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balzer
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Leipzig




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  Balzers Schmunzelecke 2 Datum:13.06.07 10:34 IP: gespeichert Moderator melden


Gen Walhalla


Kaum war der Scheiterhaufen erloschen stieg aus der noch nicht erkalteten Glut ein weißer Hengst.
Jean de Arc schwang sich auf seinen Rücken. Und schwups die wupp ging es gen Himmel.
Erst hatte man Mühe den noch aufsteigenden Qualm und Gestank zu entkommen. Aber mit zunehmender Differenz wurde es besser. Bald schon erreichte man erst saubere, dann dünnere Luft.
Als Jean die erste Wolke durchstieß fragte sie das Pferd.
„Wohin bringst Du mich? Zum Herrn?“
Aber das Pferd wieherte nur gemein. Es hatte zwar die hohe spanische Schule besucht, war aber als geborener Araber dem mittelalterlichen französisch nicht mächtig. Dafür preschte es nur umso schneller.
Schon nach kurzer Zeit erreichte man die Stratosphäre. Es wurde dunkler und etwas kühler. Aber das spürte die Jungfrau nicht. Ob es am Scheiterhaufen und der eigenen Körperhitze lag? Sie wunderte sich selbst und sah an sich herab. Da erkannte sie das ihr Leib in einen dunklen, verschrumpelten Anzug steckte. Eine Weile wunderte sie sich, konnte es sich nicht erklären. Aber dann, machte es klick.
Scheiße, das ist kein Anzug! Du bist nackt! So sieht man aus, wenn man mit fünf Klafter Holz geröstet worden ist.
Sie hatte sich noch nicht ganz gefasst vom Schreck, da klatschte ihr was gegen die heilige Birne.
Ups, was war denn das? Ein seltsames Gerät drehte sich um ihren Kopf. Ihre Hoffnung, dass es ein Heiligenschein wäre, bestätigte sich jedoch nicht. Es war zwar rund, doch ähnelte mehr einer Kugel.
„Wer bist Du denn?“
An der Kugel öffnete sich eine Klappe und ein Hund, nein eine Hündin, schaute heraus.
Verblüfft sah das Tier auf das Mädchen.
Und mit klarer Stimme sprach es.
„Das Ding heißt Sputnik und ich Leika. Und Du?“
„Ich, bin die Jungfrau von Orleans. Bin auf dem Weg zu Gott um Heilige zu werden.“
Die Hündin wunderte sich.
„Heilige? Was ist denn das für ein Dienstgrad? Da muss ich im Lexikon nach sehen. Bei meiner nächsten Umkreisung weiß ich mehr. Und Tschüss!“
Die Klappe schloss sich und die Kugel zog von Dannen.
Die Jungfrau dachte nur Eins.
`Bei Feuersbrunst und Folterkralle, so ein Wauwau macht mir nun auch nicht mehr bange.
Jean stieg höher.
Aus dem Einheitsgrau der Zwischenwelt stieg ein leuchtender Palast.
„Ist das die Himmelspforte?“
Der Hengst antwortete nicht. Ihm band ein Schweigegelübde.
Jean erkannte ein riesiges Tor. Das Pferd flog drauf zu.
Kurz davor bäumte es.
„Wir sind da? Habe ich Recht? Dort thront Gottvater?“
Sie glitt aus dem Sattel. Ehrfürchtig näherte sie sich dem Tor. Da erkannte sie dass rechts und links zwei Gestalten lümmelten. Ihre Kleidung war barbarisch. Ähnelte den Monturen der Wikinger. Aber nach dem Holzstoß und der Kopfnuss der Hündin, beirrte Jean nichts mehr. Sie schritt aufs Tor.
Sie hatte es fast erreicht, da wurde sie von rechts angemacht.
„Moment mal Mädel, haste ne Eintrittskarte?“
Jean sah zur Seite. Der sie Ansprechende lümmelte wie ein Flegel. Man sollte es kaum glauben, doch laut neuen Testament musste zumindest Einer Petrus sein. Da Jean nicht wusste wer von Beiden, blieb sie höfflich und vorsichtig.
„Ich bin Jean de Arc. Stamme aus einem Dorf und bin die Jungfrau von Orleans. Möchte die Schutzpatronin von Frankreich und Heilige werden.“
Der Wächter schob seinen Helm aus dem bärtigen Gesicht.
„Orleans, Frankreich? Wo liegt denn das?“
Aber sein linker Genosse war besser informiert.
„Na Gallien! Dort sind die Weiber besonders auf Draht! Manchmal verlieren die Weiber dort gar den Kopf vor Verlangen.“
Der Rechte dachte nach.
„Ach meinst Du diese Marie Antonet? Hatte ne hübsche Halskette, doch keinen Körper mehr.“
„Und, was willst hier?“, wollte der Linke wissen.
Jean dachte nach, dann sagte sie voller Inbrunst.
„Ich bestehe darauf den Pförtner Petrus vorgestellt zu werden! Außerdem ist mir das Gästebuch vor zulegen damit ich Beschwerde führen kann.“
„Petrus?“, der Linke sah fragend auf den Rechten. Der zuckte erst auch mit den Schultern, entsann sich aber dann.
„Mensch das ist doch der Schlüsseldienst von drüben!“
Jean wurde ungeduldig.
„Bin ich etwa falsch? Ich will zu Gott! Wo muss ich hin?“
Nun nahm der Linke, wie der Rechte eine gewichtige Miene ein.
„Also erst mal Antrag ausfüllen. Dann musst Du Dich entscheiden zu welch Genosse Gott. Solltest Du nicht in den nächsten vier Wochen eine Antwort erhalten, beschwere Dich beim zuständigen Amt für die Nornen. Die haben vier Wochen zur Bearbeitung. Dann musst Du Deine Beschwerde begründen. Wieder vier Wochen. Und dann, so nicht Anderes gegeben, liegt Deinem Anliegen nichts im Wege.“
Jean verharrte. Es dauerte eine Weile, ehe sie an beiden Händen abgerechnet hatte, wie lange ihre Fristen dauerten. Scheiß Dorfschule.
Resigniert musste sie zugeben, es überstieg ihre Kunst.
„Mensch hier geht es ja zu wie bei den alten Kelten, oder Germanen!“, rief sie voll Entrüstung.
Der Rechte und der Linke sahen sich an und feixten.
„Nee Mädel! Da hätte ein Fass Bier, ein halbes Schwein und ein Zentner Tabak gereicht! Aber sooo…“
Jean war der Verzweiflung nahe, sie stand kurz vor den Tränen. Verbrannt werden war einfacher. Nun stand sie schon kurz vor dem Paradies, Elysium, Walhalla, oder wie immer man den Volkspark nennt, kam aber nicht hinein. Und nur wegen solch macht- und profitgeilen Beamten. Das ging nicht, dass durfte so nicht sein. Ihr Kumpel aus den Sphären, genannt Sankt Michael, hatte ihr das ganz anders erzählt. Voll Trotz stampfte sie auf und zog eine Karte.
„Da! Seht! Michaeeelll…“, sie nahm die Karte näher ans Auge. Im Dorf hatte man auch das Lesen etwas vernachlässigt.
MMuutteerr marieeea!“, sie gab dem Rechten die Karte.
„Da steht man wird mich empfangen!“, gar trotzig warf sie das Köpfchen.
Der Rechte sah interessiert auf die Karte und lachte.
„Das sieht doch ganz nach Loki aus! Der macht ein auf geflügelte Schwuchtel. Klasse! Wenn ich nicht wüsste das der in letzter Zeit viel zu sehr mit seiner Tochter, der Mitgardeschlange, und seinem Sohn, dem Fennrieswolf, im Kindergarten von Walhalla zu tun hätte, ich würde es ja glauben.“
„Zeig mal her!“, meinte der Linke.
Der prüfte die Karte genauer.
„Bist Du Dir sicher? Wenn Du mich fragst, es könnte doch der Suizidverdächtige sein, welcher letztens schneller über einen See floh, als es möglich schien.“
Der Rechte musste lachen.
„Genau! Hab nur seinen Namen vergessen.“
„Ist völlig unwichtig.“, meinte der Linke und wandte sich Jean wieder zu.
„Also, sehe ich das richtig, Du willst zu Jenem der Urin zu Wein machte?“
Jean stutzte.
„Urin? Nein Wasser!“
Der Rechte jauchzte auf und stieß den Linken vor Vergnügen an. Der konnte fast selbst nicht mehr, behielt aber die Beherrschung.
„Ja, das glaubt der Rest der Welt bis Heute. Dabei hatte der Langhaarbeatle damals nur keinen Fünfziger fürs WC einstecken.“
Jean wunderte sich. Wie sprach man hier nur vom Sohn Gottes. Aber laut sagte sie.
„Ich Unwürdige habe nicht das Recht vor Dessen Antlitz zu treten, wäre schon froh wenn sich meiner Der Erzengel Michael annimmt.“
Der Rechte nickte wissend.
„Würde ich auch nicht, an Deiner Stelle. Meine das mit dem vors Antlitz treten. Der Halbzimmermann hat mal wieder seine Phase. Seit vier Tagen kommt er aus dem kiffen nicht raus. Verstehe die neumodischen Lockenwickler ohnehin nicht. Unsereiner nimmt mal nen tüchtigen Schluck Met, aber die!“
Doch da hing sich der Andere mit rein.
„Wieso Zimmermann? War der nicht Fischer?“
Der Rechte sah kurz über seine Schulter.
„Der Alte hat ihn doch vor nem halben Jahr auf Harz 4 gesetzt! Fischen ist sein Nebenjob. Oder wie meinst Du kann der sein Gras bezahlen?!“
Jean verstand natürlich mal wieder nur Bahnhof, meinte aber mitreden zu können.
„Ja, und der Herr sprach, ich führe Euch auf saftige Weiden wo ihr friedlich grasen könnt.“
Die beiden Wächter sahen sich grinsend an.
„Noch so Eine! Leg ihr doch schon mal den Blumenkranz auf die Stirn!“
Jean schüttelte das heilige Haupt.
„Meine höchste Ehre wäre ein Kranz aus Dornen.“
Der rechte Wärter sah sie eindringlich an.
„Hm, welch Kraut rauchst Du denn? Das Du den Unterschied schon nicht mehr merkst.“
Langsam wurde das Bauernmädel ungeduldig. Dennoch gebot ihr ihre französische Vorschule Höflichkeit.
„Darf ich nun zu meinem lichten Freund Michael?“
„Ach der Michel!“, der Rechte kratzte sich den Bart.
„Na ob der Zeit hat ist die eine Frage, ob er licht ist, ne Andere! Mir dünkt der Junge hat auch Probleme. Seit zwei Wochen hängt er fast jeden Abend in der Trivolibar ab. Mit irgend so ner Vettel. Wie war gleich ihr Name? Ja, Maria Magdalena. Die wollen einen Porno zusammen drehen. Das Mädel soll schon Erfahrungen haben.“
Der linke Wächter hing sich wieder altklug rein.
„Aber der Michel hat wieder maßlos übertrieben. Hörte wie er dem Mädel sagte er hätte einen Gezackten aus Feuer.“
Jean horchte auf und rief.
„Ja, ihr Herren, das ist mein Michael! Er trägt ein feurig gezacktes Schwert!“
Der Rechte neigte sich tiefer zu Jean.
„Du kennst ihn näher? Was hat er denn noch so versprochen? Hier laufen schon Wetten, wie der Hänfling die Weiber um den Finger wickelt.“
Jean wich zurück. Ihr reiner Geist und ihre keusche Seele sagten ihr, hier ist was faul. Das konnte nicht der Himmel sein!
Sie drehte sich angewidert um.
Vor ihren Augen, unter ihren Füßen nur sanfte Wolken. Mutig, wie immer, schritt sie voran. Irgendetwas sagte ihr, das Jenes nicht ihr Ziel war.
Und sie behielt Recht.
Linkerhand tauchte auf einmal, aus einer seichten Wolke, eine Gestalt empor.
Ein Mann mittleren Alters. Schlichte Kleider, auf dem Kopf ein Hut.
Jean sah genauer hin. Der Hut schwebte etwas zu hoch über dem Kopf des Mannes.
Es konnte nur ein Heiligenschein sein. Da war sie sich sicher. Eine Prüfung?! Ja! Der Herr zeigte sich nie in güldenen Gewändern.
Als man ihr auch noch die rauch geschwärzte Hand darbot zum Empfangen, da war klar. Hier, nur hier ist dein Ziel.
Glücklich, aber auch bescheiden, schmiegte sie sich an den Herrn.
„Verfahrt mit mir wie Euch gefällt!“
Der Herr nickte gütig, warf seinen dunklen Mantel um sie.

Dann jauchzte Satan lautstark und meinte.
„Was da unten nicht immer klappt, hier habe ich meistens Glück!“
Von der Ferne zwinkerte er den beiden Wachen nur zu. Dann fuhr er hinab in sein Reich, mit seiner Beute.

Der linke Wächter drängte den Rechten.
„Na nun rück schon mal raus mit dem Zeugs! Was hat er für die dumme M…, springen lassen?“
Der Rechte holte aus seinem Wams vier Joints.
„Na klappt doch! Wer ist der Nächste auf der Liste?“
Man machte ein paar herbe Züge. Dann lallte der Rechte.
„Borian, Dorian, …eh meine Florian. Ernennen wir zum Heiligen der Feuerwehr, oder?“
Der Linke nickte. Auch seine Pupillen standen schon quer.
„Guter Stoff…., meine Einfall! Da haben wir zumindest ein Feuerzeug.“
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Wenn alle wüßten sie wollen,gäbe es keinen mehr der ihnen etwas beibringen könnte

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  RE: Balzers Schmunzelecke 2 Datum:24.03.08 22:10 IP: gespeichert Moderator melden


Lach....

Ist mir erst jetzt augefallen. Schön,daß auch der

Humor hier noch das eine oder andere Eckchen

findet.


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