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  Achadh Uaine
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HeMaDo
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Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  Achadh Uaine - Teil 2 Datum:16.05.19 20:46 IP: gespeichert Moderator melden


Silke hatte sie in ein sauberes, geräumiges Badezimmer gebracht, wo sie sich duschen sollte und ihr saubere Kleidung gegeben. Nun stand Sabine nackt in diesem Bad und schaute aus dem Fenster, dessen untere Hälfte mit einer blickdichten Folie abgeklebt war. Sie sah in einen hübschen Garten in dem mehrere große Bäume standen und fragte sich, welche Strafe Mara wohl nun dafür, daß sie die Polizisten angelogen hatte erwartete, die Rebecca angekündigt hatte. Sie versuchte, nicht daran zu denken und wollte bereits in die Duschkabine steigen, als sie draußen eine Bewegung bemerkte. Sie schaute genauer hin und erkannte Rebecca, die auf einen der Bäume zu ging und Mara, die ihr nackt folgte. Auch Silke folgte den Beiden. Was Rebecca da in der Hand hielt, konnte Sabine nicht erkennen, sie konnte nur erkennen, daß Silke anscheinend eine Tunika über dem Arm trug.

Sie sah, daß Rebecca Mara in die Arme nahm und ihr einen langen Kuss gab. Dann führte sie sie zwischen zwei der Bäume und nun erkannte Sabine auch, was sie in der Hand hielt. Es waren mehrere Bündel Seile, mit denen sie Mara nun zwischen den beiden Bäumen anband, so daß sie mit weit auseinander gestreckten Armen und Beinen zwischen diesen stand. Silke trat zu Mara und legte deren Haare nach vorne über ihre Schulter, so daß der Rücken frei war.
Mara schien noch etwas zu sagen und Silke ging noch einmal zu ihr und gab ihr ebenfalls einen Kuss, bevor sie einige Schritte zur Seite trat.
Als nun Rebecca hinter Mara trat, sagte sie anscheinend etwas, worauf hin Mara nickte. Mit Entsetzen sah Sabine, daß Rebecca sich nun ein Stück weit seitlich von Mara aufstellte, eine lange Peitsche ausrollte und diese damit schlug. Das musste wohl die Strafe sein, von der sie gesprochen hatte.
Sabine wollte sich das nicht mit an sehen und wandte sich vom Fenster ab. Sie stieg unter die Dusche und duschte sich das erste Mal seit zwei Jahren mit warmen Wasser und richtiger Seife. Obwohl sie die Dusche sehr genoss, ging ihr das, was sie eben angesehen hatte, nicht aus dem Kopf. Sie beschloss, so lange es ging, unter der Dusche zu bleiben, um nachher nicht noch einmal sehen zu müssen, was da draußen gerade passierte.

Trotzdem musste sie irgendwann die Dusche verlassen. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie, daß die Drei nicht mehr im Garten waren. Sie trocknete sich gründlich ab und zog die Sachen, die Silke ihr herausgelegt hatte, an.
Als sie nach unten kam, sah sie Mara, die mitten im Raum, falsch herum und vorne über gebeugt, auf einem Stuhl saß. Auf ihrem Rücken waren einige Striemen zu sehen, die zum Teil sogar aufgeplatzt waren. Silke stand hinter ihr und schien die Striemen zu behandeln, wobei Mara gelegentlich leise aufstöhnte.
»Warum hast du denn schon aufgehört?«, fragte Mara gerade mit einem leicht vorwurfsvollen Ton.
»Jetzt beschwer dich auch noch«, sagte Rebecca, die sich ein Lachen offenbar nur schwer verkneifen konnte. Du sitzt nachher mindestens drei Stunden im Flugzeug, da wollte ich es einfach nicht übertreiben. In zwei Wochen ist alles wieder verheilt, dann können wir das gerne noch mal machen, du Nimmersatt.«
Mara wandte sich nun Rebecca zu und grinste breit. »Versprochen?«, fragte sie.
»Versprochen«, antwortete Rebecca und musste nun lachen.

Bernd, der so wie Sabine es verstanden hatte, Maras Vater war, schaute dem Ganzen etwas missmutig zu, während Melissa nicht zu sehen war.

Sabine schaute mit offenem Mund zu, wie Silke mehrere Pflaster über die offenen Stellen auf Maras Rücken klebte und wusste nicht, was sie nun tun sollte.
»Schau nicht so«, sagte Rebecca, die sie nun bemerkte. »Es gibt eben Menschen, die mögen sowas.«
»Dann war das gar keine Strafe?«, fragte Sabine erstaunt.
»Die Strafe daran wird sie die nächsten Tage noch öfter zu spüren bekommen, wenn sie sich irgend wo hin setzt oder im Bett liegt«, erklärte Rebecca, worauf hin Mara, ohne sich umzudrehen, nickte.

-

Allmählich beruhigte Sabine sich und schaute auch aus dem Fenster, doch außer Wasser war im Moment nicht viel zu sehen.
Rebecca saß mit übereinander geschlagenen Beinen in ihrem Sessel und las auf einem Pad, während Silke etwas zeichnete. Jedes Mal, wenn Rebecca ihr ein Zeichen gab, stand Silke auf und brachte ihr etwas. Mal war es ein Glas Wasser, mal ein belegtes Brot oder eine Tasse Kaffee.

»Was war das am Dienstag Abend eigentlich?«, fragte Rebecca unvermittelt, worauf hin Silke ihren Block zur Seite legte und diese mit einem verlegenen Grinsen anschaute.
»Ich weiß gar nicht, was du meinst, Herrin«, erwiderte Silke mit einer offensichtlich aufgesetzten Unschuldsmiene.
»Das weißt du schon ganz genau. Ich hätte nie gedacht, daß dir sowas gefällt«, sagte Rebecca, ohne von ihrem Pad aufzusehen.
Silke sah Rebecca nun ein wenig verträumt an. »Das hätte ich auch nicht gedacht. Aber dir und Mara hat es gefallen. Und das ist doch schon ein guter Grund, es mal auszuprobieren. Und außerdem« Silke sah nun zu Boden und schien nachzudenken. Nach einer Weile sah sie auf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Na ja«, sagte sie leise und druckste etwas herum. »Das war… Ich hätte nie gedacht, daß das schmecken könnte.« Bei diesen Worten flüsterte sie fast.
Rebecca schaute nun zu ihr und grinste breit. »Na, da scheinst du ja Geschmack dran gefunden zu haben«, sagte sie und winkte Silke zu sich.
Als Silke bei ihr war, fasste sie ihr in den Nacken und zog sie zu sich heran um ihr ungeniert einen Kuss zu geben, bei dem sich ihre Zungen lange und intensiv umspielten.
Nach einer ganzen Weile löste Rebecca den Kuss und zog Silkes Kopf etwas auf Abstand. Sie flüsterte Silke etwas ins Ohr, worauf hin diese ziemlich rot im Gesicht wurde und nickte.
»Ja, Herrin«, sagte Silke, worauf hin Rebecca die Hand aus ihrem Nacken nahm und aufstand.
Sabine schaute ihr hinterher, als sie in die kleine Bordküche ging und zwei Tassen Kaffee zubereitete, mit denen sie dann durch die Tür zum Cockpit verschwand.

»Wo fliegen wir eigentlich genau hin?«, fragte Sabine, nachdem Rebecca die Cockpittür hinter sich geschlossen hatte.
Silke sah sie an und sagte: »Lass dich überraschen. Ich denke, es wird dir gefallen.«



- - -

Der leichte Westwind trug den Geruch des Meeres zu ihm herüber. Jacques lehnte am Türrahmen und drehte sich eine Zigarette, als er Schritte auf dem Pflaster hörte. Er sah auf und staunte nicht schlecht. Eine Frau, die einen Sulky zog, steuerte diesen direkt auf ihn zu. Die Frau hatte pechschwarze Haare und einen sehr hellen Teint. Das Geschirr, welches sie über ihrer hellen Bluse trug schien ihr etwas zu groß zu sein. Ihre Augen und ihre Gesichtszüge waren eindeutig asiatisch geprägt. Die Frau, die auf dem Sulky saß, hätte wohl eher vor diesen gehört. Sie trug einen schneeweißen Fellanzug und sah aus, als ob sie sich nicht wirklich wohl fühlen würde. Außerdem trug sie ein Kopfgeschirr und vor ihrem Mund baumelte eine Trense lose herum.

Die Asiatin hielt direkt vor ihm und löste die Riemen, die ihr Geschirr mit dem Sulky verbanden.
Wäre nicht am Wochenende dieses Turnier gewesen, wäre er noch viel erstaunter gewesen, doch so vermutete er, daß die Beiden wohl Nachzüglerinnen waren, die nach diesem Turnier die Gegend noch etwas genießen wollten. Allerdings fand er es ziemlich seltsam, daß das Pony im Sulky saß und gezogen wurde.
Als die Asiatin der anderen Frau aus dem Wagen geholfen und beide sich an einen der Tische gesetzt hatten, steckte er den Tabaksbeutel weg, klemmte sich die Zigarette hinters Ohr und ging zu den Beiden.
»Bonjour, was kann ich für Sie tun meine Damen?«, fragte er höflich.
»Für mich bitte einen Kaffee und für mein Pony ein Glas Wasser«, sagte die Asiatin mit einem deutlichen Akzent, während sie in der Tasche ihrer Reithose herum kramte und einige Münzen und zwei Scheine auf den Tisch legte. »Und bitte irgend was zu Essen, aber mehr Geld habe ich leider nicht.«
Jacques betrachtete das Geld, es waren gerade einmal fünf Dollar und ein paar Cent. Er nickte und ging ins Haus, wo er einen frischen Kaffee brühte und eine Karaffe mit Wasser füllte. Er dachte kurz nach und hob den Deckel von dem Topf in dem sein Mittagessen vor sich hin köchelte. Er holte zwei Teller, die er mit dem Eintopf füllte und stellte alles auf ein Tablett, welches er nach draußen zu den Beiden brachte.
»Entschuldigung, aber ich fürchte, daß das Geld dafür nicht reichen wird«, sagte die Asiatin.
»Oh, machen Sie sich keine Sorgen. Der Kaffee kostet einen Dollar und das Wasser bekommen Sie so. Und was den Eintopf angeht, ich glaube, sie haben eine interessante Geschichte zu erzählen.« Jacques stellte die Teller vor den Beiden ab, holte sich vom Nachbartisch einen Stuhl heran und setzte sich rücklings auf diesen. Dabei fragte er sich, wie die Frau mit dem Fellanzug etwas essen wollte, wo ihre Arme ganz offensichtlich hinter ihrem Rücken in dem Anzug steckten. Sie sah hübsch aus, aber er wagte es nicht zu hoffen, daß sie dazu den Anzug auszog.
»Eine Geschichte wollen Sie hören? Die ist schnell erzählt.« Die Asiatin begann die andere Frau vorsichtig mit dem Löffel zu füttern, wobei sie immer zu probieren schien, ob es auch nicht zu heiß war.
Fasziniert beobachtete Jacques die Beiden, die das anscheinend schon des Öfteren so gemacht hatten.
»Ich bin Trainerin und bin, nein ich war bis gestern Abend auf einem Gut in der Nähe von Bamberg in Bayern angestellt und Rahjas Trainerin. Beim vorletzten Rennen war ihr Stiefel nicht richtig geschnürt und sie hat sich eine große Blase am Fuß eingehandelt. Sie war beim letzten Rennen auch gemeldet aber ich wollte sie nicht laufen lassen. Eine der beiden Besitzerinnen dieses Gutes, die dieses Wochenende mit gekommen war, wollte sie trotzdem laufen lassen. Aber das wäre ein, wie sagt man, ein Desaster geworden. Rahja hätte dabei nur unnötig Schmerzen gehabt und hätte sich noch schlimmer verletzen können. Das wollte ich auf keinen Fall, aber die Besitzerin wollte sie auf Biegen und Brechen laufen lassen.« Die Frau nahm einen großen Schluck Kaffee und aß einen Löffel von dem Eintopf, bevor sie weiter sprach. »Wir haben uns gestritten und dann hat sie mich raus geworfen. Eine andere Trainerin sollte mit Rahja fahren, also habe ich sie Frau Porch, so heißt die Besitzerin dieses Gutes, abgekauft. Leider war das mein gesamtes Erspartes und sie hat mich dabei auch noch ordentlich über den Tisch gezogen. Aber was sollte ich denn machen?« Die Frau streichelte der anderen die Wange, die ihren Kopf darauf hin in ihre Hand lehnte. »Tja, sie hat uns auf dem Gelände einfach stehen lassen, als alle abgefahren sind. Rahja kann nicht laufen, also musste ich sie bis hier her ziehen.«
»Und der Wagen?« Jacques deutete auf den Sulky der am Straßenrand stand. »Den hat sie Ihnen einfach gelassen?«
Die Frau lachte bitter. »Nein, den habe ich mir« sie machte eine kurze Pause »ausgeliehen. Wie hätte ich Rahja denn sonst hier her bringen können?«
»Und Sie beiden sind ein Paar?«, fragte Jacques neugierig.
Beide Frauen sahen ihn an und die mit dem Fell schüttelte den Kopf.
»Nein. Rahja gehört eigentlich einem Verband, der jungen Frauen die Möglichkeit gibt, eine Strafe, die sie normalerweise als Serva ableisten müssten, als Pony zu verbringen. Der Verband verpachtet die Ponys nach einem ersten Training dann an Ställe oder Privatpersonen. Und wenn ich heute keine neue Arbeit als Trainerin finde, werde ich wohl den Verband anrufen müssen, damit sie Rahja hier abholen kommen.«
Die Frau hatte der anderen den Inhalt des ganzen Tellers gefüttert und schob ihr nun auch ihren eigenen Teller hin um sie weiter zu füttern, doch die andere Frau, Rahja, schüttelte energisch den Kopf und trat mit ihrem Hufstiefel zwei mal fest auf den Asphalt, wobei sie schmerzhaft das Gesicht verzog.
»Komm schon, Du brauchst es nötiger als ich«, sagte die Asiatin. Doch Rahja schüttelte erneut energisch den Kopf. Sie beugte sich zum Tisch herunter und schob den Teller vorsichtig mit dem Kopf zu ihrer Trainerin.
»Ich weiß zwar nicht, wo Sie eine Stelle als Trainerin bekommen können, aber wenn ich Ihnen irgend wie helfen kann, dann sagen Sie es mir. Wenn Sie möchten, können Sie heute Nacht gerne im Gästezimmer übernachten, und wer weiß, vielleicht sieht die Welt morgen schon nicht mehr ganz so grau aus«, bot Jacques an.
Die Frau ließ die Schultern hängen. »Ich fürchte, es führt kein Weg daran vorbei. Ich kenne hier keine Ställe und viel weiter komme ich heute auch nicht. Aber wenn Sie vielleicht ein Comm hätten, damit ich den Verband anrufen kann, das wäre sehr freundlich.«
Die andere Frau sah sie traurig an, hob ihr Bein zu dem ihrer Trainerin und schien sie so trösten zu wollen.
»Das ist doch kein Problem«, sagte Jacques. Er holte sein Comm aus der Hosentasche und reichte es der Asiatin, bevor er die Beiden alleine ließ.


»Es tut mir leid, meine Schöne. Aber es geht nicht anders. Ich kann dich einfach nicht mit da rein ziehen«, sagte Saki, als der Kellner ins Haus gegangen war. Sie streichelte Rahja über die Wange und wischte ihr eine Träne weg. Dann nahm sie das Comm des Kellners und hielt es Rahja an den Arm. Sofort erschien eine recht kurze Liste an Kontakten. Sie tippte den Kontakt des Verbandes an und nahm das Comm ans Ohr.
Es dauerte nicht lange und eine Frau meldete sich.
»Rahja vom Meiningen?«, fragte diese Frau.
»Nein, ich bin Miura Saki, Rahjas Trainerin. Ich habe Sie angerufen, damit Sie Rahja abholen kommen.«
»Ist irgend etwas mit ihr? Hat sie sich nicht benommen?«, wollte die Frau wissen.
»Nein, im Gegenteil, sie ist ein ganz wunderbares Pony, aber leider gibt es ein anderes Problem«, sagte Saki und erzählte die Geschichte, die sie eben dem Kellner erzählt hatte, noch einmal ausführlich. »Ich habe leider kein Geld mehr und weiß nicht, was ich noch machen soll. Deshalb müssen Sie Rahja zurück nehmen.«
»Ich verstehe«, sagte die Frau. Mitleid schwang in ihrer Stimme mit. »Und was wird aus Ihnen?«
»Das weiß ich noch nicht. Mir ist erst mal wichtig, daß Rahja irgend wo unter kommt und daß sie gut versorgt ist. Ich finde schon irgend wie Arbeit.«
»Ich verstehe. Sagen Sie mir bitte, wo Sie sich genau befinden, dann schicke ich jemanden, der Rahja abholt.«
»Wir sind in einem Dorf namens Equihen-Plage an der französischen Atlantikküste.« Saki nannte die genaue Adresse. »Wir sitzen gerade vor einem Bistro.«
»Gut, bitte warten Sie dort. In ein paar Stunden wird ein Wagen kommen und Rahja abholen. Und wenn Sie möchten, kann er Sie auch irgend wo hin bringen, wenn das auf dem Weg liegt.«
»Vielen Dank«, sagte Saki.

- - -

Eleonora beendete das Gespräch und lehnte sich einen Moment zurück. Die Geschichte die diese Frau Saki ihr gerade erzählt hatte, stimmte sie traurig. Zwar waren die Frauen, die der Verband als Ponys verpachtete, recht gut geschützt, aber zu hundert Prozent konnte niemand etwas garantieren, obwohl mindestens zwei Mal im Jahr jemand sie und ihre Umgebung eingehend kontrollierte. Und diese Frau Saki, die sich anscheinend mehr um Rahjas Wohl als ihr eigenes sorgte, war durch den Verband natürlich gar nicht abgesichert, obwohl sie anscheinend eine sehr gute Trainerin war.
Sie fragte sich, ob sie ihr irgend wie helfen könnte und sah die Kontaktliste ihres Comms durch. Sie wollte es bereits wieder weg legen und den Fahrdienst beauftragen, das Pony ab zu holen, als ihr ein Kontakt ins Auge fiel. Sie tippte diesen an und wartete eine ganze Weile, bis jemand das Gespräch an nahm.

- - -

»Konnten Sie etwas erreichen?«, fragte der Kellner, der wieder aus dem Haus kam und die leeren Teller auf sein Tablett stellte.
»Ja. Rahja wird in ein paar Stunden abgeholt. Wahrscheinlich lasse ich mich bis nach Paris mit nehmen. Da gibt es einen Stall, in dem ich hoffentlich als Trainerin arbeiten kann«, sagte Saki.
»Sehen Sie, es ist nicht immer alles so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht. Hier, das ist für Sie.« Der Kellner stellte ihr ein schmales Glas mit einer milchig trüben Flüssigkeit hin und ein Weiteres stellte er Rahja hin.
»Rahja darf keinen Alkohol trinken«, sagte Saki.
»Nun dann«, sagte der Kellner und nahm Rahjas Glas. Er prostete Saki zu und als diese ihr Glas hob, stieß er mit ihr an.
Saki trank einen Schluck und ließ den eiskalten Anisschnaps ihre Kehle herunter laufen. Sofort breitete sich ein warmes Gefühl in ihrem Magen aus. »Saki. Miura Saki«, sagte sie.
»Jacques Fourinier«, stellte der Kellner sich vor. »Es freut mich, Sie kennen gelernt zu haben.« Er leerte sein Glas und sagte: »Bleiben Sie so lange, bis der Wagen kommt ruhig hier. Ich bringe Ihnen so lange noch einen Kaffee.«
Saki bedankte sich und Jacques verschwand wieder im Haus. Er kam kurz darauf mit einem frischen Kaffee zurück und brachte auch Rahja noch etwas zu Trinken.

»Sag mal, möchtest du nicht wenigstens jetzt mal kurz etwas sagen?« Saki sah Rahja auffordernd an.
Rahja sah sie eine ganze Weile schweigend an, dann räusperte sie sich. »Ich würde dir gerne so viel sagen. Du hast jetzt zwei Jahre lang auf mich so gut aufgepasst und du warst eine gute Trainerin. Ich habe so viel von dir gelernt. Und ich finde es so schade, daß wir jetzt getrennt werden. Ich habe immer das Gefühl gehabt, daß du mich auch ohne Worte verstehen kannst. Was soll ich denn jetzt noch sagen? Das Einzige, was ich dir noch sagen kann ist danke. Danke für Alles, was du getan hast und danke dafür, daß du alles für mich aufgegeben hast.« Rahja lächelte sie an und öffnete auffordernd ihren Mund.
Saki musste sich eine Träne weg wischen, nachdem sie Rahja die Trense eingesetzt hatte. Dann nahm sie sie in die Arme und kraulte ihr, wie sie es so oft getan hatte, den Nacken.

Sie hatten eine ganze weile so da gesessen und sich schweigend angesehen, als ein Schatten für einen Moment die Sonne verdunkelte. Sie sahen zum Himmel und erkannten ein schwarz lackiertes Flugzeug, welches einen Halbkreis flog, dann in Richtung Küste weiter flog und schnell an Höhe verlor.
»Daß sie ein Flugzeug schicken, hätte ich nicht gedacht«, sagte Saki und stand auf. Sie half Rahja auf und legte ihr das Geschirr an. Sie zurrte alle Riemen fest und kontrollierte noch ein letztes Mal den Sitz des Geschirres, dann schob sie Rahja wieder zu dem Stuhl und forderte sie auf, sich wieder zu setzen um ihren Huf zu schonen.

Saki klopfte an die Tür der Gaststube und wartete, bis Jacques heraus kam, von dem sie sich nun verabschiedete und sich noch einmal bedankte.
Kurz darauf kamen zwei junge Frauen die Straße herunter auf sie zu. »Guten Tag, Sie sind Miura Saki?«, fragte die kleinere der Beiden sie.
Saki nickte, worauf hin die Blondine sagte: »Ich bin Sonja Haberland, das ist Leonida. Ich nehme an, daß ist Rahja?«
Auch Rahja nickte nun und sah ein wenig traurig zu Saki herüber.
»Ich nehme an, Sie sind vom Verband und wollen Rahja abholen. Wäre es möglich, mich bis nach Paris mit zu nehmen?«, fragte Saki.
Die beiden Frauen setzten sich und Jacques kam zu ihnen um sie zu fragen, ob er ihnen etwas bringen konnte.
»Wir nehmen zwei Kaffee und für die Beiden bitte noch mal das Selbe«, bestellte Frau Haberland.
»Wir sind nicht vom Verband«, sagte nun die andere Frau, Leonida. »Ich habe einen Anruf bekommen von jemandem, der meint, daß Sie vielleicht eine Stelle als Trainerin brauchen könnten. Und zufällig suchen wir noch einige Trainerinnen und Trainer. Sie können auch gerne ein Pony mit bringen und es im Stall einstellen.«

-

Saki schaute aus dem Fenster des Flugzeuges und sah in der Ferne eine kleine Stadt auftauchen. Zwar hätte sie Rahja gerne mit ins Passagierabteil genommen, doch diese wollte unbedingt im Ponyabteil mit fliegen. Also hatte sie sie dort hin gebracht und selbst in die gepolsterte Liege geschnallt. Vorher hatte sie ihr noch die Stiefel ausgezogen und ihr zusammen mit Sonja und Leonida einen Verband auf die mittlerweile aufgeplatzte und ziemlich große Blase gelegt. In den nächsten Tagen würde Rahja wohl kaum ihre Stiefel tragen können. Diese hatten ihren Fuß geschützt, doch wen sie in Schottland ankommen, sollte sie erst einmal von einem Arzt versorgt werden. Sonja hatte ihr versprochen, daß Rahja auf jeden Fall eine sehr gute medizinische Betreuung bekommen würde.

Sonja und Leonida, die Beiden waren wohl verheiratet, hatten ihr ein sehr gutes Angebot unterbreitet und sogar gleich einen entsprechenden Vertrag dabei gehabt. Es stellte sich heraus, daß Sonja die Cheftrainerin des Stalles war und dort auch für einen guten Teil der Verwaltungsaufgaben verantwortlich war. Die Bedingungen des Vertrages waren sehr gut. Wesentlich besser als auf Erlersheim und sie durfte Rahja im Stall einstellen. Sie musste für Rahjas Unterkunft nicht einmal etwas zahlen, wenn diese tagsüber für die Gäste des zum Stall gehörenden Hotels zur Verfügung stehen würde, was sie gerne annahm. So konnte sie weiter für Rahja da sein und sich um sie kümmern. Irgend wie war ihr dieses Pony schon ans Herz gewachsen, aber immerhin waren sie auch zwei Jahre lang ein sehr gutes Team gewesen, da war das nicht weiter verwunderlich.

Nun bemerkte Saki, daß das Flugzeug langsamer wurde und in den Sinkflug ging. Sie sah einen großen, modernen Stall, zwei noch größere Hallen und eine moderne Führanlage. Daneben gab es ein anscheinend etwas älteres Bauernhaus und das Gebäude daneben musste wohl das Hotel für die Gäste sein.

Sie freute sich schon auf ihre neuen Aufgaben und hoffte, daß Rahja sich hier wohl fühlen würde.


- - -


Nachdem sie fast drei Stunden lang geflogen waren, die Hälfte davon über dem offenen Meer, erkannte Sabine auf der linken Seite einen grünen Streifen Land, der immer näher kam. Doch bis sie ihn erreichten, dauerte es noch mehr als eine halbe Stunde.
Rebecca kam aus dem Cockpit und setzte sich in ihren Sessel. »Schnallt euch an, wir sind balde da«, sagte sie und schloss den Gurt ihres Sitzes.
Silke und auch Sabine taten es ihr gleich, obwohl sie noch recht weit von dem Landstreifen entfernt waren. Doch dann ging es recht schnell. Das Flugzeug neigte sich nach links und flog eine enge Kurve, so daß sie dem Land schnell näher kamen.
Unter sich, direkt an der Küste, konnte Sabine eine Stadt erkennen, die sich an die grünen Hügel auf der einen und die Küste auf der anderen Seite schmiegte.
»Das da unten ist Aberdeen«, erklärte Rebecca und deutete auf die Stadt.
»Aberdeen? Ist das in England?«, fragte Sabine, worauf hin Silke leise kicherte, aber nach einem Blick von Rebecca sofort verstummte.
»Aberdeen liegt in Schottland«, erklärte Rebecca darauf hin. Die Stadt lag nun schon ein gutes Stück hinter ihnen.
Keine fünf Minuten später wurde das Flugzeug merklich langsamer und ging in einen zügigen Sinkflug über. Aus dem Fenster konnte Sabine gerade noch eine weitere Stadt erkennen, als direkt unter ihnen, soweit sie das aus dem Fenster erkannte, einige Gebäude auftauchten.
Das Flugzeug stand nun fast in der Luft und sank langsam immer weiter dem Boden zu, so daß sie die Gebäude immer besser sehen konnte.

Diese Art von Gebäuden kamen ihr ziemlich bekannt vor.
Wie viele kleine Mädchen, war sie als Kind ziemlich pferdevernarrt gewesen und hatte Reitstunden genommen. In den Gebäuden erkannte sie zumindest eine Reithalle und einen ziemlich großen Stall wieder. Insgeheim freute sie sich darauf, mal wieder Pferde sehen zu können und fragte sich, ob sie vielleicht auch einmal reiten dürfte.

Mit einem sanften Ruck setzte das Flugzeug auf einer markierten Landefläche auf rund um sie herum wurde Staub aufgewirbelt, der ihr die Sicht nahm.
Der Ton der vier Triebwerke wurde dunkler und leiser, bis er schließlich verstummte. In diesem Moment öffneten Silke und Rebecca ihre Gurte und standen auf. Silke streckte sich geräuschvoll, was ihr einen strengen Blick von Rebecca einbrachte und ging dann zu dem abgetrennten Abteil, in dem das Gepäck untergebracht war. Über jeder Schulter hatte sie eine Reisetasche hängen und in der Hand einen stabilen Koffer, den sie hinter sich her zog, als sie wieder aus dem Abteil heraus kam.
Eilig öffnete Sabine nun ebenfalls ihren Gurt und fragte, ob sie etwas helfen könnte. Silke deutete auf das Gepäckabteil und sagte, daß das gesamte Gepäck mit musste. Schnell ging Sabine in das Abteil und nahm sich zwei große Koffer.
Als sie heraus kam, hatte Rebecca schon die Seitentür geöffnet und fuhr mit einem Knopfdruck die Treppe heraus. Sie und nach ihr Silke, traten ins Freie und gingen die Treppe herunter. Schnell folgte Sabine den Beiden.
Der Staub hatte sich gelegt und so konnte sie in einiger Entfernung die Gebäude sehen, die sie eben schon bemerkt hatte. Doch irgend etwas schien hier nicht zu stimmen. Aber vielleicht täuschte sie aber auch ihre Erinnerung an die Reitstunden, die schon viele Jahre her waren.

Sie schaute sich etwas um und bemerkte eine Straße, die vor dem Landeplatz entlang führte. Auf der anderen Seite der Straße gab es noch weitere Landeplätze, die aber im Moment leer waren.
Die Straße führte direkt zu einem großen Tor in dem Zaun, welcher das Gelände umgab. Über diesem gut fünf Meter breiten Tor befand sich an zwei Masten ein Holzschild auf dem in altmodischen Lettern die Worte »Achadh Uaine« standen.

Sabine fragte sich, worauf Rebecca, Silke und Mara, die ebenfalls aus dem Flugzeug heraus gekommen war und die große Sporttasche trug, noch warteten, als sie aus der Ferne ein Geräusch hörte, welches allmählich lauter wurde. Als sie dieses Geräusch als das Getrappel von Hufen erkannte, sah sie auch schon eine offene Kutsche aus dem Tor heraus kommen. Staunend und mit offenem Mund sah sie zu dieser Kutsche, denn es waren keine Pferde, die diese zogen sondern sechs seltsam gekleidete Frauen. Die Kutsche hielt direkt vor ihnen und Sabine betrachtete sich die sechs Frauen eingehend. Sie trugen Anzüge aus irgend einem Fell in unterschiedlichen Farben. Auf ihren Köpfen befanden sich Ohren, die wie die eines Pferdes aussahen und knapp über ihren Hinterteilen ragten Schweife aus diesen Anzügen heraus. Sie alle trugen eine Art Stiefel, an denen sich unten jedoch keine Sohlen befanden sondern tatsächlich so etwas wie Hufe. Sie waren in Geschirre eingezwängt an denen die Seile befestigt waren, mit denen sie diese Kutsche zogen. Auch die ebenfalls mit diesem Fell bekleideten Köpfe der Frauen waren in scheinbar ziemlich enge Geschirre gezwängt und hatten, an diesen befestigt, richtige Trensen in den Mündern. Sabine sah genauer hin und bemerkte, daß an diesen Frauen, die die Kutsche zogen, irgend etwas seltsam war. Doch wieder erkannte sie nicht, was das war.
An den Trensen waren Zügel befestigt, welche die Kutscherin gerade um einen Haken herum wand und dann vom Bock herunter sprang.

Die Frau kam auf sie zu und begrüßte Rebecca, Mara und Silke mit einem freundlichen »Hallo« und freundschaftlichen Umarmungen.
»Hallo Frederike«, begrüßte Rebecca die junge Frau, deren beeindruckend langer, dunkelblonder Zopf ihr bis fast zum Gesäß reichte.
»Wie geht es euch denn? Habt ihr euch gut eingelebt?«, wollte Rebecca wissen.
»Uns geht es prima. Duchess und Princess sind gut im Training und um einiges schneller geworden. Wir können es kaum erwarten, mal wieder gegen Sunrise zu laufen«, sagte die Frau und schaute auffordernd zu Mara, die grinsend nickte.
Die beiden Frauen, die ganz vorne vor die Kutsche gespannt waren, sahen darauf hin ebenfalls zu Mara und schienen breit zu grinsen. Wie echte Pferde scharrten die Beiden mit ihren Hufen auf dem Asphalt.

»Wen habt ihr denn da mit gebracht?« Die Frau wandte sich nun Sabine zu und sah sie freundlich lächelnd an.
»Das ist Sabine. Warum sie hier ist, ist eine längere Geschichte«, sagte Rebecca. »Sabine, das ist Frederike, sie ist eine unserer Trainerinnen.«
»Hallo Sabine, freut mich, dich kennen zu lernen. Bist du auch ein Pony oder eine Trainerin?«, fragte Frederike.
»Hallo«, sagte Frederike und nahm die ihr entgegen gehaltene Hand um sie zu schütteln. Doch auf Frederikes Frage hatte sie keine Antwort, da ihr noch nicht ganz klar war, worum es eigentlich ging. Hilfesuchend sah sie zu Rebecca.
Diese schien ihr Dilemma zu erkennen. »Nein, weder Pony noch Trainerin. Wenn wir in drei Wochen wieder zurück fliegen, werden wir einen kurzen Abstecher nach Straßburg machen und sie in der Schule abliefern. So lange kann sie sich hier ja etwas umsehen«, erklärte Rebecca.
»Dann herzlich willkommen auf Achadh Uaine«, sagte Frederike.

Mara und Silke hatten bereits die Taschen und Koffer auf die Ladefläche der Kutsche geladen, diese war eher ein einfacher, flacher Wagen an dessen Seitenwänden sich jeweils eine lange, durchgehende Bank befand.
»Na, dann mal rauf mit dir«, sagte Frederike zu Sabine und stieg selbst auf den Kutschbock, auf dem nun auch Rebecca Platz nahm. Mara und Silke hatten es sich nebeneinander auf einer der Bänke bequem gemacht und sich aneinander gelehnt. Sabine kletterte auf die Ladefläche und nahm auf der anderen Bank Platz.


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  RE: Achadh Uaine Datum:16.05.19 22:07 IP: gespeichert Moderator melden


Hi HeMaDo

Ganz ganz großes Kino! Wenige schaffen es wie Du Bilder in den Köpfen zu erzeugen. Und das Du
in der gleichen Weise weiter schreibst, wie man es von Horizons gewohnt ist, setzt
dem ganzen die Krone auf. Ich bin ja mal gespannt ob Sabine sich dem "Stallleben" wirklich entziehen kann!?!
Frage ist ob sie sich ehr als Pony oder als Trainerin fühlt.
Oder wird ihre "Strafe" vielleicht doch noch in ein Jahr Ponydasein umgewandelt.
Sabine und Rahja könnten auch ein wunderschönes Gespann werden!

Wie lange ist es noch bis nächsten Donnerstag?


Gruß Gozar
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  RE: Achadh Uaine Datum:16.05.19 22:13 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Ich bin ja mal gespannt ob Sabine sich dem \"Stallleben\" wirklich entziehen kann!?! Frage ist ob sie sich ehr als Pony oder als Trainerin fühlt. Oder wird ihre \"Strafe\" vielleicht doch noch in ein Jahr Ponydasein umgewandelt.

Da würde ich sagen, las dich überraschen.



Zitat

Wie lange ist es noch bis nächsten Donnerstag?

Noch ca. 166 Stunden, das sind nur 9960 Minuten oder 597600 Sekunden oder sieben mal Schlafen, 21 mal Essen oder ca. 2,8mm die ein durchschnittliches menschliches Haar wächst.


HeMaDo
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  RE: Achadh Uaine Datum:16.05.19 22:14 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo, ich kann mich nur Gozar anschließen.
Super geschrieben, danke dafür.
Herzliche Grüße
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  RE: Achadh Uaine Datum:16.05.19 22:18 IP: gespeichert Moderator melden


Ich bin für Wochentage umschreiben, Montag will eh Keiner, machen wir Donnerstag draus; allerdings ist die Geschichte dann viel zu schnell wieder vorbei. Also doch warten
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Neelaa
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  RE: Achadh Uaine Datum:18.05.19 13:42 IP: gespeichert Moderator melden


Ich mag deine Schreibstil sehr, man merkt dir dann du eine Geschichte erzählen willst und nicht sabbernd vor dem PC sitzt. Auch wenn die Handlung nicht so meines ist werde ich sie weiter verfolgen und finde es spannend
Meine Vorstellung: Hallo

Meine Story: Love

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Mail: [email protected]


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N R W


Alles was im Einvernehmen passiert , ist Normal

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  RE: Achadh Uaine Datum:23.05.19 23:13 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

[quote]

Nicht so ungeduldig.

Ich beabsichtige, die neuen Teile jeweils Donnerstags zu veröffentlichen.


HeMaDo


Lieber HeMaDo,es ist Donnerstag 23.10 Uhr zur Strafe bitte die doppelte Menge
oder kommt heute noch was ?

.
95 % der Literatur sind Kopfkino selbst die Bibel denn keiner der Schreiber war dabei

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HeMaDo
Stamm-Gast

Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Achadh Uaine - Teil 3 Datum:24.05.19 00:07 IP: gespeichert Moderator melden


Ich habe es nicht vergessen, aber auch wenn ich nicht direkt ein Hochwasseropfer bin, musste ich trotzdem noch das Nachspiel von Tief Axel aus meinem Keller jagen.

- - -

Einen Augenblick später ließ Frederike eine lange Peitsche über den Köpfen der Frauen, welche die Kutsche zogen, knallen und diese setzte sich in Bewegung.
Hinter dem Landeplatz fuhr die Kutsche zum Wenden auf die neben der Straße liegende Wiese.
Sabine schaute zu Frederike, die die Kutsche anscheinend mit Hilfe der Zügel lenkte. Sie fragte sich, ob diese Frauen tatsächlich das taten, was sie über die Zügel angesagt bekamen oder ob sie die Kutsche auch ohne diese ziehen konnten.

Sie fuhren die wenigen Meter bis zu dem Tor und passierten dieses. Dahinter lag zu ihrer linken eine achteckige, überdachte Halle. Die Erinnerungen an ihre Kindheit sagten ihr, daß so etwas wohl eine Longierhalle sein musste. Um diese herum befand sich eine eingezäunte Bahn in der zwischen beweglichen Abtrennungen einige Frauen gingen, die ebenso gekleidet waren, wie die Sechs vor der Kutsche.
Auf der rechten Seite befand sich eine große Halle mit kleinen Toren und direkt dahinter mit nur wenigen Metern Abstand gab es noch eine große Halle die, wie die erste, aus hellem Holz gebaut war. In der Längswand der zweiten Halle gab es große Schiebetore die vermutlich wegen des angenehmen Wetters aufgezogen waren und so den Blick ins Innere der Halle frei gaben. In dieser Halle liefen ebenfalls einige Frauen im Pferdekostüm an Leinen oder liefen über eine Art Kurs aus Hürden, senkrechten Slalomstangen und anderen Hindernissen.
Direkt gegenüber der großen Halle befand sich das Gebäude, welches sie vorhin als Stall erkannt hatte. Es gab vor der Reihe der von hier sichtbaren Boxen sogar Paddocks. Auch in einigen dieser Paddocks standen, oder saßen ein paar Frauen, im Pferdekostüm.
Alles hier sah aus, wie auf dem Reiterhof, auf dem sie damals ihre Reitstunden genommen hatte, mit dem Unterschied, daß es hier keine Pferde gab sondern daß es allesamt Frauen in ihren Kostümen waren, die das machten, was wohl sonst die Pferde tun würden.

Allmählich dämmerte Sabine, was ihr hier falsch vorgekommen war. Alles sah aus wie auf einem Reiterhof, aber der Geruch nach Pferdemist, Schweiß und nassem Stroh fehlte komplett. Anscheinend gab es hier wirklich nicht ein einziges echtes Pferd sondern nur diese Frauen in ihren seltsamen Kostümen und alle schienen recht ernsthaft bei der Sache zu sein.
Und noch etwas fiel ihr auf, was sie zwar die ganze Zeit schon gesehen aber bisher kaum registriert hatte: Keine dieser Frauen schien ihre Arme frei zu haben. Statt dessen waren bei den meisten Frauen die Arme hinter ihrem Rücken gefesselt oder sie trugen seltsame Ledersäcke, in denen ihre Arme entweder sehr streng aneinander gebunden waren, so daß sich bei einigen sogar die Ellenbogen berührten oder in denen ihre Unterarme, die Hände an die Ellenbogen des jeweils anderen Armes haltend, parallel zusammen gebunden waren. Aber es gab auch Kostüme, bei denen die Arme überhaupt nicht zu sehen waren. Bei diesen schienen die Arme der Frauen sich sogar unter diesem Fellanzug zu befinden.

Allmählich fragte sie sich, wo sie hier hin geraten war. Sie erinnerte sich an den Inhalt der großen Sporttasche. Sollten Mara und Silke sich hier auch so verkleiden müssen? Und sollte sie sich auch in so ein komisches Kostüm zwängen sollen und sich wie ein Pferd verhalten müssen? Sollte sie vielleicht sogar wie ein Pferd in einer Box in diesem Stall wohnen sollen?
Sie schaute zu Mara und Silke, die ihr gegenüber saßen. Beide sahen nicht gerade unglücklich aus sondern unterhielten sich leise und schienen dabei ihren Spaß zu haben.

Die Kutsche hielt an und Sabine wurde durch Mara und Silke aus ihren Gedanken gerissen. Diese standen auf und sprangen von der Kutsche. Sie nahmen die Koffer und Taschen herunter und brachten sie in das Bauernhaus.
»Komm mit«, sagte Rebecca zu Sabine, als sie gerade von der Kutsche herunter kletterte.
Sabine nahm die letzten beiden Reisetaschen und folgte Rebecca. Vor dem Bauernhaus befand sich auf der ganzen Breite zwischen zwei Gebäudeteilen eine Treppe. Diese war lediglich zwei Stufen hoch und führte auf eine Art Terrasse. Durch eine Tür in der Mitte dieser Terrasse betraten sie das Haus und befanden sich in einer nahezu sehr großen Essküche.
Ein großer Holztisch mit vielen Stühlen dominierte die eine Hälfte des Raumes und in der anderen Raumhälfte gab es eine große U-förmige Küchenzeile mit modernen Küchengeräten. In der Mitte dieser Küchenzeile jedoch befand sich ein ziemlich altmodisch aussehender Herd auf dem ein großer Kessel stand und leise vor sich hin pfiff.
Zwischen den Schenkeln des U, welches von der Küchenzeile gebildet wurden, stand eine große Kochinsel.

An einer der Wände hatten Mara und Silke die Taschen abgestellt und waren gerade dabei, Kaffee aus einer großen Warmhaltekanne in Tassen zu geben.
Silke stellte die beiden Taschen zu den Anderen und Rebecca setzte sich. Sofort stellte Silke ihr eine Tasse Kaffee hin und Mara deutete Sabine, sich zu setzten.
Auf ein Zeichen von Rebecca setzten sich auch Mara und Silke.

»Herzlich willkommen auf Achadh Uaine«, sagte Rebecca freundlich. Sabine hatte noch Mühe, sie einzuschätzen. Sie hatte die Nachricht, daß ihr Auto wieder da war erfreut aufgenommen und als sie erfahren hatte, daß Sabine es war, die es gestohlen hatte, hatte sie sie nur mit einem sehr strengen Blick bedacht, während sie sich erzählen lassen hatte, wie Melissa und Mara das Auto wieder bekommen hatten.
»Ich denke, das wäre wohl das Beste«, hatte sie gesagt, als Mara ihr erklärt hatte, daß sie überlegte, Sabine nach Straßburg in die Schule zu bringen. Sie war nicht laut geworden und war anscheinend auch nicht wütend gewesen sondern hatte sich nur ihren Teil der Geschichte angehört und dann einfach beschlossen, daß sie mit nach Schottland kommen und dann in drei Wochen nach Straßburg gehen sollte.

»Danke«, sagte Sabine. Sie war noch immer ziemlich eingeschüchtert, obwohl diese Melissa nicht mit gekommen war. Sie vermutete, daß wohl auch andere hier in der Lage waren, sie ebenso leicht wie Melissa dies getan hatte, zu überwältigen.
»Mara wird dir gleich dein Zimmer zeigen. So lange du hier bist, gibt es einige Regeln«, begann Rebecca zu erklären. »Um 22 Uhr ist Bettruhe. Die Zeiten für die Mahlzeiten stehen dort an der Pinnwand.« Sie deutete auf die große Tafel neben der Tür die wohl ins Innere des Hauses führte. »Ich erwarte lediglich, daß du zu jeder Mahlzeit hier bist. Nur zu den Kaffeepausen möchte ich dich nicht verpflichten. Du kannst dich ansonsten hier frei bewegen. Nur in das Hotel gehst du bitte nicht, um die Gäste nicht zu stören. Ach so, im Moment ist es hier noch etwas hektischer als gewöhnlich. Deshalb steh bitte niemandem im Weg. Bei den Ställen gibt es einen Schuppen in dem Fahrräder stehen. Du kannst dir eines nehmen und auch in die Stadt fahren. Wenn du dich verspäten solltest oder du mal lieber in der Stadt essen möchtest, dann melde dich bei mir. Die Nummer gibt dir Mara gleich noch. Hast du das soweit verstanden?«
Sabine sah Rebecca erstaunt an. Sie hätte nicht damit gerechnet, so viele Freiheiten hier haben zu dürfen. Doch dann wurde ihr klar, daß sie hier in einer Gegend war, die ihr absolut unbekannt war und sie auf sich alleine gestellt sein würde, wenn sie versuchen sollte, weg zu laufen. Und wahrscheinlich würde Rebecca dann sowieso die Polizei rufen. Was dann mit ihr passieren würde, war ihr nur zu klar. Zögernd nickte sie.
»Gut. Dann noch eines. Du kannst dich hier, außer natürlich in den Zimmern anderer Leute, wirklich frei bewegen. Die Bereiche in denen du nichts zu suchen hast, sind sowieso immer abgeschlossen. Aber am wichtigsten: Lass die Ponys in Ruhe und geh auch nicht in die Boxen. Die Meisten wollen nämlich nicht gestört und aus ihrem Zustand heraus gebracht werden. Die meisten der Ponys sind nämlich Gäste hier und ich möchte vermeiden, daß es Grund zu Beschwerden gibt.
Und ich rate dir, der letzten Boxenreihe fern zu bleiben. Da stehen die Hengste und die könnten unruhig werden, wenn eine so attraktive, junge Frau wie du es bist, bei ihnen auftaucht.«
»Was? Ich?«, entfuhr es Sabine. Sie würde sich mit vielen Adjektiven beschreiben, aber attraktiv war ganz sicher nicht darunter.
Mara und Silke sahen sie darauf hin an und kicherten leise.
»Ja, du«, sagte Rebecca. »Ich finde schon, daß du sehr attraktiv bist.«
»Vielen Dank«, sagte Sabine verwundert, wobei sie etwas rot wurde, was Mara und Silke erneut zum Kichern brachte.
Rebecca ignorierte das einfach. »Wenn du dort durch diese Tür gehst, findest du schräg gegenüber mein Büro.« Rebecca deutete auf die Tür an der schmalen Seite des Raumes, gegenüber der Küchenzeile. »Wenn du deine Sachen ausgepackt hast, kommt bitte noch einmal kurz bei mir vorbei.«
Wieder nickte Sabine nur.

-

Nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatten, standen alle auf. Rebecca ging durch die Tür, die sie ihr eben gezeigt hatte und Mara und Silke winkten ihr, ihnen zu folgen. Die Beiden nahmen jeweils eine der Reisetaschen und einen Koffer und gingen in Richtung der Tür, die sich neben der Küchenzeile befand. Sabine wollte Maras große Sporttasche nehmen, die noch an der Wand stand, doch Mara sagte: »Die lass hier, die brauche ich gleich noch.«
Sabine nahm daher nur die Reisetasche, die sie von Melissa bekommen hatte, in der sich einige Kleidungsstücke befanden, die Mara und Melissa ihr herausgesucht hatten und folgte den Beiden.

Sie kamen in eine kleine Vorhalle und gingen die geschwungene Treppe hinauf. Im Obergeschoss gab es einen langen Flur, der anscheinend durch alle Gebäudeteile führte. Es gab hier viele Türen und an jeder befand sich ein Namensschild.
»So, das hier ist unser Zimmer«, sagte Silke und sie und Mara brachten die Taschen und Koffer in dieses Zimmer herein.
Sabine wartete auf dem Flur und sah auf das Namensschild. Darauf stand: »Rebecca Winter« und darunter »Silke«. Der Name Mara fehlte hier aber anscheinend.
»Hast du ein eigenes Zimmer?«, fragte Sabine diese, als sie heraus kam.
»Nein, wieso?«, fragte Mara.
»Weil dein Name nicht da steht.«
Mara sah sie an und lachte. »Du kannst nachher gerne mit kommen, dann zeige ich dir, wo ich wohne«, sagte sie, noch immer lachend. Dann gingen sie zum nächsten Raum. Auf dem Namensschild stand »Sabine Achter«
»So, das hier ist dein Zimmer. Im Moment hast du es noch ganz für dich alleine. Aber es kann sein, daß du es dir später noch mit jemandem teilen musst, wenn die Anderen kommen«, erklärte Silke ihr.
»Die Anderen?«, fragte Sabine.
»Ja. Am Donnerstag fängt das Stadtfest an. Da bekommen wir noch Besuch. Julia und Andrea werden kommen und ich weiß nicht, wen sie noch alles mit bringen. Dann kann es hier etwas eng werden«, erklärte Silke grinsend, während sie die Tür öffnete und auf hielt.
Sabine betrat das Zimmer und war erstaunt, daß es so groß war. Es sah aus, wie ein besseres Hotelzimmer. Es gab zwei Betten und eine gemütlich aussehende Sitzecke. Eine Tür führte in ein geräumiges Badezimmer mit Dusche und Badewanne und an der Wand zum Flur hin gab es einen ziemlich großzügigen Kleiderschrank.
»Das ist alles für mich?«, fragte Sabine erstaunt.
»Ja, zumindest bis übermorgen«, erklärte Silke. »Aber wenn du in die Schule gehst, dann gibt es sowieso kein Einzelzimmer. Da gibt es einen Schlafsaal für die ganze Gruppe.«
Sabine schluckte. Alle Gedanken daran, in drei Wochen in die Schule geschickt zu werden, hatte sie bisher verdrängt, doch andererseits schien es weder Mara noch Silke dort all zu schlecht gegangen zu sein. Jedenfalls hatte zumindest Silke, als das Thema auf dem Flug hier her zur Sprache gekommen war, nichts schlimmes über die Schule berichtet. Und auch jetzt als Serva schien es den Beiden nicht schlecht zu gehen. Das machte Sabine etwas Hoffnung, daß ihr Leben sich durch diesen seltsamen Zufall wirklich zu bessern schien.

»Wir sind eben drüben und räumen die Sachen ein. Wir kommen dann vorbei und holen dich ab.« Mit diesen Worten riss Silke sie aus ihren Gedanken und verließ mit Mara das Zimmer.
Sabine sah sich in dem wirklich großzügigen Zimmer um und begann die wenigen Sachen, die in der Reisetasche waren, einzuräumen. In der Tasche waren einige Garnituren Unterwäsche, ein paar Hosen und einige Blusen und Hemden sowie eine leichte Regenjacke und ein paar Halbstiefel. Zu ihrer Überraschung befand sich darin, eingepackt in eine Schutzfolie, auch noch ein langes Kleid, welches hier wohl kaum Verwendung finden würde. Doch auch dieses hing sie auf einem Bügel ordentlich in den Schrank. In diesem befanden sich einige Garnituren Bettwäsche und auch einige Handtücher.

Als sie alles eingeräumt hatte, schaute sie in das Badezimmer. Dort hingen bereits einige Handtücher an Haken und Stangen und in einer Ablage standen mehrere Flaschen mit Duschgel, Shampoo, Spülungen, Seife und andere Dinge, die man als Frau brauchte. Sogar eine Zahnbürste und eine Haarbürste lagen, noch verpackt, auf der Ablage neben dem Waschbecken.

Sie machte sich schnell frisch und ging dann zurück in das Zimmer, wo sie auf Mara und Silke wartete.
Zwar erwartete sie nicht, etwas dort zu finden, doch als sie aus purer Neugier einen der beiden Nachttische öffnete, fand sie dort mehrere weiß-rosa Pappschachteln auf denen lediglich ein Firmenlogo abgebildet war und darunter stand in geschwungenen Lettern »MarEmy«, vermutlich der Name der Firma, die dieses Logo führte. Beides war ihr unbekannt und sie holte eine der Schachteln aus dem Nachttisch heraus. Auf der Unterseite der noch in eine Schutzfolie eingeschweißten Schachtel stand »Voluptas«, ein ihr nichts sagender Artikelname und eine Nummer, vermutlich eine Artikelnummer.
Zwar fragte sie sich, ob es in Ordnung war, diese Schachtel zu öffnen, doch ihre Neugier siegte über ihre Vernunft und sie öffnete die Schutzfolie. Sie hob den Deckel der Schachtel und spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss, als sie den Inhalt der Schachtel sah. Das Teil aus einem hautfarbenem Material fiel ganz eindeutig unter die Kategorie Sexspielzeug.

In dem Moment, als sie es heraus nehmen wollte, klopfte es an der Tür und ohne daß sie etwas gesagt hätte, wurde diese auch schon geöffnet. Sie versuchte, die Schachtel wieder zu schließen und in den Nachttisch zurück zu legen. Doch der Pappdeckel hatte sich irgendwie verhakt und so hielt sie, als Mara und Silke bereits vor ihr standen, die noch offene Schachtel in den Händen.
Grinsend schauten die Beiden zu ihr.
»Das ist eine Art Werbegeschenk. Wenn du das ausprobieren willst, können wir auch später noch mal kommen«, sagte Mara und grinste wissend.
Endlich schaffte Sabine es, die Schachtel wieder zu schließen und legte sie einfach auf den Nachttisch. Sie wieder zurück zu legen hatte jetzt, wie die Beiden sie damit gesehen hatten, ohnehin keinen Sinn mehr.
»Lieber nicht«, sagte sie verlegen und stand vom Bett, auf dem sie gesessen hatte, auf.
»Heute Abend ist ja auch noch Zeit dazu«, sagte Mara, als sei es das Alltäglichste auf der ganzen Welt, so etwas zu benutzen. »Dann lass uns nach unten gehen.«

Sabine folgte den Beiden, die Hand in Hand die Treppe herunter gingen, zurück in die Küche. Während Mara noch ihre Tunika trug, hatte Silke sich offensichtlich umgezogen. Sie trug eine eng anliegende, schwarze Stoffhose die an den Knien, an den Seiten und am Gesäß mit Leder besetzt war. Dazu eine weiße Bluse und kniehohe Reitstiefel. Über der Bluse trug sie eine schwarze Jacke und ihre langen, dunkelblonden Haare hatte sie zu einem Ponytail gebunden. In der Linken hielt sie anscheinend ein Paar Handschuhe aus schwarzem Leder und zu Sabines Überraschung eine kurze Reitgerte.
»Wir trinken noch einen Kaffee, solange du bei Herrin Rebecca bist«, sagte Silke und deutete zu der Tür, auf die Rebecca vorhin gezeigt hatte.

Sabine ging zu dieser Tür und fand sich in einem Flur wieder, dessen Boden mit gebohnerten Dielen belegt war. Die Wände waren bis in eine Höhe von etwa einem Meter mit hellem Holz getäfelt und darüber befand sich ein gemusterter, weißer Verputz.
Sie ging zu der Tür, die der Küchentür gegenüber lag und sah auf das Namensschild. Die Namen »Rebecca Winter« und »Mara Winter« standen auf diesem Schild. Sabine fragte sich, warum Mara, wenn sie hier ein Büro hatte, nicht auch bei Rebecca und Silke schlief und war neugierig, wo Mara den nun wohnen würde.

Zögernd klopfte Sabine an die dunkle Holztür.
»Herein«, erklang Rebeccas Stimme hinter der Tür und Silke öffnete diese.
Rebecca saß in dem hell eingerichteten Büro hinter einem großen Schreibtisch und winkte sie zu sich heran.
Sie nahm einen Umschlag, den sie vor sich liegen hatte und reichte ihn Sabine. »Das ist eigentlich eine Ersatzkarte. Ich habe das Tageslimit auf hundert und das Wochenlimit auf dreihundertfünfzig Dollar gesetzt. Das sollte ausreichen, wenn du in die Stadt gehen solltest«, sagte sie. »In der Innenstadt beim Uhrenturm gibt es einen kleinen Spezialitätenladen, den kann ich dir sehr empfehlen. Aber sei vorsichtig, nichts von dem, was sie dort verkaufen ist gut für die Figur«, fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu.
»Und bevor ich es vergesse: Es gibt zwar in der Stadt sieben Destillen, die Whisky brennen aber Alkohol kannst du mit dieser Karte nicht kaufen. Wenn du gerne mal einen Schluck kosten möchtest, dann können wir aber gerne mal zusammen zu einer Probe gehen.«
Etwas verwirrt sah Sabine Rebecca an.
»Heute bleib aber besser noch hier, bis du dich etwas umgesehen hast, nicht daß du noch verloren gehst. Wir sehen uns beim Abendessen. Wenn du zwischendurch Hunger hast, in der Küche ist immer irgendwas, was man essen kann.«
Sabine fühle sich heraus komplimentiert und verließ nach einem zögerlichen »Danke« das Büro.
Sie öffnete den Umschlag und fand in diesem eine Kreditkarte, die auf Rebeccas Namen ausgestellt war und ihren eigenen Namen handschriftlich als Zusatz auswies.
Sie war etwas verwundert, daß Rebecca ihr einfach so eine Kreditkarte anvertraute, doch ihr war sofort klar, daß diese die Karte jederzeit sperren konnte, so daß sie, sollte sie versuchen, weg zu laufen, vollkommen nutzlos war.
Sie steckte die Karte in ihre Hosentasche und ging dann zurück in die Küche. Dort saßen Mara und Silke nebeneinander am Tisch und waren ungeniert in einen ziemlich intensiven Kuss versunken.
Nun kam es Silke noch seltsamer vor, daß Mara anscheinend nicht bei Rebecca und Silke im Zimmer schlief.

Sie wartete, bis die Beiden ihren Kuss lösten und sie bemerkten.
Die Beiden sahen sie grinsend an und tranken ihren Kaffee aus. Dann standen sie auf und Silke fragte »Bereit?«
Maras Augen begannen zu leuchten. »Ich freue mich schon«, sagte sie und sie gingen zur Tür, die ins Freie führte.
»Dann komm«, sagte Silke. Sie nahm im Vorbeigehen die Sporttasche und winkte Sabine, ihr zu folgen.

-

Zusammen verließen sie das Haus und gingen in Richtung des Stalles, den sie durch eine Seitentür an dem zweistöckigen Nebengebäude betraten.
Sie gingen durch einen weiß gekachelten und gefliesten Raum in dem es lediglich einige Haken an der Wand gab. Außerdem hing an der Wand, dem Eingang gegenüber ein roter Schlauch an dessen Ende eine Brause befestigt war.
Diesem Raum folgte ein recht großer Raum an dessen Längswand sich eine ganze Reihe nummerierter Spinde befanden. An der gegenüberliegenden Längswand befanden sich zehn Waschbecken und in der Mitte hingen in einem Meter Abstand einige Seile von der Decke an deren Enden sich Karabinerhaken befanden.

Auch durch diesen Raum gingen sie nur durch und kamen in einen kurzen Flur. Dort nahmen sie die erste Tür und gingen in einen weiteren Raum hinein. Silke schaltete das Licht an und legte die Tasche ab.
In diesem Raum gab es lediglich ein einzelnes Waschbecken, an der Wand einen Tisch und einen größeren Schrank. Neben diesem stand ein einzelner Stuhl aus Kunststoff. Auch hier gab es einen Schlauch an der Wand und genau in der Raummitte hing ebenfalls ein Seil von der Decke herab.
»Du kannst zusehen, wenn du möchtest, dann setz dich bitte dort hin« sagte Silke und deutete auf den Stuhl. »Wenn nicht, dann geh bitte schon mal vor in den Stall und warte da auf uns. Aber das kann eine ganze Weile dauern.«
Sabine wusste nicht, was hier passieren würde, doch alleine irgend wo zu warten, war nicht gerade das, was sie im Moment wollte. Also nahm sie auf dem Stuhl Platz und lehnte sich an den Schrank.

Silke schloss darauf hin die Tür und nickte Mara zu. Diese stellte sich in die Mitte des Raumes, legte die Arme auf den Rücken und verschränkte die Hände.
Silke lächelte und ging zu Mara. Sie nahm das Ende des Seiles und hakte den Karabiner in den Ring von Maras Halsband ein. Sabine wusste nicht, ob sie sich getäuscht hatte oder ob Mara tatsächlich leise geseufzt hatte, als der Karabiner in dem Ring ihres Halsbandes einrastete.

Silke trat vor Mara, und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann begann sie, Maras Arme zu streicheln und ihr den Nacken zu kraulen. Mit der freien Hand öffnete sie den Gürtel, der Maras Tunika geschlossen hielt und streichelte nun mit beiden Händen über Maras Arme, wobei sie ihr langsam und sehr zärtlich die Tunika aus zog.
Nun stand Mara fast nackt mitten im Raum und Sabine bemerkte ein Lächeln in ihrem Gesicht, welches sie so noch nie bei einem Menschen gesehen hatte.
Das Einzige, was Mara nun trug war, zu Sabines Erstaunen, ein stählern glänzender Keuschheitsgürtel. Aber auch diesen öffnete Silke nun mit einem Schlüssel, den sie an einem Lederband um ihren Hals trug, so daß Mara nun vollkommen nackt im Raum stand.
Nun ging Silke zu dem Tisch und legte den Keuschheitsgürtel auf diesem ab. Dann holte sie einige Flaschen und einige Handtücher aus dem Schrank an dem Sabine lehnte und legte alles auf den Tisch.
Zwar war es Sabine etwas peinlich, Mara so stehen zu sehen und wandte sich verschämt ab, doch als Silke den Schlauch von der Wand nahm und die Wassertemperatur eingestellt hatte, konnte sie nicht anders, als wieder zuzusehen, wie Silke Mara mit dem Schlauch abduschte und dabei keinen Zentimeter ihres Körpers ausließ.
Dann stellte Silke das Wasser ab und holte die erste Flasche vom Tisch. Sie gab etwas von der Flüssigkeit in ihre Hand und begann damit, Maras Haare gründlich zu waschen, wobei sie sehr darauf zu achten schien, daß diese keinen Schaum ins Gesicht bekam.
Nun nahm Silke die nächste Flasche und seifte Mara gründlich von oben bis unten ein. Fasziniert beobachtete Sabine sie dabei. Silke schien hoch konzentriert zu sein und es sah aus, als sei das, was sie da tat ein bereits zig mal durchgeführtes Ritual und trotzdem konnte Sabine deutlich erkennen wie liebevoll und zärtlich sie dabei vor ging.
Silke war so gründlich, daß sie sogar zwischen Maras Fingern die Seife verteilte und, nachdem sie Maras Bein angetippt hatte und diese es nach hinten gehoben hatte, auch zwischen den Zehen ebenso gründlich die Seife verteilte.
Als Silke zwischen Maras Beinen die Seife verteilte, wandte Sabine sich ab und sah erst wieder hin, als Silke das Wasser wieder aufdrehte.
Mit einem kleinen Lappen wusch Silke nun noch Maras Gesicht und ließ auch hier keinen Zentimeter aus, bevor sie ihr mit der Brause den Schaum sofort wieder aus dem Gesicht spülte und dann begann, ihr die Haare auszuspülen. Dann spülte sie den Schaum von Maras Körper und stellte die Dusche dann ab.
Sie nahm ein Handtuch und begann sofort, Mara damit ab zu trocknen, wobei sie wieder sehr gründlich aber doch äußerst liebevoll vor ging.
Mit einem weiteren Handtuch trocknete sie Maras Haare und wickelte diese dann in ein trockenes Tuch, bevor sie mit einem weiteren Handtuch erneut Maras Körper trocknete.
Nachdem sie mit einem kleineren Handtuch Maras Gesicht getrocknet hatte, tippte sie dieser mit dem Zeigefinger auf die Lippen, worauf hin Mara leicht den Kopf schüttelte. Silke lächelte darauf hin und trocknete noch einmal mit dem Handtuch Maras Haare. Anschließend nahm sie eine weitere Flasche, gab etwas daraus auf ihre Hand und verteilte die Flüssigkeit gründlich in Maras roten, lockigen Haaren, die sie dann sehr lange und sehr gründlich mit einer Bürste bearbeitete.

Als sie damit fertig war, stellte Silke sich neben Mara und gab ihr mit der flachen Hand einen leichten Klaps auf den Hintern, was Mara ein schnaubendes Geräusch entlockte. Silke grinste und holte dann eine Flasche mit Puder, das sie zwischen Maras Beinen, unter ihren Armen und in ihren Kniekehlen verteilte. Mara zuckte leicht, als Silke an ihre Kniekehlen kam, worauf hin Silke leise kicherte. Scheinbar war Mara an dieser Stelle recht kitzlig.
Nun nahm Silke etwas aus der Tasche heraus, die sie auf dem Tisch abgestellt hatte und machte sich damit an dem Keuschheitsgürtel zu schaffen. Mit dem Gürtel in der Hand kam sie nun zu Sabine. Diese bemerkte staunend, daß in dem Gürtel nun ein recht ansehnlicher Vibrator oder etwas in der Art befestigt war.
»Würdest du dich bitte mal umdrehen? Ich muss ihr jetzt den Gürtel anlegen«, sagte Silke zu ihr.
Sabine nickte lediglich und drehte sich mit samt dem Stuhl zur Wand.
Sie hörte Silkes Schritte und ein leises, metallisches Klappern, dann ein leises Schnauben, welches wohl von Mara kam.
»Entschuldige Sunrise, er ist noch etwas kalt«, hörte sie Silke sagen.
Dann vernahm sie ein leises Stöhnen, welches allmählich lauter und auch intensiver wurde.
Obwohl sie nichts sehen konnte, war Sabine klar, daß Silke Mara nun den Gürtel anlegte und wo hin dieser Vibrator nun wohl gerade verschwand. Sie empfand es als etwas unhöflich, den Beiden dabei zuzuhören und alleine die Vorstellung, was da gerade hinter ihrem Rücken passierte, ließ sie selbst nicht ganz kalt.

»Du kannst dich wieder umdrehen«, hörte Sabine Silkes Stimme.
Als sie wieder richtig herum saß, trug Mara den Keuschheitsgürtel wieder. Sie hatte ihre Augen noch immer oder wieder geschlossen und schien sehr entspannt.
»Wieder holte Silke ein Teil aus der Sporttasche heraus. Zuerst konnte Silke sich nicht vorstellen, wozu dieses weiße Stoffteil sein sollte von dem einige Bänder herab hingen, doch als Silke Mara dieses Teil wie einen Sack über die hinter ihrem Rücken liegenden Arme stülpte und zwei der Riemen über Maras Schultern nach vorne führte, erkannte sie, daß damit wohl ihre Arme auf dem Rücken fixiert wurden. Nachdem Silke die beiden Riemen über Maras Brust über Kreuz legte und sie dann unter ihren Armen nach hinten führte, entspannte Mara ihre Arme so daß sie diesen seltsamen Sack in die Breite zogen. Die Ellenbogen lagen nun nicht mehr so eng aneinander sondern befanden sich fast neben Maras Körper.
Während Silke die Riemen sorgfältig gerade legte und dann hinter Maras Rücken mit dem Stoffsack verband, betrachtete Sabine Mara eingehend. Sie war zwar schlank und hatte eine deutlich ausgeprägte Taille, die aber nicht übertrieben wirkte, doch sowohl an ihren verpackten Armen als auch ihren Beinen zeichneten sich genau an den richtigen Stellen kräftige Muskeln ab. Und auch Maras Bauchmuskeln waren recht ausgeprägt ohne übertrieben zu wirken. Genau so stellte sie sich einen sehr sportlichen Körper vor. Allerdings war dieser unter der Tunika vorher nicht zu erkennen gewesen.

Das nächste Teil, welches Silke aus der Tasche holte, war der Fellanzug. Zuerst musste Mara in dessen Beine schlüpfen, die in einer Art Socken aus einem weißen Stoff endeten. Das Fell, welches über diesen lag, hatte Silke nach oben weg geklappt. Dann zog sie ihr den Anzug nach oben, bis über die Schultern. Die restlichen Riemen des Stoffsackes, in dem Maras Arme sich befanden, zog Silke irgend wo in die Rückseite des Anzuges hinein und schloss dann den langen Reißverschluss mit dem der Fellanzug im Rücken geschlossen wurde. Doch ganz nach oben zog Silke den Reißverschluss noch nicht. Statt dessen holte sie das nächste Teil aus der Tasche heraus. Es war eine Art Maske aus Fell, die Maras kompletten Kopf umschloss. Sie hakte den Karabiner des Seiles aus Maras Halsband aus und zog ihr diese Maske an, an der sich, genau an den passenden Stellen zwei Ohren befanden, die wie Pferdeohren aussahen. Ihre langen, roten Haare zog sie durch eine Öffnung im hinteren Teil dieser Maske nach außen.
Am unteren Rand der Maske befand sich wieder etwas weißer Stoff, den Silke sorgfältig um Maras Hals und auf ihre Schultern legte und gerade zog, so daß sich keine Falten mehr in diesem befanden. Nun schloss sie den Reißverschluss des Anzuges darüber und es sah beinahe so aus, als wären Anzug und Maske nur ein einziges Teil. Mit einem Reißverschluss, der etwas unterhalb von Maras Halsband um ihren Hals herum lief, verband Silke die beiden Teile nun endgültig, nur der Ring des Halsbandes schaute noch vorne heraus. Dann öffnete seitlich sie in Maras Rücken zwei Reißverschlüsse und zog einige Riemen heraus, an denen sie nun kräftig zog. Dadurch zog sich der Anzug, der im Bereich von Maras Brust und Bauch bisher nur lose angelegt war, zusammen und betonte sehr deutlich Maras Figur und hob ihre Brüste etwas an, die nun sehr deutlich vor standen. Auch ihre Arme schienen sich nun etwas näher zusammen zu befinden, doch all zu deutlich konnte man das durch den Anzug nicht mehr erkennen. Statt dessen machte es eher den Eindruck, als hätte Mara gar keine Arme mehr. Nur bei genauem Hinsehen konnte man diese noch unter dem Anzug erkennen.
Den Eindruck eines Pferdes verstärkte der Schweif, der am unteren Ende der Wirbelsäule aus dem Anzug ragte noch. Dieser reichte bis zur Mitte der Oberschenkel und hatte die selbe Farbe, wie Maras natürliches Haar.
Die Enden der Riemen verstaute Silke hinter dem Reißverschluss irgend wo in dem Anzug und schloss dann den Verschluss von dem nun, wie auch von dem Rückenreißverschluss und dem um Maras Hals, nichts mehr zu erahnen war.
So sah Mara irgendwie wirklich wie ein Pferd aus, fand Sabine.

Silke stellte sich nun hinter sie und begann damit, ihr die Haare zu ordnen und in die lange Öffnung in der Maske, die von der Mitte ihres Kopfes bis zum Halsansatz reichte, einzufädeln. Dies dauerte eine ganze Weile, da Silke immer wieder einzelne Strähnen fasste und zwischen die Schnüre fädelte, welche die Seiten der Öffnung zusammen hielten.
Gelegentlich nahm Silke die Bürste und bürstete damit die Haare, bis sich keine unordentlichen Stellen mehr zeigten. Doch bereits wenn sie die nächste Strähne durch die Riemen gezogen hatte, war davon kaum noch etwas zu bemerken.
Eine gefühlte Ewigkeit später waren anscheinend alle Haare durch diese Öffnungen gezogen. Wieder bürstete Silke diese und fasst dann die Enden zweier Reimen und zog langsam an diesen.
Je weiter sie daran zog, desto mehr zog sich die Öffnung zusammen und desto enger legte die Maske sich um Maras Kopf herum. Außerdem wurden Maras Haare dadurch mehr und mehr zusammen gezogen. Als die Öffnung endlich komplett verschlossen war und nur noch die Haare heraus schauten, sahen diese tatsächlich aus, wie eine sehr lange Mähne. Silke verknotete die Riemen und bürstete diese Mähne noch einmal glatt. Nun sah Mara erst recht nach einem Pferd aus, zumal die Vorderseite der Maske nur noch Maras Augen und die Mundpartie frei ließ. Im Bereich der Nase befand sich nur etwas dunkleres Fell. Doch insgesamt verstärkte das den Eindruck eines Pferdekopfes noch mehr, ohne daß es unnatürlich wirkte. Wer auch immer diese Anzüge entworfen hatte, hatte sich dabei offenbar große Mühe gegeben.

Silke machte nun eine kurze Pause und streichelte Maras Schultern eine ganze Zeit lang. Auch ihrem Gesicht widmete sie sich so eine Weile. Dann legte sie ihr erneut einen Finger auf die Lippen, worauf hin Mara den rechten Fuß hob und einmal auf trat. Nun legte Silke ihr eine Hand in den Nacken und zog sie zu sich, bis ihre Lippen sich berührten und sie in einem sehr intensiven Kuss versanken. Erst eine ganze Weile später löste Silke diesen Kuss und bat Sabine dann, aufzustehen.
Silke nahm den Stuhl und brachte ihn zu Mara. Sie schob ihn hinter diese und half ihr, sich zu setzen. Dann holte sie ein paar Stiefel aus der Tasche und begann damit, sie Mara anzuziehen. Diese Stiefel sahen aus wie Hufe und schienen den sich darin befindlichen Fuß weit zu strecken.
Sehr sorgfältig schnürte Silke erst den einen, dann den anderen Stiefel, wobei sie immer wieder Maras Beine streichelte, gelegentlich zu ihr auf sah und den Sitz der Stiefel kontrollierte.
Nachdem sie endlich beide Stiefel geschnürt hatte, klopfte Silke an Maras Unterschenkel, die vom Leder der Stiefel fest umschlossen waren. Mara bewegte darauf hin die Beine hin und her und trat dann einmal mit dem rechten Fuß auf, was ein lautes Klappern, wie von einem echten Pferdehuf, hervor brachte. Dabei musste sie das ganze Bein anheben, da sie ihre Füße anscheinend nicht mehr bewegen konnte.
Mit einem zufriedenen Blick schlug Silke nun das Fell der Beine des Anzuges herunter und schloss auf der Rückseite beider Beine einen Reißverschluss, die, nachdem sie geschlossen waren, wie alle anderen Reißverschlüsse auch, nicht mehr zu sehen waren.

Nun half Silke Mara wieder auf und schob Sabine den Stuhl wieder zu. Sabine blieb jedoch neben dem Schrank stehen und beobachtete die Beiden eingehend. Sie war fasziniert davon, wie routiniert aber doch zärtlich Silke Mara in ein Pferd verwandelte.
Silke hatte unterdessen ein Etwas aus vielen schmalen Lederriemen aus der Tasche geholt und war dabei, diese zu sortieren. Dann stellte sie sich vor Mara und legte ihr dieses Geschirr um den Kopf. Dabei musste sie sich nun etwas strecken, denn Mara, die sowieso bereits eine Hand breit größer war als Silke, überragte diese nun um fast einen ganzen Kopf. Es dauerte nicht lange, bis Silke ihr das Kopfgeschirr angelegt hatte und die Riemen fest zog.
An beiden Seiten gab es, etwa dort, wo sich Maras Wangen befanden, einen größeren Ring von dem aus ein Riemen durch den Nacken zurück zu dem anderen Ring führte. Ein weiterer Riemen ging unter ihrem Kinn hindurch und einer wand sich um ihren Hinterkopf. Außerdem gab es in Höhe von Maras Stirn einen weiteren Riemen, der fast aussah, wie ein Stirnband. Dieser geschwungene Stirnriemen war mit silbernen Nieten und Punzierungen reich verziert. Auch hier kontrollierte Silke sorgfältig den Sitz und als sie fertig war, öffnete Mara den Mund und sah auffordernd zu ihr.
»Bist du sicher?«, fragte Silke, worauf hin Mara einmal mit dem rechten Fuß auftrat. Das erzeugte wieder ein Geräusch wie von einem Pferdehuf.
Silke nahm etwas aus der Tasche, spülte es im Waschbecken gründlich ab und verband es mit dem Ring auf Maras rechter Wange, steckte es ihr in den Mund und hakte es nun auch in dem Ring auf der anderen Seite ein, so daß sie dieses Teil nicht mehr einfach heraus drücken konnte.

Nun hakte Silke das Seil, welches von der Decke herunter kam, in den Ring auf Maras Wange ein und ging zur Tasche. Dort holte sie ein weiteres, viel größeres, zusammengelegtes Knäuel aus schwarzen Lederriemen heraus und entfaltete es.

Dieses Geschirr legte sie um Maras Körper herum. Es bestand hauptsächlich aus einem breiten Riemen, der in Höhe der Hüfte um Maras Bauch herum lag und einem, der unter ihren Brüsten lag und diese fast wie ein Unterbrust-BH anhob. Zusätzlich gab es noch zwei breite Riemen die Silke um Maras Oberschenkel legte und verschloss. Zusammen gehalten wurden diese Riemen von je einem breiten Riemen der die anderen, breiten Riemen an Maras Seite entlang senkrecht verband sowie einigen schmaleren Riemen. An den Seitenriemen sowie dem Taillen- und dem Unterbrustriemen befanden sich mehrere glänzende Ringe und Halbringe aus Metall.

»So, fertig Sunrise«, sagte Silke, nachdem sie den Sitz des Geschirres noch einmal kontrolliert hatte, indem sie an allen Riemen noch einmal zog und sie seitlich bewegte.
Auf einmal wurde Mara scheinbar ein wenig unruhig. Sie trippelte von einem Fuß auf den Anderen und scharrte mit diesen auf dem Boden entlang.
Sabine fragte sich, ob etwas nicht in Ordnung war, doch Silke schien vollkommen ruhig zu bleiben. Sie ging zu der Tasche und holte eine lange Leine aus Leder aus dieser heraus. Dann ging sie zum Tisch, wo sie ihre Handschuhe anzog und die Gerte nahm, die sie an einen Haken an deren Griffende in den Gürtel ihrer Hose einhakte.

Zurück bei Mara fasste Silke energisch an den Ring der an Maras linker Wange lag und zog sie etwas zu sich. »Ruhig Sunrise. Gleich geht’s nach draußen«, sagte sie mit fester Stimme.
Sie hakte die lange Leine in den Ring ein und löste dann das Seil, welches von der Decke herunter kam. Nachdem Silke dieses Seil gelöst hatte, ging Mara, oder Sunrise, wie Silke sie gerade genannt hatte, in Richtung der Tür und zog dabei an der Leine, den Silke in der Hand hielt. Doch diese war anscheinend darauf vorbereitet und hielt ihn fest in der Hand.
»Sunrise, halt!«, sagte sie mit fester Stimme und hatte auf einmal die Gerte in der Hand, die eben noch an ihrem Gürtel hing. Mit dieser schlug sie einmal fest auf Maras Hintern. Sofort blieb diese stehen und hörte auf zu ziehen. Statt dessen wandte sie den Kopf in Silkes Richtung und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, den Silke allerdings zu ignorieren schien. Sie hakte in aller Ruhe die Gerte wieder an ihrem Gürtel ein und nahm dann die nun leere Tasche mit der freien Hand auf. Dann erst öffnete sie die Tür des Raumes und ging vor Mara oder besser Sunrise, durch diese hindurch in den kurzen Flur und Sabine folgte den Beiden. Dort wand Silke den Riemen, der wohl eine Art Leine war, um einen Haken an der Wand und brachte die Tasche in eine Art Lagerraum.
Silke löste die Leine von dem Haken und ging den Flur bis zu dessen Ende entlang. Sie öffnete die Tür und ging mit Sunrise an der Leine hindurch.


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  RE: Achadh Uaine Datum:25.05.19 00:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hi HeMaDo

Vielen vielen dank für diese tolle Episode. Du lässt das Herz eines Petplayliebhabers höher schlagen!
Ich habe schon die ein oder andere "Verwandlungsbeschreibung" gelesen, und glaub mir es waren nicht wenige, diese hier ist mit das Beste was mir je vor die Augen gekommen ist!!!

Was Sabine angeht so glaube ich das sie, sofern sie nicht völlig aus der Welt ist, ein neues zuhause gefunden hat. Sei es nun mit Gerte in der Hand oder Hufboots an den Füßen.
Auch sie wird Ihre Seite finden. Ich könnte mir vorstellen das sie sich derart in eine "Stallbedienstete" einarbeitet und einbringt das Rebecca ihr die Wahl lässt ob sie zu Schule gehen will öder lieber auf den Landgut bleiben möchte. Und wer weiß, vielleicht wird Sie ja sogar irgendwann eine Trainerin.....

Mir hat dieser Teil ausgesprochen gut gefallen, was allerdings auch daran liegt, dass du diese "Folge" scheinbar nur genau für mich geschrieben hast. Du hast meinen Part im Petplay voll getroffen. Die "Transformation" !

Noch mal`s DANKE für die Fortsetzung!

Hut ab und Gruß
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  Achadh Uaine - Teil 4 Datum:30.05.19 13:25 IP: gespeichert Moderator melden


Nachdem Sabine die Tür hinter sich geschlossen hatte, schaute sie sich um und erkannte, daß sie in einem langen, breiten Gang waren von dem auf der einen Seite zwei weitere Gänge abzweigten. In diesen Gängen gab es zu jeder Seite mehrere Boxen, wie in einem Pferdestall, nur daß hier statt Pferden, einige Frauen aus den Boxen heraus neugierig zu ihnen schauten, die ähnlich wie Sunrise gekleidet waren.
Das Tor zu ihrer linken Stand weit offen und Silke ging mit Sunrise an der Leine aus diesem heraus. Sie gingen über den Hof zwischen den Gebäuden entlang an den Paddocks vor den Boxen vorbei auf die Longierhalle zu.
Wie Sabine bei ihrer Ankunft bereits bemerkt hatte, führte um diese Longierhalle eine Führanlage herum. Hier gab es ein Tor, durch das man die Führanlage betreten konnte und auf der anderen Seite der Bahn in die Longierhalle gelangte. Silke öffnete das Tor, und löste die Leine. Dann schob sie Sunrise mit sanftem Nachdruck zwischen zwei der sich bewegenden Abtrennungen und schloss das Tor, worauf hin Sunrise ihr erneut einen leicht vorwurfsvollen Blick zu warf. Doch die Abtrennung bewegte sich weiter und wäre Sunrise nicht vor dieser her gegangen, hätte diese sie wohl einfach mit sich geschoben.

»Führanlage1, Länge: 75m« stand auf einem Schild neben dem Tor, welches Sabine nun bemerkte.
Silke ging zu einem Terminal, welches sich neben dem Tor befand und tippte etwas darauf herum, bis Sunrise Bild auf dem Bildschirm erschien. Sie gab etwas in das Terminal ein und ging dann zu einem Stück Zaun aus Stahlrohren, welches hier zwischen dem Stallgebäude und der Führanlage stand. Sie lehnte sich mit den Armen auf diesen Zaun und schaute zu der Führanlage und Sabine tat es ihr gleich.

»Was soll das alles denn eigentlich?«, fragte sie Silke und deutete auf Mara oder Sunrise, die gerade vorbei kam und zu ihnen sah.
»Was meinst du?«, fragte Silke.
»Das alles hier. Diese Frauen, die wie Pferde hier rum laufen, dieser Stall und das alles hier«, sagte Sabine.
»Du hast keine Ahnung, oder?«, fragte Silke, worauf hin Sabine nur den Kopf schüttelte.
»Es gibt viele Leute, die meisten sind Frauen, die gerne Pony spielen. Die Meisten machen das nur, weil sie mal eine Zeit lang abschalten wollen. Sie geben jede Verantwortung ab und sind in dieser Zeit ganz Pony. Wir nennen das den Ponymodus. Mara hat mir mal erklärt, daß sie als Pony ganz anders denkt und alles ganz anders wahrnimmt. Für sie ist das wie fliegen.«
Sabine schaute nur verständnislos. »Fliegen? Wie im Flugzeug?«
»Nein, nicht wie im Flugzeug«, sagte Silke lachend. »Wie soll ich dir das erklären? Es ist so als ob man aufhört zu denken und es fühlt sich an, als ob man schwebt. Es ist nichts mehr wichtig und man fühlt manches viel intensiver und anderes wie durch Watte. Man taucht irgendwie in eine ganz andere Welt ab«, versuchte Silke eine Erklärung.
»Du spielst auch Pony um zu fliegen?«, wollte Sabine wissen.
»Nein, ich habe es ein paar mal probiert und in der Trainerausbildung muss man auch ein paar Tage als Pony herum laufen, aber mir gibt das nichts. Ich musste mich dabei einfach viel zu viel auf anderes konzentrieren. Ich habe das nur, wenn sie«, Silke deutete zu Sunrise »oder Herrin Rebecca mit mir in den Keller gehen.«
»In den Keller gehen?« Diese Erklärung verwirrte Sabine nur noch mehr.
»Erinnerst du dich? Heute Vormittag, als Herrin Rebecca Mara bestraft hat? Es war eigentlich keine Strafe. Mara ist dabei geflogen. Und bei mir ist es auch so. Es ist einfach ein unbeschreibliches schönes Gefühl. Das muss man glaube ich, selbst erleben. Man wünscht sich, daß es nie aufhört. Und wenn Mara Sunrise ist, dann hat sie das. Sie hat dieses Gefühl, wenn sie ein Pony ist. Nicht so stark und sie bekommt auch noch vieles mit, aber wenn sie einmal im Ponymodus ist, dann hört es so schnell nicht mehr auf. Ich wünschte, ich könnte das auch, aber dabei kann ich einfach nicht so abschalten.«
Sabine sah Silke verwundert an. »Ihr mögt es, wenn ihr geschlagen werdet?«
»Ja, wenn es jemand tut, dem man vertraut ist das ein herrliches Gefühl.«
Sabine sah Silke eine Weile an und schaute dann wieder zu der Führanlage in der nicht nur Sunrise sondern auch einige andere Frauen oder besser Ponys gingen und war sich, nach etwas nachdenken, sicher, bestimmt keinen Spaß daran zu finden, so geschlagen zu werden wie das Rebecca heute Vormittag bei Mara getan hatte.

»Einfach nur so als Pony irgend wo rum zu stehen oder geführt zu werden ist sicher auch langweilig. Und damit niemandem langweilig wird, ziehen die Ponys halt Kutschen oder Sulkys und tragen untereinander Wettbewerbe aus.« Mit diesen Worten riss Silke Sabine aus ihren Gedanken.
»Und das alles nur, damit sich ein paar Frauen...« Sabine suchte nach dem passenden Wort »entspannen können?«
»Vielleicht hat das wirklich mal so angefangen vor ein paar hundert Jahren. Aber heute gibt es richtige Turniere und viele machen das nur wegen dem Sport. Und das ganze Drum herum gehört nun mal dazu. Viele von den Ponys hier machen das aber wirklich nur zur Entspannung und einige machen das ihrem Partner zuliebe, weil die gerne ein Pony trainieren möchten. Sie kommen für ein paar Wochen hier her und entweder ihr Partner oder ihre Partnerin trainieren sie und fahren mit ihnen oder nehmen an kleinen Wettkämpfen teil, die hier veranstaltet werden. Aber es gibt auch viele Ponys, die hier sind um zu trainieren.«
»Und Mara, ich meine Sunrise?«
»Sunrise ist ein ganz tolles Pony«, sagte Silke. »Sie hat schon einige Wettbewerbe gewonnen und nächste Woche, nach dem Stadtfest findet hier ein großes Turnier statt. Mit Herrin Rebecca nimmt Sunrise am Parcours teil und mit mir an einem großen Geländelauf und an einem Straßenrennen.«
»Also macht sie das nur wegen dem Sport?«, hakte Silke nach.
»Nein, hauptsächlich weil sie dann komplett abschalten kann, weil sie fliegen kann. Aber wenn sie anfängt zu laufen, dann ist sie verdammt schnell und geschickt.«
»Und warum nimmst du nicht mit ihr am Parcours teil?«
»Mara ist Herrin Rebeccas Serva und die Beiden haben das schon gemacht, bevor ich zu ihnen gekommen bin. Aber ich bin viel kleiner und leichter als Herrin Rebecca und darf deswegen mit Sunrise die Laufwettbewerbe bestreiten«, erklärte Silke lächelnd.
»Also hat Rebecca dich… gekauft« Sabine zögerte, bevor sie dieses Wort aussprach. »damit du mit Sunrise an den Wettbewerben teilnimmst?«, fragte Sabine erstaunt.
Silke sah sie an und lachte. »Nein. Gekauft hat mich Mara weil mich sonst der Mann, den ich heiraten sollte, gekauft hätte«, sagte Silke nun ernst und Sabine sah sie fragend an.
»Ich wurde, als ich noch ganz klein war, einem Mann versprochen den ich heiraten sollte. Aber das wollte ich nicht, also bin einen Tag vor der Hochzeit weggelaufen. Und weil ich nichts zu essen hatte, habe ich in einem Laden was zu essen geklaut aber die Polizei hat mich festgenommen und ich bin in die Schule gekommen. Und in meinem Probemonat war ich bei Herrin Rebecca und Mara. Und als dann die Versteigerung war, war Mara auch da und hat gesehen, daß der Mann, den ich heiraten sollte, mich auch kaufen wollte. Sie hat mit geboten und mich gekauft«, sagte Silke. »Ich glaube, daß das das Beste war, was mir passieren konnte«, fügte sie mit einem verträumten Blick hinzu.
»Verstehe«, sagte Sabine und die Beiden sahen Sunrise und den anderen Ponys eine Weile dabei zu, wie sie in der Führanlage liefen.

»Ich dachte, eine Serva darf selber nichts kaufen oder besitzen. Wie konnte Mara dich dann kaufen?«, fragte Sabine nach einer Weile.
»Mara ist eine freie Serva und außerdem sind die Beiden verheiratet. Aber sie wollte, nachdem sie frei war, als ihre Serva bei Herrin Rebecca bleiben. Und als freie Serva ist sie nur Herrin Rebecca unterworfen und kann alles tun, was diese ihr erlaubt.«
»Also hat Rebecca ihr erlaubt, dich zu kaufen?«, fragte Sabine erstaunt.
»Nein, das hat sie ohne Erlaubnis gemacht«, sagte Silke kichernd.
»Und wie passt du dazu, wenn die Beiden verheiratet sind? Ihr habt euch auch geküsst. Und das hat ziemlich… ähm…«
»Ich weiß auch nicht genau, wie das passiert ist«, unterbrach Silke Sabines Frage. »Irgend wann habe ich gemerkt, daß da mehr ist. Und ich habe eine ganze Weile nicht gewusst, was mit mir los ist und ich habe gedacht, daß ich krank werde, weil ich mich überhaupt nicht gut gefühlt habe. Und als mir dann klar geworden ist, was das war, habe ich mich nicht getraut, es ihnen zu sagen. Ich hatte einfach Angst, daß sie mich dann weg schicken, wenn ich es ihnen sagen würde. Und es ging mir dann noch schlechter. Ich habe versucht, mich ganz normal zu geben. Irgend wann haben wir abends im Salon gesessen und uns einen Film angesehen. So einen uralten Liebesfilm.«
»Im Salon?«, stellte Sabine eine vollkommen unrelevante Frage.
»Das ist sowas wie ein Wohnzimmer, nur größer, glaube ich«, erklärte Silke. »Bei dem Film habe ich angefangen zu weinen und konnte nicht mehr aufhören. Ich dachte, daß das keiner merkt. Aber die Beiden sind dann aufgestanden und haben mich einfach zu sich auf das Sofa geholt.« Silke schaute nun recht verträumt ins Leere. »Wir haben uns geküsst und als der Film zu Ende war, und ich ins Bett wollte, haben sie mich mit ins Schlafzimmer genommen.«
»Ins Schlafzimmer? Und dann habt ihr...«
Mit einem »Mh mh« und einem Kopfschütteln unterbrach Silke sie. »Wir haben fast die ganze Nacht nur geredet und gekuschelt und ich habe ihnen erzählt, was mit mir los war. Naja, sie haben mir das ganz schön aus der Nase ziehen müssen. Ich hatte gedacht, daß sie nicht merken, wie es mir gegangen ist. Aber sie haben das schon längst gewusst.«
»Du liebst sie sehr, nicht wahr?«, fragte Sabine. Sie hatte nun selbst ein komisches Gefühl im Bauch. Doch wusste sie genau, was das war. Der Einzige, den sie je geliebt hatte, war Volker gewesen. Doch seit dem dieser sie wegen einer anderen hatte sitzen lassen, hatte sie nie wieder jemanden so nah an sich heran gelassen. Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, etwas mit einer Frau anzufangen, dennoch beneidete sie Silke für diese Beziehung zu Rebecca und Mara.
»Ja«, sagte Silke »Beide.«

Wieder sahen sie eine Weile schweigend zu den Ponys die noch immer in der Führanlage ihre Runden drehten.
»Und ihr kommt hier her, damit Mara, ich meine Sunrise hier trainieren und Pony spielen kann?«, fragte Sabine, um das Schweigen zu brechen.
»Nein, das können wir zu Hause genau so machen. Da wo wir wohnen, gibt es auch einen Stall. Das ganze Gelände hier und eine der Destillen in der Stadt gehören Herrin Rebecca. Das Gelände hier hat sie an den Stall auf Horizons, das ist da, wo wir wohnen, verpachtet. Das Hotel und das Haupthaus gehören ihr und sie muss ab und zu mal hier nach dem Rechten sehen. Und auf dem Stadtfest nehmen wir mit einigen Wagen am Umzug teil. Und die Destille hat auch zwei Wagen. Die werden von Shire Horses gezogen. Das sind riesige Kaltblüter. Als ich die das erste Mal gesehen habe, hab ich mich ganz schön erschrocken. Die sind fast doppelt so groß wie ich«, erklärte Silke.
»Dann gibt es hier auch echte Pferde?«
»Nein, hier nicht. Für die Shire Horses gibt es einen Stall bei der Destille. Wenn du magst, können wir da mal hin fahren. Am Besten, wenn Herrin Rebecca und Sunrise für den Geländelauf trainieren. Dann nehmen wir uns einen Wagen und ich kann dir die Stadt zeigen.«
»Gerne«. Sagte Sabine.

Ein immer lauter werdendes Piepsen machte sich bemerkbar und Silke sah auf ihr Comm.
»Das reicht für heute. Ich bringe Sunrise in ihre Box und mache sie fertig. Dann können wir zum Nachmittagskaffee gehen«, sagte sie und ging zu dem Tor der Führanlage.
»Und Sunrise? Was macht sie so lange?«, wollte Sabine wissen.
»Was soll sie machen? Sie bleibt im Stall.«
»Die ganze Zeit über?«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Silke mit Nachdruck. »Nur die ersten zwei Wochen. Nach dem Wettbewerb wollen wir auch mal etwas Zeit zusammen verbringen.«
»Und bis dahin ist sie ganz alleine?«
Silke sah Sabine an und kicherte verlegen. »Bevor wir ins Bett gehen, gehe ich jeden Abend zu ihr. Und ich glaube, wenn Herrin Rebecca mit ihr ausfährt, dann machen sie auch irgendwo mal Pause«, sagte sie. Dann öffnete sie das Tor der Führanlage und als Sunrise vorbei kam, fasste sie sie am Kopfgeschirr und zog sie aus der Anlage heraus. Sie legte ihr die Leine an und sie gingen in Richtung Stall.

-

Zusammen gingen sie zum Stall. Sunrise schien etwas unwillig, fast hatte Sabine den Eindruck, als wäre sie lieber in der Führanlage geblieben. Doch Silke zog sie mit sich und sie betraten den Stall durch das große Tor. Sie gingen den Gang entlang, auf dem nun einiger Betrieb herrschte. Ponys wurden in ihre Boxen geführt oder heraus gebracht und niemand achtete auf sie.
Nur einige Frauen, die mit Eimern in denen sich eine Art Müsli zu befinden schien, herumliefen, begrüßten Silke. Einige streichelten Sunrise und gaben ihr etwas von dem trockenen Müsli zu essen.
Als sie ein Tor in der Mitte des Ganges erreichten und durch dieses hindurch gingen, blieben sie stehen und Silke begrüßte eine junge Frau mit einer Umarmung und unterhielt sich mit dieser etwas. Sunrise trat ebenfalls zu dieser Frau und stupste sie mit dem Kopf sanft an die Schulter, bis diese Frau etwas aus ihrer Tasche holte und Sunrise in den Mund steckte und ihr den Kopf streichelte.
Silke verabschiedete sich von Benny, so hieß diese Frau und sie gingen weiter den Gang entlang durch ein weiteres Tor. Hinter diesem gingen sie gleich nach links in einen Gang in dem sich auf jeder Seite sieben Boxen befanden. Sie gingen den Gang bis an dessen Ende und Silke wollte die letzte Box auf der linken Seite schon öffnen, doch in dieser befand sich bereits ein Pony.
»Was soll das denn?«, fragte sie erstaunt. Das ist Sunrise Box. Sie schaute zu dem hölzernen Schild auf dem der Name »Wintermute of Limerick« stand.
»Das glaube ich ja jetzt nicht«, rief Silke aus und machte einen sehr verärgerten Eindruck. »Sonja weiß doch ganz genau, daß das Sunrise Box ist. Hier hat niemand sonst was zu suchen.« Sie drückte Sabine Sunrise Leine in die Hand und ging zu der Tür der Box. Sie nahm das Schild von den Haken und darunter stand der Name »Sunrise von Siebenbergen«
Silke schaute verächtlich in die Box zu dem schneeweißen Pony mit kurzer, dunkler Mähne. »Was denkt Sonja sich denn dabei, einfach so einen irischen Gaul in Sunrise Box unter zu bringen?« rief sie erbost. Sabine hatte den Eindruck, das Silke, so schüchtern sie ihr noch bis zu ihrer Ankunft hier vorgekommen war, für Sunrise alles tun würde und seit ihrer Ankunft einiges an Selbstbewusstsein zugelegt hatte.
Das Pony in der Box schaute Silke und auch Sunrise nun ziemlich verärgert an und schnaubte verächtlich und auch Sunrise bedachte das andere Pony mit einem verärgerten Blick.
»Warte hier, das muss ich gleich klären«, sagte Silke. Sie stapfte wütend davon und ließ Sabine, die noch immer Sunrise Leine hielt, mit dieser alleine.

Sabine wusste nicht so Recht, was sie tun sollte, doch die Blicke, die die beiden Ponys sich zu warfen, sagten ihr, daß es wohl besser wäre, etwas Abstand zu nehmen. Sie zog an Sunrise Leine und wollte sie ein Stück weiter nach vorne in Richtung des Hauptganges bringen. »Komm Sunrise«, sagte sie. »Wir sollten besser nach da vorne gehen, bis Silke zurück kommt.«
Als die Leine gespannt war, spürte sie einen deutlichen Widerstand und sie schaffte es nicht, Sunrise dazu zu bewegen, ihr zu folgen. Statt dessen schnaubte diese nur verärgert und schaute das andere Pony mit zu Schlitzen verengten Augen an, also blieb ihr nichts anderes übrig, als hier auf Silke zu warten.

»Oh, das ist aber ein schönes Pony«, sagte eine Frau, die gerade durch die Tür, die am Ende des Ganges ins Freie führte, herein kam. Sie ging auf die Box zu und schien nicht zu bemerken, was sich zwischen den beiden Ponys abspielte.
»Entschuldigung, darf ich mal bitte?«, fragte sie freundlich und ging an Sunrise vorbei zum Tor der Box.
»Nanu? Wo ist denn dein Schild hin Wintermute?«, fragte die Frau und schaute etwas verwirrt auf Sunrise Namen, der nun auf der Tür stand. »Na, da muss ich nachher mal Sonja fragen, wenn sie wieder da ist. Komm Wintermute, wir wollen in die Stadt fahren.«
Sie öffnete das Tor der Box und legte ihrem Pony eine Leine an. Sunrise war ein Stück zur Seite getreten, ob nun, weil Sabine noch immer versuchte, sie zur Seite zu ziehen oder um der Frau Platz zu machen, wusste Sabine nicht zu sagen.
Als die Frau zusammen mit Wintermute die Box verließ, fing Sunrise an zu schnauben und Wintermute senkte den Kopf und schnaubte ebenfalls verächtlich.
»Ruhig Sunrise«, sagte Sabine in der Hoffnung, daß nichts schlimmes passierte. Doch in diesem Moment machte Sunrise einen Schritt auf Wintermute zu. Diese machte einen Satz nach hinten und zog dadurch plötzlich an der Leine, die der Frau aus der Hand glitt. Sunrise setzte ihr nach und Wintermute ging noch einen Schritt weiter in Richtung der Tür, welche ins Freie führte.

Wieder setzte Sunrise nach und riss nun ebenfalls an der Leine. Dies kam so unerwartet für Sabine, daß sie das Gleichgewicht verlor, der Länge nach zu Boden fiel und die Leine los ließ.
Sunrise schien zu bemerken, daß sie nun nicht mehr gehalten wurde und starrte Wintermute verärgert an. Bevor Sabine die Leine, deren Ende nun auf dem Boden lag, greifen konnte, trat Sunrise noch einen Schritt auf Wintermute zu.
»Wintermute, was soll das denn? Bleib doch stehen«, rief die Frau. Doch statt dessen ging Wintermute rückwärts zur Tür, gefolgt von Sunrise, die ihr immer wieder einen Schritt nachsetzte.
Als Wintermute schließlich im Freien war und sich einige Schritte von Sunrise entfernt hatte, sprang diese vor. Wintermute drehte sich um und begann, vor ihr zu fliehen. Sunrise ließ Sabine keine Zeit, um noch mal nach der Leine zu greifen und folgte Wintermute.

Sabine hatte sich wieder aufgerappelt und trat aus der Tür hinaus ins Freie. »Halt Sunrise, bleib stehen«, rief sie ihr nach, doch Sunrise lief einfach weiter.
Nun kam auch die Frau aus dem Stall und suchte nach ihrem Pony, das schon ungefähr fünfzig Meter weit entfernt war und, gefolgt von Sunrise auf einen kleinen Wald zu lief.
Sabine ahnte, daß sie nicht in der Lage war, den Beiden zu folgen. Sie schaute ihnen hinter her und holte ihr Comm aus der Hosentasche. Sie tippte Rebeccas Kontakt an und wartete.
»Hallo Sabine. Ist alles in Ordnung?«, fragte Rebecca sofort, als sie das Gespräch angenommen hatte.
»Sunrise, also Mara, ich meine Sunrise. Sie ist weg gelaufen«, sagte Sabine aufgeregt.
»Was? Jetzt schon?«, rief Rebecca aus. »Ich glaube, das ist ein neuer Rekord. Wo bist du?«
»Vor dem Stall bei der Box von Sunrise«, sagte Sabine.
»Bleib wo du bist«, sagte Rebecca ruhig und mit einem Anflug von Resignation in der Stimme. Sie seufzte und sagte: »Ich bin gleich bei dir« und beendete das Gespräch.

»Was sollte das denn?«, fragte die Frau, die offenbar Wintermutes Trainerin war, verwirrt. »Was haben die Beiden denn nur gegeneinander? So hat Wintermute sich ja noch nie verhalten. Was sollen wir denn jetzt nur machen?«
Sabine sah zu ihr und zuckte mit den Schultern. »Frau Winter kommt gleich her. Vielleicht weiß sie, was zu tun ist.«

»Das kann aber nicht sein, Sunrise Box ist doch nie belegt«, sagte eine Stimme im Stall. »Wo ist sie denn?«
»Sabine? Sunrise?«, rief nun Silke von drinne.
»Hier«, rief Sabine und ging in den Stall zurück.
»Wo ist Sunrise?«, fragte Silke verwundert.
»Sie ist da lang gelaufen.« Sabine deutete in Richtung des Waldes, vor dem die beiden Ponys gerade liefen. Es sah nun nicht mehr aus, als würde Sunrise Wintermute jagen sondern eher, daß sie sich ein Wettrennen am Waldrand entlang lieferten.
»Nein! Bitte nicht«, rief Silke aus und folgte Sabines Blick. »Was ist denn passiert?«
»Entschuldigung, ich habe ja versucht, sie fest zu halten, aber sie hat mir die Leine aus der Hand gerissen«, sagte Sabine.
»Meine Güte, wie siehst du denn aus?«, fragte Rebecca, die nun von draußen herein kam. Sie kam zu Sabine und fasste ihr unters Kinn, um ihr den Kopf zur Seite zu drehen. »Du solltest sofort ins Krankenzimmer gehen und dich verbinden lassen.«
»Was?«, fragte Sabine verwundert und fasste sich mit der Hand an die Stirn. Dort spürte sie nun einen dumpfen Schmerz und sah, daß ihre Finger voller Blut waren.

»Benny, bring Sabine bitte ins Krankenzimmer, damit sich die Ärztin mal ihre Stirn ansieht. Wir versuchen inzwischen die Beiden einzufangen«, sagte Rebecca und winkte Silke und der anderen Frau, ihr zu folgen.
Benny brachte Sabine durch den Gang zurück in den Hauptgang und dort durch ein Tür, hinter der ein langer Flur zu den Krankenzimmern führte.
Sie klopfte an eine Tür mit der Aufschrift »Arzt« und brachte Sabine nach einem »Herein« in das Zimmer.
»Hallo Doktor Barnes, das hier ist Sabine, sie hat sich anscheinend den Kopf aufgeschlagen.«
Die Ärztin, die bisher noch an ihrem Schreibtisch saß, war aufgestanden und zu Sabine gekommen.
»Brauchen Sie mich noch?«, fragte Benny.
»Ich denke nicht«, erwiderte die Ärztin, worauf hin Benny das Zimmer wieder verließ und die Tür schloss.

»Was ist denn passiert?«, fragte die Ärztin und schaute sich Sabines Stirn an.
»Ich weiß auch nicht so genau. Ich habe Sunrise gehalten, weil Silke weg musste. Irgend was hat mit ihrer Box anscheinend nicht gestimmt. Und dann war da diese andere Frau in der Box und als die Frau, die die Frau aus der Box holen wollte, auf gemacht hat, sind die Beiden durchgedreht und Sunrise ist hinter der anderen Frau hergelaufen und dabei bin ich gefallen und hab die Leine von Sunrise gehen gelassen und die Beiden sind weggelaufen. Ich hab gar nicht gemerkt, daß ich blute«, versuchte Sabine, zu erklären, was passiert war.
Die Ärztin hatte, während Sabine erzählte, eine Flasche und einige Mulltücher aus einem Schrank geholt und schob Sabine nun zu einem Stuhl.
»Sunrise? Verstehe. Setz dich bitte«, sagte die Ärztin.
Sabine schaute zu dem Stuhl und nahm Platz. Sie lehnte sich an und merkte, daß ihr etwas schwindelig wurde.
Die Ärztin holte sich einen Hocker auf Rollen heran und setzte sich neben Sabine, dann begann sie, Sabines Stirn mit der Flüssigkeit, die sie auf das Mulltuch gab, vorsichtig zu reinigen. »Ich muss gestehen, ich habe kein Wort verstanden, von dem was du mir gerade gesagt hast. Aber ich nehme an, die Frau in der Box war ein Pony?«
Sabine spürte einen brennenden Schmerz, als die Flüssigkeit ihre Haut berührte und sog zischend Luft zwischen ihren Zähnen hindurch ein. »Ich glaube, ja. Ich hab das noch nicht so ganz verstanden mit den Ponys und so.«
»Du bist neu hier?«
»Ja, ich bin vorhin mit Rebecca und Silke und Mara her gekommen.«
»Verstehe.« Die Ärztin tupfte noch einmal Sabines Stirn ab und schaute sich diese dann mit einer starken Lampe an. »Also du hast zwar eine ordentliche Schürfwunde aber nähen müssen wir da nichts. Aber einen Verband muss ich dir anlegen, bevor wieder Schmutz in die Wunde kommt.«
»Ich habe gar nicht gemerkt, daß da was ist«, sagte Sabine.
»Das ist die Aufregung. Das kommt noch.« Nun nahm die Ärztin eine Kompresse, gab eine Salbe auf diese und legte sie Sabine auf die Stirn. Die Kompresse fixierte sie mit einer Binde, die sie ihr um den Kopf wickelte und mit einer Schleife hinter ihrem Kopf fixierte.
»Den Verband kannst du morgen abnehmen. Es ist gut, wenn dann wieder Luft dran kommt, dann heilt es besser. Aber bevor du irgendwas machst, wo Schmutz in die Wunde kommen könnte, dann komm lieber noch mal vorbei, dann klebe ich dir eine frische Kompresse auf die Wunde. Und heute bitte nicht duschen und kein Wasser an die Stelle kommen lassen.«
Sabine machte »Mh hm« und nickte.
»Gut. Soll ich jemanden rufen, um dich zu deinem Zimmer zu bringen oder findest du dich alleine zurecht?«, wollte die Ärztin wissen.
»Ich glaube, ich finde schon zurück.«
»Na gut. Aber wenn dir schwindelig wird oder was anderes ist, dann komm bitte her. Ich oder eine meiner Kolleginnen ist immer hier.«
Die Ärztin stand auf und Sabine tat es ihr gleich. Dann gab die Ärztin ihr noch eine Tablette und ein Glas Wasser. Nimm das, das ist ein leichtes Schmerzmittel.
»Danke«, sagte Sabine und nahm die Tablette. Doch allein das frische Wasser tat ihr bereits gut und erst jetzt spürte sie, daß sie sich bis gerade leicht unwohl gefühlt hatte.
»Dann noch viel Spaß auf Achadh Uaine«, wünschte ihr die Ärztin und öffnete ihr die Tür.
Sabine bedankte sich noch ein mal und verließ das Zimmer. Sie überlegte, ob sie vielleicht am Besten gleich in ihr Zimmer gehen und sich hinlegen sollte, doch sie beschloss, zurück in den Stall zu gehen um zu sehen, ob Sunrise und das andere Pony, sie hatte Probleme, einen Mensch so zu bezeichnen, wieder zurück gekommen waren.

Den Weg zu der Box fand sie schnell und fand dort Rebecca, Silke, Sunrise, Benny und das andere Pony, zusammen mit der Frau vor.
Sunrise und das andere Pony waren vor den Boxen angebunden und Silke war dabei, Sunrise mit einer Bürste von oben bis unten abzubürsten. Das andere Pony, Wintermute, stand einfach da und schaute grinsend zu Sunrise, die diesen Blick, ebenfalls grinsend, erwiderte, während Rebecca sich mit Benny und anderen Frau unterhielt.
Benny hielt zwei Leinen in der Hand, die sie gerade Rebecca zeigte. »Sie hatten Glück, daß die Verschlüsse sich geöffnet haben. Sie hätten sich sonst ernsthaft verletzen können. Beide Leinen sind irgend wo hängen geblieben«, sagte sie gerade, als Sabine zu ihnen kam.

»Ich verstehe gar nicht, was überhaupt passiert ist«, sagte die andere Frau, die neben Wintermute stand und dieser über die in einen seltsamen Beutel aus Fell gepackten Arme streichelte. »Sowas hat sie doch noch nie getan.«
»Ich glaube, Sunrise war einfach sauer, weil Wintermute in ihrer Box war. Da ist sie ziemlich eigen«, sagte Rebecca.
»Aber Sonja hat doch gesagt, die letzte freie Box auf dieser Seite. Und es hing auch kein Schild an der Tür«, sagte die Frau. Sie schien ein wenig durcheinander.
»Nein, ein Schild hängt da auch nie. Deshalb steht der Name ja auf der Tür geschrieben«, sagte Silke nun. Sie schien ein wenig aufgebracht zu sein.
Während Sunrise den Kopf an Silkes Schulter rieb, sagte Rebecca in einem strengen Tonfall: »Silke, bitte.«
»Entschuldigung, Herrin«, sagte Silke, senkte den Blick und bürstete dann Sunrise weiter.
»Das war alles nur ein Missverständnis. Und Sunrise hat einfach etwas überreagiert. Silke hätte Sunrise nicht mit Sabine alleine lassen dürfen. Sie weiß, daß sie manchmal etwas wild ist. Aber es ist ja niemandem etwas passiert«, fuhr Rebecca fort.
»Ja, aber sie hätten sich was tun können«, sagte Silke und deutete auf die beiden Leinen, die Benny in der Hand hielt« mit einem sehr verärgerten Ton.
»Silke!«, sagte Rebecca nun etwas lauter. »Ich glaube, es ist besser, du gehst jetzt in unser Zimmer und wartest, bis ich zurück komme.« Sie deutete in Richtung der Tür. Silke ließ die Hand, in der sie die Bürste hielt sinken und schaute kurz zu Rebecca. Dann streichelte sie Sunrise noch einmal und ging dann den Gang herunter, wo sie auf Sabine stieß, die sich alles aus einigen Schritt Entfernung angesehen hatte.
»Es ist doch was passiert«, sagte Silke laut und deutete auf Sabines Kopf.
»Silke!«, sagte Rebecca nun scharf.
Silke ließ den Kopf hängen, drückte Sabine wortlos die Bürste in die Hand und ging den Gang entlang.

»Sabine. Ist alles in Ordnung?«, fragte Rebecca und winkte Sabine zu sich.
»Ich glaube schon. Die Ärztin hat gesagt, ich habe eine Schürfwunde. Sie hat sie sauber gemacht und mich verbunden«, sagte Sabine.
»Wie fühlst du dich?«, wollte Rebecca wissen.
»Gut. Es ist nichts schlimmes passiert.« Sabine war noch etwas näher getreten.
Sunrise sah nun zu Sabine und machte ein erschrockenes Gesicht. Sie ging einen Schritt auf Sabine zu und rieb ihren Kopf an deren Schulter.
Sabine wusste nicht so genau, was sie nun tun sollte. »Es ist ja nichts schlimmes passiert«, sagte sie zu Sunrise, die darauf hin erneut ihren Kopf an ihrer Schulter rieb und ihr dann einen entschuldigenden Blick zu warf. Zögernd strich sie mit der Hand über Sunrise Arm, den sie unter dem Fellanzug noch erkennen konnte.
Ein leichtes Lächeln breitete sich in Sunrise Gesicht aus und sie drückte sich etwas gegen Sabines Hand, worauf hin Sabine sie noch einmal streichelte.

»Nun gut«, sagte Rebecca und sah die andere Frau an, die ihr kurz zu nickte. »Frau O’Sullivan und ich haben noch etwas zu bereden. Benny, wärst du bitte so nett und bringst Sunrise und Wintermute in ihre Boxen? Und dann schick doch bitte jemanden her, der die Beiden fertig macht. Ich komme nach dem Essen noch einmal her.«
»Das mache ich schon. Meine Ponys sind heute vor der Kutsche und Frederike ist vorhin mit einigen Gästen in die Stadt gefahren. Das dauert also sicher noch etwas«, sagte Benny bereitwillig.
»Danke«, sagte Rebecca und verließ, zusammen mit Frau O’Sullivan den Stall durch die Seitentür.

Benny nahm sich aus einem Eimer, der neben Sunrise Box an der Wand hing, eine Bürste und setzte Silkes Arbeit fort indem sie sie gründlich abbürstete, während Sabine ihr zu schaute.
»Und du? Gehörst du zu Rebecca?«, fragte Benny Sabine, die ihr noch immer zuschaute.
»Irgendwie schon. Mara, also Sunrise, ich meine Mara, das ist irgendwie etwas verwirrend, hat mich in Frankfurt aufgegabelt und wenn sie wieder zurück fliegen, bringen sie mich nach Straßburg in die Schule«, erklärte Sabine.
»So verwirrend ist das doch gar nicht. Wenn du von dem Pony sprichst, ist es Sunrise und wenn du von dem Mensch sprichst, Mara«, sagte Benny grinsend. Auch Sunrise bedachte Sabine nun mit einem breiten Grinsen.
»Was meinst du damit, sie bringen dich in die Schule? Du willst Serva werden?«, fragte Benny nach einer Weile.
»Wollen? Ich weiß nicht so genau. Aber wie es aussieht, habe ich keine große Wahl.« Sie sah zu Sunrise, die mit halb geschlossenen Augen da stand und die Behandlung mit der Bürste zu genießen schien. Anscheinend wollte sie keine Anstalten machen, irgend etwas dazu zu sagen, warum sie in die Schule gehen sollte.
»Das klingt aber nicht besonders begeistert«, meinte Benny.
»Ich habe etwa falsches gemacht. Und so wie es aussieht, komme ich so oder so in die Schule. Entweder ich gehe freiwillig oder ich werde angezeigt. Und dann werde ich sicher auch in die Schule gehen müssen.«
»Du könntest auch ins Gefängnis gehen«, sagte Benny.
»Auf keinen Fall«, sagte Sabine energisch.
»Dann bleibt dir wohl wirklich keine andere Wahl«, sagte Benny. »Aber so schlimm kann es ja nicht sein, als Serva.« Sie deutete zu Sunrise.
Sabine schaute zu Sunrise und nickte lediglich.

»Möchtest du auch mal?«, fragte Benny nach einer Weile und deutete auf die Bürste, die Sabine noch immer in der Hand hielt.
»Gerne, ich weiß aber nicht, was ich machen muss.« Sabine sah Benny etwas ratlos an.
»Am Besten, du machst Wintermute sauber. Sie ist etwas friedlicher als Sunrise.«
»Aber sie läuft nicht weg, oder?«, fragte Sabine zögernd.
»Nein, sie ist ja fest gemacht. Und die Leinen die wir zum fest machen nehmen, haben keinen Sicherheitsverschluss«, erklärte Benny.
Sabine sah zu Wintermute, die zu ihr sah und nun einmal mit dem Fuß, oder besser dem Huf auftrat. »Was muss ich denn machen?«, fragte Sabine.
Benny, die gerade Sunrise Beine bürstete, richtete sich auf und wandte sich Sabine und Wintermute zu, wobei sie Sunrise Rücken streichelte. »Du musst ihr erst mal das Geschirr abnehmen«, sagte Benny und erklärte ihr, welche Schnallen sie lösen und wie sie das Geschirr abnehmen musste.
Das war schnell erledigt und Sabine hing das Geschirr an den Haken, den Benny ihr zeigte.
Dann zeigte Benny ihr, wie sie die Bürste zu halten hatte und wie sie, von oben nach unten, das Fell abbürsten musste. Als Sabine Wintermute das Gesicht und den Kopf abbürstete, schaute diese ihr aufmerksam zu und als sie bei der Mähne angelangt war, nahm Sabine eine Strähne nach der Anderen um kleine Holzstückchen, Gras und trockene Erde aus diesen heraus zu bürsten.
»Bei der Mähne musst du vorsichtig sein, das kann ihnen sonst schnell weh tun. Das ist so wie wenn du morgens aufstehst und deine Haare unordentlich sind. Aber beim Rest des Fells, kannst du auch ruhig etwas fester machen, das mögen sie«, sagte Benny, die nun an Sunrise Unterschenkeln angelangt war.
Sabine bürstete Wintermute, so wie Benny es ihr erklärt hatte weiter. Sie bemerkte, daß Wintermute die Augen schloss und es zu genießen schien, so gesäubert zu werden.
»Ist Frau O’Sullivan deine Herrin?«, wollte Sabine wissen, doch Wintermute machte keine Anstalten, zu antworten.
»Sie wird dir nicht antworten. Viel mehr als ’Ja’ und ’Nein’ können sie nicht sagen. Und das geht mit den Hufen. Wenn sie einmal auftreten, heißt das ’ja’ und zweimal heißt ’nein’. Sprechen dürfen sie nur im Notfall. Und die Meisten können es auch nicht. Das verhindert die Trense. Na ja, eigentlich geht das schon, aber mit der Trense zu sprechen ist ziemlich anstrengend und man versteht es auch nur schwer«, erklärte Benny. »Wintermute gehört dem Verband. Frau O’Sullivan hat sie gemietet und hier eingestellt. Vorher hat jemand anders sie gemietet, aber der hat festgestellt, daß das nichts für ihn ist. Daher kenne ich Wintermute auch schon ein paar Monate.«
»Gemietet?«, fragte Sabine. »Wie das denn?«
»Die Ponys die dem Verband gehören sind Frauen, die eigentlich Serva werden sollten. Aber der Verband sucht immer mal wieder einige Frauen aus und bietet ihnen an, ihre Zeit statt als Serva als Pony zu verbringen.«
Sabine bürstete weiter. »Aber das ist doch grausam. Ich meine, man kann einen Menschen doch nicht mieten, wie… wie… wie ein Auto«, sagte sie nach einer Weile.
Benny hielt wieder inne und schaute erneut zu Sabine. »Hmm. Ich weiß nicht. Einen Menschen zu verkaufen oder zu kaufen, auch wenn es nur für einige Jahre ist, ist das dann nicht auch grausam? Und wenn sie Pony werden, wissen sie immerhin, was ungefähr auf sie zukommen wird. Und in den Ställen geht es ihnen auch ganz gut, finde ich. Es gibt Trainer und Betreuer, die aufpassen, daß ihnen nichts passiert und die Leute, die sie mieten sind meistens ganz nett und fordern auch meistens nicht viel. Und wenn die gerade nicht da sind, dann werden sie trainiert, bekommen regelmäßig zu Fressen und es wird dafür gesorgt, daß sie sich nicht langweilen.«
»Und wenn die Leute, die sie mieten nicht da sind, was machen sie dann? Wo wohnen sie dann und was machen sie alleine?«, hakte Sabine nach.
»Sie wohnen im Stall, schließlich sind sie Ponys«, sagte Benny lachend. »Und alleine sind sie in den seltensten Fällen. Wenn ihre Mieter nicht da sind, dürfen sie auch zu anderen Ponys in die Box. Und wenn nichts zu tun ist, kommen sie raus auf die Weide. Da haben sie dann Gesellschaft.«
»Sie wohnen hier in dem Stall? Dürfen sie dann wenigstens diese Anzüge ausziehen?«
»Natürlich nicht. Ein Pferd steht doch auch immer in seinem Stall und das kann auch nicht aus seinem Fell raus«, sagte Benny und sowohl Sunrise als auch Wintermute schienen leise zu kichern.
»Sie dürfen die ganze Zeit nichts anderes machen als hier Pony zu spielen?«
»Das ist kein Spiel für sie. Sie sind Ponys, wenn sie dieses Fell tragen. Aber die Ponys, die dem Verband gehören, haben genauso ein Anrecht auf Freizeit, wie eine Serva auch. Anfangs nutzen sie diese auch. Aber nach ein paar Wochen wollen die Meisten das gar nicht mehr. Sie sparen ihre freien Tage dann meistens zwei oder drei Monate lang auf. Wintermute will glaube ich, wenn Frau O’Sullivan übermorgen wieder abgereist ist, zusammen mit Ivory Frei machen um mit ihr zusammen aufs Stadtfest zu gehen.«
Wintermute sah lächelnd zu Benny und trat einmal ziemlich fest mit dem Huf auf, so daß Sabine zusammen zuckte.
Benny sah zu ihr und dann zu Sabine, als sie weiter sprach: »Ivory und Wintermute sind ein Paar. Der Verband sorgt dafür, daß sie in den selben Stall kommen und wenn ihre Mieter nicht da sind, dann dürfen sie zusammen in eine Box.«
»Ein Paar?«, fragte Sabine.
»Ja, ein Paar. Du weißt schon, ein Mann und eine Frau oder zwei Männer oder zwei Frauen, die sich gerne haben und so. Die Sache mit den Bienchen und den Blümchen kennst du doch, oder?«, fragte Benny grinsend.
»Oh. Ich verstehe.« Sabine war nun bei Wintermutes Beinen angelangt und bürstete diese gründlich ab. Selbst diese Frauen, die nichts anderes taten als wie ein Pony verkleidet herum zu laufen hatten jemanden, fuhr es ihr durch den Kopf und sie dachte etwas wehmütig an die Zeit mit Volker zurück.


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  RE: Achadh Uaine Datum:30.05.19 20:19 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo
leider komme ich erst jetzt dazu dir zu schreiben.
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch einer Leichtigkeit es dir gelinkt, den Leser mit deiner Geschichte zu fesseln.
In Teil 1 wird eine Spannung um Sabine aufgebaut
In Teil 2 erleben wir die Verwandlung von Mara in Sunrise
Und in Teil 3 kommt ein Abriss über die vorher gehenden Geschehnisse.

Aber es gibt auch wieder Fragen über Fragen
Wer ist noch alles mit nach Schottland gekommen
Wieso ist Silke jetzt eine Trainerin.
Wie viel Zeit ist nach dem ersten Hochzeitstag vergangen.
Daher warte ich schon wieder auf den nächsten Donnerstag

mfg
DF
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  RE: Achadh Uaine Datum:30.05.19 22:16 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Der Feger,

die Fragen sind schnell beantwortet:
Wer noch alles nach Schottland gekommen ist oder noch kommt, das wird noch im Lauf der Geschichte offen gelegt werden.

Silke ist keine Trainerin sondern sie fährt "nur" den Sulky bei den Wettbewerben, da Rebecca, wie sie (in NH2) ja selbst gesagt hat, zu schwer dafür ist.

Zwischen NH2 und Achadh Uaine sind 2 Jahre vergangen. Die Hochzeit hat am 27. Mai 2423 stattgefunden.

Der Epilog von NH2 spielte am 27. Mai 2424 und Achadh Uaine beginnt im Mai 2425, etwa eine Woche vor dem zweiten Hochzeitstag.

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*Gozar*
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  RE: Achadh Uaine Datum:01.06.19 17:55 IP: gespeichert Moderator melden


Ohne Worte
Einfach nur gut!!!
Gruß Gozar
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  Achadh Uaine - Teil 5 Datum:06.06.19 21:09 IP: gespeichert Moderator melden


Sabine hatte Wintermutes Beine fertig gebürstet und nun auch den Fellbehang an den Hufen ordentlich gesäubert. Sie richtete sich auf und sah nach, ob sie nicht noch eine Stelle vergessen hatte, da stellte Wintermute die Beine weit auseinander, hob den Kopf etwas an und schloss die Augen. Sabine sah sie an und schaute dann etwas ratlos zu Benny.
»Ich glaube, das mache ich besser«, sagte Benny und kam mit einem Lappen, den sie unter einem Wasserhahn anfeuchtete und einem Handtuch zu den Beiden. Doch Wintermute stellte auf einmal die Beine wieder zusammen und trat zwei mal auf, dann sah sie zu Sabine.
Benny trat zu ihr und sagte: »Ich glaube nicht, daß wir das Sabine machen lassen sollten, das wäre ihr sicher peinlich.«
Wintermute trat nun drei mal auf und sah zu Sabine.
»Worum geht es denn?«, wollte diese wissen.
»Sie möchte, daß du sie fertig machst. Dazu müsstest du sie aber auch unten rum waschen. Ich weiß noch, wie peinlich mir das war, als ich das das erste Mal machen musste.« Benny grinste etwas verlegen.
»Unten rum? Ich weiß nicht«, sagte Sabine. »Sowas habe ich noch nie gemacht, also jemanden da groß angefasst oder sauber gemacht.«
Wintermute stupste Benny mit dem Kopf leicht an, trat drei mal auf und deutete dann mit einem Nicken zu ihrer Box.
Sofort löste Benny ihre Leine und ging mit ihr in die Box. »Entschuldige einen Moment. Drei mal auftreten heiß, daß es etwas wichtiges ist und daß sie reden möchte.«
Als die Beiden in der Box waren, lehnte Benny ihren Kopf an den von Wintermute und die beiden schienen sich leise zu unterhalten. Schließlich nickte Benny und schaute kurz zu Sabine. Dann kamen die Beiden wieder aus der Box und Wintermute ließ sich von ihr wieder die Leine anlegen.
»Entschuldige, das sollte wirklich nicht unhöflich sein. Aber Ponys dürfen nur sprechen, wenn etwas wichtiges ist. Und Unbeteiligte sollen das normalerweise auch nicht mit bekommen«, erklärte Benny entschuldigend. »Sie möchte dich darum bitten, daß du sie fertig machst. Anscheinend hast du das ja schon ziemlich gut gemacht, wenn sie das möchte. Und es kann ja auch nicht viel passieren, immerhin trägt sie ja ihren Gürtel. Aber ich kann dich natürlich nur darum bitten.«
Wintermute bedachte Sabine mit einem bittenden Blick und legte den Kopf etwas zur Seite.
»Na gut«, sagte Sabine zögernd. »Aber bitte nicht böse sein, wenn ich was falsch mache.«
Wintermute warf ihr ein Lächeln zu und trat zwei mal kurz auf.
»Was muss ich denn machen?«, erkundigte sich Sabine. Wintermute stellte sich wieder wie eben mit weit gespreizten Beinen hin, nahm den Kopf etwas nach oben und schloss die Augen.
»Du öffnest vorsichtig das Fell zwischen ihren Beinen und wischt mit dem Lappen alles, wo du ran kommst. Also so weit es geht um den Gürtel herum und das Selbe machst du hinten. Dann trocknest du sie dort ab und puderst sie dann hier mit ein.« Benny zeigte Sabine eine große Dose in der sich eine Art Quaste befand.

Zögernd ging Sabine vor Wintermute in die Knie und öffnete den Verschluss zwischen ihren Beinen. Sie war ein wenig erstaunt aber auch erleichtert, hier blanken Stahl zu sehen. Vorsichtig nahm sie den feuchten Lappen und wischte so gut es ging alles sauber. Das Selbe tat sie nun auch hinten, wo allerdings nichts von Stahl bedeckt war, so daß sie hier noch vorsichtiger machte. Dann legte sie den Lappen bei Seite und trocknete Wintermute dort gründlich aber vorsichtig ab, um sie danach noch einzupudern. Der Geruch erinnerte sie etwas an zu Hause und ihren kleinen Bruder, diesen hatte sie auch immer eingepudert, wenn sie ihn gewickelt hatte und das Puder roch genauso wie dieses Puder hier. Etwas wehmütig dachte sie an diese Zeit zurück. Damals war alles noch schön gewesen und nun sollte sie in drei Wochen zur Schule gehen um Serva zu werden.
Sie schloss für einen Moment die Augen und löste sich von diesen Gedanken. Immerhin war sie ja selbst Schuld daran und Rebecca oder Mara hätten genauso gut die Polizei rufen können. Und hier und jetzt gefiel es ihr besser, als in Frankfurt, wo sie mit einigen anderen zusammen in einem Verschlag im Stadtwald gelebt hatten, bis sie Volker kennen gelernt hatte.

»Ist das so gut?«, fragte sie und sah zu Benny, die sie dabei beobachtet hatte, wie sie Wintermute gesäubert hatte. Sie bemerke nicht Wintermutes leichtes Nicken und daß sie grinste und dabei mit den Augen rollte.
»Ja, das ist gut«, sagte Benny.
Sabine schloss den Fellanzug wieder und darauf hin stellte Wintermute die Beine wieder zusammen. Sabine richtete sich auf und Wintermute rieb ihren Kopf an ihrer Schulter.
»Sie bedankt sich bei dir«, erklärte Benny diese Geste.

Benny und Sabine machten die beiden Ponys noch fertig und brachten sie dann in ihre Boxen. Als Sabine auf ihr Comm schaute, sah sie, daß es balde Zeit zum Abendessen war. Also machte sie sich auf den Weg zu dem Haus und ging in die Küche. Dort saß Rebecca zusammen mit mehreren Frauen am Tisch. An dem großen Herd stand Silke und war dabei zu kochen.
Rebecca winkte Sabine zu sich und stellte sie den anderen Frauen vor. Unter anderem auch Sonja, der Cheftrainerin hier und Leonida, deren Frau. Die anderen Frauen waren Trainerinnen und Helferinnen hier.

Als es an der Zeit war, begann Silke, die bisher ziemlich schweigsam gewesen war, den Tisch zu decken. Sabine wollte aufstehen und ihr helfen, doch Rebecca hielt sie zurück. »Normalerweise holt sich jeder selbst sein Essen. Aber Silkes Verhalten heute war nicht angemessen, deshalb hilft sie heute Abend hier und geht danach sofort auf unser Zimmer.
Sabine bemerkte, das Silkes Gang etwas komisch war, während diese zwei große Töpfe mit einem dampfenden Eintopf, einen Topf mit Bockwürsten und mehrere, noch heiße Baguettestangen an den Tisch brachte.
Dann stellte sie sich, Rebecca gegenüber, hinter einen Stuhl und wartete. Erst als Rebecca nickte, zog Silke den Stuhl zurück und setzte sich. Doch sie stand sofort wieder ein Stück weit auf, zog den Stuhl weit vor und setzte sich dann erneut, dieses mal scheinbar sehr vorsichtig, hin, worauf hin Rebecca breit grinste.
Jeder nahm sich selbst etwas von dem Eintopf und Wurst, brach sich ein Stück von dem Baguette ab und begann dann zu essen.

Das Essen verlief relativ ruhig und schweigsam. Alle hatten mehr mit dem noch ziemlich heißen Eintopf zu tun, als das sie sprechen wollten.
Gerade als Sabine sich eine weitere Wurst nahm, klopfte es zögerlich und eine Frau mit langen, schwarzen Haaren und asiatischen Gesichtszügen trat ein.
»Guten Abend, mein Name ist Miura Saki,« stellte sie sich mit einer Verbeugung vor. »Ich soll mich hier wegen einem Zimmer melden.«
Weiter kam sie nicht, denn Sonja war aufgestanden und stellte sich neben diese Frau. »Das ist Saki, sie fängt hier als Trainerin an.«


- - -


Saki schaute sich, während das Flugzeug zur Landung ansetze, die Gegend an. Vor einem kleinen Waldstück sah sie zwei Ponys herum rennen, die sich anscheinend eine Verfolgungsjagd lieferten. Einige Leute liefen hinter den Beiden her und ein kleines, offenes, vierrädriges Geländefahrzeug in dem zwei Leute saßen, fuhr aus einer anderen Richtung auf die beiden Ponys zu. Gerade als dieses Fahrzeug auf gleicher Höhe mit den Beiden war, war das Flugzeug so niedrig, daß die Bäume ihr die Sicht auf die Szene versperrten.
Mit einem sanften Ruck setzte das Flugzeug auf und die Triebwerke wurden ausgeschaltet.
Saki löste ihren Gurt, noch bevor das »Bitte anschnallen«-Schild erlosch und dann kam auch schon Leonida aus dem Cockpit. »Sonja macht noch alles fertig. Wir können schon mal zu deinem Pony gehen«, sagte diese.
Das ließ Saki sich nicht zwei mal sagen. Sie folgte Leonida in den hinteren Bereich der Maschine, in dem sich vier Ponyliegen befanden. Sie ging zu Rahja und löste die Gurte, die sie mit der Liege verbanden und half ihr, aufzustehen.
Ohne ihre Stiefel war Rahja etwas wacklig und anscheinend tat ihr der Fuß beim Auftreten weh. Also fasste Saki sie von der Seite und hielt sie beim Gehen.
Leonida hatte inzwischen die Heckklappe geöffnet und so gingen sie zu Dritt nach draußen. Saki war recht erstaunt, denn so ein schönes Wetter hatte sie nicht erwartet. Mit Schottland hatte sie immer Regen und kaltes Wetter in Verbindung gebracht, doch hier schien das Klima vom Golfstrom geprägt zu sein, der jede Menge warmes Wasser vom Golf von Mexiko über den Atlantik bis hier her brachte. Tief sog sie die frische Luft ein. Diese roch nach Gras und Stroh, aber da war noch etwas in der Luft, etwas stechendes, scharfes, was sie nicht zuordnen konnte. Es war ein leichter Hauch von etwas vergorenem, der hier in dieser grünen Landschaft irgend wie fehlplatziert war.

Auch Rahja schien diesen Geruch bemerkt zu haben, denn sie drehte den Kopf in die Richtung aus der der leichte Wind kam und rümpfte etwas die Nase.
»Was ist das?«, fragte Saki Leonida, die das Flugzeug als letzte verlassen hatte.
»Was meinst du?« Leonida sah Saki fragend an.
»Dieser Geruch. Es riecht seltsam, wie saure Suppe.«
Leonida sah sie an und sog nun ebenfalls tief die Luft ein. Dann grinste sie und drehte den Kopf weg von dem Hof und deutete in diese Richtung aus der auch der Wind kam. »Der Wind kommt von der Stadt, da ist das immer so. Ich rieche das schon gar nicht mehr. Das kommt von den Brennereien. In der Stadt gibt es mehrere davon. Aber in ein paar Tagen merkst du das gar nicht mehr.«
»Ich verstehe«, sagte Saki und musste lachen.
Zusammen mit Rahja folgte sie Leonida zu der Straße die neben dem Landeplatz verlief. Es dauerte nicht lange, bis ein Gespann vom Stall her zu ihnen kam, an ihnen vorbei fuhr, auf einem Stück Wiese wendete und dann vor ihnen zum Stehen kam. Der flache Wagen wurde von sechs Ponys gezogen, die von einer jungen Frau im typischen Reiteroutfit gelenkt wurden.
Die Frau begrüßte Leonida und diese half Saki und Rahja dann auf den Wagen, wo sie Platz nahmen. Kurz darauf kam auch Sonja zu ihnen, die Rahjas Tasche über der Schulter hängen hatte. Saki nahm diese entgegen und stellte sie vor sich. In dieser Tasche befanden sich neben einem Ersatzanzug von Rahja noch ihre wenigen eigenen Habseligkeiten, die sie auf dieses Turnier mitgenommen hatte. Alles Andere befand sich noch in ihrem Zimmer auf Erlersheim, wenn Helga Porch diese Sachen nicht hatte in den Müll werfen lassen, so wie sie es ihr angedroht hatte.
Morgen würde sie sich irgendwo ein Comm ausleihen, um mit Iris, einer der anderen Trainerinnen von Erlersheim, zu sprechen. Vielleicht konnte diese ja ihre Sachen zusammen packen und ihr hier her schicken, wenn sie noch nicht im Müll gelandet waren. Doch im Moment war ihr etwas Anderes wichtiger, als ihre eigenen Sachen.
»Entschuldigung, könnten wir Rahja gleich zu einem Arzt bringen?«, fragte sie Sonja, die neben ihr Platz genommen hatte.
»Kein Problem. Wir fahren gleich in den Stall und bringen sie zu einer unserer Ärztinnen«, meinte Sonja.

Saki schaute sich ein wenig um, während sie zum Stall fuhren. Nach einigen Metern passierten sie ein großes Tor über dem auf einem Holzschild, welches an zwei Masten aufgehangen war. »Achadh Uaine« stand dort in altmodischen Lettern und rechts und links daneben befanden sich gleich zwei kreisrunde Symbole, offenbar die Abbilder von Brandzeichen.
Zu ihrer rechten gab es zwei große Hallen. Eine davon war offensichtlich eine Trainingshalle und davor, quer zum Weg, das musste die Schirrhalle sein.
Links sah sie eine moderne Führanlage in der einige Ponys liefen und im Karree dieser Führanlage befand sich eine überdachte Longierhalle. Neben dieser Longierhalle war der Stall. Ein recht neues Gebäude mit Außenpaddocks vor den Boxen, von denen sie sieben Stück zählte. Doch das Gebäude erstreckte sich noch weit nach hinten, so daß sie die tatsächliche Anzahl der Boxen nicht erkennen konnte.
Die Fahrerin lenkte den Wagen vor den Stall und hielt vor einem großen Tor.
»Ich bringe euch zu der Ärztin«, sagte Sonja, die Saki und Rahja vom Wagen half. »Ich nehme an, daß das Rahjas Sachen sind. Die lasse ich in die Ausrüstungskammer bringen, damit ihr sie griffbereit habt.«
»Da ist noch meine Tasche mit drinne«, wandte Saki ein.
»Kein Problem. Die lasse ich dann in dein Zimmer bringen. Und wenn ihr irgend etwas braucht, dann sagt einfach Bescheid«, sagte Sonja, während sie die Beiden in den Stall führte.

Sie gingen durch einen langen, breiten Gang, von dem zur Linken zwei weitere Gänge abzweigten, in denen sich die Boxen befanden. Auf der rechten Seite gab es lediglich einige normale Türen.
Hinter einem Tor, welches den Hauptgang teilte, ging es weiter. Hier war der Hauptgang links voll verglast und man konnte in den Außenbereich sehen. Kurz darauf ging es durch eine weitere Tür und der Hauptgang setzte sich hier fort. Auch hier gab es wieder zwei Gänge, mit Boxen. Sie gingen aber gleich nach rechts durch eine relativ breite Tür, folgten einem kurzen Flur und betraten dann den Bereich, der auf dem Türschild als »Krankenstation« gekennzeichnet war.
Hier roch es bereits eindeutig nach Krankenhaus oder Arztpraxis.
Als sie diesen Bereich betraten, kam ihnen eine junge Frau mit blonden Locken entgegen, die einen Verband um ihren Kopf trug. Sie machte ihnen Platz und ließ sie vorbei gehen, bevor sie weiter ging. Dann brachte Sonja sie in ein Behandlungszimmer.
»Ich hole die Ärztin. Wenn ihr fertig seid, bringt euch jemand zu einer freien Box, da kannst du Rahja fertig machen und dann ins Haupthaus kommen. Da zeigt dir dann jemand dein Zimmer.«

Es dauerte nur wenige Minuten, bis eine Frau im Arztkittel herein kam. »Hallo, ich bin Doktor Barnes. Was habt ihr denn für ein Problem?«, fragte die Frau.
Saki stellte sich und Rahja vor und hob dann Rahjas Fuß, um der Ärztin die Ferse zu zeigen.
»Na, dann leg dich bitte mal auf die Liege, dann sehe ich mir das mal an«, sagte die Ärztin.
Rahja legte sich bäuchlings auf die Liege und die Ärztin schaute sich ihren Fuß an.
»Das sieht ja schlimm aus. Wie ist das denn passiert?«
»Der Stiefel war wahrscheinlich nicht richtig geschnürt. Da hat sie sich beim vorletzten Rennen gestern wahrscheinlich die Blase gelaufen. Und ihre Besitzerin wollte sie weiter laufen lassen. Deshalb habe ich sie ihr abgekauft. Aber ich hätte ihr wahrscheinlich den Stiefel ausziehen sollen, statt sie noch den ganzen Tag im Stiefel zu lassen. Aber ohne Stiefel wollte ich sie auch nicht laufen lassen«, erklärte Saki.
»Ja, das wäre wohl besser gewesen. Jetzt ist die Haut komplett aufgescheuert und anscheinend ist auch Schmutz in die Wunde gekommen. Das muss ich erst mal ordentlich sauber machen.« Die Ärztin holte eine Flasche und Kompressen. »Das kann jetzt ziemlich brennen. Hältst du bitte ihren Huf fest.«
Saki schaute zu Rahja, die nur nickte und hielt dann ihren Huf. Die Ärztin ließ etwas von der Flüssigkeit über die Wunde laufen und tupfte dann vorsichtig den Schmutz heraus. Rahja schloss fest die Augen und sog die Luft zwischen ihren Zähnen hindurch ein, während die Ärztin weiter machte.
Es dauerte etwas, bis schließlich aller Schmutz aus der Wunde gespült war, die an einigen Stellen bereits aufgescheuert war. Dann entfernte sie mit einer Schere vorsichtig die noch vorhandene Haut und sprühte die Wunde dann mit einer Sprühdose ein.
»Am Fuß ist das etwas schwierig. Ich werde die Wunde abdecken und sehe euch dann morgen wieder.« Sie holte etwas aus einem Schrank und legte es neben Rahjas Fuß auf die Liege. Sie nahm ein Polster aus festem Schaumstoff und schnitt es so aus, daß es die Wunde nicht berührte, darüber klebte sie etwas Verbandsmull und fixierte alles mit einer Mullbinde.
»So, das war’s auch schon. In den nächsten sieben Tagen auf keinen Fall Stiefel anziehen. Am Besten nur hinten offene Schuhe. Vielleicht ist es das beste, wenn du«, sie hatte sich nun Rahja zugewandt, »in der Zeit mal ganz auf deinen Anzug verzichtest. Dann kannst du in der Zeit etwas mehr Ausgleichssport machen.«
Rahja schüttelte energisch den Kopf.
»Das mit dem Ausgleichssport machen wir auf jeden Fall. Aber ich fürchte, auf den Anzug will sie nicht verzichten. Ich kenne sie jetzt seit zwei Jahren und in dieser Zeit hat sie immer auf ihre freien Tage verzichtet«, erklärte Saki der Ärztin. Diese schaute etwas ungläubig zu Rahja.
Rahja sah zu Saki und nickte ihr zu.
»Wenn du das willst«, sagte Saki, worauf hin Rahja erneut nickte. Saki wandte sich der Ärztin zu. »Ich weiß nicht was ihr widerfahren ist, aber sie weigert sich, ihre Ponyrolle zu verlassen. Selbst wenn es nur darum geht, den Anzug zu wechseln und zu duschen lässt sie außer mir niemanden an sich heran. Wir haben abgesprochen, daß ich sie nicht dazu zwinge und dafür macht sie regelmäßig ihren Ausgleichssport und spricht mit den anderen Ponys. Ich weiß zwar nicht, ob das hier geht, aber wenn nicht, müssen wir uns dafür eben etwas anderes einfallen lassen.«
»Das sollte kein Problem sein. Abends ist im Stall eigentlich immer was los. Am Besten, sie kommt im Gang 3 unter, da sind viele Ponys die dem Verband angehören. Da hat sie auf jeden Fall jemanden zu reden. Aber sie sollte einen Anzug anziehen, bei dem sie die Arme frei hat. Sonst wird das mit dem Ausgleichssport nämlich nichts.«
»Sie hat nur diesen und einen weiteren Anzug dabei. Alles Andere ist noch auf Erlersheim. Aber ich kümmere mich morgen gleich darum, daß sie einen anderen Anzug bekommt«, sagte Saki.
»Gut. Dann rufe ich jetzt eine Helferin. Die bringt euch dann zu einer Box.«
Die Ärztin verabschiedete sich von den Beiden und verließ dann den Raum.

Kurz darauf kam eine Helferin herein. Diese hatte ein Paar offene Pantoffeln mit etwas höheren Absätzen dabei, die Saki Rahja über die Füße streifte. In diesen konnte Rahja sogar recht gut laufen, dennoch verzichtete Saki nicht darauf, sie beim Gehen etwas zu stützen.
Daniela, so hieß die Helferin, brachte die Beiden zu Rahjas Box, der Nummer 323 und erklärte auch gleich das System mit dem die Boxen nummeriert waren. Rahja hatte die dritte Box auf der rechten Seite im dritten Gang.
Am Ende des Ganges standen zwei Ponys vor ihren Boxen, die von zwei Frauen, eine davon war die Frau mit dem Kopfverband, der sie eben begegnet waren, gebürstet wurden.
Saki brachte Rahja in ihre Box, holte aus dem Eimer der draußen an der Wand hing, eine Bürste und begann nun ihrerseits damit, Rahja abzubürsten. Sie wusch sie dann mit einem feuchten Tuch und trocknete sie gerade ab, als sie auf dem Gang ein Klappern und einige Stimmen vernahm.
Sie schaute auf den Gang und sah Daniela, die einen stählernen Servierwagen vor sich her schob in ihre Richtung kommen. Bei einigen Boxen schüttete sie etwas aus einem Eimer in die Futteröffnungen in der Boxenwand, anderen brachte sie zugedeckte Tabletts direkt in die Box.
»Oh, an euch habe ich gar nicht gedacht. Ich habe leider nur Kraftfutter für Rahja«, sagte Daniela entschuldigend. »Aber wenn ihr wollt, hole ich in der Küche noch eine Portion. Es gibt heute Gemüsesuppe, Schinkenrisotto und Nusspudding.«
»Ich denke, das ist nicht nötig«, sagte Saki. »heute reicht das Kraftfutter aus.«
»Na gut«, erwiderte Daniela. Sie nahm den Eimer von ihrem Wagen und schüttete eine große Portion in die Öffnung an der Boxenwand. Im Inneren der Box gab es eine Schale aus der Rahja bequem würde fressen können. Direkt daneben befand sich eine Tränke.
»Was ist denn, wenn sie mal muss? Kann sie dann jemanden rufen?«, erkundigte Saki sich.
»Das ist gar nicht nötig.« Daniela stellte den Eimer zurück auf den Wagen und kam in die Box. Dort deutete sie auf eine der beiden Türen in der rückwärtigen Wand. »Hier geht es nach draußen in den Paddock, die kannst du draußen im Gang freigeben«, erklärte sie und deutete auf die linke Tür. »Und die hier kann sie einfach auf schieben. Da ist das WC. Du musst ihr nur den Schrittreißverschluss offen lassen. Mit den beiden Schaltern kann sie sich dann selbst abspülen und trocknen. Das geht auch, wenn sie einen Gürtel trägt.«
Rahja und Saki schauten sich das moderne WC eingehend an. »Das ist ja praktisch«, sagte Saki schließlich.
»Und da kann sie jemanden rufen, wenn etwas ist.« Daniela deutete auf ein Panel mit mehreren großen, beschrifteten Schaltern. »Da steht alles drauf, was man damit machen kann. Hat sie denn Empfänger in den Ohren?«
Saki bejahte dies.
»Prima, dann kann sie hier auch Musik hören oder sich Filme anschauen«, erklärte Daniela und drückte einen der Schalter auf dem Panel, worauf hin sich in einer der Seitenwände der Box eine Klappe öffnete und einen Monitor frei gab.
Saki bedankte sich bei Daniela und diese ging zur nächsten Box.

»Das ist ja ziemlich modern hier«, sagte Saki zu Rahja. »Kommst du dann alleine zurecht? Ich will auch mal etwas essen gehen und mir mein Zimmer zeigen lassen. Bevor ich ins Bett gehe, komme ich noch mal vorbei und sehe nach dir. In Ordnung?«
Rahja trat zu ihr und rieb ihren Kopf an Sakis Schulter. Diese streichelte ihr noch einmal das Gesicht und verließ dann die Box. Sie schob die Tür zu und vergewisserte sich, daß sie auch verriegelt war. Dann ging sie noch einmal zu Daniela um sich erklären zu lassen, wo sie selbst etwas essen konnte.

Als Saki vor dem Haupthaus, wie Daniela es genannt hatte, stand, atmete sie einmal tief durch, dann klopfte sie an der Tür und trat ein.
Zu ihrem Erstaunen befand sie sich nun in einem großen Raum, der von einem Esstisch dominiert wurde, an dem bereits einige Leute saßen.
Sofort schlug ihre Erziehung durch und sie verneigte sich tief vor den Anwesenden. »Guten Tag, mein Name ist Miura Saki. Ich soll mich hier wegen einem Zimmer melden«, sagte sie.

Sonja, die neben einer hageren Frau saß, die ein anscheinend ziemlich strenges Korsett über ihrer Bluse trug, stand auf und kam zu ihr. Sie legte ihr die Hand auf den Rücken und sagte: »Das ist Saki. Sie fängt hier als Trainerin an.«
Dann stellte Sonja ihr die anderen Frauen vor. Allen voran die Frau mit dem Korsett. »Das ist Rebecca, ihr gehört das ganze Gelände hier.« Die Frau, die zu Sakis Erstaunen den Halsreif einer Dorei trug, stand auf und deutete eine Verbeugung an.
»Leonida kennst du ja bereits«, sagte Sonja und deutete auf ihre Frau. »Das sind Benny und Maira«, stellte Sonja ihr die nächsten beiden Frauen vor. »Sie sind ebenfalls Trainerinnen. Frederike und Leslie sind noch mit ihren Gespannen unterwegs in der Stadt, die Beiden werden wohl erst später kommen. Jolyn«, sie deutete auf die Frau, die am Ende des Tisches saß, »ist die gute Seele des Hauses. Sie sorgt dafür, daß jeder seine Pflichten hier erledigt und daß immer genug zu Essen im Kühlschrank ist. Sie wird dir nachher dein Zimmer zeigen.«
Nachdem Sonja ihr auch noch die anderen anwesenden, vorgestellt hatte, deutete sie auf den freien Platz zwischen Benny und Maira. »Nimm Platz und iss erst mal was.« Sie selbst setzte sich wieder auf ihren Platz neben Rebecca. »Wir duzen uns hier alle, das macht es einfacher und ist nicht so förmlich«, sagte sie noch.

Es war noch eine weitere Frau in diesem Raum, der wohl so etwas wie die Küche hier war. Diese trug das Halsband einer Dorei und war von ihrem Platz aufgestanden, als sie selbst herein gekommen war. Nachdem Saki sich gesetzt hatte, kam diese Dorei und brachte ihr Teller, Glas und Besteck, knickste und ging dann wieder zu ihrem Platz, wo sie sich deutlich zu vorsichtig, setzte.
»Entschuldige«, sagte Sonja. »Silke hätte ich fast vergessen. Sie ist Rebeccas Serva und eine ausgezeichnete Trainerin. Allerdings hat sie sich heute wohl etwas daneben benommen und darf deshalb heute das Geschirr holen.«

Die Anderen begannen, sich zu unterhalten und bezogen auch Saki mit in ihre Unterhaltungen ein. Sie fragten, wie sie hier her kam und Saki erzählte zum wiederholten Mal, was sich seit dem Rennen gestern zugetragen hatte.
»Diese Helga Porch schon wieder«, sagte Rebecca mit einem leicht säuerlichen Gesicht.
»Sie kennen sie?«, fragte Saki.
»Kennen? Nicht richtig, nein. Ich habe sie vor ein paar Jahren einmal getroffen. Das war auf einer Präsentation auf der wir die Fellanzüge vorgestellt haben, die jetzt die meisten Ponys tragen. Sie wollte mir Sunrise abkaufen und wollte mich, als ich ihr Angebot ausgeschlagen habe, dann auch noch bei meiner Chefin in Misskredit bringen«, sagte Rebecca.
»Oh, ich verstehe. Sunrise ist ihr Pony?«, hakte Saki nach.
»Ja, auch. Mittlerweile ist sie frei und wir sind verheiratet«, erklärte Rebecca grinsend.
»Frei? Sie war eine Dorei?«
Rebecca sah sie erstaunt an. »Dorei?«, fragte sie.
»Entschuldigung. Ich bin erst seit drei Jahren hier in Europa. In Japan heißen die Serva Dorei, das heißt so viel wie Sklavin.«
»Ich weiß, was Dorei heißt«, gab Rebecca zurück. »Und ich finde diesen Ausdruck sehr entwürdigend.«
»Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte niemanden beleidigen. Dorei ist nur eine Bezeichnung. Diese Frauen genießen bei uns ein sehr hohes Ansehen, vergleichbar dem einer Geisha. Allerdings finde ich, daß Dorei einfach ehrlicher ist als Serva«, sagte Saki. »Wie sonst soll man unfreie Menschen denn nennen?«
»Ich glaube, wir sollten uns einfach damit abfinden, daß es auch noch andere Kulturkreise als den unseren gibt«, sagte Leonida beschwichtigend.
»Ja, vielleicht hast du Recht«, sagte Rebecca zu Leonida und wandte sich dann zu Saki. »Entschuldige bitte«, sagte sie.
»Kein Problem«, erwiderte Saki und merkte erst jetzt, als sie sich entspannte, ihre innere Anspannung. Diese Frau hatte sich durch ihre Aussage gerade einen gewissen Respekt bei ihr erarbeitet.

Nachdem alle gegessen hatten, wandte Rebecca sich Silke zu. »Du räumst hier bitte ab und gehst dann nach oben.«
Silke sah sie enttäuscht an und hob dann zögernd die Hand.
»Du gehst nach oben. Ich werde heute Abend zu Sunrise gehen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben«, sagte Rebecca streng.
Silke machte auf einmal einen traurigen Eindruck, doch sie knickste nur und sagte: »Ja, Herrin«, bevor sie begann, die leeren Teller abzuräumen.

Die anderen standen auf und verabschiedeten sich. Jolyn stand ebenfalls auf und ging zu Rebecca. »Entschuldige, aber wir haben kein freies Zimmer mehr, die sind alle schon für die Gäste fertig, die morgen und übermorgen kommen werden. Und bis die Zimmer oben fertig sein werden, das wird noch etwas dauern, das wollte ich sowieso noch mit Mara besprechen, aber die ist ja gerade unabkömmlich.«
Saki ahnte, daß es um sie selbst ging. »Entschuldigung, ich kann auch bei Rahja schlafen, bis das Zimmer fertig ist«, sagte sie.
»Das wird nicht nötig sein. Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du erst einmal bei Sabine schlafen. In ihrem Zimmer ist noch ein Bett frei«, sagte Rebecca.
»Das ist kein Problem. Ich bin schon dafür dankbar, daß ich hier arbeiten kann und vor allem das Rahja gut untergebracht ist«, erwiderte Saki.
»Du und Rahja, du kannst auch gerne bei ihr im Stall schlafen. Ich nehme an, ihr seid ein Paar?«, wollte Rebecca wissen.
»Was? Oh, nein. Ich mache mir nichts aus Frauen. Ich kenne sie nur schon, seit sie vor zwei Jahren nach Erlersheim gekommen ist und bin seitdem ihre Trainerin und Partnerin. Ich mag sie, aber nicht so. Sie ist einfach ein ganz wunderbares Pony«, gab Saki zur Antwort.
»Verstehe«, sagte Rebecca. »Dann kann Jolyn dir das Zimmer zeigen und auch noch das wichtigste erklären, was es zu wissen gibt. Den Rest erfährst du dann sowieso im Laufe der nächsten Tage.«
Rebecca verließ die Küche durch die Tür, die ins Frei führte und Jolyn führte Saki nach oben.

An einer Tür blieb Jolyn stehen und klopfte. Nachdem von drinnen jemand »Herein« gerufen hatte, betraten sie das Zimmer.
»Hallo Sabine, du hast Saki ja bereits bei Tisch kennen gelernt. Leider haben wir kein anderes Zimmer frei, deshalb müsste sie ein paar Tage hier schlafen«, sagte Jolyn zu der Frau die, noch angezogen, auf dem Bett lag. Es war die selbe Frau, die sie vorhin schon im Stall gesehen hatte, die am Kopf einen Verband trug.
»Kein Problem«, sagte Sabine freundlich und richtete sich auf.
»Na, dann las ich euch mal alleine.« Mit diesen Worten stellte Jolyn Sakis Tasche, die sie eben aus der Eingangshalle mitgenommen hatte, vor das freie Bett und ging dann.

»Ich habe dich vorhin im Stall gesehen, als du von der Ärztin gekommen bist«, versuchte Saki ein Gespräch zu beginnen.
Sabine setzte sich auf die Bettkante und sah zu Saki. »Ja, ich habe mir den Kopf angeschlagen, als Sunrise weggelaufen ist. Ist aber nur eine Schürfwunde, nichts schlimmes.«
»Sie ist weggelaufen? War sie denn nicht irgend wo fest gemacht?«
»Naja, eigentlich bei mir. Ich sollte sie halten, aber sie ist einfach los gelaufen, weil sie wohl sauer auf Wintermute war. Sie hat an der Leine gezogen, ich bin hingefallen und habe die Leine los gelassen. Dann ist sie hinter Wintermute hergelaufen.«
»Du hast sie nicht richtig festgehalten? Du bist noch nicht lange Helferin, oder?«, fragte Saki mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton.
»Ich sehe das heute zum ersten Mal alles, also das mit den Ponys und dem Stall und so. Ich wusste gar nicht, daß es sowas überhaupt gibt. Silke wollte etwas wegen Sunrise Box klären, weil da schon ein anderes Pony drinne war und als sie gegangen ist, hat sie mir die Leine einfach in die Hand gegeben. Ich wollte sie ja weg ziehen, aber sie wollte das nicht«, versuchte Sabine sich zu verteidigen.
»Oh, deshalb musste Silke also am Herd stehen beim Essen. Ich verstehe.« Saki nahm ihre Tasche und räumte ihre wenigen Sachen in den freien Schrank.
»Ich gehe noch einmal in den Stall um nach Rahja zu sehen. Ich hoffe, das stört dich nicht«, sagte sie zu Sabine.
»Kein Problem, ich bin schlimmeres gewohnt. Ich hab gestern noch mit einigen anderen zusammen im Stadtwald in einer Hütte gelebt, da ist dauernd jemand gegangen oder gekommen.«
»Oh, ich verstehe«, sagte Saki und wandte sich zum Gehen. Als sie bei der Tür an kam, wandte sie sich noch einmal um. »Nein, ich verstehe nicht«, sagte sie erstaunt. »Wieso hast du in einer Hütte im Wald gelebt?«
»Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Und eigentlich möchte ich auch nicht so gerne darüber reden. Ein andermal vielleicht«, sagte Sabine.
Saki merkte, daß Sabine dieses Thema sehr unangenehm war. Sie nickte Sabine zu und verließ das Zimmer.

Als sie ins Freie trat, war die Sonne bereits untergegangen und im Westen schimmerte der Himmel in einem dunklen Blau. Sie betrat den Platz zwischen den Gebäuden und sah die Schirrhalle und die Longierhalle im Halbdunkel liegen. Nur im Stall und in der großen Trainingshalle sah sie noch Licht und in dem Gebäude neben dem Stall, das musste wohl das Hotel sein, von dem Sonja auf dem Flug erzählt hatte, leuchteten in vielen Zimmern noch die Lichter. Auf einer Terrasse vor dem Hotel saßen einige Leute unter großen Schirmen an ihren Tischen und unterhielten sich. Die Unterhaltungen drangen zwar bis zu ihr, aber sie konnte nur Wortfetzen und gelegentliches Lachen hören.
Als sie an der Trainingshalle vorbei kam, schaute sie durch das große Tor, welches noch offen stand hinein. Dort war ein Parcours aufgebaut auf dem zwei pechschwarze Ponys vor einem leichten Buggy sehr gemächlich ihre Runden zogen.

Sie wandte sich zum Stall und sah daß das große Tor verschlossen war. Durch die Schlupftür kam sie aber hinein und ging dann den Hauptgang entlang.
Aus einer der Türen zur Rechten kam gerade eine Frau mit zwei Ponys heraus. Die Frau, eine der Betreuerinnen, die sie vorhin am Tisch kennengelernt hatte, nickte ihr zu und ging dann mit den beiden Ponys in einen der Boxengänge.
Saki ging weiter durch den Zwischenbau in die zweite Stallhälfte, wo sie nach links in den ersten Boxengang abbog. Dort bemerkte sie, daß nun einige der Boxen über der Wand zum Gang hin mit schweren, dunklen Vorhängen abgetrennt waren. Auch die Trennwände zu den Nachbarboxen waren bei diesen mit den selben Vorhängen abgetrennt. Aus einigen der Boxen hörte sie leise Gespräche, die unter den Ponys ja nicht verboten waren.
Als sie Rahjas Box betrat, sah sie diese an der Abtrennung zur Nachbarbox stehen und sich mit dem Pony dort unterhalten. Doch als sie eintrat, verstummte Rahja sofort und kam zu ihr.
Sie nahm Rahja kurz in die Arme, setzte sich auf die Liege und deutete Rahja, sich zu ihr zu setzen.
»Wie geht es dir denn?«, fragte sie.
Statt zu antworten, lächelte Rahja sie nur an. Dann hob sie den verletzten Fuß und wiegte den Kopf leicht hin und her.
»Ich glaube, es wird niemand etwas sagen, wenn du heute sprichst.«
Rahja sah sie an und räusperte sich dann. »Es ist schön hier«, sagte sie leise. »Und die Anderen sind anscheinend auch nett.«
»Das freut mich.« Saki legte die Hand in Rahjas Nacken und begann sie dort zu kraulen.

»Ich bin froh, daß ich bei dir bleiben darf«, sagte Rahja, die ihren Kopf an Sakis Schulter gelehnt hatte, nach einer Weile. »Wer weiß, wen ich sonst als Trainer bekommen hätte.«
Saki nahm den Kopf zurück und sah Rahja lachend an. »Wer weiß, vielleicht hättest du ja eine bessere Trainerin als mich bekommen.«
Rahja grinste breit. »Vielleicht, aber ich weiß nicht, ob es so jemanden überhaupt gibt.«
»Danke«, sagte Saki und kraulte weiter Rahjas Nacken.
»Am Wochenende ist hier ein großes Stadtfest. Was hältst du denn davon, wenn du doch mal ein oder zwei Tage frei machst und wir zusammen da hin gehen? Dann kommst du endlich mal etwas raus«, fragte Saki.
»Nein, bitte nicht. Ich möchte nicht als Mensch da hin gehen. Als Mensch wird man doch nur von allen enttäuscht«, sagte Rahja und verstummte dann abrupt. Sie öffnete ihr Maul und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Ablage neben der Tür.
Saki seufzte leise und stand auf um Rahjas Trense zu holen, die auf der Ablage lag. Sie befestigte diese an Rahjas Kopfgeschirr und setzte sie ihr ins Maul. Sie hatte oft genug versucht, zu erfahren, warum Rahja lieber Pony sein wollte, doch jedes Mal schwieg diese dann, so wie jetzt. Und wie jedes Mal zuvor fragte sie sich, was ihr wohl widerfahren war, daß sie sich so vor dem Leben als Mensch zu fürchten schien.
»Na gut, dann nehme ich dich eben so mit. Da kannst du nämlich nichts gegen machen«, sagte Sie schließlich.
Rahja hob ihren Fuß, sah sie schief grinsend an und schüttelte den Kopf.
»Da lasse ich mir noch etwas zu einfallen«, sagte sie, streichelte noch einmal über Rahjas, im Fell eingeschlossenen, Arme und verabschiedete sich dann von ihr.

Als sie den Stall verließ, kam ihr eine Frau mit zwei pechschwarzen Ponys entgegen. Das mussten die beiden Ponys sein, die eben noch in der Trainingshalle den Parcours gelaufen waren. Sie hielt ihnen die Tür auf und ging dann in Richtung des Hauptgebäudes zurück.
Dort saß Rebecca auf einer Bank neben der Tür zur Küche. Diese stand auf, als Saki näher kam.
»Hallo Saki, du warst noch mal bei deinem Pony?«, fragte Rebecca
»Ja. Ich mache mir etwas Sorgen um sie.«
Rebecca holte etwas aus ihrer Hosentasche und hielt ihr die flache Schachtel hin. Saki schaute sich die Schachtel an und nahm sich dann einen der schmalen, dunkeln Zigarillos heraus. »Ich dachte, auf dem Gelände eines Stalles ist rauchen verboten«, sagte sie.
»Ist es auch eigentlich. Aber hier, auf der Terrasse ist es erlaubt. Hier gibt es nichts brennbares. Außerdem habe ich extra ein paar Feuerlöscher hier aufstellen lassen.« Rebecca deutete zu den rot-gelb gestreiften Feuerlöschern, die neben den Türen und neben der Bank hingen. »Ich habe einfach keine große Lust, deswegen jeden Abend auf die Straße zu gehen.« Sie hielt Saki ein Feuerzeug hin und zündete sich dann selbst einen Zigarillo an, bevor sie sich wieder auf die Bank setzte.

Saki nahm neben ihr Platz und schaute in den nur leicht bewölkten Himmel an dem hier und da ein Stern leuchtete.
»Ist dein Pony so schwer verletzt?«, fragte Rebecca nach einer Weile.
»Sie hat eine ziemlich üble Blase am Fuß. Die Ärztin sagt, es wird mindestens eine Woche dauern bis sie wieder ihre Stiefel anziehen kann. Aber das ist es nicht. Irgendwas macht ihr schwer zu schaffen. Seit ich sie kenne, weigert sie sich beharrlich, ihre freien Tag zu nehmen. Sie sagt, sie will lieber Pony bleiben, weil man als Mensch nur enttäuscht wird. Ich wüsste zu gerne, was mit ihr passiert ist.«
»Sie wird nicht ewig Pony bleiben können«, sagte Rebecca.
»Ja, ich weiß. Und ich nehme an, sie weiß das auch. Aber sie verdrängt es wahrscheinlich. Immerhin kann sie die nächsten acht Jahre noch Pony bleiben. Aber ob sie soweit denkt, daß das auch mal vorbei geht? Ich weiß es nicht.«

Eine ganze Weile saßen sie schweigend auf der Bank und nachdem sie ihre Zigarillos im Ascher gelöscht hatten, gingen sie zusammen nach oben. Saki ging leise in das Zimmer um Sabine nicht zu wecken. Diese lag in ihrem Bett und schien etwas unruhig zu schlafen. Sie ging ins Bad um sich etwas frisch zu machen und zog sich dann ihren Pyjama an, den einzigen, den sie noch hatte. Irgendwie würde sie sich in den nächsten Tagen noch etwas zum Anziehen besorgen müssen. Und Rahja brauchte unbedingt noch ein paar Fallanzüge, am Besten solche in denen sie die Arme frei bewegen konnte. Denn auch wenn sie im Moment nicht trainieren konnte, so wollte sie sie auf jeden Fall ihr Ausgleichstraining machen lassen, das verhinderte, daß ihre Arme zu schwach würden und ihre Füße sich zu sehr an die Stiefel gewöhnten, in denen sie ihre Füße immer gestreckt halten musste. Wenn sie das nicht tat, würde sie eines Tages nur noch mit sehr hohen Absätzen gehen können und das wollte Sie unbedingt verhindern, auch wenn das Rahja in ihrem Wunsch Pony zu bleiben wahrscheinlich noch entgegen kommen würde.
Sie legte sich in ihr Bett und schaute noch eine Weile aus dem Fenster, bevor sie einschlief.


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  RE: Achadh Uaine Datum:07.06.19 21:39 IP: gespeichert Moderator melden


Hi HeMaDo

Gelesen habe ich deine Fortsetzung gestern schon, komme aber heute erst zum antworten.
Wie immer eine Klasse für sich!
Du erzeugst bei mir Kopfkino sondergleichen !
Ich freue mich jeden Donnerstag den Rechner zu starten und die nächste Fortsetzung zu verschlingen. Mach bloß so weiter es ist extraklasse!
Gruß Gozar
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ronn2321
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  RE: Achadh Uaine Datum:08.06.19 01:17 IP: gespeichert Moderator melden


Eine super geschrieben Geschichte. Bin gespannt wie die Geschichte weiter geht
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der suchende Volljährigkeit geprüft
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  RE: Achadh Uaine Datum:08.06.19 05:58 IP: gespeichert Moderator melden


Ich kann mich Gozar nur anschließen. Vielen Dank für´s Schreiben.
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HeMaDo
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  Achadh Uaine - Teil 6 Datum:13.06.19 22:37 IP: gespeichert Moderator melden


Sabine hatte die ganze Nacht ziemlich unruhig geschlafen. Sie hatte davon geträumt, in der Schule zu sein und jeden Morgen ausgepeitscht zu werden, so wie sie es bei Mara gesehen hatte und dann als Pony verkleidet schwere Steine durch die Gegend ziehen zu müssen.
Erst langsam realisierte sie, daß das Geräusch, von dem sie aufgewacht war, vom fließenden Wasser einer Dusche kam. Es hörte auf einmal auf und sie hörte eine Tür.
Langsam erinnerte sie sich wieder, wo sie war, dann betrat diese Frau, Saki, das Zimmer. Sie kam anscheinend gerade aus dem Bad und hatte lediglich ein Handtuch um ihre Hüften gelegt und eines auf ihrem Kopf, in dem ihre Haare eingewickelt waren.
»Guten Morgen«, sagte Sabine, um auf sich aufmerksam zu machen.
»Guten Morgen Sabine«, sagte Saki »Ich wollte dich nicht wecken, aber wenn du wach bist, kann ich ja Licht machen.« Sie ging zur Tür und schaltete das Licht ein.
Nun sah Sabine sie halb nackt vor sich stehen und wollte sich bereits abwenden, doch dann bemerkte sie die bunten Bilder, die Sakis Körper fast komplett bedeckten. Nun sah sie genauer hin und schaute sich diese Bilder an.
»Gefällt es dir?«, fragte Saki und lachte.
Sabine merkte nun erst, daß sie Saki unverhohlen angestarrt hatte.
Diese ließ das Handtuch fallen. »Du kannst es dir gerne ansehen«, sagte diese und drehte sich langsam im Kreis.

Auf Sakis Rücken prangte ein riesiger Drachen in leuchtenden Farben, dessen hinteren Klauen sich in ihre Pobacken zu krallen schienen. Der Sch****z des Drachen wand sich um ihre Beine und endete genau in ihrer Scham. Die beiden vorderen Klauen des Drachen wanden sich unter Sakis Armen hindurch nach vorne und umgriffen ihre Brüste, so daß jeweils eine der Krallen direkt in ihre Brustwarze zu stechen schien und der Kopf der Kreatur wand sich um ihren Hals herum nach vorne, wo er genau zwischen den Brüsten endete.
Aber auch die Haut um diesen Drachen herum war mit den verschiedensten Motiven geschmückt, so daß inklusive ihrer kompletten Scham ihr gesamter Körper, bis Arme, Füße und Kopf mit Bildern bedeckt war.
»Das sieht toll aus«, sagte Sabine und setzte sich langsam auf ihre Bettkante. »Das hat bestimmt ein paar Tage gedauert.«
»Ein paar Tage?«, fragte Saki. »Wo denkst du hin? Ein sehr bekannter Künstler hat mir das gestochen. Nicht wie es heute passiert mit einem Hypodrucker, der die Farbe mit feinen Wasserstrahlen unter die Haut schießt, die man kaum spürt, sondern noch auf die alte Art und Weise mit Nadeln. Und vieles davon hat er noch nicht einmal mit einer Maschine gemacht sondern mit einer einzelnen Nadel, die er mit der Hand geführt hat. Es hat drei Jahre gedauert, bis es fertig war.«
»Mit Nadeln?«, fragte Sabine entsetzt. »Aber das muss doch höllisch weh tun.«
»Es hält sich in Grenzen. Nur an einigen Stellen, sind die Schmerzen kaum auszuhalten.« Saki stellte sich vor Sabine, nahm die Beine auseinander und zog ungeniert ihre Schamlippen auseinander, so daß Sabine sehen konnte, daß auch diese und sogar ihr Kitzler tätowiert waren. Die Sch****zspitze des Drachen endete, wie Sabine nun sah, genau auf dessen Mitte.
Sabine wurde etwas schwindelig, als sie sich vorstellte, genau dort mit Nadeln gestochen zu werden.
Saki ging zu ihrem Bett und begann sich anzuziehen. »Meister Hiroito ist der Beste, aber er ist auch ein echter Sadist. Jedes Mal, wenn ich ohnmächtig geworden bin, hat er aufgehört und erst weiter gemacht, als ich wieder bei Sinnen war.«
»Das muss ja schrecklich gewesen sein«, sagte Sabine, deren Gesicht nun ziemlich bleich geworden war.
Saki grinste nun breit. Und mit den Worten: »Ja, das war es. Und ich habe jeden einzelnen Stich genossen.« nahm sie das Handtuch, von ihren pechschwarzen Haaren, die ihr bis zum Gesäß reichten. Dann begann sie, diese mit einer bürste gründlich zu bürsten.

»Komm, mach den Mund zu. Geh lieber ins Bad und zieh dich dann an. Es gibt balde Frühstück«, sagte Saki grinsend.
Sabine nickte, stand auf und ging ins Bad um sich frisch zu machen. Zum Glück hatte Melissa ihr gestern außer den Sachen zum Anziehen noch einige andere Dinge eingepackt, unter anderem eine Zahnbürste und Zahncreme sowie Duschgel, Shampoo und eine Bürste. Sonst hätte sie nun ohne diese Dinge da gestanden.
Nachdem sie fertig war, ging sie zurück ins Zimmer, wo Saki noch immer dabei war, ihre Haare zu bürsten und zog sich an.
Zusammen gingen sie dann nach unten, wo bereits ein reichlich gedeckter Frühstückstisch auf sie wartete. Es gab Brötchen, die sogar noch warm waren, Aufschnitt, Marmeladen, Honig und Schokocreme, verschiedene Sorten Müsli und Quark mit und ohne Kräuter.
Jolyn und Silke standen in der Küche und waren dabei, Kaffee zu kochen.
Als Sabine auf die Uhr schaute, sah sie, daß es gerade einmal halb sieben war. So früh war sie noch nie aufgestanden. Und die Anderen im Haus schienen es ebenso zu halten, denn sie waren gerade die Einzigen in der Küche.
»Mit oder ohne Speck?«, fragte Jolyn, nachdem sie sie mit einem freundlichen »Guten Morgen« begrüßt hatten.
Sabine sah sie verwirrt an.
»Ob du Rühreier mit oder ohne Speck möchtest, meine ich«, sagte Jolyn, worauf hin Silke leise kicherte.
»Danke, lieber kein Ei. Ich esse lieber was süßes«, erwiderte Sabine. Sie nahm sich eine Tasse, goss sich Kaffee ein und setzte sich an den Tisch.
Saki ging zu den Beiden und schaute etwas betrübt in die Pfanne. »Schade, es gibt keinen Reis?«
»Reis?«, fragte Sabine erstaunt. »Zum Frühstück?«
»An euer europäisches Frühstück werde ich mich nie gewöhnen. Ich nehme ein paar Speckstreifen, nur leicht angebraten und wenn es geht, ein weich gekochtes Ei.« Saki nahm sich ebenfalls eine Tasse Kaffee und setzte sich neben Sabine.
»Was isst du denn sonst zum Frühstück?«, fragte Sabine, die sich ein Brötchen mit Quark, Marmelade und Honig gemacht hatte.
»In Japan gibt es zum Frühstück meistens Reis, als Reisbällchen oder mit einem sehr weich gekochten Ei vermischt, oder auch mit Gemüse gekocht. Dann eine Suppe, vielleicht gegrillten Fisch oder Fleischbällchen. Und am liebsten habe ich Natto gegessen. Das sind Sojabohnen, die ein paar Tage lang in Reisstroh fermentiert werden, bis sich eine richtig dicke Schicht aus Schleim gebildet hat, die beim Essen Fäden zieht. Das riecht zwar etwas streng, schmeckt aber herrlich«, erklärte Saki genussvoll.
»Das klingt ziemlich eklig«, sagte Sabine.
»Findest du? Du isst etwas, was von einem Insekt gefressen, verdaut und wieder ausgespien wurde. Das finde ich viel ekliger«, sagte Saki mit einem auf einmal sehr deutlichen Akzent.
»Sowas würde ich nie essen«, sagte Sabine und biss ein Stück ihrer zweiten Brötchenhälfte ab, auf die sie sich dick Honig geschmiert hatte.
»Nein? Tust du doch gerade.« Saki deutete auf Sabines Brötchenhälfte.
»Was? Nein, das ist Honig.«
»Und wo kommt der her?«
Sabine schaute auf das Honigglas, welches noch vor ihr auf dem Tisch stand. »Der wird irgend wie aus Blumen gemacht«, sagte sie, worauf hin Silke, die am Herd stand und einige Eier verrührte, erneut anfing zu kichern.
»Ja, er wird aus Blumen gemacht. Aber nicht einfach irgend wie. Bienen sammeln den Nektar, den sie in Blüten finden und trinken ihn und er wird in ihrem Magen mit Enzymen vermischt und eingedickt. Die Biene, die den Nektar gesammelt hat, gibt ihn an andere Bienen im Stock weiter und diese wieder an andere Bienen, bis er schließlich in eine Wabe kommt. Dort fächeln die Bienen Luft darüber und er wird weiter eingedickt. Dann kommen wieder Bienen und bringen ihn in ihrem Magen in die Waben in denen er schließlich gelagert wird. Die werden dann mit Wachs verschlossen. Wenn der Honig fertig ist und alle Waben gefüllt sind, holt der Imker diese Waben aus dem Stock, kratzt die Wachsdeckel ab und schleudert den Honig aus den Waben heraus. Schließlich wird der Honig in Gläser gefüllt und landet hier«, erklärte Saki und tippte mit ihrem Messer an das Honigglas.

Sabine schaute sie nach dieser Erklärung schweigend an, stand dann auf und verließ, etwas blass um die Nase, die Küche um draußen etwas frische Luft zu bekommen. Um sich abzulenken ging sie in den Stall. Dort wollte sie eigentlich zu Sunrise gehen, doch als sie durch das Tor, welches zum Zwischenbau führte, gehen wollte, lief ihr eine Frau über den Weg, die mit zwei Eimern aus einer der Türen auf der den Boxen abgewandten Seite heraus kam.
»Hallo«, sagte die Frau. »Kann ich dir helfen?«
»Nein, ich wollte eigentlich zu Sunrise.«
»Das trifft sich gut. Ich muss das hier in Gang drei verteilen.«
Sabine schaute in die Eimer und sah, daß sich eine Art trockenes Müsli in diesen befand. »Was ist das?«, fragte sie.
»Das ist das Futter für die Ponys«, erwiderte die Frau.
»Soll ich dir helfen?«, fragte Sabine.
Die Frau gab ihr einen der Eimer und bedankte sich.
»Kann ich das mal probieren?«, fragte Sabine.
»Na klar. Ist ja nichts schlimmes drinne.«
»Solange kein Honig drinne ist oder Sojabohnen, ist mir das im Moment egal.«
Die Frau blieb stehen und lachte. »Nein, Sojabohnen kommen da bestimmt nicht rein. Und Honig kommt nur in die Kekse, die die Ponys bekommen.«
Sabine griff in den Eimer und nahm sich etwas von dem Futter, das sie in den Mund steckte und kaute. Es schmeckte nach Nüssen, Hafer und Obst. Und es war gar nicht so trocken, wie es aussah.
»Darf ich noch mehr?« fragte sie.
»Hast du noch nichts gefrühstückt?«, fragte die Frau kichernd.
»Nicht viel. Mir hat jemand erklärt, wie Honig gemacht wird, da ist mir ziemlich übel geworden bei.«
Nun blieb die Frau wieder stehen und lachte laut. »Dann nimm dir ruhig. Es ist genug davon da. Aber du solltest darauf achten, daß du genug trinkst. Wenn du es nicht gewohnt bist, kann das sonst andere Probleme geben.«
Sabine nickte und nahm sich noch eine Hand voll. Kauend folgte sie der Frau, die sich ihr als Carola vorstellte und half ihr, das Futter an die Boxen im dritten Gang zu verteilen, in dem auch Sunrise ihre Box hatte.
Dabei aß sie noch einiges von dem Futter und war anschließend angenehm satt.
Sie unterhielt sich noch mit Carola und erfuhr so einiges über die Ponys und um nicht einfach nur Fragen zu stellen, bot sie ihr an, ihr weiterhin zu helfen. Dies nahm Carola gerne an und so brachten sie dann die Eimer zurück in die Futterküche und wechselten das Stroh in den Boxen. Dann war es an der Zeit, die Ponys zu bürsten.
»Hast du das schon mal gemacht?«, fragte Carola.
»Gestern einmal bei Wintermute. Benny hat mir erklärt, worauf ich achten muss.«
»Na, prima.« Carola ging in den dritten Boxengang, für den sie und eine andere Betreuerin zuständig waren, diese würde aber erst später kommen. Aus einer Halterung am Eingang des Boxenganges nahm sie ein Pad und schaute darauf. »Also heute müssen nur Ivory und Rahja fertig gemacht werden. Die anderen Ponys werden von ihren Haltern fertig gemacht. Ivory muss dann zum Longieren und Rahja zum Ausgleichstraining. Wenn Wintermute nicht bei ihr ist, ist Ivory immer etwas komisch, wenn du möchtest, kannst du Rahja fertig machen.«
»Aber ich weiß doch gar nicht, was alles zu machen ist«, sagte Sabine zweifelnd.
»Ich helfe dir dabei schon. Wir holen die Beiden erst mal auf den Gang und machen sie fest, dann können wir die Beiden erst mal bürsten und sauber machen.«

Gerade als Sabine dabei war, Rahja auf dem Gang anzubinden, kam auch Saki zu ihnen. Sabine wollte gerade die Bürste aus dem Eimer neben der Boxentür holen und anfangen, Rahja abzubürsten, als sie Saki bemerkte. Diese ging zu Rahja und begrüßte sie mit einem freundlichen »Guten Morgen meine schöne Rahja.«
Sabine wollte einen Schritt zurück treten, damit Saki sich um Rahja kümmern konnte.
»Mach ruhig weiter«, sagte Saki, während sie in aller Ruhe ein belegtes Brötchen aus ihrer Tasche holte, es auspackte und begann, es zu essen. Während sie ihr Brötchen aß, beobachtete sie Sabine aufmerksam, ohne etwas zu sagen. Erst als sie ihr Brötchen gegessen hatte, trat sie einen Schritt näher und nahm Sabine die Bürste aus der Hand.
»Wenn du sie so hältst«, sagte sie und nahm die Bürste selbst in die Hand, »geht es einfacher«. Sie gab Sabine die Bürste zurück und beobachtete sie erneut schweigend.
Schließlich gab sie Sabine noch einige weitere Tipps und reichte ihr schließlich ein feuchtes Tuch, mit dem Sabine dann begann, Rahjas Schambereich abzuwischen.
»Sie scheint dich zu mögen. Sonst lässt sie das niemanden außer mir machen«, sagte Saki, nachdem Sabine damit fertig war. Als diese das Tuch wieder zurück in den Eimer legen wollte, schüttelte Saki den Kopf und deutete in Richtung Hauptgang. Dort standen mehrere, verschieden farbige Mülltonnen, zu denen Sabine das Tuch brachte und in die blaue Tonne, die mit ’Wäsche’ beschriftet war, warf.

- - -

Als der Wecker klingelte, räkelte Kira sich im Bett und schaltete das Klingeln aus. Verschlafen schaute sie zu Herrin Vanessa. Nein, nicht mehr Herrin, nur noch Vanessa. Seit zwei Monaten war sie nicht mehr Vanessas Serva. Aber schon wenige Monate nachdem Vanessa sie gekauft hatte, hatte die Beziehung zwischen ihnen angefangen, sich zu verändern. War Kira anfangs noch schüchtern und zurückhaltend gewesen, so hatte sich ihre Beziehung durch Vanessas besondere Vorlieben, wie sie es genannt hatte, verändert. Tagsüber war Kira ihre Serva aber an den Wochenenden und immer öfter auch abends hatte Vanessa ihr die Führung übergeben. Sie liebte es, streng gefesselt zu werden, was Kira anfangs nur zögernd getan hatte, doch nach einigen sehr langen Gesprächen hatten sie sich schließlich auf einige Zeichen und Rituale geeinigt, die klar anzeigten, wer wann das Sagen hatte. Als Kira ihr später auch noch davon erzählte, daß ihre Schwester gerne Pony spielt, hatte Vanessa sehr interessiert zugehört. Ein paar Monate später hatte Vanessa sie dann für drei Wochen zurück nach Horizons geschickt. Allerdings nicht in die Schule sondern in den Stall, um dort eine Trainerausbildung für Ponys zu machen.
Zum Abschluss dieser Ausbildung war Vanessa dann selbst nach Horizons gekommen. Dort hatte sie sich im Laden komplett mit allem was zum Pony spielen gehörte, eingedeckt, inklusive einem Gummihöschen mit innen liegendem Dildo. Die Prüfung die den Abschluss der Trainerausbildung bildete, hatte Kira dann bereits mit Vanessa als Belldandy absolviert. Danach waren sie immer öfter zu einer abgelegenen Wiese in der Nähe der Regnitz gefahren und hatten dort trainiert.

Kira löste sich von der Vorstellung noch unter der warmen Decke liegen bleiben zu können und stand auf. Sie zog sich ihre Sportsachen an und verließ die Wohnung. Sie ging die Treppen hinunter und im Freien angekommen, fing sie an zu laufen. Wie so oft dachte sie beim Laufen über die Beziehung zu Vanessa nach. Diese war nun seit zwei Monaten schon nicht mehr ihre Herrin. Aber was war sie dann? Kira hätte sofort nach Hause gehen und ihr Studium aufnehmen können, doch irgend etwas hinderte sie daran. War es die Tatsache, daß sie gefallen daran gefunden hatte, Vanessa immer strenger zu fesseln und es ihr sogar gefiel, sie gelegentlich mit der Peitsche, die eigentlich dazu gedacht war, sie selbst zu bestrafen, zu schlagen? Oder war es vielmehr die Tatsache, daß ihr gefiel, wie Vanessa darauf reagierte, so geschlagen zu werden.
Oder war es die Arbeit mit Belldandy, die sie hier hielt? Belldandy war ein sehr gelehriges Pony und es hatte ihr großen Spaß gemacht, ihr alles beizubringen, was sie für die Ponyprüfungen brauchte, die sie sehr gut bestanden hatte.
Oder war es die Tatsache, daß sie sich im Bett von Vanessa nehmen konnte, was sie wollte? Sie grinste innerlich bei dieser Vorstellung. Viele andere Serva gingen freiwillig früher oder später ins Schlafzimmer ihrer Herrschaft. Sie jedoch hatte Vanessa in ihr eigenes Schlafzimmer befohlen.
Obwohl sie Serva war, war sie es selbst, die ziemlich oft ihrer Herrin etwas befahl und diese gehorchte ihr ohne zu zögern.
Doch irgendwie machte ihr das auch ein wenig Angst. Angst, weil sie fürchtete, dadurch größenwahnsinnig und überheblich zu werden. Zwar war sie dabei oder trotzdem bisher immer auf dem Teppich geblieben, doch was, wenn sich das änderte und sie irgend wann zu weit gehen würde? Und war das überhaupt richtig, was sie hier tat? Immerhin war Vanessa um einiges älter als sie selbst und so sehr sie es auch mochte, was sich zwischen ihr und Vanessa abspielte, so wollte sie sie auf keinen Fall irgendwie ausnutzen.

Wie so oft, wenn sie sich diese Fragen gestellt hatte, war sie auch jetzt wieder zu keinem Schluss gekommen. Vielleicht sollte sie darüber einfach mal mit Vanessa reden.
Doch nicht heute.

Sie lief wie üblich zu der kleinen Bäckerei, wo sie vier Brötchen kaufte. Dann lief sie zurück nach Hause und schaute im Briefkasten nach Post. Zurück in der Wohnung setzte sie Kaffee auf, ging ins Bad, wo sie sich duschte und zog ihre Tunika an. Sie ging in die Küche und bereitete das Frühstück vor, wobei sie auf Vanessas Teller 14 Haferkekse legte.
Zwar hatte sie mit Vanessa abgesprochen, daß diese sich drei Wochen Urlaub nehmen sollte und sie auch um einen gewissen Betrag gebeten um diesen Urlaub vorzubereiten, worum es ging, hatte sie ihr allerdings nicht gesagt.

Als Vanessa, noch etwas verschlafen in die Küche kam, und sich an den Tisch setzte bemerkte sie die Haferkekse. An ihrem Gesichtsausdruck konnte Kira erkennen, daß sie zwischen Vorfreude und Ablehnung schwankte. Kira war klar, daß 14 Tage eine ziemlich lange Zeit waren und es würde sie nicht wundern, wenn sie ablehnen würde. Aber sie hoffte, daß das trotzdem ein schöner Urlaub werden würde und sie auch etwas Zeit zum Reden finden würden, denn Kira wollte auf jeden Fall einige Dinge mit Vanessa klären.
Sie beobachtete Vanessa wie sie auf die Kekse schaute. Vanessa holte kurz Luft und hob beide Augenbrauen. Dann nahm sie die Hand zum Teller und Kira hielt die Luft an. Vanessa warf ihr einen kurzen Blick zu und schob eine Hälfte der Kekse auf die rechte und eine auf die linke Seite des Tellers.
Also war sie mit sieben Tagen einverstanden und wollte danach über die weiteren sieben Tage entscheiden.
Kira lächelte, schaute Vanessa erleichtert an und nickte dann.

Nun war der Bann gebrochen und Vanessa grinste verlegen als sie anfing zu sprechen: »Also ich werde die jetzt garantiert nicht alle essen, aber ich bin gespannt, was du vor hast. Aber 14 Tage sind eine ganz schön lange Zeit.«
»Ja, ich weiß«, sagte Kira. »Aber ich dachte, daß du Spaß daran hast.« Sie senkte ihre Stimme und flüsterte: »Du wolltest doch schon lange mal auf ein Turnier.«
»Auf ein Turnier?«, entfuhr es Vanessa laut und sie grinste, als sie die sieben Kekse vom linken auf den rechten Tellerrand schob. »Wo denn? Die ganzen vierzehn Tage? Und wann geht es denn los?«, fragte Vanessa neugierig.
Kira musste nun ebenfalls grinsen. Doch sie legte einen Finger auf die Lippen. »Das wird eine Überraschung, aber ich muss gestehen, daß es nicht ganz uneigennützig von mir ist. Meine Schwester wird ebenfalls dort sein.«
Vanessa sah Kira an. »Ich freue mich, sie mal wieder zu sehen«, sagte sie lächelnd.
»Du bist deswegen nicht böse?«
»Nein, warum denn?«
»Weil ich das einfach so entschieden habe und weil es nicht so ganz uneigennützig war«, sagte Kira verlegen.
Vanessa stellte die Kaffeetasse ab, die sie gerade aufgenommen hatte und sah Kira einen Moment lang an. »Mach dir darüber keine Sorgen. Wir haben die Regeln so vereinbart, daß du über Belldandy ganz nach deinem Ermessen verfügen kannst, solange du dich an unsere Absprachen hältst. Und was das angeht, halte ich dich für sehr zuverlässig und verantwortungsvoll, sonst hätte ich dir das doch nie vorgeschlagen.« Sie hob die Hand und streichelte Kiras Wange. »Und was deine Schwester angeht, du hast Mara immerhin das letzte Mal vor einem halben Jahr gesehen. Und ich freue mich auch darauf sie und Silke und Rebecca wieder zu sehen.«
»Danke«, sagte Kira und lächelte erleichtert.

Sie begannen nun endlich zu Frühstücken. Doch als sie damit fertig waren und noch ihren Kaffee austranken, fragte Vanessa: »Und wann geht es nun los?«
Kira hob den Blick und schaute Vanessa an. »Nach dem Frühstück muss ich noch die Küche fertig machen. Aber es gibt da noch eine Sache«, sagte sie verlegen.
Vanessa hob die Augenbrauen und sah sie fragend an. »Welche Sache denn?«
»Naja«, druckste Kira herum. »Beim Training zur Prüfung und bei der Prüfung musstest du ja diese Gummihose tragen. Und das war dir ja alles ziemlich unangenehm.«
»Ja, das war es wirklich. Vor allem weil man das nicht so einfach ignorieren kann. Und es ist schon ziemlich peinlich, vor fremden Leuten einen Höhepunkt zu haben«, sagte Vanessa. Sie hatte sich auch abseits von den Gesprächen mit Kira eingehend darüber informiert und erfahren, daß die Ablenkung, wie es genannt wurde, gerade auch bei den Wettkämpfen eingesetzt werden würde.
»Also die Gummihose brauchst du nicht zu tragen«, sagte Kira, ihr Tonfall deutete auf ein großes »Aber« hin.
»Ja?«, fragte Vanessa, die bereits ahnte, um was es ging.
»Zumindest während des Turniers, also von Donnerstag bis Sonntag, müsstest du das hier tragen«, sagte Kira und holte die Pappkiste, die sie hinter sich vor die Küchenzeile gelegt hatte, hervor und schob sie zu Vanessa.
Diese nahm die Kiste und öffnete sie. Sie schaute herein und nickte. »Belldandy hat ja sowieso keine Wahl. Dann ist es wahrscheinlich besser, ihn jetzt schon anzulegen.«
Zu Kiras großem Erstaunen stand Vanessa auf, ließ ihre Pyjamahose fallen und holte den nagelneuen, metallisch glänzenden Keuschheitsgürtel aus der Kiste heraus, betrachtete ihn eine Weile und befestigte dann den recht ansehnlichen, metallischen Vibrator im Schrittband. Sie legte sich das Taillenband um und führte sich den Vibrator vor Kiras Augen ein. Dann legte sie das Ende des Schrittbandes in den Verschluss und ließ diesen einrasten. Als sie schließlich den Schlüssel abzog, schloss sie die Augen, sog ihre Unterlippe ein und knabberte auf dieser herum, während sie ihre Hüften kreisen ließ und die Beine bewegte.
Kira sah ihr fasziniert und nicht ohne eine gewisse Erregung zu.
Vanessa ging zu Kira, die noch mit offenem Mund am Tisch saß, fasste ihre Hände und zog sie auf die Beine. Sie umarmte sie fest und sagte leise »Danke Kira.«
Diese erwiderte die Umarmung, war aber nicht in der Lage, etwas zu sagen.
»Ich hoffe ja, daß du den in den nächsten Wochen auch mal benutzen wirst, ohne daß wir an einem Wettbewerb teilnehmen«, meinte Vanessa mit einem Augenzwinkern..
Kira nickte nur stumm und konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen.

Vanessa löste die Umarmung und setzte sich wieder an den Tisch, wobei sie sich etwas vorsichtiger als üblich setzte. Sie nahm das Bund mit den drei Schlüsseln und löste einen davon. Diesen gab sie Kira, die sich ebenfalls wieder gesetzt hatte. »Pass bitte gut darauf auf«, sagte sie.
»Das werde ich ganz bestimmt«, erwiderte Kira. Sie nahm ihre Halskette ab und fädelte den Schlüssel auf diese auf, bevor sie sich diese wieder anlegte.

Sie tranken ihren Kaffee aus und während Kira die Küche herrichtete, ging Vanessa ins Bad, wo sie sich ausgiebig duschte. Als Kira mit der Küche fertig war, gingen sie zusammen ins Schlafzimmer, wo Kira Vanessa in den Fellanzug half, ihr die Stiefel und die Handschuhe anzog und ihr das Zuggeschirr sowie das Kopfgeschirr anlegte. In dem Moment, in dem Kira ihr die Trense in den Mund steckte und diese mit dem Kopfgeschirr verband, änderte sich Vanessas Gesichtsausdruck völlig und sie entspannte sich sichtlich. Schließlich hakte Kira die Handschuhe hinter ihrem Rücken zusammen und legte ihr das Lederband so um die Ellenbogen, daß diese nicht all zu eng zusammen gezogen wurden.
Kira legte Belldandy die Führleine an und zog sie in den Flur, wo sie das Ende der Leine an der Garderobe befestigte. Sie ging noch einmal ins Schlafzimmer und nahm die Reisetasche, die sie bereits vorbereitet hatte, aus dem Schrank. Wieder im Flur angekommen, löste sie die Leine von der Garderobe und führte Belldandy aus der Wohnung ins Treppenhaus, verriegelte die Tür und sie gingen zusammen nach unten.
Sie gingen die Straße entlang zum grünen Markt, wo Kira Belldandy an einem Baum anband. Einige Passanten sahen sie neugierig an, aber niemand machte eine Bemerkung.
Kira ging in die Einfahrt des Hauses in dem sie einen kleinen Abstellraum angemietet hatten und holte den Sulky dort heraus. Mitten auf dem Marktplatz spannte Kira Belldandy vor den Sulky und legte die Reisetasche in das Gepäcknetz unter dem Sitz.
Sie legte Belldandy die Zügel an und löste die Leine. Dann nahm sie auf dem Sitz Platz und ließ die Zügel schnalzen. In einem gemächlichen Trab ging es durch die Altstadt, in der noch viele alte und sehr Alte Gebäude standen, über den Kanal und durch ein Gewerbegebiet. Kira sah immer wieder auf ihr Comm und vergewisserte sich, auf dem richtigen Weg zu sein.

Schließlich kamen sie an einem ehemaligen Militärflughafen an, der noch immer von einem mittlerweile halb verfallenen Zaun mit Stacheldrahtkrone umgeben war. Sie fuhren durch das offenstehende Tor an dem ehemaligen Hangar und dem Baufälligen Tower vorbei und erreichten eine erstaunlich gut gepflegte, riesige Rasenfläche in deren Mitte ein Landeplatz angelegt war.
Obwohl sie eine gute halbe Stunde zu früh dran waren, stand auf dieser ein kleines, schwarz lackiertes Frachtflugzeug mit dem runden Emblem von Horizons.

In dem Moment in dem sie das Flugzeug erreichten, kam eine Frau aus der Seitentür heraus und musterte beide eingehend. Die Frau trug einen schwarzen, einteiligen Fliegeroverall und ein schwarzes Barett unter dem ein blonder Stoppelschnitt zu sehen war. Kira fiel auf, daß an den Schultern ihrer Ärmeln mehrere Abzeichen aufgenäht waren, unter anderem ein weißer Vogel aus Knochen mit ausgebreiteten Schwingen.
»Ihr seid Kira und Belldandy?«, fragte die Frau und schaute Kira aus stahlblauen Augen eindringlich an.
»Ja«, sagte Kira und nickte. Die Frau schüchterte sie irgendwie ein.
»Prima. Dann mal rein mit euch.« Die Frau deutete auf die offene Frachtluke. »Ich bin Gertie.«
»Hallo«, sagte Kira. Sie hielt es für unnötig, sich noch einmal vorzustellen, da die Frau ihre Namen ja bereits kannte.
Sie schnalzte mit den Zügeln und ließ Belldandy zu der Frachtluke laufen, wo sie anhielt und vom Sulky stieg.
Sie hielt Belldandy an den Zügeln und spannte sie vom Sulky ab. Dann brachte sie sie die Rampe hinauf in den Frachtraum, in dem an aufgerichteten Liegen auf jeder Seite bereits zwei Ponys angeschnallt waren. Insgesamt gab es acht solcher Liegen, je vier auf jeder Seite des Frachtraumes, der ohne Trennwand bis zum Cockpit reichte. Dazwischen gab es noch genug Platz für zwei oder sogar drei Sulkys.
Gertie war ihnen gefolgt und deutete auf die freie Liege auf der rechten Seite. Kira führte Belldandy zu dieser und schnallte sie in dieser fest.
»Ein schönes Pony«, sagte Gertie, während Kira Belldandy fest schnallte.
»Danke«, erwiderte Kira und befestigte die letzten Gurte.

Gertie half Kira dann noch das Gepäck und den Sulky ins Flugzeug zu bringen und zu sichern, dann winkte sie sie nach vorne, wo es direkt hinter dem Cockpit einige Sitze gab.
»Entschuldige daß es nicht ganz so komfortabel ist. Wenn du was zu Trinken willst, kannst du dich selbst bedienen«, sagte Gertie und deutete auf einen kleinen Kühlschrank der neben den Sitzen eingebaut war.
»Wir müssen in Köln noch ein anderes Gespann abholen. Es dauert also eine gute Stunde länger, bis wir da sind«, sagte Gertie entschuldigend und wies auf die freien Sitzplätze.
Kira nickte und setzte sich auf den Sitz auf der linken Seite, der dem Cockpit am nächsten war. So konnte sie Belldandy noch sehen, aber auch gut aus dem Cockpitfenster heraus schauen.

Kira beobachtete Gertie, die sich nun in den Pilotensessel setzte, der bestimmt wesentlich bequemer war, als der einfache Sitz, auf dem sie selbst saß. Diese startete die Triebwerke und schloss dann mit einem Knopfdruck die Frachtraumtür. Kurz darauf ließ sie die Triebwerke aufheulen und das Flugzeug hob sanft vom Boden ab. Doch dann hatte Kira auf einmal das Gefühl, in einem sich nach oben bewegenden Aufzug zu sitzen und sah, wie sich der Boden schnell entfernte. Die Häuser der Stadt wurden schnell kleiner und ohne Übergang ging das Flugzeug aus dem Steigflug in den normalen Flug über.

»Was ist das für ein Abzeichen?«, fragte Kira nachdem sie eine Weile aus dem Fenster geschaut hatte.
»Das?«, Gertie deutete auf das Vogelabzeichen auf ihrem Arm und schaute Kira an, worauf hin diese nickte.
»Ich war bis vor drei Jahren beim siebten Geschwader der Luftstreitkräfte. Aber nachdem die Pazifikunion und die Weltregierung den Friedensvertrag unterzeichnet haben, wurde unser Geschwader aufgelöst. Und seit dem fliege ich hier Frachtflugzeuge.«
»Das muss doch dann ziemlich langweilig sein?«, fragte Kira interessiert.
»So langweilig ist das gar nicht. Das ist zwar keine AF28 aber in diesen Kisten steckt mehr, als man denkt. Und außerdem lernt man hier immer wieder interessante Menschen kennen.«

Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile über die Fliegerei, besser gesagt hörte Kira den Geschichten zu, die Gertie zu erzählen hatte und die Zeit verging wie im Fluge. Als Gertie schließlich auf eine Stadt deutete, die unter ihnen auftauchte und sagte, »Da ist schon Köln«, schaute Kira auf ihr Comm und stellte fest, daß schon fast eine ganze Stunde vergangen war.
Gertie setzte zur Landung an und nur wenige Minuten später stand das Flugzeug auf einer Wiese neben einem großen Stall. Gertie schaltete die Triebwerke aus und öffnete die Frachtraumtür.
Während Gertie das Flugzeug verließ um die nächsten Passagiere zu begrüßen, ging Kira zu Belldandy. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie diese, worauf hin Belldandy, die bisher, so wie auch die anderen Ponys die sich in ihren hochgeklappten Liegen befanden, etwas gedöst hatte, nickte.

-

Kurz darauf kam Gertie mit einer Frau die Rampe hinauf, die ein Pony hinter sich her führte.
»Vorsicht, hier ist eine kleine Stufe«, sagte die Frau zu ihrem Pony, welches darauf hin etwas vorsichtiger zu gehen schien, bis es diese Stufe, die gerade einmal wenige Zentimeter hoch war, überwunden hatte.
Das Pony war sehr auffallend, da es tatsächlich von den Hufen bis zu den Ohrenspitzen schneeweiß war. Sogar die Mähne und auch der Schweif waren schneeweiß, so daß Kira sich fragte, ob die Mähne tatsächlich aus den echten Haaren der Frau bestand, die in diesem Fell steckte oder ob es sich dabei um künstliche Haare handelte.
Das Pony steckte in einem roten Geschirr mit weißen Ziernähten, welches nahezu komplett sehr aufwändig punziert war. Auffallend war außerdem noch, daß das Pony recht große Scheuklappen trug, an denen eine leicht getönte Scheibe befestigt war, die beide Augen komplett überdeckte.
Das rote Geschirr bildete einen starken aber schönen Kontrast zu dem schneeweißen Fell des Ponys.

»Ich schnalle dich jetzt an«, sagte die Frau, die das Pony führte, nachdem sie es zu einer der freien Liegen geführt hatte und schloss die Gurte, die das Pony nun hielten.
Bisher hatte diese Frau nur zu ihrem Pony gesehen und schien auch, während sie es führte, sehr konzentriert. Doch nun wandte sie sich Kira zu.
»Hallo, ich bin Jessika. Das ist Snowflake«, begrüßte sie Kira nun.
»Ich bin Kira. Das ist Belldandy«, stellte Kira ihrerseits sich und Belldandy vor.

Gertie hatte in der Zwischenzeit Jessikas Gepäck herein gebracht und in der Ablage verstaut. Nun gingen sie und Jessika nach draußen und kamen mit einem Sulky herein, den Gertie, wie vorhin Belldandys Sulky, in der Mitte des Laderaumes sicherte.

Gertie deutete auf die Sitze hinter dem Cockpit. »So, wenn ihr euch setzt, dann kann es los gehen. Wir haben noch etwa 1000 Kilometer vor uns und angeblich soll es heute Putencurry geben. Das möchte ich nur ungern verpassen.«

»Putencurry?«, fragte Jessica etwas verwirrt, während sie sich anschnallte.
Kira schaute zu Jessika, die sie, obwohl sie nun beide saßen, noch eine gute Handbreit überragte. »Einmal im Monat macht Jolyn, sie ist sowas wie die Haushälterin auf Achadh Uaine, ihr berühmtes Putencurry. Wer das einmal probiert hat, will es um nichts auf der Welt verpassen«, erklärte sie lachend.
»Ich dachte, es gibt Essen à la carte«, sagte Jessika und sah Kira leicht verwirrt an.
»Ja, für die Hotelgäste gibt es à la carte. Aber ich wohne nicht im Hotel sondern auf der Farm. Und da gibt es eben das, was Jolyn macht.«
»Verstehe«, sagte Jessika nun ebenfalls lachend.

Es dauerte nicht lange, bis Gertie die Vorbereitungen zum Start abgeschlossen hatte und das Flugzeug sanft abhob.
Zwischen Kira und Jessika entspann sich eine angeregte Unterhaltung über den Ponysport.
»Wie seid ihr denn zu diesem Sport gekommen?«, fragte Jessika, als sie bei Amsterdam das Festland verließen und nun über die offene Nordsee flogen.
»Ich habe He… Ich habe Vanessa von meiner Schwester erzählt. Sie spielt auch liebend gerne Pony. Und Vanessa hat das sehr interessant gefunden. Irgend wann hat sie mich dann nach Horizons geschickt. Da habe ich dann die Trainerausbildung gemacht. Das ist jetzt fast eineinhalb Jahre her und seit dem trainieren wir regelmäßig.«
»Deine Schwester ist auch dort?«, fragte Jessika interessiert.
»Ihrer Herrin gehört die Farm. Wir wollen uns diese Woche das Stadtfest ansehen und am nächsten Wochenende auf dem Turnier mit machen. Aber in der Anfängerklasse. Für die höheren Klassen werden wir uns erst qualifizieren müssen.«
»Oh, an welchen Wettbewerben nehmt ihr denn teil?«, wollte Jessika wissen.
»Ich habe Belldandy für den Parcours, die Dressur, das Springen, den 5000 Meter-Lauf und für den 25 Kilometer-Lauf angemeldet«, zählte Kira auf.
»Das ist aber ziemlich viel auf einmal«, wunderte sich Jessika.
»Ja, schon. Aber so können wir wahrscheinlich am Besten herausfinden, was ihr eher liegt. So richtig wissen wir das noch nicht.«
»Ich verstehe. Ist es euer erstes Turnier?«
»Ja«, sagte Kira und schaute zu Belldandy und den anderen Ponys, die in ihren Liegen vor sich hin dösten.
»Dann werden wir uns ja bei der Dressur und beim 5000 Meter-Lauf begegnen«, sagte Jessika kichernd, worauf hin Kira sie nur anschaute und nickte.
»All zu oft nehmen wir auch nicht an Turnieren teil. Wir machen das hauptsächlich weil es Snowflake Spaß macht. Sie war es leid, immer nur auf dem Laufband zu laufen, also haben wir etwas gesucht, wo sie auch draußen laufen kann. Und durch eine Kundin bin ich dann auf den Ponysport gekommen.«
Kira schaute Jessika ob dieser Erklärung nur fragend an.
»Ich bin Sattlermeisterin und habe in Köln eine kleine Werkstatt. Eine meiner Kundinnen brauchte ein Geschirr für sein Pony und so bin ich mit ihr ins Gespräch gekommen. Ich fand die Idee ganz gut, da Snowflake so relativ gefahrlos laufen kann«, erklärte Jessika.
»Verstehe«, sagte Kira, obwohl diese Erklärung mehr Fragen offen lies als sie beantwortete, aber sie hatte aus einem unbestimmten Grund das Gefühl hier besser nicht weiter nachfragen zu sollen.

Nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander gesessen hatten, holte Jessika ein Pad aus ihrer Handtasche und begann zu lesen.
Kira wurde es nach einer Weile langweilig, dauernd aus dem Fenster auf das Meer zu schauen und nahm ihr Comm um nun ebenfalls zu lesen. So verbrachten sie den Rest des Fluges eher schweigend, da auch Gertie angefangen hatte, zu lesen und nur gelegentlich auf ihre Navigationsanzeige schaute.

Irgend wann piepste es im Cockpit und Gertie legte ihr Pad bei Seite. Sie führte ein kurzes Gespräch mit der Flugsicherung und sagte dann: »In zehn Minuten erreichen wir das schottische Festland. Dann dauert es nicht mehr lange, bis wir auf Achadh Uaine sind. Ihr solltet euch langsam wieder anschnallen.«
Kira und Jessica steckten ihre Geräte wieder in die Taschen und schnallten sich an.

Tatsächlich lenkte Gertie das Flugzeug keine zwanzig Minuten später in eine weite Linkskurve und ging dann übergangslos in den Sinkflug über.
Nachdem sie schließlich die Triebwerke ausgestellt und die Laderampe herunter gefahren hatte, lösten Jessika und Kira ihre Gurte und gingen zu ihren Ponys, die sie darauf hin von den Liegen ab schnallten. Sie legten den Beiden Leinen an und führten sie aus dem Flugzeug heraus, wobei Jessika auch dieses Mal auf den kleinen Absatz am Ende der Rampe hinwies und ihr dann sagte, daß sie nun auf Gras ging. Sie brachten die beiden Ponys zu dem Zaun, der den Landeplatz zum Wald hin begrenzte und banden sie dort an.

Sie warteten, bis Gertie die Sulkys los gemacht hatte und sie zu ihnen nach draußen rollte. Dann stellten sie diese in Richtung der Straße nebeneinander auf und gingen zurück zu Belldandy und Snowflake. Sie lösten die Leinen und brachten sie zu den Sulkys, wo sie die Beiden anspannten.
Kira fiel auf, daß Snowflake sich, im Gegensatz zu Belldandy, nicht umschaute sondern einfach gerade aus zu schauen schien. Statt dessen schien sie viel aufmerksamer zu horchen und es sah aus, als ob sie irgend etwas roch. Doch nachfragen wollte Kira nicht. Statt dessen wandte sie sich zu Jessika und sagte: »Am Besten, ihr fahrt hinter uns her, dann zeige ich euch die Ställe.«
»Gerne, vielen Dank«, sagte Jessika.
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User ist offline
  RE: Achadh Uaine Datum:17.06.19 18:02 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hemado
Leider schaffe ich es erst jetzt zu antworten
Auch dies ist wieder eine Klasse Fortsetzung
Ich glaube ja nicht so richtig daran das Sabine noch zur Schule gehen wird.
Sie hat jetzt schon 2 Ponys die ihr Vertrauen, dass richtig stark nach einer guten Trainerin.
Daher freue ich mich schon auf Donnerstag.

MFG
DF
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ronn2321
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Beiträge: 56

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Achadh Uaine Datum:18.06.19 13:17 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr interessante Geschichte . Warte gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte.

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