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Story-Writer
München
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Botschafter aus Hamudistan
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Datum:06.11.18 05:49 IP: gespeichert
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Hallo,
in der "Studentin" wird demnächst die Tochter eines Botschafters auftauchen, und ich denke darüber nach, den Vater aus Hamudistan kommen zu lassen. Ich wollte fragen, ob ihr da irgendwelche Probleme seht, seien sie politischer oder religiöser Art.
Und wer noch nicht weiß, wo Hamudistan liegt, den möchte ich auf auf Heinz Ehrhardt (*tiefe Verbeugung*) verweisen, der dieses Land "zwischen Iran und Persien" sehr gut gekannt hat.
Viele Grüße
Karl
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Freak
berlin
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RE: Botschafter aus Hamudistan
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Datum:06.11.18 10:32 IP: gespeichert
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Ich hab ja eine Schwäche für ausgedachte Länder - Ruritanien, Freedonia, Maghrebinien, Jatakang, Bordurien usw - aber wenn du schon "-istan" sagst, ist klar, daß du Islam meinst, mit Verschleierung und Patriarchat in der Karl-May-Variante. Du bist damit nicht allein, allein hier im Forum stehen Dutzende Geschichten, die erzkonservative Religionen als Hintergrund für fetischistische Unterdrückung benutzen.
Mir ist dabei immer etwas unwohl, gerade angesichts des weltweiten realen Geschehens in so einem Umfeld. Für mich ist jede "achso, ist hier Tradition, na dann muß ich ja mitmachen, oh, ich finde es geil"-Geschichte eine weitere Rechtfertigung der Antifeministen und Antihumanisten jeglicher Couleur, die Aufklärung und Selbstbestimmung für des Teufels halten. Es nervt vor allem, daß hier stets naïve Frauen blauäugig in irgendwelche Abhängigkeitsverhältnisse laufen und das allgemeine Schönreden übernehmen.
Im Kino würden am Ende die Unterdrücker ihre gerechte Strafe finden, oder doch zumindest der ganze Harem explodieren. In den Geschichten hier wird vor allem der Aspekt übertüncht, daß ein vorgeblich ethisches System als Rechtfertigung für unethisches Verhalten benutzt wird.
Können die Unterdrücker nicht einfach zugeben, daß sie Spaß daran haben? Dann brauchen wir auch nicht diese Distanzierungskrücken wie "kommt aus einer anderen Kultur".
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Stamm-Gast
Nordhessen
Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.
Beiträge: 639
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RE: Botschafter aus Hamudistan
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Datum:06.11.18 11:33 IP: gespeichert
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@slowtigre:
Ganz so eng würde ich das hier nicht nehmen. Die Hamuden sind zu 99% Anhänger des Muhdismus, was meiner Auffassung nach eine Abart des Buddhismus ist, einer sehr friedfertigen und toleranten Religion. (http://www.hamudistan.de/die-hamuden.html)
Aber bei den "achso, ist hier Tradition, na dann muß ich ja mitmachen, oh, ich finde es geil-Geschichten" muss ich dir schon Recht geben, ganz egal ob im Umfeld einer realen oder einer ausgedachten Religion.
@gag_coll:
Warum ausgerechnet Hamudistan und nicht Borograwien, Lancre oder Genovien, um nur ein paar Beispiele zu nennen?
Es ist im Grunde genommen egal, aus welchem Land eine Figur stammt. Den ethnischen und geografischen Hintergrund hast du dir vermutlich schon überlegt und dich somit auf eine Gegend und damit ein Namensklischee festgelegt.
Politisch und religiös sehe ich hier keine Probleme, solange (reale) Religion und politische Lage nicht thematisiert werden.
Sowas hat meiner Meinung nach in Geschichten nichts zu suchen.
Das einzige "Problem", welches ich hier sehe ist, daß der Name Hamudistan etwas lächerlich und an den Haaren herbei gezogen klingt, was meiner Meinung nach zu einer so ernsten Geschichte wie der Studentin nicht passt.
Mein Fazit: einfach machen.
HeMaDo Meine Geschichten:
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fiasko |
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Keyholder
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RE: Botschafter aus Hamudistan
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Datum:06.11.18 12:32 IP: gespeichert
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Schon mal nach "talesoftheveils" geschaut?
Da gibt's mehrere 'Länder' mit eigen(artig)en Bekleidungsvorschriften.
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masophilus |
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Sklave/KG-Träger
Nürtingen
Egal, wie tief man die Meßlatte an den geistigen Verstand eines Menschen legt - es gibt immer noch jemanden, der bequem drunter durchlaufen kann!
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RE: Botschafter aus Hamudistan
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Datum:06.11.18 17:03 IP: gespeichert
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Aber hallo,
lauter Jungspunde oder Nichtwissende hier! Karl sagte es schon: In tiefer Verbeugung vor Heinz Erhardt.
Was soll dann der Quark mit anderen Ländern? Oder mit der Religion? Wohl lauter Spaßbremsen hier!
Und damit auch der letzte weiß, um was es geht:
Zwei Interviews fürs Fernsehen
Mit einem Scheich
Reporter: Liebe Fernsehzuschauer! Mit großer Freude stelle ich Ihnen heute den Regierenden Fürsten von Hamudistan, seine Hoheit Scheich Ben Fah San, vor. Sie wissen ja: Hamudistan liegt zwischen Iran und Persien. - Bitte, Herr Scheich, was verdienen Sie eigentlich so im Monat?
Scheich: Nun, ich benötige recht viel. Schließlich muß ich ab und zu hofhalten.
Reporter: Und muß man hofhalten - kann man nicht haushalten, ha-ha-ha, was?
Scheich: Außerdem kosten die vielen Frauen, die zu besitzen ich genötigt bin - nach dem Willen Allahs - viel Geld.
Reporter: Wieviel Frauen haben Sie denn so ungefähr - über den Daumen gepeilt?
Scheich: Das wechselt. Im Moment habe ich 132 Stück.
Reporter: Dann kommen Sie wohl kaum zum Regieren, ha-ha-ha, was? - Und so ein paar hundert Mark im Monat gegen da schon drauf, nicht? Schließlich können ja Ihre Frauen nicht leben wie Kirchenmäuse?!
Scheich: Nee, das schon gar nicht! Denn bei uns gibt's nur Moscheenmäuse.
Reporter: Richtig, richtig! - Sie verneigen sich doch immer gen Osten, nicht?
Scheich: Nein, nicht immer! Manchmal machen wir unsere Bücklinge auch vor dem Westen! Aber schließlich ist es ja ganz egal, von welcher Seite wir die Kanönchen erhalten,zumal man uns sowieso immer die ältesten Modelle schickt.
Reporter: Was tun Sie denn mit den Kanönchen?
Scheich: Wir vergraben sie.
Reporter: Aha, wie die Indianer ihre Kriegsbeile, was?
Scheich: Genauso, nur aus anderen Gründen: zu uns kommen nämlich oft Archäologen. Sie machen Ausgrabungen und freuen sich dann immer, wenn sie was finden. Stoßen sie dann auf die Kanönchen, schlagen sie meist die Hände über ihren Köpfen zusammen und rufen aus: "Götter, Gräber und Gelehrte! Was sind denn das für Dinger? Die sind ja direkt zum Schießen!"
Reporter: Jetzt hätte ich noch eine Bitte, Herr Scheich! Sagen Sie doch bitte mal irgendeinen Satz in Ihrer Landessprache, ja?!
Scheich: Da bedauere ich! Ich beherrsche diese Sprache nicht.
Reporter: Was, Sie als Regierender Fürst beherrschen ein ganzes Volk, aber nicht dessen Sprache? Das verstehe ich nicht!!!
Scheich: Aber warum regen Sie sich darüber auf? Das hat man doch auch in anderen Ländern, daß die Regierung eine andere Sprache spricht als das Volk...!
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von masophilus am 06.11.18 um 17:03 geändert
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Story-Writer
München
Beiträge: 635
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RE: Botschafter aus Hamudistan
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Datum:06.11.18 17:40 IP: gespeichert
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Hallo,
danke für eure sehr hilfreichen Hinweise und Tipps... Meine Bedenken waren richtig...
Und... mir ist eingefallen, dass ich schon einmal ein entsprechendes Land erfunden hatte, welches ich jetzt wieder benutzen kann:
Padogenien
Die Assoziation zu Patagonien war damals bewusst gewählt... und das Land "existiert" so gesehen auch schon seit seit 2003.
Vielen Dank für eure Hilfe und eure Denkanstöße
Karl
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