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fruchtzwerg |
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RE: Eine Geschichte - meine Geschichte
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Datum:13.04.09 23:36 IP: gespeichert
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Kapitel 3 – Von heute auf morgen
Ich legte den Hörer beiseite. Das war alles ein wenig viel für mich. Ja, heute kann ich sagen, ich war schon zu diesem Zeitpunkt bis über beide Ohren in Paul verliebt. Heute liebe ich ihn immer noch – glaube ich zumindest. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Am nächsten Tag musste ich natürlich gleich alles meiner damals besten Freundin erzählen.
Wir verabredeten uns in einem gemütlichen Cafe in der City. Es machte mich ja schon stutzig, als sie plötzlich zu mir sagte: „u bist verliebt, Nina ist verliebt…“ und das mit dem typisch frechen grinsen im Gesicht. Ich erzählte ihr auch von dem tollen Ohrring den ich bei Paul gesehen hatte und wie gut er mir doch gefallen hat.
„Wieso hast du eigentlich keine Ohrringe, Nina?“ fragte Sie mich plötzlich. „Keine Ahnung, das tut doch bestimmt weh“ konterte ich. „Ach quatsch, ein kurzer Pieks und alles ist vorbei.“ – Sie muss es ja wissen, dachte ich mir, schließlich hatte sie auf jeder Seite mehrere. „Und wenn du schon dabei bist, kannst du dir auch gleich ein Bauchnabelpiercing stechen lassen“ – „Haha, sicher nicht!“ – „och! Komm wir gehen jetzt gleich dahin!“. Mir wurde mulmig.
Wollte ich das wirklich? Naja, aber wenn es Paul gefallen würde? Ich überlegte. „Nicht nachdenken, einfach machen!“ Unterbrach mich meine Freundin. „Ja von mir aus.“ – ich war verwundert über mich selbst. 19 Jahre lang brauchte ich keine Ohrring, kein Piercing, kein Tattoo – und jetzt? Nur wegen Paul? Meine Freundin war sofort Feuer und Flamme. Sie zog mich förmlich aus dem Cafe. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
„Aber ich habe doch gar kein Geld mehr, ich habe alles für meine Klamotten ausgegeben!“ versuchte ich mich noch aus der Situation zu retten. „Quatsch nicht, deine Oma hat dir doch bestimmt was zugesteckt!“ – „Ja, aber das ist für die Busfahrkarten gedacht.“ – „Ist doch egal, dann sag du hast es verloren oder so.“ Ich willigte ein, obwohl mir dabei mulmig zumute war. Es dauerte nicht lange und da standen wir vor dem Piercingstudio. „Jetzt komm endlich“ sagte meine Freundin. Sie war schneller die Tür hineingegangen als ich überhaupt realisiert hatte, was hier passierte.
Ängstlich folgte ich ihr in den kleinen Laden an der Ecke. „Was darf ich für euch tun?“ fragte die Verkäuferin. „Meine Freundin Nina will sich Ohrlöcher stechen lassen!“ – „Ja dann folgt mir!“ Sie ging in einen Hinterraum und meine Freundin zerrte mich hinterher. „Wieso fragt mich eigentlich keiner was ich will?“ dachte ich bei mir. „Setz dich da hin, es geht alles ganz schnell!“ ohne weiter darüber nachzudenken setzte ich mich auf den Stuhl und harrte der Dinge die da kommen. Die Verkäuferin hantierte mit einem Gerät das dir irgendwie suspekt vorkam.
Aber bevor ich wirklich protestieren konnte spürte ich wie sich jemand an meinem linken Ohr zu schaffen machte. Ich biss die Zähne zusammen und wartete auf einen größeren Schmerz in meinem Ohr. Klack! Ein leicht stechender Schmerz durchzog mein Ohr, der dann aber schnell wieder verschwand. „Fertig, die hälfte ist geschafft.“ Dann wieder das Gerät, fummeln an meinem rechten Ohr und – Klack! „Fertig!“ Ich war erstaunt. So schnell und relativ schmerzlos?
„Wieso hast du das noch nicht früher getan?“ fragte ich mich selbst. – wir bezahlten und verließen den Laden und fuhren nach Hause. Dort angekommen musste ich erstmal im Spiegel meine Ohren betrachten. Irgendwie gefiel mir der Anblick meiner – jetzt glitzernden – Ohrläppchen. Ich war stolz auf mich, mich getraut zu haben. Heute denke ich manchmal, wie feige und ängstlich ich damals doch war. Heute ist das anders. Heute ist meine Angst manchmal sogar begründet.
Jetzt lacht Sabrina wieder. Die ist Sie heute wieder besonders gemein. Das ist Sie immer wenn Sie keine sexuelle Befriedigung bekommt – wenn Sie könnte, würde sich sofort selbst befriedigen oder auch befriedigen lassen.
Nur – sie kann nicht. Jetzt grinse ich sie zur Abwechslung mal gemein an und sie schaut irgendwie, als wenn Sie ertappt worden wäre.
Als meine Eltern nach Hause kamen, vielen Ihnen meine neuen Schmuckstücke natürlich sofort auf. „Woher hast du eigentlich das Geld dafür? Du hast uns doch erzählt du wärst pleite und musstest dir schon von Oma Geld für den Bus leihen?“ – „Ja das stimmt ja auch! Aber ich konnte heute der Versuchung nicht widerstehen und habe das Geld von Oma genommen und…“ – „Was hast du?“ – „Ich habe das Geld von Oma genommen und mir Ohrringe schießen lassen!“ – „Nina, das kann nicht sein, dass du nur noch das machst was du willst! So kann es nicht weitergehen!“
An diesem Abend bekam ich – glaube ich – den schlimmsten Ärger von meinen Eltern, den ich je erlebt hatte. Nicht weil ich mir habe Ohrringe stechen lassen, sondern weil ich das Geld von Oma genommen habe, dass sie mir extra für die Busfahrkarte gegeben hatte. Ich war traurig und enttäuscht – ich hatte den Eindruck, keiner würde mich verstehen – außer Paul.
Bis tief in die Nacht lag ich auf meinem Bett und dachte nach – wie so oft.
„Ich halte es zu Hause nicht mehr aus!“ dachte ich. Ich wollte endlich mein eigenes Leben führen ohne ständig Rechenschaft ablegen zu müssen. Irgendwann muss ich dann doch eingeschlafen sein - trotz meiner Verzweiflung. Am Morgen blieb ich noch lange im Bett liegen – zum Nachdenken – lange nachdenken. Ich musste eine Entscheidung treffen. Eine wichtige! Ich bin mir nicht mehr sicher, wie lange ich hin und her überlegt hatte, aber ich fasste einen folgen schweren Entschluss.
Ich wusste, dass meine Eltern bis zum späten Abend bei einem Bekannten waren. Also fing ich an meine Sachen in einen Koffer zu packen. Immer wenn mich der Mut verlassen hatte, schaute ich in den Spiegel, betrachtete meinen neuen Ohrschmuck und fasste neues Selbstvertrauen. Das sollte der Beginn eines neuen Lebensabschnittes sein. Also weiter packen.
Ich wollte zu Paul ziehen, sein Angebot kam mir in diesem Moment gerade Recht. Aber was würde er dazu sagen? Hatte er sein Angebot wirklich ernst gemeint? Mir kamen erneut Zweifel ob das wirklich richtig war, was ich hier tat. Wenn ich damals gewusst hätte wer Paul wirklich ist, wäre ich zu Hause geblieben! Das ist sicher.
Sabrina merkt gerade an, dass wenn sie etwas geahnt hätte, hätte sie auch niemals den Job in der Agentur angenommen. So viel ist sicher. Aber ein klein wenig Spannend ist der Job ja doch? Aber ob sich der Preis lohnt, den wir zu zahlen haben? Das müsst ihr, liebe Leser, für euch entscheiden.
Ich will nur, dass ihr gewarnt seid und vor allem vorher wisst, worauf ihr euch einlasst. Die teilweise recht schmerzhaften und teilweise auch Dauerhaften Veränderungen an unseren Körpern sind – wenn man es sich recht überlegt – doch nicht so ganz ohne. Aber zumindest ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und kann eigentlich damit leben.
Aber dass muss ich ja auch – denn gefragt worden bin ich noch nie. Manchmal frage ich mich wirklich, wer solche Sachen überhaupt kauft, die wir hier testen dürfen – und wer sich so etwas überhaupt freiwillig antut? Ich vermute mal, dass mindestens die hälfte der Damen, die diese „Kleidung“ tragen „dürfen“ dass nicht freiwillig tun, sondern von ihrem Mann oder was auch immer aufgezwungen bekommen.
So in etwa wie wir – mit uns. Mit dem Unterscheid, das wir öfters mal etwas Neues bekommen. „Freut euch darüber!“ wurde uns immer gesagt. So wirklich richtig gefreut habe ich mich nie – und Sabrina glaube ich auch nicht. Klar gab es die ein oder andere sehr interessante Sache. Manchmal waren auch ziemlich gemeine Sachen dabei.
Aber ein bisschen Spaß und Freude war auch immer dabei – mal mehr und mal weniger. Ich schweife schon wieder zu weit ab – ich will doch noch gar nicht so weit vorgreifen. Zurück zu meinen Koffern.
Nun da ich fertig gepackt hatte – eigentlich hatte ich nur das nötigste eingepackt – musste ich mich noch fertig machen. Für Paul, damit er mich auch bei sich aufnehmen würde, musste ich einfach perfekt aussehen. Ich zog mir also wieder meine neuen weißen Stiefel an. Dazu eine enge Röhrenjeans. Einen schönen Ledergürtel und ein Bauchfreies Top.
So konnte Paul wenigstens meinen schönen Bauch bewundern. Pünktlich um acht stand Paul mit seinem Auto vor meiner Tür. Aber was für ein Auto – eine schwarze S-Klasse – genau so eine Benzinschleuder, wie die, mit denen die Politiker immer im Fernsehen herumfahren. „er gehört bestimmt Papi“ dachte ich mir. Ich öffnete die Tür und kam mit meinem Koffer etwas unbeholfen aus der Tür.
Sofort stieg Paul aus und half mir mit meinem Koffer – und das ohne zu Fragen was ich überhaut mit dem Koffer wollte. Denn ich muss ehrlich zugeben, ich hatte mich nicht getraut, Paul anzurufen um ihm zu sagen, dass ich bei ihm einziehen wollte. Viel zu sehr hatte ich angst davor, dass er nein sagen könnte. Erst als wir zusammen im Auto saßen, fragte er: „u nimmst mein Angebot also an?“. Ich muss ziemlich verwundert geschaut haben. Mit so einer direkten Frage habe ich nicht gerechnet.
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Trucker |
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Stamm-Gast
Latex ist geil
Beiträge: 1160
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RE: Eine Geschichte - meine Geschichte
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Datum:14.04.09 18:20 IP: gespeichert
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Super weitergeschrieben und echt spannend bitte schnell weiterschreiben. Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten
Gruß truckercd
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fruchtzwerg |
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Einsteiger
Beiträge: 16
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RE: Eine Geschichte - meine Geschichte
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Datum:29.04.09 18:05 IP: gespeichert
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Hallo,
sorry das es so lange gedauert hat, bis ich mich melde, aber ich hatte die Grippe und konnte mich deshalb nicht um die Geschichte kümmern.
Leider bin ich auch ein bischen enttäuscht von dem wenigen Feedbacks.
Ein weiteres Problem ist, dass spätestens beim Übernächsten Post sachen vorkommen, die ich hier nicht im freien "Raum" stehen lassen will. Einen Status habe ich schon mehrfach beantragt (mit entsprechend Zeit dazwischen), leider bisher ohne eine Rückmeldung zu bekommen...
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Story-Writer
Mitte Deutschlands
Lebe Deine Traeume und traeume nicht Dein Leben
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RE: Eine Geschichte - meine Geschichte
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Datum:29.04.09 19:37 IP: gespeichert
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Hallo Fruchtzwerg, ich hoffe, dass Du genesen bist und Dich bald mit der Fortsetzung beschäftigen wirst. Mit den Kommentaren hatten wir heute schon in einer anderen Geschichte, aber ich glaube, dass ist einfach so und nicht zu ändern.
Also Kopf hoch, ich freue mich auf eine Fortsetzung, dass diese dann auch hier stehen bleibt und nicht "weggeschoben" werden muss.
Devote Grüße
Robert
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Erfahrener
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RE: Eine Geschichte - meine Geschichte
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Datum:25.05.09 00:35 IP: gespeichert
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Hallo fruchtzwerg,
jetzt geb ich auch mal meinen senf dazu.
Ich glaub das so wenig Feedback nicht davon kommt, dass so wenig Leute hier die Geschichte lesen, sondern weil eben Viele NUR LESEN und nicht schreiben.
Aber lass dich nicht entmutigen, denn ich finde deine Geschichte auch echt spannend und würde mich über die Fortsetzung freuen.
gruß
bondaman
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