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nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
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Apotheken.....
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Datum:12.04.05 13:19 IP: gespeichert 
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Dieses Thema ist mehr als Offtopic, aber durch die hohe Anzahl von Mitgliedern hoffe ich, doch eine zufriedenstellende Antwort zu erhalten.
Ich bin seit relativ kurzer Zeit durch eine chronische Krankheit gezwungen, relativ viele und teure Medikamente zu mir zu nehmen.
Auf Anfrage bei meiner Apotheke vor Ort, ob wir nicht einen kleinen Deal ausmachen könnten, daß ich, wenn ich mich nur noch dort beraten und bedienen lasse z. B.: einen Naturalrabatt erhalten könnte, teilte mir der dortige Chef mit, daß seit ca. 1 1/2 Jahren pro verschreibungspflichtigen Medikament nur noch 8.- €uro an die Apotheker gezahlt werden. Dabei sei es egal, ob ein Medikament 80.-€ oder 800.-€ kostet. Aufgrund dessen gebe es für irgendwelche Rabatte keine Möglichkeit.
Nun war ja auch in der Presse zu lesen, daß verstärkt mit Rezepten manipuliert und falsch abgerechnet wurde. Daß zum Beispiel die Möglichkeit bestehe, ein Rezept gegen eine Pflegecreme einzutauschen. Dies wurde in einer Szene im Fernsehen gezeigt.
Was mich nun irritiert, wenn ich als Apotheker am Rezept nur 8.-€ verdiene, an der Hautcreme aufgrund mangelnder Verschreibungspflicht zwischen 30-40% Spanne habe, warum sollte ich dann als Apotheker manipulieren?
Oder wurde mir persönlich, als Mensch ohne Einblick ins Apothekerrecht und die Verschreibungsverordnung ein Bär aufgebunden?
Ich freue mich, wenn mich der Ein- oder Andere hier mit Fakten aufklären kann.
Derweilen liebe Grüße
stephan
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
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Story-Writer
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Re: Apotheken.....
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Datum:12.04.05 17:36 IP: gespeichert
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Hallo Stephan!
Direkt bin ich nicht betroffen, aber vielleicht kann ich dir durch ähnliche Berichte helfen.
Aus einem dieser Berichte entnahm ich, daß es eine Versandfirma in Holland gibt. Namen und URL kann ich dir leider nicht schreiben. Nicht alle Medikamente werden an diese Firma geschickt, da es ein heimliches Monopol der Pharmaindustrie in D gibt. Du kannst doch ‘schnell’ Mal nach Frankreich, Schweiz, Österreich oder Tschechien fahren, um dich dort umzusehen, was die Apotheker verlangen. Meist reicht das Rezept.
Oftmals sparst du dadurch bis zu 50%. Das mußt du aber selber herausfinden.
Auf Wiederlesen
Detlev
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Keyholder
Wiederstand ist zwecklos, wird aber gerne gesehen !
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Re: Apotheken.....
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Datum:12.04.05 17:58 IP: gespeichert
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Ich habe dein Posting einem Freund von mir gezeigt. Hier ist seine Antwort darauf :
hier meine Antwort (ich weiß zwar nicht, wo das gepostet werden soll, aber egal *g*)
Da ich selbst Apotheker bin (allerdings an der Universität angestellt, also kein Interessenkonflikt* g*), möchte ich ein wenig zur Aufklärung beitragen:
Es ist korrekt, dass sich seit 01.01.2004 die Vergütung der Apotheker für die rezeptpflichtigen Arzneimittel grundlegend geändert hat: Man erhält preisunabhängig 8,10 Euro pro Arzneimittelpackung zuzüglich 3% Aufschlag bezogen auf den Apothekeneinkaufspreis. Darauf wird dann 16% MwSt. aufgeschlagen (die übrigens die Kassen nicht absetzen können; dies führt absurderweise dazu, dass der Fiskus an besonders teuren Arznemittel mehr verdient als der Apotheker); dann erhalten die gesetzlichen Krankenkassen nochmals einen Rabatt von 2,- Euro (incl. MwSt., also 1,72 Euro ohne MwSt.) , unabhängig vom Preis. Das heißt, wenn ein Apotheker Arzneimittel auf ein normales Kassenrezept abgibt, hat er einen Nettoertrag von 6,38 Euro + 3% vom Einkaufspreis (die 3% sollen die Lagerhaltung abdecken, da es sich sonst überhaupt nicht rechnen würde, teure Medikamente vorrätig zu halten). Beispiel: Die Apotheke kauft für 1000 EUR ein Medikament ein, macht 8,10 EUR + 30 EUR + MwSt. = 1.204,20 EUR Verkaufspreis abzgl 2 EUR Kassenabschlag. Der Rohertrag für den Apotheker liegt hier bei 36,38 EUR bei einem Kassenpreis von 1.202.20 EUR. Das Finanzamt erhält 165,82 EUR.
Jetzt zum Thema Manipulation / Rabatte: Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sind die Preise gesetzlich festgelegt. Wenn also ein Apotheker die Rezeptgebühren erlässt, verstößt er gegen rechtliche Normen (Arzneimittelpreisverordnung, Sozialgesetzbuch, Wettbewerbsrecht). Da gibt es keinerlei Spielraum. Die Kollegen vor Ort "kümmern" sich i.d.R. darum, dass solch ein Treiben schnell beendet wird *g*
Das Abrechnen von Rezepten - ohne das abgerechnete Medikament abgegeben zu haben - ist nicht bloß eine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat. Da hört der Spaß schnell auf, das kann den Apotheker seine Approbation (=Berufserlaubnis) kosten, ggf. muss er seine Apotheke schließen (und das zu Recht)! Abgesehen davon, dass das völlig illegal ist, sind diejenigen, die sowas auch noch machen, vollkommen hirnverbrannt, da seit 2004 für viele (gerade teure Präparate) der Hersteller einen Abschlag an die Krankenkasse zahlen muss (in 2004 16% seines "Fabrikpreises", seit 2005 6%). Über die Pharmazentralnummern, die auf die Rezepte durch die Apotheken aufzudrucken sind, werden die Abschläge den Herstellern in Rechnung gestellt. Das heißt, dass der Hersteller sehr schnell merkt, wenn hier systematisch manipuliert wird (wenn also ein Artikel laufend häufiger abgerechnet wird, als der Hersteller diesen in den Handel gebracht hat). Und wenn dann der Hersteller an die Tür klopft und man keine Rechnungen mit entsprechenden Arzneimittelbezügen vorweisen kann, fliegt das mal schnell auf. Hoffentlich sehr schnell!
Hat das hat die Frage beantwortet?
Viele Grüße
Eurer Apotheker
C.
Beste Grüße
Malti
Menschen die im Leben immer alles verstehen leben unter ihrem Niveau.
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Story-Writer
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Re: Apotheken.....
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Datum:12.04.05 19:02 IP: gespeichert
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Boaaaahhh Malti
Herzlichen Dank für die ausführlichste Auskunft, die man sich nur wünschen kann. Da verstehe ich natürlich vollkommen, daß hier kein Spielraum für Preisnachlässe oder Naturalrabatte vorhanden ist.
...und Roger_Rabbit
ich bin Privatversichert und meine Krankenkasse interessiert es seltsamerweise überhaupt nicht, ob ich im Ausland günstiger Einkaufe, oder nicht. Ich hatte mal deswegen ein Telefonat mit meiner Kasse und es kam nichts als Gleichgültigkeit heraus. Wenn ich allerdings Malti s Bericht richtig interpretiert habe, daß die Konzerne eh Geld an die Kassen zahlen, wird es wahrscheinlich nicht mehr sooo immens ins Gewicht fallen, zumindest für die Kassen.
Bei den freiverkäuflichen Arzneimitteln fahre ich gelegentlich nach Tschechien zum Bedarf eindecken.
Ich danke Euch auf alle Fälle für die prompte "Hilfe" und fühle mich hier im Forum mal wieder bestens aufgehoben.
LG
stephan
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Sklave
sklave von Gillian (aka Yaguar)
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Re: Apotheken.....
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Datum:12.04.05 20:20 IP: gespeichert
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| Zitat | | Auf Anfrage bei meiner Apotheke vor Ort, ob wir nicht einen kleinen Deal ausmachen könnten, daß ich, wenn ich mich nur noch dort beraten und bedienen lasse z. B.: einen Naturalrabatt erhalten könnte, ... |
*ausm hinterkopf raushol*
gibt es nicht bei einigen versicherungen die möglichkeit, wenn man sich auf eine apotheke als kunde beschränkt, einen gewissen bonus von der kk zu bekommen? ähnliches gibt es doch auch, wenn man sich als patient bereit erklärt, alle behandlung zuerst bei dem einen hausarzt zu beginnen.
ich weiß allerdings nicht, wie das als privatversicherter ist.
beste grüße, kedo
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"der kopf ist rund, damit das denken die richtung ändern kann" francis picabia
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| dnalor |
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Re: Apotheken.....
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Datum:12.04.05 22:32 IP: gespeichert
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| Zitat | Hallo Stephan!
Aus einem dieser Berichte entnahm ich, daß es eine Versandfirma in Holland gibt. Namen und URL kann ich dir leider nicht schreiben.
Oftmals sparst du dadurch bis zu 50%. Das mußt du aber selber herausfinden. |
Der Name der Firma in Holland ist DOC-MORIS (hoffentlich hab ich das jezt richtig geschrieben)
Meine Frau ist Astmatikerin und bezieht ihre Medis nur von dort. Wieviel sie dabei genau spart kann ich nicht sagen. Das Ganze funktioniert einfach so: Anmelden über Internet (geht auch per Post oder Telefon), dabei wird die gewünschte Zahlungsart vereinbart, dann bekommst du eine Mitgliedsnummer, danach Rezept hinschicken (Original!) und auf das Päckchen warten.
Das Macht allerdings nur bei einem chronischen Leiden Sinn, weil es doch ein paar Tage dauert bis das Zeugs da ist.
Bei meiner Frau ist es noch nicht vorgekommen, daß es ein Medikament nicht gab.
@living_and_laughing > wenn es dich interessiert schick mir ne pn, da frag ich nochmal richtig nach was es kostet und wie die Regeln genau sind.
Gruß Roland
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Story-Writer
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Re: Apotheken.....
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Datum:12.04.05 22:42 IP: gespeichert
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Ich danke Euch nochmal für Eure Antworten und Dir dnalor für Dein Angebot. Jetzt will ich mich erstmal schlaumachen, ob es die Möglichkeit für mich gibt, diesen DocMorris z.B. zu nutzenund ehrlich gesagt, welchen Vorteil ich davon habe.
So ganz uneigennützig will ich meiner Krankenkasse kein Geld schenken, die ist teuer genug und steigert ihre Beiträge meiner Meinung nach, nach Gutdünken und für mich nicht nachvollziehbar.
Schau mer mal....
auf alle Fälle Liebe Grüße und herzlichen Dank
stephan
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Apotheken.....
