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Blue Moon |
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Baden Württemberg
Meine Geschichten. Düstger, bizarr und immer für ein morderisches Ende gut.
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Novembermond
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Datum:14.11.09 01:27 IP: gespeichert
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©by Pegasus 2009
Jetzt hat er also wieder Einzug gehalten, der graue November, der uns mit seinem undurchdringlichen Nebelkleid umhüllt und in Depressionen verfallen lässt. Der Himmel ist grau, die Häuser der Stadt und die meisten Menschen, die einen auf der Straße begegnen scheinen es auch zu sein. Ich hasse diesen Monat weil er mir das Liebste geraubt hat, was ich je in meinem verkorksten Leben besessen habe, meine Evi. 5 Jahre ist es jetzt her, dass sie bei einem tragischen Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist und bis heute ist es mir nicht gelungen diesen grausamen Verlust zu verarbeiten. Mit jeder Faser meines Herzens sehne ich mich nach ihrer samtweichen Haut, ihren strahlenden Augen, ihrer sanften Stimme und den Duft ihrer langen, blonden Haare. Sie war Geliebte, Freundin, Schwester und auch Domina. Sie war die strahlende Sonne in meinem Universum und ich der kleine, silberne Mond, der in ihrer Umlaufbahn seine Bahnen zog. Dann war sie Sonne auf einmal erloschen und ich schwebte allein in einer dunklen, endlosen Galaxie. Meine Oberfläche war von hässlichen Kratern gezeichnet und in meinem Kern herrschte ein absolutes Vakuum vor. Wie ein Schiffbrüchiger trieb ich in einem Ozean der Tränen und alles Leben schien in mir abgestorben zu sein. Ich ertrank in Selbstmitleid, redete mir ein ihren Tod verschuldet zu haben, weil sie damals nach einen dummen Streit die Wohnung verlassen hatte, um zu ihrer Freundin zu fahren. Ich haderte mit meinem Schicksal und stellte mich selbst vor ein Tribunal, in welchem ich Richter, Vollstrecker, sowie Angeklagter in einer Person war. Das Urteil lautete lebenslänglich ohne die Aussicht auf eine Begnadigung. Meine Zelle war nicht aus Stahl oder Beton, sondern bestand aus einem Puzzle von Erinnerungen unserer gemeinsamen Zeit, dass Bild des bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Fahrzeugs fungierte als Folterknecht und ihr Grab war der Schlüssel zu meinem Kerker.
Ich versuchte ihren Tod mit Hilfe einer Therapeutin zu verarbeiten und langsam erwachte ich aus meinem komaähnlichen Zustand. 5 glückliche Jahre waren uns vergönnt gewesen, bevor man dich aus meinen Armen entriss und mein Herz blutet immer noch, wenn der Tag deines tödlichen Unfalls im Kalender erscheint. Am 10 November 2004 bist du von mir gegangen. Dieses Datum hat sich wie ein Fanal in meinem Gehirn festgebrannt und erinnert mich immer wieder an die schrecklichen Ereignisse von damals. Die Zeit heilt alle Wunden, aber nicht meine. Sie sind inzwischen vernarbt und doch brechen sie immer wieder auf. Am Nachmittag habe ich den Friedhof unserer Gemeinde aufgesucht um dich zu besuchen. Die Sonne versucht verzweifelt den alles dominierten, grauen Nebels zu durchdringen und ist trotz aller Anstrengungen zum Scheitern verurteilt. Auf den Weg zu deiner letzten Ruhestätte betrachte ich die Inschriften der Grabsteine. Hinter jedem Namen und Datum steht eine persönliche Tragödie. Dann habe ich mein Ziel erreicht und stehe vor deiner Ruhestätte. 40 cm breit, 40 cm lang und 100 cm tief. Das ist dein neues Reich und ich verspüre jedesmal Ehrfurcht wenn ich daran denke, dass deine Asche in einer kleinen Urne ihren Platz gefunden hat. Es ist bestimmt sehr kalt und dunkel dort unten. Du bist mir in diesem Moment so nah und gleichzeitig doch so fern. Ich hätte die Urne mit deinen sterblichen Überresten gerne mit zu mir nach Hause genommen. Dort ist es warm und hell. Du könnest auf eine gewisse Weise weiter an meinem Leben teil haben und ich wäre nicht mehr so alleine. Leider erlauben unsere Gesetze dies nicht und so müssen wir uns jedesmal wieder trennen. Mit der Hand wische ich das Laub der Bäume von der Platte mit der Grabinschrift. Meine Hand zittert als ich eine neue Kerze in der Laterne anzündete. Sie soll dir etwas Wärme und Licht spenden. Wie immer habe ich ein schlechtes Gewissen und entschuldige mich bei dir, dass ich dich nicht öfters besuchen komme.
Ich vermisse dich unendlich, liebe Evi. Ohne dich scheint mein Leben so sinnlos zu sein. Im Gegensatz zu mir hast du immer fest an ein Leben nach dem Tod geglaubt und ich bete dass dein unerschütterlicher Glaube an das in der Bibel erwähnte Paradies in Erfüllung geht. Gibt es wirklich dieses helle, warme Licht, dass unsere Seele nach dem Tod in eine bessere Welt geleitet? Ich weiß es nicht, aber ich wünsche dir vom ganzen Herzen das es diesen friedlichen Ort gibt. Vielleicht treffen wir uns dort wieder, wenn meine irdische Zeit abgelaufen ist und dann werden wir für immer vereint sein. Es herrscht eine geradezu unheimliche Stille auf dem Friedhof, welche nur durch den gelegentlichen Gesang einiger Raben unterbrochen wurde. Du fragst wie es mir geht. Nun, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass du dir keine Sorgen um mich machen musst. Ohne dich fühle ich mich so hilflos und bei jeder Entscheidung die ich treffe, frage ich mich immer, wie du wohl dieses Problem in Angriff genommen hättest. Ich habe mich von meiner Umwelt ziemlich abgenabelt und scheue den Kontakt zu meinen Mitmenschen. Ich bin der realen Welt entflohen und habe mir eine neue Scheinwelt aufgebaut. In gewisser Weise geht es mir wie Bill Murray in dem Film „ Und täglich grüßt das Murmeltier“. Ich stehe jeden Tag zur gleichen Zeit auf, fahre in die Firma, verrichte meine Arbeit und kehre am Abend müde in meine Wohnung zurück. Ich gehe nur noch selten aus und verbringe die meiste Zeit vor dem PC. Mein bester Freund ist inzwischen das TV-Gerät, welches mir das Gefühl vermittelt nicht allein zu sein. Ich muss aufpassen dass ich nicht völlig den Bezug zur Realität verliere und vollkommen vereinsame. Ich suhle mich in Selbstmitleid, ertrage mein eigenes Spiegelbild nicht mehr und bin selbst mein größter Feind. Ich fühle mich wie ein angefahrenes Tier, dass blutend auf der Straße liegt und auf den Gnadenschuss wartet, der es von seinen Qualen erlöst.
Nein, du musst dir keine Sorgen machen, dass ich irgendwelche Dummheiten anstelle. Ich werde meine hier verbleibende Zeit brav absitzen und dich dann hoffentlich in einer besseren Welt wieder sehen. Ich habe mich ziemlich verändert, nicht unbedingt zu meinem Vorteil. Meine langen, blonden Locken gehören der Vergangenheit an und sind einem einfachen Kurzhaarschnitt zum Opfer gefallen. In der Mitte sind die ersten Anzeichen einer Glatze zu sehen und an den Schläfen ergraut mein Haar bereits. Ich lebe ziemlich ungesund. Zuviel Nikotin, Fast Food und Cola haben dafür gesorgt, das sich mein Gewicht von 62 auf 85 Kilo erhöht hat. Ich rasiere mich nur noch einmal pro Woche und meine Freizeitkleidung besteht überwiegend aus bequemen Jooginghosen. Ich lege nicht mehr viel Wert auf Äußerlichkeiten und wenn du mich jetzt sehen könnest, würdest du mich wahrscheinlich gar nicht mehr erkennen. Ich selbst erkenne mich kaum wieder. Mein Gesicht ist fahl, meine Hautfarbe wirkt ungesund und der Glanz in meinen Augen ist erloschen. Eigentlich vegetiere ich nur noch so vor mich hin und mein Verfallsdatum ist bereits abgelaufen. Wenn ich in den Spiegel blicke, frage ich mich oft wo der Roland vor 10 Jahren geblieben ist. Nun, er hat aufgehört zu existieren und was übrig geblieben ist, gleicht einer billigen Kopie Made in Korea. Früher war ich voller verrückter Ideen, bin ständig gegen den Strom geschwommen, habe alles in Frage gestellt und war stolz darauf, dass man mich in keine der herkömmlichen Schablonen pressen konnte. Ich habe immer genau das Gegenteil gemacht, was man eigentlich von einem normalen Menschen erwartet und wurde deshalb selbst von meiner eigenen Familie als schwarzes Schaf abgestempelt, dessen man sich schämte. Es war wirklich kein leichter Weg den ich eingeschlagen hatte, aber es war mein Weg. Er war steinig und steil. Oft bin ich dabei auf die Schnauze gefallen, aber immer wieder habe ich mich erhoben um mich, von den in meinen Augen als „ Spießbürger“ bezeichneten Artgenossen abzugrenzen. Aus und vorbei. Jetzt gehöre ich selbst dieser Gattung von Menschen an, die brav die Schnauze halten und genau das machen, was die Gesellschaft als Norm vorgegeben hat.
Es war ein schleichender Prozess der kurz nach deinem Tod eingesetzt hat. Nach und nach habe ich meine Prinzipien über Bord geworfen. Ich habe mich gewissermaßen selbst ans Messer geliefert und als ich wieder erwacht bin, lag ich gebunden, sowie geknebelt auf den Boden. Ich war besiegt und in eine passende Schablone gepresst, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Eingereiht in die Masse einer gleichgeschalteten Menschenmenge marschiere ich jetzt brav mit und schäme mich nicht einmal deswegen. Manchmal wünsche ich mir dass ich damals mit dir im Auto gewesen wäre. Ja, es gab eine Zeit wo ich sogar wütend auf dich war, dass du ohne mich von dieser Welt entschwunden bist. Entschuldige bitte, dass ist natürlich Unsinn, aber es sind einfach Gedanken, die mich hin und wieder befallen und welche ich nicht einfach abschalten kann. Erinnerst du dich noch an das teurere Rasierwasser, dass du mir kurz vor deinem Tod geschenkt hast? Ich habe es nur einmal benutzt und danach nie wieder verwendet. Manchmal, wenn mich die Sehnsucht nach dir zu zerreißen droht, öffne ich den Flakon und atmete den süßen Duft tief ein. Ich stelle mir dabei vor, dass er von dir stammt und fühle mich danach wieder besser. Ich weiß, es mag in deinen Ohren verrückt klingen. Du fragst ob es sein kann, dass ich gerade weine. Unsinn, wahrscheinlich ist es nur der Tau des dichten Nebels. Nein, verdammt du hast recht. Ja, es sind Tränen und ich schäme mich deswegen vor dir, weil ich dir meinen Kummer ersparen will. Du hast oft bemängelt, dass ich nicht fähig bin meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Da jedoch befindest du dich im Irrtum, Evi. Es ist so, dass ich Angst davor habe meine Gefühle zu zeigen, weil ich nicht einschätzen kann, wie meine Umwelt darauf reagiert. Natürlich bedauere ich es heute sehr, dass ich dich zu deinen Lebzeiten nicht öfters spontan umarmt habe um dir meine grenzenlose Liebe zu beweisen. Jetzt ist es zu spät dafür, aber ich hoffe inständig dass du mir glaubst, wie sehr ich dich geliebt habe.
Du weißt dass ich von Natur aus sehr schüchtern bin und es mir schwer fällt, jemanden meine Gefühle einzugestehen, wenn ich ihm dabei direkt in die Augen sehen muss. Erinnerst du dich noch wie ich dir damals meine Liebe gestanden habe? Ich habe ein großes, rotes Herz gebastelt und dir auf der Innenseite meine tiefe Zuneigung geschildert. Dazu habe ich eine CD von Purple Schulz beigelegt, welche den Titel „ Kleine Seen“ trug. Ich kann den Text selbst nach dieser langer Zeit noch auswendig und werde ihn dir jetzt noch einmal vortragen.
„ Vor einem halben Jahr kamst du durch diese Tür und auf einmal war es da, dass zärtliche Gefühl. Eine Ameisenarmee rannte über meine Haut, deine Gesten und dein Lachen waren mir irgendwie vertraut.
Mal bist du mir ganz nah, mal bist du auf der Flucht. Mal stehe ich auf den Berg, mal falle ich in die Schlucht. Ich habe dir so viel zu sagen und wenn du dann vor mir stehst, finde ich alles so daneben, doch ich
hoffe du verstehst. Tief in mir, meine Tränen, alles was ich habe, kleine Seen. Spring doch rein, du wirst sehen, was Wasser ist nicht tief, du kannst dort stehen.
Manchmal nehme ich dich behutsam in den Arm, es trifft mich wenn du weinst und freut mich wenn du lachst. Doch ich will dich nicht besitzen, will dich nicht für mich allein, denn zur Liebe gehört Freiheit und
das ist es, was ich meine. Tief in mir, meine Tränen, alles was ich habe, kleine Seen. Spring doch rein, du wirst sehen, dass Wasser ist nicht tief, du kannst dort stehen.
Langsam ist es Zeit, ich glaub ich hab die Kraft, es anders zu versuchen, ich hab soviel falsch gemacht. Denn durch dich hab ich gemerkt, wie viel ich noch fühlen kann und dann wollt ich dir noch sagen, dass ich auch was für dich hab.
Tief in mir, meine Tränen, alles was ich habe, kleine Seen. Spring doch rein, du wirst sehen, dass Wasser ist nicht tief, du kannst dort stehen.
Mein Gott, wenn ich daran denke, dass wir schon als Kinder gemeinsam im Sandkasten gespielt haben und in die gleiche Klasse gegangen sind, grenzt es schon an Wahnsinn, dass wir 20 Jahre benötigt haben, um endlich ein Paar zu werden. Wir haben uns bei einem Klassentreffen wieder gesehen und irgendwie ist dann der Funke sofort übergesprungen. 5 Jahre Glück waren uns vergönnt, bevor dieser entsetzliche Unfall uns jäh getrennt hat. Ich weiß dass ich dich irgendwann endlich loslassen muss, aber noch fehlt mir dazu einfach die Kraft. Evi, egal was geschieht, ich werde dich nie vergessen. Die Bilder unserer gemeinsamen Zeit sind für alle Ewigkeit auf meiner internen Festplatte gespeichert, wo ich sie jederzeit in meinem Gedächtnis abrufen kann und dazu nicht einmal ein Passwort benötige. Ich muss an mir arbeiten, darf mich nicht länger von der realen Welt ausgrenzen, sondern wieder ein Teil von ihr werden. Seit deinem Tod verbringe ich viel Zeit im Internet. Ich habe angefangen Geschichten zu verfassen und bin Mitglied in mehreren Foren. Manche Leute dort bescheinigen mir ein gewisses Talent, was mir natürlich schmeichelt. Nun, ein zweiter Stephen King wird aus mir wohl nicht mehr werden, aber es freut mich wenn meine Storys auf Resonanz stoßen. Ich habe dort einige Freunde gefunden, von denen mir einige bereits schon sehr ans Herz gewachsen sind. Sicherlich, ich kenne diese Leute nicht persönlich und nehme auch an keinen Treffen teil. Ich will auch gar nicht, dass mich diese Menschen in meinem jetzigen Zustand zu Gesicht bekommen. Ich muss erst wieder zu mir selbst finden und meine Vergangenheit bewältigen. Ich weiß, nein ich spüre, dass irgendwo tief in meiner Körper noch ein Funken Leben glimmt, der nur neu entfacht werden muss, um in mir wieder das Feuer des Lebens zu entzünden. Letzte Woche habe ich seit langer Zeit einen Ausbruch aus meiner Gefängniszelle gewagt und habe unsere frühere Stammkneipe einen Besuch abgestattet. Ich habe es dort zwar nur 2 Stunden ausgehalten, aber immerhin war es ein Neustart in ein normales Leben.
Ich weiß dass du in deiner grenzenlosen Großzügigkeit es bestimmt begrüßen würdest, wenn ich ein neues Glück in Form einer Beziehung finden würde. Noch traue ich mich nicht, da ich alle Frauen immer mit dir vergleiche, was natürlich unfair ist, weil du auf deine Art einmalig warst. Aber auch wenn meine Bemühungen in dieser Richtung von Erfolg gekrönt sein sollten, so wirst du in meinem Herzen immer einen festen Platz haben. Vor einem Jahr war ich ja schon dazu bereit gewesen, einer neuen Beziehung eine Chance einzuräumen. Renate war ihr Name und hauchte mir für kurze Zeit neues Leben ein. Leider forderte sie während unserer Beziehung mehr als ich zu geben bereit war, so dass ich mich schweren Herzens von ihr trennte. Neulich habe ich sie beim Einkaufen getroffen und mit ihr einen Kaffee getrunken. Sie hat mir erzählt dass ihre neue Beziehung gescheitert war und ich kann nicht verhehlen, dass ich dabei eine gewisse Schadenfreude empfunden habe. Deutlich hat sie mir zu verstehen gegeben, dass sie immer noch Gefühle für mich hegt und für einen Moment lang spielte ich wahrhaftig mit dem Gedanken ihr eine Chance zu geben. Aber als ich dann in ihre kalten, grauen Augen blickte, erlosch meine Leidenschaft sehr schnell wieder und mir wurde klar, dass für mich eine gemeinsame Zukunft nicht in Frage kam. Es wäre auch noch zu früh dazu. Ich muss erst wieder zu mir selbst finden und dich, liebe Evi endlich loslassen. Loslassen heißt aber nicht vergessen oder verdrängen. Du wirst bis an mein Lebensende immer ein Teil von mir sein. Der Nebel wird wieder dichter und die Schatten der Dunkelheit brechen langsam herein. Ich entzünde noch eine neue Kerze damit du nicht allein in der Dunkelheit zurück bleiben musst. Es fällt mir schwer zu gehen und während ich langsam den Friedhof verlasse, verspüre ich seit langer Zeit wieder das dringende Bedürfnis meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Noch 16 Tage, dann ist dieser schreckliche November endlich wieder vorbei.
Wenn der Dezember anbricht und der Schnee die Natur mit einem weißen Gewand bedeckt, wird sich meine derzeitige Gemütslage auch wieder aufhellen. Während ich mich auf den Heimweg mache, kommt mir plötzlich das Lied der Gruppe Karat in den Sinn. Über sieben Brücken musst du gehen, siebenmal wirst du die Asche sein, aber auch einmal der helle Schein, lautet der Text und wer weiß. Vielleicht werde ich noch zweimal zu Asche verbrennen und dann, so hoffe ich, auch einmal einige warme Sonnenstrahlen ernten.
Meine Geschichten. Düster, bizarr und immer für ein mörderisches Ende gut.
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Einsteiger
Beiträge: 19
Geschlecht: User ist offline
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RE: Novembermond
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Datum:15.11.09 02:30 IP: gespeichert
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Lieber Blue Moon,
ich finde es schade, dass bisher so wenige Besucher deine Geschichte gelesen haben - mich jedenfalls hat sie sehr berührt, danke, dass du sie mit uns teilst. Schön geschrieben, ich sehe die Bilder richtig vor mir, und die traurige Stimmung hast du gut und nachvollziehbar eingefangen. Es ist immer wieder beängstigend, wie sehr ein einziger Augenblick ein ganzes Leben verändern kann. Ich hoffe, dass noch viele andere Leute sich hierher verirren und deine Geschichte lesen.
Liebe Grüße,
Dionysos Tugend nennt man die Summe der Dinge, die wir aus Trägheit, Feigheit oder Dummheit nicht getan haben. (Henry Miller)
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drachenwind |
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Story-Writer
Berlin
Leben und leben lassen
Beiträge: 1420
Geschlecht: User ist offline
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RE: Novembermond
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Datum:15.11.09 04:28 IP: gespeichert
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Nach dem ersten Absatz habe ich aufgehört zu lesen.
Nicht weil die Geschichte schlecht ist oder so.
Ich konnte es einfach nicht.
Mir ist ähnliches passiert, allerdings riss der Krebs meine
Partnerin mir von der Seite weg und ausgerechnet kurz
vor Weinachten. Seit dem bin ich immer froh, wenn die
Bimmelei und die Zeit der Jubelbesen vorbei ist, dann
kann ich wieder aufatmen. Obwohl dieses Ereignis schon
viel länger vorbei ist, drückt es mir noch heute auf mein
Gemüt, je näher der 24.12. kommt....... Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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