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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:15.11.23 17:57 IP: gespeichert Moderator melden



Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,

ich hoffe, Ihr habt mich noch nicht vergessen, während Ihr offline wart?

Vielleicht könnt Ihr meine Situation nun ein bisschen besser nachvollziehen, ist bin hier schon seit 6 Wochen „offline“ – allerdings ohne Hoffnung, dass sich dies, so schnell ändert. Leider gibt es hier in Al Kharsun niemanden, der dafür sorgen würde, dass ich bald wieder Internetzugang bekomme…

Eigentlich wäre der Zeitpunkt, um diese Geschichte zu beenden, perfekt gewesen. Dann wäre mir viel Leiden erspart geblieben. Aber so viel Glück war mir leider nicht vergönnt.

Von daher, falls Ihr meine Geschichte, den nicht so schönen Teil davon, weiterhin lesen wollt, bleibt dabei…

Liebe Grüße aus Al Kharsun

Eure Caro.

P.S.: Auch Dir ein herzliches Willkommen zurück, lieber MartinII, ich weiß allerdings nicht, was ich davon halten soll, dass Du den bescheuerten Wettbewerb, an dem ich teilnehmen musste, großartig findest…
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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:15.11.23 21:10 IP: gespeichert Moderator melden


Eine neue schlechte Nachricht (Freitag, 26. Oktober, Teil 1)


Am nächsten Morgen hoffte ich inständig, dass Ahmed mit seiner WhatsApp-Gruppe keine neuen Wetten abgeschlossen hatte, in denen ich die Hauptrolle spielen musste. Hatte er anscheinend auch nicht, so dass es heute bei der ganz normalen, täglichen Morgen-Demütigung blieb. Wie schön.

So durfte ich dann wieder mit einem verschlossenen Keuschheitsgürtel und einem Dildo in meinem Heiligtum zum Frühstück gehen. Aber zumindest mit einem Dildo, der still war und mich nicht den ganzen Tag erregen würde. Jedenfalls nur ein bisschen, den ständigen Druck konnte ich natürlich speziell beim Laufen trotzdem nicht ganz ignorieren.

Ein Mitspracherecht räumte mir Ahmed auch heute nicht ein und nach der gestrigen Ansage traute ich mich auch nicht, das Thema erneut auf den Tisch zu bringen.

Hausmädchen haben zu gehorchen, nicht zu diskutieren.

Letztlich hatte ich auf ein Hauswirtschaftsstudium noch weniger Lust als auf ein Betriebswirtschaftsstudium. Und am allerwenigsten Lust hatte ich darauf, im Dienstmädchenkostüm Ahmeds Schlafzimmer abzustauben.


Beim Frühstück hatte Ahmed dann aber eine andere, noch viel schlechtere Nachricht für mich: Wir würden heute Abend wieder Herrn Al Lawati besuchen, er hätte Ahmed und seine Eltern gestern wieder eingeladen und heute als Termin vereinbart.

Mir blieb fast das Essen im Halse stecken. Zu gut erinnerte ich mich an dessen böse Blicke letztes Mal. Ich glaubte nicht, dass dieses Monster meine Provokationen schon vergessen, geschweige denn mir diese verziehen hatte. So fragte ich Ahmed und dessen Eltern, ob ich denn nicht heute zuhause bleiben konnte. Ich hätte ein ganz, ganz schlechtes Gefühl.

Ahmed lehnte dies jedoch ab:
„Das geht leider nicht Caro. Herr Al Lawati hat ausdrücklich auch Kharim und Dich eingeladen, es wäre eine große Beleidigung, wenn ihr nicht mitkommen würdet.“

Ich entgegnete, dass er mich vielleicht nur deswegen eingeladen hatte, um sich heute an mir zu rächen.

Ahmeds Eltern waren jedoch anderer Ansicht:
„Das glaube ich nicht, Caroline. Unsere Sitten in Al Kharsun gebieten es, dass man die Gäste gut behandelt, besser als sich selbst. Es wäre ein schlimmer Verstoß gegen unsere Sitten, wenn er sich an Dir rächen würde, während Du und wir bei ihm zu Gast sind.“

Diese Worte beruhigten mich zumindest ein wenig. Andererseits musste ich daran denken, dass auch ich es letzte Woche genossen hatte, den Gast zu ärgern. Hoffentlich würde Herr Al Lawati nicht genauso denken. Das mulmige Gefühl in meinem Magen blieb jedenfalls.


Das mulmige Gefühl weitete sich dann zu veritablen Bauchschmerzen aus, als ich daran dachte, dass dieser Besuch auch ein Rendezvous mit den „alten Traditionen“ werden würde. Ahmed hatte mir ja letzten Sonntag mitgeteilt, dass wir diese Herrn Al Lawati mitgegeben hätten. Aber nun würden wir, besser gesagt ich, wieder zu diesen zurückkehren. Das hieß erst nach den anderen essen und trinken, still am Tisch sitzen und noch vieles mehr. Wie sich halt eine Sklavin noch vor 53 Jahren hier zu benehmen hatte. Mir schauderte.

Diese Woche war – vielleicht abgesehen von dem demütigenden Wettbewerb gestern – sehr schön gewesen. Insbesondere letzten Sonntag hatten Ahmeds Eltern ein Zeichen gesetzt, dass ich nicht nur ein Hausmädchen, sondern auch ein Teil der Familie war.

Aber heute Abend würde es zurück in die Untiefen von Al Kharsun gehen. Denn Herr Al Lawati würde für mich heute Abend die „alten Traditionen“ nicht außer Kraft setzen, Gaststatus hin oder her.

Wenn ich einen Wunsch frei gehabt hätte, hätte ich mir gewünscht, heute Abend einfach zu Hause zu bleiben. Aber einen solchen hatte ich als Hausmädchen nicht und Ahmed hatte meine Bitte zuvor bereits abgelehnt.

Also müsste ich versuchen, diesen Abend irgendwie zu überstehen.

Meine Bauchschmerzen wurden aber nicht kleiner.


Wieder an der Uni war ich sehr schweigsam, die Gedanken an heute Abend belasteten mich. Im Gegensatz dazu war Hanna wieder guter Laune, sie war offensichtlich froh, dass dieser bescheuerte Wettbewerb nun vorbei war und sie wieder „normal“ in der Uni sitzen konnte. Darüber war ich eigentlich auch froh, allerdings, wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich heute lieber nochmals den ganzen Tag erregt irgendwo rumgesessen als heute Abend Ahmeds schrecklichen Geschäftspartner zu besuchen. Aber eine Wahl hatte ich mal wieder nicht.

Hanna bemerkte auch schnell, dass ich geknickt war und so erzählte ich ihr, was mir heute Abend wieder bevorstand. Nachdem ich ihr aber auch nichts von meinen Provokationen letzte Woche erzählte hatte, konnte sie meine Furcht wohl nicht hundertprozentig nachempfinden. Dennoch versuchte sie, mich zumindest ein bisschen aufzumuntern, was ihr aber nicht so recht gelang.

Auch in der anschließenden Vorlesung war ich sehr unkonzentriert, die Gedanken an heute Abend belasteten mich weiterhin. Der Professor dozierte heute über die Motivation der Mitarbeiter bei den verschiedenen Führungsstilen.

Inzwischen hatte ich auch verstanden, dass Ahmed einen „autoritären“ oder auch „autokratischen“ Führungsstil pflegte. Ein solcher wäre in Europa und Amerika heute auf dem Rückzug, in anderen Regionen der Welt, z. B. in Arabien, Indien oder China wäre dieser jedoch noch weit verbreitet.
Allerdings erzählte der Professor auch weiterhin nichts davon, dass es Teil dieses Führungsstils war, seine Untergebenen zu verhauen oder diese mit schmerzhaften Elektroschocks in ihrer Vagina zu disziplinieren.

Ich musste dringend nochmals mit Ahmed über seinen Führungsstil reden. Allerdings ganz vorsichtig, nicht dass er doch noch auf die Idee kam, mich von diesem Masterstudium ab- und mich für ein Hauswirtschaftsstudium anzumelden.

Dr. Al Balushi führte weiterhin aus, dass beim autokratischen Führungsstil die Mitarbeitermotivation am geringsten sei, dies aber von den Führungskräften meist in Kauf genommen werden würde.
Dies konnte ich aus meiner „Praxis“ bestätigen. Meine Motivation, ein Halsband oder einen Keuschheitsgürtel zu tragen, war ungefähr 0,0, aber das interessierte Ahmed nicht im Geringsten, wie er mir auch gestern bestätigt hatte.


In der Vormittagspause setzte ich mich wieder zu Tuuli, Louise und Theresa. Auch sie waren natürlich froh, dass dieser dämliche Wettbewerb vorbei war. Wie ich gestern schon vermutet hatte, wollte natürlich keine einzige von uns eine Verlängerung haben, Männer hatten manchmal eine blühende Phantasie und konnten sich einen furchtbaren Unsinn ausdenken.

Speziell Theresa war immer noch sauer, speziell über die Verlängerung. Am liebsten wäre sie Abdul gestern an die Gurgel gegangen, aber das hätte ihre Lage wohl auch nicht verbessert. Im Gegenteil hatte Abdul damit gedroht, aus dem 14-Stunden-Challenge einen 14-Tage-Challenge zu machen, wenn Theresa nicht bald mit dem Rumgezicke aufhören würde. Vermutlich konnte sich Theresa bei dieser Drohung dann doch am Riemen reißen und so hatte sie – wie wir anderen auch – auch noch die letzten zwei „Bonusstunden“ ertragen. Ob meine Freundinnen nach den 14 Stunden dann genauso … naja, ihr wisst schon… wie ich waren, fragte ich aber nicht.

Wenig überraschend war Theresa weiterhin der Meinung, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten, bevor wir Teil eines weiteren Wettbewerbs werden würden. Wer weiß, was unseren Männern als nächstes einfiel, wenn diese wieder zu viele Cocktails tranken.

Zumindest lenkten mich Theresas Schimpftiraden von meinen Gedanken an heute Abend ab, das war vielleicht nicht schlecht.

Der Professor fuhr mit seiner Vorlesung fort und dozierte über Führungsstile in chinesischen Unternehmen und die Unterschiede zu europäischen und arabischen Unternehmen.

Nicht, dass mich dies besonders interessiert hätte, ich hatte nicht vor, einmal in China zu arbeiten. Ich wäre schon froh darum, wenn ich irgendwann mal wieder in Deutschland arbeiten konnte. Denn auch dafür musste ich erst mal die Erlaubnis bekommen, dieses Land verlassen zu dürfen. Und auf diese wartete ich nach wie vor.


Dann war auch Mittagspause, die letzte für diese Woche. Wie üblich warteten Ahmed und Hakaan bereits auf Hanna und mich und wir steuerten wieder eine Bar in der Stadt an.

Allerdings war ich immer noch nicht besonders gesprächig, weiterhin belasteten mich die Gedanken an den heutigen Abend.

Genau genommen hatte ich Angst.

Angst vor dem heutigen Abend.
Angst, dass Ahmeds Eltern mit ihrer Vermutung, dass mich Herr Al Lawati als Gast gut behandeln würde, falschlagen.
Angst, dass er sich heute an mir rächen würde.
Angst, dass er vielleicht sogar nochmals ein verbessertes Angebot für mich machen würde, um seine Rachepläne in die Tat umzusetzen.
Angst, dass meine Beschützer mich heute nicht beschützen konnten oder wollten.
Angst, doch in den Abgrund zu fallen, vor dem ich mich so sehr fürchtete.


Entsprechend hatte ich auch nicht besonders viel Appetit und stocherte die meiste Zeit nur lustlos in meinem Essen herum.

Ahmed und Hakaan waren dagegen gut gelaunt. Sie beglückwünschten sich zu ihren Freundinnen, die es gestern geschafft hatten, 14 Stunden lang ohne Pause oder Erleichterung erregt zu sein.

Sehr lustig, aber zu einem Kommentar waren weder Hanna noch ich aufgelegt.

Kurze Zeit später schäkerten dann unsere Männer auch noch, dass wir langsam anfangen könnten, das Wüstencamping zu planen. Vielleicht noch nicht für dieses Wochenende, aber dann für nächstes. Vielleicht könnte man ja das Wüstencamping sogar mit einem neuen 14-Stunden-Wettbewerb verbinden, schlug Hakaan vor. Und am Gehorsam der Hausmädchen könnten sie bei der dieser Gelegenheit auch noch gleich arbeiten, dieses ließ in letzter Zeit doch sehr zu wünschen übrig, wie Ahmed noch hinzufügte.


Wiederum stocherte ich nur lustlos in meinem Essen herum. Vielleicht hatte Ahmed einen Protest von mir erwartet. Aber ich sagte nichts.
Stattdessen liefen mir ein paar Tränen aus den Augen.


Das war dann wohl der Augenblick, in dem auch Ahmed registrierte, dass dies heute wirklich nicht der richtige Tag war, um mich zu ärgern. Vielleicht hatte er schon vergessen, wie sehr mich das bevorstehende Treffen mit Herrn Al Lawati belastete. So grausam war dann auch Ahmed nicht, dass er mich noch quälen musste, während ich schon am Boden lag.

So stoppte er auch das Thema und nahm mich stattdessen in Arm.

Meine Angst vor dem heutigen Abend wurde dadurch auch nicht kleiner, aber diese Umarmung war zumindest besser als die Planung weiterer Demütigungen. Dennoch konnte ich ein paar weitere Tränen nicht verhindern.

Ahmed trocknete diese mit einem Taschentuch, umarmte mich nochmals und gab mir mit einem „Tut mir leid, Liebling“ einen Kuss.


Anschließend wechselte er das Thema und wir unterhielten uns über trivialere Dinge. Also zumindest die anderen, ich sagte weiterhin nicht viel.

Zurück an der Uni machten wir noch eine Fallstudie, der Professor hatte einen Text dabei, bei welchem es um die Schwierigkeiten in der Führung ging, die ein amerikanisches Unternehmen mit seiner Niederlassung in Indien hatte. Dazu bildeten wir wieder vier Gruppen. Meine Beteiligung hielt sich aber zugegebenermaßen in Grenzen, ich war mit meinen Gedanken schon wieder woanders.


Um 18 Uhr holte mich Ahmed ab und wir fuhren nach Hause. Sein Navi hatte er wie schon nach dem Mittagessen ausgestellt, diese Demütigung wollte er mir anscheinend heute nicht mehr antun.

Zuhause fragte ich ihn, ob ich gleich das Kleid anbehalten könnte, das ich trug. Viel lieber noch hätte ich mir aber einen Müllsack übergeworfen, das hätte besser zu meiner Stimmung und meinem Status nach den „alten Traditionen“ gepasst. Ahmed lehnte jedoch beides ab. Wir wären heute Gäste bei Herrn Al Lawati und als solche wäre es angebracht, dass wir angemessen gekleidet kämen.

Widerwillig, aber ohne Widerrede kramte ich in unserem Schrank wieder das Kleid von unserem letzten Besuch heraus und zog dieses an. Das Bild im Spiegel gefiel mir nicht besonders, ja, das Kleid war hübsch, aber die Mimik der Trägerin sagte deutlich, dass sie sich nicht wohlfühlte.
Ein Lächeln kam mir beim besten Willen nicht über die Lippen. Nicht heute, nicht vor dem Besuch bei diesem perversen Monster.

Ahmed war dennoch zufrieden. Vermutlich war auch ihm klar, dass er heute keine gute Laune von mir erwarten konnte.

Ich fühlte mich elend und überlegte mir nochmals, ob ich Ahmed nicht bitten sollte, dass ich zuhause im Bett bleiben dürfte. Aber die Antwort darauf kannte ich bereits, auch fehlte mir die Kraft für eine zwecklose Diskussion. So saß ich kurze Zeit später matt in einem der Sessel und betete, dass dieser Abend schnell vorbeisein möge.

Zumindest gewährte mir Ahmed die Bitte, dass ich den Schal noch tragen durfte, bis wir bei Herrn Al Lawati angekommen waren. Der Gedanke daran, Herrn Al Lawati, Ahmeds Familie und allen anderen mein Halsband zu zeigen, bereitete mir schon wieder Magenschmerzen.

Genauso wie die Befürchtungen, was mich heute Abend noch alles erwarten würde.

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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:17.11.23 20:23 IP: gespeichert Moderator melden


Der zweite Besuch in der Villa des Grauens (26. Oktober, Teil 2)


Bald war es auch schon Zeit zu fahren.

Ich ließ meinen Schal im Auto und wir gingen den bekannten Weg durch den kleinen Park. Der wahrlich umwerfende Blick auf den Ozean interessierte mich heute nicht. Stattdessen musste ich die ganze Zeit daran denken, dass nun wieder jeder mein Halsband sehen konnte. Ich schämte mich und fühlte mich elend.

Irgendwie fühlte ich mich wie ein Tier, das zur Schlachtbank geführt wird, selbst wenn keine Kette an meinem Halsband eingeklinkt war. Zumindest keine sichtbare. Irgendwie kam es mir aber doch so vor, als ob ich gegen meinen Willen an diesen schrecklichen Ort gebracht wurde. Bzw., es kam mir nicht nur so vor, es war so.

Auch sonst war mir sehr mulmig zumute. Ich glaube, in meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so Angst vor einem Ort gehabt wie hier und jetzt.


Ahmeds Vater klopfte an der Tür und es dauerte auch nicht allzu lange, bis uns wieder eines der Hausmädchen von Herrn Al Lawati die Tür öffnete.
Es war eine hübsche junge Frau, natürlich mit einem Stahlband um den Hals. Vielleicht eine Frau aus Pakistan. Ein weiteres Opfer dieses perversen Monsters.

Mir schauderte jetzt schon.

Herr Al Lawati kam einen kurzen Moment später und begrüßte die Khorsanis freundlich.
Zu mir sagte er nichts, stattdessen warf er mir einen Blick zu, der mir nicht gefiel. Dieser war irgendwie böse. Das Blut gefror mir jetzt schon in den Adern, am liebsten wäre ich sofort wieder gegangen.

Aber das hätte Ahmed natürlich nicht zugelassen. Der Metzger wartete auf mich.

Irgendwie hatte ich auch heute das Gefühl, dass Herr Al Lawati mein Halsband in aller Ruhe betrachtete und dabei ein genüssliches Grinsen auf den Lippen hatte. Dieses perverse Schwein.

Wir setzten uns wieder in den Salon, den ich noch in unschöner Erinnerung hatte. Das Hausmädchen servierte uns wieder einen Aperitif und diesmal wartete ich, bis alle getrunken hatten. Nochmals den gleichen Fauxpas wollte ich nicht machen und auf einen Elektroschock in meinem Heiligtum hatte ich auch keine Lust. Darauf zu hoffen, dass Ahmed heute genauso nachsichtig sein würde wie letzte Woche, war das Risiko nicht wert.

Diese erste Unterwerfung nach den „alten Traditionen“ war aber eigentlich schon genug, dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, als wieder zu gehen.

Aber wir waren ja gerade erst vor ein paar Minuten angekommen. Und der Metzger war noch nicht fertig mit mir.

Herr Al Lawati und die Khorsanis unterhielten sich auf Arabisch und ich verfolgte das Gespräch nur mit einem Ohr. Zum einen verstand ich nicht viel, zum anderen wäre es mir eh nicht erlaubt gewesen, ungefragt zu sprechen und zum dritten schauderte mir immer noch, was heute wohl wieder alles passieren würde.

Würde Herr Al Lawati vielleicht ein neues, verbessertes Angebot für mich machen? Möglich war bei diesem Monster alles. Hoffentlich war mein Schutzengel mutig genug gewesen, mir in diese Villa des Grauens zu folgen.


Die anderen unterhielten sich noch eine Weile, während ich nur schweigend und blass daneben saß. Dann meinte der Gastgeber, dass es nun Zeit fürs Abendessen sei und öffnete die Tür zum Speisesaal. Zumindest hatte ich diesen ersten Teil ohne Fauxpas und ohne Elektroschock überstanden.



Als wir den Speisesaal betraten, rief Herr Al Lawati nach einer Aira. Den Namen hatte ich schon einmal gehört und mit Grausen fiel mir ein, dass dies eines der Hausmädchen war, gegen das mich Herr Al Lawati letzte Woche eintauschen wollte.

Aira kam auch einen Moment später. Sie war eine wirklich sehr hübsche junge Frau von den Philippinen, 22 Jahre alt, wie ich inzwischen wusste. Und angeblich auch gut erzogen, wenn man Herrn Al Lawatis Worten Glauben schenken durfte. Was Aira alles für Ahmed oder das perverse Monster machen würde, wollte ich mir aber nicht vorstellen. Sie machte einen eher schüchternen, vielleicht auch eingeschüchterten Eindruck, jedenfalls sah sie nicht aus wie eine der Frauen, denen es in Europa oder Amerika Spaß machte „alles“ zu tun.

Sie verbeugte sich tief vor ihrem perversen Hausherrn und fragte:
„Yes Sir, you called me? “

Herr Al Lawati nahm am Tisch Platz und bot Aira einen Platz neben sich an. Dem kam die junge Frau auch nach und setzte sich neben ihren Hausherrn.

Dann wandte sich dieser uns zu und erklärte:
„Aira hat sich gestern untertags und auch in der Nacht sehr um mein Wohlbefinden gekümmert. Daher hat sie heute die Ehre, neben mir sitzen zu dürfen. Aira hat wirklich Qualitäten.“

Dabei streichelte er der jungen Frau über den Oberschenkel und blickte mit einem breiten Grinsen zu Ahmed hinüber. Dieser registrierte den Blick, sagte aber nichts weiter.

Aira war das sichtlich unangenehm, brachte aber nicht mehr als ein „Thank you, Sir“ heraus.

Keine Ahnung, ob sich Ahmed auch noch daran erinnerte, dass diese hübsche junge Frau – und noch zwei weitere - ihm „gehören“ könnten, wenn er mich nur dem reichen Geschäftsmann überließ. Bestimmt erinnerte er sich noch daran, Ahmed war ein sehr kluger junger Mann, in mancherlei Hinsicht klüger als mir lieb sein konnte. Und ganz sicher war es kein Zufall, dass Aira heute mit am Tisch saß. War das vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl von Herrn Al Lawati, dass sein Angebot von letzter Woche immer noch stand? Dass Ahmed mich jederzeit einfach hierlassen könnte und mit drei anderen Hausmädchen nach Hause fahren könnte?

Mir schauderte.

Ich sah Ahmed ebenfalls an, aber der verzog wiederum keine Miene.

Mit einem leichten Zittern griff ich nach Ahmeds Hand und drückte diese eine ganze Weile. Mehr konnte ich nicht tun. Zumindest erwiderte Ahmed den Händedruck.

Mir schauderte immer noch und ich sandte ein Gebet zu meinem Schutzengel, dass ich diesen Ort heute Abend wieder verlassen konnte und nicht als Tauschobjekt hierbleiben müsste. Dass er mich doch bitte an diesem schrecklichen Ort beschützen sollte. Ich würde Ahmed auch das bravste und gehorsamste Hausmädchen sein, dass er sich wünschen konnte.

Vermutlich hatte ich inzwischen die Gesichtsfarbe einer Geisha.



Kurz darauf kamen auch wieder Melita, Halida und Katleen im Dienstmädchen-Outfit herbei und bedienten uns. Ich warf den dreien einen kurzen Gruß zu und sie grüßten zurück, allerdings wortlos. Mehr war ihnen nach den unsäglichen „alten Traditionen“ anscheinend nicht erlaubt. Keine Ahnung, ob ich sie oder mich selbst heute mehr bemitleiden sollte.

Ich hatte das Gefühl, dass Herr Al Lawati heute noch strenger war als sonst, vor allem zu Katleen. Es reichte aus, wenn der Knicks nicht tief genug war und schon drückte Herr Al Lawati auf seinem Handy herum und verpasste den armen Mädchen einen Elektroschock in ihrer Vagina.

Mir war schon vor der Vorspeise schlecht.


Apropos, die drei Hausmädchen brachten Ahmed und dessen Familie die Vorspeise und dann Herrn Al Lawati. Aira und ich erhielten keine.
Offensichtlich hatte Herr Al Lawati Anweisung gegeben, dass wir zunächst keine bekamen, damit ich gar nicht erst die Möglichkeit hatte, gleichzeitig mit den anderen zu essen und ihn damit zu ärgern. Ich blickte betreten drein und sah den anderen beim Essen zu. Ahmed und dessen Familie warfen mir einen mitleidigen Blick zu, es war offensichtlich, dass auch ihnen diese Demütigung nicht gefiel. Allerdings, genau so waren wohl die „alten Traditionen“. Nur dass ich normalerweise auch nicht hier am Tisch hätte sitzen dürfen, sondern an einem der Tische in der Ecke hätte sitzen müssen. Das wäre mir tatsächlich auch lieber gewesen. Erst als Melita, Halida und Katleen den anderen die Vorspeise abgeräumt hatten, bekamen Aira und ich auch eine.

Das gleiche Schauspiel wiederholte sich bei der Suppe. Diese war dann auch halb kalt, als ich sie bekam. Dabei wäre es ein leichtes gewesen, die Suppe in der Küche warmzuhalten. Aber ganz offensichtlich war Herrn Al Lawati heute daran gelegen, mich zu demütigen.

Heute musste ich anscheinend für meine Provokationen letzte Woche bezahlen. Meine schlimmen Vorahnungen schienen sich zu bewahrheiten.


Zumindest machte Herr Al Lawati entgegen meiner Befürchtungen kein neues Angebot für mich.
Allerdings saß sein immer noch im Raum stehendes „Angebot“ ja direkt neben ihm, so dass Ahmed dieses die ganze Zeit betrachten konnte. Eine sehr hübsche junge Frau, die still am Tisch saß und ihr Schicksal anscheinend mit Demut ertrug. Und als Zugabe könnte Ahmed noch zwei der drei ebenfalls sehr hübschen und gehorsamen Mädchen haben, die uns bedienten. Mit diesen musste er wohl auch kein Gehorsamkeit-Training mehr machen. War ich ihm weiterhin mehr wert als diese?

Mit einem flauen Gefühl im Magen blickte ich kurz zu Ahmed, versuchte seine Gedanken zu lesen.
Allerdings gelang mir dies nicht, weiterhin verzog er kaum eine Miene. Zumindest war es so, dass er – soweit ich das erkennen konnte – Aira, Halida und Katleen nicht näherer begutachtete. Ganz im Gegensatz zu Herrn Al Lawati, der es sich nicht nehmen ließ, immer wieder mit einem fiesen Grinsen zu mir herüberzusehen und dabei auch immer wieder genüsslich mein Halsband betrachtete.
Ich hatte Angst und griff erneut nach Ahmeds Hand.

Zumindest für den Moment wiederholte der Geschäftsmann sein Angebot aber nicht, jedenfalls nicht explizit, sondern unterhielt sich mit den Khoranis über dies und das, vermutlich hauptsächlich über geschäftliches. Aira und ich saßen schweigend daneben. Gerne hätte ich mich zumindest mit Aira ein wenig unterhalten, trotz meiner Angst, dass sie vielleicht bald meinen Platz bei Ahmed einnehmen könnte. Aber das war uns auch nicht erlaubt. Aira wusste dies vermutlich auch und sagte kein Wort. Das arme Mädchen. Wenn so schon die „Belohnungen“ bei Herrn Al Lawati aussahen, dann wollte ich nicht wissen, wie die Bestrafungen in diesem Haus aussahen.


Beim Hauptgang wiederholte sich die Demütigung. Es gab ein Lammfilet, das sehr lecker aussah. Leider nicht für mich und Aira. Wir mussten erstmal zusehen, wie die anderen aßen. Von den Khorsanis bekam ich wieder einen mitleidigen Blick zugeworfen, dieser half mir aber auch nicht viel weiter. Wäre ich doch zuhause geblieben.

Herr Al Lawati schien sich mit dem Hauptgang extra viel Zeit zu lassen, jedenfalls waren Ahmed und seine Familie längst fertig, während Herr Al Lawati noch genüsslich die letzten Beilagen verzehrte. Der Appetit war mir eh schon längst vergangen, trotzdem war es demütigend, dass wir erst dann unseren Hauptgang bekamen, wenn es dem Hausherrn beliebte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Herr Al Lawati dann doch die letzte Karotte noch verzehrt und befahl Melita, Halida und Katleen, die Teller abzuräumen und nunmehr uns den Hauptgang zu bringen.

Dabei verbeugte sich Katleen allerdings anscheinend nicht tief genug, so dass sie sich wieder vor Schmerzen krümmte. Die Arme.
Anscheinend war der Schock diesmal besonders stark, denn Katleen konnte sich kaum auf den Beinen halten, Tränen standen ihr in den Augen.

Herr Al Lawati ermahnte sie streng:
„Katleen, das war nun schon das dritte Mal heute Abend, dass Deine Verbeugung oder Dein Knicks nicht tief genug war. Solche Nachlässigkeiten werde ich nicht dulden!“

Katleen schluckte und entschuldigte sich mit einem besonders tiefen und wohl auch besonders schmerzhaften Knicks bei dem grausamen Monster.


Unser Hauptgang war dann erwartungsgemäß kalt und schmeckte auch nicht mehr. Auch bekamen Aira und ich nicht wie die anderen ein Lammfilet, sondern nur irgendwelche zähen und durchwachsenen Gulaschstücke. Diese hätten vermutlich schon warm nicht geschmeckt, kalt schmeckten diese furchtbar. Herr Al Lawati setze anscheinend alles daran, mich heute so gut es ging zu demütigen.

Aber eigentlich war es auch schon egal, wie das Essen schmeckte, denn nach der letzten Bestrafung von Katleen war mir auch der letzte Rest von Appetit noch vergangen.

Wie gerne wäre jetzt einfach gegangen. Oder hätte mich in Luft aufgelöst, für heute oder für immer, wie ich es mir auch schon das letzte Mal gewünscht hatte.

Aber auch heute erfüllte sich keiner meiner Wünsche.



Als ich dann endlich auch ich mit dem Hauptgang fertig war (wobei ich das meiste eh stehen ließ), rief Herr Al Lawati Katleen zu sich.

Ich glaube, Katleen hatte Angst, was dieses perverse Monster nun schon wieder von ihr wollte.
Er befahl ihr, sich auf seinen Schoß zu setzen, und streichelte ihr über den Oberschenkel und anschließend über den Unterleib, dort wo vermutlich ihr Keuschheitsgürtel saß. Katleen war dies sichtlich unangenehm und sie war sehr nervös, das war nicht zu übersehen.

Zu allem Überfluss klopfte der Geschäftsmann dann auch noch auf ihren Unterleib, so dass man das Metall des Keuschheitsgürtels hören konnte und meinte dazu:
„Eine tolle Unterwäsche trägst Du da, Katleen, nicht wahr? Und weißt Du was? Unser Gast Caroline trägt auch so eine, bestimmt freut sie sich genauso darüber wie Du.“

Ich lief rot wie eine Tomate an und wäre am liebsten im Boden versunken.

Dann zog Herr Al Lawati einen Schlüssel aus seiner Tasche und hielt ihn Katleen vor die Nase:
„Den Schlüssel kennst Du, Katleen, nicht wahr? Den Schlüssel zu Deiner heiligen Pforte. Wirklich zu dumm, dass ich diesen habe und nicht Du. Aber vielleicht möchtest Du mich ja heute Nacht noch ein bisschen verwöhnen? Dann würde ich den Schlüssel später noch benutzen.“

Dabei streichelte er Katleen über den Bauch, dort, wo sich vermutlich das Schloss ihres Keuschheitsgürtels befand.
„Aber bis dahin bleibt Deine heilige Pforte erst mal verschlossen, bestimmt hast Du nichts dagegen? Bestimmt hast Du nichts dagegen, Du hast ja einen treuen Begleiter, der Dich immer an Deinen geliebten Hausherrn erinnert.“

Mit diesen Worten streichelte er Katleen nochmals über den Unterleib und steckte den Schlüssel wieder in seine Tasche. Katleen sagte nichts und sah nur betreten drein. Sie hatte inzwischen feuchte Augen.

Das Monster wandte sich erneut an Katleen und fuhr fort:
„Herr Khorsani hat bestimmt auch so einen kleinen süßen Schlüssel, was meinst Du, Katleen, wo hat Herr Khorsani diesen wohl versteckt? Ob dieser auch in seiner Tasche ist? Bestimmt würde Caroline auch gerne wissen, wo dieser Schlüssel ist. Schließlich ist ihre heilige Pforte genauso verschlossen wie Deine, Katleen. Aber keine Sorge, bestimmt benutzt auch Herr Khorsani seinen Schlüssel von Zeit zu Zeit, schließlich möchte er sich ja auch an seinem Hausmädchen erfreuen. Und bis dahin hat Caroline natürlich einen genauso treuen Begleiter wie Du.“

Dabei grinste Herr Al Lawati zu mir herüber. Weder Katleen noch ich brachten ein Wort heraus. Keine Ahnung, wer von uns beiden inzwischen blasser war, vermutlich hätten wir beide mittlerweile in einer Geisterbahn auftreten können.

Als ob dies nicht schon demütigend genug gewesen wäre, steckte Herr Al Lawati auch noch einen Finger in den vorderen Ring an Katleens Halsband und zog leicht daran, so dass Katleen sich nach vorne beugen musste. Dazu sagte er:
„Und ein wirklich hübsches Halsband hast Du auch, Katleen. Bestimmt freust Du Dich auch darüber. So kann jeder hier jederzeit sehen, dass Du ein Hausmädchen bist und meine Befehle befolgen musst. Und praktisch ist dieses auch noch, so kann ich Dich jederzeit irgendwo anketten, damit Du nicht auf die Idee kommst, davonzulaufen, oder Dich an die Leine nehmen, damit Du mir auch brav folgst. Toll, nicht wahr? Schau mal, Caroline trägt auch so eines. Meinst Du, Caroline trägt dieses genauso gerne wie Du? Ob Herr Khorsani sie wohl auch ab und zu irgendwo ankettet?“

Natürlich konnte und wollte Katleen diese rhetorischen Fragen nicht beantworten und sah weiterhin nur betreten drein. Ich wusste nicht, wo ich hinschauen sollte ob dieser erneuten Demütigung. Am liebsten wäre ich unter den Tisch gekrochen und dort für den Rest des Abends geblieben. Aber ich versuchte stark zu sein und keine Miene zu verziehen. Das gelang mir aber nicht. Ich fühlte mich elender denn je und Tränen füllten meine Augen.


Ich griff wieder nach Ahmeds Hand und drückte diese. Dabei sah ich verzweifelt zu ihm und seinen Eltern hinüber, hoffte, dass sie irgendetwas tun würden, um diesen Horror zu beenden.

Aber sie sagten nichts, blickten nur betreten drein und ließen den grausamen Geschäftsmann gewähren. Vermutlich waren sie in Schockstarre. Außer diesem Monster fand jedenfalls niemand im Raum dieses Schauspiel amüsant.


Herr Al Lawati legte dann seinen Arm um Katleen und setzte erneut ein fieses Grinsen auf:
„Also, Katleen, wir möchten die Gäste doch noch ein bisschen unterhalten. Vielleicht willst Du meinen Gästen erzählen, wie schön es hier bei mir ist?
So schön, dass Du gar nicht mehr nach Hause willst und für immer hierbleiben möchtest?“


Katleen sah betreten drein und fing an zu stottern: „Sir…“
Mehr brachte sie nicht heraus, stattdessen kamen ihr endgültig die Tränen ob dieser demütigenden Frage. Natürlich wollte sie nach Hause, mehr als alles andere in der Welt, aber sie konnte und durfte nicht.


Katleen war zu keinem Satz fähig, daher fuhr Herr Al Lawati in süffisantem Ton fort:
„Oder willst Du vielleicht unseren Gästen vielleicht lieber erzählen, wie Dein damaliger Freund das Interesse an Dir verlor? Wie der Mann, den Du einmal so geliebt hattest, Dich wie eine heiße Kartoffel hat fallen lassen und Dich für ein paar Dollar, für den Preis eines Fernsehers, an mich verkauft hat?“


Die arme Katleen versuchte es nochmals mit einem „Sir…“, aber mehr brachte sie auch diesmal nicht heraus, denn sie weinte schon bitterlich. Sie konnte die Nähe dieses perversen Monsters nicht mehr ertragen, schob seinen Arm zu Seite, setzte sich auf den Boden und weinte bittere Tränen.

Auch ich war kreidebleich. Meine Befürchtungen, dass Ahmed auch eines Tages das Interesse an mir verlieren würde und mich dann auch verkaufen würde, kamen wieder zurück.


Herrn Al Lawati war die Demütigung aber anscheinend immer noch nicht genug, denn er fuhr fort:
„Kein Problem, Katleen, wenn Du die Geschichte nicht erzählen willst, werde ich sie den Gästen erzählen…“

Von Katleen, die weinend auf dem Boden saß, kam nur noch ein „Please, Sir…“

Dieses schien Herrn Al Lawati aber nicht zu beeindrucken. Mit einem breiten Grinsen blickte er zu mir herüber und wollte gerade mit seiner Erzählung beginnen.

Ich war inzwischen mit den Nerven am Ende, wie ich die arme Katleen so weinend am Boden sitzen sah und diesen herzlosen Mensch betrachte, den dies nicht im Geringsten zu stören sah.


Da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und ich rief Herrn Al Lawati mit Tränen in den Augen zu:
„Lassen Sie Katleen in Ruhe, Sie herzloses, perverses Monster!“

Herr Al Lawati sah etwas überrascht zu mir herüber und legte eine Hand an sein Ohr:
„Wie hast Du mich gerade genannt?“

Vermutlich war dies keine gute Idee, aber klar denken konnte ich nicht mehr und so wiederholte ich nochmals:
„Ein herzloses, perverses Monster. Katleen hat Ihnen nichts getan, warum quälen Sie sie so? So behandelt man keinen Menschen, auch kein Hausmädchen.“


Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Ahmed und dessen Familie bleich wurden. Vermutlich hatte ich mich gerade um Kopf und Kragen geredet.


Ahmed zischte mir zu:
„Caro, bitte nimm das zurück und entschuldige Dich bei Herrn Al Lawati.“

Bestimmt wäre es das beste gewesen, wenn ich Ahmeds Befehl einfach gefolgt wäre und eine unehrliche Entschuldigung rausgebracht hätte. Aber ich konnte in diesem Moment nicht. Ich sah Katleen weinend auf dem Boden sitzen und ein Monster, welches dazu grinste.
Vermutlich war dies die schlechteste Entscheidung meines Lebens, aber statt mich zu entschuldigen sagte ich zu Ahmed:
„Nein, das werde ich nicht tun. Dieser Mann ist ein Monster, das weißt Du genauso gut wie ich. Hoffentlich wird er irgendwann eingesperrt für das, was er Katleen und seinen anderen Hausmädchen antut.“

Danach brach auch ich in Tränen aus.


Ahmed wiederholte nochmals in strengem Ton:
„Caro, entschuldige Dich, sofort!“

Aber ich konnte nicht. Ich weinte bitterlich und stammelte nur ein „no, I won‘t“ heraus, mehr konnte ich nicht mehr sagen.


Herr Al Lawati schien unbeeindruckt und grinste nur hämisch:
„Wir werden ja sehen, wer hier eingesperrt wird. Das wirst Du nächste Woche erfahren. Ich kenne jemanden, der in diesem Land für Recht und Ordnung sorgt.“


Ahmed war nun kreidebleich und sagte zu mir:
„Komm Caro, wir gehen jetzt besser, ich bring Dich nach Hause.“

Und zu seinen Eltern:
„Ich komme dann wieder und hole Euch ab. Bis später.“

Khalif stimmte Ahmed zu, dass dies eine gute Idee sei, und gab ihm den Autoschlüssel.


Einerseits war ich heilfroh, diesen schrecklichen Ort verlassen zu können, andererseits schwante mir bereits jetzt, dass diese wenigen Sätze nicht ohne Folgen bleiben würden.

Ahmed vermutlich auch, denn er war immer noch kreidebleich und sagte nichts.

Erst als wir wieder in der Villa seiner Familie angekommen waren, ergriff er das Wort:
„Das war sehr unklug von Dir, Caro, Herrn Al Lawati so zu beleidigen.
Den Gastgeber zu beleidigen ist ein schlimmer Verstoß gegen die Sitten unseres Landes. Und als Hausmädchen steht Dir dies schon zweimal nicht zu. Du weißt, nach den „alten Traditionen“ wäre es Dir nicht einmal erlaubt gewesen, überhaupt zu sprechen.
Ich habe Dir ja schon letzte Woche erzählt, dass dieser Herr Al Lawati auch den Emir persönlich kennt, daher befürchte ich das schlimmste. Ich habe keine Ahnung, was folgen wird, aber nach Herrn Al Lawatis letzten Worten wird er die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Ich werde versuchen, ihn nachher noch milde zu stimmen, aber ich glaube eher nicht, dass mir dies gelingen wird.
Herr Al Lawati ist sehr konservativ, was auch beinhaltet, dass er Hausmädchen als Menschen zweiter Klasse sieht. Sich von einem solchen beleidigen zu lassen, wird er kaum auf sich sitzen lassen.“

Meine Tränen von vorhin waren immer noch nicht trocken und nun kamen weitere hinzu. Ich hätte gerne etwas gesagt, aber ich wusste nicht was. Das hörte sich nicht gut an.

Mir war vorher schon klar, dass ich mich vielleicht um Kopf und Kragen redete, nun wurde mir umso deutlicher klar, dass ich das vielleicht wirklich getan hatte.

Mir kamen auch Ahmeds Worte wieder in den Sinn, dass selbst er mich vor dem Emir nicht beschützen könnte. Letzte Woche war nichts passiert, aber würde es diesmal wieder genauso sein? Wohl kaum, diesmal war es nicht ein bisschen Wasser oder zu frühes Essen gewesen, sondern eine schwere Beleidigung, auch wenn diese absolut wahr war.
Mir schwante Böses. Würde Herr Al Lawati dafür sorgen, dass ich hier, weit weg von meiner Heimat, ins Gefängnis musste? In ein „richtiges“ Gefängnis, mit Gittern, 2x4-Meter-Zellen, einer Pritsche und einem Plumpsklo? So konnte man seine letzten Worte deuten. Der Gedanke schnürte mir fast die Luft ab. Das würde dann heißen, dass ich Ahmed, Hanna und meine anderen Mitstudentinnen nur noch für ein paar Minuten zu den Besuchszeiten – sofern es solche hier überhaupt gab – sehen konnte. Wenn diese mich überhaupt noch sehen wollten. Und meine Familie für lange, lange Zeit vielleicht gar nicht mehr.

Ein Wort brachte ich nach wie vor nicht heraus, dafür weinte ich bei diesen Gedanken umso mehr bittere Tränen.

Ahmed nahm mich in den Arm und reichte mir ein Taschentuch. Viel half das aber nicht, zu schrecklich war das, was mir vielleicht bevorstand.

Bestimmt weinte ich eine halbe Stunde in Ahmeds Arm, dann ließ er mich aber doch los und sagte:
„Ich muss jetzt los, Caro, meine Eltern abholen. Vielleicht kann ich auch nochmals mit Herrn Al Lawati reden.
Kann ich Dich hier alleine lassen? Versprichst Du mir, dass Du keine Dummheiten machst?
Sonst müsste ich Dich noch ans Bett anketten.“

Die Worte des grausamen Geschäftsmanns klangen mir noch in den Ohren:
„Ob Herr Khorsani sie wohl auch ab und zu irgendwo ankettet?“

Ich hatte wieder das Bild des grinsenden Monsters und der armen Katleen vor Augen und ein weiterer Weinkrampf schüttelte mich.

Ich war zu überhaupt nichts mehr fähig und so versprach ich ihm, dass ich ein braves Hausmädchen sein würde und keine Dummheiten machen würde. Auf keinen Fall wollte ich noch irgendwo angekettet werden, der Abend war schon schlimm genug gewesen.

Ahmed glaubte mir anscheinend und so ließ er mich mit meinen Tränen allein.


Es kam mir unendlich lange vor, bis er wiederkam. Wie sollte ich die Zeit im Gefängnis aushalten, wenn ich hier in Ahmeds Salon schon nach nicht einmal zwei Stunden vor Einsamkeit fast zugrunde ging?


Jedenfalls war ich unendlich froh, als Ahmed wieder nach Hause kam. Ich brauchte seine Nähe und hoffte, dass er auch weiterhin mein Beschützer bleiben würde.

Allerdings waren die Nachrichten, die er mitbrachte, nicht gerade positiv. Er hatte sich zwar nochmals bei Herrn Al Lawati entschuldigt, dieser hatte die Entschuldigung aber nicht angenommen. Stattdessen hätte der böse Geschäftsmann wohl gemeint, dass er sich überlegen würde, wie er auf diese Beleidigungen durch ein Hausmädchen reagieren würde. Allerdings wäre es unabdingbar, dass in diesem Land Recht und Ordnung herrschen und Hausmädchen ihren Platz kennen würden.

Das hörte sich nicht gut an, auch Ahmed war anscheinend dieser Ansicht, denn er schien sehr betrübt.

Meine Frage, was Herr Al Lawati wohl tun würde, konnte mir Ahmed aber auch nicht beantworten.
Dieser Geschäftsmann war zu sehr vielem fähig, das wusste ich bereits.

Uns blieb nichts anderes übrig als zu warten.

Hoffentlich würde dieses Wochenende nicht unser letztes gemeinsames sein.

Bei diesem traurigen Gedanken kamen mir wieder die Tränen. Ich schmiegte mich so fest ich konnte an Ahmed und umklammerte ihn. Vermutlich fand er dies nicht sonderlich bequem, aber er sagte nichts dazu, sondern legte auch seinen Arm um mich.

In meinem Kopf schwirrte eine Melodie herum:
Halt Dich an mir fest, wenn Dein Leben Dich zerreißt…Halt Dich an mir fest, wenn Du nicht mehr weiter weißt…Ich lass Dich nicht gehen… Halt Dich an mir fest, weil das alles ist was bleibt…

Ich ließ Ahmed auch nicht mehr los, nachdem er mich aus dem Keuschheitsgürtel befreit und mein Halsband gewechselt hatte. Aber irgendwann fiel ich doch in einen unruhigen Schlaf.


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SCHWESTER ANNIKA
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:17.11.23 21:23 IP: gespeichert Moderator melden


Uiii, das hört sich nicht gut an, was dieser ´Herr´ Al Lawati, da von sich gegeben hat.
Obwohl Caro in allem Recht hatte, was sie da gesagt hatte, und sie sicher absichtlich dazu provoziert wurde, wird sie sicher dafür schwer büßen müssen...

Man darf gespannt sein.

Gruß Schwester Annika
gerne trage ich eine Krankenschwestern-Diensttracht
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windelfohlen
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:20.11.23 12:48 IP: gespeichert Moderator melden


oh man arme Caro.
Da hat Lawati es geschaft mit seinen Provokationen.
Gespannt was da auf Caro jetzt alles zukommt, und mir schwant schon was übles.
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MartinII
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Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:20.11.23 17:26 IP: gespeichert Moderator melden


Aber wieder schön geschrieben - trotz der düsteren Wolken über Caro.
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Windelmeister
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:20.11.23 17:43 IP: gespeichert Moderator melden


Oh je arme Caro nun heißt es Daumendrücken das sie nochmal mit einem blauen Auge davon kommt und Ahmed doch noch eine Lösung findet wie er ihr helfen kann.

Bin schon sehr gespannt wie sich alles entwickelt
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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:20.11.23 19:30 IP: gespeichert Moderator melden



@Schwester Annika, Windelfohlen, MartinII, Windelmeister

Freut mich, dass Ihr auch nach der Zwangspause noch dabei seit.

In der Tat sitzt Caro jetzt ganz schön in der Tinte. Wer sich noch an das Vorwort von Caro erinnert, kann sich vermutlich auch denken, dass da noch etwas kommt...
Was genau, will ich aber noch nicht verraten, sonst wäre es ja langweilig...

Ja, die dunklen Wolken sind jetzt da, habe sie ja schon lange genug angekündigt...

Für alle Freunde des klassischen Dramas: Willkommen im 2. Akt

Und bestimmt kann Caro ein paar gedrückte Daumen gut gebrauchen...

In dem grausamen "Spiel" stinkreicher Geschäftsmann vs. rechtloses Hausmädchen hat Herr Al Lawati jedenfalls nun ausgeglichen, so dass es nun 1:1 steht. Allerdings hat der Geschäftsmann unsere Caro in der Tat dazu noch zu einem üblen Foul provoziert, mal sehen, ob der Schiri jetzt Elfmeter gibt... Oder vielleicht entscheidet der Schiri ja auf Schwalbe?

Ihr werdet es erfahren, morgen geht's weiter...



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 20.11.23 um 19:36 geändert
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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:21.11.23 19:57 IP: gespeichert Moderator melden



Schlimme Vorahnungen (Samstag, 27. Oktober)


Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne.
Zumindest draußen, in meinem Herzen nicht. Auch der fantastische Blick aus dem Schlafzimmer auf den Indischen Ozean konnte mich heute nicht erfreuen.

Die Gedanken, was nächste Woche passieren würde, belasteten mich schwer. Ahmed ebenfalls, er war diesen Morgen sehr schweigsam. Dass er mich heute wieder in meinen Keuschheitsgürtel einschloss, schien ihm genauso wenig Spaß zu machen wie mir. Aber dennoch kam ich auch heute nicht um diese Demütigung herum.

Ich hatte ja gestern meinem Schutzengel versprochen, dass ich Ahmed das bravste und gehorsamste Hausmädchen sein würde, dass er sich wünschen konnte, wenn er mich beschützen würde. Ja, ich war wieder zurück bei den Khorsanis. Aber das, was mir bevorstand, war vielleicht auch nicht viel besser als wenn mich Ahmed gestern gegen drei gehorsamere Hausmädchen eingetauscht hätte. Vielleicht hatte sogar mein Schutzengel gestern vor dem grausamen Geschäftsmann kapituliert?

Vermutlich war dies aber auch nicht der Hauptgrund dafür, dass ich keinerlei Protest einlegte, als Ahmed wieder das chinesische Monster nahm, mir das Hüftband um die Taille legte, das Schrittband von hinten durch meine Beine zog, den Dildo in mich einführte und dann das schreckliche Ding mit einem allzu bekannten „klick“ verschloss.

Der Hauptgrund war wohl eher, dass ich keinerlei Kraft hatte. Ich fühlte mich wie ein Blatt, bei dem der Herbstwind bestimmte, wohin es zu fliegen hatte.

Vielleicht war dies auch das Ergebnis von 6 Wochen als rechtlosem Hausmädchen, in welchen mir anerzogen worden war, dass ich zu gehorchen hatte und andere, also insbesondere Ahmed, über mich bestimmten.

Hausmädchen haben zu gehorchen, nicht zu diskutieren.

Von dem Kampfgeist, den Tuuli immer wieder an den Tag legte und den ich auch Sofia am Montag mitgegeben hatte, war ich jedenfalls an diesem Morgen sehr weit entfernt.

Wenn ich so darüber nachdenke, war es schon seltsam, dass ich es einfach akzeptierte, dass ich mit einem verschlossenen Keuschheitsgürtel und einem Dildo in meiner Vagina herumlaufen musste.
Im Gegenteil, fast freute ich mich über jede Normalität, die bedeutete, dass mein Leben bei den Khorsanis – noch – weiterging.


Als ich nochmals über den schrecklichen Abend gestern nachdachte, fiel mir auf, dass mich Ahmed noch gar nicht für meine gestrigen Fauxpas – soweit man die gestrigen Worte überhaupt noch als solche bezeichnen konnte – bestraft hatte. Beim ersten Besuch bei Herrn Al Lawati hatte mich Ahmed dafür bestraft, dass ich zu früh an meinem Cocktail genippt hatte, beim Gegenbesuch hatte er mich – wenn auch sehr milde – dafür bestraft, dass ich etwas Wasser über die Hand des Gastes geschüttet hatte. Aber gestern hatte ich seinen Geschäftspartner schwer beleidigt und mich danach auch noch zweimal seinen Befehlen widersetzt. Das war eigentlich viel, viel schlimmer als meine Vergehen bei den ersten beiden Malen. Sicher würde beides sowohl Geschäftsbeziehung zu Herrn Al Lawati als auch der Ehre seiner Familie schaden. Dennoch hatte er mich gestern nicht mehr bestraft und auch heute noch keine Bestrafung erwähnt.

Hatte er meine Strafe vergessen? Wohl kaum.

War er der Meinung, dass ich die Wahrheit gesagt hatte? Vielleicht eher.

Oder war sein Mitleid und seine Liebe zu mir groß genug, mir zu verzeihen? Vielleicht, obwohl er mich früher auch schon trotz aller Liebe bestraft hatte.

Andererseits, das Häufchen Elend, das einmal seine Freundin und sein Hausmädchen gewesen war bzw. immer noch (aber wie lange noch?) war, noch zu bestrafen, wäre wohl ziemlich sinnlos gewesen.

Im Grunde war es mir auch fast egal, ob er mich noch bestrafte oder nicht, bei dem, was mir vermutlich bevorstand, war es auch schon völlig einerlei, ob er mir vorher noch ein paar körperliche Schmerzen zufügen würde oder nicht.

Allerdings machte Ahmed auch weiterhin keine Anstalten, das Thema Strafe auch nur zu ansprechen. Er schien mit den Gedanken weiterhin ganz woanders zu sein.



Beim Frühstück unterhielten wir uns mit Ahmeds Eltern über das gestern Geschehene.

Wir waren uns einig, dass es ein schwerer Fehler war, Herrn Al Lawati so beleidigen, selbst wenn ich vermutlich recht gehabt hatte. Trotzdem wäre es besser gewesen, wenn ich meinen Mund gehalten hätte.

Wie wir so nachdachten, wurde uns allen klar, dass Herr Al Lawati mir eine Falle gestellt hatte und ich hineingetappt war.

Vermutlich hatte der Geschäftsmann schon vor zwei Wochen bemerkt, wie sehr mich das Schicksal von Katleen belastet hatte. Dies war damals kaum zu übersehen gewesen. Und nun hatte er sich rächen wollen. Herr Al Lawati war nicht dumm, er hatte genau gewusst, womit er mich am meisten demütigen konnte. Die arme Katleen war für ihn nur Mittel zum Zweck gewesen.

Ob Herr Al Lawati einkalkuliert hatte, dass ich die Kontrolle verlieren würde, konnte natürlich niemand von uns sagen. Aber mindestens hatte er eine entsprechende Falle hergerichtet. Und ich war hineingetappt.

Ich fragte mich, wie ich so dumm sein konnte. Ich wusste doch, dass Herr Al Lawati sich an mir rächen wollte. Warum hatte ich das in diesem Moment nicht realisiert? Vermutlich hatte ich mal wieder meinen Verstand ausgeschaltet, leider nicht zum ersten Mal.

Allerdings konnte ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Kontrolle verloren hatte, tatsächlich nicht mehr klar denken, zu schlimm waren die Demütigungen gewesen, die mir der grausame Geschäftsmann zuvor zukommen ließ. Auch die Angst, dass Ahmed mich doch eines Tages verkaufen würde, hatte dazu beigetragen, dass ich gestern Abend keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Das hatte Herr Al Lawati wirklich geschickt eingefädelt.

Vermutlich würde er dies nun ausnutzen, um seinen Racheplan zu vollenden. Dies war vermutlich auch der Grund, warum er alle Entschuldigungen von Ahmed und dessen Eltern gestern Abend abgelehnt hatte. Dabei waren diese eigentlich Geschäftspartner und Freunde, zumindest gute Bekannte. Aber die Rache an mir war ihm anscheinend wichtiger gewesen als die Freundschaft. Vielleicht hatte er auch das Gefühl, dass die Khorsanis von ihm zu abhängig wären, als dass er wirkliche Konsequenzen befürchten musste.

Zerknirscht gaben Ahmeds Eltern auch zu, dass sie sich gestern getäuscht hatten. Herr Al Lawati hatte gegen alle guten Sitten dieses Landes verstoßen und mich sehr, sehr schlecht behandelt.
Die Gastfreundschaft war in dieser Kultur ein hohes Gut. Und indem er mich so schlecht behandelt hatte, hätte er auch sie selbst schwer beleidigt. Es wäre doch besser gewesen, wenn ich zuhause geblieben wäre. Das half uns jetzt aber auch nicht mehr weiter.

Vielleicht war für Herrn Al Lawati ein Hausmädchen auch einfach nur eine austauschbare Ware und erwartete nicht, dass die Khorsanis deswegen auf die Barrikaden gehen würden.

Zumindest in dem letzten Punkt hatte sich Herr Al Lawati jedoch getäuscht. Ahmeds Eltern, insbesondere Sharifa, waren fest entschlossen, sich seinen Racheplänen, was auch immer diese waren, entgegenzustellen.

Zumindest dies machte mir Mut. Allerdings hatte ich immer noch schreckliche Angst, dass Herrn Al Lawatis letzte Worte bedeuten würden, dass ich ins Gefängnis müsste. Vor dem Gefängnis selbst hatte ich wohl weniger Angst, als davor, dass ich während der Zeit dort alles verlieren würde, was mir hier in Al Kharsun Freude bereitete: Ahmed, seine Familie, meine Mitstudentinnen, mein Studium.

Was für eine schlimme Vorstellung.



Nach dem Frühstück meinte Ahmed, dass er noch ein paar Besorgungen in der Stadt machen müsste. Ich könnte hier auf ihn warten und solange etwas lernen oder mich anderweitig beschäftigen.
Aber irgendwie wollte ich das nicht. Wer weiß, wieviel gemeinsame Zeit mir noch mit Ahmed verblieb? Vielleicht nicht mehr viel.

So fragte ich ihn, ob ich nicht mitkommen könnte. Ahmed sah mich etwas verwundert an, aber vermutlich war auch ihm klar, was für ein Nervenbündel ich inzwischen war. So stimmte er mir zu, wenn auch mit der Anmerkung, dass ich mich vermutlich langweilen würde. Das war mir egal, aber ein Buch nahm ich noch mit.

Zuerst für Ahmed zum örtlichen Postamt, dieses kannte ich ja inzwischen auch schon. Wann ich wohl einen Brief aus der Heimat bekam? Hoffentlich konnte ich im Gefängnis auch Briefe empfangen, wenn ich denn dort hinmusste.

Ahmed meinte, dass ich im Wagen warten könne, es würde auch nicht lange dauern.

Ich überlegte kurz, wenn Ahmed mir jetzt den Wagen überließ, könnte mich ja auf den Fahrersitz setzen, den Motor starten und in fünf Stunden wäre ich vielleicht in Muscat…

Aber diese Hoffnung zerplatzte sehr schnell wie eine Seifenblase, denn Ahmed zog den Autoschlüssel ab und nahm diesen mit. So viel Vertrauen in mich hatte er anscheinend doch nicht.


Anschließend fuhr er weiter in die Innenstadt und parkte dort den Wagen. Er müsste ein paar Sachen einkaufen, ich könne ja solange in einer Bar warten. Ich wollte Ahmed auch nicht lästig werden und so tat ich wie geheißen und ging in eine der Bars, die ich schon von unseren Mittagspausen kannte und bestellte mir einen Kaffee. Ich zog mein Buch heraus, aber wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Die Gedanken, was nächste Woche passieren würde, belasteten mich zu sehr. So sah ich lieber den Passanten zu und träumte davon, was passiert wäre, wenn ich mich nicht für das Studium hier in Al Kharsun entschieden hätte.
Vermutlich würde mir dann nicht für ein paar ungeschickte, aber wahre Worte das Gefängnis drohen. Vermutlich würde ich dann nächste Woche nicht alles verlieren, was mir wichtig war. Vermutlich hätte ich mich dann zumindest bei meiner Familie ausheulen können.
Zumindest weinen konnte ich auch so und so kullerten mir ein paar Tränen aus den Augen.

Die Einsamkeit raubte mir jetzt schon den Verstand.

So sah ich den Passanten eine Weile zu. Viel war nicht los an diesem Samstagvormittag. Ein paar Frauen, die Einkäufe erledigten, ein paar Pärchen liefen herum. Auch ein paar Jungs und Männer. Aber anders als damals in Al Hasuk interessierten mich diese kaum, selbst wenn ich diese heute wieder gefahrlos mustern konnte.

Andere Besucher des Cafés schauten auf ihr Handy, auch dies war mir nicht vergönnt. So griff ich mir eine Zeitung, die herumlag. Allerdings verstand ich so gut wie nichts. Ein paar arabische Schriftzeichen konnte ich inzwischen entziffern, mehr nicht. Vielleicht hätte ich dann im Gefängnis Zeit, die arabische Sprache und Schrift zu lernen, während ich – hoffentlich nicht vergeblich – auf Besuch wartete.

Vor meinem inneren Auge sah ich mich schon in einer 2x4-Meter-Zelle mit einem Arabischbuch sitzen. Allein. Hoffend, dass irgendwann mal ein Besuch vorbeikäme. Bei diesem Gedanken kullerten mir ein paar weitere Tränen aus den Augen.

Dieser traurige Gedanke half mir aber auch nicht weiter und so blätterte ich lustlos ein wenig in der Zeitung herum, während die Einheimischen mit ihrem Handy telefonierten, damit Nachrichten versendeten oder irgendetwas lasen.



Die Zeit verging unendlich langsam, aber irgendwann kam Ahmed dann doch vorbei und leistete mir Gesellschaft. Ich war froh, dass meine Einsamkeit wieder beendet war, selbst wenn diese kaum mehr als eine Stunde gedauert hatte. Bei dem Gedanken daran, wie er mich wiedergefunden hatte, wurde ich etwas rot. Wir tranken noch einen Tee zusammen und führten etwas belanglosen small talk.
Aber es war ein zäher small talk, keiner von uns war wirklich in der Stimmung, viel zu reden.

Entsprechend dauerte es auch nicht lange, bis wir beide schweigend nebeneinandersaßen, händchenhaltend, jeder in seiner – oder vielleicht auch in unserer gemeinsamen – Gedankenwelt versunken.

Auch wenn wir nicht viel miteinandersprachen, so war die Bindung doch sehr intensiv. Man sah ja inzwischen sehr oft Pärchen in Bars, die nicht miteinander sprachen, sondern nur jeder für sich in seinem Handy vertieft waren.

So war es bei uns nicht. Ich hatte sowieso kein Handy, aber Ahmed hätte eines gehabt und hätte sicherlich irgendwelche WhatsApp-Nachrichten oder News checken können. Aber das tat er nicht. Vielmehr saß er schweigend vor seinem Tee und dachte nach. Sicherlich über mich und unsere gemeinsame Zukunft, wenn uns eine solche denn noch vergönnt war. Und ich tat das gleiche. Ein unsichtbares Band verband uns, selbst oder gerade in diesen Minuten des Schweigens.

Keine Ahnung, wie lange wir schweigend und händchenhaltend in dieser Bar saßen, aber es musste eine ganze Weile gewesen sein. Irgendwann meinte Ahmed aber dann doch, dass es langsam Zeit wäre zu gehen. Unser Tee war längst kalt, aber das hatten wir kaum bemerkt.



Auch am Nachmittag musste Ahmed noch ein paar Dinge erledigen, allerdings zuhause am Computer.

Er versprach mir aber, dass er morgen für mich Zeit hätte, dann könnten wir noch etwas unternehmen. Ich wusste nicht, ob ich etwas unternehmen wollte, eigentlich hatte ich auf gar nichts Lust. Falls mein Auslandsaufenthalt hier im Gefängnis enden und ich alles verlieren würde, wäre eh schon egal, was wir morgen noch taten.
Aber noch waren wir nicht soweit, noch war ich hier.

So versuchte ich, den Nachmittag auch noch halbwegs produktiv zu nutzen und las ein paar Seiten in dem Buch über Internationales Management, welches wir am Dienstag bekommen hatten. Einfach war das nicht, ein Thema, von dem ich keine Ahnung hatte, noch dazu auf Englisch. Und meine Konzentration war auch nicht die beste, musste ich doch immer daran denken, dass mir nächste Woche womöglich schreckliches bevorstand.

Vielleicht wäre es ja doch da beste, von hier zu verschwinden, bevor ich nächste Woche vielleicht verhaftet wurde? Nur wie? Wenn ich mein Handy hätte, könnte ich vielleicht meine Eltern anrufen, dann könnten diese vielleicht Hilfe organisieren? Oder mich zumindest im Gefängnis besuchen kommen. Wo Ahmed mein Handy wohl versteckt hatte?

Da traf es sich gut, dass Ahmeds Eltern fragten, ob wir einen Nachmittagskaffee trinken wollten. Ahmed sagte gerne zu, ich aber behauptete, dass ich noch weiter lernen wollte. Was eigentlich nicht stimmte, ich konnte mich eh nicht richtig konzentrieren.

Jedenfalls glaubte mir Ahmed und ging zu seinen Eltern. Nachdem er den Salon verlassen hatte, wartete ich noch ein paar Minuten, um sicher zu gehen, dass er auch nicht zurückkam.

Dann suchte ich zunächst im Salon, ob ich hier irgendetwas sah, wo mein Pass und mein Handy sein könnten. Ich fand aber nichts. Auch nicht meine Hosen, die ja auch schon seit Wochen verschwunden waren.

Dann schlich ich mich leise ins Schlafzimmer.

Ahmed hatte mir eigentlich strengstens verboten, andere Schränke als meinen eigenen zu öffnen. Also vielleicht war dort etwas versteckt? Mir war zugegebenermaßen sehr mulmig zu Mute. Ich dachte zurück an meine Strafe für das Berühren von Ahmeds Handy. Eine ähnliche Strafe würde mir vermutlich auch blühen, wenn ich mich jetzt erwischen ließ.

Andererseits – ich hatte vielleicht eh nichts mehr zu verlieren. Im Gefängnis wäre mein Leben eh vorbei, da kam es auf eine Strafe zusätzlich auch fast nicht mehr an.

Dennoch versuchte ich so leise wie möglich, die verbotenen Schränke zu öffnen. Im ersten hingen Ahmeds Hemden und Jacken, ich konnte nichts Interessantes entdecken.

Im zweiten lag dann diverse Unterwäsche, Socken, kurze Hosen – und tatsächlich auch ein Tresor, etwas versteckt hinter seiner Unterwäsche. Ich betrachte diesen. Der Tresor war wohl recht modern und hatte diverse Nummerntasten auf der Vorderseite.

Beim Anblick des Tresors wurde mir dann klar, dass ich meinen Plan mit dem Handy beerdigen konnte. Wenn dieses dort drin war, hatte ich keine Chance. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, welche Nummernkombination zu diesem Tresor passen konnte.
Ich hätte natürlich munter drauflos tippen können. Allerdings brauchte es wenig Fantasie, das Ergebnis auszumalen: Ich würde dreimal den falschen Code eingeben, Ahmed würde dies bemerken und anschließend würde ich wieder Bekanntschaft mit dem zweiten Dildo und den Elektroschocks aus beiden machen. Wenn es eine realistische Chance gegeben hätte, hätte ich es vielleicht versucht, aber die Chance, dass ich Erfolg haben würde, stand bei ungefähr 1 : … Mmmh, ich war nie gut in Mathe gewesen, vermutlich hatte ich deswegen Kommunikationswissenschaften studiert. Also vermutlich ungefähr so groß, wie im Lotto zu gewinnen, wenn man davor keinen Lottoschein ausgefüllt hatte.

Auch wusste ich ja nicht, ob mein Handy dort überhaupt drin wäre. Vielleicht lag dieses auch in einem Schließfach bei einer Bank. Dort wo angeblich auch mein monatliches Taschengeld und das Bargeld war, das Ahmed mir am ersten Tag abgenommen hatte. Gut möglich, dass dort auch mein Ausweis, mein Führerschein und meine Geldkarten waren.

Es wäre aber denkbar gewesen, dass in dem Tresor zumindest der Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel lag. Diesen deponierte Ahmed bestimmt nicht bei der Bank, schließlich brauchte er diesen ja jeden Abend… Aber selbst wenn der Schlüssel dort drin liegen würde, trennten mich immer noch ca. 5 Zentimeter Stahl und/oder mindestens zehntausend Tastenkombinationen von diesem. Und selbst wenn ich das chinesische Monster abbekäme, hätte ich immer noch nicht gewusst, wie ich durch die Wüste zur nächsten sicheren Stadt hätte kommen sollen.

So verzichtete ich dann doch auf diesen untauglichen Versuch, Zahlenlotto zu spielen, schob Ahmeds Unterwäsche wieder zurück und schloss wieder den verbotenen Schrank. Hoffentlich würde Ahmed nichts auffallen.


Ich setzte mich wieder zurück in den Salon und versuchte – mit geringem Erfolg – weiter in meinem Buch über Internationales Management zu lesen.
Als Ahmed wieder zur Tür hereinkam, war ich sehr nervös. Er fragte, ob ich fleißig studieren würde, was ich wahrheitswidrig auch bejahte. Hoffentlich merkte er nichts.

In diesem Moment wusste ich nicht, wovor mir mehr graute, vor der nächsten Woche oder der vermutlich sehr harten Strafe, die mich in Kürze erwartete, wenn Ahmed bemerken würde, dass ich in seinen Sachen rumgeschnüffelt hatte.


Aber tatsächlich passierte nichts weiter und Ahmed schien es nicht zu bemerken, dass ich seine Schränke geöffnet hatte. Diese waren zum Glück nicht so gut gesichert wie sein Handy. Man merkte aber auch Ahmed an, dass er nach wie vor deprimiert war, vielleicht war auch dies einer der Gründe, dass er nichts bemerkte.

Dennoch war diese riskante Aktion letztlich ohne Erfolg geblieben, ich saß immer noch hier fest und hatte keine Ahnung, wie ich von hier entkommen und dem Gefängnis entgehen konnte. Meine Familie zuhause in Deutschland wusste weiterhin nicht, in welche Schwierigkeiten ich mich hier gebracht hatte.



Vor dem Abendessen machten Ahmed und ich wieder einen Spaziergang hinauf zu unserer Bank unterm Pavillon. Der Sonnenuntergang war wieder wunderschön.

Wie oft mir dieser noch vergönnt war?

Bei dem Gedanken, dass dies vielleicht nur noch ein paar Mal waren, kamen mir wieder die Tränen. Wie würde ich diese Sonnenuntergänge vermissen, wenn ich erstmal mein Leben in einer Gefängniszelle fristen musste.

Ahmed zog ein Taschentuch heraus und trocknete meine Tränen.

Dann fragt er mich, ob ich morgen wieder einen Ausflug zur Schildkrötenbucht machen wollte.
Gerne sagte ich zu, auch wenn es nicht so war, dass ich Luftsprünge gemacht hätte, dazu war meine Stimmung doch zu gedämpft. Allerdings konnte ich mir kaum einen schöneren Ort vorstellen, um den morgigen Sonntag zu verbringen.

War es doch, wie Ahmed mir einmal erklärt hatte, „unser“ Platz. Der Platz für Prinzessin Caro und ihren Prinzen.

Wir saßen noch eine Weile länger dort oben und ich stellte mir vor, dass ich wirklich eine Prinzessin wäre.

Und hoffte, dass mir das Gefängnis irgendwie erspart bleiben würde und ich noch oft, sehr oft, hier oben neben Ahmed sitzen könnte. Wie wäre das schön.



Schön war auch, wieder mit der ganzen Familie Khorsani beim Abendessen zu sitzen, wieder ohne den perversen Geschäftsmann und ohne die alten Traditionen.

So versteckte ich auch an diesem Abend mein Halsband wieder unter einem Schal. Fühlen konnte ich dieses aber natürlich trotzdem, so dass ich nie vergaß, dass ich hier nur ein rechtloses Hausmädchen war. Auch kannte Ahmeds Familie mein Halsband natürlich schon längst, daher hätte ich mir den Schal eigentlich auch sparen können. Trotzdem war mir so weniger unwohl. Zumindest starrte heute Abend niemand auf mein Halsband und grinste mir danach hämisch ins Gesicht.

Die Gedanken an gestern Abend ließen mich immer noch erschaudern.

Als Hausmädchen war es eigentlich auch meine Aufgabe, meinem Hausherrn, Ahmed, jederzeit gehorsam zu sein. Warum war ich das gestern nicht gewesen? Warum hatte ich ihm just in dem Moment, in dem es darauf angekommen wäre, den Gehorsam verweigert und seine Befehle missachtet?

Vielleicht war der Gehorsam, den Ahmed ständig von mir einforderte, nur zu meinem besten? Vielleicht wäre es das Beste für mich, wenn ich einfach Ahmeds braves und gehorsames Hausmädchen wäre? Wenn ich einfach so wie Aira gestern stumm am Tisch sitzen würde und mein Schicksal mit Demut ertragen würde?

Aber es war zu spät. Meine unüberlegten Worte waren in der Welt und nun blieb mir nichts anderes übrig als abzuwarten, wo der Herbstwind mich hintragen würde, vielleicht ins Gefängnis, vielleicht an einen noch schrecklicheren Ort? Oder würde mich Ahmed und seine Familie festhalten und irgendwie verhindern, dass der Herbstwind mich von hier forttrug?


Angesichts dieser Gedanken war meine Freude doch sehr gedämpft, vielleicht wäre dies schon eines der letzten Abendessen, die mir hier vergönnt waren. Keine Ahnung, wie das Abendessen im Gefängnis aussah, aber garantiert nicht so gut und angenehm wie hier. Und womöglich war dieses ziemlich einsam dort. Vielleicht würde mir nur mein Arabischbuch dort Gesellschaft leisten. Was für schreckliche Gedanken.

Ich glaube, so bleich wie heute saß ich noch nie hier beim Abendessen, vielleicht abgesehen von letzten Freitag, als Herr Al Lawati zu Gast gewesen war. Ahmeds Eltern bemerkten dies auch.
Sie mussten auch gar nicht groß fragen, was los war. Stattdessen meinte Sharifa nur: „Don’t worry Caroline, everything will be fine. We will protect you whatever will come.“

Hoffentlich hatte sie Recht.



Der Abend ging zu Ende, wie üblich ohne meinen Keuschheitsgürtel. Aufgrund meiner gedämpften Stimmung tat ich mich schwer, unsere abendliche Kuschelrunde zu genießen. Andererseits genoss ich irgendwie doch jeden einzelnen Kuss, jede einzelne Berührung, denn ich wusste nicht, wie lange mir diese noch vergönnt waren…

Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es Ahmed genauso ging, dass auch er heute besonders glücklich war, dass ich – noch – da war…

Heute hätte es für uns beide nur eine Strafe gegeben, die uns wirklich weh getan hätte – wenn der andere von uns aus unserem Leben verschwunden wäre…

Ich lass Dich nicht gehen…
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Puh - das ist ja schon bedrückend. Schauen wir mal, was Ahmeds Familie erreichen kann.
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Zitat
Puh - das ist ja schon bedrückend. Schauen wir mal, was Ahmeds Familie erreichen kann.



Tja, nachdem ich mich in den ersten fünf Kapiteln der Fortsetzung (vermutlich ziemlich erfolglos) als Komödiant versucht habe, versuche ich mich jetzt in den nächsten Kapiteln (vermutlich genauso erfolglos) als Autor einer traurigen Liebesgeschichte…

Wenn Du das schon bedrückend findest, was soll da erst Caro sagen?

Aber so ist sie, die Liebe… sie ist schön, aber tut manchmal auch verdammt weh...

Aber wie ging das Lied mit dem Herbstwind weiter?… Dunkelheit für immer gibt es nicht…



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 03.12.23 um 11:10 geändert
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Ein Abschiedsgeschenk? (Sonntag, 28. Oktober)


Wir standen wie beim letzten Mal um 5 Uhr morgens auf. Ich war sehr müde, hatte ich doch auch heute schlecht geschlafen. Ahmed vermutlich auch, jedenfalls machte er einen müden Eindruck.


Ahmed sagte nicht viel, teilweise lag das vermutlich an der frühen Stunde, aber er machte auch einen traurigen Eindruck. Trotz– oder wegen? - des schönen Abends, der uns gestern nochmals vergönnt gewesen war und trotz - oder vielleicht wegen? – des schönen Ausflugs, den wir heute vorhatten.

Ahmed nahm mir mein Halsband ab, damit ich noch kurz duschen konnte. Das Halsband, das diese schöne Villa auch letzte Nacht wieder zu meinem Gefängnis gemacht hatte. Ein seltsamer Gedanke. Ja, diese Villa war für mich nach wie vor ein Gefängnis, aber ein sehr schönes. Und ehrlich gesagt hätte ich mich auch gestern Nacht an keinen anderen Platz auf dieser Welt gewünscht, selbst wenn ich es gekonnt hätte.

Ganz im Gegensatz dazu stand das „richtige“ Gefängnis von Al Kharsun, das mir nun drohte. Ich hatte nach wie vor keine Ahnung, wo dieses war und wie dieses aussah und ich hatte mich auch nicht getraut, Ahmed danach zu fragen. Keine Ahnung, ob es dort wirklich 2x4-Meter-Zellen, Pritschen und Plumpsklos gab. Aber auf jeden Fall würde es keinen Meerblick und vor allem keinen Ahmed und keine Schwiegereltern, die mich beschützten, geben, so viel war klar. Mir schauderte und ich versuchte, diesen Gedanken so schnell es ging wieder beiseite zu wischen.

Zumindest heute würde für mich nochmals die Sonne aufgehen, mein seltsamer Verehrer würde mich nochmals zu unserem Lieblingsplatz entführen. Das waren doch schöne Aussichten.


Das kalte Wasser in der Dusche brachte ein paar Lebensgeister in mir zurück. Ohne viel Terz ließ ich mir dann mein altes Halsband wieder anlegen. Keiner von uns war in der Stimmung für Spielchen oder Diskussionen.

Dann stellte ich auf meine morgendliche Demütigung ein. Aber Ahmed machte keinen Anstalten, mir den Keuschheitsgürtel anzulegen. Irgendetwas war wohl wirklich nicht in Ordnung mit ihm.

Ich sagte auch nichts weiter und so ging ich tatsächlich – das erste Mal seit dem schrecklichen 26. September – ohne Keuschheitsgürtel zum Frühstück. Normalerweise hätte ich Luftsprünge gemacht, aber heute nicht. Vielmehr machte ich mir Sorgen um Ahmed. Und Ahmed machte sich Sorgen um mich, das war offensichtlich.

Ich überlegte mir noch kurz, ob ich Ahmed nicht sagen sollte, dass er mich doch bitte in meinen Keuschheitsgürtel einschließen sollte. Nicht dass mir dies inzwischen gefallen hätte. Aber es war inzwischen so eine Art Alltagsroutine geworden, ein Zeichen, dass ich Ahmed gehörte. Dass Ahmed von dieser Alltagsroutine abwich, war kein gutes Zeichen. Aber letztlich war mein Bedürfnis, einen Keuschheitsgürtel mit Dildo zu tragen, doch nicht so groß, und so sagte ich nichts weiter. Aber meine Sorgen wurden nicht kleiner.

So fuhren wir kurze Zeit später hinunter zum Hafen und gingen aufs Boot. Die Sonne ging gerade auf und so wartete Ahmed noch mit dem Anlassen des Motors und setzte sich stattdessen neben mich. Er legte seinen Arm um mich und wir genossen schweigend den Sonnenaufgang.


Ahmed sagte immer noch nicht viel, als er danach den Motor starte und das Boot aus dem Hafen fuhr.

Wir suchten nach Delphinen und tatsächlich fand Ahmed diese schon bald. Er kannte das Meer wirklich gut. Wir schauten diesen schönen Tieren eine ganze Weile zu.

Die Delphine sprangen aus dem Wasser und schienen fröhlich und unbeschwert. Ganz im Gegensatz zu uns. Fröhlich und unbeschwert waren wir nicht, die Gedanken daran, was nächste Woche passieren würde, belasteten uns sehr. So standen wir meist schweigend an der Reling, hielten Händchen und sprachen weiterhin nicht viel. Dennoch war es irgendwie schön, den Tieren zuzusehen. Sie waren so frei und konnten einfach tun und lassen, was sie wollten. Wie gerne wäre ich jetzt ein Delphin gewesen und einfach ins Wasser gesprungen und mit ihnen geschwommen.

Und wenn Ahmed sich auch noch in einen Delphin verwandelt hätte und mitgekommen wäre, wäre unser Glück perfekt gewesen.



Ich stand lange an der Reling und stellte mir vor, dass wir beide Delphine wären und einfach zusammen und frei im Meer herumschwimmen könnten.
Vielleicht für alle Zeit.

Aber wir waren keine Delphine, wir waren Menschen und müssten irgendwann dieses Meer wieder verlassen und zurück nach Al Kharsun. Was auch immer uns dort nächste Woche erwarten würde. Eine oder zwei Tränen kullerten mir aus den Augen.
Besonders schlimm war der Moment, als die Delphine das Interesse an unserem Boot verloren und wieder auf den Ozean hinausschwommen. Sie ließen mich hier zurück und ich hatte das Gefühl, dass dieser Abschied für immer sein würde.


Danach fuhren wir weiter in „unsere“ Bucht. Diese war immer noch genauso schön wie beim ersten Mal, als wir hier gewesen waren.

Ahmed musste mir heute keinen Keuschheitsgürtel abnehmen und so zog ich meinen Bikini und eine Taucherbrille an und sprang ins kühle Nass des Meeres. Nur mein Halsband erinnerte mich daran, dass ich nicht frei war.

Ahmed leistete mir Gesellschaft und sprang ebenfalls ins Wasser. Die Schildkröten waren tatsächlich immer noch da und wie ich so schnorchelte und diesen wunderbaren Tieren zusah, vergaß ich tatsächlich alle Sorgen. Zumindest fast. Es war jedenfalls wieder unvergesslich schön, hier zu schnorcheln.

Aber irgendwann mussten wir doch wieder aus dem Wasser, sonst hätten wir uns einen Sonnenbrand geholt. Den blöden Witz mit meinem Po wiederholte Ahmed heute nicht. Wie er auch sonst heute nicht zu Witzen aufgelegt war.

Stattdessen fuhr er das Boot an den Strand. Er hatte auch heute einen Sonnenschirm und zwei Klappstühle dabei, diese trug er an den Strand. Auch eine Kühlbox mit einer Limonade hatte er dabei. Danach ging auch ich an Land.


Ich zögerte jedoch, mich in einen der Klappstühle zu setzen. Ahmed sah mich kurz an und verstand vermutlich meine Gedanken ohne dass ich ein Wort hätte sagen müssen.

Auch er wollte vermutlich nicht allein in einem Stuhl sitzen.

So ging er nochmals aufs Boot und kam mit einem großen Handtuch zurück.

Dieses breitete er im Schatten einer Palme aus. Wir setzen uns gemeinsam darauf und tranken eine Limonade.

Ahmed sagte immer noch nicht viel. Stattdessen standen ihm Tränen in den Augen, das war nicht zu übersehen. Seine Traurigkeit steckte auch mich an und so dauerte es nicht lange, bis ich zu weinen begann. Ahmed nahm mich in den Arm. Auch ihm liefen nun Tränen aus den Augen.


Es roch irgendwie nach Abschied.


War dies das letzte Mal, dass ich diesen wunderbaren Platz sehen sollte?

Wusste Ahmed schon, was mir nächste Woche bevorstand?

War dieser Ausflug Ahmeds Abschiedsgeschenk an mich?


Diese Gedanken steigerten meine Traurigkeit noch und so kam es, dass wir lange dort unter der Palme im Paradies saßen, Arm in Arm, und zusammen dort weinten.


Es dauerte lange, sehr lange, bis wir uns unserer Traurigkeit losreißen konnten. Aber irgendwann beschlossen wir doch, nochmals ins Wasser zu gehen, zur Abkühlung, um nochmals den Schildkröten zuzusehen und vielleicht auch, um unseren Tränen noch eine Pause zu geben.

Ja, es war nochmals schön, aber nein, auch das Schnorcheln und die Schildkröten konnten unsere Traurigkeit diesmal nicht mehr verdrängen. So saßen wir auch bald darauf wieder auf dem Handtuch unter der Palme, umschlangen uns und weinten. Ein hilfloser Versuch, die Zeit anzuhalten und einfach für immer zusammen zu sein. Es war traurig und melancholisch schön zugleich.


Jedoch, die Zeit lässt sich nicht anhalten und so war es irgendwann an der Zeit, wieder zurückzufahren. Wie gerne wäre ich zusammen mit Ahmed für immer an diesem Palmenstrand geblieben. Einfach hier sitzen, das Meer betrachten und mich an der Liebe erfreuen.

Aber auch das war leider nicht möglich. Wir trockneten unsere Tränen und Ahmed steuerte das Boot zurück nach Al Kharsun. Diesem Ort, in dem sich morgen oder in den nächsten Tagen sich vielleicht mein Schicksal entscheiden würde.
Auf dem Rückweg servierte ich Ahmed mit einem kleinen Knicks noch den Rest der Limonade. Er bedankte sich artig und ein kleines Strahlen huschte über sein Gesicht. Die Freude währte aber nur kurz, vielmehr erfasste uns beide wieder eine tiefe Traurigkeit. Diese kleinen Spielchen würden vielleicht auch nächste Woche zu Ende gehen. Das Ende des – zumindest meistens – braven und gehorsamen Dienstmädchens. Vielleicht war das schon die letzte Limonade gewesen, die ich Ahmed servieren konnte.



Auch beim Abendessen war Ahmed ebenso wie ich sehr still. Natürlich bemerkten seine Eltern dies wiederum, allzu viel musste Ahmed auch nicht zu sagen, es war klar, was ihn und mich bedrückte.

Sharifa nahm zuerst ihren Sohn und dann mich in den Arm und meinte, dass wir das, was auch immer nächste Woche kommen würde, gemeinsam schaffen würden. Die Khorsanis würden zusammenhalten und dies würde auch mich miteinschließen.

We will protect you, whatever will come.

Das klang schön und tat mir gut. Aber konnten mich die Khorsanis wirklich vor dem Gefängnis oder was auch immer mir bevorstand, bewahren? Und wenn wir es wirklich schaffen würden, warum war Ahmed dann so traurig? Vielleicht hatte er ja ganz andere Pläne als seine Eltern, plante er schon unseren Abschied?

Dennoch versuchte ich dieses Abendessen so gut es ging zu genießen. Wer weiß, wie oft es mir noch vergönnt war, mit Ahmed und dessen Eltern am Tisch zu sitzen. Vielleicht nur noch ein paar Mal.


Zur Klippe wollten wir heute nicht mehr gehen, vielleicht wollten wir diesen schönen Ort nicht zu sehr mit unserer Trauer belasten. Stattdessen machten wir uns bereits kurz nach dem Abendessen bettfertig und kuschelten uns aneinander.

Halt Dich an mir fest…

Wir taten nicht viel und sprachen noch weniger. Wir lagen einfach da, umschlangen uns und hofften, dass wir einfach für immer zusammen sein könnten.

…ich lass Dich nicht gehen…

Zumindest für den Rest des Abends erfüllte sich dieser Wunsch und so schliefen wir irgendwann zusammen ein.

…weil das alles ist, was bleibt.



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Neuschreiber63
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Ungewissheit (Montag, 29. Oktober)


Dieser Montag war nicht schön.

Ich war müde und abwesend. Irgendetwas würde diese Woche passieren.

Aber ich wusste nicht was.

Vermutlich nichts Gutes.

Bestimmt war Ahmed nicht ohne Grund gestern so traurig gewesen.
Müsste ich für meine Unbeherrschtheit letzten Freitag ins Gefängnis? Und falls ja, wann und für wie lange? Vielleicht heute schon? Oder erst in ein paar Tagen? Wo war dieses Gefängnis überhaupt, hier in Al Kharsun, in Al Hasuk oder vielleicht irgendwo in der Wüste, weit weg von hier? Würden mich Ahmed, dessen Familie und meine Mitstudentinnen besuchen kommen? Gab es dort überhaupt Besuchszeiten? Oder würde ich dort vor Einsamkeit sterben?

Oder stand mir vielleicht noch schlimmeres bevor?
Wäre dies das Ende meiner Beziehung mit Ahmed? Wäre dies das Ende meines Studiums?

Khalif und Sharifa hatten mir zwar zugesagt, dass wir zusammenhalten würden, aber würde diese Zusage auch in den schweren Zeiten gelten, die vor mir lagen?

Und wie stark würde Ahmeds Liebe noch sein, wenn er mich im Gefängnis nur noch für ein paar Minuten am Tag oder in der Woche sehen konnte? Würde er auf mich warten? Oder würde er sich eine neue Freundin, ein neues Hausmädchen zulegen? Herr Al Lawati hätte sicher ein paar Angebote für ihn. Halida war beispielsweise ein wirklich hübsches und auch sehr freundliches Mädchen. Und gehorsam noch dazu, mit ihr müsste er kein Wüstencamping machen, um noch an ihrem Gehorsam zu arbeiten. Auch Aira war ein sehr hübsches und gehorsames Mädchen, mit viel Demut und „Qualitäten“, was auch immer dies heißen mochte. Und Katleen hatte vermutlich ein ähnliches Wesen wie ich, vielleicht wäre es Ahmed gar nicht groß aufgefallen, wenn er mich durch sie ersetzt hätte.

Hatte mich Ahmed deswegen gestern nochmals zu dieser schönen Bucht entführt, war dies sein Abschiedsgeschenk für mich gewesen? Vielleicht würde er Schluss machen, wenn ich von hier wegmusste?


Ja, es freute mich, wieder neben Ahmed zu erwachen. Die gestrige Kuscheleinheit war traurig, aber auch melancholisch schön gewesen, genauso wie unser Ausflug zur Schildkrötenbucht. Wäre ich nicht irgendwann eingeschlafen, hätte ich Ahmed vermutlich bis zum Morgengrauen nicht mehr losgelassen.


Beim Aufwachen fühlte ich wieder einen allzu bekannten Druck an meinem Hals. Ein Griff dorthin bestätigte mir, was ich natürlich längst wusste: Dass ich auch heute Morgen wieder ein Halsband aus Stahl trug. Dass ich hier in Al Kharsun keine freie Frau, sondern ein Hausmädchen, mehr oder weniger eine Sklavin, war. Ein Hausmädchen, dass seinem Hausherrn, Ahmed gehorsam zu sein hatte. Dass ich, wenn ich es denn gewagt hätte, dieses Haus gegen Ahmeds Willen zu verlassen, nicht weit von hier einen Elektroschock an meinem Hals bekommen hätte. Dass ich hier gefangen war. Dass Ahmed, mein Hausherr, bestimmen konnte, wohin ich ging und wohin nicht.

Aber dieser Hausherr war nicht nur mein Gebieter, sondern auch mein Liebling, der gestern fast genauso viele Tränen für mich vergossen hatte wie ich für ihn.

Ja, die Liebe. Sie macht nicht nur blind, sie tut manchmal auch verdammt weh.

Aber wie oft war mir noch vergönnt, hier neben meinem Geliebten aufzuwachen? Würde jemand anders demnächst hier an dieser Stelle aufwachen? Würde unsere Liebe zu Ende gehen?


Ahmed nahm mir auch heute Morgen mein Nacht-Halsband ab, allerdings auch nur, um mir gleich darauf mein Tag-Halsband wieder anzulegen.
So wie wir es am Dienstag nach dem ersten Besuch bei dem schrecklichen Geschäftsmann vereinbart hatten. Wobei, „vereinbart“ eigentlich das falsche Wort war, selbstverständlich konnte Ahmed mir jederzeit alle Fesseln anlegen, die er wollte, ohne dass er dafür meine Zustimmung gebraucht hätte. Ein Mitspracherecht hatte ich bei meinem Halsband genauso wenig wie bei meinem Keuschheitsgürtel oder all seinen anderen Entscheidungen. Allerdings hatte er mir zugesagt, dass er mir das zweite Folterwerkzeug untertags ersparen würde, wenn ich ein braves Hausmädchen sein würde. Und das war ich ja auch gewesen. Zumindest bis letzten Freitag. Da hatte ich ihm das Gehorsam verweigert, genau in dem Moment, als es nur zu meinem besten gewesen wäre, ihm zu gehorchen.

Und ein wirklich hübsches Halsband hast Du auch, Katleen. Meinst Du, Caroline trägt dieses genauso gerne wie Du?

Mir schauderte, als ich daran zurückdachte, wie der böse Geschäftsmann Katleen an ihrem Halsband gezogen hatte und sie daran erinnerte hatte, was er dank des Halsbands alles mit ihr machen konnte.
Und Ahmed konnte mit mir natürlich das gleiche machen. Tatsächlich hatte er mich ja schon oft genug an meinem Halsband angekettet, zum Glück war das letzte Mal schon wieder eine Weile her.

So oder so trug ich also kurze Zeit später wieder das Halsband, das mich nunmehr schon seit dem ersten Morgen in Al Kharsun begleitete. Der Schlüssel hierzu wanderte wieder in Ahmeds Tasche und ich wusste, dass ich das Halsband wieder so lange tragen müsste, wie es Ahmed gefiel.


Ein ganz klein wenig hoffte ich darauf, dass Ahmed mir heute wieder den Keuschheitsgürtel ersparen würde, so wie er es gestern auch aus welchem Grund auch immer getan hatte.

Aber diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht.

Als ich wieder aus der Dusche kam, hielt er wieder das schreckliche Ding in der Hand.

Große Freude schien ihm dies nicht zu bereiten, tatsächlich gab er mir einen Kuss und meinte, ohne dass ich etwas gesagt hätte:
„Tut mir leid, Liebes, aber das muss sein.“

Warum das sein musste, war mir aber nicht klar.

Aber Widerrede leistete ich ihm trotzdem nicht, als er mich wieder in das chinesische Monster einschloss.

Für Diskussionen hatte ich nach wie vor keine Kraft und erlaubt war mir dies auch nicht.

Hausmädchen haben zu gehorchen, nicht zu diskutieren.

Auch war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich mir nicht an Aira ein Beispiel nehmen sollte. Dieses hübsche Mädchen hatte den ganzen schrecklichen Freitagabend so ruhig am Tisch gesessen und ihr Schicksal mit einer unglaublichen Demut ertragen. Katleens Demütigung hatte auch ihr nicht gefallen, das hatte ich aus den Augenwinkel erkennen können. Aber sie war trotzdem stumm geblieben und hatte kein Wort gesagt.

Es wäre für mich besser gewesen, wenn ich das gleiche getan hätte. Daher drohte nun auch mir und nicht ihr das Gefängnis.

Andererseits, tauschen wollte ich mit Aira trotzdem nicht. Allein der Gedanke, Herrn Al Lawatis Hausmädchen zu sein, ließ mich erschaudern. Die arme Aira. Die arme Katleen.

Bei diesen Gedanken huschte mir tatsächlich ein kleines Lächeln übers Gesicht, als ich wieder das „Klick“ vernahm, als das Schloss an meinem Bauch einrastete und ich den Dildo in meinem Heiligtum fühlte.

Ja, es war verrückt, aber irgendwie hoffte ich, diese Demütigung noch oft erleben zu können. Der Keuschheitsgürtel und der Dildo in mir waren genauso erniedrigend wie an jedem anderen Tag, aber irgendwie bedeuteten sie, dass ich Ahmed gehörte.

Noch.


In Anbetracht der Befürchtungen, dass ich dieses Klassenzimmer bald gegen eine Gefängniszelle tauschen müsste, war es wenig überraschend, dass ich mich heute in der Uni kaum konzentrieren konnte. Ich saß apathisch auf meinem Platz und war meinen Gedanken irgendwo und nirgendwo. Natürlich bekamen dies Dr. Al Balushi, Hanna und meine Mitstudentinnen auch mit.

In der Pause fragten mich Hanna, Theresa und meine anderen Freundinnen dann auch, was mit ihr los sei. Ich erzählte Ihnen von dem schrecklichen Freitagabend und Herrn Al Lawatis letzten Worten und brach dabei in Tränen aus, auch wenn es hierzu – noch – keinen Grund gab. Aber dunkle Wolken brauten sich über mir zusammen, das war mir bereits seit Freitagabend klar.

Hanna und die anderen versuchten mich aufzumuntern, aber es gelang ihnen nicht wirklich.

Die Frage, ob sie mich im Gefängnis besuchen würde, sparte ich mir für heute, noch wusste ich ja gar nichts. Vielleicht war dies sogar schlimmer, als wenn ich gewusst hätte, was mir bevorstand.

Auch nach der Pause saß heute leichenblasses Gespenst neben Hanna. Ein Gespenst, das nichts sagte und auch keine von Dr. Al Balushis Fragen beantworten konnte. Allerdings gab es unser Professor auch auf, mich etwas zu fragen, nachdem meine Antwort auf seine Fragen das dritte Mal „Sorry, Sir, what was the question?“ gewesen war…


Auch die gemeinsame Mittagspause mit Hanna und Hakaan konnte mich nicht aufheitern. Das Essen, das wir in der Bar zu uns nahmen, schmeckte nach gar nichts, jedenfalls für mich.

Ahmed war ebenfalls deprimiert und sprach nicht viel. Hakaan gefiel der Zustands seines Freunds nicht. Mir auch nicht, auch wenn es mir selbst nicht besserging. Es waren zähe zwei Stunden Mittagspause, Hakaan und Hanna versuchten immer wieder, etwas Positives oder Aufmunterndes zu sagen, aber es gab nichts, was Ahmed oder mich hätte aufheitern können.

In einem Akt von Selbstaufgabe schnitt ich sogar das Thema an, ob wir dieses Wochenende ein Wüstencamping machen würden, auch wenn ich mich tatsächlich noch immer vor diesem fürchtete. Aber zum einen wäre etwas mehr Gehorsam vielleicht auch für mich von Vorteil, wenn wir das nächste Mal den schrecklichen Geschäftsmann treffen würden. Vielleicht könnte ich genauso gehorsam werden wie Aira. Mir schauderte bei dem Gedanken. Andererseits hätte ich vermutlich alles getan, um bei Ahmed bleiben zu können und nicht gegen ein anderes Mädchen ausgetauscht zu werden. Zum anderen hoffte ich, dass Ahmed dieses Thema irgendwie aufheitern würde.

Allerdings ging Ahmed gar nicht weiter auf das Wüstencamping ein. Zum einen durchschaute er mich natürlich sofort, dass ich das Thema nur ihm zuliebe aufgebracht hatte, mich dieses dagegen nur belasten würde. Die Mittagspause am letzten Freitag hatte er sicher nicht vergessen. Vielleicht hatte er sogar die Angst in meinen Augen gesehen, als ich das Wort „Wüstencamping“ ausgesprochen hatte. Zum anderen war ja noch nicht mal sicher, ob es überhaupt noch ein gemeinsames nächstes Wochenende geben würde, wenn ich diese Woche wie von Herrn Al Lawati angedroht eingesperrt werden würde.

So war Ahmed weiterhin sehr wortkarg. Zumindest hatte es den Eindruck, dass auch er um mich trauerte und nicht schon nach neuen Hausmädchen schielte. Zumindest das.


Dr. Al Balushi war auch nicht begeistert von meiner geistigen Abwesenheit, die sich auch nach der Mittagspause fortsetzte. So beantwortete ich seine Frage: „Caroline, are you ok?“ wiederum mit einem „Sorry, Sir, what was the question?“ So war es dann auch wenig verwunderlich, dass er mich in der Nachmittagspause erneut in sein Büro zitierte.

Ich erzählte, was am Freitag vorgefallen war und was meine schlimmen Befürchtungen waren. Peinlich genug heulte ich bereits das zweite Mal in seinem Büro. Dr. Al Balushi hörte sich meine Sorgen geduldig an und reichte mir wiederum diverse Taschentücher. Als Professor eines Studiengangs für Hausmädchen benötigte er vermutlich ziemlich viele davon, ich war nicht die einzige Studentin, die wegen „Konzentrationsschwächen“ von Zeit zu Zeit in sein Büro zitiert wurde. Tatsächlich kam dies zwei- bis dreimal pro Woche vor.
Zumindest im Moment gab es allerdings nichts, was der Professor hätte tun können. So meinte er auch nur, dass ich erst mal abwarten müsste. Vielleicht würde es ja nicht so schlimm werden, wie ich befürchtete.

Womit unser guter Professor natürlich mal wieder recht hatte. Vielleicht würde es ja nicht so schlimm werden, hoffentlich.

So versuchte ich, mich in der letzten Stunde des Unterrichts noch einmal halbwegs zusammenzureißen.


Ahmed holte mich wie üblich um 18 Uhr ab. Wie oft er dies wohl noch tun würde?

Wir machten unseren üblichen Spaziergang hinauf zu Klippe und saßen dort eine ganze Weile Arm in Arm. Wie schon gestern sprachen wir nicht viel, sondern versuchten, uns irgendwie an diesem Moment festzuklammern.

Ein vergeblicher, untauglicher Versuch, aber doch schön für einen kurzen Moment.


Ahmeds Eltern waren nicht ganz so traurig wie wir, sie waren immer noch überzeugt, dass was auch immer diese Woche kommen würde, wir zusammen schaffen würde.

Zumindest sie waren optimistisch.

Fröhlich wurde ich dadurch auch nicht, aber ich konnte zumindest meine schlimmsten Gedanken beiseite wischen. Bisher war immer noch alles gut gegangen für mich, mein Schutzengel hatte noch immer auf mich aufgepasst, warum sollte er dies nicht weiterhin tun?

Dieser Montag war vergangen und es war nichts passiert. Vielleicht war Herrn Al Lawatis Zorn inzwischen verraucht? Vielleicht wollte er die Freundschaft zu den Khorsanis nicht weiter beschädigen und sie würden sich diese Woche zusammensetzen und die ganze Sache bei einer Tasse Kaffee bereinigen? Noch hatten dies das aber anscheinend nicht gemacht, sonst hätten mir Ahmeds Eltern sicher davon erzählt.

Oder vielleicht hatte der grausige Geschäftsmann seine Möglichkeiten doch überschätzt? Schließlich war er auch nur ein – wenn auch stinkreicher – Bürger von Al Kharsun, aber nicht die Polizei.


Aber überzeugt war ich noch nicht, auch Ahmed anscheinend nicht.

Zumindest gab es hier und jetzt keine Aira, keine Halida, keine Katleen, keine verschlossenen Prinzen, böse Geschäftsmänner oder wen auch immer.

Nur uns beide. Wir waren beide immer noch hier und hoffentlich würde dies auch so bleiben.

So wurde auch die Kuscheleinheit an diesem Abend zu einem verzweifelten Festklammern an den schönen Augenblicken, die wir – noch? – zusammen hatten…


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MartinII
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Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:26.11.23 14:44 IP: gespeichert Moderator melden


Puh - dass mich solche Geschichten so in ihren Bann schlagen können! Das hätte ich nicht mehr gedacht.
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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:26.11.23 21:30 IP: gespeichert Moderator melden



Schlimmer als befürchtet (Dienstag, 30. Oktober, Teil 1)


Als ich an diesem Morgen aufwachte, war ich in einer seltsamen Stimmung.

Ich hatte immer noch große Angst vor dem, was diese Woche passieren würde. Andererseits war gestern nichts weiter passiert, vielleicht würde auch heute und an den nächsten Tagen nichts passieren? Vielleicht würde Herr Al Lawati die Sache doch auf sich beruhen lassen? Es war eine vage Hoffnung, ein Strohhalm, mehr nicht, an die ich mich klammerte. Aber an irgendetwas musste ich mich ja klammern, um aus dem Bett zu kommen.

Ahmed legte mir wieder den Keuschheitsgürtel an. Auch heute war ich viel zu deprimiert, als dass ich irgendwelche Widerrede hätte leisten können.
Auch Ahmed schien keine allzu große Begeisterung zu haben, es schien, als würde er einfach seine Pflicht tun.

Diese Demütigung wurde immer seltsamer. Als das Schloss heute an meinem Bauch einschnappte, gab mir Ahmed einen Kuss und flüsterte mir zärtlich zu „Ich liebe Dich.“.

Eine seltsame Liebe war das. Aber ja, in gewisser Weise freute ich mich auch heute Morgen darüber, dass ich diesen schrecklichen Keuschheitsgürtel trug, bedeutete es doch auch heute, dass ich – immer noch – Ahmed gehörte. Und in gewisser Weise erinnerte mich das Ding, welches mein Heiligtum auch heute wieder ausfüllte, tatsächlich ständig an meinen Liebling. Auch wenn ich trotzdem darauf hätte verzichten können.


Wir saßen gerade am Frühstückstisch, als es an der Türe klingelte. Wer mochte um diese Zeit, es war erst kurz nach 8 Uhr, klingeln?

Khalif öffnete die Türe. Kurz darauf rief er nach Ahmed. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass es ein Postbote war. Ahmed musste den Empfang eines Briefs quittieren. Man konnte förmlich sehen, wie Ahmed blass wurde.

Er kam zurück zum Tisch und öffnete den Brief. Er las den Brief und wurde kreidebleich.

Vermutlich wäre es besser, wenn ich nicht wüsste, was in dem Brief stand, nach der Gesichtsfarbe von Ahmed waren es sehr, sehr schlechte Nachrichten.

Natürlich wollten Ahmeds Eltern und auch ich trotzdem wissen, was in dem Brief stand und so übersetzte Ahmed den Brief für mich:



„An Herrn Ahmed Khorsani.

Seine Majestät, Emir Sulaiman VI., hat erfahren, dass Ihr Hausmädchen Caroline letzten Freitag unseren ehrenwerten Bürger Herrn Ghulam Al Lawati aufs übelste beleidigt hat, während sie dort zu Gast war.

Ein solch schwerwiegender Verstoß gegen unsere Sitten kann nicht ungeahndet bleiben.

Anscheinend ist Ihr Hausmädchen nicht gewillt, die Gesetze und Sitten unseres Emirats zu befolgen.

Als Hüter dieser Gesetze und Sitten bleibt mir nichts Anderes übrig, als eine Bestrafung für Ihr Hausmädchen anzuordnen.

Um Ihrem Hausmädchen Demut zu lehren, ist es notwendig, dieses einer strengen Erziehungsmaßnahme zu unterwerfen. In Ihrem Haushalt hat das Hausmädchen anscheinend keinen Respekt für unsere Sitten und Gesetze erlernt.

Der Beleidigte, Herr Al Lawati, hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, diese Erziehungsmaßnahme zu übernehmen.

Ich ordne daher an, dass Ihr Hausmädchen, ab nächsten Samstag, den 3. November, in den Haushalt von Herrn Ghulam Al Lawati eingegliedert wird.
Dieser wird es übernehmen, Ihrem Hausmädchen die Gesetze und Sitten unseres Emirats sowie Demut gegenüber unseren Bürgern beizubringen.

Die Erziehungsmaßnahme wird zunächst auf 3 Monate, also bis zum 3. Februar, angesetzt. Anschließend wird der neue Hausherr Ghulam Al Lawati zusammen mit seiner Majestät, dem Emir, entscheiden, ob das Hausmädchen Caroline genügend Demut für unsere Sitten und Gesetze erlernt hat oder eine Verlängerung der Erziehungsmaßnahme notwendig ist.

Der Universitätsaufenthalt des Hausmädchens Caroline wird für die Zeit der Erziehungsmaßnahme ausgesetzt, damit sie sich voll auf das Erlernen unserer Sitten und Gesetze konzentrieren kann.
Nach einem erfolgreichen Abschluss der Erziehungsmaßnahme steht es dem Hausmädchen Caroline frei, ihr Studium fortsetzen.

Ein Widerspruch gegen dieses Dekret ist nicht möglich.

gezeichnet
Seine Majestät
Emir Sulaiman VI.“




Ich wurde bleich.

Es dauerte einen kurzen Moment, aber es wurde mir schnell klar, was dieses Dekret bedeutete: Ich würde alles verlieren. Ahmed, die Khorsanis, mein Studium, die Zeit mit meinen Mitstudentinnen. Alles, was mir hier in Al Kharsun Freude bereitet hatte.


Stattdessen standen mir drei Monate bevor, die vermutlich hauptsächlich aus Erziehung und Bestrafung bestanden. Herr Al Lawati würde sich an mir rächen, für die Beleidigungen und sicher auch für meine Provokationen vor zwei Wochen.

Der Passus mit den Verlängerungen war eigentlich noch schlimmer, denn dieser bedeutete, dass es eben nicht sicher war, dass ich nach drei Monaten mein bisheriges Leben weiterleben konnte. Im Gegenteil war es sehr wahrscheinlich, dass dieses Monster zusammen mit dem Emir diese Maßnahme verlängern würde, vielleicht auf unbegrenzte Zeit.
Dann würde es mir wie Katleen ergehen, dass ich diesem Monster vielleicht dienen müsste, so lange ich lebte. Oder bis mich dieser weiterverkaufen würde.

Letztlich würde ich wohl alles verlieren und meine Familie und meine Heimat nie mehr wiedersehen.

Als ich das alles realisiert hatte, brach ich in Tränen aus.

Dies war wirklich die schlimmste Strafe, die man sich vorstellen konnte, schlimmer noch als ein Gefängnisaufenthalt.


Ich weinte bitterlich, wie vermutlich noch nie in meinem Leben. So eine schreckliche Nachricht hatte ich in meinem jungen Leben auch noch nie erhalten.

Ahmed war ebenfalls in Tränen ausgebrochen, auch ihn hatte ich noch nie so weinen sehen wie heute, nicht mal am Sonntag.

Ahmeds Eltern und Kharim hatten sich noch einigermaßen unter Kontrolle, aber auch sie waren sehr blass geworden.


Sharifa war die erste, die wieder Worte fand:
„Damit wird Herr Al Lawati nicht durchkommen, dies werden nicht akzeptieren. Wir werden heute noch zum Emir gehen und mit ihm über eine Begnadigung sprechen.“

Khalif stimmte sogleich ein, dass dies eine gute Idee sein.

Ahmed trocknete seine Tränen und stimmte dann ebenfalls zu, dass wir es zumindest versuchen müssten.

Mich konnten diese Worte kaum beruhigen, aber letztlich war ein Besuch der Khorsanis beim Emir der allerletzte Strohhalm, an den ich mich noch klammern konnte.

Ich versuchte mir einzureden, dass Ahmed und seine Eltern es schaffen würden, den Emir davon zu überzeugen, mich zu begnadigen.

Aber ich glaubte es nicht. Herr Al Lawati war ein Freund des Emirs, das hatte mir Ahmed schon früher erzählt gehabt. Dass dieser nun seine Entscheidung rückgängig machen würde und mir die Strafe für die Beleidigung seines Freundes erlassen würde, war doch sehr unwahrscheinlich.

Dieser Strohhalm, der letzte, war doch sehr, sehr dünn.

Entsprechend überlegte ich, ob es sich überhaupt noch lohnen würde, an die Uni zu fahren. Genauso gut könnte ich mich ins Bett legen und bis Samstagmorgen durchweinen. Es war eh schon alles egal.

Andererseits wollte ich doch auch meine Mitstudentinnen nochmals sehen. Zumindest diese letzten vier Tage, die mir noch blieben. Dann hieß es wohl Abschied nehmen von Hanna, Theresa, Tuuli, Louise und den anderen. Weinen konnte ich bei Herrn Al Lawati in den nächsten drei Monaten vermutlich noch mehr als genug.

So machte ich mich doch irgendwie fertig und Ahmed brachte mich an die Uni. Viel sprach er nicht auf dem Weg, nur ein kurzes
„Kopf hoch, meine Eltern und ich werden verhindern, dass Du am Samstag zu Herrn Al Lawati musst.“

Wirklich überzeugend hörte sich das aber nicht an, mehr nach einer Durchhalteparole in einem längst verlorenen Kampf.



Meine Traurigkeit wurde noch schlimmer, als wir im Park der Universität an der Delphinstatue vorbeikamen. Unwillkürlich bekam ich einen Weinkrampf. Wie gerne hätte ich mich hier und jetzt in einen Delphin verwandelt und wäre einfach in den Weiten des Ozeans davongeschwommen. Am liebsten zusammen mit Ahmed.

Stattdessen würde diese Statue am Freitag, also bereits in vier Tagen, wohl der letzte Delphin sein, den ich zu Gesicht bekam. Der Ausflug vorgestern mit Ahmed war wohl wirklich unser letzter gewesen.


Meine Traurigkeit wurde auch nicht besser, als ich unser Klassenzimmer betrat, im Gegenteil. Als ich Hanna und die anderen sah und registrierte, dass mir dies nur noch drei weitere male vergönnt war, musste ich sofort wieder weinen. Ich vermisste meine Kommilitoninnen jetzt schon.

Hanna sah mich mit besorgtem Blick an und nahm mich in den Arm. Sie fragte, ob alles in Ordnung sei, obwohl offensichtlich war, dass nichts in Ordnung war.

Ich versuchte ihr in dürren Worten zu erklären, was ich heute Morgen für eine schreckliche Nachricht erhalten hatte. Das Ergebnis war, dass wir uns in den Armen lagen und zusammen weinten.

Wenig später kam Dr. Al Balushi herein. Wie er uns so sah, war ihm wohl sehr schnell klar, dass etwas sehr, sehr schlimmes passiert war.

Normalerweise war es nicht seine Art, Unterricht ausfallen zu lassen, aber vermutlich war ihm klar, dass er so nicht mit seinem Unterricht beginnen konnte.

Entsprechend fragte er mich – schon wieder -, ob ich mit in sein Büro kommen wollte.

Dort berichtete ich dem Professor, dass sich seine gestrige Hoffnung, dass alles vielleicht nicht so schlimm werden würde, nicht bewahrheitet hatte.
Ganz im Gegenteil war es noch viel schlimmer gekommen als befürchtet.

Der Professor war doch ziemlich blass geworden, als ich ihm vom Dekret erzählte. Allerdings war auch er anscheinend ein unverbesserlicher Optimist und meinte, dass noch nicht aller Tage Abend sei. Vielleicht könnten Ahmeds Eltern ja wirklich etwas beim Emir erreichen. Der Emir sei nicht so herzlos, wie es nach diesem Dekret vielleicht den Anschein hatte.

Das half mir in diesem Moment aber auch nicht weiter.

Dr. Al Balushi fragte noch, ob ich heute noch am Unterricht teilnehmen wollte oder mich vielleicht lieber in die Cafeteria setzen wollte. Er könnte mir auch eine Krankmeldung ausstellen und meinen Hausherren verständigen, dass dieser mich abholen würde.

Zumindest letzteres wollte ich nicht, Ahmed machte auch so bereits genug mit, da wollte ich ihn nicht noch zusätzlich belasten. Mit meinen traurigen Gedanken allein in der Cafeteria zu sitzen war auch keine schöne Vorstellung. So versprach ich dem Professor doch, dass ich mich zusammenreißen würde und gerne in seinem Unterricht bleiben würde. Diese vier Tage, die mir noch vergönnt waren, wollte ich dann noch zusammen mit meinen Mitstudentinnen verbringen.

So gingen wir zurück ins Klassenzimmer. Wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht, aber ich versuchte zumindest, nicht zu laut zu weinen, um die anderen nicht zu viel zu stören. Etwas lernen konnte ich heute aber nicht, ich saß eigentlich nur auf meinem Stuhl und versuchte es irgendwie zu genießen, dass ich noch hier sein durfte. Heute und noch drei weitere Tage.

Auch unserem Professor war klar, dass er mich heute nichts fragen brauchte.



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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 01:11 IP: gespeichert Moderator melden


was für ein grausames Schicksal, wen es die Khorsanis nicht schaffen den Kalifen milder zu stimmen dann sehe ich leider sehr schwarz für unsere nette Caro.
Den Lawati wird dann sicher alles tun um Caro für immer bei sich behalten, nur um seine Rache sowie Sadistische Ader auszuleben.
Ich hoffe aber die Khorsanis schaffen es irgendwie, am ehesten noch über das Behandeln der Gäste.

Was ich mich frage ist, was wen die Khorsani gemeinsam vor freitag eine plötzliche geschäftsreise machen müsste, nach Europa, und Caro dann sogar mit dürfte.... ach die haben sicher da auch irgendwelche Traditionen um das zu verhindern.


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RWT95
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 17:19 IP: gespeichert Moderator melden


Bin sehr auf die Fortsetzung gespannt!
Ob die Khorsanis das Urteil doch noch wiederrufen können? Ob Ahmed seiner Freundin die Flucht ermöglicht, um der Strafe zu entgehen?
Oder fügt sie sich ihrem Schicksal mit grausamen Folterwerkzeugen und unmenschlicher Behandlung beim neuen Besitzer? Man darf gespannt sein.
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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 18:44 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank für Eure Kommentare.

@MartinII: Keine Ahnung, was Du mit „solche Geschichten“ meinst, aber ich fasse es einfach mal als Lob auf und sage Danke

@Windelfohlen: In der Tat wäre es für Caro besser, wenn die Khorsanis noch etwas erreichen. Sie hatte ja schon beim vorletzten Treffen gehofft, dass der Geschäftsmann sie nie in die Finger bekommen würde. Und die jüngste Beleidigung würde ihre Behandlung in der Villa des Grauens vermutlich nicht verbessern…

Die Idee mit der Reise kommt Caro (so ähnlich) im nächsten Kapitel morgen tatsächlich auch…

Aber wiederum gilt: So einfach ist eine Flucht aus Al Kharsun auch nicht, sonst wäre es ja langweilig und unsere Geschichte zu schnell vorbei, das wäre doch auch schade… ? Eigentlich wollte ich diese unsinnige Geschichte schon noch ein bisschen weitererzählen…

@RWT: Diese Frage bzgl. Flucht wird schon morgen beantwortet… Aber "grausame Folterwerkzeuge"? In meiner sanften Liebeskomödie? Wo denkst denn Du hin...? 🙂




Zuletzt noch ein Zwischenkommentar von unserem Sportreporter, live aus Al Kharsun:

Herzlich willkommen in Al Kharsun, liebe Leserinnen und Leser,

in unserem (für Caro) ziemlich grausamen „Spiel“ um ihr „Zuhause“ hat Herr Al Lawati tatsächlich einen Foulelfmeter bekommen und diesen auch souverän verwandelt. Damit steht es nun 2:1 für den skrupellosen Geschäftsmann. Ich glaube, Herr Al Lawati freut sich schon auf den hübschen „Pokal“, den er bei einem Sieg bekommen würde. Ich vermute, dass der Geschäftsmann schon beim ersten Besuch der Khorsanis in seinem Hause ein Auge auf diesen „Pokal“ geworfen hat. Dummerweise hat Herr Khorsani sich geweigert, diesen freiwillig rauszurücken, drum musste ein „Plan B“ her. Dieser war nicht gerade „fair play“ - aber am Ende zählt bekanntlich nur das Ergebnis…

(Der gute Cilenz hatte übrigens vor 6 Wochen schon den richtigen Riecher, wie sich das Spiel nach der Halbzeitpause weiterentwickelt, dazu herzlichen Glückwunsch… Als Belohnung gibt es eine kleine Hommage im übernächsten Kapitel...)

Allerdings, noch hält Herr Al Lawati den „Pokal“ nicht in Händen, noch sind ein paar Minuten zu spielen. Die Khorsanis sind immer noch nicht bereit, Herrn Al Lawati den „Pokal“ kampflos zu überlassen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar eine Verlängerung, falls noch der Ausgleich fällt…?

Also bleiben Sie dabei, liebe Leserinnen und Leser, hier ist noch nichts entschieden, das „Spiel“ bleibt spannend…
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SCHWESTER ANNIKA
Stamm-Gast

Austria


alles bleibt besser

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 22:22 IP: gespeichert Moderator melden


Tja, die arme Caro...
Bin gespannt, was sich dieser Unhold für sie als Strafe einfallen lässt.
Caro wird ihn wohl auch zu Willen sein müssen...

Aber was wäre, wenn Caro zwar mitsamt Keuschheitsgürtel bei Al Lawati abgegeben wird, aber Ahmed beim Emir rausschlagen konnte, dass der Schlüssel bei Ahmad, und der Gürtel bis zu Caros Rückkehr geschlossen bleibt?

Bin gespannt, was du dir noch einfallen lässt.
Mach nur weiter so, und vielen Dank für alles, was du bisher geschrieben hast.

Gruß Schwester Annika

gerne trage ich eine Krankenschwestern-Diensttracht
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Windelmeister
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:28.11.23 00:25 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hab Caro inzwischen in meinem Herzen geschlossen und bete daher für sie und hoffe sehr das Achmed und seine Familie noch irgend etwas für Caro erreichen können. Sollte sie wirklich zu Herrn Al Lawarmti müssen wäre das wohl die Hölle für Caro.
Nun ja ganz ohne Strafe wird Caro sicher nicht davon kommen aber ich könnte mir zum Beispiel vorstellen das sie nur bestimmte Tage zum Beispiel am Wochenende dorz hin muss snsonsten aber bei Ahmed bleiben kann. Bin echt gespannt was auf Caro noch zukommt.
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