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KG-Trägerin
Verschlossen werden ist nicht schwer, verschlossen bleiben jedoch sehr!
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Intoleranz
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Datum:16.10.04 17:51 IP: gespeichert 
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Hallo liebe Gemeinde,
hier will ich einmal meinem Ärger Luft machen.
In den letzten Tagen ist mir wieder einmal schmerzlich bewußt geworden, wie intolerant unsere Gesellschaft und demzufolge auch die Justiz gegenüber allen Dingen sind, die nicht dem "normalen" Bild eines Menschen entsprechen. Ist man denn gleich ein Verbrecher, wenn man seine Leidenschaften lebt? Ist man gleich pervers wenn man einen KG trägt oder einen (anderen) Fetisch auslebt? Ist man gleich krank wenn man sich im BDSM-Bereich bewegt? Die Antwort: Ja, das ist man, zumindest in den Augen der Gesellschaft.
Ich selbst bin gekündigt worden weil ich KG trage. Und nun haben wir mächtig Stress mit der Justiz, weil ein "netter" Nachbar uns angezeigt hat wegen "Verbreitung gewaltpornografischer Schriften", und das völlig unbegründet. Heute habe ich mit einem Freund telefoniert, der auch ähnlichen Stress hat und seine Fetisch- und SM-Party absagen mußte. Weiter geht es auch im übrigen Bekanntenkreis, eine regelrechte Hexenjagd findet derzeit statt!
Ich frage mich was das soll, warum uns die Leute nicht einfach in Ruhe lassen! Sind wir alle Verbrecher, nur weil wir ein bißchen anders sind als all die Zombies auf der Straße, als all diese scheinheilgen Gestalten in ihren Büros, weil wir unser Leben so leben wir wir es wollen und nicht wie die Gesellschaft es vorschreibt?
Ich selbst lebe meinen Fetisch und meine Leidenschaften und lasse durch meine Webseite auch andere Leute daran teilhaben, die sich dafür interessieren. Mittlerweile habe ich sehr genau verstanden, warum sich so viele SMler und Fetischisten verstecken und ihre Leidenschaften nur im stillen Kämmerchen leben. Wir werden als Randgruppe in den Untergrund gezwungen und defamiert, wer wundert sich da noch dass wir uns in versteckten Lokations treffen müssen und uns nicht wagen an die Öffentlichkeit zu treten?
Intoleranz, Unwissenheit, Angst vor den eigenen verborgenen Wünschen und vor allem was anders ist prägt unsere Gesellschaft und macht sie damit zu Hexenjägern. Und wir werden zu den "Bösen" gemacht, obwohl wir vielleicht die christlicheren und liebenswürdigeren Menschen sind! Ich finde das zum Kotzen!
Liebe Grüße vom P.
Nicht Zufriedenheit macht den Erfolg aus, vielmehr die Art, Probleme zu lösen.
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Story-Writer
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Re: Intoleranz
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Datum:16.10.04 18:54 IP: gespeichert
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> hier will ich einmal meinem Ärger Luft machen.
Liebe Pupett!
Das kann manchmal helfen!
> Ich selbst bin gekündigt worden weil ich KG trage.
Sofern du Flugbegleiterin wärst oder in sensiblen Produktionsbereichen arbeiten würdest, in denen keine Metallgegenstände erlaubt sind, könnte ich es verstehen. Ansonsten nicht. Kannst du nicht dagegen angehen?
> Und nun haben wir mächtig Stress mit der Justiz,
Der Nachbar soll es einmal beweisen. Wo befindet sich auf deiner Homepage Gewalt? Er kann sich vielleicht über das ständige Klappern deiner Ketten (ob zwischen den Beinen am KG befestigt oder du läufsat mit einer solchen am Hals herum) beschweren, doch wie will er euch sonst ans Bein pinkeln?
> und das völlig unbegründet.
Dann muß er doch Beweise liefern, die er nicht hat!
Außerdem ist ein Gespräch mit den Klägern manchmal hilfreicher, als es über die Polizei und Gerichte klären lassen zu wollen. Den krähenden Hahn kann ich einsperren. Den jaulenden Hund bei Vollmond aus seiner Hütte ins Haus holen. Aber wenn die Dame über mir unbedingt Steppschuhe oder Pumps mit Metallabsatz auf dem ausgelegten Holzboden tragen will, dann sollen sie sich einen Tippich anschaffen oder einen Tritt-Schall-Schutz installieren.
Meine Meinung.
Auf Wiederlesen
Detlev
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| oxymoron |
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Stamm-Gast
Lieber natürliche Intelligenz als künstliche
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Re: Intoleranz
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Datum:17.10.04 11:12 IP: gespeichert
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Moin moin
Ich befürchte, daß sich das Problem auch in nächster Zeit nicht lösen läßt. Für den üblichen Blöd-Zeitungsleser ist nur die Missionarsstellung *normal*. Alles andere hält er für *pervers* und er wird auch weiterhin BDSM-ler mit Sexualstraftätern in einen Topf werfen. Es ist die *Unwissenheit*, die Du genannt hast und er wird sich niemals soweit mit diesem *schmutzigen* Thema befassen, daß er den Unterschied bemerken würde (vom Begreifen mal ganz abgesehen).
Die Kündigung wegen Deines KGs weist genau in diese Richtung. Ich gehe zumindest davon aus, daß Du nicht mit Pfeilen auf der Kleidung auf Deinen KG hingewiesen hast, er nicht ständig sichtbar ist. Im Kündigungsschreiben stand wahrscheinlich nicht der KG, sondern eine andere Begründung, so daß es schwierig sein dürfte, die Wiedereinstellung vor Gericht einzuklagen.
Homosexualität wird inzwischen halbwegs akzeptiert, BDSM nicht. Leider weiß ich auch keinen Weg, wie man das ändern könnte.
oxymoron
Dreiviertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen (Theodor Fontane)
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Sklavin
Fürth
Ein Leben ohne Freunde ist kein Leben
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Re: Intoleranz
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Datum:19.10.04 15:09 IP: gespeichert
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Hallo Pupett,
Kündigungen, die auf Grund deines KGs beruhen sind haltlos und du kannst dagegen angehen. Es gibt genug Gerichtsurteile, in dem Träger von KGs und SMler gewonnen haben. Es muss aber in der Kündigung ersichtlich sein, dass es der Grund ist und du nicht ständig bei der Arbeit durch Sicherheitsschleusen musst.
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Ich frage mich was das soll, warum uns die Leute nicht einfach in Ruhe lassen! Sind wir alle Verbrecher, nur weil wir ein bißchen anders sind als all die Zombies auf der Straße, als all diese scheinheilgen Gestalten in ihren Büros, weil wir unser Leben so leben wir wir es wollen und nicht wie die Gesellschaft es vorschreibt?
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Es ist die Angst vor dem eigenen ich. Viele haben auch solche Träume und Wünsche und trauen sich nicht, diese einzugestehen. Im Inneren bezeichnen sie nicht uns als krank und als Zombis, sondern sich selber, weil sie genau das wollen, was der Nachbar tut, aber zu feige sind, es zuzugeben. Dazu habe ich mal hier eine sehr gute Beschreibung von Toleranz gegenüber SMlern gefunden. Es ist mit eine der besten Seiten, die ich lesen durfte.
Gruß Angi 
Gesuchte Kinder Helft bitte mit!!!&&Gegen Kindesmissbrauch &&[size=1]
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Stamm-Gast
Münster i.W.
Im Leben gibt es immer Neuanfänge!
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Re: Intoleranz
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Datum:10.11.04 19:22 IP: gespeichert
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Hallo Puppet und alle!
Also:
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Ich selbst bin gekündigt worden weil ich KG trage.
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Zu deiner Eingangsfrage: Du hast recht! Ich fürchte wir leben in einer zunehmend intolleranten Gesellschaft!
Zu deiner Kündigung: Das setzt mir allerdings auch ein Fragezeichen auf. 
Sofern durch einen Arbeitgeber schriftlich dargelegt wird, daß eine Kündigung folgt, wenn der Arbeitnehmer mit einem Keuschheitsgürtel zur Arbeitgeber erscheint, ist...somit nicht nur die unterste Kalauergrenz erreicht, sondern dieser Vertrag ist nichtig(!), denn er ist keiner.
In meiner Stadt wurde 2001 ein ähnlicher Fall in verhandelt: Ein bekennender SMler und Altenpfleger wurde durch die Heimleitung gekündigt, weil sie befürchtete, daß sich der Pfleger die Hilflosigkeit alter Menschen für seine "xxxx" ausnutzen könnte. Ich frage mich: Welches Kopfkino lief da bei der Heimleitung ab?? 
@Puppet: Hast Du die Sache nun aus eigenen Diskretionsgründen auf sich beruhen lassen oder deinem Ex- Arbeitgeber ordentlich eingeheizt?
M.b.G., BigBird
Momentan keine Signatur, außer diese!
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KG-Trägerin
Verschlossen werden ist nicht schwer, verschlossen bleiben jedoch sehr!
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Re: Intoleranz
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Datum:11.11.04 11:42 IP: gespeichert
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Hallo ihr Lieben!
@oxymoron: Nee, sicher hab ich nicht mit Pfeilen auf der Kleidung auf meinen KG aufmerksam gemacht. Es hat sich nur leider auch nicht ganz vermeiden lassen, dass er mal durchgeblitzt hat beim Bücken z.B.
@bigbird: Nein ich habe mich an einen Anwalt gewandt, der mir noch einiges gerettet hat und so würde aus einer fristlosen Kündigung eine ordentliche, mit Kündigingsfrist etc. War für diese Zeit frei gestellt von der Arbeit und bekam trotzdem mein Geld. Wieder da arbeiten wollte ich freiwillig nicht mehr, denn mein Arbeitgeber hat schon für Gerüchte und Rufmord gesorgt. Skandale sprechen sich sehr schnell rum wie man weiß und ich hätte in einer so vergifteten Atmosphäre nicht weiter arbeiten wollen und können.
Zur Begründung der Kündigung hat sich mein Arbeitgeber auch was einfallen lassen. Plötzlich wurde mir unterstellt ich sei GESCHÄFTSMÄSSIG in der Sado-Maso-Szene tätig und böte dabei meine Dienste an. Also wurde aus einer KG-Trägerin plötzlich eine Hure gemacht. Na gut, ein positiver Aspekt sollte schon genannt werden an der ganzen Sache: Damals entstand erst die Idee, meine Webseite aufzuziehen in dem Maß wie sie heute steht. Auf diese Idee hat mich mein ehemaliger Arbeitgeber erst gebracht
Mittlerweile konnte ich mich als Modell selbständig machen und nun kann mir mit Sicherheit keiner mehr ans Bein pissen. Meine Mutter findets toll...was will man mehr?
Liebe Grüße vom Pupett
(Diese Nachricht wurde am 11.11.04 um 11:42 von Pupett geändert.)
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KG-Träger
Schwabenländle
Je länger ich über manche Dinge nachdenke, umso häufiger bin ich nicht mehr meiner Meinung.
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Re: Intoleranz
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Datum:11.11.04 11:54 IP: gespeichert
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Meine Meinung zum Stand der öffentlichen Moral in Deutschland:
Willst wissen Du, was ungeniert
uns’re Gesellschaft akzeptiert,
musst Du in allen Lebenslagen
zuerst einmal „Heinz Becker“ fragen!
Sagt der dann „Jooh - geh fort!“ dazu
dann lass es sein...
... und Du hast Ruh! 
Nach meinem schwarzen Freitag vom 2.9.2004 freiwillig und dauerhaft eingeschlossen; zuerst im inzwischen verschrotteten CB3000 und 1 Jahr zeitweise im CB6000 (auch schon verschrottet). Seit Anfang 2008 dauerhaft im "Schlaffi" aus massivem Edelstahl.
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Einsteiger
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Re: Intoleranz
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Datum:12.11.04 00:31 IP: gespeichert
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Leider ist unsere gesamte Gesellschaft in Sachen Sexualität und deren Varianten derart festgefahren, ja die Gesellschaft wird zur Zeit leider dem amerikanischen Trend folgend immer prüder. Dabei tritt eine Scheinheiligkeit zu Tage, daß einem sogar noch das Festessen von vorigen Weihnacht hochkommt.
Was ist "NORMAL", was ist "ABARTIG"  ?
Wer hat "normal" und "abnormal" definiert? Wenn wir davon ausgehen, was die meisten Lebewesen auf dieser Welt tun, müßten wir Scheiße fressen (Entschuldigung für die Ausdrucksweise) ... ca 500 000 000 000 Fliegen können nicht irren, insgesamt weisen sie insgesamt etwa die Hirnmenge von vielen hunderttausend Menschen auf!
Kann doch nicht falsch sein, oder?
So wie dieser Vergleich, ist es falsch, zu urteilen, zu verunglimpfen, vor allem, wenn man keine Ahnung davon hat.
Leider wird vom Menschen alles verurteilt, was man nicht versteht.
Sexualität wird von unserer Gesellschaft geprägt, diese ist nun einmal christlich - katholisch gefärbt. Aber selbst wenn man an Gott glaubt (oder wie er immer bezeichnet wird), warum haben wir dann die wunderbare Sache der Sexualität geschenkt bekommen, wenn wir sie nicht nützen dürfen? Warum haben die antiken Griechen (nicht alle, aber große Landstriche) keine Probleme mit der Sexualität gehabt, dort war es "normal" auch andere Neigungen (beginnend von der Homosexualität bis zum SM u.v.m.) zu haben. Unsere ach so fortschrittliche Gesellschaft hat leider nur Bretter vorm Kopf.
K.T.
k.t.
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Gast
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Re: Intoleranz
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Datum:12.11.04 15:07 IP: gespeichert
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In der Lokalzeitung meiner Heimatstadt tobt seit einer Woche ein Leserbriefkrieg.
Hintergrund: Das städtische Kulturamt hatte im Rahmen einer krimi-literarischen Reihe eine Veranstaltung vermittelt, in der die Autoren Nina George und Horst Eckert in einem Nachtclub aus ihren Krimi-Storys vorlasen. Die Veranstaltung lief unter dem Motto „Sex and Crime im Bordell“ und wurde von einem Beiprogramm garniert: ein in Leder gekleideter Mann wurde von einer Frau am Halsband herumgeführt und männliche und weibliche Stripper entblätterten sich. Eintritt: 20 Euro.
Darüber berichtete die Tageszeitung mit großem Bild: eine Domina, drei Actricen (alle in schwarzem Leder), Stripper und Stripperin sowie die Autoren, die Kulturbeauftragte der Stadt und der Literaturbüroleiter hatten sich zum Erinnerungsfoto postiert.
Jetzt kommt’s:
Die Geschäftsführerin des Vereins „Frauenforum“ und die städtische Gleichstellungsbeauftragte griffen in scharfer Form die städtische Kulturbeauftragte und den Leiter des Literatur-Büros an. Die Veranstaltung mit SM-Charakter konterkariere die Arbeit des Frauenforums „gegen die nach wie vor bestehende Tabuisierung von Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Kinder.“
Deutlich wurde meiner Meinung nach, wie die beiden alle Freunde von BDSM mit Gewälttätern und Pädophilen in einen Topf warfen.
Dieser Artikel provozierte lange Leserbriefe, allesamt von Frauen geschrieben. Und was für welche! Anstatt abzuwägen, wurden die harschen Anschuldigungen und Vorurteile auf die Spitze getrieben.
Ich möchte einmal aus drei Leserbriefen zitieren:
1.„Ich teile voll und ganz die Meinung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt sowie der Geschäftsführerin des Frauenforums. Ich bin empört darüber, dass im Rahmen einer öffentlich geförderten Festivalreihe eine Sado-Maso-Show salonfähig gemacht [!] wird. … Wenn es [im Krimi] um Kindesmissbrauch ginge – würden dann vielleicht Pädophile eingeladen?“ (9.11.04)
2.„Für knappe 20 Euro kann dem zeitgeisttypischen Voyeurismus Genüge getan werden. Ein Stripper wird gefesselt und geschlagen, Prostituierte können bei table dance und als Domina beguckt werden. Und in dieser so richtig authentischen Atmosphäre kann man sich doch viel besser vorstellen, wie eine der Prostituierten den Autorenphantasien gemäß ermordet würde, oder??
Mir scheint die Frage angebracht, in welchem Zustand geistig-moralischer Dekadenz [!] sich Menschen befinden, die solche Veranstaltungen initiieren und besuchen!“ (11.11.04)
3.„Wenn allerdings Kulturamts-Leiter, Bibliotheksleiter und Buchhändler voll hinter [einer solchen Veranstaltung] stehen und mit krimineller Phantasie [!] immer absurdere Events zum Thema ‚Gewalt’ für ihre Besucher organisieren, dann muss man sich schon fragen, ob dahinter verdeckte Absichten unbekannter Auftraggeber oder vielleicht, was ich lieber glauben würde, nur infantile [!] Unbedarftheit und der Zwang, einem angeblichen Zeitgeist folgen zu müssen.“ (12.11.04)
(Zusätze in eckigen Klammern von mir)
Gerne würde ich auch einen Leserbrief an die Lokalzeitung schreiben, aber meine Frau hat es mir verboten, weil sie Angst hat, dass ich mich in der Stadt (50 000 Einwohner) als Freund von BDSM oute.
(Diese Nachricht wurde am 12.11.04 um 15:07 von surfi geändert.)
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| bluevelvet |
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Staff-Member
Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.
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Re: Intoleranz
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Datum:12.11.04 16:12 IP: gespeichert
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Hi surfi,
wenn spießbürgerliche Borniertheit sich mit einer ebensolchen "Intelligenz" paart bzw. von ihr geführt wird, ist das nicht nur schlimm, sondern potentiell gefährlich ...
Der Rat deiner Frau, surfi, ist wahrscheinlich von Lebensklugheit eingegeben: Es ist wohl besser, diese Art scheinheiliger Dämlichkeit auszusitzen als den Märtyrer zu spielen.
OK, ich gebe ja zu, dass ich liebend gerne einen solchen Leserbrief von dir - in der dir eigenen Art: sprachlich geschliffen und auf ironisch-bissige Weise treffend - lesen würde... Obige Spießbürger hätten dann einmal wirklich Grund, richtig aufzujaulen - wie bei einem ordentlichen Hundebiss ... *gg. Aber lass dich besser nicht von mir verleiten!
Bluevelvet
(Diese Nachricht wurde am 12.11.04 um 16:12 von bluevelvet geändert.)
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Neue Forumsteilnehmer könnt ihr im Board Ich bin neu hier begrüßen!
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KG-Träger
seit 2005 in nathanael umgetauft
Beiträge: 61
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Re: Intoleranz
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Datum:15.11.04 18:38 IP: gespeichert
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Hallo Pupett,
ich verstehe Deine bitteren Gefühle. Wenn man wegen seiner Eigenarten, Vorlieben, Neigungen so behandelt wird, dann hat das etwas von einem Gewaltakt.
Man muss aufpassen, dass man sich dieser Bitterkeit nicht hingibt. Ich denke nicht, dass alle Leute da draußen Zombies sind. Vielleicht haben, bevor der zehnte Dir Stress gemacht hat, neun andere Leute Deinen KG gesehen und sich nichts gedacht oder höchstens gewundert, interessiert, geschmunzelt? Aber wenn ein einziger von zehn Dir Böses will, hast Du nichts von der Toleranz der neun anderen. Vergiss trotzdem nicht, dass es die auch gibt.
Was die Kündigungssache angeht, bist Du beim Anwalt sicher richtig. Und die Justiz handelt nicht einfach nach den Vorurteilen von vernagelten Spießbürgern, es gibt doch rechtsstaatliche Maßstäbe, an denen keiner vorbeikann. Was zugegebenermaßen leider nicht ausschließt, dass es immer wieder durchgeknallte Staatsanwälte gibt, die auf "Gewaltporno"-Jagd gehen.
Du schreibst auch einen sehr erfreulichen Satz:
Meine Mutter findets toll...was will man mehr?
Da hast Du großes Glück! Ich selbst habe einen schwulen Bruder, und unser Vater hat diese Neigung seines Sohnes bis heute nicht wirklich akzeptiert. Ich denke, mein Bruder würde auf einen Großteil der Toleranz, die Homosexuelle mittlerweile in unserer Gesellschaft genießen, verzichten, wenn sein eigener Vater ihn so annehmen würde, wie er ist.
Alles Gute!
Nathan
seit 2005 in nathanael umgetauft
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Keyholder
Was ist schon normal....
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Re: Intoleranz
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Datum:23.11.04 16:29 IP: gespeichert
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Hallo Pupett,
ich finde es traurig, das Dein selbstbestimmter Lebensweg von außenstehenden verstümmelt wird.
„Anders zu sein, kostet viel Kraft“
Ich könnte mir vorstellen, das Du ein auch kleinwenig Stolz darauf gewesen bist, anders zu sein. Besonders das Du es geschafft hast, mit Deinem Faible die 24/7 zu streifen. Nach einer Zeit der prickelnde Neugierde und Erregung im Alltag, ist Dir Dein stählernen Weggefährte gut Freund geworden. Und ich glaube das vielleicht hier ein Fehler liegen könnte. Für Dich ist es alltäglich geworden, sich in der Welt der sexuellen Triebe zu bewegen. Für mich gilt das genauso, wie vielleicht den meisten Mitgliedern hier am Board.
Aber wer sind wir? Wir sind ein gesellschaftliche Minderheit. Das alleine ist sicher noch kein Grund zur Ausgrenzung. Aber die Kombination aus Minderheit & Unwissenheit & Sexualität kann einem schnell den Todesstoß versetzen.
Kannst Du Dich erinnern, wie Dich damals die ersten Erregungen begleitet haben, wie Du Deine schwarze Seite erkannst hast? Jetzt lachst Du vielleicht darüber, das Du damals Zweifel gehabt hast, ob das der richtige Weg für Dich ist. Andere Menschen können, die Zweifel nicht so schnell wegwischen. Die übergestülpte Hülle aus Anstand und Moral kann es oft verhindert, das sich das Herz zu den neu gefundenen Neigungen öffnen kann, (Ich konnte es lange nicht!). Diese Hülle schützt uns vor Verfehlungen , wie z.B in den zehn Geboten genannt werden. (Die soll bitte nicht nur religiös, sondern auch weltlich gesehen werden.)
So kann es dazu kommen das Du hast, was Du liebst; im günstigsten Fall. Ansonsten wird es verboten, verteufelt aus einer Mischung aus Ignoranz, Dummheit und Mittläufertum. Ich glaube in Deinem Fall läuft es gerade so. Das was Dir unterstellt wird, entbehrt jeder Grundlage. Ein offenes Gespräch wurde nicht geführt. Das was Dir wiederfährt, ist ein typisches Versagen in der Führungsetage. Es findet ein Mobbing und Intrigenspiel statt. Das wünsche ich keinem.
Ich bewundere ich Deinen Mut, das Du zu Deinen Bedürfnissen stehst, aber Du darfst Dich nicht wundern, wenn Du Deinen Eigenheiten aneckst, wenn diese Öffentlich werden. Vielleicht ist die Idee mit dem Modelling gar nicht so schlecht. Da könntest in mit Deiner Welt leben, in der Umwelt leben.
Es grüßt Dich Cyrth
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Gast
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Re: Intoleranz
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Datum:23.11.04 19:08 IP: gespeichert
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| Zitat | | aber Du darfst Dich nicht wundern, wenn Du mit Deinen Eigenheiten aneckst, wenn diese Öffentlich werden. |
Eben!
Die gegenwärtige Sexualität schwankt trotz der sogenannten sexuellen Revolution weiter zwischen privaten "Lastern" und öffentlichen "Tugenden", zwischen Puritanismus, der zum guten Ton gehört, und (uneingestandener) Pornographie.Der alte Graben zwischen den Gefühlen und den Trieben ist aktueller denn je. Filme, Werbung, Mode oder Bestsellerromane bringen jeden Tag diese Dichotomie zum Ausdruck, indem sie ständig zweifeln, auf welchem der beiden Register sie spielen sollen. Und verbinden sie niemals.
surfi
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Freak
Beiträge: 91
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Re: Intoleranz
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Datum:23.11.04 21:54 IP: gespeichert
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Dem Anderen sein "Anders sein" verzeihen, ist der Anfang der Weisheit....
Nur weiß ich nicht mehr, von wem das ist. Chinesische Weisheit?
Trotzdem: Kopf hoch!
Zwei Dinge sind unendlich:
1) das Weltall
2) die menschliche Dummheit
. . . aber beim Ersten bin ich mir nicht sicher
A. Einstein
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Intoleranz
