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Frankfurt am Main
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Briefe an Michelle
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Datum:23.10.15 16:40 IP: gespeichert
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Liebe Michelle
ich fühle mich unbeholfen und unsicher, wenn ich daran denke, wie ich mich Dir gegenüber weiter verhalten soll.
Mein Selbstvertrauen und meine ganz gut entwickelte Intuition, sind wie weggeblasen, verraucht, nicht greifbar.
Am Morgen wache ich auf und denke an Dich, dass erste was ich tue ist Dein Bild und Dein Antlitz in meinem Kopf zu zeichnen.
Den Tag über zieht sich das so durch meine Gedanken und mein Fühlen. Ich lenke mich mit allerlei Dingen und Aktivitäten ab und versuche mich zu beschäftigen.
Aber wo ich auch hinschaue, irgendetwas erinnert mich an Dich. Im Bett abends, oder in der Badewanne überwältigt mich die Sehnsucht dich zu sehen, zu hören und/oder zu spüren. Ist Dir das klar? Ich hab keine Ahnung.
Ich würde gerne um Dich werben, Dich anrufen, Dir Briefe bzw. E-Mails schreiben, ich mag Dich lachen sehen, dass Du Dich freust. Ich möchte Dich im Arm halten und Dir mitzuhören, wenn Du von Deinem Tag erzählst. Dich streicheln und Dir Lust bereiten, einfach viel Zeit mit Dir verbringen. Natürlich möchte ich auch vor Dir zittern und Dir gehorchen. Ich wäre gern ein Teil, wenigstens ein kleiner, Deines Lebens.
Das Alles ist schwer vermittelbar, weil Du eine feste Freundin hast und wir uns erst seit kurzer Zeit kennen, aber so fühle ich es halt. Ich mochte Dich vom ersten Augenblick an, auf eine Weise, die ich in dieser Art, noch nicht erlebt habe.
Meine Zuneigung ist ziemlich uneingeschränkt, ich empfinde Dich als emphatisch, klug, aufregend und ein wenig traurig. Wenn Du lachst oder Dich freust, muss ich es Dir nach tun.
All diese Gefühle, Eindrücke und Gedanken sind nicht weniger geworden auf Deinem Balkon. Der Wunsch in mir, jemanden zu finden den ich gerne mag, in den ich verliebt bin und der zugleich offen für meine Sexualität ist, erschien mir weit weg. Dann treffe ich Dich und Du lässt es geschehen, auch wenn es für Dich keine allzu große Bedeutung haben mag.
Ich möchte Dir, ehe ich weiter schreibe, für den Abend noch einmal herzlich und aufrichtig danken. Egal was Du für die Zukunft entscheidest, ich bin Dir einfach Dankbar für dieses Erlebnis, weil du mich, (entschuldige) im „Kopf und der Seele gefickt hast“. (LOL, ich übe schon mit einem frisch gekauftem Analplug und einem uralten Plastik-KG, vielleicht kann ich Dich ja locken, mich zu Deiner Schlampe zu machen).
Allerdings habe ich auch diese Lücke in meiner Erinnerung, wie Du den Balkon verlassen hast, „ich muss schlafen“ gesagt hast und Dich hingelegt hast. Aber kein Wort mehr darüber, wenn Du nicht willst. Diese Lücke steht nur stellvertretend dafür, dass ich ein sehr gutes Gefühl hatte und gehofft hatte eine Rückmeldung zu bekommen. (Tja wie ein kleiner Junge)
Du hast stattdessen unsere „Kommunikations-regeln“, was das SMS schreiben betrifft verändert. Auf meine bitte, bitte SMS hast Du mir dann zum Glück geantwortet, ich konnte mir trotzdem nicht verkneifen nochmal etwas zu simsen, weil ich den Gedanken unerträglich fand alles, auf eine blöde Weise, selbst ruiniert zu haben.
Der Punkt aber ist, dass ich nach diesem Abend in einem totalen Gefühlschaos war bzw. zum Teil noch bin. Hast Du das aus Mitleid bzw. Empathie gemacht? Hat es Dir gefallen? Hat es Dich erotisch angesprochen? Magst Du mich überhaupt? Warum redest Du nicht mit mir darüber? Und so weiter, es gibt da noch tausend solcher und ähnlicher Fragen, die in meinem Kopf rumschwirren.
Diese Unsicherheit ist eigentlich aufregend und angemessen. Schließlich möchte ich das Du emotionale Kontrolle (nenn es Macht wenn Du magst) über mich hast. Ich wünsche mir, dass es Dir gut geht und ich dazu beitragen kann. Allerdings wünsche ich mir auch Intimität und Zuwendung.
Du hast eine Trennung hinter Dir und bist frisch verliebt, Du hast Dir ein Auto zugelegt, kämpfst mit einem körperlichen Schmerz und hast den Beginn eines Praktikums vor Dir gehabt. In Deiner Lebenswelt sind also andere Ereignisse, in der Priorität, weiter oben angesiedelt.
Ich bitte Dich trotzdem mir eine Rückmeldung zu geben, ob Du mich irgendwie gebrauchen kannst in Deinem Leben?
Immer liebevoll und unterwürfig an Dich denkend.
„Dein schwarzes Kleid“
„ umschloss Dich faltig weich“-
„Du saßest sinnend“
„ und den Rosen gleich“-
„Doch ach, in Trauer“.
TextText
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