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KG-Träger
sleeping in the midday sun
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ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:05.06.23 12:11 IP: gespeichert
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(In gewisser Weise ist das eine Fortsetzung zu https://www.kgforum.org/display_5_2391_101386.html...)
Ich habe mich geirrt!
Nach 10 Jahren, in denen ich immer wieder mal versucht habe, wenigstens ein Tröpfchen Kink abzukriegen - mit niederschmetternd geringem Erfolg -, hatte ich fast schon aufgegeben. Habe an Ehebruch gedacht und alles Mögliche. "Kann doch nicht sein, dass ich einen großen Teil meiner Sexualität den Rest meines Lebens aufgeben muss..." Die altbekannte Geschichte eben.
Vor einiger Zeit habe ich einen "letzten Anlauf" gestartet. Nach langem Hin und Her habe ich mir eine nette Domina gesucht und bin mit meiner Frau zu einer gemeinsamen Session gegangen.
Wir haben uns natürlich beide unsere Sorgen gemacht. Das Abenteuer hätte sehr wohl zur Scheidung führen können. Nur, ab einem bestimmten Punkt war der Leidensdruck groß genug, um das Risiko zu rechtfertigen.
Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht im geringsten mit dem, was wirklich passiert ist.
Mal abgesehen vom großen Bruhaha, dass ich quasi zwei Dominae für einen Preis bekommen habe - ich kann es nur empfehlen. Wobei ich sicher enormes Glück hatte: Die Frau war sehr erfahren, technisch gut, und vor allem hat sie begriffen, dass es um meine Frau geht, und hat sie gut eingebunden. Ich habe von vornherein verlangt, dass sie mir die Augen verbinden, sodass ich nicht wusste, wer was machte, und das war, denke ich, eine richtig gute Idee, weil es den Leistungsdruck für meine Frau vermindert hat.
Ihr ist dabei tatsächlich ein Licht aufgegangen. Sie sagte danach, sie hat sich selten so empowered gefühlt. Mich im Sklavenhimmel zu sehen, hat ihr enorm gefallen, und sie hat echten Spaß daran gespürt, mir wehzutun.
Tja, und jetzt kann ich mich unter diejenigen einreihen, die immer wieder "Die Geister die ich rief"-Geschichten erzählen. Offen gesagt, habe ich diese Postings immer so ein bisschen für Kopfkino und Phantasie gehalten.
Wir sind mittlerweile Spielzeug kaufen gegangen, hatten unsere erste richtige Session daheim, und wir beginnen so langsam, unseren eigenen Stil zu entwickeln.
Es hat auch meine Sicht auf Profis verändert. Nicht dass ich sie je verachtet hätte, aber es gab doch eine gewisse Berührungsangst, eine Abneigung gegen die Domina-Klischees, und ich verstehe jetzt einfach besser, was das "Handwerk" ausmacht.
Ein anderer Aspekt ist, dass ich meine Frau wieder voll begehren kann. Mir war gar nicht bewusst, wie weit das verlorengegangen war. Und das haben wir eigentlich beide verdient. So sollte sich Ehe für mich anfühlen!
Was ich mit all dem sagen will... nicht zu schnell aufgeben! Es kann immer noch Wege geben, an die du noch nicht gedacht hast![ Mein Tantra Blog: Skeptic Tantrika | Subreddit zur Keuschheit: r/Joyful_Chastity
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:05.06.23 21:31 IP: gespeichert
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Super!
Das freut mich. Hoffe Du denkst weiter in Deinem Glück ab und zu an die armen Schwe..e wie mich, die noch keine Trüffel gefunden haben und versorgts uns ab und zu mit schweinischen Neuigkeiten
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KG-Träger
sleeping in the midday sun
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:06.06.23 10:09 IP: gespeichert
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@nullkommanix,
danke für deine Anteilnahme!
Ich werde natürlich gerne ein paar Updates posten.
Generell geht es bei uns in Richtung "halbwegs anarchistisches 24/7". Ich bin ziemlich Service-orientiert, und meine Frau liebt es, wenn ich kleine Dinge für sie tue (wer tut das nicht...). Aber wir sind nicht sonderlich an gar strengen Regeln mit hochdetaillierten Strafgesetzen interessiert. Beziehung heißt für uns auch Spontaneität und Kreativität.
Keuschheit meinerseits (ohne Device) ist selbstverständlich. Teasing/Denial, manchmal eine längere Session mit Prügeln und anderen Quälereien, viel Verwöhnen und Kuscheln, und dann auch mal gscheiter Normalo-Sex, das wird wohl so unsere Art werden.
Meine Frau ist gerade auf dem Forschertrip - liest Bücher zum Thema, weist mich an, Seminare für sie zu suchen, etc. Da ist wirklich eine kleine Göttin erwacht. Und ich werde mich sicher nicht beklagen...!
(Übrigens, ich habe das nicht unter "Erfahrungen von Männern" gepostet, weil es bei uns nicht im engeren Sinn um KGs geht. Ich wollte eher bei den Verzweifelten unter uns die Idee anregen, dass manchmal auch Möglichkeiten funktionieren, die man jahr(zehnt)elang völlig ausgeblendet hatte - weil eben genau das bei uns passiert ist.) Mein Tantra Blog: Skeptic Tantrika | Subreddit zur Keuschheit: r/Joyful_Chastity
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Ihr_joe |
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Baden-Württemberg
Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:06.06.23 14:12 IP: gespeichert
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Hallo beitlamed,
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Vor einiger Zeit habe ich einen \"letzten Anlauf\" gestartet. Nach langem Hin und Her habe ich mir eine nette Domina gesucht und bin mit meiner Frau zu einer gemeinsamen Session gegangen. Wir haben uns natürlich beide unsere Sorgen gemacht. Das Abenteuer hätte sehr wohl zur Scheidung führen können. Nur, ab einem bestimmten Punkt war der Leidensdruck groß genug, um das Risiko zu rechtfertigen.
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Genaugenommen hattest Du Glück, es ist eine der Versionen, die ich anderswo vorgeschlagen habe. 30 % oder weniger!
Um so mehr freue ich mich, dass du eigentlich längst mit der richtigen Partnerin zusammen warst ohne es zu wissen. Vielleicht hast Du es unbewusst gemerkt?
Zitat |
Rein logisch betrachtet, gibt es nur drei Möglichkeiten:
1. sich damit abfinden
2. die Beziehung beenden
3. fremdgehen (mit oder ohne Zustimmung de* Partner*in)
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Ich finde es schön, dass es für dich eine weitere Möglichkeit gab.
Ich weiß, manche schrecken zurück, wegen der Kosten - einer professionellen Domina.
Also 4. stand nicht zur Option damals...
Lach, meine Ex-Herrin war ja auch mal Domina und hat dann später (damals hat sie nicht mehr als solche gearbeitet) bei einem Pärchen den umgedrehten Weg bestritten. Die Dame war eine alte Freundin von ihr und da ihr Freund immer so von BDSM geschwärmt hat, hat sie ihm eine Session unter der Anleitung meiner EX-Herrin geschenkt (allerdings weiß ich das Ergebnis nicht).
Zitat |
(Übrigens, ich habe das nicht unter \"Erfahrungen von Männern\" gepostet, weil es bei uns nicht im engeren Sinn um KGs geht. Ich wollte eher bei den Verzweifelten unter uns die Idee anregen, dass manchmal auch Möglichkeiten funktionieren, die man jahr(zehnt)elang völlig ausgeblendet hatte - weil eben genau das bei uns passiert ist.)
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Oh, ich hätte Das fast dorthin verschoben, Erfahrung von Männern ist weit mehr als das tragen von KG und Schelle. Natürlich auch aber genau so FLR und BDSM und echte Erfahrungen.
Ich selbst trage (trug) nur zeitweise einen KG wenn meine Herrin es mag!
Nun gut, hier ist es eigentlich nicht richtig, weil es ja um Tatsachen geht. Mag der Moderator hier entscheiden wie er mit Deinem Bericht verfährt.
Es freut sich für Dich
Ihr_joe
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KG-Träger
sleeping in the midday sun
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:06.06.23 21:46 IP: gespeichert
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Hallo ihr_joe,
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Um so mehr freue ich mich, dass du eigentlich längst mit der richtigen Partnerin zusammen warst ohne es zu wissen. Vielleicht hast Du es unbewusst gemerkt?
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Danke!
Naja, man kann über das Unbewusste immer spekulieren, und es macht selten viel Unterschied... Ich denke eher, wir haben uns beide in 10 Jahren weiterentwickelt, sowohl jede/r für sich, als auch als Paar, und jetzt war die Zeit reif. DAS könnte ich durchaus irgendwie gespürt haben.
Zitat |
Ich finde es schön, dass es für dich eine weitere Möglichkeit gab.
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Es war ziemlich knapp. Irgendwann hätte es sicher Seitensprünge und Geheimnisse gegeben, und/oder Trennung.
Zitat |
Ich weiß, manche schrecken zurück, wegen der Kosten - einer professionellen Domina.
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Die Kosten sind sicher auch ein Grund. Aber nicht der Hauptgrund.
Ich habe mich wohl einfach vor langem an den Gedanken gewöhnt, niemals für sexuelle Leistungen zu bezahlen. (Was so ohnehin nicht ganz stimmt, aber egal.)
Nicht so sehr wegen Geiz, sondern aus einem gewissen Stolz, dass ich doch wohl attraktiv genug sein müsste, um auch ohne Geld zu dem Sex zu kommen, den ich will. Und auch, weil ich die "normale" Sexarbeit für sehr ausbeuterisch halte und diesen Eindruck wohl automatisch auch auf Dominae übertragen habe.
Dann das ganze Ding mit den Böse-Domsen-Klischees. Noch vor ein paar Jahren hätte mich das alles eher abgestoßen. Wie gesagt, man entwickelt sich zum Glück weiter.
Vor allem aber wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass es bei meiner Frau wirklich so einschlagen könnte. Höchstens, dass sie es danach vielleicht noch einmal probiert.
Tja. Wie gesagt, Glück hab ich gehabt. Sowohl mit der Entscheidung, als auch, und vor allem, mit meiner wunderbaren Frau!
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Braunschweig
Jedes Schloss ist ein Meta-Konsens!
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:08.06.23 22:14 IP: gespeichert
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Hi beitlamed!
Für mich liegt der Hase dort im Pfeffer, wo man darüber nachdenkt, eine dritte außenstehende Person in die Beziehung und hier sogar ins intimste Zentrum, nämlich in die Sexualität einzulassen. Das müssen alle Beteiligten wollen und dann muss auch noch Glück dabei sein. Zumindest kann man durch eine bezahlte Domina hoffen, dass diese einen professionelle Abstand hält ohne sich selbst zu verlieben und damit eigene Ziele in die Beziehung einbringen zu wollen - darum bezahlt man und nicht so sehr, weil man selbst nicht attraktiv genug wäre, sondern auch, um hinterher wirklich keine Nachwirkungen nach sich zu ziehen. Wenn kein Geld mehr fließt, wird einen eine Domina hoffentlich nicht mehr stalken.
Es sind aber noch einige Fragen unklar geblieben in Deiner Schilderung der Ereignisse:
- Warum musste es eine Domina sein? Hätte ein männlicher Dominus nicht weniger Eifersucht bei Deiner Frau ausgelöst?
- Wie erfolgte die Auswahl? Hast Du vorgeschlagen, hat sie selbst gesucht? Du sagtest, der Preis war eher nachrangig, also was war dann das vorrangige Kriterium? Spielte z.B. die Entfernung eine Rolle? Oder wünschtet Ihr Euch eine gewisse Ausrüstung im Studio?
- Wie hast Du es genau geschafft Deinen Plan an Deine Frau zu vermitteln? Hast Du sie erpresst, dass Du auch ohne ihre Zustimmung allein gehen würdest und sie quasi besser mitkommen solle, wenn sie nicht völlig außen vor bleiben will? Oder hast Du versucht sie zu bestechen, indem Du irgendwas angeboten hast, was sie schon immer von Dir wollte? Oder ist es wirklich so nüchtern, dass man sich eines schönen Abends zusammensetzt und sagt: "Och guck Mal - Tag der offenen Tür bei der freundlichen Domina in der Nachbarschaft. Bist Du auch neugierig? Lass uns mal vorbeischauen."
- Hätte sie ernsthaft Nein sagen können? Welche Konsequenz schwebte Dir für diesen Fall vor? Warst Du so weit, Auswirkungen auf Deine Ehe hinzunehmen? Ist das Wort Scheidung gefallen?
LG
private_lock
PS: Du hast das Thema angefangen, weil Du etwas mitteilen möchtest. Meine Fragen sind eine Einladung an Dich, es weiter auszuschmücken, so dass ich es auch verstehe. Aber natürlich ist es Dir vorbehalten, was davon Du beantworten magst und entsprechend, was Du nicht beantworten möchtest. private_lock - Les 3 côtés d'un SwItCh: TOP & sub
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KG-Träger
sleeping in the midday sun
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:09.06.23 08:22 IP: gespeichert
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Hi private_lock,
keine Sorge, ich habe nicht meine Frau erpresst und breite das jetzt stolz im Forum aus, lol.
Die romantische Kurzfassung: Liebe findet einen Weg.
Die Langfassung - richtig richtig lang (ey, du hast drum gebettelt!):
Wir haben beide schon länger gewusst, dass etwas nicht mehr ganz rund lief. Wie bei so vielen Paaren - nach 10 Jahren war die Leidenschaft draußen. Und wir haben nicht den Weg gefunden, gscheit darüber zu reden, und alle Anläufe, die Dinge zu verbessern, haben im Nirvana geendet. Das war nicht nur das BDSM-Thema, sondern Sex überhaupt. Teilweise dachte ich, naja, Schicksal, ich muss halt auf Dinge verzichten - und dann kam immer wieder die Rebellion, dass einmal die Woche Reinraus doch bitte nicht alles sein kann, schon gar nicht, weil wir einander ja wirklich lieben.
Freilich habe ich mal an eine Affäre gedacht oder einen Dominabesuch - aber ich wollte es überhaupt nicht tun.
Für mich war die Situation nicht nur frustrierend, sondern auch verwirrend, weil meine Frau immer wieder gesagt hat, dass sie mich "eigentlich schon gerne mal verhaut". Es gab auch mal ein Pegging, fallweise eine Woche Teasing/Denial, einmal hat sie mich versohlt - und wir beide mochten das, scheinbar... das Problem war, alles das passierte immer nur, wenn ich wochenlang darauf gedrängt habe, fast schon gebettelt. Und wenn ich zu viel gepusht habe, fühlte sie sich zu sehr unter Druck gesetzt, und es ging erst recht nicht.
Also habe ich geschlossen, dass meine Frau einfach nicht dominant ist, dass sie das immer nur mir zuliebe getan hat, und es einfach nichts mehr werden kann. Konnte dann aber wieder damit nicht leben, und der Kreislauf hat von vorn begonnen.
Meine Frau hat auch gemerkt, dass etwas nicht passt, und auch darunter gelitten. (Jetzt reden wir ja richtig darüber, deshalb weiß ich das.) Nur war mein Leidensdruck bei weitem größer, und deshalb war auch ich der, der nach Lösungen gesucht hat.
Mir ist langsam, wie man bei uns sagt, der Schmäh aus'gangen.
Dann haben wir darüber geredet, ob es vielleicht helfen könnte, wenn meine Frau sieht, wie eine andere Frau souverän mit den Tatwerkzeugen umgeht. Meine Frau hat das auch als Hoffnung gesehen. Ich habe versucht, Nicht-Profi-Optionen zu finden, bin aber kläglich gescheitert - unter anderem, weil meine Frau vor Jahren in der "Szene" zweimal so verschreckt wurde, dass sie nicht mehr bereit war, mit mir dort hinzugehen.
Also habe ich gesagt, gehen wir doch mal gemeinsam zur Domina. Meine Frau hat zugestimmt - es war für sie auch so eine Art "letzter Ausweg", nicht gerade das was wir beide unbedingt wollten, aber wie gesagt, ihr war auch klar, dass wir irgendwas tun müssen, und das war eben das, was uns noch eingefallen ist.
Ich habe von unserem Domina-Besuch erhofft, dass meine Frau mitbekommt, dass mir das wirklich gut tut, dass bei so einer Session kein Sex passiert und nichts "Schlimmes" - und vielleicht auch, dass es zwischen den beiden Frauen eine "Verschwörung" gibt, eine Komplizenschaft, eine Frauenpower-Dynamik.
Ausgewählt habe ich die Dame allein. Das war mehr oder weniger zufällig, ein Studio in meiner Stadt, von dem ich gehofft habe, dass es gut ist - ich wüsste dafür auch jetzt keine bessere Lösung, ich konnte ja nicht zwanzig Damen "ausprobieren" (das wäre ja auch unerschwinglich). Allerdings hat sie sich am Telephon sehr sympathisch angehört, und ich habe da zum Glück eine recht gute Intuition, also war ich vorsichtig optimistisch. Das ist ein Team von mehreren Dominae, dazu immer wieder eine "Gast-Domina". Ansonsten die üblichen Klischees, Listen von "Vorlieben", Photos mit Masken etc.
In der Woche zwischen Anbahnung und Session hat meine Frau sich an den Gedanken gewöhnt. Aus Panik wurde Neugier und sogar Vorfreude.
Auf dem Weg zum Studio waren wir natürlich beide enorm nervös. Ein auffällig unauffälliger Eingang, undurchsichtige Fensterfront, in einer leicht tristen Wohngegend in Bahnhofsnähe. Wir waren früh dran. Die Dame hat uns hereingebeten - ziemlich steile Stiegen ins Souterrain, definitiv nicht behindertenfreundlich - aber ich habe sofort gewusst, dass wir die Richtige getroffen hatten. Sie ist kein 20jähriges Pflänzchen in Latex, sondern eine g'standene Frau. Erfahrung im Gesicht und der Schalk in den Augen. Die hat sich richtig gefreut, uns zu sehen. Ich glaube, es war für sie auch mal eine Abwechslung.
Der Dungeon war durchaus beeindruckend. Sie haben drei Kammern, dazu einen Käfig im Vorraum, und scheinbar noch ein Wartezimmer und einen Kerker, dazu Dusche und Spinde. Ich hatte den Eindruck, die wissen, was sie tun, die haben Erfahrung.
Beim Vorgespräch habe ich darauf gepocht, dass sie mir gleich von Anfang an die Augen verbinden, sodass ich nicht weiß, wer was macht. (Auf die Idee bin ich auch jetzt sehr stolz, die war goldrichtig.) Und ich habe sehr stark betont, dass alle Mayday rufen können - besonders auch meine Frau. Die Dame hat sofort begriffen, dass es hier mehr darum geht, meine Frau einzuweisen, als darum, dass sie selbst sich produziert. Sie hat mich duschen geschickt, dann musste ich nackt hinter der Tür knieen... tja, und dann öffnet sich diese Tür, und die freundliche, sachliche Geschäftsfrau steht als große böse Domme vor dir...
Sie hat tatsächlich meine Frau zum Tun gebracht, hat sie wortlos, mit Gesten und Blicken angeleitet, aber dabei ganz klar gemacht, dass sie, also die Domme, das Sagen hat. Mich hat sie mit einer ziemlich geilen Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche behandelt, eine blödsinnige (aber lustige) Ausrede für mehr Hiebe benutzt usw. Alles Domina-Klischees, aber gut und vor allem mit Spaß und Funkeln in den Augen (naja, in der Stimme... aber ich bin sicher, es war auch in den Augen) zubereitet. Meine Frau hat mich, wie die Dame sagte, "im Sklavenhimmel" gesehen, und dabei ist der Funke übergesprungen. Meine Frau sagt, sie war so stolz auf mich. Sie fand mich sexy, sie fand sich selbst sexy, und sie hat gespürt, wie ich die Schläge "für sie" ertragen habe. Ich glaube, es war dieser emotionale Anteil, der sie angesteckt hat.
Auf dem Heimweg hat dann meine Frau gemeint, wir müssten Spielzeuge einkaufen... Sie wollte Dekor für die Sessions, ein Lied, um in Stimmung zu kommen, und so weiter. Sie wollte, dass wir uns mindestens einmal die Woche Zeit für eine Session nehmen. Sie wollte mich im Alltag teasen. Mir zwischen die Beine greifen.
Die letzte Woche waren wir beide dermaßen geil, dass wir zwischendurch zwei Tage Pause machen mussten, weil wir nicht mehr in der Lage waren, unsere jeweilige Arbeit zu erledigen.
Tja, und heute abend gehen wir gemeinsam auf einen Stammtisch, und die Chance, dass meine Frau mich dort öffentlich verprügelt, ist etwas größer als 0.
Im Rückblick finde ich es enorm instruktiv, aber auch deprimierend, dass zwei Leute, die einander lieben, und die im Grunde offen über alles reden können, sich dann unter Umständen trotzdem so verstricken, dass sie kaum noch einen Ausweg sehen. Ich will gar nicht wissen - nein, falsch, ich möchte es unbedingt wissen - wie viele Paare beim Scheidungsgericht enden, weil sie einen Meter vor dem Ziel aufgeben. Weil man eben vorher nie sagen kann, ob das jetzt die Lösung ist oder der Untergang.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von beitlamed am 09.06.23 um 12:51 geändert Mein Tantra Blog: Skeptic Tantrika | Subreddit zur Keuschheit: r/Joyful_Chastity
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Ihr_joe |
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:09.06.23 10:35 IP: gespeichert
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keine Sorge, ich habe nicht meine Frau erpresst und breite das jetzt stolz im Forum aus, lol.
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Tja, eine Erpressung würd eh nicht funktionieren - ich kenne keine Frau, die da nicht auf stur schalten würde.
@ private_lock
Zitat |
Warum musste es eine Domina sein? Hätte ein männlicher Dominus nicht weniger Eifersucht bei Deiner Frau ausgelöst?
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Wie sollte das Funktionieren? Frau und Frau und man kann sich weit besser unterhalten.
Da wird ja schon umgekehrt die devote Seite gegenüber Männern angesprochen.
Eifersucht, villeicht keine aber dafür Abneigung?
Wäre dann eventuell zu dem Zeitpunkt nicht die Frage aufgetaucht, will mein Liebster etwas von einem Mann?
Ihr_joe Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)
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RE: ProDomme FTW (aka Und sie bewegt sich doch)
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Datum:09.06.23 11:27 IP: gespeichert
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Hallo beitlamed
Finde ich toll. Ihr habt für Euch alles richtig gemacht. Vorher war die Zeit eventuell auch noch nicht reif dazu.
Das mit dem Augen verbinden, die Frau nicht unter Druck setzen und jemand sympathisches mit Erfahrung zuziehen, der deiner Frau gute Tipps und Einführung in das nicht einfache Thema bieten kann. Das waren wirklich gute Ideen.
Oft haben Frauen schon Angst einen Mann an den Eiern zu packen, aus Angst etwas dabei kaputt zu machen.
Hoffe es wird Dir nicht zuviel, jetzt da Deine Frau auf die Spur gebracht wurde Oder nur ab und zu...
Da sie dich liebt und kennt, wird Sie es richten und Du wirst Ihr dankbar sein, auf jegliche Art. Hoffe ich.
Wäre interessant weiteres, Entwicklungen eventuell auch unter Erfahrungen von Euch zu lesen!
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