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Rhein Neckar
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Hintergründe?
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Datum:29.03.22 09:05 IP: gespeichert
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Ganz am Anfang gibt es keinen Schalter, der uns die Wahl lässt, dieses Leben zu leben oder es zu lassen.
Also leben. Als ES. Das Baby. Das Kind. ES wurde gewünscht, "bestellt", früher hieß es "sie haben sich was Kleines bestellt". Dann ist ES da, alle bestaunen ES. Jetzt folgen ungefähr 20Jahre Esziehung. Schicksalhaft entfaltet sich auf der Bühne sensible Mutter sensibles Kind bis unsensible Mutter unsensibles Kind ein mehr oder weniger ausgeprägtes Drama, beginnend mit einer faschistoiden Entmündigung. ES muss schlafen. ES muss essen. ES muss trinken. ES muss gewickelt werden, ob ES will oder nicht. ES muss an die frische Luft. ES wird von Müttern/Frauen bestaunt, diese glucksen und tätscheln das ESlein und betüddeln es, finden ES süß, die Beschützerhormone wallen in ihren Hirnen. In mancher Hinsicht auch leicht degenerierte Sensibelväter betüddeln mit, vergessen, was in geraumer Vorzeit ihre Rolle war und heute nicht mehr sein braucht. Das ES wird bekitat, kinderbegartet und durchgeschult unter unaufhörlichem "So ist das richtig" und "so muss das sein". Wundert es, wenn einzelne Sensibelchen diese Diktatur der gut gemeinten Liebe als Gefängnis wahrnehmen? Wenn sie sich frühzeitig psychisch verabschieden von diesem "auf die Welt gebracht werden"? Wenn die ganze gutgemeinte Behütung als ein einziges Gehorchen, Anpassen, Zurechtgebogen, Gezwungensein wahrgenommen wird? Wenn Sätze wie "ach ist der süß" und "du bist aber schon ein großer Junge" wie ins Hirn geschossene Pfeile wirken und noch nach
50Jahren Aggressionen und Wut auslösen? Wenn das in Windeln gesteckt werden als Trauma wirkt, das Stinken in Windeln, gegen das man sich nicht wehren konnte als beschämend und erniedrigend ganz tief im Kinderhirn verankert bleibt. Ebenso das Angezogenwerden, möglichst noch "süß" - egal was dieses ES dabei empfand, Scham, Zwang in ausweglos mädchenhaftes Niedlichsein, welches tieste Scham bedeuten konnte. Der seelische Ausweg, Zwang, Beherrschung, Erniedrigung und Beschämung durch Erziehung masochistisch sexualisiert erträglich gemacht zu haben und dies als Fetisch ein Leben lang mit sich herumzuschleppen und dann in Foren zu lesen, man könne sich nicht erklären, warum im ABDL und Sissy-Bereich dieses Bestraftwerdenwollen, das Keuschgehaltenwerdenwollen und die strenge Dominanz der Erzieherin so oft angestrebt werde. Und die Soft-ABDLs, die nur das süße, behütete regressive Babyleben ohne jegliche Konflikte und jeglichen Widerstand wieder herbeisehnen können gar nicht nachvollziehen, dass es auch noch diese masochistischen ABDLs gibt, für die Bestrafung, Beschämung, Zwang und Schmerz dazu gehört, wenn sie sich "fallen lassen" in diese wie auch immer definierte Märchenkinderwelt mit oder ohne ausgeprägte sexuelle Aspekte und Anteile. Es wirkt bei allen Betroffenen über lange Zeit / viele Jahre / lebenslang.
Aber es aufzudecken, sich bewusst zu machen, sich eine Chance zum Erkennen von Hintergründen zu geben kann bereichernder sein, als das Streben danach, endlich dauerhaft in einem Schauspiel zu leben, welches vermeindlich Ziel unerfüllter, womöglich unbewusster Wünsche einer vergangenen Welt ist. Es geht dabei nicht um Vorwürfe an Eltern oder erziehende Bezugspersonen - sie waren ja oft selbst nur Marionetten ihrer Erziehung. Es kann Bereicherung für uns selbst als Betroffene sein, zu erkennen und besser zu verstehen, was da an uns gewirkt und bewirkt hat, dass wir so und nicht anders empfinden, wünschen und streben. Die Suche, das Streben nach Strafe, Beschämung, Erziehung, Erniedrigung kann für Betroffene sehr belastend sein, zumal eine befriedigende Beziehung (z.B. er als ABDL - sie als dominante Erzieherin), in der beide mit solch speziellen Wünschen genau passend zusammenfinden die Ausnahme sein wird. Es ist wahrscheinlich, dass viele ihr Leben zumindest größtenteils ohne eine solche Beziehung oft mehr oder weniger dauerfrustriert verbringen werden. Deshalb finde ich den Weg, sich die Hintergründe des speziellen Begehrens bewusst zu machen attraktiv, weil dies dazu beitragen kann, damit besser auszukommen. Es kann zur verstehenden, sich vergebenden Akzeptanz des Besonderen in uns führen und es kann uns öffnen für Alternativen und friedlicher Koexistenz der in uns waltenden kindlich-regressiven und erwachsenen Instanzen. Vielleicht entsteht ja eine interessante Diskussion.
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Staff-Member
Braunschweig
Jedes Schloss ist ein Meta-Konsens!
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RE: Hintergründe?
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Datum:29.03.22 23:05 IP: gespeichert
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Hmm, da wären jetzt zwei mögliche Richtungen:
- Das Übergewicht der Damen in der frühkindlichen Entwicklung, Mangel an männlichen Rollenvorbildern - läuft am Ende wohl darauf hinaus, dass Kindergärtner und Grundschullehrer nicht so gut bezahlt werden wie Ingenieure.
- Wann erwacht ein Fetisch, wie entsteht er, woher kommt das?
LG
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