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  Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...
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Blackrubberhorse
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Deutschland


Du hast alle Waffen die du brauchst- jetzt kämpfe!

Beiträge: 183

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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:30.04.21 11:38 IP: gespeichert Moderator melden


Witnere in Rosengarten- Sonntag


14 Aktive Erholung...


Ich entspannte und auch wenn ich nicht wirklich schlief- ich schaltete ab und dämmerte vor mich hin. Irgendwie war ich froh darüber, derart wie 'ein Pferd' handeln zu können...- den Leistungstest wieder und wieder in Gedanken zu rekapitulieren wäre zwar menschlich gewesen, doch genau das wollte ich ja nicht.
Ich bekam durchaus mit, einige Male wurde die Tür zu meiner 'Box' hier geöffnet und Oberschwester Natascha schaute nach mir, doch war dies eher eine Information, die ich unbewusst wahrnahm. Jemand passte auf mich auf- ich musste mir keine Sorgen machen...
Daher schreckte ich auch wie aus dem Schlaf gerissen hoch, als Jens mich ansprach und mir das Ende meiner Pause verkündete. Ich würde aber mich noch ein wenig aktiv erholen dürfen- Baroness Mira hätte mich für eine gemütliche Ausfahrt den Vormittag über eingeplant.

"Langsam Witnere- erst noch die Schläuche..."

Mit diesen Worten bremste er mich- klar, die sollten von meiner Maske gelöst werden, wenn ich nicht mit der O2-Einheit im Schlepp laufen wollte. Der Stallknecht schien unterwiesen zu sein- ohne Natascha um Unterstützung zu rufen, löste er die Verbindungen, hakte meine Führleine ein und brachte mich nach draußen zum Stall. Ich fühlte mich frisch, der von der Oberschwester meiner Atemluft zugesetzte Sauerstoff hatte meine Regeneration unterstützt und ich freute mich darauf, jetzt vor einer Kutsche oder einem Sulky laufen zu dürfen.
Während ich zu dem 'Pferdehotel' geführt wurde, erkannte ich, neben diesem wartete neben der Baroness auch Dennis- und vor einer Wagonette waren bereits zwei Latex-Pferde eingespannt, von denen eines mit einem grünen Band gekennzeichnet war. Das könnte nur Nordic sein, er stand rechts von den Gabelstangen eingeschirrt, und bei dem neben ihm in der Gabel stehenden, nicht mit einem Band gekennzeichneten, Pferd dürfte es sich dann wohl um Blacky handeln.
Mit einem Wiehern drückte ich meine Freude darüber aus, mit beiden gemeinsam diese Tour zu laufen- während Nordic mir antwortete, blieb Blacky still stehen und gab keinen Ton von sich. Einzig sein Kopf drehte leicht in Richtung der Baroness und erst nachdem ich ein Nicken von ihr mitbekommen hatte, antwortete der Hengst auf meinen Ruf mit einem Schnauben.
'Verdammt diszipliniert...- da könnte ich mir wirklich eine Scheibe abschneiden.' Dieser Gedanke wurde aber sofort wieder in dien Hintergrund gedrängt, denn Jens gab mir Anweisungen,damit er mich einschirren konnte. Dank der gestrigen Ausfahrt blieb ich einfach ruhig stehen und so konnte der Stallknecht mich einfach mit etwas hin- und hergeschiebe mit den Zugketten verbinden und mir die Zügel anlegen.

"Baroness- das Gespann ist zur Ausfahrt vorbereitet..."

Seine Stimme hinter mir war das Zeichen für mich, jetzt würde es gleich losgehen. Leicht in die Ketten gelehnt wartete ich auf den Zügelschlag oder das verbale Startsignal- aber die Baroness schien sich Zeit zu lassen. Gemeinsam mit Dennis umrundete sie die Kutsche und wies ihn auf die Unterschiede bei einem Einspänner hin, die es zu beachten gäbe. Meine Angespanntheit bemerkend, gab es von ihr einen leichten Klaps auf den Schenkel, gefolgt von einem Lob für meine heute Morgen gezeigte Leistung bei dem Test mit ihrer Schwester. Auf die Nachfrage von Dennis umriß sie grob den Testverlauf und legte viel Wert auf das Herausstellen meiner gezeigten Leistungsdaten, die ich ja in meinem restriktiven Outfit erbracht hätte. Ich könne ruhig entspannen- Dennis würde sicher Rücksicht auf meine Leistung nehmen, während er die Kutsche fahren würde...
Derart von Mira gelobt wurde ich von ihm auch noch gestreichelt und er fragte die Baroness, ob es bei mir etwas zu beachten gäbe. Mit ihrer Aussage, er wäre der Kutscher, schien sie ihn auf das Lesegerät für die Armbänder aufmerksam gemacht zu haben- er stand plötzlich neben mir und ich spürte seine Hand an meinem Armband.

"Aha- nur im Schritt zu bewegen..."

Diese Aussage war wohl mehr an sich selbst als an die Baroness gerichtet, die hier als seine Ausbilderin fungierte. Mit der Zusicherung, er würde sich da auf alle Fälle daran halten, saß er wieder auf und wir bekamen über die Zügel von ihm die Erlaubnis loszulaufen.
Anziehen- die Kutsche rollte und und wir bewegten uns dieses Mal zuerst in Richtung des Haupthauses, dann über den Innenhof und zuletzt über die Zufahrtsstraße, die mich hier zum Gestüt gebracht hatte. Hinter mir hörte ich ab und zu, wie Baroness Mira Dennis in seiner Zügelarbeit korrigierte- was dazu führte, daß ich selbst nicht so meine Körperhaltung achtete. Das Ergebnis davon war ein unangenehmes Kribbeln in meinem Nacken, eine sanfte Berührung mit der Fahrpeitsche durch Dennis und eine Ermahnung, ich solle mehr auf die Haltung meiner Vorderhand achten. Da hatte er sicher einen Hinweis von der Baroness bekommen...
Also die Vorderhand wie gefordert hübsch angewinkelt- mit einem leichten Verlagern meines Schwerpunktes hielt ich auch die Zugketten auf Spannung. Mittlerweile waren wir auf eine Waldschneise eingeschwenkt, die sich mindestens einen Kilometer schnurgerade hinzuzählen schien. Einfach geradeaus laufen, an nichts anderes denken müssen- ich 'schaltete ab' und setzte einfach nur einen 'Huf' vor den anderen. Irgendwann spürte ich ein Ziehen rechts in meinem Maul und schwenkte ohne weiter darüber nachzudenken, dem Zug folgend, in die geforderte Richtung...

"Nordic, Blacky, Witnere- fein gemacht..."

Die Stimme von Dennis holte mich für einen Moment aus meinem Zustand- was hatten wir 'fein gemacht' und warum holte er mich aus dieser Trance? Die Baroness schien dies wohl auch so zu sehen, denn sie fragte unseren 'Kutscher', warum er uns für ein einfaches Fahrmanöver, was wir zu seiner Zufriedenheit ausgeführt hätten, loben würde. Was da vor ihm laufen und die Kutsche ziehen würde...- das sind 'Pferde', die müsste man nicht für jede gut ausgeführte Leistung loben. Hinter mir schien sich darüber ein Gespräch zu entwickeln- das ging mich aber als 'Pferd' nichts an. Ich stimmte insgeheim sogar der Baroness zu, auch wenn Lob etwas schönes ist, es sollte nur für besonders gut oder erstmalig erbrachte Leistungen angewendet werden...
Noch ein paar Waldschneisen später schienen wir unser Ziel erreicht zu haben- eine Wiese, auf die wir gelenkt wurden und dann unser Haltesignal erhielten. Mira meinte zu Dennis, jetzt- nach erbrachter Leistung- wäre ein gegebener Zeitpunkt, uns zu loben. Er solle aber auch da jede Leistung individuell beurteilen und eine eventuell vorhandene, ihm bekannte, Rangordnung unter den Pferden beachten...
So geschah es auch- wobei Dennis mit Blacky begann. Er hatte in der Mittelposition die Hauptarbeit geleistet und das wurde durch Dennis honoriert. Dann kam sein eigenes Pferd- durchaus verständlich- und danach ich an die Reihe. Er stellte dabei aber durch seine Worte klar, dies würde keine Bewertung unserer Arbeit durch ihn sein, wir hätten beide gleichviel geleistet und er wüsste von meinem Leistungstest, der mir schon abverlangt war. Unmittelbar danach bat er die Baroness, ihm beim Ausschirren von uns zu kontrollieren und uns für eine Ruhepause in den Schatten zu führen- die Sonne hatte, während wir im Wald unterwegs waren, doch an Kraft zugelegt und war in unserem Latexfell hier auf der Wiese deutlich spürbar. Zuerst kam Nordic in den Schatten, danach ich und zum Abschluss Blacky. Wir wurden an einem zwischen zwei Bäumen befindlichen Querbalken mit unseren Führleinen festgebunden- auf Weisung der Baroness wurde unsere Vorderhand auf dem Rücken fixiert und auch die Hinterhand gefesselt. Derart in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt war ich einfach nur über die Tatsache froh, im Schatten stehen zu dürfen...
Durch meine Augengläser sah ich, wie Dennis und Mira drei Flaschen aus einem Fach in der Kutsche entnahmen und wieder zu uns kamen.

"Das habt ihr euch bei der Wärme verdient..."

Mit diesen Worten der Baroness bekam ich kalten Apfelsaft über den Trinkanschluss meiner Maske verabreicht- Dennis tat dies bei Nordic und nachdem wir versorgt waren, wurde auch Blacky von Mira getränkt. Der Hengst zitterte leicht unter der Berührung der Baroness, schien aber glücklich über das Gesöff und leerte seine Flasche in einem Zug. Danach wurden wir einige Zeit stehengelassen, während die beiden 'Menschen' etwas zu besprechen schienen...
Im Ergebnis der 'Besprechung' wurden Nordic und Blacky von mir weg geholt, Mira kontrollierte meine Fesselung und fragte mich, ob soweit alles in Ordnung mit mir wäre. Stumm nickte ich dies ab, was mir ein weiteres Streicheln über meinen Rücken- aber auch die 'Scheuklappen' für meine Maske einbrachte. Gut- ich sollte also nicht sehen was trainiert würde, doch eigentlich war mir dies auch egal. Ich war froh, noch einige weitere Minuten zur Erholung zu haben, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, ich hätte mich hinlegen können. Ich stand still, lauschte meinen Atemzügen und spürte, wie die Schweißtropfen langsam zwischen meiner Haut und dem Latexfell sich ihren Weg der Schwerkraft folgend nach unten suchten. Im Hintergrund war ab und zu entweder die Stimme von Dennis oder der Baroness zu hören- aber was die beiden genau mit meinen 'Artgenossen' anstellten blieb mir verschlossen.
Irgendwann schreckte ich auf- ich war eindeutig weggedämmert- und hörte das Schnauben eines Pferdes und die Stimme der Baroness neben mir.

"Gut gemacht Nordic, die Flasche hast du dir redlich verdient..."

Nachdem sie offenbar meinen Nachbarn getränkt und angebunden hatte, spürte ich ihre Hände und wie diese meine Hinterhand von den Fesseln befreiten. Danach wurden die Scheuklappen entfernt und sie führte mich auf die Wiese zu Dennis und Blacky. Mit den Worten, er könne jetzt den Gestüthengst übergeben und zusammen mit seinem Pferd Pause machen, begann meine Trainingseinheit. Dennis hätte sich als Owner und Trainer übrigens wirklich gut angestellt- und sie freue sich über die Fortschritte, die er im Umgang mit mehreren Pferden machen würde...
Während er sich zu seinem Pferd begab, gab mir die Baroness bekannt, was nun für mich auf dem Plan stand. Hier auf dem Gestüt würden zwar überwiegend Rennpferde ausgebildet- doch es wäre der Wunsch meiner Besitzerin, mich in den Grundlagen zur Dressur schulen zu lassen...
Ich hasse Dressur!

Sollte ich mich fügen oder alles riskieren und auf eine Karte setzen? Was wäre die Strafe für Verweigerung hier auf dem Gestüt? Wenn ich den Gerüchten Glauben schenken sollte, würde dies verdammt unangenehm werden...- aber ich hatte noch einen Trumpf im Fell.
Mit einem Wiehern und dem Schütteln meines Kopfes sicherte ich mir die Aufmerksamkeit der Baroness, drückte meinen Unwillen über die anstehende Lektion aus und ging mit gebeugten Kopf auf die Knie um meine Unterwerfung ihr zu zeigen.

"Was ist los du Gaul- deine Besitzerin hat diese Reaktion vorausgesehen, aber hier ist nicht 'wünsch dir was'..."

Ich schaute zu Boden und konnte so ihren Gesichtsausdruck nicht sehen- aber die Tonlage war eisig!

"Sei froh, daß du in der Kategorie 'Grün' eingestuft bist- du hast jetzt die Möglichkeit, deine Meinung sofort zu ändern und zu tun, was von dir verlangt wird- Auf!"

Ich blieb unten, schüttelte noch einmal leicht meinen Kopf und wieherte drei Mal recht deutlich in der Hoffnung, sie würde meinen Wunsch erkennen, mit ihr reden zu wollen. Aber selbst wenn sie dies erkannte, würde sie darauf eingehend? Was hätte ich jetzt dafür gegeben, mit meiner Vorderhand auf mein Maul zeigen zu können...

"Gäule sprechen nicht wie Menschen!"

Diese Aussage wurde mit einer wirklich heftigen Ohrfeige unterstrichen- ich hatte echt Mühe, mein Gleichgewicht zu halten, wieherte aber noch einmal und zwang mich, meinen Kopf noch tiefer zu halten.
Ich fühlte, wie ich an meinem Halfter doch ziemlich ruppig nach oben gezogen wurde, gefolgt von der Aussage, wenn ich nur herumjammern wolle, würde meine Nacht sehr unangenehm verlaufen.

"Halte still wenn ich dir widerspenstigem Vieh die Maske abnehme..."

Sofort, nachdem mein Kopf frei war, ging ich wieder nach unten und wartete auf ihre Erlaubnis mich zu äußern.

"Wenn ich jetzt hier nur irgendein Mimimi von dir zu hören bekomme gibt es richtig Ärger- Grün hin oder her! Ist das klar? Du darfst aufstehen und sprechen..."

Mira schaute mich richtig sauer an und meine Frage, ob sie ein internetfähiges Mobiltelefon dabei hätte, wurde mit Ärger in ihrer Stimme bejaht- einige Sätze später von mir hatte ich aber ihr Interesse geweckt und sie hörte mir aufmerksam zu bis ich meine Ausführung beendet hatte. Danach sank ich auf die Knie und wieherte als Zeichen, wieder als Pferd zu agieren. Baroness Mira setzte mir meinen Pferdekopf auf, gab mir das Zeichen zum aufstehen und schaute mich lange an...

"Pass auf- deinen Verstoß gegen die Regeln werde ich dir nicht durchgehen lassen, doch hast du alles riskiert um mir deinen Wunsch zu erklären. Du bist ein Spieler...- mit einer Überraschung für deine Eigentümerin... deren Intentionen für dich nicht ganz deckungsgleich mit deiner Idee sind... aber ähnlich. Ich höre mir jetzt den Titel an- dann trainieren wir Schrittfolgen, die mir spontan dazu in den Sinn kommen. Die werden dir von Blacky hier vorgeführt- und danach machst du sie nach! Ich will von dir vollen Einsatz sehen...- heute Abend werde ich auf dem Dressurplatz dann die eintrainierten Elemente in einer zu dem von dir genannten Musiktitel passenden Reihenfolge mit dir üben. Wenn du magst...- wird Blacky synchron mit dir das Training laufen... und das, was ihr einstudieren werdet, könnt ihr zum Hoffest deiner Besitzerin vorführen. Das ist mein Angebot..."

Ihre Stimme klang jetzt wesentlich sachlicher- aber dies sorgte bei mir, dank ihres Rufes, für noch mehr Angst. Sie hatte klar gesagt, um eine Bestrafung würde ich nicht herum kommen...- und wollte ich Blacky schon wieder in etwas hineinziehen, ohne ihm zumindest die Chance zu geben, seine Meinung dazu zu äußern?
Langsam ging ich zu ihm hinüber, rieb kurz meinen Kopf an seinem, bot ihm meinen Nacken dar und ging vor ihm auf die Knie. Hinter mir hörte ich die Baroness lachen...

"Witnere du bist niedlich- du brauchst sein Einverständnis nicht. Wenn ich es ihm sage, dann wird er gemeinsam mit dir das einstudieren! Die Frage war, ob DU mit meinem Angebot einverstanden bist...- ich möchte deine Entscheidung jetzt sehen!"

Langsam begriff ich- Blacky würde, egal wie ich mich entschied, verlieren... Er war Gestütpferd UND Zeuge meines Verweigerns- ich hatte ihm erneut etwas eingebrockt, was ich so nicht wollte. Zur Baroness gewandt nickte ich ihren 'Vorschlag' ab, hörte ihre Bermerkung, sie würde das Strafmaß von meinem weiteren Verhalten abhängig machen und folgte ihr zusammen mit Blacky auf der Wiese in der Mittagssonne.
Nach ihrem Befehl an uns zu stehen, hörte sie sich das von mir genannte Musikstück an- die letzten Minuten vor Trainingsbeginn- dann befahl sie mich zu sich, nahm meinen Führstrick und bellte Blacky den ersten Befehl zu.

"Schritt!"

Während der Hengst langsam und aufrecht mit geradem Blick loslief, wurde ich von ihr nebenher geführt.

"Witnere, achte auf die Kopf- und Körperhaltung! Deine Vorderhand wird wie bei ihm auf dem Rücken verbleiben! Ich will das genau so von dir sehen... Blacky- Halt!"

Blacky und ich tauschten die Positionen- dann würde ich auf die Reise geschickt. Ihre Kommentare zu meinem 'Getrampel' waren bissig... die Baroness achtete auf jedes noch so geringe Abweichen von der von ihr geforderten Norm und ich war froh, als sie mich anhalten ließ. Erst hieß es kehrt, dann stellte sie Blacky vor mich und es ging von vorn los. Nach vier weiteren Durchgängen hatte ich ihre Gnade gefunden und der 'Spanische Schritt' war die nächste Übung. Hier benötigte ich sechs Durchgänge bis sie zufrieden war. Es folgten je eine Wiederholung beider Gangarten ehe sie mir von Blacky zeigen ließ, wie eine Trabsequenz aussah. Mit der für mich geltenden rhetorischen Feststellung, ich würde sicher 2-3 Mal so eine Einlage hinbekommen, wagte ich in diesem Fall keine Widerworte ihr gegenüber.
Bis zum Ende der Einheit trainierten wir Trab, Gangwechsel im Trab, das Laufen der Kurven und den Schritt im Stand- dann war die Baroness mit mir zufrieden und beendete die Schinderei in der Sonne. Pause bedeutete dies für uns aber nicht- wir wurden wieder vor der Wagonette eingeschirrt und während Nordic und auch Blacky noch einmal etwas zu saufen bekamen, gab es für mich von Mira die Ansage, ich müsste als Resonanz auf meine Verweigerung jetzt halt ohne zu saufen zum Gestüt zurücklaufen. Dennis solle bitte auch genau darauf achten, ob ich mich gehen lassen und nur mitlaufen oder auch meine geforderte Zugleistung erbringen würde.
Das war Einschüchterung und kam bei mir an. Zum Glück führen wir den gleichen Weg zurück, den wir auch schon auf der Hinfahrt genommen hatten und so blieb ich von der Sonne verschont. Ich hatte aber richtig zu kämpfen- meine Vorderhand war wieder frei und ich musste daher darauf achten, sie wie gefordert korrekt zu halten. Dazu das Ziehen des Wagens- ich war glücklich, nachdem von Dennis das Haltesignal neben der Stallwand des Hofes gegeben war...


15 Strafe


Mira beauftragte Dennis mit dem Abschirren der drei Hengste; ich war mir sicher, nicht nur meine Zunge klebte trocken an meinem Gaumen. Ich hatte dank der sommerlichen Temperaturen und des ausgefallenen getränkt werden einfach nur noch Durst- und die Baroness wusste dies natürlich.
Nachdem Nordic und sein Eigentümer von ihr in die nächste Pause verabschiedet worden waren, packte sie einige Dinge aus dem Staufach des Wagens in eine Tasche und führte persönlich Blacky und mich in Richtung der Rennbahn. Ich hatte schon die Befürchtung, sie wolle mit uns beiden ohne Pause weiter trainieren, aber sie bog auf eine Koppel ab und befahl uns anzuhalten.

"So Witnere- zu deiner Strafe... Du wirst gleich hier auf deine Hinterhand abknien, ich werde deine Vorderhand auf deinem Rücken zusammen binden und damit du nicht weglaufen kannst, werde ich diese mit deiner Hinterhand verbinden. Du wirst somit hier kniend deine Pause verbringen bis ich euch beide zum nächsten Training abholen werde."

Das war übel- die Sonne briet mich schon jetzt in meinem Fell, der einzige schattenspendende Busch stand am anderen Ende der Weide und dann ohne die Möglichkeit, dort die Pause im Schatten zu verbringen, hier auszuharren... Ich hatte ja noch nicht einmal etwas zu saufen bekommen!

"Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß du auch Durst hast- kannst es ruhig zugeben... Ich möchte dir daher einen Deal vorschlagen. Du kannst dir jetzt dein getränkt werden erkaufen- pro Futterspritze Wasser verabreiche ich dir zehn Hiebe mit der Gerte. Du kannst ablehnen und weiter Durst haben- dann bekommst du erst vor Beginn des nächsten Trainings etwas zu saufen...- oder du erträgst den Schmerz und linderst deinen Durst...
Damit du besser verstehst, warum du gerade so hart behandelt wirst- als Pferd verweigern und zudem noch wie ein Mensch sprechen...- das ist auf dem Gestüt der ultimative Verstoß gegen die hier geltenden Regeln und wird daher entsprechend geahndet. Ich nehme an, dies wurde dir aber durch den Pferdetrainer zu Beginn aber auch gesagt..."

Müde nickte ich Ihre Ausführungen dazu ab- meine Gedanken kreisten nur um die Kalkulation, wieviel Schläge ich ertragen müsste, bis mein Durst gestillt wäre...

"Noch etwas- als kleiner Anreiz für dich. Wenn du dich für die Schläge entscheidest... Blacky würde von mir die gleiche Menge Wasser bekommen wie du sie dir jetzt verdienst- und dein Verweigern wird deiner Eigentümerin nicht zur Kenntnis gebracht! Wie entscheidest du dich?"

Das Angebot von ihr entsprach genau dem, was man unter der Hand von ihr munkelte- es war sadistisch! Doch hatte ich es mir nicht selbst zuzuschreiben- das Dressurtraining war ja nicht wirklich schlimm gewesen...
Noch stand ich und schaute sie an- vier Spritzen würden meinen Durst sicher stillen. Ich nickte ihr zu und wartete auf ihre Reaktion.

"Du hast dich entschieden- du akzeptierst die Schläge?"

Ehe ich es mir noch anders überlegen könnte nickte ich Ihre Frage ab.

"Zehn? Zwanzig? Dreißig?"

Ich verneinte jedes Mal- wenn ich die Pause komplett in der Sonne verbringen sollte, dann benötigte ich Wasser zum durchhalten...

"Vierzig?"

Hier nickte ich ab- meine Ownerin hatte mir, auf eigenen Wunsch, schon einmal vor längerer Zeit fünfundsiebzig Schläge mit einer Sprunggerte verpasst... Es war aber nicht meine Welt.

"Dann mal ab auf alle viere mit dir Blacky. Witnere- du legst dich quer über seine Kruppe und wieherst, wenn du bereit bist..."

Nachdem Blacky vor mir auf allen vieren kniete, legte ich mich quer über sein Gesäß und atmete einmal tief durch. Kopf nicken, Wiehern- ich wollte es hinter mich bringen...
Ihr erster Hieb war weniger schmerzhaft als von mir befürchtet- und was ich sogar als 'angenehm' empfand, sie schlug gleichmäßig im Wechsel links und rechts auf meine Gesäßhälften. Eine Steigerung der Schlagstärke war nach dem zehnten Hieb nicht mehr wegzuleugnen- ich biss auf meine Trense und zog vor Schmerz jedes Mal scharf Luft ein. Die Baroness wartete jedes Mal, bis ich wieder ausgeatmet hatte, ehe ich den nächsten Hieb von ihr bekam. Mittlerweile war sie bei zweiundzwanzig, ich hatte bereits Tränen in meinen Augen- aber noch keinen Ton von mir gegeben. Kein Jammern, kein Betteln- so hielt ich auch noch die nächsten drei Schläge aus, doch lange würde ich nicht mehr schaffen, still zu bleiben.
Ich wappnete mich für den nächsten Schlag- doch dieser blieb aus! Statt dessen griff sie nach meinem Halfter und befahl mir aufzustehen. Vor ihr stehend ergriff sie meinen Kopf und streichelte diesen eine Weile wortlos. Ich gab inzwischen meinem Schmerz nach und schluchzte leise ein wenig...

"Ganz ruhig, die restlichen Hiebe erlass ich dir...- dann würde ich aber Blacky hier und jetzt seine Ration streichen... Du kannst aber auch die restlichen fünfzehn auf dich nehmen- und erkaufst ihm sein Wasser damit. Geh auf deine Knie, dann fessele ich dich und danach darfst du saufen..."

Ihre Stimme klang leise und beruhigend...- doch ihr Angebot war vergiftet. Hier ohne Schatten war es heiß in der Mittagssonne und das Gestütpferd hatte ganz sicher so wie ich auch Durst. Auf der anderen Seite- was ging mich Blacky eigentlich an? Er war nur ein Pferd, was hier seine Leidenschaft auslebte- ich schuldete ihm gar nichts! Hatte mir Markus gestern nicht gesagt, auch er hätte vor mir ausgespuckt wie die anderen Gäule wenn er es gekonnt hätte?
Ich weiß nicht warum, doch statt abzuknien beugte ich mich erneut über die Kruppe von Blacky und biß auf die Trense in meinem Maul. Ich fürchtete mich vor den noch anstehenden Schlägen...

"Wenn du es so haben möchtest..."

Ich hörte das Pfeifen der Gerte- aber der Einschlag blieb aus! Die Baroness zog mich erneut auf meine Hinterhand nach oben, schaute mich durchdringend an und befahl Blacky mir gegenüber eine Unterwerfungsgeste. Dann tränkte sie den Hengst mit einem dreiviertel Liter Apfelschorle? und band ihm die Vorderhand auf dem Rücken zusammen, ehe ich aufgefordert wurde auf meine Knie zu gehen.
Langsam nahm ich die von ihr geforderte Haltung ein, ich bekam ein Set lederner Manschetten angelegt und die daran befindlichen Ösen verband sie mit meiner Führleine auf meinem Rücken. Dann schloss sie die Flasche Mineralwasser an meinen Trinkschlauch an und ich durfte endlich meinen Durst stillen...
Ohne weitere Worte von ihr wurden mir danach wieder die 'Scheuklappen' an meiner Maske angebracht- und sie zog noch etwas anderes über meine 'Nüstern', was mir das Einatmen erschwerte.

"Ich habe dir noch einen Futtersack über dein Maul gezogen- den nehme ich dir wieder ab, wenn es weiter geht..."

Mit den Worten, wir sollten die restliche Stunde der Ruhezeit genießen und sie würde nachher das Training mit uns fortsetzen, verabschiedete sie sich von uns.

'Was war ich doch für ein blödes Pferd...- ich hatte mir meinen schmerzenden Hintern und die Tatsache, hier gefesselt in der Sonne weichgekocht zu werden, selbst zuzuschreiben!'
Immerhin war es bei fünfundzwanzig Schlägen geblieben, ich war aber bis zum Abbruch durch die Baroness davon überzeugt gewesen, sie würde mir die fehlenden Hiebe zukommen lassen. Warum habe ich falsch gelegen? Ich war glücklich darüber, daß ich sie nicht bekommen habe- doch was war der Grund für ihr Handeln? Ich verstand es nicht...- sie verzichtete auf die Schläge, schränkte aber meine Atmung ein, ich wurde aus ihr nicht schlau.

Ein Schnauben von Blacky riss mich aus meiner Grübelei- ich spürte gleichzeitig, wie sich etwas zwischen die Sonne und mich schob und mir Schatten spendete während ich auf der Wiese kniete. Eine Wolke schied aus, am Himmel war garantiert keine so schnell aufgezogen und auch ein Baum war nicht spontan neben mir gewachsen... Mein Mitstreiter hätte schon längst sich selbst auf die andere Seite zu dem Busch begeben können- und doch harrte er neben mir aus und spendete mir Schatten mit seinem Körper...
Ich wieherte leise, spürte seine Schenkel und lehnte mich leicht an diese. Mit Tränen in den Augen konzentrierte ich mich auf meine Atmung- was blieb mir sonst anderes übrig? Die Berührung des anderen Hengstes gab mir die Kraft, meine Bestrafung- und dieses in der Sonne gefesselt ausharren war die eigentliche Bestrafung- auszuhalten. Ich war nicht allein...
Nach einigen Minuten wieherte Blacky und gab seinen Patz auf. Ich hatte einen Moment schon Angst, ihm wäre dies zu viel geworden, er würde mich nun allein hier allein lassen und zu dem Busch hinüberwechseln. Doch ich merkte, wie er sich neben mir auf die andere, für ihn schattige Seite setzte und ein wenig ausruhte. Jetzt war ich dran als Sonnenschirm zu dienen- ich richtete mich daher so weit wie es die Fesselung zuließ auf um möglichst viel Schattenfläche zu erschaffen. Schon nach wenigen Sekunden verstand ich, was Blacky die vergangenen Minuten für mich getan hatte. Durchhalten war mein einziges Ziel- ich zählte um abzuschätzen, wieviel Zeil verging, bis diese 'Pause' endlich vorüber wäre. Ich kam bis etwas Zweihundert- dann stand der Hengst neben mir wieder auf und nahm seine Position vor mir erneut ein. Auch er schien zu zählen- nachdem er so zwei Mal mir Schatten gespendet und ich für ihn das gleiche getan hatte, ergab sich ein Verhältnis von 2:1, was er zu meinen Gunsten einhielt.

Die Baroness hatte es sich am Zaun der Koppel im Schatten eines Baumes bequem gemacht und beobachtete, wie die beiden Hengste versuchten, der Mittagssonne zu trotzen. Total unfassbar für sie war das Verhalten von Blacky- von ihm war sie völlig überrascht, er war normalerweise gegenüber Einstellern nicht so umgänglich und eher auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Sollte dieser Gaul etwa noch so etwas wie Ehrgefühl in sich haben? Dies würde zu seinem Verhalten passen- die meisten Einsteller, die das Vergnügen hatten, zusammen mit ihm trainiert zu werden, hielten ja Abstand zu den hier ansässigen Pferden... oder benutzten ihn auch mal für Decksprünge...
Sie würde ihn wohl heute Abend noch eine Extralektion erteilen müssen, um ihm diese für ein Pferd völlig artfremde, 'menschliche', Anwandlung auszutreiben...- und wenn sie schon dabei war, dieser Gaul hatte dank seiner 'Abneigung' gegen die von den meisten Kunden hier bevorzugten Gummikleidung ohnehin eine 'Nachschulung' darin verdient...
Sie rief die Kundendatei für die anstehende Woche auf- ja, da wären genug 'Pferde' mit diesem Faible hier auf dem Gestüt anwesend... Damit stand fest, dieser Gaul hatte sich gerade für die folgende Woche als 'Gummihengst' qualifiziert- ob sie ihn nur tagsüber oder auch die Nächte darin beließ, das würde sie jeden Abend neu entscheiden. Die kommende Nacht über würde sie ihn auf jeden Fall in seiner Pelle belassen- und nach dem Training mit diesem Kunden hier ihm noch ein wenig 'Aufmerksamkeit' widmen. Spontan fiel ihr dabei der Wagen für den Zugkrafttest ein...
Mit diesem Hochgefühl absoluter Überlegenheit entschied sie, für Witnere die 'Mitfühlende' zu spielen und beiden Hengsten vor dem Beginn der folgenden Lektion ein wenig Schatten und Abkühlung zuzugestehen. Sie rief den Stallknecht an, fragte ihn nach dem Stand der Vorbereitungen und ordnete an, wenn sie gleich mit den beiden Pferden auftauchen würde, solle er zwei nasse Tücher bereit halten...

Blacky wieherte neben mir- und keine Minute später spürte ich die Hände der Baroness, wie sie mich von all meinen Fesseln befreite. Instinktiv winkelte ich meine Vorderhand, wie hier auf dem Gestüt gewünscht, an, was mir ein erneutes Lob und die Aufforderung, aufzustehen, einbrachte. An der kurz gefassten Führleine führte sie mich langsam mit meinen noch nicht entfernten 'Scheuklappen' von der Koppel...
Mein Zeitgefühl sagte mir, die Pause könne noch nicht vorüber sein- doch hatte ich als Pferd überhaupt das Recht auf Pause, zumal nach meinem Vergehen hier? Froh darüber, wieder den Weg unter meiner Hinterhand zu spüren, versetzte die Baroness mich noch mehr in Erstaunen, als sie Blacky für sein 'mitfühlendes' Verhalten lobte und mir dabei die Sichteinschränkungen abnahm.
Von ihr zur Rennbahn geführt, erwartete uns dort Jens, der an dem mir inzwischen bekannten Pausenplatz uns beiden ein nasses Tuch um die Schultern legte, zuerst Blacky aus seiner Flasche und dann auch mir die von der Baroness versprochene Portion Wasser zu trinken gab.

"Witnere- Gnade vor Recht! Ich erlasse dir den Rest deiner Strafe und somit hast du jetzt noch etwas Zeit, dich im Schatten zu erholen- bevor es mit deinem Training weiter geht. Ich vertraue dir, daß du nachher wieder mit vollem Einsatz- so wie heute Morgen bei meiner Schwester- dabei bist und mich nicht enttäuschen wirst. Habe ich damit recht?"

Ich nickte ihre Frage ab, richtete mich zu meiner ganzen Größe auf und bekräftigte mein Versprechen an sie mit einem Wiehern.

"Dann ab mit dir..."

Zusammen mit Blacky trollte ich mich ein wenig weiter in das Waldstück hinein, setzte mich hin und lehnte meinen Rücken an einen Baumstamm...



Abenteuer auf Rosengarten... Tag 15, Sonntag- Woche zwei (Part 3)


Schlachtross:

Ich sah noch, wie die Krankenschwester einen Schild am Verbindungsstrang zwischen den Stuten einhing und dann mit einer eindeutigen Geste den Techniker zu dem in unserem Blickfeld stehenden LKW mit sich zog.

'Soll sie ihren Spaß haben und sich müde vögeln...- da haben wir nach der Rückkehr vielleicht Ruhe vor ihr...'

In der geschätzten nächsten Stunde passierte nichts- wir waren uns selbst überlassen. Unser Trainer und auch die Rittmeisterin war wohl dank der Baronin von den Hochzeitsgästen beschäftigt und Annika war noch immer im LKW 'zugange'...
Was aber von uns nicht zu beeinflussen war- die Sonne wanderte weiter und zwang die Stuten mit jeder Minute mehr aus dem Schatten!
Ein zurücksetzen des Landauers ohne Hilfe war uns nicht möglich- und hätte ohne Zweifel auch zu unserer Bestrafung geführt! Wir waren schon ein wenig nach hinten gerückt- aber mehr als einen Doppelschritt trauten wir uns nicht...
Unsere Befürchtungen dürften ganz sicher identisch gewesen sein- Annika kümmerte sich im Unterschied zu Markus während der Vorbereitung zu dieser 'Ausfahrt' einen Scheiß um uns und wir würden peau a peau in der Sonne gegrillt werden. Das Schnauben und Wiehern von Kara und Steel klang mit jedem Mal verzweifelter!

'...Pferdetrainer- wo bleibst du?'

Inzwischen hatten sich auch wieder einige der Gäste sehen lassen- doch wurden wir nur für Selfies und anzüglicheres mißbraucht. Drei dieser 'Personen', darunter auch eine Frau, griffen unseren Stuten schamlos zwischen die Schenkel! Die beiden Stuten waren so konditioniert dies ohne auszukeilen zu ertragen- einzig unwilliges Wiehern war vernehmbar... In diesem Zusammenhang bekamen wir auch mit, was auf dem Schild stand, was Annika vor ihrem Verschwinden zurück gelassen hatte: 'Füttern nicht erwünscht!'
Dieses verdammte Schild verhinderte wirkungsvoll zwei Mal, daß wir etwas zu trinken bekommen hätten! Meine Wut darüber verwandelte sich aber zunehmend in Verzweiflung- doch mir waren, wie uns allen, buchstäblich die Hände gebunden und da wir das Atemrohr zwischen den Zähnen stecken hatten, war eine menschliche Kommunikation- auch wenn die ohnehin für uns immer verboten war- nicht möglich...
Die Sonne brannte bereits seit Stunden mit voller Wucht- und es würde nicht mehr lange dauern, bis auch ich ohne Schatten ihrer Kraft ausgesetzt war. Vor mir hielten sich Steel und Kara nur noch mühsam aufrecht- beide Stuten lehnten aneinander und stützten sich so- und Lion drängte sich an meine linke Seite in der Hoffnung so noch ein paar Minuten länger im Schatten verbleiben zu können.

'Rittmeisterin... Pferdetrainer...- verdammt... Wo seid ihr- eure Pferde brauchen euch!
Annika... ich hoffe, du verpasst dir selbst mit deiner Vögelei eine Geschlechtskrankheit...'

Wieder und wieder verfluchte ich Annika...- und inzwischen auch die Baronin und Markus, die ohne nachzudenken uns dieser Hexe ausgeliefert hatten. Eine Kontrolle unseres Zustandes hätte keine fünf Minuten in Anspruch genommen...- so aber wurden wir in unserer Aufmachung weich gegart! Meine Zunge klebte am Gaumen , ich hatte bereits Kopfschmerzen und wenn ich von mir auf die beiden Stuten schloss, dann dauerte es sicher nicht mehr lange, bis die beiden mit einem Hitzschlag oder Kreislaufkollaps zu Boden gehen würden...
Für einen Moment erschien mir dies sogar als richtig gute Idee...- wir ziehen alle nach vorn in die Sonne und legen es darauf an! Das vor all den Gästen... sechs 'Pferde' in Latex zusammengebrochen mit Kreislaufversagen! Das wäre nicht zu verheimlichen und Rosengarten bekäme die passenden Schlagzeilen...- allein diesen Wahnsinn in aller Ernsthaftigkeit in Erwägung zu ziehen zeigte, wie verzweifelt ich inzwischen war...
Ich wollte beginnen diese 'Idee' umzusetzen, da geschah das 'Wunder'...

"Ihr seid ganz schön harte Pferde, so in dieser Hitze auszuharren...- ihr habt sicher Durst..."

Die Stimme ertönte hinter mir und zuerst begriff ich nicht den Inhalt dessen, was ich gehört hatte. Das heftige Wiehern von Miu riss mich aber aus meiner Lethargie und ich stimmte in das ausbrechende Wiehern und Schnauben ein.

"Ganz schön unverantwortlich von eurem Kutscher... euch so in der Sonne stehen zu lassen. Soll ich die Kutsche ein wenig nach hinten ziehen? Da steht ihr wieder im Schatten..."

Auf das laute Wiehern von Brutus schwiegen wir übrigen Pferde- was die für mich bisher unsichtbare Wohltäterin zu der Frage veranlasste, ob er der Leithengst wäre. Ein weiteres Wiehern schräg hinter mir war die Antwort auf diese Frage...

"Passt auf- ich löse jetzt die Bremse der Kutsche und wenn ich 'Back' sage, macht ihr alle einen Schritt nach hinten..."

Ich nickte stumm...- und die Stuten in meinem Blickfeld taten es mir gleich.

"Gut- und... Back! Back! Back! Back!..."

Mit jedem Schritt zurück spürte ich, wie sich der Temperaturunterschied sofort auf meinem Körper bemerkbar machte. Die insgesamt sieben Schritte zurück rissen mich aus meiner Lethargie und gaben mir neue Kraft, weiter hier stehend durchzuhalten! Selbst wenn diese Wohltäterin sich wieder in Luft auflösen würde ohne daß ich sie zu Gesicht bekäme...- ich war ihr unendlich dankbar!
Meine Euphorie wurde trotzdem auf eine harte Probe gestellt, denn nach dieser 'Aktion' passierte eine Weile nichts mehr... auch war die Stimme verstummt, die garantiert nicht nur mich aufgebaut hatte... Ich bemerkte, wie meine Stimmung dabei war, erneut in ein Loch zu fallen- da war sie erneut zu vernehmen...

"Ganz ruhig...- ich habe nichts zu trinken für euch dabei... aber ich glaube, das ist für euch auch eine Erleichterung..."

Zuerst war mir diese Aussage rätselhaft- doch hinter mir schnaubte und wieherte es zwar leise, doch genussvoll. Danach neben mir... und endlich spürte ich, wie der Reißverschluss meines 'Fells' ein wenig geöffnet wurde.
Die punktuell sich ausbreitende Kälte ließ auch mich unwillkürlich schnauben...

'Eiswürfel- das muss eine ganze Hand voll sein!'

Diese Erfrischung rutschte Stück für Stück zwischen dem Latex und meiner Haut langsam den Rücken hinab und war von Gefühl her göttlich. Es war förmlich greifbar, wie diese Dinger meinem Körper aufgestaute Wärme entzogen und so für eine schlagartige Verbesserung meines Befindens sorgte. Wer war nur diese Person, die sich so gut in unsere Situation hineinversetzen konnte?
Endlich gelang es mir, in meinem Sichtfeld etwas zu erkennen- und ich war von dem, was ich sah, überrascht.

'Eine Latex-Dienstmagd...?'

Der Aufzug der sich um uns sorgenden Person entsprach einer solchen- eindeutig weiblich, komplett wie wir in einem Suit mit Kopfmaske steckend, auf Heels balancierend und mit einer weißen Schürze um die Hüfte ausgestattet. In ihren gummierten Händen hielt sie einen Sektkühler, der noch mit etwas weniger als die Hälfte mit Eiswürfeln gefüllt war...

"Steh still und halte kurz deine Luft an- da kann ich dir zwei Würfel über das Rohr in deinen Mund schieben... Ab und zu trage ich auf Geheiß meiner Herrschaft auch so eine Maske... daher weiß ich, dies ist machbar! Lutsch sie langsam..."

Ohne weitere Worte klaubte sie nacheinander zwei Eiswürfel aus dem Kühler und schob sie mit ihrem Zeigefinger durch das Atemrohr bis in mein Maul. Danach drehte sie mir ohne ein weiteres Wort den Rücken zu und kümmerte sich um die vor mir stehenden Stuten. Erst nachdem sie auch diese so versorgt hatte, drehte sie sich noch einmal zu uns allen um.

"Ich muss wieder hinein...- ihr seid alle ganz außergewöhnliche Pferde!"

Ich bewunderte diese Frau still- mir blieb leider nichts anderes übrig- und doch hätte ich ihr so gern meinen Dank für Ihr handeln auch wie ein Mensch gezeigt. Sie hat sich mitfühlender mit uns gezeigt als alle anderen Gäste oder unsere 'Betreuer' vom Hofgut- und da schloss ich den Pferdetrainer in diesem Moment mit ein. Markus hat uns...- seine Pferde!- gnadenlos im Stich gelassen und unser Schicksal in die Hände von Annika und damit einer völlig unzuverlässigen Person gelegt! Mir könnte niemand erzählen, er hätte nicht ein paar Minuten um wenigstens einmal kurz nach uns zu schauen...

"Ihr seht ja noch richtig prächtig aus...- das warme Wetter bekommt euch gut!"

Ich hatte mich mit meinen Gedanken sehr tief in mich selbst zurück gezogen...- und so die Rückkehr der 'Krankenschwester' nicht mitbekommen. Sie sah frisch aus und ein zufriedenes Lächeln hatte sich in ihrem Gesicht festgesetzt. Anstatt nachzuschauen, wie unser Zustand war, griff sie allen Hengsten in den Schritt und massierte unseren Genitalbereich. Miu und mir gegenüber bekundete sie zusätzlich ihre Vorfreude auf den heutigen Abend- aber ich hatte mir vorgenommen, ihr diesen mit völliger Passivität von meiner Seite zu versauen! Ich hatte nicht nur keine Lust, für dieses Miststück auch noch den Deckhengst heraus zu hängen- ich fühlte mich schlicht nicht dazu in der Lage! Immerhin bekamen wir alle von ihr endlich etwas zu saufen...- auch wenn dies nicht im geringsten ihre mangelnde Fürsorge der vergangenen Stunden wett machen könnte.

'fi**k dich doch selbst oder lass dich von wem auch immer besteigen ...- ich bin heute dazu nicht mehr fähig! Hättest dich halt besser um uns kümmern müssen...'


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AlfvM
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:01.05.21 11:15 IP: gespeichert Moderator melden


Tolle Geschichte
hoffentlich gehts bald weiter
VG Alf
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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:01.05.21 14:23 IP: gespeichert Moderator melden


@ AlfvM- die Kapitel werden jeden Freitag veröffentlicht... und zwar noch mindestens ein weiteres Jahr. Versprochen!
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AlfvM
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:01.05.21 19:39 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für die INFO
Ich freu mich auf die weiteren Teile.
LG Alf
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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:07.05.21 06:53 IP: gespeichert Moderator melden


Witnere in Rosengarten- Sonntag


16 Vertrautes Terrain


Die Pause reichte aus, mich zu erholen- und was für meine Psyche noch wichtiger war- sie festigte auf eine, wenn auch vielleicht als pervers zu bezeichnende Art, mein Vertrauen in die Baroness. Mit der von ihr angewandten Art ihrer Bestrafung bestätigte sie die kursierenden Gerüchte- dementierte sie aus meiner Sicht aber auch irgendwie wieder, denn sie überzog, auf mich bezogen, nicht. An Grenzen führen und diese auch verschieben- ja; doch keine Verletzung der vorher mit mir festgelegten Rahmenbedingungen!
Das Verhalten von Blacky sprach auch dafür, meine erste Einschätzung den Gestütpferden gegenüber war falsch. Markus hatte mir ja gestern Abend zu verstehen gegeben, wie die Gestütpferde tickten und wie ich ihren Respekt erringen konnte. Ich bräuchte nur einfach weiter bis an meine Leistungsgrenzen zu gehen, dann wäre mir deren Achtung sicher- bei Blacky hatte ich diese mir bereits erarbeitet, sonst hätte dieser nicht, wie von Markus beschrieben, gestern gegenüber seinem Leithengst für mich interveniert und mir vorhin während meiner Strafzeit Schatten gespendet...

"Witnere, Blacky...- hiiieerher!"

Der Ruf der Baroness zeigte das Ende der Pause an- und ich fühlte mich an das ihr gegenüber gegebene Versprechen gebunden. Noch einmal tief gefilterte Luft eingesogen- dann auf die Hinterhand gestemmt und ruhig auf die Baroness zu gegangen. Blacky hielt sich hinter mir, ich hörte sein Schnauben deutlich in meinem Nacken. Widerstandslos ließen wir uns die Führleinen anlegen, Mira nahm uns die nicht mehr so kühlen Tücher von den Schultern und warf sie achtlos auf den Boden hier am Waldrand. Mit einem Zug an den Führleinen gab sie uns wortlos zu verstehen, wir hätten ihr hinaus in das schattenlose Rund der Rennbahn zu folgen...
Zum Glück hatte sich eine Schleierwolke vor die Sonne geschoben- ihr Rund war noch deutlich sichtbar, doch ihre brutale Kraft ein wenig gedämpft. Mit mir selbst war auch alles in Ordnung, entgegen meiner Befürchtung vom Morgen hatte ich keinen Muskelkater, meine Gelenke schmerzten nicht aufgrund von Überlastung,...- ja, ich fühlte mich ein wenig erschöpft, doch dies war ein mich nicht beunruhigendes Gefühl. Nach der bisher abverlangten Belastung fühlte ich mich in meinem Outfit noch erstaunlich gut...
Nach drei Vierteln auf der Zielgerade bogen wir von der Bahn ab und ich sah die mir bekannte Aufstellung der Hindernisse des Parcours, auf dem meine Ownerin mich im Holzrücken zu trainieren pflegte. Der simulierte Trailer mit den bereitliegenden Ortscheiden und Zugketten, eine Slalomstrecke, mehrere Hindernisse und auch der Verladebereich- es war wie daheim. Ein paar Unterschiede sah ich aber auch- die zu ziehenden 'Stämme' lagen nicht alle auf dem Boden sondern hingen zu Teil noch in einer Art 'Astgabel' und mussten aus dieser heraus gezogen werden...- und die Engstellen würden im Zweierzug ihrem Namen alle Ehre machen...

"Brrrr...- Witnere, du bekommst jetzt von mir ein paar Minuten Zeit, dir alles mit mir zusammen mit menschlichen Augen anzusehen. Sollte dir an den Hindernissen etwas auffallen, bleibst du stehen und wieherst. Klar?"

Schnauben und mit dem Kopf nicken- dann bekam Blacky von ihr das Kommando "Steh!" und mir wurde die Führleine entfernt. Völlig frei und 'menschlich' schaute ich mir alle Hindernisse an, stemmte mich auch mal mit der Vorderhand dagegen- aber die Verankerung im Boden war in Ordnung. Da hatte wohl der Stallknecht gute Vorarbeit geleistet.
Nach der 'Abnahme' des letzten Hindernis schnaubte ich kurz, winkelte meine Vorderhand wieder im auf Rosengarten gewünschten Stil an und begab mich direkt wieder zu Blacky. Eine Wiehern von mir zeigte der Baroness, ich war wieder der Hengst, mit dem die nächste Trainingseinheit anstand.
Ein lobendes über den Rücken streichen von ihr war Bestätigung für mich, alles richtig gemacht zu haben...- und auch, sie schien tatsächlich zu ihrem Wort zu stehen und nicht nachtragend zu sein. Erneut an der Führleine folgten wir ihr zu dem simulierten Pferdetrailer, aus dem heraus die Vorführung beginnen würde.

"Blacky- während ich den ersten Durchgang allein mit Witnere laufe, bleibst du an meiner Seite und schaust zu. Danach läufst du im Gespann mit ihm!"

Diese Ansage von Mira erschien mir in ihrem Ton recht ruppig- aber auch dies passte wieder in das von der Baroness kursierende Bild. Ich konzentrierte mich aber einfach auf die anstehende Aufgabe und blendete alles andere aus...
Ihre Hände befestigten an meinem Zuggeschirr die zum Ortscheid führenden Ketten, an meiner Maske wurde die Führleine gegen die langen Zügel ausgetauscht und schon ertönte das erste an mich gerichtete Kommando:

"Back!"

Gehorsam bewegte ich mich rückwärts aus dem 'Trailer'- und hoffte inständig, die Baroness würde mich nicht über die Ketten oder das Ortscheid stolpern lassen.

"Wist... Wist... Wist... Back... Back...- uuund Steh!"

Sofort erstarrte ich in meiner Bewegung- auch jeder Bio-Artgenosse hätte so reagieren müssen um sein menschliches 'Teammitglied' nicht zu gefährden. Dies war mir von meiner Ownerin regelgerecht verinnerlicht worden, wir beide hatten uns, bevor wir praktisch die Übungen ins Ponyplay adaptierten, sowohl Videos angesehen und auch einen Wochenendkurs dazu mit 'richtigen' Kaltblütern besucht. Dabei war besonders auf Sicherheit Wert gelegt- und speziell auf die Tätigkeiten mit den Händen geachtet worden. Ein paar Photos hatten eindringlich klar gemacht, was mit diesen passieren kann, wenn das Pferd ohne Kommando plötzlich anzieht und die Hand dabei noch zwischen Zugkette und Stamm steckt...

"Fein gemacht!"

Mira war scheinbar von meiner prompten Reaktion positiv überrascht- ihr Lob kam für mich spontan über ihre Lippen. Sie schien sich auch gut auf das Training mit mir vorbereitet zu haben, die Handgriffe, um mich vor den Stamm zu spannen, wurden flüssig ausgeführt.
Ein Griff von ihr an mein Halfter und sanfter Zug nach vorn veranlassten mich einige Schritte nach vorn zu machen- bis die gestrafften Ketten mich bremsten. Mit dem geschaffenen Bild zufrieden wurde ich von ihr mehrfach photographiert, ehe sie wieder hinter mir aus meinem Blickfeld verschwand und ich anhand der Trense verspürte, die Baroness hatte die Zügel wieder aufgenommen.

"Vorwärts Witnere!"

Mit Vorsicht legte ich mich in mein Geschirr- dank der Ungewissheit, ob ich vor einem der auf dem Boden liegenden oder im 'Geäst hängenden' Stämme eingeschirrt war- und steigerte den Zug, immer darauf gefasst, von einem plötzlich fallenden Stamm hinter mir das Gleichgewicht zu verlieren.
Meine Vorsicht war berechtigt- das dumpfe Aufschlagen das gezogenen Holzes war überdeutlich hinter mir zu spüren.

"Nicht stehenbleiben- zieh weiter!"

Ohne einen weiteren Kontrollstop durch die Baroness, ob die Zugketten dabei verrutscht sein könnten, zog ich gerade nach vorn und war einzig auf eventuelle Befehle von ihr zur Richtungskorrektur fixiert- mein derzeitiger Kurs würde mich an dem nächsten Hindernis vorbei führen...

"Easy... Hot... Hot... Vorwärts..."

Ein leichter Ruck an der Trense in meinem Maul unterstützte die Ansage der Baroness und brachte mich auf die gerade Linie zur 'Gasse mit Buschwerk'. Normalerweise lief ich den Kurs mit 'Scheuklappen' am Halfter und sah somit nur, was sich direkt vor mir befand. Dieser Durchgang war aber nur zur Einstimmung- auch mit Sicht war ich 'nur' der Kaltblüter, der hier die Last zog und die Baroness gut aussehen ließ.
Das änderte sich mit Erreichen des vor mir liegenden Hindernisses- drei Paar sich vom Abstand her verjüngende, schulterhohe Röhren, die eng stehende Bäume im Wald simulierten und die bei zu starker Berührung umkippen könnten. Dahinter war dann das 'Buschwerk' aufgebaut- hier sollten der Gespannführer normal dem Pferd dahingehend Sicherheit geben, indem er vor diesem zuerst das Hindernis durchquerte. Mit einiger Neugier hielt ich mein Tempo und passierte das erste Paar senkrechter 'Stämme'...

"Steh!"

Mira brüllte das Kommando hinter mir und ich kam diesem sofort nach- der Aufprall des von ihr mit den Führzügeln umgerissenen Stamms war aber nicht ungeschehen zu machen. Sie fluchte ziemlich lästerlich über ihr Missgeschick- was mir unter meiner Maske ein Grinsen entlockte- hatte sich aber dabei immer noch soweit unter Kontrolle, die Schuld nicht bei mir zu suchen oder mich gar für ihren Fehler verantwortlich zu machen.

"Vorwärts- easy..."

Was bei meiner Ownerin auf dem Video so leicht aussah- das Umfassen der 'Stämme' und die dabei erfolgende Übergabe der Führzügel während ich zog- das war hartem Training geschuldet und die Baroness hatte dies gerade lernen dürfen. So erteilte sie mir an dem zweiten Durchgang ein Haltesignal, führte die Zügel ohne eine Bewegung von mir mit einplanen zu müssen um den 'Stamm' herum und mit der Ansage, ich solle wieder anziehen, hatte sie für sich an Erfahrung hinzugewonnen. Den dritten Durchgang löste sie so gleichfalls, ohne einen Fehler zu machen.

Mira war mit sich unzufrieden- der Fehler ging ohne Zweifel auf ihr Konto, der Gaul hatte nur nach ihren Kommando's gehandelt... Aber das diese Gestütsmähre neben ihr Zeuge dieses Lapsus war, schmeckte ihr überhaupt nicht. Egal... ob Blacky jetzt hinter seiner Maske grinste oder nicht- sie würde heute Abend nach dem Tanz mit ihm lachend in ihr Bett gehen und sich an sein Leiden erinnern...
Die Baroness konzentrierte sich auf die vor ihr liegenden Hindernisse und überlegte, wie die Besitzerin dieses Einstellers auf dem Video an den einzelnen Stationen agiert hatte.

Witnere reagierte auf das nächste Haltesignal der Baroness vor dem 'Gebüsch' wie es mir antrainiert war und blieb unmittelbar davor stehen. Positiv überrascht sah ich, wie Mira meine Zügel nach vorn nahm und zuerst allein in diesem verschwand um den Weg 'dahinter' auf 'Gefahrenstellen' zu erkunden. Durch das Geäst hindurch bekam ich die Anweisung, ihr zu folgen und zog den Stamm durch die Sichtbehinderung.

"Vorwärts... Hot... Hot... Hot...- Brrr..."

Die Kommando's der Baroness hatten mich in einer gestreckten Kurve einen Halbkreis von geschätzten zehn Metern Radius laufen lassen und vor mir lag jetzt die Slalomstrecke.
Keine fünf Minuten später hatte die Baroness mich da ohne eine Pfostenberührung hindurch manövriert- und ihr war dies mit nur einem Mal mich zurückzusetzen gelungen. 'Respekt...' dachte ich bei mir, das zeugte von gutem Augenmaß. Auch bei der nächsten Station hatte sie sich das Video wohl genau angesehen- den Stamm in der 'Box' um 90 Grad nach links um die Hochachse zu drehen ohne die rechtwinklig als Außenbegrenzung gelegten 'Stämme' zu berühren UND gleichzeitig den senkrecht gegenüber stehenden Pfosten nicht zu touchieren, das war gekonnt... Sollte sie vorher geübt haben oder brachte ihr täglicher Umgang mit den 'Pferden' hier die dafür nötige Geschicklichkeit?
Das folgende Hindernis hatte es in sich- hier in diesem Fall erneut den Stamm um 90 Grad nach links ziehen, so einen weiteren Halbkreis vollenden und dabei den Stamm einen schräg nach oben verlaufenden Balken bis in ein Widerlager ziehen. Danach war es die Kunstfertigkeit des Gespannführers, den von seinem Pferd gezogenen Stamm so weit nach vorn ziehen zu lassen, daß dieser an beiden Enden frei in der Waage liegen blieb. Ich war mir sicher, die Baroness würde es nicht hinbekommen- selbst meine Ownerin hatte da eine Erfolgsquote von nur ca. 70 Prozent vorzuweisen!
So geschah es auch, trotz der recht präzisen Befehle der Baroness reichten von ihr eingeforderte zehn Zentimeter, um den Stamm nach vorn auf den Boden zu kippen. Ohne erneut zu hörende Flüche von ihr ob dieses Fehlers bekam ich die Aufforderung zum Ziehen und lief an der 'Verladerampe' vorbei zur zweiten 'Box', in der ein Ausspannen, Drehen der Pferde um 180 Grad und erneutes Einspannen unter beengten Verhältnissen dargestellt wurde.

Mira war es leid, diese 'Bauernarbeit' nach ihren Missgeschicken fortzusetzen- immerhin war sie die Tochter der Gestütschefin und das, was sie hier gerade üben durfte, war etwas, das dem Niveau des Pferdetrainers und des Stallknechtes entsprach. Der Gaul vor ihr war halt ein Arbeitspferd...- was wollte sie da erwarten! Da war keine Eleganz...- nur Gehorsam, Kraft und, das anerkannte sie, unbedingter Wille die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Auf dieser Ebene hob sich dieser Trampel sogar von vielen seiner zahlenden 'Artgenossen' hier auf dem Gestüt positiv ab...
Sie würde noch den Durchgang beenden, den beiden Hengsten eine Pause einräumen und einen weiteren Durchgang im Doppelgespann laufen...- dann war es aber auch gut für heute Nachmittag. Oder- die Idee gefiel ihr sofort- sie würde ihrem Gast zugestehen, den nächsten Durchgang als Mensch zu laufen. Sollte er doch Blacky die Basics beibringen...
Dieser Gedanke verbesserte Ihre Laune schlagartig- und sie konzentrierte sich, die noch anstehenden beiden Hindernisse abzuarbeiten.

Das Halten in der 'Box', die Drehung nach dem Trennen des Ortscheids vom Stamm und das erneute Verbinden- es geschah flüssig und vor mir lagen jetzt etwa zwanzig Meter, die ich den Stamm zu schieben hätte, bis er an der Rampe zum Liegen kommen würde. Die Baroness ließ mir Zeit und ihre Zügelsignale waren präzise genug, den Stamm nicht nach links oder rechts ausbrechen zu lassen- auch wenn ich recht breitbeinig meine Hinterhand in den Boden stemmen durfte. Mit jedem Schritt schob ich die Last zum letzten Hindernis- und ihr Haltesignal erfolgte punktgenau. Ein letztes Umschirren- die beiden langen Ketten zum Heraufziehen des Stammes wurden von ihr an meinem Geschirr eingehangen und mit kurz gehaltener Hand an meinem Halfter sowie der Motivation, wenn der 'Stamm' auf dem Wagen liegen würde, hätten wir Pause, zog ich Schritt um Schritt das Holz die schiefe Ebene nach oben.

"Brrr... Back- steh!"

Meine Zugketten wurden mir abgenommen, ich merkte auch wieder die Wärme, die ich irgendwie verdrängt hatte, und die Baroness führte mich zusammen mit Blacky in den Schatten der Tribüne.
Ihre Aufforderung an mich, abzuknien, war schon überraschend- aber das Abnehmen meiner Maske brachte mich völlig aus dem Konzept. Auch wenn mein Kopf immer noch unter der an Anzug angearbeiteten Maske steckte, einfach ohne Filter vor dem Mund zu atmen tat gut...

"Witnere- den nächsten Durchgang wirst du als Mensch handeln und Blacky wird dein Pferd sein- ich denke, du hast mehr Übung darin, ihm die Feinheiten für die Vorführung zu vermitteln... Ich werde das überwachen...- und für dich gilt, bis du wieder deine Pferdemaske von mir angelegt bekommst, eine Sprecherlaubnis...-
alle den Rückeparcours betreffenden Einzelheiten. Stell dir einfach vor, du bist der Leithengst in der Herde und bringst einem unter dir stehenden Tier etwas bei...
Ach- wenn du etwas Wasser trinken möchtest... hinter der Tribüne sind Toiletten mit einem Wasseranschluss..."

Oh, wie großzügig! Wortlos hielt ich ihr meine Vorderhufe hin- wenn ich Blacky am Zügel führen soll, dann würde sie diese mir abnehmen müssen. Dies schien die Baroness wohl auch eingesehen zu haben, denn ohne weitere Worte entfernte sie die Vorderhufe und drückte mir danach die Führleine von Blacky in die Hand.
Womit sie anscheinend nicht gerechnet hatte- anstatt sofort wieder zurück zum Parcous zu gehen, führte ich Blacky mit mir in den Toilettenraum und wollte ihm seine Maske abnehmen.

"Er bleibt so, wie er ist!"

Natürlich war Mira uns gefolgt- sie hatte ja klar ausgedrückt, welchen Status sie mir momentan zugebilligte. Da war es von ihrem Verständnis her ja unmöglich, in einer kurzen Pause uns unbeaufsichtigt zu lassen. Da von ihr für alle Themen außer den Parcours das Redeverbot weiter galt, wollte sie dies mit ihrer Anwesenheit wohl auch sicherstellen- obwohl ich nicht vorgehabt hatte, es zu verletzen. Die letzte Strafe hatte genug abschreckende Wirkung entfaltet...
Den Hahn öffnen und meinen Mund in den Wasserstrahl hängen ging flüssig ineinander über. Mir war es auch egal, ob ich damit die Wahrscheinlichkeit erhöhte, später in den Anzug zu urinieren- ich hatte Durst und jetzt die Chance, diesen Zustand abzustellen...
Glücklich und mit genug Wasser im Magen forderte ich dann Blacky mit einem Schnauben auf, es mir gleich zu tun...- hatte aber verdrängt, er trug ja immer noch die Maske und sein Trinkschlauch war im Besitz der Baroness. Ihn ohne Wasser wieder heraus in die Wärme zu jagen empfand ich als zutiefst unfair- traute mich aber nicht, die Baroness zu fragen, ob sie mir seine Trinkhilfe geben würde. So blieb mir nichts anderes übrig, als meine Hand auf den Abfluss des Beckens zu pressen, damit dieses volllaufen könne. Mit der anderen zog ich den mir jetzt unterstellten Hengst heran und drückte seine Schnauze in das Wasser- in der Hoffnung, ihm so das Saufen zu ermöglichen. Ich schaute genau auf seinen unter dem Gummi versteckten Kehlkopf und hoffte, Schluckbewegungen erkennen zu können. Tatsächlich schien genug Wasser in die Maske gelaufen zu sein, er schluckte und schien seinen Durst stillen zu können. Nach einer halben Minute prustete er aber heftig und drückte einen Teil des angesaugten Wassers wieder aus seinen Nüstern- Atemluft hatte unter einer Maske immer Vorrang, wenn die Schläuche zu Mund und Nase? zweckentfremdet wurden.
Für Mira war es das Signal, die Pause zu beenden und mit der Bemerkung, Blacky hätte wohl genug gesoffen, forderte sie uns auf, das Training fortzusetzen..


17 Up's and Down's...


Erneut auf dem schattenlosen Platz beneidete ich völlig ungeniert Baroness Mira um ihre Kopfbedeckung- hütete mich aber, dahingehend über Körpersprache auch nur andeutungsweise meine Gefühle zu zeigen. Blacky war immerhin noch schlechter dran als ich...
Erneut kamen mir die Worte von Markus in den Sinn, der das Leben der Gestütpferde nicht als Urlaub beschrieben hatte. Langsam verstand ich besser, was er damit meinte. Jeden Tag Gästen wie mir zuzuarbeiten, die dann auch noch ohne Empatie für den 'Artgenossen' an ihrer Seite agierten...- das war kein Zuckerschlecken! Egal, was jedem Gestütpferd hier nach seiner Zeit als Abfindung winkte- ich würde diesen Job nicht ausüben wollen!
Ich führte ihn in den 'Trailer', befestigte die Zugketten an seinem Geschirr und die langen Zügel an seinem Halfter- danach begann der zweite Durchgang. Die Baroness hatte sich neben einem auf dem Boden liegenden 'Stamm' aufgestellt- damit war auch geklärt, wohin ich mit dem Hengst kommen sollte. Langsam und mehr mit Worten als über die Zügel dirigierte ich Blacky rückwärts an das zu ziehende Holz und befahl ihm mit einem "Steh!" in seiner Position zu verharren. Ab jetzt begann der schwierige Teil- ich musste der Baroness den ihr zustehenden Respekt in meinen Erklärungen erweisen, doch auch Ihre im ersten Durchgang mir aufgefallenen Fehler ansprechen ohne sie damit zu verärgern...

"Baroness Mira- es spricht für die gute Ausbildung euer Gestütspferde hier, daß diese auf die gegebenen Kommando's derart prompt gehorchen. Ich bin mir sicher, ein nicht unbeträchtlicher Anteil daran gebührt euch..."

Genug geschleimt- jetzt zu dem Lehrinhalt...

"... was bereits beim Anhängen des Stammes an das Ortscheid wichtig für eure Sicherheit ist."

Ich zeigte ihr die Handhabung der Kette beim Umlegen um den Stamm und welche Gefahren dabei zu beachten waren, die Körperhaltung beim Einhängen der Zugkette in den Ortscheid und sprach dann noch die Positionen des Gespannführers neben dem Stamm mit den dabei verbundenen Risiken an. Danach durfte Blacky den Stamm bis zum ersten Hindernis ziehen, wo er von mir ein Haltekommando bekam.

"Baroness, ich hatte gespürt, wie bei eurem Durchgang vorhin einer der senkrechten Begrenzungen umgefallen war- seid ihr mit dem Stamm daran hängen geblieben oder habt ihr versucht, in der Bewegung die Zügel durch Umgreifen daran vorbeizuführen?"

Ich sprach diese Frage extra leise aus, damit Blacky diese nicht mitbekam und die Baroness sich nicht vor ihm bloßgestellt fühlte. Wortlos nickte sie ihren von mir beschriebenen letzteren Versuch ab- und ich baute sie mit der Bemerkung, meine Ownerin hat dafür, auf hiesige Verhältnisse übertragen, etwa eine Woche intensives Üben benötigt, um dies zu können, wieder etwas auf. Es ginge nicht um Zeit sondern um Genauigkeit- da würden sogar viele Eigentümer von Bio-Pferden in solchen Wettbewerben ihren Tieren einen Haltebefehl geben um die Zügel in aller Ruhe um die 'Stämme' zu führen...
Ich demonstrierte dies, indem ich Blacky langsam vorrücken ließ, bis wir vor dem 'Gebüsch' standen. Dort lobte ich erneut ihr Handeln- wie sie den dahinter liegenden Abschnitt auf Gefahren hin erkundet hätte und damit als 'Leittier' dem Zugpferd die Sicherheit vermittelte, ihr zu folgen.

Mira hörte nur mit halbem Ohr hin- das war Arbeit, die vom Pferdetrainer oder dem Stallknecht erledigt wurde. Immerhin wahrte der Hengst die Etikette und- das hatte sie durchaus vermerkt- stellte er sie nicht mit ihrer Ungeschicklichkeit vor ihrem Gaul bloß. Da zeigte sich, manche Pferde waren halt intelligenter als andere- und wäre dieser Witnere jünger, hätte sie seiner Besitzerin vielleicht ein Angebot gemacht. Der Gaul war ein gutes Arbeitspferd...- und würde mit seinem Latex-Fetisch hier gut als Schulpferd für die ganzen anderen 'Gummieinsteller' in die Gestütsarbeit zu integrieren sein. Aber es gab ganz sicher noch genau so veranlagte wie ihn mit passendem Alter und entsprechender Konstitution...

Den folgenden Halbkreis und die sich anschließende Slalomstrecke beließ ich es mit dem Hinweis auf den zu wählenden Standort des Gespannführers bei seitlichen Bewegungen des Baumstamms und den daraus resultierenden Gefahren. Um das Ego der Baroness noch ein wenig zu streicheln leistete ich mir zwei Mal zurücksetzen von Blacky im Slalomkurs- und bemerkte dazu noch, mir würde es als 'Pferd' etwas schwerer fallen als der Frau Baroness, die anscheinend ein Händchen und ein besseres Augenmaß für diese Übung hätte.
Auch die nachfolgende 90 Grad Drehung unter beengten Verhältnissen dauerte gefühlt bei mir länger als bei der Baroness- obwohl ich dabei keinen Bonus einräumte. Es macht eindeutig einen Unterschied aus, an welchem Ende des Zügels man vorzugsweise agierte...
Bei der 'Wippe' hatte ich einfach Glück- mein Stamm blieb schräg hängen, berührte aber mit dem herabhängenden Ende nicht den Boden! Eigentlich wollte ich die Übung verpatzen- doch ich freute mich mehr über das erreichte Ergebnis und mir war in dem Moment egal, was die Baroness denken würde...
Beim Vorbeimarsch zur zweiten Box traute ich mich dann sogar, ein paar Korrekturen an der Haltung meines Artgenossen vorzunehmen- die Gerade war als 'Schaulaufen' vor Publikum gedacht und da sollte sich das Pferd mit seiner Last möglichst gut in Szene setzen. Bei dem anschließenden Umspannen des Pferdes unter beengtem Raum bat ich die Baroness, den Platz eines weiteren Pferdes im Zweiergespann kurz einzunehmen und erläuterte dann, wie sie es als Gespannführerin am besten lösen könne, die beiden Pferde und sich selbst in der Box ohne Punktabzug in einem Wettkampf um 180 Grad zu wenden. Dann noch die Aufstellung als Doppelgespann beim Schieben erklärt und die mit Blacky im Einzelschub ausgeführt...- das 'Verladen' des Stammes war dann ein leichter Abschluss.
Ich fragte die Baroness nachdem ich Blacky von seinen Zugketten befreit hatte, ob sie zu den einzelnen Hindernissen noch weitere Erläuterungen wünschte oder ob es mir erlaubt wäre, zur Tribüne zu wechseln und wieder als Witnere zu handeln. Mit einem sparsamen Fingerzeig auf mich und einer Kopfbewegung, die ich als 'folge mir' interpretierte, zeigte Mira, was sie von mir erwartete. Folgsam lief ich hinter ihr her zu dem Platz, wo sie meine Maske und die Handhufe abgelegt hatte. Ohne weitere Worte von ihr bekam ich beides wieder angelegt, während Blacky im Parcoursbereich still verharrte. Erst als ich wieder als Witnere vor ihr stand und sie mein 'Schnaufen' unter der Maske hören konnte- spürte ich Ihre Hand zwischen meinen Schulterblättern. Ein paar Mal streicheln, einige leichte Schläge auf meine 'Flanke' und ein wenig Stimulation meiner Brustwarzen. Dies war von ihr wohl als Lob für meine gezeigte Arbeit gedacht- danach zog sie mich an der Führleine zuerst zu Blacky und uns beide für den nächsten Durchgang weiter zum 'Trailer'.

"Einen Durchgang gemeinsam ohne Scheuklappen zum Eingewöhnen- danach gilt es für euch beide. Wenn ihr die darauf folgenden zwei Durchgänge gut harmoniert, ist Feierabend bis nach der Fütterung und es gibt etwas zu saufen... Glaubt aber nicht, ich hätte eure Dressurdarbietung vergessen!"

Ich hoffte, die bisherigen Trainingseinheiten mit Blacky zusammen hätten uns soweit aufeinander eingestimmt, daß wir ein harmonisches Bild abgeben würden. Mira gab uns immerhin jetzt die Chance, noch einmal sehend den Parcours zu laufen- die unausgesproche Drohung, uns mehr als die beiden angekündigten Durchgänge blind laufen zu lassen, wenn wir es nicht zu ihrer Zufriedenheit hinbekommen würden, war überdeutlich und ich spürte inzwischen nicht nur meine Beine. Der Tag in meinem 'Fell' hatte mich erneut an meine Grenzen getrieben- langsam erreichte ich den Punkt, an dem ich nur noch in meine Box wollte. Doch dieser Wunsch würde wohl noch einige Zeit nicht in Erfüllung gehen...
Zum Glück für Blacky und mich hatte die Baroness meine Aussage, es wäre eine Vorführung, bei der es um Kraft und Geschicklichkeit und nicht um Zeit gehen würde, verstanden- sie legte sehr großen Wert auf die Sauberkeit der Ausführung ihrer Signale und Befehle an den Hindernissen. Allerdings war der Stamm, den wir jetzt zu ziehen hatten, vom Gewicht her heftig. Wir mussten uns wirklich wie Kaltblüter, denen zumindest ich mich verbunden fühlte, voll in die Geschirre stemmen, damit wir die Last hinter uns bewegt bekamen...

'Ja- dein Training hier soll keinen Urlaub darstellen...' Mit Bedacht hatte die Baroness sich die Ergebnisse des gestrigen Trainings mit dem Pferdetrainer angesehen und auch bei ihrer Schwester nachgefragt, wie der Leistungstest heute morgen durch Witnere bewältigt worden war. Auf dieser Grundlage- und der Antwort des Gaul's in der Box bei ihrem gestrigen Besuch- hatte sie den Stallknecht angewiesen, die Stämme für den jetzigen Doppelzug mit etwa 200 kg vorzubereiten. Der Gaul hatte große Töne gespuckt- jetzt soll er zeigen, ob das nur heiße Luft war!
'Heiße Luft...'- wie passend bei der Tagestemperatur, für ihren Gestütsgaul müsste es die Hölle sein und der wusste, Kundenwunsch hatte hier Vorrang. Daher war sie immer noch über Blacky's Reaktion auf der Weide erstaunt...
An der Performence, die beide zeigten, war beim besten Willen nichts auszusetzen- hier hatte das Gespanntraining gestern und heute dafür gesorgt, daß die beiden Pferde 'harmonierten' und wenn auch Blacky wusste, er hätte notfalls die mangelnde Leistung seines Partners zu kompensieren- dieser Witnere hielt was er zugesagt hatte...

Der erste Durchgang war geschafft! Mit einem Wiehern reagierte ich auf das von der Baroness gegebene Haltesignal, nachdem der Baumstamm auf dem 'Transporter' zum Liegen gekommen war. Meine Hoffnung, für diese Leistung im Gegenzug eine, wenn auch nur kurze, Pause im Schatten als Belohnung zu bekommen, erfüllte sich nicht- aber die Baroness gönnte uns zumindest eine Portion Wasser für den fast fehlerfreien Durchgang, ehe es erneut zurück in den 'Trailer' ging und wir mit den 'Scheuklappen' ausgestattet wurden.
Ich selbst fand, der Durchgang hatte gut geklappt- im Slalom zweimal zurücksetzen und beim Umspannen in der letzten Box zwei Anläufe mit der 180 Grad Wende, das war in Ordnung. Wir konnten nur hoffen, die Baroness war der gleichen Meinung- auch wenn das Getränkt werden eine Art Lob zu sein schien.

Die Baroness sah ihr Konzept, was auf Rosengarten galt, wieder voll und ganz bestätigt- hartes Training, gepaart mit sparsamen Lob. Pferde sind Nutztiere, die von Menschen wie ihr gezeigt bekamen, wo deren Platz im Leben war...- einige dieser Exemplare waren in ihrem Tier-Sein zu 'höherem' berufen und zeigten dabei über das normale Maß hinausgehende Leistungen. Wenn diese Tiere dann noch akzeptierten, wer ihnen dies ermöglicht hatte- dann war Lob und Vergünstigung angebracht und sie würde dies großzügig gewähren. Aber dies müsste jeden Tag in ihren Augen neu erkämpft werden- Rosengarten war schließlich kein Gnadenhof, hier zählte nur Leistung! Dieser Witnere war vom bisherigen Verhalten scheinbar gewillt, dieser Regel zu folgen- auch wenn er heute einmal versucht hatte, seinen Willen zu bekommen...

Blindheit hat bei mir einen Nachteil- spätestens nach einem Durchgang auf dem Parcours hatte ich mein Orientierungsvermögen eingebüßt. Da war ich gezwungen, mich auf die übermittelten Signale meiner Ownerin/Trainerin zu verlassen und konnte mich, wenn das Vertrauen vorhanden war, richtig tief fallen lassen. Bei der Baroness fehlte mir dieses letzte Prozent irgendwie- ich war mit jeder Faser angespannt und hoffte einfach, keinen Mist zu bauen. Markus als Trainer wäre mir jetzt lieber gewesen...
Ich war daher einfach nur froh, die beiden Durchgänge mit Sichteinschränkung hinter mich gebracht zu haben und die 'Scheuklappen' wieder los zu sein. Die Baroness führte uns direkt zu unserem 'Pausenplatz', wir bekamen etwas zu saufen von ihr und mit dem Hinweis, nach der Weidepause würde ich in meiner Box die Abendfütterung bekommen und sie mit mir die Einheit besprechen wollen, brachte sie mich auf die Koppel, wo ich gestern den 'Zwischenfall' mit den übrigen Gestütpferden hatte. Blacky wurde von ihr mitgenommen und ich blieb allein zurück. Schade- ich hätte mich gern für seine Fürsorge während meiner Strafzeit bedankt...
So zog ich mich allein in den Schatten zurück und gab ungeniert den sich die letzten Minuten? entwickelten Druck meiner Blase nach und urinierte in mein Fell. Solange alles dicht blieb, musste ich einfach nur darauf verzichten mich hinzulegen... An einen Baum gelehnt döste ich, glaubte irgendwann Dennis und Nordic auf dem Weg an der Koppel vorüber ziehen zu sehen und meine Muskeln freuten sich über die Pause...
Meine Gedanken drehten sich um ganz essentielle Dinge- wer würde mich nachher von der Koppel hier holen..., was würde ich in meiner Box zu futtern bekommen..., gab es wieder Studentenfutter als Belohnung..., würde mir dazu meine Maske abgenommen werden...? Alles andere, was sich morgen Abend, in der kommenden Woche oder noch später für mich als Mensch als bedeutsam erweisen könnte, war jetzt nicht existent. Ich war Pferd- nicht mehr, aber auch nicht weniger! Meine heute gezeigte Leistung, die ich rekapitulieren tat, erfüllte mich mit Stolz, die Zusammenarbeit mit Blacky machte mir Spaß, sein Verhalten und auch die gestern von Markus mir berichtete Reaktion deuteten auf seinen Respekt mir gegenüber hin...- ich hatte gezeigt, wer ich und was ich zu leisten imstande war...

"Witnere- Hiieer... Zu mir!"

Der Stallknecht holte mich mit seinem Ruf aus meinen Gedanken- meine Weidepause schien vorüber zu sein und ich würde wohl von ihm jetzt zurück in den Stall gebracht werden. Jens stand am Tor der Koppel, bei ihm wartete ein blau gekennzeichnetes Gespann, mit dessen Owner der Knecht sich zu unterhalten schien...
Nachdem ich sicher war, Jens beachtete mich, blieb ich kurz stehen, spreizte meine Beine leicht und tat so, als würde ich es erneut in mein Fell laufen lassen. Ich hoffte damit, ihm gegenüber ausdrücken zu können, das ich in meinen Suit gemacht hätte und er bei meiner Entkleidung darauf vorbereitet sei. Offenbar war er aber ein solches Verhalten bereits von anderen 'Tieren' hier auf dem Gestüt gewohnt- er fragte nur, ob ich abgeäppelt hätte oder es nur bei Flüssigkeit geblieben wäre. Mit letzterer Antwort war er zufrieden- das wäre nicht schlimm, er würde sich im Stall darum kümmern...
Von ihm an die Führleine genommen, ging es im Schritt zurück in den Stall- dort angekommen folgte ich ihm in den Waschraum und wurde von ihm von allem entbehrlichen entkleidet. Einzig mein Fell und meine Maske wurden mir nicht abgenommen, doch der Stallknecht entfernte den Kabelbinder, der die Schlitten der Reißverschlüsse meiner Maske mit dem des Catsuits verband. Dann öffnete er den letzteren und frische Luft drang an meinen Rücken.

"Leg dich mit deinem Rücken auf den Abfluss und streck deine Hufe nach oben!"

Ich nahm die geforderte Position ein und spürte, wie das Urin-Schweiß-Gemisch mir der Schwerkraft folgend die Schenkel entlang Richtung Rücken und dann durch den geöffneten Einstieg aus meinem Fell heraus lief.

"Wiehere einfach, wenn du der Meinung bist, alles ist heraus gelaufen- ich schließ dann dein Fell, mache es sauber und lege dir dann den Rest wieder an. Die Baroness gewährt dir diese Vergünstigung für deine gezeigte Leistung...
Du hast ja noch eine Einheit bei ihr- zeig den gleichen Einsatz wie bisher und sie hat eine Überraschung für dich!"

Nach der Aufforderung, aufzustehen und mich leicht vorn über zu beugen, ein Schwall warmes Wasser füllte die Beine meines Suit's- durfte ich mich noch ein weiteres Mal auf den Rücken legen und das 'Spülwasser' abfließen lassen. Jens zog den Schlitten des Zippers wieder zu, wischte mich trocken, verband alles wie vor der Reinigung und half mir beim erneuten Anlegen meiner Hufe und des Schweifes.

"Wenn du noch mal musst- verkneife es dir... Eine weitere Reinigung ist erst wieder morgen früh für dich vorgesehen..."

Mit diesen Worten führte er mich in meine Box und fesselte mir die Vorderhand vor meinem Bauch, ehe er sie mit einem Seil über meinen Kopf nach oben zog. Danach wurde noch die Hinterhand mit einer kurzen Kette verbunden- ich hätte zwar so noch auskeilen können, aber wenn sich jemand auf die Kette stellen würde, wäre auch dies unmöglich. Als Abschluss wurden mir von ihm noch die 'Scheuklappen' über meinen Augenlinsen befestigt...

'War dies die Überraschung der Baroness?'- dies konnte ich mir aber nicht vorstellen. Der Knecht hatte eindeutig gesagt, die 'Überraschung' gäbe es erst nach der noch ausstehenden Einheit- und dann auch nur bei entsprechender Leistung durch mich...

Blind stehend ohne andere Bezugsquellen für die Sinne verliert man sehr schnell das Gefühl für alles um sich herum- Jens war ganz sicher nicht mehr in meiner Box und außer meinem Atem hörte ich nichts unter der Maske...
Der Zug auf die Kette zwischen meiner Hinterhand, die gleichzeitige Berührung durch ein Paar Hände, die eindeutig nicht die eines Mannes waren und das Gefühl, eine Person presste ihren Körper an meinen Rücken- ich erschreckte mich fast zu Tode und zappelte unwillkürlich in meiner Fesselung. Davon unbeeindruckt dauerte die Berührung weiter an ohne daß ein Wort zu hören war. Die Hände konzentrierten sich auf die Brustwarzen und die Schenkelinnenseiten meiner Hinterhand- vermieden es aber, mir in den Schritt zu gehen... Trotzdem dauerte es nicht lange und mein Schlauch stand steif von mir ab- nur warum ich jetzt so 'aufgeheizt' wurde, entzog sich meinem Verständnis. War dies Belohnung für die heutige Leistung oder ein Spiel, was ich noch nicht verstand. Es müsste eine der Baroness' sein- Natascha schied wegen ihrer Körpergröße aus... Oder gab es hier noch weiteres weibliches Personal, was sich einen Spaß erlaubte? Klar- die Krankenschwester Annika, aber die war doch mit Markus unterwegs... Waren die wieder zurück? Doch warum hatte der Stallknecht mich dann derart vorbereitet? Es musste eine der Baroness sein- es gab keine andere Erklärung!
Die beiden Hände unterbrachen für eine kurze Zeit das Aufheizen- dafür bekam ich etwas über die Nüstern meiner Maske gezogen und musste dadurch mehr Anstrengung aufwenden um Luft zu bekommen. Mira hatte so einen Futtersack ja schon bei mir zum Einsatz gebracht, doch auch ihre Schwester war ein Fan von Atemreduktion- wie ich während meines Test's heute morgen erfahren hatte. Damit war ich genauso schlau wie bisher. Das 'Schlimme' daran war, ich hatte meiner Ownerin versprochen, hier nichts dergleichen aktiv herbeizuführen- und war durch die Person bislang auch nicht aktiv im Schritt stimuliert worden... Ich war aber dank dieser Behandlung 'hengstig' in meinem Suit und versuchte durch Anspannung und Reiben an dem Gummi zum Höhepunkt zu gelangen. Meine dazugehörigen Bewegungen mit der Hüfte waren sicher mehr aus eindeutig...
Die Stimulation hörte aber genauso schlagartig wieder auf, wie sie begonnen hatte- ohne daß ich zum Höhepunkt gelangt war. Ich schnaubte und wieherte- ja, ich bettelte um mehr- aber einzig der Atemwiderstand verschwand durch das Freimachen meiner Nüstern. Langsam 'kühlte ich ab' und stand wieder allein und blind in meiner Box...
Das nächste, was ich akustisch mitbekam, waren Schritte, wie sie nur vom Stallknecht stammen konnten- unmittelbar gefolgt von einer Ansprache an mich...

"Zeit für dein Futter- alles in Ordnung mit dir?"

Das war eindeutig die Baroness Mira und nicht der Knecht...- aber hatte sie mich wirklich die letzten Minuten so aufgeheizt? Ich war völlig verunsichert und verwirrt...
Hände entfernten meine Scheuklappen und ich blickte mich um. Auf meiner Schlafstätte war ein Tablett mit den Futterschüsseln für mich bereitgestellt- doch die Baroness machte keinerlei Anstalten, mir mein Futter zu geben. Sie betrachtete mich einfach nur in meiner hilflosen Lage...

"Ich denke, ich widme mich zuerst deiner Leistungsbeurteilung für heute- danach bekommst du von mir etwas zu saufen und im Anschluss üben wir deine Idee gemäß den Vorstellungen, die ich dazu hatte. Wenn wir damit fertig sind, darfst du zurück hier in deine Box und dich über dein Futter her machen... Einverstanden?"

Auch wenn ich mich auf mein Futter jetzt gefreut hatte, sie war meine Trainerin und ich das Pferd- damit legte sie automatisch fest, ob und wann ich etwas in den Magen bekam. Ihre Frage, ob ich mit ihren 'Vorschlag' einverstanden wäre, war daher nichts weiter als eine Illusion, in der ich vermeintlich ein Mitspracherecht hätte...
Die Baroness stand auf, stellte sich nah hinter mich- ihr Körperkontakt war mir nicht unbedingt unangenehm, fühlte sich aber anders als die Person vorher an- und so begann sie, wie Markus gestern auch, mit Bildern und Videosequenzen die heutige Ausbildung noch einmal Revue passieren zu lassen. Beruhigend für mich- es gab mehr Lob als Tadel, letzterer bezog sich vorzugsweise auf die Rückfahrt nach der Dressur zum Gestüt und die Dressureinheit vorher. Sie war der Meinung, Dennis hätte mir da einiges durchgehen lassen, was meine Zugleistung anging und anhand der Clips zeigte sie mir auf, wie Blacky die einzelnen Dressurelemente gelaufen wäre und wie ich daneben ausgesehen hätte. In meinem innersten musste ich zugeben- da war noch viel Arbeit notwendig um auch nur annähernd das Niveau meines Partners hier zu erreichen. Die Baroness baute mich ein wenig mit der Bemerkung auf, ich würde die Basics der einzelnen Elemente verstanden haben, die Eleganz käme durch ständiges Üben- so wie der Ablauf bei der Holzrückevorführung mir in Fleisch und Blut übergegangen sei und Blacky da noch einiges, was Synchronizität anginge, an Training vor sich hätte. Alles in allem hätte ich, wenn meine 'Verweigerung' nicht gewesen wäre, für einen Einsteller hier eine richtig gute Leistung gezeigt...
Mit diesem gebremsten Lob von ihr bekam ich endlich auch wieder etwas zu Saufen- und das war wieder kühles Malzbier! Die Baroness meinte dazu, es wäre ein Vertrauensvorschuss in mich und meine Leistungsbereitschaft bei dem noch ausstehenden Training- danach wurden meine Fesseln von ihr gelöst und sie führte mich zum letzten Mal heute aus dem Stall heraus zum benachbarten Dressurplatz, wo Blacky angebunden bereits auf mich wartete...


18 Risse...


Wie versprochen hielt sich die Baroness nicht lange mit irgendwelchen Erklärungen auf- sie befahl mir stehenzubleiben, band Blacky los und dann gab es nur noch scharfe kurze Kommando's für uns beide. Sie hatte diese aus dem Holz rücken entlehnt und damit dirigierte sie uns beide, ohne andere Einwirkmöglichkeit außer ihrer Stimme, auf die Ausgangsposition. Dort verharrten wir, unseren Blick starr gerade aus gerichtet und warteten auf die nächsten Kommando's...
Die ersten Takte des der Baroness vorgeschlagenen Musikstücks drangen durch die Gummihaube an mein Ohr und sorgten bei mir für ein unbewusstes Anspannen meines gesamten Körpers...

"Witnere- Schritt, vorwärts!"

Die elektronisch verstärkte Stimme der Baroness schickte mich auf meine Reise, ich bemühte mich, die heute Mittag von ihr eingeforderte Haltung und Art der Bewegung so gut wie möglich umzusetzen. Zwei an mich gerichtete Kommando's später wurde nun auch Blacky von ihr in der gleichen Gangart wie ich in Bewegung gesetzt- bei der folgenden Wendung am Ende des Dressurvierecks sah ich ihn dann diagonal versetzt laufen. Da bei den nun von ihr gegebenen Anweisungen keine Namen mehr genannt wurden, war klar- wir liefen nun versetzt synchron...

"Halt! Hiiieerher!"

Die Musik wurde unterbrochen, wir folgten sofort ihrem Ruf und ich stellte mich ohne eine weitere Lautäußerung neben Blacky. Hatte ich etwas falsch gemacht?

Witnere- deine Haltung der Vorderhand ist in Ordnung, aber deine Hinterhand... Du läufst nicht- du trampelst! Das hat bei dir vorhin eleganter ausgesehen... Also noch einmal...- und jetzt besser!"

Sie hatte gut reden... Ich musste mir eingestehen, mir brannten trotz all der Pausen mittlerweile meine Muskeln und ich wollte nur noch aus meinem Fell raus und in die Box. Doch die Baroness würde dies erst zulassen, wenn ich diese letzte Einheit heute zu IHRER Zufriedenheit geschafft hätte.
'Also reiß dich zusammen...- auch für Blacky! Der will sicher auch in seine Box...' Dieser Gedanke motivierte mich und ich signalisierte mit einen kurzen Schnauben meine Bereitschaft.
Schritt, Wendung, Wendung...- ab da wieder synchron. Zwischendurch eine Aufmunterung der Baroness für mich- jetzt sähe mein Bild, was ich präsentierte, doch schon ansprechend aus... Gangartwechsel zum Trab und zurück, laufen auf der Stelle... Zu meinem Erstaunen liefen wir, ohne von der Baroness noch einmal unterbrochen zu werden, bis zum Ende des Titels durch.

"Hiiieerher! Zu mir!"

Kein Lob, keine Kritik- die Baroness schickte uns einfach in die Ausgangsposition zurück, startete den Titel erneut und schickte Blacky und mich zum zweiten Mal zu der Musik über den Dressurplatz. Ihre Ansagen, in welcher Gangart ich unterwegs zu sein hatte, halbierten sich- dafür wurde meine Haltung von ihr jetzt kommentiert. Mehr aufrecht halten, Vorderhand, Hinterhand,...- Mira dressierte mich jetzt zu der Musik und kannte kein Erbarmen. Irgendwie schaffte ich es, bis zum erneuten Ende des Stücks durchzuhalten- trotz aller Kommentare von ihr. Nachdem Sie uns erneut zum Ausgangspunkt befohlen hatte, schaute sie mich ernst an.

"Du bist willig- und deine Leistung jetzt war akzeptabel. Mach einfach so weiter..."

Ich war nach ihren bissigen Bemerkungen jetzt auf alles gefasst- doch sie verblüffte mich immer wieder. Die nächsten drei Durchgänge gab es von Mal zu Mal weniger Korrektur, ich hatte auch die Schrittfolgen mehr oder minder verinnerlicht und wusste, bei welchem Taktwechsel ich wie zu laufen hatte. Ich begann mehr und mehr ein Gefühl für das Stück zu entwickeln- wenn es mir möglich war, schaute ich, wo Blacky gerade lief, doch in meinem Inneren tanzte ich.

Die Baroness schaute zu, wie die beiden Hengste sich im Dressurviereck zu der Musik bewegten- und fragte sich ernsthaft, warum ihre Mutter den Dressurbereich hier auf dem Gestüt derart vernachlässigte. Der hochspezialisierte Rennbetrieb in allen Ehren- und ja, ohne ein oder zwei weitere Trainer hier auf dem Hof wäre eine Ausweitung des Angebotes nicht möglich- aber diese Verengung im Angebot würde durch sie beseitigt. Es gab sicher eine ganze Menge Kunden, die jetzt noch ihre Pferde auf anderen Gestüten trainierten...- diese galt es zu gewinnen!
Für die Ausbildung müsste sie natürlich eine Person finden, die von Dressur Ahnung UND mit den anzuwendenden Methoden zudem keine Probleme hätte. Doch dieser Fakt war garantiert lösbar, da war sie sich sicher.

'Meine Mutter hatte doch... vor ihrer Entscheidung zugunsten des Fahrsports damit aufzuhören... Miu dahingehend trainiert... Ja- nach dem Hoffest werde ich mal schauen, was da an Basics noch vorhanden ist! Wenn er sich willig anstellen sollte...- wird dieser mein 'Dressurpferd'!
Aber zurück zum Tagesgeschäft, noch zwei Durchgänge und die Darbietung dürfte der Hengst in den Grundzügen verinnerlicht haben. Für seinen Starrsinn von heute Mittag hätte er zwar durchaus die Peitsche verdient, doch sein 'Gehampel' hat mich immerhin inspiriert...'

Damit hatte dieser sich seine von ihr angeordnete Belohnung redlich verdient. Sie würde seine Vorführung jetzt noch aufzeichnen und dann bräuchte sie nicht mehr zurückzuhalten und würde mit Blacky noch ein wenig Spaß haben...

Zwei Durchgänge später war endlich Feierabend- die Baroness hatte mich dabei offenbar gefilmt. Zumindest ein Mal glaubte ich sie dabei gesehen zu haben, aber in der aufziehenden Dämmerung könnte ich mich auch getäuscht haben. Es wäre aber logisch- so hätte ich ein Video, damit ich dies weiter trainieren und in vier Wochen meine Ownerin überraschen könnte.
Mira befahl uns zu sich, hakte sichtlich gut gelaunt Blacky in ihre Führleine und übergab mich dem Stallknecht mit der Anordnung, mich in meine Box zu bringen. Sie gab ihn mit auf dem Weg, ich hätte bei ihr sehr gute Leistung gezeigt und es wäre ihr Wille, die zugesagte 'Überraschung' mir zu gewähren. Mit diesen Worten im Ohr führte mich Jens von der Anlage...

Hinter dem Stallknecht her trottend dachte ich an die versprochene Überraschung- war es erneut ein Säckchen voll mit Nüssen und Schokolade? Oder etwas anderes? Ich dachte auch an Blacky, war mir aber sicher, da er ein 'Gestütpferd' war, würde er sicher auf ein solches 'Extra' verzichten müssen...
Um die Ecke kommen und auf den Weg an der Längsmauer des Stalls einbiegend wurde ich mit der Wirklichkeit brutal konfrontiert...

"Stallknecht- rüber zur Wand! Mach den Weg frei!"

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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:14.05.21 10:27 IP: gespeichert Moderator melden


Abenteuer auf Rosengarten... Tag 15, Sonntag- Woche zwei (Part 4)


Schlachtross:

Gut zwei Stunden später befand ich mich mit allen anderen 'Pferden' eingeschlossen in die Horsekeeper auf der Rückfahrt nach Rosengarten. Markus war einige Zeit nach dem Auftauchen der 'Krankenschwester' endlich erschienen- und sah richtig gestresst aus! Er entschuldigte sich sogar bei uns, nicht eher Zeit gefunden zu haben um nach uns zu schauen...- doch er hätte auf Geheiß der Baronin ständig den 'Clown' für irgendwelche Gäste machen dürfen, die sich für Ponyplay interessierten und daher wäre es ihm nicht möglich gewesen sich schon früher um uns zu kümmern. Auf seine Frage, ob bei uns alles in Ordnung wäre, traute sich keiner von uns dies nicht zu bestätigen- Annika hatte jedem von uns vor seiner Rückkehr mit ein paar Worten die Konsequenz einer aus ihrer Sicht 'falschen' Antwort aufgezeigt und keiner verspürte Lust, sich freiwillig in die Hände ihrer Chefin Augustine für daraus resultierende 'Untersuchungen' zu begeben!
Trotz dieser erzwungenen Lüge durch uns blieb er mißtrauisch und gab uns gleichfalls noch einen halben Liter Wasser zu saufen. Auch versuchte er bei Steel und wohl auch bei Miu oder Brutus den Puls durch unser 'Fell' hindurch zu fühlen... schien dabei aber zu einem falschen Ergebnis in seiner Beurteilung unseres Zustandes zu kommen. Immerhin befahl er dem Techniker, ihm beim Ausschirren zur Hand zu gehen- es bestände von Seiten der Hochzeitsgesellschaft wohl kein Interesse an einer weiteren Vorhaltung der Kutsche für Rundfahrten und daher könnten wir verladen und nach Rosengarten zurück gebracht werden.
Jetzt in dieser Situation kämpfte ich gegen das stetige Gefühl an, mir wäre kalt- trotz der analen Stimulation schaffte ich es nicht, in jenen Dämmerzustand zu gleiten, den ich bei den vorherigen Einschlüssen in diese 'Transportbox' erreicht hatte. Auch fühlte ich, wie mein Magen rebellierte- und dies war mit dem Gefühl aufkommender Übelkeit verbunden. Ich konnte nur hoffen, die bei der Vorstellung dieser Maschine durch den Vertreter angepriesene Funktion der Absaugung im Mundbereich würde wirklich so gut funktionieren wie er es beschrieben hat. Mir war klar- die Symptome, die ich spürte, waren Anzeichen einer thermischen Überlastung meines Kreislaufes und ich hoffte inständig, dies würde nicht schlimmer, bis wir wieder aus diesen Anzügen heraus und versorgt in unserer Box wären...


Markus:

Das war jetzt die dritte rote LED, die auf dem Kontrollpult der 'Horsekeeper-Superior' Boxen signalisierte, eines der 'Pferde' hätte sich übergeben...- in Kombination mit den anderen bereits aufgeflammten Anzeigen ergab sich für Markus ein beunruhigendes Bild. 'Seinen' Pferden ging es nicht gut...- die Lichter erzähltem ihm, die Pulswerte waren bei allen zu hoch, der Blutdruck war bei Steel am wegsacken und sie, Miu, sowie Schlachtross hatten sich erbrochen... Über die Kameras in den drei überwachten Boxen war 'dank' der Masken nicht wirklich was zu erkennen- dazu war die Fixierung der 'Pferde' zu restriktiv und schloss jegliche Bewegungen, die auf ein Unwohlsein hingedeutet hätten, aus.

'Ich möchte nicht wissen, wie es den drei anderen in den 'Basic'- Boxen ergeht...'

Mit dem Transport war er noch eine halbe Stunde von Rosengarten entfernt- und er holte aus dem LKW alles, was er verantworten konnte, heraus. In ihrer Gesamtheit erzählten ihm die Warnleuchten eine Geschichte...- und die sorgten für seinen Bleifuß auf dem Gaspedal!
Der Techniker war nach dem zweiten Warnlicht unter seinem Gebrülle, entweder wären die Boxen unausgereift und sollte eines der darin eingeschlossenen 'Tiere' zu Schaden kommen, dann könnte die Firma gleich dicht machen oder er rückte mit der Wahrheit heraus, zusammengebrochen. Die Krankenschwester und er hätten sich miteinander 'vergnügt' und dabei wohl die Pferde "...ein wenig zu lange in der Sonne stehen lassen..."
Annika saß mit versteinertem Gesicht auf die Fahrbahn vor sich schauend an der Beifahrertür und war froh, nicht direkt neben dem Pferdetrainer sitzen zu müssen. Markus war stinksauer, da sie zuerst versucht hatte, dies alles als technische Fehlfunktionen darzustellen. Zum Glück für sie musste Markus den Transporter lenken, doch mit jedem Kilometer, den sie näher nach Rosengarten kamen, hatte sie Mühe, ihre Angst vor dem, was nach Ankunft auf dem Hofgut passieren würde, zu unterdrücken. Sie wusste, unter welchen Umständen Markus nach Rosengarten gekommen war und ihr gescheiterter Vertuschungsversuch würde jede weitere Rechtfertigung von ihr nur noch unglaubwürdiger aussehen lassen...
Zum Glück für sie hatte der Pferdetrainer weder die Baronin noch seine direkte Vorgesetzte, die Rittmeisterin, telefonisch erreichen können- dafür aber Baroness Augustine. Ihre ganze Hoffnung ruhte auf ihrer Vorgesetzten, vielleicht wäre es mit deren Unterstützung möglich, das verheerende Gesamtbild dieses Desasters noch ein wenig zu beschönigen. Natascha würde angeblich alles vorbereiten um jedem Pferd eine oder auch mehrere Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs und als notwendigen Flüssigkeitsausgleich zu legen...
Nach der Ankunft in Rosengarten vierundzwanzig Minuten später dauerte das Entladen der sechs Horsekeeper-Boxen noch einmal zehn Minuten- und das war rekordverdächtig! Markus hatte auf jedem geraden Straßenabschnitt das maximal mögliche aus dem Motor des Transporters herausgeprügelt und seine Ansage dabei an den Techniker war unmissverständlich:

"Es hängt jetzt von dir allein ab, was deine Vorgesetzten erfahren werden... Bete zu wem du willst...- doch wenn auch nur eines der Pferde einen Schaden davongetragen hat... dann..."

Seine Augen beendeten den angefangenen Satz und was darin zu lesen war, trieb den Techniker zur Höchstleistung. Neben kaum gezähmter Wut über die Verantwortungslosigkeit und Reue über sein eigenes Versagen war da noch etwas anderes deutlich im Blick des Pferdetrainers zu lesen...- und dieses Versprechen sorgte für ein Entladen in Rekordzeit.
Annika wurde von den beiden Männern nicht wirklich beachtet, doch dieser eine Blick des Pferdetrainers, der ihr vor dem Aussteigen gegolten hatte, hinderte sie wirksam daran, sich wie auch immer um die Pferde kümmern zu wollen oder ohne Worte in Richtung der 'Tierklinik' zu verschwinden...

"Brutus, kümmere dich um Steel, Lion- du um Kara und Schlachtross- hilf Miu! Ich nehme euch gleich noch die Masken ab... steht einfach still und stützt euch an den Boxen ab..."

Achtlos die abgenommenen Pferdemasken vor Ort liegend lassen, führte Markus 'seine' Tiere zurück zum Stall- in ihm nagte der Vorwurf an sich selbst, beim Verladen nicht genauer hingeschaut zu haben und so mit schuldig am Zustand der 'Pferde' zu sein. Er motivierte sie mit dem Versprechen, im Stall gäbe es gleich Futter und genug zu saufen... auch würde er sie im 'Waschraum' aus den Anzügen entlassen...
Auf den letzten Metern geschah das, was er gehofft hatte zu vermeiden:

"Stallknecht- rüber zur Wand! Mach den Weg frei!"

Die Aufforderung auszuweichen kam rüde vom Tonfall aus Markus heraus- doch bot der Stallknecht sich gerade als Projektionsfläche für seinen Zorn an. Dem Pferdetrainer war es überhaupt nicht recht, welches Bild seine Tiere gerade boten... zudem noch vor einem Einsteller, der ohnehin schon recht neugierig war. Dessen Kopf folgte den mehr taumelnden als laufenden Pferden und auch dies entging Markus nicht.

'Das ist die Seite von Rosengarten, über die schon viel zu viel Gerüchte im Umlauf sind... Du wirst sicher morgen danach fragen...- doch die Antwort siehst du bereits hier und jetzt... Schade, ich hätte jetzt gern dein Gesicht gesehen...'

"Brutus, Schlachtross, Miu- nur noch ein paar Meter, dann seid ihr erlöst..."

Endlich hatte er alle von ihnen im Waschraum- Natascha hatte bereits auf einer Bank alles für die zu gebenden Infusionen bereitgelegt und half sofort mit, jedes Tier aus seinem 'Latexfell' zu befreien. Durch die Bank weg lautete ihre Diagnose nach einem Blick auf jedes 'Pferd' Dehydration und Kreislaufentgleisung nach thermischer Überlastung. Mit ein paar Infusionen und Mineralgabe würde sie es aber vermutlich wieder richten können...
Auf ihre Frage nach dem warum war er nicht in der Lage, der Oberschwester eine vernünftige Antwort zu geben. Sein stummer Blick deutete nur einen Moment auf Annika, die zusammen mit dem Techniker gefolgt waren- doch reichte dies...

"Bring sie rüber zur Baroness- ich kümmere mich um die Pferde... Du hattest da etwas von Belohnungen für sie erwähnt..."

Dankbar nickte Markus Natascha zu.

"Ja, Steel und Brutus zusammen in die Paddockbox und Schlachtross mit Miu in die Fohlenbox... Für die vier keine Restriktionen- Kara und Lion wie üblich in ihre Boxen. Da reicht die gezeigte Leistung nicht für eine Belohnung- Anweisung von der Baronin!"

Sein Ausdruck im Gesicht wechselte unmittelbar, nachdem er den 'Techniker' ansah...

"Du gehst Natascha jetzt hier mit zur Hand...- und danach packst du den Scheiß ein und verschwindest ganz schnell vom Hofgut! Und wenn dich deine Chefs noch einmal hierher schicken wollen... dann nimm dir frei oder hab spontan Durchfall! Aber du WILLST NICHT! noch einmal hier auftauchen...- halte dich daran und ich vergess deinen Anteil an der Sache hier...

Seine Stimmlage blieb bis auf die beiden betonten Worte gleichförmig, doch Markus schaut mit dem gleichen Blick wie vor einigen Minuten im Hofbereich. Ein Nicken bestätigte ihm, seine Botschaft war angekommen und würde ganz sicher beherzigt werden...

"Mit dir soll sich deine Chefin beschäftigen...- mach ihr aber klar, du hast die Scheiße hier verbockt! Wenn du kooperierst... muss es die Baronin nicht erfahren... Aber du schuldest den Pferden etwas- und ich werde es eintreiben...

Annika war sich darüber im klaren- das war keine 'goldene Brücke' für sie... er wollte, so hoffte sie, nur im übertragenen Sinn... 'Blut sehen'.
Sie schaffte es aber nicht sich soweit zu verstellen, daß ihr Gesicht ihre Wut über Ihre vermeintlich ungerechte Behandlung und den damit verbundenen Hass auf Markus verbarg.

'Du hast mir meinen Ritt auf Miu und Schlachtross versaut... und wenn ich letzteren nicht bekomme...- dann auch niemand anders!'



Witnere in Rosengarten- Sonntag...


Die wütende Stimme von Markus riss mich aus meinen Gedanken und ich musste mit ansehen, wie sechs Pferde, darunter eindeutig zwei 'Stuten', mehr an uns vorbei taumelten als gingen. Ihre Körper steckten noch in Gummianzügen, wie ich selbst einen trug- aber im Unterschied zu mir schlurften sie völlig ausgepumpt in den gleichen Hufschuhen, wie auch Blacky sie trug, an mir vorüber.

"Brutus, Schlachtross, Miu- nur noch ein paar Meter, dann seid ihr erlöst..."

Die beiden erstgenannten hoben nur leicht ihren Kopf- jeder von ihnen Stütze ein weiteres Pferd, was ohne diese Hilfe vermutlich zusammengebrochen wäre. Wo zum Teufel waren die gewesen und was hatte Markus mit ihnen angestellt? War er überhaupt an ihrem Zustand verantwortlich? Mir taten die sechs einfach nur leid- 'ein Leben als Gestütpferd hier auf Rosengarten ist kein Urlaub...' So in der Art hatten die Worte des Pferdetrainers gelautet- und bei deren Anblick war ich mir sicher, Blacky hatte heute bei dem Training mit mir im Vergleich dazu das bessere Los gezogen.

"Hast du Wurzeln geschlagen?"

Mit einem nicht gerade sanften Ruck meiner Führleine bedeutete der Stallknecht, das ich ihm zu folgen hätte- ich passierte den Eingang zu den Gästeboxen, wurde von Nordic mit einem Wiehern begrüßt und keine zwei Minuten später stand ich in meiner Box. Jens entkleidete mich wortlos, sein Gesichtsausdruck sprach aber Bände. Ich hatte definitiv etwas zu sehen bekommen, was nicht für meine Augen bestimmt war, was den negativen Gerüchten rund um das Gestüt neue Nahrung geben würde und worüber ich bis zu meiner Abreise hier garantiert nichts nachfragen würde...

Nackt und nur mit dem Armband versehen, wartete ich noch, bis Jens mit dem Fell aus meiner Box verschwunden war- dann hockte ich mich über den Toiletteneimer und konnte endlich dem Druck im Darm nachgeben. Nachdenklich schaute ich auf das grüne Stück Latex um meinen Arm, was mir Schutz bot vor übermäßiger Belastung... Die Gestütpferde hatten so etwas nicht- nicht einmal rot- sie besaßen überhaupt keinerlei Einstufung... Würden sie damit automatisch immer der Einstufung der Ihnen zugeteilten Gastpferde angepasst? Die Vorstellung war für mich einfach nur monströs- das konnte, und wollte!, ich nicht glauben. Wie lange würde ich so leben können- leben wollen? Auch wenn ich mich damit in die Nesseln setzen würde- doch... ich musste Markus danach unter vier Augen fragen... Spätestens bei meiner Abreise morgen Mittag...- vielleicht hätte ich Glück und es würde sich schon morgen früh die Gelegenheit dazu bieten...
Obwohl mir durch die Begegnung der Appetit vergangen war, meldete sich doch mein Magen und verlangte sein Recht. Bevor ich aber mich über mein Futter her machte, rieb ich mich mit der Desinfektionsflüssigkeit aus dem Spender ab- das musste jetzt die abendliche Dusche ersetzen, die mir ja schon 'gewährt' worden war. Mit Freude registrierte ich nirgendwo ein stärkeres Brennen auf der Haut- so war diese an keiner Stelle irgendwie wund gescheuert oder anderweitig verletzt...
Meine Neugier auf das Futter meldete sich zurück und ich öffnete die mit 'Eins' gekennzeichnete Schale. Hartkäsestreifen und geröstetes Brot- das war doch schon mal etwas! In den beiden weiteren mit Nummern gekennzeichneten Schalen fand ich noch zwei Frikadellen mit etwas Senf und das obligate Gemüse- Kohlrabistücke, Gurke und Karotten. Auch waren wieder einige Portionspäckchen Zitronensaft beigelegt- diese sollten mich sicher dazu animieren, den in der Box vorhandenen Wasserspender zu nutzen. Einzig die kleine Schale mit der Aufschrift 'Überraschung' hatte ich noch ungeöffnet vor mir stehen- aber erst wollte ich all die anderen Sachen essen!
Während ich mit jedem Bissen die Anstrengungen des Tages in den Hintergrund drängte, musste ich doch an Blacky und die anderen Gestütpferde denken. Sah deren Futter auch so reichlich aus? Wie konnte man als 'Stute' sich auf ein derartiges Leben einlassen...?
Diese und andere Gedanken schwirrten in meinem Kopf- während ich eher dadurch abgelenkt die letzte Schale öffnete. Ich war bei deren Inhalt aber wieder schlagartig bei mir- denn da lächelten mich ein halbes Dutzend richtig große Marzipankartoffeln und die gleiche Anzahl -rübchen an.

'Hatte ich diese wirklich verdient? War meine Leistung tatsächlich so gut?'

Nachdem mit Genuss bereits die vierte der 'Kartoffeln' in meinem Maul verschwunden war hielt ich plötzlich inne...

'Hatte mein Partner auch eine solche Belohnung bekommen? Oder wurde seine gezeigte Leistung hier einfach voraus gesetzt?'

Mein Entschluss stand schnell fest- ich würde mir noch vier von den Marzipanrüben einverleiben, das restliche Drittel hielt ich für Blacky zurück. Ich gebe zu- es war nicht halbe-halbe, aber ein wenig Egoismus leistete ich mir ohne Gewissensbisse. Ich hoffte nur, morgen früh vor Trainingsbeginn auf den Pferdetrainer zu treffen und ihm verdeutlichen zu können, der Rest wäre für meinen Trainingspartner. Mit diesem Gedanken fand ich Ruhe und schlief kurz darauf ein...



Abenteuer auf Rosengarten- Tag 15, Sonntagnacht auf Montag...


Mira führte Blacky, nachdem sie 'Ihrem' Stallknecht den Einsteller übergeben hatte, nicht wie behauptet, in die Hengstbox, sondern schlug den Weg zur Rennbahn ein. Der Hengst schleppte sich mehr als das er lief hinter der Baroness her- die Wirkung der von Natascha verabreichten Schmerzmittel hatte nachgelassen und ihm war bewusst, Mira würde ihn ganz sicher nicht nur ein wenig extra trainieren, er würde jetzt wohl bis zu seinem endgültigen Zusammenbruch geschunden werden. Warum er bestraft würde? Das war ihm schon seit langem egal- allein das Training in den letzten Tagen war aufgrund seiner schmerzenden Rippen und der Phobie, unter den Gummimasken nicht genug Luft zu bekommen, die pure Folter für ihn gewesen. Erst die Vorbereitungen für den Sechsspänner, wo er 'Dank' seiner Ängste durch Miu ersetzt wurde, dann der Aufenthalt in Augustines Klinik nach der Prügelei mit Schlachtross... und dann auch noch der Wunsch dieses Einstellers, ihn erneut so auszustaffieren- nur damit es ein einheitliches Bild ergäbe...
Dieser Witnere hat aber wohl irgendwie begriffen, was er mit seinem Wunsch bei ihm anrichtete- und im Unterschied zu vielen anderen 'Hobbypferden' hat er sich bei ihm nicht nur dafür entschuldigt, der blieb auch sonst fair zu ihm. Ihm während der Pause an der Tribüne auch Wasser zu gönnen- eine von mehreren Kleinigkeiten, an die andere Gäste nicht im Traum dachten.
Blacky versuchte sich zu erinnern, wann so etwas das letzte Mal passiert war- aber ihm fiel nichts dazu ein... Dieser Gasthengst war... irgendwie... anders; er war zwar ein 'Grüner'- trainierte aber hart, lief nicht nur vor den Kutschen mit sondern zog sie mit dem gleichen Kraftaufwand wie er auch- und er erwies ihm Respekt! Diese Erfahrung mit einem Gastpferd zu machen war einfach nur schön...- daher hatte er ihn gegenüber den anderen Hengsten gestern... zu Recht... in Schutz genommen!
Was dies der Grund, warum ihn die Baroness jetzt quälen würde? War seine Erwiderung des gezeigten Respekts durch den Einsteller ihr ein Dorn im Auge? Er würde es sicher nicht erfahren...

Der Baroness waren die Gedanken des Hengstes egal- sie wollte diesem Versager einfach nur eine Lektion erteilen und ihren Sadismus befriedigt wissen. Der Tag in dem Anzug hatte Blacky ganz sicher fertig gemacht, doch sie würde auch noch den Rest aus ihm heraus holen. Ja, er war morgen natürlich wieder als 'Beistellpferd' und Trainingspartner für diesen Witnere und zwei weitere Gäste eingeplant- aber das war ihr Gestüt, bzw würde es bald sein, und damit war der Gaul ihr Eigentum. Wenn es ihr passte, musste er ihr zu Willen sein und wenn sie ihn verschliss- dann würden sich neue Deppen finden, die so ein Leben führen wollten. Das galt in ihren Augen auch für alle anderen Tiere hier...
Sie hatte inzwischen den Wagen für den Zugkrafttest erreicht und schirrte den Hengst vor diesem ein. Außer ihr und Blacky war niemand mehr hier zu sehen- sie prüfte noch einmal die Fesselung seiner Vorderhand, stellte sich danach vor ihn und genoss die nicht zu unterdrückende Panik in seinen Augen. Dies allein brachte ihr schon Befriedigung- doch sie wollte ihn leiden sehen. Ruhig ging sie daher nach hinten und drehte den Wasserhahn zum Befüllen des Tanks auf- ein Zuggewicht von dreihundert Kilogramm im Einzelzug dürften diesen Versager die Rennbahnrunde zur Hölle machen. Anziehen, fünfzig Meter laufen, danach anhalten und alles wieder von vorn- das war ja, so wusste sie, für diesen Witnere und Blacky als Gespann als erste Einheit eh geplant gewesen, da würde er jetzt das Ganze schon einmal allein üben dürfen...

Blacky schaffte es nicht, seine Angst vor den anzustehenden Zugkrafttest länger zu unterdrücken- er zitterte am ganzen Körper. Dieses Mal würde es ganz sicher so sein- er würde bei der Belastung garantiert nicht genug Luft zum Atmen bekommen und kollabieren... Dann würde man ihn wieder zum 'Veterinärcheck' schicken und er der Baroness Augustine und deren nicht minder sadistischen Helferin Annika ausgeliefert sein. Die Erfahrung mit dem 'Horsekeeper' vor einigen Tagen hatte seine Urangst, in einem zu engen Raum eingesperrt hilflos zu ersticken, zusätzlich befeuert- und zu dem von der Baroness bevorzugten Maßnahmen zur 'Erholung' gehörte neben dem Untersuchungsstuhl auch der Aufenthalt in einem Vakuumbett. Natürlich wusste Augustine von seiner Phobie und er würde daher von ihr extra damit behandelt werden...

"Und Schritt...!"

Ein Peitschenhieb unterstrich das Kommando zum Anziehen, gefolgt von der Aufforderung, den Wagen auf die Rennbahn zu ziehen. Blacky begriff, das würde kein einfacher Zugkrafttest werden, er dürfte diesen Klotz hinter sich hier auf der Bahn ziehen, bis er zusammenbrechen würde. Zum Glück rollte dieses Ungetüm hinter ihm...

"Hooo...!"

Er war vielleicht 50 Meter gelaufen- warum schon jetzt ein Haltekommando? War etwas mit der Bespannung nicht in Ordnung? Blacky stemmte sich gegen die Trägheit des Wagens und brachte ihn zum Stillstand- doch kaum stand das Monster hinter ihm, gab es erneut das Kommando zu Anziehen, unterstrichen mit einem weiteren Peitschenhieb. Dies erfolgte in dieser Form noch zwei weitere Male, danach wurde ihm zusätzlich die Gangart 'Trab' abverlangt. Im eigenen Schweiß und seiner Pisse- er hatte diese in seiner Angst nicht mehr halten können- bis knapp unter dem Knie, durch sein eigenes Keuchen halb taub und damit für die verbalen Kommando's von Mira nicht mehr empfänglich, waren allein die ihn treffenden Schläge der Peitsche Anhaltspunkt für die 'Wünsche' der Baroness.
Kurz vor der Hälfte der Runde war es dann soweit- Blacky überhörte die erneute Aufforderung zum Anziehen und bewegte sich auch nach dem damit verbundenen Hieb nich zügig genug. Es war auch in den Augen der Baroness bereits mehr ein Taumeln als ein vorwärts Laufen- doch gnadenlos machten weitere Hiebe ihm klar, Sie wollte die volle Runde sehen.
Das nächste Mal sackte er nach dem Haltesignal einfach zusammen und akzeptierte die beiden folgenden Hiebe...

"Hoch auf deine Hufe du faules Vieh!"

Die Stimme der Baroness drang bis zu seinem Gehirn vor- und es war die von ihr ausgesprochene Drohung, er könne gern den Rest der Nacht in ihrem 'Spielzimmer' verbringen, die ihn erneut auf die Beine brachte. Dazu kam noch der höhnische Hinweis, dieser Witnere wäre schließlich auch bereits den ganzen Tag in seinem Gummifell unterwegs gewesen- da könne er sich mal ein Beispiel daran nehmen...

Nach weiteren vier Stops hatte die Baroness ein Einsehen- der Gaul war fertig und würde keinen Trab mehr zustande bringen, selbst wenn sie jetzt weiter auf ihn einprügeln würde. So räumte sie ihm nun nach jedem Halt eine kurze Pause zum Luft holen ein- legte aber eiskalt ihre Hand nach durch sie herab gezählten dreißig Sekunden auf das 'Maul' der Maske und die dadurch verursachte Angst trieb das 'Pferd' voran.

Wie durch einen Schleier nahm Blacky wahr, er hatte wieder die Gerade auf der Seite erreicht, wo sich neben der Bahn auch die Strecke des Zugtest's befand. Nur noch zwei oder drei Mal den Wagen bewegen- dann hätte diese Schinderei ein Ende. Den Gedanken, die Baroness könnte eine zweite Runde von ihm verlangen, wagte er nicht zu denken...- dann könnte sie ihn totprügeln, ihm wäre es egal!
Seine Hoffnung war das Wissen um die Zusage an diesen Gasthengst, er solle mit ihm diese Vorführung laufen- das wäre nicht möglich, wenn er jetzt durch die Baroness derart mißhandelt würde, daß er dafür ausfallen würde. Bis dahin wäre es zwar noch ein Monat- aber das Schicksal von Brutus, den Mira schon mehrfach derart geschunden hatte, stand beispielhaft vor seinen Augen...

Mira war zufrieden- ihr Sadismus hatte dem Gaul mal wieder deutlich vor Augen geführt, Sie war die Herrin hier und er weniger als nichts. Das Vieh hielt sich nur noch mühsam nach ihrem Haltebefehl aufrecht- der Gaul hatte in dem Moment sogar eine solche Angst, ohne ihre Erlaubnis einfach zusammenzubrechen.
Sie schirrte ihn aus; mit der ihr innewohnenden falschen Freundlichkeit lobte sie ihn für die gezeigte Leistung, machte ihm Hoffnung mit dem Versprechen, ihn nicht mit in ihr Spielzimmer zu nehmen- und zerstörte diese im nächsten Augenblick! Er solle sich so Abknien, daß seine Hinterhand den Wasseranschluss umschloss- dann fesselte sie ihm die Beine mit dem Führstrick zusammen, hob die bereits auf seinen Rücken gefesselte Vorderhand über das senkrecht stehende Wasserrohr, zog das Ende der Leine durch diese Fessel und verband sie danach mit seiner Hinterhand. Derart hilflos ihr ausgeliefert begann sie Blacky erneut das Maul zuzuhalten- und ergötzte sich an dem damit ausgelöstem panischen Wiehern des Hengstes.

Vorder- und Hinterhand zusammengebunden, blieb Blacky nichts anderes übrig, als seinen Kopf hin und her zu werfen um die Hand vor seiner Maske loszuwerden- doch die Baroness kannte kein Erbarmen. Es war die pure Panik in seinen Augen hinter den Linsen der Maske, die Mira ein Lachen entlockten- sie ließ ihn mehrfach ein oder zwei Atemzüge nehmen, ehe sie ihr grausames Spiel von neuem begann. Erst als Blacky zu keinerlei Widerstand mehr in der Lage war, hörte sie damit auf. Ihr war bewusst, das 'Tier' dürfte auch Hunger und vor allem Durst verspüren- aber sie hatte nicht vor, ihn zu versorgen. Ganz im Gegenteil- erneut fragte sie ihn mit sanfter Stimme, ob er Durst hätte und vielleicht noch ein wenig von dem ihm bereits den ganzen Tag über verabreichten 'Apfelsaft' zu sich nehmen wolle. Müde nickte der Hengst vor ihr- auch wenn er keinerlei Hoffnung hegte, tatsächlich jetzt etwas von ihr zu bekommen. Er war schon froh über das Ende der Atemreduktion...
Mira entnahm aus einem Fach des Wagens einen Stoffbeutel und einen kleinen Eimer, zog ihre Hosen herunter und urinierte ungeniert vor seinen Augen in letzteren.

"So du Drecksgaul- ergötze dich an dem Anblick deines 'Saftes'... Den wirst du dir verdienen müssen...- dann darfst du ihn morgen früh, wenn dich Jens hier abholt, zusammen mit dem Mix aus deinem Anzug saufen! Ich hoffe, du pisst dich heute Nacht auch noch ein... Aber bis dahin bleibst du hier angebunden! Damit es dir hier nicht zu langweilig wird, bekommst du von mir einen 'Futtersack' über deine Schnauze...- sieh es als Training an."

Resigniert und hilflos schnaubte Blacky, nach dem Willen der Baroness sollte er hier allein mit einem Stoffsack vor seinen Atemlöchern hier die ganze Nacht ausharren. Der angesammelte Mix in seinem Suit fühlte sich schon jetzt kalt an, die neuen Striemen der Peitsche brannten und seine Kehle sehnte sich nach einem Schluck Flüssigkeit. Ihm war es gleichgültig, ob es Wasser oder der Urin der Baroness wäre- er hatte ihn bereits den ganzen Tag in den für ihn bestimmten Getränken beigemischt bekommen...
Er hatte aber unheimliche Angst vor den vor ihm liegenden Stunden hier- mit dem Sack vor seinem 'Maul' würde jeder Atemzug eine Qual und wenn hier irgend etwas mit ihm wäre, niemand würde ihm helfen. Wie gern wäre er jetzt in der Hengstbox und würde einfach in Ruhe gelassen werden...

Die Baroness war sich sicher, den vor ihr knienden Gaul gebrochen zu haben- er zeigte keinerlei Reaktion mehr beim Überstreifen des 'Futtersacks'. Kurz überlegte sie, ob sie ihm noch ein paar Peitschenhiebe verabreichen sollte, doch seine inzwischen offensichtliche Abwesenheit von wie auch immer gearteter Reaktion verdarben ihr den Spaß daran. Das Vieh war fertig...- und die vor ihm liegenden Stunden würden diesen Zustand noch vertiefen. Ein mäßig ausgeführter Tritt zwischen seine Schenkel verursachten ein letztes Aufbäumen in den Fesseln, doch nicht einmal einen Schrei entlockte sie ihm damit. Ohne weitere Worte verschwand sie im Dunkel und Blacky blieb mit seinen Schmerzen und Ängsten allein zurück...


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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:21.05.21 09:05 IP: gespeichert Moderator melden


Schlachtross hat ein Drittel der vereinbarten Zeit in Rosengarten hinter sich gebracht...- sich einen Platz in der Herde erkämpft und mit seiner bisher gezeigten Leistung das Vertrauen seiner Trainer erworben. Aber der eigentliche Zweck seines Aufenthalts- der Vorbereitung für die Rennen- ist bisher für ihn mehr als zu kurz gekommen und die Baronin hat ja auch ganz klar ausgedrückt wie sie seine Mitarbeit für sich einordnet- als nichts besonderes! Zudem hat sich ihre Tochter Mira in ihrem Hass auf ihn bisher auch nur wegen der Ansage ihrer Mutter ihm gegenüber zurück gehalten...
Lasst uns daher sehen, was bis zum Rennen und dem Ende seines Aufenthaltes in Rosengarten noch passieren wird...



Rosengarten Woche 3



Tag 16, (Pfingst-)Montag- Woche drei (Part 1)



Markus...

"So eine verfluchte Scheiße..."

Der Pferdetrainer scheute sich nicht, brüllend seine Wut im Schlafzimmer seiner Partnerin freien Lauf zu lassen und sie damit endgültig zu wecken.

"Markus...- was ist denn los? Du hast doch gestern schon wegen dieser notgeilen Schwester die Beherrschung verloren..."

Die Rittmeisterin grummelte dies völlig verschlafen- im Unterschied zu ihrem Partner glaubte sie zwei Stunden weniger Schlaf genossen zu haben...

"Zu Recht! Die hat von mir auch das bekommen was sie verdiente- Augustine hat mir da aber leider nur eine Minute dafür zugestanden... Sie lebt immerhin noch!
Doch Mira hat Blacky heute die Nacht an der Rennbahn draußen gefesselt an der Zapfstelle gelassen... komplett in Latex... und ohne ihm was zu saufen zu geben, nachdem sie ihn irgendwie körperlich völlig fertig gemacht hat! Ein Eimer mit Urin... den sollte er wohl noch zu saufen bekommen... stand neben ihm!
Verrätst du mir bitte, wie das Training mit diesem Witnere nachher stattfinden soll? Für die beiden steht in drei Stunden der Kraft-Ausdauer-Test an... und danach wolltest du ja selbst mit dabei sein wenn die beiden den Programmablauf üben..."

Die Rittmeisterin war nach dieser Aussage hellwach und biss sich auf die Zunge...- tief in ihrem innersten verfluchte sie die Baroness mit ihren sadistischen Anwandlungen.

"Hat Blacky denn Anlaß gegeben? Aber selbst wenn... ihn so fertig zu machen...- völlig unprofessionell..."

Dies war mehr für sie selbst bestimmt, doch der Pferdetrainer hatte es durchaus mitbekommen. Müde schüttelte er den Kopf.

"Das mit unseren Pferden... und meiner... Dummheit dabei...- weil mir das den Schlaf geraubt hat und ich deswegen noch einmal draußen an der Rennbahn war, habe ich es überhaupt mitbekommen...
Aber sag mir bitte, wen soll ich jetzt einsetzen? Die Baronin hat sich, wie du mir gesagt hast, den Trainingsplan für diesen Einsteller ja vorlegen lassen und genehmigt- da kann... und will ich nicht einfach etwas ohne Rücksprache ändern! Also- wir brauchen ein Ersatzpferd... wen schlägst du vor? Soll ich so ein Schwein sein und Brutus und Steel ihr Zusammensein zerstören?
Miu? Soll das seine Belohnung für sein Durchhalten gestern und seine gezeigte Leistung sein? Damit planieren wir vorsätzlich alles, was dieser Hengst uns freiwillig zu geben bereit ist, ein- du kannst ihn dazu bestimmen, doch ich werde ihm diese Entscheidung nicht mitteilen und das Training kannst du auch allein mit den beiden durchführen. Das vertrete ich so auch vor der Baronin!"

'Der meint das bitter ernst...- und er hat Recht... Miu hat gezeigt, was mit ihm machbar ist und auch ich werde das nicht unnötig kaputt machen...'

Die Augen des Pferdetrainers leuchteten kurz auf, nachdem seine Partnerin mit einem Kopfschütteln ihm signalisierte, dies wäre auch nicht ihr Wille- so fuhr er fort:

"Lion oder Kara? Die sind noch von gestern fertig, auch wenn sie heute noch den Tageseinstellern zuarbeiten müssen... und Prügel als Motivator scheiden in dem Fall aus! Es gibt schon genug negative Gerüchte- und dieser Witnere ist wirklich neugierig... Offene Gewalt geht da gar nicht!
Schlachtross? Der ist noch nicht mal eines unserer Pferde... und Blacky sein direkter Konkurent! Ihm verdanken wir, daß wir das Gespann so zum laufen bekommen haben...- da gilt für mich das gleiche wie ich mich zu Miu ausgedrückt habe... ich werde jetzt garantiert nicht in die Box platzen und ihn von seinem Freund hier weg holen! Er wäre aber neben Steel und Brutus der einzige, der auch leistungsmäßig dafür einsetzbar wäre...- also... wen soll ich nehmen?"

Markus sah, wie es im Gesicht seiner Partnerin arbeitete- ihr fiel es sichtlich schwer, gegen die vorgebrachte Einschätzung Argumente zu finden...

"Nimm Schlachtross..."

Auf die sich abzeichnende Verwunderung des Pferdetrainers eingehend reagierte sie, ehe er zum Widerspruch ansetzen konnte.

"- ich bring es ihm bei! Du hast mir doch gestern erzählt, er hätte am Samstag wie unsere Pferde auch beim Aufeinandertreffen mit... Witnere reagiert... Ich denke, es wird ihm gut tun, wenn er erkennt, es gibt noch andere Pferde, die hier auf dem Hofgut freiwillig bis an ihr Limit gehen ohne dabei mit Prügel dazu genötigt zu werden...
Schau nicht so- ich habe auch richtig Bauchschmerzen dabei... Zumal ich bei der Baronin mit einer Besserstellung für ihn so grandios gescheitert bin. Ich stelle es ihm frei...- wenn er nein sagt, muss ich auf Lion zurück greifen... dem werde ich dann wohl androhen müssen, er dürfte es sich aufgrund seiner Leistung die nächsten Abende bei Augustine 'gemütlich' machen- das sollte als Druckmittel genug Arbeitsbereitschaft bei ihm hervor rufen...
Ich wünsche mir aber... Schlachtross spielte mit- auch wenn ich das Gefühl habe, ihn zu betrügen. Das muss ich aber mit mir ausmachen...
Zum Glück kann Mira uns heute nicht mit irgendwelchen Anwandlungen dazwischen funken- ihre Mutter hat ihr die Oberaufsicht über die Tagesgäste übertragen und so werden sie und der Pferdeknecht beschäftigt sein..."


Fohlenbox- Morgen...


Schlachtross:

Die leise Stimme der Rittmeisterin und ein recht sanftes Rütteln meiner Schulter weckte mich und zeigte mir, ein weiterer Tag erwartete mich auf dem Hofgut. Aber warum bedeutete sie mir, ich solle ihr möglichst leise in die Stallgasse folgen und Miu nicht wecken? Ich hatte nichts falsch gemacht und ihr Verhalten deutete auch nicht darauf hin. Es war eher so wie bei dem letzten Gespräch mit ihr... wo sie mich bat mitzuhelfen, daß mein Freund fit für das Gespann würde...

"Schlachtross, ich habe ein Problem...- und nur du bist vermutlich fit genug um mir zu helfen! Wie fühlst du dich nach dem gestrigen Tag- du darfst mir gern auch kurz verbal antworten..."

Die Versorgung durch die Oberschwester war nach deren Diagnose zielführend gewesen...- verbunden mit der Ruhe und der Möglichkeit, einige Stunden so mit meinem Freund hier ungestört zu sein, hatten zu meiner Erholung beigetragen. Ich nickte nur leicht mit dem Kopf und blieb im Pferdemodus- was die Rittmeisterin dazu bewog, weiter zu sprechen.

"Du bist wirklich fit- ganz sicher? Bitte lüg mich nicht an...- du würdest dich damit nur selbst belügen!
Mira hat gestern Blacky richtiggehend fertig gemacht und ihn die ganze Nacht bis heute Morgen gefesselt draußen an der Rennbahn gelassen. Er war nachher aber für eine Einheit mit einem Einsteller vorgesehen... doch würde ich ihm jetzt deswegen gern noch eine Einheit Ruhe gönnen... Zudem er das Wochenende auf Anweisung der Baroness in dem gleichen Latexoutfit diesem Einsteller zuarbeiten durfte... so wie ihr gestern unterwegs wart...- und du hast selbst gesehen, wie er darauf jedes Mal reagiert...
Ich weiß- du schuldest ihm nichts... und ich fühle mich auch, ehrlich gesagt, unwohl... dich darum zu bitten und dir deine versprochene Zeit mit Miu zu... stehlen... Blacky würde dann aber in deiner Schuld stehen und dies werde ich ihm auch sehr nachdrücklich sagen! Du bist kein Gestütpferd- daher hatte ich auch nicht geplant, dich für gemeinsame Arbeit mit Einstellern einzusetzen... Es geht aber nicht anders und es ist auch nur dieses eine Mal! Ich könnte zwar Brutus bitten- doch auch er genießt die eher raren Minuten mit Steel... und die beiden... mögen sich auch...
Bevor du dich entscheidest...- es geht um Kraft-Ausdauer und dein Trainingspartner wäre Witnere... Markus hat mir gesagt, du hättest ihn bereits vorgestern auf der Koppel kennen gelernt."

'Oh...- dieser 'grüne' Latexhengst... den Blacky so vehement vorgestern Abend in der Box 'verteidigt' hatte? Der heißt also Witnere...- und ich hatte ihn wegen des Outfits für Blacky wohl ein wenig zu vorschnell verdammt... Das Training mit ihm könnte wirklich interessant werden...'

Ich war aber eigentlich nicht gewillt, nach dem gestrigen Tag schon wieder den Clown hier zu spielen...- zumal ohne Frühstück! Und sie hatte zwei weitere Punkte angesprochen- sie stahl mir Zeit, die ich mit meinem Freund verbringen könnte und ich schuldete Blacky wirklich nichts... warum sollte ich daher darauf eingehen? Das ich dann aber bei ihm was gut hätte... die Rittmeisterin und damit auch der Pferdetrainer würden ihn ganz sicher sehr nachdrücklich daran erinnern, wenn es nötig sein sollte! Daher wäre dies ein Punkt, der für die Übernahme spräche...

"... Der Hengst ist kein Rennpferd wie du- hat aber mehrfach an den 'Grubenpferd'- Events teilgenommen..."

Jetzt hatte mich die Rittmeisterin mit dieser Info wirklich neugierig gemacht- davon hatte ich gehört... der Artikel und die DVD war recht interessant gewesen. Der Hengst war einer der Teilnehmer? Mehrfach? Da hatte er wohl wirklich mehr zu bieten als es den Anschein hatte...
Aber schon wieder in Latex mich bis an meine Leistungsgrenze zwingen? Bei mir bestand derzeit keinerlei Motivation nach dem gestrigen Tag, erneut wieder in meinem Outfit Höchstleistungen abzuliefern... Auch verwirrte mich, warum sie fragte- es wäre ein leichtes für Sie es mir einfach zu befehlen... So formulierte mein Maul tonlos die Frage nach dem Warum...

"Ist schon gut... Du darfst ja sprechen...- aber sei leise!"

So formulierte ich meine Frage und die Bitte, wenn ich 'Ja' sagen würde, dieses Training nicht in Latex ausführen zu müssen.

"Zuerst- Markus wird euer Trainer sein... Du bekommst einen Suit aus Lycra an- ist das in Ordnung?- und wirst auch wieder mit deinem persönlichen Arbeitsgeschirr und deinem Dauerhalfter trainieren- zufrieden?"

Ich nickte dies ab.

"Zu deiner Frage nach dem 'Warum'- du bist von Bea hier zur Vorbereitung auf das Rennen und nicht als Schulpferd 'ausgeliehen' worden... Das sieht die Baronin im Übrigen auch so. Was wir tatsächlich ein wenig aus den Augen verloren hatten- du bist hier nach dem Willen der Chefin zwar unseren Gestütpferden gleich gestellt... mit allen damit verbundenen Einschränkungen,... die ich in einigen Fällen für übertrieben halte... aber du bist immer noch ein Gast hier. Daher hast du das Recht- in diesem Fall!- Nein zu sagen..."

'Wow- so eine Aussage von ihr hatte ich wirklich nicht erwartet! Die Anspielung auf den 'Stutentest' und dessen Mißbilligung durch sie war ja überdeutlich...'

"Vielleicht beeinflusst es deine Entscheidung ein wenig, wenn ich dir für nach dieser Einheit noch einmal eine Fütterung in Aussicht stelle, die über dem Niveau der Einsteller liegt- Rührei, Schinken und Kaffee in meinem Büro? Vor dem Training noch etwas zu saufen... Dazu den Rest des Vormittags frei auf der Weide...- und möglicherweise noch eine Überraschung heute Nachmittag... neben dem gemeinsamen Training mit Miu."

Sie hatte mich überzeugt...- die subtile Mischung aus Bestechung mit besserem Futter, ein wenig mehr Freizeit und dem Spiel mit meiner Neugier brachte ihr meine Zustimmung ein- wobei die 'Überraschung' für mich weniger ausschlaggebend war als das Versprechen auf ein gutes Futter und Zeit, die ich, wenn auch im Training, mit Miu verbringen dürfte...

"Wo soll ich mich bereit machen?"

"Wenn du dies wirklich machen möchtest...- dann komm mit... Schlachtross..."

Der Rittmeisterin folgend hielten wir- wie zu erwarten- an der 'Sattelkammer'... Ich sollte dort einen Moment verbleiben, sie würde kurz zu den Einstellern wechseln und Markus Bescheid geben- der würde dann mein 'Fell' mitbringen.

"Wir sehen uns nachher im Büro..."

Mit dieser Ansage allein gelassen wartete ich auf Markus- wagte es aber nicht, mir die Kammer mit ihrer Ausrüstung für uns Pferde genauer anzuschauen.

'Wie mag es wohl 'Schwester Annika' gehen? Markus war ja stinksauer als er uns endlich aus den Horsekeepern geholt hatte... und seine beiden Handabdrücke in ihrem Gesicht sprachen ihre eigene Sprache...'

Ich hatte noch immer an dem Wissen um seine 'dunkle', gewalttätige Seite seines Charakters zu knabbern- wie sie sich schon in den Tagen der Vorbereitung auf die Hochzeit bei mangelndem Leistungswillen gegenüber Lion und Kara manifestiert hatte. Aber hier gestand ich mir ein...- ich hätte ganz sicher nichts gegen eine ausgiebige Züchtigung dieser Sadistin durch ihn! Noch besser wäre es, sie den gleichen Durst ertragen zu lassen, den wir dank ihrer Herumhurerei erdulden mussten- doch das war einer meiner Wünsche hier auf dem Hofgut, der ganz sicher nicht in Erfüllung gehen würde...

Endlich erschien der Pferdetrainer mit einem rotbraunen Suit in seiner Hand. Auch er gab mit einem Danke und ein paar Stücken eines Fruchtriegels als Leckerei neben dem von der Rittmeisterin versprochenen Tee zum saufen an mich zu verstehen, wie sehr er sich über meine Bereitschaft freute, hier für Blacky einzuspringen. Mit ein paar Worten entschuldigte er sich sogar noch einmal bei mir dafür, gestern uns "...im Stich gelassen..." zu haben.
Auf das Suit bezogen meinte er, dies würde wohl von der Farbe her am besten zu mir als 'Fuchs' passen- und im Unterschied zu der ersten 'Verwandlung' vom 'Naturpferd' zu einem Tier mit einem 'Fell' schien er seine Vorbehalte diesbezüglich abgelegt zu haben...
Mit Dauerhalfter und Zuggeschirr ausgestattet bekam ich von ihm noch die Ansage, jetzt wäre meine letzte Chance vor dem Training im Waschraum noch ein wenig zu erleichtern...- wenn ich dies wünschte. Langsam gewann ich den Eindruck, ich würde ein wenig gepampert- so nett gingen beide Trainer mit mir um. Als letzte Handlung bekam ich meine Trense angelegt und Markus rückte mit einem Lächeln das Pferdchen an meiner Führleine ein Loch weiter nach vorn...



Witnere in Rosengarten...- Montag


19 Rivalität und Respekt...


Das Geräusch von klappernden Schüsseln weckte mich- und Markus lächelte mich freundlich an.

"Na du Schlafmütze- endlich munter?"

Ich schnaubte ein wenig unwillig, der gestrige Tag hatte mich mehrfach bis an meine Leistungsgrenze gebracht und mir schmerzten meine Oberschenkel. Was würde der heutige Tag für mich bereithalten? Stimmt, ich wollte den Pferdetrainer ja noch etwas fragen...
Markus blickte mich erstaunt an, nachdem ich mich unmittelbar von den Strohballen herunter rollte, vor ihm abkniete und auf meinen Mund zeigte.

"Du brauchst nicht um mehr Marzipan zu betteln- du hast ja noch nicht einmal alles von gestern gefressen..."

'Oh, Danke...- du machst es mir ja wirklich einfach...'- ich stubste den Pferdetrainer mit meinem Kopf leicht an, deutete dann mit der rechten Vorderhand auf die noch vorhandenen vier Stück und wieherte leise den Namen meines Trainingspartners. Da von Markus keine Reaktion darauf erfolgte, wiederholte ich den Vorgang...

"Ist schon gut Witnere- ich habe dich verstanden..."

Er bedeutete mir aufzustehen, schaute direkt in meine Augen und strich mir sehr sanft über meine Naturmähne.

"Dein Verhalten ist nicht besonders pferdelike- aber ich bin mir sicher, er wird sich darüber freuen... Du wirst zuerst mit einem anderen Pferd zusammen eine Einheit Kraftausdauer üben, danach zeigst du zusammen mit Blacky der Madame Rittmeisterin und mir, was ihr gestern geübt habt. Baroness Mira war mit euch beiden übrigens zufrieden- daher hast du auch die Marzipan als Belohnung bekommen...
Du wolltest aber noch eine Frage stellen? Hat diese sich erledigt oder ist sie noch nicht beantwortet? Ich setze voraus, sie hat mit dem Training zu tun..."

Welche von den vielen Fragen, die mir gestern durch meinen Kopf gegangen waren, sollte ich stellen?

"Gestern Abend... die anderen Pferde...?"

Mit einer energischen Handbewegung unterband Markus den Rest der Frage und sein Blick wurde hart.

"Jemand hat einen Fehler gemacht und ich werde dafür sorgen, daß diese Person dafür bezahlen wird...
Ich hole dich in fünfzehn Minuten zum Säubern und anziehen- bis dahin solltest du hier alles in der Box erledigt haben..."

Es war überdeutlich- der Pferdetrainer wollte nicht darüber sprechen! So beeilte ich mich und erhob mich gerade von meinem Eimer, als Markus mich abholen kam. Er trug mir offensichtlich meine Neugier nicht nach, denn als er mich im Waschraum zuerst säuberte und mir danach in mein Fell half, sollte ich ihm berichten, wie der Sonntag aus meiner Sicht verlaufen war. Obwohl ich zuerst versucht war, die 'Sache' mit der Dressur zu umgehen, erzählte ich doch von meinem Verweigern, der Bestrafung und dem Verhalten von Blacky dabei. Markus brummte daraufhin etwas unverständliches, ging aber nicht weiter darauf ein- und erlaubte mir zu meiner Überraschung eine weitere Frage zu stellen.
Ich behielt die geschlossene Tür des Raumes im Auge und fragte direkt, ob ich mit meiner Vermutung richtig läge, daß die Gestütpferde so wie die mit ihnen in diesem Zeitraum trainierenden Gastpferde behandelt würden...

"Witnere- du bist ein sehr neugieriges Pferd! Deine Ownerin hat für dich ja den schönen Begriff 'Plapperpony' geprägt- jetzt schau mich nicht so an. Sie hat auf unsere Nachfrage natürlich dich und deine typischen Verhaltensweisen eingehend beschrieben, daher kann ich abschätzen, wie du in etwa in bestimmten Situationen reagierst...- und nein, deine Vermutung ist nicht zutreffend... So, und jetzt bis Trainingsende wieder Hengst- das hier war jetzt deinem Status und noch mehr deiner bisher gezeigten Leistung honoriert. Verstanden?!"

Abknien, nicken und wiehern- erst nach einem Antippen auf meine Schulter erhob ich mich, suchte noch einmal den Blick des Pferdetrainers und nickte danach fast unmerklich, ehe ich von ihm meine Pferdemaske aufgesetzt bekam.

"Ich bring dich jetzt zum RoundPen- dort läufst du allein deine Runden bis ich mit dem anderen Pferd dich abholen komme. Ich verlass mich auf dich- für die anstehende Einheit MUSST du aufgewärmt sein, ansonsten besteht die Gefahr von Verletzungen..."

Das war so gemeint, wie es mein Trainer gesagt hatte- sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran. Daher begann ich, nachdem mich Markus dort hingeführt hatte, meine Runden zu drehen. Eine Runde rechts, Richtungswechsel, danach zwei, drei,...- ich schaffte es bis in den Bereich von acht Runden, ehe ich vom Pferdetrainer erneut angesprochen und in meinem Aufwärmen gestoppt wurde. Meine Atmung hatte sich dank der dafür eingeräumten Zeit wieder auf den Widerstand des Filters eingestellt- ich war bereit für das anstehende Training!
Markus hielt ein Pferd an seiner Führleine, das im Unterschied zu mir 'nur' ein Fell aus Lycra und einen Kopfharness trug- ich erinnerte mich, diesem Hengst bereits einmal am Samstagabend begegnet zu sein. Kein Armband- einer der Gestüthengste, die vor mir ausgespuckt hatten... Ich hatte dies nicht vergessen!

"Schlachtross- das hier ist Witnere... Witnere- Schlachtross ist, so wie du auch, hier Gast auf dem Gestüt... Auf Wunsch der Baronin und seiner Gestütsleiterin bereitet er sich auf das Rennen hier in vier Wochen vor- und ist während dieser Zeit den Gestütpferden gleich gestellt. Daher trägt er im Unterschied zu dir auch keine Markierung... Er hat auf unsere Bitte hin bei dieser Einheit den Platz von Blacky eingenommen, da dieser in der Nacht ein paar leichte gesundheitliche Probleme bekommen hat... Witnere, ich denke aber, bei dem für dich danach anstehendem Training wird er wieder an deiner Seite sein. Komm- lass uns zur Rennbahn laufen..."

'Mannomann- was hat der denn verbockt, daß er ohne eine Einstufung von seiner Besitzerin hierher gesteckt wurde...'- mein Mitleid hielt sich aber in Grenzen. 'Vielleicht sollte ihm ja sein arrogantes Gehabe gegenüber anderen Pferden damit ausgetrieben werden...'- doch auch diesen Gedanken verwarf ich, nachdem ich mir die Worte des Pferdetrainers vom Samstag in mein Gedächtnis rief. Hatte er nicht gesagt, die Pferde hier hätten eine Art Elitebewusstsein entwickelt- und wenn dieser Hengst schon einige Zeit mit diesen zusammen hier gehalten wurde, dann wäre es nicht verwunderlich, wenn dieses... Schlachtross... auch so zu denken anfing.
Ich versuchte mir in mein Gedächtnis zu rufen, wo mir dieser Name schon mal untergekommen sein könnte. Da war irgend etwas gewesen... letztes Jahr...- stimmt, ein sehr knappes Rennen, wo er sich gegen einen Brutus durchgesetzt hatte.
Ich hatte den Bericht darüber in der 'Horses & Owners' nur überflogen- aber jetzt zählte ich eins und eins zusammen. Seine Gestütschefin räumte ihm die Möglichkeit ein, direkt mit seinem schärfsten Gegner sich auf das Rennen vorzubereiten! Das war jetzt für mich beeindruckend. Keine Ahnung, wie lange er schon hier trainiert wurde- er war ganz sicher kein 24/7-Pferd und dann vermutlich seinen gesamten Jahresurlaub dafür aufzuwenden... Respekt!
Wir hatten mittlerweile das Rund der Rennbahn erreicht und Markus führte uns, nach einem Halt am Pausenplatz, wo er die Snackbox deponierte, zu der Sandbahn mit dem Wagen, der mir schon am Samstagmorgen bei meinem ersten Training hier aufgefallen war. Schlachtross neben mir schien ein wenig langsamer zu werden- hatte er schon Erfahrungen damit machen dürfen? Auf jeden Fall veranlasste sein Verhalten unseren Trainer ihm zu versichern, es stände kein 'Zugkrafttest ?' für uns an...

"Schlachtross- von dir sehe ich zum Aufwärmen zwei Runden lockeren Trab. Witnere- du zeigst mir eine Runde zügigen Schritt! Für euch beide zum weiteren Ablauf- ihr werdet dann vor den Wagen gespannt, der mit 400 Litern Wasser befüllt wird. Den werdet ihr auf die Rennbahn ziehen, dort ein Stück laufen und dann wieder anhalten. Danach erneut anziehen... und so weiter, bis ihr zwei Runden geschafft habt.
Schlachtross- für dich ist das deine Einheit Kraft-Ausdauer heute... bei dir trage ich dafür sogar 'Zugkrafttest' in deine Trainingsakte ein... Dein Partner Witnere ist ein Holzrückepferd und wir simulieren damit das Schleppen der Stämme zu den Rückegassen...
Und jetzt ab mit euch- ehe es zu warm wird!"

Irgendwie hatte ich den Eindruck, die Erklärung wäre eher für mich als für das andere Pferd bestimmt gewesen- aber ich hatte jetzt eher den Ehrgeiz, wieder bei Markus zu stehen bevor dieses Schlachtross seine beiden Runden beenden würde. Dafür, daß er gestern bei meiner Begegnung mit ihm eher gewankt als gelaufen war, zeigte er jetzt ein gutes Laufbild- da sah man nicht nur Kraft sondern auch Willen. Der war wirklich ein Rennpferd, sein ganzer Laufstil zeigte dies. Ich schaffte es gerade, etwas mehr als die mir selbst gestellte Vorgabe zu erfüllen- er passierte Markus, nachdem ich etwas mehr als die halbe Runde hinter mir hatte.
'Wie lange hatte er für so eine Leistung trainieren müssen... und wie oft tat er dies, um seine Leistung halten zu können?'- auch wenn unsere erste Begegnung Scheiße gelaufen war, sein Leistungslevel würde mich, wäre ich ein für die Rennen hier gemeldetes Pferd, als Gegner einschüchtern...

"Das sah gut aus- Schlachtross... leicht und flüssig. Noch Probleme wegen gestern?"

Mein Trainingspartner, der mich auf den letzten Metern entgegen meiner eigenen Zielsetzung doch noch überrundet hatte, atmete ein paar mal tief durch und schüttelte leicht seinen Kopf. Sein 'Lycrafell' zeigte zwar einige Schweissflecken, aber insgesamt hätte er meiner Beurteilung nach noch gut und gern weitere zehn Runden so drehen können, ohne wirklich außer Atem zu kommen. Für seine gezeigte Leistung bekam er auch von Markus mehrere Schlucke aus der für ihn bestimmten Flasche, ehe ich auch für meine Aufwärmrunde gelobt wurde.

"Bei dir ist alles in Ordnung Witnere? Keine Probleme mit deinem Knie nach dem gestrigen Test bei Baroness Augustine? Natascha hat mir schon erzählt, du hättest da die Messlatte für nach dir kommende Tiere sehr hoch gelegt..."

Ich spürte, wie das Schlachtross mich nach dieser Aussage des Pferdetrainers musterte- und Markus bemerkte dies auch.

"Schlachtross, der Witnere ist gestern bei Augustine in seinem Outfit hier eine halbe Stunde auf dem Laufband getestet worden- zum überwiegenden Teil unter Konditionen, wie sie für gelbe Einsteller gelten. Er hat, trotz seiner Einschränkung, dies zur vollsten Zufriedenheit der Baroness abgeleistet. Aufgrund einer Verletzung seines Knies vor einigen Jahren kann- und soll er auch von seiner Ownerin aus nicht mehr im Trab oder Galopp laufen... aber als Kaltblüter, zudem mit seinem Alter, leistet er verdammt gute Arbeit... Kommt, lasst uns weiter machen!"

So über den grünen Klee gelobt folgte ich den Pferdetrainer willig vor den Wagen- hatte Markus dies gesagt, um die Situation zwischen uns vorbeugend zu entschärfen und klarzustellen, wir hätten keinen Grund, uns gegenseitig mangelnde Bereitschaft, bis an unsere Leistungsgrenze zu gehen, vorzuwerfen. Er schirrte uns an, befestigte die langen Zügel an unseren Trensen und gab uns das verbale Kommando anzuziehen...

Ich stemmte mich in das Zuggeschirr- nach kurzer Zeit ließ der Widerstand nach und wir bewegten uns die ersten Meter. Der Wagen hinter uns hatte eindeutig Gewicht und die beiden Runden würden auch bei durchgehendem Ziehen ein gutes Pensum für uns darstellen. Mein Mitstreiter trug eindeutig auch seinen Teil bei- aber dies war meine Disziplin und ich hatte nicht vor, mir von diesem 'Rennpferd' die Butter vom Brot nehmen zu lassen...
Kaum waren wir auf der Bahn, erfolgte auch schon der erste Halt. Markus verkürzte bei mir die beiden Kettenstränge etwas und dann forderte er uns auf, erneut Leistung zu zeigen. Dreißig Doppelschritte später der nächste Stop- neun, zehn Atemzüge und dann wieder die Hufe in den Boden gestemmt. Dieser Rythmus wurde durch ihn weiter beibehalten, bis wir die erste Runde vollendet hatten und der Pferdetrainer uns tränkte.
Ich hatte auch versucht, trotz meines eingeschränkten Blickfeldes, die Leistung meines Partners abzuschätzen- er arbeitete von meinem Gefühl her verdammt gut mit. Insgeheim musste ich mir eingestehen, ich hatte ihn in meiner Paradedisziplin schwächer eingeschätzt... Mal sehen, wie er die zweite Runde verkraften würde...

"Schlachtross- du musst beim Anziehen etwas mehr Schnellkraft aufwenden... im Gegensatz zu dir Witnere. Das ist ein Wagen mit Rädern, kein Baumstamm- da machst du es dir mit deinem ruckartigen Anziehen nur den Rücken kaputt. Zieh einfach gleichmäßiger an...
Generell sieht es bei euch beiden gut aus, ihr müsst aber gemeinsam anziehen...- kommt, noch eine Runde..."

Der Pferdetrainer bestätigte mir mit seiner Aussage mein Gefühl...- ich schien mich die erste Sekunde nach jedem Zugkommando des Trainers allein in das Zuggeschirr zu stemmen. Nicht der Wille meines Partners neben mir war mangelhaft, uns fehlte in diesem Moment noch die Synchronität, die ich mit Blacky die vergangenen beiden Tage erreicht hatte. Sobald das Schlachtross aber seine Kraft mit einbrachte, zogen wir den Wagen! Ich war auch der Meinung, er zeigte im Vergleich mit Blacky mehr Leistung...
Markus baute uns eine Brücke, indem er jedes Mal mit: "Zwei, eins- Los!" uns einen Countdown gab. Ich beherzigte seinen Rat und stemmte mich nicht mehr so ruckartig in mein Geschirr...- es funktionierte tatsächlich besser und gemeinsam zogen wir den Wagen wie in der ersten Runde. Markus hatte nur im Unterschied dazu die Strecke zwischen den Stop's verkürzt und somit dafür gesorgt, daß wir häufiger Kraft zum in Bewegung setzen des Wagens aufwenden mussten. Die letzten Male vor dem Ende der zweiten Runde griff Markus daher auf die mitgeführte Fahrpeitsche zurück und verabreichte uns beiden einige Berührungen zur Motivation. Es waren ganz sicher keine Schläge- auch wenn für ihm diese Option möglich gewesen wäre. Bei mir hätte er zudem ja noch auf mein Halsband zurückgreifen können...
Schlachtross und ich schnauften jedenfalls tief durch, nachdem wir den Wagen wieder auf die Sandbahn und damit zurück an den Startpunkt gezogen hatten. Unser Trainer war mit der gezeigten Leistung zufrieden- und er lobte uns beide ausgiebig.

"Fein gemacht ihr beiden...- ihr bekommt gleich etwas zu futtern und zu saufen... Schlachtross, wie versprochen hast du jetzt die nächsten Einheiten und den Mittag über frei- ich bring dich auch gleich auf eine Koppel! Danke, daß du eingesprungen bist...
Witnere- du bleibst in der Zwischenzeit hier... Ich binde dich am Pausenplatz fest und komme dann mit der Rittmeisterin und Blacky zurück. Meine Chefin schaut sich dann die gesamte Showvorführung an, wie sie von euch beiden auch zum Hoffest gezeigt werden soll..."

Am Pausenplatz gab es wie versprochen Wasser und für das Schlachtross holte Markus eine Tüte mit einer Rosinen-Nuss-Mischung hervor. Während Schlachtross diese vom Pferdetrainer aus seiner Hand gefüttert wurde, kreuzten sich unsere Blicke erneut- und im Unterschied zu unserer Begegnung vor Beginn des Trainings hegte ich keinen Groll mehr gegen ihn. Er hatte mir nicht zugearbeitet, doch gemeinsam! hatten wir den schweren Wagen zwei volle Runden im Stop and Go über die Bahn gezogen...
Ich schnaubte um mir seiner Aufmerksamkeit auch wirklich sicher zu sein- und knickte dann mit nach von gebeugten Kopf mein linkes Bein leicht ein. Ich zeigte ihm meinen Respekt für die Leistung, die er neben mir erbracht hatte. Ein Aufleuchten in seinen Augen war das Signal für mich, meine Geste war von ihm verstanden worden- nur wie würde er antworten?
Markus schien dies nicht mitbekommen zu haben- und wenn doch, so ignorierte er sie. Zumindest stellte er sich, während ich meinen breiigen Snack von ihm über die Trense verabreicht bekam, so hin, daß Schlachtross in seinem Rücken stand. Derart unbeobachtet wiederholte er die von mir gezeigte Geste, von mir mit einem Schnauben als Zeichen, ich hätte verstanden, beantwortet. Ich hätte ihm gern noch viel Erfolg bei dem Rennen in vier Wochen gewünscht- aber dies war mir jetzt in dieser Situation nicht möglich. Sein Verhalten zeigte mir aber, zwischen uns war auch ohne Worte alles geklärt- wir beide waren Pferde, die bereit sind bis an die ihnen möglichen Grenzen zu gehen, wenn dies von uns verlangt wird...
Nachdem der Pferdetrainer mit meiner Fütterung fertig war, befestigte er meine Führleine wie angekündigt an einem in einem Baum eingedrehten Ringhaken und führte Schlachtross den Weg vom Gestüt weg in Richtung der außen liegenden Koppeln...



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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:28.05.21 09:44 IP: gespeichert Moderator melden


Abenteuer in Rosengarten- Tag 16; Montag, Woche drei (Part 2)


Schlachtross:

Der Weg zum RoundPen war nicht weit und ich sah meinen 'Trainingspartner' im Schritt sich aufwärmen- vollständig in Latex gehüllt. Das Atemgeräusch war unverkennbar das einer Maske mit Filter und wenn er dies wirklich zu jedem von seinen Trainingseinheiten so ausgerüstet durchzog...- war er wohl wirklich härter als von mir zunächst eingeschätzt.

'Was hast du gestern Abend wohl gedacht, nachdem du uns so gesehen hast? Die Gerüchte zu dem Hofgut hier dürftest auch du kennen...'

Nach dem Kommando des Trainers an ihn, seine Runden hier zu beenden, kam er ohne weitere Aufforderung zu uns und blieb vor Markus stehen. Ich spürte, wie dieser Hengst mich eingehen taxierte- welche Gedanken gingen ihm wohl durch seinen Kopf? Die vorherigen Begegnungen zugrunde legend...- war es ganz sicher keine überschwängliche Freude...

'Ich Idiot...'

Jetzt verstand ich auch, warum ich ursprünglich nach dem Willen der Rittmeisterin in meinem Latexoutfit hätte trainieren sollen! Diesem Gastpferd sollten unsere Striemen und Narben verheimlicht werden!

'Rittmeisterin... Pferdetrainer...- das ist mies!'

Dieser Hengst war sicher das erste Mal hier- und da dürfte wohl 'heile Welt' der Eindruck sein, mit dem er von hier wieder abreisen sollte! Nach dieser Erkenntnis hatte sich meine Bereitschaft, hier mitzuspielen, fast vollständig verflüchtigt...
Markus gab derweil sich Mühe, uns einander vorzustellen- er schönte den Grund für Blacky's Abwesenheit, doch gab er die mich betreffende korrekte Info, ich wäre bis zum Rennen den Gestütpferden gleich gestellt... War dieser Witnere neugierig genug um der Wahrheit hinter den kursierenden Gerüchten um Rosengarten auf den Grund gehen zu wollen? Was hatten ihm seine Trainer hier bisher erzählt...- die Begegnung mit uns gestern Abend war sicher so nicht geplant!
Markus zog mich ein wenig hinter sich her- der Einsteller lief im Unterschied dazu zumeist neben ihm und schien sich auf das Training zu freuen.

'Hatte der seine Zeit hier wirklich jeden Tag in diesem Outfit geackert? War es seinem Wunsch geschuldet, das Blacky gegen seinen Willen diesem Hengst in dem von ihm verhassten Outfit zuarbeiten musste? Oder war er von den Baroness in dieser Hinsicht manipuliert worden...'

Weil ich mich in derartigen Überlegungen verloren hatte, bemerkte ich recht spät, wohin Markus mit uns steuerte- sein Ziel war eindeutig der Wagen für den gottverdammten Zugkrafttest!

'Die wollten doch nicht... einen 'grünen' Einsteller!... die sind ja völlig irre! Ich soll mir wohl für den hier die Lunge aus den Hals kotzen, damit dieser Arsch ein Erfolgserlebnis mit nach Hause nehmen kann! Never ever!'

"Ganz ruhig Schlachtross- wir benötigen den Wagen für das Training... Es ist aber kein Test- für keinen von euch beiden... Ich trage dir das Training heute aber als solchen ein- da bist du regulär erst wieder in frühestens zwei Wochen damit konfrontiert..."

Markus hatte wohl mitbekommen, wie ich bei dem Anblick des Wagens verlangsamte und versuchte, mit seinen leisen, nur an mich gerichtete Worten meine Befürchtung zu zerstreuen. Er wollte uns damit zwei Runden im 'Stop and Go' um die Rennbahn schicken- so als würden wir Stämme ein Stück ziehen müssen.

'Da hätte er gern Brutus und mich im Wald unterstützen können...'

"Schlachtross- du zwei Runden im Trab und Witnere- eine Runde im schnellen Schritt.
... und jetzt ab mit euch- ehe es zu warm wird!"

'Soll er ruhig sehen, was ich kann... ich bin ein Rennpferd und du wirst mir nachher zeigen ob du wirklich ein Arbeitspferd- oder auch nur ein Showpony- bist!'

Mein Verhalten war durchaus als irrational zu bezeichnen...- doch ich wollte schon vor dem eigentlichen Training eine 'Duftmarke' hinterlassen und diesem Witnere zeigen, was ich drauf hab. Doch auch mein Trainingspartner schien es darauf anzulegen...- unter Atemreduktion dank des Filters legte er ein Tempo in seiner Gangart vor, die es zu einer Herausforderung werden ließen, mein Pensum gleichzeitig mit ihm zu beenden...
Dieses selbstgesteckte Ziel schaffte ich- aber nur knapp. Der Hengst war in seinem Outfit wirklich gut drauf... und mit einem nur mir geltenden Nicken honorierte er meine Leistung.

'Tickt der etwa ähnlich wie ich...?'

"Das sah gut aus Schlachtross..."

Auf die folgende Frage unseres Trainers, ob ich wegen gestern noch Probleme hätte, schüttelte ich einmal verneinend meinen Kopf. Markus gönnte sogar mir zuerst einige Schlucke Wasser aus der für mich bestimmten Flasche, ehe er sich erneut dem Einsteller widmete. Er fragte nach einem gestern bei Augustine stattgefundenen Test...- und wie dessen Knie dies mitgemacht hätte.
Unwillkürlich musste ich bei dem gehörten an Brutus und seine Probleme deswegen denken- hier kümmerte so eine Verletzung außer dem Pferdetrainer und, eingeschränkt, die Rittmeisterin, niemanden. Daher 'scannte' ich meinen Partner jetzt intensiv...

'Was war das wohl für ein Test? Das diese Sadistin in der Klinik sich so ein Latexpferd abgriff war zu erwarten gewesen... Doch was meinte die Oberschwester 'Urviech' mit: ...Messlatte höher gelegt?'

Nach der für mich bestimmten Erklärung von Markus dazu stieg der Hengst in meiner Achtung...- und gleichzeitig verfluchte ich ihn im stillen! Wenn er als 'Grüner', zumal mit dem genannten Handicap, bei Augustine so eine Leistung zeigte...- würde die mit Garantie die für uns geltenden Limits kräftig anheben! Ich hörte sie schon in meinem Geist dozieren: 'Diese Leistung hätte ein 'grüner' Einsteller ohne Hilfestellung geschafft- da gäbe es für uns kein zurückstehen...' Fuck!
Ja- er konnte es nicht wissen... und wenn dieser Witnere zu so einer Leistung motiviert werden konnte ohne ihn zum persönlichen Limit zu prügeln, dann sprach dies für seinen Willen und die damit verbundene Leistungsbereitschaft...- trotzdem Fuck!

'Was noch interessant wäre...- machst du das allein von dir aus... oder trainiert dich jemand?'

Markus war mit unseren Vorbereitungen mittlerweile fertig und gab das Kommando zum anziehen. Ich legte mich, wie es mir vor Zeiten beigebracht worden war, sacht aber stetig in mein Geschirr um den Wagen ins Rollen zu bringen- doch zu meinem Erstaunen war dieser Punkt bereits überwunden...

'Wenn du das immer so machst...- pass auf deinen Rücken auf!'

Entgegen meinem ersten Widerwillen schien sich hier ein Training mit einem 'Hobbypferd' anzubahnen, wo ich nicht Zuarbeiter sondern Partner für den Einsteller war. Mit jedem erneuten in Bewegung setzen des schweren Wagens bröckelten meine Vorurteile gegenüber diesem 'grünen' Pferd und ich begriff mehr und mehr Blacky in seiner Reaktion, diesem Hengst seinen Respekt zu zollen und gegen unsere... falsche... Reaktion auf ihn an der Koppel in Schutz zu nehmen.
Dem ging es nicht nur um schöne Photos vor artgerechter Kulisse...- der hier wollte wirklich Pferd sein und... in seiner Disziplin... als Arbeitspferd zeigen, was er zu bieten hätte.

'Warst du die ganze Zeit hier so? Hast du bei Blacky deswegen diesen Respekt? Von solchen wie dir darf es hier ruhig mehr geben...'

Wir hatten die erste Runde inzwischen geschafft- Markus gönnte uns eine kurze Pause, gab uns zu saufen und erteilte uns beiden!, ein paar Hinweise, wie wir noch besser synchron arbeiten sollten, damit wir es ein wenig leichter hätten.

"Ich gebe euch besser einen Countdown... Witnere, wie gesagt, zieh hier langsamer, aber dafür stetig an... das ist ein Wagen der rollt und kein Baumstamm, den du über den Waldboden schleifen musst. Dein Rücken wird sich darüber freuen...
Drei- zwei- eins- los!"

Die zweite Runde funktionierte es infolge der kleinen Hilfestellung durch Markus noch besser...- auch wenn er zum Ende hin uns mit dem Antippen seiner Fahrpeitsche ein wenig 'motivieren' tat. So, wie mein Trainingspartner aber sich ins Zeug legte, hätte er- als Gestütpferd- wohl noch nicht einmal von Mira heftigere Schläge bekommen...
Das von der Rittmeisterin versprochene Frühstück war aber für mich ein zusätzlicher Anreiz, das Training hier zu einem guten Abschluss zu bringen. Unser Trainer dirigierte Witnere und mich zum Ende auf die Sandbahn des Zugkrafttests...- eine finale Anstrengung und, wie mir später einfiel, auch ein 'Indiz' für zu Neugierige, daß hier ein 'Test' stattgefunden hat.
Wir Pferde bekamen von Markus erneut Lob für unsere Leistung, bevor wir aber mit Futter belohnt wurden, schirrte Markus uns aus und führte uns auf den Pausenplatz in den Schatten. Mich verwirrte aber seine Aussage, die Rittmeisterin würde im Anschluss hier Blacky herbringen und sich das offenbar finale Training der beiden anschauen wollen.

'Was war dann mit dem von ihr versprochenen Frühstück bei ihr? Was für eine Showvorführung?'

Der Pferdetrainer bemerkte wohl meinen fragenden Blick, denn während er begann, mich mit 'Studentenfutter' aus der Hand heraus zu füttern, hörte ich ein leises, an mich gerichtetes 'Später' aus seinem Mund. Ein Schnauben des Einstellers lenkte meinen Blick zu ihm...- Markus stand mit dem Rücken zu Witnere und holte aus der Tüte die nächste Handvoll für mich heraus.

'Der bezeugt dir seinen Respekt...!'

Die Geste mir gegenüber war nicht anders zu deuten- senken des Kopfes und leichtes Einknicken mit der linken Hinterhand! Der Einsteller bedankte sich bei mir für meine Mitarbeit? Markus hatte ihm ganz sicher diese Geste gezeigt...- doch sie kam von diesem Pferd ohne irgendeine Aufforderung durch den Trainer!
Ich begriff immer mehr, warum Blacky DIESEN Einsteller so vehement verteidigte...

'Was hat dich bei deiner Einstellung dazu gebracht hier zu trainieren? Der schöne Schein, den Rosengarten nach außen hin aufbaute? Die Gerüchte über die 'übliche' Behandlung der Pferde hast du aber sicher auch gehört...'

Seine Geste hatte mir trotz dieser Gedanken ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert...- zumindest dürften meine Augen ihm die Freude über seine Geste verraten haben.
Der Pferdetrainer hatte mittlerweile den kompletten Inhalt der Tüte an mich verfüttert und versorgte nun Witnere. So bot sich mir die Möglichkeit, ihm auf die gleiche Weise zu antworten...- und er reagierte wie ich mit einem Schnauben!

'Schade, ich hätte gern jetzt deine Augen gesehen...'

Dies verhinderten aber die Gläser seiner Maske- ich stand leider zu weit weg, um sie dahinter genau zu erkennen. Doch seine Geste verhalf mir zu der Überzeugung, er hätte meine Antwort verstanden und damit wäre alles zwischen uns gesagt. Was vorher passiert war...- das zählte nicht, das war Vergangenheit. Dieser Kaltblüter hatte sich meinen Respekt durch seine Leistung verdient und wenn sich die Möglichkeit böte, würde ich Blacky meinen Irrtum, diesen Hengst betreffend, mitteilen!
Markus band den 'Einsteller' am Pausenplatz fest, sagte ihm, er würde mich nur auf eine Koppel bringen und danach zu ihm zurück kommen. Ich folgte dem Pferdetrainer, ein leichter Ruck mit der Führleine forderte mich auf, neben ihm meine Position einzunehmen...

"Schlachtross, die Rittmeisterin entschuldigt sich bei dir- sie hat dir etwas versprochen, was sie so nicht einhalten kann. Sie hatte verdrängt, bei dem Abschlusstraining von Witnere und Blacky auf Wunsch der Baronin sich dieses anzuschauen und ihr dann darüber Bericht zu erstatten. Dieser Hengst ist hier auf Einladung der Baronin..., seine Besitzerin- die übrigens auch seine Ehefrau ist- war jetzt leider beruflich verhindert und die Chefin möchte die beiden als Showact zum Rennwochenende hier haben...
Glaube aber nicht, daß er deswegen hier von uns mit Samthandschuhen angefasst wurde...- von den Anforderungen an ihn war es eher 'Gelb' als 'Grün'... Wenn jetzt noch nachher das Abschlusstraining passt, dann..."

Markus brach den Satz ab, gab mir das Haltesignal und stellte sich mir gegenüber.

"Die Baroness hat gestern Abend Blacky nach dem regulären Training mit Witnere grundlos völlig fertig gemacht... und ihn dann hier draußen gefesselt die Nacht über in seinem Latexoutfit belassen! Angeblich hätte er nicht genügend Leistung gezeigt...- ich habe aber die Vermutung, daß es ihr mißfiel, wie Witnere und Blacky harmonierten... Dein Rivale ist einigermaßen von der Auseinandersetzung mit dir wieder genesen... Natascha hat ihn zumindest wieder soweit fit bekommen, damit er mit dem Einsteller das Wochenende über arbeiten konnte... Witnere hat ja, wenn die beiden zusammen arbeiteten, sich nicht auf seinem Status als Gastpferd hier ausgeruht und damit, ohne es zu ahnen, Blacky die Sache so erheblich leichter gemacht...
Tatsache ist, die Baroness hat Witnere offenbar so manipuliert, daß dieser die Frage, ob sein Partner ihm gleich eingekleidet werden soll, mit 'Ja' beantwortet hat. Damit konnten Mira und Jens ihn in das von ihm gehasste Outfit stecken und haben wohl gehofft, er würde dadurch wieder bei der Arbeit mit dem Einsteller verweigern... Es war ja nicht zu erwarten, daß Witnere ihn derart fair behandeln würde...
Kannst du für dich nachvollziehen, was es für Blacky bedeutet haben muss, von einem Einsteller als gleichrangig behandelt zu werden? Und dann erst von der Baroness bis zum Zusammenbruch geschunden und danach über Stunden mit seiner Phobie gefesselt allein gelassen werden? Das war der Grund, warum dich die Rittmeisterin gebeten hat, jetzt die Einheit mit Witnere zu trainieren- und ich sage dir in unser beider Namen noch einmal Danke dafür!
Das Frühstück bei ihr im Büro fällt für sie aus- für dich auch, was den Ort angeht... aber du wirst auf der Koppel, wo ich dich hin bringe, einen Futterkorb finden, da ist alles drin, was du so bei ihr bekommen hättest. Deine Vorderhand bleibt frei...- verzieh dich am besten zwischen die Bäume und werde 'unsichtbar'... Ich hole dich nach der Mittagspause dann wieder ab. Bis dahin hast du frei...- und reagierst auch auf niemand anderen... solange dieser dich nicht sehen kann. Außer der Rittmeisterin und mir weiß niemand wo du aktuell bist.
Was die 'Belohnung' für gestern angeht...- für Miu und dich werden wir da etwas in die Wege leiten... Das ist nicht vergessen!"

Der Pferdetrainer hatte mir so einen kurzen Abriss gegeben bis wir an der Koppel waren auf der ich jetzt freie Zeit zu meiner Erholung hätte- er half mir noch aus meinem Suit und beim erneuten anlegen des Geschirrs...

'Da waren ja ein paar interessante Info's dabei gewesen... ein Einsteller, dessen Ehefrau gleichzeitig seine Ownerin ist- da gab es meines Wissens zwar einige... aber nicht viele. Sie schien ihn auch recht anspruchsvoll zu trainieren...- und wenn sich die Baronin mit ihnen hier zum Fest 'schmücken' wollte, dann war das Programm von den beiden ganz sicher nicht nur Spielerei...'

Was ich mich aber auch fragte: wenn ich zwar die Gerüchte um das Hofgut hier kennen würde... aber als Einsteller hier diese Trainingsmöglichkeiten geboten bekäme...- wie hätte ich auf dieses Angebot reagiert? Zumal Petra mir ja gesagt hat, für die Einsteller ist das Rosengarten, wie ich es kennenlernen darf, nur ein böses Gerücht und hier würde alles getan, um für diese den Eindruck zu erwecken, jene wären in jeglicher Hinsicht falsch! Wenn man, noch nicht einmal fest, die Augen verschloß...- dann könnte man durchaus an das Trugbild glauben, was hier jeden Tag auf's neue aufgebaut wurde!
War dieser Witnere neugierig genug und hatte versucht, ein wenig hinter den Vorhang des schönen Scheins zu schauen? Markus hatte ein paar Andeutungen fallen lassen- und das Bild von gestern Abend, was wir geboten haben, war ganz sicher nicht für einen Einsteller zum anschauen gedacht...

'Wenn du zum Rennwochenende hier bist...- da kann nicht alles versteckt werden... Mal schauen, was deine Chefin und du dann zu den Narben der Pferde hier sagen...'

Von Markus auf die Koppel freigelassen hatte ich inzwischen die für mich bestimmte Futterbox an einem der Bäume entdeckt...- der etwas weiter weg stehende Eimer mit Sanitärmaterial verriet mir, ich war von ihm auf eine Koppel für Einsteller gebracht worden. Nach einem letzten Blick, ob ich auch wirklich allein wäre, 'verschwand' ich, wie es mir von Markus geraten war, und freute mich mit jedem öffnen der einzelnen Boxen mehr und mehr über deren Inhalt.
Neben einer großen Thermoskanne mit warmen Kaffee, wie ich ihn mochte... Rührei mit Schinken und Brot, ein Hähnchenschenkel... einem Wurst- und Käsebrötchen und einen großen Becher Jogurt mit frischen (na gut, gestern zubereiteten) Erdbeeren! fand ich eine Dose mit Marzipankartoffeln- ganz für mich allein!

"Entschuldige bitte meine Abwesenheit, ich hoffe es schmeckt trotzdem..."

Keine Ansprache, auf dem PC geschrieben, keine Unterschrift...- so hätte die Rittmeisterin alles leugnen können, falls es jemanden anders als mir unter die 'Hufe' gekommen wäre... Der beigelegte Löffel erinnerte mich daran, ich war nicht nur Pferd- auch wenn dies hier von mir so verlangt wurde...- und nach dem Rennen würde ich wieder in die Welt der Menschen zurückkehren dürfen!
Genussvoll zelebrierte ich dieses Frühstück für mich, auch wenn ich es gern mit Miu geteilt hätte- ich genoss jeden einzelnen Bissen! Mir war es egal, ob das Rührei und der Schenkel schon kalt waren und vermutlich vom gestrigen Hochzeitsbuffett stammten... es erinnerte mich mit jedem Bissen an meine menschliche Seite- auch wenn dies ganz sicher der Rittmeisterin so nicht recht wäre! Der Höhepunkt war aber der Verzehr der Kartoffeln- jede einzelne verwandelte sich in einen süßen Brei in meinem Mund, ehe sie verschluckt wurde. Bei der letzten zögerte ich es so lange wie es nur ging heraus, doch dann war es vorüber und der Geschmack verschwand.
Ich wechselte meinen Standort, bettete mich in das Gras und freute mich auf eine Vormittag ohne Belastung und Schinderei- lange dauerte es nicht, bis ich in das Reich der Träume flüchtete, wo es weder Baroness' noch Pferdeknechte gab, die mir etwas anhaben könnten...


Rennbahn...- Vormittag...


Jens:

Auch wenn der Pferdeknecht keinerlei Sympathien für irgendeines der Gestütpferde hegte- nach der Arbeit mit dem Einsteller UND Blacky war ihm bei DIESEM Gast vor dem Sulky klar, hier lagen Welten zwischen dem Selbstverständnis dieser Stute und der tatsächlichen Leistungsfähigkeit! Blöd war nur- das hier war ein 'Grüne' und da war es ihn von jedem! seiner Vorgesetzten untersagt, ohne vorherige Nachfrage eigenmächtig auch nur irgendetwas zu unternehmen.

'Nicht mal zwischen die Schenkel darf man diese Mähre fassen...'

Diese Kundin war aber in ihren Vorgaben recht eindeutig- ein wenig Bodenarbeit, eine längere Ausfahrt...- und als Stute wollte sie hier einen gepflegten Decksprung mit einem Hengst erleben! Das mit der Bodenarbeit sollte aber nicht zu anstrengend sein, die 'Überlandfahrt' bitte nur im Schritt und der potentielle Hengst sollte auch nicht zu wild aufreiten!

'...da würde jeder Hengst auch zwei Mal überlegen, ob er so etwas decken will- das würde doch als 'richtiges' Pferd sofort einem Raubtier zum Opfer fallen... Lion wäre es sicher egal, in welches 'Loch' er aufreiten dürfte... doch nachdem ihm der 'Spaß' mit Kara durch Markus verboten worden war- er würde begreifen, daß dieser 'Ersatzsprung' für ihn tatsächlich eher eine Strafe darstellte... er würde diesen 'Sprung' natürlich 'überwachen' und dafür Sorge tragen, daß Lion garantiert keine Erfüllung finden würde...'

Immerhin würde der Pferdeknecht so die beiden morgendlichen Einheiten recht gemütlich einmal um das Hofgut herum gezogen werden, noch ein paar Basics mit diesem 'Tier' einüben und ihr das Gefühl vermitteln, hier einem Ihrer so vergötterten Araberpferde so nah wie es nur ginge 'im Wesen zu sein...'
Der Pferdeknecht hatte sich beherrschen müssen, bei dieser Aussage der 'Stute' vor Trainingsbeginn nicht lauthals loszulachen. Deren Aussehen tendierte eher in Richtung 'Pummeleinhorn'...- die Leistung im übrigen auch. Zum Glück reiste diese Parodie auf ein Pferd heute Abend wieder ab...- ein Tag war mehr als genug und er hatte die Arschkarte, diese 'Araberstute' den ganzen Vormittag an der Backe zu haben...

'Pferdetrainer müsste man sein...- da könnte ich jetzt mit diesem Witnere üben...'

Jens sah Markus und diesen Einsteller mit einem weiteren Pferd am Wagen des Zugkrafttests- der Trainer spannte den Einsteller gerade aus... Ein zweiter Blick ließ ihn stutzen- das war doch ihr 'Gastpferd', wo er von der Baroness strikte Order bekommen hatte, in der vergangenen Woche sich ihm gegenüber unbedingt zurück zu halten wenn er von ihr nicht gezüchtigt werden wollte!

'Schau an...- hat die Rittmeisterin ihn endlich für die Arbeit mit Einstellern frei gegeben! Das wird Baroness Mira ganz sicher interessieren...'

Nachdem er die Stute vor sich mit den Zügeln auf ein gerades Stück des vor ihnen liegenden Waldweges gelenkt hatte, griff er nach seinem Smartphone und begann eine Nachricht zu tippen...



Witnere in Rosengarten- Montag


20 Showtime...


Es dauerte eine Weile, bis die Rittmeisterin mit Blacky im Schlepptau am Pausenplatz erschien, sie hatte dem Hengst ein Stativ umgehangen. Bis auch Markus zurück war, vergingen noch weitere Minuten- seine Vorgesetzte nutze die Zeit, um mich gleichfalls nach dem gestrigen Tag und meinem Training zu fragen. Sie war augenscheinlich bereits von Markus informiert worden, ihre Fragen bezogen sich hauptsächlich auf mein Verweigern, die erfolgte Bestrafung durch die Baroness und dem Verhalten von meinem Partner Blacky dabei. Auch sie lobte ihn noch einmal für sein Handeln während ich auf der Wiese gefesselt war.

"Die Baroness hatte dir zugesagt, deine Weigerung würde nicht mit im Bericht an deine Ownerin vermerkt werden..."- diese bestätigte ich sofort mit einem Wiehern und nicken des Kopfes- "wenn du ein mit ihr vereinbartes Zusatztraining zusammen mit Blacky zu Ihrer Zufriedenheit laufen würdest. Der Stallknecht hat dich danach allein zurück in die Box gebracht..."

Mir war nicht klar, worauf die Rittmeisterin mit ihrer Frage zielte- aber sie hatte den Ablauf korrekt wiedergegeben. Auf mein Bejahen ihrer Frage beließ sie es dabei, sie lobte mich aber noch für meine Geste mit den Teilen meiner Belohnung.
Markus war inzwischen auch wieder zurück, hatte wohl zudem die letzten Sätze seiner Chefin mitbekommen und holte daher Blacky zu uns. Ich schaute mit den Hengst genau an- er hielt sich aufrecht, sein Gang war nicht irgendwie schleppend gewesen... Er schien aber schon mehrfach unter der Maske gegähnt zu haben, die Verformungen der Maske deuteten dies an. Seine Augen, die ich trotzdem hinter den Linsen erkennen konnte, sahen müde aus- aber sonst nicht ungewöhnlich. Was mich aber berührte, er vollführte unaufgefordert bei der Erwähnung der 'Futterspende' nicht nur die mir inzwischen bekannte Geste des 'Danke' sagens- er rieb auch seinen Kopf leicht an meiner Brust.
Wäre dies nicht 'unpferdig' und damit ein Verstoß gegen die geltenden Regel- ich hätte ihn in diesem Moment gern umarmt. So blieb mir nur als Reaktion darauf seine Berührung zu erwidern- ich beugte meinen Kopf über seinen und rieb diesen an seiner Mähne.

"Kommt- genug Zärtlichkeiten getauscht! Ich will von euch jetzt fünf saubere Durchgänge sehen... Wir trainieren dich, Witnere, jetzt eine Doppeleinheit- mit der dazugehörigen Auswertung durch mich. Blacky- du hast danach Mittagspause und die anschließende Einheit frei. Markus bringt dich nach dem Durchgang hier auf die Koppel- und dort bekommst du auch dein Futter..."

Markus löste meine Führleine, Blacky und ich folgten ihm hinaus zu dem mir inzwischen vertrauten Trainingsbereich und die Rittmeisterin hielt sich offensichtlich hinter uns. Der Stallknecht hatte die Anlage in den gleichen Zustand wie gestern versetzt- zwei der Stämme lagen auf dem Boden, die restlichen drei 'hingen' wieder schräg über dem Boden bis zu einem Meter Höhe.

"Markus- einen Durchgang zur Probe, die restlichen mit Scheuklappen wie zur Show..."

Die Ansage der Cheftrainerin war eindeutig- aber während der Pferdetrainer uns in dem 'Trailer' aufstellte und die Zugketten und Ortscheide positionierte, dachte ich ruhig an das gestrige Training und sah dem ganzen entspannt entgegen. Auch die Bemerkung von Markus, alle Stämme hätten jetzt das Gewicht von ca. 150 kg, trug zur Entspannung bei mir bei.
Bei der Gabe der Kommando's hielt sich der Pferdetrainer an die Art, wie ich sie von meiner Ownerin kannte und wie sie auch von der Baroness gestern geübt worden war. Verbinden der Zugketten mit unseren Geschirren, anlegen der langen Zügel und rückwärts aus dem 'Anhänger' geführt werden- danach werkelte Markus nach dem Befehl an uns, still zu stehen, sicherlich mit der einzelnen Kette an dem zu ziehenden Stamm und verband diese mit dem Ortscheid. Die Rittmeisterin schien dabei die Rolle der Zuschauer zu übernehmen- ihre Kommentare bezogen sich in diesem Moment allein auf die Sichtbarkeit für sie als Publikum.
Mit der Aufforderung an uns, langsam vorwärts zu gehen, brachte Markus die Ketten auf Spannung- und hier gab er uns mit einem "Easy..." im Unterschied zur Baroness zu verstehen, der zu ziehende Stamm hing in einer Astgabel und wir sollten uns nicht erschrecken, wenn dieser dann auf den Boden schlug. Dafür zogen wir nach seiner Anweisung diesen kontinuierlich bis zu dem ersten Hindernis.

"Brr- Steht!"

Auch hier schaute er sich, im Gegensatz zur Baroness, das Hindernis zuerst an und schätzte ab, wie er uns am besten zwischen den Begrenzungs-'stämmen' hindurch führen könnte. Auch bezog er das 'Buschwerk' schon in seine Erkundung ein- und gab uns dann die Anweisung, erneut anzuziehen.
Wie Mira hielt er sich außerhalb der Schmalstellen und stoppte uns nicht ab- nur jeweils ein leichter Ruck am Zügel und ein erneutes "Easy" bremsten uns einen Moment. Diese ein, zwei Sekunden reichten ihm aber, um das Zügelpaar mittels Umgreifen an den 'Stämmen' vorbei zu führen ohne diese umzuwerfen. Nach der dritten Schmalstelle lief er ohne uns anzuhalten einfach an uns vorbei und führte uns damit als 'Leittier' hinter sich in das 'Buschwerk'. Erst danach, wir hatten diesen Part wohl vollständig mit dem Stamm hinter uns gelassen, gab er das Haltekommando.
Eine schnelle Kontrolle unserer Zugketten, ein über den Rücken streichen als Belohnung- dann lenkte Markus uns den ersten Halbkreis und in die sich anschließende Slalomstrecke. Auch hier führte er uns langsam, aber ohne einen Halt um die Hindernisse, dabei jeweils die Seite wechselnd, damit er bei den Änderungen der Zugrichtung des Stammes immer auf der abgewandten Seite stand. Für mich bedeutete dies nur eines- er hatte Erfahrung darin! Trainierte er dies hier mit anderen Einstellern? Oder wurden unter seiner Aufsicht die Gestütpferde für solche Arbeit eingesetzt? Warum wollte die Baronin dann aber meine Ownerin und mich hier als Showact? Ich hatte somit eine weitere Frage auf meiner Liste, die ich nach meiner Rückverwandlung an ihn stellen wollte...

"Witnere- nicht träumen...!"

Mit dieser Aufforderung, verbunden mit einem Klatscher seiner Hand auf meine linke Kruppe, holte der Pferdetrainer mich aus meinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Ich hatte offensichtlich sein Kommando zum Anziehen nicht mitbekommen- böser Fauxpas- er war trotzdem so fair nachzufragen, ob alles mit mir in Ordnung wäre. Mir meiner Schuld bewusst, nickte ich und wieherte, um zu zeigen, ich wäre wieder bei der Sache...
Die nächsten beiden Hindernisse bereiteten Markus auch keine Schwierigkeiten, was das Arbeiten unter beengten Verhältnissen anging- bei der Wippe patzte er aber auch. Zumindest war sein "Mist" selbst unter der Maske hörbar- was ihn für mich ihn aber immer wieder sympathisch machte. Er stand zu seinen Mißgeschicken, beschönigte sie nicht und wälzte sie- zumindest, was ich mit ihm erlebt hatte- nie auf die Pferde ab.
Während des 'Vorbeimarsches an Publikum'- also der Gerade- achtete ich peinlich genau auf die Haltung meiner Vorderhand und dank der von Markus gewährten leisen verbalen Hilfe legte ich mit Blacky einen sauberen Gleichschritt hin...

"Blacky, Witnere- das sah sehr gut aus!"

Das Lob der Rittmeisterin war uns Bestätigung- so soll es in vier Wochen aussehen und ich zumindest würde alles daran setzen, dies auch so hinzubekommen. Vielleicht ergäbe sich ja die Möglichkeit, daß Markus einen Durchgang mit meiner Ownerin gemeinsam vor der eigentlichen Show uns trainieren könnte. Diesen Gedanken schob ich aber vorerst in den Hintergrund- jetzt stand Holz rücken auf dem Plan.
Das Wenden in der Box klappte dank dem Training gestern ohne Komplikationen, das Schieben des Stammes erforderte eine leicht Korrektur durch Markus und das Hochziehen des Stammes auf den Transportwagen war reine Kraftarbeit...
Von der Rittmeisterin zurück an den Ausgangspunkt beordert, unterhielten sich die beiden Trainer ein paar Minuten in denen wir Pferde uns ein wenig regenerierten- dann wurden uns die Scheuklappen vor den Augenlinsen befestigt und wir begannen den Parcours erneut in Angriff zu nehmen. Blind war die Stimme von Markus und die von ihm erteilten Zügelsignale der einzige Anhaltspunkt- aber das bisher erfolgte Training und die damit verbundene gemeinsame Arbeit mit Blacky zeigte inzwischen Ergebnisse. Wir beide hatten die Abfolge der Hindernisse verinnerlicht, das Band des Vertrauens in den Pferdetrainer war geknüpft...
Von der Intensität der Stimme schloss ich darauf, die Rittmeisterin lief diesen Durchgang mit uns mit- und dieses Mal standen wir Pferde in ihrem Focus. Sie urteilte eindeutig strenger als Markus...- und jede dieser von ihr bemängelten Kleinigkeiten führte zu einem Schlag mit der Fahrpeitsche an der angesprochenen Stelle. Es waren aber, wie schon bei dem Training vorher mit dem Schlachtross vor dem Wagen, eher Berührungen, die unsere Aufmerksamkeit auf die genannte Unsauberkeit lenken sollten- von den immer wieder kolportierten Peitschenhieben, die hier auf Rosengarten zur Anwendung kommen würden, war das Lichtjahre entfernt. Allerdings wurde meine Hoffnung auf eine Pause nach dem für mich zweiten Durchgang enttäuscht- Markus führte uns nach dem Ende dieses Parcours sofort wieder zum 'Trailer' und forderte uns einen weiteren Durchgang ab. Erst als auch dieser, von mir mit einem sich anbahnenden Muskelkater in den Beinen, geschafft war, wurden wir zum Pausenplatz gebracht und mit Wasser sowie einer Spritze mit dem 'Snack' von Markus versorgt.
Letzterer war kalter süßer Milchkaffee...- eine schöne Überraschung für mich kurz vor Ende meiner Zeit hier auf dem Gestüt. Leider blieb es bei dieser einen 'Tasse', was mich aber erfreute- Blacky bekam von Markus auch eine Portion zugestanden...
So versorgt waren die beiden letzten Durchgänge zwar kein Kinderspiel, aber ich wollte für die gute Behandlung durch meine Trainer auch noch einmal Leistung zeigen- trotz oder gerade weil mir in der Hinterhand die Muskeln schmerzten. Ja, ich wollte zusammen mit Blacky den perfekten Durchgang hinlegen und alles, worauf hier Wert gelegt und was mir in den letzten beiden Tagen beigebracht worden war, zur Anwendung bringen. Markus und seine Chefin schienen dies zu merken- die beiden sparten nicht mit Lob für unsere Performance. Ich hatte Spaß an der Arbeit und spürte innerlich, es lief. Mit Blacky war ich im Gleichklang, ich war froh darüber, ihn als Partner neben mir zu haben...
Wie in Trance reagierte ich daher auf die Ansprache von Markus, der verkündete, das Training sei vorüber und ich würde nun von der Rittmeisterin zurück in meine Box geführt werden...

"Komm schon, bleib einfach stehen- du möchtest doch sicher deine Scheuklappen los werden..."

Die Stimme der Rittmeisterin holte mich langsam wieder in das Jetzt zurück, ich spürte ihre Hände an meiner Maske- wie sie die Sichtblenden mir abnahm und die Führleine einhing. Mein Partner war von Markus bereits ausgeschirrt worden und wurde von ihm weggeführt- zu meinem Bedauern, denn ich hätte mich gern von ihm intensiver verabschiedet und für seine Unterstützung bedankt...
Nachdem auch ich 'frei' war, trottete ich gemächlich hinter der Rittmeisterin her- sie verstand sicher, wie es gerade in mir aussah. Das Training war vorüber, meine Zeit hier auf dem Gestüt näherte sich ihrem Abschluss- ich dachte an all die Erlebnisse und Eindrücke, die ich, als Mensch, in den nächsten Tagen würde verarbeiten dürfen. Daher war es auch kein Wunder- ich stand vor meiner Box und hätte beim besten Willen nicht erklären können, wie ich den Weg dahin zurückgelegt hatte. Die Box stand bereits offen und ein sanfter Zug am Führstrick war die Aufforderung, jetzt in diese zu kommen.

"Alles in Ordnung mit dir? Oder bist du einfach nur in Gedanken?"

Die Stimme meiner Cheftrainerin drang zu mir durch- ich nickte ihre Frage aber immer noch wie geistig abwesend ab.

"Lass dir Zeit Witnere- den meisten Einstellern geht es so zum Ende ihres Aufenthalts hier. Wiehere einfach, wenn du bereit für die Auswertung bist..."

Ich denke, nach einigen Minuten hatte ich ihr dann meine Bereitschaft gezeigt, mich wieder voll auf ihre Worte konzentrieren zu können. Die Rittmeisterin hatte es sich auf den Strohballen meines Schlaflagers bequem gemacht- ihr einleitender Satz der Auswertung legte noch einmal die Regeln derselben fest.

"Die Auswertung des heutigen Trainings erfolgt mit Witnere- bis ich damit fertig bin bleibst du ein Pferd! Danach nehme ich dir deine Maske ab- und du darfst mir wieder ganz normal wie ein Mensch bei der Gesamtauswertung antworten... Mir ist dabei egal, ob du dabei vom Denken her noch Witnere oder schon wieder Michael bist- ich möchte von dir einzig allein ehrliche Antworten auf meine Fragen hören. Im Anschluss geht es in den Waschraum zum endgültigen Identitätswechsel- danach wirst du entweder mich oder noch einmal Markus bei deiner Verabschiedung sehen... Soweit alles verstanden?"

Alles klar- noch war ich Witnere und als solcher schnaubte ich meine Bereitschaft, ihren Worten zu lauschen.
Sie zeigte zuerst ohne einen Kommentar den zweiten Durchgang- ihre deutlich vernehmbaren Anmerkungen sprachen ihre eigene Sprache. Es waren keine relevanten Fehler, eher Unsauberkeiten- aber ein Fachpublikum wie jenes, vor dem wir in vier Wochen unser Können zeigen würden, hätte ein Anrecht auf eine perfekte Vorführung. Die Bilder wirkten auf mich auch ohne ihre Kritik- diese erfolgte in positiver Form bei der zweiten Vorführung. Hier stoppte sie bei den entsprechenden 'Mängeln' und erklärte mir, wie ich mit wenigen Änderungen ein besseres Bild in meiner Darstellung trotz der zu ziehenden Last erreichen könnte. Sie unterlegte dies mit dem Vergleich der letzten beiden Durchgänge- in diesen hätte ich, wie in den vergleichenden Sequenzen sichtbar war, ihre 'Korrekturen' versucht umzusetzen. Einiges sah noch ein wenig übertrieben aus- doch wenn meine Ownerin dies in den Wochen bis zum Event mit mir ein oder zwei Mal die Woche üben würde, dann stünde einer perfekten Darbietung durch uns nichts im Weg.
Sie würde mir für meine Besitzerin spätestens morgen eine Fassung der Aufnahmen mit ihren Anmerkungen erstellen und diese uns via Mail zusenden. Eine DVD mit allen Aufnahmen der vergangenen Tage würde in spätestens zwei Wochen bei mir im 'Stall' eintreffen- sie hätte da noch von mehreren Kunden der letzten beiden Wochen etwas aufzuarbeiten und würde dabei meine Aufnahmen gleich mit beurteilen und kommentieren... Ich solle da bitte ein wenig Geduld aufbringen- da sie gleichzeitig auch noch für die Organisation des Rennwochenendes die Gesamtverantwortung hätte und 'nebenbei' auch noch für das Training der Pferde hier die Oberaufsicht inne habe.
Mit diesen Worten stand sie auf, befahl mir ein letztes Mal still zu stehen und nahm mir meine Pferdemaske ab.


21 ...mehr Fragen als Antworten...


"Wenn es dir recht ist, bleibe ich bei Witnere..."

Mein 'Pferdename' gehörte wie ein zweites Ich zu mir- daher war die weitere Ansprache damit schon in Ordnung und ich nickte es ab.
Statt sich dann mit der allgemeinen Frage aufzuhalten, wie es mir gefallen hätte, gab mir Vanessa- sie legte jetzt Wert darauf, mich wieder wie einen Kunden und nicht mehr als Pferd zu sehen- anhand meiner gezeigten Leistung durch meine übrigen Trainer eine Einschätzung. Ich wäre nicht nur vom körperlichen Niveau jemand, mit dem es Spaß machen würde, zu trainieren- auch mein Wille, jedes Mal bis an meine Grenzen zu gehen, hätte allen das Arbeiten mit mir Freude bereitet. Dazu hätte man die Bereitschaft überdeutlich sehen können, das hier vermittelte Wissen sofort zur Anwendung zu bringen. Dies beträfe überwiegend nur Kleinigkeiten, würde aber in der Aussenwirkung bei Vorführungen das Gesamtbild noch stimmiger machen. Ich beantwortete auch ihre Frage, ob meine Ownerin die Choreografie für mich allein entwickelt hätte- diese wäre sehr stimmig und für ein Pferd, was nicht 24/7 trainiert würde, wäre mein Gesamtbild überragend. Sie und alle anderen Trainer hier hätten da schon ganz andere 'Möchtegerngäule' trainieren müssen- die hätten eigentlich zum Pferdemetzger gehört und nicht auf eine Rennbahn...
Das wäre im Übrigen noch so ein Zug an mir, der ihr gefallen hätte- ich wäre hier mit vernünftigen und vor allem für die Trainer erreichbaren Zielvorgaben hier von meiner Ownerin her geschickt worden, aber anspruchsvoll genug, daß ich immer alles aus mir heraus holen musste. Meine Eigentümerin würde mich als Pferd da sehr genau einschätzen...

"Deine Frau hat auch mit einer Weigerung von dir bezüglich des Dressurtrainings gerechnet- war das wirklich notwendig, Witnere?"

Sie schaute mir bei dieser Frage offen in mein Gesicht- mir war klar, sie wollte darauf eine ehrliche Auskunft und keine Ausflüchte. Hatte ich nur deswegen verweigert, weil ich mit meinem Kopf durch die Wand und damit meinen Willen, dieses Musikstück als Tanz trainieren zu dürfen, bekommen wollte? Ihre Bemerkung in mein Schweigen auf ihre Frage, keiner der Trainer und schon gar nicht die Baroness würden so ein Verhalten, schon gar nicht vor mit anwesenden Gestütpferden, gern sehen, legte den Keim für die Vermutung, Mira könnte noch etwas mit Blacky angestellt haben. Dazu passte auch seine Abwesenheit während des Trainings auf der Bahn und ihre Frage von heute morgen...

"Komm- keine Ausflüchte! Was war los?"

Nach den richtigen Worten suchend, bestätigte ich es mehr vor mir selbst als vor der Rittmeisterin- ich wollte in dem Moment meinen Willen durchgesetzt haben...

"Gewöhn dir dies bitte unbedingt ab- zumindest wenn du hier auf dem Gestüt bist. Manche Pferde sind wegen solchem Verhalten, zurecht! , auch mit Gewalt gebrochen worden..."

Wieder ein Hinweis auf den Wahrheitsgehalt der Gerüchte? Ihre Aussage schuf mir aber den Übergang zu meinen Fragen- ich scheute mich nicht, erst einmal als Einleitung die Gerüchte anzusprechen und darauf aufbauend, fragte ich gezielt nach der Begegnung mit den Gestütpferden gestern Abend, den Lebensverhältnissen für diese, meinem Partner Blacky und ich äußerte auch meine Vermutung bezüglich der Kenntnisse von Markus im Holzrücken. Final stellte ich die Frage, welche Konsequenz meine Verweigerung für mich als 'gelbes' oder gar als 'rot' eingestuftes Pferd gehabt hätte...

"Wie ich dir schon sagte...- um deine letzte Frage zuerst zu beantworten. Dein Wille wäre gebrochen worden, mit welchen Mitteln kann ich dir nicht sagen. Die Baroness kann in solchen Situationen sehr einfallsreich sein..."

Ihre Hand wanderte, unbewusst?, an den rechten Oberschenkel- dort, wo bei der Baroness die Lederpeitsche befestigt war. Ich glaubte zu verstehen- auch wenn sie mir diese Frage nicht direkt geantwortet hatte.

"Du bist im übrigen eines der wenigen Pferde, die hier über den Boxenbereich hinausschauen möchten...- aber würdest du, wenn dich jemand nach dem Schmutz in den Ecken deines Stalles fragt, darüber offen sprechen oder nicht eher versuchen, diesen Schritt für Schritt zu beseitigen? Du bist doch ein intelligenter Hengst...
Zu gestern Abend- da hat eine Person einen Fehler gemacht... Sie wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden, da sie mit ihrem Verhalten die Pferde gefährdet hat...
Im übrigen kann auch dein Partner Blacky ein ziemlich mieser Zeitgenosse sein...- deine Empathie kann sich ihm gegenüber ruhig in Grenzen halten. Er hat sich bisher nur wenigen anderen Einstellern so wie dir gegenüber verhalten...- und sein agieren während deiner Strafzeit gestern war ihm eindeutig nicht von uns antrainiert. Er hätte sich normalerweise in den Schatten des einzigen Baumes begeben und dich in der Sonne schmoren lassen... hat er zumindest schon mehrfach in vergleichbaren Situationen so gemacht... Das Verhalten seiner damaligen Trainingspartner ihm gegenüber war aber auch... anders... "

Markus hatte mir ja auch schon zu verstehen gegeben, als Gestütpferd arbeitete man nur den Kunden wie mir zu- und 'Danke' schien ein Wort zu sein, was sie von uns Einstellern viel zu selten zu hören bekamen. Egal wie sich mein Partner hier in der Vergangenheit gegenüber anderen Pferden benommen hätte- ich war ihm zu Dank verpflichtet! Daher fragte ich die Rittmeisterin, ob es in Ordnung wäre, wenn ich mich von ihm verabschieden würde und falls ja, wo ich ihn finden könnte.
Die Augen der Rittmeisterin gaben mir noch vor ihrer Antwort Auskunft, sie hatte keine Einwände und beschrieb mir, auf welcher Koppel ich ihn finden könnte. Ich solle aber, wenn ich mich auf dem Gelände allein bewegen würde, mein grünes Armband dabei haben. Danach führte sie mich ein letztes Mal in den Waschbereich und mit der Bemerkung, sie würde mich nun allein lassen, verabschiedete sie sich von mir. Mein Leihfell solle ich einfach liegen lassen, im Umkleidebereich würde ich meine menschlichen Sachen finden und auch die Stauboxen für meine persönliche Ausrüstung...
Nach einer ausgiebigen Dusche mit warmen Wasser aus dem Schlauch trocknete ich mich mit dem bereitgelegten Handtuch ab- und fand auf der Staubox, in der meine Kleidung bereitgelegt war, zwei Flaschen mit Apfelschorle und einen Trinkschlauch. Auch wenn der beiliegende Zettel der Rittmeisterin dies als Proviant für meine Heimfahrt deklarierte- ich verstand den Wink und packte die Flaschen in die Oberschenkeltaschen meiner Hose. Zur Sicherheit legte ich auch noch einmal mein Armband an, wie mir geraten war.
Auf meine Weg zur Koppel begegnete mir nur ein blaues Gespann- man merkte, es war späte Mittagszeit und der Trainingsbetrieb ruhte. Auf der von der Rittmeisterin genannten Koppel war niemand zu sehen- aber da mehrere Bäume auf dem Gelände standen, war es gut möglich, daß Blacky sich in den Schatten von einem gelegt hatte. So wieherte ich mehrfach auf das Geradewohl seinen Namen und hoffte, er würde darauf reagieren. Da sich nach mehreren Minuten Wartezeit immer noch nichts ereignete, wollte ich gerade zurück zum Stall laufen- da vernahm ich seine Antwort. Es war nur ein allgemeines Wiehern, aber ich antwortete mit meinem gewieherten Pferdenamen und gab mich damit ihm gegenüber zu erkennen. Darauf zeigte sich mein Partner und kam zu mir im Trab an den Zaun gelaufen. Er steckte noch immer in seinem Gummioutfit und trug auch seine Maske- wie gern hätte ich den Menschen dahinter direkt in die Augen gesehen. Seine Vorderhand war, wie auf dem Gestüt üblich, seitlich an den Hüften fixiert...

"Keine Angst Blacky, ich bin es...- Witnere"

Ein Schnauben war die einzige Reaktion auf meine Eröffnung- er entspannte aber sichtlich, nachdem ich ihm sagte, die Rittmeisterin wüsste über meinen Besuch hier bescheid. Sie wäre es gewesen, die mir verraten hätte, wo ich ihn finden könnte- und sie wüsste auch, was ich mit den beiden Flaschen vorhätte, die sie mir bereitgelegt hatte. Unsicher schaute sich der Hengst um, während ich ihm den Trinkschlauch unter dem Maskenrand in Richtung Mund schob. Ich begriff- er hatte Angst, jemand könnte uns beobachten.

"Alles ist gut Blacky- ich passe auf..."

Mit einem Rundumblick vergewisserte ich mich, aber außer uns war niemand weiter zu sehen- wir waren allein. Hastig sog mein Partner die erste Flasche leer, unter dem Gummifell war ihm sicherlich warm und mit der Maske vor seinem Gesicht war Saufen nicht einfach- ich hatte dies ja gestern selbst gesehen... Ich hatte auch keine Ahnung, ob er seit dem Training mit mir erneut etwas hatte trinken können- aber so wie er die Flasche geleert hatte, schien er Durst zu haben. Nach einem weiteren Rundblick wechselte ich die Flaschen und Blacky trank die zweite bis knapp über die Hälfte aus. Mit einem schnauben und einer Kopfbewegung in meine Richtung wollte er wohl ausdrücken, ich solle den Rest saufen...

"Alles gut...- lass mich den Trinkschlauch entfernen..., ich trinke nachher auf der Rückreise..."

Mir war klar, das Gespräch würde jetzt sehr einseitig werden- der Gestüthengst würde wegen mir garantiert nicht gegen die hier geltenden Regeln verstoßen. Daher begann ich einfach mit einer Dankesgeste, wie sie hier angewendet wurde- auf ein Knie herunter gehen und den Nacken darbieten...

"Blacky- ich möchte mich bei dir entschuldigen... Ich wusste nicht, daß du ein Problem damit hast, in diese spezielle Kleidung gesteckt zu werden. Markus hat mir zu verstehen gegeben, du hättest darin panische Angst... Ich habe da von mir auf andere geschlossen und dir damit etwas zugemutet, was du nicht möchtest...
Ich hoffe, du kannst mir auch darin vergeben, dich mit meinem Wunsch nach dem Dressurlaufen mit Musik in etwas hineingezogen zu haben...das war etwas, wo ich es schön finde, dich dabei zu haben, doch ich heiße die Entscheidung der Baroness, dich da mitmachen zu lassen, nicht gut..."

Ich ging wieder auf meine 'Hinterhand', trat direkt an den Zaun und legte meine Hände auf seine Schultern.

"...und Danke für das in die Sonne stellen...- wir sehen uns zum Hoffest!"

Bevor ich es mir anders überlegen könnte, drückte ich kurz seine Schultern und kehrte auf den Weg zurück. Er sollte nicht sehen, wie ich hart am kämpfen war um nicht zu heulen.
Bis ich wieder auf dem Innenhof des Gestüts ankam, hatte ich mich wieder im Griff- die Tasche mit den Accesoires von Witnere stand neben meinen Pkw. Markus stand neben Baroness' Mira, davon ein gutes Dutzend Meter daneben hielt die Rittmeisterin Schlachtross, der vor einem Sulky eingeschirrt neben ihr stand, an der Führleine und begrüßte im gleichen Moment eine junge Frau. Daher steuerte ich auf Mira und Markus zu.

"Baroness..., Pferdetrainer...- ich möchte mich bei Ihnen für das durchaus anstrengende, aber in seiner Gesamtheit erfolgreiche Wochenende hier bedanken. Ich kann den Aufenthalt hier nur weiter empfehlen- so zielgerichtet und intensiv wird man nicht überall auf anstehende Aufgaben vorbereitet... Ich freue mich auf meine Rückkehr in gut drei Wochen hier zum Pferdesportfest!"

Letzter Satz war von mir ehrlich gemeint- ich freute mich wirklich darauf, hier mit meiner Ownerin mein Können und auch die neu hinzugewonnenen Feinheiten vor dem anwesenden Publikum demonstrieren zu dürfen.

"Witnere, es hat mir auch Freude bereitet, dich zu trainieren...- und wie gesagt, das mit deinem Sturkopf ist abgegolten! Ich freue mich auf deine beiden! Vorführungen..."

Die Baroness schien mir durch etwas abgelenkt- sie reichte mir ihre die Hand, verschwand dann aber in Richtung Herrenhaus. Mir war dies ganz recht- konnte ich doch so noch ein paar Worte ungestört mit Markus wechseln...

"Hier ist das Armband...- richte der Madame Rittmeisterin bitte meinen Dank aus für die beiden Flaschen und die Wegbeschreibung... Sie ist ja gerade im Gespräch, da möchte ich sie nicht stören... Markus- du bist ein verdammt guter Trainer...- das gilt auch für Jens... Es macht unheimlich Spaß, von euch als Pferd trainiert zu werden. Bei Blacky habe ich mich bereits bedankt...- kannst du dem Schlachtross von mir bitte ausrichten, ich wünsche ihm viel Erfolg bei dem Rennen... Es war eine schöne Erfahrung, mit ihm zusammen zu trainieren."

Ich verkniff mir jene Fragen, auf die ich sicher von ihm auch keine Antwort bekommen würde... Rosengarten hat mir gegenüber viele seiner Geheimnisse gewahrt- ein paar Gerüchte mögen ganz sicher wahr sein, doch vieles würde ich nicht bestätigen können. Die Behandlung als Gast hing zum allergrößten Teil von einem selbst ab, man könnte hier seine Phantasien als Pferd oder was auch immer im vollen Umfang ausleben, die Trainingsmöglichkeiten waren genial, die Betreuung war der gezeigten Leistung angemessen- und ich zweifelte nicht an den Worten von Markus und der Rittmeisterin, daß eventuelles Fehlverhalten von hier Beschäftigten, was sicher die Ursache vieler negativer Gerüchte darstellte, von diesen konsequent geahndet würde.
Mit einer festen Umarmung verabschiedete ich mich von dem Pferdetrainer- ich freute mich schon jetzt auf die Rückkehr hier auf das Hofgestüt zum Pferdesportfest.



Damit ist das 'Pferdewochenende' von Witnere vorüber- und er wird seiner Partnerin sicher einiges zu berichten haben... Was er zu sehen bekam... und vor allem, was er nicht hätte sehen sollen...- gepaart mit den Antworten des Pferdetrainers auf seine Fragen... dies werden sicher einige Stunden intensiver Diskussion mit ihr ergeben. Was die beiden dann während des Turniers in Rosengarten zu sehen bekommen (könnten- wenn es denn überhaupt so stattfindet) ist aber eine andere Geschichte...


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Blackrubberhorse am 28.05.21 um 12:07 geändert
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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:04.06.21 10:23 IP: gespeichert Moderator melden


Abenteuer in Rosengarten- Tag 16; Montag, Woche drei (Part 3)


Mittag


Baroness Mira schaute verärgert auf die Nummer ihres klingelnden Telefons...- der Pferdeknecht wusste wohl nicht, wann Mittagspause ist und hatte anscheinend auch vergessen, daß sie dann nicht gestört werden wollte!

'Wehe es ist nichts wichtiges...'

"Pferdeknecht- was ist denn so wichtig daß es nicht warten kann?"

"Frau Baroness...- falls sie es interessiert, unser 'spezielles' Gastpferd wurde heute Morgen ohne jeden Zweifel vom Pferdetrainer als Schulpferd für einen Einsteller eingesetzt..."

"Na und- was sollte mich das interessieren?"- die Stimme von Mira wurde gefährlich schneidend.

"Wenn ich Frau Baroness einen Vorschlag dazu machen dürfte..."

"Wehe, wenn du meine Zeit damit verschwendest- dir ist hoffentlich klar, wie spät es ist während du mich belästigst..."

"Dies ist mir sehr wohl bewusst Frau Baroness- ich möchte es daher kurz halten. Bisher war euer Freund vom allgemeinen Ausbildungsbetrieb freigestellt... Wenn das Schlachtvieh jetzt aber als Schulpferd einsetzbar ist, sollten wir dies nutzen! Da er aber auch, wie von eurer Mutter gewünscht, weiterhin zur Vorbereitung auf das Rennen trainiert werden soll, könnten wir ihn die Mittagspause für eine zusätzliche Einheit streichen... Je eine weitere würde ich vor der morgendlichen- und Abendfütterung ansetzen- wobei es mir eine Freude wäre, die am Morgen abzuleisten. Die so gewonnenen drei Einheiten wäre er frei für Ausbildungseinheiten als Schulpferd oder 'Schlepper' für Einsteller mit niedrigem Leistungslevel...
Wenn ihr euch mit Euer Schwester über diesen Vorschlag unterhalten möchtet- die Baroness Augustine ist kompetenter als ich, euch die Auswirkungen dieses zusätzlichen Trainings bis zum Rennen für dieses Pferd zu erklären..."

Mira hatte mit wachsender Begeisterung der Ausführung ihres Knechtes zugehört- zeigte ihm aber keinerlei stimmliche Reaktion.

"Danke Jens- ich werde über diesen Vorschlag nachdenken und mich mit meiner Schwester beraten..."

Danach trennte sie die Verbindung und erst jetzt zeigte sie mit einem zufriedenen Lächeln eine Reaktion.

"Ich habe dich nicht vergessen...- mein 'Freund'!"


Früher Nachmittag...


Schlachtross:

Die Rittmeisterin hatte mich von der Koppel geholt und in den Stall an die Sattelkammer gebracht- auf ihre Fragen, ob die 'Morgenfütterung' geklappt hätte und ich damit zufrieden gewesen wäre, antwortete ich 'pferdelike' nur mit einem Schnauben. Ich hatte auf ihren Wunsch hin eine Extraeinheit geleistet und das war die Belohnung dafür...
Der Form halber zeigte ich aber eine Dankesbezeugung- die vergangene Woche steckte mir mehr als gedacht in den Knochen und ich hätte am liebsten den ganzen Tag auf der Koppel verbracht. Immerhin, ich hatte auch 'abgeäppelt'- was hier auf dem Hofgut außerhalb des Stalls nicht unbedingt gern gesehen war- daher schaute ich dem nun anstehenden Training entspannt entgegen. Zu meiner Freude wurde Miu wie versprochen nach mir ebenfalls durch die Rittmeisterin vorbereitet...- wir sollten wohl zusammen eine Ausfahrt unternehmen oder vielleicht auch einem Gast die Grundlagen des Fahrsports vermitteln. Ich fragte mich aber, wenn Miu die Rittmeisterin zu ziehen hätte...- wer würde hinter mir Platz nehmen? Ein Gast hier auf dem Hofgut?

'Das wäre dann aber entgegen eures Versprechens von heute Morgen... Madame!'

Ich spürte nur, wie jemand wortlos hinter mir auf dem Gig Platz nahm- ein Blick aus den Augenwinkeln sagte mir, es war nicht die Rittmeisterin. Diese hatte meinen Freund als Zugpferd gewählt und ein Räuspern von ihr war nicht nur Zeichen für Miu, jetzt anzuziehen- sie hatte wohl meine Neugier bemerkt und es war eine an mich gerichtete Mahnung, meinen Blick nach vorn gerichtet zu lassen!
Das Startsignal für mich kam sehr feinfühlig über die Trense in meinem Maul an...- hatte ich doch von einem möglichen Anfänger eine wesentlich ruppigere Arbeit mit den Zügeln befürchtet! Kaum aus dem Stall heraus befahl mir die Rittmeisterin verbal, ich solle aufschließen und neben Miu meinen Platz einnehmen. Dies waren die einzigen Worte, die wir Pferde zu hören bekamen, bis wir auf dem Hof unser Haltesignal mit den Zügeln bekamen.

'Saß etwa die Baronin hinter mir und wollte sich anschauen, was ich bisher hier in den zwei Wochen wieder aufgefrischt bekommen habe? War das etwa die versprochene Überraschung?'

Darauf könnte ich gut und gern verzichten- aber irgend etwas sagte mir, mit dieser Vermutung lag ich falsch...
Der Pferdetrainer war es auch nicht, Markus stand zusammen mit der Baroness Mira bei einem Mann und die beiden verabschiedeten wohl einen Gast, der im Begriff war abzureisen.

'Ich hoffe, wir haben dir hier so zuarbeiten können, daß du deine Zeit hier hast genießen können... Warte, die Baroness verschwand in das Herrenhaus, nachdem sie zu uns herüber geschaut hat... Der 'Einsteller' gab Markus eine grüne Armbinde zurück... Könnte das dieser 'Witnere' sein...?'

"Schlachtross..."

'Das kann nicht sein! Meine Ohren spielen mir einen Streich...'

"Schlachtross..."

Anja war hier! Meine Ohren hatten mich nicht getäuscht- meine Jockey war mich besuchen gekommen!
Eingedenk dessen, was mir hier über das Verhalten von Pferden richtiggehend eingebläut worden war, hielt ich mich aufrecht- keine Wendung des Kopfes zu ihr... Einzig ein freudiges Schnauben und einmaliges mit dem Huf scharren- dann trat sie von hinten in mein Blickfeld und umarmte mich nicht gerade pferdelike! Aber auch sie hielt sich an die hier eingeforderten Regeln, ich wurde nichts gefragt- weder wie es mir geht noch wie ich die Zeit bisher überstanden hätte! Ich hätte ihr jetzt so gern erzählt, was mir hier widerfahren, wie hart die Umstellung hier für mich war und wie sehr Mira sie und mich hasste! Aber auch, wie ich mir meinen Platz erkämpft hatte, welche Unterstützung ich durch Miu und den Pferdetrainer bekam...- und das dieser junge Hengst mein Freund war...
Die Rittmeisterin hatte sich ganz sicher schon vorher mit ihr unterhalten- und meine Narben, die sprachen Ihre ganz eigene Sprache! Hätte ich mich nicht Lady Bea verpflichtet, die Zeit bis zum Rennen hier durchzuhalten...- ich hätte meine Jockey auf der Stelle gebeten, mich sofort hier vom Hof zu schaffen!

"...geht es dir hier gut..., mein Schlachtross? Hier, ich habe da etwas für dich..."

'Nein Anja, du hast mich emotional gerade aus dem Gleichgewicht gebracht...- doch auch das darf ich dir nicht sagen! Selbst wenn du mich deswegen mitnehmen würdest- das würde die Baronin hier Bea und mir nie verzeihen! Bitte hilf mir und lass mich die Zeit hier durchhalten...'

Meine Jockey hatte während meiner Gedanken ein paar von ihren mit Schokolade überzogenen 'Belobigungskeksen' in ihre Hand gezaubert und nach einem Blick darauf entfernte mir die Rittmeisterin meine Trense aus dem Maul.

"Die hat er sich, für die bisher bei uns gehegte Leistung durchaus verdient... Wenn du magst, kannst du auch seinem Freund hier ein paar geben..."

Mehrfaches Nicken mit dem Kopf sollte meiner Jockey zeigen, ich unterstützte diesen Vorschlag- Miu freute sich ganz sicher über so eine Leckerei, die zudem von Anja selbst gebacken waren. Ein Blick zu ihm bestätigte dies- er schenkte mir für die Kekse sein dankbarstes Lächeln!

"Ich denke, es ist an der Zeit, daß Schlachtross zeigt, was er bisher wieder gelernt hat- das meiste war ja vorhanden, es musste nur wieder hervor geholt werden...
Ich schlage vor, wir lassen die beiden eine Runde durch den Wald laufen und dann wird er sein Können auf der Rennbahn demonstrieren..."

Erst jetzt erlaubte ich mir wieder einen Blick über den Hof- der Gast war mittlerweile weg und Markus war wohl zurück zu seinen noch anstehenden Aufgaben. Anja und die Rittmeisterin hatten wieder auf den Trainingssulkys Platz genommen und sie lenkten uns vom Hof - zuerst in Richtung von Petra's Sattlerei, wir bogen aber vorher in den Wald ab und ich erinnerte mich, auf dem jetzt von uns befahrenen Stück war ich unter anderem von der Baronin 'geprüft' worden...
Miu lief im Schritt neben mir- unsere Jockeys wollten sich wohl unterhalten. Anja hatte mich recht gründlich vor unserer Abfahrt betrachtet...- so hoffte ich, sie würde der Rittmeisterin gegenüber meine Narben thematisieren! Doch sicher war ich mir dabei nicht, sie hätte dies ja auch schon bei meinen ersten Anblick in der Stallgasse machen können...

'Erstaunlich, daß Anja überhaupt in den Bereich gelassen wurde...'

In diesen Gedanken hinein spürte ich ein ganz leichtes Ziehen der Trense im Maul- und reagierte sofort mit einer Richtungsänderung bis dieses Gefühl wieder weg war. Ich war, was dies anging, immer noch überrascht, wie gut die Bodenarbeit mit mir durch Markus da gewirkt hatte! Dies wurde nun Anja offensichtlich demonstriert- während wir im Wald unterwegs waren, gab es für mich in nicht vorhersehbaren Intervallen Wechsel in den Gangarten, Richtungsänderungen in Slalomform und jegliche sonstigen Übungen, die zeigen sollten, wie prompt und sauber ich wieder auf die nonverbale Arbeit nur mit Zügeln reagierte. Das ganze lief zumeist synchron mit Miu ab- unsere Gespanne waren manchmal recht dicht nebeneinander, doch gab es nie eine Berührung bei den Fahrmanövern, die uns abverlangt worden... und auch keinerlei korrigierendes Eingreifen um eine solche zu vermeiden. Hier zeigten zwei erfahrene Jockey, was mit gut ausgebildeten und auf ihre Aufgabe fokussierten Pferden in der Hinsicht möglich war.
Es muss ein gutes Stück Weg gewesen sein, den wir so von der Rittmeisterin geführt durch den Wald zurück gelegt hatten- ich hatte den Eindruck, wir wären mittlerweile etwas langsamer unterwegs. Vielleicht nahm die Rttmeisterin auch auf Miu ein wenig Rücksicht, doch nach allem bisher hier auf Rosengarten erlebten war dies sicher Wunschdenken...

'Eines muss man aber eingestehen- wären die Begleitumstände nicht..., diese kleinlichen Schikanen... dann könnte dieser Hof eine richtig gute Trainingsstätte für Pferde sein...'

Hier verdrängte ich unbewusst die Aussage der Sattlerin, die mir gegenüber ja von den zwei Gesichern Rosengartens gesprochen hatte- das Hofgut bot seinen zahlenden Gästen, egal in welcher gewählten Kategorie, wirklich hervorragende Trainingsmöglichkeiten...

"Anja, wir sind gleich am Pausenplatz für die Pferde- dort versorgen wir unsere beiden kurz und dann soll Schlachtross auf der Bahn zeigen, was er bisher hier gelernt hat..."

Richtig, das Wegstück führte zurück zur Rennbahn- ich hatte nur halb die an meine Jockey gerichtete Aussage der Rittmeisterin mitbekommen, da ich, wie hier immer verlangt, recht tief im 'Ponyspace' eingetaucht war. Von meinem Gefühl her waren wir mindestens eine Trainingseinheit unterwegs und jetzt stand noch, wenn ich die Worte der Rittmeisterin richtig interpretierte, ein wenig Renntraining an.
Die Pause war recht kurz gehalten- unsere beiden Trainer saßen nur kurz ab, versorgten uns aus einer bereitgestellten Box mit etwas zu saufen und dann wurde das Training auch schon fortgesetzt. Ein grünes und ein blaues Gespann teilten die Bahn mit uns, doch hatten offenbar vom Pferdeknecht, den ich als Instrukteur für ersteres sah, die Anweisung, uns nicht zu stören. Ich sah auch mehrere Hindernisse, die ganz sicher für uns aufgestellt worden waren...

"Hooo- und steht! Schlachtross, du läufst jetzt auf der Bahn hier blind- das ist etwas eingeschränkter als zum Rennen draußen, aber das kennst du ja von den Bahnrennen her. Zeig einfach, was du hier gelernt hast...- ich bin mir sicher, du wirst deine Jockey stolz machen!"

Anja war mittlerweile abgestiegen und legte mir die 'Scheuklappen' an, die mir jegliche Sicht nahmen. Sie löste aber auch den Riemen meiner Trense noch einmal und ich spürte, wie ich von ihr noch einen Schokokeks als Motivation in mein Maul geschoben bekam. Ein paar Mal strich sie über meine Mähne, dann wurde von ihr die Trense wieder am Halfter befestigt und sie saß erneut auf...


Später Nachmittag...


DRACHENLORD

„Und?“, fragte die Rittmeisterin und sah Anja dabei ins Gesicht. „Hat Ihnen gefallen, was Sie gesehen haben?“

Anja reckte sich.

„Frau Rittmeisterin, ich muss ehrlich zugeben ich bin positiv überrascht. So fit und durchtrainiert habe ich mein Schlachtross schon lange nicht mehr gesehen. Als er nach Rosengarten kommen sollte war ich demgegenüber sehr kritisch eingestellt, vor allem da das Gestüt, gerade unter den Pferden, einen zweifelhaften Ruf hat. Aber alles was ich heute mit Schlachtross erleben durfte hat meine Meinung über das Gestüt revidiert.“

„Das freut mich zu hören“, sagte die Rittmeisterin und lehnte sich an die Eingangstür zu ihrem Büro. Ich stand stumm noch eingeschirrt daneben und wollte mein Ohren nicht trauen- hatte Anja denn meine Narben nicht gesehen?

„Auch ich muss zugeben, dass ich zunächst Vorbehalte hatte ob sich Schlachtross in unser Gestüt einfinden würde, doch es hat überraschend gut geklappt. Sein Charakter ist, wie soll ich es ausdrücken, speziell?“

„Sagen Sie es nur gerade heraus, er ist ein sturer Bock!“, fiel ihr Anja ins Wort. „Eigentlich liebe ich ihn für seine Sturheit und dass er nie klein bei gibt. Aber in letzter Zeit ist es mir fast zu viel geworden.
Das war auch der große Kontrast den ich heute gespürt habe, als ich mit ihm gearbeitet habe. Er war die ganze Zeit über fokussiert und hat fast perfekt mitgearbeitet. Auch hat er sehr feinfühlig auf die Zügelhilfen reagiert, was er bei mir sonst eher nicht gemacht hat.
Trotz allem war er aber nicht unterwürfig oder wirkte gebrochen.“ Anja räusperte sich und fuhr fort: „Ich gebe es nur ungern zu, aber ihr scheint hier wirklich etwas von Pferdeausbildung zu verstehen!“

„Danke, das freut mich zu hören. Aber jetzt ist es auch an mir ein Lob auszusprechen. Schlachtross ist eines der besten Pferde, das ich seit langem hatte. Auch wenn wir immer davon sprechen wie stur oder bockig er ist, ist das Jammern auf hohem Niveau. Er hat eine sehr gute Kondition und seine grundlegende Ausbildung ist Tip Top. Ich musste ihm fast nichts neu beibringen, sondern nur das was er einmal gelernt hat wieder aufpolieren. Trotz seines fortgeschrittenen Alters wird er wohl noch lange im oberen Leistungsbereich mitspielen.“

Ich war wohl für beide unsichtbar, von der Rittmeisterin erwartete ich nichts anderes- sie hätte es mir definitiv nicht verziehen, wenn ich jetzt aus meiner Rolle gefallen wäre- doch Anja enttäuschte mich zutiefst...

„Das ist schön zu hören! Frau Rittmeisterin, auch wenn ich die Philosophie der Pferdeausbildung hier auf Rosengarten nicht teile würde ich mich doch freuen, wenn Sie das Abschlusstraining von mir und Schlachtross vor dem großen Rennen überwachen würden.“

„Sie wollen ihn vor dem Rennen noch einmal selber trainieren?“, fragte die Rittmeisterin erstaunt. Sie schaute sich um und erblickte den Stallknecht.

"Jens- du schirrst Miu und auch Schlachtross aus und bringst sie zurück in den Stall- ich habe mit seiner Jockey noch etwas zu besprechen..."

Während der Stallknecht die Führzügel packte und beide Pferde hinter sich Richtung Stall zog, öffnete die Rittmeisterin die Tür zu ihrem Büro, bat mit einer Geste Anja ihr zu folgen, bot ihr einen Platz an und nahm den Gesprächsfaden wieder auf.

„Ja, natürlich. Da ich ihn fahren werde muss ich wenigstens zwei bis drei Tage vorher mit ihm gearbeitet haben, damit wir uns wieder perfekt einspielen. Ich hoffe das stellt kein Problem dar.“

„Natürlich nicht! Als ausgebildete Jockey haben Sie natürlich immer Zugang zu Ihrem Pferd. Und da Sie ihn beim Rennen fahren wollen ist ein gemeinsames Abschlusstraining obligatorisch. Ich bitte Sie nur nicht öfter hier auf dem Gestüt zu erscheinen, da das Schlachtross zu sehr ablenken würde.“

„Das ist von meiner Seite aus kein Problem. Aber bevor wir uns hier nur gegenseitig loben, Frau Rittmeisterin, möchte ich noch zwei Dinge ansprechen, die mir überhaupt nicht gefallen haben!
Das erste sind die Striemen, die Schlachtross hat. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass sie Gertenhilfen einsetzten, aber ich habe Ihnen ein Pferd ohne Narben im Fell übergeben und ich bestehe darauf, dass ich es auch ohne Narben zurück bekomme!
Das zweite ist sein allgemeiner körperlicher Zustand. Es ist kein Schaden, dass er ein paar Kilo Fett losgeworden ist in den letzten beiden Wochen, aber viel magerer sollte er jetzt nicht mehr werden. Ich denke, dass Sie seine Kraftfutterration an seine körperliche Belastung angepasst haben.“

„Machen Sie sich keine Sorgen, Schlachtross ist bei uns in den besten Händen und was die Striemen angeht, das war ein Unfall der sich sicher nicht wiederholen wird.“

"Ich habe ihr Wort, Frau Rittmeisterin- es wird sich nicht wiederholen..."

Die Rittmeisterin und Anja standen auf, sie begleitete Anja noch bis zum Auto und wünschte ihr eine gute Fahrt zurück nach 'Waldsee'...

DRACHENLORD ENDE


Schlachtross:

Ich trottete wie am Boden zerstört hinter dem Stallknecht her- was war nur in meine Jockey gefahren? So schön ihr überraschender Besuch und das gemeinsame Training hier auf 'Rosengarten' auch gewesen war, ihre Worte hatten mich zutiefst verunsichert. Ja... manchmal war ich ein sturer Bock- auch ihr gegenüber- gewesen; ja... Markus und die Rittmeisterin verstanden wirklich etwas von Pferdeausbildung und ja- ich freute mich über die Aussage von Anja, einige Tage vor dem Rennen mit mir hier gemeinsam sich auf das Rennen vorzubereiten...- aber dazwischen lagen noch mindestens dreieinhalb lange Wochen! Ich hatte gerade mal zwei hier hinter mich gebracht und wollte mit jeder Faser meines Körpers nur noch weg! Der heutige Morgen hatte mir den Unterschied zwischen den Einstellern und uns Gestütpferden- auf deren Niveau ich gehalten wurde- nachdrücklich vor Augen geführt! Ich war der Schikanen und kleinlichen Demütigungen durch Mira, Augustine und Annika; der Rangordnungskämpfe mit Blacky und Lion so überdrüssig! Einzig meine Zusage gegenüber Bea hielt mich hier- und die Freundschaft mit Miu gab mir den nötigen Halt, den ich hier so dringend benötigte. Und dann so eine Aussage von Anja...
Hatte sie meine Narben nicht gesehen? Die waren doch der sichere Beweis dafür, wie wahr die kursierenden Gerüchte über diese Pferdehölle hier sind. Hatte sie eventuell von Lady Bea einen 'Maulkorb' erhalten, damit das Abkommen zwischen ihr und der Baronin nicht gefährdet würde? War sie sogar meiner überdrüssig- dank meiner 'Sturheit', wie sie es nannte? Sie hatte es doch selbst gesagt, es war ihr fast zu viel geworden...
Wie abwesend wurde ich vom Stallknecht ausgeschirrt und mit der üblichen Fesselung in die Hengstbox geschoben, in der zu meinem Glück sich schon Brutus und Miu, der vor mir durch Jens ausgeschirrt worden war, aufhielten. Ich schaffte es noch, die Fassade bis zu seinem Verschwinden aufrecht zu halten- danach brach diese zusammen, verkroch mich in meine Ecke und heulte hemmungslos. Ich fühlte mich so einsam wie noch nie zuvor in meinem Leben- verkauft von meiner Gestütschefin und im Stich gelassen von meiner Jockey... Von beiden verraten!
Durch den Schleier meiner Tränen nahm ich nur undeutlich wahr, wie Miu mir durch seine Nähe Trost zu spenden versuchte und Brutus aufpasste, daß niemand mich in diesem Zustand zu sehen bekäme...
Zu meinem Glück schirmten mich die beiden gut ab- Miu schaffte es, mich aus dem Loch zu holen, noch ehe Markus Lion und Blacky in die Box brachte und uns die anstehende Fütterung ankündigte. Wir wären heute vor den Stuten dran, daher wäre er gleich wieder zurück...
Unser Trainer hielt sein Wort- anscheinend hatte der Pferdeknecht schon alles für uns vorbereitet gehabt. Markus lobte beim verteilen unserer Mahlzeit in der Raufe Blacky und mich für die 'gezeigte Performance' am Vormittag. Das Futter hatte sich aber nach dem Frühstück wieder vom Niveau für Einsteller auf das für uns Gestütpferde gesenkt...

"Na du Hengst- was machen deine Rippen?"- mit dieser Frage tastete er Blacky's Oberkörper ab. "Scheint dir ja nach der Nacht draußen wieder besser zu gehen...- Schlachtross hat dich heute Morgen gut vertreten... Hat dich heute Mittag Witnere noch einmal besucht?"

Während mein Rivale die Frage von Markus nickend bejahte, horchte ich auf.

'Das war ein verdammt großer Zaunpfahl...- dieser Einsteller hat sich vor seiner Abreise noch einmal nach seinem 'Partner' hier bei den Trainern erkundigt? Ihn auch noch einen Besuch auf der Weide abgestattet? Hatte er vielleicht auch seine Narben gesehen?'

Letzteres war nach einem Moment weiteren Nachdenkens wahrscheinlich eher nicht geschehen- doch auch nur, weil Blacky tags über ja in Latex gesteckt war. So wie ich in Lycra...

'Falschspieler...- die Rittmeisterin und auch du, Markus... Ihr vertuscht auch, was hier wirklich passiert!'

"Und dir, Schlachtross, soll ich von ihm ausrichten...- er dankt dir für die gemeinsame Einheit heute morgen und wünscht dir viel Erfolg im Rennen!"

Ich glaubte nicht richtig zu hören- doch es kam noch besser!

"Vanessa lässt dir ausrichten, deine Jockey hat sie... nachdem Jens dich hier in den Stall gebracht hat...auf die dir zugefügten Narben angesprochen und sie hätte ihr zugesichert... dies würde nicht wieder vorkommen..."

'Anja hatte es registriert... und um mich nicht als ihr Pferd hier in Verlegenheit zu bringen, auf das Vier-Augen-Gespräch mit der Rittmeisterin gewartet...'

Ich war einfach nur dankbar- meine Gedanken gegenüber Anja von vorhin waren so falsch gewesen! Sie war meiner nicht überdrüssig! Markus hatte ja keine Ahnung, wie sehr er mich mit diesen wenigen Sätzen aufbaute- zudem hatte er, ohne es zu bemerken, mir den Vornamen der Rittmeisterin mitgeteilt...
Ich hatte meiner Jockey und den beiden hier Unrecht getan... daher unterbrach ich sogar mein fressen, um mich zumindest Markus zuzuwenden und rieb meinen Kopf an seiner Brust. Erstaunt hielt er inne, gestattete mir aber diesen Akt gezeigter Zuneigung.

"Alles gut Schlachtross...- ich muss noch die Stuten füttern..."

Mit diesen Worten schob er mich vorsichtig von sich zurück und verließ die Box. Ich kehrte an die Raufe zurück- mein erkämpfter Status als zweiter Hengst in der Rangordnung hatte verhindert, daß ein anderer sich an meiner Ration zu schaffen gemacht hatte. Ich war mir sicher, meine Jockey würde auch Bea berichten, was sie hier gesehen hatte- ich war von ihnen nicht vergessen!


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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:04.06.21 11:41 IP: gespeichert Moderator melden


Hi!
Ich muss mich mal kurz dazu melden. Ich verfolge die Geschichte gespannt und freue mich unheimlich auf die Fortsetzungen. Ohne jetzt auf den Inhalt eingehen zu wollen (der mir übrigens auch sehr gut gefällt! 😊 finde ich es gigantisch, wie du es schaffst, die originale Geschichte mit deiner eigenen so stimmig zu ergänzen. Dass Witnere hier auch teilnimmt, finde ich prima. Zumal mir seine Geschichten auch unheimlich gut gefallen (haben). Mach bitte weiter so! 😊
Liebe Grüße!
Flo
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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:11.06.21 12:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Pub_Fl,

vielen Dank für dein Lob- wie schon mal gesagt, das 'verlängerte' Wochenende von Witnere diente in der Story einzig dem Herausarbeiten der unterschiedlichen Behandlung von 'Einstellern' und 'Gestütpferden'.
Ich hoffe, dies ist für die Leser gelungen...- und als 'Autor' beider Handlungsstränge war dies kein großes Problem.

Was Schlachtross angeht- der Stress und das Training haben ihm bereits soweit zugesetzt, das dies sich in Stimmungsschwankungen und dem Infragestellen des Rückhalts seiner bisherigen Bezugspersonen äußert. Und Mira hat, wie schon geschrieben, ihn nicht vergessen- aber lest selbst...



Tag 17, Dienstag- Woche drei



Vormittags in der Lounge der beiden Baroness:


"Raus mit dir und ab in deine Kammer!" blaffte Augustine die 'gelbe' 'Sissy' an, die sich gerade um die Füße ihrer Schwester bemühte. Wie gewöhnlich trug sie ihren cremefarbenen Latexcatsuit, schwarze Stiefel und den von ihr geliebten Arztkittel. Mira, die wegen des Gespräches bei ihrer Mutter- natürlich ging es wieder um ihre Art, wie sie Schlachtross in der ersten Woche seines Aufenthaltes hier trainiert hatte und die daraus resultierende Beschwerde von Lady Bea bei der Baronin- heute morgen noch immer schlecht gelaunt war, schaute ungehalten ob der Störung und wollte gerade fragen, was denn los wäre- aber die 'Tierärztin' kam ihr zuvor.

"Annika hat den modifizierten Trainingsplan fertiggestellt- du und dein Knecht können bereits heute in der Mittagspause beginnen, ihn umzusetzen."

Diese Eröffnung zauberte Mira ein Lächeln in ihr Gesicht, Ihre Laune verbesserte sich schlagartig und sie vergaß augenblicklich den Tadel, mit dem sie ihre jüngere Schwester seit ihrer Internatszeit aufzog. Augustine hielt ihr das Tablet hin und setzte sich neben Mira auf den Diwan- mit ein paar Clicks rief sie den von der Rittmeisterin erstellten Plan auf und stellte ihre 'Ergänzungen' samt der zu erwartenden Resultate in eine Spalte daneben. Mit geschäftsmäßiger Stimme begann sie daraufhin Mira zu erzählen, unter welchem Vorwand sie bei ihrer Mutter an den Trainingsplan von Schlachtross für diese Woche gekommen war, wie welche zusätzliche Einheit zu trainieren und welche Effekte dabei anhand der durch sie von Schlachtross erhobenen Daten zu erwarten wären. Mira kürzte dies nach einigen Minuten des Zuhörens ab indem sie fragte, wann mit dem ersten Zusammenbruch zu rechnen sei. Die Antwort übertraf ihre kühnsten Hoffnungen als Augustine ihr den Beginn der kommenden Woche als spätesten Termin dafür nannte. Spontan umarmte Mira sie für diese "hervorragende" Nachricht und küsste ihr auf den Mund.

"Schwesterherz- wie gesagt... treibt ihn bei jedem zusätzlichen Training in den 'roten Bereich' seiner Vitalwerte. Fordere ihm in jedem Galopp seine maximale Leistung ab- am besten, du verknüpfst das für ihn mit deiner Peitsche... Wenn du von ihm diese Gangart abforderst... sollte er nach einigen Einheiten durch dich und den Knecht so konditioniert sein, daß er automatisch über sein Limit geht! Intervalltraining ist da am besten geeignet... Du merkst, wenn er anfängt nur noch verzögert auf deine Kommando's zu reagieren- dann hast du ihn genau da, wo er hin soll. In diesem Fall solltest du diese Verzögerungen unbedingt tolerieren...- in den Rennen kann es dann gut sein, ein anderer Jockey hat damit Probleme bei Ausweich- und Überholmanövern... Unfaire Fahrweise und Behinderung anderer Teilnehmer- du verstehst?"

Ein herzhaftes Lachen ihrer Schwester zeigte Augustine, die Ironie in ihrer Ausführung war bei Mira angekommen...

"Eines noch...- wie du hier im Plan erkennen kannst, möchte ich ihm die Hälfte der Einheiten in Latex trainieren lassen. Die Daten dazu wären für meine Studien recht nützlich und du weißt, ich stehe im Unterschied zu unserer Mutter auf hübsch in Gummi verpackte Pferde...- und ich würde ihn gern heute Abend für einen zusätzlichen Ausdauertest in meiner Klinik haben!"

Mira's gute Laune sank ein wenig- sie hatte vor gehabt, sich selbst etwas 'Spaß' mit Schlachtross zu gönnen und erwiderte dies auf Augustine's Bitte. Aber irgendwie siegte die Neugier auf das, was ihre Schwester mit ihm vorgehabt hätte und lauschte lächelnd der folgenden Erklärung.
Nachdem Augustine ihre Ausführungen dazu beendet hatte, schlug Mira ihr einen Kompromiss vor:

"Was hälst du von einer Lösung, bei der wir beide auf unsere Kosten kommen würden?"

Mit einem interessierten Nicken signalisierte die "Tierärztin" Aufmerksamkeit.

"Leider soll ich mich bei unserem 'Hengst' mit meiner Peitsche zurückhalten- Mutter ist mir damit schon wieder auf die Nerven gegangen... 'Belohnung für seinen Einsatz in der vergangenen Woche... nicht unser Eigentum...'- die ganze Leier! Daher wollte ich ihn eigentlich nach der Fütterung heute Abend vor dem Sulky noch so ein wenig hetzen- die Angst vor den bisher von mir bekommenen 'Unterstützungen' dürfte ihn auch so vorwärts treiben...
Aber wie würde es dir gefallen, wenn das Schlachtvieh dabei mit Atemreduktion laufen müsste? Du kannst dies gern von der Tribüne aus beobachten... - natürlich bekommst du auch seine Vitaldaten. Wenn unser "Freund" nächste Woche seinen Zusammenbruch hat, können wir ihn uns ja teilen- du versorgst ihn, ich überprüfe seine Leistungsfähigkeit und du bekommst ihn danach wieder zu notwendigen 'Nachkontrollen'. Zusätzlich biete ich dir Blacky in Latex morgen den kompletten Tag an- der ist, nachdem einer unserer Kunden dies so gewünscht hat, bereits seit Samstag auf meine Anweisung hin bis auf Widerruf durch mich so unterwegs- da steht laut Plan ohnehin das Zirkeltraining bei dir in der Klinik an und du weißt ja, wie dieser Hengst bei so einer 'Verpackung' panisch wird...
Genau- du kannst Blacky für ein paar deiner Tests bekommen, wenn er für die Zuarbeit für irgendwelche Gastpferde vorgesehen ist und den Ausfall kompensieren wir, indem wir unseren 'gemeinsamen Freund' stattdessen die Einsteller übernehmen lassen. Da der Stallknecht mir hörig ist, wird er, wenn ich ihm dies sage, ohne weitere Fragen dies umsetzen. Ich muss nur abgleichen, wann er das Schlachtvieh trainiert und ich einen der Einsteller mit Blacky bespaßen muss...
Du wolltest das Schlachtvieh eh in Latex trainieren lassen. Da fällt ein Gummihengst eh nicht weiter auf und die Lücken in seinem Trainingsplan wird er mit je einer Einheit vor dem üblichen Wecken, am Abend und auch in der Mittagspause ausfüllen! Er soll doch fit zum Rennen sein..."

Bei dieser Vorstellung brach Augustine in Gelächter aus, in das ihre Schwester mit einstimmte- aber mal schauen, ob sie nicht noch mehr bekommen könnte...

"Ich bin damit einverstanden- wenn du auch meine Stute vom normalen Training freistellen kannst! Die soll so wie Blacky morgen meiner vollen Aufmerksamkeit sicher sein; die benötigt nach dem Wochenende wieder etwas "Führung..."

Mira war klar, ihre Schwester mochte es nicht, wenn Steel und Brutus zusammen waren- aber warum sollte sie Augustine ihren Spaß verderben? Wenn sie die beiden Pferde ein wenig härter fordern wollte- es war ihr Recht.
Mit einer weiteren Umarmung und einem Kuss besiegelten sie ihren Deal...


Mittag...


Schlachtross:

Ich war froh, die letzte Einheit mit Jens in der Reithalle war vorüber...- der Trainingsplan war schon recht anspruchsvoll und die Sonne hätte mich draussen zusätzlich Kraft gekostet. Ich freute mich daher auf die jetzt vor mir liegende Erholungsphase im Stall und das damit verbundene Nachlassen des Schmerzes in meinen Muskeln. Die Tränke war gerade nicht durch eines der Einstellpferde besetzt und so konnte ich meinen Durst stillen. Zurück an der Bande der Halle lehnte ich mich an das kühle Holz und dämmerte ein wenig vor mich hin.
Ein leichter Tritt gegen die Oberschenkel veranlasste mich, meine Augen zu öffnen- vor mir hatte sich der Pferdeknecht aufgebaut und grinste überheblich.

"Hoch mit dir, du fauler Gaul, und mir nach!"

Dazu deutete er mit der Gerte an, was bei einer Weigerung auf mich warten würde... Folgsam trottete ich daher hinter dem Pferdeknecht in den Bereich, wo normal die Einstellpferde für ihre Einheiten vorbereitet wurden. Eines dieser 'Hobbypferde' stand komplett in Latex gehüllt bereits eingespannt vor einen Zweispänner- Sulky... Mir schwante böses, aber der Pferdeknecht führte mich zielstrebig an dem "Einsteller" vorbei in die dortige Sattelkammer.
Die in mir kurz aufflammende Erleichterung wurde aber jäh enttäuscht, nachdem ich in dieser auf einem Tisch liegen sah, was Jens wohl für mich bereitgelegt hatte. Da wartete eines der von Rosengarten verwendeten Outfits, wie sie für die zahlenden Latexpferde vorgehalten wurden. Das Kommando von Jens bestätigte seine Befürchtung:

"Hinterhand..."

Er befreite den Hengst zuerst von den Hufstiefeln und löste dann die Handfesseln vom Hüftgurt.

"In 10 min stehst du wie der Einsteller hier mit allem neben dem Tisch- sonst setzt es was! Die Baroness hat mir da freie Hand gegeben- und du hast das Vergnügen, die nächste Einheit von ihr gemeinsam mit Brutus trainiert zu werden..."

Diese Worte des Pferdeknechtes versetzten mich in Panik!

'Sind die wahnsinnig- die wollen mich jetzt hier als Schulpferd in Gummi verpackt einsetzen...'

Ich wollte es nicht glauben...- und doch war es die Realität!

'Ein Mal! Nur ein einziges Mal...!'

Die Rittmeisterin hatte mir doch gestern noch gesagt, mein Einsatz wäre einmalig... da ich für Blacky einspringen müsste; aber das war Rosengarten at it's best- Vertraue niemandem und glaube keiner Versprechung!
Enttäuschung machte sich in mir breit- Schlachtross war von der Rittmeisterin ausgenutzt und, nachdem er freiwillig alles gegeben hatte, weggeworfen worden...

'Die brauch nicht noch einmal zu kommen...- und Markus vorzuschicken kann sie auch vergessen...
Oder hat das jemand anders befohlen und das ist mit ihr gar nicht abgesprochen? Sie hatte doch bisher immer ihr Wort gehalten...'

Es war ein ganz schwacher Funke Hoffnung, an den ich mich klammerte. Ich wollte so, von einer Person, zu der ich... entgegen des 'Fehlstarts' beim Transport nach Rosengarten... neben dem Pferdetrainer Vertrauen gefasst hatte, nicht enttäuscht werden...
Doch wenn ich vom Pferdeknecht keine Prügel riskieren wollte, müsste ich mich jetzt langsam in den Suit hineinzwängen, ging mir durch den Kopf. Zumal die folgende Einheit mich in die Hände meiner Erzfeindin gab- und ihr 'Schoßhündchen' ihr jede noch so kleine 'Widerspenstigkeit' von mir berichten dürfte!
So griff ich nach dem Ganzanzug, hob ihn vom Tisch und drehte ihn für den Einstieg zurecht. Er schien etwas zu gross zu sein und fühlte sich innen feucht an- das würde doch nicht einer von denen sein, die sie vorgestern angehabt hatten? Schlachtross hatte zwar hier in Rosengarten eine Menge ertragen, die Vorstellung trieb ihm aber doch ein Gefühl des Ekels über den Rücken. Einen Vorteil hatte die Feuchtigkeit aber- das Anziehen ging recht flott vonstatten und ich stand komplett eingehüllt in Latex auf meinen Hufstiefeln bereit, als Jens zurück war. Dieser schloss den Rückenreissverschluss und zog mir die Maske über. Mich amüsierte es, wie Jens noch immer versuchte, so weit wie möglich außer Reichweite meiner Hufstiefel zu bleiben- dann spürte ich das Atemrohr zwischen den Zähnen und versuchte gleichmässig zu atmen. Zum Glück hatte der Pferdeknecht nicht auch noch eine Art Zungenstrecker hinzugefügt- aber auch so war klar, die Trainingseinheit würde hart werden.
Hufhandschuhe, Schweif und mein Zuggeschirr vervollständigten das Outfit, mit dem ich jetzt neben dem 'Einsteller' vor den Sulky gespannt wurde. Jens gab das Startkommando, lenkte den Sulky gekonnt in die Reithalle und Schlachtross konnte nach dem Stoppsignal durch die getönten Augen den hergerichteten Parcours erkennen. Nicht allzu schwer- aber der Pferdeknecht dämpfte aufkommende Vorfreude.

"Nordic- du hast heute Parcourstraining und dein Trainingsziel ist, diesen blind zu laufen. Wenn du dabei sicher bist- werden dein Jockey und du danach und in den folgenden Tagen draußen auf der Wettkampfstrecke trainiert werden. Bisher sah deine Leistung sehr vielversprechend aus...
Dein Partner neben dir wird das Tempo vorgeben- der arbeitet dir als Schlepper zu."

Na toll- auch wenn der Hallenuntergrund gerade geglättet worden war, Sand blieb Sand...
Ein über die Zügel auf meine Trense übertragener kurzer Zug gab das Startsignal. Ich begann die erste Anfahrt recht langsam mit Rücksicht auf das neben mir laufende Pferd- was Jens erstaunlicherweise tolerierte. Seine Zügelsignale kamen auch recht präzise, was es meinem 'Partner' in ersten Durchgang recht leicht machte. Erneut in der 'Startposition' angekommen, gab es erneut einen Halt, in dem Jens absaß und den Einsteller für seine Leistung lobte. Da wurde einem die hier herrschende Wertigkeit zu uns 'Gestütpferden' mehr als deutlich vorgeführt... Vertieft wurde dies durch die Ansage an mich, die der Pferdeknecht im Anschluss leise mir gab:

"Diese Schleichrunde lass ich dir mit Rücksicht auf deinen zahlenden Partner durchgehen- aber jetzt machst du Tempo oder es setzt Hiebe!"

Aufsitzen und ein Schnalzen- diesmal zog ich sofort mit voller Kraft und hielt meine Schrittfrequenz so hoch, das "Nordic" in seinem blinden Zustand Mühe hatte, auch ohne Zug auszuüben, das Tempo zu halten. Wir schafften aber auch diese Runde ohne Beanstandungen- aber ich merkte überdeutlich den Widerstand, den ich beim Ziehen hier auf Sand zu überwinden hatte. So ging es insgesamt noch weitere acht Runden- davon die letzte im Trab- in der ich ihn für jeden gelaufenen Meter verfluchte, ehe Jens mit der Einheit am Ende war und uns zurück in die Gasse lenkte. Dort schirrte er zuerst den anderen Hengst aus und brachte ihn zurück in seine Box.
Ich stand bis zu den Unterschenkeln in meinem eigenen Schweiß und war dankbar für jede Sekunde, die Jens weg war und ich so zum Regenerieren nutzen könnte. Hätte der Pferdeknecht dieses Programm draußen auf dem Platz in der prallen Sonne durchgezogen... da war ich mir sicher...- ich wäre kollabiert!
Nachdem mein Peiniger zurück war, wurde auch ich ausgeschirrt und durfte mich aus dem Outfit pellen. Er war sogar so höflich und füllte mir einen der Tränkeimer mit Wasser auf. Meine Hoffnung, dass er erkannt hätte, wie durstig ich nach dieser Einheit war, wurde aber erneut enttäuscht- ich durfte mich nur mit meinen Füßen in den Kübel stellen um meinen überhitzten Körper etwas herunter zu kühlen. Jens weidete sich an meinen Blicken, die ich dem Wasser unter mir zuwarf, nachdem er einen Versuch von mir, mich zu bücken, mit einem heftigen Gertenhieb unterbunden hatte. Nach einer Pulskontrolle von ihm, die wohl zu seiner Zufriedenheit ausgefallen sein musste, durfte ich aus dem Eimer steigen, die Hufstiefel wieder anziehen und mir wurden wieder die Hände am Hüftgurt fixiert. So äußerlich in den 'Vorpausen'- Zustand zurückversetzt, gab er mir das ersehnte Kommando "Abknien" und zeigte auf den Eimer, in dem ich gerade noch gestanden hatte. Dies war mir egal- ich soff von dem inzwischen lauwarmen Wasser, bis ich meinen Durst gestillt hatte und dies durch ein Schnauben kundtat.
Nach dem aufrichten wurde ich noch von ihm mit Sonnenschutzmittel eingerieben- dann bekam ich das Kopfgeschirr angelegt und mit einem falschen "Viel Vergnügen bei der nächsten Einheit..." führte er mich aus der Gasse in die Halle zurück, wo Mira mit Brutus bereits auf mich warteten.


Hengstbox- Abend...


Schlachtross in mir war dankbar für die Zeit, die vergangen war, seit Markus mich nach der letzten Einheit mit ihm zurück in die Gemeinschaftsbox gebracht hatte und ich nach dem anstrengenden Tag endlich etwas zur Ruhe kam. Das Training bei der Baroness war zu meiner Überraschung, von einem für sie 'normalen' Maß an Schlägen für uns, ohne Zwischenfälle verlaufen...- das Brennen in meinen Muskeln war inzwischen auch auf ein erträgliches Maß zurückgegangen und so freute ich mich auf die anstehende Fütterung- auch wenn es vermutlich doch nur wieder geschnetzeltes Gemüse war. Das Klappern der beiden Eimer wurde vernehmbar und ich schaute wie alle anderen Hengste in der Box gierig zur Tür, in der gleich der Pferdeknecht zu unserer Fütterung auftauchen musste.
Als sich die Boxentür öffnete, schwante mir böses- Jens war in Begleitung von Mira und diese zeigte sofort auf mich.

"Auf!"

bellte sie mich mit dem von ihr gewohnten Kommandoton an. Mit der Peitsche zeigte sie auf die Stelle, wo ich zu stehen hätte- dann überwachte sie vorerst die Arbeit ihres Pferdeknechtes, der den Eimerinhalt in der Futterraufe verteilte. Sie zeigte dem Knecht, wie er das Futter, wie jeder von uns es sehen konnte, in fünf gleich große Haufen zu unterteilen hatte- nahm dann von vier Rationen je eine halbe Hand voll und fügte sie der fünften hinzu. Danach griff sie in ihre Gürteltaschen und holte einige Stücke eines Energieriegels heraus, die sie auf diese Portion legte.

"Schlachtross bekommt jetzt von mir noch eine extra Trainingseinheit- daher bekommt er auch diese Portion hier- ist das klar? Ihr werdet mit eurem Futter warten, bis wir wieder zurück sind- damit ihr euch nicht ohne Erlaubnis bedient, werdet ihr an den Halteösen festgebunden. Knecht- mach sie fest!"

Wortlos wandte die Baroness sich mir zu, hakte meine Führzügel in mein Kopfhalfter ein und zog mich aus der Box- die Blicke der anderen Hengste bekam ich nicht mehr mit...
In der Stallgasse konnte ich einen der Rennsulkys sehen- den Typ, wie er auch zum Rennen, auf das ich hier hin trainiert wurde, zum Einsatz kommen würde. Wenigstens keiner der schwereren Trainingswagen dachte ich bei mir, als Jens der Baroness das Einspannen meiner Person abnahm. Was mir aber im ersten Augenblick komisch vorkam, als letzte Maßnahme nahm der Pferdeknecht mir mein Kopfhalfter ab. Ein Blick zu Mira gab die Erklärung für dieses Verhalten- sie hatte mittlerweile aus einer Kiste eine ABC-Maske mit angeschraubtem Filter genommen und drehte diese in ihren Händen so, daß mir klar wurde, ich würde diese in wenigen Augenblicken über meinen Kopf gezogen bekommen.
So war es auch- nach den Kommandos "Abknien" und "Kinn vorstrecken" war mein Kopf darunter verschwunden. Als letzte Handlung schob Jens an zwei seitlichen Öffnungen der Maske, die mir bisher entgangen waren, eine einfache Gummitrense hindurch, die so zwischen meinen Zähnen lag. Sofort merkte ich nun den Widerstand des Filters beim Atmen- da die Maske nun doch recht dicht vor meinem Gesicht anlag. Links und rechts wurden noch die Zügel eingehangen, dann saß Mira auf und überprüfte mit einem leichten Zug an jeder Seite, ob ich Ihre Lenksignale in meinem Maul spürte. Ich wieherte sicherheitshalber jedes Mal und zeigte ihr auch durch Kopfbewegung, das diese bei mir ankamen. Zufrieden damit gab sie mir das Kommando "Schritt!" und lenkte mich wider Erwarten recht sacht aus dem Stall.
Ihre Lenkkommandos führten mich zügig zu dem jetzt in der Dämmerung bereits beleuchten 1000 Meter Rundkurs, wo sie einen Stopp einlegte, absaß und zu mir nach vorn kam. Die Baroness nahm die Zügel unter meinem Kinn kurz und zog mich soweit zu sich herab, daß ich durch die runden Augengläser Blickkontakt mit ihr hatte.
In einem für sie unerwartet ruhigen Ton teilte sie mir mit, meine Aufgabe wäre es, mehrere Runden im Trab mit Galloppeinlagen zu laufen. Sie bräuchte nicht zu betonen, daß ich hierbei vollen Einsatz... wie bereits heute Nachmittag... zeigen sollte- erstens sei ich hier zur Rennvorbereitung und nicht zur Kur und zweitens warteten die anderen Hengste auf unsere Rückkehr, damit diese ihr Futter fressen dürften. Auch würde ich ja sicher auf ihre 'Motivationshilfe' verzichten wollen...
Mit dieser für die Baroness ungewohnt sanften Ansprache saß sie erneut auf und schon spürte ich das Rucken der Trense. Ich begann gar nicht erst mit Schritt sondern fiel gleich in den Trab- und hoffte still, sie würde mir wenigstens eine Runde zum Warmlaufen zugestehen, ehe die erste Galloppade von mir abverlangt würde. Ich hatte keine Ahnung, wieviele Runden sie mir jetzt abverlangen würde- aber möglicherweise erkannte sie an, das ich bereits einen Trainingstag hinter mir hatte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür bei der Baroness gering war. Schnell merkte ich, wie mir trotz eines ruhigen Trabs warm wurde und ich dank des Filters immer tiefere Atemzüge machte, um genug Luft in meine Lungen zu bekommen...


Was Schlachtross nicht sehen konnte- Mira hatte ein Smartphone aus ihrer Tasche genommen und wie von ihrer Schwester gezeigt, die App aktiviert, mit der sie die Vitaldaten des vor ihr laufenden Hengstes angezeigt bekam. Sie sah, wie seine Körpertemperatur trotz der Abendkühle auf etwas mehr als 38 Grad anstieg, seine Herzfrequenz die 120/min überschritt und seine Atemfrequenz auf über 25/min stieg. Augustine hatte ihr gesagt, sie solle dafür sorgen, dass er bei den von ihr geplanten Einheiten nicht unter diese Werte fallen sollte- in den Abschnitten, wo man ihm volle Leistung abverlangen wollte, wäre eine Herzfrequenz von 180- 200/min über eine komplette Runde schon verkraftbar. Mira solle es nicht übertreiben- wenn sie sich an das von ihr und Schwester Annika erstellte Programm halten würde, wären erste Resultate bereits eine Woche vor dem Rennen erkennbar- und würden zwangsläufig zu einem Kreislaufzusammenbruch von Schlachtross spätestens im dritten Viertel des großen Rennens führen. Bei diesem Gedanken musste die Baroness lächeln...- und gab, eingedenk der Warnung ihrer Mutter, mit einem sehr sanft ausgeführten Peitschenhieb dem Gaul vor ihr das Signal zum ersten Sprint.


Der Schmerz zwischen den Schulterblättern kam überraschend und war "erträglich"- im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen, die ich mit der Baroness gemacht hatte. Aber er zerstörte meine Hoffnung auf ein vernünftiges Warmlaufen und mit der stummen Bitte, damit weitere Schläge abzuwenden, gab ich Vollgas. 100 Meter, 200 Meter- der Puls hämmerte in meinen Schläfen und ich holte alles aus mir heraus, was nach diesem Tag noch an Reserven in mir steckte. Nach einer halben Runde spürte ich endlich das erhoffte Rücken zwischen den Zähnen und fiel aus dem Gallopp zurück in den Trab. Ein Peitschenknallen neben mir war für mich das Signal, die Geschwindigkeit zu halten- wenn ich langsamer werden sollte wäre die Konsequenz klar. Aber trotz des Filters und der Maske spürte ich, wie mein Puls sank, das Pochen in den Schläfen nachließ und ich wieder etwas zu Atem kam. Im leichten Dauerlauf, einen Schritt vor den anderen setzend, erlaubte mir die Baroness mich ein wenig zu regenerieren, ehe sie mit dem Beginn der dritten Runde mir in der bereits vorher praktizierten Weise das Signal zum zweiten Sprint gab. Erneut wurde mir eine halbe Runde Vollgas abverlangt- ich merkte, wie sich zum Ende hin mein Blickfeld begann sich einzuengen. Zum Glück für mich nahm Mira rechtzeitig das Tempo heraus und gönnte mir ein komplette Runde zu Erholung. Bis auf die beiden Peitschenberührungen als Signal zum Sprint hatte sie sich mit dem Einsatz Ihres 'Lieblingsspielzeugs' erstaunlich zurückgehalten- erkannte sie möglicherweise meine Leistungsbereitschaft an? Ich hatte immerhin bis jetzt schon dreieinhalb Runden ohne zusätzliche 'Motivation' von ihr zurückgelegt. Oder hatte meine Jockey doch nach ihrem Besuch hier genügend Krach wegen der sichtbaren Narben geschlagen und damit Druck ausgeübt? Bei letzterem verzieh ich Anja für meine Gedanken, die mir nach ihrer Abreise durch den Kopf gegangen waren. Aber das Versprechen der Rittmeisterin, die Peitsche würde bei mir überhaupt nicht mehr eingesetzt, war damit auch nur heiße Luft...- doch konnte dieses auch nur für den Pferdetrainer und sie gegolten haben. Dann hätten die beiden mich nicht belogen und sich daran gehalten- doch gleiches von Mira und Jens zu erwarten wäre illusorisch...


Mira war amüsiert, zu sehen, wie sich der ihr verhasste Gaul abmühte und versuchte, es ihr Recht zu machen. Es juckte ihr in den Fingern, ihn mit der Peitsche bis zum körperlichen Zusammenbruch zu treiben- aber, wenn sie es sich nicht mit ihrer Mutter verscherzen wollte, war sie an deren Verbot diesbezüglich gebunden und... es wäre ein wesentlich größeres Vergnügen, zu sehen, wie dieses Vieh vor ihr und seine Jockey bei dem anstehenden Rennen derartig einbrechen würden, während sie einen sicheren Sieg nach Hause fuhr. Na gut, ein wenig Spaß würde sie sich trotzdem gönnen- noch zwei Sprints und insgesamt sieben Runden würden ihn sicher über sein Limit treiben... Mira wartete fairerweise noch ab, bis die Werte von Schlachtross sich eingependelt hatten und gab dann, dieses Mal über die Zügel, das Signal zum Sprint.


Das Kommando über die Trense nahm ich im ersten Moment gar nicht wahr, so ungewohnt war es, aber: "Gallopp!"- wieder unterstützt von einem 'sanften' Peitschenhieb der Baroness- war das Zeichen für mich, erneut alles aus mir herauszuholen. Ich merkte, wie meine Beine nach einer halben Runde Sprint langsam weich wurden und hoffte auf ein Ende dieser Totour, aber dieses Mal hatte sie kein Einsehen und forderte eine volle Runde von mir. Die letzten 200 Meter spürte ich auch mehrfach ihr Schlagwerkzeug... doch nur als Motivation- obwohl ich schon mehr taumelte als rannte. Mein Atem flog unter der Maske, das Blut in den Schläfen hämmerte, ich sah bereits Sterne und hatte das Gefühl, meine Lungen standen in Flammen...- als endlich das Signal von ihr kam, daß ich langsamer werden durfte. Wie gern wäre ich jetzt stehengeblieben, aber das hätte gnadenlose Prügel bedeutet. Immerhin war die von mir gefühlt vorgelegte Geschwindigkeit langsamer als beim letzten Trab- aber sicher täuschte ich mich. Zumindest schien die Baroness ein Einsehen über meinen körperlichen Zustand zu haben- das befürchtete Signal zum erneuten Gallopp blieb nach einer halben Runde aus. So konnte ich mich noch ein wenig "erholen", ehe Mira mir nach fünfeinhalb Runden das Signal zum finalen Sprint gab.


Mira sah anhand der übermittelten Daten wie die Werte von Schlachtross erneut tief in den roten Bereich schnellten- sie signalisierten ihr, er war eigentlich völlig fertig und sie würde wohl kaum mehr aus ihm herausholen können. Jetzt hatte sie ihn aber genau dort, wo er sein sollte- tief im aneroben Bereich. Diese Trainingseinheit allein- so hatte es ihr Augustine erklärt- würde alles zunichte machen, was diese beiden Idioten von Pferdetrainern mit ihm heute aufgebaut hatten. Dazu noch sein Einsatz in der Mittagspause... Ja, sie würden diesen störrischen Gaul mit der Zeit derart fertig machen, dass er sich noch wünschen würde, nie geboren zu sein. Vielleicht könnten sie ihn sogar damit zum Verweigern treiben und dann hätte sie endlich den Grund, ihn nach ihrem Gusto derart zu quälen, daß sein Beispiel allen anderen Gäulen eine Warnung wäre.


Schlachtross sah vor seinen Augen nur noch Sterne- die Rennbahn war nur noch verschwommen hinter den Gläsern der Maske wahrnehmbar, mein eigener Atem dröhnte in den Ohren und ergab, kombiniert mit meinem Puls, einen Trommelwirbel im Bewusstsein. Auf die korrigierenden Lenksignale, damit ich in der Spur bliebe, reagierte ich nur noch verzögert... der Schmerz im Körper war mittlerweile auch soweit generalisiert, daß Mira's erstaunlich zurückhaltende Peitschenhiebe darin untergingen- ich fühlte mich zurückversetzt an jenen Tag, als ich das erste Mal von ihr über ihre Hindernisbahn gejagt wurde.
Das Kommando zum Übergang in den Trab bekam ich daher erst nach wiederholter Gabe durch die Baroness mit, die in einem Anfall von "Gnade" mich die letzten 100 Meter sogar im Schritt gehen ließ ehe das Signal zum Stillstand kam. Jede einzelne meiner Musken brannte, die Gelenke schmerzten und es dauerte mehrere Minuten, ehe sich mein Atem normalisiert hatte.


Mira fühlte Schlachtross den Puls am Handgelenk- nicht, das dies notwendig gewesen wäre, aber es erweckte den Eindruck einer gewissen Fürsorge- und als sie damit zufrieden war, durfte der Hengst langsam zurück in die Stallgasse laufen, wo Jens auf sie wartete. Die Baroness saß vom Sulky ab, steckte ihr Smartphone weg und übergab dem Pferdeknecht die Zügel. Dann stellte sie sich vor Schlachtross, zog ihm die Maske vom Kopf und hielt ihm auf ihrer Handfläche ein paar Apfelstücken vor sein Maul...


Der typische Stallgeruch drang mit den ersten Atemzügen nach Abnahme der Maske in meine Lungen und machte mir endgültig klar, ich hatte es geschafft- ich würde gleich wieder in der Box bei den anderen Hengsten sein und hoffentlich Ruhe nach diesen sieben Runden Extraschinderei haben. Verwundert schaute ich auf die mir von der Baroness angebotene Belobigung und konnte kaum glauben, als ich von ihr mit einem leichten Kopfnicken aufgefordert wurde, mich zu bedienen. Wie in einem Traum nahm ich vorsichtig die Stücke in mein Maul, zerkaute sie langsam und genoss die süße Kühle in meinem Mund, bevor ich den Brei hinunter schluckte. Jens war inzwischen mit meinem Ausspannen fertig und hielt mir im Anschluss einen Eimer mit Wasser vor mein Gesicht. Ich tauchte meinen Kopf in das Nass und befriedigte meinen Durst, bis Luftmangel mich zwang, ihn aus dem Eimer zu ziehen. Jens nutzte die Gelegenheit, mir mein Dauerhalfter überzustreifen und führte mich zurück in die Hengstbox, wo die Baroness bereits die anderen Hengste von den Halteösen gelöst hatte. Sie schien zufrieden zu sein und mit einer übertriebenen Geste legte sie auf die mir zugedachte Portion drei weitere Stücke der Energieriegels und forderte mit einer Handbewegung auf, mich zu bedienen. Erst als ich alles in meinen Magen befördert hatte, gab sie die Futterraufe für die anderen Hengste frei und verließ zusammen mit dem Stallknecht die Box. Mir waren die ob der ungewohnten 'Vorzugsbehandlung' durch die Baroness zugedachten Blicke egal- ich war mir sicher, keiner der anderen Hengste hätte mit mir tauschen und die sieben Runden laufen wollen. Als Brutus mit seiner Ration fertig war, vollführte ich aber zur Sicherheit ihm gegenüber eine Unterwerfungsgeste als Entschuldigung für die Zeit, die sie auf ihr Futter warten mussten. Mit einem wissenden Kopfnicken wurde diese durch den Leithengst akzeptiert, ich fiel mit der Sicherheit ins Stroh, nicht seinen Unmut auf mich gezogen zu haben...- und merkte nicht einmal mehr, wie Miu sich an mich kuschelte...
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:18.06.21 12:15 IP: gespeichert Moderator melden


Tag 18, Mittwoch- Woche drei (Part 1)



Vor dem Frühstück bis Vormittag...


Schlachtross:

Irgendjemand brummte ein "Guten Morgen" und ich war im Halbschlaf versucht gewesen, dies auf normal menschliche Art zu erwidern- ein aufkommender Schmerz am Oberschenkel riss mich aber unsanft aus meinem Traum. Ich konnte es mir gerade noch verkneifen dem Pferdeknecht verbal zu antworten. Dank des Trainings am vorherigen Abend verspürte ich auch einen formidablen Muskelkater und ein paar richtig unangenehme Krämpfe hatten mich nicht wirklich gut schlafen lassen. Sollte es jetzt schon wieder weiter gehen? Ich wurde auch den Eindruck nicht los, Jens hätte uns früher als üblich geweckt worden- einziger Trost war es, auch Blacky wurde munter gemacht. Da der Knecht keine Anstalten machte, die anderen Hengste zu wecken, verdichtete sich der Eindruck einer weiteren Zusatzeinheit, was sich bestätigte, als wir in die Boxengasse geführt wurden und einen Blick nach draußen warfen. Mein noch vorhandenes Zeitgefühl sagte mir, sie waren eine Stunde zu früh dran...
Blacky war mittlerweile auch aus der Box geholt worden und stand neben dem Tisch, wo ich mich gestern zur Mittagszeit in das Latexoutfit zwängen durfte- und ein Blick genügte, um zu sehen, auch diesmal hatte der Pferdeknecht Teile dafür bereitgelegt. Nur eines war verwunderlich- es lag nur eine Pferdemaske vom Typ 'Hochzeit' dabei und Jens machte keine Anstalten, mich damit ausstatten zu wollen. Statt dessen bellte er Blacky an, seinen Pferdekörper möglichst flott mit der schwarzen Haut zu überziehen, damit er seinem Namen alle Ehre machen könne.
Schlachtross fiel ein Stein vom Herzen- so wie ich es einschätzte, sollte ich wohl wie vergangene Woche für Miu nun als "Helfer" bei Blacky agieren. Der Blick in die Stallgasse zeigte mir, daß der Pferdeknecht für unser Training eine leichte zweiachsige Rennkutsche, wie sie für Trailrennen Verwendung fand, bereitgestellt hatte. Während Blacky sichtlich unwohl begann die für ihn bereitgelegten Latexteile überzuziehen, schirrte Jens mich bereits vor die Kutsche. Kurze Zeit später hörte man ihn wieder in der Sattelkammer fluchen, begleitet vom unverkennbaren Geräusch mehrerer Gertenhiebe und unterdrückten Schmerzenslauten, die Blacky von sich gab. Ich war mir sicher, der Pferdeknecht hatte ihm beim Anlegen seines Outfits "Hilfestellung" gegeben...
Immerhin hatte er wohl ein Einsehen, was meine Aufgabe anging- er fesselte diesmal nur jeweils unsere außenliegenden Vorderhufe an das Zuggeschirr. Die innenliegenden verband er derart, daß wir unsere Hände halten konnten. Dadurch hatte er es Blacky ein wenig leichter gemacht, da dieser jetzt schon sichtbar mit seiner Ausstattung kämpfte. Der schwarze Hengst neben mir war bereits ein Nervenbündel- auch wenn meine Berührung ihn derzeit so beruhigte, daß er seine Panik unter Kontrolle hielt...

"Blacky- du Drecksgaul... steh still! Augustine meinte, dir würde ein 'Reduzierstück' helfen dich besser zu konzentrieren- mal sehen, ob sie damit recht hat!"

Nach dieser Ankündigung schob der Knecht in das Atemrohr der Maske eine Art Hartgummizylinder- mir war sofort klar, damit verringerte er den Querschnitt des Rohres und somit auch die Luftmenge, die Blacky mit jedem Atemzug durch dieses ziehen könnte!
Das Ergebnis dieser Maßnahme war sofort sichtbar- mit jedem Einatmen zogen sich die Seiten der Maske ein wenig nach innen und blähten sich beim Ausatmen nach außen... Jens gab dem Pferd neben mir zu meiner Überraschung dabei aber eine ernstgemeinte verbale Hilfestellung:

"...ein... aus... ein... aus...- du hast an nichts anderes zu denken... Den Rest schaffst schon mit meiner Hilfe...
Die Frau Baronin will bei dir keinen Rückfall in alte Gewohnheiten bis zum Turnier- wo du doch das Wochenende so gut mit dem Einsteller harmoniert hast!"

Dem Startkommando des Knechtes nach seinem Aufsitzen folgte zum Glück für mich nicht sofort eine Trabeinlage auf dem Weg wie ich es von Jens bisher gewohnt war. Die Schmerzen in den Oberschenkeln ignorierte ich so gut ich konnte- war mir aber sicher, jetzt bei einem weiteren Training wie gestern Abend zusammen zu brechen. Der Pferdeknecht machte aber keinerlei Anstalten, uns in Richtung der Trainingsbahn zu lenken, sondern schlug einen Weg ein, der aus dem unmittelbaren Bereich von Rosengarten herausführte. Blacky hielt sich- dank des 'Rates' von Jens?- so einigermaßen unter Kontrolle und erfüllte die an uns gestellten Anforderungen...- auch wenn ihm dies häufig durch den Knecht mittels einiger Peitschenhiebe vermittelt wurde. Dabei konnte ich nicht mehr tun, als ihm in diesen Momenten über ein Schnauben und Drücken der Hände zu signalisieren, ich wäre an Blacky's Seite und dieser nicht allein...


Nach einer gefühlten halben Stunde fuhr Jens einen Turn und stoppte dann die Kutsche. Nachdem er abgestiegen war, lobte er die beiden Zugpferde- enttäuschte aber ihre Hoffnung auf ein Leckerlie. Statt dessen schob er über die Maulöffnung von Blacky's Maske einen 'Futtersack', womit er dessen Atmung noch weiter einschränkte und befestigte diesen am den leeren Halfter. Er kontrollierte auch den richtigen Sitz dieser zusätzlich durch Augustine angeordneten 'Herausforderung'- ehe er sich wieder Schlachtross zuwandt.


Nachdem er mit Blacky fertig war, meinte Jens "...ich solle nicht leer ausgehen..."- und so bekam ich einen Zungenstrecker als eines dieser "Extras" durch den Pferdeknecht verpasst. Sofort verspürte ich den dadurch hervorgerufenen Würgereiz und musste mit mir kämpfen, diesem nicht nachzugeben. Als zusätzliche Schinderei verlangte unser Kutscher nun, den Rückweg im Trab zu absolvieren. Ich war froh, als ich wieder das Gestüt vor mir auftauchen sah- aber Jens "gönnte" uns auch noch eine zusätzliche Runde auf der 1000-Meter Bahn, ehe er uns wieder in die Stallgasse lenkte und dort anhalten ließ. Auf ein Ausschirren aus dem Zuggurt verzichtete er bei mir, sondern er entfernte nur die Trense und den Zungenstrecker, ehe er mich zurück in die Box verfrachtete. Kurze Zeit später wurde auch Blacky wieder hereingeführt- er hatte immer noch das ihm verhasste Latex an, aber war von dem Pferdeknecht zumindest von der Kopfmaske befreit worden. Blacky, völlig ausgepumpt, baute sich sich kurz vor mir auf- deutete aber zu aller Erstaunen mit einem Kopfnicken und schnaubend mir eine Art Unterwerfungsgeste als Dank an und verzog sich in seine Ecke. Alle anderen Hengste in der Box schauten uns beide verwundert an, aber weder Blacky noch ich hatten jetzt Lust auf eine pantomimische Darstellung unserer Ausfahrt. Mir schmerzten erneut meine Gelenke- noch ehe das eigentliche Training begonnen hatte- und auch die Hoffnung, für diese Extrarunde etwas mehr Futter zum Frühstück zu bekommen erfüllte sich nicht...

'... zumindest hat er mich nicht geschlagen...'

Jens schüttete sogar etwas weniger als gewohnt in die Raufe, was bei allen anderen Hengsten ein unwilliges Wiehern hervorrief. Verwundert schaute ich fragend zu Miu- und dieser bedeutete mir mit einer pumpenden Armbewegung, daß vermutlich für uns wieder irgendeine Schinderei anstand. Wir schlangen alle unsere Rationen in uns hinein- da der Pferdeknecht jederzeit uns aus der Box treiben könnte.
Es dauerte aber doch länger als erwartet, ehe Jens mit den beiden Stuten im Schlepptau zurück war und sich uns widmete. Er befahl allen, sich in Reihe aufzustellen und legte jedem von uns das von allen Pferden des Gestütes gefürchtete Schockhalsband aus der Tierklinik um den Hals. Danach löste er unsere Vorderhufe vom Hüftgurt, damit wir diese frei bewegen konnten. Widerstand war dank der Halsbänder ja eh nicht zu erwarten...
Während dies geschah, erblickte ich vor der Box Kara und eine zweite Stute im gleichen Latexoutfit wie Blacky vorhin bei unserer morgendlichen Ausfahrt- wenn ich eins und eins zusammen zählte, könnte es sich dabei nur um Steel handeln. Ich hatte keine Ahnung, warum sie in diesem Outfit steckte, aber Jens sorgte als letzte Tätigkeit dafür, daß Blacky ebenfalls seine Maske von heute Morgen- aber ohne das 'Reduzierstück'- wieder aufziehen "durfte", ehe wir von ihm aus der Box getrieben wurden.


Der Knecht führte uns, wie befürchtet, hinüber in die Tierklinik und unser Gang endete im 'Untergeschoss' in einem fensterlosen Raum der an ein Fitnessstudio erinnerte. Insgesamt 10 Stationen waren durchnummeriert, die Übungstafeln zeigten vorwiegend Pictogramme, die auf Tätigkeiten zur Stärkung der Armmuskulatur abzielten. Ich wurde von ihm mit einem Wink zu Station "3" dirigiert und wartete danach, was passieren würde.
Nachdem Jens uns Pferde auf die einzelnen Stationen verteilt hatte, begab er sich hinter eine Art Bedienpult neben der Tür und holte von dort Brustgurte zur Pulsmessung. Diese verteilte er an uns alle und legte zum Schluss diesen auch Blacky und Steel unter den Suit's an- bei der Stute wanderten seine Hände auch noch über ihre Brüste... Danach begab er sich zurück zum Pult und betätigte einen Druckknopf- keine Minute später betrat die Oberschwester Natascha den Raum und der Pferdeknecht verabschiedete sich mit einem Kopfnicken. Das "Urviech" schaute sich um und begann irgendwelche Werte in das Pult einzugeben. Dabei ordnete sie uns wohl den jeweiligen Stationen zu- als sie mich erblickte, nickte sie nur kurz, vollführte aber ihre Tätigkeit zu Ende ehe sie zu mir kam. Mit leiser Stimme sprach sie mich an:

"Da ist ja unser Wunderhengst- da dies hier im Gegensatz zu allen anderen für dich noch neu ist, möchte ich dir ein kleines Geschäft vorschlagen. Du kannst von mir eine Einweisung in den Ablauf bekommen, wirst aber dafür von mir mit den Brustwarzenklammern und dem Zungenstrecker zu Beginn der Übungen ausgestattet. Wenn du dich anstrengst und nicht derjenige bist, der die schwächste Performance pro Übung abliefert, bist du beides nach zwei Stationen los- zuerst die Klammern, dann den Strecker. Du kannst aber auch ohne Infos ins kalte Wasser springen und versuchen, den Ablauf so zu erfassen..."

Ihre Stimme hielt sie nach meinem Eindruck bewusst höhnisch- schon die Bezeichnung 'Wunderhengst' kam derart herablassend, so daß ich mich fragte, ob ich überhaupt auf ihr 'Angebot' reagieren solle. Natürlich waren mir die beiden 'Spielzeuge' auf den Ablagen neben jeder Station aufgefallen- jetzt war mir klar, der schwächste jeder Übung würde diese Teile vermutlich von ihr angelegt bekommen. Was sollte ich tun- den Ablauf erklärt bekommen und zwei Stationen Schmerz erdulden oder es so versuchen und vermutlich auch von ihr gequält werden? Meine Bedenkzeit wurde von ihr sehr kurz gehalten- als sie sich abwenden wollte, schnaubte ich und zeigte auf die Ablage. Das 'Urviech' nickte...

"Jede Übung dauert vier Minuten, dann habt ihr zwei zum Wechsel der Stationen und zu eurer Erholung. Jede Runde dauert daher eine Stunde und wir lassen euch immer zwei Runden hier trainieren. Eure Pulswerte werden gemessen und auch eure Wiederholungen an jeder Station gezählt. Daraus wird automatisch für jeden von euch ein Wert ermittelt und das Pferd mit dem schwächsten Wert darf wählen, welches Teil es die nächste Übung tragen möchte. Blacky und Steel haben heute keine Wahl- für die beiden gibt es heute nur die Klammern...- Verstanden?"

Ich nickte stumm.

"Einige der Geräte sind mit den Halsbändern gekoppelt, du kannst dir sicher denken, welche dies sind. Wenn du bei denen unter eine festgelegte Leistungsschwelle fällst, gibt es einen Stromschlag zur Motivation. Die Stärke der Schläge steigt mit jeder Unterschreitung- Strafe muss sein..."

Mit diesen abschließenden Worten schob sie mit einem Grinsen mir den Zungenstrecker zwischen meine Zähne und legte mir die Klammern an. Der Schmerz war sogar erträglicher als erwartet- aber wie würde sich dies in mehreren Minuten anfühlen?
Ich hatte mit der ersten Übung Glück- es waren Handkurbeln, die ich einfach nur drehen musste- daß sie mit dem Halsband gekoppelt waren stand außer Frage. Mit dem Läuten einer Glocke begann die Übung und ich versuchte möglichst schnell die Drehzahl hochzutreiben. Mist- was hatten die denn für einen Widerstand voreingestellt. Ich kämpfte gegen den erzwungenen Würgereiz und hatte nach 15 Sekunden eine Umdrehungszahl erreicht, von der ich glaubte, sie wäre ausreichend und ich würde sie die geforderte Zeit durchhalten. Das erneute Läuten bestätigte meine Vermutung- "Urviech" kam zu mir und nahm mir die Klammern ab. Während ich auf den Zungenstrecker biß um den Schmerz in den Brustwarzen zu kompensieren steuerte sie wortlos Lion an und ließ ihn wählen. Er entschied sich für die Klammern und ich wechselte derweil zum Klimmziehen.

Miu, der eine Station vor mir üben durfte, hatte mir mit mehrmaligem Schnauben vorher zu verstehen gegeben, ich solle ihn wohl dabei beobachten, während ich die erste Übung absolvierte. Mir war dabei aufgefallen, wenn er die Stange loslassen musste und den Boden berührte, blieb er nie länger als geschätzte 10 Sekunden auf der Bodenmatte stehen sondern versuchte stets eher wieder an der Klimmzugstange zu hängen. Offenbar waren in dieser Sensoren eingebaut, die bei längerem Kontakt die Straffunktion des Halsbandes aktivierten. Ich versuchte erst gar nicht, meine Theorie auf ihre Richtigkeit zu überprüfen sondern zog mich wieder und wieder hoch und sah mit Befriedigung, wie mit jeder Wiederholung der Zähler eine Zahl vorsprang. Wie mir Miu's Beispiel gezeigt hatte, wurde mit jedem Aufsetzen auf dem Boden der Anzeiger um eine Stelle zurück gesetzt- mein Freund hatte so in den vier Minuten immerhin 23 gewertete Wiederholungen geschafft, die ich nur überbieten müsste um einer Bestrafung zu entgehen. Ich hatte nach einer gefühlten Minute bereits 13 gewertete Züge angezeigt, als ich mich das erste Mal fallen ließ und meine Arme ausschüttelte. Von acht heruntergezählt- bevor ich mit einem Stromschlag "motiviert" wurde, hing ich erneut oben und erhöhte den Count auf 18, ehe ich an der Stange hängend eine weitere Pause einlegte. Ich merkte in meinen Armen, dies war ein Fehler, schaffte zwei weitere Wiederholungen, ehe ich zum zweiten Mal loslassen musste. Ein paar Drehungen der Arme um einem Krampf vorzubeugen und erneut hoch an die Stange. Damit hatte ich zwar die geforderte Zeit bis zum Schock unterbrochen, aber als ich mich ohne einen weiteren Zug erneut nach unten begab, kassierte ich nach zwei Sekunden den ersten Stromschlag. Das war unnötig gewesen und ich verwünschte im Stillen die Oberschwester, die mir wohl doch nicht alle Feinheiten der Anlage verraten hatte. Zum Glück wurde keine weitere Wiederholung mir abgezogen. Dermaßen motiviert schaffte ich bis zum Ende dieser Übung insgesamt 28 gewertete Klimmzüge und schaffte es damit, auch den Zungenstrecker loszuwerden während Kara sich für den Strecker entschied. Die beiden nächsten Übungen erwischte es Blacky, der wie von der Oberschwester beschrieben diese mit den Klammern erledigen durfte, ehe es mit der fünften Übung Miu traf und er sich auch für die Klammern entschied. Ich hatte mir beim Hantelziehen, dem Rudergerät und den Liegestützen keine weitere Verwarnung eingefangen, aber jetzt lagen Beugestütze vor mir und meine Arme brannten bereits. Auch schien es hier so, daß eine Bodenberührung SOFORT mit einem Stromschlag geahndet wurde. Die Lichtschranke war auch individuell so eingestellt, daß jeder die Arme mindestens 70 Grad anwinkeln musste, ehe die Wiederholung gezählt wurde. Ich bin mit über 40 gewerteten Counts wohl knapp an der Bestrafung vorbeigeschrammt, die nach dieser Übung an Steel ging. Bankdrücken und eine Übung, bei der ich abwechselnd links und rechts eine 5kg Hantel seitlich in die waagerechte befördern musste, schaffte ich trotz der steigenden Muskelermüdung ohne Strafe- aber Miu kassierte sie bei der nun vor mir liegenden Übung mit dem Boxsack erneut die Strafe und bekam dieses Mal den Zungenstrecker verpasst. Ich versuchte daher von Anbeginn der Übung nichts anbrennen zu lassen und drosch mit aller Wucht auf den Sack ein was Natascha zu der spöttischen Bemerkung veranlasste, der Boxsack hätte mir doch nichts zuleide getan. In meiner Vorstellung standen aber abwechselnd Mira, die Baronin, Augustine,...- allen, denen ich Schuld an meinen erlittenen Qualen und Demütigungen gab- vor mir und bezogen Prügel. Erst mit Ende dieser Übung realisierte ich, wie stark meine Arme weh taten...
Zum Glück für Miu durfte dieser auch wieder den Zungenstrecker ablegen- die Strafe für die geleistete Übung ging an Kara, die von Natascha ohne wählen zu dürfen die Klammern angelegt bekam. Ihr wiehern zeigte überdeutlich, wie unangenehm ihr dies sein musste.
Die letzte Übung dieser Stunde lag vor mir und bestand in einem Rudergerät, wo ich dank der monotonen Bewegung mich wieder etwas umschauen konnte. Ohne Hast zog ich die Haltestange mit der daran befestigten Kette und konnte dank der hier abverlangten Körperbewegungen meine Arme etwas schonen...

Mit dem Läuten der Glocke wurden wir vorerst erlöst und ich bewegte mich ohne Aufforderung gemeinsam mit den anderen in den gegenüberliegenden Raum, wo Jens mit sechs Trinkflaschen auf uns wartete. Natascha nahm Kara noch die Klammern ab und deutete auf sie- damit würde die Stute die zweite Runde ohne getränkt worden zu sein ableisten müssen.
Miu war glücklich und lächelte mich an- trotz der zwei Strafen hatte er es geschafft und war dank seiner gezeigten Leistung an eine der von uns Pferden begehrten Flaschen herangekommen.
Die Pause war gefühlt aber viel zu schnell vorüber und wir durften erneut unsere Positionen im "Fitnessstudio" einnehmen.

In der zweiten Runde wurde Miu dreimal bestraft, Blacky musste zweimal daran glauben- ich hatte zusammen mit Lion, Kara, Brutus und Steel nur einmal zu leiden, auch wenn ich weitere vier Elektroschocks abbekam...
Alles in allem musste ich aber zugeben, auch wenn sich meine Arme weich wie Gummi anfühlten, die Oberschwester hatte uns nicht allzu unfair behandelt- ich war aber froh, als ich das Halsband durch sie abgenommen bekam und wir von Jens nach einer weiteren Fütterung endlich nach draußen auf die Weide getrieben wurden.

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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:25.06.21 11:07 IP: gespeichert Moderator melden


Tag 18, Mittwoch- Woche drei (Part 2)


Schlachtross darf nach dem Training in der 'Klinik' einige ruhige Momente genießen- ehe ihm vom Pferdeknecht erneut übel mitgespielt wird...



Der Pferdeknecht separierte mit dem Erreichen der Weide Blacky von uns, kontrollierte noch einmal bei allen die Befestigung unserer Vorderhand an den Hüftgurten und nachdem er das Weidegatter hinter uns geschlossen hatte, verschwanden beide aus meinem Blickfeld. Brutus und die in Latex verpackte Steel zogen sich in den Schatten des einzigen vorhandenen Baumes zurück- ein Wiehern des Leithengstes machte uns anderen unmissverständlich klar, die beiden wollten nicht gestört werden. Miu und ich nutzten als Ruheplatz den Wasserwagen, Kara wollte sich zu uns gesellen, doch Miu hatte mich schon bei ihrem Auftauchen kurz angestubst und mir mit einem Kopfschütteln signalisiert, ich solle sie nicht heranlassen. Eigentlich hätte ich schon Lust gehabt, an ihr meinen Druck abzubauen, aber ich vertraute Miu inzwischen als Freund und er würde sicher außer Eifersucht noch andere Gründe haben, mich von ihr fernzuhalten. So schnaubte ich bei ihrem Erscheinen, zeigte meine Zähne als Warnung an sie und deutete mit meinem Kopf, sie solle sich einen anderen Platz suchen. Beleidigt über diese Abfuhr nahm sie nur ein paar Schlucke aus der Wasserrinne und zog dann von dannen. Lion hatte uns beobachtet und sah in meinem 'Verzicht' seine Chance und begann Kara langsam in eine Ecke der Weide abzudrängen.
Unter dem Wagen im Schatten sitzend schaute ich beiden nach- meine junger Freund bemerkte meinen Blick und tat dann etwas unerwartetes. Er nutzte den Spielraum seiner rechten Hand und zog mit einem Finger langsam den Namen der Stute auf der festen Erde. Ich nickte und zeigte ihm so, ich hatte verstanden- daraufhin wischte er den Abdruck weg und schrieb "Vorsicht" und "falsch!". Ich hatte derweil unser Umfeld beobachtet- denn Miu sprach zwar nicht, aber was er gerade tat, hätte ihm- und mir- eine gleichartige Bestrafung eingebracht... Er machte mir mit einem "Schlange" endgültig klar, ich solle ihr nicht trauen. Danach sorgte er mit einigen schnellen Bewegungen seiner Hinterhand dafür, keine Spuren seines Vergehens zu hinterlassen. Ich nickte und zeigte ihm, ich hatte verstanden- Kara sei ein falsches Stück und ich dürfe ihr nicht trauen.
Miu zeigte seine Freude über mein Verstehen und begann auf Pferdeart, an meinem Nacken zu knabbern. Sein Engagement führte dazu, ich entspannte mich und auch wenn ich es in diesem Moment eigentlich nicht wollte- mein Schaft versteifte sich dank der Zärtlichkeit, die der Junghengst mir angedeihen ließ. Für Miu blieb dies nicht unbemerkt- mit einem Schnauben und dem Einnehmen der entsprechenden Stellung bot er mir an, ihn zu decken. Damit stürzte er mich zum wiederholten Mal in einen Gewissenskonflikt- klar genoss ich es, ab und an auch mal GV mit einem Mann zu haben und mir war auch bewusst, in einer Gemeinschaft von Hengsten ist es normal, wenn sich ein ranghöheres Tier mit einem Rangniederen vergnügt; trotzdem hatte ich in diesem Fall eine Hemmschwelle. Vorsichtig wies ich ihn zurück, deutete aber an, er solle bitte weiterhin zärtlich zu mir sein. Wenn er sich dabei bis zum Erguss an mir reiben möchte, wäre dies für mich kein Problem. Wissend lächelte Miu, knabberte weiter an mir herum und positionierte sich so, daß er mit seiner Hand meinen Schaft weiter stimulieren konnte. Ich wehrte mich nicht- die wenigen Minuten der Ruhe und Entspannung waren zu kostbar dafür. Auch gönnte ich Miu seinen Spaß; er hatte es eh schon schwer genug als Omega in der Box. Mit diesen Gedanken driftete ich in einen Dämmerzustand und merkte nicht, wie ich mich ergoss und danach wegdöste...


Das Hupen des Traktors riss mich zurück in die Wirklichkeit- ich wollte nicht aufstehen, doch Miu gab mir mit seinem Ellenbogen einen leichten Stubs. So rollten wir beide uns unter dem Wagen hervor und kamen auf die Hinterhufe. Bevor ich aber in Richtung der Gattertür loslaufen konnte, hielt mich Miu zurück, sein Blick ging in Richtung meines Oberschenkels und ich verstand. Schnell stellte ich mich so neben die Tränke, dass mein Freund die beiden verräterischen Flecken mit etwas Wasser beseitigte, ehe wir zu den anderen Pferden aufschlossen und als Herde am Tor eintrafen.


Markus war erstaunt, Hengste und Stuten gemeinsam auf der Weide anzutreffen- da hatte der Pferdeknecht es sich mal wieder einfach gemacht und einen Weg gespart... Augustine würde sicher nicht erfreut sein, davon zu hören, dass Brutus und Steel diese Pause gemeinsam verbracht hatten- aber könnte er da nicht ein wenig manipulieren? Musste er es den Baroness überhaupt zur Kenntnis bringen? Ja, er musste- hier bot sich eine Chance, diese Sadisten gegeneinander auszuspielen und dem Pferdeknecht aus für ihn unerwarteter Richtung eine reinwürgen zu lassen. Blacky und Steel standen heute offenbar eh im Focus von Augustine- denen konnte er im Moment nicht helfen- Schlachtross würde er zumindest heute bis zur Mittagspause aus dem Blick halten können, aber für Brutus könnte er etwas tun.

"Brutus, Steel, Schlachtross- hieer!"

Dabei öffnete der Trainer das Gatter und deutete neben den Traktor.

"Den Rest hole ich gleich ab..."


Wir drei liefen, nachdem das Weidegatter von Markus wieder geschlossen und er auf sein Fahrzeug aufgesessen hatte, brav im Schritt hinter ihm einen leicht ansteigenden Weg zu einer der äußeren Weiden. Es war der gleiche Weg, auf dem Jens mit Blacky vorhin verschwunden waren und mich packte die Neugierde, was mich dort erwarten würde. Hinter der Hügelkuppe sah ich es- eine Weide, auf der einige der 'Bio's' grasten und ein Wasserreservoir verbaut war. Daran angeschlossen erkannte ich eine Göpelanlage, in der Blacky seine Runden drehte...
Als wir auf dem Weg einen Punkt erreicht hatten, von dem wir vom Gestüt aus nicht mehr zu sehen waren, hielt Markus vor uns an und saß ab.

"Schlachtross, du wirst jetzt Blacky ablösen. Ich weiß, diese Wasserpumpe drehen mag dir stumpfsinnig vorkommen- du hättest jetzt aber ohnehin noch eine Einheit Kraftausdauer und so bist du außer Reichweite der Baroness und ihres Knechtes. Auch ist diese Arbeit wichtig, der Weg verengt sich dort unten und wir können die Pferde hier nicht mit einem Wasserwagen versorgen. Bei den Temperaturen muss das Bassin häufiger aufgefüllt werden und daher darfst du jetzt hier deine Runden drehen. Eigentlich wäre Brutus dafür vorgesehen- aber inoffiziell hast du ihn jetzt abgelöst. Verstanden?"

Mein Kopfnicken bestätigte ihm, die Botschaft war angekommen.

"Augustine mag es auch nicht, wenn Steel mit Brutus zusammen ist, wie in der letzten Stunde geschehen. Für die Stute kann ich heute nichts unternehmen, die steht zusammen mit Blacky bis auf weiteres im Blickfeld der 'Tierärztin'- aber du hilfst mir damit, Brutus aus der Linie zu nehmen..."

Erneut nickte ich... da ich nach den beiden 'Zusatzeinheiten' mir sicher war, Markus hätte mit diesen ganz sicher nichts zu tun!

'...damit hätte ich bei dir... und Brutus... wieder etwas gut...'

Der Pferdetrainer beließ es derweil bei diesen Aussagen und führte uns zu Fuß den restlichen Weg bis zur Anlage.
Blacky zog bei unserer Ankunft mechanisch seine Runden- in seinem Latexoutfit wollte ich jetzt wahrlich nicht stecken. Froh uns zu sehen, begrüßte er Markus mit einem müden Schnauben und blieb ohne Aufforderung durch den Pferdetrainer stehen- was ihm bei Jens garantiert eine Strafe eingebracht hätte. Markus kontrollierte an einem Füllrohr, wieviel Wasser Blacky in das Reservoir gepumpt hatte- die Menge wurde wohl als ausreichend für ein Lob eingestuft, denn er streichelte den Hengst, nahm ihm die Maske ab und kontrollierte sein Maul. Ich bekam nur mit, wie Markus meinte, er hätte den Auftrag, Steel und ihn wieder zu Augustine zu bringen- was bei Blacky ein unwilliges ängstliches Wiehern hervorrief- aber bis sie dort wären, würde er ihn ohne Maske laufen lassen. Dazu fütterte er ihn mit einigen Karottenstücken und ließ ihn auch an der Tränke saufen. Mich spannte er derweil in die Anlage ein, markierte den Füllstand und setzte mir einen herumliegenden Strohhut auf, ehe er mit einem leichten Schlag auf meine Schulter mir das Signal gab, mit der Arbeit zu beginnen.
Ich schaute ihnen nur kurz nach- die Runden im Kreis zu laufen war monoton und erinnerten mich an eine Führanlage- hier aber war der Radius kleiner und auch spürte ich den Widerstand des hinter mir befestigten Balkens. Zumindest war meine Arbeit hier sinnvoll und nützte meine Bio-Artgenossen, sagte ich mir und ob ich mit einem Stück Holz hinter mir über die Rennbahn im Trab gescheucht würde oder hier im Kreis lief- anstrengend wäre es so oder so geworden. Ich hatte hier auch den Vorteil, ohne Strafe einmal stehen bleiben und meine Geschwindigkeit selbst einteilen zu können. Klar erwartete Markus eine gewisse Menge gefördertes Wasser von mir, doch der sonst herrschende permanente Druck war hier weniger zu spüren...
Die Anlage selbst ermöglichte mir für eine Viertelrunde den Blick auf das Förderrohr, aus dem das gepumpte Wasser in das Bassin strömen sollte.
Ich war die erste Runde recht langsam angegangen- daher war ich erstaunt nur ein müdes Rinnsal aus dem Rohr plätschern zu sehen. Im Füllrohr stiegen einige Blasen auf- daher drehte ich die nächste Runde schneller und hörte schon das Sprudeln des Wassers, noch ehe ich das Förderrohr erneut zu Gesicht bekam. Aha- ich war wohl gezwungen, eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit zu laufen um genügend Druck im System aufzubauen und eine akzeptable Förderleistung zu erzielen. Langsam meine Geschwindigkeit verringernd tastete ich mich daher an den Punkt heran, wo der Förderdruck abzureißen begann und legte dann wieder einen Schritt zu. Gleichmäßig wurde von mir jetzt Runde um Rund gedreht und nach einiger Zeit war zu erkennen, wie der Wasserstand im Füllrohr über die von Markus angezeichnete Markierung hinaus stieg. Ich hatte die perfekte Balance zwischen vernünftiger Fördermenge und noch angenehmer Zugleistung gefunden- und in dem Moment begann es trotz der Monotonie der Arbeit mir Spaß zu machen.

'Ich will Pferd sein- hier in diesem Moment bin ich es!'

Ich stellte mir vor, nicht hier auf Rosengarten zu sein, sondern irgendwo in irgendeinem Westernkaff 150 Jahre früher. Ich war der Besitz von irgendeinem Farmer und meine Arbeit sorgte dafür, dass die Felder bewässert wurden und meine Besitzer hier in der Region überleben würden. Vielleicht würde ich auch noch später am Tag vor einen Wagen gespannt und müsste meinen Besitzer zum General Store ziehen oder zu vielleicht würden auch seine Kinder heute Abend mit mir spielen wollen...
Ich hatte mich derart weggeträumt, dass Markus sich recht nah mir nähern konnte und ich regelrecht erschreckte ihn zu sehen.

"Ruhig mein Guter- du scheinst aber sehr weit weg gewesen zu sein..."

Mit dem Kopf nickend bestätigte ich seine Vermutung und sein Lob für meine Leistung brachte mich vollends zurück ins hier und jetzt. Ich hatte die anderthalbfache Menge von Blacky gefördert und war weder körperlich noch geistig wirklich erschöpft. 'Mein' Pferdetrainer fragte mich rhetorisch, ob ich hier weitermachen oder mit zurück in den Stall wolle, wo ich Mittagspause hätte- die Entscheidung fiel mir nach meiner gestrigen Erfahrung mit Jens echt schwer, aber Markus ließ mir eh keine Wahl. Ausgespannt hakte er meine Führzügel in das Dauerhalfter, gönnte mir einige Apfelstücke als Leckerei, nahm mir den Strohhut vom Kopf und rieb mir mit einem nassen Lappen den Schweiß von der Haut, ehe wir uns zurück auf den Weg in den Stall machten...


Mittag und Nachmittag...


Nachdem ihn Markus mit einem Klaps in die Box verabschiedet hatte, drängte Schlachtross ziemlich rabiat zum Wasserfass und nahm in dem Moment auch keine Rücksicht auf Lion, den er regelrecht von der "Tränke" wegdrängte. Hier half ihm sein erkämpfter Stand in der Rangordnung- und Lion akzeptierte dies widerspruchslos, was Brutus ein Lächeln in sein Gesicht zauberte. Wie vorausschauend dieses Verhalten angesichts der gemachten Erfahrungen am Vortag war, zeigte das Auftauchen des Pferdeknechtes und der damit verbundene erneute Verlust der Pause für Schlachtross.
Wortlos winkte er ihn mit seiner Peitsche zu sich heran, griff sich die Führzügel und führte ihn wie am Vortag in die Sattelkammer des Stalls. Erneut sah sich Schlachtross mit dem ihm bereits bekannten Latexoutfit konfrontiert- einzig eine zusätzlich bereitliegende Wathose und eine 'normale' Kopfmaske statt der bekannten Pferdemaske schien nicht zu dem Gesamtbild zu passen. Jens machte ihm dank des Einsatzes der an seinem Halfter angebrachten Hengstkette-ohne dass Schlachtross eine Verweigerungshaltung eingenommen hätte- mit einem leichten Zug daran klar, daß jeglicher Protest gegen diese Maßnahme nur zusätzlichen Schmerz für ihn bedeuten würde. So zog er trotz der draußen bereits vorherrschenden Mittagshitze dem Suit an und ließ sich von dem Pferdeknecht die restlichen Accessoires anlegen. Im Unterschied zu gestern aber musste er auch noch in die Wathose steigen, ehe ihm die Vorderhand auf dem Rücken fixiert wurde. Schlachtross verwirrte diese Maßnahme- welche Teufelei bezweckte Jens damit? Lange Zeit darüber nachzudenken wurde ihm aber von dem Pferdeknecht nicht gelassen, denn dieser zog ihn zu sich heran und verpasste Schlachtross wie schon am Morgen zusätzlich noch einen Zungenstrecker auf die Trense seines Dauerhalfters, was der Pferdeknecht ihm über seinen Kopf zog. Derart aufgedresst wurde er von Jens, der auch die Hufschuhe und das Geschirr von Schlachtross mitnahm, aus dem Stall hinter sich her gezogen. Schon dieser Marsch in der Mittagssonne sorge dafür, daß ihm der Schweiß aus den Poren rann- aber noch immer erschloss sich Schlachtross nicht der Sinn des ganzen. Soviel stand fest, er würde im Moment nicht als Schlepper für irgend ein Einstellpferd arbeiten müssen.
Sein Marsch endete in einem an die Rennbahn angrenzendem Wäldchen auf einem von Bäumen umsäumten Viereck von vielleicht 50 Metern Kantenlänge, das Schlachtross bisher während seines Aufenthalts hier entgangen war. In dessen Mitte war ein Ringgraben mit einem Radius von 10-15 Metern... während an der Baumkante eine verglaste Box für ihn erkennbar war, die wohl einen Bedienstand beherbergte.
Schlagartig war ihm klar- dies war eine Führanlage. Seit er damals auf Bea's Gestüt von Mike in einer solchen 'vergessen' worden war, hasste er diese Teile; zudem hatte er doch erst eine Stunde im Kreis laufend hinter sich gebracht. Nun sollte er wohl in einer solchen seine Mittagspause verbringen dürfen, die noch nicht einmal einen Hauch von Schatten bot. Schlachtross wollte dabei noch immer nicht wahr haben das Markus hinter so einer Gemeiheit steckte- bei der Rittmeisterin war er sich da nach dem von ihm vermuteten gestrigen Wortbruch nicht mehr sicher...

Der Pferdeknecht führte ihn zu einer betonierten Schräge und über diese in den Graben. Dessen Sohle war mit Gummimatten ausgelegt und im Innenradius war eine auf Rollen gelagerte umlaufende Metallkette verbaut. Jens befahl ihn im Graben zu warten- wo sollte er denn sonst hinlaufen, dachte Schlachtross bei sich- und begab sich zu dem Bedienstand, aus dem er mit einem etwa drei Meter langen Kettenstück und zwei Karabinern zurück kam. Das eine Ende hakte er in die Metallkette ein und das andere legte er dem ihm 'anvertrauten' Hengst so eng um den Hals, daß ein verrutschen über den Kopf unmöglich war. Zum Abschluss begab sich Jens aus dem Graben zu dem Bedienstand, nicht ohne dem Hengst eine angenehme Mittagspause gewünscht zu haben.


Schlachtross erwartete jeden Moment das Starten des Mechanismus, der ihn gnadenlos mit sich ziehen würde- aber durch seine Maske hörte er hinter sich erst ein Gurgeln, dann sah er wie Wasser die Sohle entlang lief und begann, die Stiefel seiner Wathose zu überspülen. Jetzt begriff er den für ihn lebensgefährlichen Mechanismus- wenn er aus dem Gleichgewicht geraten und stürzen sollte, die um seinen Hals liegende Kette würde ihn entweder erwürgen oder bei entsprechender Wasserhöhe dafür sorgen, daß er jämmerlich ersäuft!
Nachdem das Wasser bei etwa der Hälfte seiner Unterschenkel nicht mehr stieg, setzte sich der Mechanismus in Gang und begann Schlachtross mit sich zu ziehen. Schon auf den ersten Metern wurde ihm klar, wieviel Kraft ihm diese Einheit kosten würde. Von oben gnadenlos von der Sonne durchgebraten, unten mit jedem Schritt gegen den Wasserwiderstand ankämpfend spürte er, wie der Schweiß an ihm herab lief und sich um seine Füße in den integrierten Socken seines Anzuges sammelte. Die Monotonie des im Kreis gezogen werden sorgte recht schnell dafür, daß Schlachtross nach kurzer Zeit nicht mehr hätte sagen können, wie lange er bereit diese Schinderei ertrug. Mechanisch einen Schritt vor den nächsten setzend konnte er sich aber keine Träumerei erlauben, ein Stolpern hatte dies ihm gnadenlos klar gemacht. So wurde er gleich zweifach ausgelaugt- körperlich durch den Wasserwiderstand und sein Outfit; geistig durch die Monotonie der Aufgabe, gepaart mit der ständigen Wachsamkeit, nicht das Gleichgewicht verlieren zu dürfen. Er zwang sich regelrecht, nicht in Tagträume oder den ständig hier abverlangten 'Ponyspace' abzugleiten...


Jens schaute aufmerksam auf das Pad, was ihm die Vitalwerte von Schlachtross anzeigte und beschloss nach einer Viertelstunde, die Geschwindigkeit ein wenig zu erhöhen, da die ihm vorgegebenen Pulswerte noch nicht ausgereizt waren. Der Hengst würde bald merken, welcher Nebeneffekt sich bei sonnigem Wetter in der Führanlage einstellen würde. Die Betonwände waren bereits aufgeheizt und die Wasseroberfläche reflektierte ja auch Wärme der Sonne...- so würde im Graben ein Mikroklima mit deutlich höherer Luftfeuchtigkeit als hier draußen entstehen und eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf darstellen. Er hatte sich auch vorgenommen- wie von der Baroness insistiert- Schlachtross jede Gabe von Flüssigkeit zu verweigern... solle er doch zusehen, wie er seinen Durst gestillt bekam. Der Knecht hatte heute viel Zeit- er war den gesamten Nachmittag von der Rittmeisterin für das Training von Schlachtross eingeteilt worden und würde dies nach den Vorgaben der Baroness weidlich ausnutzen...


Schlachtross:

Ich hatte keine Ahnung, wieviele Runden ich bereits in dieser Hölle gedreht hatte- bereits nach zehn Runden hatte ich aufgehört zu zählen- aber ich spürte, wie der Druck der Kette im Nacken sich verstärkte. Mist- ich hatte nicht mitbekommen, daß sie sich gespannt hatte und dabei war, mich vornüber zu ziehen... Rechtzeitig genug schaffte ich es mit einem kleinen Sprint dem zuvorzukommen und wieder mein Gleichgewicht zu erlangen. Jens hatte offensichtlich die Rundengeschwindigkeit erhöht und presste damit auch das letzte Quentchen Leistung aus mir heraus. Meine Unterschenkel spürte ich schon seit einiger Zeit nicht mehr- die Wassertemperatur hatte dafür gesorgt, daß ich trotz der Blutzirkulation zuerst kalte Füße bekommen hatte und diese dann taub wurden. Im Gegensatz dazu kochte mein Oberkörper im eigenen Schweiß. Mein Atem ging mittlerweile stoßweise und ich erkaufte mir jeden gelaufenen Meter mit Schmerzen. Was am schlimmsten aber war- diese Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein der Anlage gegenüber...


Nach einer Stunde war der Pferdeknecht zufrieden- die Leisungsdaten zeigten ihm, wie fertig Schlachtross in dem Graben inzwischen war. Daher fuhr er die Geschwindigkeit der Anlage langsam herunter und brachte sie dann ganz zum Stillstand.


Endlich Ruhe war mein erster Gedanke- daß mein Gaumen vor Durst angeschwollen war verdrängte ich leidlich. Ich hoffte nur, Jens würde mir den Zungenstrecker entfernen, damit dieser Würgereiz endlich aufhören möge.. Tatsächlich ging dieser Wunsch in Erfüllung und ich konnte auch wieder etwas freier atmen. Den Hinweis dabei, ich hätte diesen schneller wieder in meinem Maul als ich wiehern könnte, hätte er sich sparen können...
Der Pferdeknecht angelte sich im Anschluss die um meinen Hals geschlungene Zugkette und zog diese mit mir bis zu einer im Grabenrand einbetonierten Öse. Dann befahl er mir mich abzuknien. So verschwand ich bis zum Bauch im Wasser und war zudem für einen zufällig an der Anlage vorbeigehenden Kunden auch nicht mehr sichtbar. Jens hakte nun die Kette derart kurz gehalten ein- ich hatte keine Chance, mich eventuell nach vorn zu beugen und mit der Maske in das Wasser einzutauchen um meinen Durst zu stillen. Bei der Hochzeit war es 'nur' Fahrlässigkeit durch Annika gewesen- doch hier war es Vorsatz durch den Pferdeknecht! Ich hockte im Wasser und doch war es für mich unerreichbar- dazu kam noch die Ansage durch Jens, er würde mich nun etwas "ausruhen" lassen, da ich gleich mit ihm den Nachmittag zusammen arbeiten dürfte. Der Hoffnung, von ihm etwas gegen meinen Durst zu bekommen, bräuchte ich nicht nachzuhängen... das würde ganz sicher nicht passieren- ich verfluchte im Stillen alle hier in Rosengarten und vor allem mich selbst.

'Warum war ich der Bitte von Bea nur nachgekommen und hatte mich in so eine Scheiße geritten? Warum habe ich meinem Wunsch nicht nachgegeben und Anja bei ihrem Besuch vorgestern alles erzählt? War ihr Besuch hier wirklich erst zwei Tage her? Warum habe ich nicht einmal nur an mich gedacht und...
Ich wäre nicht in dieser Lage... und Scheiß auf das Rennen...'

Nachdem der Pferdeknecht mich so allein gelassen hatte, gab ich dem Drang nach und ließ meinen Tränen freien Lauf...


Ich hatte kein Gefühl mehr wieviel Zeit vergangen war, seit Jens mich hier angekettet hatte. Durch das kalter Wasser waren meine Beine schon beim Laufen gefühllos geworden. Ein Zustand den ich regelrecht begrüßte denn bevor die Nerven in meinen Beinen ihren Dienst quittiert hatten, hatten sie mich mit einem Gefühl wie tausend Nadeln malträtiert.
Während ich so die 'Abwesenheit' meiner Beine begrüßte, spürte ich meinen Kopf und Oberkörper um so mehr. Die Sonne brannte auf die Latexmaske und sorgte für eine gnadenlose Hitze. Der Schweiß lief mir brennend in die Augen während meine angeschwollene Zunge wie ein Brett in meinem Gaumen lag. Dazu pochte mein Schädel unter der wohl bewusst zu klein gewählten Maske als wolle er in Teile zerspringen.
Ich kniete in kaltem Wasser und war gleichzeitig kurz vor dem Verdursten. Ein Zustand, der mich schier wahnsinnig machte, doch war ich mittlerweile soweit, dass ich nicht mehr in der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in mir war Schmerz und Agonie...
Plötzlich merkte ich wie der Wasserspiegel in der Rinne fiel. Zunächst konnte ich mir darauf keinen Reim machen, doch dann wurde mir klar, dass meine 'Pause' ihr Ende gefunden hatte. Tatsächlich stand Jens kurz darauf grinsend vor mir. Er löste die Kette und zog mich daran in die Höhe. Da ich kein Gefühl mehr in den Beinen hatte war es mir fast unmöglich aufzustehen, doch ihm war es egal. Er zog mich gnadenlos hoch. Dass die Kette mich würgte und mir die Luft abschnitt war ihm offensichtlich egal. Ich kämpfte mich auf die Beine und lehnte an der Wand als er mein Halfter ergriff und mich hinter sich her aus der Grube zerrte. Die Kette schliff hinter mir her und scheuerte, trotz des Latexanzugs schmerzhaft an meinem Hals. Oben angekommen entfernte er diese dann und warf sie achtlos zur Seite. Dann durfte ich mich auf eine Bank am Bedienstand setzten und er zog mir die Wathose aus. Da ich ohne Gefühl in meinem Füßen ihm kaum helfen konnte riss er sie mir einfach von den Beinen, was meine Glieder mit Schmerzensreizen beantworteten. Ich schrie vor Schmerz- aber das belustigte diesen Sadisten nur... Ich bekam von ihm wieder meine Hufschuhen übergezogen und Jens befahl mir aufzustehen damit er mir mein Arbeitsgeschirr anlegen könnte. Ich stemmte mich hoch...- doch wurde mir sofort schwindelig und ich sackte zurück auf die Bank.
Da drehe sich Jens um und brüllte mich an, ich solle sofort meinen faulen Pferdearsch erheben und ihm folgen. Ich gleichen Momen riss er an der Hengstkette, die sich über der Maske befand. Ein unglaublicher Schmerz explodierte in meinem Nasenbein und ich brüllte hemmungslos. Noch während ich dabei auf die Knie glitt, um ihm zu zeigen, dass ich mich ihm unterwarf, zog er ein weiteres Mal an der Kette. Doch dieses Mal belies er es nicht bei einem kurzen Ruck sondern er hielt die Spannung aufrecht, bis ich winselnd vor ihm im Gras lag.
Als er mir einen groben Tritt verpasste, der mich auf den Rücken warf, war klar, ihm ging es jetzt nicht darum mich zu trainieren oder mich zu einer Unterwerfungsgeste zu bringen. Ihm ging es nur darum mich zu demütigen und leiden zu sehen.
Als der Schmerz nachgelassen hatte, dachte ich, ich hätte es überstanden. Doch da hatte ich den Sadismus von Jens eindeutig unterschätzt. Plötzlich spürte ich wie etwas über meine Maske rann und als ich meine tränenverschleierten Augen öffnete, sah ich, wie Jens eine Flasche Wasser über mir auskippte.
Mit allem was mir noch an Kraft geblieben war richtete ich mich auf und versuchte auch nur einen Tropfen des kostbaren Nasses zu erreichen, doch er achtete genau darauf, dass es nur über Augen und Nase, aber nichts in die Maulöffnung meiner Maske lief. Als die Flasche leer war, warf er sie achtlos hinter sich und grinste mich an.

Zum Glück konnte er meine Augen nicht sehen, denn ich presste sie so fest wie nur möglich zusammen. Sonst hätte er mitbekommen wie ich in diesem Moment zusammenbrach. Ich fiel zurück ins Gras und rollte mich zusammen.

'Für einen Schluck Wasser würde ich alles machen!', hallte es in meinem Schädel. 'Ich hätte jede Perversion erduldet, jeden verraten und allem abgeschworen nur um diesen grausamen Durst stillen zu können!'

Niemand hatte mich auf dieses Level der Quälerei und der Verzweiflung vorbereiten können...
Während ich verkrümmt am Boden lag und Jens versuchte mich mit Tritten auf die Beine zu bekommen fragte ich mich wie die anderen Gestütpferde diese Schinderei schon seit Jahren aushielten. 'Brutus, Lion, Blacky, Steel, Kara, Miu', Ich sagte mir die Namen still vor und ihre Gesichter tauchten vor meinem inneren Auge auf. Sie alle waren diesen Psychopathen hier auf dem 'Hofgut' schon seit Jahren ausgeliefert...
Da tauchte das Gesicht von Miu in meinem Geist auf und es schien mir zu sagen:

'Wenn ich noch lebe und bis jetzt alles überstanden habe, kannst auch du es schaffen! Schlachtross du bist zäh, gönne Jens den Triumph nicht!'
ieser Gedanke half mir wieder... ich weiß nicht mehr wie... auf die Beine. Stumm und mir den Schmerz verbeißend stand ich langsam auf und als ich schwankend vor Jens stand schaffte ich es sogar ihn durch die Maske hindurch zu fixieren.

er Pferdeknecht schaute mich einen endlos wirkenden Augenblick an- so als hätte er meinen 'Moment der Schwäche' doch mitbekommen...- aber mit der sarkastischen Bemerkung, es ginge doch wenn er sich genügend motivieren würde, ging er nicht weiter darauf ein, legte mir mein Geschirr an, fixierte meine Vorderhand auf dem Rücken daran, griff sich die Führleine und zerrte mich in Richtung Gestüt.
Hätte Jens gewusst, wie nahe er dem von der Baroness Mira vorgegebenen Ziel, Schlachtross zur brechen und ihn psychisch zu vernichten, gekommen war, hätte er den Hengst sicher weiter gequält. Doch als das Tier mehr hinter ihm herstolperte als es lief fragte er sich plötzlich, wie er den Zustand des Tieres vor der Rittmeisterin verbergen könnte.
Ihm fiel zu seinem Leidwesen nichts anderes ein, als Schlachtross doch Zugang zu etwas Flüssigkeit zu gewähren- entgegen der Vorgabe seiner Baroness! Ihm das Halfter abzunehmen und dem Hengst in seine Visage zu pissen, dieser Gedanke erregte den Pferdeknecht zwar, aber auch da war das Risiko des Zusammenbruches von diesem ihm 'anvertrauten' Schlachtvieh nicht ausgeschlossen und er sollte 'unter allen Umständen'- so hatte Mira es ihm eingebläut- vermeiden, mit den Abweichungen von Trainingsplan von der Rittmeisterin oder Markus erwischt zu werden. Mira würde dann alles leugnen und er von ihr eine Nacht in ihrem 'Spielkeller' spendiert bekommen. Sollte er aber seine Sache gut machen, winkte ihm die Position des Pferdetrainers nach der Übergabe der Gestütsleitung an die Baroness...
Endlich hatten seine Gedanken eine praktikable Idee geliefert, die machbar erschien- statt mit Schlachtross über die Sattelkammer zum nächsten Training zu gehen, würde er ihn gleich am 'Westerntrail' zwischenparken, eines der Einstellerpferde in Gummi samt seinem Besitzer hinzunehmen und Elementetraining durchführen. Das Schlachtvieh könnte im dortigen 'Wassergraben' etwas saufen und sich dabei erholen, er könnte mit einen zahlenden Kunden ein Extratraining abrechnen und... falls alles nach Plan lief... würde niemandem etwas auffallen...


Völlig unerwartet blieb dieser Teufel in Menschengestalt vor mir stehen und ich wäre beinahe auf ihn getaumelt- was mir sicher eine weitere 'Bestrafung' eingebracht hätte. Mühsam hielt ich mich aufrecht und bekam zu meinem Erstaunen mit, wie Jens offenbar eines der Einsteller-Paare anrief und ihnen mitteilte, es hätte sich die Möglichkeit ergeben, mit diesen am 'Westerntrail' eine zusätzliche Einheit Elementetraining zu üben. Sie würden den Weg dahin ja kennen und er wäre mit einem zweiten Übungspferd bereits vor Ort. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach- aber 'Elementetraining' klang in meinen Ohren zumindest nicht nach Dauerbelastung.
Der Pferdeknecht begann, nachdem er sein Smartphone verstaut hatte, mit mir den Weg zurück zu gehen- wir kamen wieder an der Biegung der Rennbahn vorbei und mit Erstaunen für mich endete unser Marsch im gleichen Waldstück, wo sich auch die gerade erst vorhin von mir 'genutzte' Führanlage befand. Woran ich bei Trainingsausfahrten bisher in einiger Entfernung achtlos vorbeigetrabt war, entpuppte sich als weitere Trainingsanlage für Kutsch- und Sulkyausbildung. Verschiedene Hindernisse, Hügel und Wasserdurchfahrten für einen recht engen Trail, der sich zu meiner Freude überwiegend im Schatten unter den Bäumen entlangschlängelte.
Endlich aus der mörderischen Sonne heraus- war mein erster Gedanke, während Jens mich in Richtung der einen Wasserdurchfahrt mit sich zog. An dieser angekommen, konnte ich mein Glück kaum fassen, als er auf die Wasserlache deutete und mit einem "Sauf!" mein Halfter freigab.
War dies der Auftakt zu einer neuen sadistischen Aktion des Pferdeknechtes? Völlig verunsichert näherte ich mich dem Wasser- in ständiger Erwartung, im letzten Moment von ihm zurückgerufen zu werden und weiter Durst leiden zu müssen. Aber nichts geschah; ich kniete am Rand ab, beugte mich so weit wie möglich nach vorn und drückte mein Maul in das Nass. Mir war in diesem Augenblick völlig egal, daß diese Brühe meilenweit von der gewohnten Trinkwasserqualität entfernt war- ich durfte endlich meinen quälenden Durst stillen!

Die ersten Schlucke waren köstlich- ich konnte in diesem Augenblick die Freude eines Menschen glaubhaft nachvollziehen, der dem Verdursten entgangen war. Bewußt beförderte ich in kleineren Mengen das Wasser in meinen Magen, denn ich wollte dem Pferdeknecht nicht das Bild eines gierig saufenden und ihm für die Gnade, dieses abgestandene Wasser genießen zu dürfen, unterwürfigen Hengstes darbieten. Mein Stolz war zurück- dank Miu und all der anderen Gestütpferde hier- und dieser würde mich auch weiter aufrecht halten, egal, was hier noch mit mir angestellt würde.


Jens war bei dem Anblick, den Schlachtross ihm bot, gerade zu dem gleichen Ergebnis gekommen- nur würde seine Einschätzung der Baroness nicht gefallen. Dieser Hengst hatte Nehmerqualitäten- die Prognose, ihm bis spätestens Anfang nächster Woche gebrochen zu haben, war von Augustine wohl zu optimistisch. Ihm war es egal- je länger sich dieses Vieh widersetzte, desto länger würde er seine Freude mit ihm haben.
Ja, er war seiner Baroness unendlich dankbar, unter ihrer Führung seine Leidenschaften hier ausleben zu können. Einzig die Ansage von Markus lag ihm quer- nur wegen ein wenig Triebbefriedigung ihn vom Hof verweisen zu wollen, weil dies hier keines der Gestütpferde war- das war ungerecht! Zum Glück würde sich dies mit der Übernahme der Gestütsleitung durch Baroness Mira ändern und er würde von ihr zum Pferdetrainer ernannt, was in seinen Augen mehr als überfällig war...
Sich diesen Tagträumen hingebend räumte er unbewusst Schlachtross die Zeit ein, genug zu saufen um seinen Körper jene Menge Wasser zuzuführen, die er bei der vorherigen Quälerei verloren hatte.


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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:02.07.21 11:30 IP: gespeichert Moderator melden


Neues Wochenende- neues Kapitel...
Der Pferdeknecht kann nicht so mit Schlachtross umgehen wie er gern würde- und Mira sind (für den Moment) die Hände gebunden...



Tag 18, Mittwoch- Woche drei (Part 3)

Schlachtross:


Ein mit 'normaler' Lautstärke an mich gerichtetes "Hierher...- zu mir!" beendete meine Chance, noch etwas von dem Wasser, vor dem ich kniete, zu saufen. Gehorsam, doch langsamer als es mir möglich gewesen wäre, erhob ich mich und ging zu Jens hinüber- nicht unbedingt erpicht darauf, was er jetzt mit mir anstellen würde. Aber ich wurde positiv überrascht- er löste meine Fesselung der Vorderhand auf dem Rücken und befestigte sie im 'Rosengarten'-Style seitlich an meinem Hüftgurt. Ich durfte sogar vorher einige Male meine Arme kreisen lassen um die Durchblutung derselben zu befördern, was zwar kurz zu einem unangenehmen Kribbeln in diesen führte, aber recht schnell auch wieder weg ging.

Der Grund für diese plötzliche 'Fürsorge' erklärte sich mir mit dem Auftauchen des Einstellergespannes- natürlich sollte ich kein geschundenes Bild abgeben, da bei diesem Training der Jockey des Einstellers mit dabei war. Da hätte ich auch schon bei dem Telefonat von Jens darauf kommen können...
Vom Outfit und der Begurtung schien es sogar ein 'Bekannter' zu sein- was durch die freundliche Anfrage des Pferdeknechtes, wie es 'Nordic' und seinem Besitzer gehen würde, sich mir bestätigte. Jens schien für mich wie ausgewechselt zu sein- er begrüßte den Owner mit einer leichten Verbeugung, streichelte seinen Hengst und gab sich auch sonst betont devot.

'Das ist der Unterschied zwischen einem zahlenden Kunden und einem Gestütpferd'

-dachte ich einen Moment lang bitter... würde aber durch die Frage des Besitzers an den Pferdeknecht, wer ich denn sei, aus diesem Gedanken gerissen. Diesmal antwortete Jens einsilbig und nannte nur meinen Namen. Daraufhin horchte der Owner von Nordic auf, saß von seinem Sulky ab, drückte dem Pferdeknecht seine Zügel in die Hand und ging auf mich zu. Sanft streichelte er mir über Kopf und Schultern und fragte mich direkt unter Umgehung von Jens, ob ich der Hengst wäre, der daß letztjährige Rennen in Felsenstein so grandios gewonnen hätte. Ich nickte heftig mit meinem Kopf- daraufhin stellte er sich selbst mit seinem Vornamen- Dennis- vor und fragte zum Abschluss mich direkt, ob ich ein Leckerchen mögen würde. Damit löste er erneut ein heftiges Kopfnicken von mir aus, was ihn zum Lachen brachte und bei Jens Runzeln auf die Stirn trieb. Mir war es egal- noch bevor ich irgend etwas geleistet hatte, bekam ich einen Minikeks an der Trense vorbei in den Mund geschoben.

'Himmel- lass dies bitte so weitergehen...' war mein einziger Gedanke.

Die süße Aufmerksamkeit trotz der Trense in meinem Maul zerkauend bekam ich von Dennis zu hören, wie sehr er als Zuschauer damals das Rennen verfolgt hätte und es für ihn der letzte Anstoß gewesen sei, sich selbst nach einen 'Pferd' umzuschauen. Seine Intentionen gingen zwar weniger in die Richtung Bahn- bzw. Überlandrennen sondern eher in den klassischen Fahrsport, wie er hier auf dem 'Westerntrail' praktiziert werden würde, aber er- und natürlich auch sein Hengst 'Nordic' bewunderten mich ob der dabei gezeigten Leistung. Auch hätten sie vor, hier in gut vier Wochen an dem Wettkampf auf dieser Strecke anzutreten.

'Hurra- ich habe einen Fan!'

Damit schien meine Bitte tatsächlich erhört worden sein und für mich war klar, ich würde mich Dennis gegenüber von meiner besten Seite zeigen, wenn er diese Linie mir gegenüber beibehielt. Dies schien der Fall zu sein, denn als er mit seiner 'Hymne' an mich endete, bekam ich noch eine Apfelscheibe als weitere Leckerei. Seinen Hengst versorgte er genau so gewissenhaft- was mir bei aller Freude auch einen Stich versetzte. Mir könnte es, wenn ich dem Drängen von Bea nicht nachgegeben hätte, genau so gut gehen und ich würde sicher nicht schlechter von Anja und dem Stallknecht versorgt. So aber hatte ich mir in diesen Wochen hier bisher nur Schinderei, Schmerz und Enttäuschung über gegebene Zusagen eingehandelt...
Während ich darüber sinnierte, wieviel besser es mir jetzt doch gehen könnte, hatte Dennis seinen Hengst ausgespannt und neben mich geführt. Er nahm Jens meine Zügel aus der Hand und dank des von ihm benutzten Zuggeschirrs war dieser Wechsel in weniger als einer Minute erledigt. Ein paar Gurte und Schlaufen nachgezogen und ich stand fertig eingespannt vor dem Sulky. Dann äußerte mein neuer 'Jockey' dem Pferdeknecht die als Wunsch getarnte Anweisung, er möchte zuerst mit mir im Schritt die gesamte Strecke abfahren, ehe er im Wechsel mit uns beiden Pferden das Training der Einzelelemente beginnen wolle. Der Pferdeknecht solle mit seinem Hengst bitte hinterher laufen...
Ich hüpfte innerlich vor Freude- endlich eine Einheit ohne Schinderei und ich könnte mich trotz meines Latexoutfits regenerieren. Langsam und gleichmäßig zog ich trotz meiner immer noch vorhandenen Schmerzen auf das Kommando: "Im Schritt" den Sulky an und setzte mich in Bewegung.
Eines merkte ich sofort- an der Stärke der Zügelsignale sollte Dennis noch arbeiten. Diese kamen für meinen Geschmack viel zu stark und rissen rechtzeitig in meinen Mundwinkeln. Daher ging ich jedes Mal mit einer übertriebenen Kopfbewegung auf den Zug ein in der Hoffnung, mein Jockey würde erkennen, was ich ihm als 'Pferd' sagen wollte. Tatsächlich schien er meine Botschaft zu verstehen und die Lenkanweisungen wurden immer sanfter. Auch war es angenehm, dies von verbalen Anweisungen unterstützt übermittelt zu bekommen. So war es für mich eine Freude, die gesamte Runde in einem gemächlichen Tempo erkunden und mir einen Eindruck von den darin befindlichen Hindernissen machen zu können.

Jedes dieser Hindernisse, stellte ich bei unserem 'Rundgang' fest, besaß eine parallele Ausweichmöglichkeit- damit war durch die Betreiber des Gestüts sichergestellt worden, an jedem Hindernis ein effektives Einzeltraining durchführen zu können, ohne jedes Mal die gesamte Runde laufen zu müssen. Zwei Wasserdurchfahrten, zwei Brücken, mehrere in Anstiege oder Gefällstücke integrierte U-Kurfen und eine Slalomstrecke beinhaltete der von uns abgeschrittene Rundkurs, ehe wir wieder am Ausgangspunkt angekommen waren. Dennis stieg nach dem Stoppsignal vom Sulky ab und versorgte uns Pferde erneut mit einer Streicheleinheit und einer Apfelscheibe- was dem Pferdeknecht in meinem Fall ein unzufriedenes Kopfschütteln entlockte... das mein neuer Freund aber nicht mitbekam. Irgendwie war mir klar, ich würde für all diese Aufmerksamkeiten sicher noch heute 'bezahlen' dürfen- aber nach der Schinderei durch Jens den Mittag über war dies mir völlig egal. Ich hatte mich unbewusst auf das Niveau eines Bio-Artgenossen zurückgezogen, der auch nicht wusste, was die nächste Minute bringen würde...
Inzwischen hatte der Jockey gegenüber Jens seine Vorstellung über den Ablauf dieses Trainings dargelegt und offenbar hatten hier die zahlenden Kunden ein wesentlich größeren Einfluss, wie dies vonstatten gehen sollte, als ich bisher vermutet hatte. Der Pferdeknecht nickte fast alles ab was Dennis vorschlug- erneut fragte ich mich, warum Bea gegenüber der Baronin nicht so eine Vereinbarung für mich ausgehandelt hatte. Ich war neidisch und hatte schwer mit mir zu kämpfen, gegenüber Dennis und Nordic mein PferdSein aufrecht zu erhalten, als der Jockey erneut zu mir kam und so nett war, mir seine Vorstellung über das Training mitzuteilen. Zuerst wollte er mit mir jedes Hindernis mehrfach im Schritt und später im Trab fahren, damit er seine Zügelarbeit verbessern könne. Den letzten Durchgang jeder Übung würde ich mit eingeschränkter Sicht ziehen müssen- danach würden wir Pferde vor dem Sulky gewechselt und er würde die gleiche Übung mit seinem Hengst wiederholen. Das Ganze sollte von Jens mittels Smartphone aufgezeichnet und bei jedem Durchgang auch kurz ausgewertet werden. Den Abschluss sollte jeweils eine komplette Runde im Trab mit mir bei voller Sicht und mit Nordic mit wettkampfüblicher Sichteinschränkung sein... Jippie, dies würde definitiv ein ruhiger Nachmittag!
Die erste Hindernis-Kombination war eine Haarnadelkurve mit anschließender gerader Engstelle- als Pferd selbst mit eingeschränkter Sicht durch die Maske keine größere Herausforderung. Mir war aber bewußt, der Blickwinkel des Kutschers ist in dem Moment ein völlig anderer und er müsste sein blind laufendes Pferd nur über Zügelsignale durch diese Stelle lenken. Ich beschloss daher, auch auf die Gefahr einer eigenen Verletzung, meinem Bewunderer die Chance zu geben und bereits beim zweiten Mal das Stück mit hochgerecktem Kopf zu laufen und dabei nicht auf den Trail zu achten, wenn ich merken würde, seine Zügelsignale kämen sicher in meinem Maul an.
Anziehen und im Schritt das erste Mal in die Kurve- Dennis verfiel erneut in eine etwas ruckelige Gabe seiner Zügelarbeit, aber er würde mich ja bei dem Tempo sicher nicht gegen einen der Bäume laufen lassen. Dazu kamen ja auch noch die ihn unterstützenden Kommentare von Jens- Dennis machte seine Sache recht gut und so vergingen die ersten drei Wiederholungen im Schritt schneller als mir lieb war. Wie ich mir in meinem Ehrgeiz vorgenommen hatte, schaute ich bei Nummer zwei und drei nicht auf den Boden und wurde mit langsamen, aber fehlerfreien Läufen belohnt. Widerwillig musste ich mir erneut eingestehen, das Trainingsprogramm der Rittmeisterin zahlte sich aus, ich handelte gegenüber meiner Zeit vor Rosengarten wesentlich instinktiver und auf die Zügel fokussiert...
Die Pause, in der der Pferdeknecht mit Dennis die Videosequenzen besprach, brachten mir zwar kein erneutes Leckerchen, dafür aber ein paar weitere Streicheleinheiten und ein paar Schlucke aus der Wasserflasche von Dennis ein. Er blamierte unbewusst sogar den Pferdeknecht, als er ihn nach der Wasserflasche für mich fragte und Jens eingestehen musste, er hätte sie wohl im Stall 'vergessen'...
Wie gern hätte ich mich in diesem Augenblick Dennis offenbart- aber ich ließ auch diesen Moment ungenutzt verstreichen. Warum- ich stellte mir im Nachhinein diese Frage, kam aber zu keiner vernünftigen Antwort...
Die nächsten drei Wiederholungen bekam ich von Jens die 'Scheuklappen' verpasst und lief den vierten Durchgang recht sicher im Schritt. Die letzten beiden Durchgänge im langsamen Trab brachten mir einen leichten Rempler an einem Baum ein, aber sonst war Dennis bei der Gabe von Zügelsignalen sicher genug, um es nun mit seinem eigenen Hengst zu versuchen.

Meine Befürchtung, während der anstehenden 'Pausenzeit' mit irgendwelchen Gemeinheiten durch Jens schikaniert zu werden, bewahrheitete sich zum Glück nicht- Dennis führte den Wechsel von ums Hengsten professionell durch, lobte mich, schob mir für meine geleistete Arbeit zwei von seinen Keksen in mein Maul und gönnte mir einige Züge aus der für Nordic bestimmten Trinkflaschen "zum Nachspülen..." Dann führte er mich an einen der Bäume und befestigte meinen Zügel an einen niedrigen Ast. Gleichzeitig 'bat' er den Pferdeknecht, jede seiner nun folgenden Fahrten mit seinem Hengst mit der Kamera zur späteren Auswertung zu dokumentieren- damit war Jens beschäftigt und ich schaute zu, wie Dennis mit Nordic arbeitete.
Ich denke, es war eine halbe Stunde vergangen, bis die beiden mit Ihrem Training fertig waren und ich wieder vor den Sulky durfte. Das nächste Hindernis war eine Wasserdurchfahrt, deren Ein- und Ausfahrt mit kniehohen Begrenzungen und einer 60 Grad Biegung als zusätzliche Schwierigkeit gestaltet waren. In der Mitte der Wasserfläche war auch noch eine Tonne platziert, auf die man als Pferd direkt zulief und nur einen Spielraum von vielleicht einer Sulkylänge zum Ausweichen bot. Dennis war schlau genug zu wissen, hier würde er mit einem 'blinden' Pferd bei dem derzeitigen Stand seiner Fähigkeiten nur im Schritt ohne Fehler durchkommen- daher trainierte er dies mit mir auch so unter Sicht und flüsterte mir vor Beginn der 'Scheuklappen'-Durchfahrten noch einmal zu, er wolle mit mir nur sauber im Schritt durch das Hindernis fahren. Mehr würde er auch Nordic nicht abverlangen können.
Diese insgesamt sechs Wiederholungen brachten mir neben 'nassen' Hufen und zwei Berührungen an der Tonne auch wieder sein Lob und weitere 'Zuwendungen' ein. Ich stand zwar bis zu meinen Unterschenkeln in dem Gummianzug im eigenen Saft, trotzdem genoss ich das Training. Es war nicht ganz so anstrengend wie bei der Rittmeisterin oder Markus ( was mir im Moment sehr entgegenkam ) -erforderte aber so wie bei Ihnen meine volle Aufmerksamkeit und ich war ehrlich stolz darauf, Dennis helfen zu dürfen, seine Fähigkeiten verbessern zu können. Sein Umgang mit Nordic zeigte mir, er würde mit jedem ihm anvertrauten Pferd verantwortungsvoll umgehen und erinnerte mich an meine ersten Lektionen mit Anja. Sein Beispiel gab mir erneut Hoffnung, nicht jeder 'Kunde' in Rosengarten wäre deswegen hier, weil er sich von dem hier vorherrschenden Klima von Sadismus und Demütigung angezogen fühlte...

Leider verging die Zeit viel zu schnell vorüber und Jens machte sich dezent darauf aufmerksam, die vereinbarte Trainingseinheit würde sich dem Ende nähern. Auch hätte er die Abendfütterung für die Gestütpferde vorzubereiten... Dennis ließ sich von diesen Ausführungen nur teilweise einlullen- er beschied dem Pferdeknecht, wenn dem so sei, solle Jens seine Arbeit erledigen. Er würde mit mir und seinem Hengst zum Abschluss noch je eine komplette Runde mit allen Hindernissen fahren wollen und mich dann später zurückbringen. Derart aus dem Konzept gebracht blieb Jens nichts anderes übrig als hier vor Ort zu bleiben, weil er nicht riskieren wollte, mich mit
Dennis allein zu lassen. Markus anrufen und ihn bitten, seine Aufgabe des Fütterns zu übernehmen, konnte er auch nicht, da dies zu von ihm unerwünschten Fragen des Pferdetrainers geführt hätte. Immerhin war er so clever, einen Telefonanruf zu simulieren und so gegenüber Dennis seine weitere Anwesenheit zu begründen.
Mein Bewunderer schaffte es, zuerst mich und danach auch seinen Hengst blind über die gesamte Strecke zu lenken, ohne größere Fahrfehler dabei zu machen und mit nur vier Gabelberührungen an allen Hindernissen bei meiner Runde hätten sich auch seine zusätzlichen Strafsekunden in Grenzen gehalten. Mit der gefahrenen Zeit würde er zwar derzeit nicht ganz vorn mitspielen, aber wenn die beiden regelmäßig trainierten, hätten sie in Zukunft gute Chancen dafür. Die Grundlagen und der Wille, seinen Hengst langsam an dieses Ziel heranzuführen, waren definitiv vorhanden.
Den Weg zurück in den Stall richtete er noch einmal das Wort direkt an mich, während er mich neben dem Sulky an meinem Zügel führte- ob ich für ein Photo mit Nordic und ihm eventuell mir meinen eigenen Pferdekopf überziehen könnte? Der Rest meines Outfits wäre nicht notwendig, das Bild solle nur unsere Köpfe und Oberkörper zeigen. Mein begeistertes Nicken und wiehern verursachte bei Jens natürlich keinen Sturm der Begeisterung, ihm waren aber die Hände gebunden und für mich bestand die Chance, den Rest von Dennis' Leckerchen abzugreifen...

In Sichtweite des Stalls wurde meiner guten Laune ein gehöriger Dämpfer verpasst, denn Mira stand dort und schien auf uns zu warten. Jens hatte ihr wohl, während ich die letzte Runde mit Dennis unterwegs war, eine Nachricht geschickt und jetzt würde mir sicher die 'Rechnung' für den ruhigen Nachmittag präsentiert. Aber sie zeigte mir wiederum eine neue Facette ihres Charakters- unter Ignoranz ihres hörigen Pferdeknechtes fragte sie Dennis über meine Mitarbeit aus und lobte mich, nachdem er in höchsten Tönen über mich gesprochen hatte. Auch nickte sie seinen Wunsch nach einem Photo mit mir ab ohne irgendwelche erkennbaren Hintergedanken. Einzig Jens bellte sie an, was er hier noch herumstehen würde- hätte er sich nicht um die übrigen Pferde zu kümmern? Der Pferdeknecht beeilte sich, aus dem Blickfeld seiner Chefin zu verschwinden, denn offensichtlich machte sie ihn für meine 'Ruhephase' verantwortlich. Geschäftsmäßig fragte die Baroness nach, ob Dennis schon ein Photomotiv angedacht hätte- und schlug dann vor, uns in der Stallgasse aufzunehmen. Die beiden sollten sich schon mal so positionieren, daß ein von Ihnen gewünschter Hintergrund auf dem Bild erscheinen würde; die Baroness würde mir noch helfen, meine eigene Pferdekopfmaske überzustreifen.
Während sie mich in die Sattelkammer für Gestütpferde führte, wo mein Outfit gelagert wurde, hatte ich die Befürchtung, sie würde jetzt irgendeine 'Bestrafung' für mich zumindest ankündigen, aber ihr Schweigen verunsicherte mich noch mehr. Entweder hatte sie noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen oder sie zog ihre kleine Theatervorstellung Dennis gegenüber bis zu dessen Abschied von mir heute Abend durch. Letzteres war wohl angesagt, die Baroness befreite meine Hände und bedeutete mir, ich könne die Masken nach eigenem Gustos jetzt wechseln. Nachdem ich dies erledigt hatte, zog sie mir mein Paar Hufhandschuhe über und führte ich daraufhin zurück in die Stallgasse.
Dennis hatte seinen Hengst so vor der ihm zugeordneten Einstellerbox drapiert, daß er damit einen Teil der Stallgasse mit auf seinem Motiv darstellen würde. Er nahm mich Mira aus der Hand, positionierte mich rechts neben Nordic und stellte sich so, daß ich in der Bildmitte als 'Star' abgebildet würde. Dann gab er ihr das Zeichen, eine Serie Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln aufzunehmen. Mit dem Ergebnis der getätigten Aufnahmen zufrieden, bat er die Baroness meine Maske abzunehmen, damit er mir die noch vom Training übrig gebliebenen Leckerchen an mich verfüttern könne. Zu meinem Erstaunen ging Mira auch darauf ein- sorgte aber mit ihrer Anwesenheit für mein Wohlverhalten und Schweigen... Dennis lobte mich erneut, dieses Mal mir direkt in mein Gesicht sehend und scheute sich nicht, der Baroness gegenüber die Verantwortungslosigkeit von Jens zu kritisieren, die er mit dem 'Vergessen' meiner Getränkeflasche an den Tag gelegt hätte. Auch wünschte er nach der heutigen Ausbildung für mich, ich sollte doch eine gründliche Reinigung mit warmen Wasser bekommen, sobald ich aus meinem 'Gummifell' herausgeholt würde... Mira versprach ihm, sie würde ihren Pferdeknecht dies ausrichten und dafür sorgen, daß dieser es sich auch merken würde. Den letzten Teil ihrer Aussage glaubte ich ihr auf's Wort...
Um mein 'Leistungsniveau' zu halten, ergänzte die Baroness, sei es aber notwendig, mit mir noch eine leichte Einheit Grundlagenausdauer auf der Rennbahn durchzuführen- nichts aufregendes, nur mehrere Runden komplett in Latex mit meiner Maske im leichten Trab neben ihr auf einem der 'Bio's'. Dennis wünschte ihr und mir daher zum Abschied einen schönen Abend und meinte noch, vielleicht schaffe er es noch, nachdem er seinen Hengst versorgt hätte, zur Rennbahn zu kommen und mich beim Training zu beobachten. Mit dieser nebenher gemachten Ankündigung hatte er mindestens genau so viel für mein Wohlbefinden getan wie den gesamten Nachmittag. Mira würde ganz sicher nicht wagen, mich gnadenlos mit der Peitsche Runde um Runde zu hetzen, wenn sie befürchten müsste, dabei von Außenstehenden beobachtet zu werden.
Weil ihr Pferdeknecht noch mit der Fütterung der Einsteller beschäftigt war, sattelte sie selbst eines der normalen Pferde, saß auf- ich hatte auf ihre Anweisung hin erneut meinen Pferdekopf übergezogen- und ließ sich von Dennis meine Führzügel reichen. Er strich mir noch einmal über meinen Rücken, flüsterte mir zu, er freue sich schon auf die nächste Begegnung mit mir- und mit einem leichten Ruck animierte mich die Baroness ihr zu folgen!
Sie war sogar so gnädig, mit mir im Schritt bis zur Rennbahn zu gehen- wo sie kurz stoppte und noch ein Telefonat mit Jens führte. Der Tonfall ließ nichts gutes für ihn vermuten- er hätte jetzt noch eine Stunde Zeit um ALLE seine anstehende Arbeit zu erledigen, danach würde sie ihn vor der Sattelkammer erwarten!
Unter meiner Maske widerstand ich dem Drang, nach ihren Augen zu schauen, ich konnte mir aber vorstellen, dort nur eiskalte Ablehnung meiner Person zu finden. Es hätte mich vermutlich erstaunt, aber in Wahrheit drückten sie mir gegenüber nur Gleichgültigkeit aus. Natürlich war die Baroness sauer- aber ihre Wut fokussierte sich auf Jens, der in ihren Augen heute völlig versagt hatte, was die von ihr geplante Behandlung für mich anging.

Ein Zügelschlag machte mir klar, es ging los und nach einer kurzen Schrittsequenz fiel Mira in einen langsamen Trab und ich joggte neben ihr her. Das vorgegebene Tempo war erträglich, ich hatte dank meiner Erholungsphase am Nachmittag keine Probleme, meine Position neben ihr zu halten und so zog ich etwas mehr als drei Runden ohne Überraschungen neben ihr her.


Die Baroness hatte ihren Gedanken nachgehangen- aber jetzt hatte sie diese geordnet und freute sich über das Ergebnis. Die heutige Nacht würde dem Pferdeknecht ganz sicher klarmachen, was es für ihn bedeutete, wenn sie ungehalten war- er schien dies wohl vergessen zu haben. Auch war sie neugierig, wie stark der innere Schweinehund bei Schlachtross ausgeprägt wäre, wenn man an diesen nur intensiv genug appellierte... Mit einem Lächeln gab sie ihren Pferd die Anweisung, in einen langsamen Gallopp zu wechseln.
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:02.07.21 15:01 IP: gespeichert Moderator melden


Wow!
Ich muss sagen die Geschichte fasziniert mich immer mehr. Obwohl ich durchaus sagen muss, dass ich durch die Entwicklung in Hinsicht auf die Baroness schon arg in Sorge bin. Ich hoffe doch, dass irgendein Umstand dafür sorgen wird, dass letztlich Gerechtigkeit, zumindest ein gewisses Maß davon, einkehren wird. Das kann der Baronin oder dem Pferdetrainer doch nicht auf Dauer verborgen bleiben? Ich sehe die Baronin hier schon in der Pflicht, ihre Zusagen gegenüber Bea einzuhalten... Töchter hin oder her..
Liebe Grüße und weiter so! 😊
Flo
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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:09.07.21 11:36 IP: gespeichert Moderator melden


Mira zeigt dieses Mal, sie kann auch 'unduldsam' mit ihr unterstellten Personen sein wenn diese nicht in ihrem Sinn arbeiten- und zwingt damit Schlachtross zudem ein moralisches Dilemma auf...



Schlachtross...


Der Tempowechsel überraschte mich ein wenig, da er kurz nach Beginn der Kurve begann- aber es machte mir keine Mühe, weiter meinen Platz neben ihr zu halten. Mira wollte tatsächlich kein Risiko eingehen und mich ein schlechtes Bild der hier gelebten Realität geben lassen, falls Dennis das Training beobachten wollte. Daher war die Sprintstrecke nicht allzu lang und wiederholte sich in den kommenden Runden auch nur einmal pro Runde, ehe die Baroness nach einer Stunde mein Training beendete und den Weg zurück zum Stall einschlug. Meine Schmerzen in den Knien waren dank der abgerufenen Belastung zwar wieder spürbar, aber nicht in dem Maß wie am Mittag nach der Führanlage- ich hatte aber Angst vor dem, was sicher von Mira für mich jetzt noch geplant war.
Ich hatte keinerlei Hoffnung gehegt, daß die Bitte von Dennis um meine Säuberung mit warmen Wasser erfüllt werden würde oder ich mit einer Fütterung rechnen dürfte- daher wurde ich bei meiner Rückkehr in den Stall nicht enttäuscht, als der Ausflug nicht im Waschraum sondern in der Sattelkammer endete. Jens wartete bereits davor auf uns und wurde von der Baroness nach ihrem Absitzen rüde angeblafft, sich um ihr Pferd zu kümmern. Der Pferdeknecht wollte instinktiv nach meinem Führzügel greifen, als ihn eine Ohrfeige von Mira traf- gefolgt von der Frage, ob er völlig verblödet sei.

"Absatteln, abreiben und in der Box füttern- ich gewähre dir 15 Minuten dafür, danach stehst du vor der "Strafbox!"

Die Baroness war jetzt richtig sauer und störte sich auch nicht an meiner Anwesenheit um den Pferdeknecht herunterzuputzen.

'Strafbox'- welche Teufelei erwartete mich in dem von ihr so genannten Raum? Aber ehe ich diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, befahl mir die Baroness abzuknien und entfernte meine Maske. Nach einem "Auf" löste sie sogar meine Vorderhufe vom Hüftgurt und nahm diesen mir ab- daran schloss sich ein Öffnen des Catsuits und Abstreifen der Arme. Sie bedeutete mir, ich solle den Suit soweit herabziehen, daß mein Gesäß frei zugänglich wäre, dabei bediente sie sich in einer bereitstehenden Schachtel mit Einmalhandschuhen. Die Dame wollte mir offenbar an meine Juwelen, dachte ich bei mir, lag damit aber falsch. Ihre Aufforderung, mich nach vorn zu beugen, signalisierte mir, sie war eher an meinem 'Hintereingang' interessiert, was durch ein Druckgefühl an der Rosette bestätigt wurde. Während der Schweiß von meinem Oberkörper abtropfte führte sie mir relativ sanft etwas ein, was sich wie ein Analplug mittlerer Größe anfühlte- ich war dabei nicht unglücklich über meine Erfahrungen mit solchen 'Spielzeugen' und konnte ihn daher recht entspannt in mir aufnehmen. Dann aber dehnte sich der im Enddarm befindliche Teil aus- Mira schien wohl ein aufblasbares Teil verwendet zu haben und wollte nicht, daß dieses aus mir heraus rutschen könnte. Dieser Verdacht bestätigte sich, als sie mir befahl mich aufzurichten und erneut in den Suit zu schlüpfen. Damit war klar, ich dürfte wohl mit diesem Teil noch längere Zeit in dem Anzug verbringen. Mir wurde auch wieder der Hüftgurt angelegt und meine Vorderhand befestigte die Baroness dabei auf dem Rücken, obwohl diese Art der Fixierung unter den Gestütpferden vorwiegend als Bestrafung eingesetzt wurde. Zum Abschluss komplettierte sie mich mit der von mir bereits seit heute Mittag genutzten Maske inclusive Trense und Zungenstrecker. So ausgestattet war mir klar- dies war ihre Rache an mir für den geruhsamen Nachmittag mit Dennis und ich hatte Angst davor, was sie gemeinsam mit Jens in jenen ominösen Raum gleich mit mir anstellen würde. Aber auch hier lag ich falsch- Mira baute sich vor mir auf und begann voller Stolz mir zu erzählen, was mich erwarten würde:

"Jens, dieser Versager, war zu dämlich, dir heute Nachmittag eine vernünftige Leistung abzuverlangen- so wie es in deinem Trainingsplan vorgesehen war. Daher wirst du die heutige Nacht etwas unbequemer verbringen dürfen- gemeinsam mit dem Pferdeknecht. Damit ihr beiden nicht allein seid, warten bereits Blacky und Steel auf euch- mit denen meine Schwester heute Nachmittag eine schöne Zeit verbracht hatte. Du wirst dich sicher fragen, was die beiden angestellt haben?"

Ich hielt es in dem Moment für angebracht auf ihre rhetorisch gemeinte Frage mit einem Kopfnicken zu antworten...

"Meine Schwester mag es nicht, wenn ihre Stute sich mit Brutus vergnügt...- meinen Hengst möchte ich aber vor dem Rennen nicht auf diese Art disziplinieren und es ist mir auch egal, ob er diese Stute, eine andere oder dich bespringt. Blacky- weil sie mich darum gebeten hat und wir beide es mögen, wenn dieser Hengst in all dem Latex panisch wird. Du darfst diese Nacht dort verbringen, weil ich dich nicht mag... und es mir Spaß macht, mit der Gewissheit schlafen zu gehen, dich leiden zu lassen. Ach so, ich habe dir vorhin ein Darmrohr eingeführt- daher viel Spaß mit dem Gefühl, seinen Schließmuskel nicht vollständig unter Kontrolle zu haben. Aber ich habe für dich auch noch eine Überraschung vorbereitet- ich bin mir sicher, sie wird dir gefallen..."

Mit dieser Ansage zog sie mich hinter sich aus der Sattelkammer zu jenem schräg gegenüber liegenden Raum, vor dem der Pferdeknecht bereits wartete...

Die 'Strafbox' vermittelte in ihrer fensterlosen Bauart, mit bis zum Hallendach reichenden Wänden, einen sterilen, abweisenden Eindruck, der durch die weißen Fliesen am Boden und den Wänden verstärkt wurde. Die Einrichtung war spartanisch gehalten- an einer Stirnseite befanden drei Zellen mit einer Grundfläche von 80 cm x 70 cm, auf der gegenüber liegenden Seite waren zwei Metallschränke und ein Käfig mit Tischplatte eingebaut. An der Seite gegenüber dem Eingang befand sich ein Wasseranschluss mit Schlauchsystem und im Boden ein Abfluss- neben zwei von der Decke herabhängenden Ketten war dies alles an Ausstattung und verursachte mir dank seiner Kargheit noch mehr Angst.
Mira wies ihren Knecht an, den oberen Teil der geschlossenen Boxen zu öffnen und ich sah zwei Pferde in diesen stehen. Anhand der Größe konnte ich Blacky und Steel voneinander unterscheiden- sie waren identisch zu heute Vormittag eingekleidet und ihre Masken waren im Unterschied zu der meinigen die 'geschlossene' Ausführung mit den Augengläsern. Der Innenraum der Boxen war mit abnehmbaren dünnen Schaumstoffmatten an den Seiten ausgepolstert damit mögliche Beschädigungen an den Anzügen vermieden wurden und ein gewünschter Nebeneffekt war die individuelle Minimierung des Platzangebotes.
Mit einem Deuten auf die dritte, vollständig geöffnete, Box befahl sie mir, vor dieser meinen Platz einzunehmen. Mit dem gebotenen Bild nicht ganz zufrieden, gab sie dem Pferdeknecht Anweisung, die überschüssigen Matten aus der Box hinter mir zu entfernen um diese "meinem Bedürfnis entsprechend" für mich anzupassen.
Keine Schläge von ihr bisher- ich war total verwirrt. Die Strafboxen enthielten nichts, womit sie mir nach dem sicher anstehenden Einschluss noch hätte Schmerzen zufügen können. Was hatte diese Hexe nur geplant?
Als der Knecht meldete, er wäre fertig, wurde ich von der Baroness langsam rückwärts in die mir zugedachte Box geschoben und nachdem ich so meinen endgültigen Platz eingenommen hatte, entnahm Mira aus dem einen Schrank ein Paar lederne Fussfesseln, warf sie dem Pferdeknecht zu und befahl ihm, diese mir anzulegen und zu verbinden. Ich spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, die Chance zu nutzen und auszukeilen- unter diesen Umständen den Pferdeknecht nicht zu treffen wäre unmöglich- aber die Furcht vor den sich daraus ergebenden Konsequenzen hielt mich zurück und so sorgte Jens für meine zusätzliche Fixierung. Zum Abschluss schloss die Baroness die untere, bis zu meiner Brust reichende Boxentür und befahl mir, eine Kniebeuge zu versuchen. Ich schaffte es dank der Auskleidung vielleicht 15 cm nach unten- dann war es unmöglich, die Knie weiter zu beugen. Mit diesem Ergebnis zufrieden forderte mich Mira leise auf, wieder meine normale Haltung einzunehmen und das jetzt folgende Schauspiel zu genießen...
Unvermittelt wandte sie sich ihrem Knecht zu, der meinen Einschluss mitverfolgt hatte- sie schrie ihn regelrecht an, was er sich heute erlaubt hätte. Sein Gesichtsausdruck wechselte vom Grinsen über Konfusion zu nackter Angst, als er begriff, er würde das Opfer von Mira's bisher unterdrücktem Wutausbruch sein. Ich konnte durch die Augenöffnungen die Panik in seinen Augen sehen- das wilde Umherschweifen des Blickes auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit die nicht vorhanden war... Ja, es bereitete mir Freude, zu erleben, daß die Baroness in ihrem Pferdeknecht die gleichen Emotionen hervorrief, die ich dank den beiden auch die letzten beiden Wochen erleben durfte.
Mira hatte inzwischen ihren Tonfall geändert und befahl ihm mit honigsüßer Stimme sich vollständig zu entkleiden. Dank seiner anerzogenen Konditionierung kam Jens dieser Aufforderung nach und ich sah zum ersten Mal die Narben auf seinem Rücken und den Oberschenkeln. Sie waren bereits recht alt- aber war es möglich, daß der Pferdeknecht früher selbst hier auf dem Hof als Hengst unterwegs gewesen war?
Diese Überlegung war aber müßig- ich war mir aber in einer Sache sicher, wenn die Baroness heute ihren Knecht wieder derart 'auf Linie' brachte, würden wir die nächsten Tage alle unter seinem dadurch motivierten 'Eifer' leiden müssen.
Mira hatte Jens inzwischen mit einem Paar Handschellen die Hände auf dem Rücken verbunden nachdem dieser sich selbst vorher eine Eisenkette mit Karabinerhaken um die Knöchel als Fußfessel anlegen durfte. Seine Ausstattung wurde durch ein dickes ledernes Halsband vervollständigt, was mich an jene in der Veterinärstation erinnerte...

'Ein 'Strafhalsband' für den Knecht...- Mira ist ja richtig sauer auf ihn...'

Die Baroness befestigte an den seitlichen D-Ringen des Halsbandes links und rechts je eine der von der Decke hängenden Ketten, führte die Kettenenden um die Handschellen, zog sie wieder hoch und hakte diese dann soweit oben mit den am Ende angebrachte Karabinern ein, daß die Arme des Knechtes nach oben gespannt und sein Gesäß frei zugänglich waren. Mit ihrer Vorbereitung zufrieden entnahm, wie ich sehen konnte, die Baroness eine Art Fernbedienung, zielte mit dieser zuerst auf Jens und dann auf die Boxen neben mir und betätigte diese mehrere Mal. Danach legte sie diese auf der Tischplatte ab und griff sich einen an dem Türflügel hängenden Ochsenziemer, brachte sich in Position und begann wortlos auf Jens einzuschlagen.
Zwischen den einzelnen Schlägen ließ sich die Baroness Zeit- damit sich die Wirkung ihrer Hiebe entfalten konnte, aber auch, damit der Pferdeknecht nicht zu schnell ohnmächtig würde. Mit meiner Vermutung zu dem verwendeten Halsband lag ich auch nicht falsch, nach dem dritten Hieb könnte Jens seinen Schrei nicht mehr unterdrücken und ich sah zusammen mit allen anderen im Raum, wie ein Elektroschock ihn zusätzlich zum zittern brachte. Trugen etwa Blacky und Steel auch solche Halsbänder, da Mira vor Beginn ihrer Folter mit der Fernbedienung auf die Boxen gezielt hatte? Ich versuchte etwas aus meinen Nachbarboxen zu hören, aber außer dem Wimmern des Pferdeknechtes und meinem Puls vernahm ich nichts unter meiner Maske. Hatte sie bei meinen 'Nachbarn' die Bänder vorher deaktiviert?
Die Baroness war mittlerweile bei Schlag 10 angekommen und ihre Hiebe zeigten deutliche Spuren an Gesäß und Oberschenkeln des Pferdeknechtes. Mira schien es zu gefallen, welche Wirkung die Schläge in Kombination mit den Schocks auf Jens hatten- er schrie mit jedem Hieb und hatte beim letzten auch vor Angst und Schmerz seine Blase entleert. Zur Strafe dafür wurde er von der Baroness mit dem Schlauch kalt abgeduscht, ehe sie ihn weiter schlug. Insgesamt verpasste sie ihm 25 Hiebe- bei den letzten war er nicht mehr in der Lage zu schreien und hatte nur noch gewimmert...

Mira zeigte, nachdem sie mit ihm fertig war, keinerlei Anstalten ihn aus der Fesselung zu befreien- mir kamen ihre Worte erneut in den Sinn, wo sie mir verkündet hatte, ich würde die Nacht gemeinsam mit ihm verbringen. Sollte er so die ganze Nacht stehen dürfen? Ich traute dies der Baroness ohne weiteres zu, hatte aber vermutet, so eine sadistische Behandlung von ihr wäre uns Pferden vorbehalten. Offenbar lag ich auch da falsch und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sie Markus hier durch den Wolf drehte...
Sie schnappte sich indes erneut die 'Fernbedienung', und widmete nach deren Betätigung mir erneut ihre Aufmerksamkeit. Das Wimmern des Pferdeknechtes sorgte dafür, daß die einseitig von ihr geführte Unterhaltung ein Vier-Augen-Gespräch blieb, da sie sehr leise zu mir sprach.

"Schlachtross"- oh, sie redete direkt mit mir- " ich hatte dir ja noch eine Überraschung versprochen. Du hast sicher mitbekommen, ich habe dem Pferdeknecht mit einem der Schockhalsbänder ausgestattet, die du noch von deiner Eingangsuntersuchung bei meiner Schwester kennen dürftest..."

Ich nickte leicht mit meinen Kopf und sie fuhr fort.

"Mir hat Jens die vergangenen Tage seit deiner Ankunft hier jeden Abend Bericht erstattet, was er tagsüber mit dir angestellt hat- da waren auch einige Sachen dabei, die er, ohne meine Zustimmung dafür zu haben, mit dir gemacht hat. Er sollte dich zwar hart rannehmen, aber seine Vergewaltigung von dir war definitiv nicht von mir autorisiert. Ich sehe bei euch Hengsten dies zwar als ein Mittel an, um euren Trieb unter Kontrolle zu halten und natürlich auch zur Disziplinierung bei unbotmäßigen Verhaltensweisen- aber der Pferdetrainer hat da mehrfach zu deinen Gunsten interveniert und heute war der Knecht halt reif."

Ich hatte keine Ahnung, was an dieser Aussage von ihr Wahrheit und was Lüge war- aber ich hatte ja selbst an meinem vierten Tag hier auf Rosengarten erlebt, wie Markus nach meiner Vergewaltigung durch Jens mit dem Pferdeknecht umgesprungen war. Mira lächelte sardonisch, als sie weitersprach:

"Jens wird genauso wie ihr drei Pferde hier die Nacht verbringen- mit dem Halsband! Du hast also ab dem Zeitpunkt der erneuten Aktivierung die Möglichkeit, durch wiehern ihm Schmerzen zuzufügen... Aber bedenke bitte eines- Steel und Blacky habe ich auch mit diesen Bändern ausgestattet. Jedes Mal, wenn du dich entschließen solltest an ihm zu rächen, wirst du deinen Mitpferden hier im Raum die gleichen Schmerzen bereiten wie dem Pferdeknecht..."

Mit diesen Worten stieß sie mich in ein moralisches Dilemma und zeigte mir zum wiederholten Mal, wie sadistisch die Baroness wirklich veranlagt war. Dieses Angebot war ein Appell an meinen inneren Schweinehund- ich hatte nichts zu befürchten außer diese Nacht hier eingeschlossen im Stehen zu verbringen. Nach der heutigen Belastung war dies übel genug...- wenn ich aber dem Drang nachgab, mich an Jens zu rächen, müssten Blacky und Steel mit ihm leiden. Bei Blacky, sagte ich mir, wäre dies nicht so wild, da auch er- trotz heute morgen- eine Liste an Handlungen bei mir gut hatte- aber Steel wollte ich keine Schmerzen zufügen!

Die Baroness hatte wohl während meiner Bedenkphase nach ihren Worten die Bänder aktiviert, denn sie kniff mir unvermittelt in meine linke Brustwarze, was mir ein Schnauben unter der Maske hervorlockte. Sofort sah ich, wie Jens unter dem Stromschlag zu zucken anfing und auch neben mir waren Geräusche zu vernehmen. Die Baroness steckte die Fernbedienung in eine Halterung, die an der noch offenen oberen Tür meiner Box angebracht war und schloss diese. Einzig ein schmaler Lichtstreifen war noch erkennbar, der aber kurze Zeit später auch erlosch. Ich stand in die Box eingesperrt- vor mir lag eine lange Nacht im Stehen und ich war allein in völliger Dunkelheit mit dem Dilemma, was die Baroness mir aufgebürdet hatte. Sollte ich mich an Jens und Blacky rächen- jetzt hatte ich die Möglichkeit- oder sollte ich die beiden davon kommen lassen und Steel und damit auch Brutus einen Gefallen tun? Ich hatte noch die gesamte Nacht vor mir um zu einer Entscheidung zu kommen...


'...ich war schon seit Stunden an der Göpelanlage meine Kreise drehend im Einsatz, als Jens eine neue Demütigung für mich zur Anwendung brachte. Er setzte sich auf den Balken der Anlage und hielt mir eine an einer Angel hängende gefüllte Wasserflasche vor die Maske. Dazu hörte ich seine mir Ekel verursachende Stimme, mit der mir das Angebot unterbreitete, ich dürfte diese leeren, wenn ich ihm zu Diensten sei. Ich bräuchte nur stehen zu bleiben und mich nach vorn zu beugen...'

Mit einen Schrei wachte ich auf- völlige Schwärze umhüllte mich und ich bräuchte einige Sekunden, um mich zu erinnern wo ich mich befand. Die durch die geschlossene Boxentür dumpf vernehmbaren Schreie von Jens und meinen beiden Leidensgenossen machten mich vollends klar, ich war wohl eingeschlafen, hatte einen wirklich üblen Albtraum gehabt und mein Schrei hatte allen im Raum dank der angelegten Halsbänder einen Elektroschock beschert.
Ich hatte keine Ahnung, wie oft ich dies den anderen unbewusst zugemutet hatte- aber Mira würde stolz auf mich sein! Ich erinnerte mich, um Jens und Blacky weh zu tun und mich für die Behandlung durch sie zu rächen, drei Mal bewusst lange hier in der Box gewiehert zu haben- und ich kann es vor meinem Gewissen nicht verhehlen, die dadurch erzeugten Geräusche von außerhalb bereiteten mir Freude... Das Steel dabei durch mich mit litt war mir in diesem Moment dabei völlig egal!
Langsam nahm ich auch den Geruch wahr, der mir in meine Nase stieg- das Darmrohr hatte für ganze Arbeit gesorgt und ich merkte, wie ich in dem Anzug in meinem eigenen Kot stand. Blacky und Steel dürfte es ähnlich gehen und ich hoffte darauf, dass die Nacht bald vorüber wäre und wir gereinigt würden. Mira hatte garantiert nicht vor, uns so dem Pferdetrainer oder der Rittmeisterin zu präsentieren- aber auch da war ich mir nicht mehr sicher- wie hatte es der Pferdeknecht mir gegenüber formuliert "...die Baroness ist eine Göttin...".
Vorsichtig und jedes unnötige Geräusch vermeidend bewegte ich meinen Körper- soweit es Fesselung und Box zuließen. Erstaunlicherweise fühlte ich sowohl meine Finger und auch die Zehen; sie kribbelten zwar leicht, aber dies zeigte mir nur, die Durchblutung funktionierte noch. Mit dieser Gewissheit suchte ich die unter diesen Bedingungen 'komfortabelste' Position und schaffte es tatsächlich noch einmal wegzudösen...


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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:16.07.21 11:11 IP: gespeichert Moderator melden


Tag 19, Donnerstag- Woche drei (Part 1)



Herrenhaus- Schlafzimmer der Baroness...


Die Baroness war versucht, ihren Wecker, der sie gerade aus einem angenehmen Traum gerissen hatte, gegen die Wand zu schleudern- 04:45 Uhr! Wie gern hätte sie gewußt, wie ihr Gehirn die Geschichte fortgesetzt hätte, nachdem es unterbewusst ihren größten Wunsch erfüllt und- zumindest in Ihrer Vorstellung- dieser blöde Gaul von Bea endlich verweigert hatte und er 'Gast' in ihrem 'Spielzimmer' war. Schlachtross...- stimmt, deswegen wurde sie ja geweckt. Mal schauen, was sich die Nacht ereignet hat...
Insgeheim hoffte sie, ihr Appell an seinen inneren Schweinehund wäre mit der Möglichkeit, sich an dem Knecht zu rächen, verlockend genug gewesen. Ihr war bisher noch keine Person untergekommen, die nach einer derartigen Behandlung auf diese Chance verzichtet hatte. Neugierig begann sie ihr Tablet hochzufahren und klickte auf dem Desktop die Überwachungssysteme in der Strafbox an. Die Voreinstellung hatte ohnehin die Phasen der Bewegungslosigkeit herausgefiltert- übrig geblieben war eine Zusammenfassung von 12 Sequenzen, wie ihr angezeigt wurde. Schon allein diese Anzeige versetzte sie in freudige Erregung- die Vorstellung, wie ihre drei Opfer sich unter den Elektroschocks gewunden haben, sorgten für ein High in ihrem Kopf. Im Schnitt dauerte jede einzelne Sequenz um die 25 Sekunden und es war nur eine dabei, wo Jens das System aktiviert hatte, weil er sich in seinem Dämmerzustand unbewusst bewegte.
Mira riss sich nach der dritten Einstellung von dem Anblick los- sie würde heute Vormittag sich die Zeit nehmen und alles in Ruhe ansehen während einer der Bezahlsklaven sie verwöhnen dürfte. Jetzt aber sollte sie dafür sorgen, die Beweise der heutigen Nacht beseitigen zu lassen...
Reithose, Reitstiefel- den Oberkörper ließ sie frei. Sie war sich ihres attraktiven Körpers bewusst und als Herrin hier auf dem Gestüt könnte sie herumlaufen wie es ihr in den Sinn kam, niemand würde sie ohne ihre Einwilligung auch nur schief anschauen. Der Weg in den Stall mit den Gestütpferden war schnell zurückgelegt und neugierig öffnete sie die Tür zur Strafbox.

Der im Raum herrschende Geruch zeigte ihr an, die eingesetzten Darmrohre hatten ihre Aufgabe erledigt und mindestens ein Pferd stand in seinem eigenen Kot. Der Intensität nach dürften es aber alle drei sein- unter Jens war nur eine Pfütze erkennbar. Von der aufgeflammten Beleuchtung geblendet schreckte der Pferdeknecht hoch in der ängstlichen Erwartung, von seiner Herrin erneut gezüchtigt zu werden. Mira roch förmlich seine Angst und als sie ihm in die aufgerissenen Augen blickte, wusste sie, er würde allein aus der Furcht vor einer Wiederholung in nächster Zeit jede Anordnung von ihr getreulich umsetzen. Jens sah, selbst für ihre Augen, schlecht aus und er würde garantiert zu kämpfen haben seine normalen Arbeiten heute fristgerecht zu erledigen.
Die Baroness stellte sich sorgsam darauf achtend, nicht mit ihren Stiefeln in seiner Pisse zu stehen, neben ihn und flüsterte ihre Anweisungen in sein Ohr. Der Pferdeknecht nickte auf die abschließende Frage, ob er verstanden hätte, müde und wurde daraufhin leise aus seiner Fesselung befreit. Die Baroness verschwand aus der Box und schleppend begann Jens mit seiner Arbeit...


Schlachtross:

Ich wurde aus meinem Dämmerzustand vom Aufleuchten des Lichtes im Spalt zwischen den Boxentüren geweckt und war froh darüber, nicht sofort der vollen Beleuchtung ausgesetzt zu sein. Leises Gemurmel war vernehmbar und erst nachdem es verstummt war, öffnete sich die obere Boxentür vorsichtig und ein sichtlich gebrochener Pferdeknecht schaute mir hasserfüllt in die Augen, bevor er die Fernbedienung aus der Halterung entnahm.

'...dann muss das Mira oder Augustine gewesen sein... vorhin. Die lassen ihn jetzt hier den Dreck wegräumen...
Ich will gar nicht wissen was der heute mit mir anstellen soll!'

Auch die beiden anderen Boxen wurden oben geöffnet, ehe sich Jens für einige Minuten aus der 'Strafbox' entfernte. Nach seiner Rückkehr holte er mich zuerst aus meiner Kammer und endlich wurde ich aus dem 'Gummifell' entlassen. Ich war glücklich, endlich Fesselung, Zungenstrecker und Darmrohr los zu sein, der Geruch, der meinem Suit entstieg, brachte mich nicht mehr aus dem Gleichgewicht. Mit vorsichtigen Kieferbewegungen brachte ich meine eingeschlafene Kaumuskulatur dazu, sich nicht mehr ganz so verkrampft anzufühlen, während ich gleichzeitig langsam Arme und Beine bewegte. Jens sagte nichts dazu- er spritzte mich mit dem Schlauch und sogar angenehm lauwarm eingestelltem Wasser ab und sorgte so für eine erste Grobreinigung, ehe er mir befahl still zu stehen und ich von ihm- ohne dabei übergriffig zu werden- abgeseift wurde. Zum Abschluss spülte er mich noch einmal ab, bekam meinen Hüftgurt angelegt mit der üblichen Fixierung der Vorderhand und durfte vor meiner 'Box' warten, während nach mir zuerst Steel und dann auch Blacky die gleiche Behandlung erhielten. Für mich verwunderlich war der Anblick der beiden- ich hatte wesentlich mehr Striemen an ihren Körpern vermutet, aber bis auf Gesäß und Oberschenkel war bei ihnen nichts zu erkennen. Ich spekulierte, Augustine hatte sie auf dem Laufband gehetzt was die sichtbaren Spuren nahelegten- ich wusste aber auch, ihr standen jede Menge anderer Möglichkeiten zur Verfügung, die genauso schmerzhaft oder schlimmer waren, aber weniger bis keine Spuren hinterließen...
Für uns überraschend tauchte Mira auf, stellte ein Tablett mit drei großen Pötten und drei Schüsseln darauf auf die Ablage, warf dem Pferdeknecht wortlos einen strengen Blick zu und verschwand wieder. Zuerst konnte ich mir keinen Reim auf dieses Verhalten machen, aber die einzig schlüssige Erklärung war, sie wollte nicht, dass wir jetzt am Morgen allzu schlecht aussehen würden, wenn die Rittmeisterin und Markus mit uns zu arbeiten begännen. Mit erhobenen Nasen erschnüffelten wir den Duft von Kaffee- sollte dies tatsächlich auf uns in den Pötten auf uns warten oder würden wir alle gleich aus einem Traum aufwachen?

Inzwischen war mir klar, der gestrige Tag und die Nacht würden so oder so heute ihren Tribut einfordern- egal, wie gut eine Fütterung jetzt wäre. Ich wünschte mir für den heutigen Tag nur, endlich wieder mich in den Pausen zwischen den Einheiten ausruhen zu dürfen und ohne Probleme bis zu der ersten davon durchzuhalten. Vielleicht würde ja Markus sogar zuerst mit mir trainieren und dabei ein wenig Tempo herausnehmen können...

Jens war meines Erachtens nach von der erhaltenen Behandlung durch Mira derart eingeschüchtert...- er unternahm keinen Versuch einer weiteren Demütigung und begann mit Steel, uns das Frühstück zu geben. Die großen Henkelnäpfe enthielten wirklich Kaffee, stark mit Zucker versetzt und mit Milch soweit heruntergekühlt, dass wir uns beim trinken nicht den Gaumen verbrannten. In den Schüsseln befand sich kalter Griesbrei- vermutlich ein Fertigprodukt aus einer Großpackung- aber mir war es egal, ob er von der Baroness selbst zubereitet oder einfach nur aus einem Eimer geschöpft war. Wenn ich aber daran dachte, daß solches Futter bei den Einstellern möglich war, versetzte es mir doch einen Stich und ich war ob solcher ungerechten Bevorzugung neidisch. Ich versenkte meinen Mund in der Masse und genoss den Geschmack- auch wenn ich bisher nicht gerade ein Fan von solchen Speisen war. Es war eine Abwechslung zu dem üblichen vegetarischen Einerlei und so wie mir schmeckte es auch den beiden anderen Pferden. Ich wollte gar nicht wissen, was Augustine mit ihnen an dem gestrigen Nachmittag angestellt hatte, aber Jens hatte sich ja alle Mühe gegeben, es mir auch so unangenehm wie nur möglich zu machen. Vorsichtig riskierte ich einige Blicke auf meine Leidensgenossen- sie sahen wirklich mitgenommen aus. Ein zufälliger Blickkontakt mit Steel zeigte in ihren Augen aber zu meiner Überraschung keine Aggression mir gegenüber- sie war eingeschüchtert aber ihr leichtes Kopfnicken deutete ich als Bestätigung, sie hätte wohl noch mehr ertragen mit dem Wissen um die Option, dem Pferdeknecht damit weitere Schmerzen zuzufügen. Ich konnte nicht abschätzen, inwiefern sie damit auch honorierte, was Markus für Brutus an der Göpelmühle getan hatte- sie hatte aber neben mir gestanden und mitgehört was der Pferdetrainer dort zu mir gesagt hatte. Bei Blacky war ich gespannt, ob er etwas versuchen würde; ich hatte mir einen höheren Platz in der Rangordnung erkämpft und wir waren derzeit beide nicht in der Verfassung, dies jetzt neu auszudiskutieren. Zumindest erwartete ich von ihm keinen weiteren Dank für meine Unterstützung bei der Ausfahrt mit Jens am gestrigen Morgen...- da er diesen, aus seiner Sicht, mir bereits gezeigt hatte!

Ohne Zeitdruck durften wir die Näpfe ausschlecken und uns wurde durch den Pferdeknecht der restliche Kaffee eingeflößt, ehe wir von ihm in unseren gewohnten Boxen untergebracht wurden. Dieses Mal begann der Pferdeknecht wieder in sein altes Verhalten zurück zu fallen- er verursachte genug Lärm dabei, was die anderen Pferde aus ihrem Schlaf riss. Dies hatte ein Gutes; Miu begrüßte mich mit einem Reiben seines Kopfes an meinem und ich hatte die Chance, nachdem Jens die Boxentür geschlossen hatte und außer Hörweite war, Brutus gegenüber mit einem leise gewieherten "Steeehl" eine Unterwerfungsgeste zu zeigen. Am meisten überraschte mich aber Blacky- wortlos, aber mit einem Kopfnicken in meine Richtung verzog er sich in seine Ecke zu Lion, legte sich neben ihn und ignorierte mich. Ich folgte seinem Beispiel und kuschelte mich an Miu- meine Beine dankten es mir und so war es kein Wunder, dass ich innerhalb weniger Minuten noch einmal trotz des Kaffee's einschlief.


Ein leichtes Rütteln an meiner Schulter und das mit normaler Lautstärke an mich adressierte "Guten Morgen du Faulpelz" von Markus rissen mich aus meinem Traum- ich konnte aber beim besten Willen nicht mehr sagen, was dessen Inhalt war falls mich jemand danach gefragt hätte.
Der Pferdetrainer sah einen Augenblick meinen Bemühungen zu wie ich versuchte, auf meine Beine zu kommen, hakte mich dann unter und zog mich hoch. Verwundert fragte er mich, ob ich in Ordnung wäre- er könnte ja verstehen, dass es Steel und Blacky nach dem gestrigen Tag nicht so toll gehen würde, aber mein Training wäre doch nicht so hart gewesen...

'Wenn du wüsstest...'

Das war mein Gedankengang, doch mir war bewusst bei einer Antwort von mir würde er die geltenden Regeln durchsetzen und mich bestrafen... müssen. Immerhin baute er mir eine 'Brücke' indem er den Namen der Baroness nannte und ich dazu nicken konnte. Er dachte vermutlich aber eher an eine zusätzliche Trainingseinheit durch sie- was ja auch stimmte- die Strafbox kam ihm dabei aber nicht in den Sinn. Im Beisein von uns telefonierte er offenbar mit der Rittmeisterin und brachte dabei seine Missbilligung zum Ausdruck, dass die Baroness damit die erarbeiteten Trainingspläne ad absurdum führen würde. Wenn es seiner Chefin möglich wäre, solle sie dies der Baronin auf ihr Brot schmieren- die Antwort darauf schien ihn zufrieden zu stellen und mit etwas gebesserter Laune wandte er sich wieder uns zu.

"Ihr beiden seht echt beschissen aus, aber da müsst ihr jetzt durch. Blacky- die Baroness hat darauf bestanden, mit dir heute Nachmittag zu trainieren, du sollst dabei auch wieder wie gestern ausstaffiert sein... Tut mir leid für dich, aber da kann ich nichts für dich tun...- Schlachtross, du bist den Nachmittag über für Training mit dem Pferdeknecht eingeplant.
Der Dressurplatz muss aber heute Morgen noch abgezogen und geglättet werden, ihr werdet dies beide mit mir erledigen. Ich habe auf eurem Einsatz dabei bestanden... Wenn ihr das blind schafft und ich euch nur über die Zügel lenke, bekommt ihr das als eure ersten beiden Einheiten eingetragen und habt dann den Vormittag frei- einverstanden?"

Auf Jens hatte ich nach der vergangenen Nacht überhaupt keine Lust...- so wie der jetzt ganz sicher drauf war. Blacky hatte es mit der Baroness aber noch schlechter getroffen...
Was hatten wir also für eine Wahl- aber Markus zeigte uns damit, er wollte uns nicht unnötig schinden. Die Option war verlockend, der Pferdetrainer bot uns dabei auch noch an, diese nicht in der Box, sondern auf einer Weide zu verbringen- damit hatte er mich dann endgültig geködert. Er forderte mich auf, meine Ration der Morgenfütterung noch schnell mir einzuverleiben, da er erst die anderen Pferde vorbereiten wolle- es sei denn, ich hätte beschlossen eine Diät einzulegen... Mit diesen Worten schnappte er sich Lion und Miu und verschwand mit Ihnen aus der Box. Bevor Markus zurück war, hatte ich alles verspeist und sogar noch die Zeit gefunden, Brutus mit einen Wiehern, gefolgt von "Bzzz" und dem Deuten auf Blacky klar zu machen, was nachts in der Strafbox geschehen war. Verstehend nickte der Leithengst traurig, denn er begriff, Mira hatte auch Steel so behandelt und seine Erfahrungen sagten ihm, die Baroness hatte mich irgendwie derart in ihre grausamen Spielchen eingebunden, dass ich den anderen gegen meinen Willen Schmerz zugefügt hatte. Wie gern hätte ich jetzt meine Seele erleichtert und ihm gestanden, was wir in der vergangenen Nacht erduldet und wie mich die Baroness geködert hatte, aber selbst wenn ich die Strafe dafür mit Freude ertragen hätte, Brutus wollte ich nicht weh tun.
Der Pferdetrainer widmete sich nach seiner Rückkehr dem Leithengst, so dass ich mit Blacky allein in der Box blieb. Mein Rivale näherte sich mir vorsichtig, während er die Boxentür im Auge behielt, flüsterte er schnell und leise mir zu:

"Es tat gut, den Knecht schreien zu hören..."

Sein Blick sagte mir auch, wenn er die Gelegenheit hätte, er würde ohne Rücksicht auf mich zu nehmen, genau so handeln. Es würde ihn sogar befriedigen, uns beide leiden zu lassen...- wir würden sicher nie Freunde werden! Sein Verhalten erstaunte mich trotzdem, auf die Gefahr einer weiteren Bestrafung für uns beide hatte er gegen den ehernen Grundsatz von Rosengarten verstoßen und gesprochen...
Markus ahnte nichts von alledem, als er uns aus der Box holte und unsere Sicht auf Null reduzierte. Ich spürte seine Hand am Halfter und langsam führte er uns zum Dressurplatz.


Blind dank der Scheuklappen spürte ich, dass wir unser Ziel erreicht hatten, als Markus mit uns anhielt um den Zugang zum Dressurbereich zu öffnen. Ein paar Schritte vorwärts und sofort veränderte sich mein Gefühl der Standsicherheit unter den Hufschuhen- der Boden war jetzt 'weicher'; Sandboden... Dies berücksichtigend zog uns Markus vorsichtiger hinter sich her, nach einem "Stopp" von ihm drehte er uns einzeln in die Position vor dem Abziehbalken und schirrte uns an. Ich wünschte mir in dem Moment ein wenig mehr Sonne auf meiner Haut- das kam mir nach all der Schinderei in den vergangenen Tagen einen Moment lang widersinnig vor, doch die noch vorherrschende Morgenkühle war deutlich spürbar. Wie gern würde ich jetzt noch im Stroh der Hengstbox liegen und schlafen...
Ein freundliches "Und los!" des Pferdetrainers riss mich aus meinem Wunschdenken und meine Müdigkeit ignorierend zog ich an. 'Schritt, Schritt, Schritt'...- ich konzentrierte mich allein darauf und mit diesem Denken schaffte ich die ersten drei Bahnen, ehe mein Körper mir mit einem überraschenden Schweißausbruch zu verstehen gab, ich wäre am Limit und ich- ob ich dies wollte oder nicht- stehenblieb und in die Knie ging. Da Blacky auf diese Reaktion nicht vorbereitet war und mein Verhalten auch nicht sehen konnte, machte er noch einen Schritt und wurde dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht.
Wie durch Watte bekam ich den Fluch von Markus mit- mein Schweißfilm am ganzen Körper zeigte ihm aber wohl, wie es um meinen Kreislauf stand und er gönnte uns beiden eine Pause. Blacky wieherte ein wenig unwillig neben mir, aber dies gab sich, als er das Wort "Pause" hörte. Er war sicher auch über diese Unterbrechung der Arbeit dankbar...
Nach einiger Zeit fragte der Pferdetrainer mich, ob ich fit genug sei weiter zu machen- ich stemmte mich hoch und entgegen meines Bauchgefühls nickte ich. Mit einem Zügelschlag gab Markus uns das Signal, es würde weitergehen- anziehen und mit der Ansage, wir hätten die Hälfte geschafft, stachelte er meinen Ehrgeiz an, auch den Rest so schnell wie möglich zu erledigen. Immerhin hätten wir danach Ruhe bis zum Nachmittagstraining... Ich legte mich mehr ins Zeug als mir gut tat- und verbaute mir dadurch die Chance, die Warnsignale meines Körpers mitzubekommen. Nach vier weiteren Bahnen betätigte dieser das Notaus- die letzte bewusste Wahrnehmung von mir war, wie meine Beine den Dienst versagten und ich zusammenklappte...

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Blackrubberhorse
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:23.07.21 12:20 IP: gespeichert Moderator melden


Neues Wochenende- neues Kapitel...

Schlachtross erfährt nach seinem körperlichen 'Blackout' Hilfe von unerwarteter Seite...- und entgeht einer Falle von Mira für ihn...



Tag 19, Donnerstag- Woche drei (Part 2)


'Tierklinik'...- Vormittag...


Der erste Eindruck war Verwirrtheit- ich erinnerte mich, mir waren 'die Lichter ausgegangen', aber wo befand ich mich? Diese Frage beantwortete sich in der nächsten Sekunde, die mir unsympathische Oberschwester Natascha tauchte in meinem Blickfeld auf und meine in mir aufsteigende Panik schien mehr als begründet. Ich befand mich in Augustine's "Tierklinik" und mi'r war klar, hier dürfte ich zwar weitere Qual, aber keine Hilfe erhoffen. Zum Glück war sie die einzige Person neben mir im Untersuchungsraum...-Markus schien wohl draußen zu warten.

"Bleib liegen!"- herrschte sie mich ungewohnt leise an- "Oder möchtest du, daß sich die Chefin persönlich um dich kümmert?"

Ich schüttelte daher nur stumm mit dem Kopf, denn alles, was Natascha mit mir anstellen würde, wäre nichts im Vergleich, was ich von der 'Baroness' zu erwarten hätte. Ihr Lächeln beruhigte mich überhaupt nicht, ich sah aber keinerlei Instrumente, mit denen sie mir im Moment hätte Schmerzen zufügen können. Eine Infusion hing neben der von mir genutzten Liege an einem Ständer und auf einem Tablett lagen die Dinge, die sie benötigen würde, um mir den Zugang im Arm zu stechen.
Aus dem Flur vernahm ich die Stimme der Baroness und dies sorgte dafür, daß sich meine Nackenhaare unwillkürlich aufstellten:

"Oberschwester- was ist mit dem Neuzugang?"

"Nur eine Dehydrierung infolge zu hohem Flüssigkeitsverlustes- das Tier hat es in seinem Ehrgeiz wohl etwas übertrieben... Zwei Standartinfusionen und es ist wieder fit... Ich spreche auch gleich noch mit dem Pferdetrainer darüber!"

Die Baroness schien wohl mit der Antwort der Oberschwester zufrieden zu sein- ich war mit meinem 'Wehwehchen' offenbar nicht interessant genug um Ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Von Augustine vernahm ich noch, Natascha solle sich dann gleich noch um den 'Papierkram' kümmern...
Warum aber hatte die 'Oberschwester' nicht meinen Namen in ihrer Antwort genannt? Wollte sie etwa nicht die Aufmerksamkeit der Baroness auf mich ziehen? Natascha schloss die Tür zum Behandlungsraum, schnappte sich meinen Arm, gab mir mit einer Geste zu verstehen ich solle mich still verhalten und schob mir recht professionell die Hohlnadel in meine Unterarmvene. Danach fixierte sie diese gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen von mir und verband sie mit der vorbereiteten Infusion. Ich fühlte sofort das hereinströmen der isotonen Flüssigkeit und war in dieser Sekunde ihr gegenüber einfach nur dankbar.

'Komisch- die kleinen Sadisten sind gar nicht so schlimm, wenn sie einen vor den wirklich Bösen schützen...'

"Ich tausche in 15 Minuten die Infusionen- diese dürfte bis dahin leer sein. Danach hast du hier noch zwei Stunden Ruhe, ehe dich Markus wieder abholen wird. Das Zimmer wird von mir abgeschlossen, damit dich niemand stören kann- und du nicht ausbüchst. Die Alternative wäre Halseisen und Kette an der Liege, aber dies möchtest du sicherlich nicht..."

Schon wieder dieser abweisende Ton...- doch mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und ich hörte, wie sich nach dem Schließen der Tür der Schlüssel im Schloss drehte. Ich war allein und hätte jetzt zwei Stunden zur Erholung, ehe ich zurück in die Tretmühle geschickt würde. Es war wie ein unerwartetes Geschenk- mit diesem Gedanken schlief ich auf der Liege ein...


Schlachtross schlief fest während sich die Tür zu dem Untersuchungszimmer öffnete und Markus gemeinsam mit der Oberschwester den Raum betraten. Natascha wechselte die mittlerweile leere Infusion gegen eine neue aus während der Pferdetrainer sich den Hengst aufmerksam ansah. Zu seiner Enttäuschung fand er bei dieser Sichtkontrolle des Halses und der Rückenpartie keine Hinweise auf frische Narben oder Stellen, wo ein Schockhalsband zur Anwendung gekommen sein könnte, nur einige gewöhnliche Striemen- im Gegensatz zu den deutlichen Spuren bei Blacky und Steel. Als er dies nach Verlassen des Raumes der Rittmeisterin telefonisch mitteilte, war es für ihn, als würde sie mit ihrem Fluch direkt neben ihm stehen.

"Mit so einer Aussage brauche ich bei der Baronin gar nicht erst aufzutauchen- wenn ich dies machen würde, kann ich dir ihre Antwort auch gleich mitteilen..."

Markus stimmte ein und mit unterdrückter Wut über ihre begrenzten Optionen hörte er sich sagen:

"... solange meine Tochter es mit ihren 'Methoden' nicht übertreibt, werde ich nichts unternehmen; er will Pferd sein, also lasst ihn und beklagt euch nicht...- Mich kotzt diese Haltung der Baronin an!"

"Komm wieder runter und sorge dafür, dass unser Hengst bis nach der Mittagspause Ruhe hat- das ist alles, was wir im Moment für ihn tun können. Ich schaue in der Mittagspause noch einmal über seinen Trainingsplan; aber ich bin mir sicher, ihm nicht zuviel abverlangt zu haben. Lass ihn am besten auch den Mittag über auf einer Weide draußen..."

Mit diesen Worten beendete die Rittmeisterin das Telefonat... was ihr peinlich war, denn es zeigte ihr wieder einmal deutlich die Grenzen ihrer Möglichkeiten hier in Rosengarten auf. Sie wünschte sich, es wäre ihr gestattet, sich voll auf die Vorbereitung von Schlachtross für das Rennen zu konzentrieren- aber dies war unmöglich, so lange Mira auch Zugriff auf den Hengst hatte und sie sich zudem um all die zahlenden Einsteller kümmern dürfte, die- so war ihr bewusst- mit ihrem Geld hier den Laden am Laufen hielten. Auch hatte sie noch keine Idee, wie sie ihrem Partner die Anweisungen ihrer Chefin bezüglich der kommenden Woche beibringen sollte...


Mittags...


Schlachtross:

Irgendjemand rüttelte an mir...- und nein, ich hatte keine Lust zu zeigen, ich wäre munter! Mir war bewusst, wo ich mich befand und jede hinausgezögerte Sekunde bräuchte ich nicht in diese Hölle hinaus. Auch wusste ich, was Markus und die Oberschwester riskiert hatten, damit ich nicht in die Fänge der Baroness Augustine und ihrer nicht minder sadistisch veranlagten Assistentin Annika geraten war...

"Schlachtross- hoch mit dir! Wir haben nur wenig Zeit- es sei denn, du willst Augustine über den Weg laufen!"

Mehr brauchte Markus nicht zu mir zu sagen- ich stemmte mich hoch und stand keine fünf Sekunden neben der Liege. Natascha stand im Türrahmen, hielt wohl den Gang im Auge und gab uns ein "Viel Glück" mit auf den Weg...

"Danke Natascha- du hast bei mir was gut..."

Mit diesen Worten zog der Pferdetrainer mich energisch hinter sich her und ich konnte mein Glück noch nicht so recht fassen, aber von meinem Zusammenbruch schien außer den beiden und Blacky niemand etwas mitbekommen zu haben. In Richtung Rennbahn laufend, freute ich mich etwas Erholung gefunden zu haben.

"Komm, ich bring dich die Mittagspause über noch raus auf die Koppel- du bist nachher den Rest des Nachmittages zwei Einheiten beim Pferdeknecht..."

Markus brach mitten in seinem Satz ab- und auch ich sah, warum er stockte. Uns kam Mira mit einem nicht gekennzeichneten 'Latexpferd', dessen Gesicht unter einer 3-Loch Maske verborgen war, entgegen- und sie hatte auch schon die Richtung so geändert, daß sie auf uns treffen wollte. Mir war klar, sie hatte Blacky im Schlepptau und ihr Blick, der auf mir ruhte, war eindeutig. Noch bevor sie an uns heran war, ahnte ich, aus dem versprochenen Koppelaufenthalt würde nichts werden...

"Sehr gut Pferdetrainer- da brauche ich das Schlachtross nicht zu suchen... So frisch, wie er aussieht, habt ihr doch sicher nichts dagegen, wenn ich ihn zur Wettkampfvorbereitung noch ein wenig im RoundPen bewege?"

Was von ihr so süffisant als Bitte formuliert war, kam einem Befehl gleich. Markus zuckte daher nur mit den Schultern und hielt der Baroness meinen Führstrick hin.

"Nein- kleide unseren Hengst doch bitte analog zu Blacky ein und lege ihn auch die Manschetten mit den 2 kg- Gewichten an Vorder- und Hinterhand an. Was er jetzt unter erschwerten Bedingungen trainiert, wird ihm später beim Rennen helfen... In 15 Minuten steht er fertig vor mir in der Anlage!"

Hier war jede Diskussion zwecklos, ihr Ton duldete keinen Widerspruch- Markus machte daher mit mir auf der Stelle kehrt und wir trabten beide im Dauerlauf zum Stall. Mira's Zeitvorgabe war mehr als knapp bemessen und während ich mich aus meiner Pferdeausrüstung befreite, suchte Markus ein entsprechendes 'Latexfell' in meiner Größe heraus. Ich schlüpfte mit meinen Füßen hinein, begann meine Hufstiefel wieder anzuziehen und streifte mir den Rest des Suits über. Markus schloss den Rückenreißverschluss, legte mir den Harness wieder an und zog mir eine analoge Maske zu Blacky über den Kopf. Zuletzt noch das zugehörige Halfter und die Gewichtsmanschetten- und zurück aus dem Stall zum RoundPen im Laufschritt.
Mira hatte tatsächlich die Zeit genommen- und mit einiger Enttäuschung in ihrer Stimme anerkannte sie, wir wären in dem vorgegebenen Limit geblieben. Akribisch kontrollierte sie den Sitz meiner Sachen- konnte aber erneut nichts feststellen, was ihr zur Kritik Anlass gegeben hätte.

"Pferdetrainer- habt ihr sonst nichts zu tun?"

Mit dieser mehr als deutlichen Aufforderung zum Gehen an Markus war klar- sie wollte ihn nicht bei Ihrem Training dabeihaben.

"Danke Baroness... für die Erinnerung- ich habe noch etwas in der Reithalle vorzubereiten..."

Mit diesen Worten wahrte Markus die Höflichkeit gegenüber Mira und gab uns allen gleichzeitig damit zu verstehen, er wäre in der Nähe und würde daher garantiert die Zeit haben, den einen oder anderen Blick auf uns zu werfen...
Mira hatte uns Hengste inzwischen mit einfachen Langzügeln versehen und in der Mitte Aufstellung genommen. Ihr Hut war unter dem Dach der Anlage nicht wirklich notwendig- gab ihr aber mit dem Rest ihres Outfit einen erotischen Touch... Mir- und sicher auch Blacky- war dieser im Augenblick völlig gleichgültig; auch im Schatten war die Luft warm genug um uns mit jeder Bewegung den Schweiß aus den Poren zu treiben.

"Und Traaab!"

Wie zu erwarten, gab sich die Baroness nicht mit Kleinigkeiten wie ein paar Runden zum Aufwärmen ab- warum sie nicht sofort Galopp verlangte, blieb ihr Geheimnis...

"Schlachtross- die Vorderhand höher und ruhiger! Eins..."

Ich erwartete unmittelbar nach dieser Ansage von ihr eigentlich einen Peitschenhieb- der kam auch, ließ aber nur den Sand hinter mir aufstieben. Ich verstand nicht- sie war doch sonst nicht so zimperlich und daß Markus in der Nähe war hatte sie bisher auch nicht davon abgehalten uns zu schlagen. Sie schien sich daher wohl eine neue Quälerei für uns ausgedacht zu haben, die wir früh genug zu spüren bekämen...
Dank der zusätzlichen Gewichte an jeder Extremität hatte ich zu tun, diese den 'Wünschen' von Mira gemäß ruhig zu halten bzw. hoch genug zu heben. So wurde ich bis zum Ende der Trabsequenz zwei weitere Male angezählt, während Blacky eine Verwarnung bekam. Und jedes Mal schlug die Baroness nur in den Sand hinter uns.

"Und Schritt..."

"Blacky, Schlachross- ich will das synchron sehen! Links, rechts, links, rechts,..."

"Turn! Unnnd Highstep!"

Jetzt war mir klar, warum sie mich mit den Gewichten ausgestattet hatte- wir würden ihrem Willen nach jetzt wohl überwiegend in dieser Gangart laufen dürfen. Auch ohne das Extragewicht würden wir nach spätestens einer halben Stunde so erschöpft sein, daß Fehler von uns unvermeidlich wären. Trotzdem kämpfte ich gegen die aufkommende Ermüdung in meinen Muskeln an- und begrüßte sogar eine von Mira abverlangte Galoppeinlage, weil ich dabei die von ihr erzwungene Haltung meiner Arme aufgeben und diese etwas lockern konnte. Blacky war mittlerweile acht Mal angezählt worden und hatte damit zu mir gleich gezogen- aber Mira hatte uns noch keinen einzigen Hieb versetzt.
Der erneute Wechsel in den Highstep ließ mich schon nach kurzer Zeit wieder kurz vor dem Verkrampfen meiner übersäuerten Muskeln stehen- aber Blacky erwischte es vor mir. Sein linkes Bein knickte einfach ein und er kippte ohne Vorankündigung vor mir in den Sand der Anlage. Da ich Mira gut genug kannte, sprang ich über ihn hinweg und lief weiter, bis sie mir ein Haltesignal gab.
Ich hörte nur hinter mir, wie sie Blacky in einem erstaunlich ruhigem Ton fragte, ob er vielleicht zu ihrer Schwester in die Klinik möchte- wenn dies nicht der Fall wäre, hätte er fünf Sekunden Zeit, wieder auf seine Hufe zu kommen...
Blacky schaffte es tatsächlich, in den von Mira herunter gezählten fünf Sekunden sich auf seine Hinterhand zu stellen und mit einen Schrittkommando schickte uns diese Sadistin erneut auf die Reise. Nach einem erneuten "Turn!" von ihr sah auch ich, wie Blacky humpelte und nur die Angst vor ihrer Schwester Augustine ihn auf den Beinen hielt. Ich war aus unerfindlichen Gründen von Mira noch zwei weitere Male angezählt worden und lag jetzt bei zehn, während bei meinem Mithengst dreizehn 'was auch immer' gewertet wurden.

"Und Halt!"

Ich war dankbar, dieses Kommando zu vernehmen- meine Hüfte schmerzte und wenn ich nicht genau gewusst hätte, Mira wartete nur auf so einen Fehler von mir, hätte ich meine Arme ausgeschüttelt. So aber behielt ich meine Vorderhand, wie von ihr immer so gewünscht, angewinkelt trotz der inzwischen als bleischwer empfundenen Gewichte. Nach einiger Zeit erlaubte sie mir endlich, auch diese Haltung aufzugeben und nahm mir sogar meine Trense aus dem Maul. Demonstrativ griff sie nach der an ihrem Gürtel befestigten Trinkflasche, gönnte sich ein paar Schluck daraus und weidete sich an den Blicken, die wir durstig zu ihr warfen. Natürlich bekamen wir nichts von ihr...

"Schlachtross- du hast ja sicher mitbekommen, das ich eure Fehler gezählt habe..."

Ihr lauernder Blick warnte mich und so nickte ich Ihre Aussage noch nicht mal ab sondern starrte auf einen imaginären Punkt hinter ihr. Davon unbeeindruckt fuhr sie fort...

"...Blacky hat dreizehn Fehler gemacht und du bist auf zehn gekommen- daher wirst du ihm dreizehn Hiebe mit der Peitsche versetzen und selbst die zehn von ihm in Empfang nehmen..."

Mit diesen Worten löste sie die Peitsche von ihrem Gürtel und ließ sie vor uns in den Sand fallen. Ihr Gesichtsausdruck sagte uns beiden deutlich, wie stolz sie darauf war, uns in eine derartige Situation gebracht zu haben. Sie würde uns nicht schlagen...- doch würden wir unsere Vorderhand benutzen, könnte sie argumentieren, wir hätten 'wie Menschen' agiert- wenn wir aber weiter wie Pferde handelten, wäre ihr Argument, wir hätten verweigert!
Auch wenn Blacky sich dank allem, was zwischen uns passiert war, in meinen Augen durchaus für diese Hiebe qualifiziert hatte- ich wollte ihn nicht schlagen! Ein Blick zu ihm zeigte mir- seine Augen zeigten Panik, ihm war das Dilemma genauso gut bewusst.
'Komm- denk nach'- mir war klar, ich könnte nicht mehr lange Zeit schinden und zögerte das unvermeidliche nur noch heraus...

"Baroness, habt ihr das Training mit den Pferden beendet? Ich würde gern Schlachtross für das anstehende Training mit mir vorbereiten..."

Oh Gott- Markus hatte einen Sinn für Timing, ich war so froh, seine Stimme zu hören...- und zudem schien es wohl in Bezug auf mich zu einer Planänderung gekommen zu sein! Mir war auch eine Idee eingefallen und dank der Anwesenheit des Pferdetrainers bestand eine gute Chance, damit durchzukommen. Er war Zeuge dafür, daß ich weiter wie ein Pferd handelte- egal, was die Baroness später behaupten täte.
Ich sank auf alle viere und nahm den Griff ihrer Peitsche in mein Maul. Völlig verblüfft hörte ich Mira's Stimme, die mich anschnauzte was das werden sollte. Ich antwortete nur mit einem Wiehern darauf- was Markus dazu brachte, die Baroness zu fragen, was hier vor sich ging.
Mit unterdrückter Wut in der Stimme fasste sie knapp ihre Anweisung an uns zusammen, was Markus dazu brachte, mir pferdegemäßes Handeln zu attestieren. Von ihm so angespornt, schwang ich Ihre Peitsche in meinem Mund in Richtung von Blacky's Hinterhand. Derart sanft war mein Rivale wohl noch nie mit diesem Instrument bestraft worden- und Mira waren dank der Anwesenheit von Markus die Hände gebunden! Klar- sie würde dies nicht vergessen und uns doppelt und dreifach heimzahlen, aber jetzt hatten wir einen Sieg über Sie errungen!
Nachdem ich so die Hinterhand von Blacky in der mir abverlangten Anzahl getroffen hatte, blieb der Baroness nichts anderes übrig, als dem Hengst seine Maske gleichfalls zu entfernen um es ihm zu ermöglichen, mich auf die gleiche Weise zu 'bestrafen'. Die zehn Berührungen waren so gut wie nicht spürbar und nachdem er diese mir verpasst hatte, nahm Markus, mit dem Hinweis auf unsere Trainingspläne, uns beide mit zum Stall. Dort tränkte er uns- ich durfte dann aus dem Latex raus, während Blacky mit dem Hinweis auf die Anordnung von Mira wieder seine Maske übergezogen bekam. Vorher nickte er mir aber mit einem von ihm ungewohnten dankbaren Blick zu- auch wenn wir beide nun ganz weit oben auf der Liste der Baroness standen und er jetzt erneut zu ihr musste...


Hengstbox...- abends...


Schlachtross:

Die Fütterung lag hinter uns und endlich hatte ich Ruhe. Die beiden Einheiten am Nachmittag spürte ich in meiner Hinterhand...- Markus hatte den Trainingsplan für mich zum Glück etwas abgeändert und ich durfte die erste der beiden Einheiten bei ihm verbringen. Er war auch fair genug, in seinem Training für mich nach dem Zusammenbruch am Vormittag und der Extraeinlage mit Mira ein wenig Fahrt herauszunehmen und so lief ich unter seiner Kontrolle nur gleichmäßig acht Runden auf der Rennbahn im Trab während er sich mit einem Einsteller beschäftigte...
Die letzte Einheit beim Pferdeknecht war dann wieder das genaue Gegenteil. Erneut wurde ich als 'Schulpferd' eingesetzt- auch wenn dies ganz sicher an den Vorgaben der Rittmeisterin und des Pferdetrainers vorbei ging. Der Knecht hatte eine 'Madame' als Gast bei sich- die war, soweit ich das aus seinen Ausführungen heraushörte, eine gute Freundin von Augustine und hatte einen 'Sklaven' zur 'Ausbildung' bei ihr in der Klinik. Von der Baroness als 'kleine Aufmerksamkeit' gedacht, durfte ich mich für sie zum Affen machen und als Pferd bei einem Basiskurs im Sulky fahren sie hin und her ziehen. Natürlich war alles, was sie mit mir dabei anstellte, richtig und gut- ich war der blöde und störrische Gaul, der nicht sofort begriff, was das wilde Gezerre der Zügel durch sie bedeutete!
Neben den Schmerzen in meinen Mundwinkeln gab es daher zusätzlich durch den Knecht noch jede Menge Hiebe mit seiner Gerte- das Gelächter und die Kommentare über meine Unfähigkeit hatte ich, seit ich hier mich auf Rosengarten befand, gelernt zu ignorieren...

'War dies vielleicht eine versteckte Rache für mein kreatives Umsetzen von Mira's Anweisung bezüglich Blacky in der Mittagspause? Nein- das hätte die Baroness ganz sicher selbst erledigt und nicht dem Knecht überlassen...'

Bei allem Sadismus...- Mira war bisher in diesem Punkt berechenbar! Die Einheit war ganz einfach 'nur' ein Beispiel für die hier praktizierte Geringschätzung von uns Pferden...
Ich suchte die Nähe meines Freundes, Miu und ich kuschelten uns aneinander... Blacky und Lion hielten es genau so...und so dämmerten wir Hengste nach einem weiteren anstrengenden Tag in den wohlverdienten Schlaf...

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TMeier
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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:27.07.21 13:47 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Blackrubberhorse,

Ich möchte mich bei dir für deine so extrem regelmäßigen Fortsetzungen bedanken.

Ich lese sie immer noch sehr gerne.

Dein Schreibstil ist extrem gut, du beschreibst die Gefühle der Beteiligen so extrem gut.

Gruß
Thomas





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Blackrubberhorse
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Du hast alle Waffen die du brauchst- jetzt kämpfe!

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  RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Datum:30.07.21 12:37 IP: gespeichert Moderator melden


Miu und Schlachtross werden von den Baroness' um ihren Schlaf gebracht...- stehen aber trotzdem nicht in deren Mittelpunkt!



Tag 19, Donnerstag- Woche drei (Part 3)


Nacht:


Schlachtross:

"Auf- und hoch mit euch allen!"

Diese gebellte Aufforderung des Pferdeknechtes riss nicht nur mich aus dem Schlaf- und ein Blick aus dem Boxenfenster zeigte uns allen, es war noch tiefste Nacht! Das unwillige Schnauben von Lion und Brutus erstarb aber sofort, nachdem die beiden soweit munter waren, daß sie die vier weiteren Beine in der Stallgasse erkannten. Mira stand dort mit einem Führstrick, an dessen anderem Ende sich Kara befand und grinste schamlos in die Hengstbox, während sie auf Lion zeigte.

"Auf du fauler Gaul- zu mir!"

Ich konnte mich nur etwa ein, zwei Sekunden der Illusion hingeben, dies wäre alles gewesen und wir anderen Hengste dürften uns wieder hinlegen, da sich die Baroness von uns wegdrehte...

"Knecht- in 15 Minuten stehen Miu und Schlachtross eingeschirrt vor einer Wagonette... unser 'Gast' in seinem persönlichen Outfit und für seinen Freund findest du sicher in der Sattelkammer etwas gleichartiges zum ausstaffieren..."

"Jawohl Frau Baroness- in 15 Minuten eingeschirrt vor dem Stall!"

Wie schon am Nachmittag war Jens dank der Behandlung durch Mira nach der vergangenen Nacht wieder voll 'auf Linie gebracht'- zum Glück für meinen Freund und mich brüllte er uns nur an, warum wir nicht schon vor der Sattelkammer ständen, doch er verzichtete im Unterschied zu der letzten Einheit bei mir auf den Einsatz eines Schlagwerkzeuges. Vor lauter Gebrüll von ihm fiel es mir zuerst gar nicht auf, doch er hielt eine Gerte in der Hand...

'Hat das mit der vergangenen Nacht zu tun? Hat die Baroness oder irgendwer dir klar gemacht, ich bin... für dich... 'nur' Gast hier? Aber wenn dies so wäre...- Miu ist es nicht und auch da hält er sich zurück...'

Letztendlich war es mir egal- Mira stahl mir und allen anderen Pferden Ruhezeit! Selbst Brutus, Steel und Blacky, die nicht von der Baroness aus unseren Boxen geholt worden waren- sie alle wurden in ihrer Erholung gestört...
Beim Betreten der Sattelkammer begriff ich, das war ganz sicher keine spontane Entscheidung der Baroness gewesen... mein persönliches Outfit und jenes für meinen Freund bestimmte lagen bereits für uns vorbereitet auf dem Tisch. Wenn es Jens nicht in einem Anfall von Voraussicht für uns heraus gesucht hat, dann war dies eine neue perfide Schikane von Mira für mich.

'Ist das jetzt deine Vergeltung für heute Mittag?'

Im Nachhinein weiß ich- meine Vermutung dazu war falsch, sie hatte sich tatsächlich erst kurzfristig nach Rücksprache mit ihrer Schwester entschlossen, Miu und mich in ihr angedachtes 'Spiel' für Lion und Kara mit einzubeziehen und dem Pferdeknecht dazu entsprechende Anweisungen erteilt. Aber wie gesagt, sie und ihre Schwester stahlen mir Zeit für meine Erholung um hier ein Quentchen länger durchzuhalten- und genau dies war ihre Intention in diesem Fall!
Unsere Angst vor ihr sorgte für ein ungefähres Einhalten der durch sie gesetzten Frist- zumindest standen wir beide wie von ihr befohlen in Latex vor der Wagonette und der Pferdeknecht schirrte uns unter ihrer Aufsicht ein. Während Lion und Kara im von ihr befohlenen 'Hab Acht!' verharrten und kaum zu atmen wagten, kontrollierte sie penibel unsere Aufmachung und die Anspannung durch Jens...

"Letzte Nacht hat wohl doch ein wenig geholfen..."

Ob Sie diese Aussage direkt an Jens richtete oder ob ich von ihr damit auch gemeint war- sie stand für mich im toten Winkel und ich blickte unter meiner Maske stur gerade aus... Ich wollte ihr keinerlei Anlass bieten und ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken! Natürlich spielte sie mit mir, ich spürte die Berührung ihrer Peitsche durch den Latexanzug, als sie mir damit über den Rücken strich...

"Jens- du kannst dich bis zu unserer Rückkehr hinlegen und ruhen... vielleicht benötige ich dich aber noch nachher. Du nimmst laut Plan morgen Vormittag die vier Pferde hier als Gespann zu einer längeren Ausfahrt- kümmere dich besonders um meine beiden 'Freunde' von heute Nacht- oder habt ihr geglaubt, eure sogenannte 'Leistung' vom Sonntag ist vergessen?"

Ein von ihr geführter Peitschenhieb in Richtung der beiden anderen Gestütpferde zeigten mir zu meiner Erleichterung, mein Freund und ich ständen jetzt nicht im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit...

"Ach, eines noch- für dein Gespann die gleiche Aufmachung wie am Sonntag...- weitere Einschränkungen für Lion und Kara lege ich fest, wenn ich mit Ihnen hier fertig bin...
Im Schritt...- vorwärts!"

Ihre folgenden Kommando's dirigierten uns nicht zur Rennbahn...- sie lenkte uns statt dessen zur Tierklinik und befahl uns davor zu halten. Zu meinem Entsetzen wurden wir dort von ihrer Schwester erwartet...

"Schwesterchen- so ausstaffiert, wie du sie dir gewünscht hast..."

Somit war klar, wem wir alle diese Aufmachung zu verdanken hatten...- und natürlich trieben die beiden weiter ihre Psychospiele mit unserer Angst vor ihnen. Gestreichelt werden, Lob von Miu und mir für unser 'hübsches Aussehen', der schon fast zwangsläufige Griff in unseren Schritt- während Augustine so mit uns 'spielte', wagte ich kaum zu atmen aus Furcht vor der Konsequenz etwas falsch zu machen...
Die vergangenen zweieinhalb Wochen hier auf Rosengarten hatten mich 'dank' der beiden gelehrt, wie es ist wirklich Angst zu verspüren...- sie waren wie Raubtiere, die sich daran weideten und ich war als Pferd für sie 'Beute'! Für mich war dies kein Spiel mehr..., ich konnte mich immer besser in die Psyche eines Beutetieres hinein fühlen welches ständig mit einem Angriff zu rechnen hatte. Und jetzt im Moment schlichen zwei der gefährlichsten von Ihnen um Miu und mich herum und wir hatten keinerlei Möglichkeit zur Flucht...
Endlich wurde von uns abgelassen und Augustine befahl die beiden anderen Pferde zu sich. Sie hatte sich so vor dem Wagen aufgestellt, damit auch wir im Licht des Eingangs zur Klinik sehen konnten, wie sie den beiden eine Maske mit Filter über den Kopf zog- die gleichen, mit denen ich vor zwei Tagen auf der Rennbahn durch Mira 'trainiert' wurde-, an ihrer Fesselung der Vorderhand auf den Rücken oberhalb der Ellenbögen noch einen zusätzlichen Riemen anlegte und straff zog und sich dann hinter uns zu Mira mit auf den Wagen setzte...

"Lion, Kara- ich will Highstep von euch sehen...-Vorwärts!"

Während die beiden so aufgefordert sich in Bewegung setzten, reichte für uns ein leichter Ruck mit dem Zügel. Es war klar, wir sollten seitlich hinter ihnen bleiben und den Baroness einen uneingeschränkten Blick an uns vorbei auf die beiden ermöglichen.

"Miu, Schlachtvieh- ihr haltet diese Position! Schaut den beiden ruhig mit zu... und hofft darauf, daß wir euch nicht die Plätze tauschen lassen!"

Schmerz, Demütigung...- oder das Spiel mit der Angst davor... Etwas anderes schienen die beiden Baroness in ihrem Leben nicht fertig zu bringen. Ich fragte mich im stillen, was in deren Erziehung derart schief gelaufen war...
Währenddessen wurden die beiden Gestütpferde vor unseren Augen regelrecht geschunden und fertig gemacht. Es blieb nicht nur bei dem Dressurschritt...- wobei der sicher schon gereicht hätte um aus den beiden alles an Kraft herauszupressen. Die Baroness' nutzten für Ihr 'Training' das beleuchtete Wegeviereck rund um die Freifläche zwischen dem Hofgut und der Klinik- vorbei an unserem Stall, der Reithalle und dem RoundPen. Diese Runde allein zum 'aufwärmen' in der geforderten Gangart unter den unerbittlichen Blicken dieser beiden Sadistinnen war brutal genug. Mira nannte hinter uns bei vermeintlichen oder auch tatsächliche Unsauberheiten im Gang nur den Namen des Hengstes oder der Stute und ließ jedes Mal dabei ihre Peitsche knallen. Nach dem Ende dieser Runde befahl sie zu halten offenbarte uns den Hintersinn ihres Verhaltens- bisher hatten die beiden noch keinen Schlag abbekommen...

"Einer von euch hat jetzt die Chance, um die Schläge für seine Fehler herum zu kommen! Ihr läuft die Runde jetzt noch einmal im Galopp und der Verlierer bekommt die Summe der Hiebe von mir verabreicht- und los!"

Derart überrumpelt von der Ansage reagierte Kara ein wenig schneller und erarbeitete sich ein paar Meter Vorsprung, ehe Lion ihr folgte. Generös 'erlaubte' Mira uns beiden die Köpfe zu drehen und so den Kampf der beiden gegeneinander ein wenig besser beobachten zu können...
Kara schaffte es tatsächlich, ihren Vorsprung über die verlangte Runde zu halten und kam so um die insgesamt vierzehn Peitschenhiebe der Baroness herum. Lion hingegen musste sich sofort auf den Boden legen und ohne unter der Maske wirklich zu Atem kommen zu dürfen, schlug Mira auf ihn ein. Die Maske dämpfte sein Schreien ab dem neunten Schlag und doch gellten diese in meinen Ohren! Er war ein Arschloch zu mir gewesen- aber jetzt verspürte ich Mitleid mit ihm. Zum Glück war mein Gesicht hinter meiner Maske versteckt und ich starrte stur gerade nach vorn- ohne dies hätte ich meinen Hass auf die beiden Tierquälerinnen sicher nicht verbergen können!
Diese hatten nach der 'Motivation' von Lion ihn wieder auf seine Hinterhand befohlen- natürlich unter Androhung weiterer Hiebe. Unter Mühen hatte er dies auch ohne Hilfe seiner gefesselten Vorderhand geschafft- und beiden wurde sofort eine weitere Runde im Highstep abverlangt. Lachend und sich über die überkorrekte Ausführung dieses Laufstiles ihrer Pferde lustig machend, zogen wir die Baroness mit ihrem Gelächter hinter uns erneut eine Runde. Wir hörten aber auch- selbst unter unseren Masken- das Schnaufen und um Luft ringen von Kara und Lion. Trotz ihrer Bemühungen wurde ihnen von Mira zum Ende der zweiten Runde erneut dreizehn 'Fehler' attestiert!

"Naaa... Lion- wer will denn los galoppieren?"

Der Hengst hatte sich sichtbar bereit gemacht um seinen Fehler nach der ersten Runde nicht zu wiederholen- wurde aber von Mira ausgebremst.

"Schön nebeneinander aufgestellt...- und runter mit euch in die Hocke! Ihr seid jetzt für einen Moment keine Pferde mehr- sondern hübsche kleine Häschen, die um die Wette hüpfen werden... Denkt daran- immer schön runter in die Hocke... sonst zählt das ganze nicht und ich lasse euch von hier erneut starten! Euer Ziel ist die Abbiegung - das sind etwa siebzig Meter von hier... Ich begleite euch natürlich...- und los!"

Mira verzichtete darauf, bei diesem 'Rennen von uns hinterher gezogen zu werden- sie schlenderte hinter ihren Opfern her und sorgte mit der Peitsche für eine ihren Vorstellungen entspreche Ausführung jedes Sprunges.

'Denk einfach daran... die beiden würde es einen feuchten Dreck interessieren, wenn du oder Miu an ihrer Stelle wärst...'

Ich versuchte mich diesem Sadismus gegenüber zu verschließen und gleichgültig zu sein- doch es gelang mir nur teilweise. Immer wieder- wenn ich die Augen schloss und versuchte, mich von dem gesehenen so abzuschirmen, tauschten Miu und ich die Plätze mit den beiden und ich stand hilflos vor der Entscheidung, ob ich meine Kraft und Ausdauer einsetzen und damit meinen Freund in solch einer Situation ihren Schlägen ausliefern sollte... Ich fürchtete mich zutiefst vor genau diese Entscheidung gestellt zu werden...
Nach von mir aus geschätzten drei Vierteln der Strecke sorgte ein weiterer Peitschenhieb für die Entscheidung in diesem 'Rennen'. Er galt Kara und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Bis sie es wieder auf ihre Hinterhand schaffte, hatte Lion die geforderte Strecke geschafft und 'durfte' sich erholen. Mira sorgte natürlich dafür, daß auch Kara ihr 'Rennen' beendete , ehe sie der Stute die angedrohten Strafhiebe verabreichte. Dank der Entfernung waren die Schreie in diesem Fall für uns nicht zu hören...
Augustine lenkte uns dann auf ein Winken ihrer Schwester zu ihr und nach dem Haltesignal verkündete Mira ihr weiteres Vorgehen:

"Da ihr es geschafft habt, ein Unentschieden zu erreichen... muss wohl ein drittes Rennen entscheiden, wer das 'Glück' hat, den Rest der Nacht in Obhut meiner Schwester zu verbringen... und wer zurück in seine Box muss! Ich denke, um es 'fair' zu machen, werdet ihr jede der vier Geraden euch anders bewegen... Ihr werdet mit 'Entengang' anfangen, dann dürft ihr zeigen, ob ihr endlich begriffen habt, wie ein vernünftiger Highstep aussieht..., den dritten Teil dürft ihr noch einmal, wie jetzt gerade, hüpfend hinter euch bringen. Das lockert eure Gelenke für den abschließenden Galopp...
Denkt daran, meine Schwester und ich legen sehr großen Wert auf eine saubere Ausführung jedes Abschnittes und wie jetzt auch wird unsauberes Agieren sofort durch uns bestraft...
Schwesterherz- nimmst du bitte die Zügel und führst die Kutsche hinter dem Loser her?
Lion, Kara- runter mit euch in Startstellung! Und...- los!"

Krampfhaft versuchend, mit der auf den Rücken gefesselten Vorderhand die Balance zu halten... die beiden vor uns kämpften, getrieben von der Angst zu Augustine in die Klinik zu müssen und damit weiteren Qualen ausgesetzt zu werden, verbissen von der ersten Sekunde darum, nicht als zweiter diese Totour zu beenden. Mira hielt sich hinter den beiden und gegen ihr Naturell verpasste sie keinen von beiden einen Hieb mit der Peitsche. Dies änderte sich sofort mit dem Wechsel zum Highstep- hier bestrafte sie umgehend und ohne Vorwarnung geringste 'Unsauberkeiten' im Gang, ehe sie die Korrektur brüllte.
Für Schlachtross erschien es in dieser zweiten Phase so, als wenn Lion sich eher etwas zurück fallen ließ und mit der sauberen Ausführung von jedem abverlangten Schritt weniger Schläge riskierte. Wenn dies sein Plan war- so zahlte sich dieser aus! Mira konzentrierte sich durch den entstandenen Abstand von mehr als einer Peitschenlänge auf die vorn liegende Kara und diese bekam somit die volle Aufmerksamkeit der Baroness zu spüren. Jeder Schlag mit der Peitsche verlangte ihrem Körper zusätzlich Kraft ab, die ganz sicher während des abschließenden Galopps ihr fehlen würde. Im letzten Viertel dieser Strecke schob sich Lion, der dank dieses Vorgehens weniger gefordert wurde, wieder an die Stute heran und lag zu Beginn des Entenganges nur noch einen Meter hinter Kara zurück.
Augustine und Mira rissen nur als dämlich zu bezeichnende Bemerkungen über die 'Ente' und den 'Erpel'- zumeist anzüglichen Inhalts... Da beide Pferde wieder gleichauf um den Sieg kämpften, verteilte die Baroness auch wieder ihre Hiebe zu gleichen Teilen- nach jeweils zehn von ihr zurückgelegten Schritten pfiff die Peitsche durch die Luft und traf im Wechsel die Rücken von Lion und Kara...

"Schwesterherz- fahr schon mal zur 'Ziellinie' vor, damit du das Siegerpferd auch entsprechend ehren kannst..."

Miu und ich bekamen nach diesem durch Mira so hingeworfenen Satz sofort ein "Steht!" durch ihre Schwester befohlen damit diese aufsitzen konnte und danach hieß es im Trab für uns an den beiden geschundenen 'Artgenossen' vorbei bis zum Eingang der Klinik, wo das 'Rennen' nach dem Willen von Augustine sein Ende haben sollte. So standen wir mit dem Rücken zum Geschehen und bekamen nicht mehr bis zum keuchenden Auftauchen von Lion mit, was sich genau ereignete.
Kara war entweder gestürzt oder hatte einen Zusammenbruch- es dauerte über zwei Minuten, ehe auch sie über die Ziellinie taumelte.
Die Chefin der 'Tierklinik' hatte Lion als 'Sieger' des Rennens inzwischen 'belohnt'- ihm wurde von Augustine befohlen abzuknien und dann hielt sie ihm den Filter seiner Maske zu, bis Lion in höchster Not verzweifelt mit seinem Kopf hin und her schlug und sie ihm fünf Atemzüge gönnte, ehe sie mit diesem Spiel von vorn begann bis auch Kara endlich ihr 'Rennen' beendete...
Natürlich wurde ihr von Augustine keine Sekunde der Erholung gegönnt- sie setzte nahtlos das Spiel mit der Verliererin fort, was sie mit Lion begonnen hatte. Aber auch uns hatte sie nicht 'vergessen'...

"Großes Schwesterherz- unsere beiden Zugpferde waren ja richtig brav... die haben sich wirklich eine Belohnung verdient... Bitte!"

Mira schaute für mich erkennbar ihre jüngere Schwester einen Moment irritiert an- ehe sie grinsen musste. Damit war Miu und mir klar, wie für uns diese 'Belohnung' ausfallen würde... Demütigung, Schmerz oder Restriktion! Vermutlich eine Kombination aus allem...

"Gern...- wenn ich dir damit eine Freude machen kann! Aber zuerst- was schlägst du für unseren Sieger hier vor?"

"Morgen zum Training? Den kompletten Tag über in ein schönes dickes Latexfell... ein Zungenstrecker unter seiner Maske dürfte auch nicht schaden... Er wird vor dem Beginn des Trainings auch nur getränkt, kein Futter! Jetzt, denke ich, sollte er den Rest der Nacht in Ständerhaltung in deine Strafbox- mit seiner Maske hier!
Um die Stute kümmere ich mich selbst- da reicht es, wenn dein Knecht sie vor dem Einschirren bei mir hier abholt... Er soll für sie jetzt aber noch ihr 'Fell' hierher bringen... Während des Trainings...- da soll sich Jens primär auf Lion und Kara konzentrieren... unser 'Gastpferd' und sein junger Freund hier haben ja den Willen, derart eingekleidet Leistung zu zeigen...- da braucht vermutlich nicht wirklich durch ihn nachkorrigiert zu werden...
Die beiden sollten jetzt so ausstaffiert bleiben wie sie sind- aber den Rest der Nacht dürfen sie gemeinsam in die Fohlenbox und meinetwegen dort auch ein wenig Spass haben. Bei beiden die Vorderhand auf den Rücken und die Hinterhand auch fixiert- die werden trotzdem sicher einen Weg finden sich auch so gegenseitig zu besteigen! Gönnen wir es Ihnen..."

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