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balzer
Fachmann

Leipzig




Beiträge: 63

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User ist offline
  Reinkarnation Datum:10.06.07 19:30 IP: gespeichert Moderator melden


Reinkarnation

Der Wind war fast so schnell wie ihre Füße. Claudia rannte um ihr Leben. Farbiges Laub lief mit ihr um die Wette.
Ein Sprung! Der rechte Fuß der 25zigjährigen fand die Mauerkante.
Schwer atmend presste sie ihren schlanken Leib in die Nische. Sie hatte Angst dass sie selbst der eigene Atem verrät. Also riss sie sich zusammen und verflachte Diesen.
Ein, zwei Minuten vergingen. Nichts tat sich. Langsam erholte sich ihr Blutdruck, doch noch immer perlte Schweiß auf ihrer Stirn.
Sie sah sich vorsichtig um. Das gleiche Bild wie kurz zuvor. Ein herbstlicher Wald und die alte verfallene Ruine des Klosters.
Claudia spürte die kalte Feuchte des uralten Gemäuers, an welches sie sich presste, selbst durch die Jeansjacke hindurch. Es ernüchterte sie.
Langsam führte ihr Geist sie zurück. Zum geraden Weg der Logik.
Mit jeder Sekunde mehr, die verstrich, konnte sie sich selbst nicht mehr Rechenschaft ablegen über das, was sie eben empfand und tat.
Jäh nüchterner ihr denken wurde, umso mehr drängte sich ein Neuer, ein erschreckenderer Gedanke in ihr auf. Bist Du verrückt, Mädchen?
Vorsichtig neigte die junge Frau sich nach vorn.
Nein da ist Nichts! War da überhaupt jäh Etwas?

Claudia war wieder Jene wie zuvor. Doch fad, verblieb der Geschmack der eigenen Angst. Oder war es wirklich Wahn?
Das Mädchen dachte nach. Dann lachte sie über sich selbst.
So ein dreidimensionaler Schwachsinn! Wie konnte es nur dazu kommen?
Ihre Gedanken fuhren zwei Jahre zurück.
Sie stammte nicht aus dieser Gegend. Nur die Liebe zu Hartmut hatte sie hier her geführt. Sie war ihrem Herzen gefolgt und hatte es nie bereut.
Als sie Hartmut heiratete war sie verliebt, auch in dieses kleine Mittelgebirge. Es hatte etwas Anheimelndes an sich.
Alles schien so friedlich, so sanft. Im Sommer nahm das satte Grün selbst dem schroffsten Felsen seine Gewalt.
Und Claudias Liebe zu Hartmut ergab ein Weiteres.
Nur vor Einem hatte sie immer gescheut. Vor den dunklem Mauern des verfallen Gemäuers der Klosterruine.
Warum, wieso, konnte sie nie sagen. Es war einfach so.
Claudia war nicht gläubig. Bisher ging Alles Übernatürliche an ihr vorbei, in jenem knappen viertel Jahrhundert was sie erleben durfte.
Dennoch, die düsteren Fragmente der Ruine behafteten sie mit einer nicht erklärbaren Angst. Schon seit dem ersten Mal, als sie von weitem ihrer ansichtig wurde.
Es war keine offene Drohung, welche davon ausging. Eher eine Versteckte, Unwirkliche.
Nie hatte Claudia darüber nur ein Wort verloren.
Wie konnte sie auch? Wusste sie sich es doch selbst nicht zu erklären.
Seit zwei Jahren hatte sie sich geschworen, dem inneren Spuck ein Ende zu setzen. Nur am Mut hatte es ihr gefehlt.
Doch heute Früh, war es anders.
Es trieb sie regelrecht herauf. Sie musste diesen Weg beschreiten.
Von Hartmut und der Schwiegermutter kannte sie die Sage. Im 16 Jhd. sollen hier einst 14 Nonnen ihr Leben verloren haben. Erschlagen von Bauern welche Luther zu genau nahmen.
Aber das, war lang her.
Ohne dass ein Anderer davon wusste, machte sich die junge Frau auf den Weg.
Was hätte Claudia auch erzählen sollen?
Wer hätte sie verstanden?
Ohne große Probleme vollzog sich der Aufstieg. Nun bis eben. Claudia war dem Hohlweg gefolgt, den Tausende Touristen seit Jahren folgten.
Keine hundert Meter vor dem Ziel vernahm sie auf einmal Stimmen. Ja Geräusche!
Pferde begannen neben ihr zu schnaufen.
Aus dem Unterholz brach Etwas hervor, was sie nicht erkennen konnte. Dennoch war es fast greifbar nah.
Unwillkürlich wich Claudia zurück. Ganz so, als ob sie einen imaginären Reiter Platz machen müsse. Ja sie verspürte gar seinen Luftzug. Glaubte sie zumindest.
Und dann, folgten im Rücken die hasserfüllten Rufe von Bauern.
„Schlagt die schwarze Hure tot!“
Und Claudia lief. Die Stimmen kamen näher. Man hetzte sie. Mehr im Unterbewusstsein erkannte sie die letzten Mauern des verfallenen Klosters. Und dann…, der rettende Sprung.

Aber nun, was soll das eben? Bist Du verrückt?
Claudias Beine streifen durch welkes Unterholz, was längst die untergegangenen Stuben der alten Nonnen erobert hatte.
Die alte Selbstsicherheit hatte Claudia zurück. Erklären konnte sich das Mädel weder ihr einstig unterschwellig Gefühl der Antisympathie, noch das Erlebte von Jetzt.
Nicht mehr weit, und das vergangene Gelände endet. Mögen die Nonnen in Frieden ruhen.
Doch da, stolperte Claudia fast über einen Steinbrocken.
Sacht wand sie das störrische Gestrüpp zur Seite. Verwittert gab sich ihr ein Gedenkstein preis.
Sacht suchte ihr Fingernagel den Umrissen nach. Zu alt, zu vergangen, das einst Gemeißelte.
Dreizehn Namen konnte sie in alter Schrift folgen. Beim Vierzehnten spürte und sah sie nur
„Claudia“.
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