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  Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung)
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ecki_dev
Stamm-Gast

Dortmund


Woman over man

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:01.08.17 00:04 IP: gespeichert Moderator melden


Weshalb ist Frauke bei den Hegels und was ist das eigetliche Ziel von Ihnen
bin gespannt drauf wie es weiter geht
Nur die Frau weiss was gut ist für den Mann
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freeway
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:19.08.17 15:46 IP: gespeichert Moderator melden


Oh, ja! Ich bin auch gespannt.
Eine kurze Rekapitulation des Auftakts.

Und Frauke stand wie so oft am Fenster, am Nordfenster, am Fenster des Erkers und schaute sehnsüchtig hinaus, sah denjenigen hinterher, die das Haus, ihr Gefängnis verlassen konnten.
Ihr Wunsch nach Freiheit war ungebrochen, was den Hegels nicht unverborgen geblieben war.
Frauke hatte sich als ungeeignet erwiesen. Teils lag es an ihrem Charakter, teils an dem Umstand, dass sie nicht freiwillig bei ihnen war.
Dabei war der Plan, eine junge Frau aus dem Gefängnis in den Hausarrest, in ihr Haus zu überführen, erfolgversprechend.
Doch den natürlichen Drang der Freiheit hatten sie letztendlich unterschätzt.
Die Hegels brauchten einen neuen Plan und in ihrem Studierzimmer nahm er Gestalt an.
Eine Untermieterin sollte es sein. Jung, weil so leichter manipulierbar. Mittellos, was ihre Unabhängigkeit von vornherein begrenzte. Ohne soziales Umfeld, um lästige, äußere Störungen zu vermeiden. Und schließlich: Die Kandidatin musste ein gewisse Empfänglichkeit für die Dinge haben, die die Hegels im Sinn hatten.
Die Anfangshürde sollte deshalb ein Mietvertrag mit Vereinbarungen sein, die von den allermeisten Menschen rundweg abgelehnt würden.
Und so kam es auch. Den Hegels kostete es viel Zeit und viele Nerven. Naive, Verzweifelte, Normale. Alle völlig ungeeignet.
Aber dann kam schließlich noch ein weiterer Anruf und der Funken Hoffnung glimmte auf. "Guten Tag. Julia ... Ich melde mich auf ..."
... Und Julia zeigte keine sofortige Ablehnung und keinen misstrauischen Verstand.
Die Hegels ließen sie den Mietvertrag unterschreiben.
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:20.08.17 07:38 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo freeway,

Danke für deine "Zusammenfassung". Ich möchte nur ein paar unwichtige Sachen richtigstellen...

Frauke stand am Ostfenster... (nur von dort kann man zur Straßenbahn blicken.)

Als Frauke das Angebot bei Hegels sein zu dürfen angenommen hatte, wusste sie noch nicht, was Hegels mit ihr vorgehabt hatten.

Das Frauke letztendlich gescheitert war, lag nicht an ihrem durchaus vorhandenen Freiheitsdrang, es hatte andere Gründe.

Und ja, Julia verhält sich bisher aus Sicht von Hegels sehr vielversprechend.

Und nochmals ja, das nächste Kapitel ist in Arbeit...

Viele Grüße
gag_coll
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fiasko Volljährigkeit geprüft
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:20.08.17 09:15 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat


.........


Und nochmals ja, das nächste Kapitel ist in Arbeit...

Viele Grüße
gag_coll


Schade!

Ich hatte gehofft, es lauert darauf, daß das Forum wieder große Textteilen zulässt.


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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:20.08.17 16:23 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Zitat
Und nochmals ja, das nächste Kapitel ist in Arbeit...
Schade! Ich hatte gehofft, es lauert darauf, daß das Forum wieder große Textteilen zulässt.
Nein, das hat andere Gründe... Ich muss mich nebenbei auch noch um meinen Brötchenerwerb kümmern... und der stresst im Moment ein wenig...
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supercat Volljährigkeit geprüft
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:25.08.17 05:05 IP: gespeichert Moderator melden


Gute Gechichte , wie deine und Andere auf der Seite mit den Bondagetten Weiter So
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:25.08.17 10:22 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Gute Gechichte , wie deine und Andere auf der Seite mit den Bondagetten Weiter So
Danke... Es freut mich, dass mein Knebelreich hier auch einmal Erwähnung findet...
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SteveN Volljährigkeit geprüft
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latex_steven  
  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:23.09.17 09:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Karl !

Da möchte ich dir weiteren ""Honig ums Maul schmieren"".
In deinem "Knebelreich" kann man sich sooooo schön
zu Hause fühlen ... ... ...

Viele Grüße SteveN




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Rainman
Stamm-Gast

Großraum Köln-Bonn


Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:05.10.17 23:02 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo gag_coll


Der Anfang ist ja schon nicht schlecht. Bin ja mal gespannt, wie es weitergeht.


MfG Rainman
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Moira
Sklavenhalterin

im wilden Südwesten


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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:07.10.17 18:37 IP: gespeichert Moderator melden


Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es hier in dieser spannenden Story mal wieder bisschen weiter ginge (UND natürlich sich Dein Stress im realen Job-Leben etwas gelegt hätte)

Beste Grüße ~~ M
FRAU und männchen verlassen gemeinsam das Haus. Sie: "Hast Du alles?" er - nimmt IHRE Hand - und sagt leise: "Jetzt - JA!"
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:08.10.17 20:14 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es hier in dieser spannenden Story mal wieder bisschen weiter ginge
Es wird weitergehen, versprochen...
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin - Kapitel 3 - Probleme mit der Miete - Teil Eins von Vier Datum:14.10.17 20:40 IP: gespeichert Moderator melden


Der Mantel der Studentin
Kapitel 3 - Probleme mit der Miete - Teil Eins von Vier
Autor: Karl Kollar

In der Nacht musste Julia Immer wieder an das Tagebuch mit so dem traurigen Schluss denken. Sie hatte zwar nur die letzten drei Seiten gelesen, doch sie ahnte unbewusst, dass sie damit den wichtigsten Teil des Tagebuchs erwischt hatte.

Immer wieder grübelte sie über das, was sie jetzt wusste. Carolin war anscheinend an einer schweren Krankheit gestorben, denn anders konnte sie sich die letzte Seite nicht erklären. Offensichtlich hatte sie noch Gelegenheit gefunden, so etwas wie ein Testament zu hinterlassen. Und Julia fühlte sich den Worten aus dem Tagebuch sehr verpflichtet. Sie würde sich nach Carolins Aufgabe erkundigen, und sie würde auch diesen Gürtel tragen wollen, auf den Hegels Tochter sich offenbar so gefreut hatte.

Heute abend würde sie bei Hegels sein und sie hatte sich fest vorgenommen, ihre Vermieter nach den Sachen ihrer Tochter zu fragen. Auch auf die Perlen, die so scheinbar unauffällig auf dem Schreibtisch lagen, war sie neugierig.


Frauke schloss leise die Tür zum Geheimgang hinter sich. Schon vor einiger Zeit hatte sie sich etwas Öl besorgt und den Mechanismus zum Öffnen geölt, bis sich die Tür ohne Quietschen öffnen ließ. Genauso hatte sie die Kamera, die das Zimmer von Carolin beobachtete, unauffällig so gedreht, dass ein schmaler Streifen an der Ostwand nicht im Bild war. So konnte sie sicherstellen, dass sie nicht entdeckt wurde, wenn sie wieder einmal in das Zimmer mit der besten Aussicht auf die Straßenbahn nutzen wollte.

Auch den Geheimgang, den sie vor einiger Zeit entdeckt hatte, hatte sie mühsam von allen Spinnenweben befreit und geputzt, damit sie sich nicht durch Schmutz auf dem Kleid verraten würde, wenn sie sich wieder einmal durch den schmalen Gang in das Zimmer schleichen würde.

Bei einem kurzen Blick zum Bett sah es für Frauke aus, als würde Julia noch schlafen, und das ermutigte Frauke, mit ihrem Vorhaben weiter zu machen.

Normalerweise ließ sie die Tür offen stehen, damit sie auch wieder durch den Geheimgang verschwinden konnte. Doch jetzt hatte sie Angst, dass die neue Mieterin die Tür entdecken und verraten könnte, deswegen hatte sie die Tür geschlossen, denn sie konnte das Zimmer immer durch die normale Tür verlassen. Nur das Klacken des Mechanismus war zu hören, als sie die Tür langsam zu drückte.


Das leise und doch deutlich hörbare Klicken hatte Julia aus ihren Gedanken gerissen. So wie sie es vom elterlichen Bauernhof her kannte, hielt sie die Augen weiterhin geschlossen, doch innerlich war sie sofort hell wach und alle ihre Sinne waren geschärft. Sie hörte das leise aber heftige Atmen und sie ahnte, dass sich diese komische Dienerin wieder in ihr Zimmer geschlichen hatte.

Sie öffnete leicht ihre Augen, doch als sie die Gestalt von Frauke am Fenster stehen sah, schloss sie ihre Augen sofort wieder. Der Blick aus dem Fenster musste der Dienerin viel bedeuten. Auch gestern stand sie, während sie eigentlich auf ihre Bemühungen mit dem Nachhemd gewartet hatte, die ganze Zeit am Fenster und blickte hinaus. Julia hatte erst angenommen, sie würde wegblicken, doch dann war ihr aufgefallen, dass Fraukes Körper sich immer dann etwas versteifte, wenn das Geräusch einer Straßenbahn zu hören war.

Wieder zeigte das Brummen an, dass eine Tram vorbei fuhr, und Julia öffnete vorsichtig ihre Augen. Jetzt war es ganz deutlich sichtbar, und sie glaubte sogar einen Seufzer von Frauke gehört zu haben.

Julia wusste, dass sie nur einen Versuch haben würde. »Sie schauen den Straßenbahnen nach?«

Mit der Tram hatte sie nur geraten, doch durch Fraukes Reaktion wusste sie sofort, dass sie richtig lag.

»Von diesem Zimmer hier hat man den besten Blick.« Frauke fühlt sich ertappt.

»Aber warum?« Julia versuchte sich aufzurichten, doch sofort spürte sie die Restriktionen des sogenannten Nachthemdes. »Es sind doch nur Straßenbahnen.«

»Das verstehst du nicht.« Zu Julias Erstaunen klang die Dienerin sehr wehmütig.

»Erklären sie es mir trotzdem?« Julia hakte nach.

»Ich möchte nicht darüber reden.« Es war deutlich zu sehen, dass sie sich schämte. Einerseits wollte sie ihre Sehnsucht nicht offenbaren, andererseits wollte sie es sich auch nicht mit Julia verderben, denn der Blick auf das Verkehrsmittel war ihr wirklich wichtig.


In diesem Moment klopfte es und Frau Hegel trat ein. »Was machen sie denn hier?«, fragte sie sofort, als sie Frauke erblickte.

»Julia hatte geklingelt.« Frauke blickte kurz, aber mit einem sehr flehenden Blick zum Bett.

Die Studentin erkannte sofort die Gelegenheit. »Ich wollte von Frauke wissen, was es mit den Bällen auf dem Schreibtisch auf sich hat.« Es war ihr klar, dass sie so eine gute Gelegenheit hatte, um sich mit der Dienerin anzufreunden. Denn eine innere Stimme sagte ihr, dass es nicht gut wäre, sie als Feindin zu haben.

Frau Hegel blickte misstrauisch zwischen Julia und Frauke hin und her. Mit dieser Aussage hatte sie nicht gerechnet. »Ich wollte sie nur daran erinnern, dass wir heute etwas früher frühstücken.« Sie verließ das Zimmer.


Frauke drehte sich langsam zum Bett. »Danke, dass du mich nicht verraten hast.«

Julia blickte Frauke lange an. »Jetzt möchte ich aber auch wissen, was es mit den Perlen auf sich hat. Bitte helfen sie mir dabei?«

Auf einmal glitt ein Lächeln über Fraukes Gesicht. »Aber nur unter einer Bedingung.«

»Und die wäre?« Julia war erleichtert, dass ihr Vorgehen anscheinend richtig war.

Die Dienerin streckte die Hand aus. »Ich bin Frauke, bitte sage 'Du' zu mir.«

Julia hatte die drohende Peinlichkeit der Situation sofort bemerkt und versuchte, ihr jetzt entgegenzusteuern. Sie blickte etwas verwundert auf die ausgestreckte Hand und begann sich unter der Bettdecke zu bewegen. »Ich fürchte, ich kann dir die Hand nicht reichen.« Das 'Dir' hatte sie besonders betont.

Jetzt bemerkte auch Frauke ihre Fehler. Sie setzte ihr breitestes Lächeln auf und strahlte Julia an. »Du bist faul. Du willst dich nur nicht anstrengen.«

Julia zuckte zusammen. Hatte sie die Situation doch falsch gedeutet?

Doch dann sah sie das breite Lächeln von Frauke und sie beschloss, das kleine Spiel mitzuspielen. »Ich bitte dich um Entschuldigung, Frauke. Ich werde mich anstrengen.« Es reizte sie, einmal die Grenzen ihres Nachtgefängnisses auszutesten. Außerdem ahnte sie, dass das Nachthemd sehr robust gemacht war.

Frauke war von der Antwort verblüfft, doch dann zog sie ihre Hand zurück und blickte sehr gespannt auf das Bett. »Na dann mach mal.« Es lag ein deutliches Lächeln in ihrer Stimme.

Als Julia mit den ersten Bewegungen anfing, fielen ihr die Spiele ihrer Kindheit wieder ein. Es war oft vorgekommen, dass ihre Brüder, um Ruhe vor ihr zu haben, sie einfach in ihre Bettdecke eingewickelt und sie dann auf ihr Bett gelegt hatten. So nach und nach konnte sie ihre Erinnerungen daran abrufen, und sie machte die Bewegungen, die sich schon damals als sehr effektiv erwiesen hatten.

In diesem Moment war erneut eine Straßenbahn zu hören und Frauke drehte sich nach kurzem Zögern wieder zum Fenster. Während sie der abfahrenden Tram nachblickte, hörte sie hinter sich die keuchende Julia.

Das Keuchen wurde immer heftiger und es klang nach großer Anstrengung. Doch Frauke wusste aus eigener Erfahrung, wie sicher das Nachthemd war. Als sie selbst in dieser Position befand, war sie in dem Nachthemd völlig hilflos.


Auf einmal streckte Julia ihr die Hand entgegen. »Bitte, es geht doch.« Sie keuchte noch heftig.

Frauke war verblüfft. »Wie hast du denn das geschafft?« Sie blickte Julia verwundert an und reichte ihr die Hand. Nur nebenbei bemerkte sie, dass Julia sehr ins Schwitzen gekommen war.

Julia lächelte verlegen. »Darüber möchte ich nicht reden.«

»Na, dann sind wir ja quitt.« Frauke blickte sehr fasziniert auf den so reizvoll verpackten Körper, der schwitzend und keuchend vor ihr stand. »Ich glaube, du möchtest jetzt ins Bad.«

Julia war immer noch dabei, wieder zu Atem zu kommen. Die Bettdecke hatte sie mit gezielten Bewegungen sehr schnell wegstoßen können, und dabei erinnerte sie sich an die Zeit mit ihren Brüdern, die ihr, um Ruhe vor ihr zu haben, öfters die Beine zusammen gebunden hatten. Natürlich hatte sie sich als die kleine Schwester davon nicht entmutigen lassen, und so war sie ihren Brüdern einfach hinterher gehopst.

Mit einem Lächeln dachte sie daran, dass ihr das früher einmal überhaupt nichts ausgemacht hatte. Jetzt hatten die fünf Meter bis zu Frauke sie schon völlig außer Atem gebracht.

Doch etwas anderes hatte sie noch viel mehr fasziniert. Sie hatte wirklich alle ihre Kraft aufgewandt, um sich in dem Nachthemd zu bewegen, doch sie hatte nicht geschafft, es auch nur irgendwo zu beschädigen. Es war auch kein einziges Mal so etwas wie das Geräusch von Stoff zu hören, der zerreisst. Julia erkannte so langsam, dass sie in dem Nachthemd wirklich gefangen war.

Doch selbst diese Erkenntnis bewirkte bei ihr keine Angst, sondern vermittelte ihr eher Wohlbefinden. Und die kleine Sportübung von eben zeigte ihr, dass sie sich trotz der aller Strenge noch bewegen konnte, wenn auch sehr mühsam. Beim Springen bestand immer die Möglichkeit, dass sie umfallen würde, doch sie war immer noch sehr geübt darin, ihr Gleichgewicht zu halten. Es gab auch noch die andere Methode, sich mit beiden Füßen auf dem Boden fortzubewegen, doch damit kam sie nur Millimeterweise voran.


»Ich mache dir jetzt das Nachthemd auf und helfe dir heraus.« Frauke erwähnte noch, dass sie dann etwas zum Anziehen für Julia heraussuchen würde.

Julia blickte sie kurz an. Sie war zunächst ein klein wenig empört, weil sie durchaus in der Lage war, sich selbst um ihre Kleidung zu kümmern, doch dann erkannte sie, dass dies eine weitere gute Gelegenheit war, dem Leben von Hegels Tochter näher zu kommen. »Was hat Carolin denn so getragen?«

»Ich lege dir ein paar Sachen heraus, dann kannst du dir etwas aussuchen.« Frauke stutzte einen Moment. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, sie würde sie sich um Julias Kleidung kümmern. »Aber du kannst natürlich auch gern selbst noch in den Schränken stöbern.«

* * *

Als Julia aus dem Bad kam, war Frauke verschwunden, aber es lagen wie angekündigt eigene Kleidungstücke auf dem Bett. Zudem standen bei den ersten beiden Schränken die Türen auf. Auf den ersten Blick sah es aus, als würden auf dem Bett zwei Ensemble der gleichen Art liegen. Julia erkannte sofort den dunkelblauen Rock und eine hellgelbe Bluse.

Doch als sie an das Bett trat, erkannte sie, dass die Materialien beider Ensembles unterschiedlich waren. Zudem sah sie, dass Frauke offenbar Botschaften in Form von kleinen Zetteln hinterlassen hatte. 'Zum Frühstück' stand auf dem einen und 'Zur Uni' auf dem anderen.

Julia wunderte sich zunächst und fragte sich, warum sie zwei gleiche Kombinationen noch einmal wechseln sollte. Doch dann fiel ihr Blick auf das Frühstücksensemble, und auf einmal war sie elektrisiert. Das Glänzen des Materials hatte sie bisher gar nicht wahrgenommen, doch jetzt erkannte sie es deutlich: Das Frühstücksensemble war aus Lack. Sie nahm sich Rock und Bluse in die Hand und schon auf den ersten Blick erkannte sie die hochwertige Verarbeitung. Sie kam ein wenig ins Grübeln. Carolin hatte eine sehr faszinierende Garderobe, und die war bestimmt nicht billig gewesen. Sie fragte sich, wer Carolin wohl gewesen war. Es reizte sie immer stärker, mehr über die Tochter zu erfahren.

»Kommst du zurecht?« Frauke steckte den Kopf zur Tür herein. Sie hatte Probleme, ihren Blick abzuwenden, als sie sah, dass Julia in Unterwäsche vor dem Bett stand und auf ihre Vorschläge blickte.

Julia hob langsam ihren Kopf und drehte sich zur Tür. »Hast du Carolin noch kennengelernt?«

Frauke musste verneinen. Sie lächelte insgeheim, denn in diesem Moment sagte sie wirklich die Wahrheit. Doch dann erinnerte sie sich an die Absprachen mit Hegels. »Sei aber vorsichtig, wenn du nach ihr fragst. Besonders der Professor ist da sehr empfindlich.«

»Danke für die Warnung.« Julia verdrehte ein wenig die Augen, denn Fraukes Hinweis kam für sie ein wenig zu spät. Doch sie wollte noch etwas anderes fragen. »Hat sich Carolin immer nach dem Frühstück noch einmal umgezogen?«

»Das weiß ich nicht.« Frauke überlegte, was abgesprochen war. »Aber ich glaube, im Haus war Carolin fast immer mit ihrem Lieblingsstoff unterwegs.«

»Nach draußen traue ich mich damit aber nicht.« Julia seufzte ein wenig. Es reizte sie schon sehr, sich schon wieder in das so faszinierend glänzende Material zu hüllen.

»Das soll bei Carolin auch so gewesen sein.« Frauke improvisierte ein wenig. »Deswegen habe ich dir auch Beides heraus gelegt.« Sie machte eine Pause. »Aber wie schon gesagt, es sind nur Vorschläge.« Sie zeigte auf die beiden geöffneten Schränke.

»Aber es gefällt mir.« Dermaßen ermutigt griff Julia zu der Lackbluse und hob sie hoch. Das Zittern ihrer Hände versuchte sie tapfer zu ignorieren.


»Wird sie darauf eingehen?« Frau Hegel blickte neugierig auf die Dienerin, die gerade langsam die Treppe herunter kam.

»Ich denke schon.« Frauke gab einen kurzen Überblick über die Ereignisse. »Sie machte einen sehr faszinierten Eindruck. Ich habe ihr geraten, ihren Mann nicht nach Carolin zu fragen.«

»Das ist gut so, danke Frauke.« Frau Hegel nahm einen kleinen Block zur Hand. »Ich notiere das als Pluspunkt.« Sie schien sich eine Notiz zu machen. »Aber was wollten sie wirklich in Julias Zimmer?«

Frauke erstarrte mitten im Schritt. »Ich möchte nicht darüber reden.«

Sie wusste, dass sie sehr viel riskierte, wenn sie ohne Erlaubnis das Zimmer betrat. Doch ihre Sehnsucht war nicht minder groß, und sie wusste, dass sie sich weiterhin in Julias Zimmer schleichen würde. Denn mit dem von ihr entdeckten Geheimgang war dies problemlos möglich.

»Bitte gefährden sie unser Vorhaben nicht.« Sie blickte die Dienerin lange an. »Natürlich haben wir nichts dagegen, wenn sie sich mit Julia anfreunden und sie sie dann in ihr Zimmer einlädt.« Sie zeigte auf das Esszimmer. »Und jetzt servieren sie bitte den Kaffee.«

»Sehr wohl, Madame.« Frauke machte einen Knicks der Erleichterung, denn trotz der Ermahnung hatte sie sich eben einen Pluspunkt verdient.

Sie hätte tausend Antworten im Kopf gehabt. Es wäre ihr Recht, in das Zimmer zu gehen, denn sie stand bisher jeden Abend in Carolins Zimmer, und sie musste schon gestern darauf verzichten. Sie liebte den Blick zur Straßenbahn, die für sie den Weg in die Freiheit darstellte, doch sie schluckte all ihre Worte herunter. Seufzend akzeptierte sie es, dass ihr die täglichen Traumstunden damit gestrichen waren. Jetzt blieb ihr nur noch, auf die leichten Vibrationen zu achten, wenn die Tram vorbei fuhr. Frauke konnte mittlerweile allein durch das Geräusch sagen, ob die Tram stadteinwärts oder stadtauswärts unterwegs war.


Julia war fast schwindelig, als sie vor dem großen Spiegel stand und sich langsam die Bluse zuknöpfte. Sie legte sonst nicht so viel Wert auf ihr Äußeres, und sie war auch eher selten geschminkt. Natürlich hätte sie sich gern schick angezogen und auch geschminkt, doch es gab zwei Gründe, warum sie schweren Herzens darauf verzichtete.

Zum einen kannte sie es von daheim überhaupt nicht, und den Kühen im Kuhstall war es herzlich egal, ob sie nun rote Lippen hatte oder sich ein leichtes Rouge aufgetragen hatte. Sie lief daheim viel lieber in den einfachen Stallklamotten herum. Ein weiterer Grund war, dass sie für die anderen Jungbauern nicht attraktiv aussehen wollte. Denn auch wenn sie den Stalldienst nicht ungern machte, wusste sie doch, dass dies nicht ihre Zukunft war.

Der andere Grund war, dass gute Kosmetika und schicke Kleidung stets Geld kosteten und davon hatte sie bisher nur sehr wenig.

Immer wieder strichen ihre Finger über den so wunderbar glatten Stoff, und sie sah fasziniert, wie sich das Sonnenlicht auf ihrer Bluse spiegelte.

Fast schon volltrunken ging sie wieder zum Bett und hob den Rock hoch. Er war verglichen mit der Bluse viel schwerer und Julia legte ihn wieder auf das Bett. Sie hatte eine Idee, warum er so schwer war, und diesem Verdacht wollte sie zunächst nachgehen. Außerdem liebte sie es, den Stoff mit den Händen zu fühlen.

Erst als sie den Taillenreißverschluss öffnete, erkannte sie, warum der Rock so schwer war. Er war doppellagig gearbeitet, und sie sah auf den ersten Blick, dass der innere Rock ein Humpelrock war, denn die Seitenteile waren mit einem langen und recht robust aussehenden Reißverschluss zu verschließen.

Julia keuchte, als sie sich jetzt langsam auf das Bett setzte. Schon jetzt sah sie sich in Gedanken, wie sie den langen Reißverschluss langsam zuziehen würde. Und dieser Rock würde ihre diesbezügliche Entscheidung sogar nach außen verbergen, sei es, dass sie in der Uni nicht zeigen wollte, dass der Rock ganz geschlossen war oder umgekehrt bei Hegels, dass sie ihn eben nicht geschlossen hatte. Doch letzteres hatte sie wirklich nicht vor, im Gegenteil, sie freute sich schon darauf, dass ihre Beine in der faszinierenden Hülle gefangen sein würden.

Doch dann fiel ihr ein, dass sie den Lackrock in der Uni gar nicht tragen durfte, und ihr Blick fiel auf den zweiten Rock, der ziemlich ähnlich aussah. Dieser war aus normalem Jeansstoff gefertigt, und nur die Dreifach-Nähte verrieten, dass auch er sicher sehr robust gearbeitet war.

Julia stutzte einen Moment. Ob dieser Rock wohl auch doppelt gearbeitet war? Sie legte den Lackrock neben sich und griff sich den Rock aus Stoff. Doch schon beim Hochheben fand sie ihren Verdacht wegen des Gewichtes bestätigt. Auch dieser Rock war doppelt gearbeitet, und auch hier war ein sehr robust aussehender Reißverschluss über die ganze Länge eingearbeitet.

Julia ließ sich für einen Moment auf das Bett zurückfallen. Das würde ein sehr spannender Tag werden.


»Kommen sie zurecht?« Frau Hegel steckte ihren Kopf zur Tür herein. »Wir warten mit dem Frühstück auf sie.« Sie gab sich Mühe, ihre Stimme freundlich klingen zu lassen, dennoch schwang ein kleiner Vorwurf mit.

Julia zuckte zusammen. »Natürlich, Frau Hegel.« Sie legte den Jeans-Rock beiseite und griff sich das Pendant aus Lack. Sie hätte das Anziehen gern genossen und den Reißverschluss ganz langsam zugezogen, doch jetzt spürte sie, dass sie sich besser beeilen sollte.

Beim Verlassen ihres Zimmers blickte sie sich noch einmal um, und ihr Blick fiel auf den Schreibtisch, auf dem noch immer diese rätselhaften Perlen lagen. Doch dafür war jetzt keine Zeit mehr. Julia seufzte.

Sie hatte sich vorgenommen, Carolins Röcke immer ganz zu schließen, auch wenn sie nicht in der Nähe von Hegels war. Einerseits wollte sie Vertrauen aufbauen und sie wollte sich an die Wünsche und Leidenschaften von Hegels Tochter halten. Andererseits fand sie in dem Rock eine ungeheure Geborgenheit, und sie mochte das Gefühl, wenn sie um jeden Zentimeter kämpfen musste und der Rock ihr bei jedem Schritt ihre neuen Grenzen aufzeigte. Denn vor allem vermittelte ihr der Rock eine Art von Geborgenheit, die sie bisher nicht kannte.

* * *

Julia hatte ein schlechtes Gewissen, als sie mit kleinen aber eiligen Schritten der Einladung zum Frühstück nach kam. Sie konnte gar nicht sagen, was der Grund war, doch sie spürte, dass sie noch nicht ganz Hegels Erwartungen entsprach und das wurmte sie. Außerdem war sie noch nie in so faszinierender Lackkleidung unterwegs gewesen, und auch deswegen war sie sehr unsicher, weil sie immer noch das Gefühl hatte, etwas Falsches zu tun. Solch eine Kleidung war für eine Bauerntochter einfach ungehörig, vor allem wenn es sich um den zweitgrößten Hof des Dorfes handelte.

Doch zu ihrer großen Erleichterung hatten Hegels zunächst ein ganz anderes Thema. Sie waren zu einer Hochzeit eingeladen und jetzt beratschlagten sie, was man denn wohl einem jungen Mädchen und Oberengel wohl schenken konnte.

Julia war sich sicher, dass sie sich wegen des 'Oberengels' verhört hatte, doch sie traute sich nicht, diesbezüglich nachzufragen.

»Ah, da sind sie ja, Julia« Herr Hegel war extra noch einmal aufgestanden. »Dann können wir ja anfangen.«

Die Erkenntnis, dass Hegels offensichtlich auf sie gewartet hatten, verstärkte Julias schlechtes Gewissen. »Ich bitte um Entschuldigung, ich kann in dem Rock noch nicht so schnell gehen.«

»Carolin ist immer ein klein wenig früher losgegangen, damit sie rechtzeitig da war.« Obwohl Herr Hegel sehr liebevoll gesprochen hatte, fast etwas sentimental, empfand es Julia als einen deutlichen Tadel. Sie nahm es sich sehr zu Herzen. Tief in ihrem Inneren und eher unbewusst begann sie, sich mit den ihr auferlegten Restriktionen zu arrangieren.

Auf die Frage, über was sich ein Mädchen in ihrem Alter freuen wurde, musste sie mit den Schultern zucken. »Ich bin bestimmt nicht repräsentativ, aber im Moment würde ich mich über Geld freuen. Studiert sie noch?« Das Wort Oberengel hatte sie zwar gehört, doch sie konnte es nicht einordnen. Sie erinnerte sich lediglich daran, dass sie beim Durchblättern des Tagebuchs öfters das Wort 'Engel' gesehen hatte. Sie wurde immer neugieriger auf das kleine Buch.

Frau Hegel kam Julia zur Hilfe. »Ich glaube, sie spart auf einen LKW-Führerschein. Wenn wir ihr ein paar Fahrstunden schenken?« Sie blickte dabei ihren Mann lächelnd an.

Julia hatte größere Schwierigkeiten, die Worte LKW und Oberengel in einen Zusammenhang zu bringen. »Was ist eigentlich ein Oberengel? Ich habe den Begriff noch nie gehört.« Julia merkte, dass die Frage ein Fehler war, denn gleich nach dem sie sie ausgesprochen hatte, setzte Stille ein.

»Hat Carolin darüber nichts in ihrem Tagebuch erwähnt?« Frau Hegel hatte insgeheim mit dieser Frage gerechnet. »Ich glaube, sie strebte dieses Amt auch an.«

Ohne dass es von Frau Hegel wirklich beabsichtigt war, wuchs Julias schlechtes Gewissen, und sie nahm sich vor, so schnell wie möglich alles über Hegels Tochter zu erfahren. Und sie war sich sicher, dass sie ihr nacheifern wollte. Sie würde sich der Aufgabe stellen, zu der Carolin nicht mehr gekommen war.

Sie wusste, dass sie mit Hegels nicht darüber reden konnte, doch sie fühlte sich als die Erbin von Carolin. Und sie war sich sicher, dass sie ihre Vermieter nicht enttäuschen würde, so schwer es auch werden würde. Doch im Moment war es fast zu einfach. Es hatte gereicht, diese mehr als faszinierende Kleidung anzuziehen, und mit jeder ihrer Bewegungen fühlte Julia, dass sie auf den Spuren von Carolin unterwegs war.

Bisher hatte sie nur zwei der drei Schränke geöffnet, und vor allem der zweite Schrank offenbarte faszinierende Kleidung. Sie fragte sich, was wohl im dritten Schrank sein würde. Doch bisher hatte sie es nicht geschafft, ihn zu öffnen. Die anderen beiden Schränke waren einfach nur aufzuziehen, doch der dritte Schrank schien sich zu weigern, denn auch wenn Julia noch so sehr zog, blieb er geschlossen.

Doch sie wollte sich auch nicht die Blöße geben, wegen so einer Lappalie Frauke oder gar Hegels zu belästigen. Sie würde schon noch herauskriegen, wie der Schrank zu öffnen war. Dnen insgeheim fühlte sie , dass sie dort einige Antworten auf die Fragen finden würde, die sie im Moment noch nicht zu stellen wagte.

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Chrissi1 Volljährigkeit geprüft
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:14.10.17 21:06 IP: gespeichert Moderator melden


Tja was soll man jetzt dazu sagen?

Schön das es weitergeht und wie immer SUPER erzählt.

Danke dafür.

Gruß
Chrissi
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*Gozar*
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:15.10.17 00:19 IP: gespeichert Moderator melden


Oh GaG

Wie lange hast Du uns schmoren lassen!
Toll das es weitergeht. Und schon ist mein Kopfkino wieder hell in Flammen.

Gruß Gozar
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Moira
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:15.10.17 02:40 IP: gespeichert Moderator melden


und es bleibt me-ga-span-nend ... danke ...

und lass uns diesmal nicht wieder so lang warten, GAG

lieben Gruß ~ M
FRAU und männchen verlassen gemeinsam das Haus. Sie: "Hast Du alles?" er - nimmt IHRE Hand - und sagt leise: "Jetzt - JA!"
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mpwh66
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:16.10.17 16:25 IP: gespeichert Moderator melden


Moin so noch mal ganz vom Anfang verschlungen ,eine klasse Geschichte besten Dank ich bin sehr gespannt wie es weiter geht 😉
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin - Kapitel 3 - Probleme mit der Miete - Teil Zwei von Vier Datum:16.10.17 18:21 IP: gespeichert Moderator melden


Der Mantel der Studentin
Kapitel 3 - Probleme mit der Miete - Teil Zwei von Vier
Autor: Karl Kollar

»Wo hat Carolin die Perlen denn getragen?« Julia ahnte, dass so eine Perle im Mund sicher genauso wenig für die Öffentlichkeit geeignet war wie die Lackkleidung.

»Haben sie die Perlen schon ausprobiert?« Herr Hegel wischte sich den Mund ab. In seiner Stimme klang ein leichter Vorwurf mit.

Julia legte das letzte Stück ihrer Semmel kurz auf den Teller. »Zuerst habe ich mich nicht getraut... Und dann war keine Zeit mehr.«

»Etwas anderes.« Herr Hegel wechselte das Thema. »Elisabeth, reichst du mir bitte mal meine Geldbörse.«

Julia blickte etwas unsicher auf den Tisch.

»Sie haben gestern ja gleich zwei Sachen von Carolin getragen und das hat uns sehr gefreut.« Er nahm das Portemonnaie entgegen, öffnete es und nahm 40 Euro heraus. Er legte die Scheine neben Julia auf den Tisch.

»Aber so lange habe ich den Rock doch gar nicht getragen.« Julia hatte insgeheim schon ausgerechnet, wie viel Geld ihr gemäß der Taschengeldliste zustehen würde, doch sie hatte sich nicht getraut, dieses auch einzufordern.

»Sehen sie es auch als Dankeschön an.« Herr Hegel legte die Börse vor sich auf den Tisch. »Außerdem waren sie gestern schon so mutig mit der Lackhose.«

Julia lächelte dankbar und war trotzdem immer noch verlegen, weil sie gestern die Hose einfach vergessen hatte.

»Wie sind sie mit dem Rock zurechtgekommen?« Frau Hegel schenkte noch einmal Kaffee nach.

Julia zögerte mit der Antwort.

»Seien sie bitte ehrlich.« Herr Hegel blickte sie interessiert an. Er hatte bewusst mit sehr liebenswürdiger Stimme gesprochen.

»Der Reißverschluss ist immer wieder aufgegangen.« Julia blickte beschämt vor sich auf den Tisch.

»Sehen sie sich bitte den Anfasser noch einmal genauer an.« Frau Hegel lehnte sich mit der Kaffeetasse in der Hand zurück. »Eigentlich müsste der Verschluss in jeder Position fixierbar sein. Carolin wollte das so haben.«

Herr Hegel seufzte. »Es war teuer.«

Julia holte tief Luft. »Ich möchte mir das Taschengeld für den verriegelten Rock verdienen, das ist immer hin vier mal so hoch.«

»Wissen sie was?« Frau Hegel stellte ihren Tasse wieder ab. »Sie geben uns ihr Ehrenwort und versprechen uns, dass sie den Rock immer nur dann öffnen, wenn es wirklich nötig ist.«

»Zum Beispiel, wenn sie Treppen steigen müssen oder noch schnell die Tram erwischen müssen«, ergänzte ihr Mann.

»Ja, das werde ich machen.« Julia musste schlucken, als sie begriff, wie viel Vertrauen ihr entgegen gebracht wurde. Doch dann fragte sie, was sie dazu bringen würde, sich selbst und ganz freiwillig in den strengen Rock einzusperren. Es war dieses besondere Gefühl der Enge, welches sie dann verspürte.

»Könnte man nicht auch eine Art Siegel anbringen?« Die Frage von Herrn Hegel war im Vorhinein so nicht ausgemacht, doch sie lag nahe.

»Das könnte man schon machen«, antwortete seine Frau. »Aber erstens ist das höchst unpraktisch, wenn man mal ein dringendes Bedürfnis hat, und außerdem vertrauen wir ihnen. Sie werden uns nicht enttäuschen.« Sie blickte Julia in diesem Moment ernst an.

Julia schluckte. »Natürlich, Frau Hegel.« Sie ließ sich die Worte noch einmal kurz durch den Kopf gehen. »Ich werde den Reißverschluss nur öffnen, wenn ein ernster Grund vorliegt.« Sie sagte es in einem sehr feierlichen Ton.

»Für das Einsperren in die Kleidung gibt es bessere Möglichkeiten.« Frau Hegel lächelte Julia an. »Carolin hatte da ein paar ganz raffinierte Ideen.«

Julia nahm den Inhalt dieses Satzes nur nebenbei wahr.

»Wie gefällt ihnen ihre jetzige Kleidung?« Herr Hegel ließ seinen Blick kurz über den Körper seiner Studentin gleiten.

Julia senkte den Kopf und wurde etwas leiser. »Sehr faszinierend.«

»Das ist schön, Julia. Das ist schön.« Er lächelte. »Carolin hat diese Kleidung immer sehr gern getragen.«

»Sehen sie sich ruhig in ihren Schränken um und trauen sie sich auch, sich die Sachen selbst auszusuchen.« Frau Hegel bekräftigte die Worte ihres Mannes.

Julia trank ihren Kaffee aus. »Ich wollte mich noch einmal für die Jahreskarte bedanken.« Sie war mehr als erleichtert, dass ihre sonst ziemlich große Sorge jetzt verschwunden war. Einmal war sie schon beim Schwarzfahren erwischt worden, und die Strafe hatte ihren Etat für das lange Wochenende komplett aufgebraucht. Seit dem hatte sie jeden Monat auf die nächste Monatskarte gespart.

»Wie ich schon gestern sagte, sie können doch nichts dafür, dass wir hier draußen wohnen.« Herr Hegel wischte sich den Mund ab. »Die Karte gehört einfach zur Wohnung dazu.«

»Wenn wir schon die Straßenbahn direkt vor dem Haus haben.« Frau Hegel lächelte.

»Sie denken daran, dass sie gemäß des Mietvertrages ihren heutigen Abend mit uns zu verbringen haben?« Herr Hegel wollte Julia an den Pflichtabend erinnert wissen.

»Natürlich.« Julia nickte vorsichtig. »Wie wird der Abend denn ablaufen?«

»Wir sitzen einfach zusammen und sie erzählen uns etwas von sich.« Herr Hegel lächelte zuversichtlich. »Von ihrer Kindheit und von daheim.

»Ja, das kann ich machen.« Julia konnte nicht verhindern, dass sie das Gesicht verzog.

Frau Hegel hatte Julias Reaktion bemerkt und war innerlich alarmiert. Sie wollte für den Abend keine schlechte Stimmung haben und beschloss für sich, dass Thema Eltern und Kindheit lieber doch nicht anzusprechen. Sie versuchte eine Ablenkung. »Aber bitte keine Fachgespräche, mein lieber Winfred.«

»Versprochen, Elisabeth.« Herr Hegel lächelte. »Versprochen.«

»Suchen sie sich bitte etwas Schönes aus Carolins Schrank aus.« Frau Hegel begann, das Geschirr zusammenzustellen. »Sie wissen ja jetzt, was sie gern getragen hat.«

»In einer halben Stunde fährt die Tram.« Herr Hegel stand auf und gab Frauke, die ins Zimmer gekommen war, ein Zeichen. »Sie können abräumen.«

* * *

Während sie sich für den Tag fertig machte, behielt Julia die ganze Zeit die Uhr im Blick. Sie hätte sich gern noch etwas in den Schränken umgesehen und vielleicht auch die Perlen probiert, doch sie erkannte bald, dass dafür die Zeit nicht reichen würde.

Fast hätte sie vergessen, sich das Tagebuch einzustecken. Sie wollte es unbedingt so schnell wie möglich lesen, und in den heutigen Vorlesungen würde sich das leicht machen lassen.

Seufzend zog sie sich die Lackkleidung aus und schlüpfte in die Kleidung, die Frauke ihr schon heraus gelegt hatte. Obwohl es ein wenig ihren Stolz verletzte, war sie über Fraukes Vorschlag doch sehr erleichtert, denn sie fragte sie, ob sie wirklich den Mut aufgebracht hätte, sich schon am dritten Tag in Lack zu zeigen. Gedankenverloren strich sie noch einmal über den so faszinierend glatten Stoff.

* * *

'Lies mich bitte.' Irgendwie schien das kleine schwarze Buch die ganze Zeit zu rufen. Julia glaubte fast, die Stimme von Carolin zu hören, die durch das Tagebuch zu ihr sprach. Sie war durch das Vertrauen, welches Hegels ihr schon nach so kurzer Zeit entgegen brachten, sehr geehrt, und sie entnahm dem auch eine gewisse Verpflichtung, es nicht zu missbrauchen.

Als sie den Hörsaal betrat, steuerte sie entgegen ihrer sonstigen Vorlieben gezielt die letzte Reihe an, was sich im späteren Verlauf allerdings als Fehler erwies. Ihre Hand zitterte, als sie das Buch aus ihrer Tasche nahm, und sofort begann sie darin zu lesen.

Die ersten Seiten enthielten viel Belangloses - die Sorgen eines Teenagers, die erste Liebe, Krach mit den Eltern und ähnliches. Doch dann wechselte der Stil und die Schreiberin schien so nach und nach ins Schwärmen zu kommen. Es war immer häufiger von Engeln und einer ganz bestimmten Aufgabe die Rede und ein Begriff tauchte wiederholt auf: 'ARCANVM ANGELARVM'.

Julia vermutete, dass es Latein sein könnte, doch das hatte sie nie gelernt.

»Was liest du denn da?« Eine ihrer Kommilitoninnen stand neben ihr und zeigte auf eine Stelle in dem Tagebuch. »Das Geheimnis der Engel?«

Julia blickte sich erstaunt um und sah, dass sich einige ihrer Mitstudentinnen um sie gestellt hatten. »Was macht ihr denn hier?«

»Wenn sich unsere Streberin in die letzte Reihe setzt, dann muss es einen Grund dafür geben.« Das blonde Mädchen lachte und wiederholte ihre Frage. »Was liest du denn da so Spannendes, dass du uns nicht einmal bemerkst?«

Julia wollte im ersten Moment das Tagebuch zuklappen, doch dann hielt sie inne. »Du kannst das lesen: 'ARCANVM ANGELARVM'?« Die eigentliche Frage ignorierte sie allerdings.

»Das ist Latein in der alten Schreibweise und bedeutet eben 'das Geheimnis der Engel' oder so ähnlich.« Das Mädchen erklärte Julia die Übersetzung aus dem Lateinischen.

»Danke.« Julia konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme etwas ungehalten war. »Und jetzt lasst mich bitte weiter lesen.« Sie sah, dass in diesem Moment die nächste Vorlesung begonnen hatte.

Wenn Julia bisher noch ein paar Zweifel wegen Hegels Tochter gehabt hatte, war sie jetzt, wo sie das Tagebuch las, vollkommen überzeugt, dass es Carolin wirklich gegeben hatte, und sie hatte wegen ihrer diesbezüglichen Gedanken ein schlechtes Gewissen. Natürlich standen viele Belanglosigkeiten in dem Buch, doch gerade das ließ in Julia das Gefühl wachsen, dass sie tatsächlich das Tagebuch von Hegels Tochter in den Händen hielt.

Gegen Ende ungefähr ab den Seiten aus dem April war immer wieder von einer Aufgabe die Rede, die Carolin zu erledigen hatte und einer Verpflichtung, der sie sich zu stellen hatte. Die Vorbereitungen dazu wurden von der Schreiberin immer konkreter beschrieben, und ging es soweit, dass sie sogar das Maßnehmen für einen Gürtel beschrieb. Auch das Tragen eines Handschuhs wurde immer häufiger erwähnt.

Julia hielt kurz inne und sah in Gedanken vor sich die besonderen Möbel, die es überall im Haus gab. Sie war sehr neugierig, etwas mehr über diesen besonderen Handschuh zu erfahren, auch wenn sie noch keine Ahnung hatte, worum es sich dabei wirklich handelte.

Und immer wieder gab es Bezüge zu einer Gemeinschaft und Erwähnungen von Engeln. Einmal erwähnte Carolin sogar, dass sie die Engel gehört hatte. Julia dachte im ersten Moment an einen besonders heftigen Orgasmus, wie sie ihn letztens beim Spaziergang gehabt hatte, doch dann wurde es ihr beim Weiterlesen klar, dass Hegels Tochter anscheinend einen Chor gehört hatte, denn sie sprach über die einzigartige Verteilung der Stimmen. Und dass sie sich schon darauf freute, dort mitsingen zu dürfen.

Sie erwähnte auch, dass sie den Handschuh jetzt schon einige Stunden tragen konnte, bevor es begann weh zu tun, und dass sie sehr zuversichtlich war, ein guter Engel werden zu können.

Julia verstand die Bezüge immer weniger, doch im Unterbewusstsein reifte in ihr langsam ein ganz bestimmter Gedanke: Sie wollte aus Dankbarkeit für die tolle Aufnahme für Hegels ein guter Ersatz für ihre Tochter werden. Sie wollte versuchen, sie über den Verlust hinweg zu trösten.

Ein wenig wunderte sie sich, dass Carolin fast nie ihre besondere Kleidung erwähnte, bis auf eine Stelle, als sie einmal das kleine Dachrondell erwähnte, weil sie sich beim Hochklettern ihre schöne Lackbluse zerrissen hatte. Insgesamt gewann Julia den Eindruck, dass Carolin mit ihrem besonderen Leben sehr glücklich gewesen sein musste. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als sie von ihrer Krankheit erfuhr, und dass sie offenbar nicht mehr lange zu leben hatte.

Ein dicker Kloß steckte in Julias Hals, als sie wieder die letzte Seite aufschlug und wiederholt die Zeilen las, die sie als Carolins Testament interpretierte.

Ja, sie würde sich Carolins Aufgabe stellen, was auch immer es sein würde. Sie wollte so ein Engel werden, im Chor mitsingen und auch den Gürtel und den Handschuh tragen, auch wenn sie nicht wirklich wusste, auf was sie sich einlassen würde. Selbst die Warnung, die Carolin offenbar bekommen hatte, schreckte sie nicht ab. Wenn sie sich einmal für die Aufgabe entscheiden würde, gäbe es kein Zurück mehr, dann müsse sie das Vorhaben vollständig durchführen.

Stellenweise hatte Julia geglaubt, mit Engel könnte Carolin schon ihre Krankheit gemeint haben, doch dann verwarf sie den Gedanken wieder, denn mit Erwähnung der Krankheit änderte sich fast alles in dem Buch und die wackelige Schrift der letzten Seiten ließen Julia vermuten, dass es der Tochter nicht leicht gefallen sein musste, die letzten Seiten zu schreiben.


Julia war sehr in das Buch vertief und bemerkte nicht einmal, dass sie Vorlesung schon lange aus war. Nur allmählich realisierte sie die Stille um sich herum und nur langsam betrat sie wieder die Wirklichkeit.

Sie steckte sich das Buch wieder in ihre Tasche, und während sie langsam zum Ausgang ging, reifte in ihr ein Plan. Sie würde an Carolins Stelle treten, egal wie schwer es auch sein würde. Sie würde den Gürtel tragen wollen und den Handschuh und sie würde ein Engel werden wollen. Sie wusste nur noch nicht, wie sie Hegels gegenüber ihre Wünsche äußern sollte.

Auf dem Weg zum Uniportal formte sich in ihren Gedanken ein Plan. 'Ich möchte das für Carolin machen. Ich möchte ihre Aufgabe vollenden.' Sie sah so nebenbei auch eine sehr gute Gelegenheit, sich bei Hegels für die so freundliche Aufnahme zu bedanken.

Und sie wollte auch wissen, was 'ARCANVM ANGELARVM' wirklich bedeutete.

* * *

Stolz verließ Julia die Verkaufsstelle des MVV in der Poccistraße. Sie hatte genau das Modell einer Straßenbahn bekommen, welches sie sich vorgestellt hatte. Gestern hatte sie gesehen, dass es neben Fahrkarten auch die Möglichkeit gab, einzelne Modelle der Fahrzeuge zu erwerben.

Julia hatte sich für eine der modernen Straßenbahnen entschieden, und das erste Taschengeld reichte sogar noch für ein kurzes Stück Schiene, so dass sich das Modell sogar richtig aufstellen ließ. Sie wollte es Frauke schenken, denn offenbar liebte sie es, den Straßenbahnen nachzublicken.


In einem Anflug von Sentimentalität stieg sie an ihrer alten U-Bahnstation noch einmal aus und ging den vertrauten Weg zu ihrer alten Wohnung, aus der sie erst vor wenigen Tagen ausziehen musste, weil sie sich die Miete nicht leisten konnte und ihre Freundin zu ihrem Freund gezogen war.

»Schön, dass ich dich hier treffe, Schwesterherz.« Auf einmal stand Michael, der jüngste ihrer fünf Brüder vor ihr. Er allein wusste, wo sie vor ihrem Umzug nach Grünwald gewohnt hatte, auch weil sie den Kontakt zur Familie nicht ganz abbrechen wollte. Einmal hatte er sie schon in ihrer kleinen Studenten-WG aufgesucht und hatte sie über den Tod des Opas informiert. Erst jetzt, als er ihr über den Weg lief, fiel Julia ein, dass sie ihren Bruder noch gar nicht über ihren neuen Wohnsitz informiert hatte.

»Ich muss dir unbedingt etwas mitteilen. Gut, dass ich dich hier treffe.« Ihr Bruder blickte sie sorgenvoll an. »Sei ja vorsichtig.« Er wusste von Julias Lage und hatte als einziger der Brüder immer zu ihr gehalten.

Julia wollte sich entschuldigen. »Ich wohne jetzt in ...«

Doch ihr Bruder unterbrach sie. »Wenn ich es nicht weiß, dann kann ich es nicht ausplaudern.«

Julia stutzte. Eigentlich kannte sie ihren Bruder gut. »Was ist passiert?«

Michael holte tief Luft. »Leos Vater ist gestorben, kurz nachdem er den Hof übergeben hat.«

»Ja und?« Doch dann stutzte sie. »Ich sollte ihn heiraten.«

»Genau... Und jetzt suchen sie dich.« Michael blickte an ihr herunter.

»Warum, sie kennen doch meine Einstellung.« Julia verstand die Zusammenhänge noch nicht.

»Ja schon.« Der Bruder holte noch einmal tief Luft. »Aber jetzt will Leo sich seine Frau holen, und er steht bei uns auf der Matte. Wir hätten uns an das gegebene Versprechen zu halten.«

»Ich habe nichts versprochen.« Julia stöhnte ein wenig, weil sie dieses Argument schon so oft gebraucht hatte.

Er verdrehte die Augen. »Du weißt genau, wie ich das meine.«

»Und was heißt das jetzt?« Julia trippelte nervös auf der Stelle.

»Sie suchen dich.« Es war Michael unangenehm, weiter zu sprechen. »Sie wollen zu ihrem Wort stehen.«

»Das ist aber nicht mein Problem.« Julia gab sich empört.

»Ich weiß. Deswegen bin ich ja auch gekommen, damit ich dich warnen kann.« Michael lächelte. »Und deswegen will ich auch gar nicht wissen, wo du jetzt wohnst, dann kann ich es nicht versehentlich ausplaudern.«

Julia war gerührt. »Danke Michael.«

»Du studierst noch?« Der Bruder versuchte das Thema zu wechseln.

Julia war darüber sehr dankbar. »Drei Semester muss ich noch.«

»Und dann?« Michael blickte auf die Uhr.

»Dann bin ich Innenarchitektin«, antwortete Julia mit stolzer Stimme.

»Und keine Bäuerin«, ergänzte ihr Bruder.

»Ganz bestimmt keine Bäuerin.« Sie lächelte, doch dann wurde sie nachdenklich. »Wie geht es denn den Kühen?«

»Es geht allen gut.« Michael lächelte. »Ich glaube, sie vermissen dich. Du warst gern im Stall.«

»Ja, die Tiere kennen keinen Hochmut.« Die winzige Spitze übersah Julia. »Was macht Waldi, der Hund?« Sie gingen langsam die Treppe zur U-Bahn hinab.

Die Miene des Bruders verzog sich. »Wir mussten ihn einschläfern lassen.«

Julia war für einen Moment ebenfalls traurig. Doch dann hellte sich ihre Miene auf. »Er hatte ein schönes Leben auf dem Hof und musste sicher nicht lange leiden.«

»Ja, so sehe ich das auch. Wann sehe ich dich mal wieder?« Er fühlte die Unruhe, die Julia ergriffen hatte.

»Das weiß ich noch nicht.« Doch dann glitt ein Grinsen über ihr Gesicht. »Vielleicht auf Leos Hochzeit.«

Michael blickte seine Schwester verwundert an. »Aber nicht als die Braut, oder?«

»Ganz sicher nicht.« Die U-Bahn fuhr ein. »Ich muss dann weiter.« Sie umarmte ihren Bruder noch einmal, dann sprang sie in die U-Bahn und suchte sich einen Platz, so dass sie ihn nicht mehr ansehen konnte. Sie wollte nicht, dass er ihre Tränen sah.

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marmas71 Volljährigkeit geprüft
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Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur.

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:16.10.17 18:41 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo gag_coll,

danke fürs schreiben.

Freue mich über jede fortsetzung von dir.

Gruß marmas71
Meine erste Geschichte über Damen mit KG und Gips. Titel : Arbeitslohn
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*Gozar*
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:16.10.17 21:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo gag_coll

...du machst es wieder einmal spannend.
Aber gerade das ist es was ich an deinen Geschichten so mag!

Und wieder einmal bitte ich Dich, sein gnädig mit meiner Ungeduld.

Tolle Fortsetzung, aber wie immer viiieel zu kurz!


Gruß Gozar
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mpwh66
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:17.10.17 08:10 IP: gespeichert Moderator melden


Moin
Ja bitte gleich weiter schreiben wird immer spannender ,erst das Tagebuch mit den fragen und dann ihr Bruder mit der Warnung ⚠
Danke bin sehr gespannt
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