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maximilian24
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Österreich




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  Devot und/oder Studio Datum:01.04.11 23:24 IP: gespeichert Moderator melden


Vor einiger Zeit habe ich die Story "Brennnessel am Freitag" gepostet. Herrin_Nadine hat mich damals inspiriert auch etwas über die Fortsetzung des damaligen Erlebnisses zu schreiben. Raus gekommen sind dabei mehr oder minder philosophische Gedanken, die ich euch aber trotzdem näher bringen will. Also:



Devot und/oder Studio?

Ich kenne meine devote Ader schon seit Jahrzehnten, kann aber weder in meinem verantwortungsvollen Beruf noch in meiner familiären Situation Verständnis dafür erwarten. Als Konsequenz daraus habe ich ein Schattenleben entwickelt, das ich aber nur sehr selten in die Realität umsetzen kann. Anfangs bestand das zentrale Problem in der Diskretion und damit verbunden in der Vertrauensfrage, später dann im finanziellen Spielraum und letztlich in der körperlichen Unzulänglichkeit im Altern. Bei allem Grübeln und Philosophieren kam am Ende stets heraus, dass sich meine devote Neigung in einem Studio nie perfekt ausleben lässt. Übrig bleibt ein Streben nach Unerfüllbarem.

Schauen wir uns das doch an ein paar Beispielen an, die sich im Lauf der Jahre so entwickelt haben:

Diskretion:

Da ist zuerst einmal das Problem der Diskretion. Solange ich mich mit meiner Neigung nicht öffentlich zu zeigen wage, muss ich mich wohl oder übel in eine Umgebung begeben, die möglichst weit von meinem täglichen Umfeld entfernt ist. Aber selbst auf dienstlichen Reisen war ich genötigt, äußerst vorsichtig nach geeigneten Herrinnen Ausschau zu halten. Erst als ich ein Studio über mehrere Jahre vor allem in den damals gängigen Inseraten und schließlich vor Ort kritisch beobachtet habe, fasste ich Mut. Leider musste ich erkennen, dass in dieser Branche eine ziemlich starke Fluktuation besteht. Auch wenn das Studio unverändert seriös betrieben wird, besteht eine zentrale Abhängigkeit vom dort engagierten Personal. Nach mehreren lehrreichen Erfahrungen (mit und ohne Fragebogen bei Erstbesuchen) konnte ich ein Studio kennen lernen, in dem ich nun schon seit mehr als einem Dutzend Jahren Stammgast bin.

Wenn ich die Entwicklung über diese Jahre Revue passieren lasse, erinnere ich mich als erstes an einen Kompromiss auf zwei Ebenen:

Im Vordergrund war ich der devote Fetischist, der entsprechend der „Spielregeln“ behandelt wurde, aber eben nur für die Dauer der Session. Im Hintergrund war ich ein Kunde, der bezahlt so wie in jeder anderen Branche auch. Die Herrin, bei der ich somit Stammgast wurde, war natürlich sehr bemüht, meine Wünsche und Vorstellungen zu erfüllen. Sie wollte ja schließlich, dass ich wieder komme. Dieser Mechanismus ließ mich zweifeln, ob das mit meiner devoten Neigung überein stimmt. Erst nach mehreren Besuchen bei derselben Herrin kannten wir uns so gut, dass sie es wagte, meine Grenzen zu erforschen. Das hat aber nur funktioniert, indem sie auch einen Abbruch einer Session durch mich riskiert hat. Und das auch auf das Risiko hin, dass dies mein letzter Besuch bei ihr gewesen wäre. Es hat sich eben bis zu diesem Erlebnis bereits ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut.Allerdings musste ich trotzdem erkennen, dass ein Studio unbedingt nach kommerziellen Gesichtspunkten geführt werden muss. Je nach Kundenstruktur (im Studio werde ich stets kritisiert weil es „Gäste“ aber nicht Kunden sind) ist ein Wechsel der beschäftigten Damen mehr oder weniger oft erforderlich. Es gibt einfach zu viele Gäste, die dort nach Abwechslung suchen, was ich auch verstehe. Ich bin daher sehr froh, dass ich ein Studio gefunden habe, wo die Leitung schon bei der Auswahl der dort aktiven Damen sehr bewusst vorgeht und so für jede Art von Gast eine geeignete Mitarbeiterin anwesend ist. Und auch ein langfristiger „starker Pol“.

Die Finanzen eines Studios:

Kommen wir zum nächsten Problembereich, dem Finanziellen: Der Aufwand für einen devoten Latexfan ist gar nicht so gering. Ich erwarte eine variationsreiche Studioausstattung ebenso wie einen gut sortierten Fundus an passender Kleidung. Dann kommt noch der Verschleiß dazu. Latex + Bondage oder Latex + Outdoor haben gemeinsam, dass der Materialverschleiß auch bei größter Sorgfalt nicht unbeträchtlich ist. Während die Betriebskosten im Softbereich fast nur vom Zeitaufwand abhängen, kommt beim strengen Fetish noch der Materialaufwand dazu. Ich habe mir daher angewöhnt, bei meinen Besuchen fallweise passendes Outfit zu besorgen und dem Studio zu überlassen. Das noch größere kaufmännische Problem eines devoten Fetischisten wird aber durch den Faktor Zeit bestimmt. Es gibt mir einfach nichts, mich fesseln zu lassen und sobald die Fesselung fertig ist, einen Orgasmus und dann mich wieder auspacken zu lassen. Ich möchte nicht für nur eine Stunde devot sein. Dieses Gefühl sollte länger anhalten. Für mich persönlich hat sich ein Kompromiss von ein bis drei Tagen, also etwa ein Wochenende ergeben. Dabei könnte ich mir nie leisten, eine Herrin für 24 oder 48 Stunden nach Stundenlohn zu bezahlen. Ich bewege mich daher hier in einem Graubereich, der dadurch gekennzeichnet ist, dass sich meine Herrin abwechselnd mit mir und dem sonstigen Studiobetrieb befasst. In der Praxis schaut das dann etwa so aus:

Vorgeschichte siehe „Brennnessel am Freitag“ hier im Forum.

Herrin A. hat mich mit ihrem Auto zum Studio gebracht. Von unserem kleinen Ausflug ins Grüne trug ich noch immer den neuen Latexanzug und die geschlossene Haube. Beim Studio ist ein kleines, nicht einsehbares Freigelände. Da hat sie mich hingeführt und gleich ein paar Fesselhandschuhe verpasst. Mit diesen wurde ich an einem hohen Mauerhaken fixiert. Nun war ich erst einmal gut versorgt sodass Herrin A. Zeit hatte, sich um andere Aufgaben im Studio zu kümmern. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich so zu stehen hatte. Die Sonne spürte ich auf meinem Rücken, was durch das schwarze Latex besonders reizvoll war. Geräusche waren genug um mich herum, Straßenverkehr, Türklingel, Gespräche, Kunden die kamen oder gingen. Hinter mir wurden offensichtlich Blumen mit einem Spritzschlauch gegossen, und ich auch. Und zwar ohne Ankündigung und ohne dass ich jemals erfahren habe, wer mich da so unerwartet abgekühlt hat. Allerdings bin ich mir sicher, dass diese kleine Aktion von Herrin A. Ganz bewusst so veranlasst wurde. Sie hat damit Ihre prüfende Sorgfalt gezeigt und gleichzeitig wieder Zeit für das Studio gewonnen.

Später kam dann ein kleines Fesselspielchen. Nach Fertigstellung einer netten Bondagefigur mit Fotosession erhielt ich die Erlaubnis zur Selbstbefreiung. Ob die Damen des Studios um meinen Zeitaufwand gewettet hatten, ist nur meine Vermutung auf Grund verschiedener späterer Kommentare. Dieser Aktivität folgte ein Aufenthalt in der Gefängsniszelle im Keller des Studios. Das gab einerseits meiner Herrin A. wieder Zeit, einen Termin mit einem anderen Gast des Studios wahr zu nehmen. Andererseits hatte ich einen gesicherten Aufenthalt den ich zum Überdenken meiner Situation nutzen konnte. Die Überlegungen, die ich hier schreibe, sind mir bei einer solchen Gelegenheit durch den Kopf gegangen. Wieweit meine devote Rolle realisierbar ist, konnte ich so etwa in der Gefängniszelle erahnen. Natürlich habe ich mich überzeugt, dass die Zelle wirklich verschlossen war währenddessen Herrin A. anderen Tätigkeiten nachgegangen ist. Erst diese Überzeugung war es, die ich benötigt habe, meine devote Rolle auch innerlich zu spüren! Die Dauer meines Aufenthaltes war ja nicht näher definiert. Mein einziger Anhaltspunkt war, dass mich die Herrin nicht vorher auf die Toilette geschickt hat.

Der Wechsel der Szenen zwischen Anwesenheit der Herrin und einsamer Verwahrung erzielt bei mir das Gefühl einer erzwungenen Passivität, garniert mit verschiedenen Einschränkungen. Zwangjacke, Handschellen (auch bei Spaziergängen außer Haus), Seilen, Fixierungen oder Vorführungen ermöglichen Variationen wodurch auch viele Besuche im Studio nicht zu einem Einerlei verkommen. Als besonderen Höhepunkt registriere ich dann die Form der Nächtigung: Entweder im Latexanzug fixiert auf einer Liege im Gummizimmer, im Gitterbett im Klinikum, oder etwa ganz in Latex mit Händen und Beinen fixiert neben einer (fast) nackten Herrin im Bett zu schlafen, oder auch in Folie verpackt auf der Holzpritsche der Gefängniszelle, stets aber in einer inneren Ruhe, die mir Gelegenheit bot über meine Gefühle nach zu denken. Und das Ganze ist überlagert mit der Frage, wie sich mein Besuch für das Studio „rechnet“. Heute bin ich der Meinung, dass meine Besuche gar nicht kaufmännisch kalkulierbar sind. Vielmehr hat sich in den vielen Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zur Leitung des Studios ebenso entwickelt wie zu den langfristig hier tätigen Herrinnen. Nur dadurch dass diese Damen vergleichbare Neigungen haben und an meinen Vorstellungen eben selbst auch Freude finden, ist es erklärbar, dass Herrinnen auf finanzielle Vorteile verzichten und so Langzeitaufenthalte in einem Studio für weniger betuchte Gäste ermöglichen.

Über die Jahre:

Auch ich werde nicht jünger, ganz im Gegenteil zu einigen der Damen die ich so im Lauf der Jahre kennen gelernt habe. Wahrscheinlich gibt es aber Perioden in denen man rascher altert und solche einer gewissen Stabilität. Die Auswirkungen sind sehr verschieden. Da gibt es einmal das Problem der Altersweitsichtigkeit. Konsequenz: Ohne Brille kann ich nichts mehr lesen, aber auch so manchen Knoten nicht lösen. Dann lässt das Gehör nach. Konsequenz: Unter einer Maske verstehe ich Kommandos und Aufträge sehr schlecht. Missverständnisse folgen. Weitere Mängel stellen sich ein: Langfristiges Stehen (Wadenkrämpfe), Hängen kopfüber, Blutzirkulation und Kreislauf verlangen ebenso Rücksichtnahme, etc. etc.

Wenn ich all diese Rücksichten als Vorgaben für eine Herrin formuliere, wo bleibt dann noch meine devote Ader? Immer mehr entsteht in mir das Gefühl, dass ich der dominante Teil bin, der einer im Studio „arbeitenden“ Dame Aufträge erteilt. Immer weniger Freiheiten kann ich meiner Herrin zubilligen und immer schwieriger wird es für eine Herrin, mir ihre Macht fühlen zu lassen. Wenn ich wenigstens immer zu der gleichen Herrin gehen kann, die meine Mängel von sich aus erkennt! Dann wird sie eben Mittel und Wege finden, mir ihre Dominanz fühlen zu lassen ohne dass ich dazu in die Rolle des Auftraggebers schlüpfen muss. Oder bin ich bereits so weit, dass ich meine Neigungen nur noch in die virtuelle Welt verlegen kann?

Das sind also die Probleme der Gegenwart. Mit denen befasse ich mich derzeit in den so ersehnten passiven Stunden. Und deshalb lese ich auch fleißig im Forum denn geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freud ist doppelte Freud.

Euer Maximilian
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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