Autor |
Eintrag |
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:22.11.03 11:19 IP: gespeichert
|
|
Sie hatten drei Jahre darauf hingearbeitet.Ohne Urlaub und mindestens sechs Tage die Woche. Vier Wissenschaftler, begeistert und hochmotiviert.
Nun war es vollbracht und sie mußten dafür Sorge tragen, ihr neuestes Produkt zu vermarkten. Irgendwie trauten sie den Marketingexperten und -strategen nicht so recht und wollten versuchen selbst für die Veröffentlichung, wenn möglich Begeisterung zu sorgen. Sie glaubten, die Zeit sei reif dafür. Als erstes dachten sie an diverse Talkshows im Fernsehen, dann auch Radiosendungen, irgendwann in den Wissenschaftsbereich, die Dokureihe der Fernsehsender, dann ganzseitige Zeitungsanzeigen und zum Schluß bei Großveranstaltungen wie Fußball, Tennis oder Formel eins. Das war ein weiter schwieriger Weg, aber bei Erfolg waren sie gemachte Leute, sie hatten alle Patente in der Tasche und brannten darauf ihre jahrelange Plackerei in bare Münze zu verwandeln.
Ihr entwickelter Käfig war aus Keramik, mehrfach beschichtet und ummantelt. Er war federleicht, Hitze- und Säurebeständig und angenehm zu Tragen. Im Gegensatz zu den Modellen, die bereits auf dem Markt waren und "nur" eine spielerische Funktion hatten, als freiwillige (Selbst)Kontrolle, sorgte ihre Neuerung dafür, daß es zu keinen Hautirritationen, Allergien oder sonstigen Beschwerden kam. Ihr Käfig war 24/7, 365 Tage zu tragen und auch Hygienemäßig gab es nichts zu bemängeln.
Der Clou der Sache war, daß durch das besondere Material dafür gesorgt wurde, daß die menschliche Energie, die Aura aktiviert wurde und der Träger dadurch geschützt war, mit einem eigenen Energiefeld. Kein Blitz konnte ihn mehr treffen, keine unabsichtlichen oder auch absichtlichen Zusammenstöße konnten mehr provoziert werden. Das Aus für Taschendiebe und Raufbolde und aggressive Autofahrer.
Als erstes kamen nur Männer in den "Genuß", weil diese ja bekanntermaßen aggressiver und dominanter im Alltagsleben auftraten. Hochrechnungen hatten ergeben, daß die Zahl der Verkehrsunfälle, Raub, Mord, Vergewaltigung, usw. um mindestens ein Drittel nachlassen würde. Unter den ungünstigsten Voraussetzungen. Dank dem Käfig, der um das männliche Geschlecht zu tragen ist und dessen Stärke individuell zu regeln ist, wird das männliche Hormon Testosteron nicht eingeschränkt, also der Sexualtrieb bleibt, aber durch die energetische Ausstrahlung wird jede Aggression eingeschränkt. Man war gut drauf, freundlich, zuvorkommend, gelassen und das Ganze ohne Drogen und/oder Alkohol.
Das ganze Gesellschaftsbild würde sich innerhalb kürzester Zeit ändern. Am Schluß war es vielleicht sogar möglich, daß das Tragen zur Pflicht, gesetzlich verankert werden könnte. Die Schlüsselgewalt, so wurde empfohlen, sollte bei den Lady s liegen, da diese von Haus aus selbstbeherrschter, gelassener, weicher waren. bei Soloherren sollten, ähnlich wie früher, Kalfaktor(inn)en für die Verwaltung sorgen. Durch genaue Untersuchung jedes Einzelnen und seines Umfeldes, seines Energiefeldes, das ja durch ihre Erfindung jederzeit meßbar war, sollte genau regelbar sein, wann, wer, wie "Erleichterung" in Form sexueller Aktivität bekam, bevor seine Relaxtheit mangels Triebbefriedigung wieder umschlug. Die Welt würde freundlicher werden. Zuerst hier in Bayern, später, mit etwas Glück und Unterstützung, weltweit.
Mit glänzenden Augen und hochzufrieden, eine Marktlücke sowohl finanzieller, als auch sozialer Hinsicht entdeckt zu haben, feierten die vier Damen noch bis spät in die Nacht. Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:22.11.03 11:41 IP: gespeichert
|
|
Ja, da gab es doch auch was zu feiern in Bayern ... Abbau von Kriminalität, dauerhafte Befriedung männlichen Aggressionspotentials ... eigentlich fehlt nur noch, dass dieser Wunderkäfig singen und tanzen kann ... geht jetzt mal in ihr Schrank-Labor... ChariSMa (Diese Nachricht wurde am 22.11.03 um 11:41 von ChariSMa geändert.)
|
|
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:22.11.03 11:44 IP: gespeichert
|
|
.....schau dann gleich mal unter der Mikroskopverpackung nach. Könnte sein, daß Du da was oder wen findest...
Grins stephan
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 12:33 IP: gespeichert
|
|
Er war der Erste, der einen Prototyp tragen durfte. Er war sorgfältig ausgewählt worden, möglichst durchschnittlich sollte er sein. Nicht besonders devot, dominant, aggressiv oder sanft, ganz normal mit Fehlern, Schwächen und Stärken. Nach 6-monatiger Suche in ganz Deutschland war er gefunden und für einen Obulus von 5000 Euro monatlich war er auch bereit diesen Prototypen 2 Jahre "Probe" zutragen. Die Schlüßelgewalt hatten alle vier Damen und es wurde genau beobachtet, ob und wie sich sein Verhalten veränderte.
Eine Merkwürdigkeit war, daß er einen immensen Appetit nach Pflaumenmus entwickelte.Geradezu eine Gier. Butterbrot mit Pflaumenmus, was anderes wollte er nicht mehr essen. Rätselhaft. Obwohl alle Energien einwandfrei liefen und keine Abweichung zu den Laborwerten und -testen bestand, auch seine Aura gleichbleibend und gleichmäßig war, wollte er nur noch Pflaumenmus.
Sie änderten das Farbspektrum seiner Ausstrahlung und tatsächlich, auf einmal war er heiß auf Erdbeermarmelade. Alles was mit Erdbeergeschmack zu tun hatte, er verfiel in einen Heißhunger darauf.
Sie diskutierten hitzig und lautstark. Sollten sie diesen Nebeneffekt nutzen und mit irgendeinem Großkonzern sich zusammentun? Sie konnten durch Manipulation bestimmen, wer wann was für Gelüste entwickelte. Ein Milliardenmarkt.
Oder lieber den Fehler ausmerzen und dafür ihre eigene und die Unabhängigkeit der Träger bewahren?
Zum ersten Mal seit ihrer jahrelangen Zusammenarbeit waren sie unschlüßig. Kommerz oder Sozialverhalten? Ehre und Unabhängigkeit oder Reichtum und Unabhängigkeit. Unabhängigkeit für Alle oder für einen elitären Kreis?
Wie würden sie entscheiden? Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 13:29 IP: gespeichert
|
|
da bin ich ehrlich auch gespannt, wie die Damen entscheiden ... wie ich Dich kenne, Lilalu, sicher ganz anders, als das irgendjemand von uns hätte ahnen können .... Pflaumenmus ... pfui äx ChariSMa
|
|
Gast
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 13:38 IP: gespeichert
|
|
hallo, pflaumenmussbekleckerter l&l, tja...da bin ich auch sehr gespannt, wie sich die damen entscheiden würden. und charisma hat recht, sicher ganz anders, als wir uns jetzt vielleicht denken...
liebe grüsse deine pflaumenmusleckende träumerin
|
|
Gast
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 13:41 IP: gespeichert
|
|
ähhh....l&l, du weisst ja, dass ich naturblond bin.. magst du mich vielleicht aufklären, was "faraday´sche" bedeutet
unwissende träumerin
|
|
Why-Not |
|
Story Writer
Beiträge: 1725
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 14:02 IP: gespeichert
|
|
Eine Geschichte in bester l&l-Tradition. Schräg, witzig, originell, neugierig machend.
@träumerin
Ein Faraday scher Käfig ist eine Metall-Konstruktion, die elektrisch nach außen abgeschirmt ist. Ein Auto in einem Gewitter ist so ein Teil. Ein Blitzeinschlag von außen auf das Auto hat auf den Innenraum keine Wirkung. (Nur mit dem Aussteigen sollte man sich danach etwas Zeit lassen.) Gelegentlich sieht man sowas auch in Form einer Gitterkugel in Elektrizitäts-Laboratorien.
Die Wechselwirkung mit der "Aura" und die kulinarischen Nebenwirkungen sind allerdings erst von l&l "entdeckt" worden.
Why-Not Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)
Session: Wir müssen reden, Aus dem Giftschrank, Gefangene Gefühle, Urlaub mal anders
Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes, Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner), Die Bahnfahrt
Mehrere Bücher Inhaltsangaben und Leseproben hier auf meiner Homepage
|
|
Gast
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 14:22 IP: gespeichert
|
|
vielen dank, why-not du lieber, dass du mich nicht unwissend sterben lässt. ich bin doch immer wieder erstaunt, was ich in einem kg-forum so alles lernen kann..
liebevolle grüsse deine träumerin
|
|
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 14:40 IP: gespeichert
|
|
Auch von mir ein Danke, Why Not, schöner, besser, einleuchtender hätte ich es mit Sicherheit auch nicht erklären können, was ein Faraday scher Käfig ist.
Ehrlich gesagt habe ich null bis gar keine Ahnung ob s und wie s weitergehen wird.
Da haltet ihr anscheinend mehr Stücke auf mich, als ich selbst. Fühle mich jetzt direkt unter Druck.
Na, schau n mer mal, dann seng ma scho.
stephan
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 15:01 IP: gespeichert
|
|
Sie hatten sich einen Kompromiß überlegt. Direkt mit Großkonzernen wie Nestle, Prokter&Gamble, Johnson oder ähnlichem wollten sie doch nicht zusammenarbeiten. Aber falls sie es schafften Alkohol- und Drogenkonsum zu manipulieren oder einzuschränken, wäre Allen, außer gewissen Pharmaciekonzernen geholfen.
Ganz uneigennützig wollten sie ihre Entdeckung aber nun doch nicht "verkommen" lassen. So weckten sie statt der Gier nach Pflaumenmus, die Gier nach Pfläumchensaft. Gut,damit standen alle KG-Träger in direkter Konkurrenz zu unzähligen Lesben, aber diese hatten ja zum Glück keine besonders ausgeprägte oder starke Lobby. Außerdem war s von Vorteil, wenn sich die Frauen befriedigen lassen konnten, ohne ständig Aus- und Einpacken zu müssen. Da die Träger aus einer Art Sucht heraus handelten, ging es ihnen anschließend auch nicht zu sehr um die eigene Befriedigung, sie hatten ihren "Stoff" bekommen, ihre Gier gestillt. Unabhängig vom eventuell vorhandenen Sexualtrieb.
Eine optimale Lösung, zumindest aus der Sicht der Damen. Ihr Proband verwöhnte sie auf alle Fälle mit Begeisterung und ohne sich selbst in den Vordergrund stellen zu wollen. Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 15:56 IP: gespeichert
|
|
aua ... Pfläumchensaft? ... oh, Lilalu ... *seufzt
ChariSMa
|
|
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:23.11.03 18:04 IP: gespeichert
|
|
*lautlachendundirrekichernd* ...bin ich der Meinung, immer noch besser als Zahnschmerz zu sein.
Vom Pflaumenmus zum Pfläumchensaft, Mann wie hat er das jetzt g schafft?
stephan
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
Erfahrener
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung!
Beiträge: 28
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:03.01.04 11:30 IP: gespeichert
|
|
Warte gespannt auf eine Fortsetzung. Denk positiv, immer nur positiv!
|
|
Story-Writer
nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht
Beiträge: 1137
Geschlecht: User ist offline
|
Re: Faraday'sche Wirklichkeiten
|
Datum:03.01.04 12:12 IP: gespeichert
|
|
Hallo JClay... ...oder Cassius *g* ...da wirst Du wohl lange und vergeblich warten.... denn ich bin (leider?) kein Fortsetzungsgeschichtenschreiber. Außerdem möchte ich vermeiden, daß ChariSMa ob der (eingebildeten?) Schmerzen in Behandlung muß.
Sollte sich allerdings jemand berufen fühlen, hier weiter tätig werden zu wollen.... ....(ähnlich der Hausmeistergeschichte), nur zu.
Lieben Gruß stephan
Wir haben zwar alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor. (Ernst R. Hauschka)
|
|
|
|
|
|