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  "Grubenpferd"
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Blackrubberhorse
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  RE: "Grubenpferd" Datum:26.05.17 21:12 IP: gespeichert Moderator melden


Ich möchte mich bei allen für die ersten 10000 Zugriffe auf meine Story bedanken- ich hatte, als ich diese Geschichte zu schreiben begann, ehrlich nicht mit einem solchen Interesse daran gerechnet.
Daher gibt es den nächsten Teil bereits jetzt und ich wünsche euch viel Spaß, meine Phantasie mit mir zu teilen...


Unsere Veterinärin schaute uns mit einer Miene an, die nichts gutes verhieß- blieb in ihrer Wortwahl und Ausdrucksweise neutral, so war es für mich völlig unmöglich zu beurteilen, ob dies von ihr nur gespielt wurde oder ob sie tatsächlich mies drauf war. Daniel wechselte leise einige Worte mit ihr, die wir offensichtlich nicht mitbekommen sollten und übergab somit die Verantwortung für uns an sie. Er befreite uns auch noch von den Ketten und im gehen wünschte uns mein Coach noch viel Spaß- war dies jetzt ironisch gemeint? Ich wusste es nicht...
Tamara gab uns schnell die Änderungen im Ablauf der kommenden zwei Stunden bekannt- wir würden statt der vier verschiedenen Übungen wie in Schicht Eins uns nur noch mit je zwei Einheiten auf dem Crosstepper und dem Laufband herumschlagen müssen. Dafür würden wir als ´leistungssteigernde Maßnahme´ zusätzlich eine Traglast von 15 kg auf dem Laufband aufgebürdet bekommen; und nein, dies wäre noch nicht die Bestrafung für das Nichterbringen unseres Fördersoll´s in den vorgegebenen vier Stunden.
Zusammen mit Stomper hatte ich das ´Vergnügen´, gleich als erste in den Genuss dieser Maßnahme zu kommen. Als Vergünstigung wurde unsere Vorderhand aber weder auf dem Rücken noch an den Seiten fixiert und wir könnten Sie daher mit zur Balance und Unterstützung beim Laufen auf dem Band einsetzen. Eine zweite Überraschung erfuhren wir mit Beginn der Übung- Tamara setzte Musik zu unserer Motivation ein! Kostete nichts und gab uns die Möglichkeit, bei den von ihr gewählten Titeln mit im Sound zu laufen. Es waren Stücke vorzugsweise aus dem Bereich Industrial, die zu den Übungen in einem Sportstudio passten- Mono Inc.,Rammstein, ASP und andere in das Setting passende Bands. So wurden meine Beine zwar schwer, aber dank der Titel fiel es mir leicht, diese zwanzig Minuten auf dem Laufband hinter mich zu bringen. Was allerdings richtig nervig war- die Tragegurte unserer zusätzlichen Last drückten intensiv auf meine Kunstbrüste und sorgten damit ungewollt für eine dauernde Reibung der Elektroden an meinen Brustwarzen. Mir fiel es verdammt schwer, mich nur auf das Laufen zu konzentrieren und diese Stimulation in meinem Kopf auszublenden. Tamara bremste mich sogar einmal ein, weil ich immer schneller wurde- sie meinte, ich dürfe ruhig ein wenig langsamer laufen wenn ich die drei anderen Einheiten ohne anschließenden Muskelkater hinter mich bringen wolle.
Tatsächlich schnaufte ich, als ich bewusst darauf zu achten begann, wie eine defekte Dampfmaschine und war ihr daher für den Hinweis dankbar- und froh, nachdem ich den Rucksack mit Ende der Übung abgenommen bekam. Im Unterschied zur ersten Schicht wechselten wir hier selbstständig zwischen den beiden Geräten- unsere Veterinärin half uns nur was das An- und Ablegen der Rucksäcke anging und bei dem befestigen der Vorderhufe an den Hebelarmen der Crosstepper. Damit aber unsere Muskulatur nicht fest wurde in den 10 Minuten Wechselzeit hatten wir von ihr die Order bekommen, eigenverantwortlich Kniebeuge zu machen. Wir sollten dabei keine Rekorde aufstellen- aber herumstehen wäre eine Möglichkeit für uns um extra Schläge zu betteln...
In dem doch dafür nicht unbedingt ausgelegten Gummifell in die Knie zu gehen und sich danach aufzurichten sorgte wie schon vorher für eine kontinuierliche Reibung des Materials am Körper- auch und vor allem im Schritt und ich konnte nicht mehr verhindern, wie sich mein Schlauch dadurch versteifte. War ich denn so Materialfixiert und noch nicht genug ausgelastet, daß ich durch so etwas aufgegeilt wurde? Eigentlich war es gerade das letzte, was ich im Moment wollte- mein derzeit größter Wunsch war es,mein Gesicht von Schweiß abzuwischen, gefüttert zu werden und meiner Box verschwinden zu dürfen; von mir aus auch wieder auf dem Rücken liegend im S-Fix eingeschlossen...
Daher war ich regelrecht froh, auf den Stepper steigen zu dürfen, festgemacht zu werden und die kommenden 20 Minuten einfach stur an den Hebelarmen zu ziehen und mit meiner Hinterhand die Pedale zum kreisen zu bringen. Fünf Musiktitel später war auch diese Übung Geschichte und Tamara versorgte jeden von uns mit einem halben Liter Wasser- natürlich mit darin gelösten Brausetabletten. Auch hier achtete sie wieder darauf, daß jeder, der nicht gerade von ihr direkt betreut wurde, seine Kniebeuge absolvierte. Vorderhand ausstrecken, in die Knie gehen und wieder hoch drücken- drei Wiederholungen, dann einmal die Arme kreisen lassen und wieder von vorn. Das Kreisen meiner Vorderhand tolerierte Tamara; sie sah, ich hatte für mich ein ´persönliches Programm´ gefunden und da dieses sich in den von ihr vorgegeben Anforderungen bewegte, schien es keinen Grund für sie zu geben, mir dies zu untersagen. Zum Ende der ´Pause´ wurden Stomper und ich wieder mit den Rucksäcken ausstaffiert und durften mit dem zweiten Teil des Trainings beginnen.
Ich hangelte mich mittlerweile von Musikstück zu Musikstück und spürte mit jedem Schritt, wie es mir von Mal zu Mal schwerer wurde. Mittlerweile hatte mein Schweinehund seine Stimme erhoben und begann mich- noch leise, aber stetig- zu fragen, warum ich mir diesen Scheiß eigentlich antat. War ich nicht ausgelastet genug im normalen Leben? Schlimm für mich wurde es in dem Moment, als in der nächsten Pause Daniel den Raum betrat, Stomper abholte und wir drei ´Pechvögel´ in der Obhut unserer Veterinärin zurück bleiben durften...
In diesem Moment war ich das erste Mal versucht ´Stop´ zu sagen- dieser Gedanke blitzte auf und verschwand danach sofort wieder, aber er war vorhanden gewesen und hatte sich eine Nische in meinem Gehirn erobert...
Zum Glück für meine seelische Verfassung kassierte ich kurz nach einer ersten Verwarnung durch Tamara einen Strafschock über die Elektroden- verbunden mit der Aufforderung durch sie, endlich mich wieder richtig anzustrengen. Oder hätte ich den Wunsch aufzugeben...? Derart direkt danach gefragt schüttelte ich den Kopf und versuchte meine Leistung zu steigern. Ich weiß nicht, ob meine Antwort auf die durchaus als provokativ anzusehende Frage von Tamara mit einem Zögern von mir verbunden war- zumindest sah ich sie eine Nachricht in ihr Smartphone eintippen während ich mich abmühte, nicht noch eine derart unangenehme Motivation mir einzufangen.
Wie ich die Übung durchhielt, kann ich jetzt im Nachhinein nicht mehr sagen- Tamara gab uns das Signal zum beenden der Übung, gleich darauf stand Daniel neben mir und versorgte mich mit einer vollen Halbliterflasche Malzbier. Womit ich mir dieses Labsal verdient hatte konnte ich im ersten Moment nicht nachvollziehen, war mir aber auch recht egal. Mein Coach führte mich zusammen mit Duster, Aika und ihren Betreuern in den Waschraum, wo zu meiner Verwunderung die Fütterung erfolgte. Mit Kartoffelsuppe und einem Trinkjogurt (Erdbeere) wieder hochgepäppelt, dazu dieses Mal nur Wasser zum saufen, besserte sich meine Laune- auch wenn ich gleich weniger Ruhezeit haben würde als im vorherigen Durchgang. Ich erwartete eigentlich, jetzt aus meinem Fell befreit und gesäubert zu werden, aber Daniel hatte anderes mit mir vor.
Er führte mich in eine Ecke des Waschraumes und fragte mich leise- damit die beiden anderen Teams nicht mithören konnten- ob ich den Wunsch verspüren würde aufzugeben. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen- mit der Frage hatte er mich voll auf dem falschen Fuß erwischt. Ich zuckte als Antwort erst einmal mit den Schultern und unterstrich meine Aussage mit dem Hin und Herdrehen meines rechten Vorderhufes um meine innere Zerrissenheit darzustellen. Da meine Reaktion unvorbereitet und ohne groß nachzudenken erfolgte, nahm Daniel sie als ehrlichen Ausdruck meines derzeitigen mentalen Zustandes wahr und begann mich ohne etwas konkretes dazu zu sagen mit dem Kopf beginnend von oben nach unten zu streicheln. Einzig "Braves Pferd" und "Guter stolzer Hengst" waren Sätze, die er dabei von sich gab.
Diese Minuten intensiver Aufmerksamkeit nahmen mir viel von meinen Bedenken und bauten mich psychologisch soweit wieder auf, daß ich nach einiger Zeit wieherte und vor ihm auf meiner Hinterhand als Demutsgeste und aus Dankbarkeit für seine Zuwendung abkniete. Ich hatte währenddessen nicht mitbekommen, wie Aika und Duster aus dem Raum geführt worden waren- mein Coach und ich waren allein zurück geblieben. Daniel zog meinen Kopf Nähe zu sich vor sein Gesicht und so hatten wir durch die Gläser der Maske Augenkontakt.
"Geht es dir wieder besser? Tamara hatte vermutet, du wärst dabei in ein mentales Loch zu fallen- daher brauchst du dich nicht für irgendetwas hier zu schämen! Du bist ein guter, ausdauernder, arbeitswilliger Hengst und schon jetzt kannst du auf deine bisher hier gezeigte Leistung verdammt stolz sein..."
Ich spürte seine Hand, wie sie mir über meine Mähne strich.
"Dir ist klar, diese Ruhezeit wird wieder eine Steigerung an Restriktion gegenüber der ersten beinhalten- zumal wir euch für das Überschreiten der regulären Schichtzeit noch ´bestrafen´ müssen..." Ich nickte zu dieser Aussage meines Betreuers. "Sei tapfer wie das Pferd, nach dem du dich benannt hast- Witnere war der Hengst eines Kriegers und genau dies wirst du jetzt auch sein... eine Kämpfernatur! Willst du dies für mich sein?"
Egal, wie ich mich entscheiden würde; mein Coach glaubte an mich...- dies begriff ich in jener Sekunde und diese Erkenntnis pushte mich förmlich mit meinem Kopf zu nicken. Daniel strahlte mich nach meiner Reaktion an, führte mich zu einer der Duschen und spülte den Schmutz des Stollens von meinem Fell. Danach rieb er das Gummi trocken, befahl mir zu warten und ließ mich einen Moment allein. Mit einigen Utensilien in seinen Händen war er wenig später zurück und zog mir die Vorderhufe und mein Oberteil von meinem Körper. Mit einigen Handgriffen wurde mir auch der Halboverall bis in meine Kniekehlen heruntergezogen- aber Daniel machte keinerlei Anstalten, mir aus dem Teil herauszuhelfen. Im Gegenteil, ich sollte- um meine Blase zu leeren- in einen kleinen Eimer urinieren, den er vor meinen Schlauch hielt. Mir war klar was er von mir erwartete, ich verstand nur den Sinn des ganzen nicht- aber hatte ich dies als Pferd überhaupt zu hinterfragen?
Nachdem der Druck aus meiner Blase gewichen war, fragte mich mein Coach noch, ob ich abäppeln wollte- da ich dies verneinte, drückte er meinen Oberkörper mit einer Hand nach vorn, während er mit der anderen meine Hüfte festhielt. Ok- ich sollte mich nach vorn beugen... Wieder in meinem Blickfeld auftauchend sah ich einen kleinen Plug in seiner Hand und verstand, warum ich diese Position einzunehmen hatte. Diesen in den nächsten Stunden in mir zu spüren war wohl ein Teil der ´Bestrafung´- ich konnte nur froh sein, mit einem derartigen ´Anfängerexemplar´ von nicht einmal zehn cm Länge und zwei cm Durchmesser ausgestattet zu werden. Er war auch von meinem Betreuer recht gut mit Gleitmittel präpariert worden, daher schmerzte das Einführen überhaupt nicht. Einzig die Sicherung mit etwas Panzerband gegen etwaiges Herausrutschen war ungewöhnlich.
Daniels nächste Bitte demütigte mich schon mehr- ich sollte leicht in die Knie gehen und die Oberschenkel ein wenig auseinander drücken, damit er mir die Windel für meine Ruhephase anlegen könne. Wenn sie nach meiner Pause noch trocken wäre- und der Analplug noch in mir stecken würde- dann würde ich gründlich sauber gemacht. Falls nicht, würde ich auch noch die folgende Schicht in meinem derzeitigen Fell belassen werden- aber er sei sich sicher, ich hätte mich so im Griff, dies nicht dazu kommen zu lassen.
Bei dieser Ankündigung presste ich unwillkürlich meinen Schließmuskel zusammen, ich wollte aus diesem innen feuchten Suit raus und dürfte ihn aber noch mindestens weitere vier Stunden an meinem Körper spüren...
Irgendwie teilnahmslos ließ ich es geschehen, dass Daniel mir zuerst wieder in den Halbsuit half und dann auch den Rest meines Outfits überzog. Der noch vor Minuten wieder aufgebaute Durchhaltewillen hatte sich zum größten Teil verflüchtigt- ich versuchte statt dessen, mich in eine Ecke meines Bewusstseins zurückzuziehen um die vor mir liegenden Stunden zu überstehen. Zudem war ich nicht wirklich neugierig darauf, welche Steigerung der Restriktion in meiner Ruhephase mich erwarten würde.
Daniel schien ein genauer Beobachter, was das Ausdrücken von Stimmungen über Körperhaltung anging, zu sein- mit einem wirklich nur sanften Zug der Führleine wurde ich aufgefordert, ihm zu meiner Schlafbox zu folgen. Sein Gang war betont langsam womit er für mich die Möglichkeit steigerte, die Analplug nicht aus Versehen beim Laufen herausgleiten zu lassen. Auch fragte er nach dem Erreichen der Box, ob dieser noch in mir stecken würde, was von mir mit einem Kopfnicken bejaht wurde. Danach erhielt ich von ihm die Anweisung, selbstständig in die Box zu kriechen und mich an der Stirnseite hinzusetzen.
´Daher war mir wohl meine Vorderhand bisher nicht auf den Rücken gefesselt worden´ dachte ich, als ich in der Box verschwand und mich wie gefordert in dieser positionierte. Die Anwesenheit des Plugs in meinem Anus war für mich deutlich spürbar- aber überraschend weniger unangenehm als befürchtet. Mein Coach kletterte hinter mir her und sorgte mit einem Karabiner erneut für die von mit erwartete Verbindung meiner Vorderhufe hinter meinem Rücken. Auch kam erneut das S-Fix-Gurtband an meiner Hinterhand zum Einsatz. So von Daniel für meine Pausenzeit vorbereitet, kletterte er wieder aus meinem ´Ruhebereich´, schloß die Tür zu meiner Box aber nicht. Noch war auch die Seitenwand geöffnet- und als mein Coach mit der ersten Stangen neben dieser erschien, war mir klar, worin die Steigerung dieses Mal bestand. Daniel schob die ersten drei gepolsterten Stangen bis zur Hälfte in meine Box in sehr engem Abstand zu meiner Brust und eine direkt unter meine Pferdemaske. Noch zwei weitere bis zur Taille- danach kam er erneut in meine Box und schob diese in die vorgesehenen Aussparungen der gegenüber liegenden Wand. In einen zweiten Schwung beschränkte er die ohnehin durch die S-Fix-Halterung eingeschränkte Möglichkeit, meine Beine anzuwinkeln, endgültig.
"Witnere- versuche ein wenig Schlaf zu finden..."- mit diesen Worten wollte sich mein Coach bei mir wohl verabschieden, hielt dann noch einen Augenblick inne und sprach weiter. "Wenn es dir etwas Kraft geben sollte- Duster hockt zusammengekauert in seiner Box und hat nicht die Möglichkeit sich auszustrecken, Aika steht an einem Andreaskreuz einen Raum weiter und wird unterstützt von Stromimpulsen ihre Ruhezeit ausleben und Stomper liegt so wie du gestern auf dem Rücken- aber seine Vorder- und Hinterhand wurden an der Decke seiner Box befestigt...- du siehst, es geht auch noch extremer. Ruh dich aus..."
Während er mich mit dieser Information endgültig allein ließ und erneut der Schwärze eines geschlossenen Raumes überantwortete, schloss ich meine Augen und versuchte, meinen Eindringling so gut wie nur irgend möglich zu ignorieren. Aika schien ja wirklich extrem drauf zu sein- bei ihr wäre wohl die nächste Stufe der Steigerungen dann Maßnahmen, die unter Tierquälerei fallen dürften, Stomper würde sicherlich seine Schultern nachher sehr intensiv spüren und auch bei Duster war ich mir nicht sicher, ob ich mit ihm jetzt tauschen wollte.
Daniel hatte mir das alles sicher nur deswegen erzählt, um mich zum weiteren Durchhalten anzuspornen- wenn die anderen drei ihre derzeitige Situation aushielten, dann würde ich dies wohl auch schaffen... An den Stolz appellieren ist zwar simpel aber zumeist wirkungsvoll, ich hätte jederzeit die Option mich aus meiner Lage zu befreien- ein einziges Wort genügte dafür, aber dann sich selbst in die Kategorie ´Versager´ einzustufen, der nicht einmal 24 Stunden solch eine Situation aushält, DAS reichte aus mich bei der Stange zu halten.
Mit diesem Gedanken gelang es mir irgendwann von dem sich einstellenden Dämmerzustand in Phasen von Schlaf und zurück zu wechseln- zumindest schreckte ich mehrere Male derart hoch, daß ich von einem eingenickt sein ausgehen konnte...
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Blackrubberhorse
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  RE: "Grubenpferd" Datum:09.06.17 18:27 IP: gespeichert Moderator melden


Nach einer kleinen Ruhepause geht es weiter für Witnere- viel Spaß bei einem weiteren Teil...


Hallo Darkness, my old friend... ich begrüßte dich mit jedem erneuten aufwachen von Mal zu Mal mehr als Freund. Deine Anwesenheit versprach mir die Hoffnung auf weitere Minuten der Ruhe, in denen ich meinem Körper Zeit zur Erholung anbot- wenn man in einer absolut schwarzen Box gefesselt sitzend und mit einem Plug im After von Erholung sprechen könnte. Mein Zustand war ja selbst gewählt- und mit einem einzigen Wort wäre ich in der Lage, meinen Zustand zum Positiven zu verändern... Wollte ich dies? Was war stärker- meine Neugier auf oder die Angst vor den Dingen, die mich nach dem Wecken erwarten würden? Ich wusste es nicht...- aber mit dem nächsten Wecken hätte ich die Hälfte der Zeit hier als Grubenpferd geschafft und darauf war ich schon irgendwie stolz. Mein bisheriger Rekord im Tragen einer Maske mit Filter lag bei 19 Stunden- da war ich definitiv schon darüber hinweg...
Ich merkte, wie eine Augen langsam wieder zufielen, mein Körper wollte noch ein wenig dösen- aber mein Gehirn protestierte gegen die mich umgebende Abwesenheit von Reizen. Ich hörte nur meinen Atem, sah nicht einmal die Augengläser meiner Maske, obwohl diese weniger als ein Zentimeter von meinen Pupillen entfernt waren, spürte den Plug und den Reiz, den seine Anwesenheit in mir auslöste. Was gut für mich war- weder meine Blase noch mein Darm zeigten irgendwelche Anstalten, um die Windel, die Daniel mir verpasst hatte, zu beschmutzen. Daher stieg mit jeder vergangenen Sekunde meine Chance, aus dem Anzug hier entlassen zu werden, wenn ich das nächste Mal aus der Box geholt würde. Dieser Gedanke hob meine Stimmung, verdrängte alles andere und half mir endlich, ein weiteres Mal Schlaf zu finden...

Völlig desorientiert schreckte ich aus meinem Schlaf, verschluckte mich und war dadurch gezwungen, erst einmal unwillkürlich zu husten- die Box war geöffnet, die Seitenklappe auch schon hochgeschlagen und Daniel war dabei, die Stangen zu entfernen...
"Guten Morgen mein Hengst- ich sehe, du hast wenigstens etwas Schlaf finden können. Geht es dir gut? Alles in Ordnung mit dir?"
Ich nickte und wieherte dazu- obwohl ich seine letzte an mich gerichtete Frage nicht einordnen konnte. Warum sollte etwas nicht in Ordnung sein? Spielte er damit auf meine seelische Verfassung und den kurz aufgekommenen Wunsch nach Aufgabe an?
Von meinen Fesseln befreit kroch ich aus der Box und stellte mich brav neben diese, darauf wartend, von meinem Coach in den Waschraum geführt zu werden...- ein neugieriger Blick verriet mir, ich war wohl das erste Pferd, was aus seiner Box geholt worden war. Korrektur- die Box von Duster stand auch schon offen; aber weder er noch sein Coach Norbert befanden sich im Waschraum als ich diesen mit meinem Betreuer betrat. Hatte man ihm seine Ruhezeit derart zusammengestrichen, daß er schon arbeiten müsste?
Mit einem Wiehern, in das ich seinen Namen einfließen ließ, bettelte ich daher um die Aufmerksamkeit von Daniel- und dieser verstand, was ich fragen wollte.
"Gleich mein Pferd- lass die anderen noch dazukommen, dann erfahrt ihr alle gemeinsam, was mit eurem Freund ist... Ich habe dich 15 Minuten vor den anderen geweckt, damit du ein wenig länger Zeit hast dich zu erleichtern und geputzt zu werden- deine Windel ist doch sauber geblieben?"
Da sich alles in meinem Schritt trocken anfühlte nickte ich und mein Coach begann mir aus meinem Fell zu helfen. Welche Wohltat- ich war aus dem feuchten Gummi raus und lag auch mit meiner Vermutung nicht falsch, was die Windel anging. Daniel überprüfte noch mit einem schnellen Griff, ob mein ´Freund´ in der Pause auch nicht herausgerutscht war und mit einem "Gut gemacht" durfte ich den Plug aus mir herausdrücken. Ungeniert hockte ich mich hin nachdem er die Windel entfernt hatte- froh darüber, meinen Eindringling nicht mehr in mir zu haben- und äppelte ab; noch vor 24 Stunden hatte ich mich dafür geniert... So ändert sich die Sichtweise auf völlig natürliche Dinge.
Mein Betreuer nahm sich die Zeit mich gründlich am gesamten Körper einer Kontrolle auf Druck und Scheuerstellen zu unterziehen, aber offenbar war alles in Ordnung mit mir, was sich in einem zufriedenen Gesichtsausdruck von Daniel widerspiegelte. Danach begann das abgeduscht werden- für mich war es der erste Höhepunkt der neuen Schicht. Erstaunlich, wie man sich als Tier über solch einfachen Dinge wie warmes Wasser freuen kann. Auch die Darmdusche wurde wieder zur Anwendung gebracht und es war mir völlig egal, mit einem Schlauch in meinem Anus dazustehen, als Aika und Stomper von ihren Coaches in den Raum geführt wurden. Unsere Stute sah man die Ruhephase am Kreuz an- ihre Haltung und auch ihr Gang drückte den vorhandenen Schlafmangel überdeutlich aus. Im Gegensatz dazu wirkte Stomper irgendwie unnatürlich frisch- aber vielleicht hatte er einfach besser als ich geschlafen...
Mein Betreuer hatte mich, neben den körperlichen Zuwendungen, nebenbei auch nach meiner seelischen Verfassung abgefragt- ob es mir gelungen wäre, mich aus meinem mentalen Tief wieder herauszuarbeiten, ich von der Möglichkeit gebrauch machen wolle, noch einmal in den Stollen Zwei statt Drei einzufahren oder ob ich bereit dafür wäre, erneut eine Steigerung der Belastung für mich zu ertragen.
In meinen Wachphasen hatte ich genug Muße gehabt darüber nachzudenken- und ich würde weitermachen! Ich musste mir nichts beweisen, ich war nicht hier um ein ´höher, schneller, weiter´ abzuziehen- aber ich wollte meinen Coach stolz machen! Er hat mir mit seinem Glauben an mich als Pferd unheimlich Mut gemacht- es war an mir, ihm mit meiner Leistung dafür Danke zu sagen... Ich würde ihn auch fragen, ob er es sich vorstellen könne, permanent mein Owner zu sein- trotz der damit verbundenen räumlichen Distanz. Ich vertraute Daniel als Person völlig, obwohl ich ihn erst seit wenig mehr als 24 Stunden kannte... Daher nickte ich bejahend jede seiner Fragen ab, die den Fortgang der Arbeit mit allen geplanten Verschärfungen für mich betraf.
Es entzieht sich meiner Beurteilung, ob er meine Reaktion auf seine Fragen sich so erhofft und vorausgesehen hat- mein Betreuer zeigte mir anhand seines Verhaltens, wie stolz ihn meine Antworten machten. Das trockenreiben und die Fütterung geschah auf eine Art, die man schon als intim bezeichnen könnte- erneut würde ich hier mit einem Respekt durch Daniel behandelt, der in manchen Partnerschaften so nicht ausgeprägt war.
Nach der Fütterung bekamen wir alle ungefragt von unseren Coaches erneut eine Windel verpasst- ich sagte mir; sie wüssten in dem Fall, was das Beste für uns wäre und zeigte keinerlei Unwillen dagegen. Neue Wollsocken, danach der Einstieg in ein trockenes sauberes Arbeitsfell- ich freute mich in diesem Zusammenhang sogar auf die vor mir liegende Schicht. Einzig das Gurtzeug mit dem daran befestigten Schweif fehlte noch- aber sowohl Susanne als auch Daniel verschwanden und wir blieben mit Tamara als einzigen Coach im Raum zurück.
"Aika, Witnere, Stomper- keine Sorge, die beiden holen für euch drei die für diese Schicht notwendige zusätzliche Ausrüstung. Ihr wollt aber in der Zwischenzeit sicher wissen, was mit Duster ist- richtig?" Drei Pferde nickten ihr fast synchron zu auf diese Frage. "Euer Freund war vor jetzt zwei Stunden gezwungen, mit einem Mayday uns klarzumachen, bei ihm läge ein Notfall vor. Wir holten ihn daher umgehend aus seiner Box und befreiten ihn von allen Einschränkungen als Pferd... Er musste uns mitteilen, ihn würden unvermittelt starke Zahnschmerzen zusetzen, daher habe er diese Variante wählen müssen. Norbert habe ihn daher erst einmal mit Ibuprofen versorgt und beide wären derzeit beim zahnärztlichen Notdienst. Wenn es ihm möglich ist, wird er nach seiner Rückkehr eine verkürzte Schicht absolvieren und auch die Sporteinheiten vollumfänglich ableisten. Die letzte Information von den beiden war, Duster würde der Zahn entfernt werden müssen- sie hoffen, in spätestens vier Stunden wieder hier zurück zu sein..."
Daniel, der mit Tamara inzwischen vollgepackt wieder zurück war ergänzte: "War ein ganz schöner Schreck für mich gewesen, am Überwachungspult dieses Notsignal hören zu müssen- Duster hat seiner eigenen Aussage zufolge schon vor dem in die Box eingeschlossen werden etwas gespürt und dann noch eine gute Stunde seine Schmerzen ignoriert bis er es nicht mehr ausgehalten hat... Wir bitten euch um eines- wenn so etwas bei euch vorkommt, bitte macht keinen auf Held! Euer Wohlbefinden und eure Gesundheit stehen über allem! Ist dies bei allen angekommen?"
Besonders Tamara als unsere Veterinärin schaute jedem von uns Pferden direkt in seine Augen während wir diese Aussage abnickten- uns allen war klar was damit gemeint war und wir bei diesen Coaches in besten Händen wären.
Mit diesem gegebenen Versprechen wandten wir uns wieder dem ´täglichen´ Geschäft zu- und dies bedeutete für uns, einen zweiten Gummioverall mit verstärkter Kniepartie und integrierten Füßlingen über unser erstes Fell übergezogen zu bekommen. Dazu zusätzliche Knieschoner, lederne Überzüge für unsere Vorderhand und metallbeschlagene Lederüberzüge für den Schutz des Zehenbereiches der Hinterhand. Schon die ersten Schritte mit diesen ´Ergänzungen´ machten uns unmissverständlich klar, die vor uns liegende Schicht würde uns körperlich erneut an unsere Grenzen führen, denn alles deutete darauf hin, wir müssten dieses Mal auf allen vieren arbeiten.

Von unseren Betreuern heraus aus dem Versorgungsschacht geführt, erwartete uns mit der Anwesenheit von Orso die nächste Überraschung. Nicht seine Anwesenheit war es- er kniete vielmehr, genau so ausgestattet wie wir, vor einem der beiden als Zweispänner ausgelegten Förderwagen... Von diesem Anblick völlig verblüfft war ich zu nichts weiter fähig als einem Schnauben während Aika und Stomper zumindest ein Wiehern zustande brachten. Ohne einen weiteren erklärenden Kommentar wurde ich neben ihn geführt, Daniel bedeutete mir auf meine Knie zu gehen und ich wurde neben ihm eingespannt. Nachdem mein Coach damit fertig war und dies an Susanne gemeldet hatte, stellte sich die Betreuerin von Aika so auf, daß wir Pferde sie alle sehen konnten.
"Eure Überraschung ist verständlich- aber ihr braucht euch nicht zu wundern. Orso hat sich bereiterklärt, mit euch gemeinsam freiwillig diese Schicht im Stollen Drei als Ersatz für Duster zu arbeiten. Fragt nicht- Tamara hat, so wie er auch, auf einen Teil seiner Ruhezeit verzichtet und ihn nochmals einem Sporttest unterzogen... Sie ist der Meinung, Orso wird die Belastung durchhalten...-Witnere; du hast bereits Erfahrung im Einsatz unter beengten Verhältnissen, daher haben wir dich als Partner für ihn in diesem Gespann ausgewählt. Solltest du der Überzeugung sein, dein Partner neben dir hält die Belastung nicht durch, hast du die Erlaubnis, dies Susanne als eurer Gespannführerin mit menschlicher Stimme kundzutun!"
Ich spürte die Blicke unserer vier Coaches auf mir ruhen, drehte meinen Kopf zu Orso hinüber und wir beide hielten Blickkontakt für einen Augenblick, der ewig anmutete. Mit einem stillen Übereinkommen nickten wir und zeigten unsere Bereitschaft für den Beginn der Schicht, indem wir uns in die Ketten legten und diese strafften...
"Brrr ihr beiden!" Die Stimme von Susanne zwang uns zum Innehalten- "Ihr wollt doch nicht ohne mich los?" Während sie aus unserem Blickfeld nach hinten verschwand, wurde uns beiden von Raimund und Daniel an unseren Halftern Zügel befestigt, deren Verlauf überprüft und nachdem beide nickten, spürten wir den Schlag der Leinen auf unserem Rücken- verbunden mit der Aufforderung uns in Bewegung zu setzen.
Unsere Gespannführerin hatte sich wohl in unserem Förderwagen ihren Platz gesucht- mit etwas Überlegung war dies gut gewählt. Sollte mit einem von uns Pferden etwas sein, könnte sie sowohl auf uns beide vor ihr aber auch auf Aika und Stomper hinter ihr einwirken. Mit dieser Überlegung kroch auf allen vieren auf den Stolleneingang in einem Tempo zu, das mein Partner Orso neben mir locker mithalten konnte. Ein paar Meter hinter dem Stolleneingang war für uns alle im Schein unserer Lampen ersichtlich, warum wir hier auf allen vieren hier agierten. Die Höhe des Stollens verringerte sich rasant auf eine Höhe von maximal einem Meter- ein aufrechtes oder gebücktes Gehen war hier völlig unmöglich! Zum Glück für uns Pferde war der Zwischenraum im Gleisbett als regelrecht gepflegt zu bezeichnen; statt Schotter war der Raum zwischen den Schwellen mit einer Art grobem Kies ausgefüllt, der uns wider Erwarten recht guten Halt bot. Natürlich war unsere Geschwindigkeit bei weitem nicht so hoch wie in Stollen Eins und Zwei; aber gefühlt bewegte ich mich nicht langsamer als während meiner Vorbereitung in der Übungsstrecke der freiwilligen Feuerwehr- und dies trotz des Förderwagens hinter uns mit unserer Gespannführerin als zusätzlicher Beladung. Die Schiene als Leitlinie zwischen meinen linken und rechten Hufen fühlend kroch ich gemeinsam mit Orso neben mir durch den Stollen; nach einiger Zeit wurde es zuerst etwas heller und wenige Minuten später lag der erste Hinweg zur Befüllstation hinter uns.
Auch wenn dies nicht von unseren Coaches gesagt worden war- das uns abverlangte Tempo und die Tatsache, daß wir Susanne in einem der Förderwagen permanent mit durch diesen Stollen zu ziehen hatten, legte die Schlussfolgerung nahe, in dieser ´Schicht´ ging es nicht mehr darum ein bestimmtes Fördersoll zu erfüllen. Wir sollten unter den uns jetzt abverlangten Bedingungen einfach nur durchhalten- zumindest war dies meine Vermutung...
Unsere Schichtführerin sorgte dafür, daß wir bis zu den Abraumbunkern auf allen vieren blieben, mit erreichen dieser durften wir anhalten und nach dem Kommando "Auf!" von ihr uns auf unsere Hinterhand stellen. Ausspannen und Wechsel der Zugrichtung nahm natürlich aufgrund der genutzten Variante ´Zweispänner´ wesentlich mehr Zeit in Anspruch- zumal wir gemeinsam noch fünfzig Kniebeuge zu Lockerung abverlangt bekamen. Eingepackt in die beiden Schichten Gummi stellte dies eine zusätzliche Belastung für alle dar...
Nachdem wir in der entgegengesetzten Richtung erneut eingespannt waren, hörten wir das inzwischen vertraute Geräusch von donnernd in den Förderwagen fallendem Geröll- da dies aber nur den von Orso und mir gezogenen Wagen betraf, schauten wir beide uns einen Augenblick unsicher an. Dann war aber mit dem Einstieg von Susanne in den nun vorn befindlichen, von Stomper und Aika gezogenen Wagen klar, nach welchem System wir belastet würden. Ein Durchgang mit hoher Belastung dank des Ziehens unserer Schichtführerin und der Gesteinsladung und eine weitere Runde mit geringerer Anforderung dank einer ´Leerfahrt´... Mit diesem ´Wissen´ und der daraus resultierenden Vorfreude auf einen folgenden leichten Durchgang zogen wir unseren Wagen ohne Probleme den Stollen zurück bis in die Haupthalle, wo wir wie erwartet die Positionen vor den Wagen wechselten, nachdem wir erneut unter Aufsicht von Raimund ein wenig uns lockern durften und mit einem halben Liter Wasser getränkt wurden.
Auch der zweite Durchgang brachte keine Überraschungen- obwohl ich damit gerechnet hatte- und gemeinsam mit Orso zusammen eine Leerfahrt genießen zu dürfen hat mir richtig Freude bereitet. Der Weg zurück war dank des vorhandenen Gefälles auch keine Herausforderung, da Susanne maximal die Hälfte des Gewichtes einer Geröllfüllung auf die Waage bringen dürfte. Dank der guten Polsterung der Knie spürte ich keinerlei durch diese Gangart hervorgerufenen Schmerzen und dachte mir nichts dabei, als nach unserem zweiten Durchgang zuerst Orso mit seinem Quantum Flüssigkeit versorgt wurde- noch ehe das Ausspannen und unsere Gymnastik erfolgte.
"Aika, Stomper, Witnere-" Raimund war nicht zu überhören mit seiner an uns gerichteten direkten Ansprache. "Ihr erinnert euch, jeder von euch durfte vor der letzten Ruhezeit sich in ein Gefäß erleichtern? Als kleine Schikane stellen wir euch jetzt vor die Wahl, euren sicher vorhandenen Durst damit zu stillen oder mit dem Durstgefühl eine weitere Fahrt zur Füllanlage und zurück zu unternehmen und erst danach wieder die Möglichkeit zu haben etwas zu trinken zu bekommen... Ihr habt Zeit euch zu entscheiden bis das Einspannen beendet ist und ihr abfahrbereit seid. Ihr wiehert einfach als Zeichen eures Einverständnisses..."
Wie hatte es Raimund als Veranstalter so wunderbar direkt ausgedrückt- Schikane! Ja, von mir war diese Möglichkeit nicht explizit als Tabu aufgeführt worden; aber an was sollte ich denn im Vorfeld noch alles denken... In mir rumorte es- ich hatte Durst und unter medizinischen Gesichtspunkten könnte nichts passieren- aber war diese Form der Demütigung wirklich notwendig? Dank unserer Masken und des Felles war es mir mit einem Blick nicht möglich, bei meinen beiden betroffenen Mitpferden über ihre mögliche Körpersprache deren Gedanken dazu zu erkennen- auch als ich nach Orso umgeschirrt wurde und besseren Sichtkontakt zu ihnen hatte. Immerhin war bis zu diesem Moment noch kein Wiehern vernehmbar gewesen- Aika und Stomper fochten daher wohl den selben Kampf wie ich gerade aus... Sollte ich es saufen oder war ich stolz genug, einen Hin- und Rückweg OHNE Flüssigkeit durchzuhalten? Sollte ich zudem der erste sein, der um dieses ´spezielle´ Wasser bettelte?
Diese Entscheidung wurde mir von Stomper abgenommen- sein Wiehern zeigte uns an, wie seine Entscheidung ausgefallen war. Damit erhielt mein innerer Schweinehund genügend Futter und meine Vorbehalte brachen in sich zusammen. Gerade mit meinem ansetzen, ein Wiehern als Zeichen meines Einverständnisses aus mir heraus zu lassen, ertönte Aika´s Zustimmung und so wieherten wir fast synchron unsere Entscheidung heraus...
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laxibär
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  RE: "Grubenpferd" Datum:11.06.17 17:01 IP: gespeichert Moderator melden


Toll wie die Grubenpferde immer mehr gefordert werden, und so sicher an ihre Grenzen gebracht werden.
Bin auf die Fortsetzung gespannt, was und wie diese Gummipferde noch erdulden müssen. Ach falsch, natürlich geniessen dürfen.
Sehr schön und spannend geschriebene Geschichte.

lg Laxibär
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Blackrubberhorse
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  RE: "Grubenpferd" Datum:24.06.17 18:48 IP: gespeichert Moderator melden


Die Anforderungen an Witnere und seine Mitpferde werden noch einmal ein wenig erhöht...- aber lest selbst!


War es richtig was ich hier für mich entschieden hatte? Würde ich nicht vielleicht doch eine weitere Tour ohne Flüssigkeitsaufnahme durchhalten? Diese Gedanken waren nach meiner Entscheidung obsolet- ich würde meine eigene Pisse saufen! Ich sagte mir, es wäre NUR eine Sache in meinem Kopf, den Geschmack wäre ich mit dem nächsten getränkt werden spätestens wieder los...
Da ich bereits wieder in meiner neuen Position vor dem ersten Wagen wieder neben Orso eingeschirrt kniete, drehte ich meinen Kopf- soweit es mir dank der Maske und meines Felles möglich war- und versuchte Stomper in mein Blickfeld zu bekommen. Leider gab der Gummi nicht so weit nach und ich hatte daher keine Möglichkeit, ihn und seine Körpersprache bei dem Kontakt seiner Lippen mit diesem ´Gesöff´ zu beobachten. In diesem Moment beneidete ich Aika, aber wie ich unsere Coaches Raimund und Susanne einschätzte, würden beide wohl gleichzeitig diesen ´Genuss´ über sich ergehen lassen dürfen. Ein kurzes Wiehern der beiden war das einzige, was ich mitbekam- dann stand Raimund neben mir, strich beruhigend über meinen Rücken und koppelte die Flasche mit dem ´Trank´ an den dafür vorgesehenen Adapter. Ein leichter Druck auf die Plastflasche und ich spürte durch das Mundstück, wie sich die ersten Milliliter in meinen Mund ergossen. Instinktiv saugte ich mehr Flüssigkeit an und hoffte so, wenigstens einige Schlucke herunter zu bekommen, ehe meine Geschmacksnerven mir Rückmeldung über den Charakter meines Getränkes gaben. Ich hoffte nur, mich nicht zu übergeben...

Nach dem zweiten Schluck war es soweit und ich fluchte still in mich hinein, nachdem ich den Geschmack identifiziert hatte. Apfelsaft- die ganze Aktion war ein Mindfuck der Extraklasse!
Raimund suchte den Blick mit mir und strich weiter mit seiner freien Hand über meine Schultern und den Rücken, während er die Flasche so hielt, daß ich deren Inhalt leicht in meinen Mund saugen konnte. Mit einem Grinsen im Gesicht lobte er mich für meine Entscheidung und fragte sogar, ob ich Interesse an einer zweiten Flasche hätte. Ich entschied mich dagegen, da ich mir nicht sicher war, nach der obligaten Sporteinheit im Anschluss an diese Schicht auch aus dem Fell hier geholt zu werden. Die Windel zwischen meinen Schenkeln hatte mich misstrauisch gemacht- aber nach der eben erfolgten Aktion könnte dies ja auch ´nur´ ein weiterer Versuch sein, uns Pferde etwas zu suggerieren, was dann nicht eintreten müsste. Wider Willen anerkannte ich, die Veranstalter beherrschten das Spiel auf dieser Klaviatur wirklich perfekt...
Susanne drängte nach einiger Zeit gegenüber Raimund, wir hätten nicht ewig Pause- es stünden noch zwei weitere Touren an, die es zu erledigen gälte. Das "Auf ihr Pferde..." war ihr Startsignal für die noch anstehende Arbeit- die aber keine zusätzlichen negativen Überraschungen für uns beinhaltete. Positive Überraschung war aber das Isostar nach dem dritten Durchgang, was wir statt des Wassers gereicht bekamen. Raimund vergaß auch nicht, mich nach jeder Tour nach meinem Eindruck zu Orso zu fragen- aber mein Nachbar im Gespann bot meines Erachtens keinen Anlass zur Sorge während der gesamten Zeit. Leider wurden wir mit dem Ende des Durchgangs wieder getrennt- er durfte aber gemeinsam mit uns noch in den Trainingsraum kommen...
Mit dem Ende dieser Schicht erwartete uns alle dort die erste Überraschung in Form der Rückkehr von Duster- er hielt sich bereits zusammen mit seinem Coach und unserer Veterinärin im Sportraum auf. Im Unterschied zu uns hatte er ´nur´ sein normales Fell angelegt bekommen- sein Wiehern zeigte uns seine Freude, wieder hier im Kreis seiner Mitpferde zu sein und unser spontanes Einfallen in seine Geräuschkulisse war für ihn Bestätigung, Teil einer besonderen Herde zu sein...
Norbert sorgte für kurzzeitige Ruhe, indem er- zwar direkt an Raimund und Susanne gerichtet, aber so laut, daß wir alles verstehen konnten- schilderte, was während ihrer Abwesenheit vorgefallen war. Der zahnärztliche Notdienst war gezwungen gewesen, den schmerzenden Backenzahn zu entfernen, da ein Nerv in der Zahnwurzel angegriffen war. Zum Glück von Duster war ihm von dem Dentisten gestattet worden, weiter an dem Event hier teilnehmen zu können. Norbert hatte ihm reinen Wein über die Art der Veranstaltung eingeschenkt- was zwar, wie er lachend schilderte, zu ungläubigem Kopfschütteln geführt hatte- aber die angesetzte Nachkontrolle war so auf den Sonntag gelegt, daß Duster mit leichtem Schmerzmittel sogar weiter komplett seine Maske bis zum Ende der Veranstaltung würde tragen können. Er würde jetzt als Pferd wieder gemeinsam mit uns die Sporteinheit hinter sich bringen und danach noch zwei Durchgänge in Stollen Eins absolvieren...
Während Orso von Raimund aus dem Raum und sicher auch aus dem Berg geführt wurde, stand für Aika und mich die erwartete Verschärfung unserer Belastung an. Susanne hatte, während wir gebannt dem Bericht von Norbert gelauscht hatten, ein ´wenig´ zusätzliche Ausrüstung für uns beide bereitgelegt. Tamara war mittlerweile auch aufgetaucht- von ihr bekamen wir beide mit der dringenden Aufforderung, alles zu trinken, einen dreiviertel Liter Elektrolytgetränk verabreicht. Ihr Kommentar, dies wäre unsere einzige Chance bis zum Ende des Trainings noch etwas zu trinken machte mich hellhörig- was war für Aika und mich geplant, was für alle anderen nicht zutreffen würde? Der einzige ´Unterschied´ war unser Wunsch, hier unter diesen Bedingungen mit einem Kreislaufgerät zu arbeiten.
Wie richtig ich mit meiner Vermutung lag- was Aika in diesem Moment gedacht hatte war über ihre Körpersprache leider nicht erkennbar- zeigte die Maske, die Susanne jetzt uns vor unsere Augengläser hielt. Maske war eher ein falsches Wort dafür- eher eine Art Übermaske aus gummiertem Material mit Sichtfenstern aus transparentem Kunststoff und Öffnungen zum Anschluss von Atemschläuchen. Entfernt erinnerte mich dieses Teil an Pferdegasmasken, die ich aber bisher nur auf Bildern gesehen hatte.
Die beiden für uns vorgesehenen Geräte kannte ich von der Bauart her von meiner Mitarbeit bei der freiwilligen Feuerwehr- es war die ´alte´, mechanische Version der Firma Draeger mit maximal vier Stunden Nutzungsdauer bei leichter Belastung, aber mit Elektronik zur Überwachung der Sauerstoffdrucks in System nachgerüstet. Susanne und Tamara ´lockten´ uns zu sich und wir durften die Geräte schultern- danach zog man uns die Übermasken über und die beiden Coaches verbanden die Atemschläuche mit den dafür vorgesehenen Anschlüssen. Damit waren wir von unserer Umgebungsluft unabhängig- der Überzug sorgte dafür, unser ´Pferdefell´ zusammen mit dem zweiten Anzug komplett von von der Außenwelt abzuschirmen. So gesehen steckten wir jetzt in einem Schutzanzug für Pferde und Tamara fertigte von uns ein paar Aufnahmen an. Wir erinnerten in diesem Zustand nur noch entfernt an die von uns verkörperten Tiere, da unsere Mähne unter dieser Maske und zusätzlich auch unser Schweif mittlerweile in einem Überzug verschwunden war. So hätte man aber wahrscheinlich ein Pferd tatsächlich ausgerüstet, wenn man es in eine verseuchte/vergiftete Umgebung schicken würde...
Wie in Durchgang 1 sollten wir erneut an den vier Stationen unsere Leistungsfähigkeit demonstrieren- nur würden Aika und ich dies komplett von der Umwelt abgeschlossen unseren Coaches zeigen dürfen. Im Unterschied zu Aika war mir auch bewusst, die Temperatur der aufbereiteten Luft würde dank der chemischen Reaktion in der Kalkpatrone mit der Zeit immer mehr ansteigen- ich hoffte darauf, Tamara hätte dies bei ihrer Planung mit berücksichtigt.
Crosstepper, Laufband, Endlosleiter und zum Schluss die ´Führanlage´- nicht optimal, aber es hätte auch schlimmer kommen können. Noch war die Luft, die ich einatmete, normal temperiert- aber spätestens mit dem Ende der ersten Übung würde sie sich wie an einem sehr warmen Sommertag anfühlen und als zusätzliche Restriktion hätte ich keine Chance in meiner Verpackung getränkt zu werden.
Schon während ich die erste Übung absolvierte, wurde mir trotz der bisher als angenehm empfundenen Temperatur im Berg warm und zum ersten Mal wünschte ich mir ernsthaft, meine Maske abzusetzen- nur um die Schweißbahnen aus meinem Gesicht wischen zu können. Dank meiner ´Vorderhufe´ wäre dies ohnehin illusorisch, selbst wenn ich meinen Pferdekopf los wäre...
Die Luft hatte sich mittlerweile auf das von mir erwartete Niveau erwärmt und der Schweiß trat mir aus allen Poren- mein Rücken, wo das Kreislaufgerät direkt an meinem Körper, nur getrennt durch die drei Lagen Gummi, war klatschnass und sowohl Aika als auch ich wurden von unserer Veterinärin wiederholt angemahnt, unsere gezeigte Leistung zu drosseln, damit wir auch die noch anstehenden Übungen schaffen würden... Wie sinnvoll diese Mahnungen waren erkannte ich bei meinem ersten Gerätewechsel- gewohnt, zwischen den Übungen von unseren Coaches getränkt zu werden, empfand ich das Ausbleiben desselben und mein Durstgefühl als belastend. Das Laufband war ´erholsam´; dafür war die Endlosleiter eine brutale Totour- wenn Tamara wie bei den vergangenen beiden Durchgängen von uns verlangt hätte, daß wir ihr zwischen den Übungen noch unsere ´Gymnastik´ zeigen sollten, hätte ich aufgegeben. Aber dank der ihr angezeigten Daten durften wir die Pausen zu unserer Regeneration nutzen und die letzte Übung für mich war einfach ein dahinschlürfen an der Führleine...
Ein Eindruck, der sich mir aufdrängte und auch durch das diesmalige Fehlen der Musik untermauert wurde, war- die Zeit an den einzelnen Stationen schien auch kürzer als gewöhnlich zu sein. Keine Ahnung, wie ich zu dieser Einschätzung kam, mein ´Bauchgefühl´ flüsterte diese Vermutung mir zu. Überprüfen war natürlich nicht möglich- Pferde können bekanntlich keine Uhr lesen, wenn denn eine da gewesen wäre. Ich war auch einfach nur froh, nach dem Ende der letzten Übung von Daniel das Kreislaufgerät abgenommen zu bekommen und wieder ´normale Umgebungsluft´ durch meinen Filter atmen zu dürfen. Mir stand der Schweiß in allen vier Hufen, ich war ausgelaugt und freute mich auf den Moment, wo ich aus meinem Fell dürfte. Aber hier wartete die nächste Enttäuschung auf mich- einzig die Übermaske wurde mir von meinem Coach entfernt und sofort durch ihn mir erst einmal etwas zu saufen verabreicht. Ein Blick hinüber zu Aika zeigte mir ein gleichartiges Vorgehen von Susanne- auch die Stute wurde vorrangig getränkt ohne weiter entkleidet zu werden. Duster und Stomper wurden gleichfalls von ihren Coaches versorgt, aber ihre Flaschen sahen deutlich kleiner aus als jene, an denen wir beide im Moment nuckeln durften.
Mit Isostar ausreichend versorgt, führten die Coaches uns hinüber in den Sanitärbereich, wo unsere Fütterung stattfand. Pürierte Kürbiscremesuppe mit Karotten und Schinkenwürfeln- dazu wieder Trinkjogurt (Waldfrucht) und Wasser zum Freispülen des Fütterungsschlauches. Hier bestätigte sich wieder- frisch abgefüttert fühlt sich die Welt nur halb so gemein an wie mit leeren Magen...
Die aufgekeimte Hoffnung, nun aus dem ´Arbeitsfell´ herausgeholt zu werden, zerschlug sich mit Fütterungsende- statt dessen bekamen Aika und ich erneut die Übermaske aufgesetzt. Die uns vor Beginn des Durchgangs angelegten Windeln waren daher kein Fake um uns zu verunsichern; dieses Mal sollten sie bei uns beiden bestimmungsgemäß eine weitere Verschmutzung unserer selbst unterbinden. Wirklich deprimierend war für mich die Tatsache, Stomper wurde aus seinen Fell herausgeholt- ich beneidete ihn in diesem Augenblick... Duster aber wurde, zu unserer Verwunderung, zurück in Richtung der Haupthalle geführt. Daniel reagierte auf unser Wiehern und die Blicke, welche wir dem Hengst hinterher sandten- seine Erklärung versetzte uns zudem in Erstaunen. Duster würde in Stollen Eins zwei Stunden arbeiten müssen und so einen Teil seiner ausgefallenen ´Arbeitszeit´ nachholen...- damit hatten wir wirklich nicht gerechnet!
Unsere Coaches spülten uns beiden nur kurz den anhaftenden Dreck und Staub von unserem Gummifell ab, während Stomper die übliche Behandlung erhielt wurden Aika und ich nur kurz außen trocken gerieben, Daniel entfernte bei mir an Vorder- und Hinterhand den zusätzlichen Huf- und Knieschutz und führte mich danach in den Ruhebereich mit unseren Boxen. Susanne war bei Aika nach dem gleichen Muster vorgegangen und stellte die Stute- zu meiner Überraschung- neben mich an der bisher nur für meine Ruhezeit vorgesehene Box.
Mein Coach befahl mir, mich auf allen vieren rückwärts in selbige zu begeben- so kroch ich wie von ihm gefordert hinein und verharrte nach dem Kontakt meiner Hinterhufe mit der Rückwand. Daniel kroch mir nach und schob einen Schaumstoffkeil in den Bereich meiner Unterschenkel, die so darauf zu liegen kamen. Danach erfolgte die schon erwartete Fixierung meiner Hinterhand mit dem S-Fix- Gurt und während Susanne von außen die Stangen zur weiteren Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit durch die Öffnungen schob, sorgte mein Coach für deren sichere Ablage in den Aussparungen der gegenüberliegenden Wand. Mein Verstand begriff allmählich, diese Ruhezeit würde ich nach dem Willen der Veranstalter wie ein richtiges Pferd auf allen vieren ´stehend´ hinter mich bringen dürfen und die Stangen dienten nicht allein der Bewegungseinschränkung sondern auch als Möglichkeit, mich darauf abzulegen. Unangenehm war nur die Tatsache, mehrere Stangen befanden sich über mir und verhinderten sehr effektiv ein Durchdrücken meines Rückens- ein ´Buckeln´ zur Muskelentlastung war damit ausgeschlossen. Daniel achtete aber sehr genau darauf, mir mit den Stangen aber noch so viel Spielraum einzuräumen, daß mir keine am Körper auflag und Druckstellen verursachen könnte. Nachdem auch noch meine Vorderhand von ihm im S-Fix eingebunden war, befestigte er meine Atemschläuche an dafür freigelegten Deckenanschlüssen- mittlerweile ´bewunderte´ ich diese Konstruktion und in meiner Phantasie malte ich mir aus, was ein richtiger Sadist damit seinem Opfer alles antun könnte. Zum Abschluss flüsterte er mir noch leise zu, ich solle mich nachher nicht erschrecken...
Mit Interesse verfolgte ich, wie nach meiner endgültigen Immobilisation Aika so in ´meiner´ Box durch Ihre Coach platziert wurde, daß unsere Köpfe sich auf gleicher Höhe befanden- danach erfolgte bei ihr die gleiche Prozedur wie bei mir, nur in entgegengesetzter Reihenfolge. Nachdem Susanne mit ihrer Stute fertig war und dies an Daniel gemeldet hatte, hörten wir kurz ein leises Surren und die Luft , die ich einatmete, erwärmte sich wie bei einem der vorher benutzten Kreislaufgeräte- nur schneller. Sollten wir jetzt die gesamte Ruhephase derart angewärmte Luft atmen dürfen? Dank des sich unter meinem Fell angesammelten Schweiß war ich ein wenig ausgekühlt und begrüßte daher die Möglichkeit, so wieder aufgewärmt zu werden- aber nach drei Stunden wäre mein Kreislauf sicher derart ausgelaugt und die dann anstehende vierte Schicht würde kein Kampf sondern eine fulminante Schlacht werden gegen den Wunsch aufzugeben. Einziger Trost war, mit Aika jemanden zu haben, der mindestens genau so verrückt war wie ich selbst...
Noch war die Seitenwand hochgeklappt und das Licht von ´draußen´ leuchtete in unsere Box, als die Tür zu dieser bis auf einen Spalt geschlossen und mit einem Zischen Nebel in unseren Ruhebereich geblasen wurde. Da Aika mit ihrem Rücken zur Türöffnung fest gemacht kniete, war es ihr unmöglich zu sehen was sich abspielte und ich vernahm ein durchaus als ängstlich zu beschreibendes Wiehern, was sie unter ihren Masken ertönen ließ. Unsere Köpfe waren vermutlich nicht ohne Grund derart nah beisammen positioniert worden- so neigte ich meinen vorsichtig zur Seite, bis ich die Berührung mit ihrer Maske spürte und schnaubte mehrfach beruhigend. Das stoßweise Einbringen des Nebels und das dabei hervorgerufene Zischen kannte ich von den bei der freiwilligen Feuerwehr benutzten Nebelmaschinen und vermutete daher, unsere Box wurde einfach mit einem Nebelfluid gefüllt.
Jeglicher Sicht beraubt und mit meinen Hufen fixiert bot allein die Berührung mit Aika´s Kopf mir -und sicher auch ihr- die nötige Sicherheit für die kommenden Stunden. Mit dem Herunterklappen der Seitenwand wandelte sich das alle Sicht nehmende Weiß in ein undurchdringliches Schwarz, was uns sicher auch verunsichern sollte. Mir war noch nicht klar, was unsere Coaches damit bezweckten, aber bisher war hier nichts ohne Absicht geschehen...

Das übertragene Bild aus der Box war Dank der Wärmebildkamera doch recht scharf und die beiden Mikrofone übertrugen die Geräusche des Ein- und Ausatmens von Witnere und Aika ohne Probleme. Sollte bei einem der beiden Pferde eine Unregelmäßigkeit auftreten- ihre Coaches überwachten die beiden permanent und würden binnen einer halben Minute sie aus ihren Fixierungen gelöst haben. Zusätzlich schlief Tamara heute mit im Kontrollraum- sie hatte diese und die noch zu absolvierende Phase der Belastung für die beiden erarbeitet und auch an sich selbst vorher ausprobiert. Sie hoffte nur, den damit verbundenen nervlichen Stress nachher ebenfalls durchzustehen- war sich aber nach dem bisher gezeigten Verhalten von Aika und Witnere sicher, die beiden wären tough genug, nicht in Panik zu verfallen. Endgültig würde sie ihr Einverständnis aber erst nach dieser Ruhephase und dem Bericht ihrer Coaches, wie die beiden in dieser Isolation zurecht gekommen wären, geben...
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laxibär
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  RE: "Grubenpferd" Datum:26.06.17 16:34 IP: gespeichert Moderator melden


Oh wie beneide ich Witnere und Aika. Muss das ein Erlebnis sein so eingeschlossen, total ausgeliefert in dickem Gummi verpackt als Grubenpferd leiden zu dürfen.
Ganz stark geschriebene Geschichte. Bin auf die Fortsetzung gespannt was die Beiden noch alles erdulden dürfen.

LG laxibär
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Blackrubberhorse
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  RE: "Grubenpferd" Datum:08.07.17 07:08 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank Laxibär- aber von erdulden kann wohl keine Rede sein. Jedes Grubenpferd ist ja schließlich freiwillig dort und erfüllt sich seine Phantasien...
Hier aber nun eine weitere Fortsetzung.


Einatmen... Ausatmen...- mehr war mir nicht möglich. Neben mir hörte ich das Klicken der Ventile, wenn Aika atmete und ich spürte die Berührung ihrer Maske an meiner. Komisch, es bestände noch die Möglichkeit mit ihr zu reden- wie es jeder vernünftige Mensch getan hätte- aber wir wollten ja Pferde sein und unser verdammter Stolz hielt jeden der Teilnehmer in dieser Situation zurück, nicht anders als wie das Tier zu agieren, daß er jetzt war.
Die ersten Minuten der Ruhephase waren wohl für die Stute an meiner Seite der pure Stress gewesen- so hatte sie ihren Kopf an meinen gepresst und die einzige verbliebene Möglichkeit genutzt, um Kontakt zu einem Wesen zu haben, welches sich in der gleichen Situation befand wie sie selbst. Wir haben uns mit Wiehern und Schnauben gegenseitig Mut gemacht und so es damit irgendwie geschafft, ihre sicher vorhandene Panik abzuwenden...
Der Rythmus ihrer Atemzüge ließ darauf schließen, sie hatte gerade eine der von mir herbeigesehnten Schlafphasen- ich war auch sicher schon mehrfach weggeduselt, fühlte mich mit jedem Aufwachen aber mehr zerschlagen. Es machte einen gewaltigen Unterschied aus, ob man fixiert liegen durfte oder auf allen vieren gezwungen war zu knien. Mit diesem Gedanken beschäftigt merkte ich nicht, wie auch mein Körper erneut etwas Ruhe fand...

Daniel und Susanne beneideten in diesem Moment Tamara um die Möglichkeit jetzt schlafen zu dürfen- wollten aber garantiert nicht mit ihr tauschen, da die Veterinärin nachher ihre beiden Schützlinge in Stollen vier betreuen dürfte. Dein Blick auf die drei Monitore zeigte an, Stomper und auch Duster- der vor einer Stunde nach seiner Schicht endlich in seine Box durfte- lagen ruhig schlafend, ihre Vitalwerte bestätigten dies und zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Aika schien derzeit munter zu sein, aber Witnere lag mit seinem Rumpf auf den ihn fixierenden Stangen auf und schien für ein paar Minuten ebenfalls etwas Schlaf zu finden.
Was alle vier Pferde hier und auch Orso draußen in seiner Box nicht wussten- ihre Ruhephase war von vier Stunden auf sieben fast verdoppelt worden, da es keinen Sinn machte, nach der noch anstehenden vierten Schicht ihnen eine Ruhephase in ihrem Outfit zuzumuten ehe sie aus den Berg geführt würden und sich als Menschen wieder in vernünftigen Betten ausschlafen könnten bevor es zur abschließenden Besprechung ginge...

"Guten Morgen Witnere- ich bin froh darüber, dich wecken zu müssen denn so sehe ich, du hast etwas Schlaf gefunden..." Helles Grubenlicht weckte mich und auch wenn ich das Gefühl hatte, ich wäre erst vor wenigen Minuten hier eingesperrt worden, so war ich regelrecht froh, die Stimme meines Coaches zu hören. Dieser hatte bereits sämtliche mich beeinträchtigende Stangen aus der Box entfernt- ohne daß ich dies mitbekommen hätte- von Aika sah ich nur die Hinterhand vor der Box und Daniel entfernte gerade die S-Fix Halterungen an meiner Vorder- und Hinterhand.
Ganz langsam streckte ich diese, da ich eine leichte Taubheit in meinen Gliedmaßen nicht ignorieren konnte und horchte auch sonst in meinen Körper hinein, während die Anschlüsse der Atemschläuche an der Decke der Box gelöst wurden. Ich stand in meinem Schweiß, die Windel fühlte sich nass in meinem Schritt an und ich hatte richtig Hunger und Durst. Mein größter Wunsch würde aber sicher gleich in Erfüllung gehen- ich wollte unbedingt aus diesem nassen ´Fell´ heraus! Dafür hätte ich sogar auf einen Teil meines Futters verzichtet...
Endlich aus der Box heraus und wieder auf meiner Hinterhand stehend spürte ich, wie alle Flüssigkeit auf meiner Haut herunter rann und sich in den Stiefeln sammelte. Dies ignorierend überbrückte ich die Distanz zu Aika mit einem Schritt und strich ihr mit dem rechten Huf meiner freien Vorderhand über ihr Fell- auch wenn ich auf eine negative Reaktion sowohl von ihr als auch der Betreuer gefasst war. Da diese nicht erfolgte, fühlte sich auch meine Boxenpartnerin ermutigt und wir betrieben Sozialkontakt auf Pferdeart, bis Susanne fragte, ob wir ewig so weitermachen oder ob wir nicht uns reinigen lassen wollten... Sofort stellten wir uns neben unsere Coaches und wurden von diesen- nach dem Wechsel in den Duschraum- aus unseren Fellen befreit.
Was war ich froh, aus diesem Fell- wenn auch nur für eine kurze Zeit- heraus zu sein und das warme Wasser auf meiner Haut zu spüren! Da gleiche galt natürlich auch für die Windel, die ihrem Zweck irgendwann in der Ruhezeit gemäß von mir ohne dies bewusst zu merken genutzt worden war. Daniel kontrollierte dieses Mal penibel meine Haut auf Einrisse und Druckstellen- besonders die Finger- und Zehenzwischenräume hatten es ihm angetan, die von ihm zusätzlich noch mit Desinfektionsmittel behandelt wurden. Wenn irgendwo eine offene Stelle sich gebildet hätte, nach einem Kontakt mit dem Sterillium wäre dies nicht unbemerkt geblieben; aber für mich zum Glück war dahingehend alles in Ordnung.
Nach dem Abtrocknen cremte mein Coach mich zusätzlich noch mit einer Hautschutzcreme ein und legte mir erneut eine Windel an, ehe ich in einem neuen ´Arbeitsfell´ verschwand. Die Fütterung vor Schichtbeginn fiel üppiger als die letzten beiden Male aus- handwarmer, süßer Kaffee und Grießbrei mit Fruchtmark sorgten für einen vollen Magen...
Derart umsorgt und vorbereitet war es mir egal, erneut mit dem zweiten ´Überfell´ inklusive aller Extras ausgestattet zu werden- zumal auch Stomper und Duster so ausgestattet wurden. Allerdings bekamen nur Aika und ich wieder auch die Übermaske verpasst- alles deutete darauf hin, daß wir diese Schicht komplett mit Kreislaufgeräten ausgestattet würden arbeiten müssen.
Die Antwort darauf bekamen wir, nachdem uns die Betreuer wortlos in die Halle zum Anspannen geführt hatten. Orso stand bereits vor einem Förderwagen eingespannt und unterschied sich in nichts von der ihm angelegten Ausrüstung von unseren beiden Hengsten, mit denen er gemeinsam in Stollen Drei arbeiten würde. Aika und ich wurden von meinem Coach zu einem separat stehenden, uns etwas länger erscheinenden, Förderwagen geführt- ein Blick in sein Inneres zeigte eine Box, aus der vier Schläuche heraus kamen, die an der Deichselstange nach vorn geführt wurden und ganz sicher mit den Schlauchenden unserer Übermasken verbunden würden.
Tamara, die sich als unsere Betreuerin in diesem Durchgang herausstellte, war so wie wir mit einem dicken Gummianzug und entsprechenden Knie- und Handschonern ausgerüstet. Dazu kam noch eine Tasche, in der wir eine Maske für sie vermuteten- aber sollte unsere Veterinärin so wie wir auf allen vieren gemeinsam mit uns durch den Stollen kriechen wollen?
Die Antwort darauf ergründen zu wollen war müßig- sie forderte uns auf, vor dem Wagen auf alle viere zu gehen, damit unsere Coaches alle notwendigen Befestigungen an unseren Zuggeschirren vornehmen und auch die Schläuche mit unseren Masken verbinden können. Sollten wir wirklich die gesamte Schicht, ohne wie bisher zwischendurch getränkt zu werden, den Förderwagen ziehen müssen?
Susanne und auch Daniel hielten uns, nachdem sie das Anspannen beendet hatten, je eine Flasche vor unsere Maske- dazu gab es von Tamara die uns beruhigende Ansage, wir würden nach jedem Durchgang einen dreiviertel Liter isotonisches Gesöff saufen dürfen, während die Kreislaufgeräte gewechselt würden. Damit nahm sie mir eine Last von der Seele, denn ich hatte wirklich Angst gehabt, die komplette Zeit der Schicht mit warmer Atemluft und einem penetranten Durstgefühl arbeiten zu müssen. Damit erklärte sich auch die Windel- wir würden garantiert auch noch während der Sporteinheit etwas zu trinken bekommen und ganz sicher nicht alles ausschwitzen...
Unsere Veterinärin gab das Startsignal, lief bis zum Eingang von Stollen vier und kroch unmittelbar vor uns in die Dunkelheit. Neben ihrer Grubenlampe, die den Stollen mit der gleichen Lichtstärke wie unsere an der Deichsel des Förderwagens befestigte Funzel illuminierte, blinkte eine kleine grüne LED gedimmt regelmäßig an einem um ihr Handgelenk befestigtem Gerät. Der Stollen selbst unterschied sich von der Nummer drei durch den steinigeren Untergrund zwischen den Gleisen, was unser Vorankommen stärker als erwartet behinderte, die erneut verminderte Höhe und den stellenweise doch arg engen Querschnitt, der Aika und mich zwangen regelrecht miteinander an mehreren Stellen zu ´kuscheln´, damit wir dort hindurch passten. Dies alles sorgte für eine nochmalige Steigerung des klaustrophobischen Erlebens und ich war richtig froh, einen Coach als Schichtführerin dabei zu haben. Die Vorstellung, derart eingepackt und dadurch hilflos nur mit Aika zusammen hier durch zu müssen, verursachte selbst mir Gänsehaut...
Irgendwann zeichnete sich der Umriss von Tamara vor mir schärfer ab- ich wusste nach all den bisher zurückgelegten Durchgängen, dies war ein sicheres Anzeichen für das Erreichen der Füllstation. Nach weiteren 15 Metern waren wir aus dem Stollen heraus und unsere Betreuerin bedeutete uns, von vierbeinig auf zweibeiniges Ziehen zu wechseln. An der Führleine leicht gezogen schritten wir die restlichen Meter bis ein ´Brrr´ uns eine Pause verschaffte. Das Umspannen erfolgte zügig, aber ohne Hektik und um Unterschied zum vorherigen Durchgang wurden uns keine Kniebeuge abverlangt. Das lösen und wieder befestigen der Deichsel mit den Versorgungsschläuchen war aus meiner Perspektive aufwendig und hätte vielleicht mit einem Helfer schneller erledigt werden können. Einzig eine Kontrolle unserer Vitalwerte wurde mittels Scanner durch unsere Coach vorgenommen und mit einem Lächeln und Schulterklopfen quittiert. Die Werte von Aika und mir waren wohl trotz der zusätzlichen Belastung mit dem Kreislaufgerät im ´Normalbereich´...
Derart umsorgt legten wir uns nach dem Beladen unseres Förderkorbes auf das Kommando von Tamara in das Zuggeschirr und absolvierten den Rückweg dank des im Kriechgang befindlichen, mit Stollen Drei vergleichbarem Gefälle in ´Rekordzeit´, wie unsere Gespannführerin es ausdrückte. Wir sahen sogar noch bei unserem Eintreffen in der Haupthalle den letzten Förderwagen unserer in Stollen Drei eingesetzten Freunde in demselbigen verschwinden...
Mit unserem Richtungswechsel erfolgte gleichzeitig der Tausch der Kreislaufgeräte und, von Raimund unterstützt, die Versorgung von uns mit dem versprochenen Getränk. Es war zwar ´nur´ Wasser mit darin gelösten Brausetabletten- was hatte ich denn sonst erwartet- ersetzte aber jene ausgeschwitzte Menge, die sich deutlich spürbar im Inneren meiner Vorderhufe und an den Unterschenkeln sammelte. Was aber die am deutlichsten zu spürende Veränderung war- mit dem Gerätetausch war dank der neuen Kalkpatronen die Temperatur unserer Atemluft wieder auf normales Umgebungsniveau gesenkt worden. Mit jedem Atemzug war dieser Zustand für mich spürbar- bis nach ungefähr der Hälfte des Hinweges im zweiten Durchgang die entstehende Wärme bei der Aufbereitung meiner Ausatemluft durch mich nicht mehr ignoriert werden konnte. Beruhigend war aber der Gedanke daran, Aika neben mir ging es genau so- und sie hatte sicher nicht die Option gehabt, sich gezielt vorher auf derartige Belastungen hin vorbereiten zu können. Oder doch? Sie war zwar Polizistin, aber warum sollte sie nicht ebenfalls in einer freiwilligen Feuerwehr Mitglied sein? Ich würde sie danach fragen wenn wir wieder ´Menschen´ wären...
Irgendwie hatte ich auch mit dem eintreten eines Zwischenfalles gerechnet- aber wir erreichten ohne Vorkommnisse die Maschinenhalle, wo wie beim ersten Mal das Umspannen und Beladen ablief. Wir mussten sogar warten, da bei unserem Eintreffen der Füllvorgang der Förderwagen der anderen Gruppe gerade erst begonnen hatte. So mit ein paar zusätzlichen Minuten Pause bedacht, versenkte ich mich in einen Dämmerzustand und verpasste das verbale Kommando zum Vorrücken bis zur Füllanlage. Mit einem leichten Klaps auf meine Kruppe und der Bemerkung "Auf geht´s du Träumerle..." holte Tamara mich in die Realität zurück und hatte meine volle Aufmerksamkeit für den Rest der zweiten Fahrt.
Zurück in der Haupthalle gab es dieses Mal keinen ´Rückstau´ und unser Förderwagen wurde zügig entleert. Tamara schien ein wenig nervös zu sein, aber dies war vermutlich nur Einbildung von mir. Ich hatte versucht, auf meiner Tour durch den Stollen irgendwelche Auffälligkeiten für Spielchen wie in Stollen Zwei zu entdecken, doch mit den zwei Masken vor meinem Gesicht und der mehr als dürftigen Beleuchtung war dies ein aussichtsloses Unterfangen gewesen. Daher war es müßig darüber nachzudenken was passieren könnte- ich freute mich im Moment nur über die absolvierte Zeit, den Umstand von Raimund mit einem Malzbier getränkt zu werden und der wahrscheinlichen Option, nach dem nächsten Durchgang, zwei Stunden im Trainingsraum und einer letzten Ruhepause mein Fell und (dies mit einem gewissen Bedauern) meine Maske ablegen zu dürfen.
Versehen mit einem neuen Gerät krochen wir erneut in den Stollen und das Licht der Haupthalle blieb hinter uns zurück. Einzig unsere Grubenlampe an der Deichselstange und jene von unserer Veterinärin erhellten den unmittelbaren Bereich vor uns. Das periodisch aufleuchtende LED-Licht an ihrem Handgelenk zählte ich nicht wirklich dazu...
Ich benötigte eine Zeit, bis ich erkannte, was mit dem Blinken an dem Gerät mir falsch erschien- die Farbe hatte von grün nach rot gewechselt... Das konnte nichts Gutes bedeuten! So, wie sich unsere Betreuerin bewegte, hatte sie diese Veränderung noch nicht bemerkt- daher blieb ich einfach stehen und wieherte um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Aika schnaubte und drehte ihren Kopf ob meines Scheuens zu mir herüber; da hatte Tamara sich auch schon gedreht und war bei mir mit der Frage, ob ich ein Problem hätte. Ich wieherte erneut, schüttelte den Kopf und deutete mit meinem rechten Huf auf ihr Handgelenk. Hektisch begann unsere Coach die Gürteltasche zu öffnen, richtete sich auf und zog sich die darin mitgeführte Schutzmaske über ihr Gesicht. Dabei verursachte sie bei mir mit nur einem Wort eine Gänsehaut- "Schlagwetter..."
Ich hatte mich zum ´Glück´ vor dem Wochenende auch ein wenig über die möglichen Gefahren in Bergwerken bei Wikipedia belesen und wusste daher, was dieses eine Wort beinhaltet. Durch die vorherigen ´Spielchen´ der Veranstalter verunsichert, hoffte ich nur auf eine weitere Einlage um uns eine Abwechslung im Schichtbetrieb zu bieten- allein die Hektik mit der Tamara reagierte, sprachen meiner Auffassung dem entgegen. Noch während unsere Schichtführerin vermutlich etwas zu uns sagen wollte, leuchtete in Richtung Maschinenhalle etwas hell auf- Tamara riss unsere Führleinen nach unten und zwang uns damit zum hinlegen, während sie selbst sich über unsere Köpfe warf- dann leckten auch schon einige orangerote Flammenzungen über uns hinweg und durch unsere beiden Anzüge merkten wir die damit einhergehende Wärme...
Das Donnern herabstürzenden Gesteins des Stollens hatten zur Folge, dass selbst ich tierisch schrie- wie Aika und Tamara auch. Eine Staubwolke schien uns drei einzuhüllen, der schwache Schein unserer Grubenlampen reflektierte die aufgewirbelten Partikel und irgendwie war ich froh, von diesem ganzen Chaos durch meine Anzüge und das Kreislaufgerät abgeschirmt zu sein. Vorsichtig streckte ich mich- keine Schmerzen! Ich bekam auch genügend Luft, daher war auch meine Ausrüstung in Ordnung. Noch bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich eine Hand, die mich abtastete und Tamara´s Stimme drang dumpf bis zu mir durch.
"Aika, Witnere- nicht sprechen! Atmet ruhig! Ich vermute, wir sind eingeschlossen- das werde ich im Anschluss erkunden. Wenn ihr in Ordnung seid, wiehert kurz. Aika, alles klar bei dir?"
Ihr Wiehern zeigte an, Aika ging es den Umständen entsprechend gut- gleich danach sprach Tamara mich an und auch ich wieherte ohne groß darüber nachzudenken. So tief waren wir beide in unsere Rollen eingetaucht, für mich war es in dem Moment völlig natürlich so zu antworten. Ich vertraute unserer Veterinärin- auch wenn ich noch verwirrt durch die Entwicklung der Dinge war. Sie steckte in der gleichen Lage wie Aika und ich und ich konnte mir nicht vorstellen, Raimund als Betreiber der Anlage würde uns absichtlich in eine derart gefährliche Lage bringen. Daher konzentrierte ich mich darauf, mich an Aika zu schmiegen und ihr Nähe und Wärme zu geben. Tamara hielt unsere Köpfe mit ihren Armen, drückte diese regelrecht an sich heran und schaffte es, unser gemeinsames Zittern Stück für Stück verschwinden zu lassen. Sie beschied uns, unsere Position zu halten- sie würde versuchen zu erkunden, wie unsere Situation wirklich aussah. Dabei sei es aber notwendig, unsere Grubenlampe abzuschalten- sie wüsste nicht, wie lange wir hier ausharren müssten. Daher sollten wir mit dem vorhandenen Material haushalten; wir beiden wären dank unserer Anzüge und des Atemschutzes ohnehin die nächsten Stunden im Vorteil ihr gegenüber. Sie würde nach ihrer Rückkehr unseren Sauerstoffvorrat kontrollieren und uns notfalls rechtzeitig die Versorgungsschläuche abkoppeln. Mit diesen Worten ließ sie uns los, schaltete die Lampe an der Spitze der Deichsel ab und dann sah ich, wie sich ihr Lichtkegel entfernte und wir in der Dunkelheit zurückblieben...
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  RE: "Grubenpferd" Datum:23.07.17 10:56 IP: gespeichert Moderator melden


Hier kommt schon der vorletzte Teil- allen Lesern viel Vergnügen damit...


Allein aneinander gepresst gab Aika und mir unser Körperkontakt die nötige Sicherheit, nachdem Tamara uns für ihren Erkundungsgang verlassen hatte. Für mich beruhigend war die Tatsache, wir waren von absoluter Dunkelheit eingehüllt- daher konnte kein Feuer in dem Stollenabschnitt sein wo wir uns derzeit aufhielten... Unsere Anzüge und die Atemgeräte würden uns sicher noch an die drei Stunden von allen sich möglicherweise bildenden schädlichen Gasen abschirmen; wir müssten nur versuchen ruhig zu bleiben und gleichmäßig zu atmen. Nachdem ich diesen Gedanken gefasst hatte, fühlte ich nach meiner Partnerin neben mir und drückte ihr mit meiner Vorderhand leicht mehrfach auf den Rücken, nachdem ich diesen ertastet hatte. Mit einem Wiehern bestätigte mir Aika, sie hatte verstanden was ich ihr vermitteln wollte und blieb flach auf dem Boden liegen. Nur durch die Deichselstange zwischen uns getrennt spürten wir unsere Wärme und warteten auf die Rückkehr unserer Coach.
Mehr als zweihundert Atemzüge später sahen wir ein Licht sich auf uns zubewegen- Tamara war mit schlechten Nachrichten zurück. Der Weg zur Maschinenhalle war für uns definitiv versperrt- die Druckwelle hatte einiges an Gestein gelöst und diese Brocken blockierten den Weg. Es würde sicher mehr als eine Stunde dauern, diese zu beseitigen, aber die gute Nachricht wäre, sie hätte ganz sicher das Licht der Maschinenhalle erkennen können. Sie wolle aber noch versuchen, sich über den Förderwagen zu zwängen und erkunden, wie die Situation hinter uns aussähe. Wir befänden uns zum Glück an einer Stelle, wo der Stollen dies zuließe- daher wäre die Flammenzunge auch über uns hinweg gegangen und hätte uns nicht erwischt. Mit dieser Aussage kletterte sie über uns hinweg und schaffte es auch, über die erste Wand des Förderkorbes zu klettern. Was zumindest mich unheimlich beruhigte war die Tatsache der Kontrolle des Füllstandes unseres Sauerstoffvorrates. Wir hätten bis jetzt gerade etwas mehr als ein Viertel verbraucht... Mit dieser Ansage ließ unsere Coach uns aber auch erneut in der Dunkelheit zurück.
Erst jetzt begriff ich ihre Aussage mit dem von ihr gesehenen Licht in der Maschinenhalle- und den Widerspruch darin. Wenn noch Licht in der Halle brannte, war es eher eine Verpuffung als eine Explosion, dann aber dürften die Schäden nicht derartig groß und ein Teileinsturz eigentlich unwahrscheinlich sein. Ein Einsturz hinter uns war damit noch unwahrscheinlicher- wenn Tamara mit dieser Nachricht zurück kommen würde, so war ich mir sicher, musste dies ein Fake sein...
Mit dieser Überlegung entspannte ich spürbar- das ganze MUSSTE der finale Einspieler der Veranstalter für dieses Wochenende sein! Aika und ich hatten uns für alle ´Level´ entschieden, daher war es natürlich, von Raimund und seinem Team mit einer derartigen Situation konfrontiert zu werden und dabei weiter als Pferde agieren zu müssen. Mit Tamara als ´Veterinärin´ war für uns sichergestellt, wenn einer von uns durchgedreht wäre, hätte sie sofort eingreifen und Hilfe leisten können...
In diese Überlegungen hinein war zuerst der Lichtschein der Lampe unserer Coach zu erkennen und zwei Minuten später war sie mit der Nachricht bei uns, auch der Stollen hinter uns wäre blockiert. Bei dieser Aussage lächelte ich- es entsprach meinen Schlussfolgerungen. Wir müssten jetzt aushalten und warten... Eine gute Nachricht hätte sie aber- die Schadstoffkonzentration müsste wieder auf ein ´normales´ Maß gefallen sein, ihr Messgerät pendelte zwischen gelb und grün. Wir wären tapfere Pferde und mit dieser finalen Aussage von ihr bestätigte sie indirekt meine Überlegungen. In einem richtigen Notfall hätte sie uns aus der Pferderolle herausgeholt- so aber war mir klar, dies war definitiv eine für uns maßgeschneiderte Actionsequenz. Wenn jemand mit der Materie weniger vertraut wäre, hätte diese Illusion als Realität durchgehen können, daher beschäftigte ich mein Gehirn mit der Möglichkeit von Verbesserungen die sicher ohne großen Aufwand möglich wären. Was blieb mir auch anderes übrig während wir hier auf unsere Rettung warteten...
Irgendwann war auch dieses Thema abgearbeitet und ich wünschte mir in diesem Moment ein ´richtiges´ Pferd zu sein- dieses hätte in einer solchen Situation den Vorteil nicht denken zu müssen. Instinktgeleitet rutschte ich wieder ein wenig näher zu Aika hinüber, ertastete ihren Kopf und strich mit meinem Huf über diesen. Sie reagierte zum Glück nicht unwillig auf meine Annäherung und so gaben wir uns mit der Berührung gegenseitig Schutz und Vertrauen, während Tamara erneut damit begonnen hatte, uns zu streicheln. Die Berührungen unserer Schichtführerin hatten zumindest eine entspannende Wirkung auf mich- ich genoss ihre Berührungen und erinnerte mich dabei an mein erstes öffentliches Auftreten als Witnere...

Ich hatte in meiner Pubertät festgestellt, auf Gummikleidung und Atemkontrollspiele positiv erotisch zu reagieren- da es aber zu der Zeit kein Internet gegeben hatte, dauerte es fast zwei Jahrzehnte, bis ich zu Gleichgesinnten Kontakt auf einem sich etablierenden Stammtisch in O. fand. Als dieser ein dreiviertel Jahr später eine erste ´Latexparty´ organisierte, wollte ich als ´immer noch Single´ nicht mit meinem Heavy Rubber Anzug auflaufen- in einem Catsuit mit Maske und Filter wäre dies sicher, so meine damalige Auffassung, nicht so gut angekommen. Einige Jahre vorher hatte ich einmal einen Beitrag über Petplay in einer Illustrierten gelesen- dieser Artikel kam mir damals wieder in den Sinn und so entwickelte sich die Idee zu ´Witnere´. Da ich zu diesem Zeitpunkt auch noch eine Reitbeteiligung hatte, gab dies auch noch einen gehörigen Schub in diese Richtung und ich war stolz wie der Besitzer eines echten Pferdes, als ich das erste Mal mich mit meinem Outfit in einem Spiegel sah. Trotzdem hatte ich eine Heidenangst davor, wie die anderen Leute auf dieser Party auf Witnere reagieren würden- zum Schluss habe ich mich selbst fast zwingen müssen, mit meinem neuen Charakter dort zu erscheinen...
Oh, wie unbegründet doch meine Besorgnisse gewesen waren- ich wurde von fast allen gestreichelt, fand für den Abend eine Spielpartnerin und wurde für mein Erscheinungsbild ausgiebig gelobt. Dies gab mir die notwendige Sicherheit, mit meinem damals neuen AlterEgo weiterzumachen- ein Jahr und einige Partybesuche später hatte ich Kontakte zu einigen anderen Pferden gefunden und für mich auch die Zeitschrift ´Horses & Owners´ entdeckt. Ich war erstaunt darüber, wie vielfältig und breit gegliedert diese ´Szene´ doch eigentlich war, wieviele Events organisiert wurden und was mich am meisten faszinierte, war die Tatsache, es gab Leute wie mich, die sich dafür entschieden hatten, ihre Leidenschaft 24/7 auszuleben. Ich bewunderte diese- mir war aber klar, dies würde niemals mein Way of Life werden. Dazu war ich zu sehr kopfgesteuert und es war mir auch nicht geheuer, meine komplette Lebensplanung einer anderen Person zu überlassen. Ich hatte mittlerweile für mich eine gesunde Balance gefunden, in der Witnere seinen Anteil hatte- er durfte, wenn ich dies erlaubte, aus seiner Box heraus und sich zeigen; er wusste aber auch genau, wann er wieder in dieser zu verschwinden hatte...
Seine Entwicklung war auch nicht gradlinig verlaufen, aber er hatte mir gezeigt, was für ein Charakter in ihm steckte- kein Voll- oder Warmblüter, ein ruhiger Kaltbluthengst, dem es Freude bereitete, wenn er als Arbeitspferd eine Kutsche oder als Holzrückepferd Stämme ziehen durfte. Er hatte für letzteres sogar ein wenig Ehrgeiz darin entwickelt und empfand Freude dabei, sich mit anderen Pferden bei Wettkämpfen darin messen zu können. Seine Rasse war bei seiner Geburt noch unbestimmt gewesen, aber er offenbarte diese mir bei der Betrachtung eines Photos, auf dem sich zwei seiner Bio-Artgenossen mit einem Stamm hinter sich durch tiefen Schnee kämpften. Da ließ er mich spüren, er war einer von ihnen- kein Dressur- oder Sprungpferdes, er war ein Arbeiter. Schwarzes Fell, Mähne, Schweif und Behang in weiß, dazu rotes Halfter und Satteldecke- er war ein stolzer Hengst, der manchmal seine Eigenheiten hatte, aber gutmütig und bisher niemals ernsthaft böse gegenüber seinen Jockeys...

Mit diesen Gedanken an meine und damit auch Witnere´s Entwicklung schlug ich die Zeit tod während ich auf meine Rettung wartete. Aika und ich lagen immer noch eng aneinander geschmiegt im Gleisbett, ich spürte ihre Körperwärme durch all die Gummischichten und unsere gegenseitigen Berührungen halfen uns, die Situation zu ertragen. Sie hatte sich beruhigt- ihre Atemzüge waren gleichmäßig (wie ich spüren konnte), ab und zu ein unwilliges Schnauben unter ihrer Maske wenn meine Vorderhufe sich ihrem Schritt zu sehr näherten, aber keine Anstalten sich aus der Umarmung zu lösen. Tamara half uns mit ihren Berührungen auch in dem Dämmerlicht unserer Grubenlampe doch einigermaßen zu entspannen- in regelmäßigen Abständen kontrollierte sie unseren verbliebenen Vorrat an Sauerstoff, sprach uns Mut zu und wenn diese Situation real gewesen wäre, sie hätte eine wirklich gute Anführerin abgegeben...
Vor einiger Zeit hatte sie uns mitgeteilt, wir hätten ein Viertel unseres Druckvorrates unterschritten und daher rechnete ich, unsere ´Rettung´ dürfte in nächster Zeit erfolgen. Tatsächlich forderte uns Tamara nach einiger Zeit auf still zu sein- dank unserer drei Schichten Gummi über unseren Ohren vernahmen wir aber noch nichts. Sie schien sich aber sicher zu sein und forderte uns auf, wir sollten uns auf unsere Hufe stellen und nach einem Zug an unseren Führzügeln bewegten wir uns langsam in Richtung der ´Explosionsstelle´...
Unsere Veterinärin hatte recht gehabt- wir hörten nach etwa fünfzig Metern Arbeitsgeräusche und sahen das flackern von Lichtkegeln. Immer noch unter ihrer Maske rief Tamara wiederholt mit Pausen, wir wären unverletzt und bekam nach dem vierten Versuch eine Antwort von Raimund. Wir sollten unsere Position halten- es würde noch etwa 10 Minuten dauern, bis das Gleis wieder frei sei und wir den Stollen verlassen könnten! Auf diese Information wurden wir von unserer Coach zum Halten gebracht und- soweit es die beengten Verhältnisse zuließen- noch einmal ausgiebig von ihr gestreichelt und gelobt. Besonders Aika wurde damit von ihr bedacht- ahnte Tamara, daß ich die Einlage als solche durchschaut hatte oder war dies einfach nur ´weibliche Solidarität´?
Selbst wenn, dann war mir dies egal, denn die wichtigste Ansage von ihr betraf unsere zusätzlichen Anzüge- wir würden aus diesen in der Maschinenhalle herausgeholt werden und erst mal was zu saufen bekommen. Ich konnte natürlich nicht abschätzen, wie stark das Durstgefühl bei Aika war, bei mir war es erstaunlicherweise trotz der jetzt seit über drei Stunden eingeatmeten warmen Luft nicht besonders ausgeprägt...
Von einem auf uns sich zubewegenden Lichtkegel etwas geblendet, kniff ich meine Augen zusammen und hörte daher nur die Stimme von Raimund, der sich persönlich als erster überzeugte, ob mit uns wirklich alles in Ordnung sei. Wie es sich für einen guten Owner gehörte, vertraute er der Aussage unserer Veterinärin, daß mit ihr alles Ok wäre und widmete sich sofort uns Pferden. Voller Lob darüber, wie ruhig wir in dieser Notsituation geblieben wären, tastete er uns ab und nachdem er sich von unserer Unversehrtheit überzeugt hatte, bat er Tamara uns als dem Stollen zu führen.
Es dauerte nicht lange und wir waren aus dem Stollen heraus und durften uns endlich aufrichten. Alle anderen Pferde und Coaches waren anwesend- letztere applaudierten bei unserem Erscheinen und halfen uns auf unsere Hinterhand. Daniel übernahm mich von Tamara, spannte mich aus, trennte die Schlauchleitungen von der Übermaske und zog diese mir von meinem Pferdekopf. Derart befreit wieherte ich leise- nur für ihn bestimmt- und dankbar, während ich nun auch von ihm am Kopf gestreichelt wurde. Dies ging eine Minute so- dann bekam er von Raimund die Trinkflasche für mich gereicht und ich begann brav diese leerzunuckeln. Es war, wie Daniel mir verriet, alkoholfreies Radler und wenn ich möchte, dass wäre auch noch eine zweite Flasche vorhanden. Ich bräuchte nur zu wiehern wenn ich diese auch noch bekommen wollte...
Natürlich ging ich auf dieses Angebot ein- jetzt nach der ersten Flasche merkte ich, wie mein Körper nach Flüssigkeit gierte. Was ich unter den beiden Anzügen ausgeschwitzt hatte stand mir bis zur Hälfte der Unterschenkel- das musste ersetzt werden wenn ich nicht irgendwann dehydriert zusammenbrechen wollte. Es war auch sicher der Stress der vergangenen Stunden- auch wenn ich diesen als Übung durchschaut hatte- der jetzt von mir abfiel und mich ein leichtes Magenknurren spüren ließ. Während ich von Daniel aus meinem schweren Anzug und all den zusätzlichen Extras befreit wurde, schaute ich mich ein wenig um und was ich sah, zwang mir ein doch anerkennendes Nicken ab. In der Nähe des Stolleneingangs, aus dem wir ´gerettet´ wurden, lag einiges umgeworfen, verbeult oder wie aus Verankerungen gerissen herum und erweckte auf den ersten Blick den Eindruck, hier habe tatsächlich ein Schadensereignis stattgefunden. Aber mit ein wenig Pyrotechnik waren all diese Schäden ohne großen Aufwand darstellbar und sicher auch wieder zu beseitigen. Herunterhängende Kabelstränge, zwei umgeworfene Förderwagen und der Abraum aus dem Stollen- sicher noch beim ´Eintreffen der Retter´ mit ein wenig Feuer und Rauch garniert sahen im ersten Moment garantiert beeindruckend aus...
Inzwischen war mein Coach mit dem entfernen des Fells bei mir fertig und ich stand wieder wie zu Beginn dieses Wochenendes als Pferd neben meinem Betreuer. Auch Susanne hielt Aika neben sich- wie jeder andere Coach sein Pferd an den Führleinen hielt. Raimund als Veranstalter bat seine Betreuer mit uns zusammen einen Kreis zu bilden denn er wolle etwas sagen.
"Wir sind jetzt fast am Ende des letzten Durchganges angekommen und ich möchte mich hier und jetzt bei allen schon einmal bedanken- bei meinen Coaches UND vor allen bei unseren Pferden, ohne deren Bereitschaft dies alles so niemals hätte stattfinden können. Besonders was euer Agieren in dieser Notfallsituation angeht...- Tamara... Danke, daß du die Nerven behalten hast und auch Dank an deine beiden Pferde für die gezeigte Ruhe.
Susanne, dein schnelles Reagieren hat es ermöglicht, unmittelbar nach der Verpuffung mit den Rettungsmaßnahmen zu beginnen- an alle, besonders aber an unsere Pferde- ohne eure Leistungsbereitschaft wäre der herabgestürzte Abraum nicht so schnell aus dem Stollen herausbefördert worden. Ihr seid an eure Leistungsgrenze und darüber hinaus gegangen... Ich denke, ihr habt es verdient, ohne weitere Sporteinheit in eure Futter- und Ruhepause entlassen zu werden. Eure Coaches werden euch in den Sanitärbereich führen, wo ihr aus euren Fellen heraus dürft und geduscht werdet. Tamara wird euch danach einer letzten tierärztlichen Untersuchung unterziehen, ehe wir das Bergwerk verlassen..."
Aha- dachte ich mir- noch wurde von Raimund allen gegenüber die Illusion des Unfalls aufrecht erhalten. Wieviele von uns hatten noch erkannt, daß es eine gut dargestellte Simulation war- bei Duster konnte ich es mir vorstellen, bei Aika war ich mir nicht sicher...
Während die anderen Teams begannen, durch Stollen eins abzurücken, machten Raimund, Daniel und Susanne keine Anstalten Ihnen zu folgen; unser Veranstalter bat hingegen meinen Coach, ob er Orso übernehmen könne. Auch würde er gern die Führzügel von Aika haben- danach könnten auch unsere beiden Betreuer mit Orso zur Haupthalle abrücken. Während so mein Coach mit seinen beiden Begleitern uns zurück ließen, wandte sich Raimund Aika und mir zu.
"Alles in Ordnung bei euch beiden?" Mit einem Schnauben und Nicken des Kopfes bestätigten wir seine allgemein gehaltene Frage an uns. "Die anderen haben, während ihr eingeschlossen wart, wirklich hart gearbeitet und haben sich damit ihre Pause redlich verdient... Mir ist bewusst, für euch war der psychische Stress wesentlich höher, daher ist es keine Schande, wenn ihr meine Bitte ablehnt- es ist ein Angebot an euch... Wärt ihr in der Verfassung, in den noch verbliebenen zwei Stunden bis Schichtende noch drei Gesteinsladungen wie im ersten Durchgang hier zu transportieren? Wie gesagt, es ist freiwillig und ich schätze euch als körperlich als auch mental fit genug ein, dies leisten zu können. Seid ihr mit dabei?"
Clever- mit dem Hinweis auf die erbrachte Leistung der anderen Pferde uns noch einmal bei der Ehre zu packen und eine letzte Anstrengung abzuverlangen... Was sagte mein Körper? Ich fühlte mich noch fit genug und schaute zu Aika hinüber- als ich Blickkontakt aufgebaut hatte nickten wir uns leicht zu. Ja- wir würden diese Herausforderung annehmen und zeigen, wir sind wirklich Grubenpferde!
Wiehernd und nickend gaben wir Raimund überdeutlich zu verstehen, was wir von seinem Angebot hielten- und er konnte seinen Stolz über unsere Entscheidung kaum unterdrücken. Von ihm wurden wir zu zwei der von den anderen zurückgelassenen Förderwagen geführt, eingespannt und zur Füllanlage dirigiert.
Dank des entledigten Anzuges und auch wieder auf zwei ´Hufen´ unterwegs stemmte ich mich nach der Beladung in mein Zuggeschirr und merkte trotz der knapp 100kg Abraum überdeutlich, wie ´leicht´ sich der Wagen zog. Ich musste nicht darauf achten irgendwo anzuecken; Raimund hatte seine Grubenlampe auf einem Niveau eingestellt, das heller war als alles der letzten beiden Tage und leuchtete damit den Stollen vor uns optimal aus- so kam mir der Marsch zur Haupthalle wie aktive Erholung vor. Dieser Zustand hielt auch noch die beiden folgenden Durchgänge an und daher war ich richtiggehend überrascht, wie schnell die beiden Stunden vergangen waren und wir die finale Schicht absolviert hatten.
Das Verlassen des Stollens und die letzte Einfahrt hielt für uns noch eine weitere nette Überraschung bereit- alle anderen Coaches und Pferde standen neben dem Gleis Spalier und klatschten bzw. wieherten bei unserem Erscheinen. Eine Kamera war aufgebaut und hielt offensichtlich diese Sequenz fest; dank meiner Maske war zum Glück nicht sichtbar, wie mir ein paar Tränen der Rührung über mein verschwitztes Gesicht liefen...
Nach dem Entladen und Ausspannen- bei dem wir von allen Coaches Unterstützung fanden- übernahm Daniel wieder meine Führzügel und führte mich wie alle anderen Pferde zwischen die beiden Fördekörbe. Offenbar war es Zeit für ein Gruppenbild, denn Raimund stellte die Kamera um und hantierte eine Weile an ihr- dann begab er sich zu Orso in unsere Mitte und forderte uns auf still zu stehen. Er hätte sie so programmiert, sie wurde mehrere Bilder von uns aufnehmen- daher sollten wir nach dem ersten Blitz ruhig bleiben...
Nach dieser kleinen aber wichtigen Einlage führten uns die Coaches zu einem Förderkorb, dessen Stirnwand offen war und forderten uns auf, in diesen zu klettern. Nachdem wir Pferde verladen waren und der Einstieg mit einer Kette gesichert wurde, schauten wir interessiert zu, wie Raimund die Lokomotive mit einem weiteren Förderkorb, die wir die gesamte Zeit in der Halle hatten stehen sehen, an unseren Waggon dirigierte und wir angekoppelt wurden. Als die Coaches ebenfalls alle an Bord waren, ließ Raimund noch einen langen Pfiff ertönen und dann setzten wir uns in Bewegung.
Mit voller Beleuchtung führen wir den Stollen entlang, der uns wieder an die Oberfläche brachte und den wir bei unserem Marsch in den Berg nur schemenhaft wahrgenommen hatten. Auch wenn wir uns vergleichsweise langsam bewegten- mir kam es rasant vor und viel zu schnell lag dieser Abschnitt hinter uns.
Mondlicht empfing uns beim Verlassen des Berges- war es erst 48 Stunden her, wie wir in den Stollen eingerückt sind? Mir kam es wie aus einem anderen Leben vor... In einer Ecke meines Bewußtseins freute ich mich darauf, endlich die Maske abgenommen zu bekommen, aber ich war in einem derartigen High- von mir aus wären noch weitere Tage möglich gewesen. Von einem weiteren Pfiff begleitet brachte unser Veranstalter den Zug in dem Lokschuppen zum stehen und wir legten die letzten Meter bis in den Sanitärbereich des Hauptgebäudes zu Fuß zurück. Dort stand für jeden von uns ein namentlich gekennzeichneter Tisch mit einem Wäschekorb bereit, vor dem wir mit unseren Coaches Aufstellung nahmen. Auf ein letztes Kommando begannen alle gleichzeitig mit unserer Entkleidung, bis wir wieder nackt und mit unseren Pferdemasken vor ihnen standen. Uns Hengsten waren die BH´s abgenommen worden und Aika durfte ihren Slip mit den Dildo´s ablegen.
Ohne vorherige Absprache wieherten wir gemeinsam ein letztes Mal als Pferde, ehe wir unsere Köpfe nach vorn beugten und jeder von uns seine Maske und die Kopfhaube abgenommen bekam.
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Blackrubberhorse
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  RE: "Grubenpferd" Datum:05.08.17 19:45 IP: gespeichert Moderator melden


Tja- auch hier statt des finalen Teils nur ein "Error 520"...
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  RE: "Grubenpferd" Datum:19.08.17 17:38 IP: gespeichert Moderator melden


Erst einmal Danke an alle, die bei der Beseitigung von >>Fehler 520<< mitgewirkt haben- ohne euch könnte ich jetzt den letzten Teil meiner Gesichte um Witnere hier nicht einstellen...

Ja...- es ist schon das letzte Kapitel. Mir hat es unheimlich Spaß gemacht, meine Phantasie mit Hafer zu befeuern und diese Geschichte zu erschaffen.
Daher auch noch einmal vielen Dank an Drachenlord hier im Forum, der mich mit dem Stichwort ´Grubenpferd´ getriggert hat und mir auch erlaubte, die Story in dem von ihm geschaffenen Universum anzusiedeln...

Hier aber jetzt der Lesestoff...



Die ersten Atemzüge ohne den durch den Filter verursachten Widerstand empfand ich ungewohnt- so als wäre man schlagartig von einem Berggipfel zurück in ein Tal versetzt. Es tat gut- aber mir fehlte irgend etwas. Ich kam mir einen Augenblick regelrecht nackt vor...
Eine Inspektion meines Körpers zeigte die üblichen Begleiterscheinungen des längeren Tragens von atmungsinaktiver Kleidung- die Haut war schrumpelig, der Abdruck der Maske überdeutlich im Spiegel zu erkennen... Daniel und auch alle anderen Betreuer hatten sich ebenfalls entkleidet und duschten uns ein letztes Mal ab- dieses Mal ohne Darmspülung. Ich schloss meine Augen und genoss die Berührungen; ich war nicht mehr Pferd, aber auch noch nicht wirklich Mensch. Von mir aus hätte dieser Moment ewig dauern können...
Daniel holte mich sanft aus meiner Trance- indem er mich mehrfach mit meinem menschlichen Vornamen ansprach. Unwillig wieherte ich, bewusst, zurück- ich wollte noch nicht als Mensch agieren müssen. Mein Coach konnte sich offenbar in meinen Zustand hineinversetzen- ein weiteres Mal forderte er mich auf, aber dieses Mal als Witnere, das Duschen zu beenden und mit allen anderen die ´Schlafboxen´ aufzusuchen. Dieses Mal folgte ich seiner Aufforderung, rieb mich selbst- wie ungewohnt- trocken, schlüpfte in die bereitgestellten Badelatschen und bewegte mich als Mensch mit allen anderen kurz über den Gang zu den Gästezimmern, in denen wir uns ausschlafen könnten. Mein Coach machte mich auf die mit meinem Pferdenamen gekennzeichnete Tür aufmerksam und wünschte mir eine gute Nachtruhe. Wir würden uns zur abschließenden Besprechung noch einmal sehen...
Im Zimmer selbst fand ich die Alukiste mit meinen Sachen- ich ließ sie im verschlossenen Zustand und legte mich so wie ich war auf das Bett. Es war ungewohnt weich, ganz anders als die Box, in der ich die letzten drei Ruhephasen verbringen durfte. Ich glaube auch, dies war der Hauptgrund, warum ich entgegen meiner Befürchtung, nach all dem Erlebten nicht einschlafen zu können, doch sehr schnell wegdämmerte...
Gefühlt hatte ich wohl einen ganzen Tag geschlafen- aber dies war ganz sicher unmöglich- als ein Klopfen an meiner Tür mich weckte. Einen Moment war ich völlig desorientiert und fragte mich, warum ich nicht in meinem Fell steckte... Auf ein weiteres Klopfen reagierte ich, nun bewusst, mit einem Wiehern- ich machte mir in dem Augenblick einen Spaß daraus, pferdegemäß zu antworten. Offenbar wurde dies auf der anderen Seite als ein ´Herein´ interpretiert, denn die Tür wurde geöffnet und Tamara schaute neugierig in das Zimmer.
"Und Michael-ausgeschlafen? Oder ist es dir lieber, wenn ich noch bei Witnere bleibe?"
Was sollte ich darauf antworten- letzteres wäre mir lieber, aber Pferde antworten ja eigentlich nicht ihren Veterinären... Ach was soll es...
"Wenn es dich nicht stört, würde ich gern bei Witnere bleiben- auch wenn es nicht üblich ist, daß ein Pferd mit seinem Tierarzt spricht..."
Meine Nacktheit schien sie überhaupt nicht zu stören und die gegebene Antwort entlockte ihr ein Lachen.
"Nein- keinesfalls! Aber ich würde dich bitten, mit mir zu einer letzten medizinischen Untersuchung zu kommen- wir wollen hier nur sicher gehen, daß mit dir körperlich alles in Ordnung ist. Du kannst auch gern so, wie du gerade bist, das Ganze absolvieren..."
Mit einem übertriebenen Schnalzen ihrer Zunge und einer einladenden Geste forderte sie mich auf Ihr zu folgen- und während wir uns zum Untersuchungszimmer bewegten, fragte sie mich bereits ab, wie ich geschlafen und ob ich etwas geträumt hätte. Letzteres konnte ich verneinen und die Stunden der Ruhe hatten meine Akkus wieder aufgeladen- ich hatte aber Hunger und sagte dies ihr auch. Ich solle mich bitte noch bis nach der Untersuchung gedulden war Ihre Antwort darauf- aber die Wartezeit würde sich lohnen...
Im Untersuchungszimmer erfolgten erst die üblichen Prozedere- Größe und Gewicht (ich hatte in den beiden Tagen zweieinhalb Kilo abgenommen), EKG, Ruhepuls und Blutdruck. Tamara fragte mich auch sehr intensiv ab, ob ich- auch vorübergehend- Brustschmerzen oder Schwindel in den vergangenen beiden Tagen aufgrund der Belastung gespürt hätte, was ich verneinen konnte. Daraufhin bat sie mich in das von der Eingangsuntersuchung bereits bekannte Nachbarzimmer, versicherte mir aber, ein Test wie vor gut 60 Stunden würde nicht stattfinden. Sie würde von mir nur einfach fünf Durchgänge von je 10 Kniebeugen, Liegestützen und Hock-Streck-Sprüngen nacheinander ohne Pause abverlangen- und die wären für mich sicher ein Kinderspiel. Die Anforderung wäre für eine Belastungsbewertung durch sie völlig ausreichend und nach weitern fünf Minuten würde sie abschließend schauen, wie weit mein Körper wieder in den Ruhemodus zurück gekehrt wäre...
Fünfzehn Minuten später war dieser Test auch Geschichte- auch wenn mir die Arme und Knie etwas zitterten- und ich wurde von ihr zurück auf mein Zimmer begleitet. Ich solle bitte in spätestens 30 Minuten im zweiten Obergeschoss als Mensch erscheinen- sie müsse nur noch Aika testen und dann würde Raimund mit uns die Abschussbesprechung samt Diner durchführen.
Zur gewünschten Zeit geduscht und dieses Mal endgültig als Mensch aufgedresst steuerte ich, nach einem gewieherten Hallo an meine bereits wartenden Mitpferde, zuerst den Tisch mit den Tellern an, auf dem für uns einige belegte Brötchenhälften vorbereitet standen. Eine Flasche alkoholfreies Radler fand ebenfalls noch den Weg in meinen Magen- damit war mein erstes Hungergefühl gestillt und ich konnte mich auf die in diesem Moment eintreffenden Coaches und Duster konzentrieren. Jeder von ihnen steuerte wie selbstverständlich ´sein´ Pferd an bzw. blieb neben diesem-danach bat Raimund um Gehör...
"Zuerst einmal an alle Teilnehmer und Coaches meinen tief empfundenen Dank- was ihr alle in den vergangenen zwei Tagen geleistet habt, ist bisher einmalig in dieser Form. Vor einem Jahr war dieses Szenario nur eine Phantasie, aber ihr habt sie mit eurem Engagement und Durchhaltevermögen mit Leben gefüllt- ich hatte ehrlich nicht damit gerechnet, daß ihr alle die an euch gestellten Anforderungen durchhaltet.
Ich war mit Düster gerade noch beim Zahnarzt zur Nachkontrolle- da ist soweit wieder alles in Ordnung...
Ein paar Worte zum weiteren Ablauf- jeder Coach wird so wie zum Beginn sich noch einmal mit ´seinem´ Pferd unterhalten; über die Momente, wo ihr gespürt habt, da ist jemand, der mir zur Seite steht... oder auch nicht... Was euch in welchen Situationen bewegt hat, was ihr von eurem Coach erwartet hättet und dieser hätte anders oder besser machen können- euer Feedback zu ihm. Danach werden wir gemeinsam in lockerer Runde bei einem Abschlussessen besprechen, was ihr generell an Vorschlägen habt, die das Gesamtambiente betreffen- wo ihr Verbesserungsbedarf seht und was ihr gern so belassen würdet. Eure Nachfolger werden davon profitieren- denn, soviel sei verraten, es wird weitere Veranstaltungen dieser Art geben, da wir diesen Event bisher als vollen Erfolg bewerten...
Aber jetzt bildet ein letztes Mal eure Teams- wir sind auf eure Einschätzungen gespannt!"
In Unterschied zum Eingangsgespräch waren es dieses Mal keine abgetrennten ´Boxen´ sondern in Zweiergruppen aufgestellte Clubsessel mit einem Beistelltisch, in denen wir Platz nahmen und um es nicht mit einem Moment des Schweigens zu beginnen, übernahm Daniel die Initiative und eröffnete das Gespräch mit einer Einschätzung meiner gezeigten Leistung- die ihn ehrlich beeindruckt hätte. Meinen psychischen Einbruch, so gab er auch zu, hätte er einen Durchgang später erwartet- anhand der von mir abgeforderten Daten vor Beginn des Events- aber auch hier sei er von mir positiv überrascht worden, wie schnell ich mich gefangen und aus dem mentalen Loch wieder heraus gearbeitet hätte. Zudem, jeder der Teilnehmer hätte so eine Phase durchlebt... Duster und Orso vor mir und Aika als sie am Andreaskreuz ihre Ruhephase hatte. Komisch, Daniel erwähnte Stomper nicht- aber ich machte ihn auf diesen Fakt nicht aufmerksam...
Von ihm nun aufgefordert, gab ich ihm mein Feedback- zuerst folgte ein dickes Lob für seine gezeigte Leistung als Coach insgesamt und dann ging ich auf einzelne Momente ein, in denen er mir das Gefühl absoluten Vertrauens in mich gegeben hatte. Die Augenblicke der Fütterungen und der Pflege vor und nach den Ruhephasen gehörten unbedingt dazu, auch seine Arbeit als Schichtführer gehörte unbedingt dazu. Es gab keine einzige Sekunde, in der bei mir das Gefühl aufgekommen wäre, ich wäre hier nur ein Kunde und er würde nur einen Job erledigen... Zum Ende meiner Ausführungen druckste ich ein wenig herum; dann fragte ich ihn- so wie ich es mir vorgenommen hatte- ob er auch neben seiner Tätigkeit hier es sich vorstellen könnte, mich als sein Pferd in einer Spielbeziehung weiterhin zu trainieren...
Seine Antwort darauf war vorhersehbar gewesen- ich wäre nicht der Erste, der ihn dies fragen würde und er hätte sich diese Frage nach dem dritten Durchgang bereits auch selbst gestellt- aber er müsste dies ablehnen... Ich wäre ein verdammt guter Hengst und er könnte sich gut vorstellen, was an Potential in mir steckte- trotzdem wäre es für ihn nicht möglich. Bei einer solchen Konstellation würde er andere Kunden dann stets mit mir vergleichen und dies würde ihn daran hindern, sich vollständig auf diese einzulassen. Aber meine Frage zeige ihm, wie richtig die von ihm angewendete Art des Umgangs mit uns Pferden durch ihn sei- und für diese Bestätigung seiner Arbeit möchte er mir danken. Wir besprachen noch einige Details, ehe Raimund uns alle bat, langsam zu Ende zu kommen und er sich als Veranstalter uns Pferden und unseren Fragen gern stellen würde. 113
Nachdem er unser aller Aufmerksamkeit sicher war, begann er mit einem nochmaligen Dank an seine Coaches und verblüffte mich im folgenden Satz mit einer Aussage- denn er bat uns um Applaus für Tamara und Orso! Die beiden gehörten zwar nicht zu seinem Team- hätten aber auf seine Bitte hin bereits vergangenes Wochenende als Paar-was sie auch im ´richtigen´ Leben wären- diesen Event als eine Art Generalprobe absolviert und so gezeigt, der Ablauf der Veranstaltung und die abverlangten Belastungen wären in seiner geplanten Form möglich... Wir Pferde würden dies sicher verzeihen können wenn Orso in diesem Fall seine Ruhephasen ohne jegliche Einschränkungen und auch ohne permanentes Tragen der Maske absolviert hätte- zumal er dies ein Wochenende zuvor so wie wir durchgezogen hätte. Er-Raimund- hätte Tamara gebeten, als Allgemeinmedizinerin über unsere Gesundheit zu wachen und Florian/Orso wäre als sein ´Joker´ zum Einsatz gekommen, wenn mit uns Pferden irgend etwas- sowohl physisch als auch psychisch- aus dem Ruder gelaufen wäre. Daher wäre er auch in dem dritten Durchgang wieder aufgetaucht, da dieser von den Anforderungen an uns eine Stufe darstellte, die er als Veranstalter nicht ohne jemanden, der notfalls sofort hätte eingreifen können, uns zumuten wollte.
Mein Moment der Enttäuschung über die Tatsache, nicht wirklich zu den ersten zu gehören, die so etwas durchgehalten hätten, wurde sehr schnell überlagert von dem Respekt für Orso, dies innerhalb einer Woche gleich zwei Mal durchgezogen zu haben...- ich war mir nicht sicher, ob ich dies auch in der Form durchgezogen hätte und hatte zudem Stomper eine Zeit lang im ´Verdacht´ gehabt, ein ´Maulwurf´ von Raimund zu sein.
Eine Anmerkung von Joachim/Duster lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf die Auswertung- sein Kommentar drehte sich um die Verpuffung in Durchgang Vier, genauer die Darstellung dessen. Ihm wäre sehr schnell klar gewesen, dies sei nicht real- da dank seiner Tätigkeit beim THW er sich mit der Schadensdarstellung bei Übungen auskenne und wir weiterhin als Pferde hätten agieren sollen. Bei einer echten Notlage wäre dies wohl kaum der Fall gewesen... Hier nickte ich unbewusst und zog damit die Aufmerksamkeit von Raimund auf mich- er fragte mich direkt, wie mein Erleben im Stollen war und ob / wann ich Verdacht geschöpft hätte. Diese Fragestellung würde auch für Simone/Aika gelten. 142
So darauf angesprochen zählte ich die Punkte auf, die bei mir zu der Vermutung geführt hätten- einige würden sich, wie das Verbleiben in unserer Rolle als Pferde, nicht abstellen lassen, andere wären mit etwas technischem Aufwand noch realistischer vermittelbar. Als Beispiel nannte ich eine leichte Verrauchung und das Einspielen von Geräuschen eines Geröllabgangs auf beiden Seiten des Stollens. Auch die Aussage von Tamara, sie würde Licht in der Maschinenhalle nach der Verpuffung erkennen können, hätte die Glaubwürdigkeit geschmälert. Raimund nickte diese Punkte ab und fragte uns, wie wir die Feuerwalze empfunden hätten. Simone gab unumwunden zu, in diesem Moment eine Heidenangst verspürt und in die Windel gemacht zu haben. Auch ich sagte ihm, es sei beeindruckend gewesen- und für jeden ohne Vorkenntnisse sicher beängstigend...
Danach wurden noch andere Themen wie Sporttest und Verpflegung angesprochen- aber es gab nur positive Kritiken! Einzig die Menge der uns gereichten Flüssigkeiten wurde von Stomper angemahnt- diese hätte seiner Meinung nach umfangreicher sein können, da er wiederholt mit einem recht argen Durstgefühl geschafft hätte... Da es sich hierbei um den einzigen ´negativen´ Kritikpunkt handelte, würde dies bei allen folgenden Events dieser Art Berücksichtigung finden. Nachdem auch auf Nachfrage durch Raimund keine weiteren Kommentare erfolgten, bat er uns, mit ihm in das oberste Geschoß zu wechseln, denn dort würde das Abschiedsessen auf uns warten.
Das oberste Geschoss bot eine Überraschung für uns- hinter einer der mittleren Etage vergleichbaren Vorraum, abgetrennt durch eine Wand, erwartete uns ein größerer Saal mit Podesten für Poledance-Stange und der notwendigen Mischpulte etc. Jetzt war auf letzterem aber ein Tisch mit kaltem und warmen Buffet aufgebaut- auf uns warteten Clubsessel als Sitzgelegenheiten und durch einen Beamer wurde ein Standbild mit dem Schriftzug ´Grubenpferde´ an eine dafür ausgelegte Wand projiziert. Ohne weitere Aufforderung nach einer Geste durch Raimund, mit der er uns bedeutete, das Buffet sei eröffnet, begannen wir uns zu bedienen- ich legte mir als Vorspeise erst einmal Käse und Trauben auf den Teller...
Während wir so begannen, unsere Mägen zu füllen, bat Norbert um unsere Aufmerksamkeit. Er entschuldigte sich für die möglicherweise noch etwas abrupten Übergänge in dem nun folgenden Video- auch sei er mit der Musikunterlegung noch nicht wirklich zufrieden, aber wir sollten das Zwischenergebnis trotzdem genießen...
Zwanzig Minuten später war mein Teller noch immer zu einen guten Teil gefüllt- wir saßen alle staunend da und waren einfach begeistert. In komprimierter Form waren die vergangenen beiden Tage noch einmal an uns vorübergezogen- und bis auf die Sequenz, wo Aika und ich mit Raimund aus dem Stollen kamen, war mir nicht bewusst gewesen, daß überhaupt Aufnahmen von uns getätigt worden. Die meisten Einstellungen waren wohl von Überwachungskameras aufgenommen worden, aber eine doch recht ansehnliche Menge schienen auch mit einer Go-Pro erstellt worden zu sein. Ich war mir nicht sicher- aber der einzige, der bei diesen Einstellungen immer fehlte, war Orso. Nur hatte ich niemals etwas an ihm bemerkt, was wie eine Kamera aussah...
Das Video war auf alle Fälle bereits in seiner Rohfassung genial- und Norbert versicherte uns, wir würden es mit dem entsprechenden Feinschliff durch ihn in spätestens vier Wochen in den Händen halten können. Wenn es für uns in Ordnung wäre, würde das Gestüt in einem Werbevideo für sich Szenen daraus verwenden- aber nur solche, wo wir als Pferde agierten. Für diese Sequenzen würde uns vorab aber noch einmal eine separate Einverständniszusage zugesendet- das Gestüt lege schließlich sehr großen Wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Kunden...
Der Rest des Nachmittages verging mit Gesprächen leider viel zu schnell und ich war gegen 17:00 Uhr gezwungen, mich auf den Heimweg zu begeben. Der Abschied fiel nicht leicht- besonders Daniel und meinen Mitpferden "Auf Wiedersehen" zu sagen war nicht einfach. Raimund drückte mir gegenüber aus, er würde sich freuen, wenn ich wieder das Gestüt beehren würde- er wolle sich in den nächsten Tagen noch einmal bei mir melden...
Die Heimfahrt fühlte sich für mich komisch an- als würde ein Teil meiner selbst in der Grube zurückgeblieben sein und darauf warten, daß ich wiederkomme...

Epilog

Erneut erstreckt sich der Blick aus dem Auto über das Band der Autobahn, die mich dieses Mal fünf Tage nach C. führen wird- nur ist die Landschaft dieses Mal mit kaltem Weiß überzogen. Auf mich warten erneut das Gestüt, Raimund, Daniel und all die anderen Coaches- und auch Aika soll wieder dabei sein. Wir beide sollen dieses Mal,so wie Orso bei uns im Durchgang, auf die acht anderen Pferde mit aufpassen und ihnen als Vorbild dienen...
Aber neben mir sitzt dieses Mal meine ´Madame Serval´- so nenne ich meine Partnerin liebevoll, die ich kurz nach meinem ersten Besuch in ´Berggeschrei´ kennengelernt habe und die als meine Coach mich betreuen wird. Was sie nicht weiß; ich habe mit Raimund vereinbart, ihr dort im Stollen die ´eine Frage´ zu stellen...- drückt mir die Hufe daß sie mit "Ja" darauf antwortet!


ENDE



Zum guten Schluss möchte ich mich auch noch einmal bei allen Lesern hier im Forum für Ihr Interesse an meinem Geschreibsel bedanken- vor allen bei jenen, die mir hier Feedback gaben.

Und Witnere? Mal sehen, ob und wo er sich hier noch einmal herumtreiben wird? Vielleicht wird dies seine künftige Ownerin zu verhindern wissen- oder gemeinsam mit ihm neue Erfahrungen auf anderen Gestüten machen...
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SteveN Volljährigkeit geprüft
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Latex ist cool

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latex_steven  
  RE: "Grubenpferd" Datum:24.08.17 12:10 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Blackrubberhorse !

Vielen Dank für deine tolle Geschichte !!!

Viele Grüße SteveN



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supercat Volljährigkeit geprüft
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  RE: "Grubenpferd" Datum:28.10.17 01:36 IP: gespeichert Moderator melden


Ich finde die Geschichte Gut , hat mir Gefallen
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Pup_Fl Volljährigkeit geprüft
Erfahrener

Regensburg




Beiträge: 38

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  RE: "Grubenpferd" Datum:28.10.17 09:04 IP: gespeichert Moderator melden


Wow!
Eine richtig gute Geschichte! Gratulation!
Sehr schön und flüssig zu lesen.
Mach weiter so!
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