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  Sauber: Der Penis in der Badewanne
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Fabian
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  Sauber: Der Penis in der Badewanne Datum:20.08.05 15:25 IP: gespeichert Moderator melden


Das Wasser hatte exakt 39° C, duftete zart nach Lavendelöl und ließ hier und da noch lustige Schaumflocken auf der Oberfläche erkennen. Waldemars Kopf ruhte entspannt auf dem eigens dafür angeschafften Luftkissen, und mit geschlossenen Augen lauschte er den beruhigenden Tönen, die sich mittels wasserfesten Kopfhörern seinem Bewusstsein mitteilten. Gerade, als sich die Musik auf ein Kreszendo vorbereitete geschah etwas sehr seltsames. Genau in der Mitte der Wasseroberfläche, also genau da, wo auch Waldemars Mitte zu liegen pflegt, teilte sich unmerklich der Schaum auf der Wasseroberfläche, um Platz zu machen, was Waldemar so noch niemals...

"Was schreibst Du da für einen Schweinkram?"
"Ich verstehe nicht ganz!"
"Du hältst mich wohl für blöde, was? Die Tatsache, dass ich nicht mit Deinem Computer umgehen kann, bedeutet noch lange nicht, dass ich nicht lesen kann, was da auf dem Bildschirm steht. Und da steht Schweinkram!"

Der geneigte Leser sollte wissen, dass ich mich immer dann, wenn es die Muse besonders gut mit mir meint, in mein kleines Büro zurückziehe, um eben dieser Muse freien Lauf lassen zu können. Außer dem beruhigenden Summen einer mittelgroßen Festplatte gibt es keinerlei Ablenkung, so dass ich mich ganz der gestellten Aufgabe widmen kann. Und die hieß im vorliegenden Fall: "Der Penis in der Badewanne!" Meine Frau hatte sich, während ich exstatisch auf die Tastatur einhämmerte leise hinter mich geschlichen, und mir über die Schulter geschaut.

"Wo ist da Schweinkram zu finden?" – versuchte ich, das Heft wieder in die Hand zu bekommen.
"Frag nicht so dämlich. Ich brauche nur den Titel zu lesen, dann weiß ich über alles Bescheid."
"Was ist an einem Penis in der Badewanne so unerhört unanständig? Wenn ich in der Badewanne sitze, ist ja auch einer drin."
"Wo drin?"
"Na, in der Wanne, mein Goldstück, was dachtest Du denn?"
Ich gestehe, dass sich ein hämisches Grinsen auf meinem Gesicht breit machte. Vor allem, weil sie mir die Antwort schuldig blieb.
"Du musst zugeben, dass jedem normalen Menschen bei einem solchen Titel unanständige Gedanken kommen."
"Das ist ja auch die Absicht!"
"Aha! Ich habe es ja gewusst. Und was macht er da, Dein Penis in der Wanne?"
"Erstens ist es nicht mein Penis, und zweitens macht er da nichts anderes als der ganze Kerl, nämlich baden."
"Und wo ist der Witz an der Sache?"
"Welcher Witz?"
"Na, wo bleibt da die Erotik?"
"Was soll an einem badenden Penis schon erotisch sein? Abgesehen davon, dass er wieder sauber wird?"
"So kommst Du mir nicht davon. Du musst doch zugeben, dass jeder Leser hinter dieser Überschrift irgendeinen Schweinkram erwartet."
"Stimmt!"
"Du willst also doch Schweinkram schreiben?"
"Nein!"
"Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr."
"Kannst Du auch nicht, mein Engel. Mir geht es doch nur um den Titel."
"Nur um den Titel? Und wie soll die Story weitergehen?"
"Weiß ich noch nicht. Aber Du passt im Moment ganz gut hinein."
"Also, das ist ja...! Ich passe in eine Story mit einem badenden Schniepel?"
"Penis, meine Liebe."
"Und was soll ich mit Deinem badenden Penis anfangen?"
"Lass mich noch einmal darauf hinweisen, dass es sich nicht um meinen handelt. Leider!"
"Meine Mutter hatte Recht: Du bist ein Monster. Eins mit abartigen sexuellen Neigungen! Ich verlange, dass ich sofort aus Deiner Story verschwinde. Samt dem Penis von was weiß ich wem!"
"Aber doch nicht jetzt; gerade, wo es so gut läuft."
"Was läuft gut?"
"Na, die Story natürlich. So richtig aus dem echten wahren Leben."
"Hättest Du Verständnis dafür, dass ich nur noch Bahnhof verstehe?"
"Aber ja doch! Ich muss Dir das erklären. Mir ist in der Vergangenheit aufgefallen, dass Artikel mit einem Titel, der Schweinkram vermuten lässt, von erheblich mehr Menschen gelesen werden, als andere. Zugegeben, da sind auch viele gute dabei, aber eben nicht alle. Bei normalen Titeln ist das anders. Da gibt es wirklich sehr gute Artikel, die kaum beachtet werden. Und einige sind es wirklich wert, gelesen zu werden. Aber, der Titel. Oder nimm als Beispiel Nadja Abd el Faraq, genannt Naddel. Sie braucht nur einem Reporter erzählen, dass sie in ihrem Buch genau schildert, wie es zu Dieter Bohlen s Penisbruch kam, und die Leute stürmen die Buchläden, obwohl sie ziemlich genau wissen, dass sie eine Menge Schwachsinn für ihr Geld bekommen."
"Sag mal, wo lebst Du denn? Das praktiziert die Bild-Zeitung seit dem ersten Erscheinungstag."
"Die wird ja auch von Bild-Zeitungslesern gelesen. Davon heben sich doch die Leser eines angesehenen Satiremagazins erheblich ab."
"Und was ist jetzt mit dem badenden Penis?"
"Der ist nur ein Experiment."
"Du experimentierst mit einem fremden Penis? Schäm Dich!"
"Aber doch nicht so. Der Titel ist das Experiment."
"Und was soll als Erkenntnis dabei herauskommen?"
"Das ich mich an dieser Stelle bei den Lesern dafür entschuldigen sollte, dass ich sie mit einem ‚Schweinkram-Titel hinters Licht geführt habe!"
"Stimmt! Das bist Du ihnen schuldig!"

Und das soll hiermit auch geschehen: Es tut mir leid, Sie enttäuscht zu haben!


Beitrag von Erwin Grab (ZYN!-Redaktion)

http://www.zyn.de/6335/703185.html?ticket=&page=full

(Diese Nachricht wurde am 20.08.05 um 15:25 von Fabian geändert.)
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Fabian
Gast


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  Re: Sauber: Der Penis in der Badewanne Datum:20.08.05 15:39 IP: gespeichert Moderator melden


Für mich repräsentiert die kleine Skizze zweierlei:

Die Verführung durch einen "Schweinkram-Titel", wie schon im Artikel selbst hinreichend deutlich wurde.

Sodann die Unfähigkeit vieler Menschen, zwischen dem Autor, seinem Penis usw. und dem fiktiven Erzähler-Ich, dem fiktiven Penis usw. ausreichend deutlich zu unterscheiden, repräsentativ vor Augen geführt in den verständnislosen und ignoranten Fragen der Ehefrau.

Auch hier im KGF ist darüber schon mehrmals diskutiert worden, aber nicht wirklich einsichtig. Die meisten Leser tendieren dazu, ziemlich unreflektiert den Autor und den fiktiven "Schweinkram-Erzähler" gleichzusetzen.

Es gibt allerdings Grenzfälle, wenn ein Autor ausdrücklich mitteilt, dass Realität und Fiktion in seiner Story fließend ineinander übergehen, so zum Beispiel bei devota ("Vom Ehemann zur Devota") und bei Nowalics (?) erster Story.

(Diese Nachricht wurde am 20.08.05 um 15:39 von Fabian geändert.)
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Nachtigall
Stamm-Gast



fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

Beiträge: 3281

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  Re: Sauber: Der Penis in der Badewanne Datum:23.08.05 10:01 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Fabian,

dass man den Autor und den fiktiven Schweinkram-Erzähler intuitiv gleichsetzt, ergibt sich ja wohl allein schon aus der gewählten Form der Erzählung. Die Erzählperspektive, die intime Details "enthüllt" (wie etwa die Schniepel-Benamsung "Waldemar"), zielt doch genau darauf ab!

Das ist halt Berufsrisiko. Damit hat Herr "Kishon" sicherlich genau so zu kämpfen wie Leute, die wirklich "Schweinkram" beschreiben...

Aber wenn man bedenkt, dass doch immerhin die Phantasie eines Schreiberlings direkt zu seinem Endprodukt führt, nämlich der Geschichte, dann kann es ja wohl nicht ganz falsch sein, aus diesem Produkt (und besonders dessen Verlauf) auf einen Teil der Eigenschaften der Autors zu schließen. Ob er nun eine "Botschaft" verkünden will oder nicht, er weiht immer Fremde (die Leser) in einen Teil seiner Gedankengänge ein...

Der fiktive Schweinkram-Erzähler hat darüber hinaus mit seiner Titel-Hypothese natürlich vollkommen Recht, insofern ist das Geschichtchen echt Klasse. Vermutlich hat er unter den Lesern seines Magazins wenigstens eine höhere Trefferquote zu erwarten als unter den beschriebenen Bild!-Lesern *gg*!

Grinsende Grüße,
Nachtigall
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

***
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