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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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b_l_at  
  Therapeutinnen Datum:11.04.03 09:39 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hab grade in einem andern Thread über Therapeuten gelesen - und es kam auf einer ganz anderen Website mal vor... Wie sind Eure Erfahrungen mit Psychotherapie? Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte nicht auf eine "Therapie gut/schlecht"-Diskussion hinaus. Ich würde ganz gern einmal nur von denen unter uns, die eine Therapie gemacht haben, erfahren, ob S/M thematisiert wurde und wie der Therapeut (TherapeutInnenpersonen) damit zurechtkam.

Meine eigene Erfahrung:

Ich war ein Jahr lang in einer körperorientierten Psychotherapie und habe S/M irgendwann thematisiert. Meine Therapeutin hat versucht, keine Position dazu zu beziehen, konnte sich aber hinundwieder Meldungen in der Richtung "Naja, vielleicht wirst du das ja irgendwann nicht mehr brauchen", nicht verkneifen. (Was ich einmal mit einem Lächeln und "Naja, ich werde jedenfalls ganz sicher irgendwann kein Atmen mehr brauchen" beantwortet habe.)

Quintessenz: Sie kam nicht sonderlich gut mit S/M klar, bemühte sich aber professionellerweise, es mich nicht allzusehr merken zu lassen.

bl
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lockedcock
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Rodgau




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  Re: Therapeutinnen Datum:11.04.03 21:29 IP: gespeichert Moderator melden


Naja. Aus deren Sicht ist SM wiederum der ausdruck von irgendwelchen unterdrückten Bedürfnissen.

Nun wärs ja auch eine Möglichkeit, statt SM diesen anders nachzugehen bzw. zu ergründen worin diese liegen.

Insofern ist es schon verständlich das die nicht sagen "aber super".

Ich persönlich finde es recht interessant rauszufinden, was "hinter dem Kick" steht. Letztendlich gehts mir nicht darum SM aufzugeben, sondern einfach in "meiner Reinstform" zu praktizieren... . So mache ich es auch meiner Partnerin einfacher, die dem ganzen eher reserviert gegenübersteht.
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Stephen
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sadistischer Dom

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  Re: Therapeutinnen Datum:12.04.03 18:27 IP: gespeichert Moderator melden



Hallo all, hallo Beitlamed,

ich hab zwar jetzt nicht mehr im Kopf, wo das war, aber ich habe schon vor längerer Zeit im Internet etwas über "SM-Freundliche" Therapeuten gelesen.
Also scheint es zumindest welche zu geben, die SM nicht partout ablehnen.

Mit Erfahrungen kann ich dir leider nicht dienen.

Herzliche Grüße

Stephen
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J_Oxtrap
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  Re: Therapeutinnen Datum:13.04.03 00:08 IP: gespeichert Moderator melden


Nur eine ganz indirekte Erfahrung:
Ein Bekannter von mir ist Psychiater und Psychoanalyst (er denkt, Medikamente oder Chirurgie seien nicht das Alpha und das Omega) und hat seine Doktorarbeit über Schmerz geschrieben. Er konnte sich also einen Kapitel über SM nicht ersparen

Ohne ihn mehr zu analysieren als möglich ist, kann ich behaupten, daß er für SM eine gewisse Faszination-Widerwille empfindet: Er war immer extrem geniert, wenn mal in einem Abend ein geouteter SMler davon gesprochen hat, er hat mir geholfen und weiter als geplant gehen lassen beim Ankauf meines ersten Lederoutfit... Aber seine Antwort zur Frage "warum genießen manche Menschen Schmerz" war "sie genießen das Aufhören des Schmerzen" Ich hatte damals nicht genug Erfahrung mit SM, um ihm eine sinnvolle Antwort zu geben, aber jetzt, wo ich sehe, wie vielfältig die Fantasien und wie fein die Unterschiede zwischen dem, was verschiedene Menschen genießen, muß ich über diese Behauptung sehr lachen. Aber ich bin fast sicher, daß viele Psychoanalytiker und Psychotherapeuten seiner Meinung sind...

Eines ist sicher: Psychoanalyse und Psychotherapie haben sehr viel mir "Normalität" zu tun - eigentlich genauso wie die Medizin: Ein großes Teil der Medizin (nicht alles) besteht darin, mit Hilfe von Medikamenten irgendwelche gemessenen Werte (wie Blutdruck, Zuckerspiegel, ...) in "normalen" Grenzen zu halten, also dem Regulationsmechanismus der Körpermaschine zu helfen, und dies, auf der Basis einer Verallgemeinerung der statistisch in der Bevölkerung gemessenen Werte. Genauso versucht die Psycho, Regelmässigkeiten in der Bevolkerung zu entdecken, die sie dann als Basis für die Bewertung des Zustands und der Evolution des Patienten nimmt. In dem Sinne ist SM für einen Psy immer eine Ausnahme, und es ist sein Job, dem Patienten zu helfen, entweder mit dieser Ausnahme umzugehen, oder zur Normalität zurückzukommen.
Der feine Unterschied zwischen Medizin und Psycho liegt daran, daß medizinische Werte quantitativ und wissenschaftlich sind, wo psycho-"Werte" immer qualitativ und größteils aus zwar wahrscheinlichen und gut bekannten aber nicht wirklich beweisbaren Gedankenkonstruktionen gewonnen sind. Deswegen kann der Arzt sinnvoll sagen "Blutdruck über soundsoviel ist schlecht", und entsprechend behandeln und korrigieren, wo der Psy "SM ist schlecht" nicht sagen kann/dürfte, und dürfte entsprechend nicht die Analyse oder die Therapie ohne Rücksicht in Richtung Normalität orientieren. Dazu kommt aber, daß der Arzt fürs Wohlfühlen des Patienten in sich selbst zuständig ist, wo der Psy auch an der Harmonie / Anpassung zwischen dem Patienten und seiner Umgebung arbeiten muß - so daß der Psy ganz arg versucht ist, die soziale Normalität, die er erkannt hat, als gut zu betrachten, und alle Alternativen als gefährlich für den Patienten und unerwünscht. Dies erklärt wahrscheinlich die Reaktion von Beitlameds Therapeutin: Sie war ehrlich genug, um zu erkennen, daß sie nicht SM als schlecht erklären durfte, aber trotzdem geneigt, es als schlecht zu empfinden.


Jo, noch vor 10 Jahren war es Mode für Schwulen, einen Psy zu besuchen - am Anfang der Erfindung der Psycho gingen die Schwulen hin, um hetero zu werden; Dann akzeptierten irgendwann die Allgemeinheit und die Psys, daß Homosexualität doch keine Krankheit war; Und mittlerweile ist die Mode vorbei, die Schwulen gehen zum Psy wie alle anderen, wenn sie sich wirklich unwohl fühlen und Hilfe brauchen, und nicht mehr aus Spaß oder aus anderen Modegründen. Ich denke, daß SM sich auch auf so einem Weg befindet - die Meinung der Psys spiegelt nur die Meinung der Allgemeinheit dar, weil die Psys nur die (statistische, aber schwierig zu messende) "Normalität" als Hauptreferenz haben.
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Stephen
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sadistischer Dom

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  Re: Therapeutinnen Datum:13.04.03 06:10 IP: gespeichert Moderator melden



Hallo all, hallo J_Oxtrap,

hier würde ich doch gerne nocheinmal einhaken.
Aus meiner Sicht ist die Homosexualität und der Sadomasochismus nicht mehr soweit voneinander entfernt wie es auf den ersten Blick scheint, denn

• Homosexualität war bis 1973 lt. der American Psychiatric Association, die international im DSM (Diagnostic and Statistic Manual of Mental Disorders) die Kriterien für die Diagnose von psychiatrischen Erkrankungen festlegt, eine Krankheit und somit behandlungsbedürftig.
• Sadomasochismus ist seit dem im Mai 1994 erschienenen DSM4 ebenfalls nicht mehr krankhaft.
• Homosexuelle Praktiken waren bis 1969 lt. §175 unter Strafe gestellt. Jetzt straffrei.
• Sadomasochistische Praktiken werden i.d.Regel bei einvernehmlicher Handlung auch nicht strafrechtlich verfolgt. Weitere Infos u.a. unter
http://www.way2sm.de/contentsmrechtstg.php
• Die Akzeptanz der Homosexualität in der Bevölkerung ist aus meiner Sicht von der Akzeptanz des Sadomasochismus nicht mehr allzu weit entfernt. Natürlich gibt es gerade bei älteren Leuten und auch in ländlichen, konservativen Gegenden Vorbehalte gegen Sadomasochismus. Diese lehnen i.d.R. aber auch Homosexualität ab.
Ich glaube, daß spätestens in ein paar Jahren, dank der Öffentlichkeitsarbeit verschiedenster Einzel-BDSMler (siehe Johni) und BDSM-Organisationen, BDSM mindestens genauso "Gesellschaftsfähig" sein dürfte wie Homosexualität.

Herzliche Grüße

Stephen

PS: Lt. einer Umfrage von Datenschlag anno 2000 haben nur 2% aller Befragten wegen BDSM einen Therapeuten aufgesucht.
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Cyrth
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Was ist schon normal....

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  Re: Therapeutinnen Datum:14.04.03 18:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo beitlamed,

als mit bewusst wurde, das ich Hilfe brauche, habe ich anscheinend die "Richtigen" getroffen. Wie ich stationär war, wurden viele Themen besprochen, und obwohl ich schon Jahre in der Szene verbracht hatte, war erstaunlicher Weise (aus heutiger Sicht) SM nur ein kleiner Bereich den ich Ansprach.
Auf der Station selber, war zum Teil ein gewisses Interesse zu bemerken, nach dem Motto "So einen hatten wir noch nicht." Die Reaktionen waren aber neutral. (Das muss auch so sein!)

In der weiterführenden ambulanten Behandlung, wurde mir in der Region führende "SM-Spezialist" empfohlen. Das war eine einzige Enttäuschung. Bei diesem Fachmann war nur Schubladendenken anzutreffen, was dazu führte das ich ihn sehr bald wieder verlies.

Die für mich entscheidende Erfahrung ist, das SM wie jedes andere "Problem" zu betrachten ist und erst danach die Gewichtung kommt. In meinen Gesprächen ist mein gegenüber der Leuchtturm in der Dunkelheit. Ich kann mich an Ihn orientieren aber ich muss nicht. Ich finde in diesen Gesprächen zu meinem eigenen Weg, der schon immer dar, war aber nur irgendwie verschüttet durch den Schmutz und Schutt der Vergangenheit.
Von meinen Gesprächpartner/n kamen nie irgend welche Vorgaben wie:
"Das ist schlecht!" oder "Wie könne Sie nur"

Ich merke gerade, wie schwer sich dass Thema sich in Worte fassen lässt.

Vielleicht noch dies, meine Erfahrung hat mir gezeigt, das im SM die selben moralischen Werte gelten, wie in der normalen Gesellschaft auch.

Fragen? Wenn ja ich beantworte Sie gerne!

Es grüßt Euch Cyrth

(Diese Nachricht wurde am 14.04.03 um 18:04 von Cyrth geändert.)
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J_Oxtrap
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  Re: Therapeutinnen Datum:14.04.03 20:49 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Von meinen Gesprächpartner/n kamen nie irgend welche Vorgaben wie:
\"Das ist schlecht!\" oder \"Wie könne Sie nur\"


Nein nein das nicht, klar!
Aber der Leuchtturm kann nicht gleichzeitig zwei Richtungen zeigen, nämlich "finde einen Weg, um mit deiner SMSeite zu leben" und gleichzeitig "finde einen Weg, um deine SMSeite los zu werden (bzw. nicht mehr zu brauchen)"! Das wäre für Dich keine Hilfe, sondern nur mehr Verwirrung - egal dann, ob Du schließlich der einen, der anderen oder Deiner eigenen Richtung folgst. Nun: Welche Richtung welcher Therapeut beim Thema SM zeigt, ist zur Zeit nicht einheitlich, weil die Gesellschaft darüber dabei ist, zu evoluieren. So wollte ich es sagen Es ist in der Medizin auch nicht immer anders, z.B. ob man Krampfadern oder kaputte Kniebände operieren soll, oder dem Patienten helfen, damit zu leben, ist nie 100%ig klar und sicher...
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  Re: Therapeutinnen Datum:14.04.03 21:05 IP: gespeichert Moderator melden


Eigene Erfahrungen zu dieser Frage kann ich zwar nicht beisteuern, aber einen interessanten Link, den vielleicht noch nicht jeder kennt: Datenschlag - Die Psychologie des Sadomasochismus

Why-Not
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Best regards to the British intelligence service GCHQ and as well of course to the famous US service NSA. Thank you for your permanent surveillance. It makes me feel much more important. Nice to be read by you.

Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)

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Aus dem Giftschrank (kurz, beendet)
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Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes (beendet)
Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner) (Vorsicht, politische Satire)
Die Bahnfahrt (beendet)


Mehrere Bücher
Inhaltsangaben und Leseproben hier auf meiner Homepage
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  Re: Therapeutinnen Datum:15.04.03 08:28 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo J_Oxtrap,

der Bericht den Why_not eingestellt trifft es genau. Es ging für mich nie um die Frage wie meine SM Neigung loswerden könnte, sondern wie damit umzugehen. Ich formuliere das so:
Entweder bist Du SM´ler oder nicht. Das ist nichts was jemand anerzogen oder abtrainiert werden kann.

Cyrth
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beitlamed
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  Re: Therapeutinnen Datum:15.04.03 08:33 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Aber der Leuchtturm kann nicht gleichzeitig zwei Richtungen zeigen, nämlich \"finde einen Weg, um mit deiner SMSeite zu leben\" und gleichzeitig \"finde einen Weg, um deine SMSeite los zu werden (bzw. nicht mehr zu brauchen)\"! Das wäre für Dich keine Hilfe, sondern nur mehr Verwirrung


Da bin ich anderer Meinung. Ein Therapeut kann ja durchaus sagen: "Schauen wir uns gemeinsam an,
was dein Sadomasochismus für dich bedeutet." Ob er
für mich eine Bereicherung oder ein Problem ist, kann ich ja selbst entscheiden - eigentlich sollte eine Therapie
mir doch auf dem Weg zu genau dieser Selbstbestimmtheit helfen.

bl
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J_Oxtrap
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  Re: Therapeutinnen Datum:15.04.03 14:29 IP: gespeichert Moderator melden


Cyrth:

Ja, das ist die "fortgeschrittene" Idee, genauso wie bei Homosexualität.

Was ich in diesem Bericht toll finde, ist die Erkenntnis, daß SM in früheren Zeiten gar nicht als eine Perversion oder eine Krankheit betrachtet war, und moralisch voll akzeptabel! Stell Dir die Familiendiskussion vor: "Ne Mama ich kann dich nicht Sonntag morgen besuchen, weil ich am Samstag abend einen Termin beim Folterladen habe" "Wow und was hast du dir diesmal gewünscht?" "Akrylrohrstock, und diesmal aber richtig, gefesselt, und bis zu den Tränen" "Ha ja das hatte ich auch vor 3 Wochen, ist es immer noch im Sonderangebot?" "Ja, nur 25 € die Session!" "Für den Preis ist es es wirklich wert! Aber es stimmt, am nächsten Morgen ist man ziemlich kaputt. Und die blauen Flecken haben bei mir mehr als 10 Tage gedauert!" "Glaubst du, ich werde dich am Sonntag abend besuchen können?" "Ne, dann nehmen wir lieber im Nachmittag einen Tee zusammen bei dir, am Abend habe ich auch etwas vor. Laß dich aber diesmal eine Salbe für danach empfehlen, die braucht man nämlich wirklich" - usw..


beitlamed:
Stimmt wieder - und Deine Frage war eigentlich mehr, ob die Therapeuten heutzutage fähig sind, mit dieser Auseinandersetzung klar zu kommen...

Laut Stephen, sollten sie, laut Bericht von Why_not und Erfahrung, tun es aber noch nicht alle ganz richtig (z.B weichen auf einen Spezialisten ab). Also schon am Anfang der Therapie fragen, oder den richtigen Therapeut aufsuchen! Genau für solche Auskunftszwecke gibt es eine Community, oder?
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AngelJeanny
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AngelJeanny1978  
  Re: Therapeutinnen Datum:15.04.03 14:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo J_Oxtrap

*schmunzel* also zum Thema Familiendisskusion kann ich nur beitragen das es in meiner Familiy durchaus schon solche Gesprächsverläufe geben hat und es sie immer wieder mal gibt *lächl*

Gruss AJ
Trust can kill you, or set you free!
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Cyrth
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  Re: Therapeutinnen Datum:15.04.03 16:59 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo AngelJeanny,

vielleicht bin ich ein gebranntes Kind, aber so ein Thema hat doch nichts in der Familie zusuchen.

Die Jugend soll doch Ihre Sexualität selbst entdecken und nicht durch das Elternhaus geprägt werden.
Oder lieg ich jetzt gerade daneben.....

Cyrth
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J_Oxtrap
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  Re: Therapeutinnen Datum:15.04.03 18:02 IP: gespeichert Moderator melden


AngelJeanny:

Oje! Kannst Du mir dann einen guten, nicht überteueren Folterladen empfehlen?

Ne, im Ernsten: Es ist ein Glück, das Du hast, aber so öffentlich und schamlos ist definitiv das Thema nicht, heutzutage.


Cyrth:

Treiben wir s fröhlich weiter!

Mein lieber Sohn,

Ich habe Deinen Brief gut bekommen, und es ist mir eine große Ehre und Freude, festzustellen, daß Du, obwohl Du mit 18 schon ein erwachsener Mann bist, Dich immer noch an Deinen alten Vater wendest, wenn in Deinem Leben etwas wichtiges passiert!

Es freut mich sehr, zu hören, daß Du eine nette Freundin kennengelernt hast; Laura ist natürlich jeder Zeit zu Hause willkommen. Als Vater muß ich hier Dir einige Ratschläge zukommen lassen: Habt es nicht zu eilig, zu heiraten - das ist eine sehr wichtige Entscheidung, die man erst nach langem Ausprobieren und überlegen treffen soll. Lass Dir aber sobald wie möglich von Laura den Popo richtig versohlen. Deine Mutter tut es mir regelmäßig seit einigen Jahren, und es macht Spaß und tut unserer Beziehung nur gut! Ich kann Dir den Sexladen der XYZStraße sehr empfehlen, wir sind dort Stammkunden und Du bekommst bestimmt gute Preise, das Service ist perfekt, wir sind von ihrer Ware und ihrer Beratung immer ganz zufrieden gewesen; Unter Anderen habe ich die Reitgerte, die fast jede Woche in Einsatz kommt, und den Keuschheitsgürtel, den ich jetzt seit 8 Monaten ununterbrochen trage, dort kaufen müssen. Deine Mutter mag es besonders, wenn ich einen Buttplug trage, weil es mich dann gehorsamer und abhängiger von ihr macht; In diesem Laden werden zahllose Modelle verkaufen. Benutzt nicht zu viel Poppers, und seid auch vorsichtig mit Piercings, manche sind schwierig zu verheilen: Deine arme Mama mußte auf ihren Schamlippenring verzichten, weil (...)



Hm. Tja... Und warum nicht, eigentlich? Wo soll sexuelle Erziehung anfangen, und wo soll sie aufhören? Nur: In der "normalen" Realität geht es bestimmt nicht so weit. Von einem SMFreund, der sehr frei mit seiner Mutter spricht: "Ach, ich habe eine Fernsehsendung gesehen, wo sie erklärt haben, es gäbe SM auf einer Seite, und alles andere sei Blümchensex. Und was ist es bei Philip und dir, Wilhelm? SM oder Blümchensex?" - das finde ich schon ziemlich gewagt, und er war sehr geniert und mußte einen Weg finden, um nicht so genau zu antworten!


(Diese Nachricht wurde am 15.04.03 um 18:02 von J_Oxtrap geändert.)
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  Re: Therapeutinnen Datum:16.04.03 01:18 IP: gespeichert Moderator melden


Mich würde mal interessieren, wieso man bezüglich des SM einen Therapeuten kontaktiert, bzw, ein Gespräch darauf lenken sollte.
Das, was die Menschheit sich im Allgemeinen wünscht, daran glaubt sie auch....
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J_Oxtrap
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  Re: Therapeutinnen Datum:16.04.03 03:20 IP: gespeichert Moderator melden


!!

- Weil SM eine wichtiger Aspekt einer Persönlichkeit ist, und weil man mit / vor einem Therapeuten seine Persönlichkeit exploriert und diskutiert
- Weil SM nicht "normal" ist - normal im Sinne von standard, von der Mehrheit der Menschen praktiziert, und weil man mit einem Therapeuten besonders die Seiten seiner Persönlichkeit bespricht, die anders sind, oder die man als anders empfindet.
- Weil SM mit Beziehungen zu anderen Menschen zu tun hat, und Therapeuten besucht man häufig, weil man relationale Probleme hat.
- Weil SM mit Sex zu tun hat und freudsche Psychoanalyse mit Sex zu tun hat.
- Weil es für einen SMAnfänger nicht unbedingt einfach ist, sich als solchen zu erkennen und zu akzeptieren, und weil der Therapeut gerade dafür da ist, einem zu helfen, sich so zu erkennen, wie er ist.
- Weil es für einen SMAnfänger nicht unbedingt einfach ist, sich darüber mit anderen Leuten zu unterhalten, und weil der Therapeut gerade dafür da ist, um von allem zu sprechen, das man nicht mit anderen Leuten bespricht.

Das sind genug Gründe, oder irre ich mich ganz?
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  Re: Therapeutinnen Datum:16.04.03 04:55 IP: gespeichert Moderator melden


Jau, besten Dank für die erschöpfende Antwort.
Bin auch der Meinung, daß jeder SM-ler einen Grund hat, Dom oder dev zu sein.

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J_Oxtrap
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  Re: Therapeutinnen Datum:16.04.03 16:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hm das ist eine heikle Frage... Erstens gibt es Menschen, die beide Rollen annehmen mögen - z.B. ich bin weder dominant noch devot, dafür genauso gern sado als maso. Hallo alle! Ich suche eine schwule Beziehung in Berlin mit gegenseitiger Keuschhaltung und viel Schmerz!

Und zweitens - bitte entschuldigt, daß ich es wieder auf Homosexualität beziehe, aber es ist ein klareres Beispiel: Sicher gibt es Gründe, warum mann schwul ist, aber was bringt es, diese Gründe zu kennen, wenn mann es ändern eh weder will noch kann? Es ist wahrscheinlich bei SM genauso, daß man eventuell zum Therapeuten geht, mit der Frage "warum bin ich maso?" und daß die Antwort fast systematisch ist "egal warum, ich bin s, jetzt wie lebe ich damit?" - das zum mindesten in den guten Fällen, mit einem verklärten Therapeut.


Ha ja und einen grund, SM zu besprechen, hatte ich vergessen:
- Wann man damit selbstvertraut ist, macht es tierisch Spaß, die Spießer zu schokieren, u.A. einen eventuell spießigen Therapeuten!
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  Re: Therapeutinnen Datum:17.04.03 01:17 IP: gespeichert Moderator melden


Smile, na gut einen Therapeuten zu schockieren find ich ja auch recht lustig, kriegt ja sein "Schmerzensgeld" von der Kasse oder Privat.
Spießer sind langweilig,die kommen über ihre eigenen hohen Zäune eh nicht drüberweg.
Bisken anders siehts mit denen aus, die ne grosse Klappe haben und alles wissen, da mal ne saubere Bemerkung und a Ruh ist.
Für jeden selbst sollte es eigentlich egal sein ob er nun Sm-ler ist schwul oder sonstwas.
Die eigene Akzeptants ist wichtig.Wie man seinen eigenen Weg beschreitet ist wichtig.
Die andere Frage ist das Outing, soll man oder soll man nicht. Wichtig hier ist, was bringt es einem.
Manchmal ist es "weiser" zu schweigen.
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träumerin
Gast



  Re: Therapeutinnen Datum:17.04.03 08:37 IP: gespeichert Moderator melden


hallo, ihr lieben,
therapie...wie einige von euch wissen, bin ich ja seid jahren in therapeutischer behandlung. zuerst stationär, nach einem körperlichen zusammenbruch. auf der offenen station, auf der ich zuerst war, wurde durch psychoanalyse herausgefunden, dass ich jahrelang als kind missbraucht wurde. mit dieser erkenntnis, und dem wissen, dass solche ereignisse wirklich völlig verdrängt werden können, kam der zweite zusammenbruch. diesmal nicht nur physischer sondern auch psychischer natur. ich konnte mich selbst nicht mehr ertragen und bin ins sogenannte "níemandsland" gegangen. dort war ich für niemanden erreichbar. eine woche lag ich in dieser art wachkoma. nicht in der lage aufzuwachen, nicht in der lage zu sterben.
dort bekam ich einen therapeuten, der mich anders behandelt hat. einzelheiten erspare ich euch jetzt. ich war dann vier monate auf der geschlossenen station und wurde dann entlassen. nicht gesund, aber es war auch nicht mehr nötig, mich stationär zu behandeln.
die weiterführende behandlung wurde durch einen psychiater gemacht, zu dem ich auch heute noch einmal im monat gehe. ich bin manisch-depressiv und muss von daher regelmässig meinen psychiater aufsuchen. er ist derjenige, der mir meine psychopharmaka verschreibt. es ging langsam mit mir bergauf. ich hatte zwar immer schwerste depressive phasen, bin auch heute noch chronisch suizidal, aber kam damit ganz gut klar.
womit ich überhaupt nicht klar kam, war meine sexualität. niemand durfte mich im gesicht berühren. mit meinem mann habe ich geschlafen, weil ich sah, dass er es brauchte. ich fühlte dabei.....nichts.
schon mein erster mann nannte mich eine frigide kuh. irgendwann habe ich es geglaubt. ziemlich genau vor vier jahren machte ich mich auf die suche nach einem therapeuten. eigentlich "nur" um meine starken manischen und depressiven phasen abzuschwächen. wer einmal eine richtige depressive phase durchlitten hat, weiss, wovon ich spreche.
immer und immer wieder habe mein therapeut und ich uns auf die suche gemacht. die suche nach meinen grenzen, meinen fallstricken, die ich mir selbst legte, meiner schwierigen kindheit, meiner noch schwierigeren beziehung zu meiner mutter.
dann, irgendwann im spätherbst letzten jahres, begann für mich ein neues kapitel.
ich fing allen ernstes an, mich für sex zu interessieren. ich weiss gar nicht so genau, wie es dazu kam. aber in einem anderen forum und chat gab es, wieso auch immer (man soll ja nicht alles hinterfragen) virtuellen sex. ich geriet dabei an einen mann, der sich vorher richtige geschichten ausdachte und mich dann in das neue land brachte. dabei merkte ich dann, wie sehr es mich erregt, wenn es um fesselungen, sm und so weiter ging. ich wurde richtig geil davon. war aber nicht in der lage, mich selbst zu befriedigen. all das besprach ich sowohl mit meinem psychiater als auch mit meinem therapeuten. beide waren übereinstimmend der meinung, dass ich einen grossen schritt voran gemacht habe. was dann anfang des jahres in meinem "eheurlaub" passierte, habe ich im offtopic-board schon beschrieben.
und jetzt, wo ich meine masochistische ader ausleben kann (zumindest zum teil...ich fange ja erst an) wurde ich immer ausgeglichener. das hält jetzt ja schon einige monate vor. beide ärzte sind übereinstimmend der meinung, dass mein durchbruch darin bestand, meine veranlagung zu erkennen und sie jetzt auch ausleben zu dürfen.
so...wurde mal wieder viel zu lang...wer noch fragen hat, darf sie mir gerne stellen. ich bin offen mit meinen antworten.
zufriedene träumerin
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