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nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
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Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:18.10.03 14:51 IP: gespeichert 
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.....weil s so schee is *ggg*
Sadonien und Masopotamien, seit Jahrhunderten waren diese beiden Länder verfeindet und ein mehrfacher Schutzwall aus eingeebneten 20 Meter breiten Streifen, auf dem gar nichts wuchs, und Hunde regelmäßig patroullierten, mehrfachen Stacheldrahtzäunen, alle elektrisch geladen und ein 12 Meter breiter und 8 Meter tiefer ausbetonierter Graben, auch hier gab es keine Möglichkeit die Grenze zu überwinden.
Die Sadonier waren absolute Technikfreaks und mußten körperlich überhaupt nicht mehr arbeiten, während es in Masopotamien noch Leibeigenschaft und Feudalherrschaft gab. Überwiegend lebten sie von Ackerbau und Viehzucht.
Woher diese Feindschaft rührte, die seit Jahrhunderten bestand, das wußte niemand mehr.
Nun, wie es der Zufall wollte, lernten sich eine Sadonierin und ein Masopotamier während eines Urlaubs kennen.
Dies war an- und fürsich schon ein Unding, weil noch nie zu hören war, daß ein Masopotamier in Urlaub fuhr.
Durch Landwirtschaft, Viehzucht und so weiter, ohne irgendwelche Maschinen als Hilfsmittel oder zur Unterstützung waren die Einwohner Masopotamiens normalerweise gezwungen, 7 Tage die Woche von früh bis spät zu schuften um ihr Tagwerk zu erledigen und trotzdem irgendwie nie fertig zu werden.
Es war also ein echtes Wunder daß ein Masopotamier außerhalb seines Landes und nochdazu in Urlaub war.
Bei den Sadoniern war das genaue Gegenteil der Fall.
Sie waren absolute Kopfmenschen, ihre Maschinen nahmen ihnen alle anfallenden Arbeiten ab und sie konnten sich auf s Denken und Tüfteln spezialisieren.Und es blieb ihnen noch viel Zeit, in Urlaub zu fahren.
Daß sie nicht in die Breite gingen, verdankten sie in erster Linie ihrem Körperkult und ihren allgegenwärtigen Maschinen, die saugten, zupften, kneteten, massierten und bewegten.
Die Masopotamier waren breite, sonnengebräunte , abgehärtete Menschen mit offenem Blick, während die Sadonier schlanke, ästhetische, kultivierte Menschen ohne innere Bösartigkeit waren.
Also trotz aller Unterschiede, oder gerade wegen Ihnen, irgendwie ergänzten Sie sich, diese beiden Völker.
Nun, unser Eingangs erwähntes Päärchen kam sich im besagten Urlaub näher.
Anfangs wußte keiner, daß der Andere eigentlich ein erklärter, generationenübergreifender Feind war, und als es schließlich doch zur Sprache kam, war es ihnen zwischenzeitlich gleichgültig.
Das Glück und die Unbeschwertheit und die Unvoreingenommenheit der Jugend.
Er genoß es zu dienen, Ihr zu bringen, Sie zu umsorgen, zu umhegen, was ja, verständlicherweise, bei Schweinen, Rindviechern, Hühnern, etc., die er bisher zu versorgen hatte, meist ohne Resonanz oder gar Dankbarkeit von Statten ging.
Sie liebte es, ihm widersprüchliche Befehle zu erteilen, ihn zu schelten, sanft zu strafen, zu manipulieren, was ja bei Maschinen und deren Einfachheit beim Anweisungen und Befehle befolgen, auch nicht so richtig befriedigend ist.
Es war also die perfekte Ergänzung.
Nun geht jeder, auch der schönste (der meist, subjektiv, viel schneller), Urlaub zu Ende, so auch in diesem Fall.
Sie schworen sich ewige Liebe und wollten alles tun, Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um diesen Kriegszustand, diese Ver- und Anfeindungen aus der Welt zu schaffen, schnellstmöglich zu beenden.
Glücklicherweise waren beide Völker friedliebend, keine Kriegstreiber.
Langsam, über zwei Jahrzehnte näherten Sie sich dermaßen an, daß die Grenzen abgebaut wurden.
Von den beiden Urlaubern, die inzwischen Botschafter Ihrer jeweiligen Länder waren, war zwar viel Überzeugungsarbeit nötig, aber es lohnte sich. Nun, 25 Jahre später, wurde aus zwei Staaten einer, mit klar getrennten Aufgaben.
Masopotamien war für die Versorgung und den Dienstleistungsbereich zuständig, während sich Sadonien um die Verwaltung kümmerte, Polizei und Ordnungskräfte stellte.
Es wurde ein blühender, lebendiger Kulturstaat, mit gegenseitiger Achtung und Respekt Voreinander und den jeweiligen Schwächen und Stärken.
....und sie lebten glücklich und erfolgreich und einig und mit reichlich Vermehrung.
(Diese Nachricht wurde am 18.10.03 um 14:51 von living_and_laughing geändert.)
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
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Re: Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:18.10.03 23:32 IP: gespeichert
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*kicher*
ich hoffe doch sehr, dass du noch mehr von so was in deinen gehirnwindungen versteckt hast!
hab mich gut amüsiert, die letzte halbe stunde. vielen dank dafür!
die träumerin
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Re: Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:19.10.03 16:14 IP: gespeichert
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Hach Träumerin
....Du schmeichelst mir *glücklichgrins*
stephan
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Re: Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:25.10.03 18:23 IP: gespeichert
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Hallo L+L,
hab jetzt alle deine Storys hier durch. Bei einer hat schon träumerin geschrieben "einfach köstlich" - dem schließ ich mich hier gleich für alle an.
Diese hier erinnert mich stark an Lem´s Robotermärchen.... find ich wie Lem insgesamt auch meistens "einfach köstlich".
lg. Muzolino
Die intensivsten Spuren die hinterlassen werden, sind nicht zu sehen.....
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Re: Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:25.10.03 18:43 IP: gespeichert
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Hallo Muzolino
Danke für Dein Kompliment.
jetzt kenne ich zwar Asimov s Robotergeschichten und will niemals beschwören gelegentlich von dem einen oder anderen Autoren beeinflußt zu werden, aber Lem kenn ich überhaupt nicht, und das als alter Sci-Fi und Fantasy Fan.
würde mich freuen, wenn Du mir mal a paar Titel nennen möchtest.
Liebe Grüße
stephan
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KG-Träger
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Re: Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:02.11.03 22:23 IP: gespeichert
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Habe dir doch oben schon einen Titel genannt - Robotermärchen. Sind wirklich Märchen - nur eben von Robotern für Roboter und vielleicht auch Bleichlinge..... Aber das verstehst du erst wenn dus gelesen hast. Sind wie gesagt einfach köstlich. Mir persönlich hats vor allem die Geschichte von "Winzlieb und Gigantlis" angetan..... Ist übrigens auch die Ursache, dass ich meine Freundin Aurora kenne.
lg.
Muzolino
PS: ein paar weitere Titel von Lem sind "Die Zukunft steht in den Sternen", "Phantastische Geschichten", "Sternentagebücher", "Polaris" (wurde möglicherweise sogar verfilmt) - , "Die Stimme des Herrn", "Also sprach Golem", "Der Unbesiegbare", "Der futorologische Kongress"... ach was soll ich hier noch weiter an der Liste arbeiten. Du findest genug bei Amazon oder bei Shurkamp. Ist aber nicht alles unbedingt lustig. Vieles ist sehr pholosphisch (hab ich da grad was neues erfunden... nein, meinte natürlich philosophisch deshalb die Änderung), fast alles mit vielen politischen Anspielungen gespickt. Auf jeden Fall aber einzigartige SciFi.
(Diese Nachricht wurde am 02.11.03 um 22:23 von Muzolino geändert.)
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Re: Politik......von unten (ein (modernes?) Märchen)
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Datum:02.11.03 22:26 IP: gespeichert
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Hallo Muzolino
Ich danke Dir für Deine Mühe und werde mir bestimmt das eine oder andere Buch zulegen.
Dir die besten Wünsche
stephan
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