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SirM
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  RE: Leonora und Alina Datum:25.01.21 16:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hi DerFeger,

nix da... Das hat sich Alina selbst eingebrockt. Artur ist schon oft sehr verständnisvoll und gütig mit ihr. Aber vielleicht hat sie ja Glück und die Sitze sind schön weich gepolstert. Verdient hätte sie es aber nicht.

SirM
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SirM
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  RE: Leonora und Alina Datum:25.02.21 18:05 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 33 – Der Haushalt

Die Waschmaschine piepte und verkündete das Ende des Waschprogramms. Alina sah vom Bügelbrett auf, stelle das Bügeleisen kurz zur Seite und seufzte tief. Die fertige Wäsche würde sicher noch einen Moment warten können, dachte sie und bügelte erst einmal das gute Hemd von Herrn Artur zu Ende. Nachdem sie das Hemd ordentlich gefaltet hatte ging sie zur Waschmaschine. Sie holte die fertige Wäsche heraus und gab gleich die nächste Ladung Wäsche hinein. Als die nächste Waschladung wieder lief, trug sie die fertige Wäsche im Korb hinüber zum Wäschetrockner und füllte die Wäsche dort hinein.

Den leeren Korb brachte sie wieder zur Waschmaschine und wandte sich dann erneut dem Bügelbrett zu. Das nächste Stück aus dem Korb der zu bügelnden Wäsche war ihr neues Kleid, das sie am Sonntag getragen hatte. Sie hielt es hoch, wendete es auf links, legte es mit Bedacht aufs Bügelbrett und strich verträumt mit ihrer Hand über das schöne, rote Cocktailkleid. Das Kleid gefiel ihr sehr gut und sie war Herrn Artur mehr als dankbar, dass er es ihr gekauft hatte.

Aber auch der Brunch mit Herrn Artur war ein richtig tolles Erlebnis für sie, sie hatte noch nie in ihrem Leben an einem Brunch teilgenommen. Zur Begrüßung hatte jeder Gast ein Glas Sekt erhalten, Herr Artur hatte ihr ausnahmsweise erlaubt den Sekt zu trinken und sogar er selbst hatte seinen getrunken. Später gab es dann noch Saft, Mineralwasser oder Kaffee so viel man haben wollte. Der Brunch selbst war als ein riesiges Buffet mit kalten und warmen Speisen ausgelegt, dessen Bestandteile sich im Verlauf des Tages mehrmals geändert hatten. War es zu Beginn noch eher ein Frühstücksbuffet, so wandelte es ab halb zwölf langsam zu einem Mittagsbuffet. Nach dem Mittag schließlich kam noch eine große Auswahl an Desserts, Kuchen und Torten hinzu. Herr Artur und sie hatten einen kleinen Tisch am Fenster für sich gehabt. Die Stühle waren zum Glück sehr gut gepolstert, so dass sie zwar die Striemen vom Morgen auf ihren Po andauernd und unangenehm gespürt hatte, es aber recht gut aushalten konnte.

In der anschließenden Operndarbietung hatten ihr Po und sie dann leider weniger Glück gehabt. Herr Artur hatte Logenkarten erworben, so dass sie am linken Rand eines kleinen Balkons mit sechs anderen Zuschauern saßen. Die Loge bot einen sehr guten Blick auf die Bühne und auch der Höreindruck war entsprechend gut, aber das war es auch schon. Die Stühle sahen zwar bequem aus, aber die Polsterung war nicht so weich, wie bei den Stühlen im Café. Alle Zuschauer in der Loge saßen völlig still auf den Stühlen und genossen offensichtlich gebannt die Darbietung, doch wegen der härteren Polsterung quälte ihr Po sie bald schon mehr und mehr. Bereits zur Hälfte des ersten Aktes hatte sie begonnen immer wieder unruhig auf ihrem Stuhl die Sitzposition zu ändern. Leider raschelte ihr Kleid dabei gelegentlich, so dass Herr Artur ihr bald schon zugeraunt hatte: „Sitz endlich still Alina, du störst den Hörgenuss!“

In den Pausen zwischen den drei Akten hatte sie zwar aufstehen und ein wenig umhergehen können. Doch das lange Stillsitzen, in den jeweils fast eine Stunde andauernden Akten, war eine echte Qual für sie. Nach der einmaligen Warnung ihres Herren, hatte sie sich so sehr bemüht ihm seinen Hörgenuss nicht mehr zu vermiesen, dass die Handlung wegen ihres schmerzenden Pos für sie völlig an Bedeutung verlor und sie daher kaum noch etwas davon mitbekommen hatte. Was sie noch wusste war, dass es um irgendeine Geliebte eines Edelmanns und deren Zofe gegangen war. Die beiden waren zusammen mit einem Diener entführt und als Sklaven an den Osmanen Selim verkauft worden, anschließend organisierte der Edelmann, Belmonte war sein Name, eine Rettungsmission aus dem Palast. Wirklich begeistern konnte sie sich aber nicht für das Stück. Sie war, wie sie Herrn Artur schon gesagt hatte, wohl einfach nicht für die Oper geschaffen.

Das Abschaltpiepen des Bügeleisens holte sie zurück in die Gegenwart. Sie sah sich in der Waschküche um und blickte in den Korb neben dem Bügelbrett, sie würde nach ihrem Kleid noch sieben weitere Kleidungsstücke bügeln müssen. Erneut entfuhr ihr ein tiefer Seufzer, als sie auf ihr Comm blickte und sah, dass sie bald auch schon das Abendessen vorbereiten müsste. Es war einfach so schrecklich viel im Haus zu tun und sie hatte viel zu wenig Zeit dafür. Als sie endlich alle Teile fertig gebügelt hatte, blickte sie noch einmal zur Waschmaschine. Vor dem Abendessen würde das Waschprogramm wohl nicht mehr fertig werden, also brachte sie die fertig gefaltete und gebügelte Wäsche noch zurück in die jeweiligen Schränke.

Auf dem Rückweg klopfte sie an Herrn Arturs Arbeitszimmertür und wartete darauf, dass ihr Herr sie hineinbat. Nach wenigen Sekunden hörte sie auch schon sein «Herein!» und betrat das Zimmer. Artur saß an seinem großen Schreibtisch, vor ihm auf dem Tisch lagen mehrere Dokumente und er hielt eines seiner Pads in der Hand. Er selbst sah sie auffordernd und ein wenig angespannt an.

„Bitte entschuldigen sie meine Störung, Herr. Ich wollte nur kurz fragen, ob sie vielleicht einen besonderen Wunsch für das Abendessen haben?“, frage Alina leise und durch seinen Blick etwas eingeschüchtert.

Seine Gesichtszüge wurden weicher und er sagte: „Nein, Alina, habe ich nicht. Bereite einfach alles wie immer vor. Wenn ich einen besonderen Wunsch hätte, dann würde ich ihn dir rechtzeitig vorher mitteilen, sei dir dessen sicher. Gibt es sonst noch etwas?“
„Nein, Herr. Bitte entschuldigen sie!“
Artur nickte und sagte: „Gut, dann lass mich jetzt bitte noch ein paar Minuten diese Akten studieren.“
„Ja, Herr“, bestätigte sie und zog sich leise aus dem Arbeitszimmer zurück.

Herr Artur schien sich nicht über die kurze Unterbrechung seiner Tätigkeit gefreut zu haben. Da war sie wohl gerade wieder einmal in ein Fettnäpfchen bei ihm getreten, dabei hatte sie es doch nur gut gemeint und ihm eine kleine Freude zum Essen bereiten wollen. Leonora wäre solch ein Missgeschick sicher nicht unterlaufen, dachte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. ‚Leonie! Ach Leonie, ich schaffe das ohne dich bald nicht mehr‘, jammerte sie in Gedanken.

In der Küche angekommen deckte sie den Tisch für das Abendessen. Es würde ein kaltes Abendessen mit belegten Broten geben. Sie bereitete einen Teller mit Aufschnitt vor, auf einem weiteren Teller legte sie zwei in Scheiben geschnittene Tomaten und verzierte alles mit Gewürzgurken und Radieschen. In den Brotkorb legte sie ein paar Scheiben verschiedener Brotsorten und brachte ihn dann zum Tisch. Aus einer spontanen Eingebung heraus ging sie in die Vorratskammer und holte ein kleines Päckchen vorgefertigten Kartoffelteig. Sie würde Reibekuchen für Herrn Artur machen, oder Kartoffelpuffer, wie Leonie sie genannt hatte. Es gab so viele Namen für diese kleinen Kartoffelpfannkuchen, dass sie grinsen musste als sie darüber nachdachte. Den Fertigteig hatte sie zufällig letzte Woche beim Einkaufen gesehen und sich gedacht, dass sie ihrem Herrn damit sicher einmal spontan eine Freude bereiten könnte.

Als Artur um sechs Uhr die Küche betrat, bemerkte er den offensichtlichen Geruch auch sogleich, denn er schnüffelte deutlich und fragte: „Was riecht denn hier so interessant?“

Alina stellte gerade noch die Pfanne zum Abkühlen beiseite, dann nahm sie den Teller mit den vier Reibekuchen, der auf der Arbeitsplatte stand und zeigte ihn vor. „Ich habe mir erlaubt für sie Reibekuchen zu backen, Herr. Sie hatten, glaube ich, keinen allzu schönen Nachmittag und da wollte ich ihnen eine kleine Freude machen.“ Alina brachte den Teller zum Tisch und stellte ihn mit einem Knicks vor Artur ab.

„Das ist lieb von dir, Alina“, lächelte er sie an. „Und ja, ich kann mir in der Tat bessere Nachmittage vorstellen, als über diesen Finanzdokumenten zu brüten, aber hin und wieder muss das leider sein. Ich habe zwar Finanz- und Steuerberater, aber ich will mich auch grundlegend auf dem Laufenden halten, was diese Dinge angeht. Aber genug davon… das ist nichts für dich.“

Mit der Gabel nahm er sich einen der Reibekuchen und legte ihn auf eine Scheibe Brot mit rohem Schinken, die er sich bereits auf seinem Teller gelegt hatte. Auch Alina nahm sich eine Scheibe Brot, bestrich sie mit Butter und griff dann nach der Leberwurst. Sie verzierte ihr Leberwurst-Brot mit Tomate und Gurke, dann schaute sie gebannt zu Herrn Artur, der das erste Stück seines Schinken-Reibekuchen-Brots abschnitt. Er kaute genüsslich, sah zu ihr hinüber und nach einem Moment brummte er zufrieden.

„Schmecken ihnen die Reibekuchen, Herr?“, fragte sie gespannt.
„Ja, Alina, sie sind ganz passabel. Du hast sie recht gut hinbekommen“, bestätigte er ihr.
„Das freut mich, Herr“, erwiderte sie glücklich. „Ich weiß, dass sich meine Reibekuchen niemals mit denen von Leonie messen können. Meine sind auch nur aus einer Fertigteigmischung gemacht“, gestand sie ihm offen ein.
„Das schmeckt und sieht man, außerdem sind sie dir etwas zu dick geraten“, sagte er neutral. „Aber ich danke dir trotzdem, allein schon für die nette Geste und deine Bemühung“, fuhr er aufmunternd fort und lächelte.

Alina freute sich über sein Lob und biss in ihr Leberwurstbrot. Artur aß auch die folgenden beiden Reibekuchen jeweils mit einer Scheibe rohem Schinken auf dem Brot.

„Möchtest du den letzten Reibekuchen haben?“, fragte er sie schließlich sogar.
Alina sah zu ihm, wie er sie freundlich anlächelte und mit der Hand auf den Teller mit dem letzten verbleibenden Reibekuchen deutete. „Ich habe die Reibekuchen extra für sie gemacht, Herr. Vielen Dank, dass sie mir auch einen abgeben möchten, aber bitte, nehmen sie ihn nur.“
„Du möchtest ihn wirklich nicht haben?“, fragte er erneut.
„Nein, wirklich nicht, Herr. Vielen lieben Dank“, erwiderte Alina ebenfalls mit einem Lächeln.
„Na dann… Würdest du mir in dem Fall bitte noch das Rübenkraut holen?“
„Aber sicher, Herr.“

Alina stand auf, ging zum Schrank, in dem sich die Brotaufstriche befanden, und holte die Spenderflasche mit dem dunkelbraunen, zähflüssigen Zuckerrübensirup. Artur legte den letzten Reibekuchen auf eine trockene Scheibe Graubrot und übergoss beides mit einer reichlichen Portion des süßen Sirups. Diese Kombination konnte Alina für sich selbst immer noch nicht nachvollziehen. Sie erinnerte sich allerdings daran, dass auch Herr und Frau Schmitz dies bei ihrem Besuch vor ein paar Wochen getan hatten.

Nachdem Artur fertig gegessen hatte, räumte Alina den Tisch ab und fragte: „Ich hoffe, das Abendessen war zu ihrer Zufriedenheit, Herr?“
„Ja, war es“, bestätigte er ihr.
„Darf ich dann vielleicht heute Nacht noch einmal in ihr Zimmer kommen?“, fragte Alina zaghaft.
„Aber gerne doch“, antwortete er freudig. „Möchtest du dir gleich auch noch einen Film mit mir zusammen anschauen?“, bot er fragend an.
„Es tut mir leid, Herr. Aber das werde ich heute Abend wohl nicht schaffen, im Keller wartet noch eine Ladung Wäsche in der Maschine auf mich.“
Artur sah sie einen Moment schweigend an. „Ich weiß, dass Leonora einen sehr umfangreichen und auch ambitionierten Aufgabenplan für den Haushalt erstellt hat. Wenn ich ehrlich bin, muss ich auch sagen, dass das Haus in den vergangenen Wochen, dank euch beiden, so sauber und ordentlich wie schon lange nicht mehr war.“
„Danke, Herr. Ich gebe mein Bestes, um ihr Haus weiterhin in diesem Zustand zu halten.“

„Alina, wenn es dir zu viel werden sollte und du es nicht mehr schaffst, dann erwarte ich von dir, dass du rechtzeitig zu mir kommst. Ich werde dir in diesem Fall auch nicht böse sein. Wir können dann immer noch schauen, wie wir ein paar Aufgaben im Haus anders regeln oder vielleicht auch wieder ein paar zusätzliche Serviceleistungen beziehen.“
„Ja, Herr, aber noch schaffe ich alles Wichtige mit ein bisschen Umplanen und da müssen sie kein weiteres Geld für Dienstleister ausgeben“, erwiderte Alina und schaltete die, mit dem Geschirr des Tages gefüllte, Spülmaschine ein.
„Du hast in der Schule gelernt, wie ein Haushalt geführt wird. Aber denk daran, dass Leonoras Plan für eine Serva allein sehr ambitioniert ist. Ich werde mich also in dein bisschen Umplanen, wie du es nennst, nicht einmischen. Du musst mir auch nicht darlegen, was du umorganisieren willst, denn das grundsätzliche Führen dieses Haushalts ist ab jetzt deine eigenverantwortliche Aufgabe. Ich erwarte daher, dass ich keinerlei auffällige Nachlässigkeiten oder dergleichen entdecken werden.“

Nach diesen Worten verließ er die Küche. Alina stand noch einen Moment regungslos bei der Spülmaschine und ließ seine Worte erst einmal sacken. Sie würde sich wohl noch etwas mehr anstrengen müssen, auf keinen Fall wollte sie ihm sagen müssen, dass sie es nicht schaffte sein Haus in Ordnung zu halten. Es musste doch irgendwie zu schaffen sein, die Villa auch allein soweit in Schuss zu halten, dachte sie und atmete noch einmal tief durch, bevor sie runter in die Waschküche ging.

--

Artur kam die Treppe aus dem Erdgeschoß hinauf und bog um die Ecke des Flurs. Alina kniete mit einladend gespreizten Schenkeln und gesenktem Blick neben seiner Schlafzimmertür. Ihr Rücken war kerzengerade, ihr Kopf erhoben und die Brust hervorgestreckt. Sie hatte sich äußerst ansprechend positioniert, so dass er einen sehr guten Blick auf ihre blanke Scham und ihre vollen Brüste genießen konnte. Den Keuschheitsgürtel hatte sie bereits abgelegt und ihre Hände ruhten mit den Handflächen nach oben auf ihren Oberschenkeln. Sie kniete vollkommen bewegungslos und doch schien es ihm als würde sie in dieser Haltung dösen.

„Wartest du schon lange so auf mich?“, fragte er sanft.
Sie hob vorsichtig den Blick und sah ihren Herrn an. Ihr Augen wirkten ein bisschen erschöpft auf ihn. „Ich bin mir nicht sicher. Wie spät ist es denn, Herr?“, fragte sie mit leiser Stimme.
Artur blickte auf sein Comm. „Es ist jetzt halb elf.“
„Dann bin ich seit ungefähr einer dreiviertel Stunde hier, Herr“, antwortete sie ihm.

Artur öffnete die Tür, betrat sein Schlafzimmer und schlug die Bettdecke zurück. Er drehte sich um und wollte gerade zu Alina sagen, dass sie sich schonmal ins Bett legen sollte, doch sie war ihm gar nicht gefolgt. Er ging zurück zur offenen Tür und streckte den Kopf auf den Flur hinaus. Alina kniete immer noch exakt an derselben Stelle in ihrer regungslosen Haltung.

„Du darfst mit reinkommen“, sagte er sanft.
„Danke, Herr“, erwiderte sie und erhob sich, vermutlich für ihn, besonders grazil. Sie folgte ihm in sein Schlafzimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
„Du musst auch nicht vor der Tür oder auf meine ausdrückliche Genehmigung einzutreten warten, Alina. Wenn wir uns, nun ich sage mal, verabredet haben, dann darfst du auch gerne schon vorab im Zimmer oder im Bett auf mich warten.“
„Danke, Herr“, erwiderte sie und knickste.

„Ach, und das gerade“, sagte er freundlich, „will ich in meinem Schlafzimmer auch nie wieder von dir sehen. Der Schlafzimmerbereich ist ab sofort vollkommen knicksfreie Zone. Hast du das verstanden?“ Er lächelte sie entwaffnend an.
„Ja, Herr“, sagte sie und lächelte ihn ebenfalls an.

„In diesem Zimmer werde ich dir grundsätzlich nichts vorgeben und nichts von dir verlangen, was du mir nicht selbst erlaubst oder mir durch dein eigenes Handeln vorgemacht hast. Daher bedarf es hier auch keinerlei Unterwerfungsgesten von dir. Und jetzt ab ins Bett mit dir…“
„Muss ich wirklich schon ins Bett?“, fragte sie leicht betrübt und fügte hoffnungsvoll hinzu: „Ich möchte viel lieber mit ihnen duschen, wenn sie es mir erlauben, Herr.“
„Du willst mit mir duschen?“, fragte er überrascht und sah sie erstaunt an.
„Ja, Herr. Ich möchte sie gern einseifen und verwöhnen. Sie brauchen sich einfach nur unter die Dusche zu stellen und ich kümmere mich dann um alles weitere für sie.“

„Aber selbst ausziehen darf ich mich noch?“, fragte er eher rhetorisch und in einem heiteren Tonfall.
„Nur wenn sie darauf bestehen, sonst erledige ich das natürlich liebend gern für sie, Herr“, erwiderte Alina und schien es dabei absolut ernst zu meinen.
„Na, dann komm mal mit“, lächelte er sie an und ging ins Bad.

Alina folgte ihm und bat ihn vor der Dusche zu warten. Sie öffnete seinen Gürtel, zog ihn von der Hose und legte ihn ordentlich aufgerollt auf die Ablage. Vorsichtig nahm sie ihm die Brille von der Nase und legte sie ebenfalls auf die Ablage. Sie knöpfte sein Hemd auf, zog es ihm aus und warf es in den Wäschekorb. Es folgten die Hose, das Unterhemd, die Unterhose und schließlich auch seine Socken. Alles landete ordentlich im Waschkorb.

Beinahe hätte sie vor ihm geknickst, als sie ihm die Tür zur Dusche aufhielt, doch sie verkniff es sich im letzten Augenblick. Er trat in die Duschkabine und sie folgte ihm. Die Temperatur des Wassers probierte sie zuerst nur an sich aus.

„Haben sie es lieber kühl, körperwarm oder vielleicht sogar noch etwas wärmer, Herr?“, fragte sie, während sie die Wassertemperatur prüfte.
„Ein bisschen kühler als körperwarm, bitte. So ungefähr 35 Grad wären optimal.“

Alina justierte die Temperatur nach und begann ihn vom Kopf beginnend abzuduschen. Dann stelle sie das Wasser ab, küsste seine Brust, seinen Bauch und auch seinen besten Freund bedachte sie mit einem extra liebevollen Kuss. Sie griff nach dem Duschgel und rieb es sanft in seine Haut ein, in seinem Rücken und seinem Nacken gab sie sich besonders viel Mühe mit ihren angenehmen, massierenden Handbewegungen. Als sie ihn einmal vollständig eingeseifte hatte, spülte sie mit einer großzügigen Menge warmen Wassers die Seife wieder von seinem Körper ab.

Anschließend kniete sie sich vor ihn, sie küsste und streichelte erneut seinen besten Freund bis er sich regte. Dann umschloss sie ihn mit ihren Lippen und saugte zärtlich an ihm, bis er größer und größer wurde. Neben ihrem sanften Saugen, umspielte sie mit ihrer Zunge äußerst geschickt seine Eichel und auch mit ihren Händen streichelte sie zärtlich am Ansatz und dem Schaft entlang. Es war ein herrliches Gefühl und bald schon spürte er, dass er sich jeden Moment in ihren Mund entladen würde. Schnell hielt er sich an der Duschstange fest und ein angenehmes, erlösendes Zucken breite sich von seinen Lenden kommend aus. Er schloss die Augen, keuchte und ließ sich einfach treiben. Nach einem fantastischen Moment öffnete er wieder die Augen und blickte entspannt zu Alina. Sie schien alles bereitwillig geschluckt zu haben und sie saugte sogar noch weiter, um wohl auch den letzten Tropfen aufzunehmen. Schließlich erhob sie sich langsam und anmutig.

„Sind sie mit meinem Duschprogramm zufrieden gewesen, Herr?“, fragte sie und lächelte ihn an.
„Und wie“, bestätigte er. „Das kleine Extra am Ende war sozusagen die Krönung, wenn du möchtest können wir das bei Gelegenheit gerne noch einmal wiederholen.“
„Aber natürlich, Herr“, erwiderte sie mit einem zufriedenen Funkeln in den Augen.

Sie öffnete die Duschkabine und kletterte grazil hinaus, nur um direkt davor mit einem großen Badetuch auf ihn zu warten. Er verließ die Duschkabine und sie trocknete ihn mit dem bereitgehaltenen Tuch ab. Als er trocken war, nahm er ein frisches Badetuch und trocknete nun seinerseits Alina ab.

„Danke, Herr“, sagte sie verblüfft, „das wäre aber nicht notwendig gewesen, dass sie mich abtrocknen. Ich hätte mich gleich noch mit dem Badetuch von ihnen abtrocknen können. So feucht war es doch gar nicht.“
„Schon gut, ich habe das gern für dich übernommen. Außerdem hast du dir das allemal verdient.“ Er beugte sich zu ihr um ihr einen Kuss auf den Mund zu geben. „Darf ich?“, fragte er dabei.
Doch Alina wich einen Schritt zurück. „Bitte nicht, Herr“, begann sie sich zu erklären. „Sie dürfen alles mit mir machen, nur bitte nicht auf meinen Mund küssen. Das hat für mich nämlich eine ganz besondere, romantische Bedeutung. Sie dürfen mich aber sonst gerne überall küssen, wenn sie möchten.“
„Entschuldige bitte, ich dachte es wäre okay für dich. Ich werde deinen Wunsch natürlich respektieren, Alina“, sagte er sofort.
„Danke, Herr“, erwiderte sie und trat wieder näher an ihn heran.

Er beugte sich erneut vor und gab ihr diesmal einen Kuss auf die Stirn, was sie mit einem dankbaren Lächeln annahm. Beide verließen sie das Bad. Alina kletterte unter die Decke und er öffnete noch das Fenster, bevor auch er ins Bett stieg. Das Licht dimmte er zu einem stimmungsvollen, schwachen Glühen. Sie kuschelten sich an einander und er streichelte ihr zärtlich über den Kopf. Eine ganze Weile kuschelten sie einfach nur so und sahen sich an. Sie war so jung und hübsch, dass allein ihr Anblick ihn mehr als nur erfreute. Nein, sie war nicht nur hübsch, sie war schön, korrigierte er sich in Gedanken.

„Ich bin so froh, dass ich dich in Hamburg gesehen und ersteigert habe“, sagte er unvermittelt.
„Ich auch, Herr“, erwiderte sie leise. „Und ich bin ihnen immer noch dankbar dafür, dass sie auch Leonie ersteigert haben.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie betrübt hinzu: „Auch wenn sie nun nicht mehr direkt bei mir ist.“
„Ja, Leonora…“, sagte er ein wenig nachdenklich. „Das Preisleistungsverhältnis war rückblickend einfach optimal, deine Bitte sie zu erwerben war sozusagen Gold wert. Nur 3.000 $ für eine solch herausragende Köchin und Haushälterin ist schon eine Seltenheit. So langsam frage ich mich aber, ob es richtig war sie wegzugeben.“ Mit seiner rechten Hand spielte er mit einer Haarsträhne von ihr und Alina strich ihm sanft über die Brust. Nach einer längeren Pause fuhr er fort: „Du kannst dich doch sicher noch an die kleine Bieterschlacht bei deiner eigenen Auktion erinnern, oder?“
„Oh ja, Herr, das vergesse ich nicht mehr“, erwiderte sie mit einem spürbaren Schaudern. „Ich hatte mir ab knapp 8.000 $ Sorgen gemacht, dass sie vielleicht aussteigen würden. Ab 14.000 $ hatte ich sogar regelrecht Angst davor, dass sie nicht mehr weiter bieten würden. In meinen Gedanken hatte ich Leonie schon bei ihnen, und mich allein ohne sie bei einer anderen, fremden Herrschaft gesehen.“

Er lachte amüsiert.

„Ach, weißt du, Alina. Ich wäre für dich noch sehr viel weiter als die 15.000 $, die ich bezahlte habe, gegangen.“

Er machte eine kleine Pause.

„Obwohl, wenn ich damals schon gewusst hätte, was du für eine lausige Köchin bist… vielleicht hätte ich es da doch besser nur bei Leonora belassen sollen.“

Alina schob ihre Unterlippe schmollend vor und sah ihn irgendwie beunruhigt an. Es berührte ihm auf eine ungewohnte Art, wie sie ihm so schmollend ansah.

„Leonora kocht einfach so gut, wie du aussiehst“, fügte er neckend, aber mit einem neuerlichen, freundlichen Lächeln hinzu. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich mag dich und deine Güte, daher hätte ich dich ganz sicher trotzdem gekauft. Deine mangelnde Kochkunst kompensierst du nämlich mit deinem großen, gütigen Herz und deiner zauberhaften Schönheit mehr als genug. Ganz zu schweigen von deiner Bereitschaft mit mir altem Sack das Bett zu teilen.“

Nun lächelte sie wieder.

„Danke, Herr“, sagte sie ein wenig schläfrig und gab ihm ein Küsschen auf die rechte Wange.

Er streichelte ihr wieder sanft über den Kopf und schwieg. Nach einer weiteren diesmal deutlich längeren Pause fuhr er allerdings immer noch neckisch fort: „Wenn da nur nicht dein loses Mundwerk wäre. Das ist jetzt noch eine weitere, gravierende Schwäche, damit haben wir also schon zwei Schwächen gefunden. Du kannst nicht so gut kochen wie Leonora und bist auch noch deutlich frecher.“

Er wartete einen Moment ab, ob sie wohl reagierte, und fragte schließlich: „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“

Doch eine Reaktion von Alina blieb weiterhin aus. Jetzt erst bemerkte er, dass seine süße Serva an seiner Seite eingeschlafen war. Sie lag friedlich an ihn gelehnt und atmete gleichmäßig. Vorsichtig schaute er auf seinen Wecker, es war auch schon relativ spät und sie musste wohl doch ziemlich erledigt gewesen sein. Er löschte das gedimmte Licht vollständig und legte seinen rechten Arm sanft um ihre Schulter. Im Schlaf brummte sie zufrieden, kam noch etwas näher und kuschelte sich mit ihrem Kopf an seine Brust.

--

Drei Pfannen standen auf dem Herd vor Leonora, eine für die drei Koteletts, eine weitere für die Bratkartoffeln und die dritte Pfanne schließlich für die Spiegeleier. Den Tisch im Esszimmer hatte sie bereits fertig eingedeckt. Sie füllte den Krautsalat in drei Salatschälchen und brachte sie ins Esszimmer. Gerade als sie wieder aus dem Esszimmer zurückkam und zu den Pfannen ging, betrat auch Herr Peter die Küche durch die Tür zum Flur.

„Guten Abend, Leonora“, grüßte er und steuerte den Stuhl vorne links am Küchentisch an.
„Guten Abend, Herr“, erwiderte sie mit einem Knicks.

Ihr Herr hatte ihr in den letzten beiden Wochen schon mehr als einmal abends beim Kochen ein wenig Gesellschaft geleistet. Er plauderte bei diesen Gelegenheiten dann mit ihr über dies und das, aber bisher nie von seiner Arbeit. Vermutlich war es für ihn eine Art Ritual, das er auch schon praktiziert hatte, als seine Mutter noch jeden Abend gekocht hatte.

„Wie war dein Tag?“, fragte er freundlich.
„Gut“, antwortete sie. „Ich habe mir heute auf Wunsch von Herrin Sophie das Esszimmer vorgenommen und auch gleich die Schränke von innen und außen gereinigt. Und wie war ihr Tag, Herr?“
„Danke, alles bestens“, erwiderte er mit einem unverbindlichen Lächeln. „Was gibt es denn heute Abend zu essen?“
„Kotelett mit Spiegelei, dazu Bratkartoffel und Krautsalat.“

„Hm, das klingt nach guter, einfacher Hausmannskost. Fein. Weißt du, wie Mutter ausgerechnet darauf gekommen ist? Hat sie gesagt, dass sie mal Hunger auf sowas hat oder warum?“
„Nein, Herrin Sophie hat mich heute Mittag gefragt, was es denn zum Abendessen gibt und vor lauter Verwunderung ist mir auf die Schnelle halt nichts anderes eingefallen“, antwortete sie aufrichtig.
„Ah, verstehe. Mutter hat dich also gefragt, was es zu essen geben soll? Das ist ein echter Vertrauensbeweis von ihr, wenn sie dir die Auswahl überlassen hat“, sagte er und klang dabei anerkennend.

Auch Leonora war bereits aufgefallen, dass Herrin Sophie ihr offenbar immer mehr freie Hand im Haushalt ließ. In den ersten Tagen hatte sie ihr noch jede Kleinigkeit vordiktiert, aber seit Anfang dieser Woche wurden die Vorgaben von Herrin Sophie immer allgemeiner. So hatte sie ihr auch heute Morgen nur gesagt, dass sie sich bitte mal um das Esszimmer kümmern sollte.

„Bei meinem Onkel hast du den Haushalt mehr oder weniger selbst geführt, nicht wahr?“, fragte Herr Peter nach.
„Ja, im Prinzip schon, Herr. Ich habe mich zwar grundsätzlich mit Herrn Artur abgestimmt, aber er hat stets jeden Vorschlag von mir angenommen und diese nur sehr selten, wenn überhaupt, angepasst.“ Sie überlegte kurz und fügte hinzu: „Was den Haushalt angeht hat er sie eigentlich sogar nie angepasst.“
„Verstehe, da müssen dir Mutters detaillierte Anweisungen in den letzten Tagen wohl wie ein kleinkariertes und diktatorisches Regime vorgekommen sein. Ich glaube, sie muss erst noch langsam akzeptieren die Aufgaben immer weiter loszulassen.“
„Ja, Herr, das könnte gut sein.“

„Das riecht ja schon richtig lecker“, kommentierte er. „Und was kochst du uns dann morgen?“
„Ich weiß nicht, ob Herrin Sophie mir auch morgen noch einmal erlauben wird das Abendessen vorzuschlagen, Herr.“
„Na, dafür kann ich aber sorgen“, grinste er sie aufmunternd an. „Das würde dir doch sicher gefallen, oder?“
„Ja, Herr, sehr sogar“, antwortete sie mit einem Lächeln.
„Hast du heute auch wieder deine neue Bekannte mit ihrem Pony getroffen?“, fragte er interessiert. „Wie heißen sie doch gleich?“
„Ja, Herr. Ich habe die beiden, wie fast jeden Tag, auf der Nachmittagsrunde mit Arko getroffen. Sie heißen Annika und Jessika Roth. Annika ist das Pony Snowflake und mit Jessika habe ich auch wieder ein paar Worte gewechselt.“

Die Koteletts und die Bratkartoffel waren fast so weit, so dass Leonora sich daran machte nun auch die Spiegeleier zuzubereiten, damit sie alles punktgenau zur gleichen Zeit servierfertig hatte.

„Das Essen ist gleich fertig, nicht wahr?“, fragte Peter, der ihr aufmerksam zusah.
Leonora nickte. „Ja, Herr, wenn auch die Spiegeleier soweit sind, ist alles fertig.“

Peter nickte, erhob sich und verließ die Küche. Leonora gab die fertigen Bratkartoffeln und Koteletts auf die bereitgestellten Teller und legte zum Abschluss noch ein Spiegelei auf jedes Stück Fleisch. Mit allen drei Tellern auf einmal ging sie ins Esszimmer und servierte ihrer Herrschaft gekonnt das Abendessen.

Sie aßen zu Abend und Peter lobte sowohl die Wahl des Gerichts als auch dessen gelungene Zubereitung. Nachdem er aufgegessen hatte sagte er: „Mutter, das hat Leonora aber wirklich gut gemacht, nicht wahr? Hast du ihr zu diesem Gericht geraten?“
„Nein“, antwortete Sophie. „Das Gericht war Leonoras eigener Vorschlag. Ich hatte sie heute Mittag gefragt, was sie zum Abendessen kochen würde, wenn es an ihr wäre zu entscheiden. Ihr Vorschlag hörte sich interessant an und so habe ich sie mal gewähren lassen.“
„Wenn du mich fragst, war das eine sehr gute Entscheidung von dir Leonoras Kreativität zu fordern. Es hat mir, wie immer bei Leonora oder dir, sehr gut geschmeckt und es war mal eine interessante, kleine Abwechslung. Ich denke, wir sollten uns noch öfter überraschen lassen, was unsere Leonora so an weiteren, kreativen Vorschlägen zu bieten hat. Meinst du nicht auch, Mutter?“

Sophie sah ihren Sohn kurz überrascht an, dann sie nickte und sagte: „Sicher, warum nicht. Eine sehr gute Köchin ist die gute Leonora auf jeden Fall.“ Sie wandte sich zu Leonora, die an ihrer rechten Seite saß und sagte: „Du hast ab morgen freie Hand bei der Zubereitung des Abendessens. Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn du mir spätestens am Vormittag das geplante Gericht des Abends nennen würdest. So könnte ich dir dann im Zweifel noch einen Tipp geben, falls es nicht ganz unseren Geschmack trifft.“
„Natürlich, Herrin“, erwiderte Leonora freudig und nickte dankbar.
„Gut, dann ist das beschlossen“, sagte Sophie und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Habt ihr beide vielleicht noch Lust auf einen Skatabend?“
„Ja, warum nicht“, antwortete Peter und auch Leonora nickte fast zeitgleich.

Während Leonora den Tisch abräumte und in der Küche das Geschirr in die Spülmaschine stellte, ging Peter ins Wohnzimmer um die Spielkarten zu holen. Erst als Leonora wieder das Esszimmer betrat und zu ihrem Stuhl ging, nahm Peter die Karten auf und mischte sie gründlich. Er ließ Sophie abheben, dann teilte er die Karten aus und alle nahmen ihre Karten auf. Bald schon hatte Leonora die Karten auf ihrer Hand geordnet und schaute wartend zu Sophie. Peter schien sich noch mit seinen Karten zu beschäftigen, als Sophie das Reizen eröffnete.

„18!“, bot sie an Leonora gewandt.
„Habe ich“, erwiderte Leonora.
„20?“
„Auch.“
„22?!“, versuchte es Sophie.
„Ja.“
„24…?“
„Hm“, gab Leonora von sich und nickte.
„Dann passe ich“, sagte Sophie und winkte ab.

„27“, bot nun Peter an.
„Ja“, antwortete Leonora.
„30?“
„Auch das.“
„33?!“, sagte Peter und schaute dabei kritisch in seine Karten.
Leonora grinste, denn sie war sich ziemlich sicher, dass er nicht weitergehen würde und sagte: „Gern.“
„Dann muss ich auch passen“, antwortete Peter, wie von ihr erwartet.

Leonora griff nach den beiden verdeckten Karten, schob sie von der Tischmitte an die Seite und sagte: „Null Hand!“
„Mutig“, erwiderte Peter und sah Leonora auffordernd an. „Ein Null Hand hat immer eine Schwachstelle, denn sonst würde man es ouvert spielen, sagte mein Vater stets. Dann mal los… vielleicht finden wir den Schwachpunkt deiner Karten.“

Leonora eröffnete mit Kreuz Sieben und spielte ihr Null Hand dann doch noch ohne eine größere Bedrohung durch Peter oder Sophie siegreich zu Ende. Auch das folgende Spiel sicherte sich Leonora in dem sie einen Grand spielte und die anderen mit den erzielten Stichen nicht einmal aus dem Schneider kommen ließ. Im weiteren Verlauf des Abends gewannen dann aber auch Peter und Sophie immer öfter ein Spiel. Es wurde ein schöner und unterhaltsamer Abend, denn Leonora spielte gern mit Sophie und Peter Skat, auch wenn sie dabei meist eher verlor.

Als Peter die Abendrunde mit Arko ging unterbrachen sie das Spiel, nur um nach seiner Rückkehr noch fast eine ganze Stunde weiter zu spielen. Kurz vor elf Uhr schließlich rechnete Peter ab. Zu ihrer eignen Überraschung war Leonora glücklich und knapp zweite geworden. Sophie lag knapp hinter ihr und Peter war der strahlende Sieger des Abends. Gespannt blickte Leonora zu Peter und Sophie.

„Ich wünsche mir, dass du eine große Schale deiner köstlichen Ananas-Creme zubereitest, Mutter“, äußerte Peter schließlich als Sieger des Abends seinen Wunsch an den Verlierer.
Leonora schaute überrascht. ‚Er wünscht sich ein Dessert von seiner Mutter?‘, wunderte sie sich.
Sophie nickte Peter zu und lächelte vielsagend. „Mein Peter war schon immer ein Schleckermaul“, erklärte sie Leonora, als ob sie ihre Gedanken hatte lesen können. „Wenn du willst, kannst du mir bei der Zubereitung meiner Spezial-Ananas-Creme helfen. Ich verrate dir auch das Familienrezept.“
„Danke, Herrin. Gerne.“, erwiderte Leonora. „Der Abend mit ihnen beiden war sehr schön. Wenn sie erlauben, würde ich nun gerne in mein Zimmer gehen.“
„Natürlich, Leonora“, antwortete Peter. „Ich denke, wir beide ziehen uns auch zurück, oder Mutter?“
Sophie stimmte mit einem Nicken zu und alle wünschten sich eine gute Nacht.

Leonora räumte noch schnell den Tisch ab und ging dann in ihr Zimmer. Wenige Minuten später lag sie in ihrem Bett und stellt mit einem Blick auf ihr Comm überrascht fest, dass es bereits nach elf Uhr war.

‚Ob Alina noch wach ist?‘, fragte sie sich in Gedanken. Am Montagabend, als sie sich von ihren Erlebnissen des Sonntags erzählt hatten, war Alina auch bald nach zehn Uhr schon müde geworden. Wenn sie jetzt anrufen würde wäre die Chance groß, dass sie Alina weckte. Aus einer spontanen Eingebung schrieb sie ihr eine kurze Nachricht. «Schläfst du schon?», lautete ihre Nachricht an Alina und gespannt wartete sie, ob Alina ihr noch antworten würde.

Als sie nach ein paar Minuten noch immer keine Antwort von Alina erhalten hatte war sie irgendwie froh und traurig zu gleich. Sie war froh, dass sie Alina nicht geweckt hatte, und traurig, dass sie heute Abend nicht mehr mit ihr sprechen konnte. Alinas Nähe fehlte ihr so, sie knuddelte Linchen an sich und unbewusst fasste sie sich mit ihrer Hand an ihre eingesperrten Brüste. Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach Alinas Wärme. Wie von selbst formten sich Teile von Annikas Worte in ihrem Geist: ‚… eine ganze Menge Liebe und Zuneigung, die du für Alina empfindest …‘ und sie musste an den Sonntagnachmittag im Café denken.

Annika, eine blinde Frau, hatte in ihr Innerstes «geblickt» und etwas «gesehen», von dem sich selbst Leonora nicht sicher war. ‚War es das wirklich?‘, fragte sich Leonora. ‚Ich mag Alina. Nein, ich mag sie sogar sehr! Eben genauso, als wäre sie meine Schwester‘, sagte sie sich, um sich ihrer Gefühle klar zu werden. ‚Aber ist das denn wahr?‘, zweifelte sie mit dem nächsten Gedanken auch schon wieder an sich selbst. ‚Belüge ich mich damit nicht vielleicht einfach nur selbst, um es mir leichter zu machen? Und ist es in Wahrheit nicht Liebe?!‘

Sie schloss die Augen und stellte sich Alina vor ihrem geistigen Auge vor. Die imaginäre Alina war schön, anziehend, sie lachte und strahlte sie an. Sofort durchströmte Leonora ein angenehmes Gefühl und sie wollte Alina nur noch in ihre Arme schließen. Doch das Bild von Alina entglitt ihr immer wieder und stattdessen stiegen nun bittere Tränen in ihr auf. Bald schon spürte sie, wie ihr die Tränen an den Wangen hinabliefen. Leonora fühlte sich einfach nur verzweifelt, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Liebte sie Alina nun wirklich oder vermisste sie nur ihre beste Freundin und inoffiziell adoptierte Schwester? Sie wusste es einfach nicht und weinte immer mehr.

Doch plötzlich drang in ihre Welt aus Tränen und Verzweiflung ein Winseln, ein Japsen und ein Kratzen. All dies kam aus Richtung der Zimmertür und sie hätte es beinahe durch ihr eigenes Weinen nicht einmal bemerkt. Sie schlug die Decke zurück und ging zur Tür, das Winseln und Schnüffeln wurde nun eindeutig lauter. Leonora öffnete vorsichtig die Zimmertür und kaum, dass sie einen Spalt geöffnet war, drängte sich Arko in ihr Zimmer.

Er lief ihr um die Beine und schleckte ihr die Waden und Füße ab. Wegen der kurzen Kette zwischen ihren Oberschenkeln ging sie etwas umständlich vor Arko in die Hocke und bemerkte dabei, dass sie immer noch ihr Linchen im Arm hielt. Auch die Tränen liefen ihr noch immer über die Wangen, doch Arko schleckte ihr diese, wie um sie zu trösten, ab. Mit einer Hand strich sie über Arkos Fell und mit der anderen drückte sie weiter Linchen an sich.

Nach einer Weile schmiegte Arko sanft seinen Körper gegen ihre Beine und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Bald versiegten ihre Tränen und Leonora glaubte fest, dass Arko, der schlaue und gütige Arko, nur gekommen war um sie zu trösten. Langsam und vorsichtig erhob sie sich und ging zurück zu ihrem Bett. Arkos Augen folgten ihr und als sie wieder unter ihrer Bettdecke lag, kam auch er an ihr Bett getrottet. Er setzte sich neben das Kopfende ihres Bettes, spitzte die Ohren und schaute wachsam durch ihr Zimmer. Ein Gefühl sagte ihr, dass Arko beschlossen hatte für den Rest der Nacht über sie zu wachen. Leonora rollte sich zur Bettkante um Arko zu streicheln, als dabei ihr Linchen aus dem Bett fiel. Sie erschrak, stöhnte auf und sah besorgt zu Arko. Was würde er nun mit der kleinen Stoffkatze tun?

Vorsichtig, und fast schon zärtlich, kniff er die Stoffkatze in den Nacken, wie ein Hundevater der eine seiner Welpen aufhob. Er hob Linchen hoch, setzte sie behutsam vor Leonora auf die Bettkante und schob sie sanft mit der Schnauze zu ihr. Anschließend legte er den Kopf ein wenig schräg und sah sie mit seinem treuen Hundeblick an.

„Danke, Arko“, sagte Leonora und strich ihm über den Kopf. „Du bist der allerbeste Schäferhund, den ich kenne. Ich weiß zwar nicht, ob du auch nur ansatzweise verstehst, was ich dir gerade sagen will, aber ich… Du bist einfach klasse.“ Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf den Kopf.
Arko schleckte ihr über die Hand und hielt weiter neben ihrem Bett wache.

--

Alina lag angekettet in ihrem Bett, ihr Schlüsselkästchen war an diesem Abend leider verriegelt geblieben und so hoffte sie, dass wenigstens Leonora sie heute Abend anrufen würde. Natürlich hätte auch sie selbst ihre Freundin anrufen können. Aber sie hatte bereits am Montagabend bei Leonora angerufen und vor kurzem hatten sie mal verabredet, dass sie sich immer wechselseitig anrufen wollten. Also war nun eindeutig Leonora an der Reihe und so wartete sie eben. Bald schon merkte sie, wie ihre Augenlider immer schwerer wurden, da der Tag wieder sehr arbeitsam für sie gewesen war. Immer wieder fielen ihr die Augen zu und sie kämpfte tapfer gegen ihre Müdigkeit an.

‚Leonie wird bestimmt gleich anrufen‘, dachte sie und gähnte herzhaft, dann fielen ihr wieder die Augen zu.

Ihr Comm vibrierte und summte. Die Anzeige verkündete «Leonora». Schnell nahm sie den Anruf entgegen.

„Hallo Leonie!“, begrüßte sie ihre Freundin.
„Hallo mein Kleines“, erwiderte Leonora. „Wie war dein Tag?“
„Och, es geht so. Ich hatte viel zu tun. Dein Aufgabenplan ist schon ziemlich herausfordernd, wenn man ihn nur noch allein erledigen soll.“
„Hat Herr Artur das etwa von dir gefordert?“, fragte Leonora erstaunt. „Für eine Person ist der nämlich nie gedacht gewesen.“
„Nein. Herr Artur hat mir sogar angeboten, dass er wieder den ein oder anderen Service-Dienst bestellen würde, wenn ich es nicht schaffe. Ich muss es ihm nur rechtzeitig sagen.“
„Dann solltest du es auch tun oder aber mit ihm über notwendige Änderungen am Plan sprechen“, schlug Leonora vor.

„Das brauche ich nicht“, antwortete sie stolz. „Er hat mir nämlich die Verantwortung für den Haushalt übertragen. Ich darf den Plan sogar selbstständig ohne Rücksprache anpassen, solange ihm keine Nachlässigkeiten oder Versäumnisse auffallen ist alles okay.“
„Alina, mach bloß keinen Unsinn“, mahnte Leonora besorgt. „Sprich lieber mit Herrn Artur darüber, dass er zum Beispiel den Putzservice oder den Wäscheservice wieder bucht.“
„Ich schaffe das schon, Leonie. Ich werde nicht einfach so aufgeben. Vertrau mir“, versicherte sie.

„Aber sag mal, was machst du eigentlich gerade so?“
„Das kann ich dir im Moment nicht sagen“, antwortete Leonora mysteriös.
„Wieso denn nicht?“, hakte sie nach.
„Weil dann die ganze Überraschung für dich dahin wäre!“
„Eine Überraschung?“, fragte sie freudig. „Für mich? Was denn für eine Überraschung, Leonie?“
„Ich habe heute beim Skatabend gegen Herrin Sophie und Herrn Peter gewonnen!“
„Du hast was?!“
„Ich habe haushoch beim Skat gewonnen“, wiederholte Leonora und man konnte ihr Lächeln dabei sogar hören. „Aber sei jetzt bitte mal ganz still, ja? Ich sage dir, wenn du wieder sprechen kannst.“
„Ja“, hauchte Alina als Antwort und wartete gespannt, was nun wohl als nächstes passieren würde.

Durch die weiterbestehende Verbindung hörte sie etwas wie eine Autotür leise zufallen. Als nächstes klackte etwas wie ein Verschluss und dann hörte sie erneut wie eine Tür sehr leise geschlossen wurde. Dann hörte sie eine ganze Weile nicht sehr viel aus ihrem Comm. Sie lauschte angestrengt und glaubte sanfte Schritte zu hören. Vollkommen gebannt fixierte sie ihr Comm und bemerkte erst im letzten Augenblick, dass sich die Tür zu ihrem Schlafzimmer langsam und leise öffnete. Beinahe hätte sie vor Schreck aufgeschrien, doch dann hörte sie ein „Pscht!“ sowohl aus dem Comm als auch von der Tür.

„Leonie?“, fragte sie leise und erstaunt.

Die Tür öffnete sich nun vollständig und Leonora betrat, eine Reisetasche in der Hand und breit grinsend, das Schlafzimmer.

„Überraschung!“, sagte sie und lächelte. „Ich habe mir gewünscht die Nacht mit dir verbringen zu dürfen. Herrin Sophie und Herr Peter haben auch umgehend zugestimmt und er hat mir sogar sein Auto geliehen. Ich muss allerdings morgen vor dem Frühstück wieder daheim sein.“
„Super“, freute sich Alina, doch schon im nächsten Moment verblasste ihre Freude wieder ein Stück. Sie zeigte auf das rote Leuchten an ihrem Schlüsselkästchen und sagte betrübt: „Ich habe leider noch meinen Gürtel an.“
Leonora stellte ihre Reisetasche ab, öffnete den Gürtel ihrer Tunika und zog sie langsam aus. „Ich dafür aber nicht“, sagte sie und stand nun nackt bis auf ihr Halsband vor Alina. „Dann wirst du mich also heute Nacht wohl oder übel nur verwöhnen können.“
„Gern!“, erwiderte Alina freudig.
Leonora schob die Reisetasche neben ihre Betthälfte, dann holte sie einen Dildo zum Umschnallen aus der Tasche und warf ihn ihr zu. „Den wirst du gleich sicher brauchen, leg ihn dir doch schonmal an.“

Alina legte sich den Dildo mit samt seinem Geschirr um die Hüfte, raffte ihre Nachthemd hoch und schloss die Schnallen und Gurte, die nun auch ihr Nachthemd sicherten. Als sie fertig war, stand der Dildo einsatzbereit vom Frontschild ihres Keuschheitsgürtels ab. Leonora selbst lag schon wartend in ihrem ehemaligen Bett und hatte es sich dort sichtbar bequem gemacht.

„Dann zeig mir mal, was du so alles kannst“, forderte Leonora sie auf. „Du kannst deine Hände, den Dildo und deinen Mund benutzen.“

Die Kette an ihrem Halsband rasselte leise, als Alina zu Leonora krabbelte und deren Brüste küsste. Sie ließ ihre Küsse über Leonoras ganzen Körper wandern und genoss das prickelnde, aufregende Gefühl, das sie selbst dabei empfand. Auch Leonora schien es zu genießen, sie ließ sie gewähren und fuhr ihr nur gelegentlich selbst mit den Händen über den Rücken. Langsam arbeitete Alina sich zu Leonoras Schoß vor und sog gierig den betörenden Duft ihrer Freundin auf, die bereitwillig ihre Schenkel für sie spreizte. Ihrer beider Erregung lag spürbar in der Luft, es knisterte förmlich. Alina widmete sich ausgiebig Leonoras Scham und nach wenigen geschickten Zungenschlägen flossen bereits Leonoras Säfte, die sie freudig aufschleckte.

„Los besorg es mir so richtig!“, forderte Leonora sie keuchend auf.

Alina legte sich mit ihrer geschickten Zunge ordentlich ins Zeug. Sie ließ die Zunge in Leonoras Spalte kreisen, verwöhnte ihre Lustperle und gab wirklich alles, doch ihre Freundin schien nicht zufrieden mit ihren oralen Bemühungen zu sein.

„Nicht länger mit der Zunge“, presste Leonora zwischen mehreren lustvollen Seufzern hervor.

Natürlich verstand Alina, was sie von ihr wollte, doch viel lieber, als mit diesem toten Dildo, wollte sie Leonora mit ihrer Zunge zum Finale bringen, denn so hatte auch sie zumindest den Geschmack ihrer Freundin für sich. Doch Leonora schien weiterhin anderer Meinung zu sein, denn trotz ihrer besten Bemühungen mit der Zunge drückte sie Alinas Kopf von ihrem Schoß weg. Ein kleinwenig enttäuscht nickte Alina und brachte den Dildo in Stellung. Mit leichtem Druck glitt der Dildo in Leonoras feuchte Höhle und sie begann mit stoßenden Bewegungen aus der Hüfte.

Alina spürte selbst nun kaum noch etwas, der Frontschild ihres Gürtels ließ keine Stimulation zu und jetzt fehlte ihr auch noch der betörende Geschmack von Leonoras Scham. Aber auch Leonora gab sich keine Mühe mehr sie zu streicheln oder zu liebkosen, sie lag einfach genießerisch auf dem Rücken und ließ sich von ihr verwöhnen. Enttäuscht und selber völlig unerfüllt, verwöhnte sie nur noch ihre Freundin. Bald schon beschleunigte sich Leonoras Atem und dann spürte Alina, wie der erste mächtige Höhepunkt durch ihre Freundin wallte.

„Weiter! Weiter!“, war alles was Leonora keuchend nach einem Moment von sich gab.

Und so gab sich Alina, trotz ihres eigenen sehr eingeschränkten Vergnügens, weiter alle Mühe es ihrer Freundin recht zu machen. Nach einem weiteren Höhepunkt schob Leonora sie sanft von sich. Alina kroch sofort zurück zu Leonora Scham und leckte begierig mit ihrer Zunge durch ihre feuchte Spalte. Wohlige Erregung erfüllt sie, als sie ihr Gesicht und ihre Zunge tief in die Grotte ihre Freundin vergrub.

Dann piepte und vibrierte plötzlich Alinas Comm.

„Was ist los?“, fragte Alina erstaunt. Sie lag im Bett und schaute sich um, es war noch dunkel, aber sie erkannt auch so, dass sie völlig allein in ihrem Zimmer war. Sie schaltete das Licht an. Es war kurz vor sechs Uhr, sie blickte auf ihr Comm und stellte den Weckalarm ab. Ihr Comm zeigte, dass sie noch eine ungelesene Nachricht hatte. Alina rief die Nachricht auf, sie stammt von Leonora und war von gestern Abend viertel nach elf.

«Schläfst du schon?», lautete die Frage in der Nachricht.


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DerFeger Volljährigkeit geprüft
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  RE: Leonora und Alina Datum:26.02.21 10:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Sir M
Schön dass es weiter geht.
Bei Alina muss man schon sagen
Aber Hallo, dass geht in eine Richtung, die ich nicht vermutet hätte.
Ist aber Klasse und sehr einfühlsam geschrieben.
MfG
Df
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DarkMephisto
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dienen ist Männersache

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  RE: Leonora und Alina Datum:26.02.21 11:35 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Sir M,

Danke für die Fortsetzung. Für Alina wird es immer schwieriger den Haushalt alleine zu stemmen, ich hoffe sie schafft es. Bei Leonora scheint es ja super zu laufen, eigene Vorschläge für das Abendessen zu machen. Freue mich auf die nächste Folge.

Liebe Grüße Darkmephisto
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SirM
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  RE: Leonora und Alina Datum:13.04.21 17:53 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen,

ich habe Euch auf den nächsten Teil der Geschichte lange warten lassen. Aber hier ist er nun endlich. Ich hoffe er gefällt Euch.

SirM


___


Kapitel 34 – Die Erkenntnis

Leonora war an diesem Samstagmorgen gleich nach dem Frühstück aufgebrochen, heute, so hatte sie mit Alina vereinbart, trafen sie sich in Herrn Arturs Villa. Bei ihrer Ankunft sagte Alina, dass sie Herrn Artur nur knapp verpasst habe und bat sie ihr einmal für einen Rundgang durch die Villa zu folgen.

Nun saß Leonora mit einer dampfenden Tasse Kaffee am Küchentisch, hielt Alinas Pad in ihrer Hand und studierte konzentriert das angezeigte Dokument. Alina saß ihr gegenüber, sah immer wieder kurz zu ihr und spielte nervös mit der Tasse heißer Schokolade in ihren Händen. Obwohl der Tag noch jung war, machte Alina einen ziemlich erschöpften und abgekämpften Eindruck auf Leonora.

„Und? Was hältst du von meinem angepassten Haushaltsplan?“, fragte Alina ungeduldig und zugleich besorgt.
„Der Plan ist immer noch zu anspruchsvoll für eine Person allein und ich denke, dass weißt du selbst nur zu gut“, gab Leonora ihr als Antwort. „Ich fürchte, du wirst trotz deiner Änderungen mit Herrn Artur sprechen müssen.“

Sie machte eine kleine Pause, sah ihre Freundin eindringlich an und fuhr fort: „Lina, es geht einfach nicht, dass du versuchst die Villa ganz allein und ohne Hilfe ordentlich in Schuss zu halten.“
„Aber du hast doch eben bei deinem Rundgang selbst gesehen, dass alles soweit in Ordnung ist!“, warf Alina trotzig ein und umklammerte ihre Tasse mit beiden Händen.
„Was ich gesehen habe, ist ein Haushalt der noch durchgeht, Lina. Alles in Ordnung sieht für mich anders aus. Es tut mir leid, dir das zu sagen, aber so ist es nun mal“, antwortete Leonora unnachgiebig. „Herr Artur hat es vermutlich noch nicht bemerkt und vielleicht wird er es auch in den nächsten Tagen noch nicht bemerken, aber meinem Blick entgehen die beginnenden, kleinen Nachlässigkeiten eben nicht.“
„Was meinst du denn für Nachlässigkeiten?“, fragte Alina nach.
„Du spielst mir doch jetzt nur die Ahnungslose vor, oder?“, fragte Leonora ungläubig. „Ich bin mir sicher, dass du recht genau weißt, was ich meine.“

Zuerst sah Alina sie etwas unsicher und fragend an, dann sagte sie: „Bitte verrat es mir.“
Leonora seufzte verwundert, trank einen Schluck von ihrem Kaffee und sah Alina für einen Augenblick einfach nur sprachlos an.

„Ach Lina, wenn du ein paar Beispiele haben willst, dann bitte. Wo fangen wir denn an? Auf dem Söller bei der Bibliothek ist schon ewig nicht mehr gefegt worden. Die Möbel in den beiden ungenutzten Schlafzimmern und den Gästezimmern haben eine feine Staubschicht, die nicht da war als wir noch zu zweit waren. Außerdem könnte die Wohnküche oben in der Einliegerwohnung mal wieder etwas Aufmerksamkeit vertragen. Reicht dir das an Beispielen?“

Alina schaute missmutig zu Leonora und nickte schließlich. „Ja, das reicht mir“, erwiderte Alina bockig. „Ich musste halt etwas umplanen, die meisten Zimmer sind doch eh ungenutzt und um meine Wohnküche kümmere ich mich schon noch. Das ist doch alles nicht so wild. Aber was meinst du mit dem Söller bei der Bibliothek? Was soll das sein?“, fragte sie irritiert. „Meinst du vielleicht die Terrasse?“
„Ja, die meine ich, auch wenn es eigentlich gar keine Terrasse ist. Aber das ist jetzt auch mal egal“, warf Leonora ein. „Das ändert nämlich nichts an der Tatsache, dass dort bestimmt seit vier Wochen nicht mehr gefegt wurde. Ich will dir doch nichts Böses, Lina. Aber du wirst ganz alleine vor lauter Arbeit im Haushalt auf keinen grünen Zweig kommen, glaub mir doch bitte.“
„Ich muss es aber schaffen, Leonie. Du bist die bessere Hauswirtschafterin von uns beiden. Bitte gib mir doch ein paar Tipps oder sag mir einfach wie ich es schaffen kann“, flehte Alina und sah Leonora eindringlich an.

„Den besten Tipp den ich dir geben kann, habe ich dir doch schon gegeben“, antwortete Leonora aufrichtig. „Bitte sprich mit Herrn Artur. Sag ihm, dass du es alleine einfach nicht schaffst und er zumindest einen Teil der Dienstleistungen wieder buchen sollte. Die anderen Alternativen wären, dass Herr Artur selbst mit im Haushalt anpackt oder sich doch wieder eine zweite Serva zulegt, die dann im Haushalt hilft.“

Alina sah sie völlig niedergeschlagen an und brachte im ersten Moment nach Leonoras Antwort kein Wort über die Lippen. Schließlich schüttelte sie leicht den Kopf, sie kämpfte mit ihrer Fassung und sagte: „Nein, das kann ich nicht. Ich muss es schaffen. Es muss irgendwie funktionieren.“
Leonora sah sie ungläubig an. „Was willst du Herrn Artur oder dir nur beweisen? Wenn du nicht mit ihm sprichst wird es darauf hinauslaufen, dass ihm über kurz oder lang eine Nachlässigkeit von dir auffällt. Du selbst hast gesagt, dass er dich ausdrücklich davor gewarnt hat. Er wird dich dann sicher nicht mit einer Entschuldigung davonkommen lassen. Warum spielst du nur so mit dem Feuer?“

Schweigend saß ihr Alina gegenüber, sie hielt krampfhaft ihre Tasse Schokolade umfasst und starrte auf den Tisch. Dann bemerkte Leonora, dass eine Träne über Alinas Wange lief und eine zweite Träne folgte. Es tat ihr im Herzen weh, ihre Alina leise weinen zu sehen. Sie streckte ihren rechten Arm aus und strich Alina sanft über die Hände.

„Wenn ich dir dabei helfe das zu beseitigen, was mir aufgefallen ist, versprichst du mir dann Herrn Artur um Unterstützung zu bitten? Ich weiß nicht, warum du nicht mit ihm reden willst. Er hat es dir doch angeboten und glaub mir, es führt kein Weg daran vorbei“, mahnte Leonora.
Alina tupfte sich die Tränen ab, hob den Kopf und sah Leonora dankbar an. Sie nickte und sagte: „Danke, dass du mir hilfst, Leonie.“
„Du weißt, dass ich dir immer helfen werden, wenn ich kann“, erwiderte Leonora. „Aber versprich mir auch, dass du mit Herrn Artur sprichst. Meine Hilfe ist nämlich keine dauerhafte Lösung, es ist nur ein Aufschub. Ich will nicht, dass er dich für etwas vermeidbares bestraft.“
Noch einmal nickte Alina ganz zaghaft. „Ich verspreche dir, dass ich rechtzeitig mit ihm spreche, wenn ich keine andere Lösung finde.“

Leonora seufzte und schüttelte den Kopf, doch dann lächelte sie. „Es gibt keine andere Lösung“, sagte sie und fügte in einem liebevollen Tonfall hinzu: „du stures, kleines Ding!“ Leonora trank ihren Kaffee aus und erhob sich von ihrem Stuhl. „Komm, wir fangen mit dem Obergeschoss an“, forderte sie Alina auf.

Beide arbeiteten sie sich emsig durch die Villa, Leonora steuerte ihren Einsatz und wies Alina immer wieder neue Aufgaben zu. Sich selbst schonte Leonora noch weniger als Alina und bald schon stand ihr der Schweiß auf der Stirn. Im Akkord Herrn Arturs Villa auf Vordermann zu bringen, war nicht das, was sie sich von einem schönen, freien Samstag mit Alina erhofft hatte.

Als beide am frühen Abend völlig erschöpft in der Küche saßen, waren die Gäste- und Schlafzimmer wieder tipptopp, der Söller war gefegt und auch der Rest der Villa war nun, in Leonoras Worten ausgedrückt, wieder vorzeigbar. Selbst die Einfahrt und den Bereich vor dem Haus hatten sie vom Laub, das sich an ein paar Stellen vom Wind angesammelt hatte, befreit. Vor lauter Putzen hatten sie nicht einmal eine Mittagspause gemacht um etwas zu essen.

--

Artur steuerte den Wagen durch das Tor der Einfahrt und parkte direkt vor der Haustür. Er stieg aus und sah sich beiläufig vor seinem Haus um. ‚Irgendwas ist anders‘, ging es ihm durch den Kopf, es war ihm fast so als ob etwas fehlte, das in den letzten Tagen noch da gewesen war. In der Küche brannte Licht und so führte ihn sein erster Weg dorthin. Leonora und Alina saßen nebeneinander am Küchentisch und Alina lehnte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an Leonoras Schulter. Vor den beiden standen zwei volle, dampfende Tassen. Beide erhoben sich, als sie ihn sahen und begrüßten ihn mit einem Knicks.

„Guten Abend, ihr beiden“, grüßte er. „Schön dich zu sehen, Leonora. Bist du schon lange hier?“
„Seit heute Morgen, Herr. Ich bin kurz nachdem sie das Haus verlassen haben eingetroffen.“

Artur nickte und betrachtete die zwei etwas genauer, beide wirkten sie irgendwie matt und abgekämpft auf ihn. „Ich weiß ja nicht, was ihr an eurem freien Tag so alles getrieben habt… und ihr müsst es mir auch nicht sagen, aber irgendwie seht ihr ziemlich erschöpft aus“, stellte er fest und grinste sie schelmisch an. Nach einer kurzen Pause fügte er immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen hinzu: „Ich hoffe nur, dass nichts dabei war das Leonora später umständlich meiner Schwester erklären muss.“
„Nein, Herr“, sagten beide sofort und schüttelten ihre Köpfe.

Artur musste auf Grund ihrer Reaktion herzlich lachen und lud Leonora, als er wieder zu atmen kam, zum Abendessen ein. Der Abend verlief ruhig und angenehm, doch Alina und Leonora verhielten sich anders als sonst. Nicht so, dass es einem Außenstehenden unbedingt auffiel, aber er bemerkte eine Veränderung an den beiden. Es war subtil, so kam es zum Beispiel immer wieder vor, dass sich die beiden kurz in die Augen sahen, nur um dann scheinbar erschrocken über sich selbst schnell wegzuschauen. Aber auch sonst wirkte ihr Verhalten einander gegenüber besonders vorsichtig und doch zugleich vertraut.

--

Leonoras Woche war fast wie im Flug vergangen.

Herrin Sophie hatte sich mehr und mehr aus den Angelegenheiten des Haushalts zurückgezogen und hatte Leonora nicht nur bei der Zubereitung des Abendessens freie Hand gelassen. Natürlich äußerte Herrin Sophie weiterhin ihre Wünsche, aber Leonora konnte seit dieser Woche den Haushalt fast genau so frei führen, wie sie es bei Herrn Artur getan hatte. Leonora blühte dadurch förmlich auf, die abendlichen Gespräche mit Herrn Peter in der Küche wurden intensiver und länger. Aber auch mit Herrin Sophie verstand sie sich von Tag zu Tag immer besser.

Seit dieser Woche trug Leonora, zum großen Gefallen ihrer Herrin, keine Tunika mehr in der Wohnung, wenn sie mit Herrin Sophie allein war. Doch abends, wenn sie allein in ihrem Zimmer war, dachte sie oft und lange über ihre Gefühle zu Alina nach. Die leise, nagende Stimme, die nach Annikas Anstoß erwacht war und seitdem nicht mehr verstummen wollte, sagte ihr, dass da wohl doch mehr Liebe als nur innige Freundschaft zu ihrer vermeintlichen Schwester war.

Mit Annika und Jessika hatte sie sich die Woche an zwei Abenden für ein paar Stunden in einer Kölsch-Kneipe um die Ecke getroffen. Herr Peter hatte es ihr erlaubt, nach dem Abendessen noch aus dem Haus zu gehen und auch Herrin Sophie hatte keinerlei Einwand vorgebracht. Jessika und Annika hatten Leonora für den kommenden Sonntag sogar zu sich nach Hause eingeladen. Noch am selben Abend hatte Leonora Herrn Peter und Herrin Sophie um die notwendige Erlaubnis gebeten die Einladung anzunehmen zu dürfen und diese auch erhalten.

--

Alinas Woche bestand aus der üblichen Routine, die sich bei ihr eingestellt hatte, seitdem Leonora fort war. Tagsüber versuchte sie nach Kräften den Haushalt, entsprechend ihres nun schon mehrfach angepassten Plans, zu meistern. Um sich dabei selbst zu motivieren und mit Herrn Arturs Erlaubnis, trug sie tagsüber nun immer öfter einen Stöpsel aus dem Spielzimmer in ihrem Hintereingang. Sie genoss das prickelnde Gefühl vorne verschlossen und hinten gut gefüllt zu sein. Es spornte sie an, doch bereits im Verlauf dieser Woche musste sie feststellen, dass sie schon wieder bei der Erfüllung ihres Haushaltsplans ins Hintertreffen geraten war. Leonora hatte, wie so oft, Recht gehabt, wurde ihr klar. Lange würde sie es nicht mehr schaffen, dann würde ihr ein Fehler oder eine Nachlässigkeit unterlaufen und sie würde den Zorn ihres Herrn auf sich ziehen.

An den beiden Abenden, an denen sie Herrn Artur besucht hatte, war sie daher etwas müde und abgeschlagen. Trotzdem gaben sowohl Herrn Artur als auch ihr diese Abende etwas, das sie nicht vermissen wollte. Zwar waren die Abende kein Vergleich zu denen, die sie mit Leonora zusammen verbracht hatte, doch das war ihr auch nicht mehr vergönnt. Sie sehnte sich so nach Leonoras Nähe und Zärtlichkeit, dass es sie, wenn sie abends allein war, richtig gehend quälte. Mit jedem Gedanken und jeder Faser ihres Körpers sehnte sie sich Leonora herbei, die Telefonate mit ihr und ganz besonders die gemeinsamen Samstage waren zu Alinas Lebensinhalt geworden.

Umso mehr traf es Alina, als Herr Artur ihr am Donnerstag beim Abendessen sagte, dass er kurzfristig die Einladung von Herrn Ferber angenommen hatte. Herr Ferber hatte sich bei ihrem Herrn gemeldet und seine Einladung eindringlich in Erinnerung gerufen. Herr Artur hatte schließlich zugestimmt und so würden sie nun das Wochenende in Hallbergmoos verbringen. Alina war hin und her gerissen, bedeutete es doch, dass sie Leonora an diesem Wochenende nicht sehen würde.

Als später am Abend dann Leonora anrief berichtete Alina ihr, dass Herr Artur und sie dieses Wochenende bei Herrn Ferber und Navina zu Besuch sein würden. Auch Leonora war von dieser Nachricht niedergeschlagen und für den Rest ihres Gesprächs wollte keine angenehme Stimmung mehr aufkommen.

--

„So, da wären wir“, sagte Artur und parkte gleich vorm Haus.

Alina nahm ihre Taschen aus dem Kofferraum und beide gingen sie zur Haustür, wo Artur sogleich die Türklingel betätigte. Nach wenigen Augenblicken öffnete sich die Tür und Navina kam zum Vorschein. Sie trug ein eng geschnürtes, grünes Dirndl, das ihre Oberweite hübsch präsentierte, und freute sich sichtlich.

„Guten Tag, Herr Teichert“, sagte sie mit einem Knicks. „Bitte kommen sie doch herein.“
Navina begrüßte Alina mit einer kurzen Umarmung, dann kam ihnen auch schon Thomas Ferber entgegen.
„Artur! Schön, dass ihr endlich hier seid“, begrüßte er seinen Gast überschwänglich. „Alina, es freut mich, auch dich wiederzusehen.“
„Danke nochmal für die Einladung, Thomas. Ich muss gestehen, ich hatte sie schon fast wieder vergessen.“
„Guten Tag, Herr Ferber“, sagte Alina mit einem Knicks.
„Bitte stell das Gepäck einfach hier ab, Alina“, sagte Thomas. „Und dann lasst uns in die gute Stube gehen. Navina.“

Navina nickte und verschwand durch eine Tür. Thomas führte Artur und Alina den Flur entlang zu einer halboffenen Tür und bat sie herein. Die Stube, wie er den Raum genannt hatte, war ein sehr gemütlich eingerichtetes Zimmer. In einer Ecke stand ein großer Kachelofen, die Wände waren holzgetäfelt und auf mehreren, kleinen geschnitzten Konsolen schienen unterschiedliche Kristalle und Gesteine zu liegen. An der Decke hing ein schmiedeeiserner Kronleuchter, der dem Raum einen weiteren urigen Hauch verlieh. Er führte sie zu einem Tisch mit einer großen Eckbank und bat sie Platz zu nehmen.

Bald nachdem sie Platz genommen hatten, betrat Navina die Stube mit einem Tablett auf dem vier Gläsern und zwei Karaffen standen.

„Möchten sie ein Wasser oder eine Kräuterlimonade, Herr Teichert?“, fragte sie Artur.

Artur wählte ein Wasser und dankte Navina, die ihm sein Getränk einschenkte. Als nächstes wandte sich Navina an Alina, die sich neugierig für die ihr unbekannte Kräuterlimonade entschied. Nachdem seine Gäste mit Getränken versorgt waren, gab sich Thomas ebenfalls mit einem Wasser zufrieden. Zu guter Letzt schenkte Navina auch sich noch ein Glas der Kräuterlimonade ein und setzte sich, nach einer Geste ihres Herrn, neben ihn auf die Eckbank.

„Willkommen in Hallbergmoos, ihr beiden. Auf meine lieben Gäste. Zum Wohl!“, sagte er und erhob sein Glas auf seine Gäste.
Sie stießen an und tranken auf ein schönes Wochenende.

„Wir haben zwei Zimmer für euch vorbereitet. Du, Artur, kannst das Gästezimmer haben und Alina kann in Navinas Zimmer schlafen“, erklärte Thomas.
„Danke, Thomas“, sagte Artur, „aber ich möchte nicht, dass Navina ihr Zimmer abgeben muss, daher wird Alina das Wochenende über bei mir schlafen.“
„Wie du willst“, erwiderte Thomas mit einem Grinsen. „Aber Navina braucht ihr Zimmer meist nicht allzu oft zum Schlafen.“

Artur und Thomas grinsten sich an, und auch Navina und Alina wechselten wissende Blicke.

„Navina, sei so gut und zeige Alina kurz das Gästezimmer. Bitte nimm auch gleich das Gepäck unserer Gäste mit und anschließend kommt ihr beide zügig wieder zu uns. Du weißt, wir haben noch was vor.“
„Ja, Herr“, bestätigte Navina ihren Auftrag.

--

Navina ging mit beiden Reisetaschen voraus und führte Alina ins Obergeschoß. Das Haus von Herrn Ferber war deutlich kleiner als die Villa von Herrn Artur und so befanden sich im Obergeschoß lediglich fünf Räume.

Der Reihe nach wies Navina auf die Türen und erklärte, welche Räume sich dort jeweils befanden: „Das ist das Schlafzimmer von Herrn Thomas, das hier ist das Gästezimmer, dann kommt mein eigenes Zimmer, dort drüben ist das Bad und hinter der letzten Tür da ist schließlich noch das WC.“

Sie betraten das Gästezimmer und Navina stellte beiden Taschen neben dem Schrank ab.

„Wie geht’s dir eigentlich so?“, fragte Navina nachdem Alina sich kurz im Gästezimmer umgesehen hatte.
„Es geht so“, gestand Alina ehrlich. „Herr Artur ist weiterhin sehr gut zu mir, ich teile nun auch hin und wieder das Bett mit ihm, wie du unten mitbekommen hast. Aber ich vermisse meine Leonie so sehr, seit sie weg ist.“
„Dann hat dein Herr Leonora tatsächlich weggeben?“, fragte Navina betroffen.
„Ja, an seinen Neffen“, sagte Alina traurig. „Ich kann sie meist nur noch einmal die Woche sehen.“
„Na, das ist doch immer noch besser als gar nichts“, meinte Navina aufmunternd.

„Nein, denn für mich fühlt sich das genau wie gar nichts an. Die Trennung fällt mir so unglaublich schwer. Ich vermisse Leonie so sehr. Auch wenn ich dich wiedersehen wollte, so sehr hasse ich es, dass wir jetzt hier sind. Jetzt werde ich Leonie eine weitere ganze Woche nicht sehen, das tut richtig weh.“
„Es tut weh?“, fragte Navina nach. „Alina, was ist seit ich damals bei euch war passiert?“
„Wie meinst du das? Was soll schon passiert sein? Leonie ist weg…“

„Hattet ihr beiden Sex?“, fragte Navina unverhohlen wie es ihre direkte Art war.
Alina wurde leicht rot und nickte. „Ja, mit Leonie war mein erstes Mal und es ist so viel schöner mit ihr. Herr Artur ist zärtlich und sanft, aber bei Leonie ist es einfach nur unglaublich. Sie gibt mir so viel mehr, wenn ich sie spüre oder berühre. Du glaubst gar nicht, wie oft ich in letzter Zeit von ihr geträumt habe und was wir dann alles machen.“ Alina lächelte verlegen und wurde tiefrot.

„Was ist nur aus der süßen, kleinen, verschlossenen Betschwester geworden, die so eine stolze Jungfrau war?“, lachte Navina und strich Alina über die Schulter.
„Die ist immer noch verschlossen“, grinste Alina, „aber dafür hat sie jetzt auch sowas.“ Alina öffnete ihre Tunika und zeigte Navina die beiden Piercings in ihren Nippeln.
„Hey, nice!“, kommentierte Navina und tippte neugierig mit dem Zeigefinger eines der Piercings an. „Wenn du nicht sicher verschlossen wärst… Ich würde dich hier und jetzt vernaschen!“

Alina kicherte und schaute verlegen zur Seite.

„Aber da ist noch mehr zwischen Leonora und dir, nicht wahr?“, setzte Navina nach.
Alina druckste herum. „Ich glaube schon“, gestand Alina nach einer Weile. „Aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Alles was mit Leonie zu tun hat fühlt sich so unbeschreiblich für mich an.“
„Soll ich es dann mal für dich sagen?“, bot Navina ihr an.
„Was willst du für mich sagen?“, fragte Alina verwirrt.
Navina lächelte sie wissend an und dann sagte sie: „Ich liebe Leonora!“
„WAS?!“, brach es aus Alina heraus.

--

Alina saß noch immer auf dem Bett im Gästezimmer und starrte auf den Boden, als Herr Artur zur Tür reinkam.

„Alina! Wo zum Teufel bleibst du denn?“, fragte er ungeduldig. „Navina ist schon seit mehreren Minuten wieder unten bei uns und sagte, dass du auch jeden Moment folgst. Thomas will uns alle zum Essen einladen, er hat einen Tisch beim Huber Wirt reserviert. Wir warten nur noch auf dich.“
„Was?“, brachte Alina abwesend hervor.
Jetzt erst bemerkte Artur, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte. „Was ist passiert?“, fragte er sanft und trat näher an sie heran. „Hat Navina etwas Unpassendes zu dir gesagt?“
Alina schüttelte den Kopf und ihr Blick schien wieder zu fokussieren. „Nein, Herr. Navina war weder gemein noch sonst etwas zu mir. Sie hat mir bloß etwas zum Überdenken mitgegeben.“
„Und das beschäftigt dich so sehr, dass du alles um dich herum vergisst? Auch das du eigentlich zügig wieder zurückkommen solltest, so dass ich gezwungen bin meine Serva holen zu gehen?“, fragte Artur besorgt.
„Ja, Herr. Es tut mir leid, dass ich sie vor Herrn Ferber bloßgestellt habe. Ich bitte sie um eine angemessene Strafe für mein Verhalten“, sagte sie kleinlaut und mit gesenktem Blick.
„Das hat Zeit bis nach dem Essen. Wir sind eh schon spät dran. Komm jetzt, wir werden erwartet“, er hielt ihr seine linke Hand hin. Dann gingen sie zurück in die Stube, wo Thomas und Navina auf sie warteten.
„Ah, da ist ja deine vermisste Alina“, scherzte Thomas. „Ich hoffe, sie hatte sich nicht hoffnungslos verlaufen in meinem großen Haus.“
„Nein“, erwiderte Artur in einem ebenfalls lockeren Ton, „sie saß nur völlig verstört auf dem Gästebett und hat Löcher in deinen Teppich gestarrt.“
„Na, die Hauptsache ist doch, dass wir nun komplett sind und endlich aufbrechen können“, meinte Thomas mit einem Lächeln und erhob sich von der Eckbank.

--

Später am Abend wieder daheim öffnete Herr Ferber die Tür und bat seine Gäste einzutreten. Alina ließ ihrem Herrn den Vortritt, bevor sie selbst eintrat und Herrn Artur bei seiner Jacke half. Navina, die als Letzte das Haus betrat, schloss die Tür und half ebenfalls ihrem Herrn.

„Ich hoffe, es hat euch beim alten Huber Sepp gefallen?“, fragte Herr Ferber. „Er führt, meiner Meinung nach, das beste Gasthaus im Ort.“
„Vielen Dank, Thomas. Das Essen war sehr gut und auch die Atmosphäre war sehr angenehm“, antwortete Artur. „Ich muss sagen, ich war erstaunt, dass es so gut besetzt war. Das spricht in meiner Erfahrung für den Gastwirt, vor allem dann, wenn es, wie mir schien, überwiegend einheimische Gäste waren.“
Herr Ferber nickte bestätigend. „Ja, da hast du wohl recht. Setzen wir uns noch was in die Stube? Der Abend ist noch jung.“
„Gern“, antwortete Artur, „ich muss allerdings kurz mal mit Alina auf unser Zimmer gehen. Anschließend komme ich dann zu euch in die Stube.“

Alina folgte Artur in das gemeinsam genutzte Gästezimmer. Im Zimmer angekommen bückte sich Artur neben seine Reisetasche und kramte in der seitlichen Tasche herum. Mit einem leichten Ächzen erhob er sich und kam auf sie zu.

„Dreh dich mal um und leg deine Arme hinter den Rücken“, bat er sie.

Sie spürte, wie er an ihre Armbänder fasste und vermutlich je einen der D-Ringe ausklappte, dann drehte er ihre Arme sanft, so dass ihre Handinnenflächen nach außen zeigen. Im nächsten Moment spürte sie, wie er etwas einhakte und dann hörte sie auch schon ein Klicken.
„Ich gehe jetzt wieder runter zu Thomas und Navina“, sagte er. „Du hast Stubenarrest und wirst dich weder hinsetzen noch hinlegen. Außerdem erwarte ich, dass du so lange still und ruhig bleibst, bis ich wieder zurück bin.“

Sie drehte sich um, sah ihn betrübt an und knickste vor ihm. Wortlos drehte er sich um, verließ das Zimmer, löschte das Licht und schloss die Tür hinter sich. Nun stand sie mit auf dem Rücken gefesselten Armen im dunklen Zimmer und sah sich um. Viel konnte sie nicht tun, so ging sie zum Fenster und sah hinaus. Sie sah die Lichter im Nachbarhaus aber auch den Lichtschein, der aus den Fenstern im Erdgeschoß fiel. Von unten hörte sie gelegentliches Lachen, die drei hatten sicher einen spaßigen Abend zusammen in der gemütlichen Stube.

‚Ob die drei wohl ein Gesellschaftsspiel spielen?‘, fragte sie sich.

Sie ging zum Schrank, lehnte sich daran und schloss die Augen. Ihre Gedanken begannen zu wandern, wie gerne hätte sie nun in Leonoras Armen gelegen. Aber auch an Navinas Worte musste sie immer wieder denken. Sie grübelte und grübelte, doch eine zufriedenstellende Antwort für sich selbst fand sie nicht.

Irgendwann klopfte es leise an die Tür. Alina öffnete die Augen, stieß sich vom Schrank ab an dem sie noch lehnte und tapste mit etwas wackelig Schritten in Richtung Tür. Sie blieb kurz vor der Tür stehen und wartete. Noch einmal klopfte es vorsichtig an die Tür und sie hörte Navinas Stimme, die leise fragte: „Alina?“
Alina trat näher an die Tür, öffnete diese etwas umständlich und schob die Tür dann mit dem Fuß auf. Das Licht aus dem Flur fiel ins Zimmer und Navina blickte sie an. Alina lächelte und trat ein wenig zurück, so dass Navina eintreten konnte. Navina schien die Geste zu verstehen, sie betrat das Zimmer, schloss die Tür und schaltete das Licht ein.

„Darfst du nicht sprechen?“, fragte Navina, nachdem sie sich beide eine Weile still und schweigsam gegenübergestanden hatten.
Alina nickte.
„Ich möchte mich bei dir entschuldigen“, sagte Navina. „Ich bin vermutlich der Grund für deine Lage.“
Alina lächelte breit und zuckte mit den Schultern.
„Sollen wir uns was hinsetzen?“
Alina schüttelte deutlich den Kopf und stellte sich Navina, die zum Bett gehen wollte, in den Weg.
„Ah, verstehe. Du darfst das Bett nicht benutzen.“
Wieder nickte Alina.
„Kann ich irgendwas für dich tun?“, fragte Navina.
Alina schüttelte den Kopf und lächelte.
„Hast du vielleicht einen Wunsch zum Frühstück?“, fragte Navina nach.
Alina verlagerte ihr Gewicht auf das linke Bein und begann mit dem rechten Fuß auf den Boden vor Navina etwas zu schreiben.
Navina schaute ihr dabei zu und sprach leise vor sich hin: „S – ch – o – k – o …! Ah, du möchtest irgendwas Schokoladiges zum Frühstück? Das kriege ich für dich hin.“
Alina nickte und lächelte dankbar.
Navina schlang die Arme um sie und drückte sie kurz an sich. „Gute Nacht, Alina. Und es tut mir leid.“

Dann ließ Navina sie los und verließ das Zimmer. Das Licht allerdings hatte sie angelassen, so dass Alina zum Lichtschalter lief und ihn mit der Nasenspitze betätigte. Jetzt war sie wieder allein im dunklen Zimmer. Sie stellte sich an das Fußende des Bettes und wartete. ‚Wie spät war es wohl mittlerweile?‘, fragte sie sich. Sie wusste es nicht.
Es dauerte noch eine Weile, dann öffnete sich die Tür erneut und wieder fiel das Licht aus dem Flur in den Raum. Artur betrat den Raum, schaltete das Licht an und sah zu ihr.
„Bitte komm zu mir“, bat er sie.

Alina gehorchte, er fasste sie sanft an den Schultern und drehte sie um. Er befreite ihre Arme und befahl ihr sich im Bad fertig für die Nacht zu machen. Sie holte ihr Nachthemd aus der Reisetasche und ging ins Bad. Etwas später betrat sie in ihrem Nachthemd wieder das Zimmer in dem Artur auf sie gewartet hatte.

„Bitte leg dich schon mal ins Bett“, wies er sie an. „Ich gehe noch kurz ins Bad und dann möchte ich noch mit dir sprechen.“
Alina knickste und schlüpfte ins Bett. Artur verließ das Zimmer, um sich ein paar Minuten später frisch geduscht in seinem Pyjama neben sie ins Bett zu legen. Er deckte sich zu und wandte sich ihr zu.

„Möchtest du mir erzählen, was Navina so Aufwühlendes zu dir gesagt hat?“, fragte er sanft.
Alina sah ihren Herrn an, dann nickte sie zaghaft. „Navina ist ziemlich offen und direkt, Herr. Das war sie aber auch schon vor ein paar Wochen“, begann sie und zögerte.
Artur nickte und schwieg, so dass für ein paar Momente Stille im Raum herrschte. Dann atmete Alina einmal durch und faste all ihren Mut zusammen.
„Sie hat mir gesagt, dass ich Leonie liebe“, sagte Alina schließlich und verstummte wieder.
Artur sah sie ungerührt an, keine Reaktion zeigte sich auf seinem Gesicht. „Und? Stimmt das?“, fragte er nach einer Weile.
„Ich bin mir nicht sicher“, sagte Alina verunsichert. „Ich weiß, dass Leonie mir sehr, sehr viel bedeutet, mehr als alle anderen. Am liebsten würde ich immer in ihrer Nähe sein und sie spüren, ich fühle mich ohne sie unvollständig …“

Alina sprach immer weiter, sie berichtete ihrem Herrn, was Leonora schon alles für sie getan hatte und das sie selbst auch alles für Leonora tun würde. Sie erzählte von den schönen Gefühlen, die sich bei ihr immer einstellten, wenn Leonora in ihrer Nähe war.
Artur hörte aufmerksam zu, nickte gelegentlich oder brummte hin und wieder auch mal.
Aber Alina sprach auch von ihren für sie völlig verwirrenden Empfindungen und, dass sie Leonora immer anziehender fand ließ sie ebenfalls nicht aus. Schließlich endete sie damit, dass sie ihm gestand in letzter Zeit häufiger von Leonora zu träumen.

„Möchtest du meine Einschätzung hören?“, fragte er schließlich, als Alina ihren Monolog beendet hatte.
„Ja, gerne, Herr“, bat Alina aufrichtig.
„Ich bin sicher nicht so direkt wie Navina. Aber ich habe schon länger das Gefühl, dass du deutlich mehr als nur Freundschaft für Leonora empfindest. Navinas Einschätzung dürfte, wie sagt man so schön, den Nagel auf den Kopf treffen. Ja, Alina, auch ich denke, dass du Leonora liebst.“
Alina sah ihren Herrn erstaunt an. „Wirklich, Herr? Seit wann wissen sie…“, brachte sie unsicher hervor.

„Nun, ich hatte bereits am ersten Tag so einen leisen Verdacht, wenn ich ehrlich bin. Aber wirklich sicher war ich mir nicht und euch direkt fragen wollte ich auch nicht. Es ist Leonoras und deine höchst private Angelegenheit, wen ihr liebt. Das geht mich als deine Herrschaft grundsätzlich nichts an“, sagte Artur und lächelte.
„Liebe ich Leonie wirklich?“, fragte Alina verunsichert. „Ich habe doch noch nie geliebt und bin auch nie geliebt worden. Fühlt es sich so an?“
Artur nickte und strich ihr sanft über den Arm. „Die Symptome sind bei jedem etwas anders, aber das was du mir eben berichtet hast, spricht für mich eine klare Sprache. Und wenn es dich beruhigt, ich denke Leonora geht es kaum anders.“
„Sind sie sicher, Herr?“, fragte Alina hoffnungsvoll.
Artur nahm sie in den Arm und zog sie zu sich. „Ja, ich bin mir ziemlich sicher“, sagte er und gab ihr ein Küsschen auf die Wange.

Alina spürte eine unbeschreibliche Leichtigkeit und Glückseligkeit. Wenn ihr Herr Recht hatte, dann würde nicht nur sie Leonora lieben, sondern Leonora liebte auch sie. Alina kuschelte sich an ihren Herrn und bald schon schlief sie glücklich ein. Sie träumte auch in dieser Nacht wieder von ihrer Leonora.

--

Sophie saß auf dem Sofa im Wohnzimmer, vor ihr auf dem Tisch stand ein Pad, dass das Bild einer Frau im Sulky mit einem davor angespannten weißen Ponygirl zeigte. Das Bild hatte Leonora am Rheinufer aufgenommen, es waren ihre beiden neuen Freunde Jessika und Annika, oder vielmehr Jessika und Annikas Alter Ego Snowflake. Sophie rückte ihr Zeichenbrett zurecht, schloss kurz die Augen und führte den Kohlestift probehalber über das Papier. Sie wollte Leonora überraschen, dazu hatte sie sie um ein Bild der beiden gebeten und es ohne Nachfrage von Leonora erhalten. Solange es nicht gegen Recht und Ordnung verstieß, würde Leonora niemals eine Bitte ihrer Herrin hinterfragen, da war sich Sophie sicher.

Peter steckte den Kopf ins Zimmer und fragte: „Sag mal, hast du Arko gesehen? Sonst kommt er Samstagsvormittags immer mal bei mir im Arbeitszimmer vorbei. Es ist ungewöhnlich, seitdem Frühstück habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
„Nein“, antwortete Sophie, „bei mir im Wohnzimmer war er auch nicht.“
„Seltsam“, brummelte Peter mehr zu sich selbst und verschwand aus Sophies Sichtfeld.

Wieder blickte Sophie auf das Pad mit dem Bild von Jessika und Annika. Es war lediglich ein alltäglicher Schnappschuss, nichts Besonderes. Sie würde sich davon inspirieren lassen und dann mit ihrer Kreativität die Szenerie füllen und ergänzen.

„Ich habe ihn gefunden“, verkündete Peter, als er das Wohnzimmer kurze Zeit später wieder betrat.
„Und? Wo war er nun die ganze Zeit?“
„Du wirst es nicht glauben, Mutter. Er liegt vor Leonoras Zimmertür.“
„Das passt zu ihm“, antwortete Sophie. „Er hat einen besonderen Draht zu ihr. Frag sie doch, ob sie dich begleitet, wenn du gleich mit Arko die Vormittagsrunde gehst.“

--

Peter klopfte an die Zimmertür und wartete.
„Herein!“, hörte er Leonoras gedämpfte Stimme.
Als er die Tür öffnete, quetschte sich Arko sofort an seinen Beinen vorbei durch die kaum geöffnete Tür ins Zimmer.
„Arko? Du hast doch nicht etwa geklopft, oder?“
„Nein“, antwortete Peter mit einem Lächeln, als er aus dem kurzen Flur in ihr Zimmer trat. „Das mit dem Klopfen war ich.“

Leonora saß auf dem Sofa, hielt ihr Pad in der Hand und streichelte Arko. Als sie ihren Herrn erblickte, erhob sie sich, knickste und blieb stehen. „Was kann ich für sie tun, Herr?“, fragte sie und legte das Pad auf dem Tisch vor ihr ab.

Seit dem Tag ihres Einzugs, als Arko sie hier gestellt hatte, war Peter nicht mehr in ihrem Zimmer gewesen. Er warf einen Blick auf das Pad. Es zeigte ein Bild von Alina auf einer Art Jahrmarkt. Alina wirkte fröhlich und glücklich auf dem Bild, um ihren Hals hing ein Lebkuchenherz. Die Schrift auf dem Herz konnte er aus der Entfernung allerdings nicht erkennen, dazu müsste er wohl das Pad in die Hand nehmen und vielleicht sogar noch zoomen.

Arko setzte sich neben die stehende Leonora und schmiegte seinen Kopf an ihr Bein.
„Arko und ich möchten, dass du uns auf der Vormittagsrunde begleitest“, verkündete Peter und deutete auf Arko.
„Ja, Herr“, bestätigte Leonora mit einem Knicks. „Ich werde mich auch bemühen und hoffe, dass ich mit ihnen und Arko Schritt halten kann.“
„Warum solltest du nicht mir uns Schritt halten können?“, fragte Peter verwundert. „Du gehst doch auch sonst mit Arko und hängt er dich dabei ab?“
„Nein, Herr“, bestätigte Leonora ein wenig verlegen, „aber da kann ich auch normale Schritte machen.“ Leonora hob ihre Tunika ein Stück an und Peter sah die stählernen Bänder und die Kette zwischen ihren Oberschenkeln.
„Oh, daran habe ich jetzt gar nicht gedacht“, gab er offen zu. „Das kriegen wir schon hin. Sollten Arko oder ich tatsächlich zu schnell für dich gehen, dann sagt du mir halt, dass ich gefälligst langsamer zu gehen habe.“
Leonora sah ihn ein wenig ungläubig an, dann knickste sie erneut und sagte: „Ja, Herr, wenn sie es so wünschen.“

Sie verließen die Wohnung. Peter trug die kleine Umhängetasche und führte Arko an der Leine. Auf der Straße dann ging Leonora links neben ihm her und fiel bald schon merklich zurück, obwohl sie sich offenkundig Mühe gab mit ihm Schritt zu halten. Nach kurzer Zeit lag sie schon fast einen ganzen Schritt zurück.

„Herr?“, hörte er ihre vorsichtig fragende Stimme neben sich.
„Ja, Leonora“, erwiderte er über seine Schulter gewandt.
„Könnten sie bitte etwas langsamer für mich gehen?“, bat sie vorsichtig fragend. „Ich schaffe es sonst nicht weiter mit ihnen Schritt zu halten. Es tut mir leid, wenn sie ich sie nun doch aufhalte.“
Er verzögerte kurz seinen nächsten Schritt und schon ging er wieder auf gleicher Höhe mit ihr. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sagte er freundlich. „Ich habe dir doch gesagt, dass du mich bremsen sollst, wenn ich zu zügig gehe.“
„Ja, Herr“, bestätigte sie, „das haben sie.“

„Also, wo ist dein Problem? Warum so zaghaft fragend und weshalb vor allem die Entschuldigung?“
„Es ist mir unangenehm es ihnen direkter als in einer fragenden Bitte formuliert zu sagen. Sie sind doch mein Herr! Wie könnte ich sie da einfach auffordern langsamer zu gehen.“
„Du könntest es, weil ich es dir erlaubt habe, oder vielmehr es dir sogar so gesagt habe“, sagte Peter.
„Ja, Herr. Bitte entschuldigen sie meine schlechte Umsetzung ihrer Anweisung.“
Peter schüttelte den Kopf und sagte: „Leonora, es ist alles gut.“

In einiger Entfernung vor ihnen tauchte ein Gespann auf, das schnell in ihre Richtung kam. Nach kurzer Zeit war es schon fast bei ihnen und die Frau an den Zügeln winkte ihnen zu. Es mussten wohl die beiden Freundinnen von Leonora sein, dachte sich Peter und war sich sicher als das Gespann anhielt. Leonora und die Frau begrüßten sich.

„Jessika, darf ich dir meinen Herrn vorstellen. Das ist Herr Schmitz, er ist auch Arkos Besitzer“, sagte Leonora und wies mit einer Geste auf ihn. „Herr, das ist meine neue Freundin Frau Roth und ihr Pony Snowflake.“
„Angenehm, Frau Roth“, sagte Peter mit einem leichten Nicken. „Und natürlich auch, Snowflake.“
„Guten Tag, Herr Schmitz“, erwiderte Jessika und auch Snowflake gab eine Art freundliches Wiehern von sich.
„Ihr Hobby sieht ja sehr interessant aus“, merkte Peter an. Er besah sich Snowflake einen Moment. „Darf man ihr Pony streicheln?“, fragte er Jessika.
„Ja, wenn sie auf den Hund aufpassen“, antwortete Jessika mit einem Lächeln. „Arko hat Snowflake nämlich schon einmal erschreckt.“
„Aber natürlich“, sagte Peter und gab Arkos Leine an Leonora weiter, bevor er an Snowflake herantrat. Er streichelte ihr über die Schulter und über den Kopf. Snowflake schnaubte fröhlich und wandte ihm den Kopf ein wenig zu. „Es scheint ihr zu gefallen“, kommentierte er mit einem Lächeln.
„Oh, da bin ich mir sicher“, erwiderte Jessika, „Snowflake kann selten genug Streicheleinheiten bekommen.“

„Ein wirklich ansprechendes Hobby“, wiederholte er sich. Dann blickte er zu Leonora die etwas abseits mit Arkos Leine in der Hand stand. Er taxierte sie und dann Snowflake. Leonora war zwar etwas kleiner als Snowflake, aber auch Leonora konnte man eine sportliche Statur nicht absprechen. „Wäre das nicht auch was für dich, Leonora?“, fragte er unvermittelt.
Leonora schreckte förmlich auf und sah ihn entgeistert an. „Für mich?“, fragte sie mit deutlich hörbarer Verwunderung in der Stimme. „Wenn sie es wünschen, Herr“, fügte sie nach einer Schrecksekunde in einem ruhigeren, ergebenen Tonfall hinzu.
Peter und Jessika lachten laut nach Leonoras Reaktion und selbst Snowflake schien sich ein Grinsen sowie ein belustigtes Wiehern nicht verkneifen zu können.

„Keine Sorge, Leonora“, brachte Peter nach einem Moment hervor. „Es war nur so eine fixe Idee von mir. Ich habe keine konkreten Pläne und mir würde wohl auch die Zeit dazu fehlen.“
Peter plauderte noch eine Weile mit Frau Roth über ihr Hobby, dann verabschiedeten sie sich voneinander und setzten ihre jeweiligen Wege fort.
„Frau Roth ist nett“, merkte Peter an. „Schade, dass Snowflake nichts sagen konnte, gerade mit ihr als Pony hätte ich auch gern mal gesprochen.“
„Ich habe auch erst ein paar Mal mit Annika gesprochen. Sie spricht nicht, wenn sie Snowflake ist“, erwiderte Leonora und streichelte Arko, den sie weiter an der Leine führte. „Haben sie die beiden auch vorher schon einmal gesehen, Herr?“, fragte sie.
„Nein, heute mit dir war das erste Mal.“
Den Rest des Weges über schwieg Leonora wieder und sprach nur, wenn er sie etwas fragte.

--

Sophie hatte den Tisch bereits eingedeckt und auch das Essen war schon fertig. Es fehlten nur noch Peter und Leonora. Ungeduldig sah sie auf ihre Uhr, es war bereits fünf nach halb eins. Endlich hörte sie Geräusche aus dem Flur und brachte die Schüssel ins Esszimmer.

„Wir essen um halb eins“, sagte Sophie, die aus dem Augenwinkel ihren Sohn an der Tür sah.
„Entschuldige Mutter“, sagte Peter als er das Esszimmer betrat. „Wir haben die beiden Freundinnen von Leonora getroffen und ich habe mich wohl mit Frau Roth verquatscht.“
„Jo“, sagte sie ungehalten, „un ich kann luure, wie ich esulang ming decke Bunne met Speck wärm halde.“

Leonora knickste als sie das Esszimmer betrat. „Bitte entschuldigen sie meine Verspätung, Herrin.“
„Ist gut, Leonora. Mein Sohn hat es mir schon gesagt. Du kannst nichts dafür. Jetzt lasst es euch aber schmecken.“

Leonora sah auffällig still am Tisch und aß genügsam ihre Portion dicke Bohnen. Als ihr Teller leer war nahm sie sich keinen Nachschlag, sondern wirkte etwas abwesend auf Sophie. Erst als sie Leonora einen Nachschlag anbot, nickte diese dankbar und hielt ihren Teller für Sophie neben die Schüssel. Nach dem Essen half Leonora ihr unaufgefordert beim Abräumen des Tischs und bot ihr auch an, in der Küche zu helfen. Sophie aber lehnte das Angebot mit dem Verweis auf ihren freien Tag dankend ab.

‚Irgendwas bedrückt das Kind‘, dachte sich Sophie. Sicher Leonora hatte sich bestimmt auf einen schönen Tag mit Alina gefreut, aber das allein konnte es nicht sein, da war sich Sophie sicher.
Leonora war direkt wieder in Richtung ihres Zimmers verschwunden. Sophie hatte ihr noch hinterher geschaut und ging nun selbst ins Wohnzimmer zu ihrem Sohn, der dort mit einem Buch auf dem Sofa lag.

„Findest du nicht auch, dass Leonora auffällig still ist, so als ob sie etwas bedrückt?“, fragte sie.
„Ich weiß nicht, es ist schon seltsam, dass sie den ganzen Vormittag in ihrem Zimmer hockt und auch jetzt schon wieder darin verschwunden ist“, bestätigte Peter. „Als wir mit Arko unterwegs waren, hat sie auch nicht viel gesprochen.“

Sophie ging zurück in die Küche und holte den kleinen, klappbaren Servierwagen aus der Ecke neben dem Schrank. Sie stellte zwei Tassen auf den Wagen, kochte eine Kanne frischen Kaffee und holte aus dem Schrank eine Packung ihrer Lieblingsschokokekse, die sie auf einen Teller legte. Dann holte sie aus ihrem Zimmer die fertige Zeichnung und schob den Servierwagen vor sich her zu Leonoras Zimmer. Sie öffnete so leise wie sie konnte die Tür und schob den Servierwagen vorsichtig in Leonoras Zimmer.

Leonora musste sie trotzdem bemerkt haben und war aufgestanden. Sie hielt ihr Pad in der Hand und blickte mit leicht geröteten Augen in Richtung der Tür.
„Bitte setz dich wieder, Kind“, sagte Sophie ruhig. „Ich habe uns Kaffee und Kekse mitgebracht, denn ich glaube wir beide müssen mal ein Frauengespräch führen.“
„Herrin?“, fragte Leonora erstaunt und schniefte dabei kurz.

Sophie stellte die beiden Tassen und den Teller mit den Schokokeksen auf den Tisch, dann füllte sie die beiden Tassen mit Kaffee, bevor sie sich neben Leonora auf das Sofa setzte. Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter und fragte: „Was fehlt dir, Leonora?“
„Mir fehlt nichts, Herrin“, sagte Leonora betrübt.
„Ach bitte, Kind“, sagte Sophie verständnisvoll, „das kannst du meinem Sohn erzählen, der würde dir das vielleicht noch glauben. Aber ich sehe doch, dass dich was beschäftigt.“

Leonora streckte die Hand nach einem Schokokeks aus und verharrte dann. Sophie lächelte sie an, nickte und nahm sich ebenfalls einen. Beide bissen sie in ihre Kekse.

„Ist es, weil dein Samstag mit Alina ins Wasser gefallen ist?“, fragte Sophie kauend.
„Auch“, gestand Leonora, „aber da ist noch etwas.“
Sophie sah Leonora aufmunternd an und strich ihr sanft über den Arm. „Möchtest du mit mir darüber sprechen? Liebst du Alina vielleicht?“

Leonora sah sie erschrocken und mit großen Augen an. „Ich… ich bin mir nicht sicher. Aber ich… ich glaube schon. Ja…“, sagte sie mit zitternder Stimme und war den Tränen nahe.
„Du bist dir nicht sicher?“, fragte Sophie leise. „Dann sag mir doch mal, wie du dich so fühlst, zum Beispiel jetzt, oder wenn Alina bei dir ist.“

Leonora schluckte, dann fing sie langsam an zu erzählen. Sie erzählte, wie sie Alina in der Schule kennengelernt hatte. Wie sie Alina vom ersten Tag an behüten und beschützen wollte, dass sie ihre kleine Stubsnase so unglaublich süß fand und in ihren grünen Augen versinken konnte. So sprach weiter und immer weiter, es sprudelte förmlich aus ihr heraus. Sie schwärmte von allem was sie an Alina mochte. Auch, dass sie Alina nie böse sein konnte erwähnte sie und dass sie alles, wirklich alles, für ihre Alina tun würde.

Sophie saß neben ihr und hörte aufmerksam zu, sie nickte immer wieder mal oder lächelte auch mal gütig. Das Bild in Sophies Kopf war bereits klar, Leonora liebte Alina und das schon länger als sie es wusste oder wahrhaben wollte.

„…und dann prickelt es so, wenn sie mich berührt. Es ist einfach schön. Wenn sie bei mir ist, dann muss sie nicht einmal etwas sagen oder tun, ich bin dann einfach nur glücklich und zufrieden.“ Leonora trank einen Schluck Kaffee, sah zu Sophie und fuhr fort: „Wenn sie nicht da ist, muss ich fast immer an sie denken, das tut richtig weh. Und heute… heute ist es ganz besonders schlimm. Ich habe mich seit Tagen darauf gefreut sie zu sehen.“ Leonora verstummte und Tränen liefen ihr über die Wangen.

So viel, so emotional und so lange an einem Stück hatte Sophie Leonora noch nie reden gehört.
„Du liebst Alina über alles“, diagnostizierte Sophie. „Das ist doch schön für dich. Es gibt nichts Besseres auf dieser Welt, als wenn man diesen einen Menschen gefunden hat, der einem so viel gibt und dem man auch alles geben möchte.“
„Annika hat auch gesagt, dass ich Alina liebe“, bestätigte Leonora beiläufig.
„Wie kommt diese Annika drauf?“, fragte Sophie interessiert. „Kennt sie euch beide?“
„Sie kennt Alina nicht und hat auch noch nie mit ihr gesprochen. Aber Annika sagt, dass mich meine Stimme verrät. Sie hat ein sehr feines Gehör und laut ihr wird meine Stimme ganz weich und zärtlich, wenn ich von Alina spreche.“

Leonora machte eine Pause und seufzte.

„Aber… aber ich weiß nicht, ob Alina mich auch liebt“, brachte sie schließlich hervor.
„Ah, das alte Lied“, sagte Sophie herzlich. „Weißt du, ich denke, Alina empfindet ziemlich ähnlich für dich. Ich habe zwar kein vergleichbares Gespräch mit ihr geführt, aber ich hatte bereits so einen Verdacht, als ich euch beide das erste Mal bei meinem Bruder zusammen gesehen habe.“
„Glauben sie wirklich, dass Alina mich auch liebt, Herrin?“, fragte Leonora unsicher und doch hoffnungsvoll.
„Ja, das glaube ich. Allerdings wirst du erst dann absolute Sicherheit haben, wenn du dich ihr geöffnet hast und ihr deine Liebe eingestehst.“
„Ich weiß nicht, ob ich das kann. Was wenn Alina mich ablehnt?!“
„Glaubst du wirklich, Alina würde dich zurückweisen, wenn du ihr deine Liebe eingestehst?“

Leonora schwieg einen Moment, sie schien nachzudenken und auf einmal erfasste ein Leuchten ihre Augen. „Nein, Herrin. Ich habe ihr schon andere Dinge eingestanden, schlimme Dinge und sie hat mich nicht zurückgewiesen.“
„Na, bitte. Was für Beweise brauchst du denn noch? Alina liebt dich, vielleicht weiß sie es nur selbst noch nicht.“ Sophie erhob sich seufzend vom Sofa und ging zum Servierwagen. Sie nahm den Bogen Papier, der auf der unteren Ebene lag und reichte ihn Leonora. „Hier, das habe ich als Überraschung für dich gemacht. Es sind Jessika und Snowflake, vielleicht nimmst du es morgen als Geschenk mit, wenn du die beiden besuchst.“

Leonora blickte auf die Zeichnung, es zeigte ein Gespann mit Jessika und Snowflake. Das Gespann fuhr durch eine angedeutete Hügellandschaft, Snowflake strahlte Würde und Anmut aus. Jessikas Haare wehten im Fahrtwind, ihr Blick ruhte auf Snowflake und wirkte unglaublich liebevoll. Die Zeichnung war ihr gut gelungen, wie Sophie fand. Leonoras Reaktion schien ihren Eindruck zu bestätigen, sie erhob sich und nahm Sophie in die Arme.

„Vielen, vielen Dank, Herrin. Für alles… das Bild und vor allem das Gespräch. Kann ich mich irgendwie erkenntlich zeigen?“




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Blackrubberhorse
Freak

Deutschland


Du hast alle Waffen die du brauchst- jetzt kämpfe!

Beiträge: 183

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  RE: Leonora und Alina Datum:13.04.21 21:01 IP: gespeichert Moderator melden


Ein emotional ansprechendes Kapitel- das Warten hat sich gelohnt!
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Erin
Stamm-Gast

Brandenburg


Lebe deine Träume

Beiträge: 544

User ist offline
  RE: Leonora und Alina Datum:13.04.21 21:15 IP: gespeichert Moderator melden


Okay jetzt ist die Frage wie wird dieses Problem gelöst. Bin gespannt wie das gelingt.
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DarkMephisto
Erfahrener



dienen ist Männersache

Beiträge: 31

User ist offline
  RE: Leonora und Alina Datum:14.04.21 23:43 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Sir M,

Ein sehr emotionaler Teil, fantastisch geschrieben mit viel Herz. Mal sehen wann sich Leonora und Alina gegenseitig ihre Liebe gestehen. Und ob Herr Peter gefallen daran finden könnte, mit Hilfe von Jessika und Snowflake, Leonora das Leben eines Ponys näher zu bringen.

Danke für diese Geschichte
Darkmephisto
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TMeier
Erfahrener





Beiträge: 60

User ist offline
  RE: Leonora und Alina Datum:15.04.21 13:54 IP: gespeichert Moderator melden


Mir hat der Teil auch extrem gut gefallen.

Sehr intressant das jetzt alle Parteien verstanden haben das Leonora und Alina sich lieben.

Mal schauen inwieweit die Herrschaften diese Liebe unterstützen werden.

Ich könnte mir aber gut vorstellen das ihre Geduld jetzt auf eine Probe gestellt wird, evtl. fällt ja Alina's nächster freier Tag aus weil sie im Haushalt einfach überlastet ist.

Leonora als Pony wird bestimmt auch sehr intressant, vor allen wer sie dann als Pony führt ist für mich die große Frage.
Die erste Lösung das Alina das ist wäre halt vermutlich zu einfach und glatt für die Story und 2 Servas aus unterschiedlichen Haushalten wird auch schwer.

Herrin Sophie kann es ja aus gesundheitlichen Gründe vermutlich nicht dabei wäre das wohl eine Paraderolle für Sie.
Arthur kann ich mit irgentwie nicht vorstellen, bleibt also nur Peter?

Auf jeden Fall vielen Dank für die Fortsetzung und versuche uns nicht ganz so lange warten zu lassen.

Gruß
Thomas



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*Gozar*
Stamm-Gast





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User ist offline
  RE: Leonora und Alina Datum:22.04.21 08:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Sir M

Es ist die einzige Geschichte die ich hier noch lese!

Gruß Gozar
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Keyholder





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  RE: Leonora und Alina Datum:23.04.21 15:28 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank für diese Story. Hab bis zu diesem Punkt in einem durch gelesen. Hoffe es geht bald weiter.
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TMeier
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  RE: Leonora und Alina Datum:23.04.21 16:40 IP: gespeichert Moderator melden


Falls du sie noch nicht kennst kann ich dir auch noch die Geschichten von HeMaDo empfehlen, er hat das Geschichtsumfeld in dem auch diese Story spielt entwickelt.

Das wären:
Neue Horizonte
Neue Horizonte 2
Schloss Fähenberg
Achadh Uaine (leider noch unvollendet)
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DerFeger Volljährigkeit geprüft
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  RE: Leonora und Alina Datum:23.04.21 17:42 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Sir M
Ich kann mich Gozar nur anschließen, es ist wirklich die einzige Geschichte, die ich noch lese.
Denn sie ist sehr gut geschrieben.

MfG DF
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HeMaDo
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Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Leonora und Alina Datum:23.04.21 21:49 IP: gespeichert Moderator melden


Zu dieser Geschichte hier, sage ich nur, sie gefällt mir sehr gut, aber ich will nicht spoilern.

Ich selbst habe auch zwei weitere Geschichten in Arbeit. Eine ist komplett fertig und muss noch lektoriert werden, die nächste, die dann auch wieder in diesem Universum spielt, ist zu etwas 1/3 fertig geschrieben. Aber etwas wird es noch dauern, bis diese hier erscheinen.

HeMaDo

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 23.04.21 um 21:50 geändert
Meine Geschichten:
Neue Horizonte
Neue Horizonte 2
Schloss Fähenberg

Kurzgeschichten:
Ihr Weg
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Beute
Ostern
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KleinerWicht
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  RE: Leonora und Alina Datum:06.05.21 06:41 IP: gespeichert Moderator melden


Eine sehr schöne Geschichte die absolut würdig dem Original in nichts Nachstehen muss. Bin gespannt was noch alles passieren wird bei den vielen offenen Fragen. Welche Rolle werden Annika und Jessica noch spielen? Werden sie sich gar vor Gericht wieder treffen wegen einer Selbstverteidigung von Leonora? Wie werden sie sich ihre Gefühle gestehen? Werden sie wieder zusammen kommen bei Arthur? Welche Vorbehalte hat Peter gegenüber einer Serva? Macht sich Sophie an Leonora ran, hilft ihr mit ihrem Körper und ihrer Sexualität klar zu kommen? Um nur einige zu nennen. Nicht zuletzt natürlich auch ob und was sich Sophie von ihr wünschen würde.

Zwei Dinge möchte ich jedoch anmerken:
Erstens fand ich Arthur bisher einfühlsam und gerecht was sich mit seiner letzten Aktion stark gewandelt hat. Auch wenn die Zeit zum nachdenken vielleicht hilfreich war, so fand ich persönlich es mehr als nur grobschlächtig sie dafür zu bestrafen das sie verstört ist. Ich hätte von ihm hier mehr Einfühlungsvermögen erwartet anstatt stumpf zu bestrafen. Ebenfalls bin ich neugierig ob er irgendwie darauf eingeht dass Alina ihm gestranden hat dass sie "Liebe" nie kennen gelernt hat. Das ist eine extrem traurige und zugleich schockierende Beichte (zumindest für mich persönlich).
Zweitens verstehe ich die gute Sophie noch nicht ganz. Einerseits möchte sie sich an dem Anblick eines jungen nackten Körpers erfreuen aber andererseits wird Leonora von ihr komplett in eine Plattenrüstung verpackt die alles verhüllt.
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SirM
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  RE: Leonora und Alina Datum:21.05.21 13:57 IP: gespeichert Moderator melden


Jaah, hallo erstmal.

Ich weiß nicht, ob Ihr es schon wusstest… aber ich bin echt eine Pflaume.
Vielen Dank für die vielen Kommentare. Irgendwie klemmt das Mail-System des Forums habe ich das Gefühl. Ich kann mich an keine Hinweismail in meinem Postfach erinnern. Ich wäre dann sicherlich schonmal eher wieder hier aufgetaucht und hätte Euch geantwortet.

Tut mir leid.

Und dann ist es auch schon ewig her, dass ich Kapitel 34 veröffentlicht habt. Das kommt mir selbst gar nicht so vor. Aber das kann ich nun ja auch gleich beheben… Kapitel 35 liegt sozusagen bereit und in den Startlöchern. Allerdings möchte ich nun erstmal auf die Kommentare eingehen.


Lieber Blackrubberhorse, Erin, DarkMephisto, TMeier, Gozar, Boze und auch DerFeger; vielen Dank für Euer Lob – das ist der größte Ansporn für mich.

TMeier hat natürlich recht, die „originalen“ Geschichten von HeMaDo sind auf jeden Fall mehr als nur lebenswert! Die solltest Du auf keinen Fall auslassen, Boze.

Ah, HeMaDo, vielen Dank… freue mich riesig auch mal wieder was von Dir zu lesen! Also ich drück‘ Dir die kreativen Daumen.

Und natürlich auch vielen Dank an KleinerWicht. Ich bin mir sicher, dass sich alle offenen Fragen mit der Zeit für Dich noch klären werden. Sophie gefällt es eben so noch besser… und über Geschmack lässt sich nicht streiten.


Vielen Dank für Euer Feedback… so nun, aber Vorhang auf für Kapitel 35!!


Euer SirM

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von SirM am 21.05.21 um 16:44 geändert
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SirM
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  RE: Leonora und Alina Datum:21.05.21 13:58 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 35 – Der schwierige Sonntag

Alina war bis sieben Uhr bei Herrn Artur im Bett geblieben, sie durfte mit seiner Erlaubnis dieses Wochenende den Morgenlauf ausfallen lassen. Zum Frühstück hatte Navina, wie versprochen, Schoko-Croissants vom Bäcker mitgebracht und auch ein Glas mit einem Schoko-Brotaufstrich auf den Tisch gestellt. Nun saß Alina mit Herrn Ferber, Navina und ihren Herrn in einer S-Bahn Richtung Münchner Innenstadt.

Herr Ferber führte sie durch die Münchner Altstadt. Sie besuchten die Frauenkirche und den Viktualienmarkt. An der nahegelegenen Peterskirche stiegen sie auf die Aussichtsplattform des Glockenturms und genossen das Panorama. Herr Ferber deutete mal in die eine, mal in die andere Richtung und erläuterte, was sie dort gerade sahen. Um die Mittagszeit kehrten sie, wie gute Touristen es in München eben taten, im Hofbräuhaus ein. Für den Nachmittag standen noch eine Führung durch die Oper sowie ein Besuch der Feldherrenhalle auf dem Programm.

Über den Tag hatte Alina nur selten Gelegenheit gehabt an Leonora zudenken, doch jedes Mal, wenn sie es doch tat, fühlte es sich für sie wie ein Stich ins Herz an. Navina schien es das ein oder andere Mal bemerkt zu haben und hatte sich jeweils besonders viel Mühe gegeben Alina auf andere Gedanken zu bringen. In einer dieser Phasen war Alina in einen Souvenir-Shop gegangen und hatte eine «Bayrische Brotzeit» als Mitbringsel für Leonora gekauft. Sie war ihr in der Auslage des Geschäfts gleich als witziges, kleines Geschenk für ihre Freundin ins Auge gefallen. Das Set der Brotzeit bestand aus einem Frühstücksbrettchen im klassischen blau-weißen Rautenmuster, einer kleinen Brezel, zwei Weißwürsten, einem Klecks Senf und zwei kleinen Rettichen. Das alles war aus Marzipan gefertigt und mit einer Folie verpackt.

Am frühen Abend schließlich, ging Herr Ferber mit ihnen in den Augustiner-Keller, wo, nach einer kurzen, aber freundschaftlichen Diskussion, Herr Artur die abschließende Rechnung des Abends übernahm. Erst spät am Abend erreichten sie nach einem wirklich schönen Tag wieder das Haus von Herrn Ferber in Hallbergmoos. Zwar waren die vier noch einmal gemeinsam in die Stube gegangen, doch war die Erschöpfung bei allen so groß, dass sie sich bald schon zurückzogen. Alina und ihr Herr duschten noch gemeinsam, so dass Artur sehr entspannt und in bester Stimmung neben Alina ins Bett fiel. Die beiden kuschelten noch eine ganze Weile, bevor erst Artur und schließlich auch Alina zufrieden einschlief.

--

Am folgenden Morgen erwachte Alina kurz vor sechs. Herr Artur schlief noch tief und fest, so dass Alina sehr vorsichtig und leise aus dem Bett kroch. Sie ging ins Bad und schlich anschließend hinunter ins Erdgeschoss. In der Stube war bereits der Frühstückstisch zum Teil eingedeckt und auch in der Küche hatte Navina schon so einiges vorbereitet, aber Alina konnte Navina selbst nicht finden. Vermutlich war Navina Brötchen holen dachte sie und so wartete Alina in der Küche auf ihre Rückkehr.

Bald schon hörte Alina, wie sich die Haustür öffnete und kurz darauf betrat Navina in ihrem Sportoutfit die Küche. Im ersten Augenblick schien es Alina, dass Navina etwas überrascht war sie jetzt schon hier vorzufinden, doch schon im nächsten Moment lächelte sie. Sie begrüßten sich und Navina legte die beiden Papiertüten von der Bäckerei auf der Arbeitsfläche ab.

„Kann ich dir mit irgendwas helfen?“, fragte Alina.
„Das ist lieb von dir“, erwiderte Navina, „aber nicht nötig. Du bist doch ein Gast meines Herrn.“
„Ich möchte dir aber gern helfen“, beharrte Alina.
„Wenn du willst kannst du mir später beim Kochen helfen. Herr Thomas will heute nach dem Frühstück eigentlich mit euch beiden einen Spaziergang durch die Isar-Auen machen, aber wenn du keine Lust dazu hast, würde ich mich freuen, wenn du mir Gesellschaft leistest“, bot Navina an.
„Gern“, sagte Alina und nickte. „Ich denke, unsere beiden Herren sind sicher froh, wenn sie auch mal unter sich sind und mich nicht schon wieder mitschleppen müssen. Ich frag nach dem Frühstück einfach, ob ich hier bei dir bleiben kann.“
„Mach das. Ich bin schnell noch duschen“, informierte Navina sie und verschwand auch schon aus der Küche.

Alina sah, dass auf der Arbeitsfläche der leere Brotkorb stand und so füllte sie kurzer Hand die Brötchen aus den beiden Tüten um. Navina hatte wieder Schoko-Croissants gekauft und Alina musste sich zurückhalten, um nicht jetzt schon herzhaft in eines der verführerisch duftenden Croissants zu beißen. Den Brotkorb brachte sie in die Stube, stellte ihn dort auf den Tisch und ging zurück in die Küche. Sie setzte sich auf einen Stuhl und wartete auf Navinas Rückkehr.

Ein paar Minuten später betrat Navina die Küche und auch heute trug sie wieder ein Dirndl. Diesmal war es ein blaues Dirndl, dass neben ihrem Dekolleté auch ihre Hüften betonte. Ihr Blick fiel auf die Stelle, wo sie die beiden Tüten vom Bäcker abgelegt hatte.

„Wo sind denn die Semmeln hin?“, fragte sie verwundert.
„Die Brötchen? Die habe ich in den Korb gelegt und dann in die Stube gebracht“, antworte Alina. „Sag mal, trägst du jetzt nur noch Dirndl und keine Tunika mehr?“
„Ja, Herrn Thomas gefällt es viel besser, wenn ich Dirndl trage. Er hat mir ein paar ausgesprochen schöne Exemplare gekauft und wenn er nichts anderes sagt, habe ich eines davon zu tragen. Und du? Ich habe gesehen, dass du jetzt zu deiner Tunika diese Armbänder trägst. Die trägst du doch sicher auch nicht einfach so, sondern auf Wunsch von Herrn Artur, oder?“
Alina nickte. „Ja, die sind von ihm“, bestätigte sie.

„Legst du die nie ab?“, fragte Navina.
„Ich kann nicht“, erwiderte Alina und hob ihre Tunika ein Stück an. „Die Bänder an den Handgelenken sind genauso permanent, wie die da unten an den Knöcheln.“
„Wie jetzt, permanent?“, echote Navina erstaunt.
„Das ist ein ähnliches Prinzip wie bei unseren Halsbändern. Wenn man die einmal angelegt hat kann man die nicht mehr öffnen.“
„Was hat er davon?“, fragte Navina irritiert.
„Leonie und ich haben dir doch von seiner fesselnden Leidenschaft erzählt. Die Bänder haben D-Ringe, die man ausklappen kann. Ich habe also jeder Zeit passende, dezente Fesseln an Armen und Beinen. Vorgestern Abend hat ihm daher ein kleiner Karabiner gereicht, um mich damit zu fesseln.“

Alina klappte je einen der D-Ringe an ihren Armbändern aus, um Navina das Prinzip zu zeigen.

„Interessant und praktisch“, sagte Navina und schaute sich Alinas Armbänder näher an.

Sie plauderten noch eine Weile, bevor Navina begann sich um die restlichen Vorbereitungen für das Frühstück zu kümmern. Bald nachdem Navina alles fertig hatte, kamen ihre beiden Herren in die Stube. Beim gemeinsamen Frühstück erzählte Herr Ferber, dass er im Anschluss mit seinen Gästen einen schönen Herbstspaziergang durch die Isar-Auen machen wollte. Artur nickte zustimmend, doch Alina aber sah erst Herrn Ferber kurz und gleich darauf ihren Herrn etwas länger an.

„Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich stattdessen bei Navina bleiben würde?“, fragte Alina schließlich vorsichtig.
„Deine Bitte kommt ein wenig unerwartet für mich. Hat sie einen speziellen Grund?“, erkundigte Artur sich.
„Bitte entschuldigen sie, Herr. Ich wäre halt gerne bei Navina geblieben und ich dachte mir, dass Herr Ferber und sie vielleicht genauso gerne mal unter sich sein wollten“, sagte Alina und senkte den Blick.
„Was denkst du, Artur?“, meinte Herr Ferber. „Wenn Alina lieber bei Navina bleiben möchte, dann ist das für mich in Ordnung. Wir zwei hätten nachher beim Spaziergang tatsächlich auch mal etwas Zeit nur unter uns. Aber natürlich hast du als ihr Herr das letzte Wort in der Angelegenheit.“
„Du hast es gehört, Alina. Thomas hat nichts dagegen, dass du bei Navina bleiben willst. Ich erlaube dir daher hier zu bleiben“, sagte Artur.
Freudig strahlte Alina und stand von ihrem Stuhl auf. Sie knickste vor beiden Herren und sagte: „Vielen Dank, Herr Ferber. Vielen Dank, Herr.“
„Schon okay, Alina“, erwiderte Herr Ferber freundlich. „Ich kann verstehen, dass du lieber bei Navina bleiben willst, als mit uns alten Herren durch die Gegend zu spazieren. Aber bitte setz dich doch wieder.“
Alina knickste noch einmal dankbar vor Herrn Ferber und nahm wieder Platz.

Nach dem Frühstück brachen die beiden Herren zu ihrem Spaziergang auf und Alina half Navina mit dem Abräumen des Frühstücktischs. Da sie noch genug Zeit hatten, bevor Navina und sie kochen müssten, beschlossen sie sich noch einmal zum Plaudern in die Stube zu setzen. Navina holte eine Flasche der leckeren Kräuterlimonade und schenkte für jede ein Glas ein.
Alina erzählte ihr ausgiebig von Leonora. Es tat ihr gut von ihrer Freundin und nun auch offen von ihren Gefühlen für sie sprechen zu können. Sie plauderten eine ganze Weile bis Navina auf die Uhrzeit verwies und meinte, dass sie so langsam mal mit dem Kochen beginnen müssten.

„Was gibt es denn heute Mittag?“, fragte Alina neugierig.
„Zuerst eine Pfannkuchensuppe, als Hauptgericht eine Schweinshaxe mit Sauerkraut und Brezelknödeln und zum Nachtisch schließlich hat sich mein Herr gefüllte Dampfnudeln gewünscht“, zählte Navina auf.
„Wie machst du die gefüllten Dampfnudeln denn?“, fragte Alina interessiert.
„Naja, ich mache halt einen Hefeknödel, den fülle ich mit Pflaumenmus, gare ihn im geschlossenen Topf in etwas Milch mit Butter und gebe vor dem Servieren noch etwas Vanillesoße darüber“, erklärte Navina.
„Äh, aber so klingt das doch eher wie ein Germknödel, oder nicht?“, fragte Alina nach.
„Nein, Dampfnudeln und Germknödel sind zwar eng miteinander verwandt, beides sind schließlich Hefeknödel, aber es gibt schon noch ein paar kleine Unterschiede. Der Germknödel ist zum Beispiel meist deutlich größer als die Dampfnudel und außerdem hat die Dampfnudel am Boden stets eine feine Kruste“, erklärte Navina.
„Aha. Und die Vanillesoße ist üblich?“, erkundigte sich Alina.
„Das ist, wie auch die Füllung, Geschmackssache, mein Herr bevorzugt eben eine feine Vanillesoße zu seiner Dampfnudel. Aber wenn du willst könnte ich für dich auch eine Schokoladensoße machen, wenn dir das lieber ist“, bot sie Alina an, was diese dankend ablehnte.

--

Leonora überflog die Klingelschilder neben der Haustür und las still die Namen bis sie schließlich die richtige Klingel fand. Ein wenig aufgeregt klingelte sie und wartete gespannt ab. Es dauerte nicht allzu lange bis die Haustür mit einem hörbaren Summen entriegelte und sie das Haus betreten konnte. Die Wohnung von Annika und Jessika lag auf der zweiten Etage. Sie sah sich kurz im Hausflur um und entdeckte erleichtert einen Aufzug. Das Treppensteigen bis in die zweite Etage wollte sie lieber vermeiden und so entschied sie sich den Aufzug zu nehmen. Ihr Gastgeschenk für Annika und Jessika hielt sie schon die ganze Zeit mit Bedacht an ihrer Seite, damit es keinen Schaden nahm. Sie hatte die Zeichnung aufgerollt und mit drei roten, zu Schleifen gebunden, Stoffbändern gesichert. Als sie aus dem Aufzug stieg, erwartete Jessika sie bereits an den Türrahmen gelehnt und schenkte ihr ein herzliches Lächeln. Jessika trug ein schickes, körperbetontes schwarzes Top und eine ausgewaschene Jeans. Ihre braunen struppigen Haare fielen ihr offen bis über die Schultern.

„Hallo Leonora, schön dass du da bist“, freute sich Jessika.
„Guten Tag, Jessika“, erwiderte Leonora mit einem Knicks. „Vielen Dank nochmal für eure Einladung.“
Jessika winkte ab. „Du hast am Donnerstagabend in der Kneipe bezahlt, da musst du dich jetzt nicht schon wieder bedanken. Bitte komm rein“, bat Jessika sie mit einer einladenden Geste und trat zur Seite.

Leonora betrat die Wohnung und Jessika nahm ihr, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, den Umhang ab. Anschließend führte Jessika sie den Flur entlang geradeaus in ein Zimmer, dessen Tür halb offenstand. Es war das Wohnzimmer, wie Leonora erkannte als sie den Raum betrat und sich umsah.

„Bitte setz dich doch“, sagte Jessika und wies mit der Hand auf das Sofa an der Wand. „Möchtest du etwas trinken? Eine Limo? Ein Wasser? Oder lieber einen Fruchtsaft?“
„Ein Wasser, bitte. Das genügt mir“, sagte Leonora zaghaft.
„Bist du dir sicher? Oder bist du nur schon wieder überbescheiden?“, hakte Jessika mit einem Lächeln nach.
„Ja, ich bin mir sicher. Ein Wasser. Danke, Jessika“, erwiderte Leonora. „Wo ist denn Annika?“
„Annika? Na, die ist in der Küche und kocht für uns.“

„Sie kocht?“, fragte Leonora erstaunt. „Ist das denn nicht gefährlich für sie? Was wenn sie sich verbrennt oder schneidet?“
„Oh, oh! Lass sie das besser mal nicht hören“, sagte Jessika warnend und hob mahnend den Finger. „Das kann sie überhaupt nicht ausstehen, wenn man ihr etwas nicht zutraut oder sie vor einer vermeintlichen Gefahr behüten will. Da kann die gute Nika ziemlich ungemütlich werden.“
„Danke für den Hinweis. Das werde ich mir merken. Kocht sie denn oft?“

„Nein, eigentlich überhaupt nicht. Sie hasst Kochen, daher koche ich meistens. Annika ist bei uns eher für das Backen zuständig, dass liegt mir nämlich nicht so. Aber heute wollte sie unbedingt selbst für dich kochen und natürlich auch backen. Sie hat gestern schon damit angefangen.“
„Nur wegen mir?“, fragte Leonora überrascht und gerührt.
Jessika nickte. „Ja, extra nur für dich. Ach ja, ihre Kuchen und Torten sind echt lecker, aber optisch nicht unbedingt so perfekt.“
„Verständlich“, erwiderte Leonora. „Ich finde es toll, dass sie das alles macht. Ich weiß nicht, ob ich das noch könnte, wenn ich in ihrer Situation wäre.“

Jessika verließ das Wohnzimmer und Leonora nutzte die Chance sich genauer umzusehen. Der Raum war, so fand Leonora, praktisch und gemütlich eingerichtet. Sie saß auf dem Sofa, das zusammen mit einem niedrigen Tisch vor ihr und einem zweiten Sofa die gemütliche Sitzecke des Wohnzimmers bildete. Hinter dem anderen, linken Sofa sorgte eine große Fensterfront für ausreichend Tageslicht im Raum. Eine Glastür, die sich am rechten Rand der Fensterfront befand, führte zu einer davorgelegenen Loggia. Von ihrer Position aus hatte Leonora einen optimalen Blick auf einen großen Bildschirm an der gegenüberliegenden Wand. Rechts davon befand sich noch ein großer, schwerer Holztisch mit vier Stühlen.

„Hallo Leonora“, sagte Annika, als sie das Zimmer betrat. Auch sie trug wie Jessika eine Jeans und ein schickes, dunkles Top, allerdings hatte sie sich zusätzlich noch eine große Küchenschürze umgebunden. Ihr langes, weißes Haar hatte sie mit einem Haargummi am Hinterkopf gebändigt. Annika blieb zwischen dem großen Tisch und der Sitzecke stehen.
„Hallo Annika“, erwiderte Leonora, erhob sich vom Sofa und knickste.

Jetzt erst steuerte Annika auf sie zu und auch Leonora ging ihr langsam entgegen. Kurz bevor sie zusammenstießen blieb Annika stehen, streckte die Arme aus und drückte Leonora fest an sich.

„Ich freue mich so, dass du unsere Einladung annehmen durftest und sie auch angenommen hast“, sagte sie.

Jessika betrat mit einem Tablett, auf dem drei Gläser und zwei Flaschen standen, das Wohnzimmer.

„Vorsicht, bitte“, sagte sie, schob sich an den beiden vorbei und stellte das Tablett auf dem niedrigen Tisch ab. „Immer noch nur Wasser, Leonora?“, fragte sie erneut.
„Ja, bitte“, bestätigte diese mit einem Grinsen. „Da ihr beide jetzt hier seid... möchte ich euch gern eine kleine Aufmerksamkeit geben.“ Sie nahm die Rolle vom Sofa und hielt sie Jessika entgegen.

„Was ist das?“, fragte diese.
„Es ist eine Zeichnung, die meine Herrin für euch angefertigt hat.“
„Eine Zeichnung von deiner Herrin? Für uns?“, fragte Annika interessiert.
„Ja“, bestätigte Leonora. „Meine Herrin wollte euch und mir damit eine Freude machen.“
„Das ist aber nett von ihr“, sagte Jessika, löste die Schleifen und entrollte das Werk. Ihr Mund öffnete sich, sie ging zum anderen Sofa und setzte sich. „Wow!“, entfuhr es ihr. „Das sieht ja hammermäßig aus!“

„Sag schon, was zeigt es denn, Schatz?“, fragte Annika neugierig.
„Es zeigt Snowflake und mich im Sulky, wie wir durch eine Hügellandschaft preschen. Meine Haare wehen offen im Wind, ich bewundere Snowflake und sie ist einfach nur grandios anmutig. Es sieht wirklich unglaublich schön aus. Die Zeichnung wird gerahmt und hier im Wohnzimmer aufgehangen!“, verkündete Jessika ergriffen.
„Schade, dass ich es selbst nicht sehen kann. Aber so begeistert, wie du es beschreibst, Schatz, muss es wohl ein gelungenes Werk sein.“ Sie drückte Leonora erneut fest an sich. „Vielen Dank, Leonora. Bitte richte auch deiner Herrin unseren großen Dank aus.“

Jessika legte das Bild auf den großen Holztisch und füllte für Annika und sich noch jeweils ein Glas mit Limo. Sie stießen an und Annika zog sich wieder in die Küche zurück. Jessika und Leonora blieben im Wohnzimmer, sie plauderten locker und entspannt über dies und das. Nach einer Weile rief Annika nach ihnen und Jessika führte Leonora ins Esszimmer. Dort nahm Leonora auf dem ihr von Jessika angebotenen Stuhl Platz, während Jessika selbst zu Annika in die Küche verschwand. Bald schon trug Jessika das Essen auf, es gab Züricher Geschnetzeltes mit Rösti und Salat. Als sie alles aufgetragen hatte nahm Jessika neben Leonora Platz. Schließlich kam auch Annika zu ihnen, sie hatte die Schürze abgelegt und wünschte einen guten Appetit.

--

Alina war Navina beim Kochen bereitwillig zur Hand gegangen, sie hatte alle Aufgaben übernommen, die Navina ihr zugewiesen hatte. So hatte sie den Eierpfannkuchen für die Pfannkuchensuppe in dünne Streifen geschnitten, als nächstes hatte sie die Masse für die Brezelknödel geknetet und anschließend auch die Knödel ausgeformt. Selbst beim Auftragen der Speisen in der Stube half sie Navina mehr als bereitwillig, was auch Herr Artur wohlwollend zur Kenntnis nahm.

„Das Essen schmeckt köstlich“, lobte Artur.
„Vielen Dank, Herr Teichert. Aber auch Alina hat mir sehr fleißig bei der Zubereitung geholfen“, erwiderte Navina bescheiden.
„Was, Alina?“, entfuhr es Artur ein wenig überrascht und er fügte mit einem Lächeln hinzu: „Man merkt zum Glück nichts davon, dass du bei der Zubereitung mitgewirkt hast.“

Navina schaute nach Herrn Arturs Kommentar ein wenig irritiert zu Alina, doch ein kurzes Lächeln von ihr schien sie wieder zu beruhigen.

„Navina hat mich eben sehr gut angeleitet, Herr“, fügte Alina schließlich zuckersüß hinzu. „Und als Beiköchin bin ich scheinbar gar nicht so untalentiert.“
„So muss es sein. Aber es freut mich, dass du Navina so tatkräftig unterstützt hast“, lobte er sie.

Nach dem Hauptgericht legten sie eine kleine Pause ein, bevor Navina mit Alinas Hilfe zum Finale die Dampfnudeln servierte. Hinterher tranken alle zusammen noch einen Kaffee und am frühen Nachmittag schließlich verabschiedeten sich Artur und Alina von ihrem Gastgeber. Sie bedankten sich für die Einladung und das schöne Wochenende. Artur ließ es sich nicht nehmen und lud seinerseits seinen alten Freund Thomas noch einmal zu sich nach Hause ein. Herr Ferber dankte ihm überschwänglich, meinte aber, dass es sicher Frühjahr werden würde, bevor er die Gelegenheit haben würde.

Alina sah Herrn Ferber und Navina noch im Rückspiegel winken, als Herr Artur das Auto bereits aus der Straße steuerte. Nach wenigen Kilometern erreichten sie die Schnellstraße und Artur überließ dem Fahrzeug die Steuerung. Er würde erst wieder kurz vor dem Ziel das Lenkrad übernehmen. Alina sah schweigend aus dem Fenster, das Wochenende hatte ihr Klarheit in Bezug auf ihre Gefühle zu Leonora gebracht, nun musste sie es ihrer Freundin nur noch eingestehen.

„Alina?“, sprach er sie an.
„Ja, Herr“, antwortete sie und blickte ihn an.
„Du hast da gestern Abend was gesagt, dass mir nicht aus dem Kopf geht.“
„Was habe ich denn gesagt, dass sie so beschäftigt, Herr?“, erkundigte sie sich.
„Du hast gesagt: «Ich habe doch noch nie geliebt und bin auch nie geliebt worden.»“, zitierte er sie. „Was ist denn mit deinen Eltern?“
Sie schaute ihn einen Moment schweigend an. „Ich kenne meine Eltern nicht, ich bin als Vollwaise aufgewachsen, Herr. Niemand, an den ich mich erinnern kann, hat mich je geliebt und auch ich habe bisher noch nie jemanden geliebt.“
Er sah sie betroffen an. „Das tut mir leid. Ich hoffe, du hast mir meinen dummen Scherz vorhin beim Essen nicht zu übelgenommen. Bist du deshalb so still?“, fragte Artur.
„Nein, Herr“, erwiderte Alina. „Ich weiß ja, dass ich keine gute Köchin bin. Aber ich hoffe, dass ich nicht ganz so schlecht koche.“
„Nein, das tust du nicht. Das war auch ein unpassender Kommentar von mir zu deinen Kochkünsten. Ich würde nämlich auch keinen Kochpreis gewinnen. In letzter Zeit ist es bei dir auch schon besser geworden. Ich denke, das macht die Übung. Es tut mir ehrlich leid, was ich da gesagt habe.“
„Danke, Herr“, sagte sie und lächelte kurz.

„Bitte“, sagte er mit einem Grinsen. „Aber jetzt mal raus mit der Sprache. Warum bist du so still?“
„Es ist wegen Leonie“, antwortete Alina, „und was ich für sie empfinde.“
Er sah sie fragend an. „Ich dachte, du wärst dir nach unserem Gespräch über deine Gefühle zu Leonora im Klaren gewesen?“
„Das bin ich, Herr. Ich liebe Leonie“, bestätigte Alina. „Da bin ich mir jetzt ganz sicher, auch wenn mir immer noch ein Vergleich fehlt.“
„Was ist es denn dann?“, fragte er.
„Ich weiß nicht, wie ich es bis Samstag aushalten soll…“, sagte sie zögerlich.
„Verstehe. Warum sagst du ihr es denn nicht einfach schon früher? Ruf sie an…“
„Das geht am Comm so einfach nicht, Herr. Ich will Leonie dabei in die Augen schauen und sehen wie sie reagiert“, erläuterte Alina ernst. „Nennen sie mich altmodisch, Herr. Aber am liebsten würde ich es ihr abends bei Kerzenschein und schöner Musik sagen…“, seufzte sie. „Das wäre so romantisch!“
„Tja, wenn das Comm für dich ausscheidet, wirst du wohl tatsächlich bis Samstag warten müssen“, antwortete er.

Alina nickte zaghaft. „Aber das ist noch nicht alles, Herr. Ich weiß auch nicht, wie, wann und wo ich es ihr am Samstag sagen soll…“, sagte sie nun frei heraus.
Artur sah sie überrascht an. „Äh ja, … das kann ich dir jetzt auch nicht beantworten. Aber hast du nicht eben noch gesagt, dass du es ihr am liebsten abends bei Kerzenschein und Musik sagen würdest?“
„Ja, Herr, das wäre zu schön. Aber am Abend ist es auch recht unpraktisch für uns, weil wir beide kurz darauf wieder getrennt nach Hause müssten“, merkte Alina an.
„Dann also am Morgen, weil ihr so im Anschluss noch die meiste Zeit des Tages für euch habt“, resümierte Artur. „Habt ihr eigentlich schon abgesprochen, wo ihr euch am Samstag trefft?“
Alina seufzte. „Ja, morgens wird wohl am besten sein, auch wenn es nicht halb so romantisch wie abends ist“, beklagte sich Alina. „Aber wo wir uns treffen wollen haben wir noch nicht abgemacht.“
„Naja, du hast ja auch noch ein paar Tage Zeit. Vielleicht fällt dir für das Wie, Wo und Wann noch etwas Besseres ein.“

--

„Sag mal, kann es sein, dass du ziemlich schockiert warst, als dein Herr gemeint hat, dass du auch ein schönes Pony abgeben würdest?“, fragte Jessika, die entspannt auf dem Sofa vor dem Fenster saß.
„Ja, das war ich wohl“, gab Leonora unumwunden zu. „Ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet.“
Annika, die sich das große Sofa mit Leonora teilte, kicherte rechts neben ihr. „Aber warum?“, fragte sie neugierig.
„Ich weiß nicht so recht, aber ich glaube einfach, dass ich mich als Pony nicht wirklich wohlfühlen würde“, sagte Leonora nachdenklich.
„Was stört dich denn? Du bist doch als Pony weder nackt noch würde dich jemand unter dem Fell erkennen“, erwiderte Annika.
„Das mag sein, aber ich weiß trotzdem nicht so recht“, druckste Leonora herum.

Sie musste daran denken, wie sie sich gefühlt hatte als Alina sie an der Leine durch die Stadt geführt hatten. Es hatte ihr nicht wirklich gefallen und ein kleiner Schauer lief ihr bei dem Gedanken über den Rücken. Nein, sie wollte lieber kein Pony ihres Herrn sein.

„Wie hat Jessika dich denn überzeugt ihr Pony zu werden?“, fragte sie, um das Thema von sich abzulenken.
„Sie hat mich gar nicht überzeugen müssen. Wir zwei waren auf Einladung einer Kundin von Jessy auf Gut Birkenhain und danach war die Sache für mich klar“, erzählte Annika begeistert. „Ich war es leid immer nur allein auf dem Laufband hier in der Wohnung laufen zu können und wollte unbedingt auch mal an der frischen Luft laufen. Allein ist das für mich aber nicht ganz so einfach und mit Jessy zusammen hat es auch nie geklappt, sie ist nämlich nicht gerade sportlich musst du wissen. Da kam mir der Ponysport für uns beide als die optimale Lösung vor. Ich kann laufen und Jessy muss sich dabei nicht abrackern.“

Annika lachte amüsiert und auch Jessika sah sie lächelnd mit einem überaus liebevollen Blick an.

„Es freut mich, dass du für dich und Jessika die Lösung mit dir als Pony gefunden hast“, sagte Leonora aufrichtig. „Stören dich denn die Trense oder deine angebundenen Arme nicht?“
„Nein, beides stört mich eigentlich kaum. Jessy passt doch auf mich auf und kümmert sich um mich. Außerdem, wenn ich erst Mal so richtig abschalte und dann Snowflake die Kontrolle übernimmt, merke ich das nicht einmal mehr“, berichtete Annika verträumt.
„Du schaltest ab und Snowflake übernimmt die Kontrolle?“, fragte Leonora neugierig. ‚Vielleicht würde es mich dann auch nicht mehr stören an der Leine oder an Zügeln geführt zu werden‘, dachte sie. ‚Ich müsste es vielleicht doch mal ausprobieren…‘, erwog sie kurz und verwarf den Gedanken aber bald schon wieder.
„Ja, es klappt leider noch nicht immer. Aber wenn, ist es einfach ein unglaublich tolles Gefühl. Man fühlt sich frei, entspannt und ohne Sorgen. Nur bei einer kleinen Sache habe ich, im Gegensatz zu Snowflake, noch so meine Zweifel.“

„Und was wäre das, wenn ich fragen darf?“, erkundigte sich Leonora.
„Bei den Turnieren gibt es noch so eine Ablenkungsregel, dazu werden die Ponys je nach Situation auf unterschiedliche Arten stimuliert. Na, du weißt schon… entweder werden sie mit Vibrationen im Schritt erregt und abgelenkt oder sogar mit Elektroschocks da unten bestraft. Die Ponys tragen daher auf den Turnieren im Regelfall einen Keuschheitsgürtel mit speziellen Einsätzen“, erklärte Annika und das Thema schien ihr wirklich ein wenig unangenehm zu sein.
„Das stimmt, die werden auch vorher geprüft und dann verplombt, damit während des Turniers alles seine Ordnung hat“, warf Jessika ein. „Aber so ein Turnier geht meist nur ein paar Tage und dann kannst du den Gürtel doch wieder ablegen.“
„Na und? Ich bin mir halt nicht sicher, ob es mir gefällt auch nur für einen Tag so ein Ding tragen zu müssen“, sagte Annika nun geradewegs heraus.

„Ach, da gewönnt man sich recht schnell dran. So schlimm ist das nämlich gar nicht. Das ist nur ganz am Anfang etwas komisch, da gehst du dann etwas breitbeinig und denkst jeder der dich sieht starrt dir auf den Schritt. Allerdings empfehle ich dir dringend, dass du den Keuschheitsgürtel nicht nur auf den Turnieren trägst“, regte Leonora im Plauderton an. „Wenn du den Gürtel nämlich auch vorher schon trägst, dann bist du eher daran gewöhnt und er stört dich nicht mehr ganz so sehr beim Laufen auf dem Turnier. Ich würde einfach regelmäßig ein paar Tage üben und vielleicht auch die Dauer langsam steigern, dann ist das für so ein Turnier gar kein Problem.“

Jessika und vor allem Annika stand das Erstaunen ins Gesicht geschrieben. Annikas Mund stand ein Stückchen offen und Jessika blickte mit großen Augen abwechselnd zu Annika und ihr.

„Ist was?“, fragte Leonora unbekümmert als sie die Gesichtsausdrücke der beiden bemerkte. „Habe ich was komisches gesagt?“
„Du hast gerade eben so locker über Keuschheitsgürtel geplaudert, als ob du damit selbst Erfahrung aus erster Hand hast“, wunderte sich Annika.
„Ach so. Ja, die habe ich auch“, antworte Leonora ohne großartig nachzudenken. „Ich trage seit vielen Wochen fast ununterbrochen einen Keuschheitsgürtel und seit kurzem auch noch ein paar weitere Extras auf Wunsch meiner Herrin.“
„Echt?“, fragte Annika vollkommen überrascht. Sie rutschte etwas näher an Leonora heran und flüsterte ihr fragend ins Ohr: „Diese Extras rasseln nicht zufällig ganz leise, wenn du dich bewegst?“
„Ein bisschen schon, ja“, bestätigte Leonora, „aber wenn ich nur den Gürtel trage, dann merkt das in der Regel wirklich niemand.“

Jessika schien ihre anfängliche Überraschung überwunden zu haben, doch nun, als Leonora zu ihr hinüber sah, wirkte es so, als ob Jessika innerlich mit sich kämpfen würde.

„Leonora, ich weiß jetzt nicht, wie ich es sagen soll“, setzte Jessika an und dabei zuckte ihr linkes Augenlid leicht. „Ich habe da eine vermutlich sehr ungewöhnliche Bitte an dich… Würdest du… Aber nur wenn es dir nichts ausmacht! Und keiner von uns beiden wird es dir übelnehmen, wenn du ablehnst. Würdest du vielleicht mit Annika kurz ins Bad gehen, damit sie sich so einen Gürtel… mal näher anschauen kann.“ Jessika atmete einmal tief durch, es war ihr sichtlich schwergefallen ihre Bitte zu äußern.

Leonora sah ihre beiden neuen Freunde an, in der Schule hatten ihre Mitschülerinnen und die Lehrerinnen sie mehrmals am Tag nackt gesehen und so hatte sie gelernt, ihre Scham zu überwinden. Nun war sie nicht einmal wirklich nackt unter der Tunika, sie trug schließlich noch ihre stählerne Unterwäsche um die es hier gerade ging. Sicher Annika würde sie gleich anfassen und berühren, um sich ein Bild machen zu können, aber den beiden fiel die Situation gerade augenscheinlich sicher deutlich schwerer als ihr selbst.

„Wir müssen dafür nicht ins Bad gehen“, antwortete Leonora schließlich. „Ich kann es euch beiden gleich hier zeigen. Komm, Annika.“ Leonora erhob sich, nahm Annika bei der Hand und führte sie ein Stück vom Sofa weg, so dass auch Jessika sie gut sehen könnte. Mit ruhiger Hand öffnete sie den Gürtel ihrer Tunika, ließ diese langsam über ihre Schultern gleiten und legte sie über einen der Stühle hinter sich. Nun stand sie nur noch mit ihrem Keuschheitsgeschirr bekleidet im Raum. Leonora war zu ihrer eigenen Überraschung völlig ruhig und gelassen, sie fühlte sich sogar seltsam sicher in Annikas und Jessikas Gegenwart.

„Wo möchtest du denn anfangen, Annika? Oben oder unten?“, fragte sie, die sichtlich nervöse und unruhige Annika neben sich.
„Ich… ich weiß nicht“, stammelte Annika aufgeregt. „Ist das auch wirklich okay für dich, dass ich dich an deinen intimsten Stellen berühre?“
„Keine Sorge, es ist alles sicher vor dir verschlossen“, scherzte Leonora zur Auflockerung der Situation und lächelte.

Jessika saß aufrecht auf dem Sofa, ihre Blicke wanderten interessiert über Leonoras Körper und folgten ihrem Keuschheitsgeschirr. Aber auch ihren Narben schenkte Jessika deutliche Beachtung, wie Leonora bemerkte. Es zeigte sich aber keine Abscheu oder etwas Derartiges in Jessika Blick, vielmehr glaubte Leonora eine Art ehrlicher Betroffenheit zu sehen. Sie warf Jessika ein entspanntes Lächeln zu, das diese nach einem Moment dankbar und erleichtert erwiderte.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Leonora“, sagte Jessika ergriffen. „Ich danke dir für deine unglaublich offene Art und deine Bereitschaft Annika zu helfen, sich ein Bild von deinem Keuschheitsgürtel zu machen.“
„Kein Problem, als Serva gewöhnt man sich daran nackt zu sein“, erwiderte Leonora locker. „Du glaubst ja gar nicht, wie viele Leute mich, seit ich in die Schule gekommen bin, schon nackt gesehen haben. Meine Mitschülerinnen, meine Lehrerinnen und dann noch all die Interessenten auf der Versteigerung. Wobei, da muss ich zugeben, das war mir dann doch sehr unangenehm auf der Versteigerung. Ich glaube, nur vor anderen Frauen fällt es mir einfach viel leichter nackt zu sein.“
Leonora griff sanft nach Annikas Händen. „Oben oder unten?“, fragte sie erneut völlig gelassen.
„Bitte entscheide du“, antwortete Annika unsicher.

Leonora spreizte ihre Beine, soweit es die Kette zwischen den Schenkelbändern zuließ. Schließlich führte sie Annikas Hände sanft auf ihren Oberkörper zu und legte sie auf ihrem Nacken, wo sich die Kettenbänder des stählernen BHs befanden, ab. Vorsichtig fuhr Annika mit den Fingerspitzen über das Kettengeflecht und folgte ihm abwärts. Am Rand des linken Bands verharrte sie kurz an einer Stelle, fuhr etwas zur Seite und dann auch schon weiter hinab.

„Das sind die Kettenbänder, die meinen BH halten“, erläuterte Leonora bereitwillig.

Dann erreichte Annika die beiden Schalen, die Leonoras Brüste umschlossen. Sie untersuchte diese akribisch mit den Fingerspitzen, tastete, drückte und strich interessiert darüber. „Sie sind warm“, murmelte sie und ließ ihre Fingerspitzen zum Rand gleiten, wo sie zaghaft den Übergang zu Leonoras Haut erkundete und kurz stutzte. „Spürst du meine Hände?“
„Nein, so lange du nur die Schalen berührst ist da nicht viel zu spüren, aber jetzt am Rand spüre ich es natürlich auch.“

Annikas Hände fuhren wieder über die beiden Schalen und fanden schließlich den Verschluss dazwischen, von dem aus zwei weitere Kettenbänder zu ihrem Taillengurt führten. Sie folgte mit den Fingerspitzen dem Kettengeflecht und ging dabei in die Hocke. Ihre Aufregung schien wieder erkennbar zuzunehmen, als ihre Finger schließlich den Taillengurt des Gürtels erreichten.

„Das ist jetzt der Taillengurt des eigentlichen Keuschheitsgürtels“, erklärte Leonora ihr ruhig. „Daran ist der Schrittgurt mit dem Frontschild befestigt. Vorher bei Herrn Artur, habe ich nur diesen Gürtel getragen, und dass, so habe ich euch verstanden, wäre auch das was Snowflake bräuchte.“

Langsam fuhren Annikas Hände am Taillengurt entlang bis sie den Übergang zum Frontschild erreichten. Sie zögerte und fuhr mit den Fingerspitzen lediglich am oberen Ende des Frontschilds entlang.

„Verjüngt er sich weiter nach unten?“, fragte sie verunsichert, aber interessiert.
„Ja, tut er. Aber bitte, erfühl es doch ruhig selbst“, ermutigte Leonora sie.
„Ich…“, begann Annika und zögerte weiterhin.
„Komm, ich führe deine Hände, wenn du willst“, bot ihr Leonora an und Annika nickte zaghaft. Vorsichtig und sanft schob sie Annikas Hände den Frontschild entlang in Richtung ihrer Scham. „Spürst du, wie er sich verjüngt?“

Annika nickte und langsam fasste sie den Mut ihre Fingerspitzen wieder selbstständig über Leonoras verschlossene Scham gleiten zu lassen. Leonora zog vorsichtig ihre eigenen Hände zurück und ließ Annika weiter frei ihren verschlossenen Schoß erkunden. Schließlich fanden Annikas Hände auch die Schenkelbänder mit der Verbindungskette, die sie ebenfalls ausgiebig erkundete.

„Von der kurzen Kette kam also das leise Rasseln“, stellte sie zufrieden fest und erhob sich langsam aus der Hocke.
„Ja, aber die Kette und Schenkelbänder wären für Snowflake sicher nicht notwendig und beim Laufen auch eher hinderlich.“
„Ich… ich würde gerne noch mehr von dir erspüren, Leonora. Darf ich?“, fragte Annika.
„Mehr? Was denn noch?“, fragte Leonora freundlich, aber verwundert.
„Ich würde mir so gerne ein besseres Bild von deinem Gesicht machen können und…“, nun zögerte Annika.
„Und?“, fragte Leonora ruhig.

„Ich habe da was gefühlt, als ich den Bändern des BHs gefolgt bin und auch am Rand der linken Schale… es fühlte sich so anders an“, sagte Annika zögerlich und unsicher.
„Nika nicht…“, bat Jessika leise aber doch hörbar und eindringlich vom Sofa aus.
„Schon gut ihr beiden“, erwiderte Leonora beschwichtigend. „Du hast es eh schon gesehen Jessika, dann soll Annika es auch nochmal in Ruhe erfühlen dürfen. Das was du da beiläufig gefühlt hast, Annika, sind meine Narben; viele hässliche, verunstaltende Narben an meinem linken Oberkörper, meinem Arm und auch im Gesicht.“

Annika erstarrte. „Oh, nein! Das tut mir leid, ich wollte dich mit meiner Bitte nicht verletzten“, entschuldigte sich Annika aufrichtig. „Ich wusste nicht, dass es Narben sind. Du musst dich jetzt sicher so fühlen, als ob ein Sehender dich gebeten hat, sich an deinen Narben ergötzen zu dürfen.“
„Nein, ist schon okay“, winkte Leonora ab. „Was meint ihr, wie ich deshalb zum Beispiel auf der Versteigerung von den Leuten angestarrt wurde. Oder was die feinen Interessenten so alles zu mir direkt oder hinter vorgehaltener Hand gesagt haben. Das war verletzend, sage ich euch! In den folgenden Wochen mussten mich Lina und meine Herrschaften mühsam wiederaufbauen. Ich habe mich richtiggehend dafür geschämt, wie ich aussehe.“

„Oh, Leonora“, sagte Jessika und war vom Sofa aufgestanden. Sie kam auf Leonora zu und nahm sie nun zum ersten Mal überhaupt freundschaftlich in den Arm. „Die Menschen sind ja so grausam! Wenn ich es gewusst hätte, ich hätte Annika vorgewarnt und dir das gerne erspart.“
„Das brauchst du nicht“, lächelte Leonora. „Ich bin mittlerweile schon wieder ziemlich im Reinen mit meinem Körper und den Narben. Herrin Sophie hat mich dazu gebracht, tagsüber kaum noch Kleidung in der Wohnung zu tragen. Sie sagt nämlich immer, sie möchte sich gerne an meinem unverhüllten Anblick erfreuen.“

„Das kann man auch tatsächlich sehr gut, wenn ich das mal so sagen darf“, fügte Jessika mit einem anerkennenden Blick hinzu. „Auch, wenn ich bis jetzt nicht alles sehen konnte wegen deiner doch sehr robusten Unterwäsche.“
„Jessy!!“, entfuhr es Annika vorwurfsvoll und ein Anflug von Eifersucht zeigte sich auf ihrem Gesicht.

Nach diesem kleinen Ausbruch von Annika dauerte es nicht lange und alle lachten und kicherten ausgelassen. Eine ganze Weile später, als sie sich wieder gefasst hatten, setzte sich Jessika wieder auf das Sofa und trank an ihrer Limo.

„Was ist nun?“, fragte Leonora zu Annika gewandt. „Willst du dir noch ein besseres Bild von mir machen, Annika?“
„Wenn ich noch darf, gerne“, sagte Annika und strahlte regelrecht.
„Na klar doch, nur zu“, erwiderte Leonora bereitwillig.
„Nein, bitte warte“, meldete sich Annika noch mal zu Wort. „Bevor ich dich im Gesicht berühre, gehe mir noch ordentlich die Hände waschen. Das gehört sich einfach, wenn ich dir schon im Gesicht rumtatschen darf. Du musst auch nicht hier rumstehen. Setz dich doch bitte wieder auf das Sofa, ich bin gleich zurück.“

Annika verließ das Wohnzimmer. Leonora nahm sich ihre Tunika vom Stuhl, legte sie aufs Sofa und setzte sich drauf. Sie sah zu Jessika, die sie immer noch dankbar anstrahlte.

„Du hast sie eben sehr glücklich gemacht, weißt du das eigentlich? Ich danke dir von ganzem Herzen“, sagte Jessika mit leiser Stimme damit Annika nichts mitbekam. „Wenn du mal was brauchst oder ich was für dich tun kann, sag es mir, egal was es ist, du hast mehr als nur einen gut bei mir, Leonora.“
Ein Nicken und ein leises „Danke“, war alles was Leonora in diesem Moment zustande brachte. Es berührte sie, wie Jessika sich für Annika bei ihr bedankte, dabei war es doch gar keine große Sache für sie gewesen.

Fröhlich und deutlich lockerer betrat Annika wieder das Zimmer, sie hielt ihre Hände ein wenig erhöht vor sich und setzte sich neben Leonora auf das Sofa. Sowohl Leonora als auch Annika rutschten aufeinander zu, was beide kichern ließ. Leonora schloss die Augen und ganz vorsichtig berührte Annika fast schon zärtlich ihre Stirn. Langsam, methodisch und vorsichtig tastete sie sich vor. Sie fuhr ihr mit den Fingerspitzen über die Stirn, die Augenbrauen entlang, über die Nase zum Mund. Aber auch ihre Augen, die Lippen und ihre Ohren waren nicht vor Annikas neugierig forschenden Händen sicher. Ein, zweimal musste Leonora kichern, was jedes Mal dazu führte, dass Annika kurz innehielt. Leonora hatte das Gefühl das Annika jeden Quadratmillimeter ihres Gesichts erkunden wollte.

„Danke“, sagte Annika und zog ihre Hände wieder zurück. „Jetzt kann ich mir dich viel besser vorstellen.“
„Gern, aber du hast da noch was vergessen“, erwiderte Leonora ruhig. „Für die komplette Narbentour fängst du am besten am linken Augen- oder Mundwinkel nochmal an, gerne auch am linken Nasenflügel, dann über die linke Wange den Hals hinab über die Schulter, Rücken und Brust hinab und schließlich den linken Arm entlang.“
„Nein, das muss nicht sein, danke, Leonora“, lehnte Annika höflich ab.
„Bitte stell dich jetzt nicht so an. Eben hast du noch gefragt und ich habe dir gesagt, dass du meine Narben erfühlen darfst. Außerdem hat Jessika sie auch gesehen, es ist also nur fair, wenn du sie jetzt erfühlst. Bitte, Annika!“, forderte Leonora sie freundlich auf.

Mit leicht zitternden Händen suchte Annika Leonoras Nase, fuhr mit der Fingerspitze am linken Nasenflügel entlang bis zum Mundwinkel, von dort langsam über die Wange bis zum Auge und wieder hinab über den Hals bis zur Schulter. Annika blinzelte verdächtig oft und biss sich leicht auf die Unterlippe. Als sie die Schulter befühlte drehte sich Leonora etwas nach rechts, so dass Annika mit ihren Fingern auch über das Schulterblatt fahren konnte. Vorsichtig fuhr sie ihr mit den Fingerspitzen oberhalb der linken Brust entlang, um schließlich auch noch Leonoras linken Arm abzutasten.

„Was um alles in der Welt ist dir nur zugestoßen“, fragte Annika mit tränenschwerer Stimme.
„Ich habe ein paar große Dummheiten begangen und bin dankbar, dass ich noch Serva werden konnte. Letztendlich waren es ein hoher Stacheldrahtzaun und mehrere, abgerichtete Hunde, die mir als Andenken diese Narben beschert haben“, berichtete Leonora verschämt. „Ich habe mir das alles selbst zuzuschreiben.“
Annika wischte sich ihre Tränen ab und sagte: „Und doch bist du für mich ein leuchtendes Beispiel für die positive Wirkung einer Serva-Ausbildung.“ Sie beugte sich zu Leonora und drückte sie an sich. „Jetzt wird es aber auch mal Zeit für den Kuchen“, meinte Annika. „Ich glaub nämlich ich kriege schon wieder Appetit auf was Süßes.“
Jessika grinste, erhob sich vom Sofa und sagte: „Ich kümmere mich darum, bleibt ihr zwei nur hier und plaudert noch was. Wenn ich fertig bin, rufe ich euch.“

Leonora erhob sich, strich ihre Tunika glatt und zog sie wieder an. Sie band den Gürtel zu, prüfte noch einmal den korrekten Sitz ihrer Bekleidung und ließ sich wieder neben Annika auf dem Sofa nieder.

„Wie geht es eigentlich deiner Freundin Alina?“, fragte Annika, da sie nun allein waren und Jessika sie nicht für ihre Neugier schelten konnte. „Du hast heute noch gar nichts von ihr erzählt. Ist etwas?“
„Sie ist das Wochenende über mit Herrn Artur verreist, ich konnte sie daher leider nicht sehen“, antwortete Leonora traurig.
„Oh, du hörst dich aber gar nicht gut an“, kommentierte Annika. „Ich vermute Alina war mindestens so traurig wie du?“
„Ich glaube schon. Irgendwie war sie hin und her gerissen, zwischen der Freude auf das Wiedersehen mit Navina und der großen Trauer, dass wir uns nicht sehen können. Mir selbst ist es auch überhaupt nicht leichtgefallen, man hat mir das gestern auch deutlich angemerkt, dass ich ziemlich niedergeschlagen war.“
„Ja, das hat man. Aber das ist auch verständlich, jeder zusätzliche Tag den man von der Liebsten getrennt ist, fällt schwer. Jessy und ich haben das anfangs auch durchgemacht. Du liebst Alina doch, nicht wahr?“, fragte Annika neugierig.
„Ja, dein Gehör hat dich vor zwei Wochen im Café nicht getäuscht. Ich liebe Lina, sehr sogar!“, antwortete Leonora leise.
„Das ist doch schön!“, freute sich Annika. „Du musst sie uns unbedingt mal persönlich vorstellen, dann verbringen wir zusammen einen ganz tollen Pärchen-Abend, ja?“
„Ich habe ihr meine Liebe noch nicht einmal eingestanden“, sagte Leonora betrübt und lies etwas die Schultern hängen. „Aber ich möchte es ihr bei nächster Gelegenheit endlich sagen“, fuhr sie zaghaft fort.

Einen Moment herrschte Stille im Wohnzimmer, dann fasste Annika Leonora an den Händen, lächelte sie an und sagte: „Das wirst du und deine Alina wird vor Glück zerfließen, da bin ich sicher. Sie kann mächtig stolz auf eine Freundin wie dich sein. Und mein Bauch sagt mir, dass sie dich auch liebt.“
Leonora lächelte Annika dankbar an. „Darf ich dich noch was fragen?“, erkundigte sich Leonora.
„Aber klar doch. Du musst auch nicht vorher fragen, ob du fragen darfst. Schieß einfach los…“
„Danke“, erwiderte Leonora, bevor sie zu ihrer eigentlichen Frage ansetzte. „Wann hast du Jessika gesagt, dass du sie liebst?“

Annikas Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. „Es war vor über fünf Jahren, im Sommer. Jessika hatte mich zu einem Picknick eingeladen, da habe ich ihr meine Liebe eingestanden. Ich habe ihr fast die Show gestohlen, denn sie wollte es mir auch sagen und hatte sogar ein kleines Geschenk für mich.“ Annika seufzte. „Ich werde diesen Tag nie vergessen, und dir wird es sicher auch so gehen.“

„Annikaa! Leonoraa!“, rief Jessika durch die Wohnung. „Der Kaffeetisch ist gedeckt.“
„Komm, lass uns was Kuchen essen. Das ist jetzt genau das Richtige für uns“, meinte Annika und hielt Leonora ihre Hand entgegen.

Leonora stand auf, ergriff die angebotene Hand und gemeinsam gingen sie zu Jessika ins Esszimmer. Dort auf dem Kaffeetisch warteten bereits eine Sahnetorte, eine Obsttorte und ein Sandkuchen auf sie. Leonora war völlig überrascht von dem was sie auf den Tisch vorfand. Sie blickte fragend zu Jessika, die lediglich grinste und schulterzuckend in Annikas Richtung zeigte.

„Erwartet ihr noch weitere Gäste?“, fragte Leonora erstaunt.
„Nein, wieso?“, entgegnete ihr Annika amüsiert. „Eine Käse-Sahnetorte, ein Pfirsich-Obsttorte und ein Marmor-Kuchen sind doch jetzt nicht zu viel. Das ist nur ein bisschen Auswahl für uns und den Marmor-Kuchen habe ich auch extra nur für dich gemacht, weil du doch so gerne trockene Sachen zum Kaffee nimmst.“ Annika grinste schelmisch.

Sie setzten sich und Jessika versorgte alle aus einer großen Kanne mit dampfendem Kaffee.

„Sag mal, Leonora, was würde Alina denn nun für sich wählen?“, fragte Annika neugierig.
„Wenn ich dir das sage, dann glaubst du mir das bestimmt nicht“, erwiderte Leonora mit einem breiten Grinsen. „Sie würde den Marmor-Kuchen wählen.“

Jessika prustet mehr als sie lachte und an Annikas Miene sah man, dass sie wohl tatsächlich nicht mit dieser Antwort gerechnet hatte.

„Wie jetzt? Auch den trockenen Kuchen? Warum denn?“, fragte Annika überrascht. „Ich dachte, Verzeihung, nur du wärst so komisch überbescheiden.“
„Stimmt, mit Bescheidenheit hätte das bei Lina auch nichts zu tun“, antwortete Leonora und gluckste amüsiert. „Aber alles andere geht noch weniger in Richtung Schokolade und bei Lina zählt vor allem der Schoko- oder Kakaoanteil bei süßen Sachen.“
„Wart ihr zwei denn schonmal im Schokoladen-Museum?“, fragte Jessika spontan. „Das würde ihr sicher bestimmt gut gefallen.“
„Oh, da waren wir schon mehr als einmal“, sagte Leonora und grinste. „Und wenn es nach Lina geht, dann werden wir das sicher auch noch mehrmals besuchen.“





[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von SirM am 21.05.21 um 17:18 geändert
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DerFeger Volljährigkeit geprüft
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  RE: Leonora und Alina Datum:21.05.21 17:26 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Sir M
Ich kann nur sagen, einfach wundervoll geschrieben.
Ich habe selten so einfühlsame Texte gelesen gelesen.
Da geht mir als alten Romantiker das Herz auf.


MfG
Df
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Boze Volljährigkeit geprüft
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  RE: Leonora und Alina Datum:21.05.21 18:03 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo SirM
Wieder eine tolle Fortsetzung und danke für den Tipp Hemados Geschichten zu lesen, habe sie alle in der Wartezeit auf deine Geschichte gelesen, besser verschlungen.
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SirM
Freak





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  RE: Leonora und Alina Datum:21.05.21 20:30 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen,

@DerFeger freut mich, dass es Dir gut gefallen hat… alter Romantiker. Ich bin mir sicher, ich habe da ein Kapitel in der Mache, dass Dir ganz besonders gefallen wird. Mehr wird aber noch nicht verraten.
@Boze danke für die Blumen.

Gruß,
SirM

P.S.: Ich habe tatsächlich Mails vom Forum zu diesen beiden Kommentaren erhalten.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von SirM am 21.05.21 um 20:31 geändert
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