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  Carols Erwachen
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Fetteler
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  Carols Erwachen Datum:01.07.06 08:40 IP: gespeichert Moderator melden


Es freut mich, dass alle Missverständnisse geklärt werden konnten. Hier also die Geschichte, welche für soviel Wirbel sorgte. In unveränderter Form.

Da es hier schon einen parallelen Diskussionsthread gibt, wäre ich dankbar, wenn ihr Kritiken und Anregungen dort posten würdet.
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Fetteler
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  RE: Carols Erwachen Datum:01.07.06 08:43 IP: gespeichert Moderator melden


1.
Carol konnte sich nicht bewegen. Wie in einem dieser Albträume, in denen man nicht von der Stelle kommt. Weder ihre Arme, noch ihre Beine ließen sich von der Stelle rühren. Als ob sie vor Angst gelähmt sei. Aber sie hatte keine Angst. Ganz im Gegenteil fühlte sie sich geborgener als je zuvor.

Eng umschlungen von der Hand eines Riesenaffen war sie, außer Reichweite jedweder Gefahr. Denn der Affe selber würde ihr nichts antun, dessen war sie sich mittlerweile gewiss. Und zugleich war er der Garant dafür, dass ihr niemand sonst Schaden zufügen könne. Nicht einmal sie selbst.

Sie staunte über die Sensibilität, welche der Affe bewies. Einerseits stand es außer Frage, dass sie seinem Griff entkommen könne. Selbst jetzt, da das Tier schlief, hielt es sie wie seinen besten Schatz umklammert. Aber andererseits tat es das unglaublich sanft. Obwohl ihre Arme unverrückbar am Körper anlagen, und ihre Beine aneinander geschmiegt wurden, legten sich die gigantischen Finger dazu nur warm und weich um ihren Körper. Sie drückten nicht zu, sondern gaben ihren Bewegungen sogar ein wenig nach.

An Schlaf war für Carol selber allerdings nicht zu denken. Denn das Gefühl der Geborgenheit stellte sich gerade erst ein. Zuvor hatte sie Angst ausstehen müssen, die mindestens ebenso gigantisch war, wie der große Beschützer, in dessen Hand sie sich befand. Nackte Angst um ihr Leben. Obgleich ihr schon in dem Augenblick, als er sie von der Opferstelle holte, klar war, dass sie nicht seine Mahlzeit, sondern sein neues Lieblingsspielzeug werden würde, konnte sie nicht erkennen, wie sie das lebend überstehen sollte.

Eine Ewigkeit war der Affe mit ihr durch den dicht bewachsenen Urwald gerannt. Und einige Male stolperte der Riese dabei über eine Wurzel, rammte einen Baum oder einen Felsvorsprung. Dann warf er jedes Mal den Arm, mit dem er sie hielt, hoch über seinen Kopf. Erstens, um sie außer Gefahr zu bringen, und zweitens, um seine Balance wieder zu finden.

Es war wie ein Ritt in einer hochmodernen Achterbahn. Solch einer, in welcher man mit einem gepolsterten Bügel fest in der Sitzschale gehalten wird. In einem Moment war sie bestimmt fünfzehn Meter hoch in der Luft, im nächsten sauste sie rasant über den Erdboden hinweg. Knapp vorbei an massiven Hindernissen. Nur dass dieser Ritt Stunden angedauert hatte. Carol hasste Achterbahnen.

Aber jetzt war alle Angst von ihr abgefallen. Sie waren im Morgengrauen auf einer Lichtung angekommen und der Affe hatte sich an einen der großen Bäume gesetzt. Die Arme in den Schoß gelegt, war er eingeschlafen und hatte nun einen friedlichen und entspannten Ausdruck. Beinahe schien es ihr, als würde er zufrieden lächeln.

Und so genoss Carol den Frühlingsmorgen. Sie sog den Duft ein, der von einem leichten Wind zu ihr herüber getragen wurde, sich mit dem Geruch des Affen mischte. Ein Geruch nach neuem Leder, verstärkt durch die Wärme, welche sie umgab.

Carol liebte diesen Duft. Sie hatte sich schon oft danach gesehnt, von ihrem Freund Marco einmal in Leder eingeschlossen zu werden. Einmal ganz in seiner Gewalt zu sein. Unglücklicherweise konnte Marco mit ihrem Verlangen so wenig anfangen, dass sie seinetwegen die letzten Jahre sogar ihre Selbstfesselungen auf ein Minimum reduziert hatte.

Aber Marco war weit weg. Und sie mit ihrem neuen Besitzer allein und ungestört. Sie hörte Vogelgezwitscher. Und in der Ferne Kirchenglocken. Der Affe blinzelte sie mit einem Auge an, öffnet dann sein gigantisches Maul und sagte: "Und nun das Wetter:"

Sie starrte auf die riesigen Kiefer, blickte in den tiefen Schlund, der sich hinter Reihen von Zähnen auftat, welche wie Stalagmiten und Stalaktiten den Eingang säumten...

Und wunderte sich.
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  RE: Carols Erwachen Datum:01.07.06 08:44 IP: gespeichert Moderator melden


2.
Warum hörte sie tief im Dschungel Kirchenglocken?
Warum roch das Biest nach Leder?
Warum behauptete es, dass auch in den nächsten Tagen nicht damit zu rechnen sei, dass die Schneefälle nachließen?
Warum hatte sie gestern Abend überhaupt ihren Radiowecker aktiviert?

Sie wollte noch nicht aufwachen. Ihre traumhafte Nacht in Leder noch nicht hergeben. Ihre Finger glitten sanft über die feine Struktur. Ertasteten die Maserung. Dabei spürte sie die Enge, welche sie umgab. Sie fühlte die langen Röhren, welche ihre Arme fest an ihre Seite pressten. Von den Achselhöhlen bis weit unter ihre Fingerspitzen. Fest auf der Innenseite ihres ledernen Schlafsacks vernäht und vernietet.

‚Die ganze Nacht war ich da drin,’ dachte sie stolz. Es war Jahre her, als sie das letzte Mal in ihrem Lieblingsstück gesteckt hatte. Und dann auch nur für zwei Stunden. Daher schlug ihr gestern Abend das Herz bis zum Hals, als sie unter der zurückgeschlagenen Bettdecke Marcos Einladung ausgerollt, und mit geöffnetem Reißverschluss, vorfand.

Marco war ein unglaublicher Schisser, wenn es um Bondage ging. Sonst der beste Kerl der Welt und durch nichts zu erschrecken, zog er bei Fesselsex eine klare Grenze. Er wollte es nicht einmal sehen, geschweige denn dabei mitwirken. Er warf ihr vor, die Gefahr, die darin läge, völlig zu unterschätzen.

Die Schuld für Marcos Angst sah Carol bei sich selbst. Die beiden waren gerade frisch ineinander verliebt gewesen, da hatte sie ihm, in Weinlaune und zu redselig, eine ihrer früheren Selbstfesselungen beschrieben. Ihm die Geschichte erzählt, die einen Haken hatte:

Zwei Jahre, bevor sie Marco kennen lernte, hatte Carol nämlich auf dem Hamburger Kiez eine Zwangsjacke erstanden. Ein Massenprodukt von eher minderer Qualität. Das Leder war zu hart und roch unangenehm. Außerdem hatte sie einen untypischen Schnitt. Die Jacke war fest mit einer kurzen Hose vernäht, in welche man von oben einsteigen musste. Ihr einziger Vorzug lag in der Tatsache, dass sie nicht mit den sonst üblichen Riemen, sondern mit einem Reißverschluss im Rücken ausgestattet war, der von der Hüfte bis zum Nacken reichte.

Carol war damals auf Geschäftsreise gewesen und hatte ihren Neuerwerb umgehend in ihr Hotelzimmer gebracht, um ihn dort anzuprobieren. Es müsse doch zu schaffen sein, sich damit alleine zu fesseln. In Windeseile hatte sie sich bis auf den Slip ausgezogen, noch eine Zigarette lang die auf dem Bett liegende Jacke betrachtet und war dann in die angenähten ledernen Hotpants geschlüpft. Die Hände halb in die Ärmel gesteckt versuchte sie als nächstes, sich das Oberteil mit einem Schwung überzuwerfen. Zwei lange Lederriemen, an den Ärmel-Enden befestigt, schnellten durch die Luft und hätten sie um Haaresbreite schmerzhaft im Gesicht getroffen. Zugleich stießen ihre Hände auf Widerstand, noch bevor die Ärmel bis zur Schulter gereicht hätten.

Der Grund dafür war eine dicke Nahtstelle, welche flache, fingerlose Handschuhe mit den Ärmeln verband. Sie musste ihre Finger eng zusammendrücken, um an diesem Hindernis vorbei in die kleinen Flossen zu gelangen. Und zugleich musste sie auch ihre Schultern zusammennehmen, damit die Jacke darüber rutschen konnte und die Ärmel auf diese Weise lang genug wurden.

Es gelang ihr, indem sie zuerst den rechten Arm mit aller Kraft durchdrückte, während sie mit der linken Hand unter der Achselhöhle dagegenhielt und dann den Prozess spiegelverkehrt wiederholte. Schweiß stand ihr von der Anstrengung auf der Stirn, als sie sich anschließend fragte, ob sie den Vorgang ebenso leicht umkehren könne. Und ein leiser Zweifel daran, dass dies mühelos gelänge, begann sie zu erregen. Sie fasste mit den harten Lederhandschuhen in ihren Schritt und massierte ihn ein wenig. Ein komisches Gefühl. Ihre Finger spürten nur das raue Material auf der Innenseite. Und zwischen ihren Beinen spürte sie nichts, außer dem Druck, den sie selbst ausübte. Und natürlich ein nicht unerhebliches Pochen aufgrund ihrer Erregung. Was, wenn sie jetzt nicht wieder aus dem Ding raus käme?

Leider ließ dieses Gefühl schnell nach, denn ihr Rücken wurde kalt und signalisierte unmissverständlich, dass der Reißverschluss noch offen war und die Jacke drohte, einfach von ihren Schultern herab zu Boden zu fallen. Carol probierte, ob sie mit ihren Händen den kleinen Metallgriff ertasten könnte. Aber sie kam nicht einmal in seine Nähe. Sie drehte und verbog sich, aber die schmalen Ärmel waren zu steif und machten ihren Rücken fast unerreichbar. Es würde nicht gehen.

Es sei denn, man könnte den Reiter vom Reißverschluss irgendwie verlängern. Mit einer Schnur zum Beispiel. So sie denn eine hätte. Leider hatte sie ihre Trainer mit den langen Schnürsenkeln zu Hause gelassen. Im gesamten Zimmer gab es keine Schnur. Enttäuscht setzte Carol sich aufs Bett und sah sich im Zimmer um, in der Hoffnung auf Inspiration. Sie blickte auf die geöffneten Vorhänge und überlegte, ob es klüger sei, diese für die Zeit ihrer Anprobe zu verschließen. Zurzeit wurden sie durch dicke Kordeln zur Seite gehalten. Viel zu dicke Kordeln für ihre Zwecke. Aber die brachten sie auf eine Idee.

Um die umzusetzen musste sie natürlich erstmal wieder raus aus der Jacke. Also legte sie ihre Schultern eng an und beugte sich nach vorne, damit die Zwangsjacke von ihr abfiele. Aber das tat die nicht. Carol war überrascht. Sie wackelte mit den Schultern, schüttelte sich, wand sich mal zur einen, mal zur anderen Seite. Und erreichte damit schlichtweg gar nichts. Die steifen Ärmel verhinderten, dass die Jacke nach vorne rutschte. Und die engen Bünde an den Ärmeln verhinderten, dass diese über die Handgelenke glitten. Ohne Kraft würde sie die Arme nicht herausziehen können. So was Blödes! Sie konnte die Jacke nicht richtig anziehen, weil sie sich nicht aus ihr befreien konnte. Das war doch völlig schwachsinnig. Verrückt genug, um den Einsatz einer Zwangsjacke zu rechtfertigen. Aber dann doch bitte richtig.

Wieder drehte sie sich wild hin und her. Die Lederriemen an den Handschuhen peitschten durch das Zimmer, trafen Stuhllehne und Bettpfosten. Carol hielt inne.

´Natürlich! Ist doch ganz einfach´, dachte sie, trat mit weit vorgebeugtem Oberkörper auf die beiden Riemen und richtete sich dann langsam auf. Der Zug reichte, um die Hände aus ihren Taschen zu ziehen. Und nun war es ein Leichtes, sich zu befreien.

Nur mit dem Slip bekleidet ging sie zu den Vorhängen, welche sie erst von den Kordeln löste und dann zuzog. Obgleich ihr Zimmer sich im obersten Stockwerk befand und nicht einsehbar war, fühlte sie sich dennoch wohler, wenn sie sich abgeschottet wusste. Und außerdem hatte sie einen Plan.
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  RE: Carols Erwachen Datum:01.07.06 08:46 IP: gespeichert Moderator melden


3.
Sie holte den Schlüsselbund aus ihrem Mantel und drehte einen der Schlüsselringe ab. Diesen zog sie dann durch die kleine Öse, welche den Griff am Schieber des Reißverschlusses zierte. Dann arbeitete sie sich wieder in das so präparierte Lederkostüm hinein und ging zurück zu den Gardinen. Sie löste eine Haltekordel von ihrem Haken, drehte sich um, presste rücklings ihren Po an die Wand und ging langsam in die Hocke. Ohne Erfolg. Sie sah über ihre Schulter, positionierte sich neu und versuchte es ein zweites Mal. Und wurde für ihre Mühe belohnt. Als sie halb in die Knie gegangen war, fing der Wandhaken den Schlüsselring. Nun ging Carol ganz langsam tiefer in die Hocke und zog so zugleich den Reißverschluss Stück um Stück zu. Dabei fasste sie mit einer Hand durch ihren Schritt, legte sie fest auf ihren Po und zog die Hose so gut sie konnte nach vorne, um die Jacke möglichst glatt und gespannt zu halten, damit der Schieber sich nicht verkanten konnte.

Als sie auf ihren Fersen saß, war die Jacke bis unter die Schulterblätter zugezogen. Carol legte eine Pause ein. Wieder fragte sie sich, ob es wohl ebenso leicht sein würde den Reißverschluss zu öffnen. Was, wenn nicht? Was, wenn es ein Glücksfall war, dass der Haken schon beim zweiten Mal griff und es ihr nicht gelänge, sich ein weiteres Mal einzuhaken? Was, wenn der Ring bei der zum Öffnen nötigen Aufwärtsbewegung ständig vom Haken rutschte?

Carol stand auf und ging, in halb geschlossener Zwangsjacke, zur Zimmermitte. Sollte sie besser aufhören? Wäre sie, falls eine Selbstbefreiung unmöglich wurde, bereit, jemanden um Hilfe zu bitten? Keine ihrer vertrauenswürdigen Bekanntschaften wohnte auch nur in der Nähe von Hamburg. Die Kollegen, mit denen sie gemeinsam die Konferenz besuchte, standen nicht zur Debatte. Und ihr Chef noch weniger. Sie sehnte sich einen Partner herbei. Nicht nur als Befreier. Sondern auch, weil sie sich jetzt für ihr Leben gern zu ihm umgedreht und, ganz Frau, gesagt hätte: "Schatz? Machst du bitte mal zu?"

Aber sie war auf sich allein gestellt. Also ging sie zurück zur Wand. Diesmal setzte sie sich mit dem Rücken daran, stemmte sich dann auf ihren Händen so weit es ging nach oben und hakte den Schlüsselring ohne große Probleme erneut ein. Dann rutschte sie nach unten und ein wenig nach vorne, bis sie spürte, dass ihr neues Spielzeug bis zum Nacken geschlossen war. Den Po an die Wand zurückschiebend setzte sie sich wieder auf. Der Schlüsselring fiel vom Haken. Erschöpft, aber froh, dass alles geklappt hatte, ging sie zum Bett, legte sich auf die Tagesdecke und begann zu überlegen.

Sie würde, falls sie keinen anderen Weg fände, jemand aus dem Hotel zu Hilfe bitten müssen. Definitiv jemand vom Hotel. Ein Zimmermädchen vielleicht? Das barg leider die Gefahr in sich, dass dieses schreiend aus dem Zimmer laufen und unnötige Aufmerksamkeit erregen könnte. Die Vorstellung daran erweckte wieder ein Pochen in ihr. Und sie spann die Geschichte weiter: Die Magd holte den Koch, der die Hotelchefin. Und diese rief schließlich, ein Verbrechen vermutend, die Polizei. Die Konsequenz wären Handschellen statt der Zwangsjacke und die unvermeidliche Mitwisserschaft der halben Firma. Nein, danke!

Carol war zwischen Erregung und echter Sorge hin- und hergerissen. Zum einen genoss sie das Gefühl, sich in die Zwangsjacke eingesperrt zu wissen. Und das, obwohl ihre Arme noch die volle Bewegungsfreiheit hatten. Andererseits wollte sie sich in diesem Outfit niemandem präsentieren müssen. Keinem Fremden, und auch niemandem, den sie kannte. Es machte einen zu lächerlichen Eindruck.

Sie ging ins Bad und betrachtete sich im Spiegel. Das Leder umschloss sie fest von Brust bis Schritt. Der runde Halsausschnitt ihrer Verpackung aus schwarzem Leder war mit einem schmalen, roten Rand abgesetzt. Den gleichen Rand hatten auch die kurzen Hosenbeine. Um die Hüfte herum saß der Einteiler etwas locker, aber alles in allem hatte sie richtig geschätzt. Das Ding passte erstaunlich gut. Eine unbändige Lust stieg in ihr auf.

Aber jeder Ansatz, sich eine passende Geschichte zu überlegen, wie sie in diese Lage geraten sein könnte, wurde von nagenden Zweifeln gestört. Anstatt sich zu jemanden auszudenken, der das jetzt ebenso scham- wie selbstlos ausnützen und sie zum Höhepunkt bringen würde, fragte sie sich nur: War sie diesmal zu weit gegangen?

Schließlich gab sie ihrer Neugier nach und sah sich den Haken für den Vorhang noch einmal an, um sich zu vergewissern, dass dieser den Ring auch bei einer Aufwärtsbewegung festhalten könne.

Sie erschrak. Das würde keinesfalls funktionieren. Und was jetzt? Die zunehmende Gewissheit, diesmal wirklich in Bedrängnis zu sein, erregte sie erneut. Und heftiger als zuvor. Phantasien begannen sich unaufgefordert zu melden. Bilder von öffentlichen Vorführungen. Selbstverschuldet durch Selbstfesselung. Sie sah sich an der Hotelbar, zwischen ihren Kollegen stehend, von ihnen bewundert für ihren Mut zu diesem Auftritt. Und, unfähig sich gegen die Fesselung ihrer Arme zu wehren, anschließend Spielball dieser Männerrunde sowie weiterer Hotelgäste. Bis schließlich die Hotelchefin die Polizei rief und sie in Handschellen …

Die Suche nach einem realen Weg zurück in die Freiheit überlagerte erneut ihre Lust, und sie sann nach einer Lösung.

Und die war denkbar einfach. Sie musste den Haken nur eine halbe Umdrehung herausschrauben, so dass er nach unten zeigte. Bedingt durch das steife Leder, in welchem ihre Hände steckten, war sie gezwungen ihre ganze Hand um ihn zu legen. Aber damit hatte sie ihn umso besser im Griff. Sicher genug, um zweifelsfrei festzustellen, dass er bombenfest saß.

Verdammt.

´Bis in alle Ewigkeit´, sagte sie halblaut vor sich hin. Oder doch zumindest, bis zum nächsten Morgen, bis jemand käme, um ihr Zimmer zu machen. Nein, länger, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte ja das rote Schild draußen an die Türklinke gehängt, um vor Überraschungen sicher zu sein.

Erneut legte sie ihre Lederflosse fest um den Haken, griff mit aller Kraft zu. Und bemerkte an der Unterseite etwas Spitzes. Sie tastete, ließ dann los und verschaffte sich per Augenschein Gewissheit, dass von dem Haken ein zweiter, kleinerer ausging, welcher nach unten zeigte. Augenblicklich setzte sie sich wieder an die Wand, drückte sich langsam nach oben und fing beim ersten Anlauf den Ring ein. Sie verlor ihn zwar mehrmals, bevor sie die Jacke ganz offen hatte, aber innerhalb von drei Minuten war sie wieder nur mit dem Slip bekleidet.

Alles war gut. Sie konnte ihren neuen Spielanzug jetzt unbesorgt genießen. Zusammen mit ihrem liebsten Reiseutensil. Einem Umschnall-Vibrator, der über ein Kabel mit einer Fernbedienung geregelt werden konnte. Die Nacht würde kurz werden, aber das war es ihr wert. Zudem war die Konferenz eh nur im Halbschlaf zu ertragen.

Bevor sie ihren Vibrator anlegte, nahm Carol sich noch der Riemen an, welche ihre Arme in typischer Art über Kreuz halten sollten. Sie waren so lang, dass man sie um den ganzen Körper schlingen und vorne zuschnallen musste. Nackt, und mit der Jacke auf ihrem Schoß, setzte sie sich auf die Bettkante und schnallte die beiden Enden zusammen. Als nächstes öffnete sie einen kurzen Reißverschluss, welcher sich vorne in der Lederhose befand, führte die Fernbedienung von innen hindurch und schloss ihn dann wieder, bis das Verbindungskabel eingeklemmt war. Der Vibrator lag jetzt im Schritt de Zwangsjacke, der Regulator baumelte davor. Fertig.

Nun konnte die Anziehprozedur von neuem beginnen. Und Carol scheute sich nicht, die Mühe noch einmal auf sich zu nehmen. Denn der Silikonzapfen, welcher jetzt durch dehnbare Bänder fest in ihr gehalten wurde, gab dem Ablauf einen ganz neuen Reiz hinzu. Ab dem Moment, als sie sich wieder in die Lederpants gezwängt hatte, war alles anders, alles neu. Weil diese den Eindringling unverrückbar an seiner Stelle hielten. Und über ihn jede ihrer Körperbewegungen nach innen übertrugen.

Carol konnte es kaum mehr erwarten. Minuten später stand sie wieder in der Zimmermitte, die Jacke bis oben zugezogen. Vornüber gebeugt drehte sie nun die verbundenen Ledergurte zu einer Schlaufe, welche auf dem Boden lag, und stieg in sie hinein.

Den Oberkörper aufrichtend, ging sie zugleich in die Hocke. Wie geplant rutschten die Riemen nach oben und umschlangen ihre Knie. Als nächstes streckte sie sich und überkreuzte dabei die Arme, so gut es eben ging. Dabei klemmte sie, wie geplant, zum einen die Fernbedienung ein und zog zweitens die Fesselriemen weiter nach oben. Bis diese hinten unter ihren Pobacken saßen und vorne ihre Oberschenkel zusammenschnürten.

Naja, nicht perfekt, aber nah genug am Ziel. Sie legte sich wieder auf die Tagesdecke und genoss, wie ihre Arme nun durch die gerade Körperhaltung diagonal stramm nach unten gezogen wurden. Es war phantastisch. Die Jacke war zwar unorthodox, und wegen des billigen Leders auch nicht so geil, wie Carol es sich gewünscht hätte. Aber immerhin vermittelte sie ein äußerst restriktives Gefühl. Und nun war es an der Zeit, dieses in vollen Zügen zu genießen.

Sie schob sich, auf dem Rücken liegend, auf dem Bett weiter nach oben. Bis die Kissen unter dem schweren, gesteppten Überwurf ihren Kopf ein wenig anhoben. Ihr war aufgefallen, dass die Riemen unter ihrem Po durch die Rutscherei nach unten gezogen wurden. Einer neuen Eingebung folgend arbeitete sie sich zurück nach unten und presste dabei ihre Arme zusammen, um den Gurten ein wenig Spiel zu geben. Wahrhaftig gelangten diese jetzt über ihren Po und rollten bis zu ihrer Hüfte. Bäuchlings liegend schaffte sie es zuletzt auch noch, die Schnalle vorne auf die gleiche Höhe zu schieben. Diese Aktion hatte sie wieder zum Fußende des Bettes zurückgebracht, so dass sie jetzt davor kniete.

Carol strahlte innerlich vor Freude. Boris Becker imitierend sagte sie vor sich hin: „Bin ich schon drin? Ich glaub, ich bin drin.“ Und genoss, dass ein weiteres Mal die Frage aufkam, ob sie das auch wieder rückgängig machen könne. Aber diesmal hatte die Antwort Zeit. Viel Zeit. Zeit genug, ihre erneute Erregung auszukosten. Und herauszufinden, wie gut sie wohl trotz der Ledertaschen, welche ihre Hände umgaben, die Fernbedienung beherrschte.
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  RE: Carols Erwachen Datum:01.07.06 08:47 IP: gespeichert Moderator melden


4.
"Und?" fragte Marco sie damals, als sie ihm dieses Abenteuer gestanden hatte. "Wie gut ging es?"

"That´s for me to know and for you to find out!" hatte sie grinsend geantwortet. Und in ihrem Grinsen lag die wahre Antwort. Es war unübersehbar, dass sie das Ganze soeben ein zweites Mal erlebt hatte. Zumindest dachte sie, dass man das nicht übersehen könne. Aber Mann schien es dennoch nicht zu bemerken. Stattdessen sah er streng drein und meinte, dass das unverantwortlich sei, was sie tue. Und er bemühte sich ihr ein Versprechen abzuringen, dass sie so etwas nie wieder täte. Sie gab es ihm nicht.

"Warum sollte ich Dir das versprechen, Marco? Das war doch alles völlig harmlos. Die ganze Dramatik hatte sich bloß in meinem Kopf abgespielt. Ich bin noch vor dem Einschlafen wieder aus der Jacke geschlüpft, ohne irgendwelche Schwierigkeiten. War doch alles völlig ok."

"Nein, Carol, das war es nicht! Du hast nur durch Glück herausgefunden, dass Du Dich auch wieder befreien konntest."

"Das ist Quatsch, Marco. Wenn Du genau zugehört hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich Schritt für Schritt geprüft habe, ob ich wieder frei komme..."

"Na klar. Und zwar jedes Mal hinterher, wenn Du den nächsten Schritt schon getan hattest."

"Sicher. Du wärst die Sache natürlich klüger angegangen." schimpfte sie jetzt.

"Nicht klüger, Carol. Sondern weniger gierig. Zum Bespiel hätte ich gewartet, bis ich wieder zu Hause bin. Vielleicht sogar einen Menschen eingeladen in meiner Nähe zu sein. Es ist Deine unbändige Gier …"

"Ich glaube jetzt reicht´s!" schnitt sie ihm barsch das Wort ab. Bitter enttäuscht, dass er keinen Funken Bewunderung für ihre kleine Meisterleistung zeigte, versuchte sie sich zu rechtfertigen. "Ich habe mehr Übung in diesen Dingen, als Du Dir vorstellen kannst."

"Ich denke eher, Du hast mehr Glück als …" Kleine Dolche schossen aus Carols Augen und Marco hielt inne. An ihrem Verstand zweifelte er ganz gewiss nicht. Nur daran, dass sie ihn nutzte, wenn sie sollte. "Pardon, ich will dir nichts an den Kopf werfen. Ich habe nur Angst, dass es nicht jedes Mal glimpflich abgehen wird."

"Das versteh ich ja." antwortete sie. Und insgeheim stimmte sie ihm auch widerwillig zu. Wohlweislich verschwieg sie ihm die mahnende Erinnerung an ein früheres Abenteuer, bei dem sie sich beinahe erwürgt hätte. "Und daher fände ich es wunderbar, wenn Du ab und an auf mich aufpassen könntest. Besser noch, mir beim Anlegen helfen könntest."
"Ich mag Dich aber nicht darin auch noch unterstützen. Versteh mich nicht falsch. Ich verbiete es Dir nicht. Obwohl mir ehrlich wohler wäre, wenn Du es aufgeben könntest. Aber ich will es nicht auch noch fördern. Und wenn ich mich daran beteiligte, übernähme ich zudem eine Verantwortung, die ich nicht tragen könnte. Ich kenne mich doch überhaupt nicht in diesen Dingen aus."

Männer und ihre Angst vor Verantwortung!

"Alles, was Du wissen musst, findest Du heute mit wenigen Mausklicks im Netz. Ich will Dich doch nicht zum BDSM bekehren. Wenn es nicht Deins ist, ist das eh Unfug. Aber du müsstest keine Angst um mich haben, wenn Du mich zu- und aufschließen würdest. Alles wäre dann unter Deiner Kontrolle."

"Ah, siehst du? Zuschließen. Die Gefahr gleich um eine Stufe erhöhen. Das meinte ich eben mit zu großer Verantwortung.“

„Nimm’s doch nicht so wörtlich. Und von Dir hätte ich doch am wenigsten zu befürchten. Wieso wäre die Gefahr höher?“

„Wenn ich dich zuschließen würde, wärst du ganz von mir abhängig. Was, wenn mir dann etwas passierte? Dann wärst du hoffnungslos verloren. Wenn Du Dich selber fesselst, sind Dir wenigstens gewisse Grenzen gesetzt. Damit stehen die Chancen gut, dass Du Dich auch wieder befreien kannst."

"Widersprichst Du Dir jetzt nicht selbst?" wand sie ein. "Eben sagtest Du noch, die Gefahr läge darin, dass ich eben das irgendwann vielleicht nicht könne."

Marco sah, dass sich ein Streit zusammenbraute, welchen er nicht wollte und ließ von dem Thema ab. Aber fortan ging er Bondage konsequent aus dem Weg.
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  RE: Carols Erwachen Datum:01.07.06 08:49 IP: gespeichert Moderator melden


5.
Carol hatte sich noch gelegentlich während ihrer mittlerweile vierjährigen Beziehung selbst gefesselt. Noch seltener, seitdem sie vor anderthalb Jahren ihre erste gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Und nie unter seinen Augen, sondern stets, wenn sie alleine war. Sonst hätte sie das Gefühl gehabt, ihn moralisch zur Teilname zu erpressen.

Sie bezweifelte, dass er überhaupt von ihren kleinen Abenteuern wusste. Denn ihre Spielsachen hatte sie stets längst weggeräumt, wenn er nach Hause kam. Und Sex hatten die beiden, auch ganz ohne Bondage, gerne und zu beider Zufriedenheit. Also war sie mehr als überrascht, als sie am gestrigen Abend den ledernen Schlafsack unter ihrer Decke fand. Und Marco, auf der Bettkante sitzend, vorschlug, sie könne die Nacht darin verbringen.

Ihr kam in den Sinn, einfach dankend abzulehnen. Ihm zu beweisen, dass ihre Liebe wichtiger sei als ihr Fetisch. Aber das hätte Marco vermutlich tief verletzt. Er war gerade für sie über seinen eigenen Schatten gesprungen. Das Mindeste, was er dafür verdient hatte, war Anerkennung ihrerseits, indem sie seinen Liebesbeweis dankbar und vorbehaltlos annahm.

Mit einem „Marco, Du bist ein Schatz!“ verschwand sie im Bad. In Rekordzeit war sie frisch gewaschen zurück und setzte sich splitternackt in den Ledersack. Leicht zurückgelehnt stützte sie sich auf ihre Arme, mit denen sie zugleich nach den Öffnungen der Innenärmel tastete. Als beide Hände die Röhren gefunden hatten und hinein geschlüpft waren, legte sie sich zurück, schob dabei ihre Arme weiter hinein und fühlte voller Vorfreude das glatte Leder, über welches ihre Fingerkuppen glitten.
Der Designer ihres Fesselsacks war ein Genie gewesen. Hatte bei den Ärmeln, im Gegensatz zum übrigen Sack, die glatte Lederseite clever nach innen gelegt. Carol genoss das Gefühl, langsam immer weiter hinein zu gleiten. Und während sie, auf dem Rücken liegend, immer tiefer rutschte, suchten ihre Füße nach dem kleinen Säckchen, welches sie am unteren Ende aufnehmen würde.

Marco sah interessiert dabei zu, ging ihr aber nicht zur Hand. Er war fasziniert davon, mit welcher Routine sie in ihren Schlafsack stieg. Und von der grandiosen Qualität desselben. Das Leder war augenscheinlich weich und anschmiegsam. Und zudem exzellent vernäht.

Als seine Freundin schließlich in ihrer finalen Position angekommen war bemerkte er, dass sie mit den Schultern noch auf dem Sack lag und sich von einer Seite zur anderen wand, um hineinzugelangen. Weil er es ihr erleichtern wollte, und verlockt durch die Gelegenheit, das Leder einmal selber anzufassen, entschloss er sich, seine passive Haltung aufzugeben.

Mit beiden Händen fasste er den Kragen und zog ihn unter ihr hervor. Den Schlafsack jetzt weit geöffnet sah er, dass die Innenärmel ihr bis unter die Achseln reichten. Wenn also ihre Schultern erstmal im Sack waren und verhinderten, dass sie nach oben rutschen könnte, würde sie den Röhren ohne Assistenz nicht mehr entkommen.

„Und den hast du wirklich früher ganz alleine benutzt? Wie du reinkommst habe ich ja eben gesehen. Aber raus?“

„Ja, klar. Ist leichter als es scheint. Ich muss nur die Schultern eng zusammen drücken. Dann kann ich sie nach vorne herausnehmen. Dazu muss allerdings der Reißverschluss mindestens runter bis zum Bauchnabel offen sein.“

„Bis zum Bauchnabel? Im Augenblick ist er bis zu den Füßen offen. Wie hast Du den so weit schließen können?“
„Da hängt eine Schnur dran. Die nehme ich normalerweise in den Mund, bevor ich in mein Etui steige. Hab ich jetzt in der Eile aber vergessen. Könntest Du bitte …“

„Dir die Schnur in den Mund geben? Nein, aber ich ziehe für Dich den Reißverschluss bis zum Bauchnabel, wenn Du möchtest.“

„Ganz zu bitte. Bis oben.“

„Aber dann kommst Du alleine nicht mehr frei. Ich helfe Dir gerne, soweit ich Dir Anstrengungen abnehmen kann. Aber nur soweit, wie Du es auch ohne meine Hilfe schaffst.“

„Dann gib mir die Schnur in den Mund, damit ich Dir zeigen kann, dass ich den Reißverschluss auch alleine ganz zu ziehen kann.“

„Das sehe ich auch so, dass du das kannst. Aber Du kämst nicht mehr frei.“

„Bisher habe ich das noch jedes Mal geschafft. Ich muss nur meine Schulterblätter ganz nach außen drücken. Dann treibt der Zug auf dem Reißverschluss den Schieber immer weiter nach unten. Bis zum Bauch.“

„Unglaublich. Aber ein überzeugendes Argument. Dann werde ich Deinem Wunsch mal Folge leisten.“ Marco besah den Reißverschluss genauer. Er war mit drei Schiebern besetzt, die zurzeit alle hintereinander am untersten Ende, genau über ihren Fußgelenken, saßen. Vom obersten knüpfte er eine lange, graue Schnur ab, die recht zerkaut aussah. Dann zog er den Sack zu. Ganz langsam. Über ihre Unterschenkel, welche dadurch zusammengezogen wurden. Ihre Knie, weiter hoch zum Schritt und über ihren Bauch.

Carol konnte ihr Glück kaum fassen. Wie hatte sie dieses Gefühl vermisst. Und jetzt durfte sie es gleich so vollendet genießen. Ihr Liebster nahm sich wunderbar viel Zeit. Genug, um sie jede einzelne Phase auskosten zu lassen. Immer weiter legte sich das Leder eng um ihren Körper.

Dieser lederne Schlafsack war damals ein echter Glücksgriff gewesen. Sie hatte ihn in einer Brüsseler Boutique für SMler gefunden. Ein Einzelstück. Und einfach auf Verdacht von der Stange gekauft. Er passte, als wäre er auf Maß geschneidert. Daher konnte sie genau spüren, wie ihr jetzt zunehmend die Freiheit genommen wurde. Wie, nach ihren Beinen, jetzt den Händen, den Unter- und zuletzt den Oberarmen immer weniger Bewegungsspielraum blieb. Bis sie zuletzt kerzengerade, und in schwarzem Leder mumifiziert, neben ihrem Marco lag.

„Alles gut und richtig?“ vergewisserte er sich.
„Der Kragen muss noch zu.“ erwiderte sie. Der Stehkragen war so geschnitten, dass vorne zwei Teile für etwa die Breite ihres Halses überlappten. An beiden Enden saßen übereinander je zwei starke Druckknöpfe, mit deren Hilfe der Sack am Hals so geschlossen werden konnte, dass nur wenig Spiel blieb. In der Mitte der hinteren Lasche saß ein fünfter Druckknopf, für den das Gegenstück in der vorderen fehlte.

„Aber den konntest du früher unmöglich selber schließen.“

„Mit den Armen in ihren Schläuchen ging’s natürlich nicht. Aber wenn ich auf die Ärmel verzichtete, kam ich von innen dran und konnte die Knöpfe zu drücken. Und auch den Reißverschluss.“

Marco befühlte das Zugende des Schiebers, welches er noch immer in der Hand hielt, und verstand den Sinn des fünften Druckknopfs. Das Gegenstück dazu hatte er in den Fingern, und es sollte verhindern, dass sich der Reißverschluss eigenständig öffnen würde. Er vollendete Carols Verpackung.

„Nun hast Du Dich um Knopf und Kragen geredet. Dann demonstrier mal, wie Du das öffnen kannst, obwohl Deine Arme nutzlos an Deiner Seite liegen.“

„Kinderspiel!“ grinste sie, zog ihr Kinn fest an, schob es unter den Kragen und drückte mit aller Kraft von innen dagegen. Nach kurzer Zeit sprangen die Knöpfe auf. Sie waren nicht so stramm, wie es den Eindruck machte, als er sie eben zudrückte. Und als sie sich anschließend im Sack nach oben und zugleich ihre Schultern nach außen presste, begann der Reißverschluss tatsächlich nach unten zu wandern. Der Druckknopf, welcher ihn mit dem Kragen verband, hielt dem Zug nicht lange stand.

„Wirklich beeindruckend. Dann also mit Kragen zu. Wenn du willst bis zum Sonnenaufgang. Ich frage mich nur, ob Dir da drin nicht schnell zu warm wird?“

„Gut möglich, dass ich heute Nacht ins Schwitzen komme. Aber das kenne ich schon. Wenn’s Dir nichts ausmacht, lass mich einfach schwitzen.“

„Ich lass dich alles tun, was Du möchtest. Das Bett im Gästezimmer habe ich mir schon bezogen. Bist also in deinem Prachtstück ungestört bis morgen früh.“

„Du schläfst nicht hier bei mir?“

„Nö, genieß Du mal ganz ungestört dein ledernes Gefängnis. Ich lass die Türen auf und bin für Notfälle in Rufweite. Aber für nichts anderes. Schlaf gut. Und vor allem: Träum was Schönes!“
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