Autor |
Eintrag |
Sklave/KG-Träger
  Europa

Beiträge: 184
User ist offline
|
Die Regenmantelfrau
|
Datum:17.09.25 16:35 IP: gespeichert
|
|
Wir sehen uns an als wir uns am Friedhof begegnen. Nie und nimmer habe ich damit gerechnet einer Dame zu begegnen die das selbe Regenmantelmodell trägt wie ich. Wenn das keine Überraschung ist dann gibt es keine Überraschungen, meint Sie. Dem hatte ich nichts zuzufügen, ausser das dies eine Schicksalsfügung sei und wenn es Ihre Zeit erlaubt würde ich Sie gerne auf einen Kaffee einladen.
Und ob Sie Zeit habe, ich brauche nicht mehr kochen, ich darf schon gießen, eine Erkenntnis der ich mich anschließen konnte. Der Wiener Zentralfriedhof besitzt eine bemerkenswerte Einrichtung, nicht nur ein Bestattungsmusseum sondern auch ein ausgezeichnetes Kaffeehaus. Und darin suchten Wir uns einen netten Platz um ungestört zu plaudern. Nachdem die Bedienung unsere Bestellung aufgenommen hatte, nur Kaffee, kein Kuchen und schon gar keine Torte. Wir älteren Damen müssen auf unser Gewicht achten! Und im selben Atemzug stellte Sie sich vor, Carla, alles andere ist unwichtig! Da konnte ich Ihr meinen Namen nicht schuldig bleiben, Leopoldine! Der Kaffee wurde serviert, groß, stark, schwarz wie der Humor meinte Carla und nickte mir zu.
Sie sah mich interessiert an und fragte unverblümt, hast du deinen Mann oder deine Frau hier besucht? Ich sagte das ich meine Frau besucht hätte, wir hatten eine ganz tolle Ehe, Sie hat mich zu dem gemacht was ich heute bin!
Carla holte tief Luft, merkte kurz an das es jetzt eine Flasche Prosecco brauche und eine Karaffe Wasser. Und dann erzählte Sie mir das Sie IMMER einen Ihrer Regenmäntel anzog wenn Sie ihn besuche. Er habe Sie dazu gebracht nur Regenmäntel anzuziehen. Seit über 50 Jahren trage Sie nur richtige Regenmäntel und Regencapes. Sie habe einige Zeit gebraucht aber dann habe Sie ihren Nutzen daraus gezogen und ward sehr glücklich damit gefahren. Sie könne heute gar nicht anders als im Regenmantel sein Grab besuchen ....
Ich gestand Ihr das meine Frau eine Freundin wollte und mich in kleinen Schritten zur Frau erzog. Das dies mit Keuschhaltung und irren Erlösungen einherging und ich irgendwann wie eine Frau zu denken begann. Nach ihrem Ableben habe ich mich entschieden ganz in ihrem Sinn weiterzuleben.
Sie hielt mir Ihr Glas hin und meinte, schön dich getroffen zu haben. Wir sollten uns öfters treffen, du bist so herrlich unaufdringlich, wenn du willst würde ich gerne Freundschaft mit dir schließen, Leopoldine.
Nach einem gemeinsamen WC-Besuch machten wir noch einen Spaziergang zu unseren Lieben. Leopoldine setz deine Kapuze auf, ja gerne aber nur wenn du auch deine Kapuze aufsetzt. Zwei Kapuzendamen im Klepperregenmantel stellten die neuen Bekannten ihren Lieben vor. Eine bizzarre Aktion aber für uns ein MUSS!
Das wir mit der Strassenbahn nach Hus fuhren und dabei die Kapuzen auf behielten, brachte uns viele Blicke ein. Wir hatten unsere Adressen ausgetauscht, wollten uns in zwei Tagen bei Ihr treffen. Behalte deine Kapuze auf bis du Zuhause bist! Sie meinte das dies seit Ewigkeiten niemand mehr zu Ihr gesagt habe, Sie mache dies jetzt. Nach einer Stunde bekam ich eine Nachricht aufs Smartphon, war sehr feucht .... Miederträgerin, Latexliebhaberin, Regenmantelträgerin.
|
|
|
|
|
|