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Penthesilea
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  Re: Sinnkrise Datum:28.07.05 22:57 IP: gespeichert Moderator melden


Ich bin im Ehrenamt Helferin in der Diakonie und im Rahmen einer Suchttherapie habe ich einmal live mitbekommen, wie eine Familienaufstellung völlig aus dem Ruder lief. Die betreffende Frau klappte psychisch zusammen, die Therapeutin konnte das nicht auffangen und es endete mit einer Noteinweisung ins Krankenhaus.
Das war ein wirklich schlimmes Erlebnis für mich, danach habe ich angefangen, mich mit Familienaufstellung zu beschäftigen.
Erst habe ich gründlich meinen ersten Ehemann interviewt, er ist Psychoanalytiker in FFM ... und mich dann im Hinblick auf meinen Suchthelferjob auch intensiv eingelesen.

Über 2000 Therapeuten jedweder Ausbildung (viele davon allerdings ohne nennenswerte, denn der Titel ist nicht geschützt) machen Familienaufstellungen nach Hellinger ... und ich frage mich, wie oft dabei etwas schief geht, so wie ich es erlebt habe.


Das als Antwort auf Deine Frage ... und was den Bezug zum Nationalsozialismus betrifft: Dein Argument finde ich vollkommen okay ... ich lasse es persönlich aber nur für Zeitzeugen gelten, nicht für die, die ihre Zuwendung zum Nazi-Regime posthum entdecken.

Gruß
Penthesilea
(Diese Nachricht wurde am 28.07.05 um 22:57 von Penthesilea geändert.)
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Cyrth
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Was ist schon normal....

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  Re: Sinnkrise Datum:29.07.05 12:17 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Nachtigall,

ich kann mich Phente nur anschliesen. Familienaufstellung, wie Sie Herr Hellinger betreibt, ist unverantwortlich. Wie ich im Fernsehen (monitor?) gesehen habe, hollt dieser, ihm Frende Menschen, aus dem Publikum, betreibt seine Show und läßt diese dann alleine zurück.

Für eine Familienstellung sollte der "Steller" sich mit seinen Patienten schon läger beschäftigt haben, damit er sich im ungefähren ein Bild davon machen kann, wohin die Reise gehen kann. Wenn Du einmal dabei warst und miterlebt hast, wie sich die inneren Abgründe auftun, dann hoffst Du das dies schnell an Dir vorrüber geht. Wie schlimm muss erst für den Betroffenen sein, wenn er die verdrängte Last nicht bewältigen kann?

Es grüßt Euch Cyrth
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träumerin
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  Re: Sinnkrise Datum:29.07.05 16:49 IP: gespeichert Moderator melden


Hmmm...ich muss gestehen, dass ich zur Zeit überhaupt keine Lust habe, mich mit derart schwerer Kost zu beschäftigen!

Bitte haltet mich jetzt nicht für oberflächlich. Ich habe mich schliesslich schon mit einer Menge...

Wollte euch aber sagen: es geht mir saumässig gut, in zwei Wochen ist es soweit, ich freue mich so sehr.....

Und überhaupt...das Leben ist schön, es gibt so viel Neues zu entdecken, und in mir flattern die Schmetterlinge....

Fühlt euch umarmt und geknutscht von mir
eure Maritta
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Why-Not Volljährigkeit geprüft
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  Re: Sinnkrise Datum:29.07.05 21:05 IP: gespeichert Moderator melden


Genau, Maritta, genieße das Leben.

Why-Not
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Nur_für_Yeti
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  Re: Sinnkrise Datum:30.07.05 07:34 IP: gespeichert Moderator melden


Oh Gott, bitte HÄNDE WEG von allem, was irgendwie mit Bert Hellinger zu tun hat !!!!!

Ich bin seit fast 10 Jahren als Fachbuchhändlerin unter anderem auch im Bereich Psychologie tätig und habe mich aus diesem Grund auch sehr eingehend mit dem Thema Familienaufstellung zu tun hat ( muß ja schließlich wissen, was ich meinen Kunden anbiete oder eben nicht ). Mich hat das, was ich gelesen habe, schon sehr skeptisch gemacht, dennoch hat eine Kollegin das unbedingt mal ausprobieren wollen - und war dann erstmal fast 4 Wochen krankgeschrieben, weil sie auch komplett abgestürzt ist....

Mein Lieblingsyeti, laß davon bitte wirklich die Finger !!! Versprochen ??

Ansonsten freue ich mich von Herzen, daß es Dir so gut geht, Süße . Genieeeeeeß es !
Ich bin irgendwie derzeit kaum online - nachdem nun mein Umzug fast fertig ist, zieht meine Schwester heute ins allertiefste Oberschwaben , das bringt natürlich auch jede Menge Streß mit sich - werde aber versuchen, mich in absehbarer Zeit privat bei Dir zu melden .


Sei Du von Herzen umarmt
und ansonsten
gaaanz liebe Grüße in die Runde


immer Deine Lenka
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Penthesilea
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  Re: Sinnkrise Datum:31.07.05 19:41 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Maritta,
kein Zweifel, dass absolut im Vordergrund steht, dass es Dir gut geht, Du Dich leicht und in Vorfreude auf etwas Schönes fühlst.
Mit diesem *offtopic im offtopic* wollte ich nur meine Vorbehalte gegen Bert Hellinger formulieren.

Dass Du ohnehin keine Lust hast, Dich mit ihm zu befassen, erleichtert mich.

Lieber Gruß
Regina
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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  Re: Sinnkrise Datum:02.08.05 08:29 IP: gespeichert Moderator melden


Da schließe ich mich der Freude meiner Vorredner über Marittas Wohlergehen einfach mal an - und auch der Kritik an Hellinger. Hellinger ist jemand, der auf dem Hintergrund eines ultra-konservativen Weltbildes (Hellinger ist ehem. kath. Priester, war später Primärtherapeut) den durch die Welt reisenden weisen alten Mann spielt und den Eindruck zu erwecken sucht, "die Ordnung" zu kennen (Zitat Hellinger: "Die Ordnung steht höher als die Liebe.") und es als Kriterium gelungener Therapie anzusehen scheint, wenn Menschen anfangen zu heulen. Wegen fehlgelaufener Familienaufstellungen hat er auch schon Prozesse am Hals gehabt, von denen ich alllerdings nicht weiß, wie sie ausgegangen sind.

Ansonsten kann ich auch aus eigener Erfahrung vor solchen Psycho-Wochenend-Veranstaltungen nur eindringlich warnen. Meist wird die Psyche der Menschen lediglich "aufgerissen", ohne dass die Möglichkeit einer adäquaten Verarbeitung besteht - außer in der Praxis des jeweiligen Therapeuten, versteht sich! Was dort abläuft, ist in der Regel völlig unverantwortlich! Abgesehen davon, dass die Verabsolutierung einer Methode grundsätzlich von Übel ist und die Tendenz wissenschaftlich abgesicherter Thearpieforschung dahin geht, Methodenvielfalt zu empfehlen.

Bluevelvet

(Diese Nachricht wurde am 02.08.05 um 08:29 von bluevelvet geändert.)
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Sir_Rowan
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  Re: Sinnkrise Datum:02.08.05 11:03 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo träumerin,

ich fand deinen Beitrag sehr schön.

Er zeigt, daß dein Leben wieder neu beginnt.

Als Buchtipp kann ich Dir empfehlen: Erich Maria Remarque" Drei Kameraden"

"Gerecht ist nicht der, der kein Unrecht begeht, sondern der, der Unrecht begehen kann, aber nicht begehen will." (Menander)
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Sir_Rowan
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  Re: Sinnkrise Datum:04.08.05 10:06 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo allerliebste Träumerin,

danke für deinen Knuddel sowas mag ich immer sehr gerne~Danke Träumerin~

Ich habe im Internet eine Rezension vom dem Werk gefunden.

Mir gefällt hauptsächlich die Schilderung der Liebesgeschichte.

Inhaltszusammenfassung
Der Ich-Erzähler Robby Lohkamp lebt nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin. Die Stadt ist geprägt von den goldenen 20er Jahren einerseits, mit viel Lebensfreude und einem Sinn für das Amüsement, und von der Inflation, Armut und politischem Chaos andererseits.

Lohkamp ist zur Zeit seiner Erzählung dreißig Jahre alt und gehört somit zur verlorenen Generation.

Schon mit achtzehn Jahren wurde er Rekrut und ein Jahr später stand er mitten im brutalen und unmenschlichen Kriegsgeschehen. Diese Zeit hat seine Jugend zerstört und ihn wertlos und unbrauchbar für die Nachkriegszeit gemacht.

Er gibt jedoch nicht auf und versucht seine Krise, die prototypisch für die gesamte Generation ist, individuell zu lösen. Seinen verlorenen Posten im Krieg ersetzt er durch seine Vorstellung nun Soldat in der Armee des Lebens zu sein.

Sein Schicksal teilt er mit den beiden ehemaligen Kriegskameraden Lenz und Köster. Gemeinsam eröffnen sie eine Auto-Reparatur-Werkstatt. Zunächst läuft diese sehr erfolgreich, später muss sie jedoch wegen mangelnder Kundschaft geschlossen werden.

Auch im Privaten gehen die drei Freunde durch dick und dünn und versuchen die Fronterlebnisse, bei denen es um das nackte Überleben ging, gemeinsam zu besiegen. Ihre neue Lebenseinstellung nach dem Krieg und insbesondere der Alkohol hilft ihnen dabei. Die Bar wird zum wichtigen Lebensmittelpunkt, und der Rum hilft ihnen die traurige Realität zu durchbrechen.

Doch dann lernt Robby die Offizierstochter Pat kennen, und ihre Liebe gestaltet sich trotz der schlechten Verhältnisse und der vielen elendig dahinlebenden Menschen in ihrer Umgebung positiv. Ihre Liebe ist intensiv und schon bald wird Pat in den Kreis der drei Kameraden aufgenommen. Robby und Pat sind sich schnell einig, dass ihre Liebe das einzig sinnvolle, wahre und große in ihrem Leben ist. Sie trösten einander hinweg über die Sinnlosigkeit und die Vergänglichkeit des Lebens und stimmen darin überein, dass sie die Welt anders geschaffen hätten.

Das Gefühl der Vergänglichkeit und des Sterbenmüssens äußert sich besonders stark in der Ermordung von Lenz. Der politische Mord, begangen durch eine SA-Bande, zieht Rache nach sich. Die verbleibenden Kameraden töten die Mörder und Mitarbeiter des bedrohlichen Systems und sorgen selbst für eine angemessene Todesfeier für ihren Freund.

Doch auch die großartige und starke Liebe zwischen Robby und Pat soll nicht von langer Dauer sein, denn Pat kämpft bereits gegen den Tod. Durch einen Blutsturz und Erstickungsanfälle kündigt sich ihr naher Tod an. Sie verstirbt zur Trauer von Robby und lässt ihn in einem offenen Ende traurig und leer zurück.


Auszüge
Ich saß ziemlich lange und dachte an allerlei Dinge. Auch daran, wie wir damals zurückgekommen waren aus dem Kriege, jung, ohne Glauben, wie Bergleute aus einem eingestürzten Schacht. Wir hatten marschieren wollen gegen die Lüge, die Ichsucht, die Gier, die Trägheit des Herzens, die all das verschuldet hatten, was hinter uns lag – wir waren hart gewesen , ohne anderes Vertrauen als das zu dem Kameraden neben uns und das eine andere, das nie getrogen hatte: zu den Dingen – zu Himmel, Tabak, Baum und Brot und Erde -; aber was war daraus geworden? Alles war zusammengebrochen, verfälscht und vergessen. Und wer nicht vergessen konnte, dem blieben nur die Ohnmacht, die Verzweifelung, die Gleichgültigkeit und der Schnaps. Die Zeit der großen Menschen- und Männerträume war vorbei. Die Betriebsamen triumphierten. Die Korruption. Das Elend. (Kapitel IV)

„Nein“, sagte Lenz. „Wirf dein Grammophon ´raus und bring größere Gläser. Und dann mach die Hälfte von dem Licht aus, stell ein paar Flaschen her und verschwinde in deinem Büro nebenan.“
Fred nickte und knipste die Deckenbeleuchtung aus. Nur noch die kleinen Lampen mit den Pergamentschirmen aus alten Landkarten brannten. Lenz füllte die Gläser. „Prost, Kinder! Weil wir leben! Weil wir atmen! Weil wir das Leben so stark empfinden, dass wir nichts mehr damit anzufangen wissen!“
„So ist es“, sagte Ferdinand. „Nur der Unglückliche kennt das Glück. Der Glückliche ist ein Mannequin des Lebensgefühls. Er führt es nur vor; er besitzt es nicht. Licht leuchtet nicht im Licht; es leuchtet im Dunkel. Prost auf das Dunkel. Wer einmal im Gewitter gewesen ist, kann mit einer Elektrisiermaschine nichts mehr anfangen. Verflucht sei das Gewitter! Gesegnet sei unser bisschen Leben! Und weil wir es lieben, wollen wir es nicht auf Zinsen legen! Wir wollen es kaputtmachen! Trinkt, Kinder! Es gibt Sterne, die jede Nacht noch leuchten, obwohl sie schon vor zehntausend Lichtjahren zerplatzt sind. Trinkt, solange es noch Zeit ist! Es lebe das Unglück! Es lebe das Dunkel!“
Er schenkte sich ein Wasserglas voll Kognak ein und trank es aus. (Kapitel XXII)

Sie sah mich eine Zeitlang an. „Wenn man so liegt, denkt man über manches nach. Und vieles kommt einem sonderbar vor, was man sonst gar nicht beachtet. Weißt du, was ich jetzt nicht mehr verstehen kann? Dass man sich so liebt wie wir und dass trotzdem einer stirbt.“
„Sei still“, sagte ich. „Einer muss immer zuerst sterben, immer im Leben. Aber so weit sind wir lange noch nicht.“
„Man dürfte nur sterben, wenn man allein ist. Oder wenn man sich hasst – aber nicht, wenn man sich liebt.“
Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Ja, Pat“, sagte ich und nahm ihre heißen Hände in meine, „wenn wir die Welt machen würden, würde sie besser aussehen, was?“
Sie nickte. „Ja, Liebling. Wir würden solche Sachen nicht zulassen. Wenn man nur wüsste, was dahinter ist. Glaubst du, dass es weitergeht, nachher?“
„Ja“, erwiderte ich. „ Es ist so schlecht gemacht, dass es nicht zu Ende sein kann.“
Sie lächelte. „Das ist auch ein Grund. Aber findest du das auch schlecht gemacht?“ Sie zeigte auf einen Busch gelber Rosen neben ihrem Bett.
„Das ist es ja gerade“, erwiderte ich. „Die Einzelheiten sind wunderbar, aber das ganze hat keinen Sinn. Als wenn es von einem gemacht ist, dem auf die wunderbare Vielfalt des Lebens nichts anderes eingefallen ist, als es wieder zu vernichten.“
„Und es wieder neu zu machen“, sagte Pat.
„Auch da sehe ich den Sinn nicht“, erwiderte ich. „Besser ist es dadurch bis heute nicht geworden.“
„Doch Liebling“, sagte Pat, „mit uns, das hat er schon gut gemacht. Besser ging`s gar nicht. Nur zu kurz. Viel zu kurz.“ (Kapitel XXVIII)



Kontext/Analyse
Der Roman Drei Kameraden wurde 1936 von Erich Maria Remarque im Exil fertiggestellt und ist seiner ersten Frau Ilse Jutta Remarque-Zambona gewidmet. Er entspricht bis auf wenige Veränderungen der bis 1933 ausgearbeiteten Erstfassung Pat und gehört zu einer Trilogie. Nach Im Westen nichts Neues und Der Weg zurück reiht der Roman Drei Kameraden sich in eine Folge von vergleichbaren Schicksalsbeschreibungen ein. Die männlichen Hauptfiguren der drei Romane durchleiden ein ähnliches Nachkriegsschicksal und versuchen alle drei diese Krise individuell auf ihre Weise zu lösen. Eine kollektive Lösung erschien Remarque wohl zu utopisch und so zeigt er in Drei Kameraden den sozioökonomischen Zustand des Landes, sowie den seelischen Zustand der Nachkriegsgeneration. Den absolut unmenschlichen Krieg und seine Folgen schildert Remarque in diesem Zusammenhang als Lebenskatastrophe und analysiert daran die zerbrochene Psyche des Individuums und die eines ganzen Volkes zugleich.
Der Roman fragt nach dem „Warum?“ von Leben und Tod und nach dem Sinn des Lebens in dieser schweren Zeit. Remarque stellt zur Verdeutlichung dieser Thematik der beängstigenden politischen Situation eine starke und erfüllte Liebe gegenüber. Die besonders in dieser Zeit utopische Liebe zwischen Robby und Pat ist geprägt von Mitgefühl und Verständnis, schon allein deshalb wurde Drei Kameraden als die beste Liebesgeschichte Remarques gefeiert. Die beiden Liebenden entgehen der Bürgerlichkeit  mit all ihren Lebenszielen und führen ihr Leben ohne höheren Zweck. Sie genießen gemeinsam die kleinen Dinge des Alltags und trotzen als Anhänger des „Orden(s) der Erfolglosen“ dem Leben, das für sie ohne Dauer, ohne Plan und ohne Zukunft ist.
Das politische Thema des Romans hingegen beschäftigt sich mit dem aufkommenden Faschismus in Deutschland. Während Remarque im schweizer Exil den Roman überarbeitete, ergriffen die Nazis in Deutschland die Macht und Remarque erahnte bereits die Folgen. Allein schon aus diesem Grund konnte der Roman nicht in Deutschland veröffentlicht werden. In den USA, in England, Argentinien und in einigen nordischen Ländern wurde er hingegen schon 1937 herausgegeben und bekam besonders in Amerika und England hervorragende Kritiken. Zwischen 1938 und 1941 folgten eine französische, eine brasilianische und eine türkische Fassung. Eine deutsche Ausgabe wurde 1938 im Exil-Verlag Querido gedruckt, sie wurde jedoch kaum von deutschen Rezipienten gelesen. Besonders lobend hervorgehoben wurden in ausländischen Rezensionen Remarques Talent die Zeitgeschichte authentisch und für Nicht-Deutsche zugänglich zu erfassen, sowie eine glaubwürdige Liebesgeschichte in diese Zeit zu setzen.
Drei Kameraden wurde als Zeitroman der Neuen Sachlichkeit wegen seiner unmittelbaren Sprache, sowie seiner zeitlichen und faktischen Authentizität gelobt. Schlechte Kritiken wurden nur vereinzelt laut, so zum Beispiel im Juli-Heft der marxistischen Moskauer Exil-Zeitschrift von 1938 Das Wort. Die Kritik, verfasst von Heinrich Werth, bemängelt die literarische Qualität von Remarques neuem Roman und wirft ihm einem „peinlichen Gesamteindruck“, sowie „billige [...] Effekthascherei“ vor. Erst 1951 wurde der Roman Drei Kameraden in Deutschland veröffentlicht und erntete sofort schlechte Kritiken. Die Verdrängung des Faschismus und die Trauer über die große Niederlage 1945 hinderten die deutschen Leser einen Zugang zu Remarques Werk zu finden. Im russischsprachigen Raum wurde hingegen durch die erste Veröffentlichung 1958 große Begeisterung ausgelöst. In sozialistischen Ländern avancierte der Roman schnell zum Kultbuch der Jugend und ist es bis heute. Besonders die starke Kameradschaft und Liebe, die die schlechten Zeiten leichter erscheinen lässt, fesselte ganze Generationen der dortigen Leser.

Maren Koch

gefunden auf dieser Seite
(Diese Nachricht wurde am 04.08.05 um 10:06 von Sir_Rowan geändert.)
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  Re: Sinnkrise Datum:04.08.05 22:25 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Meine \"gute\" Phase nimmt offensichtlich nicht so schnell ein Ende!

Das finde ich prima.

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  Re: Sinnkrise Datum:05.08.05 17:43 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo, ihr Lieben!

Heute ist Freitag, ich habe Feierabend und freue mich aufs Wochenende. Ich brauche mich jetzt nur noch hinzulegen. Und wenn ich dann wieder aufstehe, dann habe ich frei!!!

Ach Kinder...es geht mir so gut. Ich habe eben einen zauberhaften Bericht über Gorillas im Kongo gesehen. Unglaublich, wie intelligent sie sind. Sie werden noch immer total unterschätzt. Wie schrecklich, dass in vielen Köpfen noch das Bild von King-Kong herrscht, wenn sie das Wort Gorilla hören.

Okay, mag euch vielleicht nicht so interessieren, aber mich hat die Reportage berührt....

An diesem Wochenende ist kein Programm angesagt *freu*. Es ist nur zur Entspannung da. Na...das nächste wird dafür um so spannender....*Vorfreudepur*

Hallo Sir_Rowan,
deine Buchbesprechung hört sich in der Tat sehr spannend an. Nur...für mich zur Zeit nicht die richtige Lektüre. Grob kann man meinen psychischen Zustand in drei Phasen einteilen. Die depressive....ich bin nicht in der Lage zu lesen. Die neutrale....ich lese alles, was mir unter die Finger kommt, gern auch mal etwas Anspruchvolles. In der Zeit könnte ich auch "Die drei Kameraden" lesen. Und dann die Hochphase, fast manisch....da muss ich leben, mich amüsieren, den Sonnenschein einfangen für die dunkle Zeit, Freunde treffen, verrückt spielen, mich erotisch fühlen, mich schminken, ausgehen, flirten, oberflächlich sein und vieles mehr.

Auch diese Phase wird vorübergehen. Dann bin ich eine zeitlang gierig, auch komplexere Dinge zu lesen. Auf jeden Fall werde ich mir das Buch kaufen, wenn es mir unter die Finger kommt. Und ich werde dir schreiben, wenn ich es gelesen habe und ob es mir gefallen hat!

Eine liebevolle Umarmung für euch
eure Maritta / Träumerin
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  Re: Sinnkrise Datum:05.08.05 17:46 IP: gespeichert Moderator melden


Guten Abend, meine Lieben!

Puhhh...ich habe schrecklich viel zu tun im Büro. Alle Welt will offensichtlich verreisen. Und wieder einmal habe ich Schwierigkeiten, mein Pensum zu schaffen. Allerdings bereitet mir das keine sonderlichen Kopfschmerzen.

Denn....bis zum 13. August ist es nicht mehr weit.
Und...ab dem 29. August habe ich DREI Wochen Urlaub. Und freue mich auf eine interessante Kreuzfahrt rund um Britannien.

Also....werde ich mal wieder einen ordentlichen Schlag reinhauen, dann klappt es auch alles. Ich schätze, dass ich in ca. 10 Tagen die Dosis meiner Psychopharmaka weiter um 75 mg senken kann.

Sag mal, Sir_Rowan, es ist ja nett, dass du mir ein Buch empfieldst. Aber warum gerade DIESES Buch? Wäre interessant zu wissen, was dir daran so gefallen hat. Eine kleine Rezession wäre vielleicht nicht verkehrt, oder

Ich knuddel euch!

Eure Maritta / Träumerin

(tja Anja, das kommt offensichtlich Einiges auf dich zu. Meine "gute" Phase nimmt offensichtlich nicht so schnell ein Ende! Lieben Gruss an Monika, ich freue wie verrückt....)

Manchmal bin ich ein wenig blond...peinlich, peinlich...
(Diese Nachricht wurde am 05.08.05 um 17:46 von träumerin geändert.)
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Sir_Rowan
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  Re: Sinnkrise Datum:06.08.05 08:33 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo liebe Träumerin,

schön, daß es Dir gut geht.

Es gefällt mir, daß Dir das Buch gefällt.

Ich kann es Dir gerne mal ausleihen
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  Re: Sinnkrise Datum:10.08.05 22:53 IP: gespeichert Moderator melden


Einen wunderschönen guten Abend, ihr Lieben,

wird Zeit, einen kleinen Zwischenbericht abzugeben. Übermorgen also geht es los. Heute habe ich meine Fahrkarte abgeholt. Und bin immer noch am Zweifeln, ob die bei der Bahn richtig ticken..

Also...ein Billigticket habe ich nicht bekommen, weil der Freitag sowieso ein gut gebuchter Reisetag ist. Also, so dachte ich, müsste ich in den sauren Apfel beissen und 202,00 € für das Ticket bezahlen. Puh..auch für mich ziemlich viel Geld. Aber ich möchte ja unbedingt, freue mich so sehr auf dieses Wochenende..

Naja, ich habe dann bei der DB angerufen, wir haben da eine direkte Ansprechpartnerin. Sie suchte und suchte und wurde fündig. Sie fand eine erstklassige Verbindung (brauche nur einmal umsteigen) zu den genau passenden Zeiten. Das Ticket kostet 154,00 €. Aber nun haltet euch fest. Genau diese Strecke kostet in der zweiten Klasse besagte 202,00 €. Die 154,00 € zahle ich für die erste Klasse. Kann man das noch fassen In der zweiten Klasse gibt es keinerlei Sparmöglichkeiten und in der ersten fahre ich für den halben Preis. Wer kann das bitte noch verstehen

Na...ist natürlich toll für mich. Ich denke, ich werde so wesentlich ausgeruhter in Heidelberg ankommen. Und habe dadurch jede Menge Energie frei um zu feiern und geniessen und Spass zu haben und gute Gespräche zu führen.

Tja Anja...hält also doch vor, meine gute Phase. Hoffentlich haltet ihr das aus...

Ich drücke euch
eure Maritta
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  Re: Sinnkrise Datum:10.08.05 23:21 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Tja Anja...hält also doch vor, meine gute Phase. Hoffentlich haltet ihr das aus...

Wir sind doch hart im Nehmen.
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  Re: Sinnkrise Datum:12.08.05 18:04 IP: gespeichert Moderator melden


Tja, das mir der Bahn verstehe wer da wolle - die sind mir, mit ihren Tarifen, ohnehin das Buch mit den berühmten sieben Siegeln.
@ < Maritta: ich wünsche Dir für Morgen den schönsten Tag, und das deine geheimen Träume in erfüllung gehen!
Gruß und Daumen halt - Roland
(Diese Nachricht wurde am 12.08.05 um 18:04 von dnalor geändert.)
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fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

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  Re: Sinnkrise Datum:15.08.05 18:14 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Maritta,

sooo, nun haben wir es also "ausgehalten" - war eigentlich nicht so schwer...

Schade, dass du dich anschließend dafür "bestrafen" musstest, dass es dir gut ging; ich hätte nicht geglaubt, dass du noch rechtzeitig auf die Füße kommen würdest, um deinen Zug zu erreichen!

Ist jetzt alles wieder gut?

Etwas besorgte Grüße,
Anja
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

***
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  Re: Sinnkrise Datum:15.08.05 23:48 IP: gespeichert Moderator melden


Einen schönen guten Abend, ihr Lieben!

Tja...bin also wieder da. Wie an anderer Stelle schon berichtet, durfte ich der wunderbaren Hochzeit von Anja und Monika beiwohnen. Ohne hier weiter darauf eingehen zu wollen / zu können (ich hoffe, ihr seht es mir nach) möchte ich nur sagen, dass der Tag perfekt war. Schöne Räumlichkeiten, ein liebevoll gedeckter Tisch, eine einfach bezaubernde Braut (ihr hättet Monikas Lächeln sehen können...*hmmmm*) eine ebenso zauberhafte Zeremonie, ein tolles Essen.....

Ich habe mich pudelwohl gefühlt. Naja, und dann Why-Not als "Tischherrn" war auch nicht zu verachten...(fröhlich dem Why-Not zuzwinker*)

Zwei kleine Wermutstropfen gab es dann am Sonntag. Ich musste mich morgens übergeben und den ganzen Tag blieb nichts im Magen. Nicht einmal ein bisschen Wasser. Das war schon unangenehm. Nachdem ich freundlicher Weise von meinem Gastgeber (ihr seid einfach toll! Vielen Dank noch einmal für eure Gastfreundschaft! Ich hoffe, ich kann mich irgendwann revanchieren...) mittags zum Zug gebracht wurde, bekam ich einige Plastikbeutel mit, zur Sicherheit. Und ich habe sie gebraucht, alle! Nur als ich in den ersten Zug eingestiegen bin, dann kam es mir so schnell hoch, dass ich in den Aschenbecher kotzen musste. Gott sei Dank sass ich allein im Abteil. Hatte ja ein Ticket der ersten Klasse...

Und der zweite Wermutstropfen...mir wurde meine Geldbörse entwendet. Wahrscheinlich am Sonnabendabend. 200,00 € dahin. Das tut schon weh.

So, das solls erst einmal gewesen sein. Ihr seid jetzt wieder auf dem neuesten Stand. Bin zwar noch müde, weil ich meine Medis nicht so nehmen konnte wie normal. Aber all das war es mehr als wert, hingefahren zu sein.

Und Anja...das mit dem Bestrafen, das werde ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Eine liebevolle Umarmung für euch
eure Träumerin / Maritta
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Sir_Rowan
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  Re: Sinnkrise Datum:16.08.05 10:20 IP: gespeichert Moderator melden


Herzlich Glückwunsch an Anja und Monika, viel Spaß in Eurem Eheleben.

Und Dir, liebe Träumerin, wünsche ich auch alles Gute und vor allem gute Besserung
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  Re: Sinnkrise Datum:16.08.05 14:21 IP: gespeichert Moderator melden


Aha, das war also das geheim gehaltene angekündigte Event von Anja aka Nachtigall im Forum- und Usertreffen -Board.

Dann auch von mir nachträglich alles Gute in der Ehe, an Anja & Monika - Diese Bund möge bis ans Ende Eurer Tage halten und Euch binden.

Im übrigen war das Grilltreffen bei Schmitdchen, letztes WE am Samstag auch ein voller Erfolg.

VG Xrated

PS: Natürlich blöd und sehr ärgerlich, das mit Deiner Geldbörse träumerin, unschöne Sache, auch das Du das legger Essen verloren hast....
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