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Blue Moon |
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Meine Geschichten. Düstger, bizarr und immer für ein morderisches Ende gut.
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Nonnenspiegel !
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Datum:09.06.07 20:45 IP: gespeichert
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Yvonnes Start ins Leben stand nicht gerade unter einem glücklichen Stern. Ihre Mutter, welche im Arbeiterviertel der französischen Hauptstadt dem ältesten Gewerbe der Welt nachging schleppte sich in der Nacht zum 15. Oktober 1845 in einen schmutzigen Hinterhof und legte sich unter einen Torbogen. Die Wehen wurden immer heftiger und die 30-jährige Prostituierte schrie ihren Schmerz in die dunkle Finsternis hinaus. 30 Minuten dauerten die Qualen der Frau, dann war es endlich vorbei und ein neuer Erdenbürger erblickte das Licht dieser Welt. Nachdem sie die Nabelschnur durchtrennt hatte, betrachtete sie hasserfüllt das kleine Wesen und erhob sich stöhnend vom Boden. Ohne ihre soeben geborenen Tochter eines weiteren Blickes zu würdigen, lief sie davon und überließ das Kind seinem Schicksal. Normalerweise wäre die Geschichte hier schon beendet. Die Überlebenschancen des Babys waren in dieser kalten Herbstnacht sehr gering, doch eine unsichtbare Macht stand Yvonne bei und nahm sich des kleinen Wesens an. Ein abgemagerter, schwarzer Hund war der erste, welche die unheilvolle Ausstrahlung Yvonnes zu spüren kam. Auf der Suche nach Nahrung näherte er sich dem Kind und seine dolchartigen Zähne wollten sich gerade in das frische Fleisch bohren, als er plötzlich laut aufheulend den mysteriösen, unheimlichen Ort verließ. Irgendeine magische Aura umhüllte das Menschenkind und selbst die unzähligen Ratten mieden die nähere Umgebung des seltsamen Kindes. Yvonnes Augen blickten in den sternenklaren Nachthimmel und der Schein des sichelförmigen Mondes beleuchte ihr Antlitz, welches das Aussehen eines Engels besaß. Mehrere Stunden lag sie unter dem Torbogen und gab keinen Laut von sich. Erst als die blutrote Sonne langsam im Westen aufstieg, füllten sich ihre Lungenflügeln mit Luft und ein markerschütternder Schrei durchdrang den jungen Morgen. 2 Nonnen, welche von der Morgenandacht in der nahe gelegenen St. Michael Kapelle kamen, vernahmen den Ruf Yvonnes und entdeckten schließlich das Baby. Sie zeigten sich keineswegs schockiert über ihren Fund, denn in dieser Epoche waren ausgesetzte Kinder an der Tagesordnung und viele von ihnen starben eines jämmerlichen Todes. Die beiden Ordensschwester nahmen des kleine Wesen mit in das Kloster und nach einer kurzen Besprechung kam man zu dem Entschluss Yvonne unter den Schutz der Kirche zu stellen. Nur die Leiterin des Klosters äußerte, nachdem sie das Kind in Augenschein genommen hatte, starke Bedenken und verkündete mit düsterer Stimme : " Das Kind besitzt eine dämonische Ausstrahlung und es wäre besser gewesen, wenn ihr es seinem Schicksal überlassen hättet. " Da sie mit ihrer Ansicht alleine stand, gab sie ihren Widerstand schließlich auf und beschwor damit eine Tragödie herauf, dessen Ausmaß dramatische Folgen mit sich bringen würden.
Stöhnend lag Nadine in ihrem Bett und krümmte sich vor Schmerzen. Die Wehen hatten eingesetzt und mit Hilfe ihrer Nachbarinnen schenkte sie einer kleinen Tochter das Leben. Mit zärtlichen Blicken betrachtete sie das kleine Wesen und ihre Augen strahlten vor Glück. Ihr Mann zeigte sich über den erneuten Nachwuchs nicht sehr begeistert. Der Lohn, welchen er für seine Arbeit auf dem Fischmarkt erhielt, reichte nicht einmal um seine 4-köpfige Familie ausreichend zu ernähren und jetzt hatte er noch ein weiteres, hungriges Maul zu stopfen. Die Wohnung in dem grauen Arbeiterviertel von Paris war viel zu klein für einen weiteren Mitbewohner und so kam es das er zu seiner Frau gewandt meinte : " Weib, so sehr ich es auch bedauere, aber wir müssen uns von dem Kind trennen. Es gelingt uns gerade unsere beiden Söhne mit Nahrung zu versorgen und deshalb werde ich unsere Tochter zu den Nonnen in das Kloster bringen, wo es genug zu essen bekommt und zu einer gottesfürchtigen Frau erzogen wird. " Seine Frau weinte hemmungslos und obwohl es ihr bei dem Gedanken ihr Baby herzugeben fast das Herz zerriss, wusste sie das Pierre mit seiner Aussage die ungeschminkte Wahrheit sprach. Noch einmal küsste sie liebevoll die Stirn ihrer Tochter und reichte sie schluchzend ihrem Mann. Dieser wickelte sie in eine Decke, verließ das Haus und machte sich auf den Weg in die nahe gelegene Abtei, wo er sein eigen Fleisch und Blut für ein paar lumpige France verscherbelte. Es war nicht viel Geld, aber es reichte aus, um seine Familie für eine Woche mit genügend Nahrung zu versorgen. Die Ordensschwestern verliebten sich sofort in den süße, kleine Mädchen und tauften es auf den Namen Jeanette. Auch sie sollte die Reihen ihrer Schwesternschaft verstärken und so kam es, dass an einem Tag 2 Kinder in die Obhut der Nonnen gelangten. Das damit eine Kettenreaktion von entsetzlichem Ausmaß ausgelöst wurde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keine der hier anwesenden Personen und so nahm das Schicksal seinen unbarmherzigen Lauf.
Noch am selben Tag erblickte ein weiteres Menschenkind das Licht dieser Welt. In einem Dorf in der Nähe von Lyon gebar Madeleine, die Frau eines Schreiners einen Sohn, welcher auf den Namen Marcell getauft wurde. Sein Vater war überglücklich über die Geburt des Stammhalters und hoffte inständig das dieser eines Tages den Familienbetrieb übernehmen würde. Doch dies sollte sich als Trugschluss erweisen, denn das Schicksal hatte ganz andere Pläne mit Marcell und diese sollten wenig verheißungsvoll sein. 3 neue Erdenbürger betraten also unabhängig von einander an diesem 15. Oktober 1845 die Bühne der Weltgeschichte und doch sollten sich ihre Wege in unmittelbarer Zukunft kreuzen, an dessen Ende eine menschliche Tragödie von Leidenschaft, hingebungsvoller Liebe, Neid, Hass bzw. Mord stehen sollte. Obwohl diese Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, wurde sie nirgendwo in den Analen erwähnt. Ja, es schien fast so, als ob man über sie den Mantel der Vergessenheit ausgebreitet hatte und sie aus dem Gedächtnis der Menschheit tilgen wollte. Der Ort an welchem sich die schrecklichen Ereignisse damals zu getragen hatten, ist längst in Vergessenheit geraten und nur einige vom Feuer geschwärzte Mauern vermitteln dem neugierigen Beobachter einen kleinen Eindruck von dem Verbrechen welches sich hier abgespielt hatte. Das Erzbischoftum von Calais tat gut daran die Geschichte zu vertuschen, denn das Ansehen der Kirche wäre durch diesen Skandal erheblich ruiniert worden.
10 Jahre waren vergangen, als sich Jeanette und Yvonne in der Klosterschule zum ersten mal in ihrem Leben begegneten. Jeanette war ein schüchternes, verträumtes Mädchen, welches überaus kontaktscheu war und deshalb von ihren anderen Mitschülerinnen gemieden wurde. Yvonne hingegen war sehr selbstbewusst, dominant und extrem berechend, welche um ihr Ziel zu erreichen auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück schreckte. Obwohl die beiden Mädchen verschieden wie Feuer und Wasser waren, entwickelten sich freundschaftliche Gefühle zwischen ihnen, welche im Laufe der Zeit immer intensiver wurde. Es schien fast so, als ob ein unsichtbares, fein gesponnenes Band die 2 Freundinnen verband und sie aneinander ketteten. Im Laufe der Monate zeigte Yvonne ihr wahres Gesicht und begann Jeanette wie ihr persönliches Eigentum zu behandeln. Wie eine Spinne in ihrem Netz spann sie i8ntrigenreich ihre Fäden und sorgte dafür das Jeanette von den Ordensschwestern für diverse Vergehen bestraft wurde, welche in Wahrheit sie begangen hatte. Die Nonnen führten ein sehr strenges Regiment in der Schule und verfügten über einen umfangreichen Katalog von Strafen.. So mussten die Übeltäterinnen stundenlang über den harten Fliesenboden kriechen, wurden mit dem Rohrstock gezüchtigt, in einem dunklen Raum eingesperrt oder der Mund mit Seifelauge ausgespült. Gerne hätte sich Jeanette aus dem Bann ihrer herrschsüchtigen Freundin befreit, aber sie war einfach zu schwach um diesen Schritt zu vollziehen. Nur einmal nahm sie ihren gesamten Mut zusammen und vertraute sich einer der Nonnen an. Diese stellte Yvonne daraufhin zur Rede und konfrontierte diese mit den Anschuldigungen ihrer Freundin. Diese spielte sehr überzeugend das Unschuldslamm und überzeugte die Lehrerin davon das Jeanette die Unwahrheit sagte, so das diese am Ende als Lügnerin da stand. Von wilden Rachegelüsten getrieben lauerte sie mit 2 Mitschülerinnen nach der Abendandacht der ahnungslosen Jeanette auf und verschleppten das sich heftig wehrende Mädchen in das Kellergewölbe, wo sie gefesselt bzw, geknebelt wurde. Danach wurde sie in einen dunklen Raum eingesperrt und musste dort die gesamte Nacht in Gesellschaft von widerlichen Ratten verharren. Seit diesem Erlebnis ließ sich Jeanette von Yvonne dominieren und las ihr nahezu jeden Wunsch von den Lippen ab.
Die Jahre vergingen und an ihrem 20. Geburtstag wurden sie in einer feierlichen Zeremonie in den Kreis der Ordensschwestern aufgenommen. Dies war auch der Zeitpunkt wo die neuen Nonnen auf die Klöster des Landes verteilt wurden und nachdem Jeanette erfahren hatte, dass sie nicht in die gleiche Abtei wie Yvonne musste, verspürte sie eine grenzenlose Erleichterung. Leider hatte sie die Rechnung ohne ihre Freundin gemacht, denn diese legte sofort Beschwerde ein und wurde daraufhin an Schwester Babette verwiesen. Diese zeigte sich vollkommen unbeeindruckt über deren Forderung zusammen mit Jeanette in ein Kloster verlegt zu werden und entgegnete mit kühler Stimme : " Ich war damals schon gegen deine Aufnahme in unserer Abtei und meiner Ansicht nach hätte man dich damals einfach in der Gosse liegen lassen sollen. Du bist von Natur aus schlecht, verdorben und absolut unwürdig die Tracht einer Nonne zu tragen. Ich werde es nicht dulden, dass du Jeanette weiterhin quälen kannst und deshalb ist diese Unterhaltung für mich jetzt beendet. " Ohnmächtig vor Wut begab sich Yvonne zur Abendandacht und suchte fieberhaft nach einem Ausweg, wie sie doch noch ihr gemeines Ziel erreichen konnte. War es eine unglückliche Fügung des Schicksals oder eiskalter Mord ? Am nächsten Morgen entdeckte man den zerschmetterten Leichnam von Schwester Babette im Hof des Klosters und da alles nach einem tragischen Unfall aussah, wurde sie am nächsten Tag feierlich beerdigt. Die einzige welche aus dem plötzlichen Tod der Nonne Kapital schlug, war Yvonne, denn diese sorgte dafür das Jeanette und sie in das gleiche Kloster kamen. Damit wurde unbewusst das letzte Kapitel einer menschlichen Tragödie aufgeschlagen, dessen Schlusswort mit Blut nieder geschrieben werden sollte.
Fortsetzung folgt !
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Blue Moon am 17.06.07 um 15:24 geändert Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:10.06.07 14:53 IP: gespeichert
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Hallo Blue Moon,
wunschgemäß bekommst Du meinen Kommentar hierher.
Mir ist bei einem Blick in Deine Story aufgefallen, daß Du berichtest, statt zu erzählen. Der Text könnte in einem Polizeibericht, einem Geschichtsbuch oder in einem Zeitungsartikel stehen. Zeitungsartikel trifft es wahrscheinlich am besten, da Du hin und wieder durchaus versuchst, Stimmungen und Emotionen zu beschreiben.
Auf mich wirkt das, als wäre es der ausführliche Entwurf für eine zukünftige Story, aber nicht die Geschichte selbst. Der Erzählung fehlt die Nähe zu den einzelnen Figuren. Du beschreibst zwar gelegentlich Emotionen, vermittelst sie aber nicht. Vielleicht solltest Du länger bei einzelnen Figuren bleiben, ihnen über die Schulter schauen und den Leser an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben lassen.
Teilweise liegt der Effekt an der von Dir gewählten Erzählperspektive, nämlich dem allwissenden Erzähler, der auch schon mal mit seinem Wissen über die Zukunft prahlt: "Damit wurde unbewusst das letzte Kapitel einer menschlichen Tragödie aufgeschlagen, dessen Schlusswort mit Blut nieder geschrieben werden sollte." Bei dieser Erzählweise ist die Gefahr groß, distanziert und neutral zu erzählen, statt den Leser in die Story hineinzuziehen.
Ein weiterer Grund liegt meines Erachtens darin, daß Du Ereignisse zusammenfaßt. Amerikanische "Creative Writing" Fritzen empfehlen immer "show, don´t tell", also "zeigen, statt zu erzählen". Und wenn etwas zu unwichtig ist, um es zu zeigen, dann laß es weg oder flechte es nebenbei ein.
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich machen, was mich - völlig unabhängig vom Inhalt, der ohnehin erst noch Gestalt annehmen muß - an Deinem Text stört.
Why-Not Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)
Session: Wir müssen reden, Aus dem Giftschrank, Gefangene Gefühle, Urlaub mal anders
Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes, Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner), Die Bahnfahrt
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Meine Geschichten. Düstger, bizarr und immer für ein morderisches Ende gut.
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:10.06.07 15:14 IP: gespeichert
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Hallo Why-Not.
Ich habe den ersten Teil jetzt einmal aus deinem Blickwinkel betrachtet und muss dir recht geben. Normalerweise schreibe ich meine Storys immer in der Ich-Form und dies ist meine erste Geschichte, welche ich aus der Perspektive des Erzählers schildere. Ich werde deine Ratschläge beim zweiten Teil beherzigen und bedanke mich für deine ehrliche Kritik.
Blue Moon
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Blue Moon am 10.06.07 um 15:15 geändert Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:10.06.07 15:42 IP: gespeichert
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Nachtrag:
Bei Sevac haben einige Autoren Wissenswertes für "Kollegen" zusammengetragen, unter anderen auch zur Erzählperspektive. Rechts unter "Schreib-Tipps" findest Du bei Interesse noch weitere, möglicherweise hilfreiche, Tricks & Tips.
Mit Harun hatte ich neulich auch hier im KG-Forum eine Diskussion zur Schreibperspektive. Vielleicht magst Du es ja auch mal lesen.
Why-Not
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Why-Not am 10.06.07 um 15:44 geändert Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:10.06.07 20:11 IP: gespeichert
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Ich finde, der auktoriale (allwissende) Erzähler darf durchaus dem Leser bedrohliche Andeutungen auf die Zukunft machen. Das erhöht ungemein die Wissbegierde des Lesers. Allerdings darf der Erzähler nicht zu dick auftragen (zum Beispiel "Bühne der Weltgeschichte" klingt zu bombastisch) und nicht mehrmals hintereinander (einmal reicht).
Ein falsches Detail:
>> Erst als die blutrote Sonne langsam im Westen (!) aufstieg
Stilistisch fühle ich mich etwas an den zweiten Abschnitt des Romans "Das Parfum" erinnert.
Zur Kritik von Why-Not: Wenn der Autor die auktoriale Erzählperspektive nach und nach auf die jeweilige Person verengt (fokussiert), finde ich eine solche Geschichten-Eröffnung völlig OK.
Aber warten wir ab, wie es sich entwickelt. Ich, jedenfalls, bin sehr neugierig geworden!
Harun
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Blue Moon |
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:10.06.07 21:45 IP: gespeichert
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Hallo Haran.
Bei der Geburt von Yvonne bin ich durch den Film " Das Parfüm " beeinflusst worden. Jedenfalls bin ich froh, dass du die Story nicht gleich gnadenlos in der Luft zerrissen hast.
Ich stimme dir zu, dass ich teilweise etwas zu dick aufgetragen habe. Wahrscheinlich hatte ich gerade eine depressive Phase.
Im zweiten Teil werde ich mehr auf die Personen eingehen und versuchen das die Geschichte lebendiger wird.
Auch dir danke für deine ehrliche Kritik, welche mir mehr hilft, als ein " Danke " oder " Nicht schlecht ".
Blue Moon Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:10.06.07 22:07 IP: gespeichert
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>> Bei der Geburt von Yvonne bin ich durch den Film " Das Parfüm " beeinflusst worden.
Mein Hinweis auf "Das Parfum" war keinesfalls als dezente Kritik gemeint - im Gegenteil: meine Anerkennung, dass Du stilistisch sehr dicht schreiben kannst. Fast so gut wie am Beginn des erwähnten Romans!
Harun
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Nonnenspiegel ! Teil 2.
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Datum:17.06.07 15:30 IP: gespeichert
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18. Juni 1885. Die Sonne brannte erbarmungslos, als die beiden Ordensschwestern in St. Claire, einem kleinen, an der französischen Atlantikküste gelegenen Dorf eintrafen. Der Ort zählte etwa 500 Einwohner und wirkte wie ausgestorben auf die Nonnen. Eine gotische Kirche bildete das Zentrum um welche sich eine Taverne, eine Schule und einige schlichte, aus Lehmziegeln erbaute, schmucklose Häuser angesiedelt hatten. Am nahe gelegen Strand lagen die Fischerboote der Dorfbewohner, welche wie an einer Perlenkette aufgereiht nebeneinander lagen und einen bizarren Kontrast zu der ansonsten trostlosen Eintönigkeit bildeten. Keine Menschenseele war zu sehen, als sich die Ankömmlinge nun am Dorfbrunnen erfrischten und sich hilfesuchend umsahen. Um der sengenden Hitze zu entkommen, suchten die beiden Frauen nun die Dorfkneipe auf, wo ein fetter Mann gelangweilt hinter dem Tresen hantierte und stirnrunzelnd seine neuen Gäste betrachtete. Nachdem sie sich ein Glas Rotwein bestellt hatten, setzten sie sich an einen Tisch und erkundigten sich bei dem unliebsamen Zeitgenossen nach dem Weg zum Kloster " St. Helena ". Nachdem dieser ihnen mitgeteilt hatte, dass sich die altehrwürdige Abtei etwa 6 Kilometer vom Dorf entfernt lag, kehrte er ihnen, ohne auf ihre weiteren Fragen eingehend einfach den Rücken zu und ließ die beiden Frauen allein im Schankraum zurück. Yvonne trank einen Schluck Wein und meinte, zu ihrer Reisegefährtin gewandt : " Ich verspüre nicht die geringste Lust bei dieser mörderischen Hitze durch die Gegend zu spazieren und schlage deshalb vor, dass wir erst gegen Abend zum Kloster aufbrechen. Mein Gott, was haben wir nur verbrochen, dass man uns an diesen trostlosen Ort gesandt hat. " Bevor Jeanette daraufhin etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und ein schwarzgelockter Jüngling betrat den Raum. Dieser stellte sich ihnen als Marcell Dupont vor und teilte den Frauen mit, dass er den Auftrag besaß, sie sicher zu der Abtei zu geleiten. Offensichtlich besaß der Bursche gute Manieren, denn er wartete geduldig bis die beiden Nonnen ihre Wein getrunken hatten und bat sie schließlich höflich ihm nach draußen zu folgen. Yvonne, welche eine komfortable Kutsche erwartet hatte, sah sich nun mit einem einfachen Holzkarren konfrontiert, vor welchem ein alter, abgemagert Gaul eingespannt war, der sie aus traurigen Augen anblickte. Der Sohn des Zimmermanns half den Frauen nun auf den Kutschbock und wenig später setzte sich das Gefährt langsam in Bewegung . Die Fahrt verlief überaus schweigsam, obwohl sich Jeanette sehr gerne mit Marcell unterhalten hätte, aber ein strafender Blick ihrer Freundin veranlasste sie dazu lieber den Mund zu halten und so kam es, dass die erste Zusammenkunft der 3 tragischen Figuren beinahe wieder in Vergessenheit geraten wäre. Das Kloster " St. Helena " erwies sich als ein trostloses Gebilde aus grauem Stein, welches von einer 3 m hohen Mauer von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt und auf einem Felsvorsprung über dem Meer erbaut worden war. In seinem Inneren beherbergte es eine große Kirche, ein Verwaltungsgebäude, mehrere Magazine und das Haupthaus, in welchem sich die Küche, der Versammlungsraum, sowie die schlichten Unterkünfte der Nonnen befanden. Schwester Benedikt, eine etwa 70- jährige Frau, welche seit 20 Jahren der Abtei vorstand, erwies sich als eine herzensgute Person und leitete diese christliche Gemeinschaft mit eiserner Disziplin bzw. diplomatischem Geschick. Ihrer persönlichen Privatsekretärin war es vorbehalten die Neuankömmlinge mit den strengen Regeln des Klosters vertraut zu machen und zeigte ihnen anschließend ihre jeweiligen Aufgabenbereiche.
2 Monate waren inzwischen verstrichen und die beiden Ordensschwestern hatten sich mittlerweile an das harte, eintönige Klosterleben gewöhnt. Jeanette war für den kleinen Garten verantwortentlich und half Schwester Bernadette auf der Krankenstadion. Da sie sich sehr geschickt anstellte, wurde ihr auch die Aufgabe übertragen die Dorfbewohner medizinisch zu versorgen und bekam deshalb die Erlaubnis das Kloster ohne schriftliche Genehmigung zu verlassen, wann immer es ihr beliebte. Die Menschen in der Ortschaft schlossen die junge, sanfte Frau schnell in ihr Herz und nannten sie liebevoll ihren kleinen " Engel ". An diesem sonnigen Herbsttag ereignete sich ein Zwischenfall, welcher ihr Leben grundlegend verändern sollte. Auf dem Rückweg von einem Krankenbesuch im Dorf begegnete sie Marcell, welcher am Strand gerade ein Fischerboot reparierte und sich sehr erfreut darüber zeigte, dass ihm jemand Gesellschaft leistete. Jeanette fühlte sich von den sanften, braunen Augen des attraktiven Mannes geradezu magisch angezogen und irgendwie schien es, als ob sie sich schon ein Leben lang kannten. Marcell war charmant, brachte sie zum Lachen und seine zärtliche Stimme versetzte ihr Herz in Aufruhr. Eine kleine, aber unlöschbare Flamme entzündete sich in ihrer linken Brustseite und sollte sich schon bald zu einem loderten Flächenbrand entwickeln. Die Abenddämmerung brach bereits herein, als sich Jeanette auf den Rückweg zum Kloster machte und sich verzweifelt versuchte über ihre Gefühle klar zu werden. Seit ihrer Geburt kannte sie nur die Welt innerhalb der Klostermauer und das wirkliche Leben in der Realität war ihr vollkommen fremd. Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte Jeanette eine nie gekannte Sehnsucht nach Freiheit und sie fragte sich ernsthaft, ob es wirklich ihre Bestimmung war als Nonne ein gottesfälliges Leben zu führen. Nach der Abendandacht vertraute sich Jeanette schließlich Marie an, welche mit ihr das Zimmer teilte und der sie bedienungslos vertraute. Diese zeigte sich schockiert über die sündigen Gedanken ihrer Freundin und versuchte eindringlich sie von der Sinnlosigkeit ihrer verbotenen Gefühle zu überzeugen. Jeanette sah zwar ein, dass Marie mit ihrer Argumentation recht hatte, aber ihr Herz sprach eine andere Sprache und so sehr sie sich auch bemühte Marcell zu vergessen, so erschien dessen Bild immer wieder vor ihrem geistigen Auge. In endlosen Gebeten versuchte sie eine Antwort auf ihre unzähligen Fragen zu finden, aber Gott schwieg und ließ Jeanette mit ihrer Qual allein.
Yvonne hatte sich in den letzten Wochen in der Hierarchie der Klosterleitung zielstrebig nach oben gearbeitet und verwaltete nun die Finanzen der Abtei. Durch gemeine Intrigen und gnadenloser Selbstdisziplin dehnte sie ihren Machtbereich stetig aus, wobei sie sprichwörtlich über Leichen ging. Auch Yvonne träumte von einem Leben außerhalb der Klostermauern, wobei sie allerdings andere Pläne als Jeanette verfolgte. Mit der Hilfe einiger hier ansässigen Fischer baute sie ein perfekt funktionierenden Schmugglerring auf, welcher verbotene Waren an die nahe gelegene Küste von England brachte und dort gewinnbringend verkaufte. Das Geschäft florierte ausgezeichnet und niemand schöpfte Verdacht, bis Schwester Elisabeth in einer stürmischen Regennacht von ihrem Fenster aus eine verhängnisvolle Entdeckung machte. In der kleinen Bucht unterhalb des Klosters bemerkte sie ein seltsames Licht, welches sofort ihre Neugier erweckte. Rasch schlüpfte sie in einen schwarzen Gummiregenmantel, bewaffnete sich mit einer Petroleumlampe und verließ die Abtei. Vorsichtig stieg sie steinernen Stufen zur Bucht hinunter und versteckte sich hinter einem kleinen Felsvorsprung. Was sie nun sah, ließ ihr regelrecht den Atem gerinnen und sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Direkt vor ihren Augen beluden einige Fischer ihre Boote mit geheimnisvollen Kisten und im Schein einer Laterne erkannte Elisabeth zu ihrem grenzenlosen Entsetzen Yvonne, welche den Männern Anweisungen gab. Fassungslos über die kriminelle Aktivitäten ihrer Ordensschwester beobachte die Privatsekretärin der Abteileiterin die unheimliche Szenerie am Strand und zeigte sich geradezu empört über die Tatsache das eine Nonne als Bandenchefin agierte. Sie hatte genug gesehen und wollte sich gerade auf den Rückweg zum Kloster machen, als sich plötzlich eine Hand auf ihre linke Schulter legte. Erschrocken drehte sie sich um und blickte in das grinsende Gesicht eines Fischers, welcher nun aus der Tasche seiner Teerjacke einen Strick holte und ihr damit die Hände auf den Rücken fesselte. Mit brutaler Gewalt zwang der Mann seine Gefangene ihn nun zum Strand hinunter zu begleiten, wo Schwester Yvonne sie mit einem spöttischen Lächeln in Empfang nahm." Sieh mal einer an, die liebe Schwester Elisabeth ", entgegnete Jeanette eiskalt lächelnd und fügte, während sie der unliebsamen Zeugin eine heftige Ohrfeige verabreichte, mit ironischem Tonfall hinzu : " Dir ist doch hoffentlich klar, dass du mit dieser Aktion dein Todesurteil besiegelt hast. Ich werde mir einen glaubhaften, kleinen Unfall für dich ausdenken, welcher leider deinen tragischen Tod zur Folge haben wird." Mit dieser Ankündigung wandte sich die verbrecherische Ordensschwester an 2 Männer und befahl diesen mit energischer Stimme : " Ihr bringt das neugierige Biest in die Grotte, wo ihr sie ordentlich fesselt und knebelt. Ich werde mich nachher um sie kümmern und jetzt beeilt euch, damit wir nicht noch weitere, wertvolle Zeit vertrödeln. "
Die beiden beauftragten Fischer führten die gefangene Nonne nun in eine kleine, feuchte Grotte, wo sie diese mit weiteren Stricken grausam verschnürten und mit einem schmutzigen Halstuch knebelten. Im Schein der aufgehängten Laternen bemerkte Schwester Elisabeth unzählige Holzkisten mit diversen Aufschriften, welche ihr klar machten, dass es sich bei deren Inhalt um Waffen und Alkohol handelte. Verzweifelt zerrte sie an den Stricken mit welchen die beiden Männern ihren Körper umwickelt hatten und bete in ihrer unendlichen Not zu Gott. 2 Stunden später, Schwester Elisabeth hatte mit ihrem Leben bereits abgeschlossen, betrat Yvonne die Grotte und nahm ihr den Knebel aus dem Mund. " Hast du mir noch irgend etwas mitzuteilen, bevor du deinem Schöpfer gegenüber treten wirst ? ", fragte die verbrecherische Ordensschwester ironisch, worauf ihre hilflose Gefangene mit wütender Stimme antwortete : " Ich habe seit deiner unglückseligen Ankunft gespürt, dass du vom Teufel besessen bist und obwohl ich die meine anderen Glaubensschwestern gewarnt habe, schenkten sie meinen Worten kein Gehör. Wenn du mich jetzt tötest, wird deine schwarze Seele in der Hölle schmoren und du wirst bis in alle Ewigkeiten verflucht sein. " Mit einem teuflischen Lächeln auf den Lippen knebelte Yvonne wieder ihr Opfer und meinte, während sie deren Fußfesseln durchschnitt, mit spöttischem Tonfall : " Ich muss zu geben, dass ich bereits seit geraumer Zeit mit dem Gedanken gespielt, dich zu beseitigen um dadurch deinen Platz bei Schwester Benedikt einzunehmen. Es ist wirklich eine Ironie des Schicksals, dass du schon zu diesem Zeitpunkt in meine Gewalt geraten bist und durch deinen Tod werde ich nun uneingeschränkte Macht erhalten. " Mit dieser Erklärung verließ Yvonne mit ihrer gefesselten bzw. geknebelten Gefangenen die Grotte und führte sie zum Strand hinunter, wo sie mit ihr ein kleines Boot bestieg. Mit energischen Ruderschlägen steuerte die satanische Nonne nun auf das Meer hinaus und teilte ihrem wehrlosen Opfer ihren gemeinen Plan mit. " Sobald wir weit genug vom Strand sind, werde Ich ein Seil um deine Füße binden und dich über Bord werfen. Nachdem du jämmerlich ertrunken bist, werde ich deine Fesseln lösen und mit einem Reserveboot, welche meine Männer an einer bestimmten Stelle geankert haben, wieder zum Strand zurück rudern. Da jeder im Kloster von deiner Vorliebe weiß bei Sonnenaufgang eine Bootspartie zu absolvieren, wird alles nach einem tragischen Unfall aussehen und niemand wird auch nur den geringsten Verdacht schöpfen, dass es sich in Wirklichkeit um einen raffinierten Mord gehandelt hat. "
Nachdem Yvonne das zweite Boot erreicht hatte, fesselte sie mit einem Seil die Fußgelenke ihrer Gefangenen und warf die sich verzweifelt wehrende Frau einfach über Bord. Es folgte ein heftiger Todeskampf, welcher schließlich damit endete, dass Schwester Elisabeth in den grauen Fluten des Atlantik versank und von ihrer hinterhältigen Mörderin nach einer endlos langen Zeit wieder in das Ruderboot gezogen wurde. Schnell entfernte sie die Fesseln bzw. den Knebel der toten Nonne, stieß den Leichnam wieder ins Wasser zurück und bestieg anschließend das zweite Ruderboot. Wieder am Strand angelangt, versteckte sie das Boot in der Grotte und machte sich auf den Rückweg zum Kloster, wobei sie wie eine Geisteskranke in hysterisches Gelächter ausbrach. Am nächsten Morgen herrschte in der altehrwürdigen Abtei helle Aufregung. Schwester Elisabeth war nicht zur Morgenandacht erschienen und da sich niemand ihr Fernbleiben von der Messe erklären konnte, begab man sich auf die intensive Suche der vermissten Person. Gegen Mittag brachte dann ein Fischer die traurige Nachricht das er das Boot der spurlos verschwundenen Nonne gefunden hatte. Die Abteileiterin weigerte sich zu nächst hartnäckig an den Tod ihrer treuen Privatsekretärin zu glauben, doch als mit der Abendflut die Leiche von Schwester Elisabeth an den Strand gespült wurde, musste auch sie der grausamen Wahrheit ins Gesicht sehen. Am nächsten Tag wurde sie unter großer Anteilnahme feierlich beerdigt und wie von Yvonne geplant, übertrug man ihr die Aufgaben ihrer verstorbenen Widersacherin. Jetzt stand Yvonne im Zenit ihrer Macht und nur Schwester Benedikt stand ihr noch im Weg. In Anbetracht das es sich bei dieser um eine sehr alte, herzkranke Frau handelte, drohte von ihr keine ernstzunehmende Gefahr und wenn sie es denoch wagen sollte ihre Pläne zu durchkreuzen, so ließ sich bestimmt ein weiterer tödlicher Unfall arrangieren. Mit einem Glas Wein stand Yvonne am Fenster der Bibliothek und blickte auf den Innenhof hinunter, wo Jeanette mit ihrer neuen Freundin Marie herum alberte. Die unbekümmerte Vertrautheit der beiden Frauen traf Yvonne wie ein Messerstich ins Herz und obwohl sie mit ihrer einstigen Jugendgefährtin keinerlei gemeinschaftlichen Interessen verband, verspürte sie plötzlich einen unbändigen Hass. Rasend vor Eifersucht zerdrückte sie nun das Weinglas in ihrer Hand und betrachtete wütend ihre blutigen Schnittverletzungen. Nachdem Yvonne ihre Hand verbunden hatte, setzte sie sich an den Schreibtisch und brütete einen wahrhaft diabolischen Plan aus, wie sie die innige Zuneigung der beiden Frauen zerstören konnte.
2 Tage später fand Marie bei der Abendandacht eine schriftliche Notiz, in welcher sie gebeten wurde nach der Messe in den Glockenturm zu kommen. In der irrigen Annahme das die Botschaft von ihrer Freundin Jeanette verfasst worden war, befolgte Marie die geheimnisvolle Anweisung und stieg eine Stunde später die steile Treppe des Turms empor. An ihrem Ziel angelangt sah sie sich um und flüsterte mit leiser Stimme : " Jeanette, ich bin es, Marie. Bitte unterlass dieses kindische Versteckspiel und.... Abrupt verstummte sie und blickte auf die schwarze Gestalt welche sich bisher hinter der großen, bronzenen Kirchturmglocke verborgen gehalten hatte. " Sie hier ", kam es gepresst von den Lippen Maries und bevor sie weiter sprechen konnte, versetzte ihr Yvonne einen heftigen Stoss, so das sie das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Aufschrei über die Brüstung in die Tiefe stürzte. Ein eiskaltes Lächeln spiegelte sich auf dem hassverzerrten Antlitz der mörderischen Nonne, welche nun zufrieden auf den regungslosen Körper unter ihr blickte. Minuten später hatten sich alle Ordensschwester im Innenhof versammelt und starrten fassungslos auf Marie. Jeanette beugte sich weinend über ihre Freundin und schrie, während sie mit einem Taschentuch das aus ihren Mundwinkeln strömte Blut entfernte, mit klagender Stimme : " Nein, du darfst nicht tot sein, Marie. Bitte, Bitte, mach deine Augen auf. " Wie durch ein Wunder entrann aus der Kehle der schwer verletzten Frau ein wimmerndes Stöhnen, so das sich die Nonnen erschrocken bekreuzigten und die bedauernswerte Marie zum Haupthaus hinüber trugen. Dort brachte man sie auf die Krankenstadion, wo Schwester Bernadette, welche über eine medizinische Ausbildung verfügte, sie vorsichtig untersuchte und anschließend mit leiser Stimme entgegnete : " So leid es mir für Marie auch tut, aber in ihrem eigen Interesse wäre es besser gewesen, wenn sie den Sturz nicht überlebt hätte. Sie hat nicht nur zahllose Knochenbrüche, sondern auch schwere innere Blutungen erlitten. Das einzige was ich für die Frau tun kann, ist sie mit Morphium zu betäuben und dadurch ihre grausamen Schmerzen etwas zu lindern " Während die anderen Nonnen den Raum verließen, setzte sich Jeanette neben das Bett ihrer Freundin und hielt weinend deren Hand. Yvonne, welche sich maßlos darüber ärgerte, dass ihr Mordanschlag nicht erfolgreich gewesen war, beschloss daraufhin Marie in der Nacht einen weiteren Besuch abzustatten und ihre Arbeit diesesmal endgültig zu einem befriedigten Abschluss zu bringen.
Es war bereits nach Mitternacht als Schwester Bernadette Jeanette, welche seit Stunden ihre schwer verletzte Freundin aufopferungsvoll pflegte, dazu überredete sich ein wenig auszuruhen. Da Marie durch das Morphium sowieso nicht ansprechbar war, fügte sie sich der Anordnung der Nonne und begab sich auf ihr Zimmer. 2 Stunden später betrat Yvonne leise die Krankenstadion und bewaffnete sich mit einem weißen Kissen. Gerade als sie dieses auf das Gesicht ihres Opfers pressen wollte, schlug diese plötzlich die Augen auf und erkannte trotz ihres erbärmlichen Zustandes sofort die drohende Gefahr. Ihr Mund öffnete sich und gerade als sie laut um Hilfe schreien wollte, drückte Yvonne ihr das Kissen auf ihr Gesicht. Geschwächt durch ihre schwerwiegenden Verletzungen hatte Marie dem feigen Anschlag wenig entgegen zu setzen und nach einem 3 Minuten andauernden, verzweifelten Kampf hauchte sie schließlich ihr Leben aus. Schwester Bernadette, welche eine Stunde später nach ihrer Patientin sah, registrierte deren Tod und meinte, während sie Maries Augenlider schloss, mit leiser Stimme : " Armes Ding, aber jetzt bist du endlich von deinen Qualen erlöst und ich hoffe das der Herr sich deiner Seele erbarmen möge. " Als Jeanette am nächsten Morgen vom Tod ihrer Freundin erfuhr, erlitt sie einen heftigen Weinkrampf und verfiel in heftige Depressionen. Das Erzbischoftum von Calais kam nach einer kurzen Untersuchung zu dem Entschluss, dass es sich bei dem Tod Maries um einen tragischen Unfall handelte und legte den Fall schließlich zu den Akten.
Fortsetzung folgt !
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Blue Moon am 18.06.07 um 00:08 geändert Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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Zwerglein |
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:18.06.07 15:02 IP: gespeichert
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Raue Sitten herrschen in dem Kloster. Selbst vor Mord und Totschlag wird nicht zurück geschreckt.
Ein Kloster sollte ein Ort des Friedens, Versöhnung, Güte und der Liebe sein.
Statt dessen herrscht hier Machtkampf und Verbrechensbeteiligung pur.
Wird Yvonne jetzt auch noch Äbtin bzw Abteileiterin?
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Gruss vom Zwerglein.
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Blue Moon |
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Meine Geschichten. Düstger, bizarr und immer für ein morderisches Ende gut.
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Nonnenspiegel ! Teil 3.
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Datum:11.08.07 13:43 IP: gespeichert
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2 Monate waren seit den heimtückischen Morden an den beiden Ordensschwestern vergangen und der Herbst hielt Einzug in das beschauliche Fischerdorf " St. Claire ". Schwester Benedikt, welche seit 25 Jahren umsichtig die Geschicke des Klosters geleitet hatte, war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Lag es an ihrem biblischen Alter, den tragischen Verlust ihrer treuen Privatsekretärin Elisabeth oder der gezielt verabreichten Menge von Arsen, welche Yvonne ihrem Essen beimischte? Jedenfalls glich die einst so friedliche Abtei einem Pulverfass, dessen Lunte Yvonne bereits in Brand gesteckt hatte und es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis sie am Ziel ihrer Träume angelangt war. Das Schmugglergeschäft florierte und als neue Privatsekretärin Benedikts besaß sie nahezu uneingeschränkte Macht. Mit Hilfe einiger, ihr treu ergebenen Nonnen diktierte sie das Geschehen im Kloster und säte zwischen den übrigen Ordensschwestern Hass, Neid bzw. Zwietracht. Das Klima in den heiligen Gemäuern war derartig vergiftet, dass sich die Frauen gegenseitig bespitzelten und durch feigen Verrat versuchten ihre trostlose Lage entscheidend zu verbessern. Zufrieden gönnte sich die teuflische Nonne nun ein Glas Rotwein und suchte anschließend das Kellergewölbe auf, um der Bestrafung einer rebellischen Novizin bei zu wohnen. Als sie den Raum betrat wurde sie schon von ihren beiden Gehilfinnen Michelle und Nicole erwartet, welche die Delinquentin bereits entsprechend vorbereitet hatten. Diese war vollkommen nackt und stand mit weit auseinander gespreizten Gliedmassen gefesselt im Raum. Als sie die kunstvoll geflochtene Peitsche in Yvonnes Hand bemerkte, geriet sie in Panik und bat mit weinerlicher Stimme um Gnade. " Ich habe von einer zu verlässigen Informationsquelle erfahren, dass du dich gegen die von mir erlassenen Verordnungen auflehnst und meine Befehle missachtest. Du wirst sicherlich verstehen, dass ich diese Disziplinlosigkeit nicht ungestraft durchgehen lassen kann und deshalb werde ich dir jetzt eine schmerzhafte Lektion erteilen, damit du in Zukunft deine Nase nicht mehr in fremde Angelegenheit steckst. ", entgegnete die sadistische Nonne nun mit hassverzehrten Antlitz und wandte sich anschließend an ihre willigen Folterknechte : " Los, knebelt sie, damit niemand ihre Schreie vernehmen kann. " Nachdem die beiden Ordensschwestern ihr Opfer mit der Kordel ihrer eigenen Nonnentracht zum Schweigen gebracht hatten, nahm Yvonne eine geeignete Position ein und ließ ohne jegliche Vorwarnung die mit Bleikugeln versehene Lederschnur auf den entblößten Rücken des Mädchen sausen. Nachdem sie dem unglückseligen Opfer 20 Peitschenhiebe verabreicht hatte, hing dieses halb bewusstlos in ihren Fesseln und wimmerte vor Schmerzen. Achtlos warf Yvonne das Folterwerkzeug weg, packte die Novizin an den Haaren und ihre Stimme glich dem Zischen einer Königskobra, als sie nun entgegnete : " Das ist meine allerletzte Warnung. Solltest du es wagen, dich noch einmal gegen mich zu erheben, so ist dies gleichbedeutend mit deinem Todesurteil. " Mit diesen Worten befahl sie die Delinquentin von ihren Fesseln zu befreien und verließ mit einem teuflischen Lächeln den Raum.
Jeanette hatte den tragischen Tod ihrer Freundin Marie noch immer nicht überwunden und befand sich in einem tranceähnlichen Zustand. Doch das Leben ging weiter und so kam es, dass sie wieder ihren Dienst als Krankenschwester versah. Nachdem sie ihre Visite im Dorf beendet hatte, suchte sie auf dem Rückweg den Strand auf, in der Hoffnung Marcell wieder zu begegnen. Der Sohn des Zimmermanns hatte ihr kleines Herz verzaubert und in ihr fremdartige Gefühle geweckt, welche sie nicht zu deuten vermochte. Sie fühlte sich in seiner Nähe geborgen und seine Anwesenheit erweckte Triebe in ihr, die sie sich nicht erklären konnte. . Am Strand angelangt sah sich Jeanette suchend um und entdeckte Marcell an einem der Fischerboote, wo er damit beschäftigt war, ein Segel zu reparieren. Ohne ein Wort zu verlieren, fielen sie sich in die Arme und die junge Nonne ließ ihren Tränen freien Lauf. Der blonde Jüngling streichelte sanft durch ihr goldenes Haar und vernahm aus ihrem Mund die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen. Behutsam redete er auf Jeanette ein und spendete ihr Trost, sowie menschliche Wärme. Die Nähe Marcells erzeugte in Jeanette ein Gefühl von tiefster Zuneigung und ließ sie jegliche Vorsicht vergessen. Wie selbstverständlich berührten sich ihre Lippen und endeten in einen langen, zärtlichen Kuss. Ihr Verstand sagte Jeanette das sie im Begriff war eine Todsünde zu begehen, aber ihr Herz sprach eine ganz andere Sprache und ließ sie auf einer rosafarbenen Wolke schweben. Die Sonne ging bereits langsam im Westen unter, als sie sich von einander verabschiedeten und während des Rückwegs zum Kloster versuchte die verliebte Ordensschwester ihre Gefühlswelt wieder in Ordnung zu bringen. War es wirklich ihre Bestimmung als gottesfürchtige Frau hinter grauen Klostermauern ein kärgliches Dasein zu fristen ? Besaß sie nicht das alleinige Recht über ihr Leben selbst zu bestimmen ? Diese Fragen verunsicherten Jeanette zu tiefst und sie verspürte grenzenloses Verlangen nach Freiheit bzw. Liebe. Sie malte sich in ihrer blühenden Phantasie aus, wie eine gemeinsame Zukunft mit Marcell wohl aussehen könnte und die Bilder, welche sie vor ihrem geistigen Auge sah, gefielen ihr zu nehmend. Auch Marcell, welcher sich auf dem Rückweg zum Fischerdorf befand, hatte die erneute Begegnung mit Jeanette innerlich sehr aufgewühlt. Einerseits war er mit Claire, der Tochter des Dorfschmiedes liiert und seine Eltern wären überglücklich über eine Heirat gewesen, aber die verträumte, bildhübsche Ordensschwester hatte sein Herz in Brand gesetzt, so das Marcell dieses bezaubernde Wesen einfach nicht mehr vergessen konnte. Sicherlich, Claire war ein nettes, liebevolles Mädchen, aber mehr als freundschaftliche Gefühle hegte er nicht für sie. Er wusste das er schon sehr bald eine Entscheidung treffen musste und egal, wie diese auch aussehen mochte, ihm war klar, dass er damit einige Menschen sehr verletzen würde.
Am nächsten Tag ereignete sich in der Nähe des Klosters ein weiteres, grausames Verbrechen. Pierre, ein alter, dem Alkohol verfallener Mann, spazierte am Nachmittag am Strand entlang und hielt Ausschau nach Treibgut, welches er gewinnbringend verkaufen konnte. Schon mehrmals hatte das Meer nach einem Sturm diverse Gegenstände von in Seenot geratenen Schiffen an den Strand gespült und deshalb versuchte der arme Mann auch heute sein Glück. Nach 2 Stunden intensiver Suche war seine Ausbeute mehr als mager und bestand jediglich aus einigen alten Schiffstauen. Enttäuscht wollte der von Gicht geplagte Fischer gerade den Rückweg antreten, als er plötzlich eine Nonne bemerkte, welche sich vorsichtig umsah und anschließend in eine der Felsgrotten verschwand. Neugierig versteckte sich Pierre und wartete darauf bis die Ordensschwester wieder auftauchte. Nachdem die schwarzgekleidete Frau die Grotte verlassen hatte, betrat der im Dorf als Trunkenbold bzw. Außenseiter geltende Mann den Innenraum der Höhle und zündete eine der Pechfackeln an. Was er nun zu sehen bekam, überstieg seine kühnsten Erwartungen. Kisten voll mit Weinflaschen, sündhaft teuren Parfüm, edler Seide, Waffen und anderen Luxusgütern erfreuten seine müden Augen und gaben ihm das Gefühl sich im Scharaffenland zu befinden. Gerade als der Trunkenbold eine der Weinflaschen öffnen wollte, erhielt er einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf und stürtzte bewusstlos zu Boden. Michelle, die engste Vertraute von Yvonne hatte das in Leder gebundene Geschäftsbuch vergessen und war deshalb noch einmal in die Grotte zurück gekehrt. Schnell holte sie nun einige Seile, fesselte damit sorgfältig den unliebsamen Zeugen und knebelte ihn anschließend noch mit Hilfe einiger Lumpen. Einen Moment lang spielte die Nonne mit dem Gedanken den Mann mit einem Tau zu erdrosseln, doch dann entschied sie sich lieber Yvonne die Entscheidung zu überlassen. Nachdem sie noch einmal gewissenhaft die Verknotung der Seile kontrolliert hatte, mit welchen sie ihr Opfer verschnürt hatte, verließ sie die Grotte und machte sich auf den Weg um ihre Vorgesetzte zu informieren. Als Pierre wieder zu sich kam, stellte er verwundert fest, dass er sich nicht bewegen konnte. Jemand hatte ihn zu einem versandfertigen Postpaket verschnürt und ihn zu dem noch geknebelt. Angestrengt versuchte der Mann sich von den Seilen zu befreien, doch diese waren perfekt verknotet und hielten ihn sicher gefangen. Der nach Pech stinkende Lumpen, welchen man ihn als Knebel in den Mund gestopft hatte, raubte ihm fast die Luft zum atmen und wenn nicht bald Hilfe erschien, würde er jämmerlich ersticken. Plötzlich vernahm Pierre Schritte und als er mühsam seinen Kopf drehte, sah er 3 Nonnen, welche ihn mit eiskalten Augen musterten.
" Was für eine nette Überraschung ", entgegnete Yvonne nun ironisch und fügte, während sie ihren beiden Komplizinnen befahl den Knebel zu entfernen, mit gespielter Höflichkeit hinzu : " Der liebe Pierre erweist uns die Ehre mit seinem Besuch. Ich muss mich wirklich in aller Form für die mangelnde Gastfreundschaft von Michelle entschuldigen, aber leider sind wir auf Gäste nicht eingestellt. ". Seine Bitte ihn von seinen Fesseln zu befreien, ignorierte sie einfach und befahl Michelle eine Flasche Wein zu holen. Als Pierre den Geruch des edlen Rebensafts wahrnahm, öffnete er sofort bereitwillig seinen Mund und nahm einen tiefen Schluck aus der von Yvonne dargebotenen Flasche. Nachdem er die halbe Flasche geleert hatte und um eine Pause bat, gab Yvonne den beiden anderen Nonnen ein Zeichen, worauf diese sofort in Aktion traten. Während Nicole den Kopf des gefesselten Mannes festhielt, presste Michelle brutal seine Kiefer auseinander, so das Yvonne ihn bequem mit dem Alkohol abfüllen konnte. Nachdem der alte Fischer 2 Flaschen Wein konsumiert hatte, war er sinnlos betrunken und die Ordensschwester lösten die Verknotungen der Seile, welche ihn verschnürt hielten. " So, ihr wartet noch 2 Stunden ab, bringt den Trunkenbold anschließend auf die Klippe und arrangiert einen kleinen, aber tödlichen Unfall.. " Mit diesen Worten verließ Yvonne die Grotte und nachdem der Zeitpunkt gekommen war, überschütteten die beiden Nonnen den wehrlosen Mann mit Alkohol und schleppten ihn auf das Felsplatou hinauf. Dort angelangt, versetzten sie ihm einen Stoss und der alte Fischer stürtzte in die Tiefe. Hart schlug sein Körper auf das Riff auf . Seine Schädeldecke zerplatzte wie eine überreife Melone und seine graue Gehirnmasse vermischte sich mit der weißen Gicht der einsetzten Abendflut. Marcell blieb es vorbehalten den entsetzlich zu gerichteten Leichnams Pierres am nächsten Morgen zu entdecken.. Da alles auf einen tragischen Unfalltod hindeutete, wurde der Fall zu den Akten gelegt und sein Körper zur Beerdigung frei gegeben. Der Dorfpfarrer sprach ein kurzes Gebet, der Friehdhofsgärtner verrichte seine Arbeit und begab sich anschließend auf den direkten Weg in die Wirtschaft. Der einzige, welche Pierre seine Ehrerbietung bezeugte, war ein herum streunender Hund, welcher seine Duftmarke auf dem frischen Grab hinterließ.
Jeanette hatte sich seit der letzten Begegnung mit Marcell unsterblich in den blondgelockten Jüngling verliebt. All ihre Gedanken drehten sich um den Sohn des Zimmermanns und ohne es zu ahnen begab sich damit in tödliche Gefahr. Der Verstoss gegen das Keuschheitsgelübde war in den Augen der Kirche ein unverzeihliches Sakrileg und wurde mit drastischen Strafen geahndet. In den nächsten Tagen entwickelte sich die romantische Beziehung zu inniger Liebe und dann war es endlich soweit. Ohne an die Konsequenzen, welche ihr Handeln herauf beschwören konnte, entledigte sich die Nonne nun ihres Gewandes und gab sich ihrem Geliebten hin. Marcell war bewusst, dass es für Jeanette das erste Mal war und gab sich dementsprechende Mühe um ihr ein unvergessliches Erlebnis zu bereiten. Sanft drang er in sie ein und dann verschmolzen ihre Körper mit einander. Nachdem der erotische Rausch verflogen war, holte sie die Realität wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und die beiden Liebenden erkannten die ungeheure Tragweite ihres Handelns. Wenn die übrige Welt von ihrer grenzenlose Liebe erfuhr, würde man sie aus der christlichen Gemeinschaft verbannen und für vogelfrei erklären. Marcell dachte an seine armen Eltern, welche dieser Skandal geschäftlich ruinieren würde und Jeanette überkam plötzlich panische Angst hinbezüglich der Reaktion der anderen Ordensschwestern. In den darauf folgenden Tagen vermieden sie jeden weiteren Kontakt zu einander und suchten fieberhaft nach einem Ausweg. 2 Monate später brach der Winter über die Normandie herein und bedeckte die Landschaft mit seiner weißen Pracht. Die Menschen verkrochen sich in ihre Häuser und das dörfliche Leben kam zum Erliegen. Marcell hatte eine Entscheidung hinbezüglich seiner Zukunft mit Jeanette gefasst und machte ihr ein förmlichen Heiratsantrag. Er kniete sich vor ihr nieder in den kalten Schnee und fragte sie mit sanfter Stimme, ob sie seine Frau werden wollte. Freudestrahlend stimmte die junge Frau dem Ansinnen ihres Geliebten zu und entgegnete mit Tränen in den Augen das sie den Rest ihres Lebens mit ihm teilen wollte. Da Marcell über einen kleinen Geldbetrag verfügte, beschlossen die beiden Liebenden im Frühling Europa den Rücken zu kehren und in den Vereinigten Staaten ihr Glück zu versuchen. Sie schmiedeten romantische Pläne über ihre Zukunft und malten sich ihr neues Leben in rosigen Farben aus. Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit dem verliebten Paar und diese sollten nichts gutes verheißen. Eine unbekannte, grausame Macht sollte in ihr Leben treten und die Regie übernehmen, in der für Träume kein Platz sein sollte.
Yvonne saß in der Bibliothek des altehrwürdigen Klosters und betrachtete angeekelt ihren Besucher, bei welchem es sich um den Strohmann ihres erfolgreichen Schmuggelunternehmens handelte. Der fette, schmierige Mann hatte soeben die Unverschämtheit besessen, sie eiskalt zu erpressen und verlangte für seine wertvollen Dienste 10 % vom Gewinn. Die verbrecherische Nonne holte aus der Schreibtischschublade ein Bündel Geld und meinte, während sie es dem Mann übergab, mit ironischer Stimme : " Hier, mein Lieber, eine kleine Anzahlung um ihnen meine Anerkennung zu beweisen. Natürlich weiß ich ihre werte Mitarbeit sehr zu schätzen und ich würde mich glücklich schätzen, wenn sie mit mir auf unsere neue Partnerschaft ein Glas Burgunder trinken würden." Erleichtert das die gefürchtete Ordensschwester seinen Forderungen bereitwillig zu gestimmt hatte, nahm Louis das Angebot an und betrachtete gierig die Banknoten in seiner Hand. Diesen günstigen Moment nutzte Yvonne eiskalt aus, öffnete den Rubinstein ihres Ringes und entleerte das darin befindliche weiße Pulver in das Rotweinglas ihres Besuchers . Dieser trank nun aus dem ihm dargebotenen Glas und verspürte wenig später eine plötzliche Müdigkeit.. Als er das teuflische Lächeln der Ordensschwester bemerkte, begriff er sofort die tödliche Gefahr und wollte den Raum verlassen. Doch das Gift lähmte seine Glieder, so das er vollkommen hilflos der satanischen Nonne ausgeliefert war. " Bei dem Mittel, welches ich ihnen verabreicht habe, handelt es sich um ein Nervengift, dass für einen gewissen Zeitraum das Gehirn des Opfers blockiert.", entgegnete Yvonne mit haßverzehrten Antlitz und fügte, während sie ihr hilfloses Opfer spöttisch auslachte, zornig hinzu : " Du kleine Ratte hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass du mich ungestraft erpressen kannst. " Mit diesen Worten öffnete sie die Tür und rief nach ihren Komplizinnen. " Los, bringt den Mistkerl in den Keller und verschnürt ihn ordentlich ", befahl Yvonne den beiden Nonnen, welche das hilflose Opfer nun aus den Raum schleiften und ihn in das Kellergewölbe brachten, wo sie ihn mit mehreren Seilen fesselten bzw. knebelten.
Der Vollmond stand in dieser sternenklaren Nacht am Himmel und beleuchtete die geisterhafte Szenerie, welche sich gegen Mitternacht am Strand abspielte. Louis lag gefesselt im Sand und um ihn herum hatten sich die Fischer, sowie die Nonnen versammelt. Yvonne hatte die Anklageschrift vorgetragen und wandte sich an, die als Jury fungierenden Anwesenden mit kalter, emotionsloser Stimme : " Euer Kamerad wollte uns alle hier bei der Polizei ans Messer liefern und deshalb frage ich euch jetzt, was mit diesem Verräter geschehen soll.. Er wollte nicht nur euch betrügen, sondern hat die Frechheit besessen, mich erpressen zu wollen. " Die Geschworen brauchten nur eine kurze Beratungszeit und verkündeten anschließend einstimmig, dass der Delinquent sterben sollte. Einer der Fischer zückte nun sein Messer. kniete sich neben das Opfer nieder und wollte ihm gerade die Kehle durchschneiden, als ihn Yvonne stoppte. " Halt, nicht hier am Strand, Männer ", entgegnete die Nonne und fügte, nachdem sie dem wehrlosen Gefangenen einen Fußtritt verabreicht hatte, mit giftigem Tonfall hinzu : " Bringt die Ratte auf das Schiff und lasst ihn unterwegs verschwinden. " Während die Nonnen nun wieder den Strand verließen, trugen die Männer den um Gnade winselnden Mann zu ihrem Kutter und stachen wenig später in See. Das Meer war stürmisch und das Schiff kämpfte sich mühsam durch den starken Wellengang des Atlantiks. Als sie die Hälfte der Strecke absolviert hatten, befestigten sie schwere Eisengewichte an den Fußfesseln des zum Tode Verurteilten und warfen ihn über Bord. Bevor das Wasser über ihn zusammen schlug, pumpte Louis seine Lungen noch einmal mit Sauerstoff voll und versuchte, während er langsam in die Tiefe sank, sich von seinen Fesseln zu befreien. Sein Todeskampf war kurz, aber äußerst qualvoll. Das kalte Wasser des Meeres drang in seine Lungen ein und eine eisenharte Faust griff nach seinem heftig pochenden Herzen. Als er den Grund des Atlantik erreichte, war er tot und die ersten Meeresbewohner versammelten sich neugierig um den ungewohnten Eindringling.
Fortsetzung folgt ! Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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Zwerglein |
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:11.08.07 16:39 IP: gespeichert
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Hallo Blue Moon ,
wieder eine gelungene Fortsetzung.
Das Morden hinter den Klostermauern geht weiter.
Was wird aus Jeanette und Marcell ?
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Gruß vom Zwerglein
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Blue Moon |
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Nonnenspiegel ! Teil 4.
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Datum:06.09.07 20:55 IP: gespeichert
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Weihnachten. Das Fest der Nächstenliebe und Besinnlichkeit war da. Jeanette hatte in der Werkstatt der Abtei für ihren Marcell ein kleines Goldkreuz geschmiedet, was gar nicht so einfach gewesen, da Michelle streng Buch über die vorhandenen Vorräte des kostbaren Edelmetalls führte. Mit dem unbeschreiblichen Glücksgefühl ihren Geliebten beschenken zu können, verließ sie an diesem kalten Wintervormittag das Kloster und bahnte sich ihren Weg durch den Schnee. Am Strand angelangt, entflammte ihr pochendes Herz erneut als sie seiner ansichtig wurde und so schnell es ihre Füße vermochten, rannte sie auf ihren Geliebten zu. Eine innige Umarmung, ein leidenschaftlicher Kuss und dann lagen die beiden Menschenkinder eng umschlungen im Schnee. Jeanette holte nun aus ihrer Manteltasche das goldene, kunstvoll gefertigte Kleinod heraus und meinte, während sie es ihm um den Hals legte, mit verträumter Stimme : " Hier ist mein Weihnachtsgeschenk für dich, Marcell. Ich hoffe es gefällt dir, denn es soll ein Zeichen meiner unsterblichen Liebe zu dir sein. " Marcell war tief gerührt und brachte nun einen kleinen, silbernen Ring mit einem blutroten Rubinstein zum Vorschein. Mit einer sanften Bewegung steckte er ihr nun das kostbare Schmuckstück an den Ringfinger und seine Stimme zitterte, als er sie nun fragte : " Willst du mich heiraten, meine begehrenswerte und einzigartige Jeanette ? " " Ja, ja, ich will ", schrie die zierliche Nonne ihre Antwort in den kalten Wintertag hinaus und dann bedeckte sie Marcells Antlitz mit wilden Küssen. In diesem Moment schien es beinahe so, als ob die beiden Liebenden ganz allein auf der Welt wären und nicht einmal die klirrende Kälte, welche Besitz von ihren glühenden Körper ergriff, konnte diesen erotischen Augenblick zerstören. Händchen halten lief das glückliche Paar wenig später den Strand entlang und schmiedeten erneut Zukunftspläne für ihr gemeinsames Leben. Jeanette, welche in ihren bisherigen, jungen Leben nur düstere Klostermauern, strenge Ordensdisziplin und religiöse Rituale kannte, hatte etwas Angst vor diesen schweren Schritt in ein gänzlich unbekanntes Leben und war Marcell unendlich dankbar das er sich geduldig ihren bohrenden Fragen stellte. Die Zeit verrann viel zu schnell und langsam, aber unerbitterlich begann das Tageslicht zu schwinden. Rasch verabschiedeten sich das Liebespaar von einander und kurz darauf trennten sich ihre Wege. Neuer Schneefall setzte ein und verwischte die Fußspuren des verliebten Paares, so das nichts mehr auf ihre Anwesenheit hindeutete.
Im Kloster herrschte seit langer Zeit wieder tiefe Harmonie und selbst Yvonne, welche am Fenster der Bibliothek stand und die tanzenden Schneeflocken beobachtete, ließ sich von der weihnachtlichen Stimmung anstecken. Eine neue, bisher nie gekannte Seite in ihr öffnete sich einen Spaltbreit und verliehen ihrem ansonsten finsteren Engelsantlitz ein sanftes Lächeln. Als sie Jeanette bemerkte, welche gerade schnellen Schrittes den Innenhof des Klosters überquerte, um den Beginn der Abendmesse nicht zu verpassen, spürte sie plötzlich so was wie menschliche Wärme in sich und verließ schnell den Raum, um ihre Freundin vor Erreichen der Kapelle ab zu fangen. Jeanette wollte sich gerade zu den anderen Ordensschwestern begeben, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Erschrocken drehte sie sich um und sah eine freudestrahlende Yvonne, welche nun aus der Seitentasche ihres weißen Nonnentracht einen goldenen, mit Smaragden besetzten Armreif hervor zauberte. Ehe sie reagieren konnte, schmiegte sich das edle Schmuckstück an ihr rechten Armgelenk und eine zärtliche Stimme entgegnete " Fröhliche Weihnachten, liebe Jeanette. " Diese zeigte sich sehr gerührt über die noble Geste ihrer Freundin und bedankte sich unter Tränen für dieses herrliche Geschenk. Genauso schell wie Yvonnes gute Seite das Licht erblickt hatte, verschwand sie auch wieder und ihre Stimme klang fast eisig, als sie nun meinte : " Schwester Michelle hat heute bei der Inventur unserer Goldreserven fest gestellt, dass über 500 Gramm fehlen und da du in den letzten Tagen viel Zeit in der Werkstatt verbracht hast, frage ich dich ob du mir etwas über deren Verbleib erzählen kannst. Wenn nicht, dann werde ich nach den Feiertagen eine Untersuchung dieses skandalösen Vorfalls einleiten. " Da die kränkliche Oberschwester Benedikt nun damit begann aus der heiligen Bibel zu lesen, blieb Jeanette eine Antwort vorerst erspart und während der Messe suchte sie fieberhaft nach einen Ausweg aus dieser gefährlichen Situation. Nach dem Gottesdienst erwartete die Nonnen eine große Überraschung, denn Yvonne hatte nicht nur für ein fürstliches Weihnachtsessen gesorgt, sondern auch für jede Ordensschwester ein Geschenk unter den festlich geschmückten Tannenbaum gelegt. Natürlich war Jeanette mit ihrem wunderschönen Armreif der Star des Abends und nicht jede der Frauen gönnte ihr dieses Geschenk. Besonderst Yvonnes persönliche Assistentinnen, Michelle und Nicole blickten neidisch auf des kostbare Schmuckstück, wobei die letztgenannte nun mit boshafter Stimme entgegnete : " Dieses kleine Miststück geht mir allmählich auf die Nerven und ich schlage vor, dass wir sie in der nächsten Zeit aufmerksam beobachten sollten. Vielleicht finden wir ja irgendwelches belastendes Beweismaterial mit denen wir sie bei unserer Anführerin in Misskredit bringen können. "
Jeanette stand das Glück zur Seite, da Yvonne nach den Feiertagen andere, ernsthaftere Probleme hatte, als sich um das Verschwinden des Goldes zu kümmern. So eben hatte sie die Kunde ereilt, dass eines der Schmugglerschiffe von der englischen Küchenwache versenkt worden war. Der Verlust der vernichteten Ware schmerzte zwar, aber immerhin hatte es keine überlebenden Zeugen gegeben, welche sie verraten konnten. Die satanische Ordensschwester verspürte wenig Lust am Galgen zu enden und spielte deshalb mit den Gedanken ihre kriminellen Transaktionen zu beenden. Obwohl sie von Ehrgeiz zerfressen war und buchstäblich über Leichen ging um ihr Ziel zu erreichen, besaß sie panische Angst davor, dass ihr schönes Kartenhaus eines Tages zusammen fallen könnte. Ein eisiger Wintersturm fegte über die Küste der Normandie und ließ jegliches Leben erstarren. Die Menschen im Dorf verkrochen sich in ihren Häusern und auch die Frauen im Kloster hingen ihre traurigen Gedanken nach. Viele waren vollkommen verunsichert und empfanden das Schreckensregime von Yvonne als Strafe Gottes. Ihre Schergen erstickten jeden aufflammenden Widerstand im Keim und niemand wagte es seine Meinung über die Missstände in der Abtei öffentlich zu äußern. Es herrschte eine Mischung aus Zwietracht, Neid und Hass. Man bespitzelte sich gegenseitig und die Lage glich einem hoch explosiven Pulverfass, welches jederzeit in die Luft fliegen konnte. Die Welt versank im Schnee, welcher wie Puderzucker die graue Eintönigkeit bedeckte. In den letzten 6 Monaten waren 2 Nonnen einem tödlichen Unfall zum Opfer gefallen und 4 weitere Ordensschwester galten als vermisst. in der offiziellen Mitteilung der Klosterleitung hieß es, dass diese Frauen in andere Klöster des Landes verschickt worden waren, aber in Wirklich ruhten sie ermordet in einem feuchten Graß des grauen Atlantiks. Die beiden Assistentinnen Yvonnes, Michelle und Nicole nutzten die ihnen verliehene Macht gnadenlos aus und foltern im Keller verdächtige Nonnen, welche sie des Verrates bezichtigten. Oberschwester Benedikt war nur noch ein Schatten ihrer selbst und wurde langsam, aber unerbitterlich von dem in ihrem Körper wütenden Gift getötet. Das Arsen ließ ihren klaren Verstand schwinden und degagierte sie zu einem willenlosen Zombie, welcher von Yvonne wie eine Spielzeugmarionette manipuliert wurde. Auch Jeanette verfiel langsam in Depressionen und sehnte sich nach ihrem geliebten Marcell. Sie vermisste seine zärtlichen Berührungen, seine sanfte Stimme und den betörenden Geruch, welchen er verströmte. Jeden Tag betete sie zu Gott, dass dieser grausame Schneesturm endlich aufhörte.
Die Frauen im Kloster erkrankten an einem gefährlichen Grippevirus, dem zahlreiche Nonnen zum Opfer fielen. Das Lazarett war voller Patienten und Jeanette pflegte aufopferungsvoll die schwer kranken Ordensschwestern. In den kommenden 3 Wochen fielen 5 Nonnen der Krankheit zum Opfer und als die Epidemie endlich besiegt schien, fiel ihr Jeanette selbst zum Opfer. 4 Wochen kämpfte sie um ihr Leben und war in dieser Leidenszeit mehrmals dem Tode nahe. Marcell, der von einer Nonne, welche ihre Aufgabe der Krankenbetreuung übernommen hatte, von der Erkrankung seiner Geliebten erfuhr, war sehr besorgt über deren Zustand und sein Herz erfüllte sich mit tiefer Traurigkeit. Er fühlte sich so verdammt hilflos und nur allzu gerne wäre er an ihr Krankenbett geeilt, um ihr in dieser schweren Zeit bei zu stehen. Nur mit Mühe gelang es ihm sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und seine Gedanken galten Jeanette, welche sich nach seinem Kenntnisstand langsam von ihrer schweren Krankheit wieder erholte. In der Tat besserte sich deren Zustand jeden Tag und unendlich langsam kehrten die Kräfte in ihren ausgemergelten Körper zurück. Die ersten, zarten Vorboten des Frühlings zogen über das Land und die Sonnenstrahlen ließen den Eispanzer, welcher die Küstenregion in den letzten Wochen dominiert hatte, schmelzen. Endlich war der Tag da und Jeanette konnte ihre eigentliche Aufgabe wieder ausführen. Auf dem Weg zum Strand hatte sie irgendwie das Gefühl verfolgt zu werden und drehte sich mehrmals ängstlich um. Diese Sorge war durchaus berechtigt, denn Michelle war ihr heimlich gefolgt und beobachte nun neugierig wie Jeanette sich mit dem Sohn des Zimmermanns traf. Ein teuflisches Lächeln spiegelte sich auf ihren schmalen Lippen, als sie Zeugin der verbotenen Liebe zwischen den beiden unterschiedlichen Menschen wurde. Das wird sie ihren Kopf kosten, frohlockte die boshafte Nonne sarkastisch und machte sich auf den Rückweg zum Kloster, um Bericht zu erstatten. Von dieser tödlichen Gefahr ahnten die beiden Verliebten nichts und nach der ersten Wiedersehensfreude spazierten sie den Strand entlang, wo ihr Marcell seine Pläne eröffnete. Diese sahen vor das sie in 2 Tagen nach Calais aufbrachen, wo sie sich nach einer günstigen Passage über den Atlantik um sehen wollten. Da ihre Geldmittel sehr beschränkt waren, gab Jeanette ihrem Verlobten nun den wertvollen Armreif, mit der eindringlichen Bitte, diesen für ihr gemeinsames Glück zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte das Liebespaar noch nicht, dass ihre wunderschönen Träume wie eine Seifenblase zerplatzen würden, denn eine unsichtbare, grausame Macht lauerte bereits im Hintergrund und sollte erbarmungslos zu schlagen.
Yvonnes Laune war auf den Nullpunkt. Soeben hatte sie die Nachricht ereilt das ein weiteres, ihrer Schmugglerschiffe von der englischen Marine versenkt worden war und dieses mal hatte es Überlebende gegeben. Natürlich war der verbrecherischen Nonne sofort klar, in welch großer Gefahr sie schwebte. Da der Besatzung des Fischkutters der Galgen drohte, würde sie ihre Chefin gnadenlos ans Messer liefern. Nachdenklich studierte Yvonne die Zahlen in dem in rotes Leder gebundenen Geschäftbuches und kam zu dem Entschluss, dass sie genug Geld erwirtschaftet hatte, um zusammen mit Jeanette in England ein sorgenfreies Leben führen zu können. Als sie an ihre Freundin dachte versank die ansonsten grausame Frau in Melancholie und sie musste sich ein gestehen, dass ie mehr als freundschaftliche Gefühle für Jeanette empfand. Allein die Reinheit ihrer unbefleckten Seele versetzte Yvonne in einen wahren Rausch der Sinne und sie betrachtete das unschuldige Wesen als ihren persönlichen Besitz. Ihre Komplizinnen Michelle und Nicole sollten, sobald etwas Gras über die Sache gewachsen war, die Geschäfte weiterführen, während sie im Hintergrund die Fäden zog. Mitten in ihren Überlegungen betraten die beiden Nonnen nun die Bibliothek und Michelle berichtete was sie am Strand beobachtet hatte. Sie hatte ihre Ausführungen kaum beendet, da bewaffnete sich Yvonne mit einer Peitsche und schlug damit erbarmungslos auf die Nonnen ein. " Ihr verdammten Lügerinnen seid doch nur eifersüchtig auf Jeanette und versucht einen Keil zwischen unsere Freundschaft zu treiben ", giftete sie mit hysterischer Stimme und ihr Antlitz verzerrte sich zu einer teuflischen Fratze. Laut aufheulend rannten die beiden Ordensschwestern aus dem Raum und Yvonne ließ ihrer Wut freien Lauf, indem sie nun die Einrichtung der Bibliothek zu Kleinholz verarbeitete. Nachdem sie sich abreagiert hatte, nahm sie hinter ihrem Schreibtisch Platz und analysierte mit messerscharfer Logik die neue Lage. Allein der Gedanke, dass Jeanette eine Affäre mit diesem ungebildeten Bauernlümmel haben sollte, zerriss ihr das Herz. Obwohl sie sich hartnäckig weigerte dieser ungeheuerlichen Botschaft Glauben zu schenken, nagte tief in ihrem Inneren eine krankhafte Eifersucht und raubte ihr beinahe den Verstand. Sie musste sich unbedingt Klarheit verschaffen und wenn sich herausstellen sollte, dass Jeanette sie mit diesem Marcell betrog, dann hatte sie ihr Leben verwirkt. Wenn sie dieses zauberhafte Geschöpf nicht besitzen konnte, dann auch kein anderer und da sie schon 9 Menschenleben auf dem Gewissen hatte, kam es auf einem Mord mehr oder weniger auch nicht an.
Ein neuer Morgen brach an und mit ihm folgenreiche Tage, an dessen Ende der Tod reiche Beute machen sollte. Als Jeanette gegen Mittag erneut den Strand aufsuchte um mit Marcell die letzten Einzelheiten ihrer Flucht zu besprechen, waren sie nicht alleine.Yvonne war ihr heimlich gefolgt und als sie beobachtete, wie sich die beiden Liebenden ihrer erotischen Leidenschaft hingaben, trommelte sie wütend mit ihren Fäusten in den Felsen, hinter dem sie sich versteckt hielt. Blut, rot wie Burgunderwein tropfte von ihren aufgeschlagenen Knöcheln hinunter und vermischte sich mit dem Sand. In ihren schwarzen Augen spiegelte sich grenzenloser Hass und nur mit eiserner Selbstdisziplin gelang es ihr die grausamen Rachegelüste, welche in ihr tobten, zu kontrollieren. Während Jeanette und Marcell sich über ihre bevorstehende Reise unterhielten, eilte Yvonne in das Kloster zurück, wo sie sofort Oberschwester Benedikt aufsuchte. Mit gespielter Entrüstung schilderte sie die Ereignisse am Strand, worauf diese entsetzt die Hände über den Kopf zusammen schlug und verzweifelt auf das silberne Kruzifix an der Wand starrte. In ihren Augen hatte Jeanette eine Todsünde begannen und das Ansehen des Ordens mit Schmutz besudelt. Der Bischof von Calais wurde die Abtei sofort schliessen und die Nonnen auf andere Kloster verteilen. In ihrer grenzenlosen Ohnmacht stellte sie Yvonne nun eine Generalvollmacht aus und beauftragte sie damit die abtrünnige Nonne für ihren ungeheureren Frevel zur Rechenschaft zu ziehen. Zufrieden mit dem Ergebnis dieser Unterredung und mit sämtlichen Vollmachten ausgestattet, suchte Yvonne ihre Komplizinnen auf, denen sie den Auftrag erteilte, Jeanette sofort nach ihrer Rückkehr gefangen zu nehmen. " Ich gebe euch den ausdrücklichen Befehl sie nicht zu foltern, bis ich die Erlaubnis dazu erteile", entgegnete Yvonne mit strenger Stimme und fügte mit einem diabolischen Lächeln hinzu : " Ferner ordne ich an, dass sich alle Ordensschwester heute abend nach der Messe im Keller ein zu finden haben, um über Jeanettes Verrat zu urteilen." Mit diesen Worten suchte sie ihre Privatgemächer auf und traf diverse Vorbereitungen für ihre Flucht nach England. Noch hatte Yvonne das Rennen um die Gunst ihrer Freundin nicht aufgegeben und hoffte inständig das sie diese davon überzeugen konnte mit ihr Frankreich zu verlassen. Jedenfalls sollte dieser Marcell Jeanette nicht bekommen, auch wenn damit deren Todesurteil besiegelt war.
Von all diesen Ereignissen ahnte Jeanette nicht das geringste, als sie sich nun von Marcell mit einem langen, zärtlichen Kuss verabschiedete und sich auf den Rückweg zum Kloster machte. Sobald morgen die Sonne aufging, würde sie mit ihrem zukünftigen Mann das alte Europa verlassen und in der neuen Welt ein freies Leben beginnen. Arme, arme Jeanette. Niemals würde sie ihren wunderschönen Traum verwirklichen können, denn eine dämonische Macht hatte die Karten neu gemischt und diese verhießen nichts gutes für die verliebte Frau. Das Schicksal hatte beschlossen, dass es an der Zeit war die 3, am selben Tag geborenen Menschen ihrer wahren Bestimmung zu übergeben. Vollkommen ahnungslos betrat Jeanette nun den Innenhof der Abtei und wollte gerade die Kapelle betreten, als sich ihr plötzlich 2 Nonnen in den Weg stellten. Es handelte sich um Nicole, sowie Michelle, welche sie sofort in Gewahrsam nahmen und gewaltsam in den Keller führten. Dort angelangt wurde sie in den ehemaligen, jetzt zweckentfremdeten Schlachtraum gebracht, wo man ihr nun einfach das Nonnengewand vom Körper riss. Verzweifelt setzte sich Jeanette zu Wehr, aber gegen die beiden starken Frauen hatte sie nicht den Hauch einer Chance. Während Nicole sie mit eisernen Griff festhielt, drehte ihr Michelle die Arme auf den Rücken und fesselte ihre Hände mit einem bereitliegenden Strick. Im Anschluss daran warf man sie auf eine alte Matratze, verschnürte ihre Fußgelenke und befestigte eine Metallring um den zarten Hals, an welchem eine stabile Kette befestigt war, die mit einem in der Wand verankerten Eisenring verbunden war. Jeanette wollte gerade gegen diese Behandlung protestieren, als ihr Michelle einen öligen Lumpen in den Mund stopfte und diesen mit einem Tuch, welches sie fest hinter ihrem Nacken verknotete, fixierte. Danach verließen die beiden Nonnen den Raum, schlossen die Tür hinter sich ab und Jeanette war allein. Als sie die bizarren Folterwerkzeuge an der Wand bemerkte, geriet sie in Panik und versuchte angestrengt sich ihrer Fesseln zu entledigen. Nachdem ihre Befreiungsversuche kläglich gescheitert waren, hielt sie erschöpft inne und suchte fieberhaft nach Antworten auf ihre unzähligen Fragen. Es war bitterkalt in dem Raum und absolut dunkel, so Jeanette bei jedem Geräusch ängstlich zusammen zuckte. Tränen rannen über ihre Wangen und sie fühlte sich in ihrer Nacktheit vollkommen schutzlos. 2 Stunden später ging plötzlich die Tür auf und im Schein einer Laterne erkannte sie...YVONNE. Diese kontrollierte nun ihre Fesseln, entfernte den Ring, welchen ihr Marcell zu Weihnachten geschenkt hatte und meinte mit kühler Stimme : " Leider muss ich dir mitteilen, dass aus euren Reiseplänen nichts wird, du falsche Schlange. Ja, ich weiß von deiner Beziehung zu diesem einfachen Fischerjungen und ich werde nicht dulden, dass du mich wegen ihm verlassen wirst.. Du hast jetzt genau 2 Möglichkeiten, Jeanette. Entweder du beendest sofort deine Liebschaft mit diesem Marcell und gehst mit mir nach England oder ich überlasse dich den anderen Nonnen, welche dich für den Bruch deines Treuegelöbnis bis aufs Blut foltern werden. " Mit diesen Worten entfernte sie den Knebel ihrer Freundin, welche ihr nun tief in die Augen sah und anschließend mit fester Stimme entgegnete : " Ich liebe Marcell und niemand, auch du nicht, kann dieses tiefe Band der Zuneigung zerschneiden. Keine Macht der Welt kann... Weiter kam Jeanette nicht, denn Yvonne knebelte sie wieder, packte sie brutal an ihrem Haarschopf und entgegnete mit giftigem Tonfall : " Na schön, du Närrin, dann soll der Rat der Ordensschwester über dein weiteres Schicksal bestimmen. " Mit dieser Prophezeiung verließ sie den Raum und Jeanette war wieder allein.
Der Vollmond schien, als die Nonnen, angeführt von Yvonne über den Innenhof des Klosters liefen und sich in den Keller begaben. Jeanette welche ihre Schritte vernahm, erschauderte und zerrte verzweifelt an ihren Fesseln Dann wurde die Tür geöffnet und die Ordensschwestern betraten das Gefängnis. Im Schein von frisch entzündeten Pechfackeln versammelten sich die Frauen nun um das wehrlose Opfer und ihre Blicke verhießen wenig gutes. " Schwester Jeanette hat mit einem Mann intime Berührungen ausgetauscht und den sexuellen Akt vollzogen ", eröffnete Yvonne nun die Verhandlung und fügte, während sie auf Nicole, sowie Michelle deutete, mit strengem Tonfall hinzu : " Diese beiden Frauen waren ebenfalls Zeuge dieses ungeheuerlichen Vorgangs und deshalb klagen wir Schwester Jeanette des Treuebruchs an der christlichen Lehre an. Sie hat sich nicht nur den fleischlichen Gelüsten hingegeben, sondern auch das Treuegelöbnis gebrochen und deshalb muss sie für ihre Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden. " Die theatralischen Worte von Yvonne verfehlten ihre Wirkung auf die versammelten Nonnen nicht. Die älteren unter ihnen bekreuzigten sich und wandten sich voller Abscheu von Jeanette ab. Schwester Beatrice meldete sich nun zu Wort und entgegnete mit verächtlicher Stimme : " Das ist das Werk von Satan und wir müssen diese, uns auferlegte Prüfung meistern, in dem wir dieses arme Geschöpf von seinen Dämonen befreien. Sie muss dieser unsäglichen Liebe abschwören und Buße tun, damit ihre Seele keinen Schaden nimmt. " Die anderen Nonnen signalisierten durch Handzeichen ihre Zustimmung und Yvonne meinte mit zufriedener Stimme. " Gut, dann überlasse ich sie jetzt eurer Obhut und begebe mich in die Kapelle um für das Seelenheil dieses fehlgeleitenden Wesens zu beten." Mit diesen Worten verließ sie mit Nicole und Michelle den Raum, wobei sie Jeanette einen vernichteten Blick zu warf.
Fortsetzung folgt ! Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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Herrin_nadine |
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Sklavenhalterin
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gib jedem menschen seine würde
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:06.09.07 21:46 IP: gespeichert
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hallo blue moon,
ich könnte deine texte viel besser lesen, wenn du bitte mehr absätze machen würdest.
danke sehr.
dominante grüße von
Herrin Nadine
sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik
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Blue Moon |
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Story-Writer
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Meine Geschichten. Düstger, bizarr und immer für ein morderisches Ende gut.
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Nonnenspiegel ! Teil 5.
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Datum:16.09.07 20:05 IP: gespeichert
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Schwester Beatrice entfernte nun den Knebel der abtrünnigen Nonne, packte diese brutal an ihren blonden Haaren und meinte mit giftigem Tonfall : " Ich fordere dich ein letztes Mal auf diese unglückselige Liaison mit diesem Fischerjungen zu beenden und wieder ein Gott gefälliges Leben in Demut zu führen. " Nachdem diese sich energisch weigerte, gab die alte Ordensschwester den anderen Nonnen ein Handzeichen, worauf diese Jeanette von ihren Fesseln befreiten und sie in die Mitte des Raumes zerrten. Dort befestigte man starke Stricke an ihren Hand-bzw. Fußgelenken und spannte diese so extrem an, dass die weinende Frau mit weit auseinander gespreizten Gliedmassen vor ihren Peinigerinnen stand. Diese knebelten ihr nacktes Opfer und machten anschließend Schwester Beatrice Platz, welche nun mit einer Schere die goldenen Haare Yvonnes abschnitt. Nachdem die alte Nonne ihre Delinquentin kahl geschoren hatte, bewaffnete sie sich mit einer schweren Nilpferdpeitsche und ließ die mit Bleikugeln versehenen Enden auf den Rücken der Gefangenen niedersausen. Ein gequältes Stöhnen entrann der Kehle Jeanettes als die Peitschenhiebe ihre Haut aufrissen und ihr blutende Wunden zu fügten. Die alten Nonnen erwiesen sich als sehr grausame Folterknechte und folterten ihr Opfer die ganze Nacht hindurch. Sie schnallten sie auf eine Streckbank, hielten ihren Kopf unter Wasser und verbrannten ihre Haut mit heißem Kerzenwachs. Erst als die Sonne im Osten auf ging und einen neuen Tag einläutete, ließen die Nonnen endlich von ihrem hilflosen Opfer ab um sich zur alltäglichen Frühstücksmesse zu begeben. Jeanette lag streng gefesselt, sowie geknebelt auf einer schmutzigen Matratze und wimmerte vor Schmerzen. Ihr gesamter Körper war eine einzige Schmerzquelle und nur der Gedanke an ihrem geliebten Marcell verlieh ihr die seelische Kraft diese unsäglichen Qualen durch zu stehen. Bei dem Gedanken an ihren Verlobten pochte ihr Herz wie wahnsinnig und neue Energien durchströmten ihren Geist. Bestimmt würde er, wenn sie heute nicht zu ihrem vereinbarten Treffen erschien, Verdacht schöpfen und alles menschenmögliche veranlassen sie aus ihrer Gefangenschaft zu befreien.
Dieser begab sich nun auf den Weg zum Strand und näherte sich freudestrahlend seiner vermeidlichen Geliebten. " Jeanette, meine über alles ......Mitten im Satz brach Marcell plötzlich ab, denn die Nonne in ihrer weißen Tracht hatte sich umgedreht und begann ihn höhnisch aus zu lachen. Es war YVONNE. Diese warf nun den wertvollen Rubinring in den Sand und meinte mit gehässiger Stimme : " Hiermit erkläre ich eure Verlobung als gelöst. Jeanette befindet sich in ihrer Zelle und betet um Vergebung für ihren entsetzlichen Verrat an der Kirche. Du wirst sie nie mehr wieder sehen und sobald ihre arme Seele geläutert ist, wird sie in ein anderes Kloster gesandt werden. In ihrem und deinem eigenen Interesse fordere ich dich auf sie augenblicklich zu vergessen, denn ansonsten sehe ich mich gezwungen sie im Namen der Kirche einem Exorzisten aus zu liefern. Ich brauche dir wohl nicht zu schildern, was für Qualen die arme Jeanette dadurch erleiden würde. " Rasend vor Wut wollte sich Marcell auf die gemeine Ordensschwester stürzen, als diese plötzlich einen silbernen Dolch in ihrer rechten Hand hielt, dessen scharfe Klinge sie nun blitzschnell an seine Kehle presste, " Noch einen Schritt weiter und du bist ein toter Mann ", warnte Yvonne den blondgelockten Jüngling und einen Moment lang geriet sie in Versuchung ihre Androhung in die Praxis um zu setzen. Doch dann besann sie sich eines besseren und verließ lachend den Strand. Marcell war wie gelähmt und seine Sorge um Jeanette raubte ihm fast den Verstand. Yvonne war eine sehr gefährliche und teuflische Person, welche ihre ausgesprochene Warnung skrupellos in die Praxis umsetzen würde. Wie ein Häufchen Elend saß der Sohn des Zimmermanns alleine am Strand und als er an seine arme, über alles geliebte Jeanette dachte, rannen salzige Tränen über seine Wangen. Was sollte er um Himmelswillen nur tun ? Yvonne war eine sehr ernst zu nehmende Gegnerin und mit Jeanette als Faustpfand konnte sie ihn beliebig erpressen. Während er fieberhaft nach einem Ausweg sann, bemerkte er plötzlich 2 Nonnen, welche sich vorsichtig umschauend einer der zahlreichen Grotten näherten. Blitzschnell versteckte sich Marcell hinter einem Felsen und beobachtete wie die beiden Frauen nun in eine der Höhlen verschwanden. Als diese nach einer Stunde den Strand wieder verlassen hatten, begab sich Marcell in die Grotte, zündete einer der Pechfackeln an und sah sich anschließend neugierig um. Was er zu Gesicht bekam war nahezu unglaublich. Wertvolle Güter wie Seidenstoffballen, Weinfässer, sowie kostbare Teppiche aus dem Orient erblickte er und als Marcell einige der Holzkisten geöffnet hatte, sah er zahlreiche Gewehre. Sein erster Gedanke war seine Beobachtungen der Hafenbehörde in Calais zu melden, doch dann beschloss er mit seinem Wissen Yvonne zu erpressen, um so mit Jeanette doch noch seine Träume hinbezüglich einer gemeinsamen Zukunft verwirklichen zu können.
Der Abend war eingebrochen und Yvonne hatte alles für ihre Abreise vorbereitet. Heute Nacht würde sie mit einem Ruderboot aufs Meer fahren, wo sie von einem Fischkutter an Bord genommen werden sollte, dass sie nach England bringen würde. Noch einmal suchte sie den Folterkeller auf und war erschrocken, als sie ihre Freundin in einem erbarmungswürdigen Zustand vorfand. Hastig nahm sie ihr den Knebel aus dem Mund und meinte, während sie ihr etwas Wasser einflösste, mit sanfter Stimme : " Bitte Jeanette. Sei vernünftig und begleite mich auf meiner Reise. Ich garantiere dir ein sorgenfreies Leben auf einem noblen Landsitz und....Weiter kam Yvonne nicht, denn mit einer übermenschlichen Kraftanstrengung spie ihr Jeanette ins Gesicht und ihre aufgeplatzten Lippen bluteten erneut als sie den Mund öffnete. " Ich liebe Marcell und du sollst zur Hölle fahren ", entrann es ihrer Kehle und bedachte ihre einstige Freundin mit vernichteten Blicken. Wutentbrannt knebelte Yvonne ihre Gefangene wieder, versetzte ihr mehrere Fußtritte und entgegnete anschließend mit boshafter Stimme : " Mit dieser Aktion hast du soeben dein eigenes Todesurteil unterschrieben. " Danach verließ sie den Raum und erteilte Schwester Beatrice die Erlaubnis Jeanette weiter zu foltern. Diese machte sich darauf sofort an ihre blutige Arbeit und zu sammen mit den anderen Nonnen quälte sie ihr wehrloses Opfer nun mit glühenden Zangen. Besonderst die älteren Nonnen erfanden immer neuere Methoden mit denen sie ihre Gefangene misshandelten konnten. Die Nacht brach herein, als Yvonne mit Michelle, sowie Nicole den Kellerraum betrat um der grausamen Folterung Jeanettes bei zu wohnen. Diese verlor mehrmals das Bewusstsein und war bereits jetzt schon dem Tod näher als dem Leben. Mitleidslos beobachte Yvonne, wie man das nackte Opfer mit kalten Wassergüssen wieder belebte, um sie anschließend erneut zu foltern. Dieses grausame Spiel wiederholte sich unzählige Male und einige der jüngeren Nonnen empfanden Mitleid mit ihrer armen Schwester. Beatrice suchte daraufhin den Blickkontakt mit Yvonne, welche ihr durch ein Handzeichen zu verstehen gab, dass sie mit der Prozedur fortfahren sollte.
Inzwischen Hatte Marcell das verschlossene Tor des Klosters erreicht und hämmerte mit seinen Fäusten an die Holztür. Als eine der Nonnen ihn fragte, was er hier zu suchen hatte, begehrte er Einlass und drohte damit das Polizeidepartment von Calais über das verbrecherische Treiben in der Abtei zu informieren. Rasch informierte man Yvonne von dem ungebetenen Besucher, welche sich daraufhin an Michelle wandte und mit schroffem Tomfall anordnete : " Los, folge mir mit ein paar Frauen und nehmt genügend Stricke mit ". Zusammen mit 5 Ordensschwestern suchte Yvonne nun den Innenhof des Klosters auf und ließ das Tor öffnen. Sofort stürmte Marcell herein und konfrontierte seine Gegnerin mit seinen Entdeckungen in der Grotte. " Na schön, wenn du unbedingt Jeanette sehen willst, erteile ich dir liebend gerne die Erlaubnis dazu ", entgegnete Yvonne sarkastisch und fügte, während sie auf die Seile deutete, welche Michelle in ihren Händen hielt, mit honigsüßem Tonfall hinzu : " Allerdings muss ich im Interesse der Klosterordnung, welche keine Männer in unseren Gemäuern duldet, darauf bestehen, dass du dich von uns zu vor fesseln lässt. " Die Aussicht seine geliebte Jeanette wieder sehen zu dürfen, ließ Marcell jede Vorsicht vergessen und bereitwillig verschränkte er seine Hände hinter dem Rücken, wo sie von Nicole sofort mit einem Strick gefesselt wurden. Nachdem die Nonnen auch seinen gesamten Oberkörper mit rauen Seilen umwickelt, sowie festgezurrt hatten, legte man ihm einen Strick um den Hals und führte ihn wie einen Ochsen zur Schlachtbank. Als er den Kellerraum betrat und seine geschundene, über alles geliebte Jeanette sah, entrann seiner Kehle ein animalischer Schrei und wollte sofort zu ihr eilen, was die Ordensschwestern jedoch verhinderten, indem sie ihn mit mehreren Seilen an einen hölzernen Stützpfeiler fesselten. " Du verdammte Teufelin was hast du mit Jeanette angestellt ", schrie Marcell mit weinerlicher Stimme und zerrte verzweifelt an seinen sorgfältig angelegten Fesseln. " Los, knebelt ihn ", befahl Yvonne mit energischer Stimme, worauf ihm Michelle sofort einen öligen Lumpen in den Mund stopfte und mit einem weiteren Baumwollfetzen sicherte, welchen sie streng hinter seinem Nacken verknotete.
Einer blutjungen Nonne erwachte allmählich aus ihrem Blutrausch und beschloss diesem grausamen Schauspiel ein Ende zu bereiten. Schnell suchte sie die Privatgemächer von Schwester Benedikt auf, weckte die schlafende Frau und informierte sie über die entsetzlichen Ereignisse im Keller. Geschwächt von dem Gift, welches in ihrem Körper tobte, kleidete sich die schwerkranke Frau an und machte sich auf dem Weg zum Keller. Durch einen plötzlicher Schwächeanfall verlor sie auf der Treppe das Gleichgewicht und fiel in die Tiefe, wo sie mit gebrochenen Genick liegen blieb. Die brennende Gaslaterne entglitt ihrer kraftlosen Hand und setzte damit einen Dominoeffekt in Gang, welcher verheerende Folgen auslösen sollte. Der gläserne Zylinder zersprang und das brennende Gas entzündete die leicht entflammbaren Vorhänge. Binnen weniger Minuten fanden die Flammen neue Nahrung und entfachten ein wahres Höllenfeuer, dass alles zerstörte, was sich ihm in den Weg stellte. Mit einem ohrenbetäubten Knall zerbarsten die Fensterscheiben, wodurch der stürmische Wind Einlass fand und dafür sorgte, dass sich die Flammen im gesamten Kloster ausbreiten konnten. Das alte, trockene Holzgebälk erwiesen sich für die Flammen als wahres Festmahl und rußgeschwärzte Rauchwolken vergifteten die Luft. Unten im Keller bemerkte man zu nächst nichts von der drohenden Gefahr und Yvonne kniete sich nun neben der schwer verletzten Jeanette nieder, welche immer wieder den Namen ihres Geliebten ausstieß. " Los, bereue deine Sünden und deine Qualen haben sofort ein Ende ", beschwor Yvonne die grausam misshandelte Frau, welche noch einmal ihre gesamten Kraftreserven mobilisierte und mit lauter Stimme schrie : " MARCELL, ICH LIEBE DICH " Dann verstummte ihre Stimme und sie hauchte ihr Leben in den Armen von Yvonne aus. Mit haßverzehrtem Antlitz erhob sich die teuflische Ordensschwester, stürzte sich auf den gefesselten Marcell, welcher hemmungslos über den Tod seiner geliebten Jeanette weinte und schrie mit gellender Stimme : " Das ist alleine deine Schuld, du verdammter Bastard " Mit diesen Worten holte sie aus ihrem Nonnengewand den silbernen Dolch und stieß ihn mehrmals in dessen Herz. Rotes Blut befleckte die weiße Ordensschwesterntracht und ihr hysterisches Lachen ließ die anderen Nonnen erschaudern. Plötzlich herrschte eine nahezu unheimliche Ruhe im Raum, bis plötzlich eine Frau mit entsetzter Stimme aufschrie : " Das Kloster brennt lichterloh und die Flammen nähern sich bereits dem Keller ". Sofort kam es zu Panik unter den Nonnen, welche nun aus dem Raum rannten und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Yvonne welche nun wie hypnotisiert die Leichen des von ihr ermordeten Liebespaares betrachte, ließ mit zitternder Hand das Messer fallen und blickte angeekelt auf ihr mit Blut beschmiertes Gewand. Erst die ängstlichen Stimmen von Michelle und Nicole brachten sie wieder zur Besinnung, welche sie nun baten sich in Sicherheit zu bringen.
Als sie die Kellertreppe hinaufstiegen, empfinge sie dichter, giftiger Qualm und raubten ihnen fast den überlebenswichtigen Sauerstoff für ihre Lungen. Die Flammen hatten in der Zwischenzeit das gesamte Kloster erfasst und der einzige Fluchtweg der noch offen blieb, war die Treppe zum Glockenturm. Obwohl sie dort oben in der Falle saßen, begaben sich die 3 Nonnen zur Treppe und wollten diese gerade betreten, als sich plötzlich ein brennender Holzbalken von der Decke löste und auf die Frauen herunter stürzte. Yvonne und Michelle gelang es sich mit einem raschen Sprung in Sicherheit zu bringen, doch Nicole hatte zu spät reagiert, so das sie unter dem Balken begraben wurde. Sofort entzündeten die Flammen ihr Gewand und unter gellenden Schreien verbrannte sie bei lebendigem Leibe. Die beiden anderen Frauen hatten nun die Plattform des Turmes erreicht und entfernten das 2 m lange Seil der Glocke, welches sie mit den Kordeln ihrer Nonnengewänder auf insgesamt 4 m verlängerten. Rasch befestigten sie das Rettungsseil nun an einem Eisenring und wenig später machte sich Michelle an den gefährlichen Abstieg. 2 Meter über dem Boden musste sie das Seil loslassen und sprang in die Tiefe. Hart schlug sie auf dem Pflastersteinen auf und verstauchte sich dabei den linken Knöchel. Um ihrer Anführerin das gleiche Schicksal zu ersparen, nahm Michelle einer in der Panik zu Tode getrampelten Nonne die Kordel ihres Gewands ab und verknotete sie mit Rettungsseil, so das Yvonne unbeschadet hinunter gelangen konnte. Im Innenhof der Abtei herrschte das nackte Chaos. Menschen die wie Fackeln brannten rannten schreiend durch die Gegend und durch den hellen Vollmond welcher die Szenerie beleuchtete, bemerkte Yvonne das Leute aus dem Fischerdorf zum Kloster unterwegs waren. " Los, wir müssen zur Grotte und dort sämtliche Spuren unserer kriminellen Aktivitäten vernichten ", entgegnete Yvonne mit hastiger Stimme und trieb Michelle zur Eile an. Durch einen geheimen Seitengang verließen die beiden Frauen nun die lichterloh brennende Abtei und machten sich auf den Weg zum Strand, wobei Yvonne mehrmals über ihre langsame Komplizin fluchte, welche auf Grund ihrer Fussverletzung nicht schnell genug war. Nachdem sie die Höhle endlich erreicht hatten, übergossen sie die kostbaren Luxusgüter mit Öl und beluden das kleine Ruderboot mit Schatullen, in welchem sich wertvoller Schmuck befand. In der Grotte holte Yvonne heimlich aus einen der Waffenkisten eine Pistole, lud diese und richtete sie auf die völlig entgeistert dreinblickende Michelle. " Es tut mir aufrichtig leid, meine Liebe, aber leider hatte ich nie die Absicht dich auf meine Reise nach England mit zu nehmen ", entgegnete Yvonne mit eiskalter Stimme und fügte, während sie den todbringenden Lauf auf Michelle richtete, ironisch hinzu : " Ich kann es mir wirklich nicht erlauben irgendwelche Zeugen am Leben zu lassen und deshalb werde ich dich jetzt töten. " Kaum war die letzte Silbe aus ihrem Mund verklungen, da peitschte ein trockener Schuss durch die Hölle und wenig später lag die Nonne mit einem hässlichen Einschussloch in der Stirn auf dem Boden, wobei ihre Augen immer noch ungläubig an die Decke starrten. Rasch schlüpfte Yvonne nun in einen warmen Mantel, verstaute in deren Tasche das Bargeld und zusätzlichen wertvollen Schmuck, welche ihr in ihrer neuen Heimat ein Leben in Luxus garantieren sollte. Danach entzündete sie eine Fackel, warf diese auf die mit brennbaren Öl übergossenen Teppiche und berauschte sich an den bizarren Flammen, welche sich auf der Suche nach neuer Nahrung rasend schnell ausbreiteten. Schnell verließ die satanische Nonne nun die Grotte, lief zum Strand und schob das Ruderboot ins Wasser. Mit heftigen Ruderschlägen entfernte sich Yvonne von dem Ort des Grauens, während in der Höhle das Feuer inzwischen auch die Munitionskisten erreicht hatte. Mit einem gewaltigen Knall explodierten diese und begruben die Grotte mit tonnenschweren Gestein unter sich.
Zufrieden ruderte Yvonne nun zu dem vereinbarten Treffpunkt mit dem Fischkutter und zeigte sich grenzenlos erleichtert darüber, dass ihr gemeiner Plan bisher reibungslos über die Bühne gelaufen war. Die zuständigen Beamten würden bestimmt vermuten, dass sie bei dem Brand im Kloster ebenfalls ums Leben gekommen war und die Angelegenheit bald zu den Akten legen. Sicherlich, der Tod Jeanettes stimmte sie etwas traurig, aber schließlich trug sie an ihrem Schicksal selbst Schuld und deshalb hielt sich ihr Mitleid in Grenzen. Je weiter sie auf das Meer hinaus fuhr, desto dichter wurde der Nebel und der kalte Wind ließ sie trotz des warmen Mantels frieren. Plötzlich glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen, denn eine Hand tauchte aus der Tiefe des grauen Atlantik auf und klammerte sich an der Außenwand des kleinen Bootes. Dann erschien ein leichenblasses Gesicht und zu ihrem Entsetzen blickte Yvonne in das Antlitz von ELISABETH, welche sie selbst wie eine läufige Katze bei lebendigem Leib im Meer versenkt hatte. " Das ist unmöglich ", entfuhr es der entsetzten Nonne und wurde kurz darauf mit weiteren Opfer ihrer Schreckensherrschaft konfrontiert. Nacheinander erschienen nun die Gesichter von Pierre, Bernadette, Marie, ihres ehemaligen Teilhabers und die übrigen 6, von ihr ermordeten Nonnen, welche nun mit anklagenden Fingern auf sie zeigten. Yvonne zweifelte ernsthaft an ihrem Verstand, doch dann stand sie auf und schrie, während sie mit dem Ruder wie wahnsinnig um sich schlug, mit hysterischer Stimme : " Verschwindet endlich aus meinem Leben, ihr armseligen Kreaturen. Ihr seid alle tot und ich will das ihr augenblicklich in euer nasses Grab zurück kehrt. " Durch die heftigen Bewegungen geriet das kleine Boot ins Schwanken und kenterte, worauf Yvonne über Bord ging. Der dicke Wollmantel sog sich sofort mit Wasser voll und durch den schweren Schmuck in den Taschen drohte Yvonne zu versinken. Verzweifelt versuchte sie sich des todbringenden Kleidungsstücks zu entledigen, doch die Kälte des Wassers lähmte ihre Glieder und mit einem gellenden Aufschrei sank sie in die Tiefe. In Bruchteilen von Sekunden lief vor ihren geistigen Auge noch einmal ihr gesamtes Leben wie ein Film ab und bevor das salzige Meerwasser in ihre Lungen eindrang begriff sie die ganze Tragweite ihrer grausamen Verbrechen. Unendlich langsam sank ihr Körper in die Tiefe des Atlantiks und fand neben dem von Fischen abgenagten Skelett, der von ihr ermordeten Schwester Elisabeth seine letzte Ruhestätte. Der Fischkutter, welche wenig später den Ort der Tragödie erreicht hatte, fand nur noch das gekenterte Ruderboot vor und kehrte daraufhin sofort nach England zurück.
Als die Dorfbewohner am nächsten Tag das ganze Ausmaß der entsetzlichen Katastrophe in Augenschein nahmen, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. Das Kloster war vollkommen ausgebrannt und die rußgeschwärzten Fragmente der Mauern schienen anklagend zum Himmel zu zeigen. Der Duft von verbranntem Fleisch lag in der Luft und überall lagen die verkohlten Leichen der Ordensschwester im Innenhof. Insgesamt hatten 6 Nonnen das Flammeninferno überlebt und das Grauen der tragischen Ereignisse spiegelte sich in ihren entsetzten Gesichter wieder. Am Mittag traf eine Untersuchungskommission aus Calais und 2 hohe Ordensmitglieder des zu ständigen Bischoftum am Tatort ein, welche nun umgehend damit begannen die Augenzeugen zu befragten. Das, was ihnen die überlebenden Nonnen erzählten, war so unglaublich und entsetzlich, dass man, um einen gesellschaftlichen Skandal zu vermeiden, beschloss die ganze Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Ein hoher Würdenträger der Kirche verpflichte die Ordensschwester zum Stillschweigen und ordnete an, dass sie auf verschiedene Klöster des Landes verteilt wurden. Um Marcells Vater für den tragischen Verlust seines einzigen Sohnes finanziell zu entschädigen, beauftragte man ihn mit dem Abriss des Klosters und 3 Monate später kehrte allmählich der Alltag in das beschauliche Fischerdorf zurück. Die Natur begann damit das ihr einst gewaltsam entrissene Terrain zurück zu erobern und die Menschen versuchten die entsetzlichen Ereignisse zu verdrängen. Einige Fischer erzählten in der Wirtschaft das sie auf dem Meer ein Ruderboot gesichtet hatten, auf welchem eine Nonne mit blutbefleckter Ordenstracht gesichtet hatten und schworen, als sie von den übrigen Männern ausgelacht wurden, welche ihre Erzählungen für Seemannsgarn hielten, dass ihre Beobachtungen der Wahrheit entsprachen. Andere Dorfbewohner behaupteten, dass sie in Vollmondnächten am Strand ein verliebtes Paar beobachtet hätten, bei denen es sich angeblich um Jeanette und Marcell gehandelt haben sollte. Ob dies der Wahrheit entspricht ? Keine Ahnung, aber es wäre den beiden Menschenkindern von Herzen zu gönnen, dass sie wenigstens im Tod vereint ihr auf Erden verwehrtes Glück finden würden.
Ende !
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Blue Moon am 19.09.07 um 18:43 geändert Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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Zwerglein |
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Sklavenhalter
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Geschlecht: User ist offline
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RE: Nonnenspiegel !
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Datum:17.09.07 00:46 IP: gespeichert
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Danke Blue Moon, für diese Geschichte.
Das Kloster, ein Ort der Nächstenliebe, war es schon lange nicht mehr.
Jetzt hat das Morden ein Ende, und Gott möge ihren armen Seelen verzeihen.
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Gruß vom Zwerglein
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