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Katrin-Doris Volljährigkeit geprüft
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Magdeburger Umfeld


Lebe dein Leben bevor es zu spät ist !

Beiträge: 858

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:10.02.18 22:19 IP: gespeichert Moderator melden


So wie angekündigt im Kapitelverzeichnis geht es heute weiter. Da ihr das Ende (noch) nicht gewollt habt, bleiben natürlich die großen Fragezeichen über. Macht es noch "Piep, piep.....," oder nicht?

Danke sage ich an:Rainman, AlfvM,Alter Leser, Stormanimal, Drachenwind, Mausi, Aleydis,SusiS und Der Leser !!!

Wie immer wünsche ich viel Spaß beim lesen...

Teil 172 Untersuchungen und Herzschmerz...

Der Rundgang dauerte zwar noch an, aber irgendwann kehrten wir an die Rezeption zurück. Der Chefarzt sagte zu uns, „Da Zeit Geld ist, können die drei Damen gleich ihre Pläne für die nächsten Tage mitnehmen. Anschließend zeige ich ihnen ihr Zimmer damit sie noch Essen können. Also bitte keine Widerrede Frau Stellvertretende Ministerin oder darf ich die Damen mit ihren Vornamen ansprechen.“ Ich prustete kurz und erwiderte ihm, „Wenn sie noch mal diesen Titel sagen, dann wird das nichts mit ihrer Arbeit, dann hatte ich eine Herzattacke oder sterbe hier direkt vor Ihnen. Ich heiße Klaudia und möchte auch so angesprochen werden, von Freunden, die um mein Wohlergehen bemüht sind.“ Andrea und meine Mutti stimmten mir zu und als er sagte, „Ich heiße Harald und die Brüderschafttrinkerei stellen wir noch etwas zurück.“ Andrea antwortete für mich und sagte kess, „Schade eigentlich, wieder kein Kuss, den ich mit dem Kuss von meinem Mann vergleichen kann.“ Er lachte nur und als wir diese bewussten Hefter mit den Plänen hatten suchten wir unsere beiden benachbarten Zimmer im zweiten Stock auf. Meine Mutti hatte ein Einzelzimmer bekommen, was uns beiden ebenfalls zustand, aber von Andrea und mir abgelehnt wurde.

Bevor wir unser Zimmer betraten sagte Stefan zu mir, „Chefin, ich muss das Gebäude noch einmal verlassen. Das Auto muss umgeparkt werden und bestimmte Telefonanrufe müssen auch getätigt werden. Falls sie Haarspangen und andere Sicherheitsutensilien haben, bitte ich sie mir diese nachher auszuhändigen.“ Ich entgegnete ihm, „Schönen Gruß an unsere Pressetante. Noch bin ich unter den Scheintoten.“ Und „Wenn ich meine Haarspange opfere, wie soll ich dann nachts das Gebäude verlassen? Wozu habe ich mir alle Mc Gyv*r Folgen angeschaut?“ Mein Bodyguard lachte kurz und sagte, „Das wird wohl nicht klappen Chefin, weil ich hier das Nachtgespenst bin für die nächsten Tage.“

Das waren ja Aussichten, Mutti nebenan und ein Nachtgespenst vor der Tür, dachte ich kurz. Meine Schwester und ich kümmerten uns um das Auspacken der Koffer und räumten unsere Schränke ein. Als Andrea mein Beautycase sah, fing sie an zu lachen und sagte zu mir, „Nobel geht die Welt zu Grunde. Das spart bestimmt ein bisschen Knete, wenn der Leichenbestatter kein extra Make-up kaufen muss.“ So einen blöden Spruch hatte ich von Andrea überhaupt nicht erwartet und darum schnappte ich mir mein Kissen vom Bett und schlug es ihr leicht um die Ohren. Die blöde Kuh lachte noch dabei und ich fing sogar an zu schwitzen.

Nach dieser Aktion, die ich abbrechen musste, weil die Puste knapp wurde, studierten wir unsere Behandlungspläne. Andrea sagte zu mir, „Die Uhrzeit für den Psychiater ist für mich toll. Wenn du lange genug quasselst, kann ich meinen geliebten Nachmittagsschlaf auf dessen Couch machen.“ Ich zeigte ihr den Vogel und sagte, „Hasch mich ich bin der Frühling. Wenn ich mich beeile warte ich anschließend in der Cafeteria auf dich. Die Torte soll hier lecker sein, habe ich in einem Eintrag auf der Homepage, gelesen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf und sagte weiter, „Unser Pflegefall aus dem Ministerium hat auch Sehnsucht nach uns. Ob er seine Verlobte inzwischen geheiratet hat?“ Mit einem Lächeln entgegnete ich ihr, „Falls du Justus meinst, der schaut lieber in sein Mikroskop und blickt Bakterien und anderen Keimen in den Hintern. Eventuell schreibt er noch blöde Berichte, die uns beiden nichts nützen.“ Als es an der Tür klopfte sagte Andrea, „Herein“ und meine Mutti erschien.

Sie wollte uns zum Essen abholen. Dabei sagte sie zu uns, „Wie ich sehe, seid ihr wieder auf den Teppich zurückgekommen.“ Sie meinte damit unsere aufgeschlagenen Hefter mit den Terminen. Andrea sagte daraufhin, „Bis zum Mittwoch können wir noch das Leben und die Welt genießen. Hoffentlich gibt es hier abends noch etwas zu trinken. Ohne mein Glas Wein bin ich nur ein halber Mensch.“ Meine Mutti lachte kurz und entgegnete ihr, „Eigentlich sollte ich euch den berühmten Zeigefinger zeigen, aber wenn ich ehrlich bin, das würde mir auch fehlen.“ Erstaunt schaute ich sie an und dachte mir meinen Teil. Wie heißt es landläufig so schön? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Irgend woher musste ich ja diese Angewohnheit her haben.

Wir folgten ihr in den Wartebereich, wo einige Tische und Stühle standen. Unterwegs trafen wir Stefan wieder und der machte anschließend unseren Leithammel. Dabei sagte er zu uns, „Schöne Grüße von Reiner, Kurt und eurer Lieblingsfreundin. Die letztere hat auf eure Bemerkung geantwortet, dass sie beide Daumen für die Heilung drückt und auf eure Rückkehr wartet.“ Als ich anfing zu lachen, schaute mich Stefan überrascht an. Nach dem ich mich beruhigt hatte entgegnete ich ihm, „Ist wohl nichts los in den Ministerien, wenn wir beide nicht da sind. Keine Chance auf den „Goldenen Füllfederhalter“ als Preis für die beste Schönrederei von Wischiwaschi Antworten.“ Jetzt lachte sogar meine Mutti mit. Wir hatten uns kaum beruhigt, als wir auch schon unsere vier Mahlzeiten, von der Diensthabenden Schwester, erhielten. Diese seltsamen Plastikteller konnte ich noch nie so richtig leiden, darum kostete ich das Fleisch und sagte zu den anderen, „Wieder eine Kuh, die durch einen plötzlichen Schlaganfall, zum Rinderbraten mutiert ist. Das sieht verdächtig nach Kaffee und Kuchen aus, als Dessert.“ Na ja, etwas kostete ich schon von dem Essen, aber es war nicht so richtig mein Geschmack. Das sollte ich hier auch noch eine Weile aushalten, schoss es mir durch den Kopf. Spätestens wenn ich wieder laufen kann bin ich zur Essenszeit wie Richard K*mble auf der Flucht. Der war früher auch auf der Flucht, vor der Verhaftung. Ich wäre dann zum Essen in der Stadt Coswig, falls es hier noch Gaststätten oder Restaurants gibt, dachte ich weiter. Gestört wurde ich von einer Krankenschwester die mich an meinen ersten Termin erinnerte.

Etwas missmutig folgte ich ihr zu meinem Psychiatertermin. Herr Dr. Waldmann erwartete mich bereits und nach der obligatorichen Begrüßung sollte ich auf einen Sessel Platz nehmen. Nach meinem schielen nach der Couch fragte er mich, „Der Sessel ist wohl zu unbequem für unsere zwangslose Unterhaltung?“ Was sollte ich ihm darauf antworten, außer, „Ein Psychiater ohne Couch, ist wie ein Brunnen ohne Wasser, beim Froschkönig.“ Er zeigte, mit einem Lächeln, auf die Couch, als Zustimmung. Ich wechselte den Platz vom Sessel auf die Couch. Nach dem hinlegen und dem glatt streichen meines Rockes, setzte er sich neben mich. Er stellte Fragen und ich beantwortete sie ihm ehrlich. Als er mich fragte, „Hast du Angst vor der Operation?“, antwortete ich ihm, „Jeder normale Mensch hat Angst vor einer Operation. Wenn man dann noch haufenweise Papiere unterschreiben muss, die man kaum oder maximal noch den Eingriff begreift, dann wird einen schon ganz anders.“ Als er seine Notizen beendet hatte fragte er weiter, „Du glaubst aber schon, dass man hier das Bestmögliche tut, um deine Gesundheitsprobleme zu lösen. Oder nicht?“ Nach kurzen überlegen erwiderte ich ihm, „Wenn ich diese Hoffnung nicht hätte, wäre ich gar nicht hier her gekommen. Wenn meine Mutti nicht hier wäre, dann hätte man hier drei Patienten weniger.“ Nach dieser Aussage fasste er seine Notizen zusammen und sagte zu mir, „Dieser Eingriff ist notwendig. Wenn ich das richtig sehe, ist es deine einzige Überlebenschance. Da du aber als Frau eine starke Persönlichkeit bist und den entsprechenden Lebensmut in dir hast, wird es ein Erfolg. Vertrau mir bitte.“ Nach dem Aufrichten von der Couch sagte ich nur noch, „Wenn wir uns das nächste Mal sehen, wird es hoffentlich nicht im Himmel oder in der Hölle sein.“ Er lachte auf und schickte mich raus.

Auf dem Weg zur Cafeteria gabelte ich Stefan auf, der zu mir sagte, „Deine Mutti hat bereits fast alle Tests und Voruntersuchungen abgeschlossen. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, wird sie Morgen Früh um 08:00 Uhr als erste operiert. Sie wollte nachher noch in die Cafeteria kommen. Hat sie mir noch kurz mitgeteilt.“ Schweigend gingen wir in diesen Aufenthaltsort für Patienten und Besucher. Es war inzwischen später Nachmittag und dementsprechend voll. Nach etwas suchen fanden wir noch einen freien Tisch. Stefan setzte sich auf einen Stuhl, um unsere Eroberung frei zuhalten. Klaudia stellte sich an der Selbstbediehnungstheke an. Als ich eine Dame erblickte, die für den Service zuständig war fragte ich sie, „Bekommt man bei ihnen auch eine große Kanne Kaffee oder muss man sich hier ein paar hundert Mal anstellen? Das ist ungesund für meine Füße und auch nicht Kundenfreundlich, wenn man hier bestimmte Wünsche nicht erfüllen kann.“ Die Dame antwortete nur kurz, „Einen Moment bitte, da muss ich nachfragen.“ Diese Fragezeit nutzte ich um das Tortensortiment zu studieren und mir ein Tablett zu besorgen. Als ich alles zusammen hatte, damit meine ich Tassen, Löffel, Milch und Zucker, musste ich mich schon wieder hinten in der Schlange, anstellen.

Wenigstens war die Torte wieder in Reichweite gekommen, als die Dame zu mir sagte, „Sie bekommen die große Kanne mit Kaffee an ihren Tisch serviert.“ Da heißt es immer, Servicewüste Deutschland. Da die Torten alle lecker aussahen, wählte ich vier Stücke nach dem alten Kinderreim aus. „Eene Meene Muh und raus bist du“, muss ich wohl etwas lauter gesagt haben, weil die Leute hinter mir in der Schlange, mich seltsam betrachteten. Darum sagte ich laut und deutlich hörbar, „Keine Angst, ich bin nicht aus der Psychiatrie entsprungen, obwohl ich gerade vom Psychiater komme, aber der wollte mich nicht auf seiner Couch behalten.“ Na da war ja was los in der Reihe. Ein Volksgemurmel war dagegen gar nichts. An der Kasse bezahlte ich mit EC Karte und sagte zu der Kassiererin, „Eigentlich ganz passabel ihr Service, aber die Wartezeit ist gelinde gesagt, nicht besonders. Eine Tasse Kaffee wäre jetzt bestimmt nur noch lauwarm.“ Diese Dame war bestimmt froh, als ich mit meinem Tablett loszog, um unseren Tisch zu erreichen.

Als Stefan die vier Tortenstücke mit seinen Blicken musterte sagte ich zu ihm, „Auf ein Stück könnte ich ja schweren Herzens verzichten, sozusagen als Dank für die Tischrettung. Also, greif zu und nimm nicht das Stück, worauf ich gerade Appetit habe.“ Das letzte war jetzt Spaß und Stefans Wahl fiel auf das Quarksahnestück. Inzwischen hatte die Sevicekraft tatsächlich die Kanne Kaffee gebracht und sie hatte dafür von mir ein 2 € Geldstück bekommen. Stefan hatte inzwischen unsere Tassen gefüllt und sagte dabei, „Wieso tuscheln die Leute hinter uns und schauen immer hierher?“ Ich entgegnete ihm, „Die denken, dass wir beide ein bisschen Plemplem sind, oder anders ausgedrückt, nicht ganz klar im Oberstübchen.“ Erst wollte er weiter fragen, was ich wieder von mir gegeben hatte, aber dann zog er es vor, die Torte zu kosten. Es folgte die nächste Überraschung, als unser allseits verehrter Amtsarzt an unserem Tisch auftauchte.

Er war clever und holte sich nach der Begrüßung, einen Stuhl heran. Als er Platz genommen hatte sagte ich zu ihm, „So wie ich das sehe, haben wir morgen einen Termin, der ausfällt, wenn ich etwas finde, was mir hilft, aus dem Ministerium auszuscheiden.“ Justus schmunzelte kurz und sagte anschließend, „Das wird nicht geschehen. Eure Unterlagen sind alle vorhanden von der letzten Untersuchung. Der Eingriff ist bereits terminiert und notfalls gibt es, eine Eisenkugel an euer Bein, damit ihr nicht die Flatter macht.“ Stefan verkniff sich das Lachen, weil ich ihn, nach den blöden Worten von unserem Amtsarzt, anschaute. Als ich meine Fassung wieder gefunden hatte, erwiderte ich ihm, „Du hast dich gerade sehr unbeliebt gemacht auf meiner internen Bewertungsskala und hast damit unsere Pressesprecherin vom letzten Platz verdrängt.“ Er antwortete, ohne groß nachzudenken mit, „Besser als gar kein Platz. Kommen wir nun zum Geschäft. Deine Mutti ist morgen dran und am Mittwoch ihr beide. Du hast das Vergnügen, meinen Frühkater als erste zu spüren, weil ich bei der Anästhesie bei euch bin. Das erste Gesicht, dass du in der Intensivstation siehst, wird meines sein.“ „Wenn du Flügel trägst bin ich im Himmel, oder?“, fragte ich noch. Er brauchte nicht mehr zu antworten, weil meine Schwester am Tisch erschien.

Nach der Begrüßung mit dem Amtsarzt sagte sie nur, „Wenn das stimmt, was man mir gerade eben erzählt hat, bin ich die letzte die ins Gras beißt. Apropos Gras, dann muss ich doch noch mal nach Holland fahren und so eine Tüte probieren. In Meck-Pomm, hat man einen Mann ausgetrickst, der hat Heu statt Gras geraucht. Als er eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben hat, war er dran wegen des Betäubungsmittelgesetzes. Nach dem Verkäufer wird noch gefahndet, aber der ist schon lange über alle Berge, die es in diesem Bundesland ja gibt.“ Und „Schokotorte hast du bestimmt für mich mitgebracht und der Kaffee ist jetzt eine Wohltat, damit ich meine Fransen im Mund los werde.“ Nach meinem kurzen Nicken, schlug das Krümelmonster zu. Justus verabschiedete sich mit den Worten, „Ihr braucht keine Angst zu haben, ich bin dabei und wache über euch. Natürlich auch bei deiner Mutti, Klaudia.“ Ich entgegnete ihm nur noch, „Das hatte ich schon befürchtet und wenn ich tatsächlich erwache und die Zunge heraus strecke, dann geht es mir gut. Das bedeutet aber auch, mein Koffeinspiegel liegt bei minus zehn und muss aufgefüllt werden bis auf Null.“ Er lachte nur kurz und verschwand...

Wir redeten am Tisch natürlich weiter und so langsam lichtete sich die Cafeteria. Stefan bemerkte unter anderen dabei, „Vor dem großen Brote schmieren hätte ich gerne noch die Haarspangen. Die haben zwar keine Sender, aber das Risiko meine Chefin zu verlieren, weil ein Gerät bei der OP versagt will ich nicht eingehen. Dazu gehört natürlich auch ihre freche Schwester, die immer eine vorlaute Klappe hat.“ Andrea buffte Stefan etwas und sagte mit dem geübten Unschuldsblick, „Mich kann er ja nicht meinen, weil ich ein Engel bin, der immer die richtigen Christen wählt, aber nur die im Himmel.“ Nach diesem Satz sagte ich zu ihr, „Du meinst aber jetzt nicht die Legende aus Bayern mit dem Vogelnamen Strauß? Wenn der eine Wolke betritt mit seiner Lyra, dann regnet es, sogar in seiner einstigen Heimat.“ Da einige Nachbartische noch besetzt waren, fielen wir mal wieder auf. Darum sagte Stefan als wir aufstanden, „Frau stellvertretende Ministerin für Wirtschaft aus diesem Bundesland, es wird Zeit ihr normales Krankenzimmer aufzusuchen, um die Hausmannskost zu genießen.“ In meinen Gedanken fand ich diesen Satz gut, trotz des Titels. Jedenfalls folgten uns dutzende Blicke, als wir gingen, sagte Andrea zu uns.

Als ich, eher zufällig auf die Öffnungszeiten der Cafeteria blickte, sagte ich zu Andrea, „Nicht mal eine Weinschorle gibt es hier. Hier ist um 17:00 Uhr Schluss. Nach dem Abendessen sind hier nur noch fröhliche Bettspiele angesagt, oder man muss verduften.“ Meine Schwester sagte zu mir darauf hin, „Entweder wir spuken hier herum, oder fahren mit Stefan in die Stadt. Zu Fuß ist der Weg zu weit und wenn ich an den Rückweg denke, dann stehen wir bestimmt am Eingang dieses Palastes vor verschlossenen Türen.“ Lächelnd sagte ich zu ihr, „Wir knüpfen Bettlaken an das Fenster und wenn zufällig eine Schwester auftaucht, was mich wundern würde, könnten wir eine Entschuldigung präsentieren.“ Stefan hielt uns für verrückt und sagte, „Das wird so nicht funktionieren, weil meine Nachtwache, euren Ausflug verhindert.“ Andrea entgegnete ihm nur noch, „Das ist ja hier wie im Knast, kein Wein, abgeschlossene Türen und viel zu weit weg von der Zivilisation. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich Proband bei dem Abgastest der Uni Aachen geworden, da hätte ich wenigstens Dieselabgase als Ersatz.“

Oben angekommen suchten wir den Aufenthaltsraum auf, um unser Essen auf Rädern in Empfang zu nehmen. Die Schwester fragte noch, „Welchen Tee möchten sie gerne trinken?“ Ich zuckte mit den Schultern und Andrea erwiderte ihr, „Zwei mal Hagebutte, man nennt diese Sorte unter den Tees, auch Nutte.“ Nach dieser Antwort, hatte sie das nächste Kopfschütteln bei der Schwester ausgelöst. Meine Mutti erschien wenige Minuten später und sagte etwas von „Henkersmahlzeit.“ Über das Essen wollte ich mich nicht aufregen, obwohl es nur bedingt meinen Geschmack traf. Von der letzten Kur wusste ich, Abendessen ist in Krankenhäusern nicht der große Renner. Meistens war das Brot trocken, das Fett zu wenig und die Wurstscheiben recht dünn. Den Lottoschein für den nächsten Essenstag haben wir trotzdem ausgefüllt und dabei musste ich laut lachen. Andrea hatte tatsächlich ein ganzes Brot auf den Zettel geschrieben und sagte kurz danach, „Wenn ich zwei Tage auf der Intensivstation verbringen muss, darf mein traumhafter Körper nicht wegen Unterernährung schlapp machen.“ Als Mutti zu ihr sagte, „Auf dieser Station bekommt dein Körper alles was er braucht, damit du wieder zu Kräften kommst. Die Physiotherapeutin wartet einen Tag später bestimmt neben deinem Bett und freut sich auf das nächste Opfer, “ war meine Schwester sprachlos. Das kommt zwar selten vor, passiert aber auch manchmal. Beim Abschied von meiner Mutti, an diesem Abend, rollten einige Tränen, bei Andrea und mir. Wir hofften, dass alles gut geht bei den Operationen und darum sprachen wir uns Mut zu.

Die letzten zwei Mohikanerinnen aus dem Wirtschaftsministerium folgten ihr wenig später in ihr eigenes Zimmer. Nach dem Badbesuch, war ausziehen angesagt. Nach dem anziehen meines seidenen Nachthemds machte ich es mir bequem in meinem Bett. Mein angefangenes Buch, hatte hier eine Chance, weiter gelesen zu werden. Andrea lag kurz nach mir im Bett und hatte sich den Fernseher angestellt. Weil sie dabei Kopfhörer trug, war es relativ ruhig in unserer Bude. Es war nur blöd, wenn meine Schwester etwas kommentierte oder anfing zu singen, wegen der eigenen Lautstärke, die jemand mit Kopfhörer total unterschätzt. Aus diesem Grund hüpfte ich kurz aus dem Bett, zog ihren Kopfhörer etwas zur Seite und sagte zu ihr, „Wenn du weiterhin so ein Krach veranstaltest, dann rufe ich die Schwester und lasse mir ein großes Pflaster bringen. Dein Schnabel wird dann mit „H*nsa Plast, G*tha Plast oder einer anderen haltbaren Sorte verschlossen. Notfalls nehme ich noch den Gürtel des Bademantels und binde deine Hände zusammen, damit du deinen Mundschutz nicht entfernen kannst.“ Sie schaute mich an und entgegnete mir, „Das ist aber gemein, was du gerade gesagt hast. Meine Anzahl der Tageswörter, die eine Frau statistisch spricht, habe ich noch nicht erreicht.“

Gegen 22:00 Uhr schaute ich auf meine Armbanduhr und dachte kurz daran, dass es immer die Zeit war, wo ich zu Hause mein Eheleben aufgefrischt hatte. Hier ging das ja nicht und darum war der letzte Toilettengang die Folge. Ein letzter Blick in den Badspiegel, Creme in die kleinen Falten und ab ins Bett zum schlafen gehen war angesagt. Bevor ich mich wirklich zur Ruhe begab, neckte ich Andrea noch etwas, indem ich sie an den Füßen kitzelte. Es dauerte nicht mehr lange, bis ich fest eingeschlafen war, weil das Kopfkissen in meinem Arm, mir ein beruhigendes Gefühl gab.

Am nächsten Morgen hatte uns das Management des Krankenhauses voll im Griff. Eine Schwester erschien mit einem Fieberthermometer. Dieses Ereignis war uns zwar bekannt, aber im Halbschlaf sagte ich zu der Schwester, „Um diese Uhrzeit fehlt mir das Verständnis für solche Aktionen.“ Etwas angesäuert sagte sie zu mir, „Wir tun hier unsere Pflicht.“ Natürlich hatte sie recht und darum steckte ich das kalte Ding in meine Achselhöhle. Als sie wieder erschien faselte sie etwas von, „Normale Temperatur“ und verschwand wieder. Andrea schmunzelte am Anfang nur und anschließend sagte sie, „Du bist aber nicht gut drauf heute früh.“ „Ohne Kaffee und dann mit etwas kalten unterm Arm, zu der Uhrzeit, was erwartest du von mir“, entgegnete ich ihr prompt.

Wir dösten beide noch eine halbe Stunde und dann wurde es Zeit aufzustehen. Wie immer hatte meine Schummeltante das Knobeln gewonnen und ging als erste ins Bad. Als sie wieder erschien, suchte ich das Bad auf. Für den Toilettengang war es inzwischen höchste Eisenbahn, wie es so schön heißt. Nach dem Rest zog ich mich an. Dabei sagte ich zu Andrea, mein Frühstück genehmige ich mir im Casino, da habe ich eventuell mehr Platz.“ Andrea schaute mich überrascht an und sagte, „Wo ist denn das Casino hier? Ich dachte immer, Glücksspiele sind in einem Krankenhaus nicht erlaubt.“ Ich entgegnete ihr darauf, „Hättest du beim Rundgang nicht nur auf die Hintern der jungen Ärzte geschaut, dann wäre dir das Hinweisschild aufgefallen. Da kann man Frühstück einnehmen und auch Mittagessen.“ Andrea hatte inzwischen unsere Tür leicht geöffnet und schloss sie gleich wieder. Erstaunt schaute ich sie an und leise sagte sie zu mir, „Das sah eben aus, als ob es schon eine Visite gibt.“ Wir setzten uns auf unsere Betten und warteten ungefähr 10 Minuten. Als ich gerade aufstehen wollte, schneiten die Damen und Herren in Weiß bei uns herein. Dr. Hausmann, sagte nur kurz, „Auf Grund meiner bevorstehenden OP bei ihrer Mutti, kommen wir schon früher. Na dann noch einen schönen Tag und bis morgen, in aller Frische, meine Damen.“ So schnell konnte ich seine Worte gar nicht erfassen, wie die Elite dieses Krankenhauses wieder verschwunden war.

Auf dem Weg ins Casino trafen wir Stefan und nach der Begrüßung sagte ich zu ihm, „In deinem Gesicht zeichnen sich deine Autoringe vom Audi ab. Du solltest mal eine Mütze mit Schlaf nehmen.“ Stefan erwiderte mir ganz trocken, „Chefin, wenn ihr nachher in der Mangel der verschiedenen Ärzte und Schwestern seid, dann kann ich ganz unbesorgt schlafen. Aber zuerst brauche ich ein vernünftiges Frühstück auf Landeskosten.“ Als ich ihn fragend anschaute, ergänzte er seine Sätze mit, „Ich habe einen Dienstauftrag vom Alten und da gibt es auch Verpflegungsgeld, bei entsprechender Abwesenheit.“ Andrea sagte zu mir, „In unserem Vertrag steht so etwas nicht. Schlecht verhandelt damals, vor der Unterschrift.“ Über ihre Aussage musste ich laut auflachen und entgegnete ihr anschließend, „Da hast du wohl des Pudels Kern voll getroffen.“

Im Untergeschoss fanden wir das Casino und suchten uns einen freien Tisch. Nach dem füllen unserer Teller, nacheinander an der Theke, wurde von Andrea eine Kanne mit Kaffee bestellt. Die Zeiger meiner Armbanduhr zeigten 08:35 Uhr an und ich war in Gedanken bei meiner Mutti. Sie war die Vorhut von uns dreien und ich hoffte, dass alles glatt ging. Während des Frühstücks fiel kaum ein Wort, weil jeder von uns mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Wenn jemand Gedanken lesen könnte, hätte er Ähnlichkeiten gefunden. Wir hatten gerade die Kanne Kaffee geleert, als auch schon Justus auftauchte. Nach der Begrüßung sagte er zu Andrea und mir, „Es geht los meine Damen. Ich habe noch einmal das volle Programm aktiviert, damit keine dummen Gedanken und Sprüche aufkommen. Außerdem werden durch die vielen Untersuchungen und Tests gewisse, für mich verständliche, Gedanken bei euch unterdrückt. Deine Mutti wird von mir nachher erst betreut.“ Unser Amtsarzt war ja noch schlimmer als eine Zecke, dachte ich kurz und folgte ihm mit Andrea.

Wir betraten das Untersuchungszimmer und dann wurde das entsprechende Programm abgespult. Urin abgeben, Blut abnehmen für diverse Kontrollen. Das ging alles sehr professionell und ehe Andrea oder ich etwas sagen konnten, war schon der nächste Punkt, der Justusuntersuchungsliste dran. Nach dem EKG sagte er noch, „Wir machen noch ein Belastung EKG. Bitte rechtzeitig Bescheid sagen, wenn es nicht mehr geht.“ Als erste hüpfte ich auf ein Fahrrad und nach der Verkabelung ging es los. Es passierte natürlich dass, was nicht geplant war. Mir wurde plötzlich schlecht, durch falschen Ehrgeiz und ich rutschte vom Sattel. Gerade noch rechtzeitig fing mich Justus auf. Nach einer stabilen Seitenlage auf einem Bett, sagte er zu mir, „Das Ergebnis der Aufzeichnung ist eindeutig und beweist mir, dass der Eingriff dringend erforderlich ist. Nach einer kurzen Ruhezeit wird nur noch ein EEG gemacht und dann muss ich sowieso verschwinden, nachdem deine Schwester noch verarztet wurde.“ Bei Andrea passierte das Gleiche, nur mit dem Unterschied, dass unser Amtsarzt sofort reagierte und sie in die Arme nahm. Sie lag wenig später neben mir im nächsten Bett. Justus verabschiedete sich von uns mit den Worten, „Die Schwester wird den Zeitpunkt bestimmen, wann ihr gehen könnt. Ich werde jetzt deine Mutti in der Intensivstation betreuen, Klaudia. Nach meinen Informationen ist ihre Operation gelungen und sie hat alles mit Bravour überstanden.“ Ich entgegnete ihm nur noch leise, „Dann bist du jetzt der gelbe Engel, der sie beschützt, obwohl Mutti nicht Mitglied im AD*C ist, soweit ich das weiß.“

Nach einer Beruhigungsspritze schliefen wir beide ein. Trotzdem hatte die Schwester uns noch einmal verkabelt. Sie ließ das Gerät unsere Daten aufzeichnen. Dazu ergriff sie immer eine Hand von uns. Durch diesen Griff bewegten wir uns kaum. Nach etwa drei Stunden wirkte die Spritze bei uns nicht mehr und als ich auf die Decke schaute, sagte ich leise zu Andrea, die ich neben mir vermutete, „Das ist noch nicht der Himmel. Hier sind keine Wolken und Petrus macht bestimmt gerade Mittag. Ich habe Hunger.“ Genauso leise antwortete sie mir, „Mein Magen ist genauso leer, wie ein Weinfass in diesem Keller, hier. Ich habe auch Hunger.“ Die Schwester, die uns betreute, sagte zu uns, „Na wenn das so ist, werde ich euch noch einen freien Platz im Casino beschaffen. Weil ihr beide ausnahmsweise artig wart.“ Und „Eure Werte sind topp, wenn keine Belastung vorliegt. Leider ändert sich so eine Situation recht schnell und dann passiert dass, was vorhin passiert ist. Nicht immer ist ein Retter in der Nähe und dann winkt der Friedhof mit einem Grabstein.“ Etwa eine halbe Stunde später zogen wir uns die restlichen Sachen an und machten uns, etwas nachdenklich, auf den Weg ins Casino.

Wir standen vor einer verschlossenen Tür und klopften an. Eine Dame erschien und sagte zu uns, „Sie können schon Platz nehmen, das Essen wird gleich serviert an ihren Tisch. Das ist natürlich eine Ausnahme, weil wir schon außerhalb der Öffnungszeit sind. Es ist ein Service von uns.“ Wir bedankten uns beide höflich und setzten uns an einen Tisch. Dabei sagte ich zu Andrea, „Wenn ich vom Fahrrad beim EKG falle, brauchst du es nicht noch nach machen. So etwas nennt man Nachahmer oder Raubkopierer.“ Andrea entgegnete mir leise, „Das ging so schnell, als mir schwarz wurde, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Wenn ich mal ins Gras beiße, wäre so ein schnelles Ende der Idealfall.“ Durch das Servieren des Essens konnte ich ihr erst anschließend antworten mit, „Wir wollen doch mit unseren beiden Männern alt werden. Darum sind diese Gedanken doch erst einmal hinfällig. Außerdem hat es bei Mutti geklappt und damit sind unsere Erfolgschancen doch gestiegen.“ Wir genossen unser Mittagessen und verließen anschließend diesen Raum.

Vor der Tür des Casinos sagte ich zu Andrea, „Lass uns vor der Tür der Klinik ein paar Runden drehen. Ich brauche jetzt frische Luft.“ Andrea stimmte sofort zu und aus diesem Grunde gingen wir zuerst nach oben in das Foyer und anschließend nach draußen. Da es nicht allzu kalt war brauchte man sich keine Jacke anzuziehen. Wir hatten beide ein paar Runden gedreht, als ich ein paar bekannte Stimmen hörte, mit den Worten, „Da sind doch Mutti und Tante Andrea. Das Frage- und Suchspiel hat sich damit erübrigt.“ Unsere beiden Familien kamen direkt auf uns zu. Sogar die Potsdamer waren mit angereist. Die Begrüßung fiel sehr herzlich aus und wir gingen in die Cafeteria. Bedingt durch unsere jeweilige Familiengröße wählten wir zwei nebeneinander stehende Tische aus, an denen wir Platz nahmen.

Michael besorgte etwas aus der Cafeteria, nach unseren Wünschen. Svenja und Sandy redeten wie die Bücher übertrieben gesagt. Viele Fragen musste ich beantworten, als mein Mann zurück gekehrt war. Ich erzählte von dem kleinen Fahrradmalheur und Michael schaute mich besorgt an. Nach dem ersten kosten des mitgebrachten Tortenstücks, sagte er zu mir, „Ab Donnerstag werde ich an deiner Seite sein und hier übernachten. Die Klinik bietet so etwas an.“ Ich antwortete ihm nur mit einem Lächeln, welches er sofort verstand. Nicht immer im Leben muss man große Worte wählen, um sich zu verstehen. Manchmal reichen auch kleine Gesten oder Blicke. Als ich Svenja fragte, „Was macht eigentlich Sven?“, erwiderte sie mir, „Der hat schon wieder irgend eine Einladung vom DFB und ist dann wieder eine Woche auf so einem Lehrgang. Ausgerechnet in der Zeit, in der ich ihn besuchen wollte. Eigentlich müsstest du mich jetzt trösten, wenn du zu Hause wärst.“ Nach kurzem überlegen sagte ich zu ihr, „Das werden wir nachholen, wenn ich wieder auf den Beinen bin. Spätestens in der REHA kann man am Wochenende Urlaub beantragen und dann besuchen wir ihn.“ Bevor uns unsere Gäste verließen, fragte ich Michael, „Hat sich mein Vati gemeldet, oder irgendetwas gesagt?“ Er beantwortete meine Frage gleich und sagte, „Ja er hat Euch allen Grüße bestellt und ich sollte noch einen Blumenstrauß besorgen für deine Mutti. Erst als ich zu ihm gesagt habe, dass der Blumenstrauß sie nicht erreicht, wenn sie auf der Intensivstation liegt, hat er davon Abstand genommen. Er wird wohl morgen hier auftauchen.“

Andrea und ich begleiteten unsere Familien bis zu den Autos und nach einigen Umarmungen stiegen sie ein und fuhren los. Auf dem Rückweg sagte ich zu meiner Schwester, „Lange hätte ich den Besuch nicht mehr ausgehalten. Am liebsten wäre ich mitgefahren. Diese Warterei geht mir auf den Keks. Untätig zu sein und auf das Schlachtmesser oder den Laser zu warten ist so ähnlich, wie sich eine Kuh vorkommen muss, die zum Schlachthof geführt wird.“ Andrea kommentierte meine Worte nicht, sagte aber für mich völlig überraschend, „Komm, wir gucken mal nach deiner Mutti. Vielleicht lässt man uns nach dem Vermummen hinein. Ich würde mir sehr gern einen persönlichen Eindruck verschaffen, was mich morgen erwartet.“ Auf dem Weg zur Intensivstation trafen wir Stefan. Als wir ihm von unserer Absicht erzählten, sagte er kurz, „Ich besorge euch eine kurze Besuchszeit und ihr wartet auf mich. Entweder es wird so gemacht, oder gar nicht, Chefin.“ Als wir zustimmend nickten, sagten wir kein Wort. Wir warteten schweigend vor der Tür der Intensivstation.

Nach einigen Minuten erschienen ein Arzt und eine Schwester. Wir zogen die mitgebrachten sterilen Sachen über und betraten gemeinsam den Raum. Viele Kabel und Schläuche waren zu sehen und haufenweise Überwachungsgeräte. Es piepte immer abwechselnd. Mein Blick richtete sich zuerst auf die Anzeige mit der Herzfrequenz. Für einen absoluten Laien sah die Kurve richtig gut aus. Ganz vorsichtig ergriff ich die Hand meiner Mutti, ohne sie zu bewegen. Sie musste es im Unterbewusstsein wahrgenommen haben, weil sich zwei Finger bewegten von dieser Hand. Nach einigen Minuten des Händchenhaltens verließen wir das Zimmer. Vor der Tür sagte der Arzt zu mir, „Die Reaktion deiner Mutti hat mich etwas verblüfft. Sie muss die Anwesenheit und den Beistand ihrer Tochter gefühlt oder gespürt haben.“ Ich entgegnete ihm im leisen Ton, „Wenn es Mutti helfen würde, hätte ich die ganze Nacht ihre Hand gehalten. Es wäre ein Dankeschön von mir, das sie immer für mich da war und meinen Weg begleitet hat. Das war bestimmt nicht immer leicht für sie.“

Wir zogen die sterilen Sachen wieder aus und bedankten uns bei den Begleitern. Nach diesem Erlebnis gingen wir drei zum Abendessen in den Besucherraum unserer Station. Das von uns angekreuzte oder gewünschte Essen, holten wir uns aus dem Essenwagen und setzten uns an einen Tisch. Es war recht ruhig am Tisch, weil die Eindrücke unseres Besuches in uns noch nachwirkten. Als ich zu Stefan sagte, „Heute kannst du dich ins Bett legen, nach den Pleiten, Pech und Pannen heute Morgen und dem Besuch bei Mutti. Dazu die Warnung der Schwester, nach unserem Aufwachen, dass der Friedhof winkt, wenn wir es nicht machen lassen.“ Stefan erwiderte nichts und sagte erst vor unserem Zimmer, „Ich werde trotzdem eure Sicherheit gewährleisten und alles andere sage ich, wenn ihr nicht mehr so faul herum liegt.“ Es war seine kleine Aufmunterung für uns beide...

Auf unserem Zimmer machten wir uns beide bettfertig. Mit einem normalen Nachthemd legte ich mich ins Bett und wartete kurz auf Andrea, die zum ersten Mal beim Knobeln verloren hatte. Als sie erschien sagte ich zu ihr, „Wenn du deine Notenhefte mit hast, kannst du schon mal ein paar Seiten vollkritzeln. Dabei musst du beachten, dass drei oder vier Titel als Duett mit Melanie bestimmt überraschend wären, für die Fans der Gruppe.“ Andrea schaute mich verblüfft an und sagte anschließend, „Du hast immer wieder ausgefallene Ideen, auf die ich nie gekommen wäre.“ „Du hast mich immer Vordenken lassen, alte Schnepfe“, entgegnete ich ihr. Nach diesen Worten widmete ich mich wieder meinem Buch. Da mich das Lesen müde machte und die Schwester uns nach der Temperaturmessung jeweils zwei Beruhigungstabletten gab, war ich bereits am Augen verdrehen, natürlich nur im sprichwörtlichen Sinne. Trotzdem war mein Ersatzkuscheltier, das Kissen, in meinen Armen gelandet. Im Halbschlaf sagte ich noch kurz, „Michael, ich vermisse deine starken Arme und die Wärme deines Körpers zum Ankuscheln.“ Andrea war vor mir fest eingeschlafen und so bekamen wir, weil die Tabletten wirkten, die Ereignisse der Nacht nicht mehr mit.
**********
Wir hatten einen unfreiwilligen Besuch, der an der Rezeption nach uns fragte. Die Dame wollte erst unsere Zimmernummer nicht verraten aber da die beiden Gäste einen gefälschten Dienstausweis vom LKA zeigten, gab sie ihnen unsere Zimmernummer und beschrieb den Weg dahin. Clemens und Jo lachten leise, als sie die Treppe ins Obergeschoss meisterten. Dabei sagte Jo, „Die beiden Weiber werden vielleicht entsetzt schauen, wenn wir auftauchen. Den anschließenden kleinen Ausflug werden sie nie in ihren Leben vergessen, falls sie ihn überhaupt mitkriegen. Wenn wir oben sind, besorgst du die entsprechenden Rollstühle und ich kümmere mich um die beiden.“ Sein Bruder schmunzelte nur und sagte leise, „Für die beiden gibt es zahlreiche Interessenten. Dabei sind auch welche aus dem arabischen Raum und aus Südamerika. Eine öffentliche Internetversteigerung mit den Bietern würden all unsere Sorgen mit einem Schlag beseitigen.“ Auf dem Flur trennten sich die beiden und nur durch einen puren Zufall klappte ihr Plan nicht.

Stefan benutzte unsere Toilette im Zimmer und als sich die Tür öffnete und Jo eintrat schaute er durch den Türspalt der leicht geöffneten Badtür. Als er sah, dass Jo eine Spritze aus der Jackentasche holte und sie scharf machte, schritt er ein und haute Jo mit seinem Pistolengriff einen über den Schädel. Der konnte durch den Überraschungseffekt gar nicht mehr reagieren und brach, in den Händen von Stefan, zusammen. Geistesgegenwärtig zog Stefan ihn ins Bad. Wenig später erschien Clemens und als er in der Höhe des Bades war, spürte er die Pistole von Stefan in seinen Rücken. Stefan holte aus seiner Gesäßtasche ein paar Handschellen und verband die Hände von Jo und Clemens damit. Er durchsuchte die beiden und fand aber keine Waffe bei ihnen. Weil er selbst keine Geräusche machen wollte mit seinen beiden Gefangenen, knebelte er sie und verließ das Zimmer mit den beiden. Jo durfte sogar noch Rollstuhl fahren, geschoben von seinem Bruder Clemens, bis zum Schwesternzimmer. Die Nachtschwester und der diensthabende Stationsarzt schauten erschrocken auf das seltsame Trio, da Stefan immer noch die Pistole in der Hand hatte. Der sagte, als die beiden ihn fragten, „Was wollen sie von uns?“, „Mit ihrem Telefon die Polizei anrufen, damit die beiden Verbrecher in Haft kommen. Sie wollten gerade meine beiden Cheffinnen entführen und ihnen eine Droge spritzen.“ Der Arzt begutachtete kurz die Spritze und sagte zu Stefan, „Wir werden die gewünschte Nummer anrufen und die beiden bis zur Übergabe, bewachen sie. Danke für ihren Einsatz. Wenn den beiden etwas passiert wäre, dass kann und will ich mir gar nicht ausmalen.“

Der Arzt verband die Platzwunde am Kopf von Jo und gemeinsam warteten sie auf das SEK des Landes, nach dem Anruf der Geheimnummer aus dem Speicher von Stefans Handy. Diese Leute erschienen relativ schnell und fragten Stefan nur kurz, „Waren dass die Entführer von damals?“ Stefan beantwortete die Frage nur mit einem kurzen „Ja“. Der leitende Beamte schüttelte ihm die Hände und sagte noch, „Wir sind dir zu großem Dank verpflichtet. Deine Zeugenaussage kannst du später noch machen. Der Staatsanwalt wird sich bestimmt bei dir melden.“ Wenig später war der Spuk vorbei und Stefan steckte seine Pistole wieder weg. Der Arzt gab ihm eine Tasse mit Kaffee und sagte zu ihm, „So eine aufregende Nachtschicht hatte ich noch nie. Ich vermute mal, dass es unser Geheimnis bleiben soll, oder?“ Stefan bedankte sich für den Kaffee und antwortete ihm, „Es wäre nicht schlecht, wenn es die Patienten die nächsten vier bis fünf Tage nicht erfahren. Sie sollen nicht unnötig aufgeregt werden, was dann ja passieren würde, wenn sie Wind von der Sache bekämen.“ Die beiden Männer waren sich einig, trotzdem sagte der Arzt, „Einen Vermerk werde ich im großen Buch machen müssen. Da steht dann, Platzwunde behandelt, nach Rettungseinsatz.“ Stefan hatte nichts dagegen und nachdem er den Kaffee ausgetrunken hatte verließ er diese Flurecke. Er suchte sich einen Sessel, hinter einer breitblätrigen Palmenart, so dass er alles überblicken konnte. Hier wachte er über uns bis zum frühen Morgen.
***********
An diesem Morgen wachte ich etwas früher auf, wahrscheinlich wegen der Nervosität vor der Operation. Nach dem hüpfen aus dem Bett hob ich Andreas Notenheft auf und legte es auf ihren Nachttisch. Das was ich darin erblickte, waren zwar Notenmäßig gesehen böhmische Dörfer für mich, trotzdem sah es so aus, als ob sie sogar zwei Titel zusammen geschustert hatte. Da meine Schwester sich nicht bewegte, ging ich ins Bad. Die letzte Dusche vor dem Spektakel, gönnte ich mir. Nach dem Abtrocknen zog ich ein normales Nachthemd aus Baumwolle an und setzte mich auf das Bett. Als die BMSR Tante erschien, damit meine ich natürlich die Schwester die Fieber misst, war ich friedlich und griente nur, als sie Andrea weckte um ihre Arbeit zu machen. Mit verschlafenden Augen sagte Andrea zu mir, als sie meinen Blick bemerkte, „Wenigstens kann ich noch zum Frühstück gehen, wenn dein Bett endlich aus meinem Zimmer verschwunden ist.“ Als die Schwester wieder erschien, um die Thermometer einzusammeln, sagte ich zu ihr, „Alles im grünen Bereich. Wann geht die große Fahrt los?“ Sie antwortete mir, „Um 07:40 Uhr wird ein Pfleger mit mir, sie zusammen abholen und dann startet bald die Operation Nummer Zwei. Übrigens, schönen Gruß von ihrer Mutti, sie kommt eventuell heute Abend oder spätestens morgen früh, auf die Station zurück.“

Die Zeit verging in meinen Empfindungen, wie im Fluge. Nach einem letzten Toilettenbesuch verabschiedete sich Andrea mit einer Umarmung und wünschte mir viel Glück. Das Gleiche wünschte ich ihr auch, bevor sie unsere Zimmertüre hinter sich geschlossen hatte. Als nach dem Anklopfen an der Tür, der Stationsarzt mit einem Pfleger bei mir erschien, sagte der nur, „Das ist die nächste Patientin für die Operation am Morgen“. Ich schaute ihn kurz an und sagte zu ihm, „Ich habe mir den Seelsorger für die letzte Salbung immer anders vorgestellt. Haben sie keinen schwarzen Anzug und das berühmte Buch? Ach stimmt ja, ich bin ja gar nicht in der Kirche. Da reicht es, wenn sie in Weiß erscheinen“. Der lachte nur und sagte anschließend zu mir, „Noch ist es nicht soweit. Aber wenn sie meine ehrliche Meinung wissen wollen, es besteht zwar ein gewisses Restrisiko, aber ich glaube fest daran, dass sie bald wieder hier sind, sonst würde ich ihre flotten Sprüche vermissen. Also, bis dann.“

Nach diesem kurzen Intermezzo tauchte der Pfleger mit der Schwester auf und ich hatte eine Freifahrt gewonnen. Auf einem Rummel oder anderen Fest hatte ich nie so ein Glück, aber hier, war das möglich. Sie schoben mein Bett in Richtung Operationssaal und verschwanden, als ich in der Schleuse stand. Irgendwie spürte ich eine gewisse Kälte, die an meinen Beinen langsam hochkrabbelte. Als ich gerade meine Decke richten wollte, wurde die andere Schleusenseite geöffnet und die grün vermummten Ärzte holten mich in ihr Heiligtum. Ich will jetzt nicht sagen, dass dieser Anblick nicht gerade motivierend war, weil mein Körper leicht zitterte. Neben dem Operationstisch wurde mein Bett geparkt und auf die Frage, „Würden sie sich bitte, mit unserer Hilfe, auf den Operationstisch legen?“, sagte ich mit einem ängstlichen Blick, „Wenn sie darauf bestehen, werde ich es tun.“ Es ging ziemlich schnell und als man mich zugedeckt hatte, erkannte ich Professor Dr. H*usmann und Justus für die Anästhesie, die mir schon mal begegnet sind. Als der Anästhesist mir den Ablauf erklärte mit sachlichen und einfachen Worten beruhigte ich mich langsam. Während unseres Gespräches wurde ich verkabelt und wenn man übertreiben würde, dann könnte man jetzt Schaltschrank zu mir sagen. So langsam wurde ich müde beim Zählen, auf Wunsch einer einzelnen, hier anwesenden Person und im Kopf kreiste nur noch eine Frage herum, die lautete, wie kann man noch operieren, wenn nur noch Kabel irgendwo im Weg hängen?

Wenig später war ich nicht mehr bei Bewusstsein und das Gepiepe ging los. Das Ärzteteam machte seine Arbeit und nur einmal gab es einen kleinen Aufreger. Mein Blutdruck spielte kurz verrückt, fing sich aber wenige Sekunden später. Nach ca. 2,5 Stunden war die Operation bereits Geschichte. Dabei sagte Professor Dr. H*usmann zu seinem Team, „In etwa zwei Stunden folgt noch die letzte Patientin mit dem gleichen Herzfehler. Die Nachbetreuung der beiden, also jetzt die der ersten Patientin auf der Intensivstation übernimmt der Amtsarzt persönlich mit dem Arzt, der laut Dienstplan dafür vorgesehen ist.“

Um 13:00 Uhr war Andrea dran. Ihr erging es genauso wie mir und nach dem Schleusenaufenthalt wurde ihr Bett auch neben dem Operationstisch geparkt. Andrea wechselte ebenfalls die Position und sagte zum Betäubungschef, „Wenn sie es gut machen, komme ich in den Himmel und wenn nicht, bin ich bei meiner Schwester in der Hölle. Wenn sie es aber ausgezeichnet machen, dann bin ich Tagespatientin auf der Intensivstation.“ Das Ärzteteam schmunzelte nur und nach ihrem Zählen wurde es dunkel in ihrem Gehirn. Die hatten einfach den Schalter umgelegt...

::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig

Word sagt: Seite 1690 mit 1 113 584 Wörtern in Verdana 10

PS: Sollte einmal mein Mentor,Lektor und Freund ausfallen, aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen, wird es ein vorläufiges ENDE geben !!!

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Katrin-Doris am 10.02.18 um 22:21 geändert
"Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"
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Rainman
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:11.02.18 04:13 IP: gespeichert Moderator melden


HAllo Katrin.


Was für eine mitreissender Teil. man weis echt nicht worauf man sich konzentrieren soll. Super tolle Arbeit.

Vor allem das da die Verbrecher mal wieder auftauchten ist eine gute Überraschung. Aber mir fehlt da doch etwas die Aufklärung. Warum wurde z.B der oder die Pförtner(in) nicht noch befragt? Oder was ihr einfiele mitten in der Nacht noch fremde Leute reinzu lassen? Oder auch, ob da noch irgendwelche Leute im Hintergrund die Strippen ziehen. Und woher wußten die Übeltäter, wo sich die 2 aufhalten??
Also viel ungeklärte Fragen.

Ach übrigens, die Temperatur wird heutzutage über Infrarotthermoter übers Ohr gemessen. Geht schneller und man hat auch das Problem nicht, wenn so ein Ding mal kaputt geht, mit dem giftigen Quecksilber.

Aber was bitte ist eine BMSR?


LG Rainman
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drachenwind Volljährigkeit geprüft
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:11.02.18 13:23 IP: gespeichert Moderator melden


Menno, immer wenn es spannend wird kommt der lapidare Satz

Fortsetzung folgt!

HiKatrin-Doris,

DAnke, für die (leider immer) zu kurze Unterhaltung, mach
weiter so-

LG
Drachenwind
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:11.02.18 19:27 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Katrin Doris,
was für ein Verbrechen durch die Beiden, durch Stefans erscheinen, verhindert wurde,
werden die Beiden vielleicht später mal erfahren.
Nun überlege ich ob wir diese beiden Täter schon mal in der Story erlebt haben?
Ja diese Beiden waren schon einmal an einer Entführung als Geschwister-Paar
in Erscheinung getreten und zwar in der Folge 107.
Auf jeden Fall waren sie immer brutal und nahmen auf die Personen keine Rücksicht...
Stefan konnte sie ja dann aus dem Verkehr ziehen. Gottseidank.

Katrin Du wartest immer wieder mit Überraschungen auf. Bin gespannt ob Stefan ihnen
diese Begebenheit überhaupt mitteilt, wäre besser wenn sie nichts davon wissen, glaube ich.

Nun müssen wir nur noch die OP von Andrea abwarten und dann, so hoffe ich geht die Erholung
stetig weiter... ... So hoffe ich.

Nun warte ich schon wieder, auf den nächsten Teil.

Ein dreifaches Danke ... ... für deinen Fleiß.

Verbleibe nun ich mit,
lieben Gruß, Horst

♦♦ ♥♥ ♦♦



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von AlterLeser am 11.02.18 um 19:31 geändert
Gruß der alte Leser Horst
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AlfvM
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:14.02.18 17:55 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris
Danke für die tolle Fortsetzung und es ist weiterhin spannend.
Ich kann es kaum erwarten wie es weiter geht.
LG Alf
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Mausi2014
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:15.02.18 22:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,

mehr als
DANKE

kann ich icht mehr sagen.
Wie immer Spitze.

Danke für alles!!!


Mausi2014

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:16.02.18 08:20 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Ka-DO!
Diese Folge ist - Gott sei Dank - nicht mehr so düsterer Stimmung.
Man, bzw. Teufelchen und Engelchen, bzw. wir sehen Hoffnungsschimmer am Horizont.
By the way: Ich finde es einfach enorm was du da an Schreibleistung vollbringst. Nicht nur, dass du die Episoden in ziemlich kurzer Folge lieferst, sondern sie sind auch von erklecklicher Länge.
Es mag ja sein, dass die Worte dir nur so einfach aus den Fingern fließen, aber für uns, deine Fans, ist es ja fast schon ein Fulltimejob die Menge des Lesestoffs zu bewältigen.
Versteh mich nicht falsch: Ich beklage mich nicht! Und ich möchte es gar nicht anders haben!

Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)

Meine Geschichten und Geklautes:
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:19.02.18 18:02 IP: gespeichert Moderator melden


Aktuell sieht es ja so aus als ob Du Deine Protagonisten weiterleben lassen möchtest
Schön wäre es wenn das so bleibt und Engelin und Teufelin uns noch länger auf diesen Seiten begleiten und beglücken.
Danke fürs Einstellen und Lesen lassen.

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:21.02.18 02:59 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin,

vielen Dank für diesen Teil. Hoffentlich geht es noch lange weiter mit unseren beiden Familien.

Danke auch für die viele Arbeit die Du hier immer investierst und uns damit so reich beschenkst. Achte aber auf Deine Gesundheit und genieße Deinen bevorstehenden Urlaub,

Liebe Grüße,
Der Leser
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Katrin-Doris Volljährigkeit geprüft
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:22.02.18 13:21 IP: gespeichert Moderator melden


Bevor ich morgen nach HAJ fahre, um die Sonne in Agadir zu genießen, für 2 Wochen,geht es weiter.
Wachen Andrea und Klaudia, wieder auf, oder gibt es das Geräusch Piep, Piep,....., für das Ende eines interessanten Lebens der beiden?

Danke sage ich an:Rainman, Drachenwind,Alter Leser, AlfvM,Mausi, Aleydis, Stormanimal, Susi S und der Leser!!!

Viel Spaß beim lesen...

Teil 173 Nach der Operation...

Gegen Mittag sprach Stefan mit der Dame am Empfang, die Clemens und Jo am Vorabend herein gelassen hatte. Er fragte sie, „War die Tür schon verschlossen oder kamen die beiden zur offiziellen Besuchszeit?“ Sie antwortete ihm sofort mit, „Es muss ungefähr 25 Minuten vor dem verschließen der Tür gewesen sein.“ Stefan fragte sie weiter, „Wurden die vorgezeigten Ausweise nur kurz gezeigt oder konnten sie die vorgezeigten Ausweise genau betrachten?“ Die Dame überlegte kurz und sagte anschließend, „Das ging relativ schnell und wenn ich ehrlich bin, habe ich nur flüchtig LKA und das Landeswappen gesehen.“ Und „Es gab keine Anweisung oder Hinweise, die Zimmernummern der beiden Damen nicht zu nennen.“ Stefan bestätigte ihr dass und sagte abschließend zu ihr, „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es war unter diesen Umständen korrekt, wie sie gehandelt haben. Wenn ich das richtig überblicke, werden sie bestimmt vom Gericht eine Vorladung, für eine Zeugenaussage erhalten.“

Nach diesem Gespräch sprach er noch mit Justus. Zu ihm sagte er, „Du bist jetzt für ungefähr für 6 Stunden der alleiniger Aufpasser und damit verantwortlich dass den Dreien nichts passiert. Ich muss in die Staatskanzlei und zum LKA. Lass die drei um Himmels Willen nicht unbeobachtet. Normalerweise dürfte es keinen mehr geben, der von der ehemaligen Bande, noch frei ist. Aber weder du noch ich wissen es mit Bestimmtheit, weil das LKA sich damals nicht in die Karten schauen ließ.“ Justus hatte ihn verstanden und sagte zu seinen Forderungen, „Ich werde über die drei wachen, mach dir keine Sorgen. Es wird in dieser Hinsicht nichts passieren, aber medizinisch gesehen, sind Andrea und Klaudia noch nicht über den Berg. Nur bei Klaudias Mutti würde ich sagen, sie hat es geschafft.“ Nach einem herzlichen Händedruck verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander. Stefan verließ wenige Minuten später mit dem Van, nachdem er mit seinem Handy mit Reiner kurz telefoniert hatte, den Parkplatz und fuhr in die Landeshauptstadt.

Als er die Staatskanzlei betrat, wurde er von Reiners Sekretärin empfangen, die zu ihm sagte, „Sie können gleich durchgehen. Dort werden sie noch mehr Leute treffen für eine interne Aussprache.“ Stefan bedankte sich bei ihr und betrat den Raum, wo er nach dem er die Tür geschlossen hatte, Reiner, Kurt, einen Staatsanwalt, den Innenminister zusammen mit dem LKA Chef und Karin begrüßte. Nach dem gemeinsamen einnehmen der Plätze, ergriff Reiner das Wort und eröffnete diese interne Sitzung. Er sagte, „Es ist leider zu einem ernsthaften Zwischenfall in der MediClin in Coswig gekommen. Die beiden flüchtigen Verbrecher, welche schon einmal versucht haben unsere beiden Beamtinnen zu entführen, wollten dies wieder tun. Durch einen Zufall ist diese Tat von Klaudias Bodyguard verhindert worden. Aus diesem Grunde frage ich nun den Chef des LKA, wie konnte das passieren? Habt ihr unsere beiden Damen, ohne uns zu informieren, als Lockvögel eingesetzt, um den Rest der Bande, beziehungsweise auch die Flüchtigen zu fangen?“

Der Innenminister räusperte sich kurz und sagte anschließend, „Soweit ich informiert bin, gab es nur die normalen Fahndungen. Die Lockvogeltheorie schließe ich damit erst einmal aus. Die damaligen Akten waren nach dem Prozess bereits geschlossen und werden nur in bestimmten Fällen, wenn es neue Anhaltspunkte gibt, wieder geöffnet.“ Der Chef des LKA bestätigte diese Aussage und ergänzte seine Worte mit, „Auf Grund der etlichen Sparmaßnahmen, und dem daraus resultierenden Personalmangel und Fehlen bestimmter Ausrüstungsgegenstände, können wir manche offene Fälle nicht mehr weiter verfolgen, ob wir es wollen oder nicht.“ Nach diesen Ausführungen sagte Stefan in die Runde, „Wenn wir ehrlich sind, haben wir diese Lage selbst herauf beschworen. Auf einer öffentlichen Pressekonferenz ihren Abschied zu verkünden für eine Herzoperation, war für die restlichen Mitglieder der Bande eine Einladung zum Handeln. Mit wenigen Klicks im Internet bekommt man die Klinik und den Standort heraus, wo diese Operation durchgeführt wird. Wenn man etwas Grips im Kopf hat bietet sich eine vom Land geförderte Klinik direkt an, deren Daten man selbst von unserer Pressestelle bekommen würde.“

Nach diesen Worten von Stefan, reagierte Reiner sofort und wies an, dass alle Sicherheitskonzepte überarbeitet werden müssen. Er sagte dabei unter anderen, „Die Pressestelle wird keine internen Informationen mehr herausgeben, die der zuständige Minister oder ich nicht abgesegnet haben.“ Und „Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft gute Arbeit macht, um diesen Fall mit den entsprechenden Veruteilungen endgültig zu beenden. So das die beiden lange in Haft sind.“ Der anwesende Staatsanwalt nickte nur und sprach später mit Reiner allein über den bisherigen Ermittlungsstand. Nach dem Ende dieses Gesprächs verließ Stefan diese Runde und sagte nebenbei zu Karin, „Nicht immer sind Pressekonferenzen das Wahre, besonders dann nicht, wenn man eine Entwicklung nicht vorhersehen kann. Hätte der Coup der beiden Verbrecher geklappt, dann...“ Er führte seine Gedanken nicht weiter aus, da es keine Möglichkeit gegeben hätte uns beide mit seiner Technik zu finden. Unsere Pressesprecherin hatte seine Ausführungen verstanden, kommentierte sie aber nicht mehr. Stefan ging nach einer gemeinsamen Tasse Kaffee mit Reiners Sekretärin zum Van und fuhr nach Coswig zurück.

Inzwischen stabilisierten sich die Werte bei meiner Mutti zusehends und als der Chefarzt sie nach der Operation von Andrea besuchte, beschloss er sie zurück auf ihr Zimmer zu verlegen. Obwohl Justus noch ein paar Bedenken äußerte, wurden sich die beiden Ärzte schnell einig. Er kontrollierte weiterhin meine Werte und die von meiner Schwester, dabei schüttelte er ab und zu mit dem Kopf, sagte aber nichts weiter. Genau in diesem Augenblick erschien, Martin vor der Tür der Intensivstation und machte durch Winken auf sich aufmerksam. Justus verließ kurz seinen angestammten Überwachungsplatz und ging vor die Tür. Hier sagte er zu Martin, „Auf deine Chefin passe ich selbst auf, aber wenn Klaudias Mutti in ihr Zimmer wechselt, ist es deine Aufgabe, für ihre Sicherheit zu sorgen. Außer dem Klinikpersonal und der Verwandtschaft darf keiner zu ihr.“ Nach Martins „Alles klar und Stefan kommt in ungefähr einer Stunde zurück. Er ist bereits unterwegs, “ wartete er auf die Verlegung meiner Mutti. Was auch ungefähr zwei Stunden später geschah. Sie wurde in ihr Zimmer gebracht und dort neu „verkabelt“ und an die diversen Infusionen angeschlossen. Da die Schwestern Profis in ihrem Beruf waren, gab es dabei keine Probleme. Martin selbst setzte sich an den kleinen Tisch in ihrem Zimmer und beobachtete Klaudias Mutti und die Zimmertür.

Es muss gegen 18:00 Uhr gewesen sein, als gleichzeitig mein Vati und Stefan fast gleichzeit ihre Autos parkten. Die beiden begrüßten sich mit dem obligatorischen Händedruck und redeten auf dem Weg in die Klinik. Dabei sagte Stefan zu ihm, „Man wollte Andrea und Klaudia, vor der Operation, entführen. Dieses Unterfangen ist gescheitert. Die drei Frauen wissen davon nichts und wenn es nach mir und dem Chefarzt ginge, soll es auch so bleiben.“ Mein Vati stimmte seinen Worten sofort zu und entgegnete ihm, „Ich kenne nur zwei, die ein Interesse an so einer Tat haben könnten.“ Stefan antwortete nur noch kurz, weil sie inzwischen das Foyer erreicht hatten, „Deine Vermutung ist richtig.“ Die beiden gingen in die nächste Etage und trennten sich. Stefan wollte zum diensthabenden Arzt und Vati ging, eher aus einer inneren Eingebung heraus, in Muttis Zimmer. Die Zimmernummer hatte er von Stefan bekommen.

Meine Mutti schlief noch, als mein Vati das Zimmer betrat. Er begrüßte Martin der sich anschließend entfernte nachdem sich die beiden kurz ausgetauscht hatten, mit einem Handschlag. Er stellte die mitgebrachten Blumen in eine Vase mit Wasser und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Sein Blick in das Gesicht seiner Frau sagte ihm, es wird alles gut, denn Muttis Gesicht zeigte bereits ein leichtes Lächeln. Kurz danach ergriff er ihre freiliegende Hand und umfasste sie zärtlich. Mutti musste diese Berührung gespürt haben und öffnete leicht die Augen. Trotz der Wirkung der vielen schmerzstillenden Medikamente sagte sie leise zu ihm, „Ich habe es überstanden und ich hoffe, dass mir die anderen beiden bald folgen.“ Vati entgegnete ihr genauso leise, „Das hoffe ich auch, mein Schatz und wenn du wieder bei Kräften bist, sieht die Welt schon wieder viel besser aus.“ Mutti versuchte noch zu antworten, was ihr aber immer noch schwerfiel. Darum sagte Vati ganz leise, „Pssst“ und streichelte sie zärtlich über das Gesicht. Nach dem sie ihre Augen wieder geschlossen hatte, beschloss er den Raum zu verlassen, um sie nicht zu stark anzustrengen. Nach dem er den Stuhl an seinem angestammten Platz gestellt hatte, gab er seiner Frau noch einen Kuss auf die Stirn und verließ danach das Zimmer. Nach einem kurzen Gespräch mit Martin, wechselten die beiden Männer wieder. Auf Vatis Weg zur Schwesternstation traf er Stefan, der gerade mit dem Stationsarzt gesprochen hatte.

Nach dem Anziehen der sterilen Kleidung besuchten die beiden Andrea und mich. Wir waren beide noch nicht bei Bewusstsein und merkten diesen Besuch nicht. Es piepte rings um uns herum und die Überwachungsgeräte gaben sonst nur wenige Geräusche von sich. Es war ein eher gespenstisches Bild, was sich den beiden bot. Aus diesem Grund verließen sie die Intensivstation mit Justus, der immer noch auf uns aufpasste, wieder. Vor der Tür begrüßten sich unser Amtsarzt und mein Vati mit dem freundschaftlichen Handschlag. Auf Vatis Frage, „Hand aufs Herz, wie sieht es aus bei den beiden?“, sagte unser Chef in Weiß, „Die Operation war ein Erfolg, aber einige Werte sind anders als erwartet. Man muss abwarten, wie sie die Nacht überstehen, in der Hoffnung, dass sich wieder alles normalisiert. Auf Grund ihres unbedingten Lebenswillen, glaube ich aber fest an eine Genesung.“ Justus Aussage beruhigte meinen Vati nur sehr bedingt und darum sagte er zum Abschied, „Wenn ich morgen wieder komme möchte ich wissen, ob alles glatt gegangen ist, oder ob die beiden noch einmal unters Messer müssen. Im letzteren Fall müsste ich mit den Angehörigen der beiden sprechen, besonders mit den beiden Ehemännern. Mit Müh und Not konnte ich meinen Schwiegersohn davon abbringen, sich hier, wie er vorhatte, einzunisten.“ Unser Amtsarzt versicherte ihm, dass er sofort unterrichtet wird, wenn etwas Außergewöhnliches passiert. Vati sagte zum Abschluss des Gespräches noch, „Ich vertraue dir und bis morgen Abend.“

In dieser Nacht war richtig Hektik in unserem Zimmer. Unsere Werte spielten weiter verrückt und aus diesem Grunde tauschte der Chefarzt einzelne Infusionen aus. Dadurch wurden wir fast stündlich kontrolliert. Natürlich nur die aufgezeichneten Werte, welche sich nach dieser Aktion immer weiter besserten. Bei einer dieser Kontrollen sagte er zu Justus, „Wenn die beiden wieder bei Bewusstsein sind und herum springen, muss noch einmal ein Test gemacht werden. Auf eine Substanz reagieren sie, allen Anschein nach, stark allergisch.“ Zuerst nickte unser Amtsarzt und anschließend sagte er im Spaß, „So lange nicht ich der Auslöser bin, werden wir es finden.“ Professor Dr. H*usmann schmunzelte nur und nachdem beide die Intensivstation verlassen hatten, fragte er nach, „Gibt es wirklich diese Antipathie zwischen ihnen und den beiden Damen?“ Nach kurzem überlegen antwortete Justus, „Eigentlich nicht. Ich mag die zwei, trotz ihrer großen Klappe. Für mich sind die beiden außergewöhnliche Menschen, die immer in ihrem Job das Wohl des Landes im Blick haben. Das ist inzwischen leider, nicht mehr überall so. Wenn es nach mir allein ginge, hätte ich sie schon lange aus medizinischen Gründen, in den Ruhestand geschickt. Das hat unter anderen auch etwas damit zu tun, dass sie nie auf ihr Stundenkonto schielen und darum zu lange arbeiten. Teilweise bis kurz vor der Erschöpfung.“

Nach diesem Gespräch, kehrte unser Amtsarzt zurück an unsere Seite. Es muss gegen 09:00 Uhr gewesen sein, als der Chefarzt gemeinsam mit unserem Amtsarzt die Aufzeichnungen der medizinischen Geräte überprüfte. Professor Dr. H*usmann machte mit seiner Hand das Victory Zeichen und Justus nickte als Bestätigung. Jetzt stand unserer baldigen Genesung nichts mehr im Wege, so dachten jedenfalls die beiden Spezialisten. Vor der Tür der Intensivstation stimmten die beiden das weitere Vorgehen ab. Dabei sagte der Chefarzt, „Du brauchst unbedingt Erholung. Es reicht doch, wenn unser Narkosearzt über die beiden wacht und die Sicherheit von einem der beiden Bodyguards gewährleistet wird. Bei Klaudias Mutti geht es doch sowieso zu, wie im Hühnerstall, durch die regelmäßigen Wechsel der Infusionen. Außerdem kontrolliert doch der Stationsarzt regelmäßig die Aufzeichnungen und ihren gesundheitlichen Zustand. Spätestens heute Abend wird sie ansprechbar sein, wenn mich ihre Werte nicht trügen.“ Justus stimmte diesen Vorschlägen zu und entgegnete noch kurz, „Gut, dann nehme ich eine Mütze mit Schlaf und wenn irgendetwas passiert, will ich es wissen, egal ob ich ruhe oder nicht.“ Er erhielt die Zusage sofort und damit trennten sich erst einmal die Wege der beiden. Nach dem Eintreffen vom Narkosearzt und Stefan verließ er diese Etage des Klinikums.

An diesem Abend tauchten mein Vati und unsere beiden Ehemänner auf. Sie besuchten zuerst den Chefarzt. Der erzählte von seinen Eindrücken des Heilungsprozesses. Dabei erwähnte er auch, dass Andrea und ich auf einen Inhaltsstoff eines gegebenen Medikaments allergisch reagiert hatten. Er sagte wörtlich zu den dreien, „Seit der Umstellung, stabilisiert sich ihr Kreislauf zusehends und wenn bei den beiden alles glatt geht, sind sie morgen Abend ansprechbar. Wir wollen das Risiko mit den eingeleiteten Maßnahmen minimieren. Darum bitte ich um ihr Verständnis, dass wir das aufwachen soweit wie möglich verzögern.“ Und „Ihre Frau ist seit ungefähr einer Stunde bei vollen Bewusstsein. Sie ist zwar noch etwas schwach und sollte sich nach Möglichkeit nicht aufregen. Ein Kurzbesuch ist aber medizinisch vertretbar.“ Nach der Zustimmung der drei Männer tauchte die Frage auf, ob Bernd und Michael nach ihren Frauen sehen dürfen. Zu diesem Wunsch sagte der Chefarzt, „Wenn sie die entsprechende Kleidung anziehen, ist ein kurzer Besuch erlaubt. Sie werden aber nichts sehen, außer viele medizinische Geräte und ihre beiden Frauen, sowie den diensthabenden Arzt, welcher für die Nachsorge zuständig ist.“ Und „Bitte die Blumen nicht in die Intensivstation mitnehmen. Die können sie gerne nebenan abgeben, bei Klaudias Mutti.“ Nach diesen Worten beendete er das Gespräch und unsere drei verließen ihn, um Mutti zu besuchen.

Auf dem Weg dorthin sagte Michael zu Bernd, „Die offenen Worte des Chefarztes haben mich zwar am Anfang etwas schockiert, dafür aber am Ende beruhigt. Ich könnte mir ein Leben ohne Klaudia gar nicht mehr vorstellen. Als sie damals in unserem Urlaub, entführt wurde, war das für mich zu Hause, die Hölle. Keinen klaren Gedanken konnte ich fassen und selbst die Kinder haben damals meine schlechte Laune gespürt.“ Etwas Nachdenklich antwortete ihm Bernd, „Bei mir ist das auch nicht anders. Andrea ist der ruhende Pol in unserer Familie. Ich würde verrückt werden, wenn ihr etwas passiert oder sie die Operation nicht übersteht.“ Mein Vati sagte nur zu den beiden, „So ist das, mit unseren Frauen, sind sie da wünscht man sie manchmal weg und wenn sie richtig weg sind, durch eine Operation oder Beruf, dann sehnt man sich nach ihnen. Mir ergeht es auch nicht anders, als euch.“ Wenig später betraten die drei Männer das Zimmer meiner Mutti. Trotz der gerade im Zimmer arbeitenden Schwester, freute sie sich nach der Begrüßung, über den Besuch. Michael suchte die Vasen und füllte sie mit Wasser, um die Blumen zu versorgen. Bernd und Vati redeten mit ihr. Sie beantwortete viele Fragen und hoffte, dass sie spätestens am nächsten Tag einige von den Infusionen los wird. Dabei sagte sie unter anderen, „Dann kann ich endlich wieder Kaffee trinken und den Kuchen hier genießen.“ Vati sagte zu ihr, „Dann geht bestimmt auch bald die Physiotherapie los. Vielleicht hilft dir ja ein junger Mann wieder auf die Beine.“ Mutti lachte kurz über die letzte Bemerkung und sagte anschließend, „Junge Männer bringen das Blut in Wallung, mehr aber auch nicht, mein Schatz.“

Ein Arzt brachte für unsere beiden Ehemänner die sterilen Sachen, die sie überzogen. Anschließend sagten sie, „Wir haben jetzt Sehnsucht nach unseren beiden Frauen. Wir kommen nach der Stippvisite wieder hierher zurück. Bis gleich.“ Meine Eltern hatten ein leichtes strahlen im Gesicht, nach ihrer Aussage. Mutti sagte noch, bevor sie das Zimmer verließen, „Wenn ihr zärtlich die Hand eurer Liebsten berührt, werden sie es bestimmt fühlen. Wenn nicht, habt ihr zu mindestens eure Sehnsucht etwas gestillt.“ Bernd und Michael verließen das Zimmer und gingen über den Gang die paar Schritte zur Intensivstation. Als sie sie betraten sahen sie Stefan und Justus, die sich leise unterhielten. Nach der Begrüßung hielten sie wirklich unsere beiden Hände. Irgendwie musste unser Unterbewusstsein die Wärme ihrer Hände gespürt haben, denn ganz sachte bewegten wir beide unsere Finger. Die beiden freuten sich wie Schneekönige, sagt man wohl so landläufig. Diese Reaktion von Andrea und mir, war aber eher ein Reflex und drang nicht im vollen Umfang in unser Gehirn.

Nach einer halben Stunde und einem kurzen Kuss auf die Wangen, verließen sie uns wieder. Vor der Tür der Intensivstation sagte Bernd zu seinem Cousin, „Weißt du Michael, wenn ich Andrea so da liegen sehe und es piept rings herum, dann habe ich immer noch ein bisschen Angst um sie.“ Michael entgegnete ihm, „ Bei mir ist das auch nicht anders. Aber trotzdem glaube ich fest daran, dass Klaudia diesen Eingriff übersteht und sie die ganze Chemie für ihr Herzproblem nicht mehr nehmen muss. Es reicht schon, wenn sie bis zu ihrem Lebensende, dass hoffentlich noch weit weg ist, die entsprechenden Hormone schlucken muss.“ Stefan hatte sich in der Zwischenzeit zu den beiden gesellt und sagte, „Wenn alles glatt geht, werden sie spätestens morgen früh auf ihre Zimmer verlegt. Es sieht sehr gut aus, wenn es stimmt, was die Ärzte sagen. Wenn ihr beide morgen Abend kommt, dürfte ein Gespräch mit ihnen, nicht mehr so einseitig werden, wie gerade eben.“ Bernd entgegnete ihm noch, „Wir sind dir zu großem Dank verpflichtet, nach deiner Heldentat vor der Operation. Wir werden dir das nie vergessen.“ Stefan antwortete nur, „Es ist meine Aufgabe als Bodyguard. Persönlich mag ich die beiden viel zu sehr. Denn sie sind trotz ihrer Erfolge nicht arrogant geworden und selbst bei Kritik, haben sie zu 99 % recht. Sie lassen sich auch nicht verbiegen, wenn sie ihre Meinungen äußern, die den Kern der Sache trifft. Wer will schon so eine geliebte Chefin und ihre Schwester an solche Halunken verlieren?“

Michael schaute kurz auf seine Armbanduhr und sagte zu Bernd, „Wir müssen uns noch von meiner Schwiegermutti verabschieden und dann wird es langsam Zeit, dass wir eine Flocke machen.“ Bernd stimmte sofort zu und ergänzte, „Da es hier kein Essen mehr gibt, sollten wir unterwegs eine kurze Rast einlegen. Auf dem Weg zurück finden wir bestimmt noch was.“ Gesagt, getan und nach der Verabschiedung von Mutti verließen die drei Männer das Klinikum wieder. Sie hatten genug gesehen und waren voller Hoffnung, dass ihre Frauen über den Berg waren. Unterwegs stoppten sie in einer kleinen Stadt, die auf dem Heimweg lag. Nach dem Aussteigen setzten die drei Männer ihr Vorhaben um und genossen ein Abendessen in einer Gaststätte. Bevor sie sich später zu Hause trennten sagte Vati noch zu den beiden, „Wenn ihr wollt, hole ich euch ab und wir fahren gemeinsam nach Coswig.“ Die beiden stimmten dem Vorschlag sofort zu.

In dieser Nacht wurde Klaudia als erste wach und langsam begriff ich, dass ich immer noch auf der Intensivstation lag. Nach dem Blick an die Decke sagte ich leise, „Das kann nicht der Himmel sein. Dazu müsste es hier Wolken geben und die Geräusche wären anders. Obwohl das Gepiepe mich an Satellitensignale erinnert. Astr* oder E*telsat können nicht weit weg sein, aber das Empfangsgerät fehlt.“ Ein kurzer Blick nach unten auf meinen zugedeckten Körper stellte in meinen kurzen Gedanken, die Frage, wo kommen bloß die ganzen Schläuche her? Noch war ich zu schwach, um die Augen länger offen zu halten. Trotzdem hatte Justus diese Regung wahrgenommen. Aus diesem Grund kontrollierte er gleich die wichtigsten Aufzeichnungen der angeschlossenen medizinischen Geräte. Zufrieden mit den Aufzeichnungen, die keine Aufregung oder ähnliches verrieten, nahm er wieder seinen Beobachtungsplatz ein.

Nach einer weiteren Stunde öffnete ich wieder die Augen. Nun schon, etwas deutlicher, sagte ich, „Die Hölle ist es auch nicht, weil es hier zu kalt ist. Aber irgendwie fühle ich mich platt, wie ein Autoreifen der eine Panne hat. Immer das Gleiche, wenn man Hilfe oder Trost braucht, ist keine Sau da, noch nicht mal der Amtsarzt oder der AD*C.“ Und „Wenn ich auf diese blöden Ständer mit den Infusionen schaue, dann stelle ich fest, der Kaffee ist auch nicht dabei. Wie soll da mein Koffeinspiegel wieder steigen?“ Ein kurzes Geräusch ließ mich den Kopf vorsichtig bewegen und ich sah, Justus die alte Zecke. Der ergriff meine Hand und sagte, „Kaffee gibt es nicht, aber meine Hand zum Trost. Willkommen im weiteren Leben, Klaudia.“ Natürlich versuchte ich zu lächeln, aber irgendwie klappte das nicht so richtig. Trotzdem schöpfte ich Hoffnung, dass dieser Mist bald vorbei ist und ihm eine Klaudia, wie Phönix aus der Asche entsteigt.Die Herzlichkeit und Wärme von Justus übertrug sich auf mich und nach einer Weile sagte er, „Wenn du weiter so machst, dann wird es bald einen Positionswechsel geben. Dein Zimmer wartet schon. Diese Entscheidung trifft aber der Chefarzt. Übrigens werde ich nachher mit Stefan und dem Klinikarzt, der für eure Nachsorge zuständig ist und Dienst hat, tauschen. Bis dahin musst du mit meinem Gesicht vorlieb nehmen.“ Um etwas Kraft zu sparen, sagte ich nur noch kurz, „Es gibt bestimmt noch schlimmeres.“ Wieder schloss ich die Augen um etwas benebelt einzuschlafen. Mit benebelt meine ich, dass ich immer noch unter Schmerzmitteln stand.

Meine nächste Aufwachphase dauerte länger und ein kleiner, eigenständiger Bewegungsversuch ging erst einmal an den Baum. Auch diese Zuckungen hatte Justus bemerkt und schaute wieder zuerst auf die aufgezeichneten Daten. In diesem Augenblick erschien der Chefarzt und nach der Begrüßung schaute auch der sofort auf die aufgezeichneten Werte. Das was er sah, stimmte ihn sehr zuversichtlich. Er sagte zu Justus, „Wir haben den Berg mit ihr erklommen und nun beginnt ein langsamer Abstieg. Dazu wird sie in ihr Zimmer verlegt, damit sie wieder zu Kräften kommt.“ Diese Worte, lösten einen kleinen Glücksmoment in mir aus und darum sagte ich immer noch leise, „Hätten sie sich etwas beeilt, dann wäre heute Abend schon die Brüderschaftsfeier mit tanzen und küssen angesagt.“ Der Chefarzt schaute mich an und entgegnete mir, „Nicht so ungeduldig junge Frau. Das steht erst in ein paar Tagen auf dem Programm und hängt von meiner Freizeit ab. Außerdem muss der vorlaute Schnabel noch behandelt werden.“ Nach dieser kleinen Episode verschwand er wieder und ließ mich mit Justus allein.

Inzwischen gab meine Schwester die ersten Lebenszeichen von sich. Justus hatte es bemerkt und hielt auch ihre Hand. Andrea spürte auch seine Wärme und öffnete kurz die Augen. Dabei sagte er, „Na Bummelletzte endlich wieder im Leben angekommen. In etwa drei bis vier Stunden sieht die Welt schon wieder rosarot aus.“ Leise entgegnete ihm Andrea, „Wer will schon eine Welt in Pink?“ Nach diesen paar Worten schloss sie wieder die Augen. Anschließend kontrollierte unser Amtsarzt die Werte und murmelte vor sich hin, „Seltsam, wenn man die Aufzeichnungen mit einem Computer betrachten würde, wären die vollkommen synchron.“ Er sagte nur deshalb seltsam, weil wir beide ja eigentlich keine Schwestern waren, sondern nur im übertragenen Sinn.

Nach der morgendlichen Visite trennte ich mich gezwungener Maßen von Andrea. Mein Bett wurde nach entfernen einiger Geräte mit den Infusionen und anderen Beuteln in unser Zimmer verlagert. Leise fragte ich die Schwester, die für das Lenken zuständig war, „Welchen Tag haben wir eigentlich?“ Sie entgegnete mir, „Samstag ist heute. Der Tag des großen Besucheransturms.“ In unserem Zimmer wurde mein Bett geparkt und die Schwester baute die Ständer wieder zusammen und schloss die Überwachungsgeräte wieder an. Wenn ich ganz ehrlich bin, hasste ich dieses Blub und Blub von den Infusionen die in meine Vene liefen. Gut, noch hatte ich mich nicht bewegt, aber wenn das noch dazu kommt, dann knickte schon einmal der Schlauch oder die Einstichnadel tat weh. Mein Blick auf die Bäume im nahe gelegenden Park oder Wald frischten meine Gedanken etwas auf. Ich war noch am Leben und das war wichtig. Bald war der ganze Spuk nur noch eine Episode in meinem weiteren Leben. Die nächsten Stunden war meine Hauptbeschäftigung, den Vögeln am Fenster zuzuschauen oder dem Plop der Infusionen zu bewundern. In dieser Phase ist man immer noch benebelt im Gehirn, trotzdem arbeitete es aber schon wieder.

Erst am Nachmittag begann die Hektik. Es wurde auf dem Flur lauter, durch die vereinzelten Besuche der vielen Patidenten. Auch meine Familie tauchte auf. Begleitet von Stefan betraten Sandy, Svenja und mein Mann das Zimmer. Michael stellte die mitgebrachten Blumen ins Wasser und dann küsste er mich auf die Stirn. Die beiden jungen Damen hatten vorsichtig meine Hand gedrückt. Sie waren glücklich, dass ich die Operation gut überstanden hatte. Sie bestellten die entsprechenden Genesungswünsche von meinen Schwiegereltern und von meinem Chef. Nach dem Dankeschön, sagte ich zu Svenja, „Dein Vati muss ja jetzt eine Weile ohne uns auskommen. Wahrscheinlich muss er länger arbeiten, als gewohnt. Aber dafür hast du ja deine Mutti, die sich bestimmt freut, dass du zu Hause bist.“ Svenja bestätigte mir meine Worte und ergänzte noch, „Es klappt ganz gut mit uns beiden, weil ich jetzt zu Hause auch backen und kochen darf. Nach der guten Ausbildung bei dir, ist noch nichts schief gegangen.“ Ihre Worte waren für mich wie Honig und ein kleines Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht. Ich fragte anschließend meinen Mann, „Wie sehe ich eigentlich aus? Wann kommt Anne zu mir, um diese Haare in Form zu bringen?“ Er sagte nur, „Typisch Weiber, kaum das Schlimmste überstanden und schon nach dem Aussehen schielen.“ Trotzdem holte er einen Make-up Spiegel und reichte ihn mir. Nach dem Spiegelbild zu urteilen, war Quasimodo direkt eine Schönheit. Die Haare waren fettig und hingen in Strähnen herunter. Kein Make-up, das jugendliche Frische vorgaukelte. Pfui Teufel, dachte ich nur kurz, weil unsere Tochter gerade sagte, „Es ist doch egal wie man aussieht. Es zählen doch die inneren Werte Mutti und da bist du Spitze.“ Sie hatte zwar recht mit dieser Floskel, aber für mich war das nur eine Aufmunterung. Die Zeit verging wie im Fluge und nach einem kurzen Besuch von Bernd und Vati, war bald wieder Blätter der Bäume zählen angesagt. Etwas musste man ja tun, um nicht völlig zu verblöden, in diesem Bett. Meine Familie war schon wieder über alle Berge oder sagt man über alle Sandkörner? In dieser Ecke begann ja schon fast die Dübener Heide. Das wusste ich noch aus meiner anfänglichen beruflichen Tätigkeit. Damals besuchte ich auch einige Firmen hier und in der Umgebung.

Am späten Abend erschien mein letzter Besuch. Ein erschöpfter Amtsarzt kam mit meiner Schwester Andrea zurück in unser Zimmer. Nach dem suchen und finden meiner Armbanduhr sagte ich zu den beiden, „Pünktlich wie die Maurer. Wenn man berechnet, dass sie später operiert wurde, wegen der gewerkschaftlichen Mittagpause, dann passt es mit der Entlassung aus der Intensivstation. Warum sollte sie auch dort noch allein faul herum liegen. Hier kann sie es auch.“ Trotz der Augenringe bei Justus schmunzelte er über meine Worte und sagte, als Andreas Bett richtig stand, „Deine Witzigkeit hat wenigstens nicht gelitten. Damit du deinen süßen Mund hälst, verabschiede ich mich jetzt mit >Gute Nacht noch, Frau stellvertretende Ministerin<.“ Wenn die doofen Schläuche nicht gewesen wären, hätte ich Grimassen gemacht, a la offene Hände an beiden Ohren und Zunge heraus strecken. So aber sagte ich zu ihm, „Gute Nacht und pflegen sie ihre A*di Ringe und Lachfalten in dieser Gesichtsgegend, sonst wird das nichts mit der grünen Umweltschutzplakette. Danke für alles!“ Kopfschüttelnd verließ er unser Zimmer und der Einzige der mit dem Zeigefinger drohte war Stefan, der sich mit Martin abwechselte.

In dieser Nacht erschien nur ab und zu die diensthabende Schwester und wechselte die Infusionsbeutel. Da ich die meiste Zeit fest schlief und Andrea auch, waren uns die Licht an und aus Störungen egal. Erst gegen Morgen fragte ich die Schwester, „Heute ist doch Sonntag, da passiert doch nichts in diesem Puff, oder?“ Sie entgegnete mir etwas pikiert, „Das ist hier eine renommierte Klinik und kein Puff. Die Anweisungen des Chefarztes werden weiter ausgeführt. Eventuell könnte der Oberarzt etwas ändern, was ich aber durch ihren Status im Land, nicht glaube.“ Wieder mal in den Nietentopf gegriffen, dachte ich kurz, auf Grund ihrer Aussage. Es passierte an diesem Sonntag nichts Besonderes mehr. Natürlich hatten wir beide Besuch und Andrea erholte sich zusehends. Dabei dachte ich kurz daran, dass sie ein Jahr jünger war als ich. Die Besuche wechselten sich ab, weil unser Krankenzimmer nicht sehr groß war. Wir warteten beide sehnsüchtig auf den nächsten Tag, weil wir hofften, von einigen Sachen befreit zu werden.

In dieser Nacht schliefen wir tatsächlich durch und verpassten die verschiedenen Wechsel. Martin hatte sich in unserem Zimmer, auf einen Stuhl gesetzt und beschäftigte sich mit einigen Dienstanweisungen. Ab und zu schüttelte er mit dem Kopf, wegen des Beamtendeutsches in einigen Vorschriften. Er beäugte die Arbeiten der Schwestern etwas misstrauisch, weil seine Arbeit als Bodyguard, das verlangte. Es passierte nichts, was zum Nachteil von unserer Gesundheit war. Die Klinikschwestern waren enorm freundlich und machten ihren Job ausgezeichnet, nach unserer Einschätzung. Martin verließ uns gegen Morgen und sagte noch kurz, „Stefan kommt erst heute Abend, damit ihr den Trubel übersteht.“

Endlich hatten wir den Montag erreicht. Einige Bewegungen von uns klappten bereits recht gut und als eine Pflegekraft uns beim waschen half, sah die Welt nicht mehr ganz so trübe aus. Als der große Augenblick der inneren Spannung seinen Höhepunkt erreichte, fing die Visite an. Nach der Begutachtung der vielen Aufzeichnungen, durch den Chefarzt, unter anderen die Temperaturmessung und wer weiß nicht alles, sagte er zu den anderen Anwesenden, „Die beiden Frauen können heute ihre Schläuche los werden. Es müsste eigentlich reichen, wenn sie ein mobiles EKG-Messgerät bekommen. Unsere Physiotherapeutin kann sich am Nachmittag mit den beiden beschäftigen. Sie kennt den Ablaufplan.“ Anschließend sagte er zu uns, „Es sieht also gut aus für die Party mit Tanz und Kuss.“ Andrea und ich lächelten nur über seine Bemerkung und ich entgegnete ihm, „Wenn ich sie richtig verstehe Herr Professor Dr. H*usmann, dann treffen wir uns morgen auf dem Gang zur Visite.“ Mit einem Lachen quittierte er meine Aussage und erwiderte anschließend, „So weit sind sie noch nicht, aber in 2...3 Tagen hat sich der Kreislauf erholt, aber nur wenn sie die Anweisungen unserer Physiotherapeutin beachten und fleißig üben. Hier zählt der Beamtenschlaf nicht zu den Übungen.“ „Häh häh..., selten so gelacht“, sagte ich darauf zu ihm, bevor die Ärzte und Schwestern unser Zimmer verließen.

Am Vormittag erschienen zwei Schwestern bei uns, um die Anweisungen des Chefarztes durchzuführen. Lachen musste ich, weil sie laut sagte, „Auah, das tut ja weh,“ als sie bei Andrea die Schläuche entfernten. Die eine Schwester entgegnete ihr, „Wir haben ja noch gar nichts gemacht, sie Zimperliese.“ Andrea entgegnete ihr trocken, „Das ist doch egal und nur eine Vorsichtsmaßnahme.“ Ich kommentierte das mit, „Sie war schon immer eine Jammertante, darum sind wir immer zusammen, weil ich immer ihre Hand zum trösten halten muss.“ Sie streckte mir die Zunge heraus und die Schwestern entfernten in dieser Zeit die Schläuche und desinfizierten die Wunden. Angeben will ich ja nicht, aber ein kurzes, „Sch...“ gab ich auch von mir, als ich dran war. Es war mehr durch den Überraschungseffekt, als durch Schmerzen, weil es ruckzuck ging. Als die beiden fertig waren, sagte die eine, „Nachher gibt es noch das Überwachungsgerät und dann, gehen die ersten Übungen los. Zur Stärkung gibt es heute eine kräftige Hühnersuppe als Mittagessen.“ Nach den letzten Worten konnte Andrea ihre Klappe nicht halten und sagte, „Nach fünf Tage fasten reicht eine Suppe für meinen wohlgeformten Körper aber nicht aus. Da wäre mir ein halbes oder besser ein ganzes gebratenes Hähnchen viel lieber.“ Die Schwester entgegnete ihr, „So etwas gibt es nur in Möckern, da ist W*esenhof ganz groß. Außerdem würde ihr Magen das gar nicht vertragen. Als Alternative könnten wir Milchreis anbieten.“ Na, diese Antwort war ja der Hammer für mich. Aus diesem Grund erwiderte ich, „Das Zeug konnte ich als Baby und später als Teenie schon nicht leiden und klebt wahrscheinlich immer noch in der alten Gardienen von meinen Eltern. Der Geruch vom Milchreis erzeugt bei mir einen Würgereiz, es entstehen Falten und mein Gesicht färbt sich grün.“ Nach meinen Worten hatte sich diese Alternative in Luft aufgelöst. Die beiden lachten nur, als sie gingen.

Andrea benutzte diesen seltsamen Triangel, der an einem Galgen hing, über dem Bett und erhob sich vorsichtig. Dabei sagte sie, „Im Ministerium habe ich mir schon den Hintern platt gesessen und hier geht es weiter. Dabei war der Mal so schön rund und knackig.“ Schmunzelnd entgegnete ich ihr, „Wenn er nicht so breit wäre, bräuchtest du ja keinen Stuhl mehr. Da würde ja ein kleiner Würfel vollkommen reichen. Ach verzeih, dann kommst du mit deinem Gesicht nicht über die Tischkante.“ Als Antwort machte sie nur Grimassen und ein paar Minuten später erschienen unsere beiden weißen Plagegeister wieder. Ich benutze deshalb diesen Begriff, da ich das Gerät, was sie mir anlegten, überhaupt nicht leiden konnte. Das hat mich damals schon beim Sex und beim Schlafen gestört. Eine der Schwestern sagte noch, „Die Klinik hat sogar noch ein paar neue Batterien spendiert.“ Aus Gnatz entgegnete ich ihr, „Ich nehme die mit Solar und einem Messintervall von vier Stunden, aber nur, weil es der Chefarzt es so haben will.“ Sie schüttelte nur mit dem Kopf und sagte nichts mehr.

Eine Schwester servierte unser Mittagessen und half uns eine aufrechte Position einzunehmen. Nach ihrem, „Guten Appetit“, verschwand sie auch schon wieder. Andrea meckerte etwas über die Suppe, weil sie zu dünn war und als in diesem Augenblick, die Funktion des EKG- Messgerätes los ging, musste ich laut auflachen. Das war Tatterich in der vollkommensten Form, was da abging. Sie hatte dadurch nichts mehr auf dem Löffel und schob den auch noch in den Mund. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz auf das Messgerät und beruhigte sich erst wieder, als alles vorbei war. Die Suppe war übrigens ausgezeichnet und eine wahrer Genuss, nach so vielen Tagen. Nach dem beiseite stellen der Teller suchte ich mir eine neue Position im Bett. Es gab bestimmt keine Stelle mehr am Rücken die bei mir durch das Liegen nicht weh tat. Allein das zwangsverordnete Liegen ging mir, als eher unruhiger Geist, ordentlich auf den Senkel.

Es dauerte nicht allzu lange und wir hatten das nächste Highlight vor uns. Die sehr junge Physiotherapeutin betrat unser Zimmer und flötete etwas von, „Guten Tag meine Damen, es wird Zeit für die ersten Übungen. Wie hat der Turnvater Jahn immer gesagt, ohne Fleiß, keinen Preis.“ Mit etwas Misstrauen schaute ich sie an und sagte zu meiner Schwester, „Die junge Dame hat gerade ihre Lehrausbildung beendet und sucht noch ein paar Versuchskarnickel. Da nützt dir auch dein Orden vom St*inmeier nichts, als Preis.“ Die Dame schaute uns vielleicht an, dabei hatten wir uns noch gar nicht unterhalten, mit ihr. Auf Grund ihres Gesichtsausdruckes sagte ich zu ihr, „Guten Tag, Fräulein Unbekannt, wenn sie sich noch vorstellen oder näher an uns heran kommen, so dass wir das Namensschild lesen können, wäre das ein Anfang.“ Nach ihrer Entschuldigung sagte sie zu uns, „Mein Name ist Karin und ich gehöre hier zu der Gruppe der Physiotherapeuten im Klinikum.“ Andrea lachte laut los und ich sagte zu der jungen Dame, „Das Lachen hat nichts mit ihnen zu tun. Ihr Vorname ist manchmal ein Gräuel für uns im Job. Unsere allseits beliebte Pressesprecherin trägt den gleichen und wir sind uns nicht immer einig, über das was sie von sich gibt.“ Nach meiner Aussage huschte ein Lächeln über ihr Gesicht und anschließend stellten wir uns namentlich vor.

Wir machten ihre Übungen mit und ohne ihre Hilfe und beim richtigen Sitzen mit den Beinen aus dem Bett passierte mal wieder etwas, was nicht geplant war. Andreas Nachthemdträger verrutschte kurz und der tätowierte Engel kam zum Vorschein. Karin stutzte kurz und sagte anschließend, „Ich kenne diese Tätowierung vom Fernsehen her. Jetzt ist mir auch klar, wen ich hier betreue, oder sind sie nicht zufällig die Teufelin?“ Leise entgegnete ich ihr, „Sie hätten jetzt einen Preis gewonnen oder den Zonk, wenn sie das richtige Tor gewählt hätten.“ Und „Ja, ich bin die Teufelin, die ihre große Klappe nicht halten kann, wenn sie etwas empfindet, was in ihren Augen falsch ist.“ Nach meiner letzten Aussage herrschte Frieden unter uns und wir folgten mit viel Eifer und Ehrgeiz ihren Anweisungen. Als sie uns verließ, sagte sie noch, „Bitte ab und zu wiederholen, aber immer auf den Kreislauf achten. Sobald es schummerig vor den Augen wird, sofort beenden.“ Andrea sagte aus Spaß zu ihr, „Jawohl Frau Lehrerin.“

Es war inzwischen später Nachmittag geworden und es gab Kaffee und ein Stück Kuchen. Wir wurden ein paar Minuten später total überrascht, als Reiner und Kurt auftauchten mit riesigen Blumensträußen. Als wir uns nach der herzlichen Begrüßung etwas miteinander redeten fragte ich Reiner, „Na, was gibt es Neues in Deutschland? Ist der Erdogan schon in Wien, oder noch in Syrien? Zypern ist wohl inzwischen auch in seinem Machtbereich, wegen des Gasvorkommens im griechischen Teil.“ Etwas diplomatisch entgegnete er mir, „Er will erst einmal Panzer haben, für weitere Entlassungen von deutschen Staatsbürgern.“ Nach meinem Kopfschütteln sagte ich nur noch, „Wenn wir in weiter so hofiert, ist er wirklich bald in Wien.“ Die beiden mussten weiter zu einer Konferenz und einer Firmeneröffnung im nächsten Landkreis, darum verabschiedeten sie sich und darum sagte ich zu Kurt, „Viel Spaß noch mit unseren Aufgaben und ärgere meine Schwiegertochter nicht zu sehr.“

Mein Vati erschien kurz nach ihnen mit unseren beiden Ehemännern, bevor er zu Mutti ging. Es wurde langsam eng mit den Vasen und Blumensträußen in unserem Zimmer. Nach der Begrüßung mit den Küssen war Quatschen angesagt. Michael sagte unter anderen, „Diese Klinik ist in ihrer Arbeit sehr genau. Die Spaßbremse am Arm wirst du bestimmt erst in zwei Tagen los.“ Sein hämisches Grinsen bei diesen Worten, forderte die Teufelin in mir heraus und ich kniff ihm in den Arm. „Auah, das tut ja weh“, sagte Michael zu mir, obwohl er genau wusste, weshalb diese Reaktion von mir kam. Als ich mich neben ihn setzte schaute er mich überrascht an und sagte anschließend, „Bitte nicht übertreiben mein Schatz.“ Ich antwortete nicht und suchte mit meinem Mund den Seinen. Nach dem, kurz danach folgenden, Zungenkuss hatte ich mich lange genug gesehnt. Das war die Motivation, die ich erst einmal brauchte, um wieder Klaudia zu sein. Einige Zeit später sagte er zu mir, „Nach Rücksprache mit deinem Vati und dem Chefarzt werde ich erst am Wochenende hier übernachten. Es macht vorher keinen Sinn, wenn du im Stress bist mit den verschiedenen Anwendungen, mein Schatz.“ Ich verstand das vollkommen und entgegnete ihm, „Nicht immer haben Eltern unrecht. Manchmal ist es besser auf ihre Ratschläge zu hören.“ Michael gab mir wieder einen langen Zungenkuss und wenn ich gekonnt hätte, wie ich wollte, dann...

Die beiden Männer verabschiedeten sich kurz vor der Abendessenszeit und tauschten noch ihren Platz mit meinem Vati. Der sagte zu uns, „Es gibt eine Werbeanfrage von dem schwedischen Möbelriesen und eine Anfrage vom Heimatsender, für eine Talk Show. Die Talk Show Anfrage habe ich mit euren Familien bereits besprochen, demokratisch abgestimmt und selbst eine Zustimmung von euch beiden würde am Ergebnis mit „Nein“ nichts ändern. Die genauen Vorstellungen von IK*A kenne ich nicht und er liegt, bedingt durch eure Operationen, erst einmal auf Eis.“ Andrea und ich nickten nur als Zustimmung und anschließend fragte ich, „Wie sieht es bei Mutti aus. Hüpft sie schon herum?“ Mein Vati sagte als Antwort, „Hüpfen ist etwas übertrieben, aber Toilette und Duschen auf dem Hocker funktioniert schon. Sie braucht zwar länger, aber das wird sich bald normalisieren. Sie hat ja auch einen kleinen Vorsprung gegenüber von euch beiden Quälgeistern.“ In diesem Moment hatte ich eine Blitzidee, sagte sie aber nicht. Jedenfalls verabschiedete sich mein Vati bald und wir konnten essen.

Inzwischen hing mir der Hagebuttentee zum Halse heraus und darum sagte ich zu einer Pflegerin, „Ich hätte gern eine Weinschorle und wenn das nicht vorrätig ist, trinke ich Apfeltee, möglichst echten, um den Sultan sein Zeug wegzusaufen.“ Es dauerte zwar etwas, bis der Groschen fiel, aber als sie wieder kam, brachte sie Früchtetee. Der war nicht vom Sultan, sondern von M*ßmer und hatte genug Giftstoffe, wie Pyrrolizidinalkaloide mit drin, laut Untersuchungen in Kiel und einer Sendung vom Plattlandregionalfernsehsender mit dem Titel „Markt“. Natürlich hatte ich auch den Widerruf gelesen von der Wirtschaftsvereinigung Kräuter und Früchtetee e.V. Als Pressetante hätte ich auch so ein Dementi geschrieben.

Inzwischen war unser Geschirr von einer Pflegerin schon eingesammelt worden und Stefan erschien. Nach der Begrüßung mit ihm fiel mir meine Blitzidee wieder ein. Darum sagte ich zu ihm, „Mein allerliebster Bodyguard, ich hätte da eine Aufgabe für dich. Ich brauche einen Rollstuhl oder einen Rollator. Bitte besorg mir einen.“ Auf Grund der seltsamen Anrede schaute er mich zuerst an und da ich nichts weiter sagte, kümmerte er sich um meinen Wunsch. Nach etwa fünf Minuten kehrte er mit einem Rollstuhl zurück und Klaudia erhob sich langsam aus dem Bett. Etwas unsicher schlüpfte ich in meine warmen Hauspantoffeln und setzte mich in den Rollstuhl. Stefan hatte inzwischen begriffen, dass ich einen Ausflug plane und sagte, „Chefin du bringst mich in arge Bedrängnis mit dieser Aktion. Aber wenn es unbedingt dein Wille ist, dann bitte mit angezogenen Bademantel.“ Er gab mir meinen Bademantel und vorsichtig zog ich ihn über. Ein Arm musste draußen bleiben, wegen des Krachmachers. Nach meinen „Auf geht’s, ins Nachbarzimmer, zum Besuch meiner Mutti. Du bist für die saubere Luft zuständig und die offenen Türen, “ war ich, nach einigen kleinen Lenkübungen, im Rollstuhl unterwegs.

Mein Plan klappte ganz gut und als ich bei Mutti im Zimmer war, quietschte sie leise auf. Wir umarmten uns beide und erzählten über alles Mögliche. Es war für mich Freude pur und kurz bevor wir uns trennten sagte sie zu mir, „Wenn alles glatt geht, dann komme ich morgen bei euch zu einer Stippvisite vorbei, mein Schatz. Bestell bitte schöne Grüße an Andrea.“ Stefan hatte bereits die Türen wieder geöffnet, als ich auf dem Weg zurück war. In diesem Augenblick kam Justus die Treppe hoch und erblickte mich und mein Gefährt noch von hinten. Er hatte zuerst an eine Fata Mogana gedacht und beeilte sich, mir zu folgen. Ich sagte nur zu Stefan, der in unserem Zimmer die Tür festhielt, „Tür zu und Klinke festhalten.“ So schnell war ich noch nie im Bett und als Stefan den Rollstuhl im Bad versteckt hatte, öffnete Justus unsere Tür. Er fragte mich ganz unverblümt, „Hat die Frau stellvertretende Ministerin mal wieder Knete im Kopf und macht unerlaubte Sachen?“ Laut entgegnete ich ihm, „Wieso das denn? Ich liege hier seelenruhig und trauere den Maikäfern in den Bäumen nach. Außerdem passt Stefan auf, dass alles glatt geht.“ Unser Amtsarzt wollte gerade einen Blick hinter mein Bett werfen, wo der verräterische Bademantel zerknüllt am Boden lag, als Andrea sagte, „Wir sind doch immer artig, wenn wir in einem Krankenhaus sind. In der REHA, da geht es erst rund.“ Da Stefan nichts sagte, verließ er mit einem Kopfschütteln unser Zimmer. Ich bestellte die Grüße von meiner Mutti an Andrea, die sich darüber unheimlich freute. Besonders als ich hinzufügte, „Sie kommt uns wahrscheinlich morgen Abend besuchen.“

Am späten Abend war wieder mit dem Kissen kuscheln angesagt. Stefan hatte den Rollstuhl an seinen Platz zurück gebracht und setzte sich auf den Stuhl in unserem Zimmer. Er hatte sich einige Zeitungen mitgebracht und rätselte darin. Der normale Nachtdienst der Schwestern lief dieses Mal ohne unsere Störungen oder besser ausgedrückt, Behandlungen ab. Weil nur das Langzeit EKG seine Tätigkeit verrichtete und mit unserem leichten Schnarchen, ein äußerst seltenes Konzert spielte.

:::Katrin, manchmal zickig, aber immer lustig

Word sagt: Seite 1700 mit 1 120 786 Wörtern in Verdana 10

PS: Sollte einmal mein Mentor,Lektor und Freund ausfallen, aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen, wird es ein vorläufiges ENDE geben !!!


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Katrin-Doris am 22.02.18 um 13:42 geändert
"Der Urlaub" / " Das Spiel des Lebens" /"Bestellt und Geliefert"/"Eine Fahrt ins Blaue"/ "Eine Wette und ihre Folgen"/" Die Forschungsreise "/" Ein altes Märchen"/ "Ein Urlaub, der keiner werden sollte"/"Der Seitensprung in eine Katastrophe"
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AlfvM
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:22.02.18 19:42 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,
vielen Dank für die Fortsetzung, macht viel Spass zum Lesen. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub.
LG Alf
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Lesen bildet Jeden

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:24.02.18 22:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Katrin Doris,
bin immer noch nicht durch den ganzen Text, habe zur Zeit starke Schmerzen in meiner
Nackenpartie, lenkt stark ab.
Aber soweit wie ich bis jetzt bin gefiel mir der Inhalt sehr gut, dafür danke ich dir und
wünsche Dir weiterhin so schöne Gedanken, wie immer.
Ist leider nicht viel an Inhalt aber es ist lieb gemeint,

nun verbleibe ich mit,
lieben Gruß, Horst

♦♦ ♥♥ ♦♦

Gruß der alte Leser Horst
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Stormanimal Volljährigkeit geprüft
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:25.02.18 21:25 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für diese Folge, welche mir das eine oder andere grinsen ins Gesicht gezaubert hat.
Schönen Urlaub!
Auf die nächste Folge freue ich mich schon.
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drachenwind Volljährigkeit geprüft
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Leben und leben lassen

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:26.02.18 16:33 IP: gespeichert Moderator melden


Na endlich, beide leben und Du kannst uns noch vieles
von ihnen erzählen.
Ansonsten bleibt mir, Katrin-Doris mal wieder ein
Dankeschön für deine Unterhaltsame Arbeit.

LG
Drachenwind

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von drachenwind am 26.02.18 um 16:33 geändert
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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Mausi2014
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:27.02.18 21:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin-Doris,

Wieder eine Wunderbare Geschichte!
Sie ist wieder Spitze!!!!
Gott sei Dank Funktioniert die Klappe noch und unsere Damen sind noch auf dieser Welt.
Vielen Dank auch für das Lachen.

Du bist und bleibst meine Königin des Schreibens.
Vielen Dank!


Mausi2014
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coradwt
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Das glück des Mannes ist es, einer Frau dienen zu dürfen

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coradwt  
  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:27.02.18 23:19 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen dank Katrin-Doris, für die Fortsetzungen und deine Geschichte.
Es freut mich, dass es den 3 Frauen gut geht und dass Sie ihren Stefan haben. Der beschützt seine Chefinnen und nimmt es für die beiden mit allen auf.

Ich liebe deine Geschichte.

Lass es dir gutgehen

Liebe Grüße
Cora
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Rainman
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Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:05.03.18 20:35 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin.

Super spannend geschrieben.
Danke für deine tolle Arbeit.

LG Rainman
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:11.03.18 23:53 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Katrin,

jetzt habe ich auch sogar erst nach Deinem Urlaub einen Kommentar und die viel zu kleine Danksagung für Deine viele Arbeit mit dieser Geschichte für Dich.

Vielen lieben Dank das Du mir und den anderen Lesern solch schöne Stunden bereitest in denen ich unter anderem total die Zeit vergesse. Man wird immer wieder in das Leben unserer beiden Familien, welches noch lange wären möge, hineingezogen und fühlt sich so schon fast der Familie zugehörig.

Das Du dann auch noch aktuelle Ereignisse einbaust ist aus meiner Sicht phänomenal. Wobei aus meiner Sicht dadurch auch der Zeitstrahl der Geschichte mit diesen Ereignissen verknüpft ist und ein Sprung und sei es auch nur um ein Paar Monate doch sehr erschwert wir.

Auch das inzwischen doch immer größer gewordenen Umfeld mit vielen Charakteren gibt einem bestimmt die Möglichkeit auch weitere Handlungsstränge zu knüpfen. Nur stelle ich mir es auch sehr schwer vor immer alle mit Ihrem Namen und ihrer Funktion (neben der Personenliste) im Auge zu behalten und die richte Person zu erwähnen.

Ich hoffe Du hast Dich in Deinem Urlaub gut erholt und ich habe durch meinen "verschlamperten" Kommentar Dich nicht irgendwie negativ beeinflusst. Falls Doch entschuldige ich mich hiermit in aller Form bei den Leidtragenden. Dir Gute Gesundheit und falls nötig Gute Besserung. Nimm Dir die Zeit die Du brauchst und schreib bitte "ohne" das piep, piep, pieeeep ... weiter. Danke.

Liebe Grüße,

Der Leser
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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:12.03.18 00:30 IP: gespeichert Moderator melden



Hallo Katrin Doris,
wurde Dank Raimann auf den Fehler hingewiesen nun nehme ich
ihn hier weg und plaziere ihn an die richtige Stelle
LG Horst


Dieser Beirag stand leider im verkehrten Beitrag danke Raimann für
den Hinweis. mfg Horst


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von AlterLeser am 13.03.18 um 09:35 geändert
Gruß der alte Leser Horst
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Rainman
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Das Leben ist sch...., aber die Graphik ist geil!

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  RE: Eine Wette und ihre Folgen Datum:13.03.18 00:28 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Hallo Katrin Doris,
dieser Teil sollte garnicht entstehen aber da meine erste Anmerkung so kurz war sollte doch noch ein kleiner Nachschlag erfolgen.

Da war ja der Liebhaber gut beschäftigt und die Gespielin gut verschlossen. Da sie dabei ihre Orgasmen erlebte war er ja schon sehr Erfolgreich. Das Spiel scheint aber noch nicht beendet zu sein, bin gespannt was den beiden noch so einfällt.
Da ja diese Sache in einer Katastrophe endet(?) bin ich gespannt worin denn diese bestehen könnte.
Kann zur zeit noch nichts derartiges versteckt lesen, dass ist schön und gleichzeitig aufregend. Also schreibe bitte so weiter. ... ...

Danke für diese Fortsetzung, bin weiter sehr gespannt... ...

LG Horst





Du bist dir sicher, das du das hier richtig gepostest hast?

Mfg Rainman
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