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Tränen sind die Sprache der Seele. Wer keine Tränen mehr hat, hat im Herzen keinen Regenbogen
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Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:10.11.04 20:43 IP: gespeichert
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Hallo zusammen Herrin Nadine hat an Roger Rabbit die Frage gestellt, wie man eine Geschichte aufbaut. (Hoffentlich habe ich das richtig verstanden). Meine ersten Geschichten zb Hochzeit und Glatteis hatte ich fast fertig geschrieben nachdem ich sie veröffentlichte. Erst hatte ich eine Idee. Dann hatte ich mir eine Art Datenbank und Gerüst angelegt, in dem die Personen und Charakterohre, Orte usw. vorkamen. Heute schreibe ich aus dem Stehgreif, gehe also nicht planmäßig vor. Das ist besonders bei Kurzgeschichten vom Vorteil, da ich besser auf die Reaktionen der Leser eingehen kann.
Meine Erfahrung ist, das wenn der Anfang einer Geschichte steht, sie sich fast von alleine schreibt. Dabei sollte man nicht das Ende einer Geschichte außer Acht lassen. Sonst gerät man in die Gefahr, dass sich die Geschichte endlos dahinzieht und zum Schuss langweilig wird. Weniger ist oft mehr. Nicht jeder hat soviel Zeit wie ich zum schreiben. Deshalb rate ich jeden erst einmal mit Kurzgeschichten von einigen Seiten anzufangen. Wer es versuchen möchte kann sich gerne an mich oder an einen anderen seine Lieblingsschreiber wenden. Ich bin überzeugt dass die helfen werden. Viele Grüße Michael
Unser mister ist im Januar 2005 verstorben. Mit ihm ist eine gute Seele in diesem Forum verloren gegangen. In seinem Andenken werden dieser User und alle seine Beiträge uns erhalten bleiben.
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:10.11.04 21:45 IP: gespeichert
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Danke Michael, daß du den Anfang gemacht hast.
Ich hatte auch schon damit begonnen eine "Checklist" zu schreiben, bin aber noch nicht weit. Die wird demnächst hier veröffentlicht.
Was ich aber bei dir ganz streng unterstreichen muß, ist die Datenbank!!! Ohne Schmierzettel klappt gar nichts. Eben war Petra noch 25, im nächsten Absatz heißt sie Susanne und ist gerade volljährig geworden, weil man einen Tag beim Schreiben Pause gemacht hatte und durcheinander war. Deshalb sollte man sich die Namen auch sehr genau überlegen.
Meine Erfahrung ist, daß man nicht eine Heidi und eine Heike in eine Geschichte packen sollte. Das verwirrt den Leser, da kommt selbst der Autor durcheinander und verschreibt sich leicht.
Ähnlich ist es mit dem Leitfaden. Nicht anfangen und glauben, der Rest schreibt sich von alleine. Man muß wenigstens schon ein Ziel im Auge haben. Diesen Fehler habe ich leider zu häufig gemacht, weil ich meine Idee schon in 10 Kapiteln geschrieben hatte und sich das Ende schon finden müßte. Doch da geriet ich ins Stocken. Nun saß ich fest. Ich kam nicht weiter (passiert bei "Metallicum", "Gefangen" und immer noch "Mord im Tiergarten").
Außerdem sollte man sich das letzte Kapitel immer erst noch einmal durchlesen, um einen Anschluß zu finden. Dieses Kapitel sollte auch noch nicht veröffentlicht werden, damit man Änderungen vornehmen kann. Ansonsten zwängt man sich in ein eigenes Korsett, das immer enger wird und die Geschichte abflacht. Auf Wiederlesen
Detlev
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Story-Writer
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:10.11.04 23:14 IP: gespeichert
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Wie kommt man von der Idee zur Geschichte und formuliert sie dann?
Daran beteiligt sich bitte jeder Autor, um mich zu unterstützen und die Frage von Herrin Nadine als ambitionierte und willige Schreiberin (und nicht nur sie!!!) zur Eigeninitiative zu motivieren.
1. Die Idee:
Wohin soll die Idee gehen? Darüber muß man sich im Klaren sein. Eher devot für die Herren– oder Damenwelt? Mehr Fetisch, mehr auf dem medizinischen Sektor angesiedelt, mehr alles andere? Vielleicht ein Mischmasch? An richtiger Stelle sollte die Geschichte schon postiert werden, um sie nicht eines Tages in einer anderen Rubrik suchen zu müssen.
2. Von der Idee zur Geschichte:
Es kann der eigene Fetisch sein oder eine Begebenheit im Alltagsleben, aber wie mache ich daraus eine Geschichte? Gibt es DAS ultimative Kochrezept? Nein, denn sonst wäre auch der Imbiß um die Ecke ein 5-Sterne-Restaurant! Jeder schreibt (kocht) es in seinem Stil. Aber wie macht man denn nun aus einer Begebenheit eine Geschichte? Dazu ein Beispiel, wie es bei mir zu Metallicum kam: Ich habe mir Essen gekocht, dieses anbrannte. Den Topf konnte ich nicht in die Geschirrspülmaschine geben, den mußte ich von Hand abwaschen. Aber mein Spülmittel war eingetrocknet. Drücken, quetschen, drücken, schon platzte die Flasche und sprang der Deckel ab, ich hatte das Konzentrat auf der Kleidung. Von oben bis unten. Metallicum war geboren.
3. Die Länge eines Kapitels:
Was sagten unsere Lehrer immer, wenn wir einen Aufsatz schreiben sollten? So sehe ich das. Ein von mir als spöttisch abgewerteter „Dreizeiler“ (weniger als 1.000 Zeichen) ist eigentlich eine Beleidigung für den Leser. Wer das als Kapitel verkaufen will, will sich meines Erachtens nur profilieren. Die Schreiber in diesem Forum liegen bei rund 8-12.000 Zeichen pro Kapitel (ca. 2-3 Din A4 Seiten).
4. Hilfsmittel:
Was sollte man zum Schreiben verwenden? Fast jeder Rechner kommt heutzutage mit einer Unmenge an Software daher. Selbst auf dem Free- und Shareware Sektor gibt es Schreibprogramme mit Rechtschreibkorrektur. Ansonsten gibt es einige Korrekturprogramme für wenig Geld, wer nicht gleich ein ganzes Office-Paket kaufen will. Aber so gerne jemand nähmlich schreiben möchte, so sehr sollte er doch manchmal lieber einen Blick mehr in den Duden werfen. Für Windows zeigt z.B. Word (nicht Wordpad oder Notepad) einen Fehler an, bei Linux ist es u.a. OpenOffice (meines Wissens). Auch eine Person des Vertrauens darf das Kapitel gerne vorgelegt werden. Selbst wir überlesen ein vergessenes Wort oder akzeptieren lies/ließ im jeweiligen Zusammenhang als richtig (lesen/lassen).
Jetzt bitte die vielen Neu-Autoren und die Autoren hier aus dem Forum. Fragen und Anregungen sind willkommen. Auf Wiederlesen
Detlev
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Why-Not |
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Story Writer
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:10.11.04 23:53 IP: gespeichert
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Nach den eher formalen Punkten von Martin hier einige eher stilistisch-dramaturgische:
Wenn eine Geschichte auch im befriedigten Zustand noch interessant sein soll, braucht sie neben ein paar "geilen Ideen" normalerweise einen Spannungsbogen. Man muß beim Lesen neugierig sein, wie es weitergeht. Das läßt sich durch Andeutungen (auch irreführenden) erreichen oder auch durch eine allmähliche, dramatische Zuspitzung der Handlung. Das geht aber nur, wenn der Autor schon mehr weiß als der Leser. Wenn auch der Autor noch nicht weiß, wie die nächste Folge weitergeht, wird es ihm sehr schwer fallen, eine Spannung zu erzeugen, der er in den kommenden Folgen auch gerecht wird.
Bei mir formt sich eine Geschichte bereits gedanklich, bevor ich überhaupt mit dem Schreiben anfange. Von daher brauche ich relativ wenig Spickzettel. Nur bei meiner größten Geschichte (Dunkle Wolken über Landor) hatte ich mir vorher ein komplettes Gerüst aufgebaut, an dem ich mich beim Schreiben entlanghangelte. Normalerweise sind es nur Kapitelüberschriften, deren Inhalt ich der Reihe nach fülle. Detailierter schreibe ich mir nur dann Sachen auf, wenn sie etwas unübersichtlich sind (wie die Altersangaben bei den Erhabenen) oder wenn sie einer eigenen Logik folgen sollen (wie beim Magie-System von Landor). Allerdings halte ich mich trotzdem nicht sklavisch an diese Festlegungen. (Bin ja schließlich ein Dom. ) Wenn es nicht richtig paßt, wird es beim Schreiben halt geändert. Beim Korrekturlesen der fertigen Geschichte fallen mir dann daraus entstehende Inkonsistenzen auf und ich verbessere sie. (Deshalb ist es für mich auch wichtig, eine Story erst komplett fertig zu haben, bevor ich mit dem Einstellen anfange.)
Weitere Tips allgemeiner Art finden sich in diesem Thread.
Für mich (auch als Leser) ist es bei einer Geschichte wichtig, daß die Figuren einen (erkennbaren) Charakter haben und sich schlüssig verhalten. Sonst wirken sie hölzern und ihre Handlungen willkürlich. D. h. der Autor sollte vorher bereits eine Vorstellung von seinen Figuren haben, auch wenn er dem Leser nicht gleich alles verraten muß.
Beim Film sieht der Zuschauer über Mimik und Gestik indirekt, was in einer Figur vorgeht. In einer Geschichte kann man es genauso machen, indem man beschreibt, wie sich jemand verhält. Man kann aber auch direkt über die Gefühle und Gedanken der Figuren schreiben. Hier wirkt es sich auch aus, ob man in der ersten Person (Ich-Perspektive) schreibt oder in der dritten. Bei Geschichten, die in der Ich-Perspektive erzählt werden, kann man nur die Gedanken und Gefühle der ersten Person direkt beschreiben. Bei den anderen ist man auf die Mittel des Films angewiesen. Ich bevorzuge - unter anderem deshalb - normalerweise die dritte Person.
Für mich als Wenig-Leser ist es noch wichtig, daß mich die Story von Anfang an in ihren Bann zieht. Bei einer langatmigen Einleitung gebe ich meist schon auf. Das heißt nicht, daß es gleich - wie auch immer - zur Sache gehen muß.
"Frank war ein 30-jähriger Junggeselle. Allerdings war er unzufrieden mit seinem Leben. <Immer diese Pessimisten.> Er arbeitete als Webdesigner und besuchte eine Fortbildung in Düsseldorf. <Sehr spannend. <gähn>> Dabei wohnte er in einem großen, aber etwas unpersönlichen Hotel. <gähn> Beim Betreten der Hotelhalle stieß er fast mit einer gutaussehenden Frau zusammen. <Geht s jetzt endlich los?>"
oder
"Eigentlich war Frank ganz zufrieden mit seinem Leben. <Nur eigentlich?> Sein Beruf als Web-Designer machte ihm Spaß, er hatte einige Freunde und von Zeit zu Zeit eine Affäre, die ihn im Wesentlichen zufriedenstellte. <Im Wesentlichen? Wo fehlt es denn? Was hat er denn für ein Problem?> Aber irgend etwas fehlte ihm, auch wenn er es nicht benennen konnte. Er spürte eine sonderbare Leere in sich, vor allem, wenn er mit sich alleine war. Manchmal witzelte er selbst darüber, daß es eine vorgezogene Midlife-Crisis sein müsse, die bei ihm bereits mit seinen 30 Jahren beginnen würde. <sympathisch, macht Witze über sich selbst> Nachdem er jetzt den ganzen Tag in dem Fortbildungsseminar zugebracht hatte, schlenderte er nachdenklich zurück zu seinem Hotelzimmer. Heute war Dienstag und sein Seminar würde noch bis einschließlich Freitag gehen. Danach wäre er wieder zurück in seiner gewohnten Umgebung und würde seine melancholische Laune mit einigen Freunden bei einem Bierchen verscheuchen. Er war so in Gedanken versunken, daß er fast mit einer Frau zusammenstieß, die gleichzeitig mit ihm in die Hotelhalle gehen wollte. <... und Action!> Ohne weiter nachzudenken, entschuldigte er sich beiläufig und ließ sie an sich vorbeigehen. Dann, als er mit seinen Gedanken wieder in der Gegenwart war, fielen ihm allerdings fast die Augen heraus. <Wieso denn das? Was sieht er denn?> Die Frau, mit der er gerade fast kollidiert war, sah trotz eines strengen, hellgrauen Kostüms einfach traumhaft aus. <Jetzt wird es spannend. Wird er sie kennenlernen? Und wie geht s dann weiter?>"
Zumindest ich finde den zweiten Text ansprechender. Er ist zwar länger und bringt trotzdem kaum zusätzliche Informationen, aber er macht (jedenfalls mich) neugierig. <eigenwerbung> Der Text ist übrigens der Anfang meiner aktuellen Story. </eigenwerbung>
Was ich jetzt aufgeschrieben habe, sind keine unverrückbaren Wahrheiten, sondern Leitlinien, an denen ich mich orientiere. Vielleicht hilft s ja jemand anderem.
Why-Not Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)
Session: Wir müssen reden, Aus dem Giftschrank, Gefangene Gefühle, Urlaub mal anders
Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes, Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner), Die Bahnfahrt
Mehrere Bücher Inhaltsangaben und Leseproben hier auf meiner Homepage
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Story-Writer
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 00:23 IP: gespeichert
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Why-Not hat mir noch ein Stichpunkt gegeben, den ich ansprechen wollte, aber vergaß (weil nicht notiert. Da sieht man einmal wieder, wie wichtig Notizen sind!)
5. Wer bin ich?:
Bin ich der allwissende Erzähler, der in jedes Zimmer, an jeden Ort schauen kann? Oder bin ich der Beteiligte? Da muß man auch logisch aufpassen. Ich für mich alleine kann natürlich nicht wissen, was nebenan oder an einem anderen Ort passiert. In einer Ich-Erzähler-Perspektive darf ich also nur von den Dingen berichten, die ich sehe, die mir zugetragen werden oder die um mich herum passieren. Alles andere ist logisch falsch. Umgekehrt, der allwissende Erzähler, der überall ist, hat mehr Freiheiten. Er kann sich überallhin "beamen" und jede Stimmung einfangen.
6. Lesbarkeit:
Wann sollte eine Leerzeile kommen, wann ein abgetrennter Absatz? Fast jeder von uns arbeitet nicht mehr an einem 14 Zoll Monitor mit 640*400 Pixeln. Deshalb machen sich bei größeren Monitoren und höheren Auflösungen (1200*1024 ist doch schon fast Standard) Textblöcke sehr unleserlich. Ich gönne jeder wörtlichen Rede eine neue Zeile. Für einen Orts-, Zeit- oder Personenwechsel sogar einen neuen Absatz mit Leerzeile davor. Das erhöht die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Geschichte. Auf Wiederlesen
Detlev
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Gast
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 01:22 IP: gespeichert
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@ Roger_Rabbit und Why-Not
Gut gemacht, ihr beiden! Übersichtlich, aufschlussreich und interessant. Und das alles für ohne Geld.
Zitat | Bin ich der allwissende Erzähler, der in jedes Zimmer, an jeden Ort schauen kann? Oder bin ich der Beteiligte? Da muß man auch logisch aufpassen. Ich für mich alleine kann natürlich nicht wissen, was nebenan oder an einem anderen Ort passiert. In einer Ich-Erzähler-Perspektive darf ich also nur von den Dingen berichten, die ich sehe, die mir zugetragen werden oder die um mich herum passieren. Alles andere ist logisch falsch. Umgekehrt, der allwissende Erzähler, der überall ist, hat mehr Freiheiten. Er kann sich überallhin \"beamen\" und jede Stimmung einfangen. |
Daneben gibt es noch als "dritte" Erzählperspektive die personale Erzählperspektive. Sie wird, grammatisch gesehen, wie die auktoriale / allwissende Erzählperspektive auch in der 3. Person erzählt, aber der allwissende Erzähler scheint verschwunden. Die erzählte Figur sieht sich selbst von außerhalb in der 3. Person. Ein Beispiel: Er fühlte sich beschissen. Musste er denn immer auf ihre Marotten eingehen? Das war ja nicht zum Aushalten! Viele Hobby-Schreiber schreiben so, wissen aber nicht, was sie eigentlich treiben. Wenn dann der auktoriale Erzähler sich zurückmeldet, lassen sie ihn so ähnlich weiterreden/-denken wie die erzählte Figur, bei der das als Ersatz für die Figurenrede (wörtliche Rede) ganz okay war. Das ist, neben den formalen Fehlern, meistens der auffälligste Fehler in Hobbykünstler-Texten.
surfi
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Herrin_nadine |
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Sklavenhalterin
Baden-Württemberg
gib jedem menschen seine würde
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 02:13 IP: gespeichert
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danke an mister daß er diesen thread geöffnet hat. das habe ich mir vorgestellt mit meiner frage, daß unsere meisterschreiberlinge ihre erfahrungen, tipps und wie sie vorgehen den neulingen der schreibenden zunft niederschreiben @roger rabbit von deinen erläuterung kann jeder neuling profitieren, wo du so ausführlich und umfangreich geschrieben hast vielen dank dafür, auch danke daß man dich jederzeit fragen kann
@why-not, in deiner üblichen qualtität und textbeispielen hast du sehr deutlich gemacht, wie ein text zu schreiben und zu gliedern ist, danke dir
@surfi, für deinen beitrag die erzählperspektive, was sehr interessant ist auch vielen dank
ich hoffe daß in diesem thread ein reger meinungsaustausch zwischen unseren meisterschreiberlinge und den neulingen in der schreibenden zunft herrscht den von den schreiberlingen hängt die qualität der storyboards ab und ob wir in zukunft spannende geschichten lesen dürfen und ob neue autoren begrüßt werden dürfen. was dann für eine vielfalt auf den boards spricht und für jeden geschmack etwas dabei ist
(Diese Nachricht wurde am 11.11.04 um 02:10 von Herrin_nadine geändert.) (Diese Nachricht wurde am 11.11.04 um 02:13 von Herrin_nadine geändert.)
dominante grüße von
Herrin Nadine
sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik
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bluevelvet |
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Staff-Member
Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 05:41 IP: gespeichert
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... und es ist noch besser geworden, als ich es mir vorgestellt habe, als ich eine entsprechende Anregung im Thread "Brutale Krankenschwestern legen Hand an" (hiesiges Board) formulierte. - Jetzt haben wir eine Linkliste und und konkrete praktische Hinweise!
Thanks Bluevelvet (Diese Nachricht wurde am 11.11.04 um 05:41 von bluevelvet geändert.) Hier könnt ihr Bücher und Filme vorstellen!
Neue Forumsteilnehmer könnt ihr im Board Ich bin neu hier begrüßen!
Infos zum Forum: Einführung - FAQ - Hilfestellung von A bis Z
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Tränen sind die Sprache der Seele. Wer keine Tränen mehr hat, hat im Herzen keinen Regenbogen
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 11:40 IP: gespeichert
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Hallo zusammen Auch die Textformatierung spielt eine wichtige Rolle. Was ist dabei zu beachten. 1) Text nicht zu lang gestalten, Zwei – vier Seiten reichen nach meiner Meinung für ein Teil aus. 2) Absätze mit einfügen, sonst wird der Text unübersichtlich 3) Einzelne Teile mit einer Überschrift oder Seitenzahl benennen damit man ihn schnell wiederfindet. 4) Wenn die Geschichte beendet ist ein Ende der Geschichte untersetzen.
Außerdem sollte man sich nicht zu Schnell entmutigen lassen wenn es nicht gleich ein Feedback gibt, DIE Geschichte mit Herz schreiben, das bedeutet über Dinge zu schreiben die einen wirklich berühren. Ich könnte niemals über einen Fetischismus schreiben zu dem ich keine Beziehung habe. Sich nicht zu oft wiederholen. Beispiel
Sie sagte zu: Er antwortete darauf:
Das kann man anders umschreiben wie zb
Begeistert stimmte Maren zu, während Tomas skeptisch den Vorschlag betrachtete.
Wer das beachtet wird feststellen, das es gar nicht so schwer ist eine Geschichte zu schreiben Ich wünsche euch viel Spaß beim schreiben
Unser mister ist im Januar 2005 verstorben. Mit ihm ist eine gute Seele in diesem Forum verloren gegangen. In seinem Andenken werden dieser User und alle seine Beiträge uns erhalten bleiben.
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 12:18 IP: gespeichert
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Nur mal als Beispiel für die Länge eines Kapitels:
Ich habe den obigen Text von mir mit den Punkten 1 bis 4 einfach einmal in Word kopiert (Times, 12pt, DIN A4) und zählen lassen. Es sind gut 2.700 Zeichen (mit Return und Leerschritten) und umfaßt ungefähr eine ganze Seite. Für ein Kapitel ist es schon sehr dürftig.
Sprachgebrauch, wie ihn Michael ansprach: Man muß sich wirklich mal seinen eigenen Müll durchlesen, den man da produziert hat. Ich kann auch nicht so schnell tippen, wie ich denken kann. Manchmal bin ich schon zwei Gedanken weiter, hänge aber immer noch an einem Satz und einer Formulierung. Da kommt es ganz schnell vor, daß man zweimal in einem Satz "wieder" schreibt, Wortzusammenhänge verdreht o.ä. Manchmal raufe ich mir auch die Haare, weil ich in einem Absatz fünfmal hintereinander "ganz", "wieder" oder ähnliche Dinge schrieb.
@Nadine Bitte ganz vorsichtig mit der Ich-Perspektive umgehen. Meine erste Geschichte in der Art war "The Amish People". Wie habe ich mir den Kopf zermartert und nach Formulierungen gesucht, damit nicht jeder Satz mit "Ich ..." begann. Plötzlich wollte ich sogar über Dinge berichten, die aus meiner Perspektive unmöglich waren, weil ich sonst immer der Erzähler und nicht mein eigener Berichterstatter war. Ein Kapitel (3 Seiten) konnte ich komplett in den Datenhimmel schicken, weil nichts mehr stimmte.
@Surfi
> Übersichtlich, aufschlussreich und interessant.
Machst du es anders?
> Und das alles für ohne Geld.
Schöne Wortwahl, gefällt mir. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder werden die Kommentare besser und gehen auf die Geschichten ein (weil es die Leser zu schätzen wissen, welche Arbeit und Stunden dahinter stecken), oder wir erhalten eine Flut von neuen Geschichten. Auf Wiederlesen
Detlev
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Story-Writer
Is this the real life - is this just fantasy...?
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 17:02 IP: gespeichert
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Auch für die "Ich-Perspektive" gibt es glaube ich ganz brauchbare Geschichten in diesem Forum... Im Übrigen ist sie aus meiner Sicht besonders gut geeignet, wenn ein Autor tatsächlich erlebte oder schon in allen möglichen Facetten durchdachte Phantasien, in denen er selbst eine Rolle spielt, in Schriftform weiterspinnen möchte!
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oxymoron |
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Stamm-Gast
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 20:14 IP: gespeichert
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Moin moin
Lesbar ist eine Geschichte aus meiner Sicht, wenn zumindest ab und zu ein Zeilenvorschub oder ein Absatz vorhanden ist. Bei wörtlicher Rede von verschiedenen Personen fängt bei mir jeweils eine neue Zeile an. Absätze nutze ich, um verschiedene zeitliche oder gedankliche Abläufe voneinander zu trennen. Die Grenzen sind dabei durchaus fließend.
Meine Geschichtchen sind selten lang genug, um sie in mehrere Kapitel zu unterteilen. Ansonsten versuche ich, eine Art "Cliffhanger" einzubauen. Als Seitengröße ist DIN A4 mit jeweils zwei Zentimeter Rand eingestellt. Ich nutze Times Roman in Schriftgröße 10 und versuche, ein bis zwei Seiten zu schreiben. Bei meinem "Telegrammstil" ist das nicht immer ganz einfach und gerade am Anfang waren die Geschichten noch um einiges kürzer. Die von RR angesprochenen 8.000 – 12.000 Zeichen pro Kapitel unterbiete ich daher mit meinen 3.500 – 4.500 Zeichen spielend. Verglichen mit den beiden Beispielen von Why-Not liegen meine „Mehrzeiler“ eher am ersten als am zweiten Textfragment.
Von der Idee zur Geschichte dauert es immer einige Zeit. Bruchstücke entstehen im Kopf, werden teilweise verworfen, weil sie nicht zur geplanten Story passen oder stehen dann auf einem mentalen Schmierzettel, um ggf. später in veränderter Form an anderer Stelle eingebaut zu werden. Hilfsmittel ist natürlich der PC. Die Story ist auch bei mir komplett fertig, bevor nur ein Buchstabe im Forum steht. Auf diese Weise passen alle Teile zusammen (wenn meine Phantasie mal für mehr als einen Teil reicht )
oxymoron Dreiviertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen (Theodor Fontane)
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Story-Writer
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:11.11.04 21:51 IP: gespeichert
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> wenn zumindest ab und zu ein Zeilenvorschub oder ein Absatz vorhanden ist.
Mein Reden, Oxy, mein Reden!
> Die von RR angesprochenen 8.000 – 12.000 Zeichen pro Kapitel unterbiete ich daher mit meinen 3.500 – 4.500 Zeichen spielend.
Damit liegst du im "gesunden" Mittelfeld. PatriziaPanther hat eine komplette Geschicht mit mehr als 450.000 Zeichen in einem Stück geschickt. Rund 100 DIN A4/Times 10pt Seiten. Die anderen Extreme sind größtenteils schon gelöscht worden. Aber eine Seite sollte man doch wenigstens noch hinbekommen. Wenigstens. Auf Wiederlesen
Detlev
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:12.11.04 22:17 IP: gespeichert
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Hallo Martin Das du wenigstens eine Seite voll bekommst, darüber mache ich mir keine Sorgen, wenn ich die Länge deiner Signatur betrachte *Grins* Gruß Michael
Unser mister ist im Januar 2005 verstorben. Mit ihm ist eine gute Seele in diesem Forum verloren gegangen. In seinem Andenken werden dieser User und alle seine Beiträge uns erhalten bleiben.
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:13.11.04 14:08 IP: gespeichert
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@Michael
Ich sprach von einer DIN A4 Seite in Word und nicht von einer Bildschirmseite. *grrrrrr* *knurrrrr*
Aber zurück zum Thema: Als sehr lesenswert empfinde ich Geschichten, in denen ein Charakter herausgearbeitet wird. Darin habe ich mich in "The Amish People" versucht, in dem ich dem Reporter einen vollen und qualmenden Aschenbecher andichtete, ihm einen quietschenden Deckenventilator verschrieb und seinen Kühlschrank auch mit nicht gesunden Geräuschen versah. Er ist also schlampig. Ähnlich auch in "Die Organisation". Zwei Trottel an der Theke, die vom Wirt angestiftet werden, Mädchen zu überfallen und ihnen einen Keuschheitsgürtel anzulegen, um sie zu erpressen. Sie stellen sich an manchen Stellen noch ganz intelligent an, ansonsten die größten Trottel auf der Welt.
Man versuche bitte nur einmal versuchen, den Charakter von Sherlock Holmes oder von Columbo zu beschreiben. Verpackt man die Sache dann auch noch etwas lustig, macht meiner Meinung nach das Lesen Spaß. Auf Wiederlesen
Detlev
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Re: Wie baue ich eine Geschichte auf?
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Datum:09.01.05 15:36 IP: gespeichert
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Hallo, angehende Schreiber!
Ich lese ja mitunter einige Geschichten mit. Besonders den Charakter jedes Beteiligten in der Story kann man durch seine Wortwahl sehr fein detailliert herausarbeiten. Je feiner, desto besser ‘sieht’ der Leser den Typen vor sich. So zum Beispiel nur an dem Wort „Diebstahl“ oder der damit verbundenen Tätigkeit.
Klauen – unteres Niveau Klammern – eher Fachjargon in Räuberkreisen Stehlen – neutral Entwendet – schon feiner Aus dem Haushalt entfernt – ja fast schon majestätisch
Das kann man auf alle Bereiche beziehen und brauch sich nur einmal den eigens ausgewählten Charakter vorzustellen, wie er denn sein sollte und wie der (Ich-)Erzähler diese Situation schildern müßte. Der professionelle Dieb sagt bestimmt nicht „umgelagert“, sondern er hat einfach nur „geklaut“. Ähnlich der gut situierte Dieb. Er ist nicht „eingebrochen“, sondern er hat sich nur „Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft“.
Diese Umschreibung könnte auch auf die zwischenmenschliche Beziehung formuliert werden. Entweder taten sie das Wort mit „Fi…“ oder mit „Bum…“ am Anfang, oder sie „kopulierten“, „kamen sich näher“ oder „empfanden Zuneigung füreinander“. Das kann auch ein Ausschlag für das Interesse einer Geschichte sein, ob von vornherein Fäkalsprache verwendet wird oder ob man die intime Zusammenkunft etwas umschreibt. Auf Wiederlesen
Detlev
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