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im Norden
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RE: Katrin, das Zimmermädchen
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Datum:19.08.07 17:19 IP: gespeichert
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Hallo MattBeam
Sehr interessante Story
Bitte weiterschreiben..
es ist schön mal etwas aus einem total anderen Blickwinkel zu sehen..
Bin gespannt wie es weitergeht
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MattBeam |
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NOKEYa - connecting couple
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RE: Katrin, das Zimmermädchen
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Datum:20.04.11 23:39 IP: gespeichert
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Katrin, das Zimmermädchen - Teil 4
Es gab einiges andere, das ihm jetzt durch den Kopf ging. Was war eigentlich passiert, was zum Teufel war eigentlich … am besten er ginge es nochmal chronologisch durch. Also, ein ganz normaler Job bei einem Kunden, den er nachts dadurch verbockt hatte, weil seine Selbstbondage gründlich in die Hose gegangen war. Dann hatte sich so ein Domina-Girlie seiner angenommen, nachdem sie ihn zufällig gefunden hatte, und ihn erpresst - ihn selbstherrlich zum Dienstmädchen ernannt. Um das ganze zu toppen, hatte sie ihn ihre Chefin überlassen müssen, deren Heiratsantrag er soeben angenommen hatte. Frau Gerlinde Traufel, Inhaberin und Chefin eines Familienhotels am A… der Welt, nebenbei der Stammsitz des Kunden, den er u.a. aktuell beruflich betreute. Frau Gerlinde Knauer, Frau Knauer-Traufel, ihm stieg das Blut ins Gesicht, denn ihm fiel nach dem neuen Namensrecht auch noch Herr Thomas Traufel ein. Er hatte sich sein Leben lang noch nicht mit diesem Gedanken befasst, aber würde Gerlinde, würde sie nicht sicherlich … .
„Thomas?!“
Sein Gedankennebel löste sich schlagartig auf und gab ihm den Blick auf seine Holde frei.
„Ich habe Dir hier eine korrekte Uniform zusammengestellt - Du kannst nicht den ganzen Tag im Bademantel herumlaufen.“
„Aber … aber … es wäre doch viel einfacher, wenn … D … Du … wenn Du einfach die Kette abmachen würdest.“
Gerlinde lächelte charmant. „Ist es wirklich das, was Du willst. Nein, sicherlich nicht. Also lass uns das Thema so schnell nicht wieder ansprechen. Ich weiß, dass Dir diese Uniform sehr hübsch stehen wird und wenn Stephanie erst mal bei Dir Hand angelegt hat, wirst Du Dich umso wohler in diesem Outfit finden. Danach kannst Du die Arbeit von gestern Abend zu Ende bringen – dieser Wasserschaden hat mir schon genug Kopfschmerzen bereitet.“
Damit war sein Einwand aus ihrer Sicht vollkommen abgeschmettert und es gab keinen Grund, warum er nicht die Sachen anziehen sollte, die sie ihm hinhielt. Thomas griff zu, erstens weil er sie nicht beleidigen wollte, zweitens, weil er wirklich aus dem Bademantel heraus wollte und drittens hatte sie recht. Eigentlich war er es wirklich so einfach, jedenfalls fiel ihm gerade auf, dass Gerlinde keine Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. Erneut stieg sein Protestwille in ihm auf, kam aber dann über seine Gürtellinie nicht hinaus und anstatt abzuebben flutete er genau die Stelle, die dies überhaupt nicht gebrauchen konnte. Immerhin stand seine Verlobte vor ihm, prüde war er nicht und eigentlich hatte sie sowieso schon alles gesehen, was es zu sehen gab, na ja, jedenfalls soweit man es unter dem Blech hatte sehen können. Thomas blickte sich kurz um, legte die Sachen über eine Stuhllehne und öffnete beherzt seinen Bademantel um ihn, ordentlich gefaltet auf den Boden zu legen. Dann sichtete er die Sachen über der Stuhllehne, wurde aber nicht so ganz fertig mit den verschiedenen Stücken.
„Fang mit dem Korsett an!“
„Was?“
„Das, ja, genau das in Deiner linken Hand, damit fängst Du an. Einmal um den Bauch und vorne zuhaken. Ich glaube die ist noch ein paar Wochen nötig, jedenfalls bis zu das da alles weg hast. Wenn Du fertig bist, ziehe ich sie hinten zusammen.“
„Musst das sein?“
„Du wirst sehen, aber um Deine Frage zu beantworten ‚Ja, das muss sein‘, wie alles andere auch. Moment, fang nochmal an, da hast Du einen Haken übersprungen … ok … fertig … einmal umdrehen, ich ziehe jetzt … halt still … okay … ausatmen … bleib so … ja … ja … einen Moment … so fertig. Ist nur eine Schleife, aber ich vertraue Dir, dass Du sie nicht antastest. Du kannst jetzt einatmen! Ok.“
„Es ist so eng!“
„Gut, das muss so. Und jetzt zieh die anderen Sachen an.“
„Ich kann mich kaum bewegen, alles fühlt sich so steif an.“
Gerlinde lachte. „Alles? Das kann ich mir vorstellen. Ich hoffe mal, dass Du mir keinen Bären aufbindest, schließlich habe ich die Katze im Sack … nein, das ist unpassend … nein, ich habe einen ganz tollen Fang mit Dir gemacht.“ Sie gab ihm einen Kuss in den Nacken. Mühsam zog Thomas nach Gerlindes Anweisung Kleidungsstück für Kleidungsstück an und als die Stuhllehne endlich leer war, griff Gerlinde zum Telefon.
„Kordula, war Gaby schon da? … Ja … prima, schick Katrin damit bitte zu mir. Danke.“
„Prima, damit ist dann alles beisammen, sehr schön. Ich bin begeistert.“
Sie telefonierte erneut.
„Amidal? Ja, Du kannst ihn jetzt abholen … ja, okay … nein, lass Dir Zeit, Hauptsache es sieht perfekt aus … ja … nein, das ist egal … okay, okay …. 11 Uhr, ja okay … die übernehme ich dann auch, das wird sie freuen.“
„So, Amidal nimmt Dich gleich mit in den Wellnessbereich und gibt Dir den letzten Feinschliff. Vorher kommt noch Katrin vorbei und gibt Dir Deine neuen Schuhe.“
Ein wenig Hoffnung keimte in Thomas auf. Als Katrin zwei Minuten später mit einem Schuhkarton in der Tür stand und unübersehbar die Augen aufriss, schwante Thomas, das dies Flackern seines Herzens vergebens war. Der Schuhkarton war blümerant verziert und als Gerlinde den Inhalt herausholte wurde klar, dass diese Clogs lediglich optisch besser zu seinem neuen Outfit passen würden, was ihr ganzer Sinn und Zweck war. Kaum war er hineingeschlüpft, stand auch schon Amidal in der Tür und da sie sich in diesem Moment zum ersten Mal begegneten, war ihre Reaktion um Zehnerpotenzen heftiger als der ungläubige Blick von Katrin. Immerhin schaffte es Amidal ganze acht Sekunden lang, nicht laut loszulachen und nach weiteren sechs Sekunden ihre Kollegin und ihre Chefin so mitzureißen, dass diese sich ein Lachen auch nicht mehr verkneifen konnten. Wie lange dieser Lachflash andauerte merkte sich Thomas dann nicht mehr, er machte vielmehr die Erfahrung, dass sich sein Blut kubikmeterweise aus der Beckengegend in sein Gesicht verlagerte und ihm dort eine gesunde Gesichtsfarbe gab.
„Ist er … ist das … ist sie … ist … ist das mein Termin?“
„Ja.“
„Und wie heißt … wie nennst Du …“
Amidal hatte ihr Problem deutlich artikuliert und ihr ausgestreckter Finger in Thomas‘ war mehr als flüsssig um nicht zu sagen überflüssig.
„Thomas. Thomas Knauer, mein Bräutigam.“
Amidal und Katrin nahmen wieder einen fischgleichen Gesichtsausdruck an und taten auch so, jedenfalls so, wie es Fische an Land taten. Katrin länger als Amidal, die anscheinend recht patent zu sein schien.
„Wie soll ich ihn nennen?“
Gerlinde hatte sich ehrlich gesagt überhaupt noch keinen Gedanken darum gemacht. Natürlich würde es nicht gehen, ihn ‚Thomas‘ zu rufen, nein das würde wirklich nicht gehen, auch wenn Amidal ihren Job noch vor sich hatte.
„Sandra!“
Es war ein spontaner Gedanke von Gerlinde, der sich den Weg bis zu ihrer Zunge gebahnt hatte, aber als sie den Namen selbst ausgesprochen gehört hatte, stelle sich bei ihr ein Gefühl der Zufriedenheit mit ihrer Wahl ein. Sandra war ein wirklich hübscher Name, kurz prägnant, weiblich und in Thomas Augen konnte sie lesen, das er noch überhaupt nicht auf diesen Namen reagiert hatte. Thomas war also völlig unvoreingenommen für seinen neuen Namen.
„Thomas, Liebling?! Hörst Du? Ich taufe Dich hiermit auf den Namen Sandra. Wir, meine … und jetzt auch Deine Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und ich, werden Dich alle künftig so rufen ‚Sandra‘!“
„Okay, Sandra. Folgst Du mir bitte nach unten.“
Thomas war noch ganz verdattert, folgte Amira aber einfach so und verließ völlig unspektakulär das Zimmer mit seiner … ja, will sollte er sie nennen, Ex-Herrin Katrin … und seiner Verlobten Gerlinde. Was wohl auf ihn noch zukam?
Als die beiden außer Hörweite waren, konnte sich Katrin ihre bohrenden Fragen nicht mehr verkneifen.
„Ihr Verlobter?“
„Ja, ist das nicht wunderbar?!“
„Nehmen Sie es mir über, dass ich …“
„Nein, nein Katrin, ganz und gar nicht. Ich bin Dir sogar sehr dankbar, dass Du mir Thomas … Sandra … gebracht hast!“
„Ich Ihnen gebracht habe?“
„Ja. Ja, so sehe ich das. Vorher war er nur ein x-beliebiger Gast, aber gestern im Bad … .“
„Da haben Sie ihn …“
„Da habe ich ihn … da habe ich sie gefunden …, die, die ich mein Leben lang gesucht habe.“
„Einfach so?“
„Ja, plötzlich war mir alles klar und dann war es einfach … einfach einfach.“
„Aber Sie kennen ihn ja gar nicht richtig … vielleicht ist er ein … ein … Arschloch?“
„Katrin?! Glaubst Du das wirklich? Sie? Nein, niemals. Wer so ist wie sie, der hat bestimmte Eigenschaften einfach nicht. Und der Rest … wann kennt man jemanden in- und auswendig. Nur nach einem langen, gemeinsamen Leben und wenn es dann soweit ist, dann kann man nur noch hoffen, doch noch überrascht zu werden. Willst Du etwa nicht, dass Dein Partner Dich ab und an angenehm überrascht? Ab wann weißt Du, dass Du die richtige Balance zwischen Wissen und Unwissen hast?“
„Ich, ich, keine Ahnung, bei dem einen weiß ich es früher bei anderen blicke ich es erst einmal gar nicht.“
„Na also.“
„Und jetzt? Wie … wie … soll ich ihn jetzt behandeln … ich meine, ich habe ihn …“
„… nackt gesehen?“
„Ja, das auch, aber …“
„Aber was?“
„Um ehrlich zu sein, gestern war das zwei Mal. Als er das letzte Mal da war … da habe ich … ihn … so vorgefunden … und dann einfach … einfach den Dingen ihren Lauf gelassen … und gestern, gestern hat er es nur auf meinen Befehl hin getan.“
„Erzähl mir alles“
Katrin gab sich einen Ruck und nachdem Gerlinde sie mit einer Handbewegung aufgefordert hatte, sich hinzusetzen, erzählte ihr Katrin alles der Reihe nach von Anfang an. Als sie endlich in der Gegenwart angekommen war, war Gerlinde mehr als zufrieden mit dem was sie gehört und Erkenntnissen gewonnen hatte.
„Ich danke Dir für Deine Offenheit und Ehrlichkeit. Danke. Mach Dir keine Sorgen … was Dein Verhältnis zu … ihr … angeht – ich habe es euch vorhin ja schon erklärt – also, behandle sie künftig ganz normal als Kollegin … und das verspreche ich Dir … von Zeit zu Zeit … darfst Du ihr neue Lektionen geben, als von mir persönlich beauftragte Tutorin. Ich habe vollstes Vertrauen, dass Du Deine Aufgabe voll und ganz erfüllen wirst.“
„Danke.“
Gerlinde stand auf und strich ihren Sachen glatt.
„So, jetzt habe ich noch einen Spa-Termin, den von Amidal.“
„Schauen Sie bei ihr rein?“
„Nein!! Das wird wie zu Weihnachten in meiner Kindheit. Irgendwann ist es soweit und dann geht die Tür auf und … es wird wunderschön werden.“
… to be continued
Matt
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