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Fachmann
   Hamburg

Beiträge: 70
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Rückblick
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Datum:03.10.25 21:50 IP: gespeichert
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Liebe SMerinnen,liebe SMer!
Ich gehe mittlerweile auf die 70 zu und BDSM war die letzten 40 Jahre ein fester Bestandteil meines Lebens. Rückblickend finde ich, dass sich trotz technischer Veränderungen durch das Internet nicht allzuviel verändert hat. Die jungen Menschen heute sind meiner Ansicht nach nicht allzuviel anders als ich "alter Sack" es damals war. Jung, körperlich stark, triebig, BDSM als aufregende Bereicherung ihres Sexuallebens ansehend, fordernd und unwissend zugleich.
Die eigene Unsicherheit und fehlende Erfahrung tut ein Übriges dazu.
Die Kontaktaufnahme erweist sich vermutlich als genauso schwierig wie vor 40 Jahren. Wie kann ich jemanden finden, der zu mir passen könnte? Männern bleibt dann oft nur die professionelle Szene. Private Kontakte sind Glückstreffer und erweisen sich oftmals auch als zumindest semi-professionell.
In meiner "SM-Karriere" durfte ich zwei mehrjährige SM-Beziehungen mit professionellen Dominas erleben, einmal ein Fiasko mit anschließender Fast-Insolvenz, das andere mal befriedigend, bis ich irgendwann die finanziellen Forderungen nicht mehr stemmen konnte.
Habe daraus gelernt und danach auf den kommerziellen SM-Bereich verzichtet.
Habe dennoch meine SM-Bedürfnisse leben dürfen, weil eine dominante Dame inseriert hatte, ich mich beworben hatte, offenbar geeignet erschien und auserwählt wurde. Nach einem Kurzurlaub und dem Besuch ausgerechnet einer 'Katzenausstellung', entwickelte sich eine Partnerschaft, in der auch SM-Elemente ihren Platz hatten. Es war keine reine SM-Beziehung. Im Nachhinein tat es uns beiden gut, Partnerschaft ist mehr als Sex. Da gehört so viel mehr zu. Heute sind wir fast 20 Jahre verheiratet. Glücklich!
Ich möchte allen Suchenden Hoffnung machen, dass SM auch über Umwege in einer Partnerschaft zu erreichen ist, wenn Mann sich auf eine Frau einzulassen bereit ist, die in gewisser Weise Dominanz ausstrahlt.
Die Unsicherheit bei der Suche ist vermutlich das Normalste auf der Welt, was uns allen gemein ist. Männern und Frauen gleichermaßen.
SM ist nicht alles, zum Glücklichsein gehört dann doch ein bisschen mehr.
In diesem Sinne: gebt nicht auf, sucht nicht nach der unerreichbaren Traum-Domina, findet einen für euch machbaren Kompromiss zwischen Trieb und Realität.
Hoffe, der Beitrag kommt nicht rüber im Stil von "Opa erzählt von früher", sondern eher als Mutmacher, dass irgendwann jeder Topf seinen Deckel bekommt.
Und dass das Zwischenmenschliche tausend mal wichtiger ist als Outfit und SM-Gehabe. Wisst ihr eh.
Gehabt euch wohl.
Bin Hanseat mit allen dazugehörigen guten und schlechten Eigenschaften.
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Ihr_joe |
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Staff-Member
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 Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde
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RE: Rückblick
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Datum:04.10.25 00:21 IP: gespeichert
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Dankeschön,
es ist spannend zu lesen, was Du erlebt hast.
Ich befürchte, heute gibt es weit mehr junge Frauen, die ihr Geld online als Domina verdienen. OF macht es möglich.
Aber ich denke, es ist nach wie vor möglich auch so Kontakte zu finden.
Es gibt heute aber auch so unendlich viel mehr Möglichkeiten. Kontaktportale und anderes. Aber da gibt es wiederum auch monetäre Intressentinnen.
Wenn man auf Instagram ist, sind es unzählige Angebote von jungen Mädchen, die als Dominante versuchen mit einem Anzubandeln. Geldherrinnen, die unser bestes wollen …
So viel kommerzielles gab es früher nicht.
In Hamburg, den CDS, damals ein paar Jahre nach der Eröffnung war ich dort. Gerade 18. Jahre. Ich hatte zu der Zeit schon eine dominante Freundin und wollte einfach mehr erfahren. 1973 war das. Damals gabs in der Herbertstraße noch keine Dominas, glaube ich mich zu erinnern.
Domina Studios waren noch sehr selten.
Aber privat, so nebenbei war es kein Problem für mich, Freundinnen zu finden, die Interesse an BDSM hatten.
Später traf ich so auch meine Frau. Die recht bald zu meiner Herrin wurde. Kein Club und keine Anzeige. Einfach so.
Aber heute sind wohl eher Stammtische oder Treffen geeignet jemanden zu finden. Zumindest macht es das vermutlich leichter.
Ihr_joe
PS: Ich bin ein noch älterer Sack. Opa passt auch. Sklave jedoch genauso.
Dann hätten wir noch Ehemann im Angebot.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Ihr_joe am 04.10.25 um 00:25 geändert Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)
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Boss |
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Stamm-Gast
 
 Es wird alles gut, wenn es geil ist
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RE: Rückblick
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Datum:04.10.25 08:56 IP: gespeichert
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Hallo ihr beiden, man könnte jetzt sagen der Club der alten
Wenn ich eure beiden Geschichten so lese, merke ich, dass ich mit 24 auch mal die Chance hatte, in die BDSM Richtung abzubiegen. Aber aus Angst anders entschieden habe. Ich hab in Hamburg gelebt und einen Inserat in einem der beiden Stadt Zeitung entdeckt, wo ein de devoter junger Mann gesucht wurde. Ich habe dort tatsächlich angerufen, aber als der Mann auf der anderen Seite mehr Informationen haben wollten, hatte ich mehr Angst und habe aufgelegt. Und es dann noch nie wieder versucht. Stattdessen hab ich meine devoten Fetischträume immer mehr in die Fantasie und in den Kopf zurück verlegt.
Später habe ich meine heutige Frau kennen gelernt, die ich sehr liebe und mit der ich auch weiterhin gerne eine Beziehung führen möchte. Aber leider wurde über die 30 Jahre deutlich, dass sie keine Lust auf Domina hat und einen Menschen nicht dominieren will.
Sie gestattet mir heute, dass ich mich von einem dominanten Mann in Hamburg erziehen lasse.
Aber natürlich ist das etwas anderes, als wenn der Lebenspartner oder die Lebenspartnerin ihre dominante Seite leben würde.
Aber wie heißt das auch so schön man kann nicht alles im Leben haben
Prince Albert Ring - Tribal Dream Segmentring - 15,0 / 25mm, zwei BCR Nippelringe 2,0mm / 12 mm, Guiche 2 mm BCR Ring
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Fachmann
   Hamburg

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RE: Rückblick
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Datum:04.10.25 16:55 IP: gespeichert
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Guten Tag, Boss!
Dann könnten wir ja einen Club der alten Säcke ins Leben rufen und aus unseren Erfahrungen erzählen. Wäre vielleicht eine Alternative zu den inflationären Fetischstories, die nur gewisse Bedürfnisse befriedigen. Kann mir gut vorstellen, dass es hier SM-Interessierte gibt, denen man behilflich sein kann, wenn sie es denn möchten. Das Internet bietet eine kaum zu überschauende Vielfalt, leider auch jede Menge fakes.
Ich hatte dieses Forum vor langer Zeit gewählt, weil ich an ehrlichem Meinungsaustausch mehr interessiert war als an geilen Geschichten.
Glaube, dass es Jüngeren auch heute noch so gehen könnte.
Gruß vom alten Sack.
Bin Hanseat mit allen dazugehörigen guten und schlechten Eigenschaften.
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