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  Das Reich der Megara (Neuauflage)
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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:25.12.17 11:42 IP: gespeichert Moderator melden


Hier entsteht die Neuauflage meiner Geschichte "Das Reich der Megara". Sie wurde von mir überarbeitet und erweitert.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von prallbeutel am 25.12.17 um 11:45 geändert
Viele Grüße von prallbeutel
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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:26.12.17 15:11 IP: gespeichert Moderator melden


Copyright by prallbeutel



DAS REICH DER MEGARA



„Mir gelüstet nach einer Mahlzeit!
Diener, bring mir einen Kelch Rotwein und einen Jüngling -
den Rebsaft meine Kehle zu kühlen,
den Burschen meinen Appetit zu befriedigen.“

Megara



I.


Es war einmal...
... ein großes Reich auf einem sonnigen Kontinent, in dem gebot eine wunderschöne, aber zugleich grausame und machthungrige Königin. Nach ihrer pompösen Krönung verdoppelte sie die Steuern des nun gebeutelten Volkes und führte ein scharfes Regiment mit ihren willfährigen Schergen. Einige Jahre zuvor war ihr wackerer Gemahl, König Talos III., gestorben, doch von Gram war bei der Regentin keine Spur zu finden. Seit ihrer alleinigen Herrschaft vergnügte sich die Hoheit Megara mit diversen Jünglingen, die gerade erst das Mannesalter erreicht hatten. Seit zwölf Monden verbreitete sich durch Bänkelsänger und Herolde die frohe Kunde im Land, dass Megara offiziell nach einem Gemahl suchte, und hunderte junge Männer machten sich aus dem gesamten Reich auf den beschwerlichen Weg durch Steppen, Schluchten, Gebirge und Wüsten zum Schloss der Herrscherin, um voller Hoffnung um ihre Gunst zu buhlen.

Doch bisher war es niemandem geglückt, die hochnäsige Königin zufrieden zu stellen.
Von einigen Bewerbern hörte man anschließend nie wieder etwas. Die Monarchin ließ zwar durch einen königlichen Sprecher verkünden, dass die jungen Männer mit einem Sack voll Gold in ein fernes Gefilde gebracht würden und dort in Reichtum und Glück lebten, doch im einfachen Volke ging das Gerücht, die unholde Regentin Megara würde die Burschen im großen Kerker des Schlosses gefangen halten. Und mit dem Gerede hatte das Volk gar nicht so unrecht: Die Königin vertrat die Meinung, dass Mannsbilder, die mit ihr das Bett geteilt hatten, kein Recht mehr auf weitere Maiden hätten. So verschloss sie die armen Kreaturen in Keuschheitsgürteln und steckte sie in die unterirdischen und muffigen Verliese, die sich meilenweit in einem finsteren Labyrinth unter dem Schloss und weit darüber hinaus erstreckten und in denen die Fäulnis alles fraß.

Eines Tages hörte auch ein Bauernjunge namens Abas von dem Wunsch der Königin.
Da machte er sich, trunken vor Hoffnung, auf die lange und gefährliche Reise bis zum Schloss der Majestät. Nach vielen Wochen des Marsches kam er nach der Morgenröte an der Feste der Herrscherin an und stellte sich als Anwärter vor. Der Bauernjunge wurde bis zu Megara vorgelassen, nachdem er gemeinsam mit etwa 20 weiteren Jünglingen begutachtet und ausgewählt worden war. Anfangs hatte er mit über hundert anderen erwartungsvollen Männern stundenlang in einer schier endlosen Schlange gestanden, von denen die meisten Jünglinge zu ihrem Verdruss sofort wieder weggeschickt worden waren. Sie würden in der Gosse landen oder den mühevollen Rückweg in ihr Dorf antreten und mit der Schande leben müssen. Die Auswahlkriterien blieben dabei ein Geheimnis des Königshauses.

Nur 20 Jünglinge wurden in die Obhut der obersten Schlossverwalterin gelassen. Mit routinierten Bewegungen sah die groß gewachsene schlanke Dame in edlem Aufputz sich die Zähne und die Zungen der jungen Männer an, betrachtete ihre Muskeln und schließlich noch ihr Gemächt, was den Bewerbern rote Köpfe einbrachte. Dann sortierte sie mit kurzen herrischen Gesten ihrer langen schlanken Finger und nach Gutdünken 15 Personen als unwürdiges Gesindel aus, die von den Wachen mit Schimpf und Schande aus dem Palast gejagt wurden und in einer großen Jauchepfütze vor dem Torhaus landeten. So verdreckt mussten sie gebrandmarkt die Heimreise antreten, während die Wächter schadenfroh grölten und einigen der Erfolglosen stumpfe Pfeile in den Allerwertesten hinterher schossen, um ihre Demütigungen zu vervollkommnen.

Die fünf Auserwählten, zu denen auch der Bauernjunge Abas zählte, wurden gebadet, eingeseift, mit teuren Düften parfümiert und prächtig eingekleidet. Ihre Hoffnung darauf, letztlich der Erkorene zu sein, war zart und fein unter einem Berg aus Angst und Zweifeln vergraben. Die Verheißung auf ein neues Leben. Sie konnten es gar nicht erwarten, endlich die Regentin zu sehen. Und dann kam der große Augenblick: Sie wurden der göttlichen Herrscherin vorgestellt, die in ihrer Thronhalle saß. Hinter ihr hingen kostbare Gobelinstickereien, die die gesamte Wand einnahmen. Der Thron war großzügig mit Gold verkleidet. Auslandende Drachenschwingen bildeten die Rückenlehne. Sieben Stufen, eingefasst mit rotem Webteppich, führten zu ihren Füßen.

Die Jünglinge standen aufgeregt einige Schritt von der Throntreppe entfernt in einer Reihe aufgestellt auf dem kühlen Marmorboden, in den ein riesiger Drudenfuß mit geheimnisvollen Glyphen kunstfertig eingelassen war. Die Tyrannin schweifte nur flüchtig über die Ankömmlinge und zeigte lässig mit der mit vielen dicken Ringen geschmückten Hand auf den zweiten Interessenten von links, als suche sie sich auf dem Markt einen reifen Pfirsich aus dem Korb des Verkäufers aus. Es war ein junger Mann mit lockiger flachsblonder Haarpracht und strahlenden blauen Augen, die nun noch mehr glänzten. Nervös zupfte er mit seinen Zähnen an seiner feuchten Lippe. Sein Herz pochte ihm in der schmalen Brust, die sich vor Aufregung hob und senkte.

Die anderen Vier führte die Palastwache ab. Schwer gerüstete Männer, mit großen kräftigen Körpern und spitzen Lanzen oder scharfen Kurzschwertern bewaffnet, brachten das Quartett mit den hallenden Geräuschen ihrer klobigen Stiefel einen langen Gang entlang und dann tief hinab in die Kellergewölbe unter dem Herrscherhaus. Den Burschen dünkte bereits ein gar grässliches Menetekel: Kerker, Agonie, Richtblock oder was auch immer das grausame Schicksal für sie gesponnen hatte. Abas zitterte vor schwärender Furcht. Die dunkle Umgebung, die nur durch blakende Fackeln an der Wand schwach erleuchtet wurde, das laute schrille Klimpern und Klacken der Rüstungen der Wächter, und die hallenden Geräusche der Schritte, machten ihm Angst. Beinahe überkam ihn vor Aufregung eine Woge der Übelkeit. Doch noch mehr Sorge bereitete ihm die Entscheidung der Königin, die einen anderen Burschen bevorzugt hatte. Was würde nun mit ihm selbst geschehen?

Eine schwere mit Eisen beschlagene Tür wurde kreischend entriegelt, dann trat die Gruppe in einen weiteren Korridor, in dem links und rechts mehrere Zellen hinter dicken Metallgittern lagen. Das Gerücht war also wahr! Abas lief ein eiskalter Schauder den Rücken hinunter. Er würde als keusch gehaltener Sklave enden? Und bevor er weiter denken konnte, öffnete ein Soldat die erste Zelle und schubste Abas hinein. Der Jüngling fiel auf den mit Stroh bedeckten Steinboden und drehte sich um, als der Mann bereits die Gittertür klirrend verschloss. Gegenüber warf er den zweiten Burschen in eine Zelle, und auch die beiden Letzten endeten in weiteren Kerkerräumen. Als die Wächter wortlos den Korridor verließen, waren ihre Schritte hinter der schweren Tür nicht mehr zu vernehmen. Die dicke Pforte schluckte alle Geräusche. Es hing ein eklig süßer Gerüch von überreifem Obst in der Luft. Woher er stammte, konnte der Gefangene nicht ahnen. Abas sah sich in seiner kärglichen Zelle argwöhnisch um: Eine kleine harte Pritsche aus altem Holz bot ihm einen spartanischen Schlafplatz. Sonst enthielt der Raum nichts außer losem Stroh.

Auf der anderen Seite der Zelle war ein kleines Fenster. Vielleicht war Fenster nicht der richtige Ausdruck für die etwa zwei Ellen hohe und handbreite große Schießscharte, aus der in zwei Mann Höhe eine dünne Lanze aus Sonnenstrahl hereinstach, dem einzigen Licht für diesen traurigen Ort. Resignierend sank Abas auf die Pritsche und haderte mit seinem Los. Zu allem Überfluss quietschte eine Ratte in einer der dunklen Ecken - das einzige Geschöpf, das ihm hier noch Aufmerksamkeit zollte. Abas schleuderte seinen Stiefel in Richtung des Nagers, um ihm den Garaus zu machen, doch flitzte der pelzige Vierbeiner zu flink davon, um von dem ledernen Geschoss getroffen zu werden. Der Blick des Gefangenen wurde von einem verbeutelten Zinkkübel angezogen, den er beinahe getroffen hatte. Vermutlich war er für seine Notdurft gedacht.

Einige Etagen über dem düsteren und kargen Kerker feierte die Königin in feinerem Interieur unbeschwert ein rauschendes Fest. An ihrer Seite saß der neu eingekleidete Jüngling mit den goldenen Locken und blauen Augen, berauscht vom schweren Wein, den er zum ersten Mal in seinem jungen Leben genossen hatte. Zwei beeindruckende Buketts aus blutroten Rosen und weißen Lilien, verziert mit weißen Perlen, rahmten die Herrscherin und ihr neues Spielzeug ein. Zahlreiche Diener schleppten große Tabletts mit allerlei Köstlichkeiten heran. Gebratene Fleischsorten türmten sich zu Gemüse und Obst, trefflich Gebackenem, Kelche voller karmesinfarbenem Rotwein wurden geschwenkt und geleert, Spieße mit exotischen Leckereien reichten die Lakaien durch die Reihen. Die Tafel war überfrachtet mit Delikatessen und Labsal. Musiker flöteten und zupften auf ihren Instrumenten, und Feierlaunige tanzten die Pavane in der Mitte des großen Prunksaals und präsentierten dabei ihre kostbaren Roben aus Samt und Seide im mit kunstvollen Mosaiken besetzten Salon.

Das Bankett wurde ausgelassener, die Stimmung der angetrunkenen Edelleute und Mitglieder des Herrscherhauses unbefangener. Ein Hofnarr trat auf und gab artistische Einlagen zum Besten. Dabei ging so manches gewollt schief, und schon hatte er zahlreiche Lacher auf seiner Seite. Der Hofnarr stolperte in eine Schüssel mit einer zähflüssigen Süßspeise und fiel zappelnd mindestens ein halbes Dutzend Mal auf seinen Allerwertesten, wobei seine kleinen Glöckchen, die an seine Kleidung und seine Haube genäht waren, wild bimmelten. Ein feister Edelmann in moosgrünem Samtornat verschluckte sich würgend an einem saftigen Fleischspieß, als er über die Schmerzenslaute des Spaßmachers dröhnend lachte. Sein Nachbar hatte nun noch einen zweiten Grund, um amüsiert zu prusten, und schlug dem Hustenden freundschaftlich auf den Rücken.

Erst spät am Abend zog sich Despotin Megara mit ihrem Bettgefährten zurück, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Die Gesellschaft würde noch bis ins Morgengrauen feiern, und so mancher Geck würde mit hämmerndem Schädel in einer Lache aus was auch immer erwachen. War erst die Majestät nicht mehr da, fehlte auch bald der letzte Rest Anstand. Natürlich würde dies auch so mancher junge Adelsmann nutzen, um der einen oder anderen Maid unter das Kleid zu fassen. Bei solchen Festen hatte es schon kopulierende Leiber neben angefressenen Spanferkeln und verschüttetem Wein gegeben.

Begleitet von zwei hünenhaften und kahlgeschorenen Leibwächtern in kurzen Beinkleidern und bis auf ein Ledergeschirr freien Oberkörpern, schritten die Beiden in ein prächtiges Schlafgemach. So eine pompöse Ausstattung hatte der Jüngling in seinem Leben noch nie gesehen, obwohl seine Familie zu den reichsten in seiner (fernen) Heimat gehörte. Die Leibgarde schloss von außen die zweiflügelige Eichentür, die mit Intarsien überfrachtet war. Dort würden sie den Durchlass notfalls mit ihrem Leben verteidigen. Mit verschränkten muskulösen Armen standen sie breitbeinig wie ein Bollwerk dort, um Megaras Refugium zu beschützen.

Das schwere Bettgestell war offensichtlich aus purem Gold oder zumindest damit überzogen. Die vielen künstlerischen Verzierungen mussten eine aufwändige Arbeit gewesen sein. Über dem Bett hing wie ein künstlicher Himmel ein kostbares Seidentuch mit einem Blütenmuster. Der Boden des Gemachs bestand aus luxuriösem Marmor. Die hohe Decke war mit Stuck veredelt, und an den Wänden hingen große Gobelins, auf denen detaillierte Schlachtenszenen abgebildet waren: Berittene Soldaten der Megara kämpften in prunkvollen Rüstungen gegen ein angsteinflößendes Trollmonster mit einer gigantischen Keule. Auf einem anderen Wandteppich waren zwei Armeen zu sehen, die auf- und ineinander stürmten und zahllose Lanzen und Schwerter schwangen.

Als der Jüngling auf das königliche Geheiß hin, zu ihr ins Bett zu schlüpfen, sich zur ihr legte, überraschte ihn der weiche Schlafplatz. Er fühlte sich wie auf Wolken gebettet. Es war unbeschreiblich. Nie im Leben hatte er ähnliches erlebt. Und was er in den nächsten Minuten und Stunden erfahren würde, das war für ihn auch unbekanntes Terrain. Die mondäne Megara führte den verzückten Jüngling in die Kunst der Liebe ein. Gemach entblößte sich die Majestät von einem kostbaren Seidenkleid, das mit einer schmalen Pelzumrandung verbrämt war. Dann folgte das nächste edle Gewand. Immer mehr bloße und makellose, alabasterfarbene Haut konnte der junge stierende Mann erkennen und spürte das Feuer in seinen Lenden, wie es wuchs und loderte. Oh, wie wundervoll! Was für Gefühle konnte die Königin erzeugen! Nur durch ihren sublimen und imposanten Anblick! Ein wildes Kribbeln durchschoss seinen Leib vom Haupt bis zum Zeh. Diese edle Majestät - was für ein Antlitz! Auch so etwas hatte der Jüngling weiland noch nie erblickt.

Das Liebesspiel war überwältigend für den jungen Mann, raubte ihm alle Sinne. Zwar hatte er schon in seiner Heimat im Stroh das Bett mit einer Magd geteilt, aber die Königin verzauberte den Jüngling auf eine Weise, die er nicht für möglich gehalten hätte. Sein Feuer brannte lichterloh wie nie. Und welch frivole Spiele die kühne Regentin kannte! Es war der schönste und aufregendste Abend seines Lebens, in dem seine Lust ausbrach wie glühende Lava aus einem Vulkan. Entspannt und befriedigt, glücklich und noch voller Eindrücke schlief er auf den weichen seidenen Kissen ein und träumte von einer süßen und strahlenden Zukunft als Gemahl der Königin und vielen weiteren himmlischen Nächten wie dieser.

Am nächsten Morgen wurde Abas unsanft von lauten und durchdringenden Schlägen gegen das Gitter geweckt: Mürrische Wächter prügelten mit ihren Hellebarden gegen die Zellenwände und rissen so die vier Jünglinge grob aus dem Schlaf. Durch das kleine Fenster hörte Abas von Weitem einen Hahn krähen. Die unrasierten Wächter sprachen kein Wort mit den Gefangenen. Sie transportierten sie unduldsam zurück zu dem Kellergang, den sie gestern gekommen waren. Ein Schmied erwartete die vier Burschen. Der massige, bärtige Mann trug eine dicke schmutzige Lederschürze und hatte mehrere dicke Ketten über die breiten Schultern geworfen. Seine Haut war von Brandnarben übersät. Nacheinander wurden die Gefangenen nun mit rostigen Fußketten verbunden. Die Wächter trieben die nun klirrende Gruppe eine Steintreppe empor in einen Innenhof des Palastes. Der Schmied marschierte hinterher. Hier war nichts schön oder dekorativ. Der Hof schien zum Gesindebereich zu gehören. Als Abas einmal beinahe stolperte, erhielt er von einem der Wächter mit einer kurzen Lederpeitsche einen kräftig knallenden Hieb über den Rücken, der wie Feuer brannte.

Der Marsch endete in einem düsteren Gewölberaum, der sich als Schmiede zu erkennen gab. Mehrere knisternde Feuer brannten in schwarzen Öfen, deren kurpferne Essen aufs Dach führten. Schürhaken und diverse Eisen steckten teilweise in den Flammen und der glosenden orangefarbenen Glut, die durch einen großen ledernen Balg am Leben erhalten wurde, den ein rußgeschwärzter Jüngling in Lumpen bediente. Das Feuer malte tanzende Schatten an das Gemäuer, und die Scheite knackten laut, als wollten sie auf sich aufmerksam machen. Die Luft war stickig, heiß, schmeckte nach Ruß und Talg. Der Rauch kratzte in den Kehlen. In der Mitte des Raumes stand ein gewaltiger Amboss.

Der stattliche Mann, der den Burschen die Ketten umgelegt hatte, erschien wieder und brachte einen schweren Korb mit. Abas sah die seltsam geformten metallenen Gegenstände darin, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Doch schon bald wurde ihm klar, was dies zu bedeuten hatte: Einer seiner Mitbewerber wurde von einem schmierigen Wächter zum Schmied gestoßen. Dann kamen zwei weitere Soldaten und rissen dem Jüngling die Kleider hinab, bis er splitternackt da stand und sich verschämt den Schritt hielt. Aber auch das ließen die Wächter in ihren schmutzigen Waffenröcken nicht zu, denn sie bogen ihm grob die dünnen Arme auf den Rücken.

Jetzt kam der bärenstarke und aufgeschossene Schmied mit seiner derben Lederschürze herbei und nahm einen Gegenstand aus dem Korb. Dann griff er nach einer langen schwarzen Zange, deren Ende zuvor in einem der Feuer gelegen hatte. Der schwarzbärtige und zugleich kahlköpfige Hüne legte eine Metallkonstruktion um die Hüften des Jünglings. Abas konnte nur staunend zu sehen, wie der klobige Mann mit dem geschorenen Schädel das Metall passend zurechtbog und zusammenschmiedete. So geschickt, wie er damit umging, blieb der Bursche unverletzt, obwohl der grobschlächtige Riese mit glühender Zange und einem schweren Hammer hantierte. Immer, wenn er auf dem Amboss auf ein Stück Metall schlug, um es anzupassen, erzitterte die Wasseroberfläche in einem Zuber, der sich an den Amboss schmiegte, und Abas konnte sein verzerrtes Spiegelbild in der schmutzigen Brühe sehen.

Bald war auch Abas an der Reihe und erhielt von dem Kraftmenschen den eisernen Schmuck, nachdem ihm die Wachen mit Gewalt die Kleider vom Leib gezerrt hatten. Das Material war sengend heiß auf seiner Haut, aber es hinterließ außer einer harmlosen Rötung keine sichtbaren Spuren, obwohl er hätte schwören können, den beißenden Geruch von versengtem Fleisch gerochen zu haben. Abas schämte sich für seinen weibischen Schrei, den er vor Schreck hervorgestoßen hatte, als sich die Hitze auf seine Männlichkeit gelegt hatte. Er starrte auf seine Lenden. War das ein Keuschheitsgürtel für Männer? Es war ein beklemmendes Gefühl, als sei sein ganzer Leib, sein Stolz, sein ganzes Wesen in einen engen Käfig gesperrt. Peinlich berührt von seiner Schmach, hielt er die Hände vor die Scham und suchte, sich zu bedecken.

Aber nicht nur Abas und seine drei Gefährten erlebten einen albtraumhaften Morgen.
Auch der Blondschopf wachte in Ketten auf. Verwirrt und erschrocken zerrte er an den Fesseln, die aber keinen Deut nachließen. Seine aufgerissenen Augen zeugten von glosender Furcht. Der Jüngling lag nackt in einem anderen Bett und war an Armen und Beinen am gusseisernen Gestell gefesselt. Und dann erschrak er gleich noch einmal: Um seine Hüften trug er eine Art Verschluss! Auch er hatte von den Gerüchten gehört, dass die Imperatorin junge Männer einkerkerte, die ihr die Aufwartung gemacht hatten, doch diesen nie Glauben geschenkt. Aber er war doch der Auserwählte gewesen! Er hatte mit Königin Megara das Bett geteilt! Und was war das nur, das seine Männlichkeit umspannte? Sollte es tatsächlich wahr sein? Hielt sich die hoheitliche Regentin keusch gehaltene Sklaven?

Während die vier neuen Gefangenen der Monarchin Haferschleim aus verkratzten Holzschüsseln von den Wachen durch die Gitter geschoben bekamen, um danach kräftig genug für die Arbeit zu sein, erschien Königin Megara bei dem Blondschopf, der sie irritiert ansah. Megara lachte lauthals, dass es nur so schallte in der großen mit Marmor ausgekleideten Halle. Dann kam sie ganz nah an den Jüngling und flüsterte ihm glucksend grausame Worte ins Ohr. „Nein!“ jaulte er. „Bitte! Habt Gnade, Euer Majestät!“
Megara lachte fast hysterisch und stolzierte in einem imposanten Seidengewand, das bis über den Boden schleifte, in einen anderen Salon, um dort zu speisen, gönnte dem Blondschopf jedoch keines Blickes mehr. Sie suhlte sich stattdessen in ihrem süßen Hass und genoss den sonnigen Tag.

Bei ihrer üppigen Mahlzeit stopfte sie sich die delikaten Leckerbissen nur so in den Mund und spie einiges davon angewidert aus. „Was hat sich der Koch dabei gedacht?“ schimpfte sie und machte grießgrämig ihrer Leibgarde ein hektisches Zeichen. Der rabenschwarze Hauptmann gab einen kurzen zackigen Befehl an einen der vierschrötigen Palastwächter, der sofort mit seinem gezückten, perlmuttfarbenen Dolch in die Küche eilte, um dem frevelhaften Koch habhaft zu werden. Wäre der Palast nicht so kolossal groß gewesen, hätte die Königin das verzweifelte Flehen und die gellenden Schreie des Kochs gehört, die durch die Küchenräume hallten.

Kurz nach dem Morgenmahl zog sich Megara in ein weiteres Gemach zurück, wo der Hauptmann der Leibgarde bald mit gebeugtem Haupt und unterwürfig erschien, eine kleine Schatulle aus Walnussholz in der Hand. Megara befahl barsch: „Stell es dort hin!“ Sie zeigte mit herrischer Geste auf einen niedrigen Tisch aus Bronze. Der Gardist senkte sein Haupt noch tiefer, stellte das Kistchen vorsichtig ab und verschwand rückwärts und mit zahlreichen Verbeugungen, wobei er sich mit seinem schlohweißen, geflochtenen Bart in den kunstfertig geschaffenen Fibeln aus Silber an seinem Umhang verhedderte. Megara hob den Deckel des Kästchens an und späte hinein. „Guuuut“, schnurrte sie und aalte sich in ihrer Zufriedenheit. „Vortrefflich! Der Koch wird seine Lektion gelernt haben.“ Sie klappte das Kästchen zu und stellte es ab. Sein kleines Opfer würde seine Kochkunst nicht schmälern.

Mit der ansteigenden Sonne nahm die Sommerhitze weiter zu, und selbst in den kühlen Räumen des Palastes verlangte Megara nach zwei Sklaven, die ihr mit großen Palmwedeln frische Luft zufächelten, während sie sich dem Müßiggang widmete. Unter dem Schloss schufteten derweil hunderte junge Männer in dem tiefen Silber-Bergwerk, das sich über viele Meilen erstreckte. In langen Schlangen aus aneinander geketteten Kreaturen marschierten die Arbeiter die endlosen Gänge entlang und schleppten schwere Körbe Gestein oder schlugen auf das Ende des Stollens ein, um ihn zu erweitern. Unter ihnen war auch Abas. Sein erster Tag im Bergwerk war die Hölle. Sein gesamter Körper war schwarz vom Dreck, seine Knochen und Muskeln schmerzten enorm, und das Atmen fiel ihm sichtlich schwer wegen der stickigen Luft und dem permanenten Staub, der sich überall ausbreitete.

Sollte das seine Zukunft sein? Halb bewusstlos vor Erschöpfung wurde er am Ende eines langen Arbeitstages in sein Quartier gebracht. An einem länglichen Trog konnte er sich mit Leidensgenossen säubern, und eine Schale Wasser löschte nur halb den Durst. Auch die karge Mahlzeit, bestehend aus undefinierbarem graubraunem Brei, reichte nicht aus, den Hunger zu stillen. Und alles, was er den ganzen Tag über von den Wachen gehört hatte, waren Beschimpfungen wie „Faulpelze! Wollt ihr hier Maulaffen feilhalten? Ich werde euch fürwahr Beine machen!“

Erst am zweiten Tag fand er Gelegenheit heimlich mit einem anderen Jüngling zu sprechen, was eigentlich bei Strafe verboten war. Der Junge hieß Skiron und war schon seit langer Zeit hier. Wie lange, das wusste er nicht mehr. Er ging stets gebückt und hustete ständig. Abas fragte auch nach den Hüftgürteln, die alle trugen. „Das sind Keuschheitsgürtel“, erklärte Skiron flüsternd. „Megara, die alte Hexe, hat allen Arbeitern solche Schlösser angelegt, damit sie nicht Hand an sich legen. Nur Mitglieder des Königshauses dürfen das.“ Abas sah Skiron mit großen Augen an. „Gibt es einen Weg, um aus diesem Martyrium zu entkommen?“ Er hing an den Lippen des Kameraden. Skiron nickte grimmig: „Ja.“ Abas war ganz Ohr. Skiron sah ihm mit leerem Blick direkt in die Augen. Abas spürte, wie sich die Worte des Leidensgenossen in sein Gehör brannten wie orangefarben lodernde Schmiedeeisen: „Als Reisender ins Totenreich!“

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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:29.12.17 00:29 IP: gespeichert Moderator melden


So das ist also die Neuauflage. Allzuviel hast du ja nicht geändert aber de Text gestrafft und Teilweise besser beschrieben.
Gefällt mir.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:01.01.18 13:11 IP: gespeichert Moderator melden


Festbankette gab es an jedem Abend im Palast. Doch heute war fürwahr besonderer Tag: Der feiste Kronprinz Talos IV. feierte sein 18. Wiegenfest. Der fette und verwöhnte Jüngling hatte neben einem exquisiten und opulenten Festmahl sieben Jungfrauen geschenkt bekommen, an denen er sich laben sollte. Das einfache Volk munkelte, Talos sei seiner Manneskraft beraubt, aber niemand wagte diese schändliche Vermutung öffentlich auszusprechen. Das Gerücht war über dunkle Kanäle aus dem Palast gedrungen und bis in die Stadt und über das Land gespült worden. Angeblich hatten Gesinde oder Wächter im Herrscherhaus im Verborgenen Beobachtungen oder gar selbst Erfahrungen gemacht.

Talos galt als verzogener Prahlhans, feister Geck und genusssüchtiger Egomane. Nur seine Hybris war aufgeblähter als sein Wanst. Trotzdem nahm er nur selten Mätressen in sein Gemach. An diesem Wiegenfeste verließ Talos, sehr zum Unmut seiner Mutter, die Feierlichkeiten früh und zog sich zurück, obwohl sich das nicht geziemte. Seine goldgewirkte Tunika spannte über dem gewaltigen Wanst. An seinen dicken Füßen steckten goldfarbene Pantinen. Mit einem schwappenden Rotweinkelch wankte er durch die Gänge, gestützt von zwei Gardisten der königlichen Leibgarde, denen der Schweiß im Gesicht hinunterlief. „Finger weg, ihr Nichtsnutze!“ grölte Talos grantig mit schwerer Zunge und wäre beinahe auf den Boden geplumpst, hätten die Männer ihn nicht blitzschnell aufgefangen.

In seinem privaten Gemach angekommen, ließ er sich schwerfällig auf einen prunkvollen Diwan aus rotem Samt fallen, wurde einer goldenen Schüssel ansichtig und begann, Lebküchlein und kandierte Früchte daraus zu naschen, dann eine weitere Schale mit Apfel-Rosinen-Pudding zu vertilgen und schließlich noch Mandeln mit Honig in seinen Schlund zu stopfen, obwohl er sich bereits an der Festtafel für mindestens drei Personen gütlich getan hatte. Aber einem kulinarischen Genuss war sein adliger Gaumen niemals abhold. Bescheidenheit war ihm verpönt; sie war eine Zier für den einfachen Mob.

Als seine Mutter Megara ihm die sieben Jungfrauen in sein Gemach schickte, sah er gelangweilt zu, wie die knapp bekleideten Schönheiten auf dem glänzenden Marmorboden, in dem edle Intarsien aus Silber und Gold eingearbeitet waren, einen kunstvollen Bauchtanz aufführten. In hauchdünne Seide gewandet bewegten sie sich schlangenhaft und erotisch in einer lustvollen Choreografie. Ein Harfen- und ein Flötenmusikant begleiteten die Gruppe mit heiteren Melodien. Er ließ die stimulierende Darbietung gähnend über sich ergehen, ohne, dass es ihn irgendwie scherte. Statt ihr Beifall zu zollen, spie er auf den Boden und bohrte nach Essenresten zwischen seinen Zähnen und schnippte die Fundstücke durch den Raum.

Nach einer Weile schickte er sie kurzerhand wieder weg wie lästige Bittsteller. Den Hauptmann der Leibgarde winkte er heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Verlustiere dich mit deinen Kameraden mit den Weibsstücken.“ Ein schmieriges Grinsen konnte der Hauptmann kaum unterdrücken. „Wie Eure ehrenwerte Hoheit befehlen.“ Er salutierte ehrergiebig ob des großzügigen Präsentes und verschwand unter mehreren tiefen Verbeugungen, als versuchte er mit seiner Nase den Bauchnabel unter seinem genieteten Lederwams zu berühren, das bei der Bewegung knarrte wie eine alte Holzkutsche. Der Uniformierte wählte sechs glückliche Wächter aus und verteilte die sieben unbefleckten Honigtöpfe an die scharfen Schwerter, die sich bereits in Vorfreude gen Himmel hoben.

Der königliche Fettwanst klingelte mit einem kleinen Glöckchen, und beflissen erschien ein schwarz gewandeter Mann - sein persönlicher Diener -, der besonderes Vertrauen genoss. „Bring mir… du weißt schon. Ich will mich amüsieren!“ Der Leibdiener nickte ergeben. Sprechen konnte er nicht, denn er war stumm. Dafür hatte das Königshaus vor Jahren gesorgt. So konnte er kein Geheimnis ausplaudern. Der Prinz wollte keine Zeit mehr mit langweiligen Weibsstücken vertändeln. Bald schritt das Faktotum seines Herrn in Begleitung von zwei Leibgardisten durch die Kellergewölbe des Palastes und löste die Ketten des Blondschopfs, den Megara verstoßen hatte. Das jüngste Spielzeug der Monarchin sollte - wie alle anderen Jünglinge zuvor - ein Leben in den Minen erwarten. Doch Prinz Talos hatte zunächst anderes mit dem jungen Mann vor.

An einer Stelle im Palast, an der um diese späte Stunde niemand mehr verweilte, ließen die Gardisten den Leibdiener mit seiner Begleitung alleine. Die Gerüsteten hatten ihre Aufgabe erfüllt und kehrten in die Wachstube zurück, wo ein herzhafter Braten und so mancher Kelch Gerstensaft auf sie warteten. Als Nachspeise warteten einige Mägde darauf, ihnen den Abend zu versüßen, während draußen der Vollmond das Mauerwerk der Feste beschien. Der Diener zückte seinen gebogenen Dolch und deutete dem Blondschopf an voranzugehen. Die klirrenden Fußketten machten jeden Fluchtversuch sinnlos. Der güldene Bursche trippelte, so schnell er konnte, vor dem Dienstboten her, während er an seinem Gesäß die Spitze des Dolches spürte, die ihn zur Eile antrieb.

Einige Momente später erreichten die Beiden ungesehen die Gemächer des Prinzen.
Fett thronte er auf dem Diwan und leckte sich die dicken kurzen Finger ab, an denen pompöse Ringe prangten. Der Herrscherspross zeigte vor sich auf den Boden. Der Diener drückte den Blondschopf vor. „Auf die Knie, du Unwürdiger!“ ranzte Talos ihn an, und der Diener drückte ihm schmerzhaft die Dolchspitze in den Rücken. „Wie nennt man dich?“ fragte Talos den vermutlich gleichaltrigen Jüngling. „Ich heiße Euros.“ Talos lachte dreckig und verschluckte sich fast an den Resten einer karamellisierten Mandel, die er noch im Mund kaute. „Nein“, sagte er lauernd, „ab jetzt heißt du Sch****zmaul!“ Euros sah ihn schockiert und unverständig an.

Talos riss seinen Umhang theatralisch zur Seite, und Euros wäre beinahe zurückgezuckt, als er sah, dass der Prinz unter seinem Umhang vollständig nackt war. Nur dicke goldene Ketten mit Edelsteinen verliefen über seiner fetten und hängende Brust. Ein umfangreicher Wanst wölbte sich prall in alle Richtungen, und fast verdeckt von der gemästeten Schwarte und den stämmigen kurzen Beinen schaute ein Penis hervor, der steif und dick aus einer wilden Schambehaarung hervorstach wie ein gedrungener Pilz aus einem Kräuterbett.

Der Scherge des Prinzen packte den jungen Mann im Genick und drückte sein Gesicht in seines Herren Schoß. Aufstöhnend wusste der Jüngling nicht, wie ihm geschah, doch schon bald hatte er Talos erigierten Luststab tief im Schlund. Der dicke, kurze Phallus wuchs in die Luft und erinnerte an eine gedrungene Möhre. „Saug daran und leck schön“, forderte Talos mit weibischer Stimme, die ihm eigen war, wenn er erregt war. Er ergötzte sich an der Ungemach von Sch****zmaul und grunzte genießerisch. Der Diener sorgte dafür, dass der Lustsklave seine Aufgabe zu Talos Zufriedenheit ausführte.

Nach nur wenigen Momenten ächzte der fette Königssohn und stöhnte, kicherte und atmete schwer. Eine lauwarme Flüssigkeit schoss Euros zwischen die Lippen, die er überrascht schluckte. Talos lachte über den Gesichtsausdruck seines neuen Spielzeuges: eine Mischung aus völliger Bestürzung und Ekel. „Bring Sch****zmaul weg und sorge gut für ihn“, lachte Talos mit piepsiger Stimme und einem wölfischen Grinsen, wobei seine langen, gelblichen Zähne zwischen den teigigen Lippen auftauchten. Der Diener katzbuckelte vor seinem Gebieter, zog den Jüngling auf die Beine und führte ihn hinaus. Euros Fußfesseln rasselten laut, und doch hörten die beiden das Gekicher des Herrschersohnes noch auf dem langen Gang aus schwerem Marmor.

Er übergab den Jüngling einem anderen Mann, der mit einer weinroten Tunika gekleidet war. „Ich heiße Xeno und werde dich nun in dein neues Heim bringen. Wenn du dich von Wert zeigst, kannst du dir das Wohlwollen der Majestät verdienen. Doch ich warne dich: Sollte Talos mit dir unzufrieden sein, so gnade dir die Todesgöttin.“ Euros verstand kein Wort. Was sollte mit ihm geschehen? Und was hatte der Prinz mit ihm gemacht? Das war ja Liebe unter Männern gewesen! Der Jüngling war völlig verwirrt. Auf jeden Fall hatte es ihm überhaupt nicht gefallen. Besonders, weil Talos so unansehnlich war: dieses gewaltige Doppelkinn, das ihn an einen Pelikan erinnerte; der riesige Wanst, der beinahe seine Oberschenkel bedeckte; die hängenden Brüste, die ihn an den Busen einer stillenden Magd erinnerten; die fettigen Haare und der Mund mit den fleischigen Lippen, den gelben, langen Zähnen, dem ausströmenden Geruch eines Hammels...

Xeno brachte den Lustsklaven in eine luxuriös eingerichtete Kammer, in der er auch baden und sich umkleiden durfte. Es gab einen prunkvollen Diwan, mit feinster Seide bespannt und mehreren flauschigen Kissen bedeckt, einen güldenen Tisch, kunstfertig verzierte Vitrinen, bauchige Sessel und einen gepolsterten Fußhocker. Von der Decke flackerte der Schein eines Kronleuchters, der mit zwölf Bienenwachskerzen bestückt war und den Raum mit bernsteinfarbenem Licht durchzog. Auf einer Anrichte stand eine Schüssel aus braunem Steingut und eine dazugehörige Kanne mit frischem Wasser. Endlich konnte er sich das Gefühl des Unflats aus seinem Mund spülen. Euros wollte kein Sklave sein. Er erkundete das Gemach. Die schwere Tür war von außen verriegelt. Ein Fenster führte in einen Innenhof, doch es war mit schwarzem Schmiedeeisen rautenförmig vergittert. Ohne Erlaubnis kam er hier nicht raus.

Am nächsten Morgen wurde ein armer Bauer vor die Tyrannin geführt. Die Herrscherin trug einen edlen Brokatmantel und Geschmeide aus Gold und Juwelen, der Mann eiserne Ketten an Händen und Füßen, einen zerrissenen Umhang und Lumpen am Leib. Einen Schlappen hatte er von seinem linken Fuß verloren, als ihn die Wachen auf dem Weg zu Megara grob gestoßen hatten. Die zwei Soldaten, die ihn vor die Herrscherin geworfen hatten, standen in ihren Stulpenstiefeln und Lederröcken stramm. Ein auf Hochglanz polierter ziselierter Brustharnisch schmückte die Männer, die ihre Gewandung voller Stolz trugen. Megara saß auf ihrem pompösen Thron und sah einen edel gekleideten Mann fragend an, der auf auf ein Knie sank. „Euer Majestät! Dieser nichtsnutzige Lump will die Steuer nicht zahlen. Wir haben bereits seinen Hof abgebrannt und sein Vieh geschlachtet, aber die Schuld ist nicht gesühnt“, berichtete der Mann in servilem Tonfall. Seine Augen waren zum Marmorboden niedergeschlagen. „Hast du dich vergewissert, dass der Wurm keine Münzen versteckt hat?“ fragte Megara lauernd. Der königliche Beamte antwortete demütig: „Selbstverständlich, Euer Majestät! Wir haben sein Weib vor seinen Augen... verhört.“

Der Bauer schluchzte laut auf. Vor seinem inneren Auge sah er seine entehrte Gemahlin, wie sie den grobschlächtigen Soldaten ausgeliefert war… Sofort erhielt er einen groben Schlag in den Rücken, und ein Wächter fauchte ihn an: „Schweig still!“ Die Monarchin schürzte die Lippen. „Reißt dem Gezücht die stinkenden Lumpen runter. Ich will mich selbst überzeugen!“ befahl sie fordernd. „Sofort, Majestät“, antwortete der Mann speichelleckerisch, der der Geheimgarde der Königin angehörte und Tribute sowie Steuern bei der Bevölkerung eintrieb. Er wies die Wachen unwirsch an, den Befehl auszuführen, die dem Bauern augenblicklich die letzten Kleiderfetzen vom Leib rissen.

Splitternackt stand der arme Mann nun gebeugt vor der Majestät und schämte sich seiner Hüllenlosigkeit. Sein Leib wirkte jünger, sehniger und ansehnlicher, als durch die Lumpen vermutet. Ein spöttischer Zug ging über die grausamen Züge der Regentin.
Der Geheimgardist fragte: „Was soll mit dem Sünder geschehen, Eure Majestät? Sollen wir ihn zu dem anderen Abschaum werfen, auf dass sich der Henker um ihn kümmere? Oder soll er die Gnade eines Sündermals empfangen?“ Megaras Mundwinkel deuteten ein Lächeln an. Doch in ihrer Stimme war so wenig Wärme wie im Geräusch einer Stahlklinge, die über einen Wetzstein schabt. „Nein! Er hat doch vielleicht etwas, was er mir geben kann…“ Der Gardist sah seine Regentin fragend an. Was konnte der Bauer besitzen? Seine restliche Habe hatten längst die Wachen unter sich verteilt. „Bringt mir meinen Leibdiener“, befahl Megara barsch, und eine unauffällige Gestalt, die im dunklen Hintergrund gestanden hatte, eilte beflissen los.

Kurz darauf war die Majestät mit ihrem Leibdiener alleine. „Wascht und kleidet den Bauerntölpel. Dann bringt ihn in mein Schlafgemach.“ Der Leibdiener verbeugte sich huldvoll und entfernte sich rückwärts mit mehreren devoten Verneigungen. Doch vor dem Treffen mit ihrer neuen Gesellschaft hatte Megara noch eine Aufgabe zu erledigen. Sie stolzierte gemach einen Gang entlang und betrat einen Raum, vor dem zwei Wachen postiert waren, die zackig grüßten und die zweiflügelige Tür für ihre Herrscherin öffneten. Megara schlenderte an einer Wand entlang, an der Dutzende Peitschen und andere Schlaginstrumente hingen. Sanft strich sie an den Gerätschaften mit den Fingern einer Hand entlang und wählte dann eine kunstvoll geflochtene Nilpferdpeitsche. Damit stieg sie eine breite Marmortreppe in ein Untergeschoss des Palastes. Wieder salutierte eine Wache in einem kleinen Schildhaus, das in die großen Blöcke der Mauer wie ein Alkoven eingebettet war, vor ihr und begleitete sie mit einer leicht blakenden Fackel eine weitere Steintreppe hinab in die Katakomben unter dem Schloss, die breit verzweigt angelegt waren und auch eine Verbindung zu der Silbermine hatte.

Megaras Ziel war das Peingewölbe für faule Arbeitssklaven. Die Regentin betrat einen unterirdischen Raum, der einer grob geschlagenen Höhle glich, und in dem nur ein fahles Licht der Fackeln die Steinwände erleuchtete. Mehrere Soldaten in Kettenhemden oder Lederrüstung waren anwesend, die stramm standen oder sich tief verbeugten – je nachdem welche Funktion sie ausübten. Megara wurde vom Leiter des Bestrafungskommandos ehrergiebig begrüßt. Dann zeigte der Mann auf eine Reihe in weiße Baumwollbahnen eingewickelte Sklaven, die eng nebeneinander auf dem Rücken lagen. Kleine Schlitze zum Atmen waren gelassen. Ansonsten war fast der komplette Körper von Kopf bis Fuß verbunden – bis auf das nackte Geschlecht! Für jemanden, der diese Ahndung von fehlender Arbeitsleistung bisher nie gesehen hatte, mag sie sonderlich bis bizarr erscheinen. Doch für Megara war dies ein wöchentliches Ruitual und gehörte zu ihrem genehmen Zeitvertreib. Eine Wonne zur Kurzweile, die sie kurz nach dem Tod ihres Gemahls eingeführt hatte.

Die mumifizierte Reihe bestand aus zehn Delinquenten. „Es möge beginnen“, befahl Megara knapp und beobachtete, wie eine gewaltige Holzapparatur in den Raum gerollt wurde. Die Eisenräder quietschten, und die Soldaten ächzten unter dem wahrhaft gewaltigen Gewicht. Über der stabilen Holzkonstruktion brannte ein Feuer auf einer massiven Eisenplatte. Darüber wiederum hing eine bauchige kupferne Wanne.

Jetzt schwenkten Helfer mehrere kleine Rohre, die mit der Wanne verbunden waren, über die Delinquenten: zehn Stück – also für jeden Sklaven ein Rohr. Ein Soldat meldete: „Es ist soweit.“ Megara nickte zufrieden und trat noch einen Schritt näher, um alles genau überblicken zu können. Der Soldat drehte ein Rädchen an der Konstruktion, das sämtliche zehn Ventile an den Röhrchen öffnete. Die Flüssigkeit aus der Wanne strömte durch die Wege zu den Sklaven und ergoss sich heiß über deren Männlichkeit. Trotz der Baumwollbahnen über ihren Gesichtern, gellten die hellen Schreie durch das Gemäuer, und gleichzeitig war das ausgelassene Lachen der belustigten Majestät zu vernehmen. Die Mumien wackelten und zappelten in ihrer restriktiven Fesselung, als wollten sie einen einstudierten Tanz aufführen.

In Kürze waren zehn Gemächte bedeckt mit elfenbeinfarbendem Wachs. Aus den Röhren tropfte der Rest, dann war die Wanne leer. Megara befahl: „Bringt den faulsten unter ihnen zum Strafpflock.“ Dann strich sie mit einer Hand über ihre Leder-Peitsche und spürte dabei ein wohliges Gefühl. Sie betrat einen Nebenraum, der exklusiv und prunkvoll eingerichtet war und gar nicht zu dem Kerkerraum passen wollte. Hier widmete sich Megara einem ausgiebigen Bad, das nach kostbaren Aromen duftete. Völlig entkleidet stieg der königliche Leib die mit einem Mosaik verzierte Treppe in das Becken und genoss das erfrischende Wasser. Ihre prallen Brüste streckte sie nach vorne, und dann schwamm sie ein wenig im Becken und planschte herum. Die langen Haare waren auf dem Kopf zu einem beeindruckenden Turm aufgedreht, damit sie nicht von der Nässe besudelt wurden.

Im ganzen Reich herrschte massive Wasserknappheit, doch hier im Palast der Herrscherin gab es zwei große Brunnen, die nur der königlichen Familie zur Verfügung standen.
Wäre Megara nicht so verschwenderisch mit dem kühlen Element umgegangen, hätte sie damit einen ganzen Landstrich versorgen können. Doch ihr gewaltiger Lustgarten musste bei den hohen Temperaturen mehrfach am Tage begossen werden: der Zierrasen, die Beete mit bunten Blumen, die Klettergewächse... Und auch die insgesamt vier Schwimmbecken im Schloss sollten sauber sein, so dass das Wasser nach Gebrauch stets ausgetauscht wurde. Alleine dafür benötigten die Angestellten einen beachtlichen Teil des gesamten Vorkommens. Davon hätten sich Dutzende Familien versorgen können, die stattdessen mit trockenen Kehlen darbten. Aber war es nicht nur angemessen, wenn ein so kostbares Gut der edelsten Dame und Allmächtigen des Reiches zustand? Warum es für niederes Gewürm verschwenden? Wäre das nicht verantwortungslos gewesen?

Während Megara sich und ihre Gedanken im Bad treiben ließ, hätte ein stiller Beobachter bemerkt, wie die Tyrannin leise zu stöhnen begann und ihre Augen schloss, wie sie verkrampfte und schließlich laut stöhnend und dann genießerisch seufzend zum Rand des Beckens schlenderte, um aus den Fluten zu steigen, ein verklärtes Lächeln im Gesicht, noch trunken vom ekstatischen Hochgefühl. Im Anschluss zog sich Megara ihre kostbaren Gewänder über und band einen samtenen Umhang mit einer goldenen Brosche vor ihrer Brust zusammen.

Ihr nächstes Ziel war der Strafpflock: Ein dicker Holzstamm mit etwa einer Elle Durchmesser. Ein Sklave, der sein Soll nicht erfüllt hatte, war bis auf ein paar Baumwollbahnen über seine Hüfte nackt und umarmte den Stamm breitbeinig. Füße und Hände waren mit dicken Ketten auf der anderen Seite fixiert.

Megara ließ wieder die Peitsche liebevoll durch ihre Hand gleiten, wie man vielleicht einem Kind übers Haar streichelte, und schwang gekonnt den Lederriemen durch die Luft. Bald knallte der erste Hieb auf dem Rücken des Mannes, der dumpf aufgrunzte, als der höllische Schmerz auf seinem Fleisch explodierte. Dann zischte der Riemen erneut. Und wieder. Und wieder. Die Geißel hungerte nach mehr. Megara arbeitete sich den Rücken hinab und hinterließ ein furchtbares Muster, das ihre Lust nährte.

Die Schreie des Mannes wurden unter dem beißenden Leder immer lauter und erbärmlicher, dann schließlich erschöpfter und kraftloser und leiser. In der Folge peitschte sie den Lendenschurz des Mannes hinunter und zauberte zielgenau eine Verzierung auf das blanke noch jungfräuliche Gesäß, als wollte sie die Signatur eines Künstlers an ihrem Werk anbringen. Längst winselte der Sklave um Gnade, aber Megara schien dadurch nur zu kraftvolleren Schlägen motiviert zu werden. Erst als ihr Arm lahm zu werden dräute, warf sie die Peitsche einer Wache vor die Füße und sagte: „Lasst ihn noch eine Weile mein Geschenk genießen. Anschließend zurück mit der Made in die Mine.“ Die Kreatur sollte nicht länger als nötig mit ihrer Anwesenheit den Palast beschmutzen.

Megara war nun bereit für ihr neuestes Spielzeug. Sie steuerte ihr Schlafgemach an und war neugierig, was sie dort erwartete. In Vorfreude zeichneten sich ihre Brustwarzen straff und hart unter dem edlen Stoff ab, der ihren königlichen Leib umschmeichelte. Der Bauerntölpel würde ein herrlicher Spaß werden. Wenn sie ihn aus seinen neuen Kleidern blätterte, würde ihm vielleicht frösteln. Glühende Kohlen könnten ihn wärmen... Er hatte schon Hof und Weib und Hab verloren, aber er hatte doch noch so vieles zu schenken: seine Würde, seine Schreie, seine Hoffnungen, sein Flehen, sein Leben...
Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:01.01.18 18:19 IP: gespeichert Moderator melden


Was für ein Aas diese Megara. Allerdings hat sie durchaus kreative Einfälle zur Folterung der Sklaven.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:07.01.18 12:03 IP: gespeichert Moderator melden


Am nächsten Tag ließ sich der fette Prinz Talos mit seiner goldenen Sänfte über die Felder tragen. Er wollte die neuesten Sklaven begutachten. „Erleuchte mich! Arbeiten sie fleißig, Atropos?“ fragte er seinen Begleiter, der die Oberaufsicht über die Feldarbeit hatte. „Sehr wohl, Majestät“, antwortete Atropos in seinem harten Lederharnisch, „die Sklaven erreichen ihr Soll.“ Talos wedelte gelangweilt mit seinen dicken, beringten Fingern vor seinem Gesicht herum: „Ach was! Macht dem Gewürm Beine! Ich will, dass es nicht so faul auf der Haut liegen.“ Atropos verneigte sich demütig und gab einem Wächter die entsprechenden Kommandos. Daraufhin setzten sich mehrere Soldaten sofort in Bewegung und trieben die Arbeiter ambitioniert zu größter Eile an.

Als ein Sklave dabei stolperte und mit der ganzen Länge nach in den Dreck fiel, zog ein narbengesichtiger Wächter seine Rute und hieb auf den Liegenden ein, bis der humpelnd aufsprang und wieder weiterschuftete. Talos lachte meckernd über das Ungeschick. Dann verschluckte er sich und räusperte sich hustend. „Damit der Sklave nicht wieder hinfällt, soll er ab heute nur noch kriechen. Habt Ihr das verstanden?“ Atropos befleißigte sich, dem Prinzen schnell zu antworten. Wächter fixierten daraufhin an dem Sklaven perfide Ketten, die ihn in eine kriechende Stellung zwangen.

Atropos wagte den vorsichtigen Einwand: „Bedenkt Majestät, der Sklave wird so sein Soll nicht erfüllen können.“ Talos warf seinem Untertan eine Dattel von seiner goldenen Obstschale an die Stirn und erwiderte verdrießlich: „Dummkopf! Dann wird er dafür eben bestraft.“ Wieder lachte Talos meckernd und winkte lässig aus dem Handgelenk, auf dass die Sänfte weiter getragen wurde, die greinenden Laute eines Sklaven hinter sich lassend.

Die Männer, die die Griffe hielten, ächzten leise und marschierten stampfend unter dem beachtlichen Gewicht der Sänfte und des Herrschersohnes vorwärts. Abas und sein neuer Freund wurden heute mit zahlreichen anderen Sklaven, die alle mit Eisenketten aneinander gebunden waren, auf die Felder gebracht. Da das Sprechen streng verboten war, flüsterte Abas leise Skiron zu: „Warum arbeiten wir heute nicht in der Mine?“ Skiron wartete ab, bis ein Wächter weitergegangen war, dann antwortete er leise: „Ab und zu tauschen sie die Arbeiter aus. Aber freu´ dich nicht zu früh: Auf den Feldern bist du den ganzen Tag der brutalen Sonne ausgesetzt. Und die Feldknechte haben ein bestimmtes Soll zu erfüllen. Wer das nicht schafft wird von Megara hart bestraft und…“ „Ruhe da, oder es setzt Hiebe“, brüllte ein bulliger Wächter von hinten, der nur deshalb nicht gleich zugeschlagen hatte, weil er zu bequem war, zu den beiden Übeltätern zu laufen. Er gehörte zu den Wachen, die nicht ritten, sondern neben der Sklavenkolonne herliefen, mit langen Peitschen bewehrt, um für das geforderte Tempo der Gruppe zu sorgen und sie in Reih und Glied auf dem staubigen Weg zu halten.

Die Kolonne wurde unter der brütendheißen Sonne auf ein Feld geführt, wo endlose Reihen von Baumwollpflanzen standen. Die Aufgabe der Sklaven war es, die Baumwolle zu pflücken und große Weidenkörbe damit zu füllen. Noch stand das Tagesgestirn tief, denn es war früher Vormittag. Trotzdem herrschten schon kaum zu ertragende Temperaturen. Gegen Mittag würden die Sklaven nach Wasser schreien. Skiron wusste: Die Aufpasser würden den Leibeigenen nur wenige Schlucke gewähren, die lediglich verhinderten, dass die Sklaven vor Erschöpfung und quälendem Durst umkippten.

Bis zum Abend stand ihnen die reinste Hölle bevor. Dagegen war die Schufterei in der Mine noch ein Kinderspiel gewesen. Aber Skiron wollte seinem neuen Freund Abas nicht zu sehr Angst und Bange machen. Er würde es noch früh genug erfahren. Der Tag sollte kein Deut weniger schlimm werden, als befürchtet. Die Wärter tranken ständig aus ihren Wasserschläuchen – peitschen war ja so anstrengend. Und die Arbeiter erhielten aus einer verbeulten Metalltasse winzige Portionen, in die einige der besonders rauen Gesellen zuvor spuckten. Abas war am Ende seiner Kräfte, als es endlich auf den Rückweg in die Festung ging. Jeder Muskel, jeder Knochen in seinem Leib schmerzte höllisch. Mit letzter Mannhaftigkeit stolperte Abas in seine schmutzige Zelle und fiel auf dem mit Stroh bedeckten Boden nieder. Um sich auf die Pritsche zu legen, dazu fühlte er sich zu verzehrt.

Auch in den folgenden Tagen änderte sich nichts an den unbilligen Umständen. Die drakonische Plackerei auf den Feldern laugte ihn völlig aus. Doch versuchte er stets, sein Soll zu erfüllen. Denn mehrmals hatte er gesehen, wie die Wärter die Schwachen, die einfach nicht mehr konnten, prügelten, bis diese entweder wieder an die Arbeit gingen oder abtransportiert wurden. Skiron hatte nur den Kopf geschüttelt, als Abas ihn gefragt hatte, wo diese armen Kreaturen hingebracht würden. Gab es ein Lazarett für diese armen Geschöpfe? Aber die vielen aufgehängten Käfige vor der Festung mit den Skeletten darin sprachen Bände darüber, wie sich Autokratin Megara ungewünschter Untertanen entledigte.

Nach fast zwei Wochen hatte sich Abas mit der aufreibenden Feldarbeit abgefunden. Sein Körper war kräftiger geworden, wiewohl die spärlichen Mahlzeiten nur wenig nahrhaft waren. Doch statt abzumagern und zu zerbrechen, führte die Tagesroutine und seine Willensstärke dazu, dass seine Muskeln wuchsen, sein Körper sehnig und athletischer und seine Hände härter wurden.

Bald schon gehörte Abas zu den stärksten Sklaven und erhielt kaum noch Schläge der Wächter, denn er erfüllte sein Soll zuverlässig. Trotzdem litt er voller Mitleid unter den Qualen, die seine Gefährten erdulden mussten. Die perfiden Strafen der Aufpasser waren vielfältig und die Kreativität ihres Sadismus schien kaum Grenzen zu kennen. Einen Arbeiter hatten sie sogar in ein Geflecht von Ketten gesperrt, so dass er nur kriechend zu der auszehrenden Plackerei kommen konnte und so auch schuften musste.

Jeden Tag erhielt diese traurige Figur vor dem Abend von mehreren Wächtern eine Abreibung, weil er auf allen Vieren nicht schnell genug gewesen war. Dazu stellten sich die Männer mit ihren Prügelstöcken und Peitschen in zwei gegenüberstehenden Reihen auf, durch die der Arme kriechen musste. Bei diesem Spießrutenlauf krabbelte der Mann trotz seiner wunden Hände und Knie so schnell wie ein Wiesel und brüllte vor Angst und Schmerz. Später dann brabbelte er in einem Monolog davon, dass er am nächsten Tag mehr leisten würde. Seine Augen waren aufgerissen, sein krummer Körper wiegte sich hin und her. Abas dauerte der Sklave und konnte dem grausamen Geschehen nicht zusehen und drehte den Kopf jedes Mal weg.

Doch nach mehreren Tagen - der Sklave war immer schwächer geworden und würde wohl spätestens Morgen abtransportiert werden – fiel Abas auf, dass ein Wärter nur mimte, als schlüge er zu. Hatte er da einen Wohltäter gefunden? Konnte das möglich sein? Ein bisschen Menschlichkeit unter diesen mitleidlosen Bestien? Diesen brutalen Monstern? Frönte der Mann einem hehren Ziele? So gut er konnte, beobachtete Abas seit diesem Augenblick diesen Wachmann, einen klein gewachsenen, fast zierlichen Burschen, der nie seinen Helm abnahm und dazu noch einen Seidenschal vor dem Gesicht trug, der ihn vor dem feinen Sand schützte, der besonders bei Westwind über die Felder jagte. Der Wachmann gehörte zu einer Spezialeinheit, was Abas durch das rote Wappen auf dem Gewand erkannte. Solche Uniformen hatte er unter den Kerkerwächtern gesehen.

Und der Bauernjunge sollte recht behalten: Am Abend erkannte er den kleinen Mann wieder, wie er mit anderen seiner Einheit vor Abas Zelle patrouillierte. Später am Abend, die Wachen hatten sich zurückgezogen, wurde die schwere beschlagene Tür zum Zellentrakt erneut geöffnet. Abas glaubte seinen Augen nicht: Der kleine Wachmann kam alleine und schloss Abas Gitter auf. Mit gezücktem Schwert deutete er an, Abas möge keinen Laut von sich geben und vorangehen. Er gehorchte wortlos und spürte pieksend die scharfe Schwertspitze in seinem nackten Rücken. Seine Fußketten klirrten und schabten auf dem rauen Steinboden.

Der Weg führte einen Gang entlang, dann zweigten die Beiden in einen kleineren Flur ab und verschwanden hinter einer Tür in einem kleinen dunklen Raum, der völlig leer zu sein schien. Doch dann hörte Abas hinter sich das entzündende Geräusch einer Fackel, die die Umgebung erleuchtete. Er wagte es, sich umzudrehen, doch sofort drohte der Wächter mit eigentümlicher Stimme: „Leg dich auf die Liege da! Und die Hände über den Kopf!“ Abas gehorchte. Er trug immer noch Fuß- und Handketten, die weit genug waren, dass er damit auf den Feldern arbeiten konnte. Der Wächter hakte die Hand- und Fußketten mit Schlössern an der Liege fest, so dass Abas nun mit den Händen oberhalb seines Kopfes und ausgestreckten Beinen hilflos da lag. Sollte er bestraft werden? Wofür?

Er hatte immer sein Soll erfüllt. War es sadistische Willkür? Hatte er sich in dem Menschen geirrt? Abas wollte protestieren, doch schon fühlte er das blitzende Schwert an seiner Kehle. „Keinen Mucks, oder du bist tot!“ Der junge Sklave schluckte nervös und versuchte auf das Schwert unterhalb seines Kinns zu starren. Er fühlte die Spitze und wusste, dass die Schneiden der Schwerter so scharf waren, dass ein Recke sich damit problemlos rasieren konnte.

Doch was machte der Wärter nun? Er legte den Waffenrock ab und knöpfte sich das Wams auf. Dann löste er den Gürtel seiner Pluderhose. Abas wurde heiß. Er war in die Fänge eines… eines….. Ihm fehlte das Wort. Doch hatte er schon von verbotenen Ritualen zwischen Männern gehört, die…. Es war nicht auszusprechen! Es war Frevel! Abas betete zu den Göttern. Nein! Es durfte nicht geschehen! Lieber würde er für immerdar und bis in alle Ewigkeit als Feldsklave schuften, als Opfer dieser schändlichen Sünde zu werden!

Zur gleichen Zeit einige Etagen höher vergnügte sich der fette Kronprinz Talos mit seinem Blondschopf Euros. „Los, Sch****zmaul, hüh-hott! Lauf, vorwärts!“ Der dicke Sohn der Herrscherin hatte sich auf den zierlichen blonden Jüngling gesetzt und ließ sich durch die Gemächer reiten. Lachend und mit einer kleinen Gerte bewaffnet, trieb er den nach Atem schnaufenden und unter der schweren Last zitternden Euros über den harten, kalten Marmorboden. Talos war nur mit einer kurzen Tunika bekleidet, und seine gewaltigen Hüften und Hinterbacken drückten nackt auf Euros Rücken. „Los, Sch****zmaul! Vorwärts!“ Talos kicherte und hielt Euros blonde Locken als Zügel in den kurzen dicken Fingern, die durch die überdimensionierten und mit Edelsteinen besetzten Goldringe noch plumper und wurstiger wirkten.

Bald brach Euros unter dem enormen Gewicht des Prinzen zusammen, aber Talos stand wütend auf und schlug wild mit der Gerte auf den splitternackten Sklaven, der lediglich einen Keuschheitsgürtel trug. Sein Reittierchen umklammerte seine Unterschenkel und schützte sich in der Embriostellung. „Wirst du wohl aufstehen, du fauler Hund! Dir werde ich es zeigen, unter Prinz Talos wegzuknicken und ein Nickerchen einzulegen!“, schalt er sein Pony. Als die Gerte zubiss, zappelte Euros hilflos auf dem Boden und änderte verzweifelt seine Position, um dem Schlaginstrument auszuweichen, aber er hatte keine Chance. Erst als Talos sich verausgabt hatte, und besonders der kleine Po des Jünglings rot vor Striemen war, die bereits anschwollen, begnügte sich der Adelsspross mit der Bestrafung und zerrte den Kopf seines Untertans zwischen seine Beine. „Los, Sch****zmaul! Zeige mir, was du vergangene Woche gelernt hast!“ Als Euros devot und fatalistisch seinen Mund öffnete und Talos kurzen und stark behaarten erigierten Penis aufnahm, kicherte der Prinz hell auf, wie es seine Art war, wenn er erregt war.

Abas zitterte vor Angst. Der Wachmann hatte seine Pluderhose ausgezogen. Was für Beine der Mann hatte! Kein einzige Haar war zu sehen. Die Haut war zart, wie die einer Dame. Dann lüftete der Wärter endlich den Seidenschal. Abas sperrte vor Überraschung den Mund weit auf. Der Mann sah aus wie… ein Weib. Als er/sie sein/ihr Hemd ausgezogen hatte, war Abas sich sicher: Er hatte es mit einer jungen Lady zu tun. Die kleinen, runden und festen Brüste bewiesen es endgültig. „Guck nicht so, als hättest du einen Geist gesehen!“ schalt die Frau, die nun näher an die Liege trat. „Ich heiße Leda.“
Jetzt war die Stimme plötzlich eine Oktave höher als zuvor und hatte vermutlich ihre natürliche Klangfarbe bekommen.

„Du…du bist eine Frau“, stammelte Abas. Leda lachte leise. „Ja. Hast du das auch schon gemerkt? Auch Frauen dürfen als Wachen arbeiten. Warum auch nicht?“ Abas konnte nur staunen. Aber was wollte die junge Frau von ihm? Seine Miene schien die Frage deutlich auszudrücken, denn Leda kicherte: „Was glaubst du wohl? Ein hübscher Bursche wie du?“ Abas blieb der Atem weg. Dann bewegte sich das holde Weib gemach zu ihm und strich ihm zärtlich durch das Haar. Abas wusste nicht, wie ihm geschah.

Schon lag Leda bei ihm und liebkoste den durchtrainierten Körper des Jünglings. Abas genoss die Berührungen, spürte plötzlich einen Kuss, als sich ihre Zungen vereinten. „Du bist wunderschön“, hauchte Abas seiner Leda entgegen. Ein famoses Feuer entflammte in seinen Lenden, so heiß, wie er es noch nie in seinem Leben erlebt hatte. Doch dann erinnerte er sich an den Keuschheitsgürtel. „Wir können uns nicht lieben“, sagte Abas niedergeschlagen. Leda fragte: „Du meinst, weil eine Wächterin keinen Sklaven lieben darf?“ Abas schüttelte den Kopf. „Nein. Schau doch. Ich habe wie alle Sklaven einen Panzer um meine Männlichkeit.“

Abas fürchtete schon, Leda wüsste nicht, dass er sein Gemächt benötigte, um Liebe zu machen. Aber Leda stieg von Abas ab und hielt plötzlich einen Schlüssel in der Hand. „Ich bin Kerkerwächterin. Daher habe ich hier für alles Schlüssel.“ Mit diesen Worten kniete sie neben ihm nieder und steckte den gezackten Metallstift in den Keuschheitsgürtel und drehte das Schloss: Es sprang auf, und Abas Penis drückte den Gürtel ungeduldig zur Seite, denn Ledas Blöße hatte ihn stark erregt.

Ein Lächeln stahl sich in Ledas Gesicht. Sie stieg wieder auf den Burschen und setzte sich rittlings auf ihn, beugte sich vor und küsste ihn ganz ungeniert. Dem jungen Mann wurde blümerant. War er im Paradies der Götter? Diese junge Lady saß entblößt auf seiner Männlichkeit, und… Jetzt griff Leda nach seinem Lustspender und ließ ihn in ihre… Wie nannte man die Weiblichkeit in ihrem warmen Schoß? Abas stöhnte auf und verkrampfte, spürte die Hitze und das feuchte, zarte und enge Fleisch der Venus. Es war so wunderschön! Leda bewegte ihre Hüften und stöhnte ebenfalls auf. Abas Luststab bewegte sich in ihr und bereitete beiden größtes Vergnügen.

So ging es weiter und weiter, und das Paar näherte sich einem ekstatischen Finale. Abas atmete schwer, seine Hände ruhten auf den Seiten der Wärterin, nach und nach rutschten sie weiter zu den herrlichen Pobacken, die sich auf und ab bewegten und lustvoll spannten. Und dann wurde Abas ganz sonderbar: Er musste einen Schrei unterdrücken und hielt die Luft an, als er Leda tief in ihre schönen Augen starrte. Ein kräftiges Gefühl durchströmte ihn, ein Widerspruch eines süßen Mahlstroms gleich, und er goss seinen Samen in die Frucht des Weibes. Leda machte ein leises Geräusch, das sich anhörte, als habe sie Schmerzen, und Abas sah erschrocken zu ihr, doch Leda lächelte mit offenem Mund und küsste ihn erneut. Leidenschaftlich. Sie vereinten ihre Zungen begierig und voller Temperament.

Erst nach einer Weile, in denen sie sich liebkost und geküsst hatten, löste sich Leda von dem Gefesselten und brachte den Keuschheitsgürtel wieder an. „Das hier brauche ich wohl nicht, oder?“ fragte sie und zeigte auf ihr bedrohliches Schwert. Abas schüttelte den Kopf und zog sich bereitwillig seine wenigen Kleider an. Die Enge im Keuschheitsgürtel war so sehr anders, als die wohltuende Weiblichkeit von Leda. Sein Mannesgefängnis war kalt und ließ sein bestes Stück einsam und traurig zurück. Leda rüstete sich in ihre Uniform und brachte ihren heimlichen Liebhaber zurück in seine Zelle. Ein letzter eher flüchtiger Kuss, dann schloss die Wärterin die Tür seines neuen Heims. Abas spürte noch immer die Nachwehen seiner befreiten Manneskraft, doch umso brutaler war der Gegensatz in seinem Zuchtgürtel.

Im Palast vergnügten sich die selbstherrliche Herrscherin und ihre Entourage bei einem „Arena-Abend“. Im Westflügel des Schlosses lag ein großer Saal, der wie ein antikes Theater oder ein römischer Zirkus gebaut war. Königin Megara saß in einer prunkvollen und mit Obsidian verkleideten Loge und eröffnete zu dieser späten Stunde die heutigen Sklavenkämpfe. Hierzu mussten ausgewählte Sklaven antreten, die entweder das Pech hatten, gut gebaut zu sein und für Megara daher einen Augenschmaus bedeuteten, oder den Wächtern negativ aufgefallen waren. Der Potentatin waren gewöhnliche Zweikämpfe schon seit geraumer Zeit langweilig geworden. Deshalb mussten sich die Soldaten immer wieder etwas Neues einfallen lassen.

Besonders amüsant fand das Königshaus, wenn mehrere schwache Sklaven gegen einen besonders starken und großen Kämpfer antraten. Üblich waren scharfe Waffen wie Schwerter, Äxte, Beile, Dreizacke, Lanzen und Dolche; gegen blutrünstige Spektakel hatte Megara nichts einzuwenden, aber unterhaltsamer fand sie es, wenn die Athleten mit Öl eingerieben wurden und auf einem flachen Becken mit weiterem Öl nur mit ihren nackten Leibern kämpften. Sieger war, wer den Gegner für mindestens zehn Herzschläge auf den Rücken zwang. Regeln gab es ansonsten keine.

Da die Kämpfe am Abend bei Dunkelheit veranstaltet wurden, erhellten Dutzende blakende Fackeln an den Wänden den Saal. Die Flammen beleuchteten Megaras grausames Gesicht in einer Weise, die es in eine diabolische Fratze verwandelte. Aber auf diese Details achtete niemand. Die Zuschauer feierten die Kämpfer und schlossen Wetten über den Ausgang ab. Reichlich Wein floss aus bronzenen Kelchen die Kehlen hinab.

Bald wurden die ersten drei Geschöpfe in die Arena geführt. Wächter mit härenen Umhängen pieksten die Kämpfer mit ihren geschärften Hellebarden in die Allerwertesten und trieben sie so vorwärts. Sie waren splitternackt, was die weiblichen Zuschauerinnen in ihren pelzverbrämten Seidenkleidern begeistert pfeifen und jubilieren ließ. Auch Prinz Talos Schweinsäuglein leuchteten, als er von einem Gemächt zum anderen blickte.

Und dann erschien der Gegner: Ein muskulöser Mann, der mindestens einen Kopf größer und deutlich breiter und kräftiger war als seine drei Konkurrenten, die ob der kraftstrotzenden Erscheinung ein jämmerliches Bild abgaben. Ein Raunen ging durch die Sitze, denn die feinen Damen des königlichen Hofes hatten so einen gut gebauten Mann niemals zuvor gesehen. Und insgeheim starrten sie auch auf das gewaltige Gemächt des Riesen und spürten, wie es eine wohlige Wärme und ein Prickeln in einigen ihrer Körperregionen verursachte.

Der Prinz grinste dümmlich, als er den massigen Penis und die voluminösen Hoden sah, aber dann verfinsterte sich sein Blick, als er daran dachte, wie klein doch sein eigenes Gemächt gegen das des Adonis war. Sollten die drei Anderen den Gorilla niedermachen! Ihn entmannen und auf den Prahlhans speien! Unbewusst knüllte und drehte er am Tüll seines Gewandes, als wolle er ein armes Geschöpf garottieren. Pikiert schob er seine Unterlippe nach vorne wie ein beleidigtes Kind und sah zu seiner Mutter, die mit einem Zeichen den Kampf eröffnen würde. Dem stolzen Sieger winkten eine bevorzugte Behandlung und vielleicht sogar die Freiheit. Der Verlierer wurde öffentlich bestraft. Auch das war ein Teil der Arenakämpfe, auf den sich viele der Anwesenden bereits freuten. Megara hob ihre rechte Hand und ließ den Arm wieder fallen – das Zeichen, dass der Kampf beginnen sollte. Ihr Perlmuttarmband blitzte dabei im Licht der Fackeln auf. Sofort stürzten sich die drei Sklaven auf den Riesen.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:12.01.18 19:00 IP: gespeichert Moderator melden


Aber selbst der gemeinsame Schwung reichte nicht aus, um den Gladiator zu fällen. Als prallten sie gegen eine Wand, kamen sie vor dem Riesen zum Halten und klatschten in den öligen Unrat des Kampfpfuhls. Der Recke packte zwei von ihnen am Nacken und zwang sie mit ihren Köpfen bis auf den Boden in die Ölpfütze. Dann gab er den einen wieder frei und presste dafür den anderen mit aller Kraft auf den Rücken und stieg auf den zu Boden gerungenen mit seinen fast drei Zentnern Gewicht hinauf, um ihm den Garaus zu machen. Während die beiden übrigen verzweifelt versuchten, den Riesen nach hinten auf den Rücken zu zwingen, blieb der Gigant aufrecht sitzen, bis der Kampfrichter den Sklaven erlöste. Allerdings war der Mann damit ausgeschieden und erwartete ein dunkles Schicksal.

Jetzt wurde es noch schwieriger für die beiden verbliebenen Sklaven, gegen den Fels von einem Koloss zu bestehen. Ein Sklave lenkte den Hünen ab, während der andere von hinten auf den Gegner sprang und seinen Unterarm fest um dessen Hals schraubte und ihn würgte. Der Riese wedelte mit den Armen und wäre beinahe nach hinten umgekippt. Er versuchte den kleineren Sklaven abzuschütteln, aber der krallte sich fest und nahm dem Goliath nach und nach die Luft zum Atmen. Der Sklave hing an dem Gegner wie ein Bullenbeißer. Der andere Sklave rammte den Konkurrenten nun von vorne und prallte mit seiner Schulter genau in das gewaltige Gemächt. Jetzt endlich sank der Muskelprotz aufbrüllend auf die Knie. Jubel brandete aus den Zuschauerreihen auf. Die Damen des Königshauses klatschten aufgeregt in ihre Händchen. Was für ein Spektakel! So einen Giganten hatten sie schon lange nicht mehr in der Arena gehabt.

Der Kleine, der den Riesen gefällt hatte, setzte direkt nach: Mit einem kräftigen Ellbogenstoß in das Gemächt des Mannes sorgte er für einen weiteren Schmerzensruf.
Inzwischen war der Kopf des Goliath rot angelaufen, denn noch immer hatte er den anderen Gegner an seinem Hals hängen. Eine Halsader stand vor Anstrengung prall hervor. Da packte er mit seinen Pranken über seinen Kopf nach hinten und riss den Sklaven mit unglaublicher Kraft über sich und wirbelte ihn mehrere Schritte weit durch die Luft wie ein Säckchen Ähren.

Endlich hatte er sich von dem Plagegeist befreit. Der Sklave klatschte in das fußtiefe Öl, dass es nur so spritzte. Der Hüne schnappte sich nun den anderen Gegner, der zwei Mal sein Gemächt malträtiert hatte und zwang ihn auf den Boden. Jetzt kam die Gelegenheit für seine Revanche: Mit einer Pranke hielt er den Mann an der Kehle auf dem Boden, mit der anderen Faust hieb er dem Liegenden in dessen Juwelen. Ein schriller Schrei entfuhr dem Sklaven, was bei den Damen auf den Rängen ein jubilierendes Kichern auslöste. Der Gepeinigte drehte sich mit angezogenen Beinen auf die Seite. Aber der Riese riss ihn zurück auf den Rücken und warf sich mit seinen drei Zentnern auf sein Opfer.

Nach zehn Wimpernschlägen war es auch für diesen Unglücklichen vorbei. Er wurde von vier Wachen unter dem Jubel der Zuschauer aus der Arena geschleift. Jetzt blieb nur noch ein Gegner für den Koloss übrig. Vorsichtig umkreisten sich die Beiden wie zwei konkurrierende Raubkatzen. Schneller, als man es ihm zugetraut hätte, sprang der Riese nach vorne und umschlang seinen Konkurrenten mit einer Umarmung wie ein Bär, der seine Beute zerquetschen will. Er hätte die Kraft gehabt, Rippen bersten zu lassen...

Doch seine ganze Kraft nützte ihm nichts, denn das Öl machte die Körper der Kämpfenden glitschig, so dass der Sklave dem Griff, der ihn ins Todesreich geführt hätte, entkommen konnte. Schnell krabbelte der Sklave durch die Beine des massigen Gegners, und noch bevor dem Muskelmann klar wurde, was da gerade geschehen war, explodierte erneut ein Treffer in seinem Gemächt. Erschrocken brüllte der Riese auf und sank erneut in die Knie. Der Gigant erholte sich jedoch schnell und sprang wütend auf, drehte sich zu dem anderen um und sprang erneut auf ihn zu. Allerdings war der Sklave zu flink, sich fangen zu lassen und wich dem Großen immer wieder aus.

Die Fräuleins in ihren Seidenkleidern und Brokatumhängen auf den Rängen gaben aufgeregte Schreckensrufe von sich, als der Koloss den Kleinen beinahe erwischte. Das Lager spaltete sich: Die einen gönnten dem Riesen einen Erfolg, die anderen hatten Mitleid mit dem Sklaven. Die Gebieterin Megara verfolgte das Katz-und-Maus-Spiel und nippte nebenbei an ihrem goldenen Kelch mit dem schweren Rotwein.

Aber dann fiel der Sklave auf eine Finte des Riesen ein und wurde an einem Arm gepackt. Jetzt gab es kein Entkommen mehr. Der Mann zerrte wie verrückt an seinem Arm, doch der Riese zerquetschte ihm fast das Handgelenk. Elle und Speiche knackten verdächtig. Er zog seine Beute zu sich heran und schleuderte ihn mit grober Gewalt auf den Rücken. Er setzte sich auf sein Opfer und wartete die zehn Herzschläge ab. Der Sklave unter ihm zappelte mit letzter Kraft, aber den Giganten konnte er nicht abschütteln.

Nun wurde auch der dritte Sklave weggebracht. Der Sieger wendete sich zur Königsloge, kniete sich in den Staub und verbeugte sich tief. Megara verkündete: „Du sollst drei Jungfrauen erhalten, Kämpfer. Du hast sie dir verdient.“ Der Hofstaat und das weitere Publikum ließen einen aufbrausenden Applaus ertönen. Der Gladiator dankte Megara für ihre Gnade mit noch tieferen Verbeugungen, so dass sein Gesicht den Boden berührte.

Doch damit war der Arena-Abend noch nicht beendet. Eigentlich ging es gerade erst los. Die drei Verlierer wurden von armierten Wachen in die Arena zurück gebracht und nebeneinander mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Boden mit Pflöcken festgebunden, so dass sie wie drei große X aussahen. Dann kam der Scharfrichter: Ein schwarz gewandeter Mann mit einem blitzenden Silberdolch bewaffnet. Auf seinem Umhang prangte ein großer silberfarbener Greif. Er verbeugte sich demütig vor seiner Herrscherin und schritt dann zu dem ersten der Männer. Der Scherge kniete zu dem Sklaven hinab und zog seine scharfe Damast-Klinge. Dann griff er um den Hodensack des Verlierers und sah fragend ins Publikum.

Dutzende Daumen richteten sich an den ausgestreckten Armen nach unten: Keine Gnade sollte es für den Sklaven geben. Die letzte Entscheidung hatte die Majestät. Auch sie gab das erbarmungslose Zeichen. Der Sklave plärrte und zerrte an den Fesseln. Aber er konnte nur entsetzt zusehen, wie der Häscher seinen Dolch senkte und an den Hodensack des Sklaven ansetzte. Der Jubel des Publikums wurde so laut, dass die Angstschreie des Sklaven darin versanken. Prinz Talos reckte seinen Hals und grinste breit. Sein Mund öffnete sich vor lauter Erwartungshaltung. Vor Aufregung lief ihm ein kleiner Speichelfaden über das Doppelkinn.

Abas lag auf seiner Pritsche. Er konnte nicht schlafen. Was für eine Begegnung hatte er in dieser Nacht erlebt! Ihm war schon bang gewesen, alles nur geträumt zu haben, aber als kurz darauf zwei Wachen in dem Zellentrakt patrouillierten, und er Leda erkannte, die ihm ein Äuglein zuzwinkerte, da durchströmte ihn ein Wohlgefühl, wie er es bisher nicht gekannt hatte. Eine warme Kraft wogte durch seinen Bauch. Der Jüngling hatte sich verliebt.

Am nächsten Tag musste Abas wieder auf den Feldern schuften, aber er ertrug sein Schicksal mannhaft. Er dachte die ganze Zeit an Leda: ihre wunderschönen Augen, ihre zarte Haut, ihre heißen Lippen, ihre knackigen warmen Brüste, den flachen Bauch, die geschwungenen Hüften und die köstliche Weiblichkeit ihres Körpers. Am Nachmittag gehörte Leda zu seinen Wachen. In einem unbeobachteten Moment steckte Leda ihm sogar einen Brocken Brot zu.

So vergingen die nächsten Tage. Als Abschlussritual am Abend wurde die arme Kreatur in den Ketten wieder von den Wachen gepeitscht: Der Sklave, der vor Talos Augen gestolpert war, und deshalb sein künftiges Leben kriechend verbringen musste.
Am nächsten Tag fehlte der Sklave in den Reihen der Arbeiter. Abas fragte Skiron nach dem Mann. „Ich habe gehört, dass er sein Leben ausgehaucht hat“, bekundete der Kamerad und sah Abas traurig an. Abas war sprachlos. Für den Rest des Tages war er tief in Gedanken versunken. Er musste von diesem fürchterlichen Ort flüchten. Und die wunderbare Leda würde er mitnehmen. Gemeinsam würden sie ein neues Leben in Freiheit beginnen, weit weg von Megaras Schergen.

Des Nachts hatte Leda wieder die Möglichkeit gehabt, sich zu ihrem Abas zu schleichen. Sie riskierte damit Kopf und Kragen, aber ihr Geliebter war die Gefahr wert. Die Herzen der beiden jungen Leute schlugen wie eines. Dieses Mal verzichtete die Wärterin auf die Fesseln und legte ihre Waffe zur Seite. Sie vertraute Abas voll und ganz. Der Jüngling sah das Schwert in Reichweite liegen, und einen kurzen Augenblick liebäugelte er damit, die Situation zu nutzen, um aus dem Palast zu entkommen.

Aber das konnte er Leda nicht antun. Er fragte zwischen zwei leidenschaftlichen Küssen: „Warum flüchten wir nicht gemeinsam von hier?“ Leda schüttelte den Kopf: „Wir würden nicht weit kommen. Die Soldaten der Megara würden uns geschwind aufspüren.“ Das gab Abas einen Stich ins Herz, doch noch wollte er seine Hoffnungen nicht aufgeben, die gerade erst wie ein zartes Blümlein auf karger Erde gewachsen waren. Leda strich ihm tröstend über das Haupt. „Gräme dich nicht, Geliebter.“

Während das junge Paar im Kerker seiner Leidenschaft frönte, vergnügte sich Prinz Talos mit dem Blondschopf Euros auf seine bizarre Art. Der fettleibige Königssohn spielte den Arenakampf nach, der vor einigen Tagen stattgefunden hatte. Er wickelte seinen Arm von hinten um Euros, drückte ihm die Luft ab und erzählte aufgeregt: „Und so hat er ihn gepackt, und dann….“ Eine Gruppe Gesinde musste zuschauen und Interesse heucheln. Prinz Talos spielte auch die schmerzhaften Körpertreffer nach. Selbstverständlich war er bei der Demonstration immer der aktive Part. Euros dagegen musste ständig einstecken.
Er japste stöhnend auf, als ihn eine fette Faust mit all den Ringen genau in seiner Männlichkeit traf. Prinz Talos kicherte hell und gluckste vor sich hin. „Und dann ging es so weiter…“ Noch eine ganze Weile erhielt Euros Knuffe, Boxhiebe, Tritte und Backpfeifen, so dass ihm bald der ganze Leib schmerzte.

Die Nacht brachte auch nach der Präsentation des Kampfes nichts Gutes für den Blondschopf, denn Talos war durch die Hiebe in Euros Gemächt stark erregt und beugte den Sklaven über eine Truhe, um ihn von hinten zu nehmen. „Bitte nicht, Herr…“, flehte Euros, aber Talos rammte grunzend seinen Luststab, der hart und gierig vor Erwartung hervorstand, zwischen die engen Backen des Liebesdieners. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis der dicke Prinz seine Lust verströmte und stöhnend und sich weit übergebeugt auf Euros legte wie ein Seeelefant, der jemanden erdrücken wollte.

Als Talos wieder zu Atem gekommen war, zog er sich zurück und befahl Euros, in seiner Position zu verharren. Dann rief Talos nach Xeno, seinem Leibdiener. „Bring die Peitsche mit! Der Sklave muss für seine Unverschämtheit bestraft werden, mit den Rücken zuzudrehen!“ Xeno verbeugte sich und kam bald mit dem Gewünschten zurück. Talos machte es sich auf einem pompösen Diwan gemütlich, nahm ein paar Trauben und gab lässig wedelnd das Zeichen, Xeno möge mit der Bestrafung beginnen. „Zwei Dutzend reichen fürs erste“, stellte der Prinz wichtigtuerisch fest.

Xeno holte weit aus. Der kräftige Mann knallte das Schlaginstrument auf das zarte Sitzfleisch des Jünglings. Euros bäumte sich vor Schmerz auf, getraute sich aber nicht, seine Position zu ändern. Talos fläzte auf den Seidenkissen des Möbels, futterte Weintrauben und kicherte. Der Leibdiener schlug mit aller Kraft gnadenlos zu, denn er wusste, was geschah, wenn der Prinz nicht zufrieden sein sollte.

Als er die 24 Hiebe endlich ausgeführt hatte, verbeugte er sich vor Talos demütig und wartete auf weitere Befehle. „Verschwinde jetzt!“ sagte der Prinz und erhob sich ächzend von dem Diwan. Amüsiert betrachtete er den geschundenen Po des Blondschopfs. Vorsichtig strich Talos über die dick anschwellenden Striemen und leckte sich genüsslich über die Lippen. Euros wimmerte kaum hörbar und zuckte ängstlich bei jeder Berührung zusammen. In einer hektischen Bewegung warf Talos seine Tunika von sich und griff nach seinem erigierten Penis, der nur mit seiner Spitze aus dem dichten krausen Schamhaar herauslugte. Er steckte ihn erneut in Euros und rammelte wie wild drauf los.
Nach wenigen hektischen Augenblicken spritzte er ab und ließ sich nackt, wie er war, auf den Diwan fallen.

Schwer atmend sagte er: „Steh auf!“ Euros erhob sich und sah seinen Herrn mit Tränen in den Augen an. Der Prinz rümpfte die Nase und wedelte mit seiner Hand. „Warte in meinem Schlafgemach. Und bade vorher!“ Talos griff nach einer Weintraube. Vielleicht würde er am morgigen Tage mal durch die Kerker wandeln und sich ein neues Spielzeug suchen. Etwas Frisches. Etwas Aufregendes. Der Blondschopf wurde langsam langweilig…

Am nächsten Tag war draußen die Sonne kaum aufgegangen, da wurden einige Sklaven ausgesondert und in einer Halle des Kerkers gesammelt. Abas und Skiron gehörten dazu.
„Warum müssen wir nicht auf die Felder?“ raunte Abas seinem Freund zu. Der hob unwissend die Schultern. Bald schritt ein Mann in edlem Zwirn die Reihen der Sklaven ab. Er gehörte nicht zu den Wachen oder Soldaten. Vielleicht war es ein Vertrauter oder gar ein Mitglied der Herrscherfamilie? Auf seiner Brust war kunstvoll ein heraldischer Mantikor gestickt.

Der Mann gab knappe Anweisungen und wählte mehrere Arbeiter aus, die von den Wachen abgeführt wurden. Letztlich blieben nur noch zehn Männer übrig. Darunter auch Abas und Skiron. Soldaten führten sie in einen Teil der Kerker, den sie bisher noch nicht gesehen hatten. Hier war alles etwas sauberer, aber trotzdem spartanisch eingerichtet. Die Wachen brachten Fleisch, Brot und andere Speisen. Dazu gab es unbegrenzte Mengen frisches Wasser. Abas freute sich. Hatte Leda das für ihn organisiert? Und dann sah er sie auch in den Reihen der Wachen stehen. Aber sie machte ein eher betrübtes Gesicht. Warum? Es ging ihm doch nun viel besser. Und offenbar wurden die Auserwählten nicht auf die Felder oder in die Mine geschickt. Der einzige Nachteil war, dass sich nun Leda nicht mehr zu ihm schleichen konnte.

Am Nachmittag erschienen mehrere Soldaten. Sie befreiten die Sklaven sogar von ihren Ketten. Danach erklärte einer der Soldaten den Männern mit feierlicher Stimme, was die Schicksalsgöttin für sie geschrieben hatte. Abas und die anderen waren als Kämpfer für die regelmäßig abgehaltenen Arena-Abende der Königin erkoren worden. Nun würden sie in Ringkampftechniken ausgebildet werden. Tag für Tag trainierten sie gnadenlos und unbarmherzig. Abas erwies sich als sehr talentierter Kämpfer und ge gehörte bald zu den besten Gladiatoren. Seine präzise Technik und sein athletischer Körper brachte ihm dabei viele Vorteile. Die Übungsstunden machten Abas sogar Spaß, denn die Ausbilder waren zwar hart, aber gerecht. Abas vermisste fürwahr keine Geißel oder die Schufterei auf den Feldern. Nur Leda fehlte seinem Herzen sehr. Nicht einmal sehen durfte er sie mehr. Denn Leda war als Wächterin auf den Feldern und im Kerkertrakt der Arbeitssklaven eingeteilt.

Abas gehörte zu den stärksten und geschicktesten Kämpfern, und wurde nur selten besiegt. Die Lehrmeister stellten ihn sogar manchmal vor die Aufgabe mit zwei Gegnern gleichzeitig fertig zu werden. Und selbst das gelang dem gewandten Burschen. Doch eine Woche später begegnete er Kreios, dem riesenhaftesten Menschen, den Abas jemals gesehen hatte. Der Muskelberg war groß wie ein Gigant und breit wie eine Kutsche. Der Anblick des finsteren Gesellen war bereits Furcht einflößend. Zu allem Überfluss verlief eine lange Narbe von seinem linken Auge quer über sein Gesicht bis zum rechten Mundwinkel.

Aber damit nicht genug: Der Mentor zeigte auf Abas und meinte: „Das ist mein bester Neuling. Ihr zwei werdet miteinander ringen.“ Damit blickte er auffordernd auf den Koloss. Abas sah ungläubig von dem Lehrmeister zu Kreios und zurück. Das konnte nicht sein Ernst sein! Gegen dieses Ungetüm sollte er kämpfen? Da würde ja kein Knochen heil bleiben. Doch der Mann hatte es wohl ernst gemeint. Er schickte die beiden Recken kurzerhand in die Übungsarena und gab das Startsignal. Die anderen Gladiatoren scharrten sich neugierig in einem engen Kreis um den runden Platz. Skiron war bleich geworden. Sein Freund würde das nicht überstehen!

Skirons Befürchtungen wurden scheinbar wahr: Kreios wirbelte Abas durch die Luft, ließ ihn hart auf den Boden landen wie einen Wassersack, immer wieder, er schleuderte ihn einer Bola gleich durch die Arena, verdrehte ihm schmerzhaft die Glieder und nahm ihm im Schwitzkasten jeden Atem. Überraschenderweise verletzte sich Abas nicht, denn er rollte sich immer geschickt ab oder konnte sich aus den steinharten Griffen winden. Bis auf ein paar blaue Flecken und einer brutalen Landung auf seinem Steißbein blieb er heil.
Mit der Zeit konnte er Kreios sogar etwas Paroli bieten, aber es war auch Glück dabei. Eigentlich war er dem Riesen hoffnungslos unterlegen. Doch er verfügte über mehr Ausdauer als der Berserker und ließ sich nicht unterkriegen.

In den nächsten Tagen wuchs sein Ansehen in der Gruppe, und Abas fühlte sich sehr wohl. Aber er spürte auch immer stärker, wie sehr ihm Leda fehlte. Natürlich spielte auch eine Rolle dabei, dass sie den Schlüssel zu seinen Keuschheitsgürtel besaß.
Nachdem Abas unvergessliche Liebesnächte erlebt hatte, wollte er sie nicht mehr missen. Gemach aber deutlich bemerkte er, wie sich ein unangenehmer Druck in seiner Männlichkeit steigerte, besonders, wenn er an die ekstatischen Erfahrungen dachte, die ihm diese Venus bescherrt hatte. Aber er bekam keine Chance, sich Leda zu nähern, sie nur zu sehen. Seine frustrierte Männlichkeit machte ihn im Arenakampf nur stärker, aber eine wahre Befriedigung wollte sich nicht einstellen.

Potentatin Megara trug einen hohen gesteiften Samtkragen mit Perlmuttverschlüssen und stolzierte durch ihre prunkvollen Gemächer. Sie setzte sich ein mit Diamanten bestücktes Diadem auf und begutachtete sich selbstgefällig in einem mannshohen Spiegel. Sie war auf dem Weg zur neuen Auswahl Jünglinge, die glaubten, sie würden würdig sein, um als ihr Gemahl das Reich regieren und ihr einen Thronerben schenken zu können. Sie betrat kurz darauf eine Halle, in der ein Dutzend Männer eine Reihe bildete. Gelangweilt sortierte sie bis auf zwei Jünglinge mit lästig wedelnden Bewegungen alle aus.

Anschließend ließ sie sich auf einem protzigen Diwan nieder. Ein Barde sang und spielte auf einer Harfe für sie, bis sie ihn genervt wegschickte. Zwei Diener fächerten Megara mit großen Palmblättern frische kühle Luft zu, während sie die beiden verbliebenen Burschen betrachtete. Die jungen Männer standen erwartungsvoll vor der Hoheit und warteten darauf, angesprochen zu werden. Doch Megara ließ sich Zeit. Sie schnippte mit den Fingern und ließ sich von einem herbeieilenden Diener Wein einschenken. Die zwei Mannsbilder stand in einigen Metern Entfernung da wie Marmorsäulen und wagten es nicht, sich zu bewegen.

Der fettleibige Prinz besuchte derweil das Ausbildungslager der Gladiatoren, und beobachtete zwei Schwertkämpfer, die mit Holzwaffen einander umkreisten, bis plötzlich einer der beiden einen Ausfall machte und angriff. Der Gegner wehrte geschickt ab und drehte sich, wirbelte seine Waffe herum und hieb dem Anderen damit sengend auf den Rücken, so dass der Besiegte in den Staub stolperte. Prinz Talos lachte laut meckernd über den Sturz des Unglücklichen.

Der Waffenmeister wurde der Anwesenheit des Thronfolgers erst jetzt gewahr, sah erschrocken zu der Majestät und verneigte sich tief. Alle anderen Kämpfer fielen in den Staub und knieten nieder. „Gebt mir ein Schwert. Ich werde auch kämpfen.“ Die Worte des dicken Prinzen hingen bleischwer in der Luft. Der Schrecken des Lehrmeisters steigerte sich noch. Talos und kämpfen? Dieser ungelenke Dickwanst? „Aber Majestät! Die Sklaven sind es nicht würdig gegen Eure hohe…“ Talos unterbrach ihn: „Schweig still! Du gibst mir Widerworte?“ Der Kampfmentor schüttelte erschrocken den Kopf und verlangte hektisch nach einem Schwert für die Majestät. Er übergab Talos eine Waffe, von der er hoffte, der Prinz könne sie wenigstens heben.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:21.01.18 11:16 IP: gespeichert Moderator melden


Es war ein Dilemma: Würde das Schwert eher einem Dolch ähneln, würde er den Thronfolger beleidigen. Würde die Waffe aber zu schwer und mächtig sein und die Majestät überfordern, würde es dieser ebenfalls als Affront empfinden. „Melde dich heute Abend beim Kommandanten meiner Leibgarde. Du erhältst zwei Dutzend Hiebe auf deinen nackten Arsch!“ verkündete der Prinz bissig vor aller Ohren. Die Worte „nackten Arsch“ kamen ihm wie süßester Wein von den Lippen. Für den gestandenen Mann war diese Strafe völlig unangemessen - erst recht vor seinen Schülern -, und selbst die grausame Herrscherin Megara hätte sie nicht gutgeheißen. Doch wer wollte ihr davon berichten und sich den Zorn des Prinzen zuführen?

Wenigstens waren die Übungswaffen alle aus Holz und stumpf. Ein großes Metallschwert hätte Talos niemals führen können. „Der da!“ zeigte der Prinz auf den Kämpfer, der gerade gewonnen hatte, und fügte höhnisch und ironisch hinzu: „der Unbesiegbare!“ Der Gladiator war verunsichert. Gegen den Prinzen kämpfen? Es war bereits eine Todsünde, nur sein Haupt in Talos Gegenwart zu erheben. Und er sollte mit einem Schwert gegen ihn antreten? Er schaute entsetzt und unschlüssig zu seinem Lehrer, aber der Ausbilder gab den Befehl. Und er hatte ja den Wunsch der jungen Majestät gehört. Der Mentor betete zu den Göttern, der Kämpfer möge klug genug sein, und Talos gewinnen lassen. Egal, wie ungeschickt sich der Fettsack anstellte!

Da die Schwertkämpfer in direkter Nachbarschaft der Ringer übten, konnte auch Abas den Kampf aus einiger Entfernung sehen. Die Anwesenden knieten unterwürfig vor der Majestät im Staub; aber in diesem Fall durften sie ihr Gesicht erheben, um dem Kampf beizuwohnen. Schließlich heischte der Bastardsohn der Tyrannin nach Beifall. Und der Waffengang begann noch schrecklicher, als befürchtet, denn Talos stolperte über seine dicken kurzen Beine und wäre beinahe wie eine umkippende Stele aus Marmor im Staub gelandet wie seine Untertanen. Doch im letzten Wimpernschlag fing er sich und schwang sein Schwert ungelenk über dem Kopf, um anzugreifen.

Der Gegner wehrte den Schlag mit Leichtigkeit ab und hätte am liebsten die stumpfe Spitze seines Holzschwertes in die ungeschützte und wabbelige Flanke des Prinzen gerammt, um dem Widersacher einen schmerzvollen Rippentreffer zu versetzen. Stattdessen zog er sich nur zurück und umkreiste Talos defensiv, der schon nach dieser ersten Aktion stark schwitzte und ächzte. Weitere zwei Male versuchte der Fettberg erfolglos sein Glück mit tölpelhaften Bewegungen, die man kaum eine Parade nennen konnte, und der Gladiatorlehrling sah Hilfe suchend zu seinem Mentor. Mit einer heimlichen Geste zeigte ihm der Mann, dass er sich treffen lassen musste. Vielleicht gab sich Talos damit zufrieden. Endlich konnte der tumbe Prinz einen Erfolg verbuchen und schrie begeistert auf, um direkt weiter auf den Kämpfer zu prügeln und sein Schwert in dessen Magen zu rammen.

Der Rivale keuchte auf und verzog sein Gesicht peinvoll. Der Waffenmeister rief: „Wunderbar! Majestät! Ihr habt ihn besiegt! Welch filigrane Kampftechnik! Fürwahr! Exquisit! Fabelhaft!“ Prinz Talos giftete ihn Speichel spuckend an: „Was heißt hier besiegt? Liegt er etwa am Boden? Bittet er um Gnade? Vorher gibt es kein Pardon.“ Und wieder griff er an. Dieses Mal drehte sich der Schwertschüler weg, denn die Treffer des Prinzen taten höllisch weh. Das harte Holz konnte einige Blessuren verursachen. Talos lief ins Leere und wäre beinahe über sein Schwert gestolpert, das er zwischen seine dicken Beine bekam. „Verflucht!“ brüllte er. „Das sollst du büßen, du dreckiger Wurm!“ Schreiend kam er angerannt wie ein Berserker. Oder vielleicht eher wie eine gemästete Wildsau.

Nur halbherzig blockte der Gegner den Schlag und ließ sich absichtlich auf den Boden fallen. Der Thronfolger sah eher lächerlich denn gefährlich aus. „Bravo“, rief der Ausbilder der Hoheit zu. „Der Waffengang ist gewonnen!“ Talos atmete schwer, und sein Gewand war nass geschwitzt. „Der Hund hat seine Lektion erhalten“, ächzte er. Dann rammte er verbissen sein Holzschwert gegen alle Regeln der Ehre in die Rippen des Liegenden. Und noch ein Mal. Der Unterlegene stöhnte schmerzlich auf und krümmte sich am Boden.
Der Mentor rief: „Majestät! Ihr seid der Sieger! Euer starker Schwertarm beschädigt euren Gladiator, wenn Ihr ihm keine Gnade schenkt.“ Talos schnaufte verächtlich: „Dieser Versager! Du solltest ihn besser trainieren! Lass ihn ein paar Extrarunden durch die Sonne laufen! Und Wasser erhält er erst nach Sonnenaufgang wieder.“ Der Kampflehrer verneigte sich demütig, froh darüber, dass die Posse ihr Ende gefunden hatte.

„Oder besser…“, meinte Talos, während sich ein hämischer Tonfall in seine Fistelstimme schlich, „sollte er kriechen! Auf allen Vieren! Das, was er am besten kann!“ Talos rief herrisch nach Xeno, seinem Leibdiener. „Beschaffe die Kriechketten für diesen Nichtsnutz!“ Glucksend rief er nach seiner Sänfte und hievte sich hinein. Die Träger unterdrückten ein Ächzen und marschierten angestrengt unter dem enormen Gewicht mit ihrer Majestät davon. Mit der rechten Hand wedelte sich der Herrschersohn kühle Luft mit einem Seiden-Fächer zu, mit der linken grapschte er nach einer Schale voll gezuckerter Datteln.

Nach diesem Erlebnis sollten die Sklaven den Thronfolger so schnell nicht mehr sehen.
Während sie im Trainingscamp schwitzten, fläzte sich der dicke Königssohn auf seinem Diwan und futterte eine goldene Schüssel nach der anderen leer. Und als Nachtisch holte er sich oft Frischfleisch: einen Jüngling. Der blonde Euros war mittlerweile ausgemustert. Talos liebte die Abwechslung – wie seine Mutter. Daher schuftete Euros brav in den Minen unter dem Palast und fristete dort sein Dasein. Er empfand die knochenharte Schufterei in der feuchtschwülen Dunkelheit als das kleiner Übel. Doch es war kein Grund, der Schicksalsgöttin zu danken.

Des Nachts schliefen die angehenden Gladiatoren in großen Sammelzellen. Die jungen Männer trugen alle Keuschheitsgürtel. Ihr Mentor hatte ihnen erklärt: Königin Megara meine, die Recken müssen ihre gesamte Tatkraft in ihre Aufgabe stecken. Damit war wohl auch die sexuelle Energie gemeint. Den Männern gefiel das natürlich nicht, aber sie wurden nicht gefragt. Der ansteigende Lusttrieb in den engen Käfigräumen führte zu häufigen Streitigkeiten. Prügel waren an der Tagesordnung. Und wer bei einem Zwist erwischt wurde, dem blühte eine Züchtigungstrafe durch die Wachen.

In der folgenden Woche erschienen eines Nachts zwei Wachmänner, die Abas abführten.
Skiron machte sich große Sorgen. Sollte er für einen Arenakampf geholt worden sein? Oder erhielt er eine Körperstrafe wegen irgendeiner Nichtigkeit oder nur zur Belustigung der Männer? Doch als sein Freund mit einem breiten Grinsen zwei Stunden später zurückkehrte, war er erleichtert. Und leise flüsterte Abas ihm zu, was er erlebt hatte, der nur staunen konnte. Skiron hatte Abas Geheimnis und seine große Liebe Leda gekannt, aber den heutigen Streich wollte er kaum glauben: Leda hatte es irgendwie – vermutlich durch Bestechung – geschafft, Abas für ein Schäferstündchen in einen verlassenen Raum bringen zu lassen, wo das junge Paar ungestört war.

Abas Herz flatterte vor Aufregung, als Leda den Schlüssel zu seinem Keuschheitsgürtel gezückt hatte und ihn im Schloss umdrehte. Fast war es ihm peinlich, wie sein Lustspender hart und unnachgiebig sofort an Größe zunahm und prall nach vorne zeigte.
Leda hatte gekichert und war ihm in die Arme gefallen, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Die Leiber rieben sich aneinander, die nach oben gerichtete Rute zwischen sich, und heizten seine Begierde noch weiter an. Längst brannten seine Lenden, und er konnte es kaum erwarten, dass Leda endlich ihre gerüstete Uniform ablegte. Heiß und innig vereinte sich das junge Paar und schwebte auf süßen bislang unbekannten Wolken ins Paradies…

Megara stolzierte in ihrer edlen Robe durch die Hallen des Palastes, ihre Leibgarde folgte ihr dezent im Hintergrund. Hinter einer Wand waren dumpfe große Trommeln zu hören, die eine Auspeitschung ankündigten. Mit diesen alltäglichen Bestrafungen von Sklaven hielt sich die Monarchin nicht auf. Megara schlenderte unter der hohen Gewölbedecke entlang und erreichte einen Raum, in dem ein mannshoher Kamin ein wärmendes Feuer aufwies. Die hoch lodernden Flammen fauchten leise. Ein Scheit brach in einem Funkenregen zusammen. Megara ließ sich auf einem Thron nieder, der auf zwei Stufen stand, die von einem prächtigen Bärenfell bedeckt wurden.

Im nächsten Moment öffneten zwei Schildwachen, die mit blitzenden Hellebarden bestückt waren, eine Flügeltür, durch die ein prächtig gewandeter Paladin schritt. Der edle Rittersmann trat auf Megara zu und verneigte sich mit einer schwungvollen Bewegung. „Was hast du von der Schlacht zu berichten, Telamon?“, wollte die Potentatin wissen und hob erwartungsvoll eine Augenbraue. Der Kriegsfürst verneigte sich erneut und erstattete in zackigen Worten und doch in leiseren Tönen, als er es vom Schlachtfeld gewohnt war, Rapport.

Leider hatte es hohe Verluste in den eigenen Reihen gegeben. Der Feind, deren Ländereien sie erobern wollten, hatte sich zwar verschanzen müssen, doch war er dort kaum zu besiegen. Für fünfzig gefallene Feinde blieben bis zu 300 der eigenen Männer auf dem Feld der Ehre zurück. Die Todesgöttin holte reiche Ernte ein. Da halfen auch keine Brandgeschosse, eine Armee aus Bogenschützen, Angriffstürme, Rammböcke, ja nicht einmal das moderne von den Alchimisten gemischte magische Pulver, das lauter knallte als Donner und Soldaten wie Schilfrohre umknicken ließ.

Megaras Laune war auf einem Tiefpunkt. Sie rief alsbald nach dem königlichen Jäger Daidalos. Eine Jagd wäre jetzt genau das Richtige, um sie abzulenken. Sie verabschiedete Telamon ungehalten: „Du wirst mir beim nächsten Mal bessere Nachrichten bringen, sonst, glaube mir, wirst du nie wieder solche Schmach verkünden können.“ Der Paladin katzbuckelte und zog sich unterwürfig zurück. Seine Zunge versteckte sich hinter zusammengepressten Lippen. Er war sich sicher, dass seine Hoheit ihre Ankündigung ohne viel Federlesens wahrmachen würde.

Sie musste sich ablenken. Eine Hetzjagd mit den königlichen Waidmannen wäre nun der beste Weg, ihre Gemütslage auf ein erträgliches Maß anzuheben. Was gab es Schöneres, als ein paar wohlschmeckende Kreaturen zu erlegen? Sie rief nach ihrer Leibgarde und den Wildschützen des Palastes. Ihre Zofe half ihr, sich passend in einen edlen Jagdrock aus Hirschleder zu kleiden. Megara betrachtete sich in einem mannshohen Spiegel und war zufrieden. Es schlich sich sogar ein seltenes Lächeln in ihr hartes Antlitz.

Kaum war die Tyrannin mit einer kleinen Kolonne auf ihrem stolzen Ross zur Jagd ausgeritten, erfuhr Prinz Talos davon. Sein Leibdiener Xeno hatte ihm geflissentlich davon berichtet. „Wenn Mutter zur Jagd ausreitet, wird sie erst morgen zurückkehren“, wusste Talos und riss vor Aufregung seine Schweinsäuglein auf, denn die Alleinherrscherin nächtigte dann regelmäßig in einer schanzenhaften Burg nahe dem großen Hirsch-Forst. Die Zitadelle mit der trutzigen Brustwehr und dem mächtigen Fallgitter und seinen armdicken Dornen aus Schmiedeeisen zeugte schon von Weitem von Megaras Macht. Das Bauwerk war eine Festung auf einem Felsen, der mitten in der Schonung in die Höhe ragte.

Das war eine gute Gelegenheit ein ausgelassenes Fest der besonderen Art zu feiern. Dass ihn niemand an seine Mutter verriet, dafür sorgte Talos mit einer ausgetüftelten Mischung aus Strafandrohung und Bestechung. Das hatte schon viele Male funktioniert.
Am Abend ließ er sich einen Jüngling aus dem Kerker holen. Xeno, der den Geschmack seines Herrn genau kannte, wählte für ihn den perfekten Liebessklaven aus. Der gerade erst der Jugend Entwachsene wurde gebadet und eingekleidet.

Während Talos sich fett auf einem Diwan fläzte, den Jüngling zwischen seinen Beinen, genoss er eine perfide Darbietung, die er sich selbst ausgedacht hatte und auf die er stolz war: Acht hungrige Sklaven waren mit auf den Rücken geketteten Händen zu ihm gebracht worden. Soldaten hatten den schmachtenden Opfern ihr Geschlecht mit einer duftenden Fleischpaste eingeschmiert. Auf Talos Kommando durften sich die Sklaven nun abschlecken und ihren Hunger befriedigen. Diese perverse Schau hätte ihm bei Megara eine Standpauke und Schlimmeres eingebracht.

Aber Talos trieb es auf die Spitze: Er ließ zwei Männer sich gegenseitig abschlecken, dann zwei Frauen, wieder zwei Männer, und als viertes Paar wieder zwei Frauen. Sündigeres hätte der Prinz nicht erdenken können. Er weidete sich an dem Ekel, den die Sklaven vor ihren Taten hatten; aber der grausame Hunger und die Furcht vor dem Thronfolger trieb sie zu ihrem Vorgehen, so dass sie sich gegenseitig das Gemächt leckten – Stück für Stück bearbeiteten sie gierig ihre Männlichkeit. Alle buhlten dabei stets um die Gunst des Prinzen und mimten die Vergnügten.

Talos stöhnte vor Lust auf, als der Jüngling ihn fast bis zum Gipfel der Lust brachte. Der Prinz starrte auf die leckenden Figuren vor ihm, und dann griff er dem Jüngling ins Haar: „Weiter! Schluck ihn! Nimm ihn ganz auf!“ Der Jüngling sah ängstlich auf und senkte sofort wieder den Blick demütig auf die vielen schwarzen Schamhaare, die ihn im Gesicht kratzten. Seine Kiefer waren weit offen. Er spürte, wie die dicke kurze Rute des Prinzen immer härter wurde und zuckte. Er ließ sie zwischen seinen Lippen eintauchen und liebkoste sie mit seiner rosafarbenen Zunge.

Eine Frau lenkte Talos ab, die aufstöhnte, weil sie die Mundfertigkeit einer anderen Sklavin an ihrer eingeschmierten Spalte erregte, da schrie Talos schrill: „Wachen! Reißt die Beiden auseinander!“ Zwei Soldaten führten den Befehl sofort aus und rissen die beiden Frauen grob hoch. „Bindet ihnen die Brüste fest ab!“ kreischte Talos, der es nicht leiden konnte, wenn andere Personen seine Lust teilten. In Vorfreude auf die tiefen Demütigungen und Schmerzen der Weiber, suhlte er sich in Selbstgefälligkeit und kraulte sein Doppelkinn.

Bald knieten die beiden Frauen vor dem Prinzen, ihre Brüste waren streng mit Hanfseilen gefesselt. Und bei ihrem leidenden Anblick kam der fette Herschersohn kichernd und ließ den Jüngling seinen Liebessaft schlucken. Talos rekelte sich auf seinem Diwan und stieß den Jüngling unwirsch mit einem Fuß weg. so dass der auf sein Gesäß plumpste. Sein Blick war scharf auf den Gedemütigten gerichtet - so fest, als wolle er ihn am Boden festnageln. Dann sagte er mit triumphierendem Unterton zu einem Wächter: „Bring die Sklaven wieder in den Kerker. Es gibt nichts mehr zu fressen für dieses Ungeziefer! Haltet sie schön mager, damit sie beim nächsten Mal wieder gierig lecken!“ Unter Talos hellem Lachen führten Soldaten die acht Sklaven ab.

Vorher allerdings winkte der Prinz die knienden Sklavinnen mit den eingeschnürten Brüsten zu sich, um kräftig und lustvoll die prallen Busen zu packen, zu kneten und zu drücken. Er gluckste zufrieden und sah die Frauen höhnisch an. Talos kniff in die Brustwarzen und zwirbelte so lange, bis die Sklavinnen ihre Schmerzensschreie nicht mehr unterdrücken konnten. „Schafft sie weg!“ sagte Talos grinsend. Dann wurde seine Miene schlagartig düster: „Sie langweilen mich.“ Sollten sie zurück in ihre Kerkerhöhle, wo sie siechen könnten. Aber getrennt und in Ketten! Er griff nach einem großen Trinkkelch und goss sich erlesenen Rotwein in den Rachen. Den Rest verschüttete er über den Jüngling und verließ den Raum. Er war müde geworden.

Im Kerker sanken die Sklaven in sich zusammen wie missratener Hefeteig. Kaum gesättigt, dafür zutiefst erniedrigt, darbten sie vor Hunger, und ihre Schwäche ließ sie wanken und stumpf und traurig aus hoffnungslosen Augen umher blicken. Einer der Wachen warf einen abgekauten Putenschenkel in den Zellenkäfig. Um die Almosen zu bekommen, rüttelten die Gefangenen ihre letzten Kräfte auf und zerrten um den Knochen wie räudige Gossenköter. Der pockennarbige Wachsoldat hatte seine Essensreste nicht aus Mitleid in den Käfig geworfen. Er hatte bei seiner langweiligen Aufgabe nun sein ganz persönliches Schauspiel. Und seine drei Kameraden erfreuten sich ebenfalls an dem unwürdigen Spektakel.

Später, als alles ruhig wurde, überkam ihn die Lust. Als er als Nachtwache alleine Dienst schieben musste, winkte er eine Sklavin herbei an die Gitterstäbe. „Willst du ein Stück von meinem knusprigen Braten?“ fragte er leise und hielt ihr einen Brocken kaltes Fleisch hin. Das würzige Brataroma zog verführerisch in die Zelle. Die Sklavin war ausgemergelt. Ihre Hände waren auf dem Rücken mit Ketten gefesselt. Gierig schnupperte sie durch das Gitter und sah den Wachmann flehend mit großen Augen an. Der Soldat grinste. „Ich lasse dich raus, dann gibt es was für dich. Aber du musst mir zu Willen sein. Willst du das?“ Die Frau stöhnte auf und nickte hastig. Der Gerüstete schloss die Tür auf und zerrte die Sklavin heraus. Er drückte sie über einen alten Tisch und wollte sie von hinten nehmen. Dazu legte er seinen Helm mit der Brünne ab, öffnete seinen Gambeson und den darunter getragenen Waffenrock und warf der Sklavin den Fleischbrocken vor das Gesicht. Die Frau schnappte danach und kaute gierig.

Im letzten Moment bemerkte der Kerkerwächter seine Zuschauer hinter der Gitterwand und brüllte: „Umdrehen! Alle umdrehen!“ Die Insassen gehorchten und starrten zur dreckigen Verlieswand, an der Moos und Schimmel gedieh. Der lüsterne Mann nestelte erneut am Waffenrock, und drei Wimpernschläge später stöhnte die Sklavin auf, als ihre Weiblichkeit den strammen Luststab aufnahm, der mit einem kräftigen Stoß in sie hineinrammte und nach der Sättigung seiner Lust dürstete.

Am nächsten Tag trainierten die Gladiatoren besonders hart. Zur Ankunft der Monarchin sollte ihr zu Ehren ein weiterer Arenakampf stattfinden. Wieder würde der Riese Kreios sich beweisen müssen. Was Abas zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Er würde gemeinsam mit seinem Freund Skiron gegen den Giganten antreten. Neben Ringkämpfen übten die Rekruten nun auch mit dem Schwert und verschiedenen anderen Waffen: Netze, Lanzen, Falchions, Streitkolben, Dolchen und Sicheln. Während der fette Prinz sich Spieße mit Braten, Äpfeln und Zwiebeln einverleibte und sich die dicken Finger abschleckte, schwitzten die jungen Männer bei dem harten Drill.

Den gesamten Tag über liefen die Vorbereitungen auf den Empfang der Herrscherin auf Hochtouren. Überall schmückten Diener den Palast, in der Küche bereitete das Personal Unmengen von Braten (darunter ein kompletter Auerochse am Spieß), in Butter getunkte Brote und viele andere Köstlichkeiten vor. Das Wildbret würde die Jagdgesellschaft erst mitbringen. Aber die königliche Küche hatte selbstverständlich Vorräte an Fasanen, Tauben, Hasen, Hirschen, Wildschweinen und vielem anderen Getier.

Als Megara mit ihrem Gefolge die Palastmauern erreichte, ertönten laute Fanfaren, Trommeln und Hörner als Willkommenssignal. Auf ihrem stolzen und reich geschmückten Ross trabte sie durch das eiserne Gitter. Ihr prächtiger Schimmelhengst wirbelte Erdklumpen mit den Hufen auf. Die Rappen und Falben der Entourage trugen kunstfertig bestickte Schabracken und Kopfhauben und folgten ihrer Führerin im Trab. Posten standen Ehrenspalier und grüßten die Herrscherin respektvoll, die mit flatterndem Umhang an ihnen vorbei ritt, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Ein Standartenträger ritt dem Tross vorneweg, gefolgt von Megara und dem Jagdmeister Daidalos, der auf dessen langem Lederhandschuh ein Jagdfalken mit einer Lederhaube saß, sowie die engsten Verwandten des Königshauses; den Abschluss bildeten Edelmänner des Adels sowie als Nachhut eine mit langen Lanzen bewaffnete Reiterschar in Helm und Harnisch.

Talos hörte die Zeichen der Ankunft und ließ einen in Honig gebackenen Hähnchenschenkel lustlos fallen. „Mutter“, sagte er in einem abfallenden Ton, als hätte er auf eine faule Dattel gebissen. Ihre gegenseitige Abneigung war längst bekannt. Am liebsten hätte Megara ihren Sohn schon vor langer Zeit auf eine andere Burg geschickt, um ihm von königlichen Lehrern Zucht und Ordnung beibringen zu lassen. Außerdem ahnte sie etwas von seiner unnatürlichen Männerliebe.

Aber Talos besaß ein wichtiges Pfand: Er war als Kind zufälligerweise Zeuge gewesen, wie seine Mutter ihren Gemahl mit einem Pulver vergiftete. Er hatte gesehen, wie sie ihren dicken Goldring öffnete, indem sich die tödliche Substanz befand, dann hatte sie den Inhalt in des Königs Weinkelch rieseln lassen und es ihm mit einem zärtlichen Gutenacht-Kuss auf die Stirn überreicht. Noch in derselben Nacht hatte Talos III. nach einem Heiler gerufen und über starke Brustschmerzen geklagt. Aber auch der Leibarzt konnte nicht verhindern, dass die Majestät Blut spuckte und nach starken Krämpfen aus dem Leben schied. Prinz Talos hatte die letzten Minuten des Vaters noch vor Augen. Der König war zusammengebrochen und zuckte ein letztes Mal, dann hing seine blau gefärbte Zunge aus dem Mund.

Prinz Talos hatte seiner Mutter nie erzählt, wessen er ansichtlich geworden war, aber durch Andeutungen zur rechten Zeit, hatte er sie in einer Ungewissheit gelassen, die sie nicht wagen ließ, ihn aus dem Palast zu jagen. Trotzdem wartete Megara nur auf den passenden Moment, um ihren Sohn loszuwerden. Denn zu allem Unglück war der missratende Sohn auch noch ein Bastard. Sie verfluchte den Tag der Zeugung noch heute. Die Königsgemahlin hatte ihn vor Jahren mit einem Stallknecht gezeugt, als ihr Eheherr auf Kriegszug war. Talos III. hatte nie die Hitze zwischen ihren Schenkeln befriedigen können, dieser Versager! Ihr heimlicher Liebhaber konnte nichts mehr ausplaudern, denn den hatte Megara kurz nach der Geburt des Prinzen von Schergen in der weit entfernten Höllenklamm verschwinden lassen. Aber Talos blieb gefährlich und ihr ein Dorn im Auge. Eines Tages…, schwor sie sich.

Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:26.01.18 19:40 IP: gespeichert Moderator melden


Gegen Abend eröffnete Megara auf ihrem Thron das Festbankett. Vor dem Arenakampf sollten Hofstaat und Edelleute mit einem verschwenderisch üppigen Mahl zufrieden gestimmt werden. Mit sattem Bauch ließen sich die Kämpfe wohliger genießen.
Bald schon feierte die gehobene Gesellschaft im großen Speisesaal ein rauschendes Fest, lachte, tanzte, rülpste, sang und brüllte, warf mit Essen und kleckerte mit schwerem tiefrotem Wein. Draußen schufteten die Diener, schleppten immer neue überladene Tabletts mit Köstlichkeiten herbei und rannten danach in die Küche, um Nachschub zu holen. In den Kerkern darbten die Sklaven oder litten unter der Folter. Doch ihr Stöhnen und ihre Schreie drangen nicht durch die dicken Mauern in den tiefen Kellern. Sie befanden sich in einer ganz eigenen Welt der Dunkelheit, Feuchte, der Schmerzen und Hoffnungslosigkeit.

Der beleibte Prinz schmatzte mit offenem Mund, während ihm das Fett an den Mundwinkeln hinab lief, dann beugte er sich zu einer Schale mit Weintrauben vor, verlor das Gleichgewicht und stürzte über den Tisch, rutschte ein Stück und riss dabei zahlreiche Speisen auf den Boden, darunter ein knuspriger Kapaun in Kürbis-Kartoffel-Gratin und Innereien. Tadelnd sah Megara zu ihrem Sohn hinüber, doch der lachte nur über sein Missgeschick und suhlte sich mit dümmlichem Grinsen in den Braten, dem Obst und dem Gemüse wie ein Schwein im Dreck. Vier Diener sprangen flugs herbei, um geschwind den Boden zu wischen und die Unordnung zu beseitigen. Einer der Männer dachte angewidert: „Schweinebacke ist wieder voll in seinem Element.“

Der Schmaus verlief zunehmend unzüchtig, so dass Megara das Wort erklingen ließ, um die Gesellschaft an den bevorstehenden Arenakampf zu erinnern. Bevor diese dekadenten Dummköpfe schon vorher vor lauter Wein unter den Tischen schnarchen, dachte die Königin. Bald darauf schlenderte der Adel in vollem Putz durch die Palastgänge in Richtung Turnierplatz. Einige der Hofdamen kicherten und ließen sich von ihrer männlichen Begleitung sehr undamenhaft unter die Kleider greifen. Andere Herren wankten hin und her, vom Wein zu benebelt, um noch ein quiekendes Weib zu erobern.
Megara selbst trank kaum Alkohol und schüttelte nur missmutig ihr Haupt.

Endlich hatte die Gesellschaft plaudernd und lachend auf den Rängen der Arena Platz genommen. Die Monarchin eröffnete hiermit die heutigen Kämpfe. Unter brausendem Applaus und Jubel der Menge erschienen Artisten auf dem Turnierplatz, die eine menschliche Pyramide bauten, dann folgten mehrere Feuerspucker, ein Jongleur mit brennenden Kegeln, und schließlich ein Messerwerfer, der seine blitzenden und scharfen Klingen auf eine sich drehende Holzscheibe warf, an der eine leicht bekleidete junge Sklavin mit weit aufgerissenen Augen gefesselt war. Unter den aufgeregten Rufen aus dem Publikum schleuderte der Mann eine stählerne Schneide nach der anderen auf das in Todesangst verkrampfte Opfer. Junge Männer brüllten und feuerten den Messerwerfer mit lallenden Zungen an. Die Damen des Hofes hielten sich verschreckt die Hand vor den Mund, die Augen oder beides und heuchelten Schreck und Angst oder Mitleid mit der jungen Sklavin, waren jedoch zugleich fasziniert von der Szenerie.

Dabei wartete die Gesellschaft nur darauf, dass der Messerwerfer sein Opfer ritzte oder gar durchbohrte. Das wäre ein hübsches Spektakel als Einleitung für die Kämpfe! Doch da das Weib das Eigentum des Messerkünstlers war, wäre er töricht gewesen, es zu verstümmeln. Allerdings sorgte er dafür, dass der Adel auf seine Kosten kam: Er beherrschte sein Geschick so gut, dass er mit zwei perfekten Würfen die wenigen Lumpen der Sklavin vom Leibe schnitt, so dass die Gefesselte nun splitternackt an der Holzscheibe gedreht wurde. Die Menge lachte, grölte, jubelte. Was für eine Gaudi! Das nächste Messer zischte durch die Luft und landete zitternd drei fingerbreit unter der rasierten Scham der quiekenden Gefesselten.

Dann verkündete der Hauptmann der Arenawachen feierlich den ersten Kampf des Abends: Der Gigant Kreios, der unbesiegbare Riese, trat erneut gegen zwei arme Teufel aus der Gladiatorenschmiede an. Raue Soldaten führten zwei große Ochsenkarren auf den Platz und öffneten die großen hölzernen Tanks mit Öl, um den Kampfplatz vorzubereiten. Anschließend erschien Kreios unter der Begleitung von sechs bewaffneten Soldaten, die ihn in ihre Mitte nahmen wie ein gefährliches Monster. Der nur mit einem Lendenschurz bedeckte Athlet trug schwere Fuß- und Handketten, die ihn nur noch gefährlicher aussehen lassen sollten. Ein Soldat befreite ihn von den massiven Fesseln und auch von seinem Keuschheitsgürtel. Dann streckte Kreios seine muskulösen Arme in die Höhe und wurde bejubelt, als sei er bereits der Sieger des Tages.

Dann folgten die zwei Gegner. Sie betraten die Arena durch ein geöffnetes Gitter ganz ohne Begleitung oder Ketten. Auch sie trugen nur einen Lendenschurz. Ihre Keuschheitsgürtel waren ihnen ebenfalls für den Kampf abgenommen worden. Die jungen Damen im Publikum erhofften sich anregende Einblicke beim Kampf und konnten ihre Ungeduld kaum noch zügeln. Manche Lady saß aufgeregt auf dem Schoß ihrer Begleitung, andere hatten ihre kleinen Hände zu Fäusten geballt und warteten ruhelos auf den Start des Wettbewerbes.

Bis vor wenigen Augenblicken hatten Skiron und Abas nichts von ihrem Schicksal gewusst. Als ihr Ausbilder zu ihnen trat und von einem Kampf sprach, sahen sich die auserwählten Kämpen erschrocken an. Gegen Kreios antreten? Doch sie waren beide zu stolz, um ihre Angst noch deutlicher zu zeigen. Gemeinsam würden sie den Koloss in die Knie zwingen. Zumindest war das ihre zarte Hoffnung. Sie hatten sich nur kurz über ihre Strategie absprechen können, und schon standen sie im blakenden Licht der endlosen Fackeln, die am Rand der Arena an der Wand hingen und den Kampfplatz gut ausleuchteten. Auf ein kurzes Signal begann der Wettstreit.

Die beiden jungen Männer erkannten Kreios kaum wieder: Sein Gesicht war zu einer wütenden Fratze verzogen, und jeder Muskelberg seines Körpers schien unter höchster Spannung zu stehen. Zunächst umkreisten sich die Drei noch abwartend, aber dann sprang der Gigant mit Gebrüll auf Skiron zu und umfasste ihn wie ein Bär, der sein Opfer zerquetschen wollte. Abas sprang Kreios von hinten an den Hals und nahm ihn in den Schwitzkasten. Zornig griff der Riese nach Abas Arm, aber das Öl, mit dem die Athleten eingeschmiert waren, ließen ihn die Zwinge um seinen Hals nicht lösen. Skiron konnte sich der gewaltigen Umarmung entwinden und boxte nun Kreios in den Magen. Der Gegner schien den Schlag kaum bemerkt zu haben. Zu hart und kraftvoll waren die Bauchmuskeln.

Kreios warf sich plötzlich nach hinten auf den Rücken und begrub Abas schwer unter sich. Das Öl auf dem Boden spritzte wirbelnd in die Höhe. Abas befürchtete, in der Tunke ertrinken zu müssen. Er entließ Kreios aus seiner Gewalt und blieb trotzdem unter dem gewichtigen Hünen begraben. Skiron riss und zerrte an dem Riesen, doch bekam er ihn nicht von Abas hinunter. Schon dachte Abas, er habe den Kampf verloren, da gelang es ihm sich dank des glitschigen Öls unter Kreios hervorzuarbeiten und kam wieder auf die Beine. Sein Lendenschurz war dabei abgerissen, so dass er nun splitternackt in der Arena stand – ganz zur Freude der Damen des Hofes.

Als Kreios sich brüllend zu Abas umdrehte, drehte Skiron das Spiel herum und sprang nun seinem Gegner von hinten an den Hals. Abas nutzte die Gelegenheit und rammte Kreios seinen Fuß in dessen Männlichkeit. Der Riese fiel auf die Knie, als ein Schmerz in seinem Unterleib explodierte. Die Situation erinnerte ihn an seinen jüngsten Kampf. Da war er trotzdem Sieger geblieben, doch nun schnürte Skiron mit aller Kraft Kreios Luft ab. Allerdings hatte Abas das Pech gehabt, seinen Fuß nicht schnell genug wieder einzuziehen, und trotz der Pein in seinem Gemächt packte Kreios blitzschnell nach Abas Knöchel wie ein Schraubstock und riss ihn erneut von den Beinen.

Unter die Wachen hatte sich die junge Leda geschmuggelt. Wenn sie schon für ihren Liebsten Abas nichts tun konnte, um den Kampf in der Arena zu verhindern, so wollte sie wenigstens bei ihm sein und zu den Göttern beten. Sie stand mit ihrer Helmbrünne, dem Lederpanzer und dem geschwärzten Kettenhemd darüber in einer Gruppe Wachen, die sich mit der Darbietung auf dem Turnierplatz ein wenig Kurzweil erhofften. Niemand bemerkte, wie sie bangte, hoffte, bangte und hoffte.

Kreios zog Abas an seinem Bein immer näher zu sich und versetzte ihm einen kräftigen Hieb gegen seine Rippen, dass der Getroffene glaubte, sie seien gebrochen. Kaum war Abas aufgestanden, zerrte Kreios ihn mit einem Ruck wieder von den Beinen und hätte den jungen Gegner mit einem Tritt von oben auf den Liegenden zwischen dessen Beine entmannt, wäre er nicht im gleichen Moment von Skiron unter Aufbietung aller verbliebenen Kräfte nach hinten gezerrt worden. Nun lag Kreios auf dem Rücken und würgte, denn Skiron drückte ihm immer noch die Kehle zu. Trotzdem angelte Kreios mit dem Bein, mit dem er hatte zutreten wollen, in der Luft umher und rammte es mit der Hacke in Abas´ Gemächt. Durch seine Position verfügte er so zwar nur über wenig Kraft, aber es reichte, um den nackten Abas laut aufstöhnen zu lassen.

Im Publikum wurde dieser Treffer unterschiedlich aufgenommen: Während die Edelmänner schadenfroh lachten, gab es einige der Damen, die erschrocken auf die sich windenden Athleten starrten; andere kicherten; die Wachen grinsten hämisch und klatschten sich gegenseitig in die Hände, denn bei den Arenaspielen waren Wetten unter den Soldaten üblich. Die Einsätze waren zwar gering, aber man wollte ja Recht und Ehre behalten. Leda hielt sich entsetzt eine Hand vor ihre zarten Lippen, und nahm sie schnell wieder weg, um Gleichgültigkeit zu heucheln.

Im letzten Moment, bevor der Kampfrichter den scheinbar besiegten Abas aus dem Turnier genommen hätte, konnte sich der etwas Benommene hochrappeln und sprang nun todesmutig auf Kreios Brust, um ihn endgültig auf den Boden zu nageln. Der Riese hätte ihn mit Leichtigkeit abgeworfen, wäre er nicht immer noch im Schwitzkasten vom zähen Skiron gewesen. Kreios schnappte nach Luft, japste und wedelte mit den Armen umher. Abas wehrte die hilflosen Versuche ab, ihn aus dem Sattel zu schleudern. Endlich, als Abas und Skiron schon dachten, ihre letzte Energie sei von ihnen gegangen, verkündete der Schiedsrichter unter dem Aufraunen der Menge, dass Kreios verloren habe. Schwer nach Luft würgend, konnte der Riese seine Niederlage kaum fassen. Er hielt sich die Pranken an den Hals und schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

Leda atmete erleichtert auf. Ein schwerer Stein fiel ihr vom Herzen. Ihr Geliebter hatte das Turnier unbeschadet überstanden! Na ja, dachte sie, ob Kreios Treffer wirklich keinen Schaden angerichtet hatte, würde sie bald des Nachts erfahren… Doch schon nach einem Wimpernschlag dachte sie, sie würde ohnmächtig werden, als die Despotin Megara das Wort ergriff: „Lasst die beiden Sklavenjünglinge um den definitiven Sieg ringen!“ Abas und Skiron sahen sich schockiert an. Die Freunde sollten gegeneinander kämpfen? Und was würde mit dem Verlierer geschehen? Sie hatten von schrecklichen Auspeitschungen gehört, die den krönenden Abschluss eines jeden Arena-Abends bildeten. Der Schiedsrichter befahl in einer Mischung aus festlichem und barschem Tonfall: „Beginnt!“ Abas und Skiron standen sich gegenüber. Vorsichtig umkreisten sie sich. Keiner wollte den Anfang machen.

Bald ermahnte sie der Kampfrichter. Aber auch die Rüge änderte nichts. Ein paar Scheinangriffe waren das Äußerste, dass die beiden Freunde zeigten. Schließlich wurde es Megara zu bunt. Auch das Publikum buhte, und erste Rufe: „Peitscht sie beide!“ wurden laut. Abas und Skiron rangen gezwungenermaßen miteinander, taten sich aber nicht mehr weh als nötig. Nach einigen Minuten brach der Zuchtmeister auf Geheiß der Obersten Machthaberin den sinnlosen Kampf ab. Megara verkündete mit missgelaunten Worten: „Sie sollen beide an den Pranger!“ Jubel ertönte von den Rängen. Wachsoldaten zerrten die öligen Athleten vom Platz. Danach stellten andere Wächter drei große Holzpranger auf.

Talos frohlockte: Nun kam seine Lieblingsstelle. Es handelte sich nicht um einfache Standpranger. Es waren eher Gerüste, die die Männer in eine hockende und breitbeinige Stellung zwangen, während ihre Hände neben dem Kopf in einem waagerechten Brett steckten. Da die Größe der Pranger genormt war, musste Kreios, der als erster wieder in die Arena geführt worden war, mit seinem Hintern fast den Boden berühren, um seine breiten Schultern unter das obere Brett drücken zu können. Er war trotzdem von jedem Platz gut zu sehen, denn der eigentliche Pranger stand auf einem Holzpodest.

Die Wachen verschlossen den Pranger an Füßen, Händen und Hals. Dann rissen sie dem Gladiator seinen Lendenschurz weg. Ein Aufjubeln bei den Zuschauerinnen belohnte die Aktion. Die Damen, die die gewaltige Pracht zwischen den Beinen hängen sahen, reckten ihre Hälse, um sich noch bessere Sicht zu verschaffen. Ihre männlichen Begleiter murrten neidisch. Anschließend wurden Abas und Skiron wieder vorgeführt. Spitze Lanzen sorgten dafür, dass sie sich zügig vorwärts bewegten. Dann wurden links und rechts von Kreios auch die beiden Freunde auf die gleiche Art fixiert. Auch Skiron nahmen die Wachen den Lendenschurz: Ein grinsender Mann steckte sein Schwert zwischen Hüfte und Stoff und riss ruckartig daran, so dass die knappe Bekleidung auf den Boden des Holzpodestes fiel.
Der Wachmann stupste den Stoff hinab in den Staub.

Das Publikum johlte. Solche Pranger hatten sie noch nie gesehen. Was würde das für ein Spektakel geben? Die Menge konnte sie nicht kennen, denn Prinz Talos hatte diese Art der Bestrafung erst vor kurzem unter strenger Geheimhaltung entwickeln lassen. Auch die junge Leda staunte über diese seltsamen Gerüste. Aber sie hatte gehört, dass Talos sie erfunden hatte – und das konnte nichts Gutes bedeuten. Nur die Herrscherin war eingeweiht und gab das Handzeichen, die Scharfrichter sollten mit der Bestrafung beginnen. Sofort liefen drei in schwarze Kapuzen gewandete Männer zu den Podesten.
Erst jetzt erkannte Leda, dass dort Kurbeln angebracht waren, die die Büttel nun drehten. Auf den Rängen war Stille eingekehrt. Alle waren gespannt, was dies bedeuten sollte. Voller Begeisterung und kindlicher Neugier starrten sie auf die Podeste.

Den Delinquenten war die Angst ins Gesicht geschrieben. Sie konnten wegen des Brettes gar nichts davon sehen, was da unter ihnen vor sich ging. Ihre Augen waren trotzdem aufgerissen. Sie spürten lediglich, wie das Gerüst vibrierte, und irgendwas knackte und rasselte. War es eine Winde? Was würde mit ihnen geschehen? Als Erster grunzte Kreios auf und brüllte: „Nein! Das dürft ihr nicht tun! Das ist unwürdig!“ Skiron und Abas versuchten ihren Kopf ein wenig zu Kreios zu drehen, aber konnten nicht viel erkennen.
Der Gigant zwischen ihnen grunzte und brüllte: „Nein! Nein! Aufhören!“ Da sein Hintern wegen seiner Körpergröße fast den Boden des Podestes berührte, spürte er als Erster den dicken hölzernen Pflock, der sich langsam in seinen Anus bohrte. Doch schon bald drückten auch die zwei anderen Zapfen gegen die beiden bisher jungfräulichen Hintern von Abas und Skiron. Die Beiden fielen in die empörten Rufe und Schreie von Kreios ein. Zu dem körperlichen Qualen kam die unerträgliche Scham.

Megara raunte zu ihrem Sohn: „Sollten wir sie nicht lieber knebeln?“ Talos lachte kurz und hell auf: „Nein, ihre Proteste sind doch gerade das Schönste daran! Lass die Schweinchen quieken!“ Er kicherte silberhell, so wie stets, wenn er unbändige Lust verspürte, wischte sich einen Speichelfaden aus dem Mundwinkel und widmete sich stolz wieder seiner Schöpfung. Die Scharfrichter drehten erbarmungslos weiter und ließen die hölzernen Rammen Zoll für Zoll steigen. Wie ein Zahnrad klackte es unter den Delinquenten. Skiron stieß plötzlich einen schrillen Schrei aus und atmete hechelnd. „Gnade!“ rief er und endete in einem unverständlichen Gewinsel. Prinz Talos merkte, wie sich seine Männlichkeit mit Blut füllte. Seine Erfindung würde ab heute der neue Höhepunkt der Kämpfe sein. Eintönige Auspeitschungen war er satt. Die konnte er noch genug in den Kerkern des Palastes begaffen. Bei der Arenabestrafung sollte es etwas Besonderes geben. Etwas Neues, was begeisterte, was Spaß machte. Was erregte!

Die Qualen der drei Gladiatoren nahmen von Augenblick zu Augenblick zu. Ihre Schreie hallten über den Platz. Die Menge berauschte sich an der Marter. Einige Edelmänner bemerkten, wie ihre Damen vor Erregung regelrecht zitterten und volle Faszination vom Spektakel gebannt waren. Ein junger Mann hatte sich unbemerkt so positioniert, dass er seinen Luststab unter die Röcke der Angebeteten führen konnte, wo sie diesen genießerisch streichelte, während sie mit der anderen Hand ihre eigene Hitze entflammte. Zwei Adelsmänner, die sich an zahllosen Kelchen Wein gütlich getan hatten, waren während des Kampfes eingenickt, nun aber aufgrund der lauten Schmerzensschreie wieder wach geworden und erkundigten sich mit schwerer Zunge, was geschehen sei. Ein Edelmann erklärte ihnen begeistert und gestikulierend die Apparatur und endete lachend: „Eine Maschine zum Pfählen. Durch den Arsch, wie bei einem Spanferkel über dem Feuer!“

Endlich waren die Zapfen in der höchsten Stellung angebracht und ragten nun tief in die Männer hinein. Die Rosetten der Opfer waren zum Bersten gespannt. Megara nickte den Bütteln zufrieden zu und verkündete das Ende der heutigen Spiele. Ob die Athleten eine neue Chance auf den Sieg erhalten sollten, ließ sie noch offen. Die beiden Jünglinge könnten ruhig aussortiert werden; doch auf den Riesen wollte sie ungern verzichten.
Als die königliche Gesellschaft sich in einen Vergnügungssaal zurückgezogen hatte, in dem rubinfroter Wein ausgeschenkt wurde, ein Barde seine gedichteten Zeilen zum Besten gab und einige Musiker mit Flöten, Harfe und Trommel zum Tanze einluden, löschten die Wachen in der Arena eine Fackel nach der anderen und säuberten den Platz von dem vielen Öl. Erst zwei Stunden später erhielten sie den königlichen Befehl, Kreios von dem Pranger zu nehmen und ihn zurück ins Trainingscamp zu sperren.

Er wusste nun, was auf ihn zukam, sollte er es erneut wagen, zu verlieren. Die beiden anderen Sklaven sollten zurück auf die Felder. Sie hatten den Giganten zwar besiegt, aber hatten sich - feige wie Hasen - geweigert gegeneinander mannhaft zu kämpfen. Sie waren es nicht wert, als Gladiatoren anzutreten. Doch für Abas und Skiron sollte die Nacht noch lang werden, denn sie wurden erst im Morgengrauen von ihrer furchtbaren Position erlöst. Die Stunden alleine in der Dunkelheit waren die Hölle gewesen! Die Beine waren zunächst brennend vor Erschöpfung gewesen und mit der Zeit taub geworden.
Ihre Rosetten brannten wie Feuer. Die Pfähle füllten sie dick aus. Keiner der Beiden schlief, doch aus Entkräftung fielen sie gegenseitig in kurzen Halbschlummer, aus dem sie durch ihre eigenen Schmerzen oder das Stöhnen des Anderen mehrfach aufschreckten.

Völlig erschöpft sackten am Morgen ihre Schenkel unter ihnen weg. Wächter peitschten auf sie ein, und als auch das nichts half, wurden ihnen Seile um die Füße gebunden, so dass sie ein wieherndes Maultier aus der Arena schleifen konnte. Die Wachen versperrten Abas und Skiron in ihre Keuschheitsgürtel und stießen die fast ohne Bewusstsein Taumelnden in ihre Kerkerzellen, wo diese sofort auf dem dünnen Stroh zusammenbrachen.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:30.01.18 20:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel,
Megara,das war und ist eine meiner Lieblingsgeschichten!! Ich kann sie wunderbar jetzt nochmal lesen.Ich bin gespannt,ob du weitere Kapitel hinzufügst...das wäre Spitze...meinen Geschmack kennst du ja,ich habe ihn oft genug in den Kommentaren geschrieben...drangsalierte (Arbeits-)Sklaven..grausame, verwöhnte Herrinnen,Königinnen,Hoffräuleins,Galeerenkapitäninnen und und...und..die Ideen sind dir ja nie ausgegangen...eigentlich ist das ganze ja ein Buch und keine einzelne Geschichte...toll!! Herzlichen Dank für deine Mühe auch schon im Voraus!!

Grüße
Christian (shoeps)
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:03.02.18 20:50 IP: gespeichert Moderator melden


Der kommende Tag wurde ihnen noch zur Erholung gegönnt. Dabei handelte es sich nicht um Mitleid, sondern um reines Kalkül. Heute wären die Sklaven nur eine Last gewesen und von genervten Wächtern vermutlich tot gepeitscht worden. Aber morgen würden sie zwei neue Arbeitseinheiten bilden, die alles tun würden, um nie wieder in das Teufelsgerüst des Prinzen gespannt zu werden. Alleine in ihren Zellen quälte die Beiden nun neben ihren wunden Kehrseiten auch eine unvorstellbare Scham. In diese „Kerbe“ schlugen die Wachen, die sich johlend über das unehrenhafte Schicksal der Sklaven lustig machten. Einer meinte hämisch: „Ha! Eine Parade von roten, aufgebohrten Ärschen seid ihr!“ Im flackernden Schein der Fackeln tanzten Schatten auf seinem Gesicht und bildeten eine Fratze des Todes. Ein besonders sadistischer Aufseher verlangte, dass Abas ihm am Gitter sein geschundenes Hinterteil zuwendete, sich bückte und die Backen auseinander zog. Hätte er dem Befehl nicht gehorcht, wären vier Wärter mit Holzkeulen in die Zelle gekommen und hätten ihn grün und blau geprügelt. Zumindest hatte der Mann dies mit einem fiesen Grinsen angekündigt. Sein Kamerad kicherte heiser.

Als Abas fast wie in Trance den Anweisungen Folge leistete, sah er nicht, wie der Wächter in seinem Rücken seine Macht genoss. Der Wachmann sah den Jüngling auf zitternden Beinen, in vorgebeugter Haltung. Abas Hände lagen auf seinen Pobacken. Der Wachposten grinste breit und maliziös über das malträtierte und wunde Hinterteil seines Gefangenen. Sein Kamerad flüsterte dem Wächter etwas zu. Beide feixten. Seinem Sadismus setzte er die Krone auf, als er einen Holzpflock nahm, damit kreisend zielte und ihn schließlich pfeilschnell wie einen Dolch durch die Gitterstäbe und in Abas versenkte.
Laut lachend sahen die Aufseher, wie der Jüngling aufschreiend und erschrocken einen Satz vom Gitter in die Zelle hechtete und schnell den Holzstiel zog und von sich warf. Der größte Schmerz war die entehrende Scham, die in seinem Gesicht glühte und in seinem Kopf wütete. Dröhnend lachten die Männer und verließen den Zellentrakt, um vor ihren Kameraden mit ihrem lustigen Streich zu prahlen. Abas dagegen sank weinend auf die Knie.

In der übernächsten Nacht konnte Leda zum ersten Mal wieder ungestört mit Abas sprechen. Sie war mit ihm alleine in der Kammer, die er schon früher mit ihr betreten hatte. Leda streichelte liebevoll Abas Haar, seine Brust, den Bauch, seine Schultern.
Ihre mitleidigen Blicke machten dem jungen Mann erst klar, dass Leda Zeuge seiner Folter gewesen war, und sein Gesicht wurde puterrot vor Scham. „Du konntest doch nichts dafür“, sagte Leda liebevoll. Und ergänzte aufgebracht: „Für die perversen Gelüste von Talos!“ Abas nahm sie in den Arm, aber schon bald sah Leda ihren Liebsten verwundert an: Sein Körper zitterte. Nun nahm sie Abas in den Arm und liebkoste ihn sanft. Sie spürte, wie Abas lautlos schluchzte. Warm drückte sie ihn an ihre Brust.

Noch lange saß das junge Liebesglück so beieinander, ohne zu merken, wie die Zeit verging. Als ihre zärtliche Nähe doch noch zu fleischlichem Verlangen wuchs, entkleidete sich Leda und wollte sich ganz ihrem Liebsten hingeben. Abas entschlüpfte vorsichtig seiner Stoffhose, die er erhalten hatte. Seine Rute bäumte sich auf, nachdem Leda ihn aus dem Keuschheitsgürtel befreit hatte. Die junge Frau lächelte ihn an und war voller Vorfreude, Abas mit ihrer feuchten Weiblichkeit zu empfangen.

Plötzlich stöhnte Abas schmerzhaft auf. Seine wunde Rosette peinigte ihn so sehr, dass er seine Hüften kaum bewegen konnte. Niedergeschlagen legte er sich neben Leda, die ihn mitleidig betrachtete. Abas schloss bekümmert die Augen. Doch da spürte er, wie sich sanfte und weiche Lippen um seinen Stab schlossen und daran saugten. Abas stöhnte auf. Dieses Mal vor Lust. Die Lippen begannen vorsichtig und fast schüchtern, doch ihr Verlangen wurde immer größer. Bald forderte sie die pralle Lanze zwischen Abas Beinen gierig ein, und der Jüngling vergaß den Schmerz und die Schmach, die Schande und die Qual in der Arena sowie seine brennende Kehrseite.

Am nächsten Tag brachte ein Leibdiener der Tyrannin eine Nachricht von Heerführer Telamon, der per Brieftaube von hohen Verlusten an der Front berichtete. Megara warf die kleine Pergamentrolle mit der Botschaft wütend auf den Boden und griff nach einer kleinen Gerte. Sie schlug auf den Liebdiener ein, der das Pech hatte, als Herold schlechte Neuigkeiten überbracht zu haben. Devot krümmte er sich vor der Herrscherin auf dem Boden und erduldete die wilden Schläge, bis Megaras Arm müde wurde, und der Rücken des Überbringers mit ungezählten feinen aber tiefen Striemen bemalt war. Obwohl die kleine Gerte einen eher unschuldigen Eindruck machte, war sie doch in der Lage gewesen, dem Mann sein Woll-Wams vom Rücken zu fetzen.

Eigentlich sollten heute einige Bittsteller vor die Majestät gebracht werden, aber bei der Laune der Regentin wagte es der Leibdiener nicht, seine Herrin daran zu erinnern und ließ die Angereisten wieder fortbringen. Auf ihre Gunst konnte heute niemand hoffen. Doch es gab ein anderes Augenmerk für die Potentatin: Die für heute geplante Einweihung einer 30 Schritt hohen Statue von Megara vor den Toren des Palastes würde die Regentin vielleicht wieder gütiger stimmen. Das von zahlreichen Steinmetzen gefertigte Kunstwerk war Meilen weit vom Palast entfernt zu sehen. Megara hatte die Schaffung der überwältigenden Skulptur nach dem Tode ihres Gemahls befohlen. Für den gewünschten Marmor waren mehrere große Transporte fast ein Jahr durch die Lande gezogen und hatten das seltene Material unter größten Mühen und Kosten aus fernen Ländern herbeigeschafft. Nun waren Teile der turmhohen Figur noch mit Gold überzogen worden – ganz so, wie es Megara für angemessen hielt.

Bei der gefährlichen Arbeit in luftiger Höhe waren noch kürzlich zwei Arbeiter in den Tod gestürzt, doch Megara blieb dabei: „Keine Sicherungsseile um meinen Marmor-Kopf! Welche Forderung! Und das mir! Der Königin! Allein für diese frevelhafte Idee sollte der Baumeister seine Hände verlieren“, ereiferte sie sich. Sie war sehr erbost gewesen, bei der Vorstellung, die Arbeiter hingen an Seilen, die das königliche Antlitz beschmutzten! Dann fiel ihr ein, dass der oberste Steinmetz ohne Hände sein Kunstwerk nicht vollenden könnte, und schwieg darüber.

Am Nachmittag brannte die Sonne wieder erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel.
Während die Sklaven auf den Feldern schufteten, widmete sich Prinz Talos seiner Lieblingsbeschäftigung: schmausen. Er leckte sich gerade die kurzen dicken Stummelfinger ab, über die flüssiger Käse gelaufen war, als sein Leibdiener Xeno ihn an die Einweihung der königlichen Statue erinnerte. Würde er fehlen, hätte er eine strenge Standpauke und vielleicht noch mehr zu erwarten; also hievte sich Talos mürrisch von seinem Diwan und raffte kurzatmig seine Tunika und den Umhang in Ordnung. Er bemerkte, wie ihn der Gürtel drückte, und sein Gewand sich über dem mächtigen Wanst spannte. „Dieser vermaledeite Schneider!“ spuckte der Prinz einen gelben Klumpen aus seinem Hals auf den Boden. „Wie kann er es wagen, an Stoff zu sparen! Und der Gürtel ist viel zu kurz! Vielleicht reicht er ja für seinen Hals!“ Unwirsch begab er sich zu seiner Sänfte, die von sechs kräftigen Dienern getragen wurde, die unter dem Gewicht des fetten Prinzen mindestens genauso ächzten, wie unter der Hitze. Eigentlich hatte die Sänfte Platz für acht Träger, aber Talos ignorierte Xenos Rat, sie entsprechend zu bemannen. Sollten die faulen Burschen ruhig ein wenig ins Schwitzen kommen.

Megara erwartete ihren Bastard bereits ungeduldig und tadelte ihn mit einem grimmigen Blick. Trotz der sengenden Hitze lag ein Frosthauch auf dem königlichen Antlitz, Nicht einmal zu einem so wichtigen offiziellen Anlass konnte dieser Nichtsnutz pünktlich sein! Auch Megara war mit einer Sänfte gekommen. Der pompöse Tragestuhl war doppelt so groß wie der des Prinzen und wurde von zwölf starken Männern gehoben und glich eher dem Innenraum einer ganzen Kutsche, die die Herrscherin nun verlassen hatte, um dem Priester das Signal zu geben, ihr großes Ebenbild einzuweihen, und die Götter um Schutz und ein langes Leben zu bitten. Dutzende bunte Fahnen zeigten das königliche Banner. Lange Reihen mit Soldaten ergaben ein beeindruckendes Spalier und knallten auf Kommando ihre Hellebarden auf den Boden, gleichzeitig wie ein einziger Mann.

Talos war froh, als er endlich wieder im Schatten Platz nehmen konnte, und zwei Sklaven ihm Luft zufächelten. Wieselflink griff er in eine Schale mit in Honig gerösteten Mandeln, als befürchte er ansonsten zu verhungern. Die protzige Figur seiner Mutter interessierte ihn soviel wie das Schwarze unter seinen Fingernägeln. Im Gegensatz zu der Regentin: Stolz blickte Megara auf das kolossale Bauwerk ihres Antlitzes und gab dem Baumeister Anweisung, das Gesicht täglich mit Wasser vom Staub zu befreien. Nichts wäre eine größere Majestätsbeleidigung gewesen, als müsste sie eines Tages Taubendreck auf ihrem vergoldeten Königsgesicht entdecken. Der oberste Steinmetz wagte keine Widerworte. Seine Lippen bildeten einen harten dünnen Strich. Ihm war bewusst, dass im Reich der Megara große Wasserknappheit unter der Bevölkerung herrschte. Mensch und Vieh darbten. Und hier würde ein neues „Fass ohne Boden“ entstehen! Er schluckte seine Wut, die in ihm gärte wie Most im Weinkeller eines Winzers, hinunter und verbeugte sich demütig vor der Hoheit.

Nach dieser langweiligen Zeremonie brauchte Talos Ablenkung. Er ließ sich von Xeno einen „frischen Jüngling“ aus dem Kerker holen, doch gefiel er ihm nicht und rügte seinen Leibdiener streng. Xeno zitterte vor Angst: „Aber ehrwürdiger Prinz! Der junge Mann ist der hübscheste Bursche unter allen Sklaven.“ Talos war außer sich: „Dann schick die Reiter aus, sie sollen etwas Angemessenes für mich aus der Stadt holen!“ Xeno verneigte sich und verließ den Raum rückwärts, um dem Befehl nachzukommen.

Die ausgesandten Reiter waren Mitglieder einer Unterordnung der königlichen Garde und für vertrauliche Unternehmungen zuständig, die das Herrscherhaus persönlich betraf. Diese Art Geheimeinheit war verschwiegen und loyal bis in den Tod, gewissenlos und absolut zuverlässig. Die harten Männer, die ursprünglich aus Söldnern rekrutiert waren, hatten mehrere Eide auf das verehrte Königshaus abgelegt und führten jeden Befehl unter völliger Geheimhaltung aus. Als perfekt ausgebildete Kämpfer wären sie auch als Elitesoldaten geeignet gewesen.

Prinz Talos kam so noch in dieser Nacht an Nachschub für seine fleischlichen Gelüste; und er musste die Wahl der Gardisten loben: ein süßer, blonder, unschuldiger, zierlicher Jüngling mit einem so erfrischenden Gesicht, dass Talos bereits bei seinem Anblick kaum noch dazu kam, seine Männlichkeit durch dessen feuchte Lippen zu stoßen…

Enttäuscht wegen des zu schnellen Endes seiner Lust ließ er sich seufzend von dem verängstigten Burschen sauber lecken, der gar nicht wusste, was mit ihm geschah.
Nach einer Pause würde er es erneut versuchen. „Mit meiner Lederknute werde ich den Kleinen schon lehren, wie er mir die größten Genüsse bereitet“, dachte der Prinz und schlürfte Rotwein aus einem goldenen Kelch, während der entführte Jüngling zwischen den fetten Schenkeln des Königssohnes hockte.

Aber nicht nur Talos, sondern auch seine Mutter kam in dieser Nacht auf ihre Kosten: Sie hatte sich eine neue Auswahl potentieller Anwärter auf den Thron vorführen lassen und sich für einen langhaarigen jungen Mann aus dem Westen des Reiches entschieden.
Megara war von seiner Fechtkunst beeindruckt, die er gegenüber zwei Soldaten der Palastwache wunschgemäß demonstriert hatte.

„Ob er mit seinem eigenen Degen auch so geschickt umzugehen weiß?“, fragte sich Megara insgeheim mit einem Schmunzeln. Sie betrachtete den spitzbärtigen Fechter und die Schatten seines Körpers, die durch flackernde Kerzen aus Bienenwachs und Öllampen an den Wänden des königlichen Gemachs tanzten. Und sie wurde in ihrem Bett nicht enttäuscht. Der Recke wusste nicht nur mit Stahl umzugehen, sondern auch, wie er das Feuer eines Weibes entzündete und dieses dann auch bediente. Selten hatte ein Mann ihre Lenden so saftig gemacht. Trotzdem: Einen Mann an ihrer Seite würde sie niemals erlauben. Ein Spielzeug für ihre Gelüste dagegen schon.

Abas und Skiron schufteten auf den Feldern bis zum Umfallen. Oftmals erhielten sie harte Schläge mit Knuten, Peitschen oder der Breitseite eines Schwertes. Leda, die zur Wache gehörte, verhinderte mehrmals, dass die Gewalt ausuferte und gab den beiden geschundenen Freunden insgeheim kleine Schlucke Wasser aus ihrem Schlauch zur Stärkung.

Des Nachts traf sich Leda zwei bis drei Mal in der Woche mit ihrem Liebsten in der kleinen Kammer, in der sie ungestört waren. Doch stets mussten sie Sorge haben, entdeckt zu werden, was beide mit dem Tode bezahlen würden, war sich Leda sicher.
Sie hatte im Palasthof schon Köpfe wegen kleinerer Vergehen auf Lanzen aufgespießt gesehen.

Doch die junge Liebe brachte nichts auseinander. Bereits nach einer Woche hatte Abas wieder über sein Weib steigen und mit ihr für eine innige Stunde die Liege wie Mann und Weib teilen können. Inzwischen war die schreckliche Erfahrung in der Arena zwar nicht vergessen, aber Zeit heilte Wunden – solche und solche.

Megara erhielt in diesen Tagen erneut schlechte Botschaften von ihrem Paladin Telamon, der weitere hohe Verluste beklagte und Verstärkung anforderte, wolle Megara nicht davon absehen, das Nordland zu erobern. Aber von Rückzug wollte die Königin nichts wissen. Wenn Telamon weitere Soldaten benötigte, sollte er sie bekommen. In der Nähe des Palastes lagerten Dutzende Legionen, die nur darauf warteten für ihre Herrin in den Krieg zu ziehen.

Als Megara am nächsten Tag ihr Vorhaben mit ihren engsten Vertrauten und Günstlingen besprach, zu denen (wenn auch nur aus offizieller Etikette) ihr Sohn gehörte, klatschte Talos lässig Applaus. Er fläzte sich auf seinem Sessel und grinste dümmlich. „Wir werden das Nordvolk unterwerfen“, freute sich Talos mit vom Wein schwerer Zunge, und dachte an die blonden durchtrainierten Nordländer, die er gerne auf seinen Laken nehmen würde. Als hätte Megara die lüsternen und sündigen Gedanken ihres Mündels erkannt, blitzte sie ihn mit einem strengen Blick an. Talos, der bemerkte, dass alle Anwesenden gerade und mit erhobenem Haupt am Tisch saßen, während er als Einziger herumlümmelte, bezog Megaras Tadel auf seine Haltung und korrigierte diese ächzend. Doch immer noch wirkte er plump und schwerfällig. Am liebsten hätte er sich zurückgezogen.

In den nächsten Tagen erkannten auch die Feldsklaven, dass etwas im Busch war.
Überall war geschäftiges Treiben zu sehen, Soldateneskorten durchritten die Felder zum Palast und wieder hinaus. Ganze Truppen stiefelbewehrter Kämpen marschierten oder ritten an den Sklaven vorbei. Im Kerker waren die königliche Waffenschmiede zu hören, die Tag und Nacht ihre Öfen und Essen heizten und unentwegt glühenden Stahl schlugen. Ein rauchiges Aroma schien jedem Manne und Weibe in der Umgebung in die Nase zu steigen.

Wurde zu einem neuen Krieg gerufen? Standen gar Feinde vor den Toren der Stadt? In der Nacht, als Leda mit Abas allein war, erschien sie dem jungen Mann heute irgendwie verändert. Abas sah sie fragend an. Dann berichtete sie mit sorgenvollen Augen, was sie gehört hatte: Megara würde bald eine große Verstärkung nach Norden schicken, wo die Soldaten endlich gegen die wehrhaften Nordländer siegen sollten. Abas verstand offenbar noch nicht. Leda erzählte weiter: „Kapierst du nicht? Die vielen Soldaten werden Unmengen Nahrung, aber auch Kriegsgerät dabei haben. Eroberungsmaschinen, Baumaterial, geschmiedetes Werkzeug und mehr. Das werden sie nicht alleine schleppen. Es werden Sklaven mitgenommen. Und du….. du…“ Sie sank in seine Arme und konnte nicht weiter sprechen sondern schluchzte lautlos auf. Abas begriff endlich: „Du meinst, ich gehöre dazu?“ Leda blickte ihm fest in die Augen und nickte stumm. „Ich habe die Liste gesehen. Sie nehmen nur die Gesunden und Starken.“ Abas war niedergeschlagen ob des nahenden Unheils.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:17.02.18 19:39 IP: gespeichert Moderator melden


Dabei war die Gefahr nicht das schlimmste Übel. Am meisten schmerzte ihn, dass er von Leda getrennt sein würde für… Für wie lange? So ein Kriegszug würde lange dauern. Vielleicht würde er ihn gar nicht überleben… Als Sklave war er nur Schwertfutter... Er spürte, wie Leda sich an ihm festklammerte. Abas durchströmte ihre Wärme, merkte aber auch, wie Leda zitterte.

In dieser Nacht lag das Paar nicht wie Mann und Weibe, sondern eher wie Bruder und Schwester beieinander und war in Gedanken versunken. Bevor Leda ihren Gefangenen zurück in die Zelle bringen musste, sah sie Abas wieder tief in die Augen. Ihre Tränen waren getrocknet. Ein bedeutsamer Entschluss war gefasst. Sie würde sich als Soldatin verdingen und mit Megaras Armee nach Norden ziehen – mit ihrem Geliebten an ihrer Seite.

Der nächste Tag sollte für Prinz Talos eine böse Überraschung bergen. Bisher hatte er begeistert beobachtet, wie die Soldaten sich aufstellten, wie Kohorten von armierten Männern marschierten, wie Unmengen Schwerter, Äxte, Bögen, Pfeile, Dolche, Lanzen und Schilder gefertigt wurden, wie Baumeister Pläne für Eroberungsgeräte zeichneten.
Alle schienen in Aufruhr und waren mit verschiedenen Aufgaben betraut. Meist war der dicke Prinz mit seiner Sänfte nur im Weg gewesen, aber niemand getraute sich, ihm das zu sagen. „Wir werden sie besiegen! Wir werden ihnen die Herzen herausreißen und…. Ja!“ Talos war geradezu euphorisch. Er sah schon die langen Reihen aufgespießter Köpfe, die gefallenen Feinde, wie sie aufgestapelt entzündet wurden, wie er selbst - Prinz Talos – Gold und Juwelen von Telamon entgegennahm, und seine Schatullen überliefen. Wie das Land des Feindes brannte und schwarze Rauchschwaden den Himmel verdunkelten. Wie er über all dem thronte als triumphreicher Sieger und Machthaber.

Doch seine Mutter sollte ihn am heutigen Tage unsanft aus seinem Berserkerrausch reißen: „Es freut mich zu sehen, dass du mich in dem Feldzug unterstützt. Mir ist es sowieso schon lange ein Dorn im Auge, dass du nur den Tag verschläfst und deinen nimmersatten Bauch füllst.“ Talos sah seine Mutter schuldbewusst aber pikiert an. „Aber am meisten“, ergänzte sie und schnaubte laut durch die Nase, „missfällt mir dein sündiges Treiben. Meinst du, ich bin blind? Vergiss nicht, dass ich die Königin bin, und der Palast feine Ohren hat.“ Talos schluckte. Seine Vorliebe für Jünglinge hatte Megara noch nie so deutlich angesprochen. „Und daher, Talos, wirst du nun endgültig lernen ein ehrenhafter Mann zu sein, der meiner Nachfolge würdig sein könnte!“

Prinz Talos sah Megara unverständig an. Wollte sie ihn etwa in eine Burg schicken, wo er von Ordenspriestern erzogen würde? Die nächsten Worte der Herrscherin klangen in Talos Ohren wie laute Glockenschläge, gewürzt mit dem ätzenden Gift einer Viper: „Du wirst den Kriegstross nach Norden begleiten und dich im Kampf bewähren!“ Prinz Talos wurde ganz blümerant. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen und musste sich auf einen Diwan fallen lassen, der unter dem hohen Gewicht gequält knarrte. Nach einer Schreckminute, in der er nach Luft schnappte, geiferte Talos seine Mutter an: „Ich habe gesehen, wie du Vater vergiftet hast!“ Dabei spritzte ihm Speichel aus dem Mund und sein stinkender Atem verströmte sich faulig im Raum. Megara zuckte leicht zusammen, doch sie hatte seit dem düsteren Abend ihrer ganz persönlichen Machtergreifung geahnt, das Talos sie beobachtet hatte. Woher sollten sonst die fettigen Fingerabdrücke an der Säule in der dunklen Ecke des königlichen Schlafgemachs gestammt haben? Megara war aufgrund dieser Erkenntnis ruhig und gelassen. Aber Talos unverschämter triumphierender Blick brachte sie zum Beben vor Zorn. Sie nahm sich einen Augenblick, sich zu fassen, dann stolzierte sie erhaben und ruhig zu ihrem Sohn, der sie nun nicht mehr ganz so selbstsicher ansah.

Was wollte sie nun tun? Ihn ebenfalls meucheln? Er hatte sie in der Hand. Schnell fiel ihm etwas ein: „Ich habe alles aufgeschrieben in einer versteckten Schriftrolle. Falls ich sterbe, wird die Wahrheit ans Licht…“ Megara schrie ihn an: „Donnerkeil! Schweig still, du missratenes Stück! Die Wahrheit! Die Wahrheit! Ha! Kennst du denn die Wahrheit?“ Sie sah den Prinzen höhnisch an. Talos war verwirrt. Was sollte das? Megara verzog ihre grausamen Züge zu einem feinen Lächeln, oder sie glaubte daran, doch es erinnerte eher an das Zähnefletschen eines Kettenhundes, und flüsterte: „Du bist ein dreckiger Bastard! Du bist nicht des Königs Blut! Du fettes Gezücht! Du entstammst dem Samen eines niederen Stallknechts, bei dem ich mir geholt habe, wozu mein Gemahl nicht fähig war! Du hast ihn nicht mehr kennen gelernt, denn er ist kurz nach deiner Geburt… auf eine lange Reise gegangen.“

Talos sah seine Mutter an, als wäre sie irr. Megara lachte. „Ja, Talos. Du hast unwürdiges Blut in dir. Du bist der Sohn eines Knechts! Du wirst niemals den Thron besteigen, wenn ich es nicht will!“ Sie spießte ihn mit ihren Blicken auf, wie einen Delinquenten in der Eisernen Jungfrau. Talos starrte sie mit offenem Mund an. Ein Faden Speichel tropfte ihm vom Doppelkinn, ohne, dass er es bemerkte. „Das ist eine Lüge!“ brüllte er mit kippender Stimme. Aber er wusste, dass seine Mutter die Wahrheit gesprochen hatte. Die Wahrheit, die ihn so hart traf und schwer traf wie Wackersteine. Er hatte in der Tat keinerlei Ähnlichkeiten mit Talos III. gehabt – weder in Leib noch im Geiste. Der Prinz ächzte auf, fiel auf die Knie und schrie hell und außer sich. Talos trommelte hysterisch mit den fetten Fäusten auf den Marmorboden und schrie wie ein kleines trotziges Kind. Sein Gekreische und Gegreine wurde immer lauter. „Nein! Nein! Nein! Nein! Nein!“

Megara hatte ihre Gefühle wieder unter Kontrolle und setzte ihre kühle Maske auf, die auch ihre Untertanen kannten und fürchteten. „Du wirst in drei Tagen mit dem Kriegstross aufbrechen! Stirb oder komm als Mann zurück!“ Damit ließ sie ihn stehen wie das unterste Gesinde. Der dicke Prinz fasste sich ans Herz. Schmerzen in seiner Brust ließen ihn kurz wanken. In den Krieg ziehen? Diese Strapazen... und fürderhin sich dieser Gefahr aussetzen? Vom Thron aus die Armeen deligieren, das war eine Sache. Aber selbst in Fleisch und Blut auf dem durstigen Feld der Ehre kämpfen? Dem Feind die Stirn bieten?

Die Tage bis zum Aufbruch lag Talos stundenlang fast apathisch auf seinem Diwan. Die Euphorie für den Kriegszug war vollends gewichen. Und dann war es eines Morgens soweit: Hunderte armierte Soldaten machten sich schwer gerüstet auf den Weg ins Nordland. Der Zug auf der Straße an der trutzigen Stadtmauer vorbei wollte kein Ende nehmen - wie ein gigantischer Lindwurm zogen sich Reiterheere, Felder von Fußsoldaten, und inmitten einer königlichen Garde eine große prunkhafte Kutsche, die den Prinzen beherbergte, dem Feind entgegen. Dazu kamen hunderte in Lumpen gekleidete Sklaven, die Nahrung und Kriegsgerät trugen. Die meisten von ihnen waren mit Fußketten aneinandergebunden und stolperten vorwärts.

Unter ihnen war auch Abas. Sein Freund Skiron war nicht ausgewählt worden, und die Freunde hatten sich in einem Gefühlschaos verabschiedet. Sollte Abas froh sein, dass der Kamerad der Gefahr des Krieges nicht ausgesetzt war, oder trauern, dass er ihn vielleicht nie wieder sehen würde? Leda marschierte als Wächterin in der Nähe einer Kohorte Sklaven, die Teile einer Felsenschleuder geschultert hatten. Leider war Abas mehrere Meilen weiter vorne in eine Zehnergruppe gekettet. Die junge Frau war stolz auf ihre neue Rüstung: Zu ihrem Waffenrock gehörte ein Dolch, ein Kurzschwert und ein wunderschöner Bogen samt Köcher. Es war nicht einfach gewesen, den Kommandanten von ihren Fähigkeiten als Soldatin zu überzeugen, aber trotz fehlender Übung brachte sie die Pfeile sehr genau ins Ziel der Strohscheibe. Und mit dem Schwert konnte sie seit ihrer Kindheit geschickt umgehen. „Ein Weib unter all den Männern“, hatte der Kommandant gebrummelt und den Kopf geschüttelt. Aber schließlich hatte er sie in die Einkleidekammer geschickt, wo sie die Reckenhose mit einem Gürtel festschnallte, damit sie ihr nicht hinabfiel.

Königin Megara verfolgte den riesigen Tross ihrer Armee vom höchsten Turm des Palastes. Bald schon war die pompöse Kutsche trotz ihrer großen Ausmaße kaum noch in der langen Schlange aus Reitern und marschierenden Landsern zu erkennen. Megara war zufrieden. Heute Abend sollte ein prunkvolles Fest den Aufbruch der Streitmacht würdigen. Aber insgeheim feierte die Majestät etwas anderes: Der schändliche Bastard war so gut wie tot! Sie trank ihren Kelch mit blutrotem Wein aus, ohne einmal abzusetzen. Niemals würde sie zulassen, dass dieser nichtsnutzige Fettsack den Thron bestieg. Ob sie ihn jemals wiedersah, stand in den Sternen.

Auf dem Weg ins Nordland bewegte sich das mächtige Heer nah an Abas Heimat vorbei. Von Weitem konnte der ehemalige Bauernjunge sogar Felder sehen, die sein Oheim bestellte. Aber unerbittlich schritt die gewaltige Kriegsmaschinerie weiter, an den Ländereien vorbei, denen er sehnsüchtig nachschaute. Bald schon schmerzten Abas die eisernen Ringe, die an seinen Fußgelenken schabten. Aber wer aus der Reihe tanzte, bekam die bissige Peitsche zu schmecken. Abas war harte Arbeit bereits gewohnt und versuchte so wenige Schläge wie möglich einzustecken. Schritt für Schritt schleppte er sich mit seinen Leidensgenossen vorwärts.

Am nächsten Tag erwachte gerade die Sonne, da verzögerte sich die Reise: Die breiten Räder der schweren Kutsche des Prinzen hatte sich in einer Sandkuhle eingegraben. Die starken Pferde brachten das Gefährt trotz der Peitsche nicht mehr vorwärts. Ein kahlköpfiger Hauptmann mit Stoppelbart und verwittertem Gesicht spannte weitere Tiere vor, aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. „Majestät! Darf ich Euch bitten, für einen Augenblick auszusteigen?“ erbat er, die Frage, die sich sonst niemand getraut hätte. Prinz Talos erhob sich grimmig. „Was soll das heißen? Bin ich etwa zu schwer?“ Der Hauptmann beschwichtigte den Thronfolger: Man habe bereits alles Mögliche von der Kutsche entfernt, um sie leichter zu machen, stecke aber immer noch fest. „Ihr sollt nicht in Gefahr geraten, falls die Kutsche umkippt“, fiel ihm ein. Schnaufend kletterte Talos schwergewichtig aus seinem fahrbaren Palast. „Dann werde ich die Zeit nutzen, um auszutreten“, meinte Talos. „Der viele Wein fordert Tribut.“

Der Hauptmann namens Kreon war ein erfahrener Soldat und Ausbilder. Er gehörte zu den Anführern des Kriegstrosses und war einer der wenigen Soldaten, die den Prinzen ansprechen durften. Stillschweigend machte er sich mit den anderen Heeresführern über den ungeschickten Talos lustig. Und gleichzeitig verfluchte er Megara dafür, ihm diesen dummen Fettsack mitgegeben zu haben. „Wache!“ riss Talos schreiende Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Hauptmann! Wie soll ich über diesen Schmutz laufen!? Bringt mit einen Sklaven, damit ich mich auf ihn stellen kann!“ Kreon drehte sich verwundert um und sah Talos neben der Kutsche stehen und auf den Boden zeigen.

Die Hoheit wollte zu einem Busch, um sich dahinter zu erleichtern, aber ein Sklave sollte sich neben das Gesträuch legen, damit Talos seine herrschaftlichen Füße nicht mit dem Boden beschmutzte. Kreon gestikulierte kurz und streng, und sofort machten sich zwei Fußsoldaten im Laufschritt auf den Weg zur Sklavenkolonne, um einen Unglücklichen zu wählen – bei dem Gewicht des Prinzen konnte man wahrlich von Unglück sprechen.

Während das königliche Gefährt von schwitzenden Männern befreit wurde, balancierte der Prinz auf einem Sklaven, der sich flach auf den Boden hatte legen müssen, und nestelte unter seinem Seidengewand seine Männlichkeit hervor, um sich zu erleichtern.
Der Sklave betete zu den Göttern, dass der Prinz nicht das Gleichgewicht verliere, denn es war klar, wer dann die Schuld dafür bekäme… Talos stöhnte erleichtert auf. Leise plätscherte das königliche Wasser auf den staubtrockenen Boden und rannen auf dem harten Lehm entlang. Einige Tropfen spritzten dem Sklaven an die linke Schulter und Gesichtshälfte, aber der Leibeigene verzog keine Miene. Doch dann kam das Geräusch des Stromes immer näher, und der Sklave verspürte plötzlich einen kräftigen Strahl in seinem Nacken und hörte Talos hell und kindisch kichern. In der Zeit, in der man eine Kerze löschen könnte, war der Kopf des Sklaven pitschnass.

Talos sortierte seine Männlichkeit und würdigte seiner besudelten Unterlage keines Blickes mehr. „Endlich fertig?“ fragte er in seiner Falsettstimme schnippisch wie ein zickiges Weib. Hauptmann Kreon nickte ruckartig und gab kurze Befehle an die Soldaten.
Der Kutscher öffnete dem Prinzen die Tür und half ihm, einzusteigen. Der unglückliche Sklave hatte keine Gelegenheit sich zu säubern und wurde wieder in seine Kolonne gekettet. Da er nur wenige Fetzen am Leib trug, konnte er sich nicht abreiben, und Wasser gab es sowieso nur streng rationiert. Da waren die schmerzenden Rippen, die unter Talos geknirscht hatten, noch das geringere Übel.

Leda hatte die peinliche und erniedrigende Posse mitbekommen und dem Sklaven in einem unbemerkten Augenblick mit einem alten Lappen die stinkende Nässe weggewischt. Warum tragen die Sklaven selbst hier im Kriegstross Keuschheitsgürtel? Leda fragte sich das immer wieder. Das konnte nur mit reinem Sadismus des Prinzen erklärt werden. Erst nach Einbruch der Dunkelheit machte das Heer Rast. Ein Teil der Soldaten war bereits viele Meilen entfernt. Prinz Talos ließ sich lieber Zeit. Des Nachts schlief er in einem großen Zelt, in dem es ihm nicht an königlichem Luxus fehlen sollte.
Nur Lustknaben standen nicht auf der Speisekarte, was ihn fuchste. Ihm gelüstete nach Futter für sein fleischliches Verlangen. Aber wie sollte er dies hier unbemerkt bewerkstelligen? Er verfluchte seine Mutter! Er könnte jetzt so weich in seinem Bett liegen und sich das Feuer seiner Lenden von einem süßen Burschen heizen lassen…

Leda schaffte es heute zum ersten Mal seit dem Aufbruch ihren Geliebten unter einem Vorwand abzuketten und mit ihm abseits der lagernden Wachen und Soldaten zwischen hohen dunklen Bäumen zu verschwinden. Die Landschaft hatte sich schon ein wenig verändert. Die extreme Hitze war ein wenig abgekühlt, und Busch und Baum kleideten sich in Grün. Ab morgen würden die Soldaten unbegrenzt Wasser zur Verfügung haben, und davon sollten auch die erschöpften und ausgedörrten Sklaven profitieren; doch heute hatte Leda einen ganz anderen Quell im Sinn: Abas Liebe.

Beide fielen wie Verhungernde übereinander her und wälzten sich auf dem weichen Waldboden in einem Bett aus Laub und Moos. Über ihnen schien ein Vollmond, der ihnen silbernes Licht auf der kleinen Lichtung spendete, auf die sie sich geflüchtet hatten. Ein Mal schreckten beide auf, als fremdartige Tiere in der Dunkelheit heulten. Waren es Hyänen oder Wölfe? Zum Glück waren die Bestien der Nacht noch weit genug entfernt. Sicherheitshalber machte Leda mit zwei Fingern kreisende Bewegungen in der Luft, um mit diesem Schutzritual böse Geister fernzuhalten.

Ihre Leidenschaft stieg in den Armen des Galan so steil an, wie eine Gämse den spitzesten Fels erkletterte. Abas und Leda liebten sich innig und befriedigten ihre herzliche Leidenschaft. Sie schwelgten in romantischen Bewegungen der Liebe, wogten sich darin, bis beide zutiefst glücklich aufseufzten. Danach schloss Leda ihr Herzblatt ohne zu zaudern wieder in seinen Keuschheitsgürtel ein. „Eines Tages wirst du frei sein“, versprach sie und gab ihm einen zärtlichen Abschiedkuss. Sie brachte Abas unbemerkt von den Augen der Wachen zurück in die Sklavenkolonne, kettete ihn an und begab sich zu ihrem eigenen Ruheplatz.

Ein Soldat lag halb in ihrer Decke. „Kamerad! Das ist mein Platz!“ sagte sie und zerrte an der Wolle. Ihr starrer harter Blick und die harsche Stimme wäre für Abas nicht wieder zu erkennen gewesen, hätte er sie nun sehen und hören können. „Warum legst du dich nicht zu mir, Leda?“ fragte der Soldat mit einem süffisanten Grinsen. „Lykos möchte dich ein wenig wärmen.“ Ledas Gesichtszüge wurden noch härter: „Verschwinde!“ Der Mann zog seine Nase hoch und leckte sich über die Lippen. Eine lange tiefe Narbe links vom Kinn quer über das Gesicht bis zum rechten Auge zeugte von Kampfeslust. Ungeduldig kratzte sich Lykos über seinen Stoppelbart. „Komm schon, Weib! Zier dich nicht! Auf Kriegszug sind die Jungfrauen rar. Und die Glut deiner Lenden…“ Er unterbrach sich und sah sich listig um. Er lachte leise, um die anderen nicht aufzuwecken. Dann beugte er sich vor und zog Leda zu sich. Sie ließ es geschehen und flüsterte: „Wollen wir einen Schluck Wein trinken, um dein Feuer noch mehr anzufachen?“ Lykos grinste breit. Jede Evastochter hatte er bisher gepflückt. Auch Leda war offenbar keine Ausnahme. Und wer nicht willig war, den nahm er mit Gewalt. Aber dieses Luder juckte der Schritt, da war Lykos sicher. Sie hatte Feuer! Wie sollte ein Weib auch einem Herzensbrecher wie ihm widerstehen?

Leda ging zum Vorratszelt und erschien kurz darauf mit einem Kelch voll Wein. Kleine Mengen waren den Soldaten erlaubt, um die Moral der Mannschaft zu stützen. Lykos trank gierig und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. Dann wollte er Leda unter den Waffenrock greifen, da erstarrte er wie eine Salzsäule. Er spürte den kalten Stahl an seinem Gemächt. „Jetzt wirst du meine Schlafstatt verlassen, Lykos. Und wage es nie wieder… Hörst du? NIE WIEDER Hand an mich zu legen! Sonst schneide ich dir dein Gekröse ab und stopfe es dir in dein dreckiges Maul! Hast du das vernommen?“

Lykos schluckte nervös und trocken. Sein Adamsapfel hüpfte. „Gut, Weib. So soll es sein. Aber ich schwöre dir: Weiber mit zuviel Stolz leben gefährlich. Dreh mir im Kampf nicht den Rücken zu!“ Mit verbissener Miene stand er auf und ging steif davon. Leda legte sich zurecht und schnallte sich den Dolch an den linken Unterarm, so dass sie ihn blitzschnell ziehen könne. Bevor sie zufrieden die Augen schloss, wartete sie noch auf ein bestimmtes Geräusch. Lange dauerte es nicht, da hörte sie, wie hastige Schritte von einem Schlafplatz hinter die Büsche führten. Ein feines Lächeln zeigte sich auf Ledas Gesicht. Das Rizinusöl würde Lykos seine Lust für heute Nacht verderben…

Am nächsten Tag stand der Feuerball bereits hoch am Himmel und brannte auf die Erde nieder, da kam der Tross in der Nähe eines Dorfes vorbei. Die Bewohner gehörten einem neutralen Fürstentum an, aber Prinz Talos befahl seinen Soldaten, den Ort zu plündern.
Hauptmann Kreon war der Befehl ein Graus. Zwar wurde der zähe Soldat im Krieg zum gnadenlosen Berserker, der alles und jeden schlachtete, der ihm vor das Schwert geriet; doch Bewohner eines neutralen Reiches auszurauben war unehrenhaft. Aber der königliche Befehl war gegeben und wurde daher bedingungslos ausgeführt.

Eine berittene Schar metzelte, brandschatzte und holte sich im Dorf, was es hergab: ein wenig Schlachtvieh und die Jungfräulichkeit so mancher hübschen Maid. Ein junges Weibsbild hielt die Spindel ihres umgestürzten Spinnrads noch lange danach verkrampft in den Händen und wiegte sich hin und her. Andere Mägde und Knechte irrten orientierungslos umher. Manche Bewohner begannen stoisch mit Aufräumarbeiten. Andere beweinten ihr Schicksal. Sonstige schworen bittere Rache und schüttelten hilflos ihre Fäuste in der Luft. Aber was hätten sie mit ihren Hacken, Sicheln, Dreschflegeln und Mistforken gegen gerüstete und berittene Krieger anstellen können?

Als der Tross des Prinzen weiter zog, verließ er verbrannte Erde und gebrochene Menschen. Soldatin Leda hatte eine junge Frau in ihrem Alter vor den Vagabunden retten können, doch ihr Heim war Beute der Flammen geworden. Leda drehte es den Magen um, als sie bereits schwarze kreischende Krähen sah, wie die Todesboten sich um einen Leichnam stritten und auf ihm herumpickten. Aufgescheucht von einem großen hässlichen Gänsegeier flatterten sie einige Schritte weiter. Leda sah den großen Vogel, wie er aus dem Gesicht des Toten Fleisch herauszupfte, und da wendete sie schnell ihren Blick ab.

Talos befahl nach wenigen Meilen eine weitere Rast, um ein Schlachtfest zu feiern. Er meinte bereits die duftenden Braten zu riechen, bevor die Feuerstellen angelegt waren.
Während der Vorbereitungen ließ sich der Prinz die Füße von seinem Diener mit aromatisiertem Wasser waschen und grübelte darüber nach, wie er an einen Jüngling kommen könnte. Seine Männer hatten schließlich heute auch ihren Spaß gehabt! Selbstmitleid nagte an ihm und Frust erhob sich in seinem Geist. Er opferte sich hier für sein Volk und niemand dankte es ihm!

Die Sklaven bauten das behelfsmäßige Lager auf. Die drückenden Lasten auf dem Marsch hatten sie zwar erschöpft, aber die Männer waren schwere Feld- oder Minenarbeit gewöhnt. Und da die Landschaft nun mehr Wasser bereitstellte, war die Rationierung aufgehoben. Der erste große Teil der Armee entfernte sich so von Tag zu Tag immer weiter von den Nachzüglern. Wenigstens würden die besten Krieger frühzeitig bei Paladin Telamon eintreffen. Auf den Nachschub und den Prinzen kam es nicht so sehr an.

Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:04.03.18 18:22 IP: gespeichert Moderator melden


Im Palast der Megara war der Gladiator Kreios unterdessen aus dem Trainingscamp geholt worden und unter strenger Bewachung in den königlichen Privatgemächern gebadet worden. Der Riese durfte sogar das große Badebecken betreten, denn jede Wanne war ihm zu klein gewesen. Unsicher verfolgte er, was mit ihm geschah. Warum wurde er gesäubert und parfümiert? Die Frauen, die seinen Leib mit Schwämmen wischten und Duftwasser über ihn träufelten, sagten kein Wort. Er hatte von den Gerüchten gehört, die man nur unter vorgehaltener Hand und unter Todesgefahr flüsterte, dass die Majestät sich heimlich mit einer großen Anzahl Männern vergnügte, und auch die Anwärter auf den Thron, die fast täglich zum Palast schwärmten, nur als Liebesdiener missbraucht wurden. Sollte er nun der nächste Mann im Bett der Herrscherin sein? Würde er anschließend sein Leben aushauchen müssen?

Bald brachten ihm die Palastwächter neue Arm- und Fußketten an, mit denen er an eine dicke Marmorsäule im Schlaf-Gemach der Königin festgebunden wurde. Dabei fixierten sie seine Arme hinter der Säule. Einer der Wachen schnürte dem Riesen die Augen mit einem safrangelben Seidenschal zu. Die Männer verließen mit klackenden Stiefelschritten den Raum. Es herrschte nun absolute Stille. Doch schon nach wenigen Minuten hörte Kreios leise Trippelschritte und unterdrücktes Gekicher. Er horchte auf. War das die Königin? Die erhabene und würdevolle Majestät würde sich doch nicht hastig wie ein junges Ding bewegen und kichern!?

Das Glucksen wurde immer lauter. Offenbar befanden sich mehrere junge Damen des Hofes fast unmittelbar vor ihm. Noch bevor die Regentin sich ihrem neuen Spielzeug widmen konnte, hatten die Töchter der Edelleute, die gerade aus dem Lustgarten kamen, beobachtet, dass der Gladiator in die königlichen Gemächer gebracht wurde. Die fünf jungen Frauen waren den Wachen hinterher geschlichen. Sie wussten, dass Megara noch eine Stunde lang mit ihren Beratern konferierte, so dass sie einen schnellen Blick in das königliche Schlafgemach wagten. Und tatsächlich: Da stand er, der gigantische Gladiator.
Nackt. Seine vielen Muskeln! Sein…. (!!)

Die Damen hielten ihre Hände vor den kleinen Mund und kicherten, starrten gebannt auf das gewaltige Gemächt. Eine besonders kecke junge Hofdame schritt bis direkt vor den Hünen, der sie um einen guten halben Mann überragte, und stupste die riesige fleischliche Schlange zwischen seinen Beinen an, die sich daraufhin wütend anhob. Die Freundinnen kicherten noch auffälliger, und die vordere Hofdame fühlte sich ermutigt, die Männlichkeit des Riesen erneut zu berühren. Dieses Mal streifte sie sie nicht nur, sondern packte kurz zu, was den Gladiator aufstöhnen ließ.

Die Frauen erschraken und wichen einige Schritte zurück. Die vordere Dame machte einen Satz rückwärts. Hatte der Sklave Schmerzen? Die Ketten spannten sich. Die Schlange erhob sich immer weiter… und blähte sich gefährlich auf. So etwas hatte die adlige Gesellschaft noch nie gesehen. Nach einem Schreckmoment beruhigten sich die Damen wieder und starrten neugierig auf das Gemächt des Sklaven: Es war prall und noch größer geworden. Die prächtige Lanze stand waagerecht und zeigte anklagend auf die kleine Gruppe junger Frauen. Doch bald griff die junge Lady wieder nach dem lustvollen Fleisch. Jetzt drückte sie es, strich über die geaderte Haut, zuckte leicht zurück, als Kreios sich aufbäumte und lauter stöhnte, doch dann spielte sie immer mutiger mit der Männlichkeit des Sklaven. Immer draufgängerischer und frecher wagte sie sich vor; und auch ihre Freundinnen kamen näher und wollten das Prachtstück berühren, streicheln, biegen, drücken.

Eine junge Dame schmunzelte: „Sieh nur, diese großen Bälle!“ Sie griff dem Sklaven beherzt zwischen die Beine. Wieder stöhnte Kreios laut auf, als er die zarten Finger geschickt mit seiner Männlichkeit spielen spürte. „Es spuckt oder weint“, sagte eine der Hofdamen fasziniert und wischte Lustflüssigkeit an Kreios schwingendem Liebesstab ab.
Da vernahm die Gruppe Schritte auf dem Gang. „Schnell!“ warnte eine der Damen kurzatmig. „Zur anderen Tür hinaus. Megara kommt!“ Die Mädels flüchteten keinen Augenblick zu früh. Die Königin erschien erhabenen Schrittes in ihren hohen Stiefelsandalen und blickte überrascht auf den erregten Kreios. Sie war sprachlos. Doch nach der ersten Verwunderung erschien ein breites Lächeln in dem Angesicht der Majestät. Eigentlich war es eher ein Zähne bleckendes, wölfisches Grinsen. Da hatte sie wohl die besondere Gunst der Götter erworben! Was für ein Prachtexemplar! Gemach ließ sie ihre Schleppe zu Boden gleiten und stellte sich vor den Sklaven. Wäre der Kämpe nicht bereits nackt gewesen, hätte sie ihn von oben bis unten mit gierigen Blicken ausgezogen.

Megara entblößte sich weiter und umfasste ihren Torso mit beiden Armen, als wolle sie sich umklammern und liebkosen. Die Knospen ihrer Brust waren hart und aufgerichtet.
Langsam hob sie eine ihrer Brüste und leckte ihren Warzenhof, so dass er glänzte. Dann strich sie über den kräftigen Muskelleib vor ihr, der nervös aufzuckte, als die königliche Hand über seine gewölbte Brust und den trainierten Bauch glitt. Und schließlich wanderten die herrschaftlichen Finger noch tiefer und verblieben an Stellen, die so manche Hofdame nur aus heimlichen Erzählungen kannte, die Kreios jedoch höchste Genüsse zu bereiten schienen.

Doch plötzlich stöhnte Kreios gequält auf: Megara hatte an seiner linken Brustwarze eine Zwinge angebracht, die mit einer Kette an einer weiteren Klemme verbunden war. Auch die zweite Vorrichtung biss kurz darauf in Kreios empfindliches Fleisch. Nun baumelte die Kette zwischen den Brustwarzen. Kreios Gesicht verzog sich kaum, denn er war Schmerz gewohnt, doch fühlten sich die tückischen Zwingen mit jeder Minute beißender an. Abrupt zog Megara in der Mitte der Kette und zwang den Giganten so auf die Knie.
Nur die Kraft drei ihrer Finger reichte aus, um den Hünen zu bezwingen. Der Riese rutschte langsam an der Säule in die Hocke, in die Megara ihn zwang. Die massiven Schenkelmuskeln wölbten sich. Kreios hörte ein klares Lachen. Dann war da vor seinem Mund etwas Feuchtes. Fleisch? Königliches Fleisch? Er wagte, seine Zunge hinausschießen zu lassen und vernahm ein lustvolles Stöhnen. „Weiter! Sklave! Weiter!“ forderte die Stimme leidenschaftlich. Kreios leckte und umspielte das weibliche Fleisch. Mit immer mehr Druck presste sich Megara gegen das Gesicht des Goliaths.

Sollte Megara es wagen, diesem Sklaven die Ketten zu lösen? Ihre Gier nach dem prächtigen Gemächt war zu groß, um gegen die Bedenken ankämpfen zu können. Sie löste zunächst den Seidenschal, und Kreios sah sie blinzelnd an. Vor ihm stand wirklich die Herrscherin! Und sie trug nur ein knappes Seidenkleidchen, durch dessen Stoff ein sündiges Auge den königlichen Leib betrachten konnte! Sie sah auf ihn hinab, denn noch hockte Kreios, so dass sein Gesicht nur wenige Handbreit von der Venus der Tyrannin entfernt war. Sie begann, die Ketten zu lösen und surrte ihm entgegen: „Wenn du mir ein guter Bettgefährte bist, sollst du reich belohnt werden.“ Kreios rieb sich die Handgelenke, als er die Fesseln los war. Anschließend entfernte Megara noch die Fußketten.

„Steh auf!“ befahl sie mit einer Stimme, die keine Widerworte kannte. Kreios streckte sich zu seiner vollen Größe. Mulmig wurde ihm klar, dass er nun auf die Majestät hinabblickte. Aber sie hatte es ihm geboten. Megara stolzierte zu einem prunkvollen Bett und legte sich zwischen die vielen bestickten Decken, wertvollen Kissen und edlen Felle.
„Komm zu deiner Königin“, forderte sie, und Kreios näherte sich respektvoll. Langsam. Zaghaft. Dann kroch er zu der Regentin, und bald liebten sie sich wie Mann und Frau. Die Lustschreie der Despotin hallten laut durch die Gemächer. Selbst ihr geheimer Liebesstab aus Stahl, den ihr der königliche Schmied nach dem Tod des Königs angefertigt hatte, konnte sich nicht mit diesem lodernden Schwert messen.

Am nächsten Tag schickte der Hauptmann Kreon, der die Abteilung mit Prinz Talos anführte, einen Vortrupp als Späher aus. Wegen der Bummeleien des Prinzen war sein Teil des Heeres so viele Meilen hinter dem ersten Abschnitt zurück, dass Kreon befürchtete, der Feind könne zwischenzeitlich Hinterhalte legen. Zu den freiwilligen sechs Reitern gehörte auch Leda, die mittlerweile bei den meisten ihrer Kameraden anerkannt war wie ein ganzer Mann. „Die Schürze mit dem Schwert“, war einer ihrer vielen Spitznamen. Doch getraute sie niemand in ihrer Anwesenheit so zu schimpfen, wollte er sich keine blutige Nase holen.

Das Sextett ritt in einem Bogen voraus, um bei eventueller Feindberührung nicht die Zugrichtung des Heeres zu verraten. Das Gebiet war nun stark bewaldet, und alte Bäume mit einem Stammdurchmesser von oft über zwei Ellen ragten mit ihrer gewaltigen Krone bis zu 150 Fuß in die Höhe. Langsam und bedacht arbeiteten sich die Späher vor. Als ein Soldat vom Ross sprang, um eine auffällige Spur auf dem Boden genauer zu untersuchen, horchte Leda auf. War das ein Tier im Unterholz gewesen? Oder hatte sie einen fremden Kundschafter entdeckt? Behutsam nahm sie ihren Bogen vom Rücken und zog einen Pfeil aus ihrem Köcher. Gemach legte sie ihn auf die Sehne.

Auch ihre Kameraden hatten das verräterische Geräusch im Unterholz vernommen und spannten ihre Bögen. Der Soldat, der den Humus untersucht hatte, war in die Hocke gegangen und stand gerade auf: „Menschen. Vielleicht Waldbewohner. Wir sollten vorsichtig…“ Weiter kam er nicht, denn plötzlich ragte eine Pfeilspitze aus seiner Brust.
Mit einem Röcheln fiel er mit einer Drehung zu Boden, so dass die trockenen Blätter aufwirbelten. Er landete auf dem Rücken, so dass der Pfeil noch weiter durch seine Brust gebohrt wurde.

„Deckung!“ schrie Leda und ließ ihren Bolzen in die Richtung zischen, aus der der Angriff gekommen sein musste. Augenblicklich sprangen alle Soldaten gleichzeitig von ihren Reittieren und suchten hinter den Rücken ihrer Rappen Schutz. Vereinzelt schossen sie ins Dickicht, aber kein Feind war zu sehen. Ein unbekanntes Ziel war kein gutes Ziel. Trotzdem hagelten weitere tödliche Geschosse auf den Trupp ein. Bald lagen zwei weitere Soldaten am Boden. Trotz ihrer Deckung durchsiebt mit Pfeilen. Hatte der Feind sie umstellt?

Leda und die beiden Überlebenden sprangen auf ihre Pferde und suchten ihr Heil in der Flucht. In rasendem Galopp schossen sie durch den Wald und hofften, dass ihre Tiere nicht stürzten. Die Bäume wurden zu gefährlichen Hindernissen. Überall lauerten Wurzelwerk und morsche Äste, die zu tödlichen Stolperfallen werden konnten. Der Weg wollte kein Ende nehmen. Durchschwitzt, die Tiere hatten Schaum vor dem Mund und wieherten aufgeregt, erreichten sie dann endlich das Lager. Erst dort bemerkte Leda, dass einer ihrer Kameraden angeschossen war. Der Pfeil steckte in seiner linken Schulter.
Der Medicus brannte die Wunde sofort mit einem glühenden Messer aus und entfernte das Geschoss. Der Soldat, ein tapferer Recke, schrie und biss auf einen dicken Lederriemen.„Wenn die Spitze nicht vergiftet war, wird er bald wieder kämpfen können“, erklärte der Heiler dem Hauptmann, der ihm dankend zunickte. Doch sollte das Bolzenende in ein Toxikum getränkt worden sein... Der Heiler brauchte die andere Möglichkeit nicht zu erwähnen, denn alle wussten, was das bedeuten würde.

Kreon besah sich den Pfeil genau: „Der stammt nicht von den Nordländern. Im Wald leben wilde Völker. Banditen. Mit denen machen wir kurzen Prozess.“ Er wollte mit zwei Abteilungen das Gesindel einkreisen und zwischen den Flanken zermalmen. Er stimmte sein Vorhaben mit dem Prinzen ab, der aber so beschäftigt war, mit seinen schiefen Vorderzähnen einen Hühnerknochen abzunagen, dass Kreon bezweifelte, die Hoheit habe ihm folgen können. Kreon stellte eine berittene Kampftruppe aus 50 Soldaten zusammen.
Niemand griff straffrei das königliche Heer der Megara an! Leda ritt neben Kreon als Anführerin der westlichen Reitergruppe, Kreon selbst übernahm die andere Hälfte der Kämpfer.

Nach wenigen Stunden erreichten die Soldaten den besagten Wald, teilten sich auf und umstellten das Gebiet. Einige Späher stießen in einem noch weiteren Bogen voran. Nach einiger Zeit meldete ein Kundschafter die Spuren der Angreifer und Rauch in der Ferne.
Kreon kratzte sich über das stoppelige breite Kinn: „Ihr Lager. Wir werden es dem Erdboden gleichmachen!“ Die Soldaten sammelten sich, nachdem sie sich versichert hatten, dass keiner der Feinde im Wald war, und rückten auf die kleine Ansiedlung vor, die auf einer großen Lichtung lag. Bevor sie auf einem Hügel sichtbar wurden, teilten sie sich erneut, um den Gegner von den Flanken anzugreifen. Erst spät erkannten die Waldbewohner die Gefahr und griffen hastig und laut rufend zu den Waffen.

Leda dankte den Göttern, dass sie nicht ein Dorf mit Weibern und Kindern vor sich hatten, sondern nur das Versteck der Krieger. Unter Kreons Kommando stürmten die beiden Abteilungen von Westen und Osten auf das Lager zu. Die Soldaten der Megara wurden von Pfeilen, Äxten und Lanzen empfangen; aber die ausgebildeten und gut gerüsteten Soldaten waren ihnen klar überlegen. Mit ihren Hellebarden, Spießen und schweren Schwertern metzelten sie die Waldbewohner in der Walstatt nieder. Als Leda einen Angreifer, der sie vom Pferd reißen wollte, ihr Schwert unterhalb der Kehle durch die Lungen stieß, spritzte ihr warme Flüssigkeit entgegen, so dass sie einen Augenblick blind weiter ritt, bis sie mit dem Handrücken den nassen Regen aus ihrem Gesicht gewischt hatte.

Die Widersacher waren innerhalb kurzer Zeit niedergemäht, obwohl es Leda eine Ewigkeit zu dauern schien, bis der Letzte sein Leben ausgehaucht hatte. Die blutige Ernte war eingefahren. Ein Soldat küsste sein Amulett: eine Münze an einem Lederriemen, den er um den Hals trug und ihm bisher stets Kriegsglück beschert hatte. Kreon ließ Feuer legen. Nur Schutt und Asche sollte zurückbleiben. Im Namen Megaras prasselten die Hütten im lodernden Feuer und fielen schließlich in kalter Asche zusammen. Auf dem Rückweg war Leda mit grimmigem Gesicht in Gedanken versunken. Der Krieg besaß eine hässliche Fratze. Sie träumte von einer kleinen Bauernkate, mit Abas als Gemahl und vielen Erben. In Frieden. In einem freien Land.

Am Abend spürten die 45 zurückgekehrten Soldaten die Anerkennung der Kameraden. Auch Kreon lobte beim deftigen Abendmahl die mutigen Männer und widmete den fünf Gefallenen ein kurzes Gebet. An mehreren Lagerfeuern versammelten sich die Soldaten, um bei dem flackernden Schein der Flammen zu speisen. Ein buckeliger Soldat, der durch einen dicken Furunkel am Hals entstellt wurde, griff gierig nach einem Stück des Ziegenbratens, wobei das Fett zischend in das Feuer tropfte. Danach wurden dem Wein zugesprochen, Lieder gesungen und Geschichten von Heldentaten und Geisterwesen erzählt. Einer der Männer hatte eine selbst geschnitzte Flöte und spielte darauf.

Als Leda von dem Hinterhalt zurückgekommen war, war sie und ihre Geschichte zunächst von einigen Soldaten verspottet worden. Ein Weib fürchtete sich eben. Ein Weib schwatzte viel. Aber nun sahen sie sie fast ehrfürchtig an. Auch ihre männlichen Begleiter bestätigten ihre Worte. Sogar Hauptmann Kreon lobte, dass sie „nicht nur eine kühne Zunge, sondern auch eine kühne Klinge“ bewiesen habe. Leda starrte gedankenverloren in die flackernden und prassenden Flammen. Ihr war nicht nach Feiern. Schon Morgen würden sie vielleicht die feindliche Festung erreichen. Zwar lag die Burg erst an der Grenze zum Nordland, doch dort wurde die gesamte Armee aufgehalten und benötigt.
Bevor nicht diese Bastion gefallen war, konnten Megaras Männer nicht weiter ins Territorium der Rivalen vordringen, wollten sie nicht riskieren, vom Feind später eingekesselt zu werden.

„Nur eine Festung! Eine einzige!“ hörte Kreon Megaras unbillige Rufe noch bei der letzten Versammlung im Palast. „Zerstört sie einfach! Brennt sie nieder! Fegt sie hinweg! Kein Stein soll auf dem anderen verbleiben!“ Aber das war nicht so leicht. Die Wehranlage war nicht irgendeine kleine Burg eines Fürsten. Sie war das größte Bollwerk, das die Welt kannte. Allein die viele Schritte dicken Mauern waren so hoch wie Megaras Palast und mit hunderten Bogenschützen besetzt. Zusätzlich gab es Schießscharten, Kübel mit kochendem Pech, Felsbrocken und angeblich sogar verzauberte Tiere, die den Feind mit ihren riesigen Reißzähnen zerfleischten. So munkelte man zumindest an den Lagerfeuern.

Und von den Geheimwaffen des Kontrahenten waren die erzählenden Männer unter der Wirkung des Weines schnell bei dem sagenumwobenen Amazonenvolk, das auch irgendwo in diesen Wäldern hausen sollte. Leda horchte auf. Amazonen? Daran glaubte sie nicht. Doch ein pausbäckiger Soldat bestand darauf, dass er mit eigenen Augen gesehen habe, wie vor einigen Jahren…

„Da war ich mit zwei Kameraden hier ganz in der Nähe unterwegs. Am Nachmittag des besagten Tages steigen wir an einem Bachlauf von unseren Tieren, um uns zu erfrischen.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheinen sie und kreisen uns ein: Kriegerinnen, in enges Leder gewickelt, mit langen Bögen bewaffnet, Amazonen! Die Weibsbilder sind größer als ein Mann und tragen ihr langes Haar offen, das ihnen bis zu ihren Lenden reicht. Wir stehen nur da und können uns nicht rühren. Hätte jemand die Waffe gezogen, so wäre es aus mit ihm gewesen.“ Ein Kämoe stand auf. „Und wie konntet ihr diesen Wesen entkommen?“ rief der Soldat von der anderen Seite des Lagerfeuers. Der Pausbäckige antwortete: „Einige der Amazonen ergreifen und fesseln uns. Ich fühle noch heute den harten Stiefel der Kriegerin auf meinem Rücken. Es geht alles ganz schnell. Sie verladen uns wie Säcke auf die Pferde bringen uns zu ihrem Lager. Dort werden wir wie Vieh untersucht: Muskeln, Zähne und…“ Der Erzähler griff sich grinsend zwischen die Beine.
Einige Kameraden lachten, andere staunten und hingen ihm an seinen Lippen.

„Die oberste Kriegsbraut vergleicht die Gemächte ihrer Gefangenen. Dann zieht sie blitzschnell ihren geriffelten Dolch und murmelt irgendeine Gebetsfloskel oder einen rituellen Spruch. Vielleicht hat sie auch Dämonen herbeigeschworen. Auf jeden Fall schreit mein Kamerad laut auf, und noch bevor wir begreifen, was ihm geschehen ist, hält sie sein Gemächt hoch in die Luft.“ Ein Raunen ging durch die Zuhörer. Einige Soldaten spürten, wie sich ihr Gemächt zusammenzog. „Oh, ja! Doch damit nicht genug: Sie greift nun zu meinem anderen Kameraden, der jetzt schon weiß, was auf ihn zukommt. Er zappelt brüllend in seinen Fesseln. Aber auch er ist in wenigen Wimpernschlägen entmannt! Natürlich glaube ich in heller Panik, dass auch meine letzte Stunde gekommen ist. Doch die Kriegerin schneidet meine Fesseln auf und bringt mich in ihr Zelt.“ „Und was dann?“ wollte ein Soldat wissen, der vor Aufregung an seinen schwarzen Fingernägeln knabberte, und in dessen linken blinden Auge sich das Feuer spiegelte.

„Das Weib ist so heiß und hungrig wie tausend Jungfrauen! Ich sage euch: Wir hatten eine Nacht, die ich nie in meinem Leben vergessen werde!“ Der Frager räusperte sich und spuckte ins Feuer. „Bindest du uns da auch keinen Bären auf?“ wollte der Soldat skeptisch wissen. „Ich? Aber nein! Genau so ist es geschehen! Das schwöre ich bei meiner Ehre!“ Leda hatte die Geschichte schnell als Lügenmärchen enttarnt und die Zeit genutzt, um nach den Sklaven zu sehen. Vielleicht konnte sie ungestört mit Abas sprechen. Doch heute Nacht waren zwei weitere Soldaten als Wachen abgestellt. Es gab keine Möglichkeit, ihn von den anderen Sklaven zu separieren. Nur einen kurzen Blick tauschten die Zwei unbemerkt aus.

Am nächsten Tag ritten neue Spähtrupps aus, denn die Festung des Feindes war nicht mehr weit. Leda konnte heute in Abas Nähe sein; doch seine Nähe war noch furchtbarer zu ertragen, als ihn nicht sehen zu können. Es waren die reinsten Tantalusqualen: So nah, und doch so fern! Wenigstens erhielten die Sklaven so nur weniger Hiebe, denn Leda prügelte nicht gern auf die wehrlosen Männer ein. Nur wenn sie zu langsam wurden, musste sie nachhelfen, holte aber nur halbherzig aus. Die Leibeigenen spürten ihr Wohlwollen und dankten ihr mit ihren Blicken.
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:11.03.18 20:05 IP: gespeichert Moderator melden


Im Palast waren die emsigen Vorbereitungen für den nächsten Arenakampf in vollem Gange. Überall wieselten Diener und Wachen geschäftig wie fleißige Honigbienen herum. Megara wollte die Strafmaschine des Prinzen erneut einsetzen. Vielleicht hatte ihr nichtsnutziger Sohn ja doch mal etwas Sinnvolles geschaffen. Zwei Männer kontrollierten die Konstruktion auf ihre Funktion, schraubten hier und klopften da. Neben der Despotin, auf einem übergroßen Diwan, lag der hünenhafte Sklave Kreios, gewandet in feinster Seide. Megara liebte ihr neues Spielzeug. Es sollte gleich in greifbarer Nähe sein. Ein ungewöhnlich großer Schoßhund, schmunzelte Megara, aber dafür genau das Richtige! Auf ein Fingerschnippen begann Kreios der Majestät sanft die Füße zu massieren.

„Gibt es schon Neuigkeiten von Telamon?“ fragte sie ihren Leibdiener, der demütig drei Meter weiter an einer Säule mit umfangreich verschnörkeltem Kapitell stand. Der Mann neigte sein Haupt und berichtete, dass der Paladin die erste Verstärkung Soldaten erhalten habe. Nur der zweite Tross mit Prinz Talos fehle noch. Megara geiferte ihm entgegen: „Wieso ist Talos noch nicht da?“ Ängstlich zusammenzuckend starrte der Diener seine Herrin an: „Verzeiht, Majestät! Vielleicht ist er aufgehalten worden.“ Megara schnaubte ungehalten. „Diesem Tunichtgut würde ich Feuer unter seinem fetten Arsch machen!“ Der Diener versteifte sich und schluckte trocken. Die Regentin gab Kreios einen Tritt. „Hör auf! Es reicht! Komm lieber hoch zu mir und massiere meine königlichen Schultern.“ Der Riese begab sich hastig in Position und bewies mit seinen mächtigen Pranken ungewöhnlich zarte Fertigkeiten.

Um Kreios Hals blinkte ein breites goldenes Halsband, das mit feinen Halbedelsteinen verziert war, die seinen Namen bildeten. Ebenfalls trug er nun einen Keuschheitsgürtel aus purem Gold, der allerdings unter seinem knappen Gewand versteckt war. Nachdem Megara ihren Leibdiener weggescheucht hatte, empfing sie einen Wahrsager, der ihr mit Hühnerfüßen den Fortgang des Kriegszuges prophezeien sollte. „Die feindlichen Mauern werden fallen“, war sein Resümee, weil die Tyrannin dies sicherlich erwartete. Die Königin überlegte: „Zuerst muss die Festung im Norden stürzen. Vorher kann meine Armee nicht in Feindesland einfallen. Nur wenige Meilen sind dort gangbar. Ein Nadelöhr. Östlich und westlich von der Wehranlage blockiert eine tiefe Schlucht das Fortkommen hunderte Meilen breit.“

Laut forderte sie: „Seher! Sage mir, ob Talos im Kampf Erfolg haben wird!“ Der Weissager warf erneut seine Hühnerfüße und grummelte eine geheimnisvolle Formel. Seine Augen wurden groß. „Majestät! Der Krieg wird viele Opfer kosten. Talos wird sich als großer Führer bewähren und….“ Megara unterbrach ihn barsch: „Schweig still! Talos? Ein großer Führer? Wäre sein Arsch nicht so fett, würde er sich in das nächste Karnickelloch flüchten, sobald der erste Brandpfeil singt!“ Dann wurde sie ganz ruhig.
Gefährlich ruhig. Sie blitzte ihn abhold an. „Falls du wirklich die Kraft eines Sehers hättest, hättest du deinen eigenen Tod vorhergesehen!“ Der Mann ächzte erschrocken auf. „Majestät! Wieso Tod?“ Megara gab den Wachen einen kurzen Befehl: „Ergreift ihn und steckt ihn in den Kerker.“ Zwei schwarz gekleidete Gardisten mit finsteren Gesichtern packten den Mann, der jämmerlich um Gnade flehte, mit eisenharten Griffen und schleiften ihn aus den edlen Gemächern der Herrscherin. Morgen bei Sonnenaufgang würde sein Kopf rollen wie ein Käselaib und gemeinsam mit seinen Hühnerfüßen den Schloss-Hunden zum Fraße vorgeworfen werden.

Zornig betrat sie die Räume, in denen unfolgsame Sklaven bestraft wurden. „Gib mir die Peitsche“, riss die Hoheit der Wache das Leder aus der Hand und übernahm die Auspeitschung eines nackten Mannes in persona. Die Geißel wurde zu einem Teil von ihr. Sie sättigte ihren Appetit. Der lange Riemen knallte laut auf Fleisch und zeichnete tiefe Spuren darin. Wieder und wieder. Schweißgebadet war die Vornehmheit bald, doch ihre Schläge prasselten weiterhin auf das nackte Fleisch. Schreie des Schmerzes hallten durch das hohe Gewölbe. Doch Gnade kannte Megara so wenig, wie es das Mauerwerk für den Delinquenten übrig hatte. Selbst die rohen Wachmänner starrten entsetzt auf das Ergebnis ihrer Schlagkunst. Als ihr Zorn gekühlt war, warf sie der Wache die Peitsche vor die Füße, stolzierte hinaus in den langen Schlossflur und erfrischte sich in einem mit Jasminblüten aromatisierten Bad in ihren Gemächern. Ein feines Haarnetz bildete ihren Kopfputz, um die lange Mähne nicht dem Wasser auszusetzen. Danach kehrte sie zu ihrem „Schoßhund“ Kreios zurück, um sich von dem prächtig Bestückten wie eine Frau nehmen zu lassen. Sie gab sich ihm hin wie eine devote Magd und maunzte laut auf, als sie einen erotischen Klimax genoss.

Bald darauf erschien sie besser gelaunt im Festsaal, wo sie das opulente Bankett mit superben Delikatessen eröffnete, dem der nächste Arenakampf folgen sollte. Kreios fühlte seine gepeinigte Mannesehre. Noch vor wenigen Minuten hatte er der Herrin seinen heißen Samen in ihre Weiblichkeit gepflanzt. Die Regentin hatte ihn umklammert wie ein ängstliches Mädchen und war seiner Kraft und animalischen Ausstrahlung verfallen. Und jetzt war er wieder nur ihre Marionette, die fürchten musste, jederzeit, wenn sie das Interesse an ihr verlor, die Vergänglichkeit zu finden. Das Schoßhündchen saß zu den Füßen seiner Herrin und schaute ergeben zu ihr auf.

Der einst stolze Krieger musste um Essensbrocken betteln und wurde mit der Hand der Königin gefüttert. Die Edelleute lachten und scherzten über den zahmen und gedemütigten Riesen ohne Schneid, der in der Arena so formidabel und gefährlich gewirkt hatte. Andere erinnerten sich an Kreios unrühmlichen Abgang mit der Strafmaschine und machten mehr oder weniger offensichtlich obszöne Zeichen, um in seiner Wunde zu bohren. Der Höhepunkt seiner Schmach kam, als die Megara ihm befahl, auf allen Vieren an den Tischen entlang zu kriechen und um Essen zu betteln wie eine Töle. „Schau ihn dir an! Wie artig erzogen er ist“, kicherte eine junge Dame und hielt Kreios ein Stück gebratene Taube hin, nach der er schnappen sollte. Immer wieder zog sie das Fleisch weg und lachte glucksend. Nach dem vierten Versuch erwischte Kreios den Brocken endlich. Zwei Damen applaudierten, als sei ein trainiertes Kunststückchen geglückt.

„Ob er auch Wein säuft?“ fragte eine junge Frau, die Kreios mit ihrem Zeigefnger zu sich winkte und ihm mit ihrem Kelch den rubinroten Tropfen einflößte. „Ich auch! Ich auch!“ riefen noch drei andere Adelsfrauen, die Kreios nach und nach mehrere Kelche leeren ließen, bis sein Bauch sich wölbte wie bei einer trächtigen Hündin, und der Muskelmann taumelte. „Ich will auf ihm reiten!“ raffte eine junge Dame ihr voluminöses Kleid und sprang plötzlich auf, die selbst schon dem Trunk gut zugesprochen hatte, und setzte sich dem krabbelnden Kreios auf den breiten Rücken und trieb ihn johlend an wie ein Pony. Fragend sah sie zu Megara, ob es ihr auch gestattet sei, aber die Tyrannin nickte geneigt und war amüsiert, wie viel Freude ihr Schoßhund der Gesellschaft bereitete. Die vorwitzige Reiterin fühlte sich gebauchpinselt, auf dem königlichen Spielzeug thronen zu dürfen. Bald wankte Kreios immer unsicherer, denn der Wein zeigte seine Wirkung. Mittlerweile war eine zweite Dame aufgesessen und trieb das Pferdchen mit flachen Schlägen auf sein Hinterteil an.

Erst ein lauter Gongschlag eines Dieners und die Ankündigung, der Arenakampf werde in einer halben Stunde beginnen, ließ die illustre Runde aufstehen und gemach zum Turnierplatz lustwandeln. Dabei ließen es sich die beiden kecken jungen Damen nicht nehmen, auf Kreios durch die Gänge des Palastes zu reiten. Die jungen Edelmänner, denen die Damen versprochen waren, fanden dies weniger lustig, wenn der Schoßhund ihnen die Schau stahl. Einer der Adligen wollte dem Spuk möglichst schnell ein Ende machen und trieb Kreios zusätzlich mit der Spitze seines Schwertes an, die er dem menschlichen Reittier immer wieder in dessen Gesäß stach, um ihn zur Eile anzutreiben und seine Eifersucht zu besänftigen. Quiekend beschleunigte das Pferdchen.

Am liebsten hätte er noch viel kräftiger gestochen oder diesen Sklaven sogar entmannt; aber Kreios war Eigentum der hohen Majestät. Wer sich an ihm verging, durfte nicht auf Gnade hoffen. Also begnügte sich einer der jungen Männer damit, Kreios kurzes Gewand zur Seite zu schlagen, so dass dessen Hintern und KG zu sehen war. Nun baumelten die massigen Bälle frei zwischen den muskulösen Schenkeln, dem Schutz vor den vielen Augen beraubt. „Ein schneller Schnitt mit meinem Dolch“, dachte der junge Mann spitzzüngig. „Dann wäre es vorbei!“ Wäre er König des Reiches, so wüsste er, wie er sich Rivalen vom Halse hielte.

In der Arena brannten hunderte Fackeln und tauchten die Umgebung in ein fulminantes Licht. Vor den eigentlichen Kämpfen traten Artisten auf, die eine Pyramide aus zehn Personen bauen konnten, und viele weitere unterhaltsame Künstler wie ein Narrenpaar, Jongleure und Feuerspucker, ein Schwertschlucker sowie Bauchtänzerinnen, die auch ihre schlangenartige Gelenkigkeit gekonnt unter Beweis stellten. Ungeduldig wartete das Publikum aber auf die Kämpfe der Gladiatoren. Was würde Megara ihnen heute Grandioses bieten? Waren es dieses Mal vielleicht Zwerge, die gegen einen Riesen kämpften?

Während im Palast ausgelassen gefeiert wurde, herrschte im Lager von Talos militärische Ordnung und Drill. Talos hatte darauf bestanden noch eine Nacht zu lagern, bevor sie auf den Vortrupp und damit auch die Kohorten des königlichen Paladins Telamon trafen. Die Reise war anstrengend, und der Prinz benötigte Massagen, um seinen verspannten Leib ein wenig zu entlasten. Dazu fläzte er sich auf die knarrende Bettstatt, die ihm die Soldaten gebaut hatten, und streckte seine Glieder stöhnend. Zwei junge Kämpen kamen in sein Zelt, um ihm die Stiefel auszuziehen und seinen gewaltigen Körper durchzuwalken. Waren ihre Griffe zu vorsichtig, so schimpfte Talos, fassten sie die Hoheit jedoch zu kräftig an, so hatten sie drakonische Bestrafungen zu erwarten. Stets in Angst, seine Erwartungen nicht zu erfüllen, bearbeiteten sie die gewaltigen Fettberge, während der Prinz die Berührungen der hübschen Burschen genoss. Mit schamrotem Antlitz kneteten die jungen Männer ausgiebig das fette Gesäß des Adelssprosses auf dessen Geheiß. Talos´Schweinsäuglein funkelten vor Wolllust.

Am Nachmittag meldete sich Leda freiwillig zur Kräutersuche. Dem Koch fehlten bestimmte Pilze und Gewächse. Leda durfte einen Sklaven für die Arbeit mitnehmen. Das war für sie natürlich eine perfekte Gelegenheit, um mit Abas allein zu sein. Da der Sklave dabei weiterhin Fuß- und Handketten trug, und Leda bewaffnet und zu Ross war, reichte sie völlig als Bewachung aus. Beinahe wäre ihr Vorhaben zunichtegemacht worden, denn ein Soldat hatte bereits einen anderen Leibeigenen abgekettet und ihr zugeteilt. Leda bestand aber auf Abas, den sie unauffällig aus einer Gruppe „von gehorsamen Sklaven“ wählte – natürlich „ganz zufällig“. „Den, den du da abmacht hast, habe ich schon oft widerspenstig erlebt“, behauptete sie. Der Wehrmann drehte sich dem Sklaven misstrauisch zu und knallte ihm die Peitsche über den Rücken. „Das werde ich dir austreiben!“

Leda sah schuldbewusst, was sie angerichtet hatte. Sie hatte doch nur eine Ausrede finden müssen. Aber Hauptsache war, dass sie nun mit Abas alleine war. Sie ritt hinter dem Sklaven her, der im Laufschritt vor ihrem Ross hereilte, immer tiefer in den alten Wald hinein. Bald fanden sie große Flächen mit Pilzen und Kräutern en masse, die sie gemeinsam aufsammelten, damit es schneller ging. Die gepflückte Beute verstauten sie in ledernen Reittaschen, die am Sattel festgeknüpft waren. Anschließend schloss Leda ihren Liebsten aus den Ketten und dem Keuschheitsgürtel auf. Zufrieden lächelte sie auf das nun freie Gemächt hinab. Abas pflückte ein Veilchen vom Boden und steckte es Leda ins Haar. Sie küssten sich liebevoll und schlenderten ein Stück weiter, da hörten sie dumpfes Rauschen. War hier ein Wasserfall?

Das Paar folgte den Geräuschen, die immer lauter und durchdringender wurden. Und dann erkannten sie durch die Zweige und Blätter der Bäume das Naturidyll: Ein etwa 20 Fuß hoher Wasserfall ließ einen kleinen Fluss in die Tiefe stürzen. Unter der Abbruchkante hatte sich ein kleiner See gebildet. Leda legte ihre Waffen ab und entkleidete sich. Ihr Begleiter wurde magisch von dem weiblichen Körper angezogen. Er legte seinen Lendenschurz ab, und nun sprangen die Zwei in das frische Wasser. „Ich habe dich so vermisst“, schwärmte Leda und verschränkte ihre Hände hinter Abas Nacken. „Und ich dich erst“, stimmte Abas zu, und dann berührten sich ihre verlangenden und tastenden Lippen. „Du bist so wunderschön“, flüsterte Abas. „Deine Augen! Sie glänzen und funkeln wie Sternenlicht!“ „Und du riechst so gut“, sagte Leda und versank an Abas Hals.

Leda lächelte und tauchte mit ihrer Hand ins Wasser und an Abas Körper hinab, bis sie seine Männlichkeit fühlen konnte, die von wilder Begierde zeugte. Die knackenden Geräusche am Ufer hörten die Beiden nicht. Zu laut war die fließende Wasserwand, und zu sehr war das junge Glück in sein Liebesspiel vertieft. Zwei dünne Äste bewegten sich auseinander, und ein Augenpaar erschien, das die Beiden vorsichtig beobachtete. Lykos hatte mitbekommen, dass Leda mit dem Sklaven unterwegs war und seine Freiwache benutzt, ihnen heimlich zu folgen. Er hatte sich für die Schmach rächen wollen, die ihm die Soldatin angetan hatte. Er war von einem Weib verstoßen worden! Sie hatte seinen Stolz mit Füßen getreten! Das sollte sie bitter büßen!

Ein Kettensklave würde ihr keinen Schutz bieten. Als unliebsamer Zeuge konnte er leicht getötet werden. Lykos hatte sich alles genau ausgemalt: „Ich musste ihm mein Schwert durchs Herz bohren, als er mich angegriffen hat. Leider kam ich zu spät, denn Leda hatte der Aufsässige bereits erwürgt.“ Aber nun traute er seinen Augen nicht: Die beiden waren ein Liebespaar? In seinem Kopf arbeitete es. Was sollte er nun tun? Er würde Leda mit seinem Wissen erpressen können und ihre Liebe so erzwingen. Lykos lachte finster in sich hinein. Noch heute Nacht würde sie sein Lager teilen. Allein der Gedanke reichte, um seine Männlichkeit in seiner Lederhose wachsen zu lassen.

Umso heißer brannte sein Feuer, als er sah, wie Abas´ Mund genüsslich an Ledas Nacken knabberte, und er sie eng umschlungen hatte. Das Wasser verriet nur grobe Umrisse, aber Lykos beobachtete, wie sich die Leiber im Getändel bewegten, wie der Sklave die hübsche Soldatin von hinten nahm. Lykos platzte fast – vor Geilheit, aber auch vor Eifersucht. Seine Faust krampfte sich so hart um seinen Schwertgriff, dass seine Fingerknöchel weiß wurden. Aber er musste noch abwarten. Den richtigen Moment abpassen. Doch bis zum Abend würde er es nicht ertragen. Nein, er würde hier und jetzt nehmen, was ihm zustand!

Als Abas seinen Samen in Ledas Frucht pflanzte, räkelte sich auch das schöne Weib genussvoll stöhnend im Wasser. Lykos biss die Zähne zusammen, bis sie knirschten. Wilder Neid brannte in ihm wie ein Höllenfeuer. Langsam zog er sein Schwert aus der Scheide blank. Er würde zunächst den verhassten Nebenbuhler ins Reich der Totengöttin schicken. Als Belohnung würde er sich die süße Ernte einfahren und Leda danach erdrosseln. Ja, so sollte es sein. So würde es geschehen. Die silberne Klinge drückte einen Zweig zur Seite. Gemächlich stand Lykos aus seinem Versteck auf und trat ins Freie. Seine Muskeln waren angespannt. Er war bereit!

Noch hatten die Zwei die tödliche Gefahr nicht bemerkt. Sie standen nun nur noch in hüfthohem Wasser und umarmten sich, küssten sich zärtlich, die Nachwehen ihrer Lust genießend. Gerade wollte Lykos mit erhobener Klinge auf den Sklaven losstürmen, da ertönten Hörner, die ihn verharren und aufhorchen ließen. Mehrere schallende Warnungen ertönten und riefen zu den Waffen. Das Signal schickte alle Soldaten sofort in höchste Alarmbereitschaft. Lykos musste zurück ins Lager. Aber es war zu spät! Das sündige Paar musste ihn gesehen haben!

Trotzdem sprang er rückwärts zurück ins Gebüsch, sofort, nachdem er aus seiner Schockstarre erwacht war. Und offenbar hatten Leda und Abas ihn tatsächlich noch nicht bemerkt. Lykos hörte, wie die beiden nur wenige Schritte von ihm entfernt zum angebundenen Pferd liefen. Ledas Stimme und ein Klirren war zu vernehmen: „Hurtig! Binde dir die Ketten und den KG um! Ich muss flink zurück ins Lager! Laufe, so schnell du kannst, zurück.“ Als Lykos die Hufe hörte, eilte auch er zu seinem Ross und kehrte in einem Bogen zum Lager. Dort ähnelte es inzwischen einem Ameisenhaufen. So geschäftig ging es im Lager plötzlich zu. Hauptmann Kreon brüllte aufgebracht Befehle und stellte mit schnarrendem Bariton Kampftruppen zusammen. Wer nahe genug bei ihm war, konnte sein Grollen hören: „Verdammter Höllenpfuhl! Warum bin ich mit diesem Prinzen geschlagen?! Hätten wir hier kein Lager aufgestellt, wären wir schon längst an der Festung! Und jetzt, da Not am Mann ist, wird Telamon nicht genug Soldaten haben!“ Kreon brüllte weitere Befehle, und überall liefen Recken vollständig armiert durchs Lager und bildeten verschiedene Truppenteile.

Pferde wieherten aufgeregt, Waffen klirrten, weitere Hörner gaben Befehle. Auch Leda fand sich in ihrem Reitertrupp ein und wartete auf weitere Anweisungen. Offenbar sollten die Soldaten nun verstärkend zu dem Vortrupp vorrücken. Sie war als Bogenschützin eingesetzt. Sie hatte ihren Köcher mit spitzen Pfeilen gefüllt und eine neue Sehne aufgezogen, bereit, dem Feind Paroli zu bieten. Lykos war in einer anderen Einheit. In ihm brodelte es. Aber jetzt war der Ruf zu den Waffen das Entscheidende. Seine Männlichkeit bildete sich zwar noch deutlich unter dem Leder seiner Beinkleider ab, doch sein darüber liegnder Waffenrock verbarg seine Erregung vor neugierigen Blicken. Und der nahende Kampf ließ sein Blut auf andere Weise kochen.

In der Tat sollten die Truppen endlich aufschließen und den Männern vor der Festung dringend benötigte Unterstützung bringen. Hunderte Reiter und noch mehr Fußsoldaten zogen los, dem Feind entgegen. Das Lager war in weniger als einer Stunde verwaist.
Nur wenige Wachen und die meisten Sklaven waren mit Nachschubmaterialien hier verblieben. Prinz Talos trat aus seinem Zelt und zeterte: „Wo ist Kreon? Wo ist dieser dumme Hauptmann? Ich will ihn sprechen! Sofort! Er kann nicht einfach meine Armee entführen!“ Sein Leibdiener Xeno versuchte ihn zu beruhigen: „Majestät! Kreon hatte königliche Eil-Befehle! Es war größte Gefahr gegeben! Er konnte nicht warten bis…“
Talos unterbrach ihn barsch und brauste auf: „Bis was, du Idiot? Halt dein dreckiges Schandmaul, oder ich lasse es dir mit einer ehernen Mundbirne stopfen!“

Der Prinz bewegte sich unerwartet schnell, obwohl seine Schritte trotzdem plump und schwerfällig wirkten. Sein dicker Wanst wackelte vor ihm. Seine Hängewangen schlotterten, während er spuckend schimpfte: „Bringt mir den Hauptmann zurück! Ich will seinen Kopf aufspießen!“ Er schrie, als sei er selbst derjenige, der aufgespießt würde. Alle Versuche von Xeno, den Tobsuchtsanfall der Hoheit zu beenden, endeten erfolglos. Er buhlte um des Prinzen Wohlwollen wie eine opportunistische Hofschranze, aber Talos stieß seinen Leibdiener grob in eine Schlammpfütze und verschwand grimmig in seinem Zelt. Brummend sprach er zu sich selbst. „Muss man denn alles selbst machen!?!“

Je näher die Reiter der Festung kamen, umso mehr andere Einheiten schlossen sich ihnen an und rückten weiter vor. Und dann war es soweit: Leda ritt in ihrer Kolonne über einen Hügel und hatte freie Sicht auf die große Festung. Sie starrte gebannt auf das monströse Bauwerk. Wie sollte dieses scheinbar uneinnehmbare Bollwerk jemals erstürmt werden? So eine gewaltige Mauer hatte sie niemals zuvor in ihrem Leben gesehen. Die Bogenschützin hatte an Lagerfeuern schon viele Erzählungen gehört und so manche als Märe abgetan. Wie beispielsweise die Waldhexen, die einem Mann mit ihrem Mund die größten Genüsse bereiten könnten, aber als Preis seine Lebensenergie aus ihm saugten, so dass so mancher Soldat mit weißem Haar aufgewacht war. Oder die fliegenden Drachen, die sogar ganze Ochsen greifen und in ihre Horste in den Bergen verschleppen konnten. Oder von den verhexten Bäumen, die einsame Wanderer mit ihren Ästen fesselten und deren Körper durchbohrten…

Das waren doch alles Ammenmärchen und Dichtungen vergangener Generationen. Und so hatte sie auch nicht an die Ausmaße der Wehranlage des Nordlandes geglaubt. Doch die Berichte waren noch untertrieben gewesen! Vor den Mauern tummelten sich bereits hunderte Soldaten, die gegen die Bastei anrannten. Belagerungstürme, so hoch, dass Leda kaum die Kämpen erkannte, die auf sie gestiegen waren, brannten von Myriaden von Brandpfeilen, die die Nordländer von ihren hohen Zinnen schossen. Ein Turm war umgestürzt und hatte die Besatzung in den Tod gerissen. Gerade sprang ein stürmender Armierter als lebende Fackel in die Tiefe. Und schon folgte ein weiterer prasselnder Regen Pfeile, der wie Hagel überall landete und alles in Brand steckte. Schwarzer Rauch dominierte den Himmel.

Das Feld vor der Festung war übersäht mit Opfern der Schlacht. Kämpen der Megara. Leda starrte auf das Massaker und zog auf das Kommando ihres Truppenführers einen Pfeil aus ihrem Köcher, wie ihre Gefährten ebenso. Auf seinen Befehl sirrten etwa 50 Geschosse über die Zinnen. Auch Leda hatte ihren gefiederten Schicksalsspinner auf die Reise geschickt. Wie ein schwarzer Schwarm zischten die Geschenke Megaras auf die Nordländer nieder. Wer weiß, wie viele Leiber hinter der Mauer durchbohrt umsanken?
Wieder und wieder folgten Pfeilhagel. Und dann rückten vier gigantische Katapulte vor. Leda kam aus dem Staunen nicht heraus. Die gewaltigen Geräte wurden von jeweils 30 Sklaven gezogen. „Hoffentlich ist Abas nicht dabei“, betete Leda zu den Göttern, denn die Männer waren den feindlichen Waffen schutzlos ausgeliefert. Da ertönte Kreons hallende Stimme, die vom vielen Befehlen schon etwas heiser klang: „Bereitet die Felsen vor!“
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AlfvM
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:26.03.18 16:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel,
eine super Geschichte. Gehts noch weiter oder ist schon Schluß, das wäre schade.
LG Alf
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:08.04.18 18:52 IP: gespeichert Moderator melden


Leda konnte erkennen, wie Soldaten tonnenschwere Steine mit Pech bestrichen und sie anzündeten. Und auf ein lautes durchdringendes Signal aus einem Nebelhorn brach das Fegefeuer los: Mit lautem Gerumpel und einem peitschenden Knall wuchteten sich die mehrere Klafter langen Arme der Katapulte ohne Vorwarnung hoch und jagten die gewaltigen Lasten hoch in die Lüfte. Ein feiner Funkenregen tropfte auf die Angreifer hinab, doch die wild brennenden Geschosse rasten über die hohen Mauern und fanden dahinter umbarmherzig ihr Ziel. Dicke rabenschwarze Rauchschwaden türmten sich empor, und Kreon vermutete, dass Teile der Festung in Flammen standen. „Nachladen!“ brüllte er seinen Anführern zu.

Dutzende Soldaten hievten mit riesigen Taljen neue Felsbrocken auf die Katapulte, deren Arme mit starken Stahlwinden unter Aufbringung aller Kräfte wieder zurückgezogen worden waren. Doch noch bevor die Männer der Megara zu einem weiteren Abschuss kamen, schrillte plötzlich der Alarmruf: „Auuuuuuuuusfaaaaaaaaall!“ Leda sah an der Festungswand Dutzende feindliche Kämpfer auf Gäulen erscheinen, die ein verborgenes Tor geöffnet hatten, und die nun in wildem Galopp und mit Kriegsgeschrei und schwingenden blanken Klingen auf die Katapulte und die Bogenschützen zujagten. Schlachtenrufe und die Schreie der Verwundeten schmerzten in Ledas Ohren, als die Armeen aufeinander trafen.

In dem wilden Getümmel verlor sich ob des Durcheinanders alle Ordnung. Ledas Ross bäumte sich panisch auf und drehte sich mir rollenden Augen auf der Hinterhand. Die junge Soldatin konnte so gerade noch einem wuchtigen Hieb entgehen, den ein herangaloppierender vollbärtiger Reiter mit seinem schartigen Zackenschwert nach ihr zielte. Leda drehte sich im Sattel, wäre beinahe von ihrem Reittier gestürzt, konnte aber noch einen Pfeil aus ihrem Köcher ziehen, ihn auf die Sehne ihres Bogens legen und den Angreifer, der bereits einen zweiten Angriff startete, mit einem schnellen Schuss zu den Göttern schicken – oder in die Unterwelt.

Der Mann sackte zusammen, doch um sie herum wimmelte es nur so von Feinden. Wieder und wieder zog sie Pfeile auf ihre Sehne, um sich zu verteidigen und kam mehrmals nur knapp mit dem Leben davon. Zu Ledas Schrecken musste sie erkennen, dass die Sklaven, die an die Katapulte gekettet waren, von dem feindlichen Sturm niedergemacht worden waren wie Hafer von der Sense. Wenige Augenblicke später brannten die Wurfmaschinen lichterloh.

Erst, als eine weitere Soldatenschar von Telamon mit Pieken und Lanzen in einer undurchdringlichen menschlichen Wand vorstürmte, flüchteten die feindlichen Reiter zurück in die Festung. Sofort ratterte ein schweres Eisengitter kreischend hinab, um den Verfolgern den Weg zu versperren. Und anschließend bewegten sich wie magisch dicke Mauerteile krachend zusammen, so dass das Tor im nächsten Moment nicht mehr existierte. Telamons Männer mussten sich eilig zurückziehen, um nicht von kochendem Pech übergossen zu werden. „Hasenherzen!“ brüllten die Nordmänner höhnisch von den Zinnen und jagten Myriaden von Brandpfeilen hinter den Rückzüglern her. Die brennenden Katapulte heizten die Luft der gesamten Umgebung auf, so dass Leda trotz ihres ledernen Waffenrocks und ihres Kettenhemdes dachte, sie müsse verglühen. Doch ihre Schmerzen wurden von der nagenden Sorge nach Abas überlagert. War er an eines der Kriegsgeräte gekettet gewesen? War sein Schicksal besiegelt?

In den Reihen der Soldaten herrschte Chaos. Kreon und die anderen Anführer hatten große Mühe, wieder Ordnung in den Reihen ihrer Männer zu schaffen. Sie tadelten das Durcheinander und forderten Disziplin ein. Streitrösser stampften umher und bäumten sich hoch auf. Die Fußsoldaten stampften scheppernd durch das Hauptquartier. Es dauerte eine Weile, bis sich die Lage beruhigte. Einige Stunden später waren die Verletzten in ein Lazarett gebracht worden, und Kreon hatte sich mit Telamon in dessen Zelt zu einer Beratung zurückgezogen. Wie sollte die Belagerung weitergehen? Würde ein weiterer Sturm auf die Bastion sinnvoll sein? Und wann kamen endlich die benötigten Nachschubgüter mit Prinz Talos?

Aber der behäbige Thronfolger lag immer noch in seinem Lager, einige Meilen von der Kampfstätte entfernt. Ostentativ zeigte er seine Gleichgültigkeit, die Front zu erreichen und ließ stattdessen ein Festessen vorbereiten. Wie ein blasierter Gockel wandelte er durch das Lager und schnupperte nach dem bratenden Fleisch, das sich auf seinen Befehl hin an Spießen über den Feuern drehte. Im königlichen Zelt hatte der Koch dem Thronfolger bereits Hammelpastetchen und Safrankuchen kredenzt.

In der königlichen Arena amüsierte sich das Edelvolk währenddessen mit den Sklavenspielen. Das runde Bauwerk aus roten Ziegeln bot dem Publikum bequeme Sitzbänke und eine gute Sicht auf das Manegenrund. Für heute hatte sich Megara etwas Neues einfallen lassen. Keine Gladiatoren sollten heute antreten, sondern Reittiere. Als der Majordomus dies verkündete, war ein abfälliges Stöhnen zu hören. Pferderennen? Wie langweilig, war von den Rängen zu hören. Doch dann erklärte der Sprecher, was es mit den „Rössern“ auf sich hatte. Wenige Minuten später führten Wachen die Kreaturen in die Arena: An einer Halskette brachten sie acht Sklaven auf den Schauplatz, die auf allen Vieren krochen. Als die Damen und Herren auf ihren Sitzen genauer hinsahen, konnten sie erkennen, dass die Unterschenkel der „Pferde“ nach oben an die Rückseite der Oberschenkel gebunden waren, so dass die Athleten auf Händen und spitzen Knien über die mit Sägemehl bestreute Bahn staksten. Die baren Fußsohlen zeigten dabei zum Himmel.

Die Sklaven waren komplett nackt, und ein dicker Stab mit einem Wedel steckte in ihren Hintern, um als Pferdeschweif zu dienen. Im Maul trugen die Pferde eine Trense als Lenkhilfe. Ein Ledersattel war auf den Rücken gebunden. Die Hände steckten in dicken Lederwickeln. Megara fragte nun nach interessierten jungen Ladys, die einen Ritt wagen mochten. Sofort meldeten sich begeisterte Damen und baten ehrerbietig um die Teilnahme. Aus mehreren Dutzend Freiwilligen wählte die Regentin acht Reiterinnen aus, die von Wachen in die Arena begleitet wurden.

Ein Mann, der Rittmeister, erklärte den jungen Frauen die Handhabung des Reitgeräts. Natürlich hatten die Senioritas bereits Erfahrung mit echten Gäulen. Aber hier konnten sie ihr Tierchen mit einem Spezialinstrument antreiben: Ein edler Griff aus Elfenbein in den kleinen Fingern der Fräuleins ging in einen kurzen Holzstab über, der am Ende über eine Eisenplatte verfügte. Auf der einen Seite war die Fläche glatt, auf der anderen dräuten scharfe Spitzen aus Metall. Damit konnten die Damen ihr Pferdchen antreiben. Welche Seite sie bevorzugten, ob sie die Hinterbacken, die Fußsohlen oder die Männlichkeit damit traktierten, war ihnen natürlich selbst überlassen.

Megara versprach, die Siegerin mit einem rauschenden Fest und einem prächtigen Kleid zu honorieren. Die jungen Damen waren Feuer und Flamme und schwatzten aufgeregt durcheinander. Noch fühlten sie sich als Freundinnen; doch spätestens nach dem Startsignal würden sie Konkurrentinnen sein, die alles darum geben würden, ihre Mitstreiter auszustechen. Und schon bald ging es los: Die Teilnehmerinnen positionierten sich in einer Reihe. Die achtspurige Bahn ließ so viel Platz, dass sich die Athletinnen beim Start nicht in die Quere kommen konnten. Dann erklangen ein Trommelwirbel und schließlich ein lauter durchdringender Gong. Die Sklaven staksten ängstlich vorwärts.

Die euphorische Menge auf den Rängen jubelte und feuerte die Mädels lautstark an. Mit ihren Schlaginstrumenten klopften die Damen temperamentvoll auf die Pferdchen ein, doch die tatsächliche Geschwindigkeit blieb weit hinter dem zurück, was sie erwartet hatten. Durch die besondere Fesselung der hochgezogenen Unterschenkel konnten sich die Sklaven nur relativ langsam und wackelig bewegen. Die Reiterinnen waren fast gleichauf, obwohl sie bereits die lange Gerade der Bahn hinter sich gelassen hatten und sich nun in der ersten Kurve drängten. Einige Sklaven liefen sich fast über den Haufen, und eine Lady schlug mit ihrem Antreiber kräftig in die Männlichkeit der Konkurrenz, die dadurch ins Straucheln und in Rückstand geriet. Nun konnte sie triumphierend an der Widersacherin vorbeipreschen.

Der getroffene Sklave ächzte laut und verlor an Geschwindigkeit, hätte sich am liebsten auf die Seite geworfen, doch die Reiterin brachte ihn mit schwungvollen Hieben auf seine Hinterbacken wieder auf die Spur und Verfolgung. Den Rückstand versuchte sie mit umso kräftigeren Schlägen wieder aufzuholen und schenkte ihrem Gaul einen glühenden Arsch. Eine andere Lady prügelte wie in Trance auf ihr Reittier ein, dessen Gesäß nur noch aus zwei großen bläulichen Flächen bestand. Aber ihre Technik hatte wohlfeilen Erfolg: Sie führte das Feld bald an. Zwei andere Teilnehmerinnen waren allerdings eng hinter ihr. Die eine hatte sich darauf spezialisiert, das Gemächt ihres Pferdchens mit moderaten aber regelmäßigen Treffern zu malträtieren und so einen andauernden Spurt zu gewährleisten. Dabei kicherte sie, als habe sie den größten Spaß, vor allem an den jankenden Lauten ihres Vierbeiners.

Die andere Dame schlug mal hier, mal dahin, und sah sich nervös nach den Verfolgerinnen um. Sie sah, wie plötzlich ein Pferdchen strauchelte und mit dem Gesicht im Sägemehl landete, so dass die Reiterin fast kopfüber nach vorne gestürzt wäre. Ungehalten über diese Tölpelei stieg diese ab und prügelte auf das Geschöpf ein, setzte sich erneut in den Sattel und galoppierte los, doch sie würde wohl Letzte werden. Wütend holte sie alles aus ihrem Klepper heraus und verfluchte das Ungeschick der Kreatur.

Im Mittelfeld waren drei andere Vierbeiner fast gleichauf. Mit ehrgeizigen Schlägen holten die Ladys alle Kräfte aus ihren Tierchen hervor. Dabei führte mal der eine Sklave, mal der andere um eine Nasenlänge. Ein Fräulein hatte den Nachteil ein wenig fülliger zu sein. Zwar war ihr Pferd besonders kräftig und gleichzeitig ausdauernd, doch konnte es seine Vorzüge durch das zusätzliche Gewicht nicht ausspielen und blieb somit keuchend immer weiter zurück. „Wirst du faules Stück endlich laufen!“ rief die Dame aufgebracht und hieb mit ihrem Spezialinstrument auf das jaulende Vieh ein. Schließlich wollte sie sich nicht blamieren. - Nein, an ihrem Gewicht konnte es doch nicht liegen!

Kurz vor dem Ziel boten sich die Favoriten noch einen verbissenen Zweikampf. Doch dann sahen die Athletinnen, dass der Majordomus ein Schild mit einer „Eins“ hochhielt. Das Rennen war nicht zu Ende. Sie hatten lediglich die erste Runde geschafft. Noch zwei weitere lange Bahnen sollten folgen. Aber schon nach dem ersten Durchgang hatten die Pferde deutlich an Geschwindigkeit verloren, staksten unsicher und zitternd vorwärts. Die Muskeln brannten, die Hinterbacken standen in Flammen, und bei manchem Sklaven explodierten die Schmerzen in deren Männlichkeit.

Eine Lady kratzte mit den Metallspitzen immer wieder über die Fußsohlen ihres Tieres, um es anzuspornen. Unter ulkigen Verrenkungen hüpfte der Sklave vorwärts und schrie unartikuliert in die Trense, sabberte dabei wie ein schäumendes Ross und kämpfte sich weiter und weiter, die Bahn entlang. Nach zwei Runden waren die Geschöpfe völlig am Ende ihrer Kräfte, doch noch eine weitere Bahn mussten sie hinter sich bringen. Trotz wilder Bemühungen ihrer Reiterinnen bewegten sich die Gäule nur noch im Schneckentempo vorwärts und brüllten in ihre Trensen. Letztlich machte dann doch eine junge Adlige mit einem Endspurt das Rennen, die sich zuvor lange auf dem dritten Platz gehalten hatte. Die beiden überrundeten Konkurrentinnen ärgerten sich so sehr, dass sie ihr Reittier im Ziel noch fleißig mit Schlägen bearbeiteten, um ihre Wut und Enttäuschung zu besänftigen. Hilflos warfen sich die Tiere auf den Rücken und flehten um Gnade, doch die jungen Damen, die sich um ihr Fest und Ballkleid gebracht worden sahen, zeigten kein Erbarmen und hieben auf die entkräfteten Vierbeiner ein. Die Siegerin dagegen jubelte ausgelassen und ließ sich vom Publikum feiern.

Damit war der Spiele-Abend noch nicht beendet. Megara ließ acht frische Pferdchen in die Arena führen. Sofort fanden sich auch acht neue Freiwillige. Auch das zweite Rennen des Tages war spannende Kurzweil für den Adel. Im Anschluss brachten die Wachen die acht geschundenen Hengste zu den anderen zurück in die Kerker. Und wieder kündigte Megara frische Reittiere an. An diesem Abend ließ sich die Herrscherin nicht lumpen: Insgesamt fünf Mal ließ sie junge Damen um eine rauschende Feier reiten, so dass fast alle anwesenden Fräuleins die Möglichkeit hatten, ihr Können zu beweisen.

Nach einer Pause durch eine erotische Bauchtanzgruppe traten die fünf Siegerinnen noch in einem Schlusswettbewerb an: Dazu mussten sie auf ihre bisherigen Pferdchen steigen, die noch stark mitgenommen waren. Ungläubig und entsetzt begriffen die Kreaturen, dass sie erneut in die Bahn mussten. Da die Tiere kaum mehr das Gewicht ihrer Reiterinnen tragen konnten, verlief das letzte Rennen etwas anders: Die Ladys stiefelten hinter ihren Vierbeinern her und trieben sie so mit ihren Schlaginstrumenten an. Eine Dame wuchtete ihren Prügel immer wieder von unten elegant und schwungvoll in die Männlichkeit ihres Tieres. Aufjaulend sprang der Sklave dann kurzfristig regelrecht nach vorne, um schon bald unter der unsäglichen Anstrengung langsamer zu werden.

Da es bei dem Finale „nur“ noch um die Ehre ging, und alle fünf Ladys bereits gewonnen hatten, standen das Vergnügen und die Kurzweil hier im Vordergrund. Statt ehrgeizig den Sieg einfahren zu wollen, kicherten sie über die Reittiere, die sich unter den Prügeleien abmühten und verrenkten. „Schau dir meinen an“, lachte ein Fräulein mit turmartiger Hochsteckfrisur. „Immer wenn ich…..HIER treffe, springt er regelrecht vorwärts!“ Die beiden Damen zu ihrer Seite lachten, als der Sklave jaulend demonstrierte, was sie meinte. Gleich probierten sie die Technik bei ihrem eigenen Klepper aus. Fast über die gesamte Distanz blieben die acht Damen gleichauf. Sie nahmen das Rennen nicht wirklich ernst, so dass sie in der dritten Runde sogar ihre Gäule wechselten. „Lass mich mal zu dem da! Das fette Gemächt guckt mich schon die ganze Zeit so keck an. Da will ich mal ran!“

Und so kam es, dass die fünf Damen ihre Sklaven gleichzeitig durch die Ziellinie trieben – unter dem Jubel der Zuschauer. Auch Megara lächelte gnädig und applaudierte. Die Feierlustigen ließen den amüsanten Abend im Palastsaal bei Buffet und Tanz ausklingen. Die insgesamt 40 malträtierten Ponysklaven wurden im Kerker notdürftig versorgt. Sie würden noch lange Zeit an ihre Prügel denken dürfen und längst wieder auf den Feldern oder in den Minen arbeiten müssen, wenn die adligen jungen Damen sie vergessen hatten und sich mit anderen süßen Dingen oder neuen Sklaven verlustierten.

Erst am nächsten Tag erschien die Nachhut mit Prinz Talos an der Front im Hauptquartier von Paladin Telamon, der sich nur unter größter Disziplin unter Kontrolle hielt. Vor Wut bebte er, doch durfte er den Thronfolger nicht öffentlich beschimpfen. Der Prinz nahm alles gelassen und widmete sich einer fettigen Backware. Wutentbrannt stellte Telamon neue Truppen zusammen und plante mit Kreios und einigen anderen Hauptmännern die nächste Angriffswelle auf das feindliche Bollwerk. Aufziehender Nebel erschwerte für die Verteidiger die Sicht. Den Vorteil wollte Megaras Armee nutzen und noch in der kommenden Stunde angreifen. Leider waren die großen Wurfmaschinen zerstört. Doch Myriaden von Brandpfeilen würden das Innere der Festung in ein Höllenfeuer verwandeln. Der königliche Alchimist hatte ein Pulver entwickelt, mit dem die Pfeilspitzen kaum zu löschen waren.

Auch Leda gehörte zu den mutigen Bogenschützen, die vorrückten. Während der fette Prinz sich in seinem Zelt von einer Kohlenpfanne wärmen ließ, sollte draußen nicht weit entfernt ein loderndes Inferno den Feind zurückdrängen. Durch den starken wabernden Nebel waren die Soldaten unbemerkt so nah an die Mauer geschlichen, wie nie zuvor. Schon kam der leise Befehl zum Spannen des Bogens. Einige Männer liefen vor den Schützen mit einer brennenden Fackel, um die einzelnen Pfeile zu entzünden. Dann flogen auf ein Kommando hunderte Feuergeschosse über die Wehranlage. Zischend jagten sie über die gewaltige Mauer und hinterließen eine von Rauch geschwängerte Luft. Jetzt hieß es: Rückzug. Die Einheit rannte in Deckung; doch feindliche Bolzen verfolgten sie und mähten einige der Kämpen nieder.

Nun folgte die zweite Angriffswelle: Neu gebaute Belagerungstürme wurden von Sklaven ächzend zur Mauer geschoben. Die Lederpeitschen der Antreiber knallten auf die nackten Rücken der Männer, um sie zu größtmöglicher Anstrengung zu motivieren. Einsetzender Regen war für Telamons Armee ein wichtiger Vorteil: Bisher hatten die Nordmänner die Türme stets entzünden können. Leider machte die Nässe den Untergrund schlammig, und die Türme waren kaum vorwärts zu bewegen. Die Sklaven rutschten ständig aus und landeten im Matsch. Leda betete um ihren Abas. Hoffentlich war er im Lager geblieben! Der Regen entwickelte sich zu einem sturzbachartigen Niederschlag. Man sah kaum mehr die Hand vor Augen durch die Wasserwand. Das Prasseln des Wassers und Donnergrollen ließen alle Befehle ungehört verhallen. Bald war der Boden mit einer fast einen Fuß tiefen Schlammschicht bedeckt. Sollte auch dieser Angriff misslingen?

Leda hielt es nicht mehr aus. Sie wollte, sie musste zu Abas. Unter einem Vorwand kontrollierte sie seine Ketten und steckte ihm unbemerkt den Schlüssel zu seinen Hand- und Fußfesseln zu, damit er sich bei Gefahr befreien konnte. Dann kehrte sie schnell zu ihrer Gruppe zurück. Der fette Prinz saß derweil im Trockenen und naschte an einem Bündel Weintrauben und träumte von seinem erfolgreichen Kriegszug. Gefeiert als Held würde er zurückkommen. Dann würde ihm auch eine Statue zustehen. Und sie sollte größer sein, als die seiner Mutter.

Der Regen prasselte laut auf das Zeltdach; doch draußen war das Unwetter ohrenbetäubend. Blitze zuckten wild über den verdunkelten Himmel, als würde ein Gott Amok laufen, und erhellten das Lager und Schlachtfeld in ein helles, unnatürliches Licht. Unter Peitschenhieben hatten die Sklaven mühsam die riesigen Türme vor die Mauer geschoben, und die ersten Soldaten erklommen die Leitern im Innern, um zu den hohen Zinnen der Burg zu gelangen. Leda beobachtete die wagemutigen Krieger und betete die Götter um Erfolg an. Doch plötzlich ergoss sich eine Wanne mit siedendem Öl über einen Turm, und im Inneren waren furchtbare Schreie zu hören. Ledas Kehle war wie zugeschnürt. Beinahe wurde sie von Kreon umgelaufen, der mit einer weiteren Truppe auf die Mauer aus Granitgestein zustürmte.

Die Männer trugen einen gewaltigen Rammbock. Sie erreichten das Haupttor, dass aus dickem Eichenholz bestand und mit großen Eisendornen verstärkt war, rammten mit unvorstellbarer Wucht den eine Tonne schweren Bock dagegen, aber prallten ohne Wirkung davon ab. Einen zweiten Versuch hatte die Gruppe nicht, denn sie mussten schnell Schutz hinter einem der Türme suchen, um nicht von bösartigen Pfeilen aus den Schießscharten gespickt zu werden. Kreon war außer sich vor Wut und riss seine Streitaxt aus dem Waffengurt und kletterte auf einen der Türme. Ein alter Haudegen mit verwittertem Gesicht folgte ihm. Der Soldat hatte nur einen Arm, doch am Stumpf an seiner linken Seite war ein Gewinde angebracht, an das er nun eine gefährlich geformte Klinge drehte. So folgte er seinem Hauptmann mit grimmigen Zügen, die durch eine Hasenscharte entstellt war.

Der Kampf tobte wilder als je zuvor, und das Ringen um Sieg und Niederlage stand stundenlang auf des Messers Schneide. Schließlich konnten Megaras Soldaten die Zinnen erobern, so dass sich die Nordmänner in das Innere der Festung zurückziehen mussten. Jetzt konnte erneut ein Versuch mit dem Rammbock unternommen werden, und eine Reiterschar mit Soldaten rückte vor, bereit, das Bollwerk des Feindes zu stürmen. Die Tritte der schweren Streitrösser schmatzten in dem aufgeweichten Boden und hinterließen tiefe Spuren. Und immer mehr Soldaten strömten auf die Zinnen und eroberten einen Teil der Burganlage nach der anderen. Wilde Schwertkämpfe und tobende Duelle mit Streitäxten, Lanzen, Streitkolben und Morgensternen lieferten sich die Parteien auf den Gängen des Bollwerks. Inzwischen brach das Haupttor krachend und berstend unter dem gewaltigen Stößen des Bocks auf, und die Riegel splitterten spritzend durch die Luft.

Nun ritten die Soldaten donnernd in den Burghof und drängten den Feind weiter in den Rückzug. Auch Leda war mit ihrer Bogenschützengruppe in der Anlage und kontrollierte die Ställe und anderen Räumlichkeiten, ob dort Feinde versteckt waren. Der Regen hatte etwas nachgelassen, aber der Nebel war noch stärker geworden, so dass die große Gefahr bestand, Feind und Freund nicht auseinander halten zu können. Leda hörte von irgendwo Kreons Stimme brüllen: „Ich werde Megara dein Herz vor die Füße legen, du Hund!“ Wenige Stunden später stand fest: Der Feind war zurückgedrängt worden und ins Hinterland geflohen. Die Nordmänner hatten die gesamte Wehranlage aufgegeben. Überall brannten trotz der Nässe kleine Feuer. Die Luft war rauchig, und Leda musste mehrmals husten.

Sie stolperte durch nasse Asche, über Leiber, rutschte auf der Erde aus, kletterte über Trümmer eines zusammen gestürzten Gebäudes und trat aus dem Haupttor. Auch vor den Mauern waren die Spuren des Angriffs überdeutlich. Zu ihrem Schrecken sah sie, wie viele Seelen von Soldaten und Sklaven dem Kampf zum Opfer gefallen waren. Voller Furcht blickte sie zu der Stelle, an der Abas angekettet gewesen war: Aber Abas hatte sich befreien können. Die Ketten lagen lose am Boden. Wo steckte er?

Plötzlich wurde Leda von hinten gewürgt und in eine dunkle Nische gezerrt. „Jetzt hole ich mir, was mir längst zusteht“, fauchte eine Stimme, die Leda als die von Lykos erkannte. Der Soldat riss an ihrer Kleidung und nestelte zugleich an seiner Hose. „Komm her, Weib!“ brüllte er, und Speichelflocken flogen von seinem Mund. „Hilfe!“ rief Leda, aber niemand hörte sie. Lykos hatte ihr einen scharfen Dolch an den Hals gehalten. Gegenwehr war nun unmöglich. „Ich weiß, was du mit dem Sklaven treibst! Ein Wort von mir, und du verlierst deinen Kopf“, frohlockte er. Bald schon spürte die junge Frau die schmutzigen Hände des Soldaten derb und roh an ihrer Brust und stöhnte angewidert auf. Leda drehte ihren Kopf weg. Lykos lachte dreckig und holte seine Männlichkeit hervor, die wie eine Lanze hervorstach.

Viele Grüße von prallbeutel
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AlfvM
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:08.04.18 20:48 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel,
eine geile Geschichte, Danke. Hoffentlich geht sie bald weiter.
LG Alf

PS: Existiert die alte Auflage noch ?
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:22.04.18 20:00 IP: gespeichert Moderator melden


Doch plötzlich sackte der Mann zusammen. Leda erkannte hinter ihm eine dunkle Gestalt. War das ein Retter? Oder wollte er Lykos nur seine Beute abspenstig machen? Nein, jetzt erkannte sie die Person: Abas! Er hielt einen Holzknüppel in der Hand. Leda fiel in seine Arme. Der Sklave war mit Ruß verschmiert und trug einige kleinere Brandverletzungen. Sie spürte seinen Odem an ihrem Hals, als er sie umarmte und an sich drückte. Leda überlegte fieberhaft. Sie war sich der Konsequenzen klar; doch trotzdem wagte sie es: Sie küsste ihren Retter und öffnete seinen Keuschheitsgürtel. Nun zerrte sie dem besinnungslosen Lykos die Hose weiter hinab und verschloss sein Gemächt in die eiserne Schelle, die zuvor ihr Geliebter getragen hatte. Jetzt lief sie mit Abas weiter nach links, wo mehrere gezäumte Rappen bereitstanden. „Komm! Steig auf!“ rief sie, und Abas sprang nach einem Schreckmoment hinter ihr auf den Gaul.

Leda galoppierte mit dem Sklaven durch das Haupttor, durch den Burghof, und hielt sich dann zu einer Seite, auf der ein Tor ins Hinterland führte. Sie jagte mit Abas an Kreon vorbei, der mit offenem Mund hinter ihr her starrte. „Deserteure!“ schrie der Hauptmann. Das Pferd der Flüchtenden schnaubte laut und dampfte aus den Nüstern. Das Tier preschte an den Soldaten vorbei und raste auf einen dichten Wald zu. Bevor die Männer zu ihren Reittieren gerannt waren, war Leda im dunklen Dickicht verschwunden. Bald kehrten die Soldaten zu der Festung zurück. Der Hauptmann tobte ob der Dreistigkeit dieser Metze. Schnell wurden Maßnahmen getroffen, um weitere Fluchten zu verhindern; doch ein weiterer Soldat hatte bereits das Weite gesucht. Prinz Talos schäumte vor Wut: „Verräter! Überläufer! Bringt mir die Köpfe dieses Dreckspacks!“

Auf dem Weg durch das Nordland würden die Flüchtigen gefunden werden, war sich Telamon sicher, denn direkt hinter dem Wald versperrte eine tiefe Abbruchkante jedes Fortkommen. Nur ein schmaler Weg führte weiter nach Norden. Dort konnten sie die Spuren der Verräter leicht finden. Meldereiter wurden trotzdem als Späher vorangeschickt. Aber bei dem bestehenden Nebel war es für die Armee ausgeschlossen weiter vorzurücken. Der Abmarsch war also für den nächsten Tag geplant. Die Kundschafter sollten währenddessen auf Ledas Spur bleiben.

Die Gerüstete und Abas kamen in dem dichten Wald nur langsam vorwärts. Der Nebel war sogar zwischen den Bäumen undurchdringlich wie die Netze von gigantischen Spinnen. So ging es einige Stunden weiter, doch das Reittier wurde immer nervöser, obwohl sich der Schleier zögerlich auflöste. „Was hast du denn?“ fragte Leda und streichelte den Klepper hinter einem Ohr. Bald sollte sie es erkennen: Im letzten Moment bäumte sich das Tier auf und wieherte aufgeregt. Leda und Abas sahen den tiefen Abgrund vor ihnen gerade noch rechtzeitig und starrten erschrocken zu dem Fluss unterhalb der Klippe hinunter, die gar 700 Fuß tief war. „Hier können wir nicht weiter“, stellte Leda fest. Links und rechts reichte der Canyon so weit das Auge sah. „Aber diese Felswand ist unüberwindbar“, meinte Abas verzweifelt. „Hier muss es irgendwo einen Übergang geben“, war sich Leda sicher. „Der Hauptmann hat davon gesprochen. Ein schmaler Grad, der über diese Schlucht führt.“ „Reiten wir nach links oder rechts?“ fragte Abas. Leda hatte keine Ahnung.

Sie entschieden sich für rechts und kamen nach wenigen Meilen tatsächlich an einen breiten Überhang, an dem der Fels mehrere Mannslängen nach vorne ragte. Auch auf der etwa in Pfeilweite entfernten Seite war so ein Vorsprung. Dazwischen führte eine schmale Steinbrücke über den gesamten Abgrund – zumindest so weit, wie das Auge bei dem Nebel reichte. „Da bringen mich keine zehn Pferde rauf!“ sagte Abas bestimmt. „Die hält vermutlich nicht einmal einen von uns, geschweige denn das Ross!“ Leda besah sich skeptisch die bröckelige Konstruktion, die aus alten, mit Moos bewachsenen Steinquadern gebaut war und an vielen Stellen brüchig und wackelig wirkte. „Und hier soll die gesamte Armee von Megara rüber? Das glaube ich nicht“, sagte Leda. „Es muss einen weiteren Übergang geben.“ Abas schaute ratlos umher. „Aber wo?“ Leda zuckte mit den Schultern. „Wir haben keine Zeit zu suchen. Wir müssen diese Brücke nehmen.“
Abas sah sie eindringlich an. War das ihr Ernst?

Zur gleichen Zeit besuchte eine Hofdame die Sklaven im Kerker, die bei den jüngsten Arenaspielen verloren hatten. Sie waren zur Strafe ausgepeitscht worden. Und nun erhielten sie seit geraumer Zeit weder Mahl noch Wasser. Besonders der peinigende Durst brachte sie fast um den Verstand. Das junge Fräulein hatte von dem Zustand der Sklaven gehört und war neugierig, wie sich ein Durstender wohl gebäre. Sie fächelte sich frische Luft zu und stieg aufgeregt die Treppen hinab, um sich am Leid der Eingekerkerten zu verlustieren. Dann ließ sie sich von der Wache die schweren Türen öffnen, bis sie vor einer Gitterwand stand, hinter der drei der Sklaven auf altem Stroh vor sich hinvegetierten. Das Burgfräulein kicherte verlegen.

Sie stolzierte zu einem Wasserfass und schöpfte mit einer Kelle das erfrischende Nass in einen Becher. Damit näherte sie sich der Gitterwand und präsentierte ihn den Sklaven. Die Männer rappelten sich schwächlich hoch und wankten zum Gitter, streckten ihre Arme aus, lechzten nach einem Schluck des kühlen und süßen Wassers, doch hatte sich die junge Dame so positioniert, dass sie von den Händen nicht erreicht werden konnte. „Wollt ihr das?“ fragte sie scheinheilig und goss gemächlich das Wasser auf den Boden, unerreichbar für die Männer, die gequält aufstöhnten. Das adlige Fräulein kicherte, als sei dies der größte Spaß, solch grausamen Schabernack mit den Männern zu treiben. Sie wiederholte ihr gemeines Spiel, und erneut reckten sich die Arme nach dem Becher. Doch die Pfütze auf dem Boden war so fern wie der Becher selbst. Nun nahm das Burgfräulein einen Schluck aus dem Fass, trank genussvoll, schluckte, nahm einen weiteren Schluck und kam erneut zum Gitter. Plötzlich spuckte sie das Wasser auf einen der Sklaven in die Zelle.

Sofort kämpften die Männer um die paar Tropfen auf der Haut, leckten sie ab, schabten sie mit den Händen zusammen, und der Getroffene versuchte seinen Besitz zu verteidigen. Bald schon wälzten sich die Sklaven auf dem schmutzigen Boden und gierten nach jedem Tropfen Feuchtigkeit, um die größte Pein der geschwollenen Zunge, des ausgedörrten Gaumens sowie ihrer geplatzten Lippen ein wenig zu mildern. Arme und Beine der Darbenden bildeten ein wuselndes Knäuel. Ächzend, schnaufend, röchelnd und brummend zerrten sie aneinander und drückten sich weg.

Fasziniert beobachtete das Burgfräulein das Geschehen, das die Frucht ihrer Grausamkeit war, und erlebte dann, wie die Männer auf die Knie fielen und um ein wenig mehr Wasser flehten. Aber die junge Frau winkte nur kichernd und verließ den Kerker mit hüftschwingendem Gang. Vielleicht sollte sie regelmäßig zu den Sklaven gehen. „Was für eine Erquickung! Was für eine lustige Kurzweil!“, dachte sie und konnte es kaum erwarten, es ihren Freundinnen von ihrem amüsanten Abenteuer zu erzählen. Sie hatte ein neues Spiel bei Hofe erfunden. Das würde ihr Ansehen vergrößern. Ihre Cousinen und Bekannten würden sie beneiden. In ihrem Gemach ließ sie sich auf einem seidenen Diwan nieder und nippte an kühlem Zuckerwasser. Wie köstlich es mundete! Sie leckte sich über die Lippen.

Megara wartete nervös auf Kunde von der Front und suchte den Horizont mit Argusaugen nach Herolden oder Botenvögeln ab. Doch nur eine einzige einsame kleine Wolke hing am Himmel, als wolle sie sie verhöhnen. Es vergingen Stunden der Unruhe. Endlich kam ihr Leibdiener und verkündete, eine Brieftaube sei gerade mit einer Botschaft von Telamon eingetroffen. Darin berichtete der Paladin von dem Sieg über das Bollwerk am Eingang zum Nordland. Über das grausame Gesicht der Regentin huschte ein huldvolles und befriedigtes Lächeln. Die erste Hürde war genommen, das Nordvolk zu unterjochen und tausende neue Leibeigene zu begrüßen. Die Herrscherin lächelte in sich hinein. Anfangs würde sie noch mit Frondiensten zufrieden sein, um nicht gleich das ganze Volk gegen sich aufzubringen. Aber in wenigen Jahren...

Jetzt konnte sie sich entspannt ihrem Spielzeug widmen. Sie befahl den Riesen Kreios zu sich und verschwand mit ihm in einem ihrer großen Badebecken. Der ehemalige Gladiator in seinem goldenen Keuschheitsgürtel liebkoste den Luxuskörper der Königin sanft und gekonnt, wie man es seinen Pranken kaum zutraute. Megara spürte ein angenehmes Prickeln auf ihrer Haut, wenn er sie berührte und streichelte. Auf ihre Geste wurden seine Finger gieriger und beim schwachen Licht einiger goldener Kandelaber paddelten die beiden mit ineinander geschwungenen Körpern durch das frische klare Wasser. Die Despotin ließ sich aus dem Becken heben und auf einem Diwan ablegen, wo Kreios vor ihr kniete und die königliche Weiblichkeit mit seiner Zunge verwöhnte.

Sie spürte eine unbändige Erregung in sich wachsen. Nach einigen Minuten schloss Megara ihren Lustsklaven auf, zog ihn an den Haaren ins Wasser zurück und erlaubte dem Hünen in sie einzudringen. Sie wollte, dass Kreios sie leidenschaftlich von hinten nahm und sie eng umfasste. Ihre Lust wuchs ins Unermessliche. Und auch Kreios lautes und tiefes Stöhnen fand den Weg über seine Lippen und wurde immer intensiver. Doch bevor Kreios seinen Samen in die Herrscherin pflanzen konnte, drehte sie sich um und sprang ihm auf die Arme, umwickelte ihre Beine um seinen muskulösen Oberkörper und spürte, wie Kreios heißes Schwert von unten in sie eintauchte wie in ein Butterfass.

Der Sklave hob die Pobacken der Majestät und führte sie in einem Rhythmus, ließ sein pralles Schwert zitternd in die Regentin sinken, und die geballte Lust nahm ihm fast den Atem. Dann kamen die Liebenden gleichzeitig in einer Woge, die ihren Geist überflutete und sie in eine andere Welt schickte. Megara versenkte ihre scharfen Fingernägel obsessiv im muskulösen Rücken des Riesen und hinterließ tiefe Spuren, doch davon bemerkte Kreios kaum etwas, denn seine Lenden brannten lichterloh. Die erfüllte Lust der Beiden spiegelte sich in ihren Gesichtern und katapultierten ihre Gefühle in Euphorie und Ekstase und Hingabe.

Doch nach wenigen Momenten war das Glücksempfinden bei Kreios vorbei. Megara behandelte ihn von oben herab, verschloss seine Männlichkeit wieder, als sei der vorangegangene Akt bereits vergessen. Danach ignorierte sie ihn und verließ das Becken hochnäsig, wickelte sich in ein prunkvolles aber hauchdünnes Musselingewand und verschwand aus dem Gemach, hinfort zu wichtigeren Dingen. Der Lustsklave blieb zurück wie ein verschmähtes und wohlfeiles Spielzeug und trocknete seinen trainierten Leib mit einem Baumwolltuch trocken. Von draußen hörte er eine Pauke schlagen. Vermutlich wurde eine Züchtigung angekündigt.

Leda riss sich den Waffenrock vom Körper und warf ihn in die Schlucht. Die Gewandung taumelte flatternd in die Tiefe. Aus einer Satteltasche holte sie zivile Kleidung, die sie sehr feminin machte, wie Abas bewundert fand. Zwar waren Wams und Hose eigentlich Männerkleidung, doch Leda machte darin eine gute Figur. Dann nahm sie das Pferd am Zügel und tastete sich vorsichtig auf die Brücke vor. „Folge mir, wenn ich rufe!“ Abas stand da mit offenem Mund. Bald schon war Leda im Nebel verschwunden. Die schlechte Sicht erlaubte nur, ihren Weg bis zur Mitte der Schlucht zu verfolgen. Dann war sie in einer weißen Wand verschwunden.

Plötzlich hörte der junge Mann Steinbrocken in die Tiefe brechen. „Leda!“ rief er beunruhigt und spürte sein Herz kräftig pochen. Wie konnte sie nur diesen waghalsigen Weg riskieren!? Das war mehr als tollkühn! Abas Kehle schnürte sich zusammen. Da hörte er ihre Stimme. „Alles in Ordnung! Komm jetzt! Aber vorsichtig! Halte dich in der Mitte! Und pass auf das Loch auf!“ Abas wurde fast schwindelig vor Angst. Was für ein Loch? Der einstige Bauernjunge tastete sich schwankend auf den Vorsprung vor. Er hatte nicht einmal die eigentliche Brückenkonstruktion erreicht, da machte sich bereits seine Höhenangst bemerkbar. Es gab keine Geländer. Die Brücke war nur etwa acht Fuß breit. Unter ihr gähnte der Abgrund. Ein leises Rauschen ließ einen reißenden Wildfluss in der Tiefe erahnen. Sehen konnter er den Grund wegen des Nebels nicht.

Abas hielt sich genau in der Mitte. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und hatte doch das beklemmende Gefühl, die Brücke würde so schmal wie seine Schultern sein. Wie Bretter einer Hängebrücke wackelte und schaukelte der Boden. Zumindest bildete der Jüngling sich das ein. Er widersetzte sich dem Impuls, auf allen Vieren zu kriechen; diese Schmach wollte er sich vor Leda nicht geben. Also ging er mit klopfendem Herzen Schritt für Schritt weiter. Plötzlich sackte sein linker Fuß weg. Abas schrie auf und stürzte. Sein gesamtes Bein hing unter der Brücke in der Luft. Das Loch! Er hatte es vor Aufregung nicht bemerkt. Mehrere Steinbröckchen fielen in die Tiefe. Ein unberuhigendes Knirschen war zu hören. Er zog sich wieder aufrecht und ging weiter. Nun zügiger. Nur hinfort von dieser gefährlichen Konstruktion. Bald erkannte er die Schemen am anderen Rand der Brücke: ein Ross und eine Gestalt, die ihm winkte.

Als Abas seiner Leda in die Arme fiel, erdrückte er sie fast vor Erleichterung. „Lass uns aufsitzen und weiterreiten“, schlug Leda vor. Die Beiden hatten nun die Hoffnung, ihre Verfolger abgeschüttelt zu haben, doch wollten sie lieber auf Nummer Sicher gehen und noch ein paar Meilen zwischen die Soldaten der Megara und sie bringen, bevor sie sich ein Nachtlager bereiteten. Eine halbe Stunde später kamen sie durch einen großen Birkenhain. Der Nebel löste sich auf, und die Sonne zeichnete goldene Lanzen, die den Staub in der Luft tanzen ließen. Einen anderen kleineren Laubwald ließen sie ebenso hinter sich und überquerten hinter einem Hügel eine saftige Wiese mit zahlreichen Wildkräutern. Dort machten die Beiden eine Rast.

Während Abas ein kleines Feuer anfachte, und dabei darauf sorgsam achtete, möglichst wenig verräterischen Rauch zu erzeugen, schoss Leda mit ihrem Bogen ein Waldtier, dass sie zubereiteten und hungrig aßen. Sie wussten beide nicht, was es war, aber es sah einem Marder ähnlich. Nach dem Mahl überkam sie die Lust, und sie fielen übereinander her, rollten und tollten im hohen Gras herum, hörten zirpende Grillen, scheuchten bunte Schmetterlinge auf und genossen das weiche Pflanzenbett unter ihnen, dass nach Lavendel und zahlreichen unbekannten Aromen duftete. Die begierigen Körper loderten bald glühend, und das Paar erlebte köstliche, heiße Wogen der Leidenschaft, die sich in ihnen wohlig ausbreiteten. Doch sie durften ihr Schicksal nicht herausfordern. Also löschten sie das Feuer wieder, als sie ihre Zärtlichkeiten gestillt hatten, und saßen wieder auf, um noch bis zur hereinbrechenden Dämmerung weiter zu reisen.

Die Landschaft wechselte von kleinen Wäldchen zu weiten Wiesen, und anschließend erreichten sie erneut einen großen dichten Forst. Hier wuchsen gewaltige, Jahrhunderte alte Eichen und Buchen, deren Kronen den Himmel verdeckten. Riesige Farne wucherten auf dem Boden links und rechts eines Pfades, auf dem sie sich hielten. Nach einer weiteren Stunde sahen sie mehrere über drei Männer lange Findlinge am Wegesrand,die einen hohen Dolmen bildeten. Den zu einem gigantischen Steintisch geformten Megalithen schmückte ein Kleid aus Moos und Flechten. Unter dem grünen Kleid waren eingeritzte Runen zu erkennen, deren Bedeutung ihnen aber nicht geläufig war. Die Steinblöcke waren für sich schon beeindruckend, aber neben ihnen lagen aufgetürmt... „Totenköpfe“, stieß Leda erschrocken hervor und zeigte auf die zehn oder zwölf Schädel, die zu einem Haufen aufgestellt neben dem rituellen Felsbauwerk lagen und sie mit weißen Zähnen höhnisch anzugrienen schienen.

Die beiden Gefährten sprangen von ihrem Zossen. „Was hat das zu bedeuten?“ wusste sich Abas keinen Rat. „Ich habe keine Idee“, meinte die desertierte Soldatin. „Vielleicht ein Grab. Oder eine Warnung…“ Dem Jüngling lief ein eisiger Schauder den Rücken hinunter. „Lass uns weiter reiten“, bat er. Sie stiegen wieder in den Sattel und trabten den Pfad entlang. Doch nach wenigen hundert Schritt hing ein Bündel an einem mächtigen Baumstamm: Als die Zwei näher kamen, erkannten sie, dass es grauenvolle Schrumpfköpfe waren, die an ihren Haaren zusammengeknotet am Stamm festgenagelt waren. „Wo führt dieser Weg hin, Leda?“ fragte Abas ängstlich. Hatten sie unglücklicherweise die Reise in die Unterwelt angetreten? Die Reiterin besah sich die Köpfe genauer: Die Lippen der Verstorbenen waren mit Fäden zugenäht worden, und die verkleinerten Gesichtszüge sahen gnomenhaft aus.

Plötzlich raschelte es im Gebüsch, und Leda riss ihren Bogen hoch und zog blitzschnell einen Pfeil aus dem Kocher, legte ihn an die Sehne und zog diese bis an ihre Wange. Abas nahm ein Schwert in die Hand und sah in die Richtung, aus der die Geräusche kamen, den Griff der Waffe krampfhaft umfasst. Dann wurde es immer lauter und schon erschienen mehrere große Gestalten im Unterholz, überquerten schnell den Pfad und verschwanden wieder: eine Rotte Wildschweine, angeführt von einem Keiler, mehrere Bachen mit ihre Frischlingen folgten. Erleichtert senkten die Beiden ihre Waffen und folgten weiter dem Pfad. „Ob es so eine gute Entscheidung ist, hier weiter zu reisen?“ fragte Abas zweifelnd, der sich immer noch Sorgen wegen der Schrumpfköpfe und Schädel machte. Leda war sich sicher: „Wir haben keine Wahl. Es gibt hier keinen anderen Weg. Das Dickicht ist zu dicht. Da kommen wir nicht durch. Bald wird es sicherlich eine Abzweigung geben. Außerdem werden wir auf diesem kleinen Pfad Megaras Armee nicht begegnen.“

Die Sonne sank unaufhaltsam dem Horizont entgegen, färbte sich rot, dann violett und bald herrschte im Wald tiefste Finsternis. „Wir müssen hier unser Nachtlager aufschlagen“, erklärte Leda. „In der Dunkelheit ist es zu gefährlich, weiter zu reiten.“ Abas lächelte seine Begleiterin in dem Versuch, Mut zu finden, an, und vertraute auf die Obhut der Bogenschützin. Als sich die Zwei beieinander ihre Bettstatt teilten, wussten sie nicht so recht, wer bei wem Schutz suchte. Abas flüsterte: „Erst die Totenköpfe, und dann die Schrumpfköpfe – das ist kein gutes Omen!“ Bei jedem Rascheln im Geäst horchten die Beiden auf, ob sich ein Feind nähere, doch nur kleine Waldtiere und der Wind erzeugten die Laute der Nacht.

Zahlreiche Meilen entfernt näherte sich der Soldat Lykos dem ersten Lager, das Abas und Leda am Tage aufgeschlagen hatten. Dort kniete er sich hin, untersuchte die ausgetretene Feuerstelle und prüfte die Huf- und Fußspuren der Verfolgten. Ein grimmiges Gesicht machend kickte er ein verkohltes Stück Holz zur Seite und ärgerte sich darüber, die Jagd bis zum Sonnenaufgang unterbrechen zu müssen; denn die Gefahr, die Spuren in der Dunkelheit zu verlieren, war einfach zu groß. Missmutig bereitete er sich das Lager und knabberte an einem Stück kalten Hasenbraten. Nach der Mahlzeit legte er sich nieder und betastete seinen Keuschheitsgürtel. „Dieses Weibstück wird wünschen, niemals geboren worden zu sein, wenn ich mit ihr fertig bin“, grummelte er. Er versuchte zu schlafen, aber lange blieb er wach und starrte den Vollmond an, der auf ihn hinab schien, als eine Wolke am schwarzen Himmel weiter wanderte. Sein fleischliches Schwert drückte von innen gegen die eiserne Vorrichtung und wollte die engen Grenzen nicht akzeptieren, doch es verlor den stundenlangen Kampf um die Freiheit schließlich und schrumpfte endlich als Zeichen der Niederlage frustriert zusammen.

In der eroberten Burganlage der Nordmänner organisierte Megaras Kriegsfürst Telamon den Zug nach Norden. Prinz Talos hatte stundenlang mit ihm gestritten, gefaucht, schnippisch und eingeschnappt protestiert. Er wollte lieber mit einigen Soldaten und Sklaven in dem Bollwerk bleiben, es wieder aufbauen und besetzen. Dort hätte er es gemütlich und konnte warten, bis die tollkühnen Recken den Feind besiegt - oder ihren letzten Atemzug ausgehaucht hätten. Doch der Paladin bestand darauf, dass die Befehle der Königin eindeutig waren: Der Thronfolger sollte zur Front, also weiter ins Land der fremden Gegner. Talos gab sich zerknirscht geschlagen, verlangte aber, weiterhin in seiner Kutsche reisen zu dürfen. Genervt gestand es ihm Telamon zu, obwohl der Tross dadurch langsamer wurde. Ärgerlich schleuderte der Kriegsfürst die Hirschhäute zur Seite, die den Eingang des Prinzenzeltes bildeten und kehrte in sein eigenes Lager zurück.

Hauptmann Kreon hatte inzwischen die Namen der Desertierten verkündet: Ein Sklave namens Abas, die Bogenschützin Leda und ein Soldat mit Namen Lykos waren mit insgesamt zwei Rappen verschwunden. Mit einer lodernden Fackel in der Hand informierte er Telamon und musste dessen schlechte Laune ertragen. Der Paladin schleuderte einen irdenen Krug durch den Raum, der scheppernd an einem metallenen Kriegsschild in zig Scherben zerbrach. Verräter wurden mit dem Tode bestraft. Sie würden eingefangen werden und auf sehr qualvollem Wege in die Unterwelt der Götter geschickt.

Herrscherin Megara hatte längst mit einer Todesbotschaft berechnet. Dieser Fettsack von ihrem Bastard hätte sich niemals ihren Lenden entwinden dürfen. Doch im Kriegszug würde ihre erbärmliche Brut sicherlich den Tod finden – so hatte sie gehofft. Leider hatte Telamon ihr andere Kunde gebracht: Talos freute sich bester Gesundheit und hielt sich sicher hinter den feindlichen Linien. Die Regentin schmiedete einen finsteren Plan dieses ungebetene Balg loszuwerden. Doch musste dies im Verborgenen geschehen. Wem durfte sie trauen? Sie benötigte einen Meuchelmörder… Während sie sich dem Liebesspiel mit ihrem hünenhaften Schosshündchen Kreios hingab, arbeitete sie fieberhaft an ihrem Mordplan und spürte, wie ihre Lust mit dem schändlichen Plan wuchs und sie letztlich laut ihre Inbrunst hinausschrie.
Viele Grüße von prallbeutel
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AlfvM
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:22.04.18 21:22 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel,
ich kann mich nur wiederholen tolle Geschichte. Hoffentlich gibts bald die nächsten Teile.
LG Alf
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  RE: Das Reich der Megara (Neuauflage) Datum:06.05.18 19:51 IP: gespeichert Moderator melden


Am nächsten Morgen ritten Leda und Abas nach einem kargen Frühstück bereits bei Sonnenaufgang weiter. Ihr Weg führte sie durch eine Heidelandschaft, die immer mehr einem Moor glich. Friedlich aussehend war die Ebene, doch hinterhältig lauerte der Tod, wenn ein Unglücklicherer seinen Fuß an die falsche Stelle setzen würde. „Wir müssen strikt auf dem Pfad bleiben. Sonst ist es zu gefährlich wegen der Sümpfe“, erklärte Leda.
Abas sah ängstlich zur Seite und stellte sich vor, wie Ross und Reiter in den klebrigen Tiefen versanken, als würden böse Mächte sie hinab in die Unterwelt ziehen. Langsam setzten sie ihre Reise fort. Nach drei Stunden, die Sonne stand längst hoch am wolkenlosen Himmel, erschien auf einem weiten Feld eine kleine Siedlung, die mit einem hohen Palisadenzaun geschützt war. Eine zurückgelassene Kiepe aus Weidenruten stand am Wegesrand. Sie enthielt nur Zweige und Äste aus dem Umland. „Hier können wir vielleicht Proviant und ein Bad bekommen. Und sicherlich wird uns jemand sagen können, welche Nebenwege weiter nach Norden führen“, meinte Leda.

Das Tor zur der Kolonie war verschlossen. Zwei Wachen standen vor dem versperrten Eingang und sahen den Ankömmlingen misstrauisch entgegen. Die Männer trugen nietenbesetzte Lederröcke, die bereits so manchen Kampf überlebt haben mochten. „Was ist Euer Begehr?“ wollte ein buckliger Mann mit ausgeprägten Koteletten wissen, der Leda seine Lanzenspitze unfreundlich entgegenstreckte. Sie glitt vom Rappen und blieb vor dem Spieß stehen. „Wir sind Reisende und wollen nach Norden. Wir sind auf der Flucht vor der Südarmee“, sagte Leda. Das war nicht einmal gelogen. Der Wächter beäugte sie. „Ein Weib, das das Wort ergreift! Starker Tobak! Hat dein Gemahl keine Zunge?“ Abas wollte zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, doch unauffällig kniff Leda ihn hinter sich an die Innenseite seines Oberschenkels und erwiderte: „Mein Bruder ist stumm, guter Mann.“ Der Wächter grunzte verächtlich und spukte einen braunen Klumpen aus. „Ja. Talos Armee ist auf dem Vormarsch. Viele Einwohner sind geflüchtet. Meldereiter haben gestern die böse Kundschaft gebracht. Nur wenige sind noch geblieben. Kommt rein, wenn ihr Münzen habt, Euer Quartier zu bezahlen.“

Er öffnete eine Seite des Tores und ließ sie hinein. Die Zwei ritten im Schritttempo eine kleine Straße entlang und stiegen vor einem einfachen Gasthaus mit zwei Dachgauben ab. Neben dem Bau hingen mehrere Hasen an einer Querstange, denen eine stattliche Frau gerade das Fell über die Ohren zog. Ein Hund beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Vielleicht fiel für ihn ein Brocken ab. Ein kleiner Junge mit struppeligen Haaren, in Lumpen gekleidet, bot sich gegen ein Stück gewürztes Trockenfleisch an, das Ross zu versorgen, und Leda und Abas betraten die Taverne des Gebäudes. Bissiger Qualm kam ihnen in der Tür entgegen. Die Luft war mit dem Dunst verpestet, und Abas musste husten. Wie ein wabernder Nebel schlich der Rauch durch die Schenke.

An einigen groben Tischen saßen finstere Gesellen beim Würfelspiel, tranken aus Hörnern Ale, stießen sie grölend und johlend zusammen, dass der Inhalt überschwappte und kippten den restlichen Inhalt in ihre bärtigen Kehlen. Ein Mann stopfte sich mit den Fingern Zwiebelkuchen in den Mund, ein anderer Kerl nagte an einem Stück Fleisch, das auf seiner langen Messerklinge steckte. Triefendes Fett lief ihm dabei den unrasierten Hals hinab, was ihn aber nicht zu stören schien. Leda und Abas ließen sich an einem Ecktisch nieder, auf dessen Mitte eine gelöschte Kerze stand. An der Wand hinter ihnen hingen ein altes Hirschfell und eine noch ältere Leier, der schon mehrere Saiten fehlten.

Bald kam der Wirt der Schenke und fragte nach ihren Wünschen. Abas zuckte zusammen, als er das entstellte Gesicht auftauchen sah: Der stämmige glatzköpfige Kerl trug eine metallene Augenklappe, die mit Nieten an seinem Schädel angebracht worden war. Leda bestellte einen deftigen Eintopf, ein Laib Brot und zwei Krüge mit Bier. „Könnt ihr auch eure Zeche zahlen, Maid?“ fragte der Wirt und kniff sein verbliebenes Auge skeptisch zusammen. Seine Miene machte keinen Hehl daraus, dass er eine Bezahlung erhalten würde - wie auch immer die aussah. Leda holte aus ihrem Beutel einen Silbertaler und warf ihn dem Mann zu, der ihn überraschend geschickt auffing und nah vor seinem Auge musterte. „Wohlan! Seid meine Gäste“, verneigte der Mann sich plötzlich sehr freundlich, ließ die Münze in seinem Wams verschwinden und ging, um bald schon mit der Bestellung zurückzukehren.

Etwas unwohl war den Beiden in dem Gasthaus schon, denn aus dem Dunkel wurden sie von den zechenden Anwesenden misstrauisch, teilseise sogar feindselig beäugt. Nach dem Mahl fragte Leda nach einem Nachtquartier. Der Wirt ließ sich erneut eine Münze zeigen, die ihm Leda zuwarf, dann führte er seine Gäste eine wackelige und laut knarrende Holztreppe hoch zu einer kleinen Kammer. „Hier könnt ihr euer Lager aufschlagen. Meine Tochter bringt euch frische Leinentücher, Wolldecken und eine Kanne Wasser.“ Kurz darauf erschien ein rothaariges Mädchen mit dem Besagten, dazu brachte sie noch eine Schale mit frischen Äpfeln. Nach einer kurzen Weile legten sich Abas und Leda zur Nacht hin. Sie lagen sich in den Armen und streichelten sich, küssten sich, und dann erwachte ihre Leidenschaft, und sie gaben sich einem ausführlichen Liebesspiel voller Zärtlichkeiten hin. Abas erkundete Ledas nackten Körper, der heiß zitternd die Finger, Lippen und Zunge des jungen Mannes auf jeder Handbreit begrüßte. Und auch Leda liebkoste den ehemaligen Sklaven, küsste sein Gemächt und nahm es auf, begehrte diesen jungen Mann mit Haut und Haaren…

Einige Stunden später war die Kerze in ihrer Kammer gelöscht, und das Paar lag Arm in Arm auf seiner Wolldecke und schlief tief und fest, erschöpft von der langen Reise. Doch dann durchschnitt etwas die Ruhe: Ein Knarren auf den Stufen verriet eine Person auf dem Flur. Leda schreckte aus dem Schlaf hoch. Gemach glitt sie unter der Decke hervor, ohne Abas zu wecken. Sie streifte sich leise ein Gewand um und griff lautlos nach ihrem Schwert. Das Knarren wiederholte sich. Jetzt war es lauter als zuvor. Jemand stand vor ihrer Tür und lauschte. Leda huschte in eine dunkle Ecke des Raumes, nur noch ein schwarzer Schatten im Verborgenen. Jetzt öffnete der Eindringling die Tür, und langsam verbreiterte sich ein schwacher Lichtschimmerstreifen, der aus dem Flur herein schien.
Leda umklammerte ihren Schwertgriff fester.

Prinz Talos ließ sich schnaufend auf seinen Diwan fallen. Dieser Kriegszug war anstrengender, als er dachte. Warum musste er auch unbedingt mitreisen? Er musste niemandem seine Tollkühnheit und seinen Löwenmut beweisen! Sein Leibdiener Xeno zog ihm die Gewänder aus, denn dazu fühle sich der Thronfolger nicht mehr in der Lage. Bald lag der dicke Prinz nackt auf seinen Kissen, bäuchlings, wie ein sonnender Seeelefant.
„Ich brauche eine Massage!“ keuchte er. „Bring mir einen Sklaven, der sie beherrscht.“
Xeno verneigte sich und war froh, dass er diesen fetten Anblick nicht mehr ertragen musste.

Wenige Minuten später kam ein Sklave in einem Lendenschurz herbeigeeilt, der sich an die Arbeit machte und den Prinz durchknetete. Ständig musste er auf der Hut sein, nicht etwa zu fest, aber auch nicht zu sacht, zu massieren. Leicht war Talos zu reizen und bestrafte sofort und hart, wenn er unzufrieden war. Als Leibwächter blieben zwei Soldaten im königlichen Zelt, die stur geradeaus starrten wie steinerne Statuen.

Nach der Massage verlangte der Prinz, die Männer sollten den Sklaven fesseln und dann verschwinden. „Ich will heute Nacht nicht alleine bleiben. Er soll die Gunst haben, bei mir zu bleiben. Gefesselt wird er sich nicht an mir vergreifen können.“ Der Thronfolger betrachtete seine Beute mit einem gierigen und obszönen Blick und frohlockte. Wohlgestalt, jung, frisch... Ganz nach seinem unersättlichen Appetit. Das würde ein königlicher Schmaus werden!

Die Soldaten gehorchten dem Befehl und fixierten dem Sklaven mit Hanfstricken die Hände auf den Rücken, banden die Füße zusammen und brachten zusätzlich eine Halskette an, die sie an einem Stützpfeiler des Zeltes befestigten, so dass der Sklave weder fliehen, noch das Bett des Herrschersohnes erreichen konnte, um ihn zu meucheln oder Ungemach anzutun. „Keine Störungen mehr heute Nacht!“ befahl Talos. Die Soldaten zogen sich zurück. Niemand würde so tumb sein, den Prinzen zu belästigen.
Der fettleibige Adelsspross biss in ein Stück Honigkuchen, bevor er es über seine Schulter wegwarf. Der Magen des hungrigen Sklaven knurrte. Zu Hauf stapelten sich Delikatessen auf Tellern und in Schüsseln, der Düfte dem mageren Jüngling in die Nase zogen. Grinsend sah Talos seinen Gefangenen an. Endlich wieder ein Mann! Er wuchtete sich von den Kissen hoch und kam näher.

Der Sklave richtete seinen Blick demütig auf den Boden. Den Prinzen anzusehen, würde mit dem Tode bestraft, wie alle sonstigen Frevel ebenso. „Zieh dich aus!“ befahl Talos und erledigte dies zugleich selbst mit seinen gierigen Blicken. Der junge Mann riss sich seinen Lendenschurz weg, obwohl seine Hände auf dem Rücken gebunden waren. Nur einen Keuschheitsgürtel trug er noch. Talos hatte sich ein Seidentuch um die breiten Hüften geschwungen, aber eine deutliche Beule zeigte seine Erregung. Er strich über die glatte Brust des Sklaven, seine Schulter, packte seine Pobacken, die von einigen Peitschenstriemen gezeichnet waren, und kniff hinein. Ein unartikulierbarer Laut kam aus Talos Mund, dann watschelte er zurück zu seinen Kissen und langte in eine Holztruhe.
Rasselnd suchte er zwischen Goldmünzen und Geschmeide nach einem Schlüssel. Dem Generalschlüssel für alle Keuschheitsgürtel. Und da war er ja!

Grinsend hielt er ihn hoch und näherte sich wieder dem Sklaven. Der verängstigte Mann ahnte noch nicht, was auf ihn zukam. Dann spürte er, wie der Prinz das eiserne Höschen entfernte. Der Sklave schluckte. Was sollte mit ihm geschehen? Die Nacktheit war ihm peinlich vor der Hoheit. Talos griff nach dem Gemächt des Leibeigenen, der überrascht zuckte und leise aufstöhnte, als sich sein Luststab vergrößerte. Der Prinz stimulierte den Stab des Jünglings und drehte dann das Objekt seiner Begierde mit dem Rücken zu sich.
„Bück dich!“ wies er den Entblößten an. Der Sklave gehorchte voller Furcht. Talos schlug mit seinem Fuß an die Innenseite der Unterschenkel des Sklaven: „Breiterer Stand!“ Der Untertan folgte augenblicklich dem Befehl. Der dicke Herrschersohn griff in eine kleine Schatulle mit Fett und strich sich auf zwei Finger eine dicke Portion der weißlichen Masse.
Dann benestelte er den Anus des Sklaven.

Der Leibeigene zuckte erneut zusammen, verkrampfte seinen Po. „Entspann dich!“ befahl Talos. Langsam gelang es dem Sklaven sich zu beruhigen. Zumindest schaffte er es, seine Muskeln zu entspannen; sein Puls schlug ihm trotzdem bis zum Hals. Erst untersuchte Talos den Hintereingang des Jünglings mit einem Finger, dann mit zweien, dann mit dreien. Der Sklave stöhnte auf, ob aus Lust oder Schmerz oder beidem war nicht zu erkennen. Talos griff nach seiner nun knüppelharten Männlichkeit und versenkte sie mit einem groben Ruck in dem Gefesselten. So schnell und wild es seine unförmige Körpermasse zuließ, rammte der Königinnensohn nun seinen Liebessklaven. Sein Stechen und Bohren wurde immer stärker und schneller, doch bevor seine Rute spuckte musste er schweratmig pausieren und spielte an den Nippeln des Leibeigenen. Dann ging es mit wildem Gerammel weiter bis Talos ächzend seinen Samen versprühte.

Keuchend wankte er auf seine Kissen zurück und besah sich sein Werk: Ein Teil seiner Hinterlassenschaft klebte dem Jüngling an dessen Kehrseite und tropfte zu Boden. Zum Schrecken des Gefesselten war dessen eigenes Gemächt hart wie Granit und pochte verzweifelt um Erlösung. Talos sah den bestürzten Blick und lachte: „Hat es dir gefallen?“
„Ja, mein Herr“, antwortete der Gefesselte, der nicht so genau wusste, wie er den Prinzen ansprechen durfte, und was er gerade erlebt hatte. Talos lachte schallend und zog eine kurze Riemenpeitsche hervor. „Mal sehen, wir dir die Küsse meiner Geißel gefallen!“

Der Schemen, der sich in der Tür zeigte, gehörte einem Mann. Leda wurde der Silhouette eines bärtigen Kerls gewahr. An den Seiten seines Hauptes hingen lange Zöpfe hinab. Seine stämmige Statur passte zu einem der Männer, die unten in der Schankstube gewürfelt hatten. War er gekommen, um den Geldbeutel zu rauben? Der Kerl erschien nun deutlich im Licht des Flures: Weizenhelle verfilzte Haare umrahmten ein vernarbtes und wettergegerbtes Gesicht. Über die Stirn verlief ein großes Wundmal. Die Gestalt schlich in die Kammer und steuerte die Schafstatt an. Unter seinem Filzumhang tauchte ein kräftiger Arm auf, der von einem breiten Lederband geschmückt wurde. Auf einmal sah Leda in dessen Hand den kleinen Dolch blitzen. Schleichend näherte sich der Eindringling der Wolldecke, unter der Abas noch friedlich schlummerte.

Als der Räuber seine spitze Waffe zum Stoß hob, um das junge Paar im Schlaf zu meucheln, stieß Leda das Schwert hervor und vergrub die Spitze schmerzhaft im Nacken des Mannes: „Halte ein, Fremder! Was willst du hier, du Diebesgeselle?“ Ein Schmerzlaut ertönte, und Abas wachte auf. Er sah vor sich den unbekannten Eindringling mit braunen Zahnstummeln über sich stehen und kroch schnell einige Schritte weg. „Rede!“ forderte Leda. Der Mann antwortete: „Ich bringe euch nur frische Tücher…“ Doch genau in diesem Moment schwang er herum und schleuderte seinen Dolch aus dem Handgelenk auf Leda zu, die in einer Reflexbewegung zur Seite duckte und so dem tödlichen Metall um Haaresbreite entkam. Sofort zog der Mann sein Schwert unter seinem schwarzen Umhang hervor und schwang die scharfe Klinge gegen seine Gegnerin. Leda war in der Defensive und musste alle Kraft zusammennehmen, sich der starken Hiebe zu erwehren.
Der Mann war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer und drängte Leda in eine Ecke zurück, um schließlich zum finalen Schlag auszuholen…

…da brach er plötzlich zusammen: Abas hatte ihm einen Holzschemel über dem Kopf zertrümmert. Ledas Hand zitterte. Sie hätte vermutlich ihr Schwert fallen gelassen und wäre dem Mann hilflos ausgeliefert gewesen, der sie mit einem Todesstoß durchbohrt hätte. „Hier werden wir nicht bleiben“, bestimmte Leda noch mit bebender Stimme. „Ich werde den Wirt wecken. Er soll uns Proviant und frisches Wasser besorgen. Dann reisen wir weiter, hinfort von diesem unglückseligen Ort.“ Abas war einverstanden und packte ihre Habseligkeiten zusammen. Eine gute Stunde später setzten die Zwei ihre Reise in der Dunkelheit fort. Nur ein Waldkäuzchen, das in einer Tanne saß, und der Wirt waren Zeugen ihres stillen Aufbruchs.

Erst im Morgengrauen rasteten sie und aßen eine Kleinigkeit. Der Tau machte die Wiese nass, und sie hinterließen deutliche Spuren. „Hoffentlich haben wir unsere Verfolger inzwischen abgehängt“, sagte Abas. Ein Schwarm Krähen krächzte laut am Himmel.
Nach einer Weile erschien links von ihnen ein Geysir, der wie ein kleiner Tümpel aussah, in dem das Wasser kochte. Abas fiel vor Schreck fast vom Pferd, als plötzlich eine mehrere Doppelschritt hohe Wasserfontäne der heißen Quelle laut zischend aus dem Wasserloch jagte. „Hexerei“ schrie Abas und wollte nur noch weg.

Nach mehreren Meilen kreuzte ein Schäfer mit seiner Herde ihren Weg. Der bärtige Mann trug einen langen geflickten Ledermantel und hatte seinen knorrigen Wanderstab über die Schulter geworfen, an dessen Ende ein Stoffbündel im Rhythmus seiner Schritte pendelte. Mit seinen schweren Lederstiefeln stapfte er seines Weges und musterte die einsamen Reiter interessiert. Doch Leda und Abas trabten schnell weiter. Sie mussten schnell fort, um nicht doch noch zwischen die feindlichen Linien zu geraten, denn gewiss rückten die Nordmänner bereits nach Süden vor, um Megaras Armee Einhalt zu bieten.

Die Idylle mit einer kleinen Wassermühle an einem kleinen Fluss trog, denn aus einem Wäldchen tauchten unerwartet mehrere Reiter auf, die ganz und gar nicht freundlich wirkten. „Banditen“, rief Leda und hieb ihre Stiefel in die Flanken des Pferdes. Das Tier wieherte. Die Hufen stampften laut über den Lehmboden. Die Schar Männer folgte brüllend in wildem Galopp. Einige der Strauchdebe hatten Hirschfänger gezogen und fuchtelten damit in der Luft umher, andere reckten Äxte in die Höhe. Der Anführer hatte sein Falchion vor sich gestreckt und zeigte auf die Flüchtigen.

Megara hatte sich heute besonders prachtvoll gekleidet. Ihr Gewand war von edelstem Stoff aus golddurchwirkter roter Seide. Zahllose Unzen Gold hingen um ihren Hals, ihre Arme und um ihre Taille. Heute gedachte das Volk dem Geburtstag des verstorbenen Königs Talos III., der von den Menschen zeit seines Lebens sehr verehrt worden war. Hatte der alte Herrscher noch dafür gesorgt, dass auch die Ärmsten der Armen nicht hungern und dürsten mussten, waren die Steuern unter Megara um ein Vielfaches erhöht worden, um ihren goldenen Säckel zu nähren. Offiziell ließ sich die Königin feiern, doch wusste sie insgeheim, dass das Volk in Wahrheit weiterhin Talos III. mit dem Fest würdigte.

Von einer gewaltigen Schmuckbalustrade winkte Megara hochnäsig auf das kniende Volk hinab. Unter die Menschenmassen vor dem Palast hatten sich Megaras Schergen geschmuggelt, um den kleinsten Hinweis auf Verrat zu erkennen und zu bestrafen. Niemand durfte seine Augen zur Majestät erheben. Und die kleine Ansprache der Herrscherin musste mit großem Jubel beantwortet werden. Wer es an genügend Freude fehlen ließ, machte sich verdächtig und wurde genau beäugt. Wenn er Pech hatte, würde er sich im Kerker wieder finden.

Auch die Höflinge und deren Ladys standen auf der prunkvollen Balustrade und sahen auf das Volk hinab. „Sieh nur, wie schmutzig einige von ihnen sind“, meinte eine junge Dame zu erkennen und rümpfte angewidert ihr Näschen. „Ja“, kicherte ihre Freundin leise, „man sollte dieses Geschmeiß in einen Trog werfen und waschen.“ Die beiden jungen Damen verstummten, als zwei hohe Beamte ihnen tadelnde Blicke zuwarfen. Zu Megaras Füßen hockte der einst stolze Gladiator Kreios mit seinem breiten Halsband und dem Keuschheitsgürtel aus purem Gold. Er war zu einem Schoßhündchen degradiert worden.
Bis auf einen dünnen Lendenschurz aus weißer Seide trug er keine Kleider. Sein Halsband war mit einer Kette verbunden, die Megara an ihrem Thronstuhl befestigt hatte. Früher hatte sie so oft einen zahmen Leoparden durch den Palast geführt. Doch nun erfreute sie sich an ihrem Kreios.

Nach der Ansprache erwartete die Regentin in der Empfangshalle des Palastes die Präsente der Bittsteller. Sie ließ sich großzügig beschenken und hörte sich scheinbar wohlwollend die Wünsche der Männer an. Doch ihr Leibdiener und der Schatzmeister sahen sich gegenseitig in die Augen, als wollten sie sagen: „Davon wird Megara morgen schon nichts mehr wissen“. Später am Tag stellte der Schatzmeister der Königin die Bilanz über die Goldvorräte auf. Megara tobte: „Das heißt, es gibt in den vergangenen Monaten kaum Zuwächse? Und wovon soll ich den Kriegszug bezahlen?“ Sie wütete und schimpfte, warf mit Goldmünzen nach dem Beamten, dessen Samtbarett dabei verrutschte, und verzog ihr hübsches Gesicht zu einer wilden Fratze.

„Ehrenwerte Hoheit“, versuchte er sie zu beruhigen, wehrte die prasselnden Geldstücke mit den Händen ab und richtete seine Kopfbedeckung. „Euer Sohn hat einen hohen…. Bedarf… an… Gold gehabt und…“ Megara fauchte: „Talos, dieser Nichtsnutz!“ Sie hatte geahnt, dass ihre missratene Brut dahintersteckte. Der Schatzmeister zuckte hilflos mit den Schultern: „Das Volk hungert. Unsere Steuereintreiber pressen so viel wie nur möglich aus ihnen heraus, aber mehr ist einfach nicht aufzutreiben…“ „Halt dein Schandmaul“, keifte Megara. „Füll die königliche Truhe mit Gold, oder ich werde sie mit deinen Innereien füllen, du impertinenter Versager.“ Der Schatzmeister verneigte sich: „Sehr wohl, Majestät.“ Megara rief nach dem Hauptmann der königlichen Gardisten, einer Art Geheimeinheit für besondere Fälle. Talos hatte den Bogen überspannt. Mit seinem ausschweifenden Lebensstil hatte er nicht nur die Staatskasse geplündert; dieser nichtswürdige Fettwanst würde endlich aus der Thronfolge verschwinden müssen.

Noch am selben Tag ritt eine dunkle Gestalt aus dem Palast. Der vollständig in schwarz gewandete Reiter war ein gefürchteter Assassin – ein Auftragsmörder. Sein königlicher Auftrag sollte ihn nach Norden führen. Die Palastwache erschrak, als sie den Mann erblickte. Die dunkle Gestalt trug einen kleinen schwarzen Spitzbart und hatte ausgeprägte dunkle Augenringe. Doch die Augen selbst strahlten eine gletscherblaue unergründliche Tiefe und Kälte aus, die selbst den gestandenen Wächter erschauern ließ.
Schnell sprang er zur Seite, um von dem schwarzen Ross nicht umgestoßen zu werden.

In der Schlossanlage lustwandelten derweil unbeschwert die jungen Damen des Hofes in ihren kostbaren Kleidern und hochgesteckten Frisuren, spielten mit ihrem wertvollen Geschmeide oder sahen einigen ausgemergelten Haussklaven zu, wie sie in der Hitze des Tages schwitzend ihre Arbeiten verrichteten. An einer Stelle des Palasthofes waren dumpfe Schreie und klatschende Geräusche zu hören: Offenbar wurde hier ein Sklave ausgepeitscht. „Kommt“, rief eine der Ladys. „Lasst uns zuschauen.“

Vier junge Damen liefen ohne Zaudern, ihre Röcke raffend, zu dem Bestrafungsplatz und blieben in respektvoller Entfernung stehen. Zwei Soldaten wechselten sich mit Peitschenhieben ab, die sie einem nackten Sklaven verabreichten, der mit ausgestreckten Extremitäten an einem senkrechten Gitter festgebunden war. Rücken und Gesäß waren mit unzähligen Striemen bedeckt. Eine Lady mit langen blonden Haaren zeigte kichernd zwischen die Beine des Delinquenten, wo sein Gemächt zu sehen war, als der Sklave unter Schmerzen zitterte. Einer der Soldaten schüttete einen Zuber mit Wasser über die Rückseite des Sklaven, der sich windend an der Gitterwand aufbäumte.

„Lass uns eine Pause machen“, schlug er seinem Kameraden vor. „Ich habe Durst.“ Der andere Wachposten nickte, und die Männer verschwanden im Schatten des Hofes und betraten einen Nebenflügel des Palastes, wo das Hauptquartier der königlichen Wache untergebracht war. Der Gezüchtigte hing weiterhin leise stöhnend in der prallen Sonne.

Nun trauten sich die jungen Damen näher an den Sklaven heran und bestaunten die tiefroten Striemen. Eine Lady wagte es, die Pobacken des Gefesselten zu berühren und über die geschändeten Stellen zu streichen, was den Sklaven aufzucken ließ. War es der Schmerz, oder war er der Umstand, von einer Edeldame berührt worden zu sein? Im ersten Moment schreckte die Lady zurück, doch dann tippte sie erneut an das geschundene Fleisch. Wieder zuckte der Sklave. Langsam bekam die junge Frau Spaß an dem Spiel und stach mit ihrem Finger wieder zu. Immer wieder.

Kichernd stellte sie fest, dass der Mann jedes Mal kräftig zuckte und ein Ächzen zu unterdrücken versuchte. Nach und nach wurden auch ihre Freundinnen mutiger und fassten den Gefangenen an. Albern gackernd untersuchten sie das Gemächt, das unter ihren Berührungen hart und groß wurde. Die Reaktion führte zu weiterem Gekicher. „Die Posten kehren zurück“, sagte eine der Ladys erschrocken, und flugs lief die Mädchenschar hüpfend und fröhlich lachend zurück in den Lustgarten. Bald darauf begann das Klatschen der Peitsche erneut. Der Geschundene heulte auf. Die Frauen aber hatten das Interesse an dem Sklaven verloren und spielten lieber mit einem Ball.
Viele Grüße von prallbeutel
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