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Flipi |
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Sklave/KG-Träger
Shit happens
Beiträge: 135
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Angst
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Datum:16.10.05 12:23 IP: gespeichert
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Angst
Was ist Angst? Vielleicht wird dieses keine zusammenhängende Geschichte. Ich weiß nicht, ob ich eine Geschichte erzählen möchte. Vielleicht kann ich das momentan gar nicht. Ich möchte über Angst schreiben, die jeder zu kennen glaubt. Auch ich stelle mal die Behauptung auf, dass ich die einige wenige Male in meinem Leben wirklich gesehen habe.
Das Leben ist voll von Angst und dieses ist meine Geschichte der Angst.
Meine Geschichte, nicht die Flipis oder seines zweiten ich’s, nicht die Geschichte seiner Freundin oder seiner Herrin oder wem auch immer. Sie ist meine Geschichte und vielleicht Deine. Mal rede ich mit Dir, mal über Dich, mal über einen völlig fremden und schreibe trotzdem „Du“ oder eben „er“, „sie“, „es“.
Du sitzt beispielsweise in einem Cafe. Dir gegenüber am Tisch nebenan sitzt eine schöne Gestalt. Diese ist in die Arbeit vertieft. Bist Du eine Frau, so lass es vielleicht einen Mann sein. Oder bist Du ein Mann, die Person vielleicht eine Frau? Oder eben etwas ganz anderes. Dein Blick gleitet zu ihr. Wie taff bist Du? Wer saß zuerst da? Du vielleicht, und Deine potenzielle Beute erschien? War sie zuerst da, und Du setztes Dich so hin, dass Du sie sehen kannst. Oder ist sie Dir erst jetzt aufgefallen?
Jedenfalls guckst Du in diese Richtung. Du ergreifst Dein Glas. Es sieht so aus, als ob Du aufstehen möchtest. Ich verkrampfe für einen Moment. Er hat Dich noch nicht bemerkt. Dein Vorstoß stoppt, bevor er begonnen hat. Du lässt das Glas los. Ich sehe, wie Du leicht verspannst. Ich sehe die Sehnsucht in Deinen Augen. Eine Sehnsucht, von der der Typ nichts ahnt.
Er schaut nicht in Deine Richtung. Nur Du in seine. Ich stehe auf. Laufe zwischen Euch hindurch. Unsere Augen treffen sich kurz. Dann gehe ich ein Stück weiter davon in einen kleinen Laden.
Als ich wieder herauskomme, sehe ich Dich noch in der selben Position. Du träumst? Der Mann ist längst gegangen, doch Du sitzt noch immer unbeweglich da. Du trägst ein Sommerkleid. Dein Haar ist nach hinten gestrichen. Du hast Deine Strähnen hinter das Ohr verband. Am Hals trägst Du eine dünne silberne Kette. An den Fingern keinen Ring. Keinen Ring. Die Ärmel Deines Kleides sind kurz, und es ist bereits ziemlich kalt.
Ich bin vielleicht etwas keck, als ich mich an Deinen Tisch setze.
„Darf ich?“, frage ich, als ich schon fast sitze. „Natürlich.“ Du blickst mich nur kurz an, senkst dann den Blick. Ich sehe, wie sich Dein Bauch bewegt. Ein Zucken. Es ist nicht Dein Bauch, sondern Dein Bein, das das Zucken auslöst.
„Setzt sich nicht oft einer zu Dir?“ Du schaust mich an. In Deinem Blick ist Zorn, aber auch ein bisschen Trauer. Wie es scheint, neigst Du nicht zum Aufbrausen. Fragst Du Dich, wer ich bin? Sagen tust Du nichts.
Ich lächle Dich an.
Du greifst Deine Handtasche. „Was wollen Sie eigentlich von mir?“ Du stehst auf, willst gehen. „Warte doch mal.“ Ich fasse Deine Hand. Doch diese zuckt weg. Du reißt Deinen Arm an die Brust. Warum? Dein Arm sieht verkrampft aus. Auch der Rest Deines Körpers verspannt. Was tue ich hier? Die Sache ist etwas verrannt. Was tue ich jetzt nur?
„Warte bitte mal!“ Und tatsächlich hältst Du in der Bewegung an. „Ich denke, ich habe etwas Verkehrtes gesagt. Bitte entschuldige.“ „Ihr denkt immer viel zu viel.“
Du wendest Dich zum gehen.
„Ich bin Schriftstellerin. Magst Du Dich einen Moment mit mir unterhalten?“ „Worüber? Über meine Behinderung? Kein Interesse.“ „Nein. Ich möchte mehr über Dich erfahren. Darf ich Dir meine Karte geben?“ Ich ziehe meine Visitenkarte hervor und reiche sie der Frau. „Wollen Sie mich beeindrucken Was soll das? Jessica King?“ Auf der Karte steht, dass ich Kriminalpsychologin bin. Außerdem steht dort Autorin. „Nein, ich möchte etwas über Dich erfahren. Magst Du mit mir an einen anderen Ort gehen? Ich bitte Dich darum. Hast Du etwas Zeit für mich? Bitte.“ Du lächelst. „Warum eigentlich nicht?“
Ich bin zuhause als das Telefon läutet. Ich nehme den Hörer ab. „Jessica King.“ „Hi Jessi. Hier ist Michael. Hast Du etwas Zeit für mich?“ Michael ist einer meiner Subs. Er nervt mich zur Zeit etwas. „Michael. Du hast doch gehört, wie ich Dir sagte, dass Du mich eine Weile in Ruhe lassen sollt. Ich bin im Moment nicht gut auf Dich zu sprechen.“
„Jessi, ich begehre Dich so. Bitte darf ich zu Dir kommen? Bitte bitte.“
Ich stelle mal wieder fest, dass so ein verliebter Mann eine bedauernswerte Kreatur ist. „Michael, ich will, dass Du Dir jetzt die Manschetten anlegst. Danach wirst Du 30 Minuten auf dem Boden knien. Die Füße harkst Du aneinander. Dein Knie sind geschlossen. Die Stirn legst Du auf den Boden. Die Hände sind parallel zu Deinem Körper nach vorne gelegt. 30 Minuten wirst Du in dieser Position verharren und darüber nachdenken, in wiefern ich es wünsche, dass Du mich mit Belanglosigkeiten nervst. Danach wirst Du Dich kalt duschen. Für die Nacht wirst Du Deine Hände und Füße an den Bettecken befestigen. Deine Halsmanschette wirst Du mit einer Kette am Kopfende befestigen. Das ganze freilich nackt. Ich erlaube Dir eine Decke, aber keine Kissen. Du hast Glück, dass Du im Bett schlafen darfst. Hast Du mich soweit verstanden?“ „Ja Herrin.“ „Wenn ich Dir noch einen Tipp geben darf, so stör mich heute nicht mehr. Ich will morgen früh um sieben Uhr Deinen Bericht per Mail. Und das bitte pünktlich.“ „Ja Herrin.“ „Bis dann.“ Ich loege auf. „Männer. Wenigstens der ist jetzt glücklich.“
Ich will mich gerade umdrehen, als das Telefon erneut klingelt. Etwas genervt hebe ich den Hörer ab. „Was gibt’s?“ „Guten Abend. Hier ist Jenny. Du hast mich heute in dem Cafe angesprochen und mir Deine Nummer gegeben. Komme ich Dir ungelegen?“ „Nein. Ich freue mich, dass Du anrufst. Ich hatte nur gerade einen Anruf, daher.“
„Wenn es unpassend ist, rufe ich morgen noch mal an.“ „Nein. Ich danke Dir, dass Du angerufen hast. Du heißt Jenny? So hieß meine Schwester.“ Ob ihr das Präteritum im Satz auffällt? Ich habe allerdings keine Lust, mich darüber zu unterhalten.
„Du sagtest, Du wolltest Dich mit mir unterhalten. Wie wäre es, wenn wir uns treffen würden. Hast Du heute Abend Zeit und Lust?“ Ich bin etwas überrascht, aber ich willige ein.
Mein Sub ist vergessen, als ich das Lokal betrete.
Ich sehe Dich an einem Tisch sitzen. Du trägst ein anderes Kleid, was jedoch nicht minder hübsch aussieht. Ich gehe auf Dich zu und reiche Dir meine rechte Hand. „Hallo.“ Etwas schwierig. Wir haben uns ja schon gesehen.“ „Hallo Jenny.“ Ich setzte mich zu Dir an den Tisch. Wir bringen die Vorstellung hinter uns. Du bist ganze 7 Jahre jünger als ich, was mich aber nicht stört. Du hast halblanges Haar, das Dir bis auf die Schulter reicht. „Was macht man als Kriminalpsychologin?“ „Menschen manipulieren.“, antworte ich mit einem Grinsen. „So so. Und mich willst Du auch manipulieren?“ „Nicht direkt. Es lassen sich viel zu viele manipulieren.“ „Was möchtest Du denn dann von mir?“ „Gegenfrage, warum hast Du mich angerufen?“ „Weil ich die Kombination aus Psychologin, Schriftstellerin und der Kriminalität spannend finde. Du scheinst eine sehr interessante Gestalt zu sein. Warum hast Du mich angesprochen?“ „Weil ich Dich lange Zeit beobachtete, während Du diesen Typen anschautest. Ich konnte Dich nicht einfach gehen lassen . Dein Blick hat mich beeindruckt. Vielleicht habe ich mich in Dich verguckt.“ „Bist Du lesbisch?“ Die Frage ist ohne Unterton. „Ich bin bi.“ „Ah, ok, ich nicht.“ „Musst Du mir die Illusion nehmen? Du bist gemein?“ Wir müssen beide lachen. „Nun gut. Ich würde Dich aber bitten, nicht zuviel zu erwarten.“ „Das tue ich nicht. Worüber reden wir eigentlich?“ Ich stelle meine Frage mit einem Grinsen. Wir wissen es beide.
„Du wolltest mir von der Kriminologie erzählen.“ Etwas keck, aber süß. „Du meinst also das sollte ich? Es gibt dort unterschiedliche Personen...“
Das Gespräch setzt sich fort. Es dreht sich um die Psychologie. Jenny erzählt mir aber auch, dass sie einen Bürojob hat. Sie liebt es, ein Geschäft aufzubauen und zu sehen, wie es läuft. Ich hingegen verliere nur wenig über meinen Nachrichtendienst, für den ich arbeite. Dafür bin ich Profi genug. Aber will ich das eigentlich? Will ich, dass sie kaum etwas über mich weiß, oder will ich genau das Gegenteil? Immerhin hat sie gesagt, dass sie nicht lesbisch ist. Immerhin. Hast Du gesagt, hat sie gesagt. Ich schwanke von meiner Relation. Spreche ich zu Dir oder über Dich? Wenn ich dieses wüsste. Lass mich hier bitte etwas schwammig sein. Eigentlich spreche ich zu Dir, aber dann glaube ich wieder, ich müsse dem Publikum über Dich erzählen, wobei. Ja, wobei?
Nungut, auch dieses habe ich wohl schon oft gesagt.
Nungut. Was ist gut? Bin ich den wirklich Profi, wenn ich nicht einmal zu Dir sprechen kann? Wenn ich mich hinter einem „sie“ verstecke? Hinter einem „sie“, oder vielleicht noch mehr.
Hinter einem sie, in dem ich mich auch selbst verstecke. Wer weiß, wer ich bin? Weiß es Kati, meine beste Freundin? Weiß es Flipi? Weiß ich es?
Wir unterhalten uns jedenfalls über Psychologie, was ein komisches Thema ist, da es so mit mir verbunden ist, und nicht mit meiner Gegenüber. Obwohl, hat nicht auch Jenny eine Psyche? Ich bin mir unsicher, und das passiert nicht häufig. Sowas kann ich mir sonst nicht leisten. Miss Jessica King unsicher? Was würden meine Sklaven zu mir sagen? Z.B. Michael. Bei Flipi weiß ich es nicht so genau. Was kann man von einer Kunstgestalt schon erwarten? Oh, ich will jetzt gar nicht träumen. Schließlich ist er so, wie ich ihn erschaffen habe. Für mich erschaffen. Aber daher ist er auch ein Teil von mir.
Mit Jenny verband mich bisher wenig, bis auf den Namen meiner toten Schwester, den sie trägt. Jenny. Ich lächle und denke an die Stelle, an der Du liegst. An der ich Dich begraben musste. Und nun tauchst Du wieder auf. Bist Du es, oder ist es nur Dein Name?
---Fortsetzung folgt, und behandelt einerseits einen sehr erotischen andererseits einen sehr abstoßenden Bereich. – Ich will damit niemanden verletzen--- Schlagt Ihn tot den Hund! Er ist ein Rezensent. (Goethe)
Nach Pudicitia Willen,
der römischen Göttin der Keuschheit und Sittsamkeit
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