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Dieser Satz ist nicht wahr.

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  Qualitätssicherung Datum:27.05.03 13:00 IP: gespeichert Moderator melden


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Auch darf dieser Disclaimer nicht entfernt werden.
The Unnamable, 2003

--- cut here---
Wieder rüttelst du an der Tür. Deine Hände tasten sie rastlos ab, aber fühlen nur glattes, unnachgiebiges Metall. Du gehst einen Schritt zurück, noch einen, aber selbst die Blicke finden keinen Halt an dem gleichförmigen Material.
Sie sitzt beinah fugenlos im Rahmen und schließt nahtlos mit dem Boden ab. Kein weniger wirksames Werkzeug als ein Schneidbrenner könnte ihr etwas anhaben. Du blickst auf deine Hände, auf die zersplitterten und blutigen Fingernägel und nimmst das erste Mal die Schmerzen wahr, die von dem sinnlosen Schlagen gegen die Tür durch deine Hände, Arme und Schultern pulsieren.
Verzweifelt setzt du dich hin, sammelst Energie.
Du raffst dich auf, rennst mit aller Kraft gegen die Tür an. Der Aufschlag ist betäubend. Du fühlst, wie Knochen in deiner Schulter zersplittern und sinkst in Agonie zu Boden.
Das Liegen bringt keine Erholung. Du weißt, wenn du liegenbleibst, wirst du nicht mehr in der Lage sein, aufzustehen.
Erschöpft schließt du die Augen, und stehst schwankend auf. Du taumelst auf die Tür zu und seitlich am Rahmen vorbei, dorthin, wo dein Verstand dir sagt, wo der Raum hinter der Tür sein müßte. Doch dort setzt sich nur das leere Feld unter dem schwarzen Himmel fort.
Wozu die Türe öffnen? Du fängst an, vorwärts zu stolpern, dann flüssiger zu laufen, fort, nur fort von der Tür.
Du blickst dich im Laufen um, siehst die Tür hinter dir kleiner werden. Befriedigt blickst du nach vorne, irgendwohin muß der Lauf ja führen und kannst nicht mehr rechtzeitig stehenbleiben, ehe du vor die Türe prallst. Und erwachst.


Während ich noch entsetzt die Augen öffnete, fühlte ich die letzten Reste des Schmerzes durch meinen Körper pulsieren, aber so schnell verebben, daß ich nicht sicher sein konnte, ob ich ihn wirklich gespürt hatte.
So ein bescheuerter Traum, dachte ich und schlug die Bettdecke zurück. Immerhin, paßgenau 3 Minuten vor dem Weckerklingeln aufgewacht. Während ich mich wusch, mir die Zähne putzte und mich anzog, dachte ich darüber nach, versuchte, dem Traum einen Sinn abzugewinnen. Vergeblich.
Ich beschloß, ihn in die Kategorie "sinnlose und bescheuerte Angstträume" einzusortieren, warf einen Blick auf die Uhr (wo war die Zeit geblieben?) würgte ein Toastbrot hinunter und stürzte mich auf die Straße.
Im Bus fand ich etwas Ruhe und fing an, mich gedanklich auf meinen Arbeitstag in der Werbeagentur vorzubereiten. Nicht daß im Moment viel zu tun gewesen wäre, die Konjunktur eben. Wenn einer Firma das Wasser bis zum Halse steht, gibt sie kein Geld für Werbung aus. Das verbessert zwar die eigene Lage nicht, aber immerhin geht es dann der Werbeagentur auch schlecht, dachte ich zynisch.

Immerhin war ich einer der Glücklichen, die kein Kündigungsschreiben erhalten hatten. Ich schloß kurz die Augen, um Kraft zu sammeln, und muß kurz eingenickt sein, denn ich öffnete sie gerade rechtzeitig, um noch aus der sich schließenden Bustüre zu springen.
Ich stolperte auf der Bordsteinkante, rutschte ab, knickte mir den Fuß um und tappte bis knapp zum Knöchel in eine Pfütze. Fluchend, mit einem reichlich nassen Schuh und einem vor Schmerz pochenden Sprunggelenk stieg ich auf den Bürgersteig.
Ich fluchte. Hätte der Idiot nicht etwas näher heranfahren können? Naja, wenn ich auf vernünftige Art aus dem Bus gestiegen wäre, wäre mir das wohl nicht passiert.

Ich humpelte die zwei Häuser weiter, bis zu der Werbeagentur, nur um die Türe verschlossen vorzufinden. Was sollte das denn? Ich blickte auf die Uhr. Nein, es war schon nach 9 Uhr morgens und es hätte längst jemand, der einen Schlüssel hatte, da sein müssen.
Eine kurzfristige Reminiszenz an meinen Traum durchfuhr mich.
In dem Moment hörte ich, wie von innen ein Schlüssel klickte. Die Tür wurde geöffnet und mein Chef stand vor mir.

Zwei Minuten später stand ich auf der Straße, in jeder Hinsicht. Er hatte mich nicht nur fristgerecht zum nächsten Monatsende gekündigt, sondern mich auch noch mit sofortiger Wirkung freigestellt: "Wenn ich in ihrem Schreibtisch noch persönliche Dinge finde, schicke ich sie mit der Post."

Ich machte mich auf den Weg zum Bus, um nach hause zu fahren, mußte aber schnell feststellen, daß ich meinen Fuß kaum noch belasten konnte.
Also nahm ich stattdessen einen Bus Richtung Stadtmitte und stieg beim Krankenhaus aus.

Als ich auf den Empfang zuhumpelte, meinte die dort beschäftigte Dame direkt: "Zur Chirurgischen Ambulanz geht s rechts lang, nach den Aufzügen links rum und dann immer geradeaus."
"Danke."

Dort wurde ich aufgeklärt, daß ich zunächst mal warten müßte.
Während ich in dem Wartezimmer saß, grübelte ich zunächst über meine Situation nach.
Finanziell mußte ich mir zunächst keine Sorgen machen, immer vorausgesetzt, daß das verbleibende Monatsgehalt und die Abfindung in Höhe eines weiteren Monatsgehaltes auch tatsächlich eingingen. Für die nächsten 2-3 Monate mußte ich mir wohl kaum ernsthafte Gedanken machen, trotzdem mußte ich mich natürlich auf Jobsuche machen und gegen Ende meiner Freistellungszeit beim Arbeitsamt anmelden.

Ich schaute mich um, was für Zeitungen auslagen. "Die Bunte", "Frau im Spiegel", "Cosmopolitan". Nicht gerade meine Hausmarken. Ich lehnte mich zurück, den Kopf gegen die Wand gelehnt und schloß die Augen. In meinem Fuß fing etwas an zu hämmern. Ich studierte die Pinwand, die an der Wand rechts neben mir hing. Ein Aushang fiel mir auf: "Suchen Probanden. Vollzeitbeschäftigung. Gute Bezahlung, Bewerbung bei Dr. Seltsam, Tel. 555-223."
Was ist ein Proband?

"Herr Müller! Bitte kommen Sie mit mir."
Ich sprang auf, bzw. ich versuchte es und mußte mir auf die Lippe beißen, um den Schrei zu unterdürcken.
Die Krankenschwester flitzte los, und ich so gut ich konnte hinterher.
"Was für ein Problem haben Sie?"
Hatte die denn keine Augen im Kopf? "Ich habe mir meinen Fuß umgeknickt. Ich kann kaum noch laufen."
"Aha... soooo... gehen sie mal hiermit in die Röntgenabteilung. Wenn sie dort fertig sind, setzen sie sich wieder hier in den Warteraum, wir kriegen die Bilder dann runter und rufen sie wieder rein."
Sehr rücksichtsvoll. Ich machte mich auf den Weg.

In der Röntgenabteilung mußte ich nicht lange warten. Als ich dran war, spannte die Röntgenassistentin meinen Fuß in eine Art Schraubstock ein und sagte: "Das tut jetzt etwas weh."
Das war absolut untertrieben. Es tat so weh, daß mir die Tränen in die Augen stiegen und ich meine Hände um die Kanten des Röntgentisches verkrampfte.
"Prima, jetzt halten sie mal still, damit die Aufnahme nicht verwackelt," und ging raus.
Sie kam wieder: "Prima. So, sie können sich wieder anziehen und wieder runter in die Ambulanz gehen."
Ich bekam den Schuh nicht mehr an, weil der Fuß zu sehr angeschwollen war. Die Dame schaute meinem Treiben kurz zu und sagte: "Lassen sie den Schuh aus, das hat keinen Sinn. Ich hole Ihnen einen Rollstuhl und bringe sie runter."
Das war mir jetzt schon ein wenig peinlich, aber ich war wirklich dankbar, während sie mich den Flur langschob.

Diesmal ging es recht schnell: Ein Arzt kam in das Wartezimmer und holte mich ab.
"So, hier auf dem Röntgenbild kann man sehr schön sehen, daß sie sich die Außenbänder überdehnt und leicht angerissen haben. Das ist nicht wirklich schlimm, tut nur gemein weh, aber es kommt in Ordnung, ohne daß wir operieren müssen. Die traditionelle Behandlung ist, Ihren Fuß für ca. 6 Wochen mit einem Gipsverband ruhigzustellen, damit die Bänder wieder richtig zusammenwachsen können. Das ist auch die einzige Behandlung, die ihre Krankenkasse bezahlt."

Ich stöhnte: "Echt ein Glückstag. Erst verliere ich meinen Job, dann bekomme ich ein Gipsbein."
Sinnierend blickte mich der Arzt an: "Hmmm... was sind sie von Beruf? Webdesigner? Also ein Computerspezialist. Gut... dann dürfte das für sie passen. Mein Kollege, Dr. Seltsam macht im Moment eine Fallstudie, während der sie eine innovativere Behandlung erhalten können. Dabei würden sie dann auch noch bezahlt werden."
Warum eigentlich nicht? Ich sagte, daß ich interessiert wäre. Der Arzt klärte mich noch auf, daß dafür einiger Papierkram zu erledigen wäre, daß ich das aber am besten mit Dr. Seltsam selber abklären würde, er würde veranlassen, daß ich abgeholt würde.
Wieder saß ich im Wartezimmer...

Nach einiger Zeit kam eine weiß bekittelte Frau und zwei Krankenpfleger, fragten mich, ob ich Herr Müller sei und schoben mit mir los. Es ging in einen Besprechungsraum, wo die Frau, die sich als Dr. Seltsam vorstellte, mir die Konditionen der Fallstudie erklärte. Insgesamt sehr viel Text, und ich konnte mich wirklich nicht konzentrieren, was sie sagte, weil mein Fuß wehtat. Im wesentlichen belief es sich darauf, daß ich für ein paar Wochen zur stationären Behandlung in ihrem Privatkrankenhaus kommen würde, wo mein Fuß geheilt werden würde. Außerdem würde ich für jeden Tag meines Aufenthaltes mit 40Eur entlohnt.
Ich hörte wieder hin: "... wenn das ok ist, unterschreiben sie hier."
"Klingt ja nach einem guten Angebot."
"Gut, dann wollen wir mal losfahren. In dem Rollstuhl geht es nicht, der gehört ja hier dem Klinikum. Einer meiner Angestellten hat bereits ein Fahrzeug für sie geholt."
Sie rollte mich aus dem Raum, wo die beiden Pfleger neben einer regelrechten Krankentrage warteten. Ich stieg um, stöhnte leicht, als mein Fuß den Boden berührte und legte mich hin. Die Ärztin fragte, wie schlimm die Schmerzen seien, und ich antwortete etwas wie "nicht schön."
"Ok, dann will ich ihnen mal etwas dagegen geben, damit die Fahrt für sie angenehmer ist. Sie müssen ja nicht mehr leiden, als nötig ist. Allerdings braucht das Medikament einen kleinen Moment, bis es wirkt."
Sie nahm eine Spritze, die ihr der eine Pfleger hinhielt, klopfte ein paar mal sanft auf meine linke Ellenbogenbeuge, und stach geübt zu: "Schöne Venen haben sie."
Während die Pfleger mich mit 4 Gurten festschnallten und meine Trage losrollten, begann ich mich zu fühlen, als hätte ich ein Bier getrunken. Eines? Eher eine Kiste. Oder ein Faß. Ich bekam zwar genau mit, was passierte, mein Fuß tat auch immer noch weh, aber es störte mich überhaupt nicht mehr, passierte auf einer völlig anderen Wahrnehmungsebene. Und selbst, wenn es mich gestört hätte, hätte ich nie im Leben die Energie aufgebracht, auch nur eine Hand zu heben, oder den Kopf zu drehen. Ich war rein passiv.
Während der ganzen Fahrt in einem recht altertümlichen wirkenden Krankenwagen lag ich einfach da. Nicht daß es mich gestört hätte, daran erinnere ich mich, wie an die ganzen restlichen Details, sehr genau.

Die Fahrt dauerte undefiniert lange. Aber auch das war mir herzlich egal, ich war völlig zeitlos. Zwischendurch hielt der Krankenwagen an, und in meinem Blickfeld tauchte der Kopf von Frau Dr. Seltsam auf: "Wir sind bald da. Entspannen sie sich und schlafen sie ein wenig."

Tatsächlich dämmerte ich ein. Ich wachte mehrfach beinah auf, hatte den Eindruck, daß mehrere Leute an mir herumhantierten, irgendwas mit mir machten, mich bewegten, an mir zerrten, was auch immer. Aber ich war offenbar zu sehr unter dem Einfluß des Medikaments als das ich auch nur in der Lage gewesen wäre, die Augen zu öffnen, aber warum auch. Neugierig war ich in dem Moment gar nicht.

Später wurde ich von einer Krankenschwester geweckt: "Hallo Herr Müller. Haben sie sich ausgeschlafen?"
Ich war sowas von desorientiert, daß ich sie zunächst einige Sekunden lang anstarrte, dann um mich blickte, um den Bestand aufzunehmen. Ich versuchte etwas zu sagen, bekam aber nur heiße Luft heraus. Nach mehrmaligem, leicht gequältem Räuspern: "Wie spät ist es denn?".
Die Schwester blickte auf die Uhr: "Halb sechs... Zeit, ein wenig was zu Abend zu essen."
"Was... was tue ich hier?"
"Wieder gesund werden."
Die Schwester steckte mir einen Löffel mit einem undefinierbaren Brei in den Mund. Ich fuhr erschrocken zusammen, realisierte, was vor sich ging, würgte kurz und schluckte dann.
"Warum... <schluck>... füttern sie mich <schluck>?"
Sie lächelte mich an, mit einer Sorte Lächeln, die wohl für besonders dämliche Patienten reserviert ist und fütterte mich weiter: "Naja, selbstständig essen können sie ja wohl kaum."

Ich schaute verdattert, schließlich hatte ich mir ja nur den Fuß verletzt, und versuchte, die Arme unter der Bettdecke herauszuziehen. Erfolglos.
Ich geriet in Panik, und versuchte, aufzustehen, mich zu bewegen, irgendwas. Die Schwester hielt mit der Fütterei inne, drückte mühelos mit einer Hand meinen Kopf in das Kissen und sagte: "Nana... bleiben sie ruhig, zappeln nützt ihnen sowieso nichts, dazu sind die Fesseln viel zu stabil. Allenfalls zerren sie sich noch etwas."
Ich kämpfte noch kurz weiter, sah dann aber schnell ein, daß sie wohl recht hatte, da keiner der wohl unendlich vielen Manschetten und Riemen, die sich unter der Bettdecke befanden, und in denen ich hilflos hing auch nur im geringsten nachgab.
Sie ließ mich los. "Sehen sie, ist doch viel angenehmer, wenn sie sich nicht wehren... sagen sie nur, sie hatten noch nicht gemerkt, daß sie an das Bett gefesselt sind."
Ziemlich schwach: "...nein..."
Sie schien zu merken, daß ich keine Ahnung hatte, was hier los war, und das ich mich in der Situation alles andere als zuhause fühlte. Während sie mich weiterfütterte fing sie an, zu erklären.
"Sie sind uns aus dem Stadtkrankenhaus Ixstadt überwiesen worden und heute mittag hier angekommen. Wie üblich bei agressiven Patienten, die mit Suizid gedroht haben, sind sie für den Transport sediert worden. Standardprozedur ist, körperlich starke Patienten zur Evaluation zunächst zu fixieren, bis eine Compliance in die Behandlung festgestellt wurd."
"Ich... <mampf>... bahnhof?"
"Ganz einfach. Sie haben eine Schwester im Krankenhaus bedroht und verletzt. Nachdem sie dort gestellt wurden, haben sie einen Kampf geliefert und gedroht, sich umzubringen. Daraufhin sind sie an uns überwiesen worden. Hier ist ihr Fuß fertig behandelt worden und wir haben sie an das Bett angeschnallt, weil man immer nocht so sicher ist, wie ein Patient reagiert."
"<schluck>... wo bin ich?"
"Dies ist die geschlossene Station 3 des Schönruh Hospital für Psychiatrie. So. Ich muß jetzt weiter. Ich denke, es wird nochmal ein Arzt nach ihnen gucken."
Ich war buchstäblich sprachlos.

Die Schwester verließ das Zimmer. Mit einem satten "wumpf" fiel die sehr massiv wirkende Metalltür in das Schloß. Soweit ich sehen konnte, gab es auf der Innenseite keine Klinke oder ähnliches. Die Tür.

Irrsinn. War ich verrückt? Kann nicht sein. Darf nicht sein. Wie war ich bloß hier gelandet. Die mußten ja alle völlig bekloppt sein. Jetzt lag ich hier zugedeckt und angeschnallt in einem Bett, in einer mehr als spartanisch eingerichteten Einzelzelle, auf einer geschlossenen Station, in der Psychiatrie.
Ich beschloß, an meiner Version der Realität festzuhalten, was die Schwester erzählt hatte, was ich getan haben sollte, war mir einfach zu merkwürdig, zu grundlos. Mir fehlte sozusagen das Motiv. Nein. Ich war ganz sicher, daß ich mit dieser Ärztin einen Vertrag gemacht hatte.
Dabei las ich normalerweise das Kleingedruckte in Verträgen. Wie sollte ich bloß hier herauskommen? Niemand meiner wenigen Bekannten hatte auch nur die entfernteste Ahnung, wo ich war, vermissen würde mich ziemlich sicher niemand. Nichtmal wie in den schlechten amerikanischen Krimis, daß ich ein Telefongespräch führen durfte. Zumal ich auch niemanden gehabt hätte, den ich hätte anrufen können.
Die einzige Chance, die ich hatte, war auf eigene Faust hier herauszukommen.

Tatsächlich waren meine Fesseln sehr bequem, so daß es kaum ein Wunder war, daß ich sie, beduselt, wie ich noch gewesen war, nicht bemerkt hatte, solange ich nicht versucht hatte, mich zu bewegen. Systematisch fing ich an zu probieren, wie die Fesseln wohl aussahen, gleichzeitig, zu versuchen, die Bettdecke herunterzuwerfen, damit ich sehen konnte, was ich tat.
Ich wand mich, zappelte, riß an den Fesseln. Mein rechtes Bein vom Knie abwärts steckte offenbar in einem Gipsverband, der irgendwie festgebunden war, denn der Spielraum war minimal. Das andere Bein trug eine Art Manschette um das Fußgelenk, die irgendwo Richtung links unten am Bett festgeschnallt war, denn ich konnte den Fuß ein wenig nach links außen, sowie nach unten bewegen, nach rechts oder nach oben ging nichts.
Kurz oberhalb der Knie war um jedes Bein eine weitere Manschette befestigt, die aufgrund des Zuges, den ich spürte, wenn ich ein Bein bewegte, scheinbar miteinander verbunden waren. Auch hier war ich seitlich am Bett fixiert, so daß ich die Knie vielleicht fünf Zentimeter heben konnte.
Ähnlich sah es bei meinem Bauch in Nabelhöhe aus, und die Handgelenke entsprachen dem linken Fuß.

Alles war komfortabel gepolstert, und enganliegend, nichts drückte oder gab in irgendeiner Weise nach. Keine Möglichkeit, die Hände aus den Manschetten zu drehen, auch wenn ich es ausgiebig versuchte.
Allerdings gelang es mir dabei, mit der linken Hand die Bettdecke von mir herunterzuziehen, auch wenn es mich einige Anstrengung kostete, da die Decke scheinbar unter die Matratze gesteckt war.
Jetzt war die Decke unten, und ich war wenig erheitert: Ich war nämlich bis auf eine Netzunterhose nackt. Der visuelle Augenschein bestätigte das, was ich vorher gefühlt hatte, ergänzte nur noch, daß es sich bei den Fesseln um einen Mix aus Segeltuch und Nylongurten handelte, die Manschetten an Handgelenken und Fuß waren mit dickem Filz gepolstert.

Was ging, war meinen Kopf und Oberkörper zu bewegen, auch wenn ich mit dem Becken nur minimal herunterrutschen konnte, weil ich mit Fußgelenken, Knien und Becken kein Spiel hatte.
Jetzt rächte sich, daß ich Bürotäter bin und nicht eben sportlich. Bauchmuskeln? Mäßig. Aber die konnte ich ja jetzt trainieren.
Ich setzte mich soweit ich konnte auf, wand den Oberkörper nach rechts rüber und machte die Zähne lang, um die Manschette an meinem Handgelenk zu erreichen. Fünf Zentimeter fehlten. Ich kämpfte, zog, ließ locker, versuchte, den Gurt, der die Manschette an den Bettrahmen band, weiter nach oben zu verschieben.
Nichts. Gar nichts zu machen. Und dann bekam ich einen Krampf in den Bauchmuskeln. Stöhnend ließ ich mich in das Kissen fallen.
Ich versuchte es auf der anderen Seite. Hier hatte ich größeren Erfolg: immerhin bekam ich den oberen Rand der Manschette mit den Zähnen zu fassen. Ich zerrte, aber zu versuchen, den dicken Segeltuchstoff oder die breiten Nylongurte einzureißen schien sinnlos.
Ich versuchte, daß Schloß zu fassen zu bekommen, kaum möglich. Ich konnte die kleine schwarze Kappe zwar mit den Fingerspitzen antippen, mit dem Mund kam ich gerade so nicht dran. Lockern oder irgendwas ging nicht. Verdammt.

Das Türschloß klickte. Frau Dr. Seltsam kam herein. Sie erfaßte mit einem Blick, warum ich reichlich außer Atem war.
"Na, haben sie sich sportlich betätigt?"
"Binden sie mich los. Ich kündige. Was auch immer. Ich will hier raus."
Sie lächelte mich an. "Nein. So einfach geht das nicht. Schauen sie, der Vertrag ist eindeutig. Sie verpflichten sich, als Testperson eine qualitätssichernde Maßnahme bei uns durchzuführen, indem sie versuchen, auf beliebige Art und Weise die Klinik zu verlassen.
Gelingt es ihnen, endet der Vertrag, sie werden voll bezahlt und bekommen noch eine Prämie von 2000 Euro on top. Wenn wir den Eindruck haben, daß sie es nicht ernsthaft versuchen, werden wir sie entlassen und sie bekommen keinen Pfennig. Aber zu einem Zeitpunkt unserer Wahl. Ähnlich sieht es auch, wenn ihnen die Flucht nicht gelingt, nur dann werden sie bezahlt.
Und sie haben ausdrücklich auf ihre Rechte verzichtet, den Vertrag zu kündigen, außerdem auch auf jegliche Rechte, Art und Weise ihrer Behandlung zu bestimmen."

Sie machte eine Pause, wollte mir wohl Gelegenheit geben, ihr zu widersprechen, oder was auch immer. Ich schwieg.
Sie fuhr fort: "Ich muß zugeben, daß die Art der Fesselung, die wir auf sie angewendet haben nicht besonders fair ist, weil sie, selbst wenn sie den Oberkörper und Kopf bewegen können, eigentlich keine Chance haben, loszukommen, da unser Pflegepersonal sehr genau weiß, wieviel Spielraum sie dem Patienten lassen können. Aber das haben sie sicherlich schon selber festgestellt.
Sie können ruhig behaupten, sie hätten überhaupt keine Erinnerung, was einen Anlaß für ihren Aufenthalt hier wäre. Das ist nicht unnormal bei einer kurzen psychotischen Episode, die durch eine Stressituation ausgelöst ist.
Und noch etwas: das Pflegepersonal bekommt ihre Prämie für eine eventuelle erfolgreiche Flucht vom Lohn abgezogen. Sie wissen sehr wohl, daß wir von Zeit zu Zeit solche Maßnahmen machen, sind aber natürlich nicht über sie informiert. Erzählen sie also niemandem was davon, daß sie kein normaler Patient sind, sonst wird ihr Job nur schwerer."
Sie lächelte mich sardonisch an und fummelte etwas an dem Gurt, der mein linkes Handgelenk hielt, dann auch auf der anderen Seite.
"Viel Spaß."
"Aber wie..."
"Sie sind doch Computerspezialist. Ein kreativer und intelligenter Mensch.... sie finden schon einen Weg."

In mir rotierte es. Was sollte ich tun? Offenbar wollte diese ulkige Ärztin, daß ich einen Fluchtversuch machte, soviel hatte ich verstanden. Ich wußte zwar nicht genau, wie es dann weiterging, aber sie schien mir die Möglichkeit gegeben zu haben, meine Handfesseln zu lösen.
Andererseits hatte ich keine Ahnung, zu was das führen könnte. Ich konnte natürlich auch einfach liegenbleiben und das Spiel unterlaufen, indem ich den braven Patienten spielte und einfach alles, was hier passierte hinnahm. Nur dann würde ich eine undefinierte Zeit hier verbringen, ohne irgendetwas davon zu haben.
Ich hatte natürlich keine Ahnung, was mich im Endeffekt schneller hier herausbringen würde. Mein Wahlspruch ist zwar eigentlich: "Wer nicht wagt, der nicht verliert."
Aber versuchen kann man es ja mal.

Ich riß mit aller Gewalt beide Handgelenke hoch. Und tatsächlich: mit einem Ruck hatte ich auf jeder Seite circa zehn Zentimeter mehr Spiel, dann war aber Schluß.
Ich fummelte nach den Gurten, die den Bauchgurt an das Bett fesselten, und tatsächlich gelang es mir, ihn loszuschnallen. An das eigentliche Schloß des Gurtes kam ich nicht ran. Aber jetzt konnte ich seitlich mit dem Hintern im Bett herunterrutschen. Und voila, ich kam auch an die Gurte für die Knie. Hier gelang das gleiche Kunststück.
Jetzt waren nur noch Hand- und Fußgelenke an das Bett gefesselt.
Da ich Linkshänder bin, hing ich mich soweit es mir möglich war auf der linken Seite aus dem Bett raus und fummelte nach dem Gurt. Entsetzt stellte ich fest, daß das hier keine Schnalle war, sondern eines der komischen Schlösser, wie es auch an den Manschetten war.
Ich bekam es allerdings ganz gut zu fassen und begann es hin- und herzurütteln, zu drehen und zu biegen. Plötzlich hatte ich die Kappe in der Hand.
Der Rest ging wirklich einfach, der gleiche Trick half auch auf der anderen Seite, und meine linke Hand war ja jetzt frei. Ich gab mich nicht damit ab, die Manschetten an den Handgelenken zu lösen, sondern zog um Zeit zu sparen nur die Gurte heraus.

Ich hüpfte aus dem Bett und ging die drei Schritte bis zur Tür. Praktischerweise war der Gips mit einem Gehstollen versehen und ich konnte problemlos humpeln.
Kein Griff, kein Schlüsselloch waren an der Türe zu finden, kein gar nichts. Sie saß beinah fugenlos in ihrem Rahmen. Ziellos tasteten meine Hände darüber, aber ich konnte keine Unregelmäßigkeit, keinen Halt nichts entdecken, Spiel war auch nicht.
So kurz war die Flucht gewesen. Wenn das Pflegepersonal mitbekam, daß ich losgekommen war, würden sie mir sicherlich keine zweite Chance geben. Einfacher würde das dadurch sicher nicht. Auch mußte ich davon ausgehen, daß ich behandelt werden würde, wie ein beliebiger Irrer. Ein Anflug von Panik überkam mich.

Ich setzte mich auf die Bettkante und dachte nach.
Waffen, Werkzeuge, nichts da. Die Schwester würde sicherlich im Laufe des Abends nochmal wiederkommen, sie hatte mich schließlich gefüttert und mußte davon ausgehen, daß demnächst irgendwelche körperlichen Ausscheidungen fällig würden, die ich ja nicht ohne Hilfe verrichten konnte.
Ich zog den Bezug von der Bettdecke ab und machte eine Reißprobe. Schien sehr stabil zu sein. Ich stellte mich neben die Tür und wartete.

Die Belohnung. Es klickte. Die Tür schwang auf, ich sprang los und wickelte mein Opfer in den Bezug, warf sie um, zog sie in das Zimmer und setzte mich drauf.
Sie zappelte, aber wenn man halb in ein Bettlaken gewickelt ist, auf dem Bauch auf dem Boden liegt und jemand auf dem Rücken sitzt, geht nicht viel. Ich grinste befriedigt, daß ich die Chance einer Retourkutsche hatte und fummelte herum, bis ich die Hosentaschen frei hatte. Ich zog ein Schlüsselbund aus der Tasche, an dem ich auch ein Token für berührungslose Abtastung fand. Ich fummelte weiter, aber fand nichts weiteres von Interesse.

Jetzt aber los. Die Türe fiel wieder in das Schloß, aber diesmal war ich auf der anderen Seite.
Erst jetzt fand ich die Zeit, mich umzusehen. Ein langer Gang mit stabil aussehenden Türen, leer, bis auf eine Trage, die auf der linken Seite stand. Eine Art Glaskanzel ragte in den Gang hinein, das mußte wohl das Stationszimmer sein.
Ich erschrak zu Tode, als die Schwester hinter mir anfing, gegen die Türe zu schlagen und den Laden zusammenzuschreien. Wenn es hier eine Videoüberwachung gab, hatte ich sicher nicht mehr viel Zeit.
Ich rannte los. Praktischerweise hatte ich wohl die richtige Richtung erwischt, denn der Gang endete vor einer breiten Tür, daneben ein Sensorfeld, gegen das ich den Schlüsselbund drückte.
Bssssssss... die Türe öffnete sich wie von Geisterhand.

Das ging einfach. Ich spurtete weiter und lief mitten in den Hinterhalt. Verdutzt guckte ich auf einen kleinen Pfeil, der plötzlich in meinem nackten Bauch steckte. Dann fing der Raum an, sich um mich zu drehen und das Licht ging aus.


In quälender Langsamkeit tauchst du aus den dunklen, öligen Wassern auf. Wo ist oben? Eine sarkastische Stimme sagt dir, daß oben da ist, wo dich die Hände nicht hinziehen wollen. Du kämpfst, schlägst um dich, aber die Hände halten dich fest, zerren dich weiter nach unten.
Stück für Stück gewinnst du die Realität zurück, aber wanderst noch lange auf dunklen Pfaden.


Diesmal wachte ich langsam auf, niemand, der mich weckte. Wo war ich? Ganz langsam bekam ich einen Halt an der Realität. Ein altes Lied von den Toten Hosen kam mir in den Kopf: "Sie haben dich erwischt / und es gibt kein zurück."


Als ich es schaffte, die Augen zu öffnen, sah ich die Textur einer kunststoffbezogenen Matratze, auf der ich halb auf dem Bauch lag. Meine Arme waren um meinen Torso geschlungen und drückten mich zusammen, mein rechter Arm war eingeschlafen und völlig taub.

Erstmal auf den Rücken drehen. Schon allein das war ein mittlerer Kampf, weil ich meine Arme kaum bewegen konnte, so wie ich in die Zwangsjacke verschnürt war. Meine Beine, bzw. mein linkes Bein und mein Gipsfuß, waren auch aneinander gefesselt. Nach einigem hin- und herwinden lag ich auf dem Rücken.

Ich atmete ein paarmal tief durch, so tief, wie es mit dem begrenzten Platz um meinen Brustkorb herum eben ging. Eigentlich lustig. Wie wohl viele anderen Leute auch, hatte ich mir immer mit einem gewissen Gefühl von "auch mal ausprobieren wollen" die Szenen in Filmen angeguckt, wo der Held in eine Zwangsjacke verschnürt wird, und natürlich binnen kürzester Zeit die Jacke über den Kopf weg ausgezogen hat, um dann mit dem Taschenmesser, das die üblen Finsterlinge ihm natürlich nicht abgenommen hatten aus dem Innenleben der Matratze die ultimative Waffe baut, mit der er dann die Welt rettet.
Ich probierte es einfach. Nicht das mit dem "Welt retten". Eins nach dem anderen. Erstmal mußte ich aus der Zwangsjacke raus.

Vorher schaute ich mich allerdings noch ein wenig um, da ich doch interessiert war, wie eine Gummizelle in der Realität aussah. Aber ich wurde enttäuscht: es handelte sich nur um einen kahlen, weiß getünchten Raum, mit einem Fenster, das von innen mit einem Drahtgeflecht gesichert war und einer massiv aussehenden Tür.

Nachdem das Kribbeln und Brennen in meinem Arm abgeebt war, setzte ich mich auf. Dank meines Bauchmuskeltrainigs am Tag zuvor - unter der Voraussetzung, daß ich nur über Nacht bewußtlos gewesen war - fiel mir das nicht schwer. Dann fing ich an, den Spielraum zu testen, den ich hatte. Hätte schlimmer sein können. Der Held im Film hatte zwar meistens etwas mehr Platz, aber die Arme hätten auch enger verschnürt sein können.
Also ganz einfach die Arme über den Kopf nach oben, die Verschnürung von den Ärmeln durch das Segeltuch auffummeln und dann raus aus der Jacke. Soweit die Theorie.
In der Praxis stellte ich fest, daß das auf simple Weise verhindert war: Beide Arme waren durch eine Gurtschlaufe gefädelt, die direkt vor meinem Bauch genäht war und mich höhnisch anguckte. Ich fluchte. Dann eben das ganze Dingen über den Kopf, auch wenn das sicher nicht so leicht ging, da die Jacke um die Brust rum recht eng anlag. Ich zog die Jacke mit den Schultern nach oben, nur um ziemlich schnell von einem weiteren Gurt gestoppt zu werden, der zwischen meinen Beinen durchgefädelt war, und hinter meinem Rücken verschnürt war.
Jetzt war zwar etwas mehr Platz an den Schultern, aber es reichte bei weitem nicht aus, um einen Arm aus dem Ärmel zu ziehen. Auch irgendwelche Schnallen waren nicht im entferntesten zu sehen oder gar mit den Fingern zu erreichen. Ich ließ mir einige dreckige Wörter für die Drehbuchschreiber einfallen, diese simplen, aber sehr effektiven Details einfach so zu unterschlagen.
Frustriert sah ich mir meine Beine näher an. Der rechte Fuß steckte vom Knie abwärts in dem wohlbekannten pinken Kunststoffgips, und um das linke Fußgelenk lag die ebenfalls wohlbekannte Manschette, die einfach mit einem Nylongurt in Höhe des Fußgelenkes an dem Gips festgezurrt war. Leicht drehen ließ sich das Gelenk in der Manschette, aber zum rausziehen war längst nicht genug Platz. Mal ganz davon abgesehen: was hätte es gebracht? Aus der Zwangsjacke wäre ich trotzdem nicht gekommen und irgendwelche Karatetricks kamen wohl auch nicht in frage.

Alles sah danach aus, als wäre ich weniger der Darsteller des Helden in diesem Film als vielmehr der "irre Psychopath" in der Schlußszene, der gut verschnürt für alle Ewigkeit in der Klapsmühle schmort.
Da ich nicht gerade besonders viel andere Optionen hatte, beschloß ich, meine Augen und Nerven zu schonen.

Und wieder weckte mich genau die gleiche Schwester: "Na, wie geht es denn unserem Entfesselungskünstler? Ausgeschlafen?"
Ich spielte a la carte: "Was soll das hier werden? Bitte machen sie mich los. Ich habe Angst. Ich muß auf s Klo."
Sie lächelte. Nur reichte das Lächeln nicht ganz bis zu den Augen und wirkte erheblich professioneller als gestern.
"Nun, nachdem sie es gestern irgendwie geschafft haben, sich aus den Bettfesseln zu befreien, und mich anzufallen, haben wir beschlossen, ihre Sicherheitsstufe zu erhöhen, um dafür zu sorgen, daß sowas nicht noch einmal passiert. Übrigens möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Die Sache mit dem Bettbezug war ziemlich innovativ hier im Hause, und noch vergleichsweise angenehm. Allerdings scheine ich jetzt einen Spitznamen weg zu haben."
"Machen sie mich los. Ich muß auf s Klo. Bitte." Weit war das nicht von der Realität entfernt.
"Dann will ich mal sehen, was ich für sie tun kann. Losmachen werde ich sie aber sicher nicht. Nicht, solange nicht ein paar meiner Kollegen in der Nähe sind."
Sprach s und verschwand. Die Türe fiel mit einem um einiges satteren Geräusch in das Schloß. Ich überlegte, warum Schwester Bettzeug so ohne weiteres alleine hier hereingekommen war, ohne eine halbe Armee dabeizuhaben. Woher hatte sie gewußt, daß ich ihrer nicht bereits wieder auflauerte?
Ich bekam einen Verdacht und schaute mich um. Richtig geraten. In zwei Ecken des Raumes, selbst ohne Zwangsjacke nicht erreichbar für mich, glänzten kleine Weitwinkelobjektive, die vermutlich keinen großen toten Winkel hatten. Ich schätzte, daß draußen neben der Tür ein Monitor eingebaut war, wo man prüfen konnte, was der Insasse gerade so trieb, bevor man hineinging. Mir wurde bewußt, wieviel Glück ich das letzte Mal gehabt hatte, daß ich doch recht weit gekommen war, so blauäugig, wie ich losgestürmt war.
Kaum war ich mit dem Gedankengang durch, als das Türschloß klickte. Ich sah, daß Schwester Bettzeug sich recht deutlich ins Zeug legen mußte, um die Tür aufzuziehen. Naja, von dem Ringkampf wußte ich ja, daß sie nicht die Kräftigste ist.

Ich war irgendwie neugierig, wie sie das bewerkstelligen wollte, ohne mich loszumachen, hatte allerdings nicht unbedingt den Verdacht, daß es besonders angenehm oder würdevoll abgehen würde.
Sie schob ein kleines Wägelchen in den Raum.
"Na, sie liegen ja noch genau richtig. So mag ich das."
Dann fing sie an, an meinen Füßen zu nesteln. Dazu nuschelte sie irgendetwas wie: "Das hätten die Kollegen aber praktischer lösen können..."
Sie gab mir keine Chance, nach ihr zu treten, oder sonstwas zu versuchen, aber sie konnte ja nicht wissen, daß ich beschlossen hatte, erstmal friedlich mitzuspielen. Selbst wenn ich es ihr gesagt hätte, vertraut hätte sie mir wohl nicht... kein Wunder.
Sie zog einen zusätzlichen Gurt durch die Schlaufe an der Manschette an meinem linken Fuß, spannte einen weiteren um das "Fußgelenk" meines Gipses, in den sie den anderen einhängte. Dann machte sie den ursprünglichen Gurt, der meine Beine fesselte los. Jetzt hatte ich mehr Freiheit, aber nicht viel: ich konnte die Füße ca. 10 cm auseinander machen. Diese Freiheit konnte sie sehr einfach über die Länge des Verbindungsgurtes variieren.
Sie wies mich an, mich auf die linke Seite zu drehen. Sie nahm etwas von dem Wagen, was ich nicht sehen konnte, trat hinter meinen Rücken und hielt mir dann ein kleines Gerät vor das Gesicht.
"Das ist ein Elektroschocker. Wollen sie eine kleine Kostprobe, oder genügt es, wenn ich ihnen sage, daß sie keinen dauerhaften Schaden von einer Anwendung nehmen werden, aber gerade, wenn sie in einer Zwangsjacke verschnürt sind, wahnsinnige Krämpfe davontragen?"
Ein Funke sprang. Eine kleine Pause: "Sie werden sich also anständig benehmen?"
Ich nickte.
Sie prüfte die Gurte von meiner Zwangsjacke und befand den Gurt, der die Ärmel verband als zu lose. "Na, da haben es die Kollegen aber gut gemeint..."
Sie setzte ein Knie auf meinen rechten Oberarm, der linke war sowieso nach vorne gedrückt, so wie ich auf der Seite lag und zurrte den Gurt fest.
Ich jammerte: "Aua, das ist zu eng. Es tut weh, und ich kann kaum atmen."
"Ruhe. Wenn sie sich so ausgiebig beschweren können, können sie auch genug atmen. Und eng ist das noch lange nicht."
Sich nochmal zu beschweren, hieß wohl, das Glück auf die Probe zu stellen. Ich schwieg.
Dann löste sie den Gurt, der zwischen meinen Beinen durchging. Anhand meiner bisherigen Erfahrung mit der Zwangsjacke konnte ich beurteilen, daß ich, mit den fester geschnallten Ärmeln, trotzdem nicht losgekommen wäre, schon gar nicht, während Schwester Bettzeug mit einem Elektroschocker neben mir stand.
Die völlige Verdammung zur Hilflosigkeit folgte. Sie befestigte einen Gurt, den sie vom Wagen nahm zwischen meinen Füßen. Das andere Ende wurde irgendwo am Rücken der Zwangsjacke durchgezogen. Fröhlich pfeifend zurrte sie den Gurt fest, trotz daß ich jetzt nicht mehr schlaff dalag, bis meine Knie ein wenig mehr als rechtwinklig angewinkelt waren.
Sie faßte mich an den Knien und drehte mich zurück auf den Rücken.

"So. Jetzt sind sie fertig, um auf s Klo zu gehen."
Gehen?
Sie zog Latexhandschuhe an und nahm eine Schere vom Wagen. Plötzlich hatte ich eine Ahnung von meiner näheren Zukunft, lief knallrot an und preßte meine Knie zusammen.
Sie kommandierte: "Beine auseinander!"
Ich weigerte mich.
"Muß ich mich wiederholen?!?", sie ließ den Elektroschocker blitzen.
Ich gab auf, und legte meine Knie soweit auseinander, wie es ging.
"Na also."
Sie zerschnitt die Einmalunterhose, die ich nach wie vor anhatte. Dann nahm sie eine Bettflasche vom Wagen, fädelte meinen Penis ein: "Bitteschön."
Ich schloß die Augen und drehte meinen Kopf zur Seite. Das war so ziemlich das beschämendste Gefühl, die größte Peinlichkeit, die ich bisher erlebt hatte. Es ging nicht. Ich stammelte etwas wie: "Ich kann nicht..." und verkrampte mich zusehends.
"Lassen sie sich ruhig Zeit. Vergessen sie einfach, daß ich hier bin und stellen sie sich vor, sie wären auf der Toilette."
Die hatte gut reden. Ich hatte noch nie in einer Zwangsjacke nahezu bewegungsunfähig auf der Toilette gelegen. Ich atmete so tief durch, wie es ging, versuchte mich zu entspannen und genau das zu tun, was die Schwester gesagt hatte.
Nach einer endlos erscheinenden Zeit gelang es.

"Na wunderbar, ich dachte schon, sie schaffen es nie."
Sie putzte mich sauber. Dann kommandierte sie: "Den Hintern hoch."
Beschämender konnte es wohl kaum werden. Sie legte etwas unter mich, ich konnte nicht genau erkennen, was sie da tat, da ich auf meinen Schultern und Füßen lag und den Hintern so weit es ging hochstreckte.
"Ablegen. Ich denke, ich gebe ihnen ein Abführzäpfchen, dann fällt ihnen die Entscheidung leichter."
Ich stammelte, hart an der Grenze zum Heulen: "Nein, bitte nicht... Das geht nicht... Ich kann nicht... Nein... Bitte... Das ist alles falsch... Ein Mißverständnis... Ich sollte nicht hier sein... Wirklich nicht. Nein... Ich will nach hause...."
"Na. So schlimm ist das nicht. Wir wollen ihnen nur helfen..."
Sie cremte ein Zäpfchen ein, fand mit dem Finger meinen Anus und schob es durch. Wenig später lag ich fertig in die King-Size-Windel gewickelt da.
Sie sagte noch etwas wie: "Damit sie nicht weglaufen und keine Schweinereien passieren", zog den Gurt an meinen Fußgelenken zusammen und legte einen weiteren um meine Unterschenkel, kurz unter dem Knie.

Und dann ließ sie mich alleine. Ehrlich, weder an die Darmkrämpfe, denen ich ausgeliefert war, noch an die entwürdigende Reinigung, die sich dann anschloß, möchte ich mich erinnern.

Die Nacht verbrachte ich dann in genau der gleichen Haltung, mit einer gesäuberten Windel und gefüttert.
Die Schwester tätschelte noch kurz meine Wange: "Dann schlafen sie mal schön."

Die Nacht war unruhig. Ich bin einer von den Menschen, die morgens immer in einem völlig zerwühlten Bett aufwachen. Ich wachte mehr oder weniger jedesmal auf, wenn ich erfolglos versuchte, mich umzudrehen, mein Kissen (welches Kissen) zurechtzurücken, was auch immer.
Die Erschöpfung machte es dann aber doch möglich, daß ich irgendwann tief einschlief.
Das machte ich dadurch wieder wett, daß ich sehr früh aufwachte. Meine Blase war zum platzen gefüllt, ich entschied mich, in die Windel zu machen, weil ich davon ausging, daß das Pflegepersonal das positiver fand, als wenn ich durch lautes Brüllen auf mich aufmerksam gemacht hätte.
So langsam kam offenbar Leben in die Station. Irgendwann kam ein mir unbekannter Pfleger in das Zimmer, der stereotyp fragte: "Haben sie gut geschlafen?"
Ich nickte. Der Pfleger griff mir ohne weitere Worte zwischen die Beine. "Soso... na da ist ja nicht mehr viel Platz drin. Schön, daß sie so gut damit klarkommen."
Was jetzt? Wollte der mich veralbern? Ich biß mir auf die Lippe. "Bitte machen sie mich los. Ich tue alles, was sie sagen. Lassen sie mich raus. Bitte. Ich bin nicht verrückt."
"Na, das Überwachungsvideo, wie sie die Kollegin überwältigt haben, hat aber anders ausgesehen. Allerdings nehmen sich die meisten unserer Insassen nicht die Zeit, nach Schlüsseln zu suchen, und kommen gar nicht erst aus der Station heraus. Trotzdem hat Schwester Marie gemeint, daß sie abgesehen davon, daß sie zu Gewaltausbrüchen zu neigen scheinen, eigentlich ganz vernünftig und kooperativ sind.
Insofern wechseln wir jetzt erstmal die Windel und dann sehen wir weiter."
Ich muß wohl ziemlich enttäuscht geguckt haben, denn er fügte hinzu: "Noch ein bisschen Geduld. Wir können sie ja nicht ewig hier einsperren."
Ich ließ die Prozedur über mich ergehen, half so gut mit, wie es ging und wurde wieder allein gelassen.

Allerdings machte der Pfleger wirklich nach objektiv vielleicht zwei Stunden sein Versprechen war. In meiner subjektiven "Gefängniszeit" waren inzwischen mindestens Tage ins Land gegangen, denn alles, was der Situation an Reiz abzugewinnen war, war aufgebraucht, und meine Arme und Schultern taten zunehmend weh, weil ich sie so gut wie gar nicht bewegen konnte.

Der Pfleger kam wieder, und brachte einen Kollegen mit, außerdem einen Rollstuhl. Mit den Worten: "Schwester Marie wird wohl eine ziemliche Wut im Bauch gehabt haben, sie so zu verschnüren..." entfernten sie den Gurt von der Zwangsjacke zu meinen Fußgelenken, auch die Windel, nachdem sie mir das Versprechen abgenommen hatten, daß ich mich bemerkbar machen würde, wenn ich zur Toilette mußte. Dann, nachdem sie mir wieder mit einem Elektroschocker gedroht hatten, lösten sie meine Beine, auch den Schrittgurt der Zwangsjacke, um mir eine Unterhose und eine hellblaue Jogginghose überzuziehen, die sie am Bein aufgeschnitten hatten, damit sie über meinen Gips paßte.
Die Pfleger zogen mich hoch und bugsierten mich in den Rollstuhl, der im übrigen außerordentlich stabil wirkte, wo sie meine Unterschenkel zügig und völlig selbstverständlich an den Fußstützen festschnallten.
"So. Möchten sie, damit wir es etwas einfacher haben, die Zwangsjacke anlassen, oder wollen sie lieber mit einem Brustgurt und Manschetten an den Handgelenken fixiert werden?"
Das klang doch sehr suggestiv... vermutlich eine Art Fangfrage.
"Die Zwangsjacke ist ok, aber bitte lösen sie den Gurt von den Ärmeln ein wenig. Meine Schultern tun erbärmlich weh."
Er runzelte die Stirn: "Ok. Beugen sie sich mal etwas vor... ja. Das dürfte wirklich reichlich unbequem sein. Das ändern wir... wenn sie die ganze Nacht in der Haltung waren, kann ich verstehen, daß sie Schmerzen haben."
Der Pfleger verschwand kurz. Als er wiederkam, hielt er zwei Manschetten, ähnlich denen an meinem Fußgelenk in der Hand. Die befestigte er an meinen Oberarmen, über der Zwangsjacke. Nicht besonders fest, prinzipiell hätte ich meine Arme wohl herausziehen können, aber das ging natürlich nicht, eben wegen der Zwangsjacke.
Die Manschetten wurden mit recht kurzen Gurten an dem Rollstuhl festgemacht, dann lockerte der Pfleger den Gurt ein ganzes Stück, wahrscheinlich soweit, daß die Gurte gerade noch zusammen waren.
Ich hätte ihn umarmen können.... oder auch nicht, soweit reichte meine Freiheit dann doch nicht.

Die nächsten Tage waren davon geprägt, daß gegenseitiges Vertrauen aufgebaut wurde. Zunächst wurde ich noch gefüttert. Dann bekam ich die Mahlzeiten auf einem Kunststoffteller serviert, mit einem Plastiklöffel, die Beine und eine Hand am Stuhl festgeschnallt, am anderen Arm eine Manschette am Oberarm, die mir sehr eingeschränkten Raum bot, neben mir ein "sprungbereiter" Pfleger.
Als ich auch hier unauffällig und kooperativ blieb, außerdem in Therapiesitzungen unter Aufsicht völlig freigelassen wurde, und mich hinterher brav wieder anschnallen ließ, wurde ich seitens des Pflegepersonals für die elektronische Fessel nominiert. Auch Frau Dr. Seltsam hatte keine Einwände dagegen.

Natürlich war ich der letzte, dem erklärt wurde, worum es ging, aber natürlich hatte ich keine Einwände.... schließlich war ich ein freundlicher Patient.
Es handelte sich um schwarze Armbänder, ca. 10cm breit und ca. 2cm stark, die aus einer noch als "weich" zu bezeichnenden Kunststoffmischung bestanden, auf der Innenseite hautfreundlich mit einer Neopren-Schicht gepolstert, in der dünne Metallfäden sichtbar waren. An einer Stelle war eine breite Öse aus Kunststoff herausgearbeitet.
Eine freundliche, bebrillte Dame paßte mir nahezu spielfrei zwei Armbänder an. Probeweise rastete sie die Verzahnung der Enden ein, und fragte, ob es drückte. Ich bestätigte, daß alles ok sei.
Darauf löste sie beide nochmal und trug eine dünne Schicht Kunststoffkleber auf die Kontaktflächen auf. Mit einem leisen Klicken rasteten die Verschlüsse ein.

Danach erhielt ich eine Schulung darüber, worum es sich eigentlich handelte. Langsam wurde mir auch klar, warum Frau Dr. Seltsam für die "Qualitätskontrolle" einen Computerspezialisten genommen hatte....
Die einzige Möglichkeit, eines der Armbänder zu entfernen, war mittelschweres Werkzeug, ein Messer würde mit Sicherheit nicht ausreichen, da in den Kunststoff Gliederketten aus Titan eingeschmolzen waren, und die Klebestelle katalytisch verschmolz. Außerdem wurde mir erklärt, daß nah der Oberfläche dünne Drähte eingelassen waren, die bei einer Unterbrechung einen Alarm auslösten, und die Notaktion des Armbandes auslösten. Natürlich waren die Armbänder wasserfest.
Über diese "mechanischen" Eigenschaften hinaus dienten die Armbänder als Peilsender, d. h. jeder Patient war in einem bestimmten Umkreis (natürlich erzählte mir niemand, wie weit) leicht ortbar, und das rechte diente als berührungslos abgetasteter "Türöffner", für bestimmte Türschlösser, für die die Patienten feingranular authorisiert werden konnten.

Ich begann mich zu wundern, was mich hinderte, "spazieren zu gehen", bis ich informiert wurde, daß die Armbänder mit Hochenergiekondensatoren ausgestattet war, die über Funk fernsteuerbar und auch bei erreichen bestimmter Zustände, extrem schmerzhafte bis lähmende Stromschläge austeilen konnten. Darüber hinaus konnte ein Armband eine schnell, aber sehr lange wirkenden K.O.-Droge durch die Haut schießen. Bei Verlust der Funkverbindung, auch bei drohendem Ausfall der Stromversorgung wurde diese Funktion aktiviert.
Als "banalstes" Feature enthielt das linke Armband eine Uhr mit einem Multifunktions-LCD Display.
Zum Abschluß demonstrierte mir die bebrillte Frau die Sache mit den Stromschlägen, auch wenn ich noch dankend sagte, daß ich darauf verzichten könnte. Sie zeigte mir, daß die Einstellungen für Zeitdauer und Stärke im einstelligen Prozentbereich standen und drückte einen Knopf.
Als ich wieder in der Lage war, zu schreien, lag ich beinah bewegungsunfähig auf dem Boden. Sie schaute auf mich herunter und meinte: "Vermutlich werden sie in ungefähr fünf Minuten wieder aufstehen können."
Sie zog beeindruckt die Augenbrauen hoch, als ich mich schon nach zwei Minuten zitternd an dem Stuhl hochzog.
Sie erklärte mir, daß natürlich das Pflegepersonal mit Kontrollsendern ausgestattet war, mit dem sie nicht nur selektiv Elektroschocks auslösen konnten, sondern die auch einen Panikknopf hatten, mit dem sie alles in einem Umkreis von einigen Metern "flachlegen" konnten. Weiterhin konnten Armbandträger die Kontrollsender nicht anfassen, da sie ein Energiefeld mit ca. 30cm Reichweite abstrahlten, die über den Körperkontakt das Armband dazu brachte, heftige Stromschläge zu verteilen, bei dem Versuch der Benutzung des Senders wurde die K.O.-Droge aktiviert.
Abends mußten die Armbandträger ihre Hände für einige Minuten in eine Ladestation legen.
Ich wurde auf eine offene Station verlegt, wo ich mein eigenes Zimmer hatte, und die "Lizenzen", einige Türen öffnen zu können, zum Teil nur in bestimmten Zeiträumen.

Im Kino hätte ich mich an dieser Stelle geärgert, weil da wieder mal pseudowissenschaftlich mit absolut unrealisierbarer Technik herumgebastelt wurde, die der Held absehbarerweise mit einem Bleistift, einer Haarklammer und einem Gummiring so umprogrammieren konnte, daß er es als Waffe gegen seine Peiniger einsetzen konnte.
Aber Medienkritik war hier fehl am Platze.... ich trug die Teile am Handgelenk, auch wenn ich sowas bis zu jenem Tag für technisch unrealisierbar gehalten hätte.

Erst einmal genoß ich meine neugewonnene Freiheit. Natürlich durfte ich mein mit einer kleinen Naßzelle ausgerüstetes Zimmer nur tagsüber verlassen, aber ich konnte freizügig den Waschraum, die Küche und auch den Trainingsraum benutzen. Küche war natürlich etwas hochgestochen. Glas, Porzellan, metallenes Besteck waren nicht zu finden, regelrecht kochen konnte man auch nicht. Aber man konnte gegen "Vorlage" eines Armbandes zu nahezu beliebigen Zeiten ein wählbares Essen bekommen, natürlich immer unter der Vorgabe, diese Freiheiten nicht zu mißbrauchen.
Ich bekam sogar Freigang. Ich bekam die Lizenz, mich zwischen 13:00 und 17:00 bis zu 200m vom Gebäude zu entfernen. Die Distanz ließ sich von dem Multifunktionsdisplay ablesen, ab einer Distanz von -10% der Maximalentfernung, d. h. ab 180m wurde in mit der Entfernung kürzer werdenen Zeitabständen ein schwacher Elektroschock ausgelöst, der als heftiges Kribbeln auf der Haut bemerkbar war. Über die Maximalentfernung hinaus wurden die Stromschläge schnell wirklich schmerzhaft, davon abgesehen, daß das Armband per Funk Alarm gab.
Bei einer Entfernung von 10% über dem erlaubten Limit wurde die K.O.-Droge ausgelöst. Üblicherweise war die Folge eine Verlegung des Patienten auf eine geschlossene Station und die Aberkennung aller Privilegien.
Ein Betreuer nahm sich ziemlich lange Zeit, um mir all dies zu erklären, und machte auch mit mir einen Gartenspaziergang. Grinsend schlug er vor, daß ich die Limitierung mal ausprobieren solle, er habe einen Neutralisator dabei, mit dem er mich problemlos wieder in die "grüne Zone" zurückholen könnte, aber ich lehnte schon nach den schwachen Stromschlägen, die ich bei 182m verabreicht bekam, dankend ab.
Zu gut hatte ich die Demonstration der bebrillten Frau in Erinnerung.

Drei Tage später bekam ich meinen Gips abgenommen. Zuerst war das Gefühl sehr komisch, daß das Bein scheinbar zu kurz war. Eigentlich waren ja jetzt wieder beide Beine gleich lang, aber ich amüsierte mich doch etwas darüber, wie schnell ein Mensch sich auf so etwas einstellen kann. Im übrigen galt das gleiche für die Armbänder, die mich in keiner Weise mehr störten und zu einem völlig normalen Bestandteil des Körpers geworden waren.

Abends erhielt ich das erste Mal seit geraumer Zeit Besuch von Frau Dr. Seltsam. Sie lobte mich dafür, daß ich ja recht schnell mit dem Pflegepersonal gut zu stehen gekommen sei. Auf meine Klage, das sie mich am ersten Abend direkt in ein offenes Messer hatte laufen lassen, sagte sie einfach: "Stimmt. Ich habe es als sehr unwahrscheinlich angesehen, daß es ihnen gelingen würde, zu flüchten. Aber irgendwie mußte ich sie ja als agressiven und fluchtgefährdeten Patienten beim Pflegepersonal einführen. Andernfalls hätte sich jeder gewundert, was ein völlig normaler Mensch auf der geschlossenen Station macht."
Ich ereiferte mich und fing an sie anzuschreien, worauf sie mir ihren Handsender zeigte. Wütend griff ich danach. Sobald ich das Gehäuse berührte bekam ich einen derartigen Stromschlag, daß ich kurz das Bewußtsein verloren haben muß.
Als ich wieder alles beisammen hatte, guckte mich die Ärztin vorwurfsvoll an: "Ihnen sollte gesagt worden sein, daß sie die Sender nicht anfassen dürfen. Seien sie froh... ich werde den Vorfall gleich aus dem Computer löschen. Im Normalfall wären sie jetzt auf dem besten Weg auf die Geschlossene.
Und jetzt lassen sie sich was einfallen. Gute Nacht."

Ich schlief nicht besonders gut, sondern ließ noch recht lange meine Gedanken schweifen, ob und wie ich die Leute hier, und vor allem auch die Technik austricksen konnte.
Ich hatte so meine Erfahrungen gemacht, daß Computersysteme üblicherweise drei Bereiche haben, in denen Schwachstellen liegen konnten.
Hard- und Softwarefehler waren sicherlich ein solcher Bereich, davon versprach ich mir aber nicht besonders viel, weil ich einen solchen Fehler allenfalls per Zufall finden würde.
Designfehler waren da schon was anderes. Der Betrieb in Grenzsituationen, die einfach nicht vorhergesehen waren... hier würde sich vielleicht etwas machen lassen.
Der dritte Bereich war Routine, Bedienfehler, ungenügendes Wissen, kurz die Schnittstelle zum Bedienpersonal.

Entsprechend legte ich mir einen Plan zurecht, langsam, aber sicher, auszutesten, wo die Grenzen des Systems lagen, ohne dabei Verdacht zu erregen.
Ich probierte zunächst, ob das Personal eine Mitteilung erhielt, wenn ich mich häufig in den Grenzbereichen, des mir erlaubten Spielraumes bewegte. Die damit verbundenen Warnungselektroschocks ertrug ich mit zusammengebissenen Zähnen. Der Versuch war erfolgreich. Sicherlich tauchte das in irgendeinem Logfile auf, aber das schaute sich wohl niemand an.
Der kurze Ladevorgang ließ darauf schließen, daß der Energieträger der Armbänder Kondensatoren waren, denn mir war keine Akkutechnik bekannt, die sich so schnell aufladen ließ. Entsprechend mußte aber auch die Kapazität recht beschränkt sein.
Was würde geschehen, wenn sich die Armbänder im Laufe eines Tages völlig entluden?
Am nächsten Tag bewegte ich mich in meinen Grenzbereich. Bei ca. 193m war die Folge der Warnschocks so dicht, daß meine Armmuskeln anfingen, sich zu verkrampfen. Aber irgendwann hatte ich den Eindruck, daß die Schocks schwächer wurden. Ich ging etwas in Richtung des Gebäudes zurück, wodurch natürlich die Folge langsamer wurde. Aber jetzt war ich mir ziemlich sicher, daß die Stromversorgung fast erschöpft war, denn ich konnte die Schocks kaum noch spüren.
Just in dem Moment lösten die Armbänder wohl das Notfallprogramm aus. Ich spürte ein heftiges Brennen im rechten Unterarm und klappte bewegungsunfähig zusammen. Aber das war mir herzlich egal. Völlig unbeteiligt registrierte ich, daß ich aufgesammelt und in ein Bett gelegt wurde.
Als ich nach wohl geraumer Zeit wieder richtig klar war, überlegte ich mir, daß es sich bei der K.O.-Droge wohl mehr oder weniger um das gleiche Medikament handelte, was mir Frau Dr. Seltsam damals im Krankenhaus gespritzt hatte.

Das war nun nicht so richtig vom Erfolg gekrönt gewesen. Bis auf eine Ausnahme: es schien Verwirrung darüber zu herrschen, warum die Armbänder keinen Saft mehr gehabt hatten.... schließlich hatte ich sie ja laut Meldung des Rechners am Abend vorher aufgeladen.
Man schätzte, daß es sich um eine Fehlfunktion handelte, und entschuldigte sich sogar noch bei mir.
Ich verkniff mir das Grinsen und jammerte stattdessen ein wenig herum, daß das ja nicht so besonders schön gewesen wäre.
Die Armbänder wurden wieder aufgeladen, auch die K.O.-Droge wurde aufgefüllt. Direkt am nächsten Tag spielte ich wieder das gleiche Spiel, allerdings etwas gewitzter, denn als ich merkte, daß die Elektroschocks schwächer wurden zog ich mich schnell aus der Warnzone zurück. Mal sehen, wie lange die restliche Ladung reichte... Und tatsächlich, ich brach dekorativ zusammen, gerade, als ich ein Tablett mit meinem Abendessen durch den Flur trug.

Dieses Mal murmelte der eine Pfleger etwas wie "Muß wohl defekt sein...". Und dieses Mal jammerte ich richtig.
Die bebrillte Frau kam. Aber auch sie konnte nicht feststellen, warum die Armbänder sich selbst entluden, denn es kam niemand auf die Idee, daß jemand sich freiwillig für längere Zeit in der Warnzone aufhalten könnte.
Sie sagte dem Pfleger: "Dann müssen wir wohl das Steuergerät einschicken, damit das näher untersucht werden kann. So kann das ja nicht weitergehen." Und zu mir: "Kommen sie mit."
Artig folgte ich ihr. Sie berührte das linke Armband mit einem Kontrollgerät. Dann wies sie mich an, das Handgelenk in eine Stütze zu legen, so daß die Verbindungsstelle nach oben zeigte. Sie deckte meinen Arm ab, und schnallte Unterarm und Hand fest. Und dann holte sie einen Winkelschleifer hervor.
Ich muß wohl reichlich entsetzt geguckt haben, denn sie meinte: "Keine Sorge. Ich mache das nicht das erste Mal, und ich kann mit dieser Trennscheibe maximal 1,5cm tief schneiden, daher kann ich sie gar nicht verletzen. Den Rest machen wir dann mit einer Drahtschere. Ich würde ihnen nur nicht empfehlen, das selber zu versuchen."
Die Flex sprang an. Tatsächlich brauchte sie fast eine Viertelstunde, bis sie die Titanverstärkungen des Armbandes durchgesägt hatte. Der Rest ließ sich dann tatsächlich mit einer ziemlich massiven Schere schneiden.
Als sie fertig war, hielt ich ihr die Rechte hin. Sie sagte: "Nein... ich brauche nur das Steuergerät und die Hauptenergieversorgung."
Bing...

Sie begleitete mich auf die Station zurück. Ich versuchte, die Tür zu meinem Zimmer zu öffnen, aber das Schloß sprach nicht an.
"Tja.... da müssen wir eine andere Möglichkeit für sie finden. Bleiben sie mal hier im Flur."
Was blieb mir sonst übrig?
Sie kam wieder.
"So. Ich habe das Schloß ihrer Zimmertüre entriegelt, jetzt können sie die so öffnen.... damit müssen sie jetzt klarkommen, bis klar ist, was mit dem Steuergerät los ist."
Ich guckte betrübt.
"Naja. Wenden sie sich an das Pflegepersonal, wenn sie irgendwelche Wünsche haben. Ich werde denen sagen, daß sie jetzt ein paar Dinge nicht mehr selbstständig machen können und Hilfe brauchen."
Ich dankte ihr, und probierte das gleich, nachdem sie gegangen war, aus.
Ich klopfte an der Türe das Stationszimmers. Ein Pfleger öffnete.
"Ich habe Hunger... können sie mir etwas zu essen geben?"
Wie ich es mir beinah gedacht hatte, brauchte er einen Moment, bis er realisierte, was ich von ihm wollte.
"Ach so. Ja klar. Kommen sie mit in die Küche."
Er hielt seinen Handsender vor die Kontaktfläche und besorgte mir ein Mittagessen. Ich bedankte mich und ließ es mir schmecken.
Eine Uhr hatte ich nicht, daher schaute ich auf das Armband eines der anderen Patienten. 12:47... bald würde für einige der Patienten der nachmittägliche Freigang anfangen. Ich lungerte an der Türe meines Zimmers hinunter, bis ich zwei Patienten den Gang hinuntergehen sah. Ich stieß zu ihnen. Und schlüpfte mit ihnen durch die Tür.

Als ich mich, offensichtlich den Eingangsbereich von außen betretend, an der Pforte unter dem Stichwort "Qualitätskontrolle" mit dem Wunsch meldete, mit Frau Dr. Seltsam zu sprechen, lag ich in Rekordzeit flach auf dem Bauch und wurde von 3 Pflegern auf den Boden gedrückt.
Eine Nadel bohrte sich in mein Hinterteil.

Ich wachte in einer Zwangsjacke auf und fing, sobald die Stücke der Realität an die richtigen Plätze gefallen waren, an zu zappeln, zu schreien und zu fluchen. Das ganze wurde mit einem Knebel belohnt. Allerdings wurde ich nach einigen Stunden von Frau Dr. Seltsam befreit, die sich bei mir entschuldigte, mir erklärte, daß sie gerade frei gehabt habe und natürlich kaum jemand vom Personal über die qualitätsichernden Maßnahmen informiert gewesen sei. Daher sei ich wie ein ganz normaler Flüchtling behandelt worden.

Sie führte mich in ihr Büro und ließ sich erklären, was ich getrieben hatte, da dem Pflegepersonal immer noch nicht klar war, wie ich hatte entwischen können.
Sie grinste, als ich ihr ausführlich mein Vorgehen schilderte, und bestätigte, daß die Warnschocks, die die Armbänder erteilen nicht von der Steuersoftware ausgewertet würden: "...aber das werden wir ändern."
Auch gab sie mir die Antwort auf meine Frage, warum ich nicht direkt ein neues Armband an mein linkes Handgelenk bekommen hatte: Die Paare waren vom Hersteller vorcodiert, so daß ein Ersatzarmband nicht einfach aus dem Lager genommen werden konnte, sondern ein passendes hergestellt werden mußte. Bisher habe sie das eher als ein Sicherheitsfeature verstanden...
Sie gab mir meine Anziehsachen und unterschrieb einen Scheck. Dann fragte sie: "Und was machen sie jetzt?"
Ich blickte auf den Kalender: "Ich weiß nicht. Wahrscheinlich werde ich mich jetzt arbeitslos melden."
Dr. Seltsam musterte mich nachdenklich. "Ich kann ihnen eine Stelle anbieten, als eine Mischung aus System- und Netzwerkadministration, und als Projektverantwortlicher für die Perfektionierung unserer elektronischen Fessel."
Nach einer recht kurzen Verhandlung über Gehalt und sonstige Konditionen schlug ich ein.
"Gut. Dann sehen wir uns morgen um 9 Uhr wieder. Ich rufe ihnen noch gerade ein Taxi, damit sie nach hause kommen."

Erst in dem Auto merkte ich, daß ich nach wie vor ein sehr bequemes, ca. zehn Zentimeter breites und recht dickes Armband am rechten Handgelenk trug.
Aber warum sollte das nicht so bleiben?

(Diese Nachricht wurde am 27.05.03 um 12:59 von Butterfly geändert.)
(Diese Nachricht wurde am 27.05.03 um 13:00 von Butterfly geändert.)
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  Re: Qualitätssicherung Datum:27.05.03 13:01 IP: gespeichert Moderator melden


Mahlzeit....
habe den zweiten (und zumindest vorläufig letzten) Teil angehängt.

Wünsche viel Spaß bei der Lektüre.
Butterfly
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Hallo, Butterfly!
Erstens möchte ich nicht, dass du den Eindruck gewinnst ins Leere zu schreiben. daher kann ich mir nicht verkneifen, meinen Senf auch hier abzuladen.
Deine Story hat mir gut gefallen, wenn sie auch, wie du in einer Randbemerkung feststellst, nicht ganz den heutigen technischen Gegebenheiten entspricht.
Zweitens kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es dir gelingt, deine Phantasie ad hoc zum Nichtstun anzuhalten. D.h. natürlich erwarte ich eine Fortsetzung, da noch genug Potential enthalten ist.
Schön wäre es, wenn dann stärker - oder überhaupt erst - eine sexuelle Komponente ins Spiel käme (Cave! Ich bin rothaarig = naturgeil!).
*lechs* *geifer* *seufz*
Gruß
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Liebe Grüße vom Roten Hund
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Hi Reddog,

Bzgl. ins Leere schreiben und dem Lob: Danke. Vielen Dank. In der Tat ist es sehr nett, feedback zu bekommen.

Bzgl. der technischen Realisierbarkeit: tjaaaa... aber man wird ja wohl nochmal träumen dürfen
Ernsthafter: Als ich in die Richtung anfing zu schreiben, war mir noch nicht ganz klar, daß daraus eine ziemlich aufwendige "Produktschilderung" werden würde. Das erschien mir dann im Nachhinein aber mehr oder weniger notwendig, um dem Erzähler überhaupt eine halbwegs plausible Möglichkeit für eine Flucht zu geben... auch wenn ich derartige komplizierte Schilderungen, Detailaufzählungen etc. eher ermüdend finde.
(Was ich aber gar nicht leiden kann, wie ich schon an anderer Stelle sagte, sind Geschichten, die mittendrin aufhören.)

Nichtsdestotrotz würde es mich wirklich mal interessieren, mit welchem Aufwand und welchen Abstrichen man so etwas basteln könnte... Einer der Abstriche wäre sicherlich die Bequemlichkeit beim Tragen.

Bzgl. Fortsetzung: Weiß nicht. Sicherlich habe ich mit dem Ende die Möglichkeite gelassen, aber mir fällt (zumindest ad hoc) keine Storyline ein, um die Geschichte fortzusetzen, die ich nicht als völlig platt empfinde. Bedeutet natürlich nicht, daß es nicht so eine Storyline geben mag.

Zum Thema Sexualität: In den Antworten auf die drei Stories, die ich hier veröffentlicht habe, kirstallisiert sich für mich heraus, daß es sehr viel unterschiedlichere Auffassungen, wieviel Sex mit BDSM (und umgedreht) zu tun hat, als ich vorher gedacht hätte.

Wahrscheinlich mag es Leute geben, für die Fesseln nur eine Spielart, Nebenerscheinung des "üblichen" Geschlechtsverkehrs ist, sowohl in Phantasie als auch in Realität. Das ist keineswegs abwertend gemeint.

Bei mir ist das ein wenig anders. Das eine ist eine Sache, die sich zu 99% in der Vorstellung abspielt, die sicherlich mit sexuellen Thematiken zu tun hat, die mich aber bei weitem mehr reizt als die Vorstellung "traditioneller Sexualität" und damit beinah nichts zu tun hat.
Was anderes ist das, was ich in der Realität tue. Das wiederum hat nämlich so gut wie nichts mit BDSM zu tun.

Ähnlich sieht s mit dem Thema Brutalität aus. In meiner Vorstellung ist tatsächlich ein Freitod (sic) wesentlich weniger brutal als Elektroschocks oder manch ander Ding, das man hier gelegentlich liest. Und den Mord an Anja (beziehe mich auf "the endless") kann man meines Erachtens durchaus rechtfertigen, die war nämlich wirklich ziemlich kaputt.
Hups. Wenn man das so liest, könnte man den Eindruck bekommen, daß ich ziemlich krank bin. =8-)

Ein anderes Thema ist, daß sicherlich verschiedene Leute, die sich hier herumtreiben, unterschiedene Präferenzen für die Kategorien des kgforums haben. Z.B. spielen in meinen Phantasien die Themen KG, Latex, regelrechtes SM eine sehr untergeordnete Rolle, im Gegensatz zu Casting.

Das Reich der Phantasie ist nur durch eine sehr dünne Wand von dem der Realität getrennt. Und wenn diese Wand durchlässig wird, kommt selten etwas gutes dabei heraus.

Dennoch gebe ich zu, daß ich wirklich gerne mal eine Zwangsjacke ausprobieren würde . Aber wahrscheinlich würde ich schnell feststellen, daß die Realität wesentlich weniger "lustig" ist, als die Phantasie.

Oh mann. Wieder viel zu lang geworden. Vielleicht sollte ich mal mit meinem Psychoanalytiker drüber reden. Bzw. mir einen anschaffen.

Regards
Butterfly.
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reddog Volljährigkeit geprüft
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Deutschlands Wilder Westen - Der Niederrhein


High-heels, Nylons und Korsett find ich auch an Männern nett!

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  Re: Qualitätssicherung Datum:27.05.03 17:59 IP: gespeichert Moderator melden


Hi, Butterfly!
Es tut mir außerordentlich leid, dir in allen Dingen nicht widersprechen zu können.
Bezüglich der Gratwanderung die jeder von uns vollzieht, bist du nur dann krank, wenn du auf die eine oder andere Seite abgleitest.

Zum Psychotherapeuten bleibt anzumerken:
Es treffen sich nach langer Zeit zwei befreundete Amerikaner mal wieder.
Nach viel Smalltalk und Gedankenaustausch fragt der eine den anderen: "Sag mal, zu welchem therapeuten gehst du denn?"
"Zu gar keinem!!!"
"Bist du verrückt?"

Die angemahnte Sexualität kann sich ja durchaus in Andeutungen ergehen, d.h. eher "nur" erotisch sein. Was daraus folgt, spielt sich doch nur im Kopf des Lesers ab. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass alle Leser dieses Forums - mindestens unter anderem - wegen der mit Fesselungs- und Keuschheitsphantasien verbundenen Vorstellung auf diesen Seiten gelandet ist.
Aber... es ist, wie man an deiner Story sieht, keineswegs unabdingbar, man kann auch gelungene Geschichten ohne Sex abliefern.
Gruß
Detlef
Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)

Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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LordGrey Volljährigkeit geprüft
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  Re: Qualitätssicherung Datum:27.05.03 22:50 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Butterfly
Zuerst möchte ich dich ebenfalls loben für diese wirklich nette Geschichte.

Von Wegen Armbändern, schau dir mal den Link an
http://www.gpschildlocatorwatch.com/gpschildlocatorwatch.htm
Etwas Ironischer
Was Kritisches

Ansonsten empfielt es sich auch unter dem Strafvollzug nachzusehen von wegen Elektronischer Fussfessel und Hundehalzbänder etc. Du würdest dich wundern, was Heute schon alles möglich ist.

Grüssli
Lord Grey
(Diese Nachricht wurde am 27.05.03 um 22:50 von LordGrey geändert.)
I am the Lord of Leva, don't mess up with me!
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Butterfly Volljährigkeit geprüft
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Dieser Satz ist nicht wahr.

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  Re: Qualitätssicherung Datum:28.05.03 08:38 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat
Hi Butterfly
http://www.gpschildlocatorwatch.com/gpschildlocatorwatch.htm
Elektronischer Fussfessel und Hundehalzbänder etc. Du würdest dich wundern, was Heute schon alles möglich ist.

Danke, Danke...
Ich glaube nicht, das ich als "paranoider privacyvertreter" (bin mal so tituliert worden. war abwertend gemeint... ich versteh s als lob) überrascht wäre... habe ein Auge auf diese Dinge.

Bis dann mal.
Butterfly
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lionesse
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Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, wähle ich immer den Schmerz.

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slavelless  
  Re: Qualitätssicherung Datum:28.05.03 09:30 IP: gespeichert Moderator melden


@ Schmetterling

Wer will denn schon nen Analytiker wenn er Freunde haben kann??

Am here........

tou

lionesse
Der Tod ist auch nicht schneller als ein Flügelschlag, doch er trägt dich weiter.
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