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E.Keusch und seine Fälle
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Datum:02.01.15 08:47 IP: gespeichert
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Die Fälle von Herrn Keusch
Vielleicht sollte ich mich an dieser Stelle erst einmal kurz vorstellen. Mein Name ist Erwin Keusch. Ich arbeite Privatdetektiv und verdiene meinen Unterhalt mit der Auflösung kriminalistischer Fälle. Alle meine Fälle vom alten Jahr hatte ich soweit abgeschlossen. Dieses Jahr war noch jung. Noch hatte ich keine neuen Aufträge. Deshalb genoss ich meine freie Zeit gerade gemütlich in meinem Wohnzimmer auf der Couch und blicke gerade aus dem Fenster.
Auto an Auto reihte sich wie eine Perlenkette an der naheliegenden Bundesstraße aneinander. Die Straße zum Einkaufszentrum war gnadenlos überlastet. Entweder waren die Leute wegen der unerwarteten Schneefalls doch noch zum Skifahren aufgebrochen, oder mussten gerade jetzt nach Weihnachtsende ihre Geschenke wieder umtauschen. Genussvoll räkel in mich in meinem zweiteiligen, schwarzen Latexanzug und war froh, hier in meiner warmen Stube sitzen zu dürfen.
Meine Beine hatte ich mir mit mehreren Ledergurten eng zusammengeschnallt, um meine Bewegungsfreiheit etwas einzuschränken. Um meine Handgelenke lagen fest umschlungen meine massiven Handschellen, so dass ich meine Arme nur um die kurze Kettenlänge auseinander brachte. Immer wieder rieb ich mit meinen gummierten Händen über mein erigiertes Glied, das sich wie eine Zeltstange unter meiner Latexhose abzeichnete. Ließ mir aber noch etwas Zeit. Wollte jetzt noch nicht kommen.
Schließlich hatte ich noch den ganzen Abend vor mir. Genüsslich nippte ich an meinem Rotweinglas und konzentrierte mit wieder auf meinem Laptop, der auf meinem Bauch lag. Ich stöberte durchs WWW und suchte mir neue Anregungen für meine Latexleidenschaft. Gerade betrachtete ich einen Latexbody in schwarz und überlegte mir, ob ich mir dieses Teil als nachträgliches Weihnachtsgeschenk gönnen sollte, als ich dieses unheilvolle Geräusch vernahm.
Die Aussicht auf einen ruhigen Spätnachmittag schien damit in weite Ferne zu rücken. Frau Sturm, meine Haushälterin trug wahrscheinlich schon im Kindergarten Schuhe mit Absätzen, die weit über 10 Zentimeter lagen. Ich mag Frauen in High Heels, frage mich allerdings in letzter Zeit immer öfter, ob der ästhetische Anblick dieser gesteckten weiblichen Beine, den Höllenlärm, den diese besagten Absätze verursachten, wirklich rechtfertigte.
Meine Wohnung ist nun mal leider sehr hellhörig und den Lärm, der durch die Absätze von Frau Sturm verursacht wurde, hatte eine Lautstärke, als trabten die Apokalyptischen Reiter direkt auf mich zu. Frau Sturm polterte die steinernen Stufen des Treppenhauses hinauf und demonstrierte mir ganz nebenbei, die für ihr Alter erschreckend gute Kondition, indem sie besonders zügig die Treppe hochmarschierte und sich dabei wie bei einer Salve aus einem Maschinengewehr anhörte.
An den knallenden Schritten konnte ich hören, dass sie mittlerweile den Treppenabsatz erreicht hatte und nun die Tür zu meiner Wohnung öffnete. Sie hatte zwar kurz geklopft, das Herein, dass ich mir zu sagen gespart hatte, wahrscheinlich aber auch wie sonst einfach wieder großzügig überhört. Mit einem Klacken, das kein normaler Teppichboden dämpfen konnte näherte sie sich nun mir unaufhaltsam. Nur noch wenige Schritte trennten sie von mir und meiner geschändeten Entspannungsidylle.
Man konnte ihr Alter nur erahnen. Auch sie frönte trotz ihrer angesammelten Jahre noch immer ihrer Latexleidenschaft. Die einzige Gemeinsamkeit, die wir beide wahrscheinlich gemeinsam hatten. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb sie sich mir aufzwängte, meinen Haushalt zu führen. Ich war schon vor vielen Jahren bei ihr eingezogen. Um gleich alle aufkeimenden Vermutungen zu unterdrücken.
Nein, wir sind kein Paar und solange ich noch einigermaßen bei Verstand bin, werden wir es auch hoffentlich niemals werden. Frau Sturm ist nur meine Vermieterin. Allerdings hatte sich mich irgendwann in meinen Latexklammotten erwischt und mir dann dieses Angebot gemacht, dass ich einfach nicht abschlagen konnte. Seit dieser Zeit geht sie in meiner Wohnung mehr oder weniger ständig nach ihrem Belieben ein und aus, wie es ihr gerade passt.
Es hatte aber auch durchaus auch Vorzüge, auch wenn diese nur ansatzweise zum Tragen kamen. Wir konnten beide ohne Rücksicht auf den Anderen ungestört unseren Leidenschaften nachgehen. Und ich konnte mich meiner zweiten Leidenschaft, der Selbstbondage hingeben, denn es gab keinen Tag, an dem Frau Sturm nicht nach dem Rechten sah. Unter ihrer weißen Latexhaube, die nur Öffnungen für ihren Mund und ihre Augen hatte, hörte ich sie jetzt schnaufen.
Sie bemerkte, wie mein Blick neugierig auf ihren Zettel haftete, den sie in ihrer gummierten Hand hielt. Damit versuchte sie sich jetzt vergeblich Luft zuzufächeln. Ein Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt war, denn ihre Ganzkörpergummierung verhinderte jeglichen Luftaustausch. Immer wieder versuchte ich einen Blick auf das kleine Stück Papier zu erhaschen, aber erst als Frau Sturm mir dieses Papier großzügiger Weise übergab, konnte ich einen Namen lesen.
Auch dies sollte ich vielleicht noch erwähnen. In einem Anfall geistiger Umnachtung hatte ich mich darauf eingelassen, dass diese Frau meine Aufträge annahm. Auf den ersten Blick erschien mir dies Praktisch, denn im Gegensatz zu mir war sie immer erreichbar. Ein Zugeständnis, dass ich beileibe schon mehrmals bereut habe. Ich überlegte. Diesen Namen hatte ich schon einmal gehört. In meiner Naivität fasste ich meine Überlegung in Worte.
Ein riesiger Fehler, wie sich gleich darauf herausstellte. Um mich nicht dumm sterben zu lassen, erklärte sich Frau Sturm ungefragt bereit, meine Bildungslücken zu schließen, indem sie sich unaufgefordert einfach neben mich auf Sofa zwängte und zu erzählen begann. Meine Unkenntnis kostete mich den Rest des Inhaltes meines Rotweines, der ihr offensichtlich sehr gut schmeckte und eine riesenmenge Geduld.
Sie vertraute mir nun nämlich den Inhalt sämtlicher Klatschsendungen, die die letzten fünf Jahre ausgestrahlt wurden, an. Als sie mich endlich auf den neuesten Stand von Wissen, das die Welt nicht braucht gebracht hatte, kam sie zu dem eigentlichen Punkt und erklärte mir, ich hätte einen neuen Klient, der sich mit mir in einer Stunde wegen dieser Person in der Stadt treffen wollte. Mein entspannter Tag war nach ihrem Erscheinen eh gelaufen.
Ich schloss meine Handschellen auf und überlegte, ob ich meinen Gummianzug ausziehen sollte, entschied mich dann aber mangels Zeit, ihn anzulassen und ein blickdichtes Hemd zu meinem Anzug anzuziehen. Um Frau Sturm zu entfliehen, machte ich mich sogleich auf den Weg. Ich griff nach meinem Regenklepper und flüchtete aus meiner Wohnung, bevor Frau Sturm noch etwas zu Linda Lonars einfiel.
Ich sollte mich mit meinem Klient in einer Bar nahe am Stadtpark treffen. Obwohl ich zu früh drann war, wartete er schon in dem Nobelhotel, zu dem dieses Lokal gehörte und nippte gerade an einem überteuerten Glas Selters, als ich die Bar betrat. Auch ohne die Visitenkarte, die er mir zuschob, hätte ich diesen älteren, untersetzten Mann, an seiner Hornbrille als Notar erkannt. „Die Sache ist etwas verzwickt, nuschelte her Jordan in sein Wasserglas.
Könnten sie etwas deutlicher werden, fragte ich nach. Ich war über das abrupte Ende meines gemütlichen Sofaaufenthaltes noch etwas verärgert. „Der Name Lonars sagt ihnen bestimmt etwas?“ Dank dem häufigen Fernsehkonsum von Frau Sturm, ihrer weiblichen Kommunikationsbereitschaft und meinen eigenen bescheidenen Kenntnissen konnte ich diese Frage jetzt locker bejahen. „Nun“, erklärte Herr Jordan mit stolzer Stimme.
„Ich habe schon für den alten Lonars bis zu seinem Ableben, Gott hab ihn selig, gearbeitet. Eigentlich war er mein erster und auch wichtigster Klient. Trotzdem kann man sagen, dass sich so etwas wie ein freundschaftliches Band im Laufe der Jahre zwischen uns entwickelt hat. Ich war oft bei ihm zuhause und kannte daher auch seine Zwillinge gut. Schreckliche Kinder, kann ich ihnen nur sagen. Ständig schienen Linda und Kevin irgendwelche Streiche auszuhecken, machten sich ständig über andere in ihrer selbsterfundenen Geheimsprache lustig.
Sie waren damals unzertrennlich und ergänzten sich gegenseitig in ihrer Boshaftigkeit. Unauffällig musterte ich den Notar. Die Abnutzungsspuren an den Ellenbogen von seinem Anzug, ließen mich vermuten, dass er Junggeselle war und im Gegensatz zu mir auch keine Haushälterin hatte. Für einen kurzen Augenblick musste ich ihn beneiden. Auf jedem Fall schienen ihm Kinder unheimlich zu sein. „Sie sagten eben verzwickt“, nahm ich das Gespräch wieder auf.
„Geht es um Geld?“ „Ja, sie haben richtig getippt“ bestätigte Dr. Jordan zustimmend. „Der alte Lonars vererbte sein ganzes Vermögen zu gleichen Teilen an seine Kinder- die Zwillinge und den Nachzügler Mario. Seine Frau hatte sich schon seit Jahren davor von ihm getrennt und wurde im Zuge der Scheidung schon mehr als großzügig abgefunden. „Hört sich für mich nicht danach an, als ob sie dafür meine Hilfe brauchen würden“, gab ich zurück.
Glauben sie mir, Herr Keusch mir wäre es auch lieber gewesen, wenn ich sie nicht brauchen würde, allerdings sind Umstände aufgetreten, die in der Tat etwas prekär sind. Linda Lonars wurde nämlich entführt. Ihr Zwillingsbruder bekam einen Brief von ihr, in dem sie ihn anflehte, das geforderte Lösegeld zu besorgen. Als der Notar mir die Summe nannte, konnte ich mir ein erstauntes Pfeifen nicht verkneifen.
„Diese Summe dürfte selbst für das Lonars Imperium nicht so einfach zu aufzubringen sein“, vermutete ich. Nun ich bin nur der Notar der Familie und habe nicht den Einblick in die Finanzen der Erben“ versuchte sich Herr Jordan in der Kunst der Tiefstapelei. Ich wollte wieder meiner Bondageleidenschaft nachgehen, aus der mich Frau Sturm so abrupt gerissen hatte, deshalb klopfte ich Herrn Jordan freundschaftlich auf die Schulter und erklärte ihm etwas gereizt:
„ Es gibt jetzt genau zwei Möglichkeiten. Die erste, ich gehe jetzt wieder zu mir nachhause und mache mir den gemütlichen Abend, den ich mir vorgenommen hatte und beklage die 10 Euro, die ich für dieses komische Mineralwasser ausgeben musste, oder wir gehen jetzt in ein richtiges Lokal, indem man auch zwei, drei Bierchen trinken kann, ohne hinterher jemand erpressen zu müssen. Dar Notar sah mich etwas irritiert an, für einen kurzen Moment sah ich mich schon wieder auf meinem Sofa mit meinen Handschellen, doch dann nahm aber doch meinen Vorschlag an.
Wir gingen in eine Kneipe auf der gegenüberliegenden Straße und setzten uns an einen Tisch in der Ecke, wo wir ungestört reden konnten. Nach dem zweiten Bierchen war Notar Jordan endlich bereit, die ganze Geschichte rauszurücken. Der alte Lonars hatte Herr Jordan als Vormund für seinen jüngsten Sohn Mario eingesetzt. Als er starb, wurde der kleine gerade eingeschult. „Und die Mutter?“ hakte ich nach. Der Notar machte eine verächtliche Handbewegung.
Irgendwoher musste die Tochter schließlich ihre Unarten herhaben. Lonars geschiedene Frau hatte nicht das geringste Interesse an so spießigen Dingen wie Kindererziehung. Sie hat eine beträchtliche Summe bei ihrer Trennung eingesackt und sich wieder auf ihre Lieblingsbeschäftigung, das Partyfeiern konzentriert. Frau Sturm hatte Mario Lonars in ihren hymnischen Beschreibungen gar nicht erwähnt.
Dafür fiel mir ein, dass ich einen Bericht über ihn im Wirtschaftsteil meiner Zeitung las. Ich erinnerte mich an das Bild eines sympathischen jungen Mann, der eine neue Firma bei uns in der Gegend eröffnen wollte und hierfür eine beträchtliche Summe investieren wollte. „Ich vermute Mal, dass nur der jüngste Spross der Familie so viel Geld besitzt, um den Lösegeldforderungen nachzukommen“, sinnierte ich. Der Notar wischte sich mit dem Handrücken den Rest vom Bierschaum vom Mund und bestätigte meine Vermutung.
„Das die Entführung ausgerechnet in Tunis stattfand, kommt mir etwas seltsam vor“ Herr Jordan wedelte nach einem frischen Bier. „Nicht nur ihnen“, beantwortete er meine Frage. „Nicht nur ihnen, aber Linda Lonars besitzt dort unten eine Villa, in der sie sich öfter aufhält. Frau Sturm hatte mir einiges von denen anscheinend legendären Partys an diesen Ort geschildert. Mit einer Mischung aus moralischer Empörung und Wäre ich doch nur auch dabei gewesen- Wehmut.
„Wie ernsthaft ist die ganze Geschichte?“fragte ich. „Sehr ernst Herr Keusch, fürchte ich. Ich weiß was sie denken, aber die Entführer meinen es ernst. Sehr ernst sogar. In dem Brief befand sich ein Stück Haut. Das haben ihr die Entführer vom Körper geschnitten. Herr Jordan öffnete sein Jackett und zog einen Umschlag mit dem medizinischen Gutachten aus der Innentasche heraus. Es gab keinen Zweifel.
Die DNS aus dem Hautstück stammte nachweißlich von Linda Lonars. Eine Kopie des Entführungsschreibens hielt er mir als nächstes unter die Nase. „Sie müssen die arme Frau unter Drogen gesetzt haben“, versuchte er mir zu erklären. Ganz unrecht schien er nicht zu haben. Der Text war sehr verworren und die Schrift stellenweise völlig unleserlich. Zumindest konnte man den Sinn des Schreibens erkennen.
Sie fürchtete um ihr Leben, auf das eine siebenstellige Summe gefordert wurde und nur ihr Zwillingsbruder wurde als Vermittler akzeptiert. „Haben sie die Polizei informiert?“ war meine nächste Frage. Notar Jordan vollführte eine Geste, die so viel, was soll ich machen, zu deuten war. Und er hatte recht. Die hiesige Polizei war nicht zuständig und die Beamten in Tunis viel zu weit weg. Mein Latexabend auf dem Sofa war im Eimer, deshalb beschloss ich, nach Hause zu laufen um wenigstens noch etwas in meinen Latexanzug zu schwitzen.
Nebenbei versuchte ich meine Gedanken zu sortieren. Linda Lonars war ein notorisches Partygirl, dessen Bekanntheit sich auf eine solide Reihe von Skandalen, äußerst öffentlich ausgetragenen Liebschaften, Drogengeschichten, freizügigen Fotos und provozierende Interviews gründete. Selbst mir war bekannt, dass sie ihren 30. Geburtstag mindestens 3 Jahre hintereinander feierte. Trotzdem zeigte sie sich in der Presse immer noch wie ein verwöhnter Teenager, der zum ersten Mal zu viel Alkohol getrunken hatte.
Ihr Zwillingsbruder hatte sich ebenfalls als Mitglied dieser Spaßgesellschaft bewährt, ansonsten war er eher nur Mittelmaß. Er hatte sich als Rennfahrer, Abenteurer, Segler, Golfer und Buchautor versucht, konnte aber nirgends Erfolge aufweisen. Nur seine Scheidungen waren erstklassig. Natürlich keimte in mir ein Verdacht. Nur dieser wirre Brief und die Haut passten noch nicht so richtig ins Puzzle hinein.
Ohne es zu merken stand ich vor meiner Haustüre. Leise betrat ich das Treppenhaus und schlich mich in meine Wohnung. Eine weitere Begegnung mit Frau Sturm wollte ich mir für heute ersparen. Wehmütig schielte ich zu meinem Sofa. Es hätte so ein schöner Abend werden können. Die Uhr ging auf Mitternacht zu. Ich beschloss meinen Latexanzug anzubehalten und schlüpfte in mein Latexbett. Gleich morgen wollte ich eine alte Bekannte, besuchen gehen.
Der Drang meiner Blase weckte mich. Gerne hätte ich mich noch etwas in meinem Latexbett geräkelt, doch ich musste noch einen Besuch abstatten. Ich schälte mich aus meinem Verschwitzten Latexanzug und huschte unter die Dusche. Nachdem ich mich wieder trocken gerubbelt hatte, beschloss ich erneut mit Latexunterwäsche meine Wohnung zu verlassen. Eigentlich hasste ich Journalisten jeglicher Art.
Aber heute blieb mir keine Wahl. Ich hatte mich bei Brigitte Sommer-Nieswurz eingeladen. Sie schuldete mir noch einen kleinen Gefallen. Sie selbst bezeichnete sich als Society- Reporterin und arbeitete für so ein Magazin, das keine Frau las, aber trotzdem haben musste. Ich saß jetzt in ihrem winzigen Büro und ließ mich von ihr mit einem um diese Tageszeit viel zu dünnen Kaffee bewirten. „Linda Lonars?“fragte sie und ich konnte förmlich sehen, wie sie Witterung aufnahm.
„ Die müsste in Tunis noch ihren Rausch ausschlafen. Warum interessiert sie dich?“ „Sie ist meine Superfrau und ich möchte werden wie sie. Erlaubst du mir einen Blick in dein Archiv?“ Es gab eine Menge zu sehen. Die Sommer-Nieswurz schaute mir dabei über die Schulter und kommentierte die einzelnen Bilder. „Dies war vor drei Jahren bei der Eröffnung ihres eigenen Latexsalons. Alles sehr exklusiv und sehr teuer.
Leider ein Flopp, schon nach ein paar Monaten wurde alles wieder dichtgemacht. Hat sie richtig viel Geld gekostet. Hier siehst du sie vor ihrer Luxuslimousine, die Dritte in einem Jahr, nachdem sie, die Vorgängermodelle im Partyrausch geschrottet hatte. Ihre ständig wachsende Oberweite, dürfte deinem Kennerblick wahrscheinlich aufgefallen sein. „Lässt sie öfter an sich rumschnippeln?“ hakte ich nach.
„Selbstverständlich“, antwortete Brigitte Sommer-Nieswurz empört über meine dumme Frage. „Bei diesem Lebenswandel hilft nur noch das Skalpell. Soweit ich weiß, besitzt sie sogar ihr eigenes Zimmer in der Privatklinik von Dr. Al Mallah. Böse Zungen behaupten, er wäre gleichzeitig ihr Lover. Ist doch praktisch, oder? Als ich Linda das letzte Mal aus der Nähe sah, hatte sie ihren Hals straffen lassen, dass sie nicht einmal ansatzweise lächeln konnte“.
„Ach Brigitte, wenn ich jemals einen guten Schönheitschirurgen brauche, werde ich dich nach der besten Adresse fragen, feixte ich, als ich mich wieder von ihr verabschiedete. „Dann würde ich dir zuallererst ein Faceliftig empfehlen, rief sie mir hinterher, denn ich hatte es jetzt eilig. Ich wollte jetzt heim und meinen zerplatzten Wellnesstag in Latex nachholen. Zuvor musste ich aber noch meinen Auftraggeber Notar Jordan anrufen. Ich hörte seine nervöse Stimme in meinem Handy.
„Herr Keusch, der Zwillingsbruder von Linda Lonars sitzt neben mir. Sein Bruder Mario hat das Geld tatsächlich auftreiben können. In einer viertel Stunde landet sein Flugzeug. Was soll ich bloß machen?“ Ich lächelte in den Hörer, „Stellen sie mir einen Scheck für mein Honorar aus und sagen sie sie Mario Lonars, er soll seinem Bruder kräftig in den Hintern treten. Das Geld ist in seiner Firma besser investiert. Linda Lonars wurde nicht entführt. Ich werde ihnen spätestens im Februar eine schriftliche Erklärung zukommen lassen.
Viel Spaß beim Raten
Keuschy
Meine Geschichten;
Fetisch; Die Schlampe des Chemikers, Ulrikes Abenteuer, Ullas Osterei, Das Verhör, Zoobesuch,Die Joggerin,Ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk, Stonehenghe; Das Ritual; no escape; Seitensprung; Angelas Weihnachtsgeschichte;
Damen: Tierische Ansichten,Die Studentin, Dunkle, Erinnerungen, der erste Keuschheitsgürtel;
Windel: diapered,Der Windeltest, endlich Wochenende;
Herren: Total verrechnet,Wer war´s, Weihnacht in Latex, Prosit Neujahr, Die Umkleidekabine, Späte Rache, Das Tagebuch meines Mannes
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RE: E.Keusch und seine Fälle
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Datum:01.02.15 00:46 IP: gespeichert
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Wieder einmal saß ich gemütlich daheim in meinen Sessel. Ich hatte meinen hinteren Eingang mit einem größeren Dildo bestückt und diesen dann mit einem engen Latexslip gegen ein ungewolltes herausgleiten gesichert. Natürlich trug ich gerade auch wieder einen meiner schwarzen Hausanzüge aus Latex. Ich hatte an den Füßen meines Fernsehsessels je ein Paar Fußschellen eingehängt und die Verbindungsketten mit kleinen Bügelschlössern so verkürzt, so dass ich, einmal gefesselt, breitbeinig sitzen musste.
An den Armlehnen klickte ich ebenfalls zwei Handschellen ein und fixierte damit meine Handgelenke. In meiner rechten Hand behielt ich die Schlüssel, um mich jederzeit wieder aus meiner Lage zu befreien, doch dies hatte noch etwas Zeit. Meine Hände waren nun so fixiert, dass ich nicht unbewusst an meine Schritt fassen konnte. Gerade konzentrierte ich mich auf einen Fetischfilm, der vor mir auf dem Bildschirm flimmerte, als ich plötzlich meine Haushälterin neben mir bemerkte.
Frau Sturm baute sich völlig unerwartet vor mir auf und versuchte nun, meiner Meinung nach völlig erfolglos, die Bewegungen der Darstellerin des Filmes nachzuahmen. Auch wenn sie, wie die Darstellerin im Film, ebenso bis auf ihre Gesichtsöffnungen in rotes Latex gekleidet war, gab es doch einen himmelweiten Unterschied. Meine Haushälterin trug über ihren Anzug zusätzlich noch ein schwarzes Korsett aus dem gleichen Material.
Vermutlich brauchte es diese Frau, um ihren in die Jahre gekommenen Körper ein jugendlicheres Aussehen zu verleihen. Mit ihren oberschenkellangen Schnürstiefeln hätte sie in diesem Outfit gut und gerne noch ein paar Euro als Domina dazuverdienen können. Obwohl, jeder der zweifelhafte Vergnügen hatte, Frau Sturm besser zu kennen, sich vermutlich auch ohne dieses Latexmontur vor ihr gefürchtet hätte.
Durch meiner selbst auferlegten Fesselung, einer schnellen Fluchtbewegung beraubt, konnte ich mich leider ihrer längst erloschenen erotischen Ausstrahlung nicht entziehen und musste es sogar geschehen lassen, dass sie sich einfach auf meinen Schoss setzte und mir dadurch meine hintere Füllung so tief in mich hineinschob, dass ich vor Schmerzen aufstöhnen musste. Dies schien sie aber nicht im Geringsten zu interessieren, denn nachdem ich sie noch darauf hinwies, stand sie sogar mit Absicht noch mehrmals kurz auf, um sich gleich darauf wieder mit ihrem ganzen Körpergewicht auf mich fallen zu lassen.
Endlich hatte sie genug damit, mich zu quälen und blieb ruhig auf mir sitzen. Jetzt war ich froh, meine Keuschheitsschelle angezogen zu haben, denn obwohl ich dies wirklich nicht wollte, probierte mein kleiner Freund tatsächlich, mich zu blamieren, indem er versuchte, sich aufzurichten. Nicht auszudenken, wie meine Haushälterin dies wieder hätte deuten können. Ohne Vorwarnung krallten ihre knallrotlackierten Fingernägel in meinen latexbespannten Brustwarzen und entlockten mir einen schmerzhaften Aufschrei.
Dabei grinste sie mich satanisch an. „Sie haben mir noch gar nicht verraten, wer den jetzt Linda Lonars entführt hatte“, säuselte sie mir mit ihrer Stimme leise ins Ohr und versuchte damit so etwas wie Erotik pur zu erzeugen, was ihr aber nicht einmal ansatzweise gelang. „Das geht sie auch nichts….aach autsch“. Wieder hatte sie meine Brustwarzen mit ihren waffenscheinpflichtigen Nägeln gezwickt.
Zwei weiteren ihrer „Ich will es aber Wissen Anfälle“ konnte ich noch widerstehen, dann gab ich ihrer Nagelfolter aus Furcht, mein Latexanzug könnte ihrer Wissensgier zum Opfer fallen doch nach und erklärte ihr zähneknirschend, dass es gar keine Entführung gab. Unter Protest und aus Furcht, erneut ihre roten Krallen spüren zu müssen, offenbarte ich ihr schließlich meine Ermittlungsergebnisse:
„Dass Linda Lonars Pleite war, konnte ich mir leicht an meinen fünf Fingern ausrechnen. Ihrem Zwillingsbruder erging es kein Haar anders. Eine Entführung konnte die leeren Kassen wieder füllen. Herr Jordan hatte mir von der Geheimsprache der Zwillinge erzählt. Die angeblichen Entführer hatten Linda nicht unter Drogen gesetzt, sondern sie hatte damit ihren Bruder klare Anweisungen gegeben, wie er sich zu verhalten hatte.
Was mich ins Grübeln brachte, war das Stück von ihrer Haut, die sich in dem Erpresserschreiben befand. Ein abgeschnittenes Ohr oder Gliedmaßen von Händen oder Füßen werden bei Lösegelderpressungen immer wieder gerne genommen. Aber wer schneidet seinem Opfer ein Stück Haut vom Körper? Dann wurde mir klar, dass dieses Material bei ihren zahlreichen Schönheitsoperationen bestimmt für zehn weitere Entführungen angefallen sein musste.
Da sie offenbar auch eine engere Beziehung zu ihrem Schönheitschirurgen hatte, war es für sie auch kein Problem, sich ihre eigene Haut zu beschaffen“, beendete ich meine Ausführungen. „So etwas in der Richtung hatte ich mir auch schon gedacht, meinte Frau Sturm befriedigt, als sie schließlich wieder von mir abließ und genau so schnell verschwand, wie sie gekommen war.
Am nächsten Morgen erwartete mich einmal mehr ein Vergnügen der Besonderen Art. Jeden Dienstag, egal ob Sommer oder Winter, beginnt bei uns nämlich die städtische Müllabfuhr mit einem überdimensionalen Fahrzeug regelmäßig die Reste unserer Wohlstandsgesellschaft zu beseitigen. An und für sich eigentlich eine gute Sache. Wäre es nicht noch mitten in der Nacht, wenn die Mitarbeiter diese fahrbare Müllpresse grundsätzlich genau unter meinem Fenster in Betrieb nehmen würden.
Für mich hört sich dies jedes Mal akustisch in etwa so an, als würde ein mit Blecheimern beladener Güterzug direkt neben meinem Bett entgleisen. Dass ich durch diesen brutalen Lärm immer wieder brutal aus meinem verdienten Schlaf gerissen werde, interessiert aber offenbar niemanden. Bis ich erkenne, dass es weder ein Erdbeben noch der Weltuntergang waren, die mich aus meinem Tiefschlaf rissen, haben sich diese kommunalen Saubermänner auch schon wieder verzogen.
Nur ich sitze noch immer völlig zerknirscht in meinem Latexbett. Und wie jeden Dienstag stellt sich mir die gleiche Frage. Soll ich jetzt etwa schon aufstehen? Obwohl ich weiß, dass ich für den Rest des Tages jeglichen Elan verlieren werde, gebe ich der Versuchung meist wieder nach und räkel mich wieder in meine feuchtwarme Latexdecke. Ein starker Kaffee würde meinen inneren Antrieb bestimmt gut tun, aber es ist so köstlich, sich einfach nochmals im Bett umzudrehen und langsam zurück in den Schlaf zu sinken. Ich weiß, dieses Vergnügen wird mich einmal mehr einen dicken Kopf kosten, aber das ist es mir in diesem Moment wert.
Stunden später bekämpfe ich meinen Brummschädel dann mit einer Dosis Koffein, bringe meinen Kreislauf unter der kalten Dusche in Schwung lese die üblichen Spalten über Skandale, Unfälle und Zeitgeschehen in meiner Tageszeitung. Meist ist es dann 11:00 Uhr, bis ich mich in der Lage fühle, der Außenwelt die Stirn zu zeigen. Nur heute war es gerade mal zehn Uhr. Also eigentlich noch viel zu früh für mich.
Dennoch klingelte es an meiner Wohnungstür und ich schlurfte mannhaft dorthin, um mich meinem Schicksal zu stellen. Selbiges entpuppte sich als ein junger Mann von angenehmen Äußeren, der durch seinen Flaumbart versuchte, seinen knabenhaften Zügen mit etwas mehr Charakter auszustatten. „Guten Morgen, Erwin Keusch?“, begrüßte er mich. So ein lustiger Zufall“, gab ich zurück, „so heiße ich nämlich auch.“
„Nein“, stotterte das Milchgesicht errötend, „Erwin Keusch ist Ihr Name..ääähm.“ „Ist jetzt nicht wahr“, sprach ich mit voll gespieltem Erstaunen. „Daher ist es nötig, mich in aller herrgottsfrühe herauszuklingeln, um mir meinen Namen zu nennen“. „Das war nicht meine Absicht, Herr Keusch.“ Der junge Mann begann nervös zu zittern und brachte schließlich eine Visitenkarte zum Vorschein, die er mir überreichte.
Ich entnahm der Karte, das mein Gegenüber Hans Müller hieß und so etwas wie „General Assistent Production Manager in Attendance“ war. Der Schock, den dieser Titel in mir auslöste, brachte meinen Kreislauf soweit auf Touren, dass ich mich besann, ihn nach der deutschen Bezeichnung seines Jobs zu befragen. Hans Müller war Praktikant bei einem hiesigen Fernsehsender, die sich früher auf die Produktion von Fetischfilmen spezialisiert hatte, sich wegen der fehlenden Quoten nun aber immer mehr einem breiterem Publikum öffnete, was meiner Meinung der Qualität der Produktionen sehr schadete.
Da der junge Mann bei diesem Sender arbeitete, lud ich ihn in meine Wohnung ein. Obwohl ich eigentlich Ordnung hielt, hatte ich bei ihm keine Bedenken, wenn er doch zufällig auf etwas Spezielleren aus meinem Latexfundus gestoßen wäre. Ich bot ihm einen Platz an, versorgte ihn mit Getränken und lud ihn aus purer Höflichkeit zum Frühstück ein. Zu meinem Entsetzten nahm er meine Einladung tatsächlich an.
Immerhin bot er eine angenehmere Unterhaltung als meine Vermieterin, die sich viel zu oft ungefragt bei mir einlud. Er erklärte mir nun, welches Problem ihn zu mir geführt hatte. „Ist ihnen die Serie „Latexvampire“ ein Begriff? Oh, darf ich vielleicht noch dieses Croissant… vielen Dank!“ „Latexvampire“ war zur Zeit der Quotenrenner, der auch außerhalb der Fetischszene großes Interesse weckte.
Es ging um eine Vampirdame, die sich unpraktischerweise in den Sohn ihres Erzfeindes verlieb hatte. Dummerweise stirbt der Vater und nun sind nur noch der Sohn und die Vampirfrau übrig. Doch anstatt sich nun gegenseitig umzubringen, versucht sie ihren Liebsten zu einem Vampir zu machen, während er versucht, sie menschlich werden zu lassen. Wenn ich richtig informiert bin, sind beide Seiten nicht gerade erfolgreich, denn an jedem Werktag wird eine neue Folge davon ausgestrahlt.
Ich hatte mir auch eine dieser Folgen angeschaut, weil mich der Titel zugegebenermaßen reizte, aber von dem hautengen schwarzen Latex-Kostüm, das die Hauptdarstellerin trug, hatte die Folge nicht viel mit meinem Fetisch zu tun. Eine zweite Chance mir diese Sendung nochmals anzusehen, gab ich mir allerdings nicht. Ich hatte mein Urteil schon gefällt, nachdem ich von Frau Sturm erfuhr, dass es eine ihrer Lieblingsserien war.
„Ich nehme an, dass diese Serie gerade das Zugpferd ihres Senders ist, fragte ich, ein Gähnen unterdrückend. Hans Müller nickte begeistert. Mir war nur nicht ganz klar, ob es nicht nur daran lag, dass ich gerade noch eine Portion Rührei aus der Küche brachte. „Die Sender gehört nun unter die Top zwanzig“. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass mich dieser Kerl nur besuchte, um mir mein Frühstück zu schnorren. „Und hier beginnt unser Problem, rückte Hans Müller nun endlich heraus.
Allerdings war sein Geständnis etwas schwierig zu verstehen, weil er durch eine Butterhörnchen –Rührei-Mischung hindurch sprach. Deshalb versuchte ich mit meinen eigenen Worten, das Gehörte vorsichtshalber nochmals zusammen zu fassen. „Wenn ich sie gerade richtig verstanden habe, verrät irgendjemand, was in der nächsten Folge geschehen wird, indem er den Fortgang auf die Fanseiten im Internet postet.
Das Zuschauerinteresse geht zurück und die Werbeeinnahmen brechen ein. „Genauso ist es, Herr Keusch. Ob ich noch ein Brötchen… nur wenn es ihnen nichts ausmacht… diese Sache könnte unserem Sender wirklich den Hals brechen. Die Produktion, so erfuhr ich, war terminlich äußerst knapp kalkuliert. Was heute gedreht wurde, lief morgen schon über den Sender. „Ich bekomme das Drehbuch für die nächste Woche jeweils am Donnerstagsabend per E-Mail zugesendet.
Dann folgt die Nachbearbeitung. Spätestens am Samstag wird schon mit dem Dreh begonnen, um wenigstens etwas Spielraum zu bekommen.“ erklärte mir Herr Müller und schenkte sich erneut seine Tasse voll. „Wer verbirgt sich hinter der Autorin Vampirella, die diese Drehbücher schreibt?“ Hans Müller wand sich ein wenig und ich befürchtete schon für einen Moment, er hätte sich eine Magenverstimmung wegen Überfüllung eingefangen. Tatsächlich war ihm die Antwort peinlich und er bat mich dringend um die Geheimhaltung der folgenden Fakten. „Hinter Vampirella steckt ein gewisser Luis Tränker.
Bisher hatte er ein paar Comics, Heftromane und eine Internetseite betrieben, natürlich alles zum Thema Gotik, Grusel und Vampire. Ein totaler Freak. Er sieht diese Serie als sein Baby und weigert sich, einen Co-Autor zu akzeptieren. Stellen sie sich bloß mal vor, wenn der nur mal drei Tage wegen einer Grippe flachliegen würde. Von seinen zwei Zentnern Übergewicht einmal abgesehen, ist dieser Kerl auch noch total unorganisiert.
Oder zumindest macht er auf kreatives Genie, wenn sie wissen, was ich meine. Stellen sie sich vor, er hämmert die ganze Story mit seiner Schreibmaschine aufs Papier. Dann liest er sich den Kram laut vor und korrigiert nochmals die Dialoge oder Handlungen. Erst wenn er damit zufrieden ist, tippt er alles in den Rechner und schickt es per Mail dann zu mir- und zwar meistens später wie ausgemacht.“
Hans Müller schloss aus, die undichte Stelle in seinem Team zu finden und verfestigte seine These mit der Aussage, dass es um die Jobs jeden Einzelnen gehen würde. Der Autor von „Latexvampire“ wohnte in einem gewöhnlichen Einfamilienhaus aus den 70 Jahren. Wie ich von der Nachbarin erfuhr, setzte der Meister selbst fast nie einen Fuß vor die Türe. Immerhin gelang es mir einen Blick auf einen sehr beleibten Mann im Bademantel zu erhaschen, als dieser gähnend am Fenster erschien.
Sein ungepflegtes schulterlanges Haar weckte in mir den Gedanken, dass Tränker schon aus ästhetischen Gründen wohl niemals von einem Vampir gebissen worden wäre. Beim Lebensmittelladen nebenan erfuhr ich, dass Tränker sich ausschließlich von Fertiggerichten und Süßigkeiten ernähren musste, die ihn sogar bis an die Haustüre geliefert wurden.
Ich plauderte noch etwas unverfängliches mit der Besitzerin des Ladens als die Tür von Tränkers Wohnung aufging und eine ältere Frau im Putzkittel bekleidet mit einem Putzeimer auf die Straße lief und diesem im Gulli entleerte. „Das ist Frau Habicht, sie putzt bei dem Dicken und macht auch seine Besorgungen“, klärte mich die Verkäuferin auf. Auch Frau Habicht schien heute zu meinem Glück in einer kommunikativen Stimmung zu sein.
Wir unterhielten uns über das Wetter, die Mietpreise in diesem Viertel und über ihren Arbeitgeber, für den sie die Wohnung sauber hielt. „Soweit sauber halten bei so einem Chaoten überhaupt möglich ist“, seufzte sie. „Die Wohnung gleicht einem Schlachtfeld. Er lässt einfach alles stehen und liegen. Lediglich seine alten Schreibmaschinenblätter sammelt er in einer Kiste. Ist diese Kiste voll, bindet er die Blätter zusammen und bringt sie persönlich zum Altpapiercontainer.
In diesem Moment erklang aus Tränkers Wohnung das Hämmern einer elektrischen Schreibmaschine. Der Meister war hörbar in einer kreativen Stimmung. Wenige Augenblicke später hielt quietschend ein altes Damenfahrrad vor dem Haus. Die Fahrerin war in einem knallengen schwarzen Latexganzanzug gehüllt, der ihre weiblichen Kurven sehr zu ihrem Vorteil zur Schau stellte.
Sie hatte wohlproportionierte, nicht enden wollende Beine. Ihr blonder Pferdezopf, der aus der gesichtsfreien Latexhaube baumelte, bildete einen interessanten Kontrast zu ihrem Anzug. Bei jedem ihrer Schritte wiegte ihr Zopf hin und her. „Warum müssen sich ausgerechnet immer die Frauen, die es sich eigentlich leisten können, ihren Körper immer so entstellen, indem sie sich völlig unvorteilhafter Kleidung hüllen, schoss es mir durch den Kopf, als ich die Frau genauer in Augenschein nahm.
Die Radlerin trug in Wirklichkeit eine grüne Latzhose und ein orangefarbiges schlabbriges T-Shirt, das die Konturen ihres Körpers leider nur erahnen ließen. Sie hatte einen verkniffenen Gesichtsausdruck. Für ein paar Augenblicke streiften meine Gedanken nochmals ab. In meiner Fantasie entfernte ich der Frau erneut ihre völlig unvorteilhaften Klamotten und ersetzte diese durch einen knallschwarzen einteiligen Latexanzug.
Dort wo eben noch ihr Shirt rumschwabbelte, formte nun ein enges Korsett ihre Taille. Auch die Pumps, die ich ihr anstelle ihrer abgelaufenen Turnschuhe verpasste, standen ihr um einiges besser. Nun regte sich auch etwas in meiner Gummiwäsche. Leider konnte meine Fantasie diese Illusion nur wenige Augenblicke vor meinem geistigen Auge aufrechterhalten. Ich sah nun wieder die Frau mit der wenig vorteilhaften textilen Kleidung vor mir.
Sie hob gerade einen kleinen Jungen aus dem Kindersitz und ging mit ihm zur Haustür, wo sie den Finger in Tränkers Türklingel rammte, als handele es sich um das Auge eines Machos. Als der Türöffner ertönte, drückte sie dem Kleinen ein paar Malstifte in die Hand, murmelte ein“ Mal was Schönes“ und schob den Jungen über die Türschwelle. Sie rauschte grußlos an uns vorbei und schwang sich erneut auf ihr ökologisch korrektes Verkehrsmittel.
Erneut bedachte ich sie nochmals mit meiner speziellen Lieblingskleidung und stellte mir vor, wie sie damit den Verkehr meistern wollte. „Sie ist seine Exfreundin“ , murmelte Frau Habicht und riss mich aus meinen frivolen Gedanken. Dabei verdrehte sie ihre Augen. „Sie hasst ihn. Fragend sah ich Frau Habicht an. Er hat sie sitzen lassen, erklärte sie mir mit beschwörenden Handzeichen. „Wollte sich wohl nicht von ihr dressieren lassen?“hakte ich nach.
Mit der passenden Verpackung hätte es bestimmt besser funktioniert, dachte ich, behielt diesen Gedanken aber für mich. „Na ja, er ist eben ein sehr komischer Kauz. Irgendwo kann ich schon verstehen, dass diese Beziehung nicht lange hielt. Leidtragender ist der kleine Junge von den Beiden. Sie bringt ihn jetzt jeden Donnerstag zu ihm, damit er sich um ihn kümmert. Dabei weiß sie doch genau, dass Herr Tränker sich an diesem Tag kein bisschen um seinen kleinen Sohn kümmern kann.
Der arme Junge sitzt den ganzen Nachmittag nur in seinem Arbeitszimmer und malt ein Bild nach dem anderen. Die Wolken zogen sich zusammen. Es wurde dunkel. Ein Gewitter zog auf. Das Licht in Herrn Tränkers Arbeitszimmer ging an. Ich konnte erkennen wie er mit einem Blatt in der Hand durch den Raum lief. Nach seinen Bewegungen nach zu urteilen musste er sich den Text laut vorlesen, um seine Wirkung beurteilen zu können.
Da die Fenster geschlossen waren, konnte ich leider nichts hören. Jetzt war Tränker aus meinem Blickfeld verschwunden. Da Frau Habicht sich von mir verabschiedet hatte, schlich ich mich vorsichtig an sein Fenster und warf einen Blick hinein. Der Künstler saß nun vor seinem PC und hämmerte den Text des Blattes in seinen Rechner. Wenig später konnte ich ihn wieder durch das Arbeitszimmer mit einem Blatt Papier wandeln sehen.
Er war so auf das Lesen seines Textes konzentriert, dass er gelegentlich sogar stolperte. Sonst geschah nichts. Der Regen wurde jetzt stärker. Zu meinem Glück trug ich unter meiner normalen Kleidung noch einen Latexanzug. So konnte mir der Regen nicht wirklich etwas anhaben. Meine innere Stimme riet mir noch etwas in der Nähe zu bleiben. Es geschah nichts Interessantes mehr. Herr Tränker las den ganzen Nachmittag ein Blatt nach dem Anderen einzeln laut für sich vor und übertrug es anschließend in seinen PC.
Am Abend erschien wieder die Mutter von dem Kleinen und läutete erneut Sturm. Kurz darauf erschien dann auch schon der kleine Junge unter der Haustüre und freute sich, die Kunstwerke, die er heute den ganzen Tag über gemalt hatte, seiner Mutter zu zeigen. Ich machte mich auf den Heimweg. Wenn ich Glück hatte, sah sich Frau Sturm gerade die Wiederholung von Latexvampire an und ich konnte mich unbemerkt an ihr vorbei in meine Wohnung schleichen.
Ich wollte noch eine kleine Selbstbondage gönnen und dabei noch etwas allein in einer etwas extremeren Gummimontur verbringen. Deshalb hatte ich keine Lust ihr jetzt zu begegnen. Sie hatte ganz bestimmt diesem Hans Müller bemerkt und hätte vielleicht versucht, mir meinen Abend zu verderben, indem sie versuchte, die Einzelheiten aus diesem Fall zu erfahren. Ich wusste, sie würde eine passende Gelegenheit finden, doch ich hoffte darauf, diesen Tag möglichst lang vor mich herschieben zu können.
Meine Geschichten;
Fetisch; Die Schlampe des Chemikers, Ulrikes Abenteuer, Ullas Osterei, Das Verhör, Zoobesuch,Die Joggerin,Ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk, Stonehenghe; Das Ritual; no escape; Seitensprung; Angelas Weihnachtsgeschichte;
Damen: Tierische Ansichten,Die Studentin, Dunkle, Erinnerungen, der erste Keuschheitsgürtel;
Windel: diapered,Der Windeltest, endlich Wochenende;
Herren: Total verrechnet,Wer war´s, Weihnacht in Latex, Prosit Neujahr, Die Umkleidekabine, Späte Rache, Das Tagebuch meines Mannes
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folssom |
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RE: E.Keusch und seine Fälle
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Datum:01.02.15 22:10 IP: gespeichert
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Hallo keuschy,
sehr schön geschrieben, die Fälle des Herrn Keusch.
Auf das noch viele weitere folgen werden.
Da wird ein kleiner Junge missbraucht, um den Rachegefühlen der Exfreundin von Erwin genüge zu tun.
Freundl. Gruß Sarah
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Stamm-Gast
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RE: E.Keusch und seine Fälle
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Datum:02.02.15 20:07 IP: gespeichert
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Hallo Keuschy,
ich finde es schön, wie Du immer etwas Ironie mit hineinpackst (Luis Tränker, Herr Keusch...).
mal gespannt das unser Detektiv noch alles an Fällen bekommt. Er wird doch nicht seiner Vermieterin ins Netz gehen? Gelegenheiten hätte Sie ja reichlich, wenn er schon selbst gefesselt da sitzt...
Oder erligt er gar der Vampirdame....
Liebe Grüße
Sigi
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RE: E.Keusch und seine Fälle
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Datum:01.03.15 09:38 IP: gespeichert
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Hallo folsom
So viele Fälle wird es nicht geben. Aber für eine Trilogie reicht es gerade noch so. Offensichtlich sind die Aufträge wohl doch etwas zu einfach zu lösen, wenn ich deinen Kommentar richtig interpretiere. )
Hallo msigi
Mit Ironie hat das doch überhaupt nichts zu tun. Ich nehme einfach ein Telefonbuch und tippe auf einen Namen. Verwechslungen mit diesem schon lange verstorbenen Bergsteiger waren völlig zufällig und überhaupt nicht beabsichtigt. )
Heute Abend hatte ich ein Treffen mit einem alten Schulfreund geplant. Ich hatte aber noch genügend Zeit, um eine kleine Selbstbondagesession zu starten. Trotzdem verzichtete ich auf ein Release um mich jederzeit wieder befreien zu können. Ich entschied mich, die Schlüssel meiner Handschellen in greifbarer Nähe zu drapieren, um mein Szenario jederzeit beenden zu können. Viel vorbereiten musste ich dafür nicht.
Ich befestigte meine Handschellen mit einem stabilen Seil um einen Deckenbalken. Direkt darunter platzierte ich ein gummibespanntes Brett, in das ich mehrere Ösen geschraubt hatte. Schnell schlüpfte ich in meinen Schrittoffenen Latexanzug und setzte mir eine passende gesichtsfreie Latexhaube auf. Jetzt musste ich noch mein TENS- Gerät richtig einstellen. Mit Klebeband fixierte ich die erste Elektrode an meinen Hodensack und befestigte die zweite Elektrode an einem Fotostativ.
Als nächstes spreizte ich meine Beine und fixierte sie in dieser Lage mit festen Lederschellen an meinen Knöcheln. Nun kam der schwierigste Teil. Ich musste das Stativ mit der TENS-Elektrode nun so ausrichten, das mein Glied bei einer Erektion damit in Kontakt kam. Auch dies gelang mir schließlich und ich schaltete das Steuergerät ein. Ein Druck auf die Fernbedienung meines Fernsehers und die DVD meines Lieblingspornos sprang an.
Ein letzter Kontrollblick zu meinem Handschellenschlüssel, dann ratschte es noch zweimal kurz hintereinander. So gefesselt starrte ich in meinem Bildschirm. Gerade ging eine vollbusige, in roten Latex gehüllte Grazie in die Knie, um etwas in den Mund zu nehmen, dass ihr ein ebenfalls gummierter Herr entgegenstreckte. Ich spürte die Erregung in meinen Lenden und mein Blut pumpte sich beim Anblick dieser Szene in meine Schwellkörper.
Meine Eichel stieß gegen die Elektrode und in meinem Geschlechtsteil begann es nun rhythmisch zu zucken. Ich stöhnte lustvoll auf Die ersten Lusttropfen erschienen und tropften als dünner Faden langsam zu Boden um dort zu einer kleinen Pfütze zu verschmelzen. Erneut konzentrierte ich mich wieder auf meinen Film. Doch was war das? Für einen kurzen Moment dachte ich, die Darstellerin in meinem Film hätte sich in Fleisch und Blut vor mir verwandelt, bis ich an der schrillen Stimme realisierte, dass Frau Sturm sich offenbar wieder einmal in meiner Wohnung befand.
Ehe ich die Situation richtig erfasste, hatte Frau Sturm schon die Schlüssel meiner Handschellen außerhalb meiner Reichweite platziert. Ich hatte jetzt nicht mehr die geringste Chance, mich aus meiner Lage selbst zu befreien. Mit ihren waffenscheinplichtigen Fingernägeln streichelte sie über meine Brustwarzen. Ich erwartete jeden Augenblick den Schmerz, wenn sie begann, meine Brustwarzen zu quälen.
„Sie haben mir noch immer nicht verraten, wie ihr letzter Fall ausgegangen ist“, säuselte sie mir ins Ohr. „Und das werde ich auch nicht“, konterte ich zurück. „Ich werde Schweigen wie ein Grab.“ Sie lächelte und ließ mich einfach stehen. Vielleicht eine Spur zu panisch rief ich ihr nach, dass sie die Schlüssel zu meinen Handschellen noch habe, sie zeigte aber keinerlei Reaktion darauf. Wenig später kam sie aber wieder mit einem kleinen Hocker zurück und stellte diesen direkt neben mich.
Dann machte sie sich an meinem Kleinen zu schaffen, der dies dummerweise mit einer erneuten Erektion quittierte. Sie hatte einen Nylonfaden um meinen Schaft gebunden und setzte sich nun auf ihren mitgebrachten Hocker. „Ich höre“, meinte sie nur, aber ich biss mir auf die Zunge. Sie drehte an meinem TENS-Gerät an den Reglern und zog den Faden nach oben. Ein stehender Schmerz fuhr durch meine Lenden. Sie grinste mich an und meinte, sie habe heute nichts Besonderes mehr vor.
Wegen ihr können wir dieses Marionettenspiel noch ewig weiter betreiben. Um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen, zog sie abermals an dem Faden. Erneut wurde ich von einem stechenden Schmerz gepeinigt. „Das macht ja richtig Spaß, kicherte sie und zerrte mein bestes Stück mit ihrer Leine erneut gegen die Elektrode. Drei weiteren Attacken hielt ich noch stand. Dann sagte ich mir, es würde für mich nicht gutausgehen, den Helden gegen eine verrückte Frau Sturm zu spielen und gab nach. Unter Protest erklärte ich ihr meine Beobachtungen:
Herr Tränker hatte für seinen Sohn offensichtlich an diesem Tag keine Zeit. Er musste sein Manuskript fertigbekommen. Er war so in seine Arbeit vertieft, dass er sogar über seinen Sohn stolperte. Deshalb bekam Herr Tränker auch nicht mit, dass sein Junge die abgelegten Blätter seines Schreibmaschinenskripts zum Malen benutzte. Für die Mutter, die Tränker abgrundtief hasste, war dies die Gelegenheit, ihren Exfreund damit zu schaden, indem sie den Fortgang seiner Geschichten schon vor der Sendung publik machte.
„Na also, geht doch, grinste Frau Sturm zufrieden und zog ein letztes Mal an ihrer Leine. Dann hängte sie die Schlüssel von meinen Handschellen wieder in meine Reichweite und war genauso schnell, wie sie gekommen war, auch schon wieder verschwunden. Ich schaute auf die Mattscheibe. Eben erschien der Abspann meines Films. So hatte ich mir meine Session nicht vorgestellt. Ich griff nach den Schlüsseln und befreite mich missmutig aus meinen Handschellen.
Drei Tage später hatte ich einen neuen Auftrag bekommen. Eine angenehme Frauenstimme bestellte mich in eine Bar in der Nähe des Bahnhofes. Vielleicht eine knappe viertel Stunde musste ich auf sie am vereinbarten Treffpunkt warten. Ich bemerkte sie, als sie zielstrebig auf mich zugelaufen kam. Sicherlich war die rötliche Färbung ihrer schulterlangen Haare nicht echt. Aber dieses Rot passte hinreißend zu ihren grünen Augen.
Überhaupt hätte ich Frau Goldmann Fischer in meine Liste „mit der würde ich auch gerne die Nacht verbringen, sofort aufgenommen. Sie war einfach eine hinreißende Frau. Zierlich, bestens proportioniert, um jeden Mann mit diesem Körper den Kopf verdrehen zu können. Diese Frau hatte das Zeug mich Atemlos zu machen. Schon begannen meine Augen sie auszuziehen. Dazu kam dieses Lächeln in ihrem bildhübschen Gesicht, dass mir für einen kurzen Moment vergessen ließ, warum ich ihr eigentlich gegenüberstand.
Sie hatte einen Tisch in einem Restaurant gleich um die Ecke bestellt. Auf den Weg dorthin versuchte ich mit ihr Schritt zu halten. Diese Frau erschien mir wie ein perfekt gestalteter Roboter. Anstelle von Muskeln musste sie aus Stahlfedern bestehen, die sich bei jeder Bewegung schlagartig entspannten. Sie ging nicht, sie eilte auf ihren hochhackigen roten Pumps nur so über den Platz. Dabei verlor sie aber zu keinem Augenblick ihren anmutigen Bewegungsfluss.
Ihre niedlichen Füße schienen den Boden dabei fast nicht zu berühren. Das ganze tat sie in einer Grazie, die mich Schwindellich machte. Diese Frau war für mich Erotik pur. Ich war kurz am überlegen, sie zu fragen, ob sie nicht eine Wohnung bei sich im Hause zu vermieten hätte. Wir setzten uns an den reservierten Tisch und sie gab die Bestellung für uns auf. Diese Frau hatte wirklich eine besondere Gabe.
Neben ihren körperlichen Reizen konnte sie auch hervorragend Gespräche führen. Dabei setzte sie ein Lachen ein, das jede schlechte Laune in nu dahin schmelzen ließ. Nach einer gefühlten himmlischen Ewigkeit in ihren Bann, konzentrierte ich mich endlich auf mein eigentliches Erscheinen und befragte Frau Goldmann Fischer nach dem Grund unseres Treffens. „Mein Mann betrügt mich“, erklärte mir die promovierte Sportpädagogin.
Tatsächlich wurden ihre wunderbaren grünen Augen von einem feuchten Tränenschimmer getrübt. Mit einem Taschentuch tupfte sie sich die Augen wieder trocken. „Nur ein Vollidiot würde sie betrügen“, sagte ich und meinte dies wirklich ernst. Es gab nicht viele Frauen, die Männern allein durch ihren Blick umgarnen konnten. Die Frau mir gegenüber hatte dieses Talent und sicherlich noch manch andere Qualität, von der man als Mann nur träumen konnte.
Mit einem Lächeln, das jedem Mann auf diesen Planeten um den Finger gewickelt hätte, meinte sie schniefend „danke sehr liebenswürdig von ihnen, aber es stimmt. Mein Mann betrügt mich wirklich. Er hat ein Verhältnis. Ich weiß es genau. Erstaunt sah ich sie an. Sollte ich mich erkunden, ob sie ein Faible für Latex und Bondage besaß. Einen Moment war ich versucht, sie danach zu befragen. Stattdessen forschte ich weiter.
„ Weshalb benötigen sie meine Dienste dann überhaupt, wenn der Fall eigentlich so klar für sie ist. Wieder dieses charmante Lächeln, das mich so Atemlos machte. „Es ist wie bei einem Arzt. Ich will einfach nur sicher gehen und deshalb eine zweite Meinung einholen. Sie legte den Kopf seitlich und schaute mich mit ihren grünen Augen treuherzig an. „Ich liebe meinen Mann wirklich sehr. Vielleich, wenn ich handfeste Beweise hätte und ihn damit konfrontieren könnte, würde er einsehen, was für eine Dummheit er gerade macht und zu mir zurückkommen.
Ich würde ihm seinen Seitensprung sofort verzeihen, wenn er von seiner Geliebten wieder ablassen würde. Allein diese erotische Stimme, mit der sie mir ihre Großmütigkeit darlegte, welche Mann wäre da nicht schwach geworden. Ich bereute, heute nicht meine Keuschheitsschelle anzuhaben. Mein Glied stemmte sich schon eine ganze Weile in meine Latexshorts und ich wollte die Beule, die sich gerade in meinem Schritt zierte, lieber nicht zu Schau stellen.
Deshalb rückte ich mit meinem Stuhl noch etwas näher an den Tisch und fragte Frau Goldmann Fischer, ob sie mir ein Bild von ihrem Mann zeigen könnte. Sie kramte kurz in ihrer Handtasche und reichte mir eine Fotografie ihres Gattens. Ich war entsetzt. Wie konnte sich diese Superfrau nur an so einen Typen verschenken. Der Typ, der neben Frau Goldmann Fischer in die Kamera linste, war ein älterer Durchschnittsmann, der sich nicht einmal mehr die Mühe machte, seinen Bauch einzuziehen.
Frau Goldmann Fischer begann zu schwärmen, als sie mir ihren Gatten beschrieb. „Wäre er ein Gebrauchtwagen gewesen, ich hätte ihn sofort ohne Probefahrt gekauft. Florian Goldmann war höherer Angestellter, kennengelernt hatten sie sich im Intercity, weil die Bahn Platzkarten für denselben Sitz ausgegeben hatte. „Höflich, galant, reif, überlegen. Ein Mann, der weiß, was eine Frau braucht.“
Sie zwinkerte mich dabei an, dass ich um ein Haar rot anlief, und löste den prickelnden Moment dann mit einem bezaubernden Lächeln wieder auf. Trotzdem- diese eheliche Gemeinschaft erschien mir, wie ein Formel-1-Wagen mit Fahrradreifen.
Verdacht hatte Frau Goldmann Fischer geschöpft, weil ihr Mann immer öfters auf Reisen war. Irgendwann hatte sie in einem Hotel angerufen, weil er nicht an sein Handy ging.
Florian Goldmann war nicht in diesem Hotel eingecheckt. Dies blieb aber leider kein einmaliges Ereignis, mehrmals blieb Florian Goldmann an seinem angeblichen Aufenthaltsort unbekannt. Frau Goldmann Fischer hatte schließlich begonnen, die Termine, an denen ihr Gatte auf Reisen gewesen sein wollte, sich in einer Liste aufzuschreiben. Sie wollte mir diese Notizen übergeben, stellte aber mir Bedauern fest, diese daheim vergessen zu haben.
Also fuhren wir in ihre Wohnung. Das Ehepaar Goldmann Fischer hatte eine geräumige Eigentumswohnung in der Oststadt. Überall an den Wänden hingen Fotografien bekannter Gebäude. Florian Goldmann, so versicherte mir seine Frau, war ein ebenso begnadeter wie engagierter Fotograf von Bauwerken. Sie zeigte mir eines seiner Fotoalben. Goldmann hatte tatsächlich eine geniale Art, bekannte Gebäude so abzulichten, dass sie zugleich sofort wiedererkennbar waren und doch faszinierend neuartig erschienen.
Er schrieb jeweils das Datum der Aufnahme unter das Foto. Die letzten vier Jahre hatte er allerdings nur noch Postkarten in die Albumseiten geklebt. Frau Goldmann Fischer schaute mir über die Schulter und schwärmte von Barcelona, Florenz und St. Petersburg. „Hatte er seine Kamera dabei?“, wollte ich wissen und schaute mir die Postkarte mit dem Winterpalais an. „Natürlich, die Kamera ist immer griffbereit“, versicherte mir Frau Goldmann Fischer.
Und um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen, zeigte sie mir Bilder aus einem anderen Fotoalbum. Es waren ausnahmslos Bilder, die Frau Goldmann Fischer in einem Zimmer zeigten. „Für meine Helene“, stand auf dem Deckblatt. Dies musste Frau Goldmanns Fischer Vornahme sein. Auf diesen Bildern konnte man im Hintergrund durch das Fenster den Ponte Vecchio oder den Mailänder Dom oder den Petersdom und was weiß ich noch alles für Gebäude erkennen.
„Ich liebe solche kurzen Reisen“, strahlte Frau Goldmann Fischer, sie sind wie Flitterwochen, obwohl wir schon seit fünf Jahren ein Paar sind.“ Als wir uns wieder trennten, musste ich tief durchatmen. Sie war eine Göttin und ich musste mir eingestehen, ein wenig neidisch auf ihren Ehemann zu sein.
Meine Aufgabe bestand eigentlich nur darin, hinter Florian Goldmann hinterher zu schnüffeln, ein Foto von ihm und seiner Geliebten zu liefern und mein Honorar zu kassieren. Aber einfache Sachen fand ich langweilig.
Man sollte gar nicht glauben wie unauffällig man werden kann, wenn man sich auffällig kleidet. So liebte ich meinen Job. Mit einem schweren Gummianzug, dicken Arbeitshandschuhen und Gummistiefel betrat ich das Bürohaus und meldete mich als Kammerjäger an, der eine Routineüberprüfung auf Hausbockbefall durchzuführen hatte. Holzwürmer, die können hier überall sein, wedelte ich mit meinem selbst ausgestellten Auftragsformular.
Endlich schien auch der Pförtner die Notwendigkeit meiner Aufgabe zu begreifen und ließ mich passieren. Es ist unglaublich, was man alles mitbekommt, wenn man als Kammerjäger in einem Bürotrakt auftaucht und einen dieser Hörverstärker am Ohr trägt, die mittlerweile wie die Hörer eines Handys aussehen.
Die Sekretärin war genervt, weil sie die Abschiedsfeier des Abteilungsleiters fast alleine organisieren musste.
„Der Goldmann als Vize sollte auch mal was tun“, meckerte sie, „schließlich will er doch diesen Job übernehmen“. Die Antwort der Kollegin konnte ich nicht verstehen. Dafür bekam ich mit, dass sich mehrere Kollegen über Goldmann beklagten, weil der seit Langem nicht mehr in der Mittagspause mit zur Pizzeria gegangen war. Und eine Praktikantin kicherte gegenüber einer anderen, sie habe den Goldmann dösend im Büro erwischt.
Florian Goldmann selbst schien ein patenter Kerl zu sein. Genau der Partner, den ein Wirbelwind wie seine Frau ihn brauchte. Sein Schreibtisch war mit gerahmten Fotos von seiner Hellen dekoriert. Sein Terminkalender an der Wand strafte dieser Idylle Lügen. Goldmann hatte mit dickem Stift die Termine markiert, an denen er angeblich auf Reisen war. Es gelang mir, einen Blick in seine Schreibtischschublade zu werfen. Nun war alles klar. Die andere Frau hieß Andrea Berger.
Der Fotografie nach eine sehr ansehnliche Dame, aber als Konkurrenz zu Frau Goldmann Fischer? Wegen dieser Dame hatte er also seine Frau gefühlte tausendmal betrogen? Goldmann schien von seiner Geliebten besessen zu sein. Er hatte sogar ein Notizbuch, in dem er seine Gedanken über diese Frau niederschrieb- jedenfalls, so wie ich es auf die Schnelle erkennen konnte.
Fest stand jedenfalls, dass er sie in einem Assessment-Center getroffen hatten, in dem Goldmanns Firma potentielle Führungskräfte abklopfte. Neben dem Notizbuch lagen noch unzählige bezahlte Hotelrechnungen und ein Gutschein eines hiesigen Hotels für besonders treue Kunden.
Dann hörte ich, wie Goldmanns Sekretärin zu ihrem Chef sagte: „Frau Berger ist bei der Konferenz morgen anwesend, muss aber früher gehen, weil sie noch einen Termin beim Personalchef hat.“
Goldmann zog mit einem verbissenen Gesicht ab. Mir fiel plötzlich auf, dass die Konferenztermine auf seinem Kalender und die von der Liste seiner Frau immer um einen Tag verschoben waren. Also war heute wieder eine heiße Nummer mit Andrea angesagt
Ich folgte Florian Goldmann. Er fuhr in das Hotel, indem er mittlerweile schon als Stammgast zählte, und checkte ein. Aus meinem Wagen konnte ich erkennen, wie er allein zu Abend aß.
Als es dunkel wurde, zog ich mir, den Ansprüchen des Hotels genügend, textile Oberkleidung, die ich in meinem Kofferraum hatte, über und lief in das Hotel. Dank der Rechnungen wusste ich, dass er immer das gleiche Zimmer hatte. Ich schaltete meinen Hörverstärker ein. Außer Schnarchen konnte ich nichts hören. Enttäuscht ging ich zu meinem Wagen zurück. Am nächsten Morgen traf ich mich wieder mit Frau Goldmann Fischer. Sie scheuchte gerade kleine Jungs über den Sportplatz. „Und?“ Ihre Besorgnis trübten ihre wundervollen grünen Augen. „Und nichts“, lächelte ich, aber wir Beide sollten uns nun einmal mal in Ruhe unterhalten.
Meine Geschichten;
Fetisch; Die Schlampe des Chemikers, Ulrikes Abenteuer, Ullas Osterei, Das Verhör, Zoobesuch,Die Joggerin,Ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk, Stonehenghe; Das Ritual; no escape; Seitensprung; Angelas Weihnachtsgeschichte;
Damen: Tierische Ansichten,Die Studentin, Dunkle, Erinnerungen, der erste Keuschheitsgürtel;
Windel: diapered,Der Windeltest, endlich Wochenende;
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RE: E.Keusch und seine Fälle
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Datum:01.04.15 17:12 IP: gespeichert
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Ich hatte schon seit Wochen keine richtige Zeit mehr, meinen Bondagefetisch zu frönen. Deshalb beschloss ich, das kommende Wochenende wieder einmal mit einer kleinen Selbstbondage-Session zu beginnen. Das Wetter draußen war gerade alles andere als Frühlingshaft, deshalb entschied ich mich spontan für mein Badezimmer als Austragungsort meines geplanten Fesselspielchens. Zuerst entledigte ich mich meiner Klamotten und warf sie in den Wäschekorb.
Nun begann der schwierigste Teil meiner geplanten Sitzung. Ich schälte mich in meinen neuen Ganzanzug aus Latex. Er hatte nur eine Öffnung am Hals und ich musste mich schon fast wie eine Schlangenfrau verbiegen, um in diese herrliche Haut zu gelangen. Als ich die letzten Falten glattstreifen konnte, war es mir schon richtig angenehm warm. Als nächstes band ich mir Schellen um meine Arm- und Fußgelenke sowie um meinen Hals und sicherte sie mit einem kleinen Schloss gegen unbefugtes öffnen.
Ich hatte noch einen alten Korken von einem noch älteren Bordeauxweines, an dem ich mir eine kleine Schnur gebunden hatte. Daran knotete ich den Schlüssel für die Schlösser und legte diesen dann an den Wannenrand. Als nächstes legte ich meine lange Spreizstange neben die Wanne und setzte mich dann, nachdem ich den Stöpsel in die Wanne gedrückt hatte, hinein. Ich stellte das Wasser auf eine angenehme Temperatur ein und ließ dann dass Wasser ganz langsam in die Wanne laufen.
Mit einem Seil fixierte ich nun das eine Ende der Spreizstange an der Brausegarnitur und fesselte gleichzeitig meine Beine an diese Öse. Vorsichtig rutschte ich nun nach hinten, bis ich mein Halsband mit der freien Öse der Spreizstange verbinden konnte. Nachdem ich das Schloss einrasten ließ, konnte ich ohne Schlüssel die Badewanne nicht mehr verlassen. Aber ein Blick zur Seite sagte mir, dass der passende Schlüssel noch immer am Wannenrand lag.
Ich nahm ihn in die linke Hand. Mit der anderen hakte ich ein weiteres Schloss in mein Halsband und fädelte die D-Ringe meiner Schellen in den Bügel des Vorhängeschloss. Nach mehreren Versuchen konnte ich das Schloss einrasten lassen. Ich ließ meinen Blick nochmals über meine Vorrichtung streifen, dann öffnete ich meine Hand. Der Schlüssel zu meinen Schlössern fiel in die noch leere Wanne.
So gefesselt musste ich nun etwa ein bis zwei Stunden warten, bis der Wasserstand in der Wanne so hoch war, bis ich ihn mit meinen Händen wieder greifen konnte. Ich lehnte meinen Nacken auf den Wannenrand und schloss meine Augen. Ich genoss meine Hilflosigkeit. Bis zu dem Augenblick, als ich das unheilvolle Geräusch von Frau Sturms waffenscheinpflichtigen Schuhen in meiner Wohnung vernahm.
Obwohl ich mich so still wie nur irgendwie möglich zu verhalten versuchte, hatte sie mich innerhalb kürzester Zeit entdeckt. Ein satanisches Lächeln glitt über ihr Gesicht. Schnell hatte sie meine Situation erfasst und nach dem Schlüssel in der Wanne gegriffen. „Ich weiß, sie werden Schweigen wie ein Grab und mir nicht erzählen, wie ihr letzter Fall ausgegangen war“, säuselte sie mit zuckersüßer Stimme.
Ich nickte um ihre Aussage zu untermauern, konnte aber dieses flaue Gefühl in meinem Bauch nicht mehr unterdrücken. Ohne Vorwarnung schob sie den Hebelmischer ganz nach links und zog ihn nach oben. Eiskaltes Wasser plätscherte nun in die Wanne. Das warme wohlige Gefühl unter meiner Latexhaut war schlagartig verschwunden. Das kalte Wasser umspülte nun mehr und mehr meinen Körper.
„Ich lass sie mal wieder allein. Ich will sie bei ihren Fetischspielen wirklich nicht stören. Falls sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen, brauchen sie nur rufen. Ich habe gesehen, dass sie noch eine angebrochene Flasche Wein in der Küche stehen haben. Die wird mir, glaube ich fürs Erste genügen, bis sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen. Sie ließ mich einfach in der Wanne sitzen und verschwand mit meinem Schlüssel in der Hand aus dem Badezimmer.
Das Wasser hatte mittlerweile meinen Bauchnabel erreicht. Ich musste tief Luft holen, als das kalte Wasser um meine Taille schwappte. Ich merkte schon jetzt, wie ich zu frieren begann. Im Wohnzimmer hörte ich ein Geräusch. Ich stöhnte auf. Die Erkennungsmelodie von Latexvampire war zu hören. Sie hatte es sich tatsächlich auf meinem Sofa bequem gemacht. Die nächste Stunde würde sie nicht mehr erscheinen, wenn ich sie nicht rufen würde.
Und diesen Triumpf wollte ich ihr nicht gönnen. Noch nicht. Ich wusste, ich hatte in meiner Situation keine Chance, aber so leicht wollte ich es ihr dann doch nicht machen. Die Wanne hatte sich schon zur Hälfte gefüllt und das Wasser stieg weiterhin stetig an. Ich begann schon jetzt zu frösteln. Um meinen Körper floss immer mehr kalte Flüssigkeit. Ich versuchte mich etwas zu bewegen, doch dank meiner Fesseln hatte ich nicht die geringste Chance.
Das Wasser stieg an und in meiner Wanne wurde es für mich immer ungemütlicher. Ich fluchte leise in mich hinein. Ich musste mir eingestehen, bei diesem Machtspiel schneller nachgeben zu müssen, als ich eigentlich wollte. Als das Wasser den Höchststand erreichte und durch den Überlauf abfloss, kapitulierte ich und rief nach meiner Peinigerin. Sie kam auch gleich um das Wasser abzustellen.
Bevor ich aber noch etwas sagen konnte, meinte sie nur, ich dürfe es ihr später auch freiwillig erzählen, sie müsse erst noch die Serie im Fernseher zu Ende schauen. Schon war sie wieder verschwunden. Zähneklappernd lag ich in meiner Wanne und hoffte, dass der Sender, der diesen Schrott sendete, explodieren sollte. Eine andere Chance, diese Frau vorzeitig wieder in mein Badezimmer zu bekommen sah ich momentan leider nicht.
Endlich erschien sie wieder. Sie hielt den Schlüssel in der Hand und ließ ihn spielerisch um ihre Finger kreisen. Wieder einmal hatte sie gewonnen. Zähneklappernd begann ich mit meinen Erklärungen:
Florian Goldmann hatte seine Frau nicht tausendmal betrogen. Er döste in seinem Büro, offensichtlich tat er dies auch in seinen Mittagspausen. Wie üblich hatte er sich am Tag vor seiner Firmenkonferenz in ein Hotelzimmer begeben. Statt einer heißen Nacht mit seiner Liebhaberin entgegenzufiebern, ging er lieber in sein Bett um zu schlafen. Und dies noch recht früh. Aber warum? Ein Blick auf seine Frau machte klar, um was es ging. Seine leidenschaftliche Gattin tendierte dazu, die Nächte mit ihm zu anderem als nur zum Schlafen zu nutzen.
Bei ihren Städtetrips schaffte es der arme Kerl offensichtlich nicht einmal mehr aus seinem Hotelzimmer, da er seine Fotografien nur noch aus dem Fenster schoss. Doch wie passte jetzt seine angebliche Geliebte Andrea Berger in dieses Bild? Goldmann hoffte, zum Abteilungsleiter aufzusteigen. Frau Berger war seine schärfste Konkurrentin, über die er alles wissen wollte. Und diese Situation machte es noch wichtiger, bei den Konferenzen ausgeschlafen zu sein.
Frau Sturm lachte kurz auf. Das Geld für diesen Auftrag hätte ich bestimmt nicht ausgegeben. Wenn ich einen Kerl hätte, würde ich seinen Schniedel in einen Keuschheitsgürtel stecken. Dann bräuchte ich mir übers Fremdgehen keine Gedanken mehr machen. Sie warf den Schlüssel zurück in die Wanne und war so schnell wie sie aufgetaucht war, auch wieder verschwunden. Am ganzen Körper zitternd, fischte ich nach dem Schlüssel.
Jetzt wollte ich nur noch eines. Einen warmen Gummianzug und ein wärmendes Getränk. Eigentlich hatte ich heute noch vor, mich um meinen neuen Fall zu kümmern, aber da ich gerade nicht wirklich weiterkam, entschloss ich mich, stattdessen mit meinem alten Kumpel Rüdiger zu treffen.
Es gibt Dinge, die immer gleich bleiben. Mein Freund Rüdiger gehört dazu. Er ist eine Seele von Mensch und wie er so vor mir stand, auf der anderen Seite des Stehtisch, und genussvoll den Schaum von seinem Pils schlürfte, hatte ich kurz das Bedürfnis ihn zu umarmen, einfach nur so, weil er da war. Wir kennen uns schon so lange, dass es mich erschreckt, weil ich dabei unangenehme Tatsachen in Bezug auf mein eigenes Alter erkenne.
Und wie immer, wann ich ihn sah, trug Rüdiger eine verwaschene Jeans und ein schlecht sitzendes Polohemd. Er war vielleicht noch etwas mehr in die Breite gegangen und das stets raspelkurze Haar hatte sich vielleicht ein wenig gelichtet und eine graue Färbung bekommen. Wir standen in der Nähe des Polizeipräsidiums vor einem Cafe. Rüdi hatte seine Kommissarstätigkeit für den heutigen Tag an den Nagel gehängt und war in bekannter Plattfüßigkeit auf mich zugewalzt.
Zwei Meter neben uns rauschte der Feierabendverkehr. Es hatte aufgehört zu regnen. „Was ist das? - Trostpils oder Triumphpils?“ fragte ich ihn. Rüdiger leerte genüsslich sein Glas und winkte dann hektisch, bis Nachschub kam. „Definitiv die Siegeskanne“ erklärte er. „Ich liebe es, wenn diese Stinker zusammenklappen. Du kommst in den Verhörraum, und da sitzen sie. Du kannst ihr Selbstbewusstsein förmlich riechen.
Sitzen da und sind sicher, ihnen kann keiner was. Dafür haben sie Papi oder den Anwalt oder den Chef ihrer Gang, was weiß ich. Ich meine, wenn so ein Armleuchter nicht so ein gigantisches Selbstbewusstsein hätte, dann würde er sich an die Regeln halten, oder?“ „Da ist was dran“, meinte ich versonnen. „Ja, da sitzen diese selbsternannten Halbgötter und grinsen, wenn so ein fetter Bulle wie herein gestampft kommt.
Sie sind herablassend, genervt, arrogant. Und ich bleibe immer höflich, daran merken sie, wie gut sie sind, dass ich Respekt vor ihnen habe. Und wir unterhalten uns, und ich lege ihnen so nach und nach Fotos und Protokolle vor. Und plötzlich greifen sie zum Wasserglas“. Rüdiger griff ebenfalls zu seinem Glas und orderte kurz darauf erneut Nachschub. Ich schaute auf ein Cabrio, indem eine sehr ansehnliche Blondine saß.
Ich nahm einen Schluck und steckte diese Frau gedanklich in einen Latexanzug. Ihre Kurven kamen nun noch vorteilhafter zum Vorschein. Es regte sich etwas in meinem Schritt. Dann sprang die Ampel um, der Stau löste sich wieder auf und die Bedienung brachte uns zwei weitere volle Gläser. „Das ist das Signal- sie werden nervös. Ich könnte dir die einzelnen Phasen aufmalen. Sie wechseln die Sitzposition.
Sie klingen plötzlich anders. Sie spielen mit dem Wasserglas. Und ich beobachte sie. Ziehe meine Schlüsse und werde ein wenig energischer. Und schließlich bekommen sie diesen gehetzten Rattenblick und du weißt, dass du sie jetzt in der Falle hast. Ich liebe meinen Beruf.“ Das konnte ich von meinen Broterwerb derzeit leider nicht sagen. Ich hatte eine Ehegeschichte übernommen. Eigentlich mochte ich diese Fälle nicht.
Sollen die Leute doch ihre Probleme unter sich ausmachen, anstatt mich hinter einem untreuen Ehemann hinterher zu hetzen. Meine Auftragsgeberin war aber eine Frau mit Einfluss, daher entschied ich mich, dieser Auftrag doch anzunehmen. Außerdem brachte ich das Geld. Sie verdächtigte ihren Mann, sie zu betrügen. Sie konnte mir sogar einen kurzen Brief mit heißen Liebesschwüren präsentieren.
„Typische Wechseljahre-Idiotie meines Mannes“, keifte sie. „Und sein Freund deckt ihn, der ist auch kein bisschen besser, fauchte sie mich in Stellvertretung für das gesamte männliche Geschlecht an. Sie war eine grobknochige, sehr energisch wirkende Frau mit einem bedauerlichen Mangel an femininen Zügen. Ich konnte mir ziemlich genau vorstellen, nach welchem Typ Frau sich ihr Gatte wohl verzehrte.
„Dieser Mistkerl von seinem Freund hat alles auf sich genommen und behauptet, die Frau wäre mit ihm gegangen und den Brief aus der Jackentasche meines Mannes hätte er versehentlich dort hineingesteckt“, stellte meine Klientin fest. Ich war froh, dass sie mich nicht stellvertretend für die Wut auf alle Männer erwürgte. Sie hatte ihren Mann selbst beschattet, aber jedes Mal war ihr der Freund in die Quere gekommen und ihren Gatten vor ihren misstrauischen Augen gerettet.
Auch ich hatte jetzt schon mehrere Tage ohne Ergebnis hinter ihm her geschnüffelt. Ich sah ihn zwar mehrmals telefonieren und war mir sicher, dass Gestik und Körpersprache nur eines bedeuten konnte. Er säuselte mit seiner Geliebten. Aber ich bekam diese Frau noch nicht zu Gesicht, auch wenn meine Zielperson sich mit seinem Freund zum Sport oder in einer Bar verabredete. „Sag mal Erwin, kann es sein, dass du in letzter Zeit zu heiß gebadet hast?“
„Das Gegenteil trifft wohl eher zu“, dachte ich und musste spontan wieder an mein Bondageerlebnis von heute Nachmittag zurückdenken. Auf seine Frage selbst konnte ich nur mit einem hilflosen „Häää?“ antworten. Rüdiger lachte und orderte eine weitere Runde Pils an unseren Tisch. „Es ist doch vollkommen offensichtlich. Ich würde deinen Verdächtigen zu einem Glas Prosecco einladen. Ich schlug mir auf die Stirn.
„Du hast recht. Wieso bin ich nicht gleich auf diese Lösung gekommen.“ Der Fall war endlich gelöst. Jetzt brauchte ich einen Whiskey.
Meine Geschichten;
Fetisch; Die Schlampe des Chemikers, Ulrikes Abenteuer, Ullas Osterei, Das Verhör, Zoobesuch,Die Joggerin,Ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk, Stonehenghe; Das Ritual; no escape; Seitensprung; Angelas Weihnachtsgeschichte;
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Herren: Total verrechnet,Wer war´s, Weihnacht in Latex, Prosit Neujahr, Die Umkleidekabine, Späte Rache, Das Tagebuch meines Mannes
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