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Einsteiger
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Das Übliche??
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Datum:22.06.05 17:35 IP: gespeichert
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Ich bin gerade beim lesen der Beiträge über einen gestolpert der wohl wieder das alte Problem zwischen Wirklichkeit und Phantasie eines Sklaven anspricht: Was hat der Sklave zu tun um seiner Herrin zu gefallen. Ich bin selber noch Anfänger in diesem Bereich aber die Zeiten des reinen Kopfkinos sind eigentlich bei mir vorbei. Ich möchte schon in einer klar geregelten Beziehung leben und habe auch ganz klar eine devote Neigung. Die Frage die sich mir aber stellt ist die eigne ich mich überhaupt zum Sklaven? Ich bin mir nicht mehr so sicher den teilweise habe ich den Eindruck bekommen das Sklave gleichgesetzt wird mit kostenloser Haushaltshilfe. Was hat das den mit Liebe, Vertrauen zu tun wenn der Mann scheinbar nur da ist damit sie das Leben genießen kann. Klingt eher nach einer Form von Ausbeutung als nach einer wirklichen Beziehung. Damit man mich jetzt nicht falsch versteht natürlich sollte der Sub seine festen Aufgaben im Haushalt haben aber das würde ich für jede Beziehung so sehen auch die nichts mit BDSM zu tun haben. Aber eine gewisse Aufteilung der Aufgaben ist sicherlich realer als die Vorstellung das er nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und sie ihm beim putzen etc zusieht um sich vom Nichtstun zu erholen (Ich unterstelle mal das man einer solchen Dom nicht zumuten kann durch Arbeit das gemeinsame Leben mitzufinanzieren)
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Sklave/KG-Träger
Wien
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Re: Das Übliche??
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Datum:22.06.05 20:27 IP: gespeichert
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Hallo Richard1974,
nach meiner unmaßgeblichen Meinung kann man sub-Sein von dem von Dir beschriebenen Szenario nicht trennen; wenn Du wirklich ihr Eigentum sein willst, wirst Du wohl mit dem Dienen anfangen müssen. Ob Dein Partner letztlich eine gesunde Mischung aus Deiner Ausbeutung, ihrem Vergnügen und Deinem Spass an der Unterwerfung finden wird, muß Du schon ihr überlassen - allerdings gilt hier auch: drüm prüfe wer sich (ewig) unterwirft... Aber letztlich is D/s/bdsm/... ja auch nur eine Form der Beziehung.
LG
Martin
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Einsteiger
Beiträge: 14
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Re: Das Übliche??
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Datum:22.06.05 23:16 IP: gespeichert
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Hallo Slave329993,
danke für deine Anwort.
Aber wie du schon schreibst drum prüfe wer.....
Ich will ja gar nicht verallgemeinern aber manchmal habe einfach das Gefühl das solche Aussagen nicht wirklich gelebt werden. Das soll jetzt nicht heißen das dies nicht der richtige Weg für dich und deine Herrin ist und ihr damit real klarkommt. Ich denke wenn beide Seiten wirklich wissen was sie wollen und was sie erwartet dann kann es funktionieren. Für mich erweckt aber der Eindruck der übermäßig vielen die angeblich so leben oder leben wollen das da mit einigen die Phantasie durchgeht. Die Frage stellt sich mir doch einfach wie belastbar muß ich sein um das alles zu verkraften ohne irgendwann einen psychischen Knacks zu bekommen und damit vieleicht sogar eine Beziehung zerstört wird zu einem Menschen der einem so viel bedeutet.Denn ich kann mir nicht vorstellen das ein Sub nur dienen kann, auch er braucht mal eine Auszeit.Aber sowas sollte wohl wirklich von vornherein geklärt werden und dann sollte das Blut auch zur Versorgung des Sub Gehirns Verwendung finden und nicht an anderer Stelle landen.
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Torquemada |
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Sklavenhalter
46045
Möge die Macht mit und bei euch sein!
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Re: Das Übliche??
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Datum:23.06.05 01:55 IP: gespeichert
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Jede Dom/dev - Beziehung ist eine eigenständige Angelegenheit,die nur diese beiden Partner betrifft. Vor allem muß die Angelegenheit in punkto Neigung übereinstimmen sonst hat es keinen Sinn. Wenn man nicht von Anfang an in einer festen Beziehung lebt hat man sich halt vor der ersten Session zusammen zu setzen und seine Vorstellungen und Wünsche dar zu legen. Hier hat Sub die Möglichkeit Tabus festzulegen,die mit der Zeit auch ohne weiteres fallen können. Sich aus der Literatur oder auch aus Foren Denkanstöße zu holen oder vieles auf die eigene Beziehung zu übertragen ist vollkommen ok. Nur der Fehler wäre zu dogmatisch an die Neigung heranzugehen. Was für andere gilt,muss nicht für diese Bez. Gültigkeit haben. Überleg dir deinen Weg den du beschreiten möchtest und versuch einen entsprechenden Gegenpart zu finden....
Das, was die Menschheit sich im Allgemeinen wünscht, daran glaubt sie auch....
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KG-Träger
Schwabenländle
Je länger ich über manche Dinge nachdenke, umso häufiger bin ich nicht mehr meiner Meinung.
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Re: Das Übliche??
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Datum:23.06.05 10:52 IP: gespeichert
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Hallo Richard1974,
habe dein Posting mit Interesse gelesen und muss mich dessen Inhalt in weiten Teilen anschließen - so weit dies die Beziehung zwischen meiner Frau und mir betrifft. Unsere dom/sub-Beziehung hat seinerzeit mit dem schwarzen Freitag angefangen und inzwischen dazu geführt, dass ich zwar permanent in einem KG stecke (freiwillig; ich habe selbst den Schlüssel dazu), wir aber ansonsten eine völlig „normale“ partnerschaftliche Beziehung und einen „gleichberechtigten“ Umgang mit einander haben.
Sklave und vom Willen meiner Frau abhängig bin ich ausschließlich in sexuellen Dingen. Da gilt ausschließlich IHR Wille. Sie bestimmt, wann und wie sie Sex haben will, wann und wie ich Sex haben darf bzw. nicht haben darf. Da muss ich aber nicht vorher die Wohnung putzen oder die Kloschüssel ausschlecken - da haben wir uns andere Dinge ausgedacht, die beiden Spaß machen. Auch wenn ich hinterher manchmal ein bisschen frustriert bin, wenn ich den KG wieder zu machen muss, ohne mein „Hoppeläle“ gehabt zu haben, aber das gehört zum Spiel.
Ansonsten ist es zwar so, dass ich den Schlüssel zu meinem KG selbst habe, was aber noch lange nicht heißt, dass ich deshalb heimlich .... wann und wie ich will. Vielmehr ist es schon so, dass ich relativ streng kontrolliert werde, ob ich den KG auch wirklich ständig trage, ob es im KG oder in der Unterwäsche irgendwelche Anzeichen unerlaubter Handlungen gibt usw. Auch werde ich täglich eingehend diesbezüglich befragt und wir sind überein gekommen, dass ich niemals lügen werde. Ganz im Gegenteil: wenn ich die Wahrheit sage und gelegentlich schon mal etwas zu beichten hatte, dann wurde ich hinterher auf verschiedenste Weise so „liebevoll“ bestraft, dass ich manchmal sogar „handgreiflich“ werde, nur um mal wieder etwas beichten zu müssen. Außerdem ist die damit verbundene Peinlichkeit für mich jedesmal ein ganz besonderer Kick, der an sich schon einen halben Liter Adrenalin in mir freisetzt. Schließlich steht noch immer ihre Drohung im Raum, wann immer sie es für erforderlich hält, die Ereignisse des schwarzen Freitags zu wiederholen und mich erneut öffentlich bloßzustellen, wenn sie mich beim Schwindeln ertappen sollte.
Auf diese Weise haben wir unsere ganz persönliche Form der Beziehung gefunden, die uns beiden eine ungeheure Spannung erhält, keinerlei Eintönigkeit oder gar Langeweile aufkommen lässt und mich dennoch im erforderlichen Maß unter Kuratel (schreibt man jetzt wohl so) hält, ohne mich geistig oder körperlich zu versklaven. Ich liebe sie dafür. Nowalic
Nach meinem schwarzen Freitag vom 2.9.2004 freiwillig und dauerhaft eingeschlossen; zuerst im inzwischen verschrotteten CB3000 und 1 Jahr zeitweise im CB6000 (auch schon verschrottet). Seit Anfang 2008 dauerhaft im "Schlaffi" aus massivem Edelstahl.
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Einsteiger
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Re: Das Übliche??
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Datum:23.06.05 16:00 IP: gespeichert
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Hallo Torquemada,
genau was du schreibst ist ja das was ich meine. Meiner Meinung kann eine langfristige Beziehung ohne Gefühle (Liebe) nicht funktionieren. Und auch wenn der devote Teil bereit ist "alles" für seine Herrin zu tun so muß sie doch als klar denkender Mensch wenn sie ihn wirklich liebt auch vor seinen eigenen Wünschen schützen. Denn wenn sie die Macht hat muß sie entscheiden können wie weit man zusammen gehen kann ohne das es für beide negative Folgen hat. Die Aussagen die aber teilweise getroffen werden sind aber das total herschsüchtige Domsen total tabulose Sub s suchen. Was für mich nicht real vorstellbar ist.
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Einsteiger
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Re: Das Übliche??
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Datum:23.06.05 16:12 IP: gespeichert
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Hallo nowalic,
habe deine Geschichte gelesen und kann mich dem Lob der anderen nur anschließen. Eine wirklich gelungene Geschichte, gerade weil sie nicht nur den sexuellen Part wieder gibt sondern auch den Gefühlen raum gibt. Wie ich ja schon oben an anderer Stelle geschrieben habe kann ich mir eine soetwas auch nur in einer Beziehung vorstellen. Ohne Gefühle für den anderen Menschen könnte ich mich niemals so fallen lassen und soviel Vertrauen aufbringen. Auf der anderen Seite kann ich aber mir nicht vorstellen das eine dominante Frau wenn sie ihren Mann wirklich liebt ständig nur unterdrücken kann. So wie du es schreibst mit gewissen festgelegten Regeln mit denen ihr beide klarkommt und ein "normales" Zusammenleben möglich ist ist dies eine für mich nachvollziehbare Beziehung. Menschen die sich aber einem anderen ohne weiteres völlig ausliefern und diesem eigentlich völlig egal sind nach dem Motto: "Wenn du es nicht machst dann halt ein Anderer" tun mir nur leid. Letzendlich sind sie gefangen in ihren eigenen Neigungen ohne je Erfüllung finden zu können.
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Torquemada |
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Sklavenhalter
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Möge die Macht mit und bei euch sein!
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Re: Das Übliche??
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Datum:24.06.05 01:10 IP: gespeichert
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Verantwortung ist da A+O in einer SM-Bez. Alles andere ist krankhafter Sadismus der mit BDSM gar nichts zu tun hat. Es gibt sicher angestrebte und funtionierende exzessive Beziehungen,was den einen erschreckt,kostet nem andren ein müdes Lächeln. Wichtig ist wie erwähnt die Verantwortung und die genaue Kenntnis des eigenen Handelns. Die Grenzen sind da doch schwimmend...
Das, was die Menschheit sich im Allgemeinen wünscht, daran glaubt sie auch....
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