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Berlin
Wer seine Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erreichen, wird beides verlieren. - Benjamin Franklin
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Wintersonnenwende (Selbstfesselung)
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Datum:22.12.06 14:18 IP: gespeichert
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Eigentlich als Auftragsarbeit für ein anderes Forum entstanden, ist die folgende Geschichte genau das richtige für hier und jetzt. Sie spielt nämlich genau heute. Sie ist nicht genau so geschehen, hat aber eine Menge realer, autobiographischer Elemente. Viel Spaß damit!
Wintersonnenwende
Es ist die Zeit der Finsternis. Vielleicht ganz lustig für Vampir-Spiele, aber ich bin doch ein ausgesprochener Tagmensch. Dumm organisiert, wenn man zu dieser deprimierenden Zeit auch noch nichts zu tun hat! Unis zu, Betriebe zu, Läden zu. Alles fällt aus. Also auch die Zeit toter Hosen.
Die Leute gammeln als Pflichtprogramm bei ihren Familien herum und sind somit nicht mehr erreichbar. Zum Glück bin ich selbstständig und kann mich an den Rechner setzen, wenn es mir passt, ohne mich gesetzlich verordneten Feiertagen unterwerfen zu müssen. Und man hat mal wieder überreichlich Zeit, Hausputz zu erledigen, das Rad zu reparieren und dergleichen.
Heute ist der 22. Dezember, der Tag nach der Sonnwendnacht. Die meisten Menschen wissen heutzutage nicht mehr, was sie warum feiern und wann der richtige Termin dafür ist. Hauptsache feiern bis der Arzt kommt! Ich komme lieber selbst statt des Arztes.
Heute Nachmittag mache ich es mir gemütlich. Dazu brauche ich allerdings keine Nadelbaumleiche im Zimmer. Und keine von Geschenkpapier überquillende Mülltonne. Seile kann man beliebig oft verwenden.
Zuhause ziehe ich gern bequeme, kuschelige Sachen an. Der Rolli ist dabei nicht ungewöhnlich, eher schon das etwas übergroße Seidenhemd, welches ich darüber trage. Dazu eine Pluderhose aus prächtig glänzendem, glatten Stoff, welche ich mir ursprünglich für meine Rollenspiele als Yashkir genäht habe. Die liebe ich besonders, und ich werde kaum müde, sie und somit mich selbst zu streicheln, wenn ich allein bin.
Ebenfalls selbstgebastelt ist das Knebelgeschirr aus schwarzem Jeans-Stoff, welches ich mir umlege, nachdem ich mir ein angefeuchtetes Tuch in den Rachen gestopft habe. Kurz darauf halten die verschiedenen Riemen den breiten Stoffbereich vor dem Mund und unter dem Kinn beinahe unverrückbar fest. Kurz streiche ich nachdenklich über das breite Hundehalsband, welches ich schon seit dem Mittag trage.
Heute wage ich mich einmal an das 26-Meter-Seil. An seiner Hälfte winde ich es zu einer Schlinge um meine Fußgelenke. Auf diese Weise habe ich doppelten Effekt bei halber Arbeit. Zwei Mal um die Gelenke, schon habe ich es vierlagig, dann zwischen ihnen hindurch, dass sich die Windungen zu einer 8 zusammenziehen. Anschließend werden die beiden Stränge hinter den Waden entlang aufwärts bis unterhalb der Knie geführt. Wieder eine 8, dasselbe oberhalb der Knie.
Da das Seil so schön glatt und geschmeidig ist, lässt es sich viel einfacher führen, als ich bei dieser Länge gedacht habe. Jetzt aber wird es unweigerlich komplizierter, denn nun muss alles Wesentliche vorne passieren. Dafür lege ich mich rücklings aufs Sofa.
Vorn führe ich die Stränge an mir herauf und um die Hüfte, durch den heraufkommenden Teil und wieder zurück um die Hüfte, dass das Seil auch hier in vier Lagen verläuft. Bloß alles schön locker lassen, denn die Arme müssen da später auch noch mit hinein!
Zuletzt das ganze noch einmal auf Brusthöhe, diesmal aber schon mit Oberarmen. Wie machen das eigentlich diese armen muskelprotzenden Schweine, die nicht über meine Beweglichkeit verfügen? Ach, ich vergaß! Die sind ja alle einkaufen! Möglicherweise eine frustgeborene Ersatzbefriedigung?
Nun aber kommt ein besonderer Trick. Die Windungen um die Brust sollen ja nicht herunterrutschen! Drum fädele ich sie durch die Öse am Halsband, dann hinab durch die Kniefesselung und wieder etwas herauf. Nun schnell die Unterarme durch die Hüftfesselung... Anschließend kann ich alles festziehen. Die Enden sind noch lang genug, damit provisorisch die Handgelenke zu fesseln. Zu blöd, dass man selbst wieder herauskommen muss! Aber ordentlich könnte man das ohne Hilfe sowieso nicht machen. Entsprechend chaotisch wird der Abschluss. Andererseits ist der Verlust der Übersicht an diesem Punkt auch willkommene Notlösung. Fühlt sich fast echt an.
Es klingelt! Och nö, Kinder, das geht jetzt nicht!
Das gedämpft vom Nachbarn heraufklingende Läuten bestätigt aber, was ich ohnehin vermutet habe: Irgendwelche Werbefritzen. Etwas spät dran für Konsumnachten, aber das Geschäft soll ja hinterher auch noch weitergehen. Vielleicht mit luftverpestenden Knallern. Peng! 2 Euro 50 weg. Puff! 5 Euro 60. Zisch! 22,70.
Und dann kommen ja schon wieder die Schokoladeneier in die Läden. Viel Spaß bei alledem ohne mich!
Die Hände liegen also, wo sie bei einem Alleinstehenden hingehören. Und ich bequem, kuschelig und warm auf meinem Sofa, derweil draußen Tausende panisch nach dem Letzte-Minute-Geschenk umherjagen. Dagegen komme ich mir doch weit besinnlicher vor! Und ich habe einen realen, astronomischen Grund, mich zu freuen: Ab sofort werden die Tage wieder länger! Ein Weilchen freue ich mich im Stillen.
Dann beginne ich, mich zu streicheln. Gemütlicher könnte es nur mit einer Gefährtin sein. Vor meinem geistigen Auge erscheint eine Frau, von der ich mir vorstelle, SIE hätte mich so - und natürlich etwas besser und sicherer - verschnürt. Da es meine Traumfrau ist, sehe ich sie nicht besonders deutlich - noch weiß ich ja nicht, wer sie ist! Lediglich ein liebevoll lüsternes Lächeln kann ich klar erkennen.
Ebenfalls konkreter erscheint mir ihre reizvolle Kleidung: Nicht etwa im wenig anregenden Rot-Weiß des Coca-Cola-Mannes! Aus ihren schwarzen Stiefeln schaut roter Pelzbesatz, ebensolcher säumt den schwarzen Leder-Mini und den dazupassenden BH. Eine Mütze? Nein, lassen wir weg! Das sieht selbst in diesen Farben doof aus!
Sie redet ein wenig mit mir, dass ich nun ihr gehöre und sie mich nicht mehr fortlässt. ´Mein Schatz, mein Geschenk!´ Ich schmunzele vergnügt in meinen Knebel.
Dann verlangt sie von mir, ich solle mich befriedigen, wobei sie zusehen will...
Frohe Sonnenwende!
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