hand etwas zuckte.
»Wow, das fühlt sich ja irre an, da spürt man ja jede Berührung.«
»In dem Fell sind außer den normalen Haaren noch jede Menge winziger Fäden aus einem festeren Material mit eingewebt. Die sehen aus wie eine Reißzwecke, nur viel viel kleiner und länger und auch nicht spitz. Der Kopf ist direkt in das untere Gewebe mit eingearbeitet und die Spitze schaut nach außen. Ich finde, das fühlt sich toll an, wenn einem jemand über die Wange streichelt. Oder auch an anderen Stellen«, sagte Mara und grinste anzüglich.
»Da zum Beispiel?«, fragte Alva und deutete auf Maras Schritt.
Mara lachte. »Nein, da eigentlich nicht. Ich habe den Keuschheitsgürtel ja fast immer an, da merke ich dann sowieso nichts.«
»Aha. Aber wieso? Hat Rebecca Angst, daß du fremd gehst?«
»Nein, das ganz bestimmt nicht«, sagte Mara grinsend. »Ich muss den nicht anziehen, aber ich finde, es fühlt sich gut an. Und außerdem,« nun schaute Mara etwas zur Seite »naja, wenn ich ihn an habe, dann kann nur Herrin Rebecca ihn auf machen. Er erinnert mich dann immer daran, daß sie meine Herrin ist.« Sie strich verträumt über das Fell, dort wo sich das Taillenband des Gürtels befand.

»Du liebst sie sehr, nicht wahr?«, fragte Alva, während Mara sich das Geschirr anlegte.
Mara schaute Alva an und nickte. »Ja«, sagte sie leise.
Alva half ihr, die Schnallen des Geschirres nach zu ziehen. »Frida und Isabella und Maja lieben sich auch sehr. Das sieht man immer, wenn sie sich anschauen«, sagte Alva. In ihrer Stimme schwang etwas Wehmut mit. »Ich wünschte, ich hätte auch jemanden, den ich so liebe und der mich genauso liebt«, sagte sie traurig.
Mara hielt in ihrer Bewegung inne und sah Alva an. »Du findest ganz bestimmt auch jemanden«, sagte sie und nahm Alva in die Arme, die sich bei ihr anlehnte und leise seufzte.
»Wie denn? Mir geht es doch genauso wie Frida. Sowie jemand erfährt, wer meine Eltern sind, nimmt er oder sie doch reiß aus. Ich hatte mal im Urlaub jemanden kennen gelernt. Der war total nett und so. Aber als ich ihm dann gesagt habe, wer ich bin, da hat er sich nicht mehr gemeldet. Ich habe ihn angerufen und gefragt, was los ist. Da hat er gesagt, daß er Angst hat, ich würde ihn fallen lassen, sobald ich jemanden sehe, der besser wäre als er. Und die Meisten denken doch, ich wäre was Besseres und meinen sie wären nicht gut genug für mich.« Sie schniefte kräftig, löste sich aus Maras Umarmung und schaute aus dem Fenster. »Ich glaube fast, in die Schule zu gehen und nur noch Frida zu sein, war das beste was sie machen konnte. Da hatte sie ja die Chance jemanden kennen zu lernen der nicht wusste, wer sie ist.«
Mara trat zu Alva und schaute ebenfalls aus dem Fenster. »Miss Isabella wusste aber wer sie ist. Und Maja auch«, sagte Mara. »Wenn du das denkst, wieso gehst du denn nicht auch auf die Schule?«
Alva wandte den Kopf zu Mara und lachte. »Ich glaube, das wird bei mir nichts. Ich wäre bestimmt die schlechteste Schülerin die es gibt. Ich bin da ganz anders als Frida. Meine Freiheit aufgeben, so wie sie das gemacht hat, das könnte ich nicht.«

Schweigend sahen sie eine ganze Weile aus dem Fenster. In dem Paddock auf den sie blickten, sagen sie die Tochter von Frau Stiez und Princess. Die Beiden standen dicht zusammen in er äußersten Ecke am Zaun. Frederike schaute sich scheinbar gründlich um, bevor sie Princess die Trense aus dem Maul nahm, sie in die Arme nahm und sie küsste.
»Weißt du, wenn ich sowas sehe, dann könnte ich kotzen. Muss es denn wirklich sein, daß die Beiden das heimlich machen müssen? Die Beiden haben sich gefunden und ihre bescheuerte Mutter will ihnen das kaputt machen. Und dann sind da noch diese blöden Regeln von diesem Verband dem Princess gehört. Das ist einfach nicht gerecht«, sagte Alva, deren Stimme nun sehr verärgert klang.
Draußen lösten die Beiden plötzlich ihren Kuss und Frederike schob Princess hektisch die Trense wieder ins Maul, bevor sie langsam zum Tor des Paddocks ging, diesen verließ und aus ihrem Blickfeld verschwand.

»Komm, wir gehen nach draußen. Dann muss deine Mutter nicht ganz alleine warten«, sagte Mara. Sie nahm ihre restliche Ausrüstung, Handschuhe, Zaumzeug und Trense, dann verließen sie die Umkleide.
Auf dem Weg zu Alvas Mutter kamen ihnen eine tobende Frau Stiez und ihre Tochter entgegen, die sich lautstark stritten.

»Na die Beiden haben ja eine sehr liebevolle Mutter-Kind-Beziehung«, sagte Edith, als Alva und Mara zu ihr kamen. »Ich dachte, die gehen gleich aufeinander los.« Sie bemerkte Alvas Blick, nahm sie in die Arme und strich ihr eine Strähne ihrer blonden Haare aus dem Gesicht. Eine Geste, die Mara an ihre eigene Mutter erinnerte. Diese hatte das bei ihr auch immer getan, wenn sie traurig gewesen war. Sie musste lächeln als sie daran dachte und nahm einen Schritt Abstand um zu zeigen, daß sie nicht stören wollte.

Vom Stall her war lautes Geschrei zu hören und Frau Stiez und Frederike kamen aus dem Tor.
»Das war das aller letzte Mal, daß wir hier waren. Du wirst jetzt mit kommen und dann wirst du dich gefälligst auf deine Hochzeit vorbereiten, wie eine anständige junge Frau das tut. Und du wirst Dieter heiraten. Oder willst du mich etwa bis aufs Blut blamieren du undankbares Kind?«, schrie Frau Stiez so laut, daß es bestimmt noch auf dem Sportplatz zu hören war.
Nicht weniger laut schrie Frederike ihre Mutter an: »Ich lasse mir von dir nichts befehlen. Ich werde diesen Dieter ganz bestimmt nicht heiraten. Eher gehe ich ins Kloster!«
»Du kommst jetzt sofort mit!«, schrie Frau Stiez. Sie fasste ihre Tochter am Arm und zog sie mit sich in Richtung ihres Autos, welches wie üblich mitten auf dem Weg neben dem Stall stand.
»Nein! Ich komme ganz bestimmt nicht mit!«, schrie Frederike und löste sich aus dem Griff ihrer Mutter.
»Wenn du jetzt nicht gehorchst, dann will ich dich nie wieder sehen. Dann kannst du zusehen, wo du bleibst. Ich bin deine Mutter und ich befehle dir, einzusteigen und mit zu kommen!« Sie holte aus und schlug ihrer Tochter mit der flachen Hand ins Gesicht. Diese bedachte sie mit einem Blick, der nur Wut ausdrückte und schlug zurück.
Es dauerte einen Moment, bis Frau Stiez sich von dem Schlag erholt hatte. »Du… Du… Das… Ich… Ich will dich nie wieder sehen. Ich verbiete dir, mein Haus noch einmal zu betreten«, reif Frau Stiez. Sie ging zu ihrem Auto, setzte sich und fuhr los.
»Ich will dein verfluchtes Haus auch gar nicht mehr betreten! Du bist nicht mehr meine Mutter!«, rief Frederike hinter ihr her.
Frau Stiez bremste abrupt und schaute aus dem Fenster. »Nur damit du es weißt, ich werde auf der Farm anrufen und Princess und Duchess wieder verkaufen. Und ich habe keine Tochter. Ich habe nie eine Tochter gehabt!« Mit durchdrehenden Reifen fuhr sie, eine Staubwolke hinterlassend, los und verschwand um die Ecke des Stalles.
Frederike kniete auf der Straße, hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und weinte.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 29.07.18 um 18:51 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:21.07.18 10:56 IP: gespeichert Moderator melden


Die arme Frederike und Princess.
Aber wieso werde ich das Gefühl nicht los,das du bereits für die beiden einige Pläne hast.Außerdem mal sehn wie es Lily als Pony ergeht.Besonders in ihrer Aufmachung.

Auf alle Fälle war es mal wieder ein toller Teil.Freu mich schon wenn es weiter geht.

mfg Wölchen
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:22.07.18 01:28 IP: gespeichert Moderator melden


Hi HeMaDo

Warum werde ich das Gefühl nicht los das sunrise und Alva ein hervorragendes Gespann auf dem Turnierplatz und der Rennbahn abgeben würden!
Mit Rebecca und Sonja als Trainer sind doch da Erfolge vorprogrammiert!

Oder nimmt sich Rebecca vielleicht Friderieke und Princess an?!
Das wäre bestimmt ein 1A Zweispänner.

Oder Friderieke lässt sich zum Pony ausbilden um Princess näher zu sein.

Hm.... Also die erste Variante gefällt mir am besten. Jetzt stelle ich mir noch vor das nicht nur sunrise vorne und hinten "bestückt" ist sonder auch Alva auf dem Sulky das volle Programm in sich trägt. Das Summen eines Fehlers wirkt sich also nicht nur auf das Pony aus, sondern auch die Sulkylenkerin kriegt es direkt am eigenen Leib zu spüren !

Ja ja ja ich höre ja schon auf.....

Tolle Fortsetzung HeMaDo
Gruß Gozar

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:22.07.18 08:04 IP: gespeichert Moderator melden


Gozar.
Deine Ideen sind irgendwie interessant und auch gleichzeitig wiederum etwas gemain.Mal schaun was nun letztendlich raus kommt.

mfg Wölchen
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:23.07.18 23:16 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Die arme Frederike und Princess.
Aber wieso werde ich das Gefühl nicht los,das du bereits für die beiden einige Pläne hast.

Ja, für die Beiden habe ich schon einen sehr konkreten Plan. Ich hoffe, daß dieser Plan am Ende überraschend ist.


Zitat

Warum werde ich das Gefühl nicht los das sunrise und Alva ein hervorragendes Gespann auf dem Turnierplatz und der Rennbahn abgeben würden!

Die beiden wären sicher ein gutes Gespann mit Aussicht auf große Erfolge, allerdings kann ich schon jetzt sagen, daß das nicht passieren wird. Alva steckt ja noch im Studium und außerdem beträgt die Entfernung von Stockholm nach Horizons ungefähr 1200km. Das ist selbst mit dem Flieger nicht mal eben um die Ecke.


Zitat

Jetzt stelle ich mir noch vor das nicht nur sunrise vorne und hinten \"bestückt\" ist sonder auch Alva auf dem Sulky das volle Programm in sich trägt.

Dem steht entgegen, daß es besser ist, wenn wenigstens eine der Beiden einen klaren Kopf behalten sollte.
Das macht den Zuschauern zwar vermutlich weniger Spaß aber wichtiger ist, daß es keine Verletzten durch so etwas gibt.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Teil 68 Datum:29.07.18 18:54 IP: gespeichert Moderator melden


68


Alva schaute zu ihrer Mutter und umarmte sie fest, sie schluckte und sagte leise: »Ich hab dich lieb Mama.«
»Ich hab dich auch lieb Alva«, erwiderte ihre Mutter und drückte sie fest an sich.
Zusammen mit Mara gingen die Beiden zu Frederike, die noch immer auf der Straße kniete. Sie knieten sich neben sie und nahmen sie in die Arme.
»Mara, können wir hier irgend wo hin gehen wo es ruhig ist?«, fragte Edith.
»Wir können bestimmt in Sonjas Büro gehen.«
Edith und Alva halfen Frederike, die immer noch laut weinte und schluchzte, auf und führten sie hinter Mara her, die ihnen den Weg zu Sonjas Büro zeigte.

»Was ist denn hier los?«, fragte Sonja erstaunt, als die Vier das Büro betraten.
Mara nahm Sonja bei Seite und erklärte ihr, was gerade passiert war.
Sonja warf einen Blick zu den Dreien und deutete auf das Sofa. »Mara, geh bitte Princess holen«, sagte sie leise.
Mara nickte und ging nach draußen. Sie ging zum Paddock, in dem Princess weinend am Zaun stand und in Richtung Stall blickte. Mara nahm ihr die Trense heraus und sagte: »Komm mit. Ich glaube, Frederike braucht dich jetzt.« Sie nahm Princess die Handschuhe ab und wollte los gehen, doch Princess blieb weinend stehen und schaute Mara nur misstrauisch an.
Mara überlegte nicht lange und sagte: »at foot«, wobei sie neben sich deutete. Nun kam Princess zu ihr und folgte ihr in den Stall.
»Hallo Sunrise. Rebecca hat gerade angerufen. Ich soll dir ausrichten, daß es heute mit dem Training nichts wird. Du möchtest bitte nach Hause kommen«, sagte Charlotte, die gerade aus dem Stall kam. Dann erst realisierte sie, daß Princess ohne Handschuhe und Trense war und Mara folgte. »Sag mal, spinnst du denn? Bring sie sofort zurück. Wenn Frau Stiez das sieht, dann wird sie uns noch verklagen«, sagte sie verärgert.
»Frau Stiez wird nicht mehr her kommen, glaube ich. Ich soll Princess zu Sonja bringen.«
Mara deutete wieder neben sich und ging, gefolgt von Princess und Charlotte, weiter zu Sonjas Büro. Dort war Sonja gerade dabei, eine Kanne Tee zu kochen, als die Drei eintraten.
»Princess, du hast jetzt Freizeit«, verkündete sie und deutete auf das Sofa, wo Edith und Alva sich um Frederike kümmerten.
Princess sah Frederike an und ging weinend zu ihr. Alva machte ihr Platz und Princess setzte sich neben Frederike. Die Beiden schauten sich einen Moment lang an und fielen sich dann weinend in die Arme.

»Was ist denn hier los?«, wollte Charlotte wissen.
Mara und Alva setzten sich zu Sonja an den Schreibtisch. Sonja deutete auf einen freien Stuhl und Mara und Alva begannen, ihr zu erklären, was sich eben zugetragen hatte.
»Ach du Scheiße. Daß hätte ich nicht gedacht. Was wird denn jetzt aus den Beiden?«, fragte Charlotte leise, nachdem sie erfahren hatte, was eben passiert war.
Sonja schaute kurz zum Sofa, wo Edith noch bei den Beiden saß und versuchte, sie zu trösten und hielt dann ein Pad so, daß Charlotte, Alva und Mara es sehen konnten.
Auf diesem stand bereits die Aufforderung, Princess und Duchess für übermorgen zum Transport fertig zu machen. Ein Wagen von der Farm würde dann kommen, um sie abzuholen.
»Na, die macht aber Nägel mit Köpfen«, sagte Charlotte leise. »Wissen sie es schon?«, fragte sie noch leiser und deutete mit einem Kopfnicken zum Sofa.
Sonja schüttelte den Kopf. »Ich denke, wir sollten die Beiden alleine lassen«, sagte sie und stand auf. Zusammen verließen sie das Büro und gingen nach draußen. Sonja ballte die Hände zu Fäusten und schaute zum Paddock, wo Duchess alleine stand und breit grinsend zu ihnen schaute.
Sonja wusste sofort, was hier gespielt wurde. »Du hast also alles verraten, was hier so passiert ist«, rief sie, schaute wütend zu Duchess und zeigte auf sie. Dann nahm sie die Hand zu ihrem Hals und strich sich mit dem Zeigefinger über die Kehle. Sofort erstarb Duchess’ Grinsen und sie trat langsam, Schritt für Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken an den Zaun stieß.

»Charlotte, ich werde mich bis übermorgen persönlich um Princess und Duchess kümmern. Die Beiden sind ab sofort Chefsache«, sagte Sonja mit eisigem Blick.
»Hör mal Sonja, mach bloß nichts, was du hinterher bereuen wirst«, sagte Charlotte vorsichtig.
»Ich werde gar nichts machen. Übrigens, weißt du, daß es nachts noch verdammt kalt ist hier in der Gegend? Muss ziemlich scheiße sein, bei dieser Kälte im Paddock stehen zu müssen und nur eine Wolldecke zu haben«, erwiderte Sonja so laut, daß Duchess es ganz bestimmt hören musste. Diese schaute sie an und schüttelte entsetzt den Kopf.

Als sie wieder in Richtung Stall gingen, herrschte eine sehr bedrückte Stimmung.
Edith stand vor der Tür des Büros und schüttelte den Kopf. »Was wird jetzt aus den Beiden?«, fragte sie.
»Was soll schon werden? Die Beiden werden sich wohl nicht mehr wieder sehen, wenn Princess übermorgen abgeholt wird«, sagte Sonja. Sie war noch immer verärgert über Duchess, darüber daß sie es gewesen war, die Frau Stiez alles verraten hatte.
»Ich verstehe. Princess hat dann ja sicher einen Platz wo sie hin kommt. Aber was ist mit Frederike?«
»Was meinen sie?«, fragte Sonja erstaunt.
»Ihre Mutter hat sie rausgeworfen. Sie hat keine Arbeit und wie es scheint, nicht mal ein Dach über dem Kopf.«
Sonja warf einen kurzen Blick durch die offene Bürotür. »Sie kann eine Weile hier bleiben. Bis sie selbst klar kommt, werd ich mich um sie kümmern. Das regele ich später mit Emylia und besorge ihr eine Wohnung hier. Aber ich vermute, die wird sie frühestens übermorgen brauchen.«
»Dann sollten wir wohl langsam gehen. Wenn Sie irgend etwas braucht, dann melden Sie sich bei mir. Mein Mann, meine Tochter und ich sind noch die ganze Woche hier«, sagte Edith und gab Sonja ihre Karte.
»Nyberg?«, fragte Sonja erstaunt. »Na, wenn das Emylia wüsste«, sagte sie kopfschüttelnd.
»Ich wäre ernsthaft beleidigt, wenn sie es nicht wüsste«, erwiderte Edith. Sie winkte Alva, mit zu kommen. Bevor die Beiden den Stall verließen, umarmten die Beiden sich fest und sie strich ihrer Tochter durch die Haare.
Wie auch Sonja und Charlotte, schaute Mara den Beiden hinter her.
»Kann mir bitte jemand helfen, mich wieder um zu ziehen?«, fragte sie.
Charlotte nickte und sie gingen in die Umkleide, wo sie Mara beim Umziehen half.

Reichlich bedrückt ging Mara zu Fuß nach Hause. Das schöne Wetter und die ersten Blumen, die ihre Blüten der noch schwachen Sonne entgegen streckten, beachtete sie kaum. Zu sehr hing sie ihren Gedanken nach. Als sie bei der Abzweigung zum Sportplatz vorbei kam, setzte sie sich auf eine der Bänke die dort unter einem Baum stand und tippte auf ihrem Comm herum.
»Hallo mein Schatz«, meldete sich ihre Mutter.«
»Hallo Mama«, sagte Mara.
»Ist alles in Ordnung mit dir?« Saskia hatte sofort erkannt, daß etwas mit Mara nicht stimmte.
»Nein, es alles in Ordnung. Ich wollte dir nur sagen, daß ich dich Lieb habe.«
»Ich habe dich auch Lieb Mara. Aber deshalb meldest du dich, um mir das zu sagen? Ist wirklich alles in Ordnung? Hattest du Streit mit Rebecca?«
»Nein Mama, es ist wirklich alles in Ordnung.« Mara begann ihrer Mutter zu erzählen, was sich heute im Stall zugetragen hatte.
»Ich verstehe. Ich glaube, das hätte mich auch mitgenommen. Soll ich denn am Wochenende mal vorbei kommen?«
»Das geht doch nicht. Wir müssen noch trainieren für den Wettbewerb in zwei Wochen.«
»Was denn für ein Wettbewerb? Doch nicht wieder so eine Wette, wer die bessere Serva ist, so wie mit Frau Becker?«
»Nein Mama, Sunrise ist auf ein Turnier eingeladen worden. Und da wollen wir mit machen.« Mara erzählte ihrer Mutter auch hier von, obwohl einige Einzelheiten ihr gerade vor ihrer Mutter recht peinlich waren. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile über alles mögliche. Erst als es anfing, dunkel zu werden, stand Mara auf. Sie ging langsam weiter und verabschiedete sich von ihrer Mutter.
»Ich nehme an, wenn ich zu diesem Turnier kommen würde, wäre dir das sicher zu peinlich.«
»Ja, das wäre es vermutlich. Aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn du kommen würdest.«
Die Beiden verabschiedeten sich noch und dann ging Mara langsam weiter nach Hause.

»Hallo mein Schatz«, rief Rebecca fröhlich aus dem kleinen Salon, als Mara zur Haustür herein kam.
Mara ging zu ihr, setzte sich ohne abzuwarten neben Rebecca und umarmte sie.
Rebecca merkte sofort, wie mitgenommen Mara war. »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie.
Noch einmal erzählte Mara, was sich heute im Stall zugetragen hatte. Rebecca nahm sie in die Arme und so saßen sie eine ganze Weile schweigend auf dem Sofa.

-

»Ich hab etwas, was dich vielleicht etwas aufmuntert«, sagte Rebecca nach einer ganzen Weile. Sie stand auf und zog Mara mit sich in die Küche, wo Rebecca an den Kühlschrank ging und eine gut 15 Zentimeter dicke, unterarmlange, bräunliche Wurst in einem einfachen Kunststoffdarm heraus holte. Diese gab sie Mara, die sie mit beiden Armen festhalten musste und endlich wieder anfing zu lächeln.
»Julia hat das geschickt. Ich habe keine Ahnung, was das ist. Aber sie meinte, daß du es wohl gerne isst.«
Mara nickte energisch. »Ich weiß nicht, wie das heißt, aber es ist wirklich lecker. Darf ich das heute zum Abendessen machen?«
»Wie, du weißt nicht, wie das heißt?«, fragte Rebecca irritiert.
»Naja, Herrin Julia hat mir gezeigt, wie man es zubereitet, aber wie es heißt, hat sie mir nie gesagt«, erklärte Mara.
»Na, dann bin ich ja mal gespannt«, meinte Rebecca.
»Danke meine Herrin«, sagte Mara fröhlich. Sie ging in den Keller und holte dort einige mittelgroße Kartoffeln und ein Glas eingelegte Gurken.
Die Kartoffeln wusch sie, gab sie in einen Kochtopf und stellte den Herd an.
»Ähm, sag mal, sollte man die Kartoffeln nicht vorher schälen?« Rebecca blickte misstrauisch auf den Topf in dem diese anfingen zu kochen.
Mara schaute ebenfalls auf den Topf. »Nein, dabei macht man das nachher«, erklärte sie. Sie holte einen Salatkopf aus dem Kühlschrank und schnitt den Strunk heraus. Sie wusch die Blätter und gab sie in eine Schüssel. Aus einem Becher Sauerrahm, einem Löffel Essig, einem Löffel Öl, Dill, Pfeffer und Salz sowie etwas Milch und einigen Löffeln Zucker bereitete sie ein Dressing zu, was Rebecca stirnrunzelnd beobachtete.

Mara schaute auf die Uhr und ging ins Esszimmer, wo sie den Tisch deckte, wie Rebecca am Klappern des Geschirres erkannte.
Dann kam Mara zurück und holte die riesige Wurst aus dem Kühlschrank. Mit den Fingern maß sie drei großzügige Portionen dieser Wurst ab und befreite sie von der durchsichtigen Kunststoffhülle.
Dann holte sie die größte Pfanne aus dem Schrank und stellte diese auf den Herd. Die Wurst schnitt sie in kleine Stücke, die sie ohne Öl oder Fett in die Pfanne gab.
Fast sofort breitete sich ein Geruch in der Küche aus, der Rebecca zum Würgen brachte.
»Meine Güte, was ist das denn?«, rief diese aus und verschwand aus der Küche.
Mara schaute ihr hinter her, zuckte mit den Schultern und öffnete ein Fenster.

Mittlerweile war auch Saphira in die Küche gekommen und wedelte sich mit der Hand Luft zu. »Was ist das denn? Das stinkt ja furchtbar. Werfen Sie das bloß weg Miss, das ist bestimmt schlecht«, sagte sie unter Husten.
»Das muss so sein«, sagte Mara und begann die mittlerweile breiige Masse in der Pfanne umzurühren.
Auch Saphira verschwand aus der Küche und Mara schaute ihr hinter her.
Sie öffnete das Gurkenglas und viertelte einige der Gurken, die sie auf einen Teller legte und ins Esszimmer brachte. Eine der Gurken fischte sie dann noch aus dem Glas und aß sie schnell.

Zurück in der Küche rührte sie die gräulich braune Masse um. Dabei zerplatzten kleine Stücke unter lautem Knallen und verteilten kleine Fetttröpfchen rund um den Herd. Etwas von der Masse war bereits schön dunkel angebraten.
Der Wecker den sie gestellt hatte, klingelte und mit einem spitzen Messer prüfte sie, ob die Kartoffeln gut waren. Sie schüttete diese über der Spüle ab und füllte den Topf mit kaltem Wasser.
Noch einmal ging sie zum Herd und rührte den Inhalt der Pfanne um, dann schüttete sie die Kartoffeln erneut ab und gab sie in eine Schüssel, die sie ins Esszimmer brachte.

Die Masse in der Pfanne war nach erneutem Wenden und Rühren mit vielen dunkel angebratenen Stückchen durchsetzt. Mara gab alles in eine Schüssel und brachte diese ebenfalls auf den Tisch. Zum Schluss gab sie den Salat, den sie trockengeschleudert hatte, in die Schüssel mit dem Dressing und mischte diesen ordentlich durch.
Sie stellte auch diesen auf den Tisch und ging in den Salon, wo Rebecca und Saphira eine Partie Bridge spielten.
Sie knickste und wartete, bis Rebecca ihr ein Zeichen gab, zu sprechen. »Das Essen ist fertig«, sagte sie, knickste noch einmal und ging zurück ins Esszimmer, wo sie neben der Tür wartete.
Sie knickste, als Rebecca, gefolgt von Saphira, eintrat und als Rebecca sich setzte, half Mara ihr mit dem Stuhl. Rebecca deutete auf die beiden Stühle und nun setzten sich auch Mara und dann Saphira.
»Guten Appetit«, wünschte Mara und nahm die Schüssel mit der braunen Masse. Sie hielt diese Rebecca hin und als diese ihr den Teller gab, tat sie ihr eine ordentliche Portion davon auf den Teller. Dann gab sie ihr einige Kartoffeln auf den Teller und etwas Salat in die Salatschüssel.

Erst nachdem Mara sich genommen hatte, nahm auch Saphira sich misstrauisch eine kleine Portion.
»Und wie isst man das jetzt?«, wollte Rebecca wissen.
Mara machte es vor, indem sie die Kartoffeln pellte, mit der Gabel quetschte und mit der Masse vermischte.
Als Rebecca anfing, zu essen, fingen endlich auch Mara und Saphira an, zu essen.

»Also das hat wirklich schlimm gerochen, aber so schmeckt es nicht schlecht.«, meinte Rebecca, nachdem sie gegessen hatten. Sogar Saphira hatte sich einen Nachschlag genommen.
Mara und Saphira räumten den Tisch ab und brachten alles in die Küche. Während Saphira das Geschirr in die Spülmaschine stellte, schnitt Mara die restliche Wurst in einzelne Portionen. Diese gab sie in Gefrierbehälter und brachte sie in den Vorratskeller, wo sie sie in den Gefrierschrank stellte.
Mara spülte noch die Pfanne und säuberte dann die Arbeitsplatte, die rund um den Herd einiges an Fettspritzern aufwies und ging, nachdem alles fertig war, in den großen Salon, wo Rebecca bereits auf sie wartete. Sie setzte sich neben sie auf das Sofa und kuschelte sich bei ihr an.

»Dir scheint es ja etwas besser zu gehen. Da ist Julias Paket ja anscheinend gerade zur Rechten Zeit gekommen«, sagte Rebecca, während sie Mara in den Arm nahm und ihren Rücken streichelte.
Mara nickte und schaute dann Rebecca an. »Als ich das das erste Mal machen musste, hab ich mich auch fast übergeben müssen. Es riecht beim Braten ziemlich eklig, aber es schmeckt wirklich gut, finde ich«, sagte Mara lächelnd. »Und ich ess das wirklich gerne.«

Sie kuschelten eine ganze Weile schweigend und genossen die gegenseitige Nähe. Doch dann griff Rebecca zu dem kleinen Beistelltisch der neben dem Sofa lag. »Ich hab hier noch was«, sagte sie und reichte Mara einen einfachen Stoffbeutel.
Mara nahm den Beutel entgegen und schaute hinein. Mit einem breiten Grinsen holte sie dessen Inhalt heraus. Es war ein doppelter, vielmehr sogar ein dreifacher Dildo, wie ihn Rebecca mit Mara bereits mehrmals ausprobiert hatte. Doch das vordere Ende hatte nur wenig von einem menschlichen Glied. Vielmehr war es auch im nicht erigierten Zustand schon sehr groß und wies in der Mitte eine leichte Verdickung auf. Die Spitze dieses Penis war pilzförmig geformt und im Vergleich zum Schaft recht groß.
»Das war deine Idee, also darfst du ihn auch ausprobieren«, sagte Rebecca.
Mara grinste und reichte Rebecca dieses Spielzeug, bevor sie ihre Tunika auszog und sich, mit dem Hintern in Rebeccas Richtung auf das Sofa hockte.
»Nee nee, so nicht mein Schatz. Ich hab dir schon gesagt, daß du dir damit die Arbeit machen kannst«, sagte Rebecca. Sie öffnete Maras Keuschheitsgürtel und legte ihn bei Seite. Dann führte sie Mara den Plug zuerst in die Scheide ein um ihn anzufeuchten, bevor sie ihn an Maras Hintern platzierte und mit sanftem Nachdruck hinein drückte, bis er komplett in ihr verschwunden war. Dabei schob sie das mittlere Teil in Maras Scheide. Beides zusammen hielt dieses Spielzeug erstaunlich gut am Platz. Doch das vordere Ende, welches tatsächlich sehr realistisch nach einem Pferdepenis aussah, hing noch etwas schlaff zwischen Maras Beinen herunter. Sie stand auf und schaute sich dieses doch recht große Teil kichernd an, während Rebecca schon dabei war, sich auszuziehen. »Kicher du nur. Jetzt weißt du selbst, wie sich das anfühlt«, sagte Rebecca mit einem leichten Grinsen im Gesicht.
Rebecca zog Mara zu sich und ließ sich mit ihr auf das Sofa fallen. »Machst du bitte auf?«, fragte sie, während sie begann, Mara zu streicheln.
Mara nahm die Kette mit dem Schlüssel zu Rebeccas Gürtel vom Hals und öffnete diesen.

Rebecca zog Mara wieder zu sich und legte die Lippen auf Maras. Ihre Zungen fanden sich und umspielten sich langsam und fordernd. Rebeccas Hand wanderte zu Maras Brust und streichelte diese zärtlich. Sie nahm Maras Nippel zwischen zwei Finger und massierte und zwirbelte diesen, erst zärtlich, dann fordernd und kniff diesen vorsichtig.
Maras Erregung wuchs immer weiter an, was sich auch bei dem Spielzeug deutlich bemerkbar machte. Es richtete sich immer weiter auf, bis es schließlich, nach oben gerichtet, prall und fest von ihr ab stand.

Sie streichelten sich gegenseitig immer fordernder und küssten sich gegenseitig an ihren ganzen Körpern. Als Rebecca schließlich mit den Schultern an der Lehne lag und die Beine spreizte, rutschte Mara nach unten und drang mit dem Spielzeug zwischen Rebeccas Schamlippen. Sie fasste deren Hüfte und bewegte sich, erst langsam und vorsichtig, dann aber schneller, vor und zurück.
Rebecca stöhnte laut auf, als dieses ungewöhnlich geformte Teil in ihrer Scheide vor und zurück glitt. Der ziemlich dicke Kopf mit der ausgeprägten Kante bereitete ihr ein Gefühl, welches sie bisher so nicht gekannt hatte. Mit jedem Stoß stöhnte sie laut auf. Immer tiefer stieß Mara mit dem künstlichen Glied in sie vor und schließlich überkam sie ein sehr intensiver Höhepunkt, dem sie sich zuckend und sich windend hingab. Erschöpft sackte sie etwas in sich zusammen.
Mara zog sich aus ihr zurück und beugte sich vor. Sie küsste vorsichtig Rebeccas Brüste und ihren Bauch, während ihre Hände Rebeccas Seiten streichelten und hielten.
Dies sorgte bei Rebecca für eine neuerliche Erregung und sie drehte sich so, daß ihre Beine über die Seitenlehne des Sofas herab hingen und sie Mara, die sich mit ihr bewegt hatte, ihren Hintern entgegen streckte.
Mara fasste sie an den Hüften und platzierte das Ende des Spielzeuges erneut zwischen Rebeccas Schamlippen und drang in sie ein. In dieser Lage konnte Mara mit dem Spielzeug besonders tief in sie eindringen und stieß gleichmäßig aber immer schneller werdend zu.
Nachdem Rebecca einen weiteren Höhepunkt in das Kissen, an welchem sie sich fest klammerte, gestöhnt hatte, spürte sie, daß Mara immer schneller und auch fester zu stieß. Als Mara mit einem kaum unterdrückten Stöhnen kam und Rebecca das Gefühl hatte, mit jedem Stoß aufgespießt zu werden, kam sie erneut und blieb einfach liegen, als Mara sich vor beugte und mit dem Kopf auf ihrem Rücken liegen blieb und ihren Oberkörper mit beiden Armen umfasste.

Das Spielzeug, welches noch in Rebecca steckte, wurde kleiner, rutschte aber nicht aus ihr heraus. Sie hörte Maras Atem und spürte diesen auf ihrem Rücken. Rebecca nahm Maras Hände und so blieben sie eine ganze Weile liegen, bis beide wieder zu Atem gekommen waren.

- - -

Zwei Tage später hatte Mara Gaby darum gebeten, früher Feierabend machen zu können und war bereits kurz nach Mittag am Stall. Sie zog sich mit Charlottes Hilfe um und wartete im Paddock, zusammen auf Rebecca. Princess und Duchess, die sich ebenfalls im Paddock befanden, machten einen etwas mitgenommenen Eindruck. Princess schmiegte sich an Duchess an und versuchte, sie etwas zu trösten.

Sunrise war ziemlich erstaunt, als Sonja kam und den Futtertrog selbst füllte. Sie umarmte Princess und Duchess und streichelte beide. Frederike stand am Zaun und beobachtete sie. Man konnte deutlich sehen, daß sie in den letzten Tagen wenig geschlafen und viel geweint hatte. Aber auch das Fell von Princess und Duchess schimmerte unter den Augen ziemlich feucht.

Eine halbe Stunde später, keine der Drei hatte viel gefressen, kam ein hellgrauer Kleintransporter mit einem großen Wappen auf der Seite, von der Straße her angefahren und parkte neben dem Paddock. Die Fahrerin und der Beifahrer stiegen aus und gingen zielstrebig in den Stall.
Frederike kam in den Paddock und umarmte Princess und Duchess. Erst als Sonja mit den Beiden aus dem Stall heraus kam, löste Frederike ihre Umarmung.
Sunrise stellte sich so, daß den beiden Fremden die Sicht auf die Drei versperrt wurde und Frederike küsste Princess noch einmal und auch Duchess gab sie einen Abschiedskuss auf die Wange. Sie wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und nahm die Führleinen der Beiden. Sie brachte sie aus dem Paddock heraus zu dem Transporter.
Die beiden Fremden nahmen ihr die Führleinen ab und brachten Princess und Duchess in den Transporter, der einen sehr niedrigen Einstieg hatte. Die Beiden wurden stehend mit Gurten gesichert und bekamen Masken auf die Augen. Dann wurde die Schiebetür geschlossen und der Mann stieg auf der Fahrerseite ein. Die Frau verabschiedete sich von Sonja und stieg ebenfalls in den Transporter, der sofort wieder los fuhr.

Erst als dieser um den Stall herum gefahren und außer Sicht war, sank Frederike zusammen und begann herzzerreißend zu weinen. Sonja kniete sich neben sie und nahm sie in die Arme. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Beiden aufstanden und in Richtung von Sonjas Büro gingen.
Kurz darauf kam Charlotte aus dem Stall und lehnte sich an den Zaun. Sunrise ging zu ihr und schaute sie bedrückt an.
Charlotte schaute Sunrise an und begann, sie zu kraulen. Diese nickte in Richtung der Straße und schaute sie fragend an.
»Wo die Beiden hin gebracht werden? Anscheinend hat sie schon jemand gekauft. Sie werden gleich da hin gebracht. Karlshafen, keine Ahnung wo das ist, aber falsch geschrieben haben sie das auch noch.«
Sunrise schaute sie fragend an.
»Karlshamn«, sagte Charlotte. »Mit einem M und einem N am Ende. Wusste nicht, daß man Hafen auch so abkürzen kann.«
Sunrise schaute sie an und zuckte mit den Schultern, dann genoss sie weiter Charlottes Kraulen und deutete mit dem Kopf in Richtung Stall.
»Frederike? Die bleibt erst mal hier. Hat Sonja mit der Chefin so abgesprochen. Sie kann als Betreuerin hier arbeiten und macht eine Trainerausbildung. Ist vermutlich das Beste für alle. Am Wochenende sollen schon wieder neue Ponys kommen die den Sommer über hier untergebracht werden. Da können wir eine weitere Trainerin gut brauchen. Aber wenn du mich fragst, ist das immer noch eine Schnapsidee. Dafür sind wir doch gar nicht ausgelegt. Aber das muss die Chefin selber wissen.«
Wieder zuckte Sunrise mit den Schultern. Sie lehnte sich bei Charlotte an und ließ sich weiter kraulen.

»Sag mal, was wird das hier eigentlich? Stehst hier rum und lässt dich von mir kraulen, anstatt zu trainieren. Los, ab mit dir auf den Parcours«, sagte Charlotte, wobei ihr Lachen ein wenig gequält klang. »Wenn Rebecca kommt und wir hier immer noch rum stehen, dann tritt sie mich in den Arsch.«
Sunrise verzog das Gesicht und lehnte sich wieder bei Charlotte an.
»Meinetwegen«, sagte diese. »Ein paar Minuten noch. Sind doch sowieso alle verrückt geworden. Bin ja mal gespannt, wer die Ponys die am Wochenende kommen sollen, hier einstellt. Wahrscheinlich wieder so eine wie diese Frau Stiez.«
Sunrise verdrehte sie Augen. »Ih woll’e wiffen wa daf vo’hi’ wa«, sagte Sunrise undeutlich.
»Was was war?«, fragte Charlotte.
»Daf mi Du’ess und Fon’a«
»Mit Duchess und Sonja?«
Sunrise schaute sie an, verdrehte die Augen und nickte heftig.
»Hast du das nicht mit bekommen?«, fragte Charlotte verwundert, worauf hin Sunrise den Kopf schüttelte.
Ohne mit dem Kraulen aufzuhören, erzählte Charlotte: »Duchess war eifersüchtig. Sie ist mit Princess zusammen gewesen, deshalb sind die Beiden auch zusammen hier her gekommen. Aber Princess hat sich halt in Frederike verguckt, oder umgekehrt, so genau hab ich das nicht mit bekommen. Duchess wollte mit Princess zusammen bleiben. Deshalb hat sie Frederikes Mutter alles, was hier so passiert ist, brühwarm erzählt. Und die hat das ihrer Tochter natürlich alles vorgeworfen.
Jedenfalls, die Drei, also Frederike, Princess und Duchess haben sich, zusammen mit Sonja, ziemlich lange ausgesprochen. Die Beiden waren gar nicht wirklich zusammen sondern haben das nur gesagt, damit sie nicht alleine irgend wo hin müssen. Und Duchess hatte Angst, daß sie, wenn das irgendwie rauskommen sollte, wieder alleine sein muss.
Aber für Duchess wäre das beinahe nach hinten los gegangen. Die liebe Frau Stiez hat dem Verband, dem die beiden gehören, nämlich auch erzählt, was hier los war und wenn Sonja nicht mit denen geredet hätte, wären die Beiden jetzt auch noch getrennt worden.«
Charlotte machte eine kurze Pause und schaute in Richtung Stall, wo ein Pony gerade mit einer Betreuerin heraus kam und zur Führanlage gebracht wurde.
»Naja, die Drei haben sich ziemlich lange ausgesprochen und Duchess hat sich fast auf Knien bei allen entschuldigt. Daß es so kommen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Aber es trägt ihr niemand nach und sogar Sonja meinte, daß sie sie sogar verstehen würde. Die hat Princess und Duchess gestern ganz schön verwöhnt. Sie hat den Dreien gestern Abend sogar ein ziemlich großes Abschiedsmenü aus der Kantine spendiert.« Charlotte hörte kurz auf, Sunrise zu kraulen und zuckte zaghaft mit den Schultern, bevor sie Sunrise weiter kraulte.
»Geholfen hat es ja nichts, aber wenigstens ist keine mehr jemandem böse deswegen. Und Frederike und Princess haben sich gestern Abend noch ziemlich lange voneinander verabschiedet.«
Sunrise hob den Kopf und warf Charlotte einen fragenden Blick zu.
»Du weißt schon. War eben die letzte Gelegenheit für die Beiden. Aber ich will gar nicht wissen, was die Beiden so in Princess Box alles getrieben haben.«
»Ie ha’en efö’elt?«, fragte Sunrise.
»Ge...was? Ach so, gevögelt. Nee du, das war schon mehr. Ich hab die halbe Nacht kein Auge zu bekommen, weil die Beiden so einen Lärm veranstaltet haben.«
»O ie u un a’onna«, sagte Sunrise und grinste Charlotte frech an.
»Ich geb dir gleich, so wie ich und Madonna. Außerdem machen Madonna und ich sowas nicht. Wenn dann mache ich sowas zusammen mit Pauline«, gab Charlotte verlegen grinsend zurück. »So, jetzt wird’s aber langsam mal Zeit. Ab mit dir in die Halle. Der Parcours wartet.
Kichernd ging Sunrise zum Tor und folgte Charlotte in die Halle in der der Parcours wieder mal anders aufgebaut war als gestern.


Als Rebecca endlich kam, um selbst weiter mit Sunrise zu trainieren, war diese schon reichlich geschafft. Doch es war ihr endlich gelungen, den Parcours komplett ohne Fehler und in der vorgegebenen Zeit zu absolvieren.
Stolz zeigte sie Rebecca, was sie geschafft hatte. Diese lächelte stolz als sie das erfuhr. Doch dann schaltete sie mit ihrem Comm die Verbindung zwischen den Hindernissen und den Vibratoren in Sunrise’ Keuschheitsgürtel an und diese musste den Parcours mit laufendem Vibrator nach mal laufen. Obwohl dieser sogar recht heftig vibrierte, schaffte Sunrise es, noch einmal, den Parcours fehlerfrei zu absolvieren.
Rebecca war zwar sehr zufrieden, doch sie ließ Sunrise noch mehrere Male den Parcours durchlaufen, wobei sie gelegentlich die Reihenfolge der Hindernisse änderte. »Wir wissen ja nicht, wie der Parcours auf dem Turnier aussieht«, erklärte sie als Sunrise sie ansah und etwas enerviert die Augen verdrehte und gab ihr einen leichten Klaps mit der Gerte auf den Hintern.

Sunrise durchlief die Hindernisse sehr präzise und doch schnell, jedoch passierten ihr gelegentlich trotzdem kleine Fehler, die sofort heftiges Vibrieren an ihrem Kitzler hervorriefen. Zwar schaffte sie es, sich soweit zusammen zu reißen, daß sie nicht kam, aber sie war, als Rebecca sie aus der Halle führte stark erregt und es fehlte nicht mehr viel und sie hätte ihre Beherrschung verloren.
»So, jetzt noch ein paar Runden auf die Bahn und dann bringst du mich nach Hause meine Süße«, sagte Rebecca.
Sunrise blieb stehen, warf Rebecca einen fragenden Blick zu und schaute dann demonstrativ nach unten in ihren Schritt.
»Ja, mit dem Vibrator. Auf dem Turnier wird der auch laufen. Und je weiter vorne du läufst, desto mehr wird das. Und bei Fehlern bekommst du einen kleinen Stromstoß. Also pass besser auf, daß du niemanden schneidest oder abdrängst.«

Sunrise nickte verstehend und folgte Rebecca auf die Rennbahn, wo sie, heute ohne Sulky, einige Runden drehte.
Tatsächlich machte sich der Vibrator um so stärker bemerkbar, je schneller sie lief und nach drei Runden war sie reichlich erschöpft aber auch hochgradig erregt, als plötzlich der Vibrator an ihrem Kitzler einsetzte. Er vibrierte ebenfalls immer stärker und kurz bevor sie vor dem Ziel war, schaffte sie es nicht mehr, sich unter Kontrolle zu halten. Sie hatte das Ziel schon vor Augen, als sie ihre Beherrschung verlor. Noch während sie lief, überkam sie ein heftiger Höhepunkt und sie ließ sich einfach auf die Knie fallen, während sie sich diesem stöhnend hingab.
»Los, weiter«, rief Rebecca. »Auch wenn du es nicht verhindern kannst, wenn es wieder geht, steh auf und lauf weiter.«
Sunrise rappelte sich wieder auf und schaffte es gerade noch, das Ziel zu erreichen, bevor sie erschöpft vom Laufen und dem noch immer nachklingenden Orgasmus stehen blieb.
Rebecca kam zu ihr, nahm sie in die Arme und hielt sie fest. »Das müssen wir anscheinend noch ein wenig üben«, sagte sie schmunzelnd.
Als Sunrise sich erholt hatte, schaltete sie endlich die Vibratoren ab und führte sie zum Stall. Sie spannte sie vor den normalen Sulky und sie fuhren nach Hause. Auf dem Weg ließ Rebecca sie einfach laufen. Es war, als würde man einen Schalter umlegen. Die Erschöpfung war Sunrise nicht mehr anzusehen und sie lief einfach und ließ sich von Rebecca leiten. Zwar lief sie nicht so schnell wie üblich, doch sie driftete ganz langsam mit jedem Schritt weiter in ihre eigene Welt ab.
Rebecca bemerkte das und ließ sie einfach weiter laufen. Erst eine halbe Stunde später, als sie den See erreicht hatten, lenkte Rebecca sie einmal um diesen herum und ließ sie nach Hause laufen. Dort angekommen band sie Sunrise an dem Pfahl der vor dem Eingang stand an und spannte sie ab. Es dauerte einige Minuten, bis Sunrise wieder im Hier und Jetzt angekommen war und Rebecca vorwurfsvoll anschaute, nachdem diese den Sulky in den Keller gebracht hatte und zu ihr zurück kam.
»Was denn? Irgendwann ist auch mal Schluss. Ich weiß, daß du gerne noch weiter gelaufen wärst. Aber ich hab keine große Lust, dich selber heim zu ziehen, bloß weil du vor Erschöpfung zusammen brichst«, sagte Rebecca lachend und führte Sunrise zum Eingang, wo sie ihr die Stiefel aus zog und sie dann ins Haus brachte. Dort half sie ihr, sich auszuziehen und beförderte sie ins Bad, wo sie ein warmes Bad mit einem angenehm duftenden Badesalz einließ.

Die nächsten Tage waren für Sunrise sehr anstrengend, da Rebecca sie immer wieder auf der Rennbahn laufen ließ und dabei auch die Vibratoren einschaltete, so daß Sunrise mehrmals stöhnend stehen blieb. Sie raffte sich jedes Mal so schnell es ging, wieder auf und lief weiter.

Am Wochenende blieb Sunrise wie sie es mittlerweile gewohnt war, im Stall. Sie trainierte den Parcours mit und ohne Sulky, lief gegen die anderen Ponys auf der Rennbahn und auf der Straße und am Samstag Nachmittag gab es für sie und zwei andere Ponys eine Wiederholung ihres Falltrainings. Dazu mussten sie im großen Kreis in der Halle laufen und jedes Mal, wenn der Trainer, ein sehr energischer, älterer Mann mit grauen Haaren aber sehr durchtrainierten Muskeln, ihren Namen rief, mussten sie sich wo sie waren, aus dem Laufen heraus fallen lassen. Nach einer Stunde wurden sie vor die Sulkys gespannt und es ging auf die selbe Art weiter.
Jedes Mal wenn sie sich fallen ließen, kam der Trainer und erklärte, was sie anders machen sollten oder lobte sie, wenn sie es richtig gemacht hatten. Dieses Falltraining ging bis zum Abend und als dieses Beendet war, waren Sunrise und auch die beiden anderen Ponys ziemlich erschöpft.
Nach dem Waschen und abbürsten, brachte Rebecca Sunrise in den Raum in dem sie sich wieder auf die Massageliege legen musste.
Aljena kam zu ihr und massierte sie sehr gründlich und lange. Doch dieses Mal schaffte Sunrise es, wach zu bleiben und wurde dann von Rebecca in ihre Box gebracht, wo es Abendessen gab.
Nachdem sie aufgegessen hatte, verabschiedete Rebecca sich von ihr und sie wollte sich einfach nur noch schlafen legen. Doch als sie noch etwas Heu auf ihr Bett gelegt hatte und sich gerade hinlegen wollte, wurde es unruhig im Stall. Sie ging zur Tür der Box und schaute in den Gang. Dort kamen gerade drei Ponys, die sie bisher noch nie gesehen hatte, herein und wurden in leere Boxen gebracht. Drei Betreuerinnen kamen mit Essenswaagen herbei und fütterten die drei Neuankömmlinge. Sie erklärten ihnen noch einiges und es dauerte eine ganze Weile, bis endlich Ruhe einkehrte. Doch gerade als Sunrise sich hingelegt hatte, erschien über der Abtrennung zur Nachbarbox ein Kopf. Das Pony schaute sie lächelnd an und begrüßte sie mit einem freundlichen »Hallo«. Doch Sunrise war einerseits einfach zu müde um sich noch zu unterhalten und andererseits hatte sie sowieso die Knebeltrense im Maul, die Rebecca ihr nach dem Zähneputzen wieder angelegt hatte. Sie winkte dem Pony und deutete auf ihr geöffnetes Maul.
»Hast du was angestellt?«, fragte dieses. Sunrise schüttelte nur den Kopf und und gestikulierte daß sie müde war.
»Dann ein anderes Mal«, sagte das Pony, winkte ihr noch einmal und legte sich anscheinend ebenfalls hin.

- - -

»Fertig?«, fragte Miss Noemi in die Gruppe und schaute sich ihre Schülerinnen noch einmal eingehend an.
Als keine der Schülerinnen etwas sagte, richtete sie ihre Tunika und ging zur Tür. Sie öffnete diese und die Schülerinnen folgten ihr in einer Reihe in den kleinen Saal im Nebengebäude.
Ein Buffet war dort aufgebaut und jede Menge Leute standen an kleinen Tischen, wo sie etwas aßen oder tranken.
An der Wand rechts der Bühne, die gegenüber der Tür aufgebaut war, befanden sich mehrere Kleiderständer. Miss Noemi führte die Schülerinnen zu diesen Ständern, wo sie ihre Tuniken ausziehen mussten. Dann stellten sie sich mit etwas Abstand vor die Wand und präsentierten sich.

Miss Isabella trat auf die Bühne und begann zu sprechen: »Meine Damen und Herren, wenn ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte.«
Die Gespräche verstummten und es wurde leise im Saal, als alle zu ihr sahen.
»Es kommen heute, am neunten April 2422, zwei Gruppen zur Versteigerung für den Probemonat. Die erste Gruppe hat gerade Aufstellung genommen und Sie können die Frauen nun eine halbe Stunde lang begutachten. Bitte beachten Sie, daß es nicht erlaubt ist, die Frauen anzufassen.«
Miss Isabella deutete auf die Reihe der Frauen und ging dann wieder von der Bühne herunter. Sie gesellte sich zu einer Gruppe Leute, bei denen auch Miss Noemi stand und unterhielt sich mit ihnen.

Kati schaute kurz nach links zu Kira, die ebenso aufgeregt zu sein schien, wie sie selbst. Doch diese deutete ihr an, nach vorne zu sehen. Schnell nahm Kati den Kopf wieder nach vorne und stellte sich gerade hin.
Dann kam ein Mann zu ihr und betrachtete sie eingehend. Dabei umrundete er sie und sie konnte förmlich seinen Blick auf ihrem Hintern spüren. Doch sie riss sich zusammen und schaute weiterhin gerade aus.
»Ich nehme an, du hast gelernt, zu kochen?«, fragte er sie, als er wieder vor ihr stand und ihr unverhohlen auf die Brüste schaute.
»Ja Herr«, sagte Kati eingeschüchtert.
Der Mann nickte und ging dann zu Kira, die er ebenfalls umrundete und ziemlich genau anschaute.
Es waren überwiegend jedoch Frauen, die sie und die anderen Schülerinnen anschauten, wobei diese noch wesentlich offensichtlicher als die Männer, auf ihre Brüste und oft sogar auf die Scham schauten. Das war ihr alles sehr unangenehm, aber sie wusste, daß während des Probemonats, noch mehr als später, wenn sie wirklich versteigert werden würden galt, daß es ohne ihre Zustimmung nicht erlaubt war, sie unsittlich zu berühren oder mehr zu verlangen. Doch Kati war sich nicht sicher, wie sie auf so ein Ansinnen reagieren würde. Weder in den nächsten vier Wochen und erst Recht nicht später, in weniger als einem Jahr.
In diesem Moment beneidete sie Kira, die sich mit der Frau, die sie eben mit ihren Blicken fast verschlungen hatte, recht angeregt unterhielt und sogar Smalltalk mit ihr hielt.

Nach einer Weile kam niemand mehr zu ihr um sie anzuschauen oder ihr Fragen zu stellen. Statt dessen standen noch einige Leute um Kira, Madleine und Nora herum um sie anzusehen und ihnen Fragen zu stellen. Eigentlich war ihr das ja sogar Recht, doch andererseits war sie auch etwas beleidigt, daß die Meisten sich wohl mehr für die Drei interessierten statt für sie. Selbst bei Azra, der kleinsten in der Gruppe, stand eine Frau und unterhielt sich mit ihr, obwohl Azra immer wieder betonte, wie hässlich sie sich doch selbst fand.
Kati fand sie hingegen überhaupt nicht hässlich. Zwar war sie nicht so schlank wie die meisten Anderen aber dick war sie auf keinen Fall.

Da sich anscheinend niemand mehr für sie interessierte, schaute sie sich unauffällig im Saal um. Es waren ungefähr dreißig Leute hier, obwohl doch nur zwei Gruppen heute versteigert würden. Also war diese Auktion anscheinend tatsächlich echt, so wie sie selbst es immer vermutet hatte. Grace hingegen behauptete steif und fest, daß diese Versteigerung für den Probemonat fingiert war und schon fest stand, welche Schülerin zu wem kommen sollte.
»Pass auf Kati, ich gehe jede Wette ein, daß du an jemanden versteigert wirst, der hier auf Horizons wohnt, damit schnell jemand nachsehen kann, wenn du dich mal wieder ungeschickt anstellst«, hatte sie gestern noch gesagt.

»Katharina, würdest du bitte hier her kommen?«, riss sie Miss Isabellas ungeduldige Stimme aus ihren Gedanken. Einige der Besucher lachten, als Kati zu Miss Isabella auf die Bühne ging und sich auf den mit einem Kreuz aus Klebeband markierten Platz stellte, sich präsentierte und einmal langsam um sich selbst drehte.

»Katharina ist 28 Jahre alt, 1 Meter und 61 groß. Sie kann gut kochen und beherrscht auch die meisten Tätigkeiten im Halshalt ordentlich«, sagte Miss Isabella.
»Das Einstiegsgebot liegt wie üblich bei 5000 Dollar«, sagte sie und nickte ins Publikum, daß in drei Reihen vor der Bühne saß.
Eine Hand hob sich recht zögerlich. Es war die Frau, die ihr gleich zu Anfang auf den Schritt gestarrt hatte.
Es folgten weitere Gebote in 500 Dollar Schritten.
Schließlich boten nur noch diese Frau und ein Mann in der dritten Reihe auf sie. Sie überboten sich immer wieder, bis das Gebot bei 9500 Dollar lag, welches der Mann abgegeben hatte.
Zwar wusste Kati, daß die erfolgreichen Bieter für den Probemonat nur fünf Prozent des abgegebenen Gebotes zahlen mussten, doch fast 500 Dollar für einen Monat war schon ein Haufen Geld.
Sie hoffte inständig, daß nicht diese Frau gewinnen würde und zitterte aufgeregt, als Miss Isabella anfing zu zählen.
»9500 Dollar zum ersten.« Sie machte eine kurze Pause. »9500 Dollar zum zweiten.« wieder machte sie eine kurze Pause. »9500 Dollar für Kati zum...«
Gerade als Miss Isabella den Hammer hob, hob auch die Frau ihr Bieterschild erneut.
Miss Isabella ließ den Hammer sinken und sagte: »10000 Dollar für Kati.«
Diese schluckte und schaute zu der Frau, die ihr zu lächelte.
»Bietet jemand mehr als 10000 Dollar?«, fragte Miss Isabella ins Publikum.
Doch niemand erhöhte das Gebot.
Wieder zählte Miss Isabella und schlug, als sie »10000 Dollar zum Dritten« sagte, mit dem Hammer auf das Stück Holz, welches vor ihr auf dem Pult lag.

»Kati ist für den Probemonat für 10000 Dollar verkauft an Frau Paulsen«, sagte Miss Isabella.
Die Frau kam auf die Bühne und unterschrieb den Vertrag. Das Geld, immerhin 500 Dollar, gab sie Miss Isabella in Bar.
»Dann komm mit«, sagte die Frau.
Kati folgte ihr mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch, von der Bühne, bis sie in einer stilleren Ecke des Saales standen.
»Ich heiße Petra Paulsen. Normalerweise würde ich dir ja das Du anbieten, aber ich denke, da du nur einen Monat bei mir bist, sollten wir uns schon an das Protokoll halten. Also bin ich für dich Herrin Petra«, erklärte die Frau der recht nervösen Kati. Diese knickste und sagte »Ja Herrin Petra.«
»Dann geh dir bitte etwas anziehen und hol deine Sachen. Wir werden noch etwas fahren müssen.«
Kati knickste erneut und ging zu dem Kleiderständer auf dem ihre Tunika hing. Ihre Tasche stand neben dem Ständer und sie schulterte diese, nachdem sie zuerst Kiras Tunika angezogen hatte, die gerade auf dem Weg zur Bühne war, dies aber noch rechtzeitig bemerkte und dann ihre eigene heraus suchte und anzog.
Einerseits war sie erleichtert, wieder etwas anziehen zu dürfen, andererseits hatte sie aber auch ein wenig Angst, wo es denn nun hin gehen würde.

Ohne sich von Miss Noemi oder den Anderen verabschieden zu können, folgte Kati der Frau, die für einen Monat ihre Herrin sein würde, zur Tür hinaus. Sie verließen das Schulgebäude und gingen zu dem Haltepunkt der Magnetbahn. Sie fuhren bis zu einem der Tore, wo bereits ein Taxi wartete. Dieses brachte sie in die Stadt zum Bahnhof.
Auf dem Bahnsteig musste Kati einen Moment alleine warten, und so schaute sie auf die Zuganzeige, die über dem Bahnsteig zu sehen war. Diese zeigte an, daß der nächste Zug nach Hamburg und Lübeck fahren würde.
Es dauerte nicht lange, bis die Herrin mit einer Papiertüte, die die Aufschrift eines Bäckers trug, zurück kam.
»Also auf Bahnhöfen rauben die einen regelrecht aus«, sagte sie kopfschüttelnd. »Für das, was hier eine Rosinenschnecke kostet, bekommt man wo anders drei oder vier Stück.«
Kati schaute sie nur teilnahmslos an und wusste nicht, was sie nun dazu sagen sollte.
Doch in die Verlegenheit kam sie gar nicht mehr, denn mit einem immer lauter werdenden Rauschen machte sich der einfahrende Zug bemerkbar, der mit einem noch immer ziemlich hohen Tempo aus dem Tunnelportal heraus geschossen kam.

Mit einem lauten, elektrischen Brummen, blieb der Zug stehen und die Türen öffneten sich mit einem leisen Zischen. Die Herrin deutete auf die nächste Tür und stieg in den Zug. Kati folgte ihr und schaute sich in dem Zug um. Dieser Schnellzug war etwas ganz anderes, als der, mit dem sie selbst vor mehr als einem Jahr hier her gekommen war. Er bot viel mehr Platz und der Boden war mit einem weichen Teppich ausgelegt.
Die Herrin ging zielstrebig durch den Gang in eines der Großabteile. Die Plätze waren bis auf wenige Ausnahmen bereits besetzt. Besonders fiel Kati eine Gruppe Frauen auf, die sich eine Sitzgruppe um einen der Tische herum teilten. Die Frauen trugen altmodische, rote Reisekleider und dazu passende, schwarze Hüte an deren Krempen sich jeweils eine rote Rose befand. Diese Hüte sahen genau so altmodisch aus, wie die Kleider auf deren linker Seite ein aufwändiges Wappen gestickt war.

Die Herrin deutete auf die Ablage über einer der Sitzreihen, wo Kati ihre Tasche verstaute. Sie selbst setzte sich an den Fensterplatz und deutete Kati, ebenfalls Platz zu nehmen.
Sie saß so, daß sie die Gruppe Frauen im Blick hatte, die sich angeregt unterhielten und sich gut zu amüsieren schienen.
Eine der Frauen, sie überragte die anderen deutlich, deutete aus dem Fenster und sagte: »Auf dem Rückweg besuchen wir eure Lehrerin. Die wird sich sicherlich darüber freuen.«

Als der Zug sich lautlos und ohne Ruckeln in Bewegung setzte, bemerkte Kati dies nur, weil draußen der Bahnsteig immer schneller an dem Fenster vorbei zog und es plötzlich dunkel wurde, als der Zug in den Tunnel einfuhr. Das Licht ging sofort an, so daß man kaum bemerkte, daß der Zug nun in einem Tunnel fuhr.

Es dauerte eine Weile, bis der Zug diesen Tunnel wieder verlassen hatte und auf der Schiene, die mehrere Meter über dem Boden auf Ständern verlief an Feldern, Wiesen und Waldstücken vorbei fuhr. Eine Stunde später erreichte der Zug schon den nächsten Bahnhof. Kati schaute aus dem Fenster und sah daß sie bereits in Hamburg waren. Sie hätte nicht damit gerechnet, in ihrem Probemonat so weit weg von der Schule zu kommen. Anscheinend hatte Grace wohl doch falsch mit ihrer Vermutung gelegen, daß die Auktionen für den Probemonat alle fingiert waren. Der Zug fuhr nach einer viertel Stunde Aufenthalt ebenso leise und ohne auch nur ein einziges Rucken weiter und erreicht nach weiteren 20 Minuten den nächsten Bahnhof.
»Nordlandkai« stand auf dem Schild und alle Passagiere machten sich auf um den Zug zu verlassen. Viele hatten nicht nur einen sondern sogar mehrere Koffer dabei, auch die vier Frauen in den altmodischen Reisekleidern verließen das Abteil.
»Worauf wartest du denn?«, fragte die Herrin. »Komm, nimm deine Tasche. Der Zug fährt hier nicht weiter.«
Kati nahm ihre Tasche aus der Ablage und folgte der Herrin nach draußen. Sie verließen das Bahnhofsgebäude und sofort schlug Kati ein ihr nur zu bekannter Geruch entgegen. Die Luft roch salzig und frisch. Ein leichter Wind wehte ihr entgegen und in einiger Entfernung sah sie einige große Schiffe.
»Fahren wir mit dem Schiff weiter?«, fragte Kati erstaunt und schaute der großen Fähre hinterher, die von dem Anleger abgelegt hatte und Fahrt aufnahm.
»Nein, nur noch mit dem Taxi. Es hat schon einen Vorteil, wenn man so einen großen Bahnhof direkt vor der Nase hat«, erklärte die Herrin, die Kati schon seit einer Weile recht genau beobachtete.
Sie gingen auf den Taxistand zu, der sich vor dem Bahnhofsgebäude befand und bestiegen eines der Taxis. Dieses brachte sie nach einer kurzen Fahrt an einer Ferienhaussiedlung vorbei in eine Stadt. Zuerst kamen sie an modernen Häusern vorbei die jedoch nach einigen hundert Metern älteren Häusern wichen, die anscheinend schon zur Zeit der Segelschiffe hier gestanden haben mochten.
Das Taxi bog in eine Straße ein, die auf jeder Seite von einer doppelten Reihe Bäume gesäumt war. In dieser gab es viele neuere aber auch einige ältere Häuser, die teilweise weit nach hinten versetzt standen und schöne, gepflegte Vorgärten hatten. Vor einem neueren Haus hielt das Taxi und Kati erinnerte sich endlich an ihre Aufgaben. Sie stieg aus und hielt der Herrin dann die Tür auf, die das etwas amüsiert zur Kenntnis nahm. Kati knickste und nahm dann ihre Tasche. Sie folgte der Herrin über den breiten Gehweg zu einem kleinen Tor im Zaun. Kati hielt dieses auf und knickste als die Herrin an ihr vorbei in den gepflegten Vorgarten ging.
Neben dem Tor befand sich ein Schild, doch Kati nahm sich nicht die Zeit, dieses zu lesen sondern folgte ihr mit schnellem Schritt.
»Herzlich willkommen«, sagte die Herrin und öffnete die Haustür.
»Vielen Dank Herrin«, sagte Kati schüchtern und trat in einen langen Flur. Sie folgte der Herrin in eine geräumige Küche.
An einem Tisch aus sauber geschrubbtem, hellem Holz, saß eine Serva mit einer Teetasse in der Hand. Sie stand sofort auf und knickste. »Hallo Herrin«, sagte die Serva, ging zu der Herrin und die Beiden küssten sich ausgiebig.
Kati stand etwas abseits und schaute verschämt zur Seite.
»Was hast du denn gemacht Emma?«, fragte die Herrin und hob den rechten Arm der Frau hoch, der in einen frischen Verband gewickelt war.
»Das ist nicht der Rede wert Herrin«, sagte die Serva. »Willi hatte mal wieder eine Zecke, aber Sie wissen ja, wie er ist.«
»Er hat dich gebissen?«, fragte die Herrin mit besorgtem Blick.
»Ich habe die Wunde sauber gemacht und sofort etwas drauf getan.«
»Ich sehe mir das nachher auf jeden Fall mal an. Aber zuerst mal, das ist Kati, sie wird ihren Probemonat bei uns verbringen.« Die Herrin deutete zu Kati, die noch immer etwas verschämt neben der Tür stand. »Kati, das ist Emma, sie wird dir alles zeigen und wenn ihr damit fertig seid, gib es erst mal Tee.«
»Ja Herrin«, sagte Kati und knickste erneut. Emma begrüßte sie freundlich, nahm ihr die Tasche ab und Kati folgte ihr aus der Küche heraus.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 11.08.18 um 19:16 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:01.08.18 22:30 IP: gespeichert Moderator melden


Wie sagt man.... "Wenn sie nicht meckern sind sie zufrieden!"

Ich jedenfalls bin sehr zufrieden! Auch wenn ich mal keinen hyperinteligösen Kommentar abgebe.

Gruß Gozar
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:02.08.18 18:10 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo
leider komme ich erst heute dazu zu schreiben.
Aber wie immer, ein sehr schöner Teil.
Ich lasse mich mal überraschen, wie es mit Frederike weiter geht.

Werden wir denn auch noch etwas über die Wette und Rainbow lesen ?
So ein buntes Pony vor einem Sulky muss schon sehr interessant sein.

mfg
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:07.08.18 09:34 IP: gespeichert Moderator melden


Super super super. Danke für die geniale Geschichte. Lese sie immer wieder gerne und freue mich auf die neuen Teile.
Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten

Gruß truckercd
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HeMaDo
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Teil 69 Datum:11.08.18 14:23 IP: gespeichert Moderator melden


So, weiter geht's.


69



»Verkauft für 8700 Dollar«, hallte Miss Isabellas Stimme in die Stille nachdem der Hammer das Stück Holz getroffen hatte, welches auf dem Pult vor ihr lag.
Kira schaute zu dem Mann, der den Zuschlag bekommen hatte, wie er gelassen und ziemlich selbstsicher die Treppe hinauf kam und Miss Isabella das Geld hin blätterte. Kira versuchte, auszurechnen, wie viel fünf Prozent davon wären, doch es gelang ihr nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Kati hätte das sofort und im Kopf bis auf die letzte Nachkommastelle ausrechnen können, doch sie scheiterte vor Aufregung gerade schon daran, 8700 durch hundert zu teilen.
Sie wusste nicht, worüber sie mehr entsetzt sein sollte, darüber daß dieser Mann, bei dem sie sich bei der Besichtigung wie auf einer Fleischbeschau vorgekommen war, den Zuschlag bekommen hatte, oder daß es Mara, ihre eigene Schwester gewesen war, die diesem Mann ein scheinbar ziemlich hartes Gebotsduell um die letzten tausend Dollar geliefert hatte.
Sie schaute noch immer, mehr entsetzt als erstaunt, zu Mara, die seelenruhig auf dem Stuhl in der ersten Reihe saß und ihr nun zu zwinkerte.
Sie fragte Tonlos »Warum« und Mara zuckte mit den Schulten und legte den Kopf kurz zur Seite, eine Geste, die sie früher schon immer in den Wahnsinn getrieben hatte, eine Geste, die sie sich selbst schon lange angeeignet hatte, bevor Mara von zu Hause weggelaufen war.
»Viel Glück«, sagte Mara nun ebenso tonlos, dafür mit äußerst betonten Lippenbewegungen und zwinkerte ihr zu.

Über dieses warum dachte sie noch nach, als sie schon lange die Schule verlassen hatte und Herrn Michael, so hieß der Mann, der sie ersteigert hatte, die Treppe in einem etwas heruntergekommenen Haus in Jena hinauf folgte. Die hölzernen Stufen dieser Treppe hatten schon bessere Zeiten gesehen. Das Geländer sah wenig vertrauenerweckend aus und die Farbe war an vielen Stellen abgeblättert oder durch tausende Hände, herunter geschliffen.
Erst im dritten Stock öffnete Herr Michael mit einem altmodischen Schlüssel die Tür zu einer Wohnung.

»Bitte sehr, herzlich willkommen in deinem zu Hause für die nächsten vier Wochen. Ich muss zugeben, ich habe keine große Ahnung davon, was ich alles von dir erwarten kann und was nicht. Sicher, ich kenne die Regeln, aber viel mehr weiß ich leider auch nicht. So wie es aussieht, werden wir wohl beide getestet. Du, ob du eine gute Serva bist und ich, ob ich geeignet bin, eine Serva zu kaufen. Also werden wir uns wohl irgendwie arrangieren müssen. Bitte, nimm Platz. Trinkst du lieber Tee oder Kaffee? Ich werde dir wohl noch zeigen müssen, wo alles zu finden ist.«
Auf die Geste zum Stuhl hin, setzte Kira sich auf diesen und sah Herrn Michael zu, wie er Tee zubereitete.
»Warum?«, fragte Kira leise. Doch Herr Michael hatte das offenbar trotzdem gehört.
»Warum was? Warum ich eine Serva kaufen will? Weil ich die Nase voll habe von Beziehungen. Ich hasse es, irgend welche Erwartungen erfüllen zu müssen, ohne wirklich zu wissen, was überhaupt von mir erwartet wird. Aber ich bin leider der typisch klischeehafte Mann, der zwar halbwegs in der Lage ist, nicht zu verhungern aber nicht wirklich gut kochen kann. Und wie du siehst, habe ich es mit dem Ordnung halten auch nicht immer so«, er deutete vage in der Küche herum. Nun erst bemerkte Kira, daß auf der Arbeitsplatte benutztes Geschirr herum stand und das Brot, welches in der Plastiktüte steckte, in der es verkauft worden war, würde sie so ganz sicher nicht essen wollen. »Ich vergesse einfach viel zu oft die Zeit, wenn ich arbeite und ich denke, es wäre gut, wenn mir jemand ab und an mal sagt, wann es zu viel ist und mich daran erinnert, etwas zu essen oder mal Pause zu machen. Ich bin Drehbuchautor, musst du wissen. Und manchmal sitze ich am Schreibtisch und vergesse einfach die Zeit. Deshalb brauche ich auch manchmal jemanden, der das, was ich schreibe gegenliest und ehrliche Kritik gibt.« Er schaute zu Kira, die ein etwas verwirrtes Gesicht machte. »Entschuldigung, ich glaube, das meintest du aber gar nicht. Ich weiß, ich rede manchmal zu viel. Darf ich fragen, was du meintest, als du nach dem Warum gefragt hast?«
Kira war von dieser Erklärung nicht minder verwirrt als sie es sowieso schon war. »Entschuldigung Herr, ich habe mich gefragt, warum meine eigene Schwester vorhin mit geboten hat.«
»Deine Schwester? Die hübsche Rothaarige? Sie ist deine Schwester?«
Kira nickte lediglich.
»Tja, das kann ich dir auch nicht sagen. Aber ich denke, in spätestens vier Wochen wirst du wohl Gelegenheit haben, sie zu fragen. Sie ist aber anscheinend ziemlich hartnäckig. Um ein Haar hätte ich schon aufgegeben. Aber ich glaube, das wäre wohl kaum im Sinne des Probemonats, zumal soweit ich weiß, eine Serva auch nicht von ihren Verwandten gekauft werden darf. Aber irgendwie finde ich das schon recht amüsant.«
»Amüsant?«, fragte Kira ungläubig.
»Ja, irgendwie schon.« Herr Michael brachte zwei Tassen Tee an den Tisch und setzte sich zu Kira.
»Vielleicht ist es das, aber ich hätte es nicht all zu lustig gefunden, die Serva meiner Schwester zu werden, auch wenn es nur für vier Wochen wäre. Sie ist selbst Serva und ich glaube, sie wäre eine ziemlich strenge Herrin.«
Nun musste Herr Michael lachen. »Wenn sie so alt ist, wie ich sie einschätze, dann ist sie noch nicht all zu lange aus der Schule und weiß noch ziemlich genau, was von einer Serva erwartet wird.«
Kira nickte nur und trank einen Schluck Tee.
Als sie diesen ausgetrunken hatte, stand Herr Michael auf und deutete zur Tür. »Komm, ich zeige dir dein Zimmer und die Wohnung. Dann kannst du erst mal deine Sachen auspacken.«

-

»Also ich habe keine Ahnung, was ich jetzt mit dir machen soll.« Nadine stand im Wohnzimmer und schaute zu Maren. »Viel zu tun wirst du sicher nicht haben. Wie du siehst, so groß ist die Wohnung nicht.«
»Ich kann ziemlich gut kochen, sagt zumindest meine Lehrerin. Und wenn Sie wollen, kann ich auch alles gründlich durch putzen, Herrin«, sagte die Serva. Sie schien Nadine ziemlich aufgeweckt und war auf jeden Fall kontaktfreudiger, als sie selbst.
»Darf ich fragen, warum Sie überhaupt eine Serva kaufen wollen Herrin?«
»Du weißt davon?«, fragte Nadine erstaunt, beantwortete ihre Frage aber gleich selbst: »Natürlich weißt du das, schließlich sollst du mich ja auch beurteilen.« Nadine warf Maren einen kurzen Blick zu und setzte sich dann mit der Flasche Bier auf die Couch. Schließlich deutete sie auf den Sessel, doch Maren kniete sich neben diesen und schaute zu ihr. »Es ist im Grunde genommen meine Schuld, daß sie überhaupt in der Schule ist. Und ich will nicht, daß sie nachher an irgendjemanden verkauft wird«, begann Nadine zu erzählen.
Maren fragte gelegentlich nach und als Nadine damit endete, wie sie Kati zuletzt auf dem Konzert im Bergwerk gesehen hatte, war es bereits Zeit zum Schlafen gehen.
Nadine zeigte Maren noch ihr Zimmer und das Bad, bevor sie sich selbst ins Bett legte. Sie blieb noch eine ganze Weile wach und dachte darüber nach, ob es wirklich eine so gute Idee wäre, Kati kaufen zu wollen und was sie mit ihr machen sollte. Über diese Gedanken schlief sie irgendwann ein.

-

Als Mara am Stall ankam, wartete Rebecca bereits.
»Na, wie war es?«, wollte sie wissen.
Mara schaute Rebecca mit einer Unschuldsmiene an und begann dann zu grinsen. »Um ein Haar hätte ich sie gekauft. Sie hat ganz schön erschrocken geschaut, als ich mit geboten habe.«
»So so. Die eigene Schwester kaufen, auch wenn es nur der Probemonat ist. Da hätte Isabella aber ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut. Und Kira wahrscheinlich auch.«
Mara nickte und folgte Rebecca dann, immer noch grinsend, zur Umkleide, wo diese ihr in Fell und Stiefel half und ihr dann Geschirr, Halfter und Handschuhe anlegte.
Als sie fertig waren, ging es in die Halle, wo sie für den Parcours trainierten.
Doch wirklich auf ihr Training konnten sich weder Sunrise noch Rebecca konzentrieren. Denn in der anderen Hälfte der Halle, auf der freien Fläche, versuchte eine recht verzweifelt aussehende Heidi ein schneeweißes Einhorn mit bunten Streifen an den Seiten und pinkem Geschirr dazu zu bringen, einen Sulky in die von ihr gewünschte Richtung zu ziehen. Doch Lilly, oder vielmehr Rainbow, tat eher, was sie selbst wollte und lief ungeachtet dessen, was Heidi ihr mit den Zügeln anzeigte mal hier hin, mal dort hin, schaute sich demonstrativ gelangweilt um oder blieb einfach stehen.
An der Wand der Halle hatten sich einige Betreuerinnen und Trainerinnen aber auch Ponys eingefunden und beobachteten lachend das Schauspiel.

Sunrise und Rebecca durchliefen mehrmals den Parcours, wobei Sunrise auch kaum Fehler machte, sich jedoch immer wieder nach Rainbow umsah und dabei stehen blieb. Dadurch waren ihre Zeiten immer wieder sehr schlecht, so daß Rebecca langsam die Geduld verlor.
Doch zum Glück hatte Sonja Mitleid mit Heidi. Sie packte Rainbow am Zügel und schaute sie eindringlich an, während sie ihr irgend etwas sagte.
Rainbow schüttelte energisch den Kopf und nach ein weiteren Worten von Sonja nickte sie dann. Sofort reagierte sie wesentlich besser als vorher und für Sunrise war es nur noch wenig interessant, Heidi und Rainbow zuzuschauen.

-

Da es bis zum Turnier nur noch weniger als zwei Wochen waren, übten Rebecca und Sunrise das ganze Wochenende über sehr intensiv für alle Wettbewerbe und vor allem für die Prüfungen.
An den Nachmittagen der folgenden Woche trainierten sie ausschließlich für die Rennwettbewerbe. Um nicht jedes Mal zum Stall fahren zu müssen, hatte Rebecca beschlossen, den Sulky beim Laden abzustellen. So kam Rebecca, wenn Mara Feierabend hatte, in den Laden, so daß diese sich dort gleich umziehen konnte.
Mit dem Sulky fuhren sie dann eine Runde um das Gelände und stellten den Sulky dann wieder am Laden ab.
Trotz des zunehmend schlechteren Wetters wurden Sunrise’ Zeiten für diese Runde jeden Tag besser. Dennoch verbrachte Mara nach diesem Training jeden Abend noch eine ganze Stunde auf dem Laufband um ihre Kondition zu verbessern.

-

Das nächste Wochenende, das letzte vor dem Turnier, verbrachte Sunrise wieder im Stall. Mara hatte zwei Wochen Urlaub bekommen und so sollte Sunrise die letzten Tage vor der Abfahrt ebenfalls hier verbringen. Zum Glück besserte sich das Wetter zunehmend und es schien sogar wieder die Sonne.
Es war Samstag Abend, als Rebecca sie nach einem intensiven Training auf dem Parcours in ihre Box brachte, als sie im Stall auf Sonja trafen, die etwas enerviert mit jemandem über ihr Comm sprach.
»Ja, ich weiß, wo das ist. Zwei unserer Ponys fahren am Mittwoch dort hin.«
Sonja schien leicht gereizt zu sein.
»Ja Frau Byglan. Ich werde die Trainerin fragen. Sie kommt gerade rein.«
Sonja nahm ihr Comm vom Ohr und ging direkt zu Rebecca. Ohne Gruß fragte sie diese: »Rebecca, wenn ihr nächste Woche nach Marshagen fahrt, kannst du dann zwei Ponys mit bringen. Diese Frau Byglan will sie hier bei uns unterstellen. Sie würde sie am Sonntag dort hin bringen lassen.«
Rebecca schaute sie verwirrt an, sagte dann aber: »Ja, klar, das kann ich machen. Aber eigentlich wollte ich danach noch wo anders hin fahren.«
Sunrise schaute darauf hin Rebecca erstaunt an. Davon, daß Rebecca noch irgend wo hin fahren wollte, wusste sie bisher noch nichts.
Sonja wandte sich wieder ihrem Comm zu.
»Frau Byglan? Die Trainerin muss nach dem Turnier zwar noch wo anders hin, aber sie kann ihre beiden Ponys gerne mit nehmen.
»Nein, sie nimmt einen großen Trailer, da sind ihre Ponys bestens versorgt. Sie kann auch noch eine Betreuerin mit nehmen, aber ich denke nicht, daß das nötig ist.
Ja sicher. Das werde ich Ihnen schicken. Kein Problem.
Ja, Ihnen auch noch einen schönen Abend.«
Sonja beendete das Gespräch und zuckte mit den Schultern. »Nur noch Verrückte. Ich habe Emylia schon ein paar Mal gesagt, daß wir dafür nicht ausgelegt sind. Aber sie will das unbedingt durchziehen, koste es, was es wolle. Sie will einen komplett neuen Stall bauen, hinter der Flussbühne. Mit allen Schikanen wie großer Führanlage, zwei Rennbahnen und ganz modernem Stall. Bin mal gespannt, wie das nächstes Jahr dann hier wird, wenn das alles fertig ist.«

»Du brauchst dringend Urlaub. Jetzt erklär mir doch bitte erst mal, wen wir mitbringen sollen«, sagte Rebecca, nachdem Sonja sich ein wenig beruhigt hatte.
»Entschuldige. Vielleicht hast du Recht. Aber während der Saison geht das anscheinend nicht mehr. Also, diese Vera Byglan will zwei Ponys hier bei uns unterstellen und trainieren lassen. Anscheinend hat uns jemand empfohlen. Sie selber kommt wohl aus Schweden und hat keine Gelegenheit, selbst her zu kommen. Deshalb bringt die jemand mit, der auch auf das Turnier fährt«, erklärte Sonja.
»Aus Schweden? Na, wer da wohl seine Finger mit im Spiel haben mag«, sagte Rebecca lachend.
»Kann ja nur eine der beiden Nybergs gewesen sein, die letzte Woche hier waren. Sonst kenne ich niemanden aus Schweden. Aber diese Frau Byglan muss wohl auch recht neu im Ponysport sein. Sie selbst hat noch keine Trainerlizenz aber hat wohl gleich zwei Ponys bei diesem Verband gekauft. Die standen jetzt wohl eine Weile in Schweden, da hat sie aber keinen Trainer gefunden.«
»Verstehe«, sagte Rebecca. »Dann bringen wir die Beiden eben mit Aber dann wäre es schon nicht schlecht, wenn ich tatsächlich den großen Trailer bekomme. Nach dem Turnier fahren wir ja noch ein paar Tage wo anders hin.«
»Ein paar Tage gleich? Wo soll’s denn hin gehen?«, hakte Sonja nach.
»Du, das erzähl ich dir nachher, wenn Sunrise nicht dabei ist, das soll eine Überraschung werden«, sagte Rebecca leise.
Sonja schaute sich ein wenig verwirrt um. »Dann kannst du es mir ja jetzt sagen. Wo ist sie eigentlich gerade?«
»Wo ist wer?«, fragte Rebecca.
»Na, deine Sunrise«, sagte Sonja.
»Da steht sie...« Rebecca wandte sich um und schaute hinter sich, wo Sunrise eben noch gestanden hatte. »Verdammt noch mal, das darf doch nicht wahr sein!«, rief sie aus. Sunrise hatte eben noch hinter ihr gestanden und war nun nicht mehr zu sehen. Zusammen mit Sonja ging sie durch das offene Tor aus dem Stall nach draußen, wo ein heilloses Durcheinander herrschte. Trainerinnen und Betreuerinnen liefen hektisch in der Gegend herum. Einige führten Ponys herum und brachten sie in die Paddocks oder banden sie irgend wo an, andere liefen rufend in der Gegend herum.

-

Während Sonja und Rebecca sich unterhielten, hatte Sunrise bemerkt, daß es draußen unruhig geworden war. Da Rebecca sie schon seit einer ganzen Weile nicht mehr an der Führleine nahm sondern sie ihr gehorsam folgte, war sie auch jetzt nicht angeleint. Sie war neugierig, was draußen wohl los war und ging, unbemerkt von den Beiden, zu dem nur angelehnten Tor.
Draußen liefen einige Ponys zwischen den Paddocks, den Trainingsanlagen und der Rennbahn herum und schienen sich einen Spaß daraus zu machen, die Betreuerinnen, die sie einfangen wollten, an der Nase herum zu führen.
Sunrise trat ins Freie um zu sehen, was passiert war. Die Tore der Paddocks standen sperrangelweit offen. Anscheinend hatten die Ponys deshalb weglaufen können.
Als sie gerade wieder zurück zu Rebecca gehen wollte, kam Dahlia von irgend wo her gelaufen und schaute sie herausfordernd an.
Sunrise erwiderte diesen Blick grinsend und lief los. Mit Dahlia hatte sie noch eine Rechnung offen. Und so liefen die Beiden an den Paddocks vorbei in Richtung der Rennbahn. Mal war es Dahlia die führte, mal Sunrise. Und wer führte, gab die Richtung vor. So entfernten sie sich immer weiter vom Stall und kamen schließlich an der Abzweigung vorbei, die in Richtung der Schule führte. Da Sunrise gerade vorne lag, lief sie nach Links, den Weg entlang, der recht steil zur Schule hinauf führte.
Was die Beiden nicht mitbekommen hatten war, daß viele der anderen Ponys ihnen gefolgt waren und sich untereinander ebenfalls kleine Wettläufe lieferten.

-

»Was ist denn hier los?«, rief Sonja, die eine der Betreuerinnen aufgehalten hatte und sie fest hielt.
»Ich weiß auch nicht so genau. Irgend jemand hat das Gatter von einem Paddock offen gelassen. Und dann sind die Ponys einfach abgehauen«, sagte die Betreuerin. Sie setzte sich, als Sonja sie los ließ, auf ein Fahrrad, welches an der Wand lehnte und machte sich in Richtung der Rennbahn davon.
Als Sonja und Rebecca Charlotte fanden, hatten sie mittlerweile von anderen Betreuerinnen erfahren, was sich hier abgespielt hatte. Irgend jemand hatte das Gatter eines der Paddocks nicht richtig geschlossen und die Ponys die dort darauf warteten, in ihre boxen gebracht zu werden, hatten die Chance genutzt und waren weg gelaufen. Das hatte eine andere Betreuerin bemerkt, die gerade ein Pony in den anderen Paddock bringen wollte. Sie hatte noch versucht, das Gatter zu schließen und die Ponys einzufangen, doch dabei hatte sie das andere Gatter offen gelassen, weshalb auch die Ponys die in diesem Paddock standen, weglaufen konnten. Die Meisten der Ponys waren inzwischen wieder eingefangen, doch es fehlten noch acht Ponys, darunter auch Dahlia, Sonjas Pony und Sunrise war ebenfalls nirgend wo zu sehen.
So machten sich nun auch Sonja und Rebecca auf, sich an der Suche zu beteiligen. Mit einem der Elektroautos fuhren sie an der Rennbahn vorbei in Richtung der nächsten Abzweigung. Etwas ratlos standen sie dort und fragten sich, wo hin sie nun fahren sollten.
»Sie sind bestimmt nach rechts gelaufen. Links geht es viel zu steil bergauf«, sagte Sonja und fuhr in eben diese Richtung.

-

Als Dahlia gerade wieder vorne lag, bog sie direkt auf das Gelände der Schule und lief so schnell sie konnte in den Innenhof. Sunrise hatte Probleme damit, auf dem Kies zu laufen und schlitterte mehr als daß sie lief, geradewegs auf das Podest mit dem Pranger zu. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, anzuhalten, bevor sie auf dieses Podest geschlittert wäre.
Dahlia, die mit dem Kies scheinbar keine Schwierigkeiten hatte, umrundete sie frech grinsend und schaute sie herausfordernd an. Sunrise erwiderte den Blick und nickte. Sie lief hinter Dahlia her, die den Innenhof nah an den Gebäuden entlang umrundete. Bei jeder Kurve rutschte Sunrise bedenklich auf die Wände zu, schaffte es aber noch, nicht gegen diese zu laufen und schließlich hatte sie Dahlia sogar einholen können.
Sie lief gerade voraus, während Dahlia zwei Schritte hinter ihr lag, als aus einer Tür, direkt vor ihr jemand heraus kam. Die Frau stand plötzlich mitten im Weg und Sunrise schaffte es nicht mehr, anzuhalten oder ihr auszuweichen.
»Arrêt!«, rief die Frau noch, doch da war es bereits zu spät. Sunrise stieß mit ihr zusammen und einen Augenblick später lagen sie und die Frau auf dem Boden, Sunrise mit dem Gesicht im Kies und die Frau unter ihrem Oberkörper liegend. Noch während sie über den Kies rutschten, traf etwas Sunrise’ Oberschenkel.

»Merde!«, sagte die Frau die unter Sunrise lag. »Was soll das denn werden? Macht sofort, daß ihr von mir runter kommt!«
Sunrise versuchte, sich aufzurappeln, wurde aber von Dahlia, die noch auf ihr lag, daran gehindert.
Endlich hatten alle Drei es geschafft, aufzustehen. Die Frau schimpfte wortreich mit den Beiden und deutete immer wieder auf den Kies auf dem deutlich ein großer, roter Fleck zu sehen war.
»Was denkt ihr euch eigentlich dabei? Hört gefälligst auf, so dumm aus der Wäsche zu schauen und sagt mir lieber, wo ich blute!«

-

»Wenn ihr zufällig zwei eurer Pferdchen sucht, die sind zusammen mit Noemi im Krankenhaus«, tönte Isabellas Stimme aus Sonjas Comm, dann beendete sie das Gespräch. Sie hörte sich ziemlich verärgert an.
Sonja und Rebecca schauten sich kurz an, dann gab Sonja Gas und fuhr auf direktem Wege ins Krankenhaus, welches sich im Gebäude der Hauptverwaltung befand. Dort erwartete Isabella sie bereits.
»Die Drei werden gerade behandelt. Soweit ich erfahren habe, ist Mara im Schockraum. Noemi und Leonida werden auch noch verarztet«, empfing Isabella sie.
»Im Schockraum?«, fragte Rebecca erschrocken. Was ist mit ihr?« Die Farbe war aus Rebeccas Gesicht gewichen und sie musste sich setzen.
»Ich habe keine Ahnung. Aber die Ärztin hat gesagt, es hätte auch schlimmer kommen können«, sagte Isabella. »Aber könnt ihr mir bitte mal verraten, was das eigentlich sollte? Die Schule ist schließlich keine Rennbahn.«
»Entschuldigung. Uns sind einige Ponys abgehauen. Die haben sich wohl einen Spaß draus gemacht, als sie gemerkt haben, daß eines der Gatter nicht richtig geschlossen war. Und Sunrise und Dahlia haben ja schon seit längerem eine kleine Fehde laufen, wer die schnellere ist«, versuchte Sonja eine Erklärung.
Isabella schaute sie nur kopfschüttelnd an.

Es dauerte einige Minuten, bis zuerst Miss Noemi und dann Leonida in den Wartebereich kamen. Beide hatten mehrere Pflaster und auf Leonidas Nase war eine feste Schiene geklebt. Unter ihrer Nase befanden sich noch Reste von getrocknetem Blut. Ihr rechtes Auge war geschwollen und rot.
Miss Noemi war dabei deutlich weniger schlimm weggekommen. Sie hatte lediglich ein kleines Pflaster an der Wange und eine verbundene Hand.
»Was ist mit Mara?«, wollte Rebecca wissen.
Doch keine der Beiden konnte sagen, was mit Mara war.
Kurz darauf kam jedoch eine Schwester herein. »Frau Winter?«, fragte sie und Rebecca stand auf und ging zu ihr. »Sie können jetzt zu ihrer Serva.« Rebecca folgte der Schwester in den Schockraum, wo Mara auf einer Liege lag und sie verlegen ansah. Der linke Ärmel von Sunrise’ Fell fehlte, anscheinend war er einfach abgeschnitten worden.
Rebecca ging schnell zu ihr und nahm ihre rechte Hand. Mit der freien Hand streichelte sie Maras Stirn. »Was ist denn passiert?«, wollte sie wissen.
Die Schwester stellte sich auf die andere Seite der Liege und kicherte. »Eigentlich nichts schlimmes. Nur eine Schnittwunde am linken Oberarm. Wir haben die Wunde gesäubert und als die Ärztin angefangen hat, die Wunde zu nähen, ist sie bewusstlos geworden.«
Mara schaute, noch immer verlegen, zur Seite.
»Mensch, wie kannst du mir denn so einen Schrecken einjagen?«, fragte Rebecca.
Mara schaute sie an und zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid, aber ich kann einfach keine Nadeln sehen.«
Rebecca atmete erleichtert auf. »Kann sie aufstehen?«
»Sicher. Nochmal müssen wir ja nicht nähen. Aber sie sollte den Arm die nächsten Tage ruhig halten, damit nicht noch mal was auf platzt«, meinte die Schwester.
»Kann ich denn bei dem Turnier mit machen?«, wollte Mara wissen.
»Wann ist das denn?«, hakte die Schwester nach.
»Wir fahren Mittwoch Vormittag los«, sagte Rebecca.
»Die Arme sind da ja wahrscheinlich auf dem Rücken. Kommen Sie, bevor Sie abfahren noch mal zum Nachsehen. Dann wechseln wir den Verband und legen eine Schiene mit ein. Das sollte eigentlich reichen. Aber heute und morgen sollte sie sich etwas zurück halten.«
»Danke«, sagten Rebecca und Mara gleichzeitig. Mara schaute Rebecca an und musste grinsen.

Mara und Rebecca verließen zusammen mit Isabella, Sonja, Noemi und Leonida das Krankenhaus. »Zum Glück ist ja nichts schlimmeres passiert. Aber ihr Beiden habt euch schon eine Strafe verdient«, sagte Isabella. Leonida, zuckte nur mit den Schultern und entschuldigte sich noch einmal bei Miss Noemi und Isabella. Da sie keine Serva war, konnte Isabella ihr nicht viel anhaben. Mara hingegen schaute betreten zu Boden.
»Kommt, auf den Schreck gehen wir was Essen. Ihr ladet uns ein«, sagte Isabella zu Sonja und Leonida.
Beide nickten lediglich. Mit einem Essen für alle Anwesenden waren sie noch recht glimpflich davon gekommen.

Während sie im Zentrum saßen und gemeinsam aßen, wollte Isabella wissen, wie es überhaupt dazu gekommen war, daß Dahlia und Sunrise sich dieses Wettrennen im Hof der Schule liefern konnten und so erzählten alle aus ihrer Sicht, wie es dazu gekommen war.
»Also wenn du damit einverstanden bist Noemi, dann laden Sonja und Leonida uns, wenn du in drei Wochen wieder kommst, noch mal zum Essen ein, dann wären wir quitt«, sagte Isabella und schaute fragend zu Miss Noemi.
»Einverstanden. Wann hat man als Lehrerin denn schon mal Gelegenheit, so ein tolles Essen genießen zu können?«, meinte diese.
Isabella runzelte die Stirn. »Zum Beispiel mehrmals im Jahr, wenn deine Schülerinnen ihre Kochkünste demonstrieren müssen?«, fragte Isabella belustigt.
»Auch wieder wahr«, meinte Miss Noemi lachend. »Aber egal. Es ist ja nichts schlimmes passiert und am meisten hat ja Leonida abbekommen. Mit der Einladung bin ich trotzdem einverstanden.«
»Und was ist mit mir?«, fragte Mara und deutete auf ihren verbundenen Arm.
Isabella schaute sie eindringlich an. »Dazu komme ich jetzt«, sagte sie, ohne auf Maras Verletzung einzugehen. »Für dich habe ich auch schon eine Idee. Rebecca kann ja nicts dafür. Und da Du ja einfach weggelaufen bist, gebührt ein Teil der Schuld an diesem Unfall dir. Und ich weiß auch schon, wie du das wieder gut machen kannst.«
Mara schaute sie betreten an. Daß sie eine Strafe zu erwarten hatte, war ihr klar, zumal Miss Isabella, im Gegensatz zu Rebecca, offenbar kein Verständnis dafür hatte, daß sie als Sunrise einfach laufen wollte.
Doch von Rebecca schien sie im Moment keine Unterstützung erwarten zu können, denn diese nickte lediglich, als Isabella sie fragend ansah.
»Anscheinend hat das Falltraining, das ihr machen müsst, ja schlimmeres verhindert. Also beschwer dich besser nicht. Wie du weißt, gibt es auch hier nicht immer genug Leute, die bereit sind, eine Schülerin in ihrem Probemonat auf zu nehmen. Und wie Frida dir sicher erzählt hat, ist eine der Schülerinnen deshalb bei uns. Aber wir wollten eigentlich zwei Wochen ans Mittelmeer fahren. Deshalb wäre es nett von dir, wenn du diese Schülerin zu dir nehmen würdest. Du wärst dann ihre Herrin und für sie verantwortlich.« Isabella schaute zu Rebecca, die nach kurzem Nachdenken nickte und dann zu Mara.
»Was? Ich? Ich bin doch keine Herrin. Ich bin doch selber eine Serva. Das geht doch gar nicht«, sagte Mara.
»Klar geht das. Offiziell bist du frei. Daran ändert auch nichts, daß du freiwillig weiterhin als Serva bei Rebecca bleibst. Du bist zwar ganz offiziell Serva aber als freie Serva kannst du durchaus auch selber Herrin sein. Ist zwar eine ziemlich bescheuerte Regelung, wenn ihr mich fragt, aber Gesetz ist Gesetz.«
»Also ich bin einverstanden«, sagte Rebecca. »Für die drei Wochen geht das in Ordnung. Aber glaub ja nicht, daß du jetzt eine Serva kaufen kannst. Da hab ich auch noch ein Wörtchen mit zu reden.«
»Ja meine Herrin«, sagte Mara. Sie hatte ganz sicher nicht vor, eine Serva zu kaufen, obwohl Charlotte ihr das schon mehrmals vorgeschlagen hatte. Aber auch die drei Wochen waren ihr nicht ganz recht. Es kam ihr einfach falsch vor, daß eine andere Serva sie selbst Herrin nannte. »Aber das geht doch trotzdem nicht«, wandte sie ein. »Wenn wir zu dem Turnier fahren, dann kann ich doch nicht auf eine Schülerin aufpassen.«
Bevor Isabella etwas erwidern konnte, sagte Rebecca: »Das ist doch kein Problem. Solange wir auf dem Turnier sind, kann ich mich ja um sie kümmern.«
»Gut, abgemacht. Frida und ich kommen nachher zu euch und bringen euch Silke vorbei. Sie fühlt sich bei uns anscheinend sowieso nicht all zu wohl. Immerhin bin ich ja noch ihre Schulleiterin.«
Schicksalsergeben nickte Mara. Anscheinend konnte sie es nun wirklich nicht mehr abwenden, selbst für eine Weile in die Rolle der Herrin gedrängt zu werden.

-

»Wo ist sie?«, fragte Isabella, nachdem sie die Halle betreten hatte und schaute sich misstrauisch um.
Mara fragte sich noch, wen Miss Isabella meinte, doch Rebecca antwortete schon: »Sie ist bei Yanna. Du brauchst keine Angst zu haben, ihr über den Weg zu laufen. Aber wollt ihr euch nicht einfach mal aussprechen?«
»Jaja, du hast ja Recht, aber im Moment will ich das einfach nicht«, gab Isabella beleidigt zurück.
Frida, die nun eintrat, grinste verlegen und verdrehte die Augen, so daß nur Mara es bemerkte. Diese musste breit grinsen, als sie das sah.
»Grins du mal nicht so. Dir würde es ganz genau so gehen«, sagte Isabella zu Mara.
»Entschuldigung. So war das nicht gemeint Miss«, antwortete Mara verlegen.

Isabella drehte sich um und ging noch einmal zur Tür. »Komm schon rein, hier tut dir sicher niemand etwas«, sagte sie und eine junge Frau betrat die Halle. Sie schaute sich unsicher um und knickste. »Guten Tag«, sagte sie leise, so als hätte sie Angst, daß jemand sie tatsächlich hören konnte. Sie war gut einen halben Kopf kleiner als Mara und hatte dunkelblonde, gelockte Haare. Aus ihren leuchtend blauen Augen schaute sie sich schüchtern in der Halle um. Fast hatte Mara den Eindruck, sie würde nach einem Versteck suchen, welches sie möglichst schnell erreichen konnte.
Der ganze Eindruck, den diese Frau machte, erinnerte Mara an ein gehetztes Tier und aus irgend einem Grund wuchs in ihr das Bedürfnis, sie trösten und vor irgend welchen realen und imaginären Gefahren beschützen zu müssen.
»Mara, das ist Silke, in den nächsten drei Wochen gehört sie dir. Du weißt ja selbst, was du verlangen darfst und was nicht«, sagte Isabella zu Mara. Zu Silke sagte sie: »Silke, das ist Mara, sie ist für die nächsten drei Wochen deine Herrin, alles Weitere wird sie dir erklären. Und das ist Rebecca. Ob du sie auch Herrin nennen musst, das erklären die Beiden dir noch.«
»Hallo Silke«, sagte Mara freundlich lächelnd und ging auf die Frau zu, die nur wenige Jahre jünger war als sie selbst. Silke knickste vor Mara. »Guten Tag Herrin Mara«, sagte sie, nicht lauter als eben.

»Wie sieht es aus, wollt ihr einen Tee oder Kaffee?«, fragte Rebecca.
»Danke, aber heute nicht. Ich würde gerne damit weiter machen, womit ich aufgehört habe, als ich wegen einer verletzten Lehrerin in die Schule kommen musste«, sagte Isabella, worauf hin sowohl Rebecca, als auch Frida anfingen zu grinsen.
»Schon klar«, sagte Rebecca lachend. »Dann viel Spaß euch Dreien.«
»Danke«, sagte Isabella, nun ebenfalls grinsend und verließ zusammen mit Frida das Haus.

Mara schaute fragend zu Rebecca, doch diese sagte nur: »Das ist deine Aufgabe als Herrin. Ich halte mich da soweit es geht raus. Ich werde das nur nächste Woche übernehmen, ansonsten bist du für sie verantwortlich. Wenn was sein sollte, ich bin im Salon und lese etwas.« Sie verließ die Halle in Richtung des Flures und ließ Mara und Silke einfach stehen.
Mara schaute ihr kurz hinter her und wandte sich dann Silke zu.

»Na gut«, sagte Mara zu Silke. »Dann komm mal mit, ich zeige dir dein Zimmer, da kannst du deine Sachen ablegen. Dann zeige ich dir das Haus.«
»Ja Herrin«, sagte Silke, knickste und folgte Mara nach oben.
Mara führte sie in ihr altes Zimmer. Sie öffnete die Vorhänge und ließ Licht herein. Dann öffnete sie die Kleiderschränke. »Hier kannst du deine Sachen rein tun.« Zu ihrem eigenen Erstaunen fanden sich in einem der Schränke noch einige Spielzeuge, die noch original verpackt waren. Mara hatte sich mittlerweile abgewöhnt, sich wegen so etwas zu schämen. Also sagte sie: »Ich habe wohl vergessen, die um zu räumen, als ich in das Schlafzimmer von Herrin Rebecca gezogen bin. Meinetwegen kannst du dir davon gerne was nehmen und es ausprobieren.«
»Das darf ich doch nicht Herrin«, sagte Silke leise und schien sich in Grund und Boden zu schämen, als sie diese Spielzeuge sah.
»Hat dir das Miss Noemi gesagt? Also ich weiß, daß sie dir das nicht einfach so verbieten können.«
»Nein Herrin, meine Mutter hat das gesagt. So etwas darf eine Frau doch nicht tun. Das gehört sich doch nicht.«
Mara wollte etwas erwidern, ließ es dann aber bleiben. Statt dessen zeigte sie Silke das Badezimmer und die kleine Küche.
Dann zeigte sie ihr noch die im Moment unbenutzten Gästezimmer sowie das Ankleidezimmer und das Badezimmer. »Und da ist das Schlafzimmer. Aber da hast du nichts zu suchen.« Sie öffnete kurz die Tür, damit Silke einen Blick hinein werfen konnte und schloss die sie dann wieder.
Sie wollte gerade wieder auf den Flur gehen da fragte Silke leise: »Soll ich denn nicht zu Ihnen ins Schlafzimmer kommen, Herrin?«
»Was?«, rief Mara aus. »Nein, auf keinen Fall.«
»Ich verstehe Herrin«, sagte Silke, nun wieder sehr leise und folgte Mara nach unten, die ihr die Küche und das Esszimmer und die anderen Zimmer im Erdgeschoss zeigte. Dann führte sie sie durch den Keller.
»Wenn du schwimmen kannst, dann kannst du den Pool gerne benutzen. Und wenn du möchtest, kannst du auch den Fitnessraum benutzen, wenn du danach wieder aufräumst. Das hier ist das Spielzimmer, aber da hast du auch nichts verloren«, beendete Mara die Führung durch das Haus.
»Am Besten, du gehst jetzt in dein Zimmer und räumst deine Sachen in die Schränke. Und in einer Stunde gibt es Abendessen. Komm bitte vorher in die Küche. Normalerweise macht Saphira ja das Essen aber am Wochenende ist sie immer bei ihrer Freundin. Dann mache ich das Essen.«
»Ja Herrin«, sagte Silke und schlich förmlich die Treppe hinauf. Mara, die ihr hinter her schaute, bemerkte daß sie, als sie oben angekommen war vorsichtig um die Ecke schaute als ob sie dort etwas erwartete, was sie auffressen wollte, bevor sie in Richtung des Zimmers ging.

-

Das ganze Wochenende über ging es so. Jedes Mal, wenn Silke einen Raum betrat, schaute sie sich vorsichtig um. Sie redete kaum etwas und antwortete sehr knapp auf Fragen. Wenn sie sprach, dann redete sie so leise, daß man sie manchmal kaum verstehen konnte. Doch die Aufgaben, die Mara ihr gab, erledigte sie sehr zufriedenstellend und sie war sehr ordentlich und pünktlich.

Am Montag Morgen gingen sie dann zu dritt in den Stall, wo Mara sich umzog und als Sunrise ihr Training fortsetzte. Rebecca hatte inzwischen mehrere neue Anzüge besorgt, da der, den sie am Samstag getragen hatte, ja zerschnitten war.
Silke schien es sehr befremdlich zu finden, daß Mara nun als Sunrise herum lief und schaute ihr zwar interessiert aber offenbar auch sehr verwundert beim Training zu.

- - -

»Wie machst du das nur?« Herrin Petra schaute erstaunt zwischen Kati und den drei Hunden hin und her, die direkt vor Kati saßen und sie schwanzwedelnd ansahen. Kati hielt einem der drei Hunde die Hand hin. Sofort kam dieser den letzten Schritt zu ihr und hielt ihr das armdicke Stück Treibholz hin. Kati nahm es und sagte »Achtung.« Sofort standen die drei Mischlinge, bei denen man bei keinem sagen konnte, was alles für Rassen vertreten waren, vor ihr und als sie das Holz in die Wellen warf, liefen die Drei diesem hinterher in die Wellen und jeder versuchte, das Holz aus den Wellen zu fischen.
»Ich weiß auch nicht Herrin. Sie machen einfach, was ich ihnen sage.« Kati wartete zwei Minuten, bis die drei Hunde wieder vor ihr saßen und das Spiel mit dem Stück Treibholz wiederholte sich noch einige Male, bis es durch die Zähne der Hunde so sehr in Mitleidenschaft gezogen war, daß es in feuchte, brüchige Stücke zerfiel.
Kati kniete sich vor die Hunde und diese umspielten sie, leckten mit ihren Zungen über ihr Gesicht und stupsten sie vorsichtig an weil sie weiter spielen wollten. »Lauft!«, sagte Kati und deutete in Richtung der Felsen, die das Ende des Strandes darstellten. Sofort stoben die Hunde von ihr weg und Kati pfiff erst, als sie kurz vor den Felsen waren. Sofort drehten sie im Laufen um, was reichlich lustig aussah, da sie sich dabei überschlugen oder im Sand herum schlidderten. Als sie wieder zurück waren, umrundeten sie Kati, Herrin Petra und Emma laufend.
Langsam setzten die Drei, von den Hunden umrundet, ihren Spaziergang fort.
»Du scheinst ja mit den Hunden ziemlich gut zurecht zu kommen«, sagte Emma bewundernd. »Als Willi gestern mit dem Splitter im Fuß an kam und du ihn einfach raus gezogen hast, ohne ihn fest zu halten, dachte ich schon, er macht Kleinholz aus deinem Arm.«
»Ich weiß doch auch nicht«, sagte Kati. »Die Hunde sind viel einfacher als Menschen. Bei ihnen weiß man sofort, was sie wollen und was nicht. Sie sind so unkompliziert.«

Nach einigen Schritten schaute Herrin Petra zu Emma und die beiden blieben abrupt stehen und drehten sich zu Kati. »Was hältst du denn davon, nach der Schule zu uns zu kommen?«, fragte die Herrin.
Kati bleib nun ebenfalls stehen und schaute sie erstaunt an. »Sie würden mich nehmen?«, fragte sie, worauf hin sowohl die Herrin als auch Emma nickten und sie erwartungsvoll ansahen. »Ich weiß nicht«, sagte Kati. »Es ist schön hier und Sie sind nett. Und Sie haben noch nicht gesagt, daß ich doof bin oder so.« Kati senkte den Blick. »Aber ich glaube, Nadine will mich auch ersteigern. Ich habe sie gesehen, wie sie bei Miss Isabella war und sie war auch auf diesem Kurs für Herrschaften.«
Emma kicherte leise. »Diese Nadine, kann es sein, daß du sie sehr gerne hast?«
»Was? Ich meine… Naja, sie hat mich nie wie ein kleines Kind behandelt und wenn ich was falsch gemacht hab, dann hat sie das auch gesagt und nicht so getan, als wäre das nicht schlimm. Ich glaube…« Kati senkte den Blick und betrachtete den Sand unter ihren nackten Füßen. Sie hob den Kopf und zuckte mit den Schultern. »Ich glaube schon.«
Sowohl Emma als auch die Herrin schauten sie an und kicherten, als sie einfach weiter gingen.
»Was ist denn?«, fragte Kati. »Hab ich was falsches gesagt?«
»Nein, überhaupt nicht. Aber jedes Mal, wenn du von ihr sprichst, dann hast du so ein leuchten in den Augen.« Die Herrin zwinkerte ihr zu und ging dann wieder weiter.
Kati folgte den Beiden mit einigen Schritten Abstand und hing ihren Gedanken nach.

- - -

Die Ärztin, die Sunrise’ Arm untersucht hatte, war gerade gegangen und alle Sachen befanden sich schon in dem riesigen, dreiachsigen Transporter. Dieser war eigentlich ein umgebauter Lastwagen. Der vordere Bereich, direkt hinter dem Führerhaus, war ein voll ausgestattetes Wohnmobil, dessen Wohnbereich man durch zu den Seiten heraus fahrbare Wände vergrößern konnte und der hintere Bereich war speziell zum Transport von Ponys umgebaut. Es gab vier Stellplätze mit Stützschalen, die man umklappen und als Liegen benutzen konnte, ein richtiges WC für die Ponys und einen freien Bereich der als Aufenthaltsplatz oder als Waschplatz genutzt werden konnte. An den Seiten neben der Heckklappe befanden sich Staufächer in denen sich ein herausziehbarer Zaun befand, den man in Minutenschnelle aufbauen konnte. Es gab eine Tränke, die man sowohl außen als auch innen nutzen konnte und einen Futterapparat, der wesentlich bequemer zu nutzen war, als ein einfacher Trog.

Mit einem Knopfdruck öffnete Rebecca die Heckklappe, die darauf hin vollautomatisch herunter klappte.
»Sunrise, Cherry, kommt her, wir wollen los«, rief Rebecca und die Beiden kamen zum Tor gelaufen.
»Also du machst wirklich keine halben Sachen, was? Aber jetzt verrat mir doch bitte mal, wo du den so schnell her hast. Wir mussten auf den Trailer ja schon über ein halbes Jahr warten.«, Sonja war zu Rebecca getreten und betrachtete sich den nagelneuen Transporter eingehend.
»Das war ganz einfach. Die Firma die die baut, hatte den hier auf einer Messe als Vorführmodell gehabt. Und mit ein wenig Überzeugungsarbeit war es recht einfach, den zu bekommen«, erklärte Rebecca und rieb dabei Zeige- und Mittelfinger an ihren Daumen. »Und ganz ehrlich?«, sagte Rebecca leise, so daß nur Sonja es hören konnte. »Für Mara ist es mir das einfach wert. Und wenn wir die beiden Ponys dieser Frau Byglan noch mitnehmen sollen, ist euer Trailer doch sowieso zu klein. Und ein wenig Komfort will ich selber ja auch noch haben«, sagte Rebecca mit einem breiten Grinsen.
»Komfort ist gut. Das Teil ist fast besser ausgestattet als meine Wohnung«, gab Sonja lachend zurück. »Aber ich glaube, Charlotte findet das ganz gut so. Jetzt können sie und Madonna den Trailer nehmen und müssen nicht mit ihrem eigenen Wagen fahren.«
»Stimmt«, sagte Rebecca lachend. »Den würde ich auch nicht gerne fahren wollen. Jedenfalls nicht auf solchen Strecken. Der eignet sich ja eher für die Stadt.«

Sunrise stand am Tor und scharrte ungeduldig mit den Hufen, während Cherry etwas nervös und auch ängstlich wirkte.
Silke wollte unbedingt bei Mara, ihrer Herrin bleiben, wie es sich für eine Serva gehörte. Ihre Aufgaben nahm sie selbst für eine Serva sehr ernst. Aber weder im Stall noch auf dem Turnier hätte sie als Silke bei ihr bleiben können, zudem war es Rebeccas Aufgabe, sich um Sunrise zu kümmern, was diese sich ebenfalls nicht nehmen lassen wollte. Also hatte Mara noch am Sonntag vorgeschlagen, daß Silke ja als Pony bei ihr bleiben konnte, so wäre sie in ihrer Nähe und konnte sowohl im Stall als auch auf dem Turnier bei ihr bleiben. Zwar konnte sie als Pony nicht wirklich viel tun, aber es erschien allen die beste Lösung. Kurzerhand hatte Rebecca einen Fellanzug und ein Geschirr für sie bestellt und sie Cherry getauft.
Cherry hatte zwar keine Trense bekommen, aber Mara hatte ihr gesagt, daß sie als Pony auf keinen Fall reden durfte, wenn andere in der Nähe waren. Bisher hatte sie sich auch daran gehalten, was ihr aber auch nicht all zu schwer zu fallen schien.

Rebecca legte beiden die Führleinen an und brachte sie in den Transporter. Sie band Cherry an einem Haken an und stellte Sunrise auf ihren Platz. Dieser Transportplatz war mit gepolsterten Schalen mit Fünfpunktgurt ausgestattet. Die Arme musste Sunrise in eine Aussparung des Polsters legen. Zwar durften diese während der Fahrt nicht zusammen gebunden sein, aber durch die Aussparung war es dennoch nicht leicht, wenn auch nicht unmöglich, diese nach vorne zu bewegen, solange sie angeschnallt war.
Rebecca legte ihr den Gurt an und zog diesen ordentlich fest. Genauso stellte sie Cherry auf ihren Platz und schnallte sie an. Die beiden standen nebeneinander und blickten schräg nach vorne zur Mitte hin auf den Bildschirm, der sich an der Wand zum vorderen Teil, direkt über der Tür, befand.
»Soll ich euch einen Film anmachen?«, fragte Rebecca, worauf hin Sunrise nickte.
Rebecca suchte einen Film aus und Sunrise nickte, als sie den Vorspann sah.

Nun schloss Rebecca die Heckklappe und stieg ins Führerhaus. Sie warf einen Blick auf den Monitor, der Sunrise und Cherry zeigte, wie sie ruhig in ihren Schalen standen und sich den Film ansahen. Dann schaltete sie die Bordelektronik ein und der Monitor zeigte die Ansichten der Außenkameras. Sie hupte zweimal, worauf hin Charlotte, die voraus fahren sollte, los fuhr.

Die Fahrt über die Autobahn dauerte gut eine Stunde, dann bog Charlotte von der Autobahn ab und es ging über eine Landstraße weiter, durch mehrere Orte in denen Rebecca teilweise Schwierigkeiten hatte, mit dem Transporter, der fast so groß wie ein Reisebus war, durch die engen Kurven zu fahren. Immerhin hatte sie so ein großes Fahrzeug das letzte Mal vor mehreren Jahren gefahren. Doch langsam gewöhnte sie sich wieder daran und die vielen Außenkameras waren ihr eine große Hilfe. Es gab sogar eine Kamera hinten auf dem Dach, die nach vorne gerichtet sicherstellen sollte, daß man nicht unter zu niedrigen Brücken hängen blieb.

In dem Ort, wo sich Gut Marshagen befinden sollte, war dieses durch kleine Schilder gut zu finden. Die letzten Meter bereiteten ihr dann aber noch einige Schwierigkeiten. Hier ragte die Ecke eines Hausdaches einen guten halben Meter in die Straße und es hätte nicht mehr viel gefehlt, daß sie diese touchiert hätte. Aber offenbar wäre sie nicht die erste gewesen, der das passiert ist, denn die gesamte Hausecke wies schon einige Beschädigungen auf, wie sie amüsiert feststellte. Sie fragte sich, wie oft die Hausbesitzer schon von den Fahrern diverser größerer Fahrzeuge für die beschädigungen Ecke entschädigt worden waren.

Einige Meter weiter hörte sie deutlich wie die Zweige eines Baumes, der über die Straße ragte, über das Dach schabten. Nach weiteren 200 Metern erreichten sie Gut Marshagen. Dort standen auf einer großen Wiese auf der anderen Straßenseite bereits einige kleinere Transporter, Autos mit einfachen Anhängern und einige Wohnmobile. In der Nähe der Wagen gab es mehrere abgezäunte Bereiche in denen einige Ponys herum standen und sich mit ihren Nachbarinnen unterhielten oder einfach nur gelangweilt herum schauten.
Mangels einer besseren Möglichkeit lenkte Rebecca den Transporter einfach an den Straßenrand und stieg dann aus. Charlotte, die ihren Wagen ebenfalls am Straßenrand abgestellt hatte, war bereits ausgestiegen und Rebecca ging zu ihr.
»Wie war die Fahrt?«, fragte Charlotte.
»Es macht richtig Spaß mit dem Teil zu fahren. Aber jeden Tag brauche ich das auch nicht. In dem letzten Dorf hatte ich echte Probleme mit den engen Kurven gehabt.«
»Das kann ich mir denken. Die hatte ich ja schon mit dem Anhänger«, sagte Charlotte lachend.
Rebecca folgte ihr zu den Gebäuden, zwischen denen es bereits recht geschäftig zuging. Es gab hier zwei große Hallen, jede etwa 50 Meter lang und ungefähr halb so breit. Zwischen diesen gab es eine präparierte, umzäunte Freifläche auf der einige Hürden standen. Diese war ebenso groß wie die Hallen und hatte somit die Größe von zwei Dressurvierecken.
An der kurzen Kante dieser Fläche, welche zur Straße gerichtet war, befand sie ein etwas verwinkeltes und schön aussehendes, zweistöckiges Wohnhaus, welches die darum herum stehenden Hallen ein Stück überragte.

Obwohl das Turnier erst übermorgen beginnen sollte, herrschte bereits reges Treiben. Einige Ponys zogen Sulkys durch die Gegend, auf der Fläche wurde anscheinend für die Dressur geübt und in den kleinen Paddocks vor dem Stall standen einige Ponys und schauten dem Treiben zu.
Charlotte hielt eine Frau an, die zwei Eimer herum trug und fragte nach dem Büro.
Die Frau stellte die Eimer ab und holte eine Plastikkarte aus ihrer Tasche. Sie zeigte sie Charlotte. »Folgen Sie mir bitte«, stand auf der Karte.
Charlotte schaute die Frau etwas verwirrt an, doch Rebecca verstand sofort, hatte sie solche Karten doch schon bei Vivian gesehen.
Die Frau stellte ihre Eimer an die Wand der Halle und ging dann zu einem kleineren, flachen Gebäude, welches quer vor der großen Halle stand und deutete auf ein Schild, welches den Weg zur Anmeldung wies.
»Vielen Dank«, gestikulierte Rebecca. Sofort erhellte sich die Miene der Frau. »Gerne geschehen«, gestikulierte sie und ging dann zurück.
Rebecca und Charlotte folgten dem Wegweiser. Sie gingen durch einen schmalen Flur bis zu einer geöffneten Tür, über der ein Schild mit der Aufschrift »Anmeldung« hing. Charlotte klopfte an und ging in den Raum. Gegenüber der Tür gab es einen brusthohen Tresen auf dem einige Papiere und Stifte sowie mehrere Pads herum lagen. Eine junge Frau, die hinter dem Tresen an ihrem Schreibtisch saß, stand auf und kam zu ihnen.
»Hallo, ich bin Nina, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie.
»Wir sind angemeldet und wollten unsere Startnummern abholen und außerdem brauchen wir zwei größere Stellplätze für unsere Autos«, sagte Charlotte.
»Ist ja mal was ganz was neues. Das hatte ich heute noch nicht«, sagte Nina.
Charlotte schaute die Frau stirnrunzelnd an. »Sind wir die Ersten, die heute her kommen?«
»Nein, im Gegenteil«, sagte Nina lachend. »Die Ersten sind um fünf Uhr heute morgen angekommen. Seitdem sitze ich schon hier.«
»Entschuldigung, Charlotte scheint mit Ironie nicht sonderlich gut zurecht zu kommen«, sagte Rebecca amüsiert. »Ich bin zum ersten Mal auf so einem Turnier. Was müssen wir denn machen?«
Nina kicherte, gab den Beiden je ein Pad und bat sie, das dort geöffnete Formular auszufüllen. Das war schnell erledigt, da sie die meisten Daten bereits bei der Anmeldung angegeben hatten. Nina nahm die Pads entgegen und schaute sich kurz die Formulare an. »Dann kommen Sie mit, mal sehen, ob wir Stellplätze für ihre Wagen finden.« Sie kam hinter dem Tresen hervor und hatte einen zusammengerollten und in Folie geschweißten Plan in der Hand. Sie ging nach draußen, wo ihnen die Frau wieder über den Weg lief, die sie eben her gebracht hatte. Nina blieb kurz stehen und gestikulierte der Frau etwas, bevor sie weiter gingen.

»Ihre Nichte?«, fragte Rebecca erstaunt.
»Was?«, entfuhr es Charlotte und Nina schaute Rebecca verlegen an.
»Ja, die von Liebensteins sind mein Onkel und meine Tante. Und Nina ist meine Cousine«, erklärte Charlotte augenrollend.
»Entschuldigung, das ist ein ziemlich albernes Spiel, aber wir sehen uns ja nur noch selten, da kommt man sich eben manchmal wie Fremde vor«, sagte Nina schmunzelnd. »Aber glaub nicht, daß Mama und Papa dich genauso leicht davon kommen lassen. Um das übliche Abendessen wirst du ganz bestimmt nicht herum kommen«, sagte sie an Charlotte gewandt.
»Vermutlich nicht«, sagte Charlotte trocken und ging einfach weiter. Rebecca und Nina folgten ihr und als sie sie eingeholt hatten, übernahm Nina wieder die Führung.
»Welches sind denn eure Autos?«, fragte Nina und schaute auf die Straße, wo sich mittlerweile noch zwei weitere Autos mit Transportanhänger eingefunden hatten.
Nina staunte nicht schlecht, als Charlotte auf Rebeccas riesigen Transporter sowie ihren Wagen deutete. »Wow, so ein Teil hätte ich auch gerne«, sagte sie und entrollte ihren Plan. Sie zeichnete mit einem Filzstift einige Linien auf den Plan und bat Rebecca, ihr mit dem Transporter zu folgen.
Es dauerte gute zwanzig Minuten, bis der Transporter und Charlottes Anhänger auf ihren direkt nebeneinander liegenden Plätzen standen. Nina machte sich auf den Weg zu den anderen Gästen, die inzwischen angekommen waren und wies ihnen ebenfalls ihre Plätze zu, während Rebecca sich daran begab, den Zaun aufzubauen. Sie baute den Zaun so auf, daß Charlotte Madonna ebenfalls in den Paddock lassen konnte.
Dann öffnete sie die Heckklappe und ging zu Sunrise und Cherry, die sie nun los schnallte und ihnen, nachdem sich die beiden ausgiebig gestreckt hatten, die Arme auf den Rücken band, da die Ponys auf diesem Turnier ständig ihre komplette Ausstattung tragen mussten, außer wenn sie sich in ihren Boxen oder Transportern befanden.
»Alles in Ordnung mit euch Beiden? War die Fahrt in Ordnung?«, fragte Rebecca, worauf hin Cherry schüchtern nickte und Sunrise einmal kräftig auftrat.
»Prima, dann trinkt erst mal was und geht dann raus und bewegt euch etwas. Ich baue so lange hier um.«
Sunrise ging direkt zu der Tränke, die Rebecca gerade öffnete und trank etwas. Cherry machte es ihr nach und dann gingen die beiden nach draußen, wo Madonna sich bereits umschaute.
Rebecca schob die variable Trennwand ganz an die Heckklappe heran, so daß der Innenbereich komplett vor Blicken von außen geschützt war. Dann klappte sie die vier gepolsterten Plätze herunter, in denen die Ponys für die Fahrt angeschnallt waren und legte die Matratzen auf, so daß diese zu bequemen Liegen wurden.

Sie ging nach draußen, wo Sunrise, Cherry und Madonna in dem abgezäunten Bereich herum gingen, sich etwas auflockerten und alles beobachteten. Lediglich Cherry stand ein wenig abseits und schien, anscheinend ob der vielen Leute und der anderen Ponys, noch etwas ängstlicher als die letzten Tage über. Rebecca fragte sich wieder ein mal, was mit dieser jungen Frau eigentlich los war, daß sie so Menschenscheu war.

Doch um Silke wollte sie sich später bei Gelegenheit kümmern. Sie ging nach vorne und betätigte den Schalter, mit dem der Wohnbereich des Transporters auf jeder Seite um fast einen Meter ausgefahren wurde. Die beiden Schlafzimmer und die Wohnküche waren nun um fast zwei Meter breiter, so daß dort genug Platz für vier Personen und sicher auch einige Gäste war.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 12.08.18 um 21:33 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:11.08.18 16:56 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für den wunderschönen Teil deiner Geschichte.
Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten

Gruß truckercd
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:11.08.18 17:18 IP: gespeichert Moderator melden


Eine tolle Fortsetzung vielen Dank.
Ich wünschte mir ich wäre so eifrig mit meiner Geschichte beim schreiben wie du.

Na auf alle Fälle viel Spaß weiterhin und vielen Dank für deine Mühe.

mfg Wölchen
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jonnyf
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:12.08.18 12:53 IP: gespeichert Moderator melden


Wieder ein toller Teil.

Wird Sunrise die ganze Turniermeute zu einem "Ausflug" animieren? Gäbe doch ein tolles Bild ab - keine Ahnung wieviele Ponys unterwegs.

jonnyf
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*Gozar*
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:12.08.18 20:27 IP: gespeichert Moderator melden


Hi HeMaDo

Tja was soll ich sagen....? Eine andere Liga halt!!!
Als Mara um Kira mit geboten hat, hab ich mich gefragt welche der beiden Schwestern wohl überlebt hätte, für den Fall das sie wirklich Herrin und Serva geworden wären.
Dann der geniale Schachzug von Isabella, nach dem Unfall, Mara eine Serva auf`s Auge zu drücken.

Echt STARK!

Maras erneuter Ausbruch... herzhaft süß und absolut perfekte Komödie, ich hab tränen gelacht.

Überhaupt hast Du es mal wieder geschafft, das ich nicht eine weitere Fortsetzung deiner (TOLLEN) Geschichte gelesen habe, sondern mir wieder mal ein WAHNSINNS Spielfilm im Kopfkino zu präsentieren!!!

Große Klasse!
oder besser gesagt
Großes Kino!!!

Danke für deinen, trotz der hohen Temperaturen, unermüdlichen Fleiß!

Auf das es noch lange so weiter geht!

Gruß Gozar

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HeMaDo
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:18.08.18 00:40 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für die netten Kommentare.
Ich freue mich, daß diese Geschichte noch immer so gut ankommt. Da habe ich fast schon ein schlechtes Gewissen dabei, sie irgend wann enden zu lassen, auch wenn dieses Ende dank immer neuer Einfälle irgend wie immer weiter in die Ferne rückt.


Zitat

Ich wünschte mir ich wäre so eifrig mit meiner Geschichte beim schreiben wie du.

Wenn ich mich einmal dran setze und anfange, dann schaffe ich es, in zwei oder drei Stunden, einen halben Teil zu schreiben, wenn nichts dazwischen kommt. (Wie zum Beispiel akute Einfallslosigkeit oder mal eben schnell bei Wikipedia ein paar Fakten nachschlagen, was dann schon mal ausarten kann )


Zitat

Wird Sunrise die ganze Turniermeute zu einem \"Ausflug\" animieren? Gäbe doch ein tolles Bild ab - keine Ahnung wieviele Ponys unterwegs.

Auf dem Turnier dürften insgesamt etwa 80 Ponys anwesend sein, auch wenn davon nur etwa die Hälfte an diesem teilnimmt. (Auf dem Gut leben ja auch einige, die nicht teilnehmen)
Aber ich hoffe doch mal sehr, daß Sunrise sich dieses Mal zusammen nimmt. Aber meine Charaktere machen sich ja des Öfteren mal selbstständig, ohne daß ich was dagegen tun kann…


Zitat

Als Mara um Kira mit geboten hat, hab ich mich gefragt welche der beiden Schwestern wohl überlebt hätte, für den Fall das sie wirklich Herrin und Serva geworden wären.

Auch wenn es während des Probemonats nicht ganz so streng gehandhabt wird, sollte es trotzdem nicht vorkommen, daß eine Serva zu Verwandten kommt. Ich denke, da hätte Isabella schon interveniert.
Aber zur Beruhigung: Ich denke, Kira wäre eher vernünftig genug, sich auch Mara unterzuordnen.


Zitat

Auf das es noch lange so weiter geht!

Habe ich schon mal erwähnt, daß eigentlich schon lange Schluss sein sollte?

Aber genug geredet. Viel Spaß beim nunmehr 70sten Teil:

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  RE: Neue Horizonte - 2 Teil 70 Datum:18.08.18 00:41 IP: gespeichert Moderator melden


70


»Ich finde sie alle seltsam«, sagte Elisa, die Leiterin der Entwicklungsabteilung, wobei sie das Wort »alle« stark betonte. »Am wenigsten seltsam sieht ja noch der da aus.« Sie deutete auf den einfachen Crotchclinger mit glatter Oberfläche.
Gestern hatte Larissa zusammen mit Pauline eine Reihe Schaufensterpuppen in der Werkstatt aufgestellt und auf diesen alle bisher entworfenen Mouth-, Breast- und Crotchclinger platziert. Elisa war die Reihe der Puppen entlang gegangen und hatte sich jeden einzelnen der Clinger eingehend betrachtet, ohne etwas zu sagen.
Die Breastclinger gab es nur in zwei Varianten, einmal in einer Version, der jede Brust einzeln bedeckte, wobei die beiden Hälften aussahen, als würden sie von knöchernen Stegen zusammen gehalten und in einer Version, bei der der fleischige Teil beide Brüste bedeckte. Die geschuppten Fortsätze lagen bei beiden Varianten als eine Art Träger über der Schulter der Puppe und mit den acht Beinen klammerte sich der Breastclinger um deren Oberkörper.
Die Crotchclinger gab es dagegen in vier Varianten. Die einfachste hatte sich einfach nur in den Schritt der Puppe geklammert und deren Taille mit den hinteren Fortsätzen umklammert.
Bei dem nächsten Crotchclinger befand sich an der Stelle, an der die Vulva der Trägerin wäre, ebenfalls eine voll ausmodellierte Vulva, komplett mit inneren und äußeren Schamlippen sowie einem leicht hervor stehenden Kitzler.
»Warum denn das?«, wollte Elisa wissen, als sie sich diesen noch einmal betrachtete. »Ich meine, warum sollte man die Scham mit dem Clinger abdecken, wenn man sie nachher komplett nachbildet? Das ergibt doch keinen Sinn, oder?«
»Doch, das macht schon Sinn«, sagte Larissa. »Für einen Mann soll es sich genau so anfühlen wie ohne den Clinger, aber ob die Trägerin etwas davon spürt und wenn ja, wie viel, das lässt sich einstellen. Und die Kontrollfunktionen sind die selben, wie bei dem einfachen Clinger«, erklärte sie.
»Verstehe. Ich nehme an, für den da gilt das Selbe?« Elisa deutete auf den dritten Crotchclinger. Auch dieser wies an der Stelle der Vulva eine Öffnung auf, die allerdings eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Anus hatte.
»Genau. Nur, daß die Öffnung viel enger ist. Und die Dehnung kann sich auf die Vagina oder den Anus der Frau übertragen lassen. Oder auf beide, wenn man das will«, sagte Larissa. Sie schaffte es mittlerweile, über ihre Idee zu reden, ohne daß es ihr peinlich war.
»Und wie kommt man bitte auf solche Ideen?«, fragte Elisa und deutete auf den letzten Crotchclinger, der im Schritt der Trägerin nicht nur eine sondern zwei voll ausmodellierte Vulven besaß, eine an der Stelle, wo sie sich normalerweise befand und eine, umgedreht, an Stelle des Anus.
»Die Marktabteilung hatte doch diese Umfrage gemacht. Und dabei ist raus gekommen, daß es auch Leute gibt, die sowas gerne hätten.« Larissa nahm ein Pad und rief die Ergebnisse der Umfrage auf, die sie Elisa zeigte. Diese runzelte zwar die Stirn, sagte aber nichts.
»Frau Kroll hat gesagt, daß wir das was möglich ist, erst mal als Prototyp bauen sollen und dann können wir immer noch entscheiden, was sinnvoll ist und was sich verkaufen lässt. Deshalb haben wir die alle hier gebaut«, erklärte Larissa.

»Dann bin ich ja mal gespannt, was dabei herauskommen wird«, sagte Elisa und betrachtete sich nun noch einmal die Mouthclinger in den Gesichtern der Puppen. Auch hier gab es vier Varianten. Eine hatte lediglich einen waagerechten Schlitz anstelle eines Mundes, die zweite Variante besaß eine Vulva an Stelle des Mundes, diese war ebenfalls voll ausmodelliert und obwohl die dritte Variante, bei der es an Stelle des Mundes einen Anus gab, vermutlich die seltsamste war, sah die vierte Variante, bei der ein Mund naturgetreu nachgebildet war, am befremdlichsten aus, denn dieser Mund auf dem Clinger sah viel zu natürlich und echt aus auf der glatten Oberfläche des Clingers. Hinter den Lippen gab es sogar eine Reihe Zähne, die man sah, wenn die Lippen, wie im Moment, leicht geöffnet waren.
»Solche Ideen können doch nur von Männern kommen«, sagte Elisa nach einer weile verächtlich. »Aber was soll’s? Die Marktforschung hat sich bisher nur selten geirrt. Also da draußen sind ein paar Testerinnen, die eine ganze Woche damit herum laufen und das alles testen sollen. Eine Anleitung gibt es ja noch nicht, also wirst du denen das alles erklären müssen.« Elisa deutete auf die Tür.
Larissa zuckte mit den Schultern. Abgesehen von der ersten Garnitur Clinger bei der alles komplett verschlossen war bis auf den Mund, entsprachen diese Modelle nicht mehr dem, was sie sich eigentlich ausgedacht hatte. Aber sie hätte vor ein paar Wochen ja auch nicht damit gerechnet, daß es einmal so weit kommen würde, die Clinger überhaupt in Natura zu sehen. Und solange sie selbst später mal diese erste Garnitur würde tragen können, war es ihr im Grunde genommen auch egal. Andere Leute hatten eben andere Vorlieben als sie selbst. Und im Moment war sie zufrieden damit, daß sie eine größere Aufgabe hatte, als nur die Wohnung zu putzen, wenn Herrin Johanna nicht zu Hause war. Heute Nachmittag würde sie zu Hause sein, kurz bevor Herrin Johanna heim kam. Sie würde nackt auf sie warten und sich ihr zu Füßen legen, wenn sie sich aufs Sofa setzte. Dann würde sie ihr die Schuhe ausziehen und ihr die Füße mit den Händen und vor allem ihrem Mund massieren und sie würde es genießen, ihre Herrin, die sie über alles liebte, so verwöhnen zu können. Lächelnd malte sie sich diese Szene aus, doch bis es soweit war, dauerte es noch ein paar Stunden.

Elisa öffnete die Tür und die Frauen, die die vier Garnituren testen sollten, kamen herein. Larissa wunderte sich etwas, daß es zehn Frauen waren, doch dann bat Elisa sie, den Frauen die Clinger zu erklären. Und je mehr sie erklärte, desto ablehnender wurden die Gesichter der Frauen. Als sie zu Ende erklärt hatte, bat Elisa die Jenigen, die noch immer bereit waren, die Clinger zu testen, zu bleiben und die Anderen schickte sie wieder nach draußen. Es waren noch sechs Frauen übrig geblieben. Drei von ihnen waren zwar bereit, die Clinger zu testen, jedoch nur die Garnitur, die komplett nach Larissas Vorstellungen gefertigt war. Elisa holte kurzerhand einen Würfel aus der Tasche und ließ die Drei würfeln. Die Frau, die die höchste Zahl, eine vier, gewürfelt hatte, durfte diesen Testen und die anderen Beiden verließen die Werkstatt.
Eine der anderen Frauen wählte zu Larissas und Elisas Überraschung den Mouthclinger der anstelle eines Mundes den Anus besaß und dazu den Crotchclinger der an Stelle der Vulva ebenfalls einen Anus besaß. Die beiden verbliebenen Frauen wollten jedoch beide die Garnitur bei der es den realistischen Mund und die realistische Vulva an der richtigen Stelle gab. Auch hier entschied wieder der Würfel, welche der Beiden diese Garnitur nun bekommen würde. Doch die letzte Frau wollte auf keinen Fall mit einer Vulva im Gesicht herum laufen und so verließ diese ebenfalls die Werkstatt.
»Und was ist jetzt damit?«, fragte Larissa Elisa und deutete auf die verbleibende Garnitur. »Oder soll die jetzt niemand testen?«
Elisa schaute Larissa an. »Eigentlich könntest du die ja testen. Ist doch nur für eine Woche«, sagte sie.
Larissa schaute verlegen zu Elisa, so hatte sie sich das eigentlich nicht vorgestellt als es hieß, daß sie die Tests leiten und beaufsichtigen sollte. Und daß Pauline auch noch fehlte, weil sie heute mit Charlotte, ihrer Freundin, auf dieses Turnier gefahren war, war Larissa im Grunde genommen auch nicht unbedingt recht. Doch sie kannte die Funktionen der Clinger mittlerweile in und auswendig und konnte sie über das Steuerungsprogramm, welches zur Sicherheit auf mehreren Pads lief, ebenso gut steuern wie Pauline. Und zur Not würde Herrin Johanna ihr dabei sicher auch helfen. Lediglich die Tatsache, daß sie selbst nun eine Woche damit herum laufen sollte, behagte ihr nicht ganz. Die Clinger waren zwar so konzipiert, daß man sie problemlos auch mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate, tragen konnte, doch das war nicht das, was ihr selbst damit vorschwebte.
»Ich habe sie doch schon selber ausprobiert«, sagte Larissa.
»Dann ist es doch kein Problem, wenn Sie bei diesem Test auch mit machen«, sagte eine der drei verbliebenen Testerinnen und Elisa nickte lediglich dazu.
»Da muss ich erst Herrin Johanna fragen«, sagte Larissa. Es bestand zumindest die Möglichkeit, daß sie das ablehnen würde, wenn das auch nicht sehr wahrscheinlich war. Denn Herrin Johanna war der Meinung, wenn man etwas entwickelt, sollte man, sofern es möglich ist, es auch zumindest selbst einmal ausprobiert haben. »Oder jemanden haben, der gerne bereit ist, es zu testen«, hatte sie noch hinzugefügt und Larissa zugezwinkert.
Larissa ging auf die andere Seite der Werkstatt und tippte Herrin Johannas Kontakt auf dem Comm an. Nachdem sie ihr erklärt hatte, worum es ging, gab Herrin Johanna ihr die Erlaubnis für diesen Test und wollte vorbei kommen um ihr dabei zu helfen, ihr und den anderen Testerinnen die Clinger anzulegen.

Keine fünf Minuten später war Herrin Johanna da und es konnte los gehen. Zuerst wurden den anderen Testerinnen die Clinger angelegt. Zuerst kam der Crotchclinger an die Reihe. Die Reaktion der ersten Testerin war eine Mischung aus Erstaunen und Vorfreude auf das, was da noch kommen würde, als die Röhren sich in die entsprechenden Körperöffnungen hinein bewegten. Dann kam der Breastclinger an die Reihe und zum Schluss der Mouthclinger, der der Frau wortwörtlich die Sprache raubte, indem er seinen Knebel in deren Mund drückte. Nun war sie nur noch in der Lage, durch die längliche Öffnung Nahrung aufzunehmen und zu trinken, etwas, was Larissa und Pauline ausgiebig getestet hatten und was problemlos möglich war.
Auch die anderen beiden Testerinnen bekamen nun in der selben Reihenfolge die Clinger angelegt und ein vorher ausgewähltes Programm würde nun für eine Woche die Kontrolle über deren Körperfunktionen übernehmen. Lediglich die Atmung unterlag nun noch der Kontrolle der Frauen selbst, auch wenn diese nun durch die jeweilige Mundöffnung sowie die kiemenartigen Schlitze im oberen Bereich der Mouthclinger erfolgte.

Nun war Larissa selbst an der Reihe, die Clinger anzulegen. Sie legte ihre Tunika ab und machte sich innerlich bereit auf das nun Kommende, was sie alles schon kannte, aber noch nie länger als ein paar Stunden lang über sich ergehen lassen hatte.
Sie nahm den Crotchclinger selbst der Puppe ab und legte ihn sich an. Die Funktionen zur selbstständigen Fortbewegung der Clinger waren zwar schon programmiert aber Pauline hatte sie für diesen Test wieder deaktiviert, da sie hier nicht benötigt wurden.

Mit einem Druck auf die Schaltfläche des Pads aktivierte sie selbst den Crotchclinger.
Es dauerte nur einige Sekunden, bis er seine hinteren Fortsätze um ihre Beine geschlungen und sich mit den langen, dünnen Beinen um ihren Unterleib geklammert hatte, so daß Larissa ihn gehen lassen konnte. Mit einigen gezielten Bewegungen brachte sich der Crotchclinger in die richtige Position und die erste Röhre, diejenige, die in ihrer Scheide Platz finden sollte, bewegte sich langsam aber unaufhaltsam in diese vor, was Larissa leise aufstöhnen ließ. Dann kam der unangenehmste Teil, als sich die dünne Röhre Millimeter um Millimeter in ihre Harnröhre vor arbeitete und den Schließmuskel überwand. Larissa spürte deutlich, wie der Clinger nun diese Körperfunktion übernahm, als der leichte Druck in ihrer Blase etwas schwächer wurde.
Nun schob sich die letzte Röhre in ihren Hintern. Ohne Probleme überwand diese ihren Schließmuskel und begann sofort, sich aufzuweiten. Auch die Röhre in ihrer Scheide weitete sich nun langsam. Diese beiden Röhren würden sich in den folgenden Stunden immer weiter aufweiten, bis es anfing, unangenehm zu werden. Der Clinger erkannte diesen Punkt äußerst zuverlässig und würde dann mit der Aufweitung stoppen. Doch damit war noch lange nicht das Ende der Dehnung erreicht, denn nach einer gewissen Eingewöhnungsphase würden sich die beiden Röhren immer weiter aufweiten und so ihren After und ihre Scheide bis zu einem Punkt aufweiten, der medizinisch noch vertretbar war. Dazu würde sich die entsprechende Röhre aufweiten bis es anfing, zu schmerzen und dann wieder ein kleines Stück dünner werden. Nach einer Gewöhnungsphase würden sich die Röhren dann erneut weiten. Diese würde im Wechsel erfolgen und vermutlich irgend wann in der Nacht abgeschlossen sein.
Doch nun legten sich zuerst die Saugpolster auf ihre Schamlippen und ihren Kitzler und begannen sich, zuerst nur leicht, anzusaugen.
All dies ließ Larissa über sich ergehen, konnte aber einige leise Stöhner nicht unterdrücken.

Nun folgte der Breastclinger, den Larissa sich jetzt anlegte und ebenfalls mit Hilfe des Pads aktivierte. Dessen schwanzartigen Fortsätze legten sich über ihre Schultern und verbanden sich in ihrem Rücken. Deren Enden hingen noch herab und verbanden sich mit den Beinen des Clingers, als dieser sich an ihrem Oberkörper fest geklammert hatten.
Auch der Breastclinger richtete sich noch aus und legte dann seine Saugpolster auf Larissas mittlerweile harten und steifen Nippel.

Nun blieb nur noch der Faceclinger. Sie seufzte leise und nahm diesen von dem Kopf der Puppe ab. Auch diesen legte sie sich an und aktivierte ihn.
Noch bekam sie nur durch die offene Mundöffnung Luft, doch als auch dieser Clinger sich ausgerichtet hatte, schoben sich die Röhren in ihre Nasenlöcher und stoppten erst, als diese sich in Larissas Rachenraum befanden und so für eine zuverlässige Luftzufuhr sorgten. Sofort piepste das Pad und auf einer Anzeige erschien ihr Atemvolumen und ihre Atemfrequenz, die gelb hinterlegt war, da Larissa wegen ihrer Aufregung, die sie einfach nicht unterdrücken konnte, etwas schneller als normal atmete.
Als der Mouthclinger den Knebel in ihren Mund vor schob, versuchte Larissa gar nicht erst, dies zu verhindern indem sie den Mund schloss, denn das würde der Clinger mit leichten Stromstößen, die bei jedem Versuch stärker würden, unterbinden. Die Knebelplatte drückte sich, zwar nicht sehr sanft aber auch nicht schmerzhaft, zwischen ihre Zähne und die Lippen sowie die Wangen und wurde nun langsam aufgepumpt. Als dies geschehen war, schob sich die eigentliche Röhre zwischen ihren Zähnen hindurch in ihren Mund und zwang sie ihren Mund leicht geöffnet zu halten. Je nach Programmierung war diese Knebelröhre aber auch in der Lage, ihre Zähne weit auseinander zu drücken. Doch im Moment drückte diese Röhre auf die vordere Hälfte ihrer Zunge so daß sie zwar noch schlucken konnte, es ihr aber unmöglich war, zu sprechen. Zum Essen jedoch konnte sich die Röhre komplett zurück ziehen und auch der Teil vor den Zähnen würde dann kleiner werden um das Kauen zu ermöglichen.
Mit einem Piepsen meldete das Pad, daß alle Clinger angelegt und einsatzbereit waren.
»Wie geht es denn jetzt weiter?«, fragte Johanna. Irgendwie hatten alle vergessen, daß Larissa nun den weiteren Ablauf nicht mehr selbst erklären konnte.
Larissa verdrehte die Augen und nahm ein anderes Pad, welches sie Herrin Johanna in die Hand drückte und wies auf eine Textstelle.
Johanna las sich diese durch und sagte dann: »Also angelegt sind die Clinger bei allen ja und ich nehme an, ihr wisst alle, wie ihr sie im Notfall abnehmen könnt?«
Die drei Testerinnen und auch Larissa nickten.
»Gut, hier steht nur noch, daß es einige Programme gibt, die in der folgenden Woche durchlaufen werden. Einmal soll eine längere Phase stattfinden in der ihr erregt werden, ohne zum Orgasmus zu kommen und dann stehen hier noch mehrere Zwangshöhepunkte. Ansonsten sollt ihr euch ganz normal verhalten und alles tun, was ihr normalerweise auch machen würdet. Wenn es überhaupt möglich ist«, Johanna deutete auf die Frau, die den Clinger ohne jedwede Öffnung trug, »dann könnt ihr mit euren Partnern oder Partnerinnen auch Sex haben, ob ihr etwas davon haben werdet oder nicht, daß kann ich hier nicht erkennen, aber vermutlich wird es auch davon abhängen, ob ihr gerade nur erregt werden sollt oder ob es Zwangshöhepunkte geben soll.«
Larissa nickte bestätigend in die Runde.
»Gut. Ihr habt alle das Programm auf eurem Comm?«, fragte Johanna, doch die Drei Testerinnen schüttelten die Köpfe.
»Ich glaube, das sollte jetzt kommen«, sagte Elisa.
»Gut, dann machen wir das jetzt.« Johanna nahm das Pad und hielt es jeder der Testerinnen an ihr Comm, um das Programm auf diese zu übertragen. Als das geschehen war, schauten die Testerinnen sich dieses Programm an. Damit konnten sie die Clinger im Notfall genauso ablegen wie mit dem Notsignal, aber es war mit dem Programm auch möglich den Clinger anzuweisen, das Essen zu ermöglichen oder einen Toilettengang auszulösen.
»Im Zweifelsfall könnt ihr, wenn es kein unmittelbarer Notfall ist, auch Larissa anschreiben. Und im Notfall zögert nicht, das Notsignal zu geben. Und noch etwas: Die Clinger zeichnen im Testbetrieb sehr viele Dinge auf. Unter anderem die gerade aktiven Funktionen und das aktive Programm aber auch euren körperlichen Zustand, also Atemfrequenz, Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung und eure Erregung, aber auch alle anderen Sensorwerte. Die Teile sind noch viel komplexer als jeder Keuschheitsgürtel. Wir bemühen uns zwar, eure Privatsphäre zu schützen, aber bei der Auswertung müssen diese ganzen Daten natürlich analysiert werden. Die Einverständniserklärung dazu habt ihr zwar alle unterschrieben aber ich muss jetzt noch mal explizit darauf hin weisen. Noch irgend welche Fragen?«
Die drei Frauen schüttelten die Köpfe.
»Gut, dann würde ich sagen, zieht euch wieder an und macht einfach das, was ihr sonst auch machen würdet. Ich wünsche euch viel Spaß in der nächsten Woche.« Johanna wartete, bis die Drei sich wieder angezogen und die Werkstatt verlassen hatten.
Larissa ging während dessen zum Spiegel und betrachtete sich eingehend. Es sah schon sehr seltsam aus, wie sie so da stand, mit den leicht grünlichen Clingern auf ihrer Scham, ihren Brüsten und in ihrem Gesicht. Noch viel seltsamer war nur die Tatsache, daß sie statt eines Mundes eine Vulva an dieser Stelle im Gesicht hatte.

»Das sieht schon ein wenig seltsam aus«, sagte Herrin Johanna und trat hinter Larissa. Elisa war bereits gegangen und so waren sie nun alleine. »Ich finde es gut, daß du bei diesem Test selbst auch mit machst.«
Larissa wollte etwas sagen, was natürlich durch den Knebel vollkommen unmöglich war. Aber die Schamlippen der Vulva in ihrem Gesicht bewegten sich synchron zu ihren eigenen Lippenbewegungen, auch wenn sie natürlich stumm blieb. Wenn Larissa den Mund weit genug öffnete, war sogar der künstliche Kitzler zu sehen, wie sie feststellte.
Sie lehnte sich bei Herrin Johanna an und als diese die Arme um sie legte, schloss sie die Augen und genoss ihre Nähe.

»So, dann zieh dich auch mal wieder an und mach hier weiter. Ich hole dich nachher ab. Ich muss auch noch etwas erledigen meine Kleine«, sagte Johanna, küsste Larissas Nacken und löste sich dann von ihr.
Diese nickte und zog ihre Tunika wieder an.
Als Herrin Johanna gehen wollte, hielt Larissa sie auf und tippte auf ihr Comm.
»Das Programm zum Steuern? Ich denke, das mache ich besser auf mein Comm«, sagte Herrin Johanna mit einem süffisantem Grinsen. Larissa schaute ihr dabei zu, wie Johanna das Programm auf ihr Comm spielte und musste dabei lächeln. Genau so hatte sie sich das vorgestellt, wenn auch nicht unbedingt mit dieser Ausführung der Clinger.

Johanna verließ´Larissas Werkstatt und ging direkt in ihre eigene. Dort nahm sie ein Pad und suchte nach Rebeccas neuester Entwicklung. Sie stellte zufrieden fest, daß diese in verschiedenen Ausführungen zum Testen bereit stand. Sie suchte sich eine Version aus, die sogar in der Lage war, künstliches Sperma abzugeben und orderte diese für einen ausgiebigen Test. In zwei Stunden schon sollte dieses Spielzeug geliefert werden. Sie erinnerte sich an Rebeccas Bedenken daß dieses Spielzeug ziemlich genau auf ihren körperlichen Zustand reagierte, auch wenn die Situation gerade ungünstig wäre, doch das wollte sie in Kauf nehmen. Das gehörte eben dazu, fand sie.

- - -

Nach ihrer Ankunft auf Gut Marshagen hatte Charlotte es sich nicht nehmen lassen, zusammen mit Madonna, Rebecca und natürlich auch Sunrise und Cherry das Gut zu zeigen. Zuerst ging es in die geräumige Halle deren Boden mit der üblichen Mischung aus Sägespänen und Sand bedeckt war. Diese war fast vier mal so groß wie die auf Horizons. Hier waren bereits die Parcours aufgebaut, die an den folgenden Tagen auch für die Wettbewerbe mit und ohne Sulky Verwendung finden sollten. Die restliche Fläche war frei gehalten und einige Ponys trainierten dort für Dressur oder auch für die Prüfungen, die morgen stattfinden sollten in kleinen, abgesteckten Vierecken. Aber das Bemerkenswerteste an der Halle war die Führanlage, die sich rings um diese herum erstreckte. Das Dach über der Führanlage und über teilen der Halle konnte man öffnen, so daß bei schönem Wetter wie heute, Verhältnisse wie im Freien herrschten.
Die Führanlage war so gestaltet, daß man sie zum Betreten und Verlassen der Halle nicht einmal stoppen musste. Man musste lediglich darauf warten, daß ein freier Platz vorbei kam, durch den man ohne sich beeilen zu müssen hindurch gehen konnte.
Als sie die Halle wieder verlassen wollten, betätigte Charlotte einen Schalter um die seitlichen Gitter zu öffnen und schob zuerst Sunrise und dann Cherry in eine der vorbeikommenden Plätze der Führanlage die durch Gitter, welche aus Aluminiumrohren bestanden, getrennt waren. Auch Madonna wurde von Charlotte in die Führanlage geschoben.
»Die Drei haben auf der Fahrt lange genug rum gestanden. Jetzt können sie erst mal ein wenig die Muskeln lockern«, sagte sie. Rebecca nickte und schaute hinter Sunrise und Cherry her. Cherry schien es nur wenig auszumachen, um die Halle herum laufen zu müssen, während Sunrise den Kopf drehte und Charlotte einen vorwurfsvollen Blick zu warf. Rebecca schaute grinsend zu ihr und so nahm sie den Kopf wieder nach vorne und folgte zwischen den beiden Abtrennungen, die sich in einem recht gemütlichen Schritttempo bewegten, der Führanlage.

Nun zeigte Charlotte Rebecca die anderen Bereiche des Gutes. Die sehr gut ausgestattete Schirrhalle, die Futterküche und die Verwaltung, die jedoch nur aus einem einfachen Büro und der Anmeldung bestand. Diese konnte man, wenn nicht gerade ein Turnier stattfand auch als normales Büro nutzen.
Dann ging es wieder nach draußen an dem Platz vorbei, auf dem mehrere Ponys, von ihren Trainern und Trainerinnen angeleitet, einen Sprungkurs entlang liefen.
Es fiel Rebecca auf, daß recht viele männliche Ponys anwesend waren. Charlotte, die sie darauf ansprach sagte, daß es sogar relativ viele Hengste gab und daß Horizons, was das anging, eine Ausnahme war.

»Fällt dir eigentlich was auf?«, fragte Charlotte, während sie die Ponys beim Springen beobachteten und deutete vage in Richtung der Ponys.
Rebecca schaute sich aufmerksam um, konnte allerdings nichts ungewöhnliches sehen. Sie schaute Charlotte fragend an und zuckte mit den Schultern.
»Schau dir mal die Ponys an.«
Rebecca schaute sich die Ponys an, konnte aber immer noch nichts ungewöhnliches sehen.
Charlotte kicherte und sagte dann: »Schau mal, wie viele Ponys ein Fell tragen.«
Rebecca schaute sich um und bemerkte, daß tatsächlich sehr viele der Ponys mit einem Fellanzug herum liefen, während es nur wenige gab, die Latex, Leder oder Stretchanzüge trugen. Lediglich Ponys, die unter ihrem Geschirr fast vollkommen nackt waren, gab es noch in größerer Anzahl.
»Falls du dich erinnerst, die Fellanzüge gab es letzte Saison noch gar nicht. Die hat eine Einfallsreiche und talentierte Entwicklerin erst vor kurzem entwickelt und vor einem Jahr erst vorgestellt. Soweit ich mitbekommen habe, sind die die größte Neuerung im Ponyplay in den letzten zehn Jahren. Die sind innerhalb von nichtmal einem Jahr schon fast zum Standard geworden. Sicher gibt es noch genug Ponys mit einem Fetisch für Latex oder andere Materialien, aber Stretchanzüge gibt es so gut wie überhaupt nicht mehr. Und die, die lieber nackt rum laufen, tun das sowieso.«
»Ach du Schande, daß die so erfolgreich sind, habe ich noch gar nicht mitbekommen«, sagte Rebecca.
»Wie jetzt? Schaust du ab und zu auch mal auf dein Konto? Soweit ich weiß, bekommst du doch in den ersten fünf Jahren eine Prämie für jedes verkaufte Teil, welches du entwickelt hast. Das müssen doch ein paar tausend Dollar sein, die du da jeden Monat bekommst«, sagte Charlotte vorwurfsvoll.
»Ganz ehrlich, seit mir die Destille gehört, schaue ich nur noch einmal im Monat die Ausgaben an. Den Rest habe ich einem Privatbuchhalter übergeben, damit ich mich nicht darum kümmern muss.«
Charlotte sah Rebecca an und lachte herzhaft. »Deine Probleme möchte ich gerne haben. Ich kann nicht mal einfach so einen Luxustransporter kaufen, wie du ihn da hinten stehen hast. Der hat doch sicher eine viertel Million gekostet.«
Rebecca schaute Charlotte nun verlegen an und schüttelte den Kopf. »vierhundert«, sagte sie.
»Vierhunderttausend?«, fragte Charlotte ungläubig. »Und trotzdem rennst du hier in alten Jeans und mit Turnschuhen herum? Da könntest du dir wenigstens mal anständige Klamotten leisten. Und nein, dein Korsett zählt nicht dazu.«
»Entschuldige, soll ich bloß weil ich es mir leisten kann, so rum laufen wie diese Frau Stiez? Ich hab halt gerne bequeme Sachen an, wenn es geht. Und das Korsett, das ist eben mein Fetisch. Außerdem gebe ich das Geld lieber dafür aus, daß Sunrise vernünftig ausgestattet ist. Mir geht es ja schon gegen den Strich, daß Mara lieber ihre Tunika anzieht als andere Kleidung. Viel lieber würde ich ihr ganz normale Sachen kaufen, aber sie läuft halt auch lieber bequem herum. Und eine Tunika ist wenigstens etwas, was bequem und so gut wie überall angemessen ist.«
Wieder lachte Charlotte. »Ich glaube, wir beide müssen mal zusammen einkaufen gehen. Es gibt genug Sachen, die besser aussehen als alte Jeans und Turnschuhe, ohne daß sie gleich so übertrieben wirken wie bei Frau Stiez.«
»Das können wir gerne machen, wenn wir wieder zurück sind«, sagte Rebecca als sie sich auf den Weg zum Stall begaben.
»Auf jeden Fall. So nehme ich dich sonst nirgend wo mehr mit hin«, meinte Charlotte grinsend und sie betraten den Stall.
Dieser war sehr geräumig und die Box, die Charlotte Rebecca zeigte, war etwas größer als die auf Horizons. Außerdem war sie mit einem Monitor ausgestattet, der hinter einem Panel in der Wand versteckt war. Und wie auf Horizons gab es in jeder Box ein kleines Badezimmer mit automatischer Toilette, Dusche und sogar einer Badewanne. Außerdem konnte man die Wand zur Nachbarbox und zum Gang hin so schließen, daß kein Einblick mehr möglich war.
Sie gingen den Gang entlang, an dem sich mindestens vierzig Boxen befanden, bis sie zu dessen Ende gelangten. Hier gab es einen Bereich, der vermutlich einmal aus zwei Boxen bestanden hatte und nun als Nische ausgestaltet war in der Vitrinen und Regale mit einer größeren Menge Trophäen und Preisen standen. Unter jeder dieser Trophäen standen der Name des Ponys, des Trainers, des Wettbewerbes auf dem diese sie gewonnen hatten und das entsprechende Datum. Rebecca schaute sich diese Schilder aufmerksam an und stellte fest, daß der Name eines Ponys mehrere Jahre lang mit wechselnden Trainern besonders oft auftauchte aber in den letzten vier Jahren keinen einzigen Preis mehr gewonnen hatte.
»Dieses Gut hier scheint ja ziemlich erfolgreich zu sein. Aber wer ist denn diese Holly?«, fragte Rebecca.
Sie bereute diese Frage sofort, denn Charlotte versteifte sich und einige Tränen liefen ihre Wange herunter. »Niemand«, sagte sie mit einem Ton, der keine Widerrede zuließ und ging weiter.
Sie verließen den Stall auf der anderen Seite und kamen zu einer Reihe kleinerer Paddocks in denen mal ein einzelnes Pony stand und mal mehrere zusammen. Einige der Ponys schienen sich unterhalten zu haben, verstummten aber, als sie die Beiden bemerkten.

Als sie um den Stall herum gegangen und wieder vor der Reithalle standen, hatte sich Charlotte anscheinend wieder beruhigt. Sie waren gerade auf dem Weg zum Eingang der Halle um Sunrise, Cherry und Madonna aus der Führanlage zu holen, als ihnen ein Paar im fortgeschrittenen Alter über den Weg lief. Die Beiden begrüßten Charlotte überschwänglich und mit herzlichen Umarmungen.
Charlotte stellt die Beiden Rebecca vor, es waren die Liebensteins, ihre Tante und ihr Onkel, die Rebecca sofort das Du anboten, was diese gerne annahm.
»Es freut mich, dich kennen zu lernen«, sagte Jutta Liebenstein. »Wir haben schon viel von dir und deiner Sunrise gehört und würden sie auch gerne mal kennen lernen. Übrigens, die Verwechslung bei der Einladung tut mir leid, da habe ich wohl etwas durcheinander gebracht.«
Rebecca winkte ab. »Das war ja nicht so schlimm. Das haben wir ja aufklären können.«
»Ja, zum Glück. Aber es ist mir schon etwas unangenehm«, sagte Uwe Liebenstein. »Aber wo ist denn Ihre Sunrise? Sie soll ja ein sehr außergewöhnliches Pony sein, wie Charlotte uns erzählt hat.«
»Sie müsste gleich hier vorbei kommen«, sagte Rebecca und deutete auf die Führanlage.
Während sie warteten, unterhielt Rebecca sich mit den Liebensteins. Sie fand diese recht sympathisch und unterhielt sich sehr gut mit ihnen.
Als Sunrise vorbei kam, holte Rebecca sie aus der Führanlage und gleich darauf auch Cherry.
Charlotte holte Madonna aus der Anlage und entschuldigte sich dann.
»Was hat sie denn?«, fragte Jutta und schaute Rebecca fragend an.
»Das weiß ich nicht so genau. Sie hatte mir die ganzen Trophäen im Stall gezeigt. Ich habe sie nach dieser Holly gefragt, aber anscheinend bin ich da bei ihr in irgend ein Fettnäpfchen getreten«, erklärte Rebecca.
»Oh, ja, ich verstehe. Ich fürchte, das hat sie noch immer nicht ganz hinter sich gebracht. Vermutlich hätten wir diese ganzen Trophäen schon lange wegnehmen sollen«, sagte Jutta und schaute in die Richtung in die Charlotte gegangen war.
»Was ist denn passiert?«, fragte Rebecca.
Jutta seufzte, während Uwe sich mit einer knappen Geste verabschiedete und Charlotte folgte.
»Holly. Was soll ich sagen? Holly ist Charlotte. Zumindest war sie es bis zu diesem Turnier in Essen. Seit dem hat sie die Stiefel nie wieder angezogen.«
Rebecca schaute Jutta fragend an.
»Wir waren damals auf diesem Turnier. Ihr damaliger Freund war auch ihr Trainer. Er hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Monate lang mit einer anderen Frau betrogen. Und ausgerechnet bei einem Rennen hat sie es erfahren müssen. Es war ein 5000 Meter Rennen ohne Sulky. Sie lag schon seit einer ganzen Runde vorne und hatte einen guten Vorsprung vor den anderen Ponys. Aber genau diesem Moment musste sich ihr Freund aussuchen um diese Frau mit der er Charlotte betrog, zu küssen. Und zwar genau neben der Zielgeraden. Sie hat es in dem Moment gesehen, als sie über die Ziellinie gelaufen ist. Und zu allem Überfluss hat in diesem Moment auch noch der Vibrator eingesetzt und sie kommen lassen, ein ziemlich blöder Zufall find ich. Als sie wieder zu sich gekommen ist, hat er natürlich alles abgestritten, aber sie war nicht die Einzige, die das gesehen hat. Später hat sich dann auch noch herausgestellt, daß diese Frau von ihm bereits ein Kind erwartet hat. Sie ist sofort hier her zurück gefahren. Leider konnten weder mein Mann noch ich ihr hinterher fahren und als wir nach dem Turnier schließlich wieder hier her gekommen sind, war sie weg und hat sich zwei Jahre lang nicht gemeldet.
»Ich verstehe. Ich glaube, sowas hätte mich auch ziemlich aus der Bahn geworfen«, sagte Rebecca betroffen.
»Zwei Jahre später haben wir sie dann in Flensburg wieder getroffen. Auch auf einem Turnier, als Madonnas Trainerin. Daß sie sie getroffen hat, hat ihr glaube ich, wieder auf die Beine geholfen. Die Beiden sind wirklich erstklassiges Team und viel wichtiger noch, ein sehr schönes Paar.«
»Dazu kann ich nichts sagen, ich kenne Pauline nur als Madonna«, sagte Rebecca.
»Ja, als Madonna haben wir sie auch kennen gelernt. Allerdings auf die harte Tour. In dem ersten Rennen, welches unsere Ponys gegen sie gelaufen sind, hat sie uns ziemlich alt aussehen lassen. Wir haben erst später, bei der Siegerehrung erfahren, das Charlotte ihre Trainerin war.«
»Laufen kann Madonna, das hab ich auch schon gemerkt«, sagte Rebecca unverbindlich.

»Auf jeden Fall. Ich vermute mal, daß deine Sunrise es schwer hat, gegen sie zu bestehen«, sagte Jutta und wandte sich Sunrise zu, die zusammen mit Cherry gelangweilt am Zaun stand und die Ponys auf dem Springplatz beobachtete. »Aber Charlotte hätte euch nicht für das Turnier empfohlen, wenn sie nicht gut genug wäre. Aber von Cherry habe ich noch nichts gehört. Soll sie auch teilnehmen?«
Rebecca war etwas verwirrt über diesen Themenwechsel. Doch sei erklärte, warum Silke als Cherry mitgekommen war.
Sie unterhielt sich noch eine Weile mit Jutta und brachte Sunrise und Cherry dann zurück zum Transporter. Madonna stand am Zaun und unterhielt sich dermaßen angeregt mit dem Pony, welches in dem Paddock nebenan stand, daß sie Rebecca gar nicht bemerkte.
Diese brachte Sunrise und Cherry in den Paddock und ging dann zu Charlottes Transporter, wo sie an die Tür klopfte.
Es war Uwe, der diese öffnete und sie herein bat.
Charlotte saß breit grinsend am Tisch und prostete Rebecca mit einer Tasse Kaffee zu. Offensichtlich hatte sie sich wieder gefangen. Sie winkte Rebecca an den Tisch und machte ihr auch einen Kaffee. Uwe setzte sich zu ihnen und Charlotte sagte: »Ich nehme an, Tante Jutta hat dir erzählt, was damals passiert ist?«, fragte sie und schien sich sehr beherrschen zu müssen um nicht noch breiter zu grinsen.
Rebecca nickte und fragte sich, was Charlotte so belustigte.
»Weißt du, einmal gezahlten Kindesunterhalt kann man ja nicht zurück fordern«, begann Charlotte zu erklären und grinste noch breiter. »Uwe hat mir gerade erzählt, daß der Arsch vor ein paar Wochen hier gewesen ist, weil er mit mir sprechen wollte. Dabei hat er erzählt, daß er für das Kind vier Jahre lang Unterhalt gezahlt hat, weil diese Tussi ihn eiskalt abserviert hatte, nachdem das Kind da war. Und jetzt hat sich herausgestellt, daß er gar nicht der Vater war.«
»Na, das nenne ich mal eine harte Strafe. Aber was wollte er denn von dir?«, fragte Rebecca.
Charlotte schaute ihren Onkel an und dieser sagte: »Was wohl, er hat gedacht, daß er nach vier Jahren wider zu ihr zurück kommen kann. Ich habe ihm gesagt, daß er sich hier nicht mehr blicken lassen soll.«
Nun musste auch Rebecca lachen. »Na, der scheint es ja echt nötig zu haben. Findet er sonst keine Frau?«, fragte Rebecca, worauf hin Charlotte und dann sie selbst in lautes Gelächter ausbrachen.
Sie fingen an, über Männer herzuziehen und ihre bisherigen Erfahrungen auszutauschen, worauf hin Uwe sich lieber verabschiedete.
Irgend wann wurde es dann Zeit, die Ponys zu füttern und für die Nacht fertig zu machen.
»Weißt du was? Ich habe ja wirklich genug Platz, warum kommt ihr Beiden nicht rüber? Dann können wir die Drei rein holen. Sie müssen doch nicht unbedingt die ganze Nacht über alleine bleiben«, schlug Rebecca vor.
»Du, das ist eine gute Idee. Wir holen sie rein und machen die Klappe zu, dann kommt keiner rein. Aber ich habe da noch einen Anschlag auf dich vor, sagte Charlotte.

- - -

Zufrieden schaute Kira sich in der Küche um. Sie war gerade damit fertig geworden, die komplette Wohnung zu putzen und hatte die Grundreinigung, zu der sie sich entschlossen hatte, beendet, jedenfalls zum größten Teil. Küche, Wohnzimmer, Flur, das Badezimmer, die Abstellkammer und das Gästezimmer in dem im Moment sie selbst wohnte, hatte sie aufgeräumt, entrümpelt, entstaubt und gründlich geputzt. In der Küche und in der Abstellkammer befanden sich nur noch Nahrungsmittel, die man auch noch verwenden konnte und der Kühlschrank roch nicht mehr so muffig wie an dem Tag als sie hier her gekommen war.
Jetzt fehlten nur noch das Arbeitszimmer und das Schlafzimmer. Das Schlafzimmer durfte sie ohne Erlaubnis nicht betreten und im Arbeitszimmer hatte Herr Michel ihr verboten, irgend etwas anzufassen, weshalb sie es dort bisher nur geschafft hatte, den Teppich zu saugen und die Fernster zu putzen. Aber selbst das Fensterputzen im Arbeitszimmer hatte ihr schon eine Strafe eingebracht, da sie dabei einige Papiere durcheinander gebracht und Bücher zugeschlagen hatte.
»Ich bezweifele, daß es eine wirksame Strafe ist, jemanden ohne Nachtisch ins Bett zu schicken. Auch nicht direkt nach dem Mittagessen«, hatte Kira am nächsten Morgen vorgebracht.
»Aber anscheinend hat es ja geholfen, wenn du jetzt um Erlaubnis fragst, das Arbeitszimmer weiter zu putzen«, hatte Herr Michael erwidert. »Oder wäre dir eine Strafe mit der Gerte oder so lieber gewesen?«, worauf hin Kira lediglich den Kopf geschüttelt hatte.

Kira bereitete das Mittagessen zu und als dieses fertig war, klopfte sie an die halb offene Tür des Arbeitszimmers.
»Komm rein«, sagte Herr Michael ohne auf zu sehen.
Kira trat ein, knickste und stellte sich neben die Tür. »Das Essen ist fertig, Herr.«

Nach dem Essen, es hatte Herrn Michael sehr gut geschmeckt, wie er betonte, fragte Kira, ob sie das Schlafzimmer denn putzen sollte.
»Ich dachte, eine Serva hat im Schlafzimmer nichts zu suchen, wenn sie nicht gerade… naja, du weißt schon was ich meine.«
»Zum Putzen und aufräumen geht das schon. Dabei ist die Herrschaft ja meist nicht dort«, erklärte Kira.
»Und wenn ich zufällig gerade dann rein kommen würde, wenn du am Putzen bist?«
»Ich weiß nicht genau. Aber ich glaube, es kommt auch auf die Absicht an Herr.«
»Das scheint mir nicht ganz zu Ende gedacht zu sein. Aber vermutlich hast du Recht. Man kann ja auch an anderen Orten miteinander schlafen als nur im Schlafzimmer. Daher finde ich diese Regelung eher unangebracht. Vermutlich wäre es besser, wenn man einfach miteinander redet. Also, ich habe nicht vor, dich zum Sex aufzufordern, nicht daß ich dich nicht attraktiv finde, aber ich finde es einfach nicht angemessen. Solltest du n dieser Richtung etwas vor haben, bitte ich dich, mir das einfach zu sagen, aber wie gesagt, finde ich es nicht angemessen, wenn wir miteinander schlafen würden. Und wenn du das Schlafzimmer putzen willst, dann tu das bitte einfach, wenn ich nicht dort bin, dann bekommen wir beide in dieser Richtung keine Probleme. Und was das Arbeitszimmer angeht, möchte ich dich bitten, mir rechtzeitig Bescheid zu geben, dann helfe ich dir dabei, damit nichts durcheinander kommt.«
»Danke Herr. Dann werde ich das später machen, wenn ich die Küche fertig habe.«
Herr Michael wollte gerade aufstehen, hielt dann aber inne. »Nein, heute nicht. Wir werden heute noch weg gehen. Hatte ich das nicht gesagt?« Er schüttelte kurz den Kopf. »Nein, anscheinend habe ich das vergessen, sonst wüsstest du ja davon. Hast du etwas anderes zum Anziehen dabei, als diese Tuniken?«
»Nein Herr, nur meine Sportsachen. Aber ich habe noch eine etwas festlichere Tunika dabei, damit kann man sich überall sehen lassen, sagt Miss Noemi.«
Herr Michael lachte. »Das mag ja sein aber ich denke, mit einer Tunika würdest du auffallen wie der sprichwörtliche bunte Hund. Dann müssen wir wohl gleich aufbrechen um dir noch etwas passendes zu besorgen. Ich kenne da eine kleine aber sehr exklusive Boutique. Dort gibt es nur Einzelstücke. Es wäre sicher sehr peinlich, dort mit einem Kleid aufzutauchen, welches eine der anderen Frauen trägt, die nachher dort anwesend sind.«
»Darf ich fragen, wo es hin gehen soll Herr?«
»Das wirst du noch rechtzeitig erfahren, ich möchte dich nur bitten, dich ein wenig zurück zu halten und am Besten nur zu reden, wenn dich jemand anspricht.« Er stand auf und verließ die Küche.
Kira fragte sich zwar, wo es hin gehen sollte, aber sie zügelte ihre Neugierde und räumte den Tisch ab. Danach ging sie ins Badezimmer um sich frisch zu machen.
»Kira, würdest du mir bitte mal helfen?«, rief Herr Michael aus dem Schlafzimmer heraus. Kira ging dort hin und klopfte an die halb geöffnete Tür.
»Komm rein, ich bin angezogen. Naja, fast zumindest.«
Kira öffnete die Tür und sah Herrn Michael vor dem Spiegel stehen und mit einer Krawatte kämpfen. »Die ist mir eben auf gegangen und eine andere, die zu diesem Anzug passt, habe ich leider nicht. Weißt du, wie man die bindet?«
Kira ging kichernd zu ihm und band ihm die Krawatte. »Geht dieser Knoten? Wenn nicht, ich kenne noch einige andere.«
»Danke. Das sollte reichen. Ich vermute ich werde einer der wenigen Männer sein, die überhaupt eine Krawatte tragen. Aber zu diesem Anzug gehört einfach eine dazu.«
Kira verließ das Schlafzimmer wieder und wartete im Wohnzimmer, bis Herr Michael fertig war.
»Entschuldigung Herr«, sagte Kira und ging zu ihm. Sie richtete das Tuch, welches aus seiner Jackentasche ragte ein wenig.
»Danke. Wenn du fertig bist, dann sollten wir jetzt los.«

Sie gingen nach unten und fuhren mit Herrn Michaels Auto los. Kira fragte sich, wo es denn hin gehen sollte, doch nach einer halben Stunde waren sie bereits in Leipzig.
Dort parkte Herr Michael das Auto auf einem Parkplatz mitten in der Stadt. Sie gingen einige Meter in eine Gegend in der exklusive Läden bekannter Marken nebeneinander standen. Doch dann gingen sie in eine schmale Gasse. Dort befand sich eine nicht weniger exklusive Boutique, die sie betraten, wobei Kira ihm die Tür auf hielt und knickste, als er den Laden betrat.
»Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«, fragte eine Verkäuferin, die sofort herbei kam. »Oh, Sie sind das«, sagte sie kurz darauf, wobei ihre Stimme wesentlich freundlicher klang als noch bei der Begrüßung. »Bitte, nehmen Sie doch Platz. Darf ich fragen, was Ihre Begleitung trinkt?«
Herr Michael nahm in einer kleinen Sitzecke Platz und deutete auf einen der noch freien Sessel, worauf hin Kira sich neben diesen knien wollte.
»Setz dich bitte. Knien ist heute auf keinen Fall angemessen. Also, Kaffee oder Tee? Aber es gibt auch einen ausgezeichneten Cappuccino hier.«
»Dann einen Cappuccino bitte«, sagte Kira und setzte sich.
Die Verkäuferin verschwand in einem Nebenraum und kam mit zwei Tassen zurück. Sie schien ein wenig verwirrt als sie diese abstellen wollte und entschied sich schließlich dafür, ihrer Kinderstube gerecht zu werden und der Dame zuerst zu servieren.
»Was kann ich denn für Sie tun?«, fragte sie schließlich.
»Wir brauchen für Kira ein Abendkleid. Natürlich eines, welches wir sofort mit nehmen können.«
»Nun, dann müsste ich einmal ihre Maße haben. Darf ich?« Die Verkäuferin hatte auf einmal einen Scanner in der Hand und hielt ihn Kira vor. Erst als diese nickte, hielt die Verkäuferin ihr den Scanner an den rechten Oberarm. Als dieser piepste, schaute die Verkäuferin auf ein Pad und tippte mehrmals darauf herum, wobei sie immer wieder einen Blick auf Kira warf und gelegentlich den Kopf schüttelte. Doch nach einer Weile hielt sie ihr das Pad vor, auf dem drei verschiedene Kleider zu sehen waren.
»Oh. Nein, das geht ja gar nicht«, sagte die Frau und schaute zu Herrn Michael. Sie tippte noch einmal auf dem Pad herum und nun war die Auswahl noch einmal auf zwei Kleider geschrumpft.
»Nichts langes«, wandte Herr Michael ein, so daß nur noch ein Kleid übrig blieb.
»Bestens. Bitte warten Sie einen Moment. Ich hole das Kleid.« Mit diesen Worten verschwand die Verkäuferin.
Als sie zurück kam, hatte sie ein in Seidenpapier eingepacktes Kleid dabei, welches sie in die einzige Umkleidekabine brachte. Dazu stellte sie auch einen Schuhkarton in die Kabine und bat Kira, zu ihr zu kommen.
»Aber Sie haben ja gar nichts darunter an«, sagte die Frau verwirrt, als Kira ihre Tunika abgelegt hatte. »Das geht ja gar nicht. Einen Moment, ich hole Ihnen etwas.«
Keine zehn Minuten später hatte Kira lange, halterlose Strümpfe und einen schwarzen Taillenslip angezogen. Einen BH brauchte sie nicht und so zog sie mit Hilfe der Verkäuferin das Kleid an. Es war ein schwarzes, knielanges Kleid ohne Ärmel, welches aber ansonsten alles bedeckte. Von den Brüsten abwärts befanden sich auf dem Kleid überwiegend rote, aber auch einige weiße Pailletten, die bis zur Taille immer dichter wurden und dann, weiter unten wieder spärlicher so daß der untere Rand des Kleides, ungefähr von der Mitte der Oberschenkel an, ohne diese Pailletten war.
Dazu gab es einen schmalen, schwarzen Gürtel und natürlich die passenden Schuhe, schwarze Riemchenpumps mit etwa zwei Finger hohen Absätzen.
Dann gab es noch einen Umhang der, dem Wetter angemessen, recht leicht war und ihr bis zu den Knöcheln reichte. Zum Schluss nahm die Verkäuferin zwei Ohrringe aus einer kleinen Schachtel. Kira gefielen diese. An jeweils einem ovalen Ring, etwa drei Finger im Durchmesser, hing eine Kugel aus schwarzen, glänzenden Strasssteinchen die etwa so dick war, wie ihr Daumennagel.
»Tut mir leid, aber ich fürchte, die Ohrlöcher sind schon wieder zu gewachsen, ich habe seit über einem Jahr keine mehr getragen«, sagte Kira bedauernd.
Die Frau betrachtete Kiras Ohren und stellte fest, daß sie tatsächlich keine Löcher in den Ohren hatte, da diese wieder zu gewachsen waren.
»Also das sieht einfach nicht gut aus ohne diese Ohrringe«, sagte die Frau. »Aber das können wir gleich hier erledigen, wenn Sie wollen.«
»Nein!«, rief Kira aus. »Entschuldigung, aber meine Lehrerin wird sicher ziemlich sauer, wenn ich mit Löchern in den Ohren zurück in die Schule komme«, fügte sie leiser hinzu.
»Gibt es denn ein Problem?«, fragte Herr Michael, der hinzu gekommen war.
»Ich kann die Ohrringe nicht anziehen. Ich habe keine Löcher in den Ohren«, sagte Kira. Aus ihrer Stimme war deutliches Bedauern zu hören.
»Und wenn Du dir Löcher stechen lassen würdest? Das ist doch nur für diesen Abend.«
»Dann bekomme ich bestimmt Ärger mit Miss Noemi.«
»Wie wäre es denn mit Clipsen?«, fragte Herr Michael.
»Das wäre möglich. Wir haben sicher etwas passendes da. Aber schöner wären diese hier«, erklärte die Verkäuferin.
»Ich denke, wir sollten besser Clipse nehmen. Ich möchte nicht, daß Kira deswegen Ärger bekommt. Wäre sie nicht im Probemonat wäre das etwas anderes, aber so ist es wohl besser, wenn wir die Regeln der Schule beachten.«
»Wie Sie meinen.« Die Verkäuferin holte ähnliche Ohrringe die mit Clipsen befestigt wurden und legte sie Kira an.
Ohne mit der Wimper zu zucken bezahlte Herr Michael das Kleid und alles was Kira bekommen hatte, dann verließen sie den Laden. Sie brachten Kiras Tunika zum Wagen, den sie jedoch stehen ließen, wo er war und gingen in ein kleines Café in der Einkaufsstraße, wo sie Kaffee bestellten.

»Wieso bist du eigentlich Serva geworden? Und wieso hat deine Schwester bei der Versteigerung mit geboten?«, fragte Herr Michael Kira.
»Das ist eine ziemlich lange Geschichte«, sagte Kira und schaute ein wenig betreten zur Seite.
»Wir haben noch gute zwei Stunden Zeit.«
Kira trank einen Schluck und begann zu erzählen. Sie begann mit dem Streit um Maras Lederjacke und daß diese deshalb weggelaufen war, erzählte davon, daß sie erfahren hatte, daß Mara in der Schule war und sie sie in den Nachrichten gesehen hatte, worauf hin sie sie in Frankfurt nur knapp verpasst hatte und davon, wie sie Miss Isabella getroffen hatte und diese ihr ein Stipendium angeboten hatte, welches sie dann schließlich angenommen hatte und nun so wie Mara in der Schule war.
Herr Michael hörte aufmerksam zu und fragte nur gelegentlich nach.
»Also diese Geschichte könnte man glatt verfilmen. Das ist zwar nicht unbedingt mein Gebiet, ich schreibe eher andere Filme, aber wahrscheinlich würde das einen ziemlich interessanten Film geben. Und soweit ich weiß, gibt es außer Henrietta noch keinen Film über Serva.«
»Was schreiben Sie denn für Filme?«, wollte Kira wissen.
Er nannte einige Filme. Die meisten davon kannte Kira sogar, obwohl sie sich diese Art Filme nur selten anschaute. Erstaunt schaute sie ihn an. »Dann sind Sie ja berühmt, Herr.«
Herr Michael lachte. »Naja, als Drehbuchautor gehört man nicht unbedingt zu den Berühmtheiten im Filmgeschäft. Berühmt sind erst mal natürlich die Schauspieler und dann kommen die Regisseure. Mein Name steht zwar jedes Mal im Abspann, aber wer achtet schon darauf? Aber im Grunde genommen finde ich das auch nicht schlimm. Ich habe lieber meine Ruhe. Und so lange ich nichts ungewöhnliches mache, wie mich so häufig scheiden zu lassen wie gewisse Schauspieler und auch nicht anders negativ auffalle, bleibt es zum Glück auch dabei. Und das Bisschen Aufmerksamkeit, welches man bekommt, wenn man mit den wirklich berühmten Leuten zusammen gesehen wird, damit kann ich noch leben.«
Kira nickte verstehend.

Mittlerweile begann es draußen schon, dunkel zu werden.
»So, wir sollten langsam mal los gehen.« Herr Michael bezahlte und sie standen auf und verließen das Café.
»Fahren wir denn nicht?«, fragte Kira, als sie die Einkaufsstraße entlang schlenderten.
»Nein, das Kino ist gleich da vorne um die Ecke. Bis dahin können wir laufen, und außerdem glaube ich nicht, daß wir noch einen Parkplatz bekommen, der näher liegt als der wo das Auto jetzt steht.
Kira nickte und folgte ihm.
Als sie um die Ecke kamen, war Kira ziemlich erstaunt, so viele Menschen zu sehen, die anscheinend auf irgend etwas warteten.
»Ich glaube, wir sollten besser wo anders lang gehen«, sagte sie vorsichtig.
»Das würde auch nicht helfen. Die stehen vor dem Kino und da müssen wir hin.«
Kira schaute nun genauer hin und bemerkte jede Menge Leute, die hinter Absperrungen standen und wohl tatsächlich auf jemanden zu warten schienen.
Auf der anderen Seite der abgesperrten Straße befand sich das Kino, dessen Eingangsbereich hell erleuchtet war. Vor dem Eingang sah sie tatsächlich einen roten Teppich liegen und hinter einer Absperrung standen jede Menge Leute und schauten zur Straße.
In diesem Moment kam ein großes Auto, eine richtige Limousine, und fuhr vor das Kino. Sofort leuchteten jede Menge Blitzlichter auf und als jemand aus dem Wagen stieg, jubelten die Leute und mussten von Sicherheitsleuten zurück gedrängt werden.
Der Mann, der aus dem Wagen gestiegen war, winkte in die Menge und blieb gelegentlich stehen, so kam er nur langsam voran, erreichte aber schließlich den Eingang und betrat das Kino.
»Was ist das denn?«, fragte Kira erstaunt.
»Das ist eine Premierenvorstellung. Da ich das Drehbuch zu diesem Film geschrieben habe, kann ich es mir leider nicht leisten, nicht hin zu gehen. Der Regisseur«, er nannte einen Namen, der Kira bekannt vor kam, »hat gesagt, daß alle Beteiligten auf die Premierenfeier kommen sollen. Ach so, das habe ich ganz vergessen, ich hoffe, du kannst tanzen?«
Kira schaute in Richtung des Kinos und dann zu Herrn Michael. Wortlos und mit offenem Mund nickte sie.
»Gut. Leider sind wir wohl eine halbe Stunde zu spät. Jetzt geraten wir mitten in den ganzen Trubel. Sitzt mein Anzug noch?«
Kira schaute ihn an und kontrollierte den Sitz seines Anzuges. Sie richtete den Kragen und sagte dann: »Ich denke, das ist so in Ordnung.«
»Na dann mal los. Immer schön lächeln und nicht zu verlegen aussehen«, sagte er und ging geradewegs auf die Menschenmenge zu.
Als sie den Rand der Menge erreichten und auf der Straße weiter gingen, hielt ein Mann sie auf. »Es tut mir leid, aber sie müssen schon außen rum gehen«, sagte er.
»Oh, natürlich, das habe ich ganz vergessen«, sagte Herr Michael und griff in die Innentasche seines Anzuges. Er zeigte dem Mann einen etwas zerknitterten Zettel, worauf hin der Mann sie sofort freundlich durch winkte und sie an den ganzen Menschen vorbei in Richtung des roten Teppichs weiter gingen. »Siehst du, so berühmt scheine ich nicht zu sein« Herr Michael grinste leicht.
Sie gingen direkt auf den roten Teppich zu und betraten diesen. Sofort blitzten jede Menge Kameras und Kira bemerkte mehrere Fernsehkameras, die auf sie und Herrn Michael gerichtet waren.
Kira versuchte, ganz normal zu gehen und einfach zu lächeln.
Im selben Moment hörte Kira hinter sich, wie die Tür eines Autos geschlossen wurde.
»Michael, schön, dich zu sehen«, sagte eine Männerstimme und jemand kam von hinten auf sie zu. Ein Mann und eine Frau kamen zu Herrn Michael und er schüttelte beiden die Hände. Die Beiden nahmen ihn und wie selbstverständlich auch Kira, in ihre Mitte und winkten in die Kameras. Sofort blitzten wieder jede Menge Kameras auf und die Leute hinter den Absperrungen fingen an zu jubeln und wedelten mit Fotos um um Autogramme zu bitten. Zu viert gingen sie langsam auf den Eingang zu und der Mann und die Frau signierten einige der ihnen hin gehaltenen Fotos.
Doch endlich hatten sie es geschafft und gingen durch den Eingang in die Vorhalle des Kinos.

»Michael, willst du uns deine reizende Begleitung nicht vorstellen?«, fragte nun die Frau.
»Natürlich. Das ist Kira. Sie geht auf die Schule für Serva und verbringt ihren Probemonat bei mir. Kira, das ist Julietta« Kira knickste vor der Frau, und schüttelte schüchtern die ihr hingehaltenen Hand. »Und das ist Norman«. Auch vor diesem knickste sie und als er ihr die Hand schüttelte, fürchtete sie schon, einen Arzt zu benötigen. »Die Beiden sind die Hauptdarsteller des Filmes«, erklärte Herr Michael.
Natürlich kannte Kira die beiden Schauspieler. Zumindest aus dem Kino und von Filmen. Sie hätte nie im Leben gedacht, so berühmten Leuten jemals so nahe zu sein und ihnen sogar die Hände zu schütteln.
Doch im Lauf der nächsten halben Stunde blieben diese Beiden nicht die einzigen Berühmtheiten, denen sie vorgestellt wurde und denen sie die Hände schüttelte.
Sie hielt sich so nah es noch angemessen war bei Herrn Michael. Dieser nahm vom Tablett einer vorbeikommenden Bedienung zwei Gläser Champagner und reichte ihr eines davon, während er sich mit dem Regisseur unterhielt, den er ihr gerade vorgestellt hatte.

Zu ihrer Erleichterung war nach einer halben Stunde erst einmal alles vorbei, da alle in den Kinosaal gingen um sich den Film anzusehen.
Kira fand es sehr seltsam, die Schauspieler um sich herum sitzen zu sehen, die gerade auf der Leinwand zu sehen waren.

- - -

»Könnt ihr beiden damit bitte mal aufhören? Ich will die Nachrichten sehen.« Isabella war ein wenig ungehalten, weil Maja und Frida, die rechts und links neben ihr auf dem Sofa saßen, angefangen hatten mit den Händen hinter ihrem Rücken, sich gegenseitig den Nacken zu kraulen.
Kichernd nahmen die Beiden ihre Hände zurück und legten diese statt dessen in Isabellas Rücken.
Die Nachrichten liefen und waren fast zu Ende, als die Sprecherin von einem Film berichtete, der balde in den Kinos gezeigt werden sollte.
»Die Premiere findet in diesen Minuten in Leipzig statt«, sagte die Sprecherin. »Vor einer Stunde hat diese begonnen. Hier ein Bericht unserer Korrespondentin in Leipzig«, sagte sie und ein Einspieler wurde gezeigt. Zuerst erschien die Reporterin und erzählte etwas über den Film. Dann zeigte das Bild einen roten Teppich und im Hintergrund eine Straße. Ein Mann und eine Frau kamen auf den Teppich zu und ein verhaltenes Klatschen zeigte, daß zumindest einige Leute die Beiden erkannten. »Hier kommt gerade Michael Behringer, er hat das Drehbuch zu diesem Film geschrieben und gerade kommen auch die beiden Hauptdarsteller.« Die Kamera schwenkte etwas herum und zeigte einen Mann und eine Frau, die aus einer Limousine ausstiegen und den Teppich entlang kamen. Es war lautes Klatschen zu hören und die Beiden Schauspieler gingen auf den Mann und die Frau zu, die noch auf dem Teppich standen. Sie begrüßten sie mit Händeschütteln und nahmen sie in die Mitte. Lächelnd winkten die beiden Schauspieler und der Mann in die Kamera, während die junge Frau etwas schüchtern umher schaute und versuchte, zu lächeln. Schließlich gingen die Vier zusammen weiter und verschwanden aus dem Bild.

»Liegt das irgend wie in der Familie?«, brach Isabella das Schweigen, während sie noch auf den Bildschirm starrte, obwohl schon längst wieder die Nachrichtensprecherin gezeigt wurde, die nun die Wetteraussichten vorlas.
»War sie das wirklich?«, fragte Frida, die ebenfalls noch auf den Bildschirm gestarrt hatte.
»Ja, das war wirklich Kira. Als damals Mara in den Nachrichten aufgetaucht ist, dachte ich schon, mehr geht nicht, aber Kira schießt ja wirklich den Vogel ab«, sagte Isabella.
»Wer weiß, vielleicht wird sie ja auch Schauspielerin«, sagte Maja kichernd. »Aber ich bezweifele, daß sie etwas dafür kann.«
»Das will ich doch hoffen. Aber Mara konnte damals ja auch nichts dafür, daß sie in den Nachrichten aufgetaucht ist«, meinte Isabella stirnrunzelnd.
»Und jetzt?«, wollte Maja wissen.
»Was und jetzt? Nichts und jetzt. Die Nachrichten sind zu Ende. Jetzt mische ich mal mit«, sagte Isabella und zog die Beiden zu sich heran.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 21.08.18 um 18:30 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:23.08.18 19:09 IP: gespeichert Moderator melden


wart wart wart wart wart


Ach wenn es doch schon Samstag wäre!!!


wart wart wart wart wart
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  RE: Neue Horizonte - 2 Teil 71 Datum:26.08.18 01:58 IP: gespeichert Moderator melden


Wenn's mal wieder länger dauert...

Leider musste ich bei der letzten Kontrolle feststellen, daß sich in hier ein Logikfehler eingeschlichen hatte, den ich nicht so leicht beheben konnte. Daher kommt dieser Teil mal wieder etwas später als üblich.

- - -

71



»Aua! Das tut weh. Halt doch mal still«
»Dir tut das weh? Was soll ich denn da sagen? Meinst du mir geht es besser? Und jetzt hör doch mal auf zu zappeln.«
»Entschuldige. Aber wo kommt diese Kette denn auf einmal her?«
»Na, das fragst du noch? Sie hat sie dran gemacht, als du gesagt hast, daß du nicht aufstehen willst und ich gesagt hab, daß ich heute keine Lust habe, zu laufen.«
»Daran kann ich mich gar nicht erinnern. Ich war vorhin doch noch viel zu müde um irgend was richtig mit zu bekommen. Wo ist sie denn bei dir dran?«
»Na an einem von den Ringen. An dem am Kitzler glaube ich.«
»Bei mir auch. Am Besten, wir bleiben jetzt einfach ganz still liegen und rühren uns nicht, bis sie wieder kommt.«
»Das sagst du so einfach. So lang ist die Kette nicht. Da müsstest du dich schon auf mich legen.«
»Wir können uns auch auf die Seite legen. Wir dürfen bloß nicht wieder einschlafen, dann kann doch gar nichts passieren.«
»Klingt gut. Aber hat sie nicht gesagt, daß sie heute Mittag was zu Essen haben will?«
»Verdammt, ja. Ich erinnere mich. Aber bis da hin ist ja noch etwas Zeit. Am Besten, wir bleiben so lange einfach liegen. Über das Aufstehen mache ich mir Gedanken, wenn es so weit ist.«
»Ich mag gar nicht dran denken. Aber jetzt lass uns einfach kuscheln. Ich finde das schön.«
»Schön? Kuscheln ist ja ganz schön, aber so finde ich das doch schon ziemlich gemein von ihr.«
»Ist doch egal. Ändern können wir es doch sowieso nicht. Die Schlüssel hat sie wahrscheinlich mit genommen.« Frida kuschelte sich ganz nah an Maja heran und zog die Decke so hoch, daß sie über ihren Köpfen war. So kuschelten sie eine ganze Weile und begannen, sich zu küssen.
Nach einer ganzen Weile hielt Maja inne. »Du Frida?«
»Was ist denn?«, fragte Frida ein wenig ungehalten über die Unterbrechung ihrer Zärtlichkeiten.
»Ich glaube, ich muss mal.«
Frida öffnete die Augen und sah Maja mit einem Vorwurfsvollen Blick an. »Danke, das hatte ich bis eben erfolgreich verdrängt.«
»Du auch? Entschuldige. Aber lange halte ich es nicht mehr aus.«
Frida griff zum Nachttisch, auf dem ein Schlüssel lag, dessen Bart mit einer Schicht aus ziemlich festem Silikon umhüllt war. »Vielleicht sollten wir den nehmen.«
Maja nahm ihr den Schlüssel ab und legte ihn wieder auf den Nachttisch. »Ich bezweifele, daß das ein Notfall ist. Wenn wir den nehmen, bloß weil wir aufs Klo müssen, wird sie sicher sauer.«
»Ja, damit könntest du Recht haben. Ich glaube, ich werde nie wieder was gegen den Morgenlauf sagen«, sagte Frida.
»Ich auch nicht. Und jetzt lass uns mal versuchen, aufzustehen Schatz.« Maja strich Frida durch die Haare, gab ihr einen Kuss und versuchte, sich zur Kante des Bettes zu drehen, was ihr und damit auch Frida nach einigen Versuchen ganz gut gelang. Schließlich hatten sie es geschafft, aufzustehen.
»Den sollten wir besser mit nehmen, man weiß ja nie«, sagte Maja und nahm den Schlüssel an sich.
Zusammen gingen sie in Richtung Flur, indem sie sich ganz nah zusammen stellten und sich dabei in die Arme nahmen. Das war zwar recht umständlich und dauerte ziemlich lange, doch endlich hatten sie es geschafft, ins Bad zu kommen.
»Und jetzt?«, fragte Frida und deutete auf die Toilette.
Maja bugsierte sie in Richtung des Waschbeckens, wo ein Hocker stand. Diesen nahm sie in die Hand und zog Frida zur Toilette. Den Hocker stellte sie vor diese und versuchte, sich zu setzen, ohne Zug auf die Kette zu geben. Sich an den Händen haltend, gelang es ihnen schließlich, sich gegenüber zu setzen, wobei Maja auf der Toilette Platz genommen hatte und Frida auf dem Hocker. Diese hatte die Beine so weit es ging gespreizt und nun wartete sie.

»Ich kann das so nicht«, sagte Maja.
»Was soll ich denn machen? Soll ich mir ein Handtuch über den Kopf legen?«
»Wäre vielleicht einen Versuch wert. Maja beugte sich zur Seite und holte ein Badetuch von der Stange neben der Dusche, welches sie Frida gab.
»Na danke auch«, sagte diese und legte sich das Handtuch über den Kopf.

Doch statt sich zu erleichtern, musste Maja laut lachen. Aber Frida ging es anschließend auch nicht besser. So dauerte es über eine halbe Stunde, bis beide es endlich geschafft hatten, sich zu erleichtern und eine weitere halbe Stunde, bis sie sich gewaschen hatten. Eigentlich wollten sie ja duschen, doch Beide hielten es nicht für besonders kluge Idee, so zusammen gekettet, in die Dusche zu gehen. Also wuschen sie sich lediglich ausgiebig gegenseitig und gingen dann nackt, wie sie waren, in die Küche, wo sie sich Frühstück machten, welches sie im Stehen aßen.

Nachdem sie gegessen hatten, beschlossen sie, schon mal anzufangen, das Mittagessen zuzubereiten. Isabella hatte auf einem Zettel ein Rezept aufgeschrieben, den Frida nun nahm und sich anschaute.
»Zwiebelkuchen? Ist das ihr Ernst?«
»Uff. Ich glaube, sie war wirklich sauer. Sie weiß doch genau, daß ich keine Zwiebeln schneiden kann, ohne daß mir die Tränen in wahren Sturzbächen laufen«, sagte Maja entsetzt.
»Ich glaube genau deswegen will sie den haben. Mir geht es auch nicht viel anders.«
»Na, dann lass uns besser gleich anfangen, dann haben wir es hinter uns«, sagte Maja.
Ziemlich umständlich begannen sie, einen Hefeteig zu kneten, was nicht ohne gewisse Schwierigkeiten von Statten ging. Als dieser endlich in einer Schüssel zum Aufgehen lag, holten sie die restlichen Zutaten und begannen dann, die Zwiebeln zu schneiden, wobei Maja diese fest hielt und Frida sie zuerst in Ringe schnitt und diese dann viertelte. Tatsächlich lagen sich die Beiden eine halbe Stunde später in den Armen, weil ihnen die Augen brannten. Maja gab Frida einen Kuss und versuchte, ihr die Tränen weg zu wischen. Doch das machte es nicht besser, im Gegenteil, brannten Fridas Augen danach noch viel schlimmer, da Maja vergessen hatte, daß sie noch den Saft der Zwiebeln an den Fingern hatte.
Doch schließlich hatten sie es mit Küchentüchern und viel Wasser geschafft, sich die Hände zu waschen und ihre Augen ab zu wischen, so daß sie endlich den Teig auf einem Kuchenblech ausrollen und belegen konnten. Sie deckten diesen mit einem Küchentuch ab und gingen ins Schlafzimmer, wo sie sich reichlich erschöpft aufs Bett legten und wieder miteinander kuschelten.

- - -

Nachdem sie aufgewacht war, ging Rebecca gleich in den hinteren Teil des Transporters um die drei Ponys zu wecken. Doch alle Drei waren bereits wach und schon im Bad gewesen um sich zu waschen und frisch zu machen. Also ging sie wieder zurück in den Wohnbereich, kletterte die Leiter hinauf und schob den Vorhang des oberen Schlafbereiches, der sich über der Dusche befand, zur Seite. Dort klopfte sie an die Decke und nach einer Weile kam Silke, sich die Augen reibend, herunter. Rebeccas Nachthemd war ihr um einiges zu groß und so musste sie dieses anheben um nicht über den Saum zu stolpern. Etwas verschüchtert half sie Rebecca, das Frühstück für alle zuzubereiten. Wie Jutta gestern bereits erklärt hatte, kam ein Wagen einer Bäckerei, der sich mit einem immer lauter werdenden Glockenspiel ankündigte und Rebecca ging nach draußen um Brötchen für alle zu holen. Als sie zurück kam, hatte Silke bereits den Tisch gedeckt und die drei Ponys waren nach vorne gekommen.
Während sie aßen und sich unterhielten, kam auch Nina herein und brachte alles mit, worum Charlotte sie gestern Abend noch gebeten hatte.

Nach dem Frühstück gingen alle nach hinten, wo Rebecca, Nina und Silke die Ponys zurecht machten. Sie bürsteten sie gründlich ab, legten ihnen die Geschirre und Handschuhe an. Silke hatte zwar keine Erfahrung, doch sie lernte schnell und schaute sich die nötigen Handgriffe bei Rebecca und Nina ab, so daß sie kaum nachfragen musste. Zusammen verließen sie den Transporter über die Heckrampe und gingen zur Reithalle, wo die Ponys zwei Runden in der Führanlage, die nun um einiges schneller lief als gestern, laufen sollten, um sich aufzulockern. Während dessen nahm Nina Silke bei Seite und begann ihr, einiges zu erklären. Kurz bevor die Ponys ihre zwei Runden gelaufen hatten, kamen auch Jutta und Uwe Liebenstein herbei. Sie begrüßten alle und gesellten sich dann zu Nina und Silke.

-

Sunrise war ein wenig aufgeregt und sie hatte deswegen ziemlich unruhig geschlafen. Doch der Kaffee beim Frühstück und das recht zügige Gehen in der Führanlage halfen ihr dabei, wach zu werden. Während sie in dieser ging, schaute sich immer wieder in die Halle, wo trotz der frühen Stunde bereits einige Ponys trainierten. Anscheinend war sie nicht das einzige Pony, welches das erste Mal auf einem solchen Turnier war, denn einigen Ponys in der Halle fehlten, wie ihr selbst, die bunten Markierungen an den Schulterriemen des Geschirres, sie anzeigten, daß ein Pony die drei Prüfungen bestanden hatte.

Nachdem sie zwei Runden in der Führanlage gelaufen war, kam Rebecca und holte sie aus dieser heraus.
Diese führte sie auf den noch leeren Platz und sie übten noch einmal die Kommandos für die Bodenarbeit. Sunrise war stolz darauf, daß sie es schaffte, die Kommandos jedes Mal unverzüglich und ohne nachdenken zu müssen, ausführen konnte. Lediglich die Drehung über die Außenhand machte ihr noch immer Schwierigkeiten und so übten sie diese noch mehrmals.
»Das hast du toll gemacht, Sunrise«, sagte Rebecca und streichelte ihr über den Kopf, worauf hin sie sich kurz bei Rebecca anlehnte.
»Wir haben noch zwei Stunden Zeit bis zu deiner ersten Prüfung«, sagte Rebecca. »Ich denke, wir sollten mal langsam anfangen, auch für die Ablenkungsprüfung zu üben.« Sie hob ihren linken Arm und tippte auf ihrem Comm herum. Sofort begann der Eindringling der in Sunrise’ Scheide steckte, leicht zu vibrieren. Diesen Teil mochte Sunrise nicht all zu sehr, doch sie wusste, daß sie nicht darum herum kommen würde, also nickte sie und bemühte sich in der folgenden Stunde, die Kommandos, die Rebecca ihr gab, trotz der immer stärker werdenden Ablenkung durch den Vibrator, so gut sie konnte auszuführen.
Durch die vielen Ponys und deren Trainerinnen und Trainer, die herum gingen, standen oder liefen, war es ihr eher peinlich und so schaffte sie es, sich gut genug zu konzentrieren und ihre Erregung im Zaum zu halten aber irgendwann würde sie es nicht mehr schaffen, sich zu konzentrieren, ganz egal, ob andere zusahen oder nicht.
Zu ihrer Erleichterung schaltete Rebecca den Vibrator irgend wann ab und brachte sie in einen Paddock neben der Reithalle. Dort gab es eine Tränke an der sie begierig trank. Weniger, weil sie Durst hatte sondern vielmehr um sich innerlich etwas abzukühlen.
Rebecca kam kurz darauf wieder zu ihr und streichelte sie. »Das hast du bis jetzt sehr gut gemacht. Ich bin stolz auf dich meine Süße«, sagte diese und gab ihr ein Stück Schokolade, welches Sunrise sich schmecken ließ. »Gleich geht es los. Gib einfach dein Bestes. Ich bin sicher, daß du das schaffst.«
Sunrise trat einmal kräftig auf und nickte energisch.

Der Paddock füllte sich langsam mit Ponys, die die Prüfungen ablegen mussten und es dauerte nicht all zu lange, bis das erste Pony von seiner Trainerin abgeholt wurde. Sunrise schaute sich die anderen Ponys an und bemerkte, daß sie nicht die Einzige war, aufgeregt war.
Nach und nach wurden die Ponys abgeholt, doch keines kam zurück und so leerte sich der Paddock allmählich.
Schließlich kam Rebecca und rief nach Sunrise. Diese kam sofort zum Gatter und ließ sich anleinen. Sie folgte Rebecca in die Halle. Dort war ein kleiner Parcours aus bunten Klötzen und Stangen, die auf dem Boden lagen, aufgebaut und eine Frau und zwei Männer mit Pads standen daneben. Eine weitere Frau kam auf Sunrise zu und ließ sich deren Führleine von Rebecca geben.
Während die Frau sie zu diesem Parcours führte, ging Rebecca weg und stellte sich in einiger Entfernung hin und schaute zu ihr.
»Stand«, sagte die Frau und Sunrise blieb stehen und stellte sich gerade hin. Selbst ihre Arme, die durch die Handschuhe und den Riemen um die Ellenbogen zusammen gebunden waren, streckte sie gerade nach unten. Die Frau nahm ihr die Führleine ab und legte ihr recht große Scheuklappen an, die sie nur noch einen schmalen Bereich vor sich sehen ließen. Da sie nun auch Rebecca nicht mehr sehen konnte, wurde sie etwas unruhig, doch sie nahm sich zusammen und versuchte, still stehen zu bleiben.

Sie versuchte, ruhig zu atmen und schaffte es tatsächlich, sich zu beruhigen. ’Den Kopf gerade halten und nur nach vorne sehen, nicht nach unten’, sagte sie sich.
»Sunrise, step right«, hörte sie eine Frau sagen. Sie musste nicht lange überlegen und machte einen Schritt mit dem rechten Huf nach vorne. Dabei nahm sie den Huf so hoch, wie sie es gelernt hatte, so daß der Oberschenkel waagerecht war, sie bewegte den Unterschenkel nach vorne und setzte den Huf ein Stück vor dem linken ab, zog diesen nach und blieb so stehen. Dies wiederholte sich noch mehrmals abwechselnd mit dem rechten und dem linken Huf.
»In right«, sagte die Frau. Sie nahm den linken Huf vor den rechten und drehte sich nach rechts. Dann musste sie einen Schritt nach vorne machen und das ganze Wiederholte sich, bis sie sich insgesamt vier mal gedreht hatte. Sie wusste wenn sie alles richtig gemacht hatte, stand sie nun genau an der selben Stelle wie vor dieser Übung. Doch zum Nachdenken blieb ihr keine Zeit, denn nun spürte sie eine Berührung außen am rechten Oberschenkel. Sie drehte sich so wie eben, nur zur anderen Seite hin und spürte eine Berührung hinten am linken Oberschenkel. Sie machte einen Schritt nach vorne und auch diese Übung wiederholte sich vier mal.
Im Drehen sah sie, wie die drei Leute mit den Pads auf diesen etwas notierten und wurde sofort wieder nervös. Sie fragte sich, was diese Leute wohl aufschrieben. Dadurch überhörte sie das nächste Kommando und erst, als die Gerte sie zweimal kurz hintereinander am Bauch berührte, bemerkte sie, daß sie etwas tun sollte. Doch es dauerte noch einen Moment, bis sie begriff und langsam rückwärts ging.
Die Frau rief »Sunrise, halt«.
Dieses Kommando hatte sie erwartet und blieb deshalb sofort stehen. Dann kam ein »reverse right«, worauf hin sie sich um 180 Grad nach rechts drehte und sah, daß sie nur noch einen halben Meter von der Wand der Halle entfernt war.
Sofort kam ein »back up« und sie ging wieder rückwärts. Dabei bemühte sie sich um eine gerade Haltung und sah die Wand sich immer weiter entfernen, bis wieder ein »halt« kam.

So ging es eine ganze Weile. Bis wirklich fast alle Kommandos sowohl mit der Gerte als auch gerufen durchgearbeitet waren. Bei jedem Kommando fühlte sie sich sicherer.
Auch als sie in einem recht schnellen Tempo genau auf die Wand zu lief, zögerte sie nicht und blieb erst stehen, als sie das gerufene »halt« hörte.
Dann rief die Frau »Sunrise, here!«
Sunrise drehte sich, bis sie die Frau sah und ging langsam im Schritt zu ihr. Die Frau, die nun genau vor ihr stand, schaute fragend an ihr vorbei und streichelte dann ihre Schulter. »Das hast du gut gemacht Sunrise«, sagte sie, worüber diese sich sehr freute. Doch die Prüfung war anscheinend noch nicht zu Ende. Denn nun trat die Frau neben sie, legte die Gerte auf ihre rechte Pobacke und sagte: »seven left.«
Sunrise wusste nicht, was sie tun sollte und so blieb sie einfach stehen.
»Sunrise, seven left«, sagte die Frau und erhöhte den Druck der Gerte ein wenig. Sunrise versuchte, dem Druck auszuweichen und ging einen kleinen Schritt vor, was die Frau damit quittierte, daß sie ihr mit der Gerte zwei mal vor die Brust tippte. Anscheinend war das nicht richtig, vermutete Sunrise. Sie wusste zwar, daß sie bei der Prüfung ein neues Kommando lernen musste, aber sie hatte damit gerechnet, daß das gesprochene Kommando ihr schon sagen würde, was man von ihr verlangte. Doch mit »seven« konnte sie gar nichts anfangen und sie spürte sofort, daß sie wieder nervös wurde.
»seven left«, sagte die Frau geduldig und legte ihr die Gerte erneut auf die rechte Pobacke.
Nach vorne gehen war anscheinend falsch, also versuchte sie es mit einem Schritt nach vorne wobei sie eine leichte Linkskurve ging, doch auch das war anscheinend falsch, denn wieder kam ein »halt« und ein zweimaliges Tippen mit der Gerte vor ihre Brust.
Die Frau war anscheinend geduldiger als sie selbst. Ihre Stimme war nicht im Geringsten ungeduldig oder verärgert sondern im Gegenteil, sehr ruhig und gelassen. Aber vermutlich hatte diese Frau das schon oft gemacht und wahrscheinlich war sie nicht das einzige Pony, welches nicht beim ersten Mal begriff, was man von ihr wollte. Aber diese Überlegungen halfen ihr nicht gegen ihre Nervosität.
»seven left«, kam nun erneut zusammen mit der Gerte auf ihrer rechten Pobacke. Nun gab es nur noch eine Möglichkeit. Sunrise drehte sich ein wenig nach links. Dieses Mal kam kein »halt« aber der Druck auf ihre Pobacke blieb, also drehte sie sich einfach weiter. Erst, als sie sich einmal um sich selbst gedreht hatte, die Frau war dabei um sie herum gegangen, hörte der Druck auf ihrem Hintern auf und sie blieb stehen.
Die Frau trat vor sie und streichelte ihre Schulter.
Sunrise war erleichtert, das Richtige gemacht zu haben und freute sich.
Sie musste dieses Kommando noch mehrmals üben, mal rechts herum und mal links herum, mal gesprochen und mal nur mit der Gerte angezeigt.
Dann kamen erneut andere Kommandos und so ging oder lief sie durch den Parcours der auf dem Boden markiert war, wobei sie mehrmals stehen bleiben und sich, mit dem neuen Kommando angezeigt, einmal um sich selbst drehen musste.
Bei einer Drehung bemerkte sie, daß Herrin Rebecca bei den drei Leuten mit den Pads stand uns sich mit diesen zu unterhalten schien.
Kurz darauf schien die Prüfung beendet zu sein, denn die Frau, die ihr die ganze Zeit über die Anweisungen gegeben hatte, stand nun bei den drei Leuten mit den Pads und rief Sunrise zu sich. Doch statt irgend etwas zu sagen, kam nun Herrin Rebecca zu ihr. Mit einem Lächeln nahm sie ihr die Scheuklappen ab und legte ihr statt dessen eine Augenmaske an, so daß sie nun überhaupt nichts mehr sehen konnte.
»Sunrise, stand«, sagte Herrin Rebecca, gerade laut genug, daß sie es hören konnte.
Sunrise hielt zwar bereits Rücken und Kopf gerade, versuchte aber, sich noch gerader hinzustellen, sofern das überhaupt möglich war.
Es kam ein neues Kommando von Herrin Rebecca, worauf hin Sunrise sich umdrehte und gerade stehen blieb.
Die folgenden Kommandos von Herrin Rebecca, kamen immer genau so laut, daß sie diese noch gut hören konnte, aber nicht lauter als nötig. So bewegte sich Sunrise, nur durch die Kommandos geführt, blind durch die Halle. Mal lief sie, mal ging sie ganz langsam. Sie fühlte sich wesentlich sicherer, als vorher und langsam beruhigte sie sich und schaffte es sogar, sich fallen zu lassen. Sie bemerkte selbst, daß sie auf die Kommandos nun schneller reagierte, lediglich als einmal das neu gelernte Kommando kam, musste sie kurz überlegen, was sie tun sollte. Doch es machte ihr zunehmend Spaß, so von Herrin Rebeccas Stimme geführt, über den Boden zu laufen, der bei jeden Schritt ein klein wenig nachzugeben schien. Sie spürte trotz der Hufe, wie sich der lose Belag unter diesen zusammen drückte, wenn sie auftrat. Die Kommandos führte sie aus, ohne wirklich darüber nachdenken zu müssen, ganz so wie zu Hause, während sie geübt hatten.
Der laute und recht energische Ruf: »Sunrise, halt!«, brachte sie wieder halbwegs in die Realität zurück. Sie blieb stehen und wartete. Eine ganze Weile geschah überhaupt nichts, lediglich die Geräusche eines anderen Ponys, welches wohl gerade die Fahrprüfung ablegte und die Stimme von dessen Trainer, waren zu hören.
Nach einer Weile kam das Kommando, sich umzudrehen, dem ein »go« folgte. Nach einigen Metern kam ein »Halt« und die Maske wurde ihr abgenommen.
»Sunrise, kneel«, kam nun von Herrin Rebecca. Sunrise kniete sich auf ihr linkes Knie, senkte den Kopf und wartete. Einer der beiden Männer kam zu ihr und befestigte irgend etwas am linken Schulterriemen ihres Geschirres.
Nach einem »Stand«, stand Sunrise auf und folgte Herrin Rebecca auf deren Handzeichen hin aus der Halle heraus.

»Das hast du toll gemacht Sunrise«, sagte Herrin Rebecca, nachdem sie draußen vor einem der Paddocks angekommen waren. Sie streichelte ihr über die Wange und Sunrise lehnte ihren Kopf in die Hand ihrer Herrin. Nach einer Weile nahm diese ihre Hand weg und brachte sie in den Paddock, wo sie sich an der Tränke und auch an dem Futterspender bediente. In diesem gab es eine Art Müsli mit Obststückchen, welches ihr ziemlich gut schmeckte, das aber recht trocken war. So trank sie noch etwas und schaute dann auf ihre Schulter. An dem Schulterriemen war nun ein gelbes Band aus Plastikfolie befestigt.

»Gratuliere. Fandest du, es war schwer?«, fragte das Pony, welches zu ihr gekommen war vergnügt. Sunrise schaute auf und sah, daß das Pony, welches bis auf ihr Geschirr, die Stiefel, die Handschuhe, einen Keuschheitsgürtel und runde, hautfarbene Stoffstücke auf ihren Nippeln komplett nackt war, ebenfalls ein solches Band am Schulterriemen hatte. Sie hatte sich bei Madonna schon gefragt, was das kleine Abzeichen, welches diese am Schulterriemen trug, zu bedeuten hatte. Dieses zeigte einen gelben, einen blauen und einen roten Streifen. Anscheinend war dies das Zeichen dafür, daß sie die drei Prüfungen bestanden hatte.
Sie wiegte den Kopf hin und her und trat zweimal leicht auf.
»Redest du nicht mit jedem?«, fragte das Pony mit einem beleidigten Unterton.
Sunrise verdrehte die Augen und öffnete ihr Maul, um dem Pony ihre Knebeltrense zu zeigen.
»Oh, verstehe. Entschuldige, das habe ich nicht gesehen. Darfst du denn gar nicht reden?«
Sunrise trat zwei mal auf und zuckte mit den Schultern, wobei sie den Kopf etwas zur Seite neigte.
»Die ganze Zeit über? Ich meine, bis zum Sonntag?«
Sunrise trat einmal auf.
»Das ist ja gemein. Dann kannst du dich ja gar nicht mit den anderen Ponys unterhalten. Übrigens, ich bin Blossom«, sagte das Pony.
»Funreif«, sagte Sunrise undeutlich und schaute Blossom entschuldigend an.
»Funreif?« Blossom schien kurz nachzudenken. »Sunrise?«, fragte sie.
Sunrise nickte lächelnd.
»Hallo Sunrise«, sagte Blossom und lehnte ihre Wange gegen Sunrise’. Diese knickste und lächelte verlegen. Am liebsten hätte sie sich mit Blossom unterhalten, aber auch wenn sie sich trotz der Knebeltrense durchaus verständlich machen konnte, vermied sie das lieber, da sie dann einerseits ziemlich stark sabbern musste und andererseits sowieso nicht all zu gut zu verstehen war.
»Bist du auch hier im Stall untergebracht?«, fragte Blossom.
Sunrise schüttelte den Kopf und deutete mit einem Nicken in Richtung der Wiese auf dem die Transporter und Anhänger standen, mit dem viele der Teilnehmer angereist waren.
»Ihr seid mit einem Transporter hier? Lass mich raten, es ist der kleine Anhänger da in der Mitte, der bei dem roten Auto?«
Sunrise kicherte und deutete mit dem Kopf nach links.
»Weiter links? Dann ist es der Anhänger da drüben? Der auf dem groß Horizons drauf steht?«
Sunrise wiegte den Kopf hin und her und deutete noch einmal nach links.
»Echt? Dieser riesige Transporter?«, fragte Blossom erstaunt, woraufhin Sunrise nickte.
»Wow, wie viele Ponys seid ihr denn?«, wollte Blossom wissen.
Sunrise nickte drei mal.
»Nur drei Ponys in diesem großen Teil? Na, das nenne ich mal komfortabel.«

Blossom wollte noch etwas sagen, verstummte dann aber und deutete mit dem Kopf in Richtung des Gatters. Dort stand ein Mann und schaute zu ihnen. Er winkte Blossom zu sich, die sich mit einem Nicken verabschiedete und zum Gatter ging. Der Mann legte ihr eine Führleine an und holte sie aus dem Paddock. Zusammen gingen sie zur Halle.
Sunrise fand es schade, sich nicht mit den anderen Ponys unterhalten zu können und schaute Blossom hinterher.

Sunrise betrachtete die anderen Ponys, die sich, nachdem Blossom und ihr Herr gegangen waren, wieder unterhielten. Zu gerne hätte Sunrise sich mit ihnen unterhalten, aber die Knebeltrense verhinderte dies recht zuverlässig. Es befanden sich noch vier Ponys in diesem Paddock. Zwei von ihnen trugen, wie sie selbst, Fellanzüge, eines war nackt und das Vierte war komplett in Latex gekleidet. Nein, nicht komplett, nur fast. Denn die Brüste des Ponys schauten aus kreisrunden Öffnungen heraus und standen prall und fest ab. Lediglich auf den Brustwarzen befanden sich, offenbar von Piercings gehalten, schwarze Scheiben aus Latex, die diese wirkungsvoll verdeckten.
Überhaupt schien es ihr, daß außer Brustwarzen und den Genitalien alles zu sehen sein durfte. Selbst bei den männlichen Ponys, die sich hier auf dem Gut befanden, vermutlich war wohl ’Hengste’ die korrekte Bezeichnung, war das so, abgesehen davon, daß sich bei diesen niemand daran störte, wenn die Brustwarzen nicht abgedeckt waren. Die Glieder der Jenigen, die nackt waren, steckten alle samt in geschlossenen Keuschheitsschellen oder Schalen, so daß diese nicht zu sehen waren.
Sie war froh, daß sie selbst ihren Fellanzug trug, bei dem man nur dann etwas sehen konnte, wenn sie sich hin hockte oder sich weit genug nach vorne beugte, was aber normalerweise nicht vorkommen sollte. Allerdings fand sie die nackten Ponys schon ziemlich sexy.

Nach und nach wurden die andren Ponys abgeholt. Blossom sah Sunrise eine Weile später in einem anderen Paddock stehen.
Schließlich war sie alleine in dem Paddock und war sicher als Nächste an der Reihe. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Herrin Rebecca sie abholte. Als sie diese bemerkte, ging sie sofort zum Gatter. Statt der Führleine legte Herrin Rebecca ihr Zügel an und führte sie wieder in die Halle. Dort wurde sie vor einen Sulky gespannt. Wieder standen drei Leute mit Pads neben dem kleinen Parcours, der hier aufgebaut war und betrachteten sie eingehend. Sie stand vollkommen ruhig vor dem Sulky. Auch als eine fremde Frau sich in diesen setzte, blieb sie ruhig. Doch sie bemerkte, daß dieser Sulky überhaupt nicht richtig ausgewogen war und ihr auch ohne daß die Frau sich nach vorne lehnte, recht schwer am Geschirr lastete.
In den letzten Wochen hatte sie sich so an gut ausbalancierte Sulkys gewöhnt, daß sie das hier als recht unangenehm empfand. Sie schüttelte unwillig den Kopf und suchte Herrin Rebeccas Blick.
Diese kam zu ihr und fragte: »Ist was nicht in Ordnung?«
Demonstrativ ging Sunrise in die Knie und schaute nach unten.
Herrin Rebecca verstand offenbar. Sie griff nach der Anze auf ihrer Seite und zog diese etwas nach oben. »Ist es dir zu viel Zug?«, fragte sie.
Sunrise wippte etwas auf und ab und kam zu dem Schluss, daß der Zug zwar ungewohnt aber nicht zu stark war, also trat sie zweimal auf.
»Es geht hier nur um gesprochene Kommandos und die mit den Zügeln. Wenn es nicht zu viel ist, dann ist das schon in Ordnung. Ich glaube dir, daß es ungewohnt ist, aber das schaffst du schon«, sagte Rebecca und streichelte ihr die Wange.
Sunrise trat einmal auf und Herrin Rebecca ging wieder zu den drei Leuten mit den Pads.

Die Frau auf dem Sulky schnalzte locker mit den Zügeln und Sunrise ging langsam los. Es folgte ein Parcours mit mehreren Wendungen, einem Slalom und einer Engstelle, die kaum breiter als der Sulky war. Als sie diesen beendet hatten, schnalzte die Frau noch einmal, dieses Mal etwas kräftiger, mit den Zügeln und rief »Hü!«.
Sunrise lief schneller, doch anscheinend war das der Frau noch nicht genug, denn sie rief noch einmal »hü!«.
Sunrise fragte sich, wie schnell man in dieser Halle laufen konnte, ohne daß man in den Kurven zu stark abbremsen musste. Sie zog an so schnell es ging und folgte den Kommandos der Zügel am äußeren Rand der Bahn entlang, wobei sie immer schneller lief, bis sie die Kurven gerade noch so nehmen konnte, ohne weg zu rutschen. Die Kommandos kamen nun recht energisch und Sunrise glaubte, ein leichtes Zittern in den Zügeln zu spüren, welches sicher nicht daher kam, daß diese in der Luft hin und her schaukelten.
Nun lief sie gerade auf die Mitte der kürzeren Wand zu und wartete auf ein Kommando, doch dieses kam nicht. Sie fragte sich, ob sie lieber anhalten oder nach einer Seite ausweichen sollte, doch gerade als sie schon glaubte, nicht mehr anhalten zu können, kam ein recht energischer Zug nach links, dem sie sofort folgte und bei der folgenden Wende kam sie bis auf zwei Meter an die Wand heran.

Dann ging es wieder zurück zu der Stelle, wo Herrin Rebecca stand. Dort hielten sie an und Herrin Rebecca spannte sie ab, nachdem die Frau abgestiegen war.
Eine der beiden Frauen kam zu ihr und sie musste wieder knien. Die Frau befestigte ein weiteres Band an ihrem Schulterriemen und sie durfte wieder aufstehen.
Herrin Rebecca sah recht zufrieden aus und brachte sie wieder nach draußen. Doch statt in einen Paddock, brachte sie sie zurück zum Transporter, wo sie sie in den abgezäunten Pferch brachte und ihr dort die Zügel ab nahm.
»Das hast du toll gemacht«, sagte Herrin Rebecca. »Aber so schnell hättest du wirklich nicht laufen müssen«, sagte sie mit einem süffisanten Grinsen. »Ich gehe mal rein und kümmere mich um das Essen«
Während Herrin Rebecca im Transporter offenbar das Essen zubereitete, ging Sunrise zur Tränke, wo sie genüsslich trank. Madonna kam aus dem Transporter und schaute fragend zu ihr. Stolz zeigte Sunrise ihr die beiden Bänder an ihrem Schulterriemen, das Gelbe und das Blaue. Nun fehlte nur noch das rote Band, sie ahnte, wofür dieses stand. Vor dieser Prüfung hatte sie den Meisten Respekt, ahnte sie doch, daß man es ihr ganz sicher nicht so leicht machen würde wie bei den letzten beiden Prüfungen.
»Gratuliere. Dann musst du ja nur noch die Ablenkungsprüfung bestehen. Aber das ist ja nur noch eine Formsache, die ist, finde ich, die einfachste. Du darfst bloß nicht hin fallen, alles Andere ist dabei fast egal«, sagte Madonna.
Sunrise hob fragend den Kopf.
»Die bringen dich dazu, zu kommen und dabei darfst du stehen bleiben, dich hin knien oder was auch immer. Du darfst bloß nicht im Laufen hin fallen oder das Gleichgewicht verlieren. Wenn ich dir einen Rat geben darf, wehr dich nicht dagegen zu kommen, dann geht es schneller.«
Sunrise schaute Madonna mit großen Augen an.
»Die prüfen dich nicht, ob du es schaffst, es zu unterdrücken sondern wollen wissen, wie du reagierst, wenn du kommst. Es zu unterdrücken bringt also dabei nichts«, sagte Madonna mit einem Augenzwinkern.
Sunrise nickte verstehend und setzte sich auf einen Strohballen, den jemand im Laufe des Vormittages hier her gebracht hatte.

-

Zum Mittagessen holte Herrin Rebecca sie in den Transporter und schloss die Tür, so daß alle in der Küche essen konnten. Zwar nahm sie Sunrise die Handschuhe und den Riemen von den Ellenbogen ab, doch die Knebeltrense blieb an Ort und Stelle, so daß Sunrise sich nicht an der Unterhaltung beteiligen konnte.
Silke hatte die kleine Trainerprüfung bestanden, so daß sie Sulky fahren und mit einem Pony an Wettbewerben teilnehmen durfte. Alle gratulierten ihr und es war das erste Mal, daß sie lächelte, seit Sunrise sie kennen gelernt hatte.

Nach dem Mittagessen blieben sie noch eine Weile sitzen und unterhielten sich weiter, bis es Zeit war, zur letzten Prüfung zu gehen.
Herrin Rebecca zog Sunrise wieder die Handschuhe an und legte ihr das Band um die Ellenbogen. Dann gingen sie zusammen zur Halle, wo diese stattfinden sollte.

Zusammen mit anderen Ponys wurde Sunrise auf eine mit Farbe markierte, kreisförmige Bahn gebracht, so daß alle in einem gleichmäßigen Abstand zueinander standen. Mittig zwischen die Ponys stellte jemand bunte Pylonen auf.
Die Prüfung selbst war recht einfach und weniger spektakulär, als Sunrise sie sich vorgestellt hatte. In der Mitte des Kreises stand eine Trainerin und gab Kommandos, während die Vibratoren sich in regelmäßigen Abständen immer stärker bemerkbar machten.
Zuerst versuchte Sunrise, sich zusammen zu nehmen um nicht zu kommen, doch wirklich notwendig war das gar nicht, denn mit den anderen Ponys um sich herum und den vielen Leuten, die am Rand der Bahn standen und sie beobachteten, war die Situation eher grotesk als erregend und statt daß sie sie erregten, fand sie die Vibratoren eher lästig. Doch als eines der anderen Ponys laut stöhnend in die Knie ging und einfach da wo sie war, hocken blieb, war es mit ihrer Fassung vorbei. Sie begann zu zucken und musste sich fest auf die Lippen beißen, um nicht lauthals los zu lachen. Sie kniete direkt neben einem der Pylone und lehnte sich an diesen an. Doch da dieser nicht all zu schwer war, fiel sie mit diesem zusammen um und blieb, vor unterdrücktem Lachen zuckend, einfach liegen.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte, aber nun war jegliche Möglichkeit, daß die Vibratoren irgend etwas anderes als Kitzeln in ihr auslöten, endgültig vorbei.
Als sie wieder aufstand, schaute sie kurz, was die anderen Ponys gerade machten und ging in die selbe Richtung.
Kurz darauf stand jedes Pony neben einem der Pylonen und sie mussten diese umrunden.
Sie fand diese Prüfung nur noch lächerlich und musste das ein ums andere Mal kichern. Als sie das Gesicht eines der anderen Ponys sah, welches anscheinend gerade kurz davor war, zu kommen, war es endgültig vorbei und sie hätte erneut fast laut los gelacht, wenn sie sich nicht fest auf die Lippen gebissen hätte. Ein erneuter Lachanfall schüttelte sie und um ein Haar wäre sie über den Pylon gestolpert. Sie schaffte es gerade noch, sich wieder hin zu knien und ließ sich einfach zur Seite fallen. So blieb sie, auch nachdem sie sich beruhigt hatte, einfach liegen und schaute den anderen Ponys zu, wie sie sich lächerlich machten.
Als sie sah, wie eines der Ponys mit verdrehten Augen, vorn über gebeugt, stehen blieb, schüttelte sie innerlich den Kopf. Wie konnte dieses Pony das nur? So in aller Öffentlichkeit ohne Hemmungen zu kommen und so zu tun als sei das auch noch normal?
Zu Hause im Stall war das eine Sache, da waren höchsten Herrin Rebecca, Sonja, Charlotte und wenn überhaupt, nur wenige andere anwesend, die so etwas bei ihr mitbekommen hatten, doch hier würden das jede Menge Zuschauer sehen und sich womöglich auch noch darüber lustig machen, ganz zu schweigen von den anderen Ponys. War es wirklich das, was sie wollte?

Während sie darüber nachdachte, kam Herrin Rebecca zu ihr und fasste ihr an die Schulter. Sie half ihr auf und legte ihr eine Führleine an. Ohne Widerstand ließ sie sich von ihr in die Mitte des Kreises führen, wo die anderen Ponys schon in Reih und Glied mit ihren Trainern und Trainerinnen standen. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, als die Prüfer zu den Ponys kamen und diese sich hin knieten um das nächste Band für den Schultergurt zu empfangen.
Schließlich kamen die Prüfer zu ihr. Sie war sich sicher, diese Prüfung nicht bestanden zu haben, schließlich war sie ja nicht einmal gekommen. Doch zu ihrem Erstaunen, bekam sie nun ein rotes Band zu den anderen Beiden, an ihrem Schultergurt angeheftet.
Herrin Rebecca bedankte sich und Sunrise stand wieder auf. Hatte denn niemand gemerkt, daß sie das ganze einfach nur lächerlich fand und nur gelacht hatte? Sie schaute zu Herrin Rebecca und bemerkte deren Blick. Dieser war starr nach vorne gerichtet und ihre Lippen drückte sie so fest zusammen, daß nur ein schmaler Strich zu sehen war.
War Herrin Rebecca so verärgert deswegen?, fragte sie sich. Sie beschloss, mit ihr zu reden, doch bevor sie sich bemerkbar machen konnte, zog Herrin Rebecca sie an der Führleine aus der Halle und ging geradewegs auf den Transporter zu.
Sunrise beschloss, selbst die Initiative zu ergreifen, bevor Herrin Rebecca anfing, mit ihr zu schimpfen, was sicher vollkommen berechtigt gewesen wäre.
Als sie im Transporter waren und Herrin Rebecca die Tür geschlossen hatte, trat sie dreimal kräftig auf.
Herrin Rebecca, die sich gerade umdrehte, liefen einige Tränen die Wange hinab und sie hatte die Augen geschlossen und begann, leise zu lachen. Wütend war sie wohl doch nicht.
»Das… Das… Das kannst du doch nicht machen«, sagte sie stoßweise atmend, während sie ihr die Trense ab nahm.
»Nein Herrin, das will ich auch nicht«, sagte Sunrise. Sie war etwas verwirrt über Herrin Rebeccas Reaktion.
»Nein, das geht wirklich...« Herrin Rebecca hörte schlagartig auf zu lachen und schaute Sunrise an. »Was hast du gerade gesagt? Was willst du nicht?« Ihr Blick war nun eher besorgt.
»Ich will das nicht machen«, sagte Sunrise und drehte sich mit dem Rücken zu Herrin Rebecca und wedelte mit den gefesselten Armen. Sofort nahm diese ihr die Handschuhe und den Riemen ab.
»Ich will nicht, daß jeder das sieht. Ich will nicht kommen müssen, nur damit die Zuschauer sich darüber lustig machen können.« Sunrise schüttelte die Arme aus und begann damit, sich das Geschirr auszuziehen. Dabei streifte sie die drei bunten Bänder vom Schultergurt und warf sie in Richtung Tür. Sie ließ sich auf die nächste Liege fallen und begann damit, sich die Stiefel auszuziehen. Rebecca schaute verwirrt zu ihr, ohne etwas zu sagen.
Sunrise löste die Riemen des Kopfgeschirres und zog dieses ebenfalls aus, dann warf sie es in die selbe Richtung wie eben die Stiefel und die Bänder und begann, sich den Fellanzug aus zu ziehen.
Nun stand sie, nur mit dem Keuschheitsgürtel bekleidet vor Rebecca. Sie fasste an das Taillenband und wackelte energisch daran.
Rebecca wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie gab ihr wortlos den Schlüssel und Mara öffnete den Gürtel, den sie dann einfach fallen ließ. Sie schaute kurz zu Rebecca, drehte sich um und ging nach vorne, während Rebecca ihr fassungslos hinter her schaute.

Es dauerte einen Moment, bis Rebecca sich gefasst hatte und Mara folgte. Diese hatte sich an den Tisch gesetzt und den Kopf auf die Hände gelegt.
Rebecca war bewusst, was Mara bewegte. Sie schaute kurz zu ihr und machte zwei Tassen Kaffee. Erst als diese fertig waren, setzte sie sich Mara gegenüber an den Tisch. Sie fasste Maras Hand und zog sie sanft herunter um sie zu halten und zu streicheln.
Ohne etwas zu sagen, schaute Rebecca zu Mara, die stur auf den Tisch starrte. Mit der freien Hand schob sie ihr die Tasse zu und trank dann selbst einen Schluck.
»Es tut mir leid Herrin. Du hast dir so viel Mühe gegeben und dann auch noch diesen Wagen hier gekauft. Und das alles für mich. Aber ich will das einfach nicht. Warum kann man das denn nicht ohne diese blöde Regel machen?«
»Daß ich diesen Wagen hier gekauft habe spielt doch gar keine Rolle. Und daß ich das alles für dich mache, weil es dir Spaß macht, als Sunrise, das ist doch erst mal ganz egal. Mir ist erst mal wichtig, daß es dir dabei gut geht und daß du daran Spaß hast. Denn wenn ich sehe, daß du als Sunrise keinen Spaß an der Sache hast, dann hören wir sofort damit auf. Aber willst du, daß die ganze Anstrengung, die du bis jetzt in dein Training gesteckt hast, vollkommen umsonst war? Und willst du wirklich alles aufgeben?« Rebecca machte eine kurze Pause. »Oder willst du nur mal am Wochenende Pony spielen? Wenn es das ist, was du willst, dann hast du auch dafür meine volle Unterstützung. Aber ich glaube nicht, daß das auf Dauer für dich wirklich befriedigend wäre, oder?«
Sie schaute Mara, die noch immer stur auf den Tisch starrte, ernst an.
»Und daß das bei vielen Wettbewerben einfach dazu gehört, das hatten wir doch schon besprochen. Und du warst es, die gesagt hat, daß du trotzdem weiter machen möchtest.«
Mara nickte leicht mit dem Kopf.
»So wie du die Prüfer eben so an der Nase herum geführt hast, zeigt mir doch, daß du es auch schaffst, ohne dich durch den Gürtel ablenken zu lassen, einen Wettbewerb hinter dich zu bringen.«
»Ich wollte doch niemanden an der Nase herum führen. Aber als ich dieses Pony gesehen habe, wie es gekommen ist und dabei die Augen verdreht hat, da musste ich einfach nur lachen.«
»Im Gegensatz zu den Prüfern habe ich das gemerkt. Aber findest du es wirklich so toll, dich über andere Lustig zu machen, obwohl dir genau das Selbe auch hätte passieren können?«
Mara nickte leicht. »Ich weiß Herrin. Und als mir das klar geworden ist, da war auch schon alles vorbei. Es tut mir leid, daß ich über das andere Pony gelacht habe. Aber ich möchte nicht, daß die ganzen Zuschauer über mich genau so lachen.«
Rebecca hob die Hand zu Maras Gesicht und legte sie ihr auf die Wange, wobei sie ihr eine Träne vom Auge wischte. »Das verstehe ich ja. Und so wie ich es sehe, gibt es drei Möglichkeiten. Erstens, du nimmst an gar keinem Wettbewerb teil, zweitens, du nimmst nur an solchen Wettbewerben teil, bei denen diese Ablenkung nicht stattfindet, was nicht all zu viele sein werden, oder drittens, du strengst dich an und schaffst es, daß du dich eben nicht ablenken lässt, auch wenn die Gefahr besteht, daß es trotzdem mal passieren kann, daß du vor den Zuschauern kommst«, sagte Rebecca sanft. »Eine Möglichkeit gibt es doch noch«, fügte sie hinzu. »Nämlich die, daß du dich einfach fallen lässt und soweit zu Sunrise wirst, daß es dir egal ist, was um dich herum passiert.«
Mara lehnte den Kopf an Rebeccas Hand, schloss die Augen und nickte leicht.

So saßen sie eine ganze Weile schweigend am Tisch, als es an der Tür klopfte. Ohne sich von Mara abzuwenden, sie beobachtete die leichten Bewegungen in Maras Gesicht und wie ihre Sommersprossen sich dabei immer wieder zu neuen Inseln zusammen schoben, öffnete Rebecca mit der freien Hand die Tür.
»Hallo Rebecca, wir wollen Hollys Comeback feiern und ich wollte fragen, ob ihr beiden rüber kommen wollt und ob Silke so lange bleiben darf«, fragte Nina überschwänglich. Dann erst erkannte sie die Situation. »Entschuldigt bitte, ich wollte nicht stören«, sagte sie dann. »Was ist denn los? Ist irgend was passiert?«
Rebecca fragte sich, was sie sagen sollte, doch Mara bewegte den Kopf etwas und küsste Rebeccas Hand. »Alles wieder in Ordnung. Wenn sie möchte, kann Silke gerne noch bei euch bleiben«, sagte sie.
»Danke. Und was ist mit euch beiden?«, fragte Nina.
Mara und Rebecca sahen sich einen Moment lang an. »Wir kommen gleich nach«, sagte Rebecca.
»Prima, wir sind im Haus«, sagte Nina und wandte sich zum Gehen. Als sie bereits in der Tür war, drehte sie sich noch einmal um. »Übrigens, nettes Dekolletee«, sagte sie zu Mara und schloss dann die Tür hinter sich.
Wieder sahen Mara und Rebecca sich an und mussten lachen.
»Dann komm.« Rebecca stand auf und zog Mara zu sich. Sie nahm sie in die Arme, zog sie zu sich heran und küsste sie lange.

-

»So sieht es aus, wenn du dich zusammen reißt?«, fragte Rebecca schmunzelnd, während sie mit der Spitze ihres linken Zeigefingers sanft über Maras Bauch fuhr.
Mara zuckte kichernd und drehte sich zur Seite um dem kitzelnden Finger zu entkommen. Sie nahm ihr Bein zwischen Rebeccas Beinen weg und legte sich ganz nah zu ihr. »Ich muss mich doch nicht immer zusammen reißen, Herrin.«
»Nein, das musst du ganz sicher nicht. Und wenn du es beim Turnier nicht immer schaffst, bin ich dir auch nicht böse.«
Rebecca strich nun mit der Fingerspitze über Maras Wirbelsäule. Diese versuchte, dem Finger zu entkommen und rückte dadurch noch näher an Rebecca, so daß Haut an Haut rieb, und feine Schweißperlen zu einem dünnen Film wurden, der nun das Einzige war, was noch zwischen Beiden lag.
»Wir sollten uns langsam anziehen. Es wäre unhöflich, die Anderen noch länger warten zu lassen.«
»Ja, meine Herrin.« Mara ließ Rebecca los und rollte sich langsam aus dem Bett.

Nachdem sie sich gewaschen hatten, gingen sie in den hinteren Teil des Transporters, wo sie Sunrise’ Sachen zusammen suchten.
Rebecca nahm den Keuschheitsgürtel und ging damit ins Bad um ihn abzuwaschen. Als sie zurück kam, hatte Mara bereits die anderen Sachen geordnet und zurecht gelegt.
Diese stellte sich gerade hin und nahm die Beine ein wenig auseinander. Sie quiekte auf, als Rebecca ihr den Gürtel zügig anlegte. »Iihh, das ist kalt«, schrie sie auf, als Rebecca ihr den Dildo, der sich noch immer im Gürtel befand, in die Scheide schob.
»Ich weiß. Hab ihn extra mit kaltem Wasser abgespült«, sagte Rebecca mit einem süffisanten Grinsen. »Das ist dafür, daß du mir so einen Schrecken eingejagt hast, mein Schatz.«
Mara atmete mehrmals tief ein und aus, bis der Stahl ihre Körpertemperatur angenommen hatte und sagte dann: »Ja, meine Herrin. Entschuldige.«
Rebecca strich ihr mit der Hand sanft über die Wange und tätschelte diese. Dann nahm sie den Fellanzug und half ihr hinein. Sie beobachtete Mara dieses Mal genau und stellte fest, daß sich tatsächlich etwas an ihrem Gesichtsausdruck änderte.
Sorgfältig strich und zog sie den Anzug gerade, so daß keine Falten blieben und er glatt auf Sunrise’ Haut auflag.
Sie bemerkte, daß Sunrise den Atem anhielt, als sie ihr die Haube des Anzuges über den Kopf zog und die Haare durch die Schlitze in dieser zog. Sunrise holte erst wieder Luft, nachdem sie die Haube ebenfalls glatt gezogen und gerichtet hatte.
Sorgfältig richtete sie Sunrise’ Mähne. Sie kämmte sie und legte die einzelnen Strähnen ordentlich übereinander, dann legte sie Sunrise das Kopfgeschirr an, ließ die Trense allerdings erst mal weg.
Nun ließ sie sich hinsetzen um ihr die Stiefel anzuziehen. Sie schnürte diese und strich ihr dabei mehrmals über die Beine, bevor sie die Beine des Fellanzuges über die Schäfte der Stiefel legte und unten mit den Klettverschlüssen schloss.
Dann folgte das Geschirr, welches sie ihr nun anlegte und zum Schluss kamen die Handschuhe an die Reihe. Sunrise ließ sich diese bereitwillig anlegen und drückte die Ellenbogen zusammen, als sie ihr den Riemen anlegte und mit den Klettverschlüssen verschloss. Morgen würde sie ihr für den Wettbewerb im Parcours den Riemen und die Handschuhe mit den Magnetverschlüssen anlegen, doch im Moment hielt sie das nicht für notwendig.
Sie betrachtete Sunrise eingehend. Lediglich ihr Maul und ihre Augen schauten noch aus dem Fell heraus. Sie sah die Sommersprossen auf ihren Lippen und musste sie einfach noch einmal küssen.
Dann bürstete sie Sunrise Fell und legte ihr die Führleine an.

-

Eineinhalb Stunden nachdem Nina gegangen war, erreichte Rebecca zusammen mit Sunrise das Haus. In einigen der Fenster im Hochparterre brannte Licht und es war durch einige nur halb geöffnete Fenster leise Musik und Stimmen zu hören.
Sie gingen die Treppe zum Eingang hinauf und klingelten.
Es war Jutta, die ihnen öffnete und sie herein bat. Sie führte sie durch einen langen Flur in ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer, wo sich die Anderen befanden.
Charlotte, oder besser gesagt Holly, stand in Mitten des Raumes und unterhielt sich mit Nina, die neben einem Mann stand, der den Arm um ihre Taille gelegt hatte. Holly trug lediglich ein Kopfgeschirr und einen Stretchanzug, der ganz offenbar schon etwas älter war. Unter dem Anzug zeichneten sich deutlich ihre Muskeln, die nicht nur an den Beinen sondern auch an den Armen ordentlich ausgebildet waren, ohne allerdings übertrieben zu wirken. Ihre rotbraunen Haare waren kunstvoll zu einer schönen Mähne geflochten und ihr Schweif, der die selbe Farbe hatte, wie ihre Haare, hing seidig glänzend von ihrem schwarzen Geschirr herab.

Die Anderen saßen auf der großen Sitzecke oder standen herum und unterhielten sich angeregt.
Jutta stellte Rebecca und Sunrise allen vor. Außer Holly, Madonna, Nina, Silke, Uwe und Jutta selbst waren noch Ninas Verlobter anwesend. Zu Sunrise Überraschung waren auch Blossom, die sie heute Vormittag kennen gelernt hatte und ihr Trainer und Ehemann anwesend.
Da alle Ponys die Arme frei hatten, zog Rebecca Sunrise die Handschuhe ebenfalls aus.

Auf der Terrasse stand ein großer Schwenkgrill, auf dem Jutta Fleisch, Würste und auch gefüllte Paprika sowie Gemüsebratlinge und andere Leckereien grillte. Auf einem großen Tisch gab es verschiedene Salate, Brot und Soßen.
Rebecca und Sunrise wurden sofort in die Unterhaltungen mit einbezogen und so wurde es noch ein sehr gemütlicher und lustiger Abend. Wie sich herausstellte, würden Blossom und Sunrise morgen Vormittag im Parcours ohne Sulky gegeneinander antreten. Außerdem würde Madonna morgen Nachmittag am Springen teilnehmen.
Hollys erster Wettbewerb war die Dressur, die erst am Samstag stattfinden würde und am 2500 Meter Bahnrennen würden Holly, Blossom und Madonna gegeneinander antreten. Am Sonntag sollte das große Geländerennen mit Sulky stattfinden, an dem alle teilnehmen würden und Sunrise würde am Samstagnachmittag am Parcours mit Sulky teilnehmen.
Zwar war es für Madonna recht ungewöhnlich, daß nun Silke während der Wettbewerbe ihre Trainerin sein würde, doch sie hatte genug Routine und war der Meinung, daß sie es zusammen schaffen würden, zumindest gut abzuschneiden.
Silke war die ihr zugewandte Aufmerksamkeit zwar nicht all zu angenehm, doch sie freute sich über das ihr entgegengebrachte Vertrauen und sie fand ganz offensichtlich auch Freude an dieser Aufgabe.
»Wenn Holly öfter an Wettbewerben teilnehmen will, dann müssen wir uns da wohl noch etwas einfallen lassen, aber dieses Wochenende wird das schon gehen. Sie und Nina waren ja früher schon gelegentlich ein Team. Und ganz ehrlich, ich gönne es ihr von ganzem Herzen. So glücklich habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen«, sagte Madonna, als Rebecca sie fragte wie sie das in Zukunft machen wollten. Madonna zog Silke, die gerade mit einem Glas Wasser in der Hand, etwas abseits stand, an der Schulter zu sich. »Und wenn Silke es noch schafft, mehr die Führung zu übernehmen, dann könnte sie sogar eine ausgezeichnete Trainerin werden.«
Silke wurde ob dieses Lobes feuerrot im Gesicht und schaute verlegen auf den Boden.

So schön der Abend auch war, ging er doch viel zu früh zu Ende, da alle morgen recht früh aufstehen mussten.




[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 02.09.18 um 03:23 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:26.08.18 11:20 IP: gespeichert Moderator melden


Danke HeMaDo für diesen weiteren Teil deiner Geschichte...- persönliches Highlight war dieses Mal die Reaktion von Mara auf die dritte Prüfung und ihr darauf folgendes Gespräch mit Rebecca. Sehr feiner Moment!
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