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Nachtigall
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fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

Beiträge: 3281

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  Re: Einladung Datum:21.07.03 10:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Schmetterling,

toller Schreibstil! Und inhaltlich gefällt mir die Geschichte (bis jetzt *g*) auch sehr. Aber sachma, die dritte Schwester: Heißt die nun Anna oder Anja?

Bin schon gespannt, wie´s weiter geht.

Lieben Gruß
Anja
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

***
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  Re: Einladung Datum:21.07.03 15:33 IP: gespeichert Moderator melden


@Nachtigall:
Vielen Dank für das Lob. Und klar: Sie heißt Anna... ist mir sozusagen durch die Qualitätskontrolle gerutscht... Mea culpa.

@alle:
Ich habe es korrigiert, insofern nicht wundern. Die Nachtigall hat sich korrekterweise beschwert.

Bis zum nächsten Teil
Butterfly
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  Re: Einladung Datum:21.07.03 17:29 IP: gespeichert Moderator melden




Ich versuchte Ines zu überreden, zeitig ins Bett zu gehen, aber sie wollte noch unbedingt durch die verschiedenen sinnfreien Fernsehtalkshows zappen, in der Hoffnung, die ich längst aufgegeben hatte, das sie irgend etwas sinnvolles finden würde. Und dann war da noch das Problem, daß sie unter "sinnvoll" etwas anderes verstand als ich.
"Mir ist es zu heiß. Ich geh ins Bett."
Immerhin lag unser Schlafzimmer in einem Pseudokeller, da unser Haus auf einem Hanggrundstück liegt, und war dankenswerterweise angenehm temperiert. Ich duschte, putzte mir die Zähne und warf mich auf meine Betthälfte und fing an, mich in das Bettlaken, mit dem ich mich zuzudecken pflegte, einzuwickeln, vortäuschend, gefesselt zu sein.
Aber zufriedenstellend war das nicht, weit davon entfernt. Ich seufzte, drehte mich auf die Seite und schlief in Rekordzeit ein.
Ich träumte ziemlich wild in der Nacht. Auf Details möchte ich nicht näher eingehen, das ist unwichtig, aber Cat spielte eine ziemlich große Rolle in dem Traum.

Am nächsten Morgen saß ich mit Ines beim Frühstück zusammen.
Sie aß eine ganze Weile schweigend, eine kleine Gewitterwolke über dem Kopf schwebend: "Na, hast du schön geträumt heute nacht? Du mußt ja jede Menge Spaß gehabt haben, so wie du dich angehört hast."
Das war nicht das erste Mal. Üblicherweise pflegte ich derartige Bemerkungen nonchalant zu ignorieren. Aber diesmal wußte ich mir nicht zu helfen, als zurückzuschießen. Getroffene Hunde bellen eben.
"Wenn du unbedingt fernsehgucken mußt... dann muß ich mir halt woanders meine Befriedigung holen."
Ich wußte, daß sich das als Bumerang erweisen würde. Trotzdem befriedigte mich irgendwie, daß ich offenbar einen ziemlichen Treffer gelandet hatte, denn sie wurde kalkweiß.
Ich stürzte meinen Kaffee hinunter, zog die Schuhe an, "Tschöö!" und ging an die Arbeit.

Abends war Ines sehr schweigsam. Wieder ging ich früh ins Bett.

Glücklicher war ich nicht. Der Streit mit Ines, schien sich als eine Dauerinstitution zu festigen, wir redeten sozusagen nur "geschäftliches", und das kurze Fesselspielchen im Krankenhaus... es war toll gewesen, aber ich gestand mir ein, daß ich mehr wollte, oder zumindest eine Wiederholung.
Nachdem ich das realisiert hatte, gelang es mir noch, mich zwei weitere Tage zu zügeln. Dann nahm ich in der Mittagspause das Telefon und wählte die Nummer des Krankenhauses. Natürlich als ich alleine war, das versteht sich.
"Guten Tag, ich hätte gerne die Stationsleitung der Neurologischen Station gesprochen."
"Kleinen Moment... ich verbinde."
Cat war sehr schnell am Apperat. Wir begrüßten uns. Ich konnte ihr Lächeln beinah durch die Leitung hören: "Du hast es aber ganz schön lange ausgehalten. Ich hätte schon gestern mit deinem Anruf gerechnet."
Ich stotterte unzusammenhängend.
Sie lachte glockenhell.
"Du willst mehr."
Gott sei Dank war ich alleine... ich wäre das Wochengespräch gewesen. So verdattert hatte ich noch nie ins Telefon gestottert.
"Ich habe heute Frühschicht. Mach ein bisschen früher Schluß und komm einfach nach der Arbeit bei mir zuhause vorbei. Jochen ist nicht da."
Sie lachte noch weiter, während ich versuchte, mich zu verabschieden, dann legte sie auf.
Zitternd legte ich den Höhrer auf die Gabel. Diese Frau hatte eine Wirkung auf mich... ich war ihr gegenüber völlig hilflos.

Ich glaube nicht, daß meine Arbeit an dem Nachmittag wirklich ihr Geld wert war. Ich war ziemlich schusselig und mit den Gedanken ganz woanders. Früh packte ich ein und fuhr zu Cat.
Sie öffnete die Tür, sehr luftig gekleidet.
"Das gibt noch ein Gewitter heute."
Ich nickte. Das paßte nicht nur auf das Wetter, das paßte auch für mich zuhause. Aber das konnte Cat ja nicht wissen.
"Komm rein."
Wir gingen ins Wohnzimmer.
Sie ließ mich eine ganze Weile um den heißen Brei herumreden, amüsierte sich köstlich. Dann sagte sie: "Du möchtest das gerne nochmal probieren. Aber nicht nur für ein paar Minuten. Sondern das volle Programm."
"Ja."
"Ok. Laß mich nur mal kurz überlegen. Du hast da gleich drei Probleme auf einmal. Erstens: deine Arbeit. Klar, du kannst Urlaub nehmen. Zweitens Ines: die wird es nicht leiden können, wenn du ohne sie für ein paar Tage verschwinden willst. Drittens: meine Arbeit. Weil ich nicht so ohne weiteres für ein paar Tage ein Zimmer benutzen kann, ohne das jemand was davon mitbekommt."
Ich nickte. Soweit war ich mit meinen Überlegungen auch noch gekommen. Das vierte Problem, ob Cat mir "helfen" wollte, schien sich ja erledigt zu haben.
"Hmmm... man müßte... ja, das könnte gehen."
Sie grinste. Ich guckte fragend.
"Naja... wir sind doch ein Krankenhaus. Und du sparst dir viele Erklärungen und ein paar Tage Urlaub, wenn du einfach krank bist."
"Äh... ne. Die beste Krankheit taugt nichts. Schon gar keine, womit man ins Krankenhaus muß. Und wo soll ich die denn herbekommen?"
"Trottelchen... simulieren ist das Schlagwort. Allerdings geschickt. Und wenn man das noch ein klein wenig unterstützt, dann ist das wirklich kein Problem. Nur das Timing muß sitzen. Lass mal sehen...."
Sie holte einen großen Terminplaner hervor und blätterte ein wenig. "Ja. Nächste Woche... warte, ich muß nur mal Claudia anrufen, dann paßt das."
Sie telefonierte mit Claudia und bat sie, in der nächsten Woche mit einer Kollegin die Nachtschicht zu tauschen, unter irgend einem Vorwand. Wenig später klingelte das Telefon und Claudia meldete Vollzug.
"Na also. Jetzt sieht der Dienstplan nächste Woche ziemlich gut für dich aus: morgens habe ich Dienst, nachmittags Anna, und Claudia hat die Nachtschicht. Natürlich laufen da noch ein Haufen anderer Leute rum, aber wir drei haben die Sache gut im Griff... dann müssen wir nur noch dafür sorgen, daß du termingerecht krank wirst...."
Das ging mir alles viel zu schnell. Ich wollte auf die Bremse treten, da meinte Cat: "Schau mal auf die Uhr. Du mußt los. Ich komme dich morgen nachmittag an der Arbeit besuchen, dann können wir den Rest klären. Sieh zu, daß du dir eine Pause nehmen kannst."

Die gefühlsmäßige Verwirrung, in der ich mich befand, machte mich zu einem umso leichteren Opfer für Ines, die den Abend nutzte, um untermalt vom Donner draußen, mir alle Verfehlungen, Unachtsamkeiten, bösen Worte der letzten Monate vorzuhalten.
Ich gab ein ziemlich klägliches Bild ab und brachte nur hin und wieder ein zerknirschtes Schulterzucken zustande, das sie noch mehr in Rage brachte. Nachdem ihr zunächst ruhiger, später lauter, dann sehr aufgebrachter Monolog in Schluchzen übergegangen war, wußte ich immer noch nicht besser, was ich tun sollte.

Unrasiert, mit schief gebundener Krawatte, erschien ich am nächsten Tag an der Arbeit. Mein Chef zog eine Augenbraue hoch. Ich verschwand möglichst unauffällig in meinem Büro und fieberte dem Nachmittag entgegen. Oder auch nicht. Ich war sehr unentschieden.
Cat kam eher, als ich sie erwartet hatte. Sie sah blendend aus. Ich fragte mich zum wiederholten Male, warum ich mit Ines und nicht... bloß nicht weiterdenken.
"Komm, lass uns ein bisschen spazieren gehen. Nach dem Gewitter gestern, ist eine tolle Luft draußen."
Wir gingen hinaus, nachdem ich einem Kollegen gesagt, hatte, daß ich eine verspätete Mittagspause nehmen würde.

Ich fasse es kurz. Sie drückte mir einige bunte Tabletten in die Hand, zusammen mit einem Zettel, wann ich was nehmen sollte und gab mir noch ein paar Verhaltensmaßregeln mit auf den Weg.
"Freitagabend geht es los. Vor allem, laß die Finger vom Alkohol..."

Sonntagnachmittag klingelte das Telefon. Ich meldete mich, Cat fragte: "Und, brav deine Medikamente genommen?"
Ich bejahte.
Dann fragte sie, ob ich Lust zum Mountainbiken hätte. Wir waren bei unserer Grillerei zufällig auf das Thema gekommen und hatten das als eine Art gemeinsames Hobby gefunden. Weder Ines noch Jochen konnten dem etwas abgewinnen.
Ich wußte, daß ich die Frage bejahen mußte, auch wenn ich einen leicht ziehenden Kopfschmerz hatte und mich ziemlich groggy fühlte. Aber das durfte ich noch nicht, wie ich wußte.
"Prima, dann komme ich gleich vorbeigefahren. Mach dich schon mal fertig."
Ich erzählte Ines, daß ich Fahrradfahren gehen wollte. Sie schmollte offensichtlich, konnte aber wenig dagegen einwenden, weil sie immer sagte, daß ich zuwenig Sport treibe.

Ich wartete vor dem Haus. Nach fünf Minuten kam Cat. Wir radelten los. Zwei Kilometer weit im Wald hielt sie an.
"Tja... jetzt kommt der schwierige Part. Ich würde sagen: fahr da runter."
Ich beäugte kritisch den steilen Trampelpfad. "Da? Willst du mich umbringen?"
"Naja, dann hätten wir uns gespart, den Fahrradunfall zu simulieren..."
"Guter Witz. Ich lache später. Und ich habe Kopfschmerzen."
"Ich weiß... aber die Tabletten nehmen ansonsten dem Schmerz ein wenig die Kante. Gib mir deinen Helm."
Sie hob einen Knüppel auf, legte den Helm auf den Boden und versetzte ihm einen harten Schlag, der die äußere Schale splittern ließ.
Sie setzte mir den beschädigten Helm wieder auf. Dann schob sie mein Fahrrad den Hang hinunter.
"Hey... das geht doch kaputt."
"Höchstens ein paar Schrammen. Und jetzt nimm die hier." Sie reichte mir zwei Tabletten. "Die knocken dich für eine Weile aus."
Wortlos schluckte ich die Tabletten, dann warf ich mich drehbuchgerecht in die Blätter am Wegrand und stieg vorsichtig den Abhang hinunter. Garstig. Nie und nimmer wäre ich hier mit dem Fahrrad runtergefahren. Das war ja selbst zu Fuß ein Problem. Dachte es und verlor prompt den Halt.

Später erzählte mir Cat, daß sie mich noch in eine stabile Seitenlage gedreht hatte, so gut es eben ging, und dann per Mobiltelefon einen Rettungswagen zum Waldrand bestellt hatte. Was hätte sie auch sonst tun sollen, als mich liegenlassen? Die richtige Stelle hätten die Sanitäter wohl kaum alleine gefunden.
Weit ab von einem Weg, der für den Rettungswagen befahrbar war, war der vorgetäuschte, oder vielmehr real gewordene, Unfall nicht passiert. Das war ja auch so geplant gewesen.
Cat hatte die Sanitäter davon überzeugen können, daß sie mir nur eine schwache Dosis von einem Schmerzmittel gaben, da sie sich Sorgen machte, wie das mit den Knockout-Tabletten zusammenspielen würde. Beides zusammen sorgte jedenfalls dafür, daß ich ihr zufolge keinen Muckser von mir gab, als mich die drei auf der Trage den Hang hinaufbugsierten.
Vom Krankenhaus aus hatte sie dann Ines angerufen, die natürlich gleich gekommen war. Cat hatte die Ärmste, die völlig aufgelöst war nach hause gebracht. Aber wie gesagt: das habe ich alles galant verschlafen. Traurig darum bin ich nicht, als ich mir hinterher ein Foto ansah, das einer der Sanitäter gemacht hatte...

Ich wachte auf. Oh Mann, ging s mir elend. Ich konnte nichtmal sagen, wo, wie und warum, mir ging es einfach nur schlecht. Ich kämpfte mit einem Würgereiz.
Die Gehirnerschütterung, die ich hatte simulieren sollen, hatte ich jetzt...
Als langsam und Stück für Stück die Erinnerungen zurückkamen, begann meine Umgebung auch erheblich mehr Sinn zu machen.
Claudia trat in mein Blickfeld: "Hi, ich bin Schwester Claudia... erinnerst du dich an mich?"
Mein Mund war völlig ausgetrocknet, trotzdem würgte ich ein "Ja..." hervor.
"Du bist ein Scherzkeks. Man muß doch nicht gleich versuchen, sich umzubringen, damit einen jemand fesselt..."
"...umbringen?"
"Naja, im übertragenen Sinne. Aber so hast du jetzt jedenfalls guten Grund für ein paar Wochen hierzubleiben."
"...w s ist?"
"Du hattest einen Fahrradunfall. Du hast dir das rechte Bein gebrochen, immerhin ganz sauber und ordentlich, so daß du nicht operiert werden mußt, und eine deftige Gehirnerschütterung zugezogen."
"...ist schlecht..."
"Das wird wieder. Ist ganz normal bei einer Gehirnerschütterung. Und bei den ganzen bunten Medikamenten, die du bekommen hast, ist das erst recht kein Wunder... die sollten nämlich eigentlich ein wenig den Effekt einer Gehirnerschütterung simulieren. Daher hast du jetzt sozusagen zwei auf einmal."
Ich würgte.
"Und deshalb bekommst du auch nichts zu trinken. Alles was du brauchst, ist in dem Tropf drin."
Ich versuchte den Kopf zu heben, aber irgendwas hinderte mich daran.
"Bleibst du wohl liegen? Du bist für morgen vormittag für ein CT vorgesehen. Du stehst unter dem Verdacht einer massiven Gehirnblutung."
Sie lachte. "Solange, wie du nicht ansprechbar warst, ist das ja auch naheliegend... aber ich glaube, das hat andere Gründe. Erinnerst du dich?"
Ich würgte ein weiteres "Ja" hervor.
"Na dann ist ja alles klar. Aber erzähl s den Ärzten nicht. Und jetzt ist das beste, was du tun kannst, schlafen. Auch wenn s schwerfällt. Und beweg dich nicht zu viel, vor allem versuch nicht, dich umzudrehen, du hast einen Tropf am Handrücken hängen und dein Bein ist auch nur provisorisch eingerichtet. Schlafmittel bekommst du keine, aber in dem Tropf ist ein Medikament drin, daß es dir ein bisschen leichter machen sollte, die Zeit totzuschlagen."
Sie ging. Ich schloß die Augen. So eine Sch"§"§$.
Es gelang mir bis zum Morgen einige Male wegzudämmern, aber ich hatte nicht den Eindruck, viel geschlafen zu haben.
Trotzdem, die Übelkeit und das "allgemeine Unwohlsein" vergingen bis auf einen Rest, den ich tolerabel fand.

Gemeinsam mit dem Tageslicht tauchte dann Cat auf.
"Michael! Alles klar? An wieviel erinnerst du dich?"
"...brauche was zu trinken."
"Ist dir noch schlecht?"
"...nein."
Sie verschwand und kam mit einer Schnabeltasse mit Wasser wieder. Nach zwei kleinen Schlucken nahm sie sie wieder weg.
"Mehr."
"Nein. Erstmal müssen wir sehen, ob s dir schlecht wird. Das wäre gar nicht mal so unüblich."
Ich stöhnte. Aber der Mund fühlte sich jetzt erheblich besser an.
"Ich muß diesen Abhang hinuntergefallen sein. Ich weiß noch, wie du mir die Tabletten gegeben hast, dann ist Schluß."
Sie erzählte, was mittlerweile passiert war.
Dann fügte sie hinzu: "Und für heute morgen hast du das volle Programm. Röntgen, CT, Bein einrichten. Das wird nicht gerade angenehm. Aber was mußt du auch so übertreiben?"
Ich schimpfte. "Wessen Idee war den das ganze?"
Cat lachte: "Mein Plan war prima. Du warst nur zu ungeschickt den Hang runterzuklettern. Aber was solls."
Ich mußte auch lachen. Trotz der Kopfschmerzen.
"Siehst du? Mit Humor gehts gleich viel besser. Und keine Sorge. Die Zeiten, wo man dem Patienten gesagt hat, daß er mal die Zähne zusammenbeißen soll, während man ihm das Bein einrichtet sind, vorbei. Du wirst davon nicht viel mitbekommen. Es sei denn, du möchtest gerne..."
"Lieber nicht..."
Cat lachte. "Muß auch nicht sein. Ich würde mir das auch sparen. Aber ich versuche, es so zu arrangieren, daß du die VIP Behandlung bekommst, das heißt, nicht ständig durch die Gegend gekarrt wirst. Irgendwann heute morgen wird ein Arzt vorbeikommen, der dich aufklärt, was weiter geschieht."
In der Tat, so geschah es. Der Arzt untersuchte mich kurz, dann erklärte mir, daß sie mein Bein operieren könnten, wenn ich das ausdrücklich wünschte, daß er aber bei dem glatten Bruch ziemlich sicher sei, daß es auch konservativ behandelt zügig heilen würde. Zu meinem Kopf meinte er, daß er direkt eine Computertomographie machen lassen wollte, da ich ja recht lange bewußtlos gewesen sei, um eine Gehirnblutung auszuschließen. Dabei würde dann auch gleich abgeklärt werden, ob die Halswirbelsäule beschädigt sei, das sei nicht ganz auszuschließen, so wie ich auf dem Kopf gelandet war. Er zauberte irgendwoher meinen Fahrradhelm hervor und gratulierte mir dazu, daß ich den getragen hatte... Sonst sei das garantiert ein Schädelbruch gewesen.
Ich grinste breit, er interpretierte das als Erleichterung. Und das machte es natürlich noch witziger. Sicher. So wie Cat auf den Helm gedroschen hatte, wenn das stattdessen mein Kopf gewesen wäre...
"Gut, dann werde ich veranlassen, daß erstmal ihr Bein gemacht wird. Wir werden sie sedieren, so daß sie nichts davon mitbekommen, also keine Angst. Anschließend machen wir dann die CT."
"Ok..."
Er verschwand.

Nach einiger Zeit tauchte Cat mit einem kleinen Tablett auf.
"So, zu essen gibt es dann später, jetzt wollen wir erst mal sehen, daß wir dich ins Reich der Träume befördern."
Sie zog den Inhalt einer Ampulle in eine Spritze auf, dann eine weitere halbe. "Eine reicht nicht, du bist zu schwer. Du willst ja nichts mitbekommen."
Ich schaute sie aus großen Augen an, während sie den Inhalt in meinen Handrücken spritze.
"Cat... ich..."
"Keine Sorge. Ich bleibe bei dir. Ich habe doch gesagt, du bekommst die VIP-Behandlung."
Die Worte echoten durch mein schwindendes Bewußtsein.

Das Erwachen, oder vielmehr die Erinnerung, hatte etwas von Wackelkontakt. Meistens war Cat bei mir, aber plötzlich, und dabei blieb es auch, war Ines da.
Und ich bekam eine Ladung Mitleid, die für ein ganzes Batallion gerreicht hätte, allerdings vermischt mit einigen Vorwürfen, wie man so trottelig fahrradfahren könne.
Viel zu erzählen hatte ich nicht. Und Ines meinte, sie müsse dann auch gleich wieder an die Arbeit zurück.
"Sieh zu, daß du schnell wieder in Ordnung kommst."
"Jaja... ich gebe mir Mühe. Viel was anderes zu tun habe ich ja nicht."

Cat kam mit dem Arzt zusammen.
Er fing recht übergangslos an: "Das Schädel-CT ist in Ordnung, es sieht nicht so aus, als hätten sie eine Blutung. Da haben sie Glück gehabt. Aber die Halswirbelsäule... da ist ein Wirbel sehr deutlich angebrochen. Insofern war unsere Vorsichtsmaßnahme mit der Cervikalstütze sinnvoll. Die muß dranbleiben, und sie müssen für mindestens 2 Wochen das Bett hüten. Keine Spaziergänge in der Zeit.
Anschließend werden wir noch ein CT machen, um zu sehen, wie sich der Bruch entwickelt."
"Ja. Was ist mit meinem Bein?"
"Ordentlich mit einem Spaltgips geschient. Sie dürfen erstmal nicht auftreten... aber sie bleiben ja sowieso liegen. In 2 Wochen können wir ihnen dann einen Gehgips machen, immer vorausgesetzt, ihr Hals spielt mit. Haben sie noch Fragen?"
Cat mischte sich ein: "Den Rest kläre ich mit ihm."
Der Arzt ging.
Als die Türe zufiel, grinste Cat mich an: "Der hat sich ganz schön gewundert, wieso das zwei unterschiedliche CTs waren. Ich habe das damit erklärt, daß versehentlich erstmal nur das KopfCT angefertigt wurde... das die Halswirbelsäule auf dem anderen CT nicht deine war, das hat er nicht gemerkt..."
"Was?"
"Naja, du wolltest doch gerne gefesselt werden. Dazu haben wir den ganzen Aufwand doch gemacht. Und so eine Cervikalstütze ist doch ein toller Anfang? Ich wollte nur, daß du dir keine Sorgen machst, wegen deines Halses. Der ist nämlich jungfräulich."
"Du must ja total irre sein."
Cat preßte die Lippen zusammen und hatte rote Flecken auf den Wangen. "Findest du? Wart s ab."
Die Tür knallte zu.


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Pinky
Einsteiger

Berlin


nichts muß alles kann

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  Re: Einladung Datum:22.07.03 12:49 IP: gespeichert Moderator melden


Tolle Geschichte, prima Idee.
Es macht richtig spass weiterzulesen. Bitte schreib schnell die Fortsetzungsgeschichte.

Gefesselte Grüße Pinky

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  Re: Einladung Datum:22.07.03 13:23 IP: gespeichert Moderator melden



Ups. Was für eine Mimose. In Gedanken ohrfeigte ich mich. Ich war nun wirklich nicht in der Position, es mir mit Cat zu verscherzen... das würde sicherlich Ärger geben.
Es dauerte nicht lange, bis sie wiederkam und mir etwas zu essen brachte. Sie lächelte, allerdings war ich mir nicht sicher, ob das Lächeln auch bis zu ihren Augen reichte.
"Cat, ich..."
"Ach, vergiss es. Du warst einfach etwas überrascht, stimmts? Und schließlich wollen wir hier ein bisschen Spaß haben."
Sicher war ich mir immer noch nicht, ob wirklich alles aus der Welt war, aber was sollte ich sagen? Und schließlich, gibt es eine Möglichkeit etwas einmal gesagtes wieder aus der Welt zu schaffen?
"So, ich stell dir mal das Kopfende von deinem Bett hoch, damit du etwas mehr als die Decke sehen kannst... sonst würde dir das mit dem Essen auch etwas schwierig fallen."
"Essen... prima Idee."
"Dachte ich mir, das du das sagst."
In deutlich sitzenderer Position konnte ich das erste Mal mein Gipsbein bewundern. Sah ziemlich riesig aus. Unten ragten nur ein paar weißgesprenkelte Zehen heraus. Auf den Fuß hatte irgend jemand ein breit grinsendes Gesicht gemalt. Probeweise wackelte ich mit den Zehen.
"Ah... Gipsgymnastik. Fleissig, fleissig. Ich habe hier eine Flasche Mineralwasser für dich, und ein Brot mit Käse. Das dürfte dir etwas leichter fallen, als den Eintopf zu löffeln, und ich habe keine Lust dich zu füttern."
Sie drückte mir die Flasche in die Hand. Da ich jetzt durfte... ich trank gierig.
"Oha. Da hole ich lieber gleich noch eine. Bis gleich."
Als Cat wiederkam, kaute ich angestrengt. Ganz einfach ging es nicht, weil ich den Mund nicht so weit aufbekam wie üblich, aber Eintopf zu löffeln hätte eine Riesensauerei gegeben. Ich schluckte herunter.
"Sag mal, Cat, wie soll es denn jetzt weiter gehen?"
"Ach... du möchtest noch? Ich dachte schon, dir ist die Lust vergangen."
"Cat, das war wirklich nicht so gemeint. Ich war nur... überrumpelt."
"Lass mal stecken... Wir haben mindestens zwei Wochen Zeit, also brauchen wir nichts zu überstürzen. Mittagsschlaf wäre eine tolle Idee, nicht? Heute nachmittag kümmert sich dann Anna weiter um dich."
"Ok. Kannst du das Bett wieder etwas runterstellen?"

Ich versuchte zu schlafen. Ich wachte davon auf, daß Anna reinkam. "Hallo Michael, du Scherzkeks. Schön, daß du da bist..."
Ich gähnte.
Anna fuhr fort: "Ich dachte mir, 15 Uhr wäre die richtige Zeit, dich zu wecken, sonst bekommst du heute nacht gar keinen Schlaf."
Ich gähnte erneut und rieb mir die Augen. Das Ding in meinem Handrücken, Anna klärte mich auf, daß es sich um eine "Venenverweilkanüle" oder "Braunüle" handelte, tat weh. Ich fragte, ob wir das nicht rausmachen könnten. Anna erklärte mir, daß sie noch ein paar Tage drin bleiben sollte, falls ich schnell irgendwelche Medikamente benötigte, einen Schock entwickelte oder sonst etwas. "Aber, wenn du das Ding loswerden willst... selbst ist der Mann."
Kurz drauf kam Cat rein, nicht mehr als Krankenschwester gekleidet, sondern eher, als sei sie auf dem Weg ins Schwimmbad. "Ich habe dir noch einen Fernseher mitgebracht, damit s nicht ganz so langweilig ist." Sie stellte ihn offenbar auf den Tisch am Fußende des Bettes, der sich, solange ich flach lag, gut außerhalb meines Sichtfeldes befand. Sie bastelte eine Weile daran herum, dann erfüllte das Geräusch von irgendeiner Nachmittagstalkshow den Raum.
Dann drückte sie mir einen Kuß auf die Wange, sagte: "Ich muß jetzt..." und war weg.
Toll... jetzt hatte ich einen Fernseher, den ich nicht sehen konnte, und keine Fernbedienung. Und irgendein Talkmaster blubberte, unterbrochen von Werbesendungen, vor sich hin. Sadistin. Die wollte mich weichkochen.

Anna kam wieder und brachte mir eine Kaffeetasse und einen Apfel mit Messer. "Cat hat beschlossen, daß ein bisschen Diät dir nicht schaden wird. Der Arzt hat das schnell eingesehen... wenn Cat sich was in den Kopf gesetzt hat..."
Ich druckste herum.
"Willst du noch etwas?"
"Ich muß aufs Klo."
"Na, dann geh doch. Du gehst aus der Türe raus, biegst rechts ab, die dritte Tür auf der linken Seite."
"Aber der Arzt hat doch gesagt, daß ich nicht..."
"Der denkt ja auch, daß du einen kaputten Halswirbel hättest... Und solange du nicht auf dein rechtes Bein auftrittst, kann gar nichts passieren."
Sie ging.
Ich blieb noch einen Moment liegen, aber eindeutiger gings nicht. Ich setzte mich auf und begann mich umzusehen. So eben in Reichweite standen ein paar Krücken an der Wand. Ich war sicher, daß das kein Zufall war... Ich schwang die Beine aus dem Bett, bei dem rechten mußte ich ein wenig mit den Händen nachhelfen, schließlich stand ich auf dem linken, und griff nach den Krücken. Die Braunüle schmerzte gemein. Ich sah es mir an. Das konnte doch nicht so kompliziert sein... und schließlich ging es mir prima. Pflaster ab, und raus das Dingen. Ich sog zischend die Luft ein, das tat gemein weh. Die Einstichstelle blutete ein wenig, daher klebte ich das Pflaster wieder drüber.
Jetzt konnte es losgehen.
Als ich etwa die halbe Strecke zurückgelegt hatte, was eine mittlere Ewigkeit gedauert hatte, ging das Getöse los. Plötzlich war der Arzt bei mir, sehr kurz darauf auch Anna und eine weitere Schwester, die ich nicht kannte, die sich mir gegenüber aber später als Schwester Marion vorstellen sollte. Beinah panisch bugsierten die drei mich zurück in mein Bett.
Ich könne doch nicht einfach so aufstehen, das Bein darf noch nicht belastet werden, und der Hals schon gar nicht. Und was ich mir denken würde, die Braunüle zu ziehen... ich hätte den halben Flur vollgeblutet.
Ich schaute mir verwundert meine Hand an, tatsächlich, ich hatte nicht unerheblich geblutet.
"Aber... aber Schwester Anna hat gesagt, ich könnte mir das Dingsda rausziehen. Und das ich aufs Klo gehen soll."
Anna schaute mich verwundert an, die beiden anderen sie. "Davon habe ich nie etwas gesagt. Er wollte eben schon aufstehen, als ich reinkam. Ich habe ihm gesagt, daß er unbedingt liegen bleiben muß, die Braunüle noch ein paar Tage drin bleiben muß, und das ich einen Moment bräuchte, um ihm eine Bettflasche zu holen. Unmißverständlich."
Der Arzt und Schwester Marion nickten ihr schweigend zu.
Der Arzt schaute mir in die Augen. "Sie bleiben liegen. Klar?"
"Ja, sicher."
Der Arzt und Schwester Marion gingen, Anna grinste mich an. "Super... das hätte ja gar nicht besser klappen können. Ich mußte den Arzt nicht mal zufällig auf den Flur holen... und jetzt raus aus dem Bett. Sag mal, nervt dich der Fernseher nicht?"
Die Tür klappte. So langsam dämmerte es mir. Offenbar sollte ich mich nicht gerade wie ein Musterpatient verhalten... warum auch immer.
Anna mußte es ja wissen. Ich stand auf. Die hatten die Krücken mitgenommen. Ich humpelte auf einem Bein um das Bett herum, und balancierte vor dem Tisch. Just in dem Moment kam Schwester Marion herein. Sie sah mich entgeistert an, dann rief sie mit sich überschlagender Stimme: "Was machen sie denn da? Ab ins Bett!"
"Ich wollte den Fernseher ausschalten. Das Programm ist grauslig."
Jetzt schaute sie mich an, als käme ich von einem anderen Planeten. Sie faßte sich und kommandierte: "Sofort ins Bett. Warten sie, ich helfe ihnen."
Mit ihrer Hilfe war der Balanceakt schwieriger als alleine. Das teilte ich ihr auch mit.
Sie kochte vor Wut, als sie mich ins Bett rurückstopfte. Dabei murmelte sie etwas wie: "Sie müßten es besser wissen. Aber sie können ja nichts dafür. Keine Sorge, das bekommen wir schon hin. Sie können ja nichts dafür."
Offenbar versuchte sie, sich abzuregen. Ich beschloß, kein weiteres Öl in das Feuer zu gießen.
Sie drückte einen Knopf an der Wand. Außer Atem kam Anna in den Raum. Eines muß man ihr lassen, sie schauspielerte einwandfrei.
Schwester Marion schloß ihr Lamento über mein Verhalten mit einem: "Anna, wir müssen den Patienten fixieren. Er ist offensichtlich nicht klar."
Anna nickte und seufzte. "Ok. Muß wohl sein. Wenigstens bin ich froh, daß ich nicht alleine damit stehe, daß er verwirrt ist. Ich bleibe hier, und du holst das Zeug?"
Die andere Schwester verschwand.
Anna wand sich an mich: "Und jetzt sei bloß nicht zu kooperativ. Du willst alles, aber nicht gefesselt werden. Los. Wehr dich."

Als Schwester Marion wiederkam, kniete Anna auf meinem rechten Unterarm, war weit über mich gebeugt und drückte den anderen Unterarm mit beiden Händen auf die Matratze. Ich ließ es auf eine Kraftprobe ankommen, schimpfte und fluchte, daß sich die Balken bogen, aber es gelang mir wirklich nicht, ihren Griff zu sprengen.
Schwester Marion war nicht ganz so geübt mit den Gurten wie Cat, trotzdem hatte sie mein linkes Bein, mit dem ich unkontrolliert in der Luft herumwedelte, ziemlich zügig festgebunden. Meine Hände folgten, nach außen Richtung Bettrahmen.
Das fühlte sich nicht an wie S-Fix, sondern starrer...
Anna ging von mir runter. Ich fuhr fort, zu zappeln, blieb dann still liegen.
Ich äugte, Verwunderung spielend von der einen zu der anderen. "Was soll das Ganze? Warum binden sie mich fest?"
Anna seufzte. "Marion, den Rest schaffe ich alleine. Ich erklär s ihm, auch wenn ich befürchte, daß das nicht das letzte Mal sein wird. Auch wenn auf dem CT nichts zu sehen war... eine solide Gehirnerschütterung hat er weg."
"Hätte Cat mal bloß nicht drauf bestanden, daß er hier auf die Station kommt. Normalerweise müßten sich jetzt die Kolleginnen von der Chirurgie mit ihm rumärgern."
"Naja, sie ist eine alte Schulfreundin von seiner Frau und sie war bei dem Unfall dabei... sie fühlt sich verantwortlich."
Marion zuckte die Schultern und ging.

"So, Michael, das hat doch prima geklappt? Der Arzt hat uns angewiesen, dafür zu sorgen, daß du nicht aufstehst, und uns die Genehmigung gegeben, dich zu fixieren. Und, fühlst du dich schön hilflos?"
Ich sah sie an, lauschte in mich hinein. Ja, schön war es. Und ja, hilflos fühlte ich mich. Mehr als das. Ausgeliefert. Auch wenn ich mein bestes dafür getan hatte, diesen Zustand zu erreichen.
"Hör zu, du erinnerst dich nicht daran, überhaupt aufgestanden zu sein. Das wird erheblich zu deiner Glaubwürdigkeit, äh... Unglaubwürdigkeit beitragen."
"Ok.... Du, Anna, ich muß jetzt wirklich dringend..."
"Denke ich mir. Warte, ich hole eine Bettflasche."
Nach kurzer Zeit kam sie wieder und brachte eine Bettflasche mit. Und hängte sie seitlich an mein Bett.
"Anna, ich muß pinkeln. Bitte bind mich los, damit ich..."
"Ruhig.... Ich binde dich doch nicht auf Wunsch an und los, an und los... du wolltest doch gefesselt werden. Und dazu gehört, daß DU nicht bestimmst, wann du loskommst."
Ich schimpfte und befahl ihr, mich loszumachen. Anna zog ein merkwürdig aussehendes Ding aus der Tasche, seufzte: "das hatte ich befürchtet..." und zwängte mir den Knebel zwischen die Zähne. Dann pumpte sie ihn auf.
"Das wird dich lehren, mir Befehle geben zu wollen. So, und jetzt muß ich tun, was der Arzt gesagt hat." Sprach s und hielt mir eine eingepackte Braunüle vor die Nase.
"Ich hatte doch gesagt, die muß noch ein paar Tage drin bleiben. Aber keine Sorge, ich nehme die andere Hand."
Ich kommentierte ein "Mmmmmmmmpf."
Zuerst reinigte und verpflasterte sie meine eine Hand, und dann legte sie die Braunüle in den anderen Handrücken. Mir stiegen die Tränen in die Augen.
"So... und jetzt, damit dein Problem mit dem Pinkeln gelöst wird..."
Sie hielt eine Spritze hoch, und injizierte mir den Inhalt durch die Braunüle.
"Soll ich dir den Knebel rausnehmen? Du darfst alles machen, nur nicht rufen, sonst werden die nächsten 2 Wochen für dich gar nicht lustig werden. Versprich es. Zweimal zwinkern genügt."
"Mmmmmpf." Ich zwinkerte zweimal.
Sie ließ die Luft aus dem Knebel. Ich spuckte ihn aus.
"Was soll das?"
"Warts ab. Und vergiß nicht, du hast mir versprochen, ruhig zu sein."
"Ja."
Sie ging. Erst jetzt merkte ich, daß nach wie vor der Fernseher lief. Das Programm war keinen Deut intelligenter geworden, und ich konnte immer noch nichts sehen, nur hören.

Aber schon nach wenigen Minuten hatte ich ganz andere Probleme. Der Druck auf meiner Blase wuchs binnen Rekordzeit ins unermeßliche. Ich versuchte, mich hin und her zu wälzen, zu halten, aber ich hatte keine Chance.
Als Marion reinkam, lag ich in einer Riesenpfütze.
Sie stöhnte. "Das darf doch nicht..." und ging wieder.
Immerhin, sie rief Anna nicht zu hilfe, sondern bezog das Bett alleine neu. Natürlich half ich ihr nach besten Kräften.
"Ja, warum sagen sie denn nichts, wenn sie aufs Klo müssen?"
"Aber ich habe doch... ich wollte doch eben auf die Toilette. Und ich habe es Anna auch gesagt. Und sie hat nur gelacht..."
Marion schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe Anna eben gefragt, und sie hat gesagt, daß sie vor kaum 10 Minuten gefragt hat, ob sie pinkeln müssen. Und sie haben gesagt, nein, es ist alles in Ordnung."
"Das stimmt nicht. Sie hat mir irgend etwas gespritzt. Ich mußte plötzlich so dringend, daß ich es nicht mehr halten konnte."
"Na klar. Paranoid auch noch. So richtig kooperativ... wollen sie Windeln oder einen Katheter?"
Ich sah sie verwirrt an: "Was jetzt?"
"Windeln oder einen Katheter?"
Eine Sicherung schlug durch. Ich schrie sie an: "Gar nichts! Ich will nur in Ruhe gelassen werden. Ich bin gesund! Ich will hier raus! Mach mich los!" Ich setzte mich auf, und schimpfte lauthals. Ich hatte wirklich die Nase voll.

Erst Claudia machte mir dann gegen Mitternacht klar, daß meine Reaktion sozusagen voll dem Drehbuch entsprochen hatte. Allerdings amüsierte sie sich köstlich darüber, daß Marion mich umgehend "abgeschossen" hatte und als sie zum Dienst kam, zwei laut schimpfende Schwestern, eben Anna und Marion, ihr "diesen Irren" übergeben hatten.
Vorher hatten die beiden die Lederfesseln, die zwar schnell angelegt waren, aber besser nicht dauerhaft zu tragen, durch den kompletten Inhalt des S-Fix Kataloges ersetzt, mir einen Katheter gelegt, auch eine Windel angezogen.
Und dann hatten sie sich noch eine komplette Stunde lang mit Ines herumschlagen müssen, die entsetzt, einfach entsetzt war über die unmenschliche Behandlung, die man mir angedeihen ließ.
"Marion hat geschimpft, daß sie zwei Drittel der Spätschicht sich nur mit dir herumgeärgert haben. Und Anna konnte sich kaum das Lachen verkneifen und hat natürlich lautstark mitgeschimpft."




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  Re: Einladung Datum:22.07.03 13:27 IP: gespeichert Moderator melden


@Pinky
Kommt, wie bestellt. Ich glaube aber nicht, daß ich heute noch einen Teil schaffe.
Und nicht so hetzen, kreative Geister arbeiten unter Druck nicht so gut *ablach*.

Keine Sorge, irgendwie gehts schon weiter. Steht nur zu befürchten, daß die Geschichte länger wird, weil ich das Ende noch nicht absehen kann
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  Re: Einladung Datum:22.07.03 14:58 IP: gespeichert Moderator melden



Claudia fügte noch hinzu, daß sie jetzt aber etwas arbeiten müßte, der Spätdienst hätte ihr eine Menge Arbeit liegengelassen. Sie lachte. "Warum wohl. Aber das soll nicht dein Problem sein. Schlaf schön."

Ich wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Klar, daß traf exakt das, was ich mir zusammenphantasiert hatte. Aber ich konnte nicht unbedingt behaupten, daß ich es mir so vorgestellt hätte.
Mein Körper juckte an einigen Stellen, an die ich nicht im entferntesten drankam, zum wahnsinnigwerden, mal ganz davon abgesehen, daß ich jeden Herzschlag als ein dumpfes Wummern in meinem Gipsbein spürte, und daß der Katheter... naja. Weh tat er nicht. Auch nicht, als ich umgehend eine Erektion bekam. Aber das Gefühl war... eigenartig, um das Mindeste zu sagen.
Aber auch da war nichts, was ich dagegen tun konnte.
Und ja, es fühlte sich gut an. Es war schön. Ich haderte mit mir selbst, versuchte mich zu überzeugen, daß es keinerlei objektive Gründe gab, sich gut zu fühlen, oder die Lage zu genießen. Aber ja, ich genoß es. Von ganzem Herzen.
Auch daß ich mich einen Perversen schimpfte, änderte überhaupt nichts daran.
Ich seufzte.
Und kurz darauf muß ich eingeschlafen sein.

Es wurde draußen schon langsam hell, als die Türe vorsichtig aufging. Trotzdem wachte ich umgehend auf.
"Claudia?"
"Ja, ich wollte nur mal nach dir gucken. Und Fieber messen."
"Fieber messen?"
"Naja... Krankenhausalltag. Für die Kurve."
Danach musterte sie mich eine Weile schweigend. "Alles ok mit dir? Gefällt s dir noch?"
Ich erzählte ihr, daß es mir an allen Ecken und Enden weh tat, aber ja, daß es mir gefiel.
Sie musterte mich weiter, setzte sich auf meine Bettkante und streichelte über meine Hand.
"Du Armer. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Auch, wie das Glücksgefühl in dir und dein Verstand sich streiten. Du weißt, daß es völlig irrational ist, aber es ist schön. Und du kannst es dir nicht erklären."
Ich sah sie an, wußte nichts zu sagen.
Sie streichelte meine Hand weiter.
"Ich erzähle dir mal eine Geschichte, vielleicht hilft dir das, besser damit fertig zu werden."



Vielleicht ist dir aufgefallen, daß ich ein paar Jahre jünger bin als Anna und Cat. Vielleicht aber auch nicht. Beiden ist in keiner Hinsicht anzusehen, daß sie auf die 35 zu gehen.
Damals war ich in der Ausbildung, und Cat war noch bei weitem nicht Stationsleitung. Aber ihre scharfen Ellenbogen zusammen mit Annas Unterstützung sollten ihr den Weg bald ebnen.
Krankenpflegeschülerinnen werden von Station zu Station weitergegeben, zum einen, damit sie von allem etwas lernen, zum anderen, damit sie merken, wo sie hinpassen. Es gibt Krankenschwestern oder Pfleger, die sich nur im OP glücklich fühlen, andere, die lieber auf der Inneren arbeiten. Und das merkt man in der Ausbildung.
Ich kam damals turnusgemäß auf die Neurologie. "Zu den Irren", wie es hieß, weil wir hier ja keine Psychiatrie haben, und das das nächstliegende Fachgebiet ist. Einige Kurskameraden, die diese Station schon hinter sich hatten, wünschten mir ein herzliches Beileid, allgemein galt die Station als verschrien.

Die beiden Schwestern der Spätschicht nahmen mich in Empfang, indem sie mich nach der Vorstellung schreiend um um mich schlagend auf ein Bett fesselten. Das war so Tradition, so eine Art Äquatortaufe. Und so ist das auch heute noch.
Die Schüler, oder auch neue Mitarbeiter, wehren sich. Sie zappeln, wie ein Fisch, den man aufs Land geworfen hat. Irgendwann, nach einer Viertelstunde, manchmal dauert es auch viel länger, fangen sie an zu flehen, wenn immer noch niemand Anstalten macht, sie wieder loszubinden. Finden tausend Gründe, warum man sie losbinden soll.
Aber woher sollte ich das wissen? Alle die ich kannte, hatten mir nie etwas von ihrem Erlebnis erzählt, wahrscheinlich, weil sie es einerseits zu entwürdigend fanden, andererseits eine hämische Freude dabei empfinden, daß es den anderen genauso gehen würde. Wir haben da ein Fotoalbum...
Ich war anders. Klar habe ich geschrien, solange ich nicht wußte, was sie vorhaben. Aber dann lag ich da. Und es war toll. Sicher, ich habe ab und zu mal einen gefesselten Patienten gesehen, so unüblich ist das leider nicht. Aber mir gefiel es. Und ich fühlte mich genauso, wie du dich jetzt fühlst. Ich habe es von ganzem Herzen genossen, es war wie ein fehlendes Puzzlestück in meiner Gefühlswelt, daß plötzlich an den richtigen Platz fiel und alles... alles ganz machte.
Obwohl es natürlich nicht wirklich bequem war. Aber was ist schon eine körperliche Unbequemheit gegen dieses Glücksgefühl?

Nun ja. Anna, die den Anschlag auf mich geleitet hatte, und natürlich auch schon die Schokoladentorte für hinterher vorbereitet hatte, die üblicherweise als "Entschuldigung" dient, war kalt erwischt.
Ich reagierte nicht, wie sie das gewohnt war, stattdessen lag ich einfach da, die Augen geschlossen. Und ich träumte vor mich hin.
Die Spätschicht war beinah vorbei, als sie mich ansprach. Ich schaute sie sofort an, sie merkte, daß ich nicht geschlafen hatte oder irgendwas.
"Soll ich dich losmachen?"
"Nein, warum?"
"Äh.... also..."
Sie ging. Verwirrt.
Cat hatte Nachtschicht. Anna erzählte ihr von meinem Verhalten, und daß sie nicht wußte, was sie mit mir machen sollte.
Beide gingen zusammen zu mir. Sie fragten nochmal, entschuldigten sich, sagten, daß der Spaß jetzt vorbei sei.
Und wieder bat ich sie, mich noch nicht loszumachen.
"Ist das irgendein Rekordversuch, oder so etwas? Willst du uns durch dein Verhalten durcheinanderbringen? Wenn ja, dann können wir dich jetzt losmachen, das ist dir nämlich bereits gelungen."
"Nein, wirklich nicht. Ich möchte nur etwas zu trinken."
Anna blieb die ganze Nacht bei mir. Sie fühlte sich irgendwie verantwortlich und befürchtete, ich würde in eine Kriese geraten. Sie sagte, ich hätte so glücklich ausgesehen...
Als es Morgen wurde, band sie mich los. Leider. Ich hätte ewig so liegenbleiben können.
Sie fuhr mich dann auch noch in meine Wohnung.
Ich ging in mein Bett und versuchte, das Gefühl zurückzurufen, das ich so sehr versucht hatte, mir einzuprägen.
Es gelang nicht.

Der Rest ist schnell erzählt. Ich erschien ganz normal zur Spätschicht. Anna war auch da.
Es dauerte gerade mal 4 Tage, bis ich zu ihr zog. Natürlich war das "Lesbenpäärchen" wochenlang Thema Nummer 1. Aber wen stört das?
Anna hat es tief in ihrem Inneren immer genossen, Gewalt über andere zu haben. Sie hatte dieses Gefühl nur nie zugelassen, es für eine Perversion gehalten, es unterdrückt, abgelehnt, geleugnet, auch vor sich selbst.
Sie hat jetzt die Verantwortung dafür übernommen, daß ich glücklich bin. Und auch ich, ich habe sie vollständig gemacht. Und sie mich. Gibt es etwas schöneres?



"Michael, ich kann dir nicht sagen, warum ich so empfinde. Und auch du wirst es nicht erklären können. Aber du wirst eine Möglichkeit finden müssen, mit diesen Gefühlen zu leben."
"Aber... aber ich habe mich immer sehr einsam damit gefühlt, wenn ich Leuten mit einem Gips, oder im Film, wenn jemand eine Zwangsjacke an hatte, oder ans Bett gefesselt war,..."
Claudia lachte glockenhell: "Einsam? Was glaubst du, warum man im Film diese Szenen so häufig sieht? Helden, die hilflos gefesselt sind, unter Drogen gesetzt werden, geschlagen? Das sind die Szenen, wo die Leute hingucken. Mit sehr gemischten Gefühlen. Sehr wenige einfach nur mit Abneigung, Schrecken. Aber die große Mehrheit würde, wenn sie ehrlich sind, es schon einmal gerne ausprobieren. Cat hat gesagt, daß es bei dir fast eine halbe Kiste Bier und deutlichen Druck von ihrer Seite gebraucht hat, bis du es zugegeben hast. Warum sollte das bei anderen anders sein, du Dummchen?"
Ich wurde rot. Claudias Worte machten Sinn.

"Und nein: natürlich erzählen Anna und ich nicht jedem, was wir wirklich machen. Ich habe meine Zweifel, ob wir dann noch lange unseren Job hätten. Es ist schon als normale Lesben manchmal schwierig genug.... Das ist auch der Grund, warum Anna nicht mal stellvertretende Stationsleiterin ist. Auch wenn sie die Zügel genauso gut in der Hand hat, wie Cat."
Sie schaute auf die Uhr. "Ups. Gleich kommt die Frühschicht. Träum noch ein bisschen."

Das tat ich. Und dafür brauchte ich nicht die Augen zu schließen. Zuviel ging in mir vor.

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Deutschlands Wilder Westen - Der Niederrhein


High-heels, Nylons und Korsett find ich auch an Männern nett!

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  Re: Einladung Datum:22.07.03 17:35 IP: gespeichert Moderator melden


Meine Güte, Butterfly!
Zurzeit habe ich so viel zu tun, dann ich kaum mit dem Lesen nachkomme. Und dann so was! Ich konnte einfach nicht aufhören, bis ich fertig war.
Im Allgemeinen kann ich S-Fix nichts Erotisches abgewinnen. Das stand auch hier für mich nicht im Vordergrund.
Was für mich die Sache so spannend macht ist der Widerstreit der Gefühle, die du auf phänomenale Weise geschildert hast.
Deine Fähigkeit darzustellen welchem Zwiespalt Michael ausgesetzt ist, übertrifft mit Abstand den überwiegenden Teil der Stories im Forum. Packend, nachvollziehbar, klar und super ausformuliert.
(Das einzig Nichtstimmige an deiner Geschichte ist, dass du einen Teil der Schuld an deiner "Schreibwut" mir in die Schuhe schieben willst. Wenngleich mir meine, von dir attestierte, "prophetische" Gabe schmeichelt!)
Wie bei deinem "Erwachen" könntest du hier aufhören und in einer neuen Erzählung den Faden wieder aufnehmen. Aber auch die Fortführung an dieser Stelle würde Sinn machen. Ich bin gespannt, wie es Michael in diesem Matriarchat weiter ergeht!
Gruß
Detlef

(Diese Nachricht wurde am 22.07.03 um 17:35 von reddog geändert.)
Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)

Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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  Re: Einladung Datum:23.07.03 08:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Reddog,
So eine Frechheit. Ich und Schuld abschieben an andere Leute... Gib mir sofort die Schuld wieder her!
Hast du nicht mein T-Shirt gesehen? Vorne drauf steht "ich bin schuld...", hinten "immer".

Die prophetische Gabe unterstell ich dir aber trotzdem . Und da kannst du gar nichts gegen machen.
*freudig rumflatter*

Butterfly

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  Re: Einladung Datum:23.07.03 17:00 IP: gespeichert Moderator melden


Cat riß mich aus meinen Gedanken, in dem sie schwungvoll die Türe aufriß: "Hallo Michael! Alles klar mit dir?"
Ich lächelte sie an: "Ja. Könnte kaum besser sein."
"Claudia hat erzählt, daß sie deine Seele ein wenig gestreichelt hat. Das kann sie gut, stimmts? Sie ist unsere Spezialistin für deprimierte Patienten."
Ich lachte: "Das kann ich mir vorstellen.... du, Cat..."
"Was ist?"
Ich lief rot an: "Ich... ähm... bitte mach mich los. Ich muß aufs Klo. Wirklich. Und das mit der Windel... das muß wirklich nicht sein."
Cat grinste mich an und sagte ganz langsam: "Wirklich nicht? Und du bist ganz sicher?"
"Ja. Da bin ich mir ganz sicher."
"Ok. Aber ich kann dich nicht auf die Toilette lassen. Wenn das einer meiner Kollegen oder ein Arzt sieht, haben wir beide einen ziemlichen Erklärungsnotstand. Ich hole dir einen Schieber."
Ich seufzte vor Erleichterung. Auch das war nicht gerade meine Traumvorstellung, aber immer noch besser...
Als Cat mich nicht losband, sondern nur den Bauchgurt lockerte, war ich etwas überrascht. Sie entfernte die Windel, was ich mit einem erneuten Seufzer quittierte. Natürlich half ich mit so gut es ging, was diese Sache anging, war ich kein bisschen ambivalent.

Einige Zeit später öffnete Cat das Fenster. Dann fragte sie, wie es mit Frühstück aussehe.
"Klar doch."
Während ich über beide Backen kaute, was sie mir in den Mund steckte, nuschelte ich: "Was passiert denn heute?"
"Nu mach mal nicht so ungeduldig. Ich denke, du wirst noch ein paar Untersuchungen über dich ergehen lassen müssen, wegen deines Halses. Und... wahrscheinlich wird Ines bald da sein. Sie hat sich heute nacht ziemlich lange bei mir ausgeheult, wie man dich so grausam behandeln könnte. Sie wollte sich den Tag frei nehmen."
Das paßte mir weniger gut. Ines würde sich sicherlich besorgt um jedes Wehwehchen kümmern, mir vorlesen, was auch immer ich wollte, aber eigentlich wollte ich lieber meine Ruhe haben.
Cat fügte hinzu, stockend: "Es ging ihr so furchtbar... sie hat geweint... und sie redete unzusammenhängendes Zeug. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten... da habe ich es ihr erzählt."
Ich riß die Augen auf. "Du hast was??"
"Es ihr erzählt. Daß es dir gut geht, daß es dir gefällt, und daß du es so wolltest."
"Aber... aber..."
Ich hatte plötzlich das Gefühl, daß die Luft sich verflüssigt hatte. Ich atmete würgend ein, verschluckte mich, hustete.
"Aber..."
"Michael, sie ist meine Freundin. Und hinterher war sie viel ruhiger."
Ich sah sie einen Moment lang an: "Na dann Mahlzeit. Ines wird vor Wut rasen."
Cat ließ den Kopf hängen. Schweigend fütterte sie mich fertig, aber der Appetit war mir vergangen.
"Michael... so schlimm wird es schon nicht werden."
"Ich befürchte, da kennst du Ines schlecht."

Ich sollte recht behalten. Die Szene, die Ines mir machte, war sehr unschön. Vorsichtig ausgedrückt. Sie begann damit, daß sie mich fragte, ob das wahr sei, daß das eigentlich beinah ein gestellter Unfall gewesen sei, daß es mir abgesehen von dem gebrochenen Bein prima ginge, und ich den ganzen Rest nur simuliert habe. Ob ich es genoß -- sie sah mich an wie etwas kleines, Schleimiges, was man mit wissenschaftlichem Interesse mustert, bevor man es schnell wieder ins Meer zurückwirft, nachdem es an Land gespült wurde -- hier so zu liegen.
Wie hätte ich es abstreiten sollen? Was für einen Sinn hätte das gehabt?
Dann schrie sie mich wütend an. Was mir einfalle, was ich denken würde, wie sie sich dabei fühlt, wie ich mir das vorstelle,...
Es wechselte ins Schluchzen, dann wieder in Wut.
Sie knallte mit der Tür.
Wenig später riß sie die Tür erneut auf und schrie: "Und damit du es weißt! Ich kann das nicht! Ich will das auch nicht! Ich zieh zu meiner Mutter! Du hörst von meinem Anwalt!"
Das der Türrahmen hielt, war ein mittleres Wunder...

Das war der berüchtigte Tropfen gewesen, bildlich gesprochen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat. Ich versuchte mich damit zu trösten, daß ich mir sagte, daß auch ohne dies unsere Beziehung früher oder später am Ende gewesen wäre.
Aber ein wirklich Trost war das nicht, ich fühlte mich plötzlich sehr einsam.
Cat kam rein. Völlig entgeistert. "Das war ja fernsehreif... So hab ich sie ja noch nie erlebt... Gottseidank hat man das meiste von dem Gebrüll nicht wirklich verstehen können... die Türen isolieren den Schall ganz gut."
"Sie hat mich verlassen."
Das war einfach eine Feststellung. Und ich wußte, dafür kannte ich Ines zu gut, daß sie es sich nicht noch einmal anders überlegen würde.
"Ja, DAS hat man gut verstehen können. Und den Rest kann ich mir auch zusammenreimen."
Sie machte eine Pause und schniefte und wischte sich durchs Auge.
"Es tut mir leid. Das habe ich einfach nicht gewußt."
"Jetzt bleib ruhig. Du bist nicht dran schuld. Das war höchstens der letzte Tropfen in einem ziemlich großen Faß."
Ich konnte es nicht fassen. Jetzt tröstete ich Cat. Mir blieb nichts anderes über, als zu lachen.
Unsicher sah sie mich an. Dann lachte sie mit, streichelte mich über den Kopf und gab mir einen Kuß.

Es klopfte und ein Arzt kam herein.
"Oh, Schwester Kathrin, störe ich gerade?"
Sie lachte verlegen, die Wangen leicht gerötet.
Der Arzt fuhr fort: "Ich wollte den Patienten untersuchen, ob irgendwelche Nervenschädigungen vorliegen."
Ich antwortete: "Kein Problem. Ich stehe zur Verfügung. Weglaufen kann ich ja nicht."
Die Untersuchung zog sich in die Länge, es gab ziemlich viele Reflexe zu überprüfen, in irgendwelche Körperteile zu pieken und so weiter. Natürlich kam heraus, daß alles in Ordnung war.
Trotzdem gelang es mir, Erleichterung zu schauspielern, als er meinte: "Da haben sie aber verdammt viel Glück gehabt. Anhand der Computertomographie wäre ich nicht so optimistisch gewesen."
Dann schaute er mich an, Cat, wieder mich: "Wie fühlen sie sich denn? Keine weiteren Blackouts mehr gehabt?"
An Cat gewandt: "Er macht doch einen ganz vernünftigen Eindruck..."
Cat nickte: "Ja, das haben gestern auch Schwester Anna und Schwester Marion gesagt.Und dann hat er übergangslos angefangen, um sich zu schlagen."
Sie zuckte die Schultern: "Trotzdem, ich würde vorschlagen, daß wir uns auf den Bauchgurt und die Schultergurte beschränken, zumindest vorläufig. Dann kann er keinen Unfug machen, außer sich die Braunüle zu ziehen."
Der Arzt nickte. "Ja. Das klingt vernünftig."
Ich konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken, das der Arzt allerdings mißverstand.
"Naja, die anderen Gurte sind sie auch bald los. Ende der Woche machen wir noch ein weiteres CT, dann sehen wir ja, wie sich ihr Hals entwickelt."
Ich konnte mir das Lachen mühsam verkneifen, bis er aus dem Zimmer war.

Cat machte mir die Handfesseln und die eine Fußfessel auf.
Schon irgendwie auch ein tolles Gefühl, sich wieder mit der Hand durch die Haare fahren zu können. Ich war sicher, daß ich keine Weltrekorde im "Dauergefesseltsein" aufstellen wollte... falls da irgend welche Weltmeisterschaften ausgetragen wurden...
"Na das paßt doch prima. Jetzt kannst du lesen. Fernsehen ist ja scheinbar nicht so dein Ding..."
Ich unterbrach sie, Aufregung simulierend: "Sadistin! Mich mit dem RTL-Nachmittagsprogramm ohne Fernbedienung sitzen zu lassen!"
Sie lachte mich an: "Irgendwie mußte ich mich ja dafür rächen, daß du mich als Irre tituliert hast... Und ich dachte mir, das ist eine gerechte Bestrafung, denn da kannst du wirkliche Irre sehen. Jedenfalls, ich habe dir heute morgen ein Buch mitgebracht. Und wie willst du mit angebundenen Händen lesen? Du hast irgendwann mal erzählt, du würdest auf Fantasy stehen? Amber-Zyklus von Zelazny?"
"Oh super... da habe ich schonmal was von gehört."
"Na, dann sind ja alle Beteiligten glücklich...."

Als sie ging, brach es wie ein Regenguß über mich hinein. "Glücklich." Nein, ich konnte nicht behaupten, glücklich zu sein. Meine Gefühlswelt fühlte sich an, als sei sei aus mir herausgerissen, durchgerührt und unfachmännisch wieder in mich hineingestopft worden. Sie fühlte sich einfach... wund an. Ich war mir überhaupt nicht mehr im klaren, wie ich mich fühlte, oder wo ich hingehörte.
Ines hatte mich verlassen. Nicht, daß ich nicht seit Monaten mindestens mehrfach wöchentlich mit dem Gedanken gespielt hatte, sie zu verlassen, daß ich gedacht hätte, wir hätten nur noch eine reine Zweckbeziehung, eine Wohngemeinschaft... Nein, da war eine sehr große blutende Stelle an meiner Seele, die höllisch schmerzte.
Und dann mein Hobby. Hobby? Das grenzte ja schon an Selbstverletzung. Ok, nein, das gebrochene Bein fand ich nicht anregend, gar nicht. Aber der Gips... hätte ich gekonnt, hätte ich angefangen, meinen Kopf vor die Wand zu hauen, nur um das Gefühl loszuwerden, daß er da hingehörte. Um die Sicherheit, daß ich ihn vermissen würde, wenn er irgendwann mal weg wäre, aus dem Kopf zu kriegen.
Genauso, wie ich jetzt schon die Handfesseln vermisste... ich schniefte und tastete auf dem Nachttisch neben dem Bett herum bis ich eine Packung Taschentücher fand. Verdammt, ja, ich hätte am liebsten Cat gebeten, mich wieder festzuschnallen, auch, wenn ich mir dann nicht mal die Nase putzen konnte. Oder deswegen?

Ich haderte mit mir. Ich verfluchte mein dämliches Gewissen, die anerzogenen Moralvorstellungen. Ich verfluchte auch mein Gefühl, daß es abseitig war, unnormal, krankhaft.
Aber was nützte es mir? Verzweifelt schnappte mir das Buch und mußte wegen des Anfanges grinsen. Ob Cat das absichtlich ausgesucht hatte? Corwin stand wohl offenbar nicht auf Fesseln oder Gips... aber zu dem waren ja auch die Krankenschwestern nicht annähernd so lieb wie zu mir. Vor allem Cat...
Halt. Ich schloß die Augen, versuchte meinen Geist zu klären, öffnete sie wieder und las entschlossen weiter.
Die dusselige Braunüle in meiner Hand schmerzte. Ich musterte das Teil mit Verärgerung. Es tat weh, störte mich dabei, das Buch zu halten, ich brauchte es nicht, eigentlich konnte ich... Aber ich beschloß, das Schicksal nicht herauszufordern. Dann hätte ich sicherlich Stress bekommen, und ehrlich gesagt, das Buch fesselte mich auch, nur auf andere Weise.
Trotzdem, und das passiert mir normalerweise nicht, wenn ich lese, stellte ich mehrfach fest, daß ich einige Seiten umgeblättert hatte, und geistig ganz woanders war.

Schnell war Mittag. Cat brachte mir ein Mittagessen, das seinen Namen nicht wirklich verdient hatte. Ich jammerte.
Sie musterte mich, piekste mich mit dem Finger in den Bauch und sagte: "Ich finde, du solltest etwas abnehmen."
Ich seufzte. Ein ewiges Thema, da hatte mir auch schon mein Hausarzt von erzählt.
"Ich werde hier noch zum Kanninchen."
Cat beugte sich an die Seite meines Kopfes hinunter und flüsterte mir ins Ohr. "Ich mag Kanninchen. Die haben so schöne, flauschige Ohren." Sie streichelte mich.
Ich bekam eine Erektion. Und der Katheter würzte das ganze mit einem Gefühl, das wörtlich genommen "unbeschreiblich" war. In dem Sinne, das mir simpel die Worte fehlen, es zu beschreiben. Aber ganz klar, es war ein Gefühl, das ich genoß.
Cat merkte es. Sie gab mir einen Kuß. Keinen simplen, freundschaftlichen, sondern viel mehr als das. Und ich, ich streichelte ihr über den Kopf und erwiederte ihn.
Plötzlich schaltete sich mein Verstand ein. Ich zögerte, stoppte. Cat nahm etwas Abstand, sah mich aus 20cm Entfernung an.
"Cat..."
"Vergiss Jochen, wir leben seit drei Monaten getrennt. Wir haben uns nur nicht getraut, es euch zu sagen, weil, daß es bei euch krieselte, war klar zu sehen. Ich bin noch mit ihm befreundet.Aber ich kann ihm nicht das bieten, was er will, und umgedreht auch nicht. Ich will dich. Und zwar nicht erst seit gestern."

Nachdem Cats Dienst rum war, blieb sie noch eine ganze Weile bei mir und wir unterhielten uns. Einfach so, über alles Mögliche. Es war himmlisch.

Als sie schließlich ging, fühlte ich mich wie amputiert. Unvollständig.
Schließlich brachte mir Anna einen Apfel und eine Tasse Kaffee. Sie setzte an, mich wegen Ines etwas zu bemitleiden. Aber ich wollte wirklich nicht darüber reden.
"Ist noch zu frisch, stimmts? Bis später dann."
"Danke."
Als sie nach einiger Zeit wiederkam sagte sie, daß sie mir jetzt den Katheter ziehen würde.
"Warum?"
"Weil du doch ein vernünftiger Patient bist. Und weil wir den nicht ewig drin lassen sollen. Oder möchtest du für immer drauf angewiesen sein?"
Sicher nicht. Ich stimmte zu. Während sie arbeitete preßte ich die Lippen zusammen. Sie murmelte:
"Wie wenn du pinkelst... Ruhig... Ist gleich vorbei. Ist leider fast so unangenehm wie das Legen. Aber davon hast du ja nichts mitbekommen. Du mußt jetzt viel trinken. Wenn du ein paar mal uriniert hast, gibt sich das Brennen."
"Ok. Das tut aber gemein weh."
"Stimmt. Das ist aber nur die Irritation. Ist halt leider so. Solange er drin ist, ist es nicht wirklich schlimm."
Sie führte meine Hand zu der Bettflasche, die immer noch an der Seite des Bettes hing. "Hier, damit solltest du klarkommen. Und bei anderen Dingen... Klingeln."
"So werde ich s machen."
Sie ging.

Dann fing die Nachtschicht an. Erst als draußen der Himmel heller wurde hatte Claudia etwas Zeit für mich. Als sie merkte, daß ich wach war, setzte sich auf die Bettkante.
"Und, fühlst du dich heute etwas besser, als gestern nacht?"
"Anders. Verändert. Ich weiß noch nicht genau, ob besser."
Sie lächelte.
"Wart s ab. So etwas braucht Zeit. Du wirst es schon merken, ob es besser ist."
Plötzlich stand sie auf, weil auf dem Flur ein Geräusch zu hören war. Sie steckte den Kopf aus der Tür, kam dann wieder rein.
"Besuch für dich..."
Ich blickte ziemlich verwundert aus der Wäsche. Nicht mehr, als Cat reinkam. Da war es nur noch Freude.
Sie begrüßte Claudia. Kurz drauf verließ diese den Raum.
"Na, dann will ich mal nicht länger stören."

"Cat..."
"Pssst... ich habe es nicht ausgehalten alleine zuhause. Und wußte, daß du sicher auch alleine bist."
Sie hob die Bettdecke an und kuschelte sich an meine linke Seite.
"Cat..."
"Pssst... nicht reden."
Ihre Lippen auf meinen...
Ich hatte plötzlich mindestens drei Hände zuviel.
"Cat..."
Sie seufzte: "Was ist los, du Kopfmensch? Du willst mich doch auch, oder?"
"Ich... ja."
"Na siehst du? Du bist ein freier Mann, ich bin eine freie Frau. Wozu mußt du da noch reden?"
"Cat, du machst das nicht nur, um mich jetzt irgendwie zu trösten, oder so? Das würde ich nicht ertragen."
Sie sah mich an, überlegte einen Moment: "Selbst wenn es so wäre. Was wäre daran schlimm? Wie sollte ich dir sonst Trost spenden? Aber so ist es nicht."
Sie küßte mich erneut.
Danach gab es kein Halten mehr.
Cat schlief hinterher auf mir ein und ich hielt sie im Arm.

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Der Rest ist schnell erzählt.
Direkt am nächsten Tag bekam ich einen Brief von Ines Scheidungsanwalt, in dem ich dazu aufgefordert wurde, den Verkauf unseres gemeinsamen Hauses einzuleiten, damit die Scheidung glatt von statten ging.

Cat besaß eine unglaubliche Gabe, Dinge zu arrangieren.
Nicht nur, daß sie mir einen Anwalt besorgte, der den Rest für mich erledigte.
Nicht nur, daß sie dafür sorgte, daß das CT meines Halses, das dann am Freitag gemacht wurde, einwandfrei war, sie sorgte auch noch dafür, daß, als der Arzt sich wunderte, daß er die beiden CTs nicht zur Deckung bringen konnte, auf der Festplatte des Erfassungs-PCs, der die Daten des CT s verarbeitet, ein massiver Fehler auftauchte, der hinlänglich als Begründung für die Vertauschung der Daten genügte.
Sie machte vor versammelter Mannschaft den Arzt zur Minna, daß ich armer geschlagener Patient tagelang in Angst und Schrecken an das Bett gefesselt gewesen war.
Sie arrangierte auch, daß ich direkt vom Krankenhaus in ihre Wohnung einziehen konnte, nicht in das Haus zurück mußte, wo Ines außer den Dingen, mit denen sie wirklich nichts anfangen konnte, nur Leere hinterlassen hatte. Sie hatte mich nicht gefragt. Aber das war nicht notwendig gewesen. Wir verstehen uns auch so.
Und natürlich arrangiert sie es auch, mir hin und wieder dieses Gefühl zu geben, das ich so liebe, hilflos gefesselt zu sein.

Natürlich treffen wir uns sehr oft mit Anna und Claudia. Und Claudia ist auch diejenige, die mir Hilfe gibt, wenn meine Gefühle und mein Verstand verschiedene Wege gehen wollen. Wie Cat sagte, sie ist die beste Seelenklempnerin, die man sich vorstellen kann.

Mein Beinbruch heilte anstandslos, genauso, wie Cat es verstand, die Verletzungen zu heilen, die von Ines übergeblieben waren.

Viel, viel später, erfuhr ich dann, wie gut Cat wirklich im arrangieren von Dingen war. Weil das alles, abgesehen davon, daß ich wirklich verletzt worden war, haargenau nach ihrem Plan gegangen war.
Aber das macht nichts.
Es war ein guter Plan.

(Diese Nachricht wurde am 23.07.03 um 17:25 von Butterfly geändert.)
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Dieser Satz ist nicht wahr.

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  Einladung Datum:23.07.03 17:27 IP: gespeichert Moderator melden


Offenbar hatte Reddog recht irgendwann findet man wieder ein Thema. Ich gebe zu, auch hier das Rad nicht wirklich neu erfunden zu haben. Und auch hier ist es wieder so, daß dieses erst der Anfang ist.
In diesem Sinne wünsche ich dem werten Leser viel Spaß...
Allerdings komme ich mir schon ein wenig wie ein Alleinunterhalter vor.

Anmerkung (23.07.03): Geschichte ist jetzt abgeschlossen. Wenn jemand gewartet hatte...

---hier geht es los---here we get lost---

Ich werde hier nicht ganz am Anfang beginnen, weil das zuweit führen würde. Wozu soll ich von unserer Kleinstadt erzählen, von der Langeweile des Ehelebens, von meinem über die Jahre zugenommenen Interesse für Bondage, speziell die unterschiedlichen Abarten und verwandten Themen im medizinischen Bereich? Die meisten von euch werden das entweder aus eigener Erfahrung oder dem Bekanntenkreis gut genug kennen.
Nur soviel. Ich heiße Michael, bin Mitte 30, glücklich verheiratet und ich hatte dieses "Hobby". Meine Frau wußte ansatzweise darüber bescheid, hatte mir aber bei den vorsichtigen Versuchen, ihr meine Neigung nahezubringen mir harscher Ablehnung reagiert.
Aber ich sehe schon, meine Erzählweise wird zu unzusammenhängend, ich beginne, unwichtige Dinge einzumischen.

Die "Eskalation" begann an einem Sommernachmittag. Sonntag, wir hatten Besuch, ein befreundetes Ehepaar. Kathrin, Schulfreundin meiner Frau, die wir alle nur Cat nannten, und Jochen, ihren Mann. Sie leben in der gleichen Stadt, aber wir alle vier arbeiten hart, daher sehen wir uns nicht wirklich häufig.
Grillen war angesagt. Wie das scheinbar im kleinbürgerlichen Bereich Tradition ist, kümmerten Jochen und ich uns um den Grill und darum, daß das Bier nicht schlecht wird, während Cat und Ines, meine Frau, in eifrigem Gespräch vertieft, Salate fertigmachten und den Tisch deckten.
Es war heiß. Verdammt heiß. Der Grill tat sein bestes dazu, daß Jochen und ich das nicht vergaßen. Daher, und weil das Bier gut lief, hatte ich bereits vor dem Essen 3 0,5er Flaschen Veltins intus. Jochen nicht weniger. Das mag einiges davon erklären, was später passierte. Aber ich schweife wieder ab.
Während wir dann aßen, fragte Jochen Cat, wieviel Uhr es sei. Ich schaute verwundert auf seinen Arm, hatte doch vorher eine Armbanduhr gesehen... stimmt, da war sie. Cat antwortete nach einem Blick auf ihre Uhr, die sie aus der Tasche zog: "Haha, guter Witz. Es ist halb sieben, diesmal habe ich keinen Magneten in der Tasche."
Jochen grinste. Ines und ich guckten leicht unverständig. Es war ihm anzusehen, daß er eine Story zum besten geben wollte.
Ich schaute fragend von Cat zu Jochen. Cat seufzte und erzählte, wahrscheinlich nur, um Jochen das Feixen zu verderben: "Naja. Neulich Samstags habe ich versucht, einzukaufen. Es war in Wirklichkeit kurz vor sieben, aber ich war steif und fest davon überzeugt, daß unser Marktkauf noch hätte aufhaben müssen, weil meine Uhr grade mal halb zwei anzeigte. Und ich hatte die ganze Woche Wechselschicht, da geht das ganze Zeitgefühl vor die Hunde."
Jochen grinste und fiel ihr ins Wort: "Und das ganze nur, weil sie so einen Magneten von der Arbeit in ihrer Hosentasche hatte... da hat die Uhr allergisch drauf reagiert. Und wir hatten das ganze Wochenende nichts zu essen."
Magneten? Einige Zahnräder setzten sich in Bewegung. Ich kombinierte. Schließlich war Cat Stationsleitung auf der Neurologischen in unserem kleinen aber gut ausgerüsteten Stadtkrankenhaus. Sollte...
Ich wagte mich vor: "Wozu brauchst du denn an der Arbeit einen Magneten? Und der muß ja ganz schön stark sein, wenn der deine Uhr zum stoppen kriegt? Die sind doch heute alle antimagnetisch..."
Sie seufzte: "Naja, für die Schlösser von den Fesseln für die Patienten. Die haben einen Magnetschlüssel."
BANG. Ich hatte zwar irgendwie damit gerechnet, aber es so zu hören... Trotdem bilde ich mir ein, es hinbekommen zu haben, überrascht zu wirken. Ich drehte mich um: "Oh je. Das Bauchfleisch..." und nutzte die Gelegenheit, zum Grill zu flitzen, um mich wieder in den Griff zu bekommen.

Als ich zurück an den Tisch kam, hatten die drei Gott sei dank das Thema gewechselt.
Der Abend war noch lange nicht zuende. Die Kiste Veltins auch nicht.

Gegen 11 Uhr hatte ich das, was man eine ausgewachsene Schlagseite nennen könnte. Mittlerweile war es kühler geworden, aber dank steigendem Alkoholpegel hatte mich das nicht unbedingt schlagfertiger gemacht. Und dieses Thema war mir nicht aus dem Kopf gegangen.
Während sich Ines gerade angeregt mit Jochen unterhielt, fragte ich Cat: "Wieso fesselt ihr eure Patienten?"
Das Blut stieg mir in den Kopf, als sie mich groß ansah, offenbar erstmal den Zusammenhang herstellen mußte, dann lächelte.
"Na, wir fesseln ja nicht alle Patienten. Aber wir sind eine neurologische Station, natürlich haben wir nicht selten Patienten, die... äh... nicht kooperativ sind. Verwirrt, auf Drogen, dement, suizidal. Die wir daran hindern müssen, sich oder uns oder anderen Schaden zuzufügen."
"Aber ich denke, das macht man heute alles mit tollen Psychopharmaka?"
Ich schob schwach hinterher: "... habe ich mal irgendwo gelesen."
Das lief ja toll. Ich mußte mittlerweile aussehen, wie eine Tomate. Ich hoffte, daß sie das auf den Alkohol und die Hitze schob. Sie musterte mich aus ihren großen Augen für einen Moment. Ich wischte mir mit einer fahrigen Bewegung den Schweiß ab. Hätt ich mal nur das Thema gelassen. Dann:
"Das geht nicht immer. Im Akutfall ist ein Patient schneller gefesselt, als ein Beruhigungsmittel wirkt, wenn man ihn nicht gleich ganz umwerfen will. Und wenn man nicht weiß, was für Drogen so ein Junkie genommen hat, dann ist es besser, wenn man nicht noch mehr in ihn reinfüllt. Dann binden wir ihn fest."
"Aber... aber... das ist ja unmenschlich..." stotterte ich. Allerdings war mir selber klar, daß ich viel zu interessiert an dem Thema war, und daß meine Schauspielvorstellung dank des Bieres wohl kaum oscarreif war. Ich war sehr dankbar dafür, daß ich nicht aufstehen mußte, in der kurzen Hose hätte ich wohl kaum verbergen können, was zwischen meinen Beinen vorging.
Schnell schaute ich weg und schien interessiert der Konversation von Ines und Jochen zu lauschen.

Kurz darauf stand Cat auf. Ich dachte zunächst, sie wolle zur Toilette, aber sie kam um den Tisch herum, trat hinter mich, legte ihre Arme um meinen Hals und sagte laut: "Ich muß euch Michael mal für einen Moment entführen. Wir müssen mal was wegen Ines Geburtstagsgeschenk besprechen... das kann einen Moment dauern."
Ines zog die Augenbrauen zusammen: "Aber das sind doch noch mindestens drei Monate?"

Cat grinste sie an: "Gut Ding will Weile haben," und zog mich am Arm hoch. Auch ich zog die Augenbrauen zusammen. Cat war normalerweise immer gut dafür, in letzter Minute Geschenke zu besorgen. Das war schon beinah sprichwörtlich.
Ich folgte ihr belämmert in die Küche.
"Setz dich..."
Ich gehorchte und sah sie an.
"Was wollt ihr denn Ines zum Geburtstag..."
Sie unterbrach mich: "Das Thema interessiert dich."
Ich lief rot an.
"Stimmts?"
Vermutlich schlug meine Farbe ins violette rum, denn Cat musterte mich bewundernd.
"Du solltest echt mal zum Arzt gehen, wegen des Blutdrucks. Also. Jetzt raus mit der Sprache: Du stehst auf Fesseln. Nick einfach."
Ich nickte. Ganz langsam.
"Siehst du, ist doch ganz einfach. Und gib zu, Ines hat dafür nicht gerade besonders viel Verständnis, stimmts."
Ich nickte wieder. Etwas schneller.
"Vorsichtig ausgedrückt?"
Ich bestätigte: "Vorsichtig ausgedrückt."
Sie machte eine Pause. "Möchtest du mal bei mir an der Arbeit gucken kommen?"
Mein Herz schien ein paar Schläge auszusetzen.
"Na?"
Ich preßte ein "Ja." hervor.
Sie lächelte mich an. "Siehst du, ist doch ganz einfach, zu sagen, was man wirklich will."
Was man wirklich will? Sie hatte ja keine Ahnung. Dachte ich.
"Hmmmm... kannst du dir Dienstagnachmittag ein paar Stunden freinehmen? Ich habe Spätdienst, und so mitten im Sommer ist wenig los... 3 Uhr?"
"Ich denke das geht. Muß nur morgen meinen Chef fragen. Aber der dürfte nichts dagegen haben."
"Ruf an, wenn es nicht klappt."
Ich nickte.
"Und vergiß nicht, Ines ab und zu ein wenig wegen ihres tollen Geburtstagsgeschenks zu ickern."
Ich nickte erneut.


Mein Chef hatte nichts dagegen. Ich hatte einige Überstunden gemacht, aber im Moment war Sommerflaute.

Dienstagnachmittag. Es war glühend heiß, der Asphalt schien sich langsam zu verflüssigen. Ich stand schwitzend vor Hitze und vor Aufregung vor dem Krankenhaus. Erst im dritten Ansatz traute ich mich, die Eingangstreppe hochzugehen.
Nephrologie...nein... Neurologie. Nebengebäude, dritter Stock.
Vor der breiten Türe blieb ich stehen. Ein Schild mit Besuchszeiten und dem Zusatz: "Besucher bitte klingeln."
Ich zögerte, guckte auf die Uhr. Schon kurz nach 3. Ich riß mich zusammen und drückte auf den Knopf.
Eine Sprechanlage quäkte: "Ja?"
"...äh..." ich räusperte mich. "Ich wollte zu Cat... äh... Schwester Kathrin."
"Ahja. Moment."
Ein Türöffner summte und eine gequälte Mechanik schwang die Türe auf. Halb den Flur hinunter schaute ein Kopf aus einer Türe. Cat. Sie winkte mich zu ihr. Ansonsten war der Flur leer, Fußleiste, Stoßleiste, Türrahmen in einem dunklen Lilaton, die Wand heller. Alle Türen waren geschlossen, außer der, wo Cat stand.
Bedrückt ging ich zu ihr. Sagte ich schon, daß ich Krankenhäuser nicht mag? Ich habe immer das Gefühl, nicht richtig atmen zu können... irgendwie wußte ich, daß ich früher oder später in einem Krankenhaus enden würde. Im wahrsten Sinne des Wortes.

"Hi Michael, willst du einen Kaffee? Wir sitzen hier gerade zusammen."
"... hi cat..."
"Na dann komm rein. Das hier ist das Stationszimmer. Dann lernst du gleich Claudia und Anna kennen... Hier. Setz dich."
Sie schob mir einen Stuhl zurecht. Alle drei trugen weiße Kassacks, jede trug einen Namensanstecker.
Ich wurde mit einem zweistimmigen "Hi" begrüßt.
Claudia stellte einen großen Kaffeebecher vor mich hin.
"Äh danke... schwarz ist prima.... danke."
Während ich mich noch setzte, schaute Anna mich fragend an: "Und du bist Cats Freund, der auf Fesseln steht?"
Autsch. Was für ein Tiefschlag. Ich übte mich darin, gleichzeitig knallrot anzulaufen, nach Luft zu schnappen, Cat entgeistert anzusehen und unsichtbar zu werden. Die ersten drei Dinge gelangen mir, das vierte weniger.
Cat sah sie leicht vorwurfsvoll an: "Mensch, sei doch mal ein wenig sensibel... er hat überhaupt keine Erfahrungen und um so mehr Hemmungen."
Die drei lachten. Der ging ganz klar auf meine Kosten.
Claudia schaute mich an und sagte: "Bleib ganz ruhig... wir stehen alle drauf. Mehr oder weniger. Die einen, gefesselt zu werden, die anderen, Leute zu fesseln. Cat ist eher Top, sonst hätte sie sich wohl auch kaum den Weg zur Stationsleitung erkämpft. Ich genieße lieber..."
Himmel. Wo war ich hier hingeraten?

Als wir alle unsere Kaffeetassen geleert hatten, meinte Cat: "Komm, dann laß uns ein wenig die Station besichtigen. Vorher mußt du uns aber hoch und heilig versprechen, daß du niemandem irgendwas erzählst, was du hier siehst. Die Patienten haben ein Recht auf eine Privatspähre und du mußt das respektieren, sonst sind wir geschiedene Leute."
Sie stand auf.
"Komm mit, wir haben vorne einen Patienten liegen, der nicht bei Bewußtsein ist. Wir mußten ihn trotzdem anschnallen, weil er -- untertrieben -- sehr mobil wird, wenn er aufwacht, und alles andere als klar im Kopf ist. Da kannst du sehen, was du sehen willst..."
Ich folgte ihr.
Unterwegs fragte sie mich: "Schonmal ein S-Fix gesehen?"
"Äh... Photos. Im Internet."
Sie nickte: "Dann bist du grundsätzlich damit vertraut?"
"In der Theorie ja..."
Sie öffnete die Zimmertür. Es handelte sich um ein Einzelzimmer. Der besagte Patient war lediglich mit einem Bauchgurt festgebunden. Cat erklärte, daß das bisher gereicht hätte, ihn zuverlässig im Bett zu halten. Sie zeigte mir, wie die Schlösser funktionieren und sagte: "Versuch mal, eines aufzubekommen."
Trotz erheblichem Zerrens gelang es mir nicht, ohne den Magnetschlüssel die Kappe von einem der Schlösser zu lösen.
"Ok, und jetzt stell dir vor, deine Hände sind festgebunden... wenig Spielraum, man kommt kaum an die Schlösser für die Manschetten ran. Du hast keine Chance loszukommen."
Sie musterte mich und grinste, als sie die Beule in meiner Hose sah.
"Du möchtest es ausprobieren."
"Nein... wirklich nicht."
"Doch, möchtest du."
"..."
"Ich habe extra ein Bett vorbereitet."
"Du hast was?"
"Komm mit."
Ich schaute hastig auf die Uhr. Noch eine knappe Stunde, eh ich mich auf den Heimweg machen mußte.
Cat interpretierte die Bewegung richtig. "Kein Problem. Du bist pünktlich zuhause."
Von Zweifeln geplagt folgte ich ihr. Aber die Gelegenheit war einfach zu günstig...

Ich folgte Cat den Flur hinunter. Anna kam uns entgegen und rief mir "Viel Spaß" hinterher. Offenbar war sie informiert, was Cat vorhatte. Nur Cat? Ganz unbeteiligt war ich ja nicht, auch wenn Cat eindeutig bestimmte, wo es lang ging. Aber ich hätte mich wohl kaum getraut, von mir aus zu fragen. Wenn man berücksichtigt, was noch kommen sollte, wäre das wohl besser gewesen. Aber das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht entfernt ahnen.
Wir gingen in ein Zimmer hinein, typisches Krankenhauszimmer. Abgesehen davon, daß man von dem Bettlaken kaum etwas sehen konnte, vor lauter Gurten.
Cat nahm meinen Arm: "So, und das ist jetzt alles komplett, nicht ganz das Original, wir haben in unserer Näherei ein paar Anpassungen machen lassen. Zieh dich aus."
"Was?"
"Du bist ein bischen zu angezogen, oder? Wir haben hier drinne mindestens 32 Grad. Kannst die Unterwäsche ja anlassen. Zier dich nicht. Ich sehe wirklich nicht das erste Mal einen spärlich bekleideten Mann."
Mit rotem Kopf zog ich Hemd, Hose und Socken aus.
"Jetzt leg dich hin... Ich fange immer mit dem Bauchgurt an, der ist schnell angelegt, und dann ist der schonmal aus dem Weg. Manchmal wäre es praktischer, zuerst die Handgelenke zu fixieren. Aber dann geht das hinterher mit dem Bauchgurt schwieriger.."
Während sie erzählt hatte, hatte sie mit sehr wenigen, genau geübten und sitzenden Handgriffen den Bauchgurt geschlossen, und meine Handgelenke nacheinander festgeschnallt. Dabei war sie nicht übermäßig ruppig vorgegangen, allerdings hätte ich wohl Schwierigkeiten gehabt, meine Hände aus ihrem Griff zu winden.
Ich fühlte mich plötzlich sehr hilflos und ausgeliefert. Vollgepumpt mit Adrenalin, hilflos gefesselt. Es gefiel mir.
Noch während ich den Spielraum meiner Hände testete, schob Cat meine Beine zurecht. Ich bekam kaum mit, wie sie die Fußgelenke festschnallte. Von dem was sie gesagt hatte, schon gar nichts.
Ich setzte mich auf. So gut es eben ging, ohne sich mit den Händen abstützen zu können, die in Gürtelhöhe fixiert waren.
Unter meinen Oberschenkeln lief ein breiter Gurt durch, an dem recht breite Manschetten befestigt waren, die sie mit Klettverschlüssen zumachte. Sie kommentierte: "Hier brauchen wir keine Schlösser. Du siehst, das ist absolut unerreichbar, und die Gurte dienen nur dazu, daß du dich nicht irgendwie verletzt, während du dich hin- und her windest."
Sie stieß mich mit der Hand vor die Brust und drückte mich in das Kissen. Wie gesagt, abstützen war nicht angesagt, und so toll sind meine Bauchmuskeln dann auch nicht...
Die hosenträgerartigen Schultergurte sahen sehr kompliziert aus, aber ich kann nur wiederholen: Cat schien eine unermeßliche Übung zu besitzen. "So, jetzt kannst du nicht mehr nach oben herausrutschen, naja. Ehrlichgesagt, mit den Hand- und Fußgelenkfesseln zusammen wäre dir das sowieso schwer gefallen. Aber so hat es den Vorteil, daß du dich nicht aufsetzen kannst."
Sie bewunderte noch kurz das Gesamtkunstwerk, dann sah sie mir in die Augen.
"Ok, Michael, ich lasse dich jetzt für eine halbe Stunde alleine, damit du ein wenig Spaß haben kannst. Dann komme ich wieder und mache dich los. Und dann mußt du dich beeilen, nach Hause zu kommen."

Ich nickte und war alleine.
Schneller als ich gedacht hätte, war Cat wieder da, stellte sich in die Türe und sah mir zu. Ich hatte mittlerweile festgestellt, daß ich wirklich nichts machen konnte. Cat kommentierte: "Schon aufgegeben? Brav, du hast keine Chance. Naja, ab und zu schafft ein Patient es, eine Hand aus der Manschette zu winden. Aber deine Hände sind prima fürs Fesseln geeignet. Schön breit und stark, aber ein relativ schmales Handgelenk... Da kann man etwas Spiel lassen, nutzen tut s dir trotzdem nichts."
Cat drückte mir den Magnetschlüssel in die rechte Hand. "Probier s jetzt mal."
Ich fummelte, versuchte zunächst, die Manschette aufzubekommen, konnte aber meine Finger nicht weit genug verbiegen. Mit einem entmutigenden Geräusch fiel der Schlüssel auf den Boden.
Cat grinste. Sie drückte mir den Schlüssel erneut in die Hand. "Ich hätte die Manschetten auch noch ein Loch enger machen können... und jetzt mach zu, du mußt sehen, daß du nach Hause kommst."
Jetzt versuchte ich, ob ich an eines der anderen Schlösser herankam, aber ich konnte überhaupt nichts erreichen.
Jetzt lachte sie. Ein gekünsteltes Seufzen. "Siehst du, das geht den meisten so. Selbst mit dem Schlüssel... nichts drinne."
Sie nahm mir den Schlüssel aus der Hand, warf ihn einmal in die Luft, löste die Manschette am Handgelenk und gab mir ein drittes Mal den Magneten.
Diesmal hatte ich leichtes Spiel. Drei Minuten später hatte ich das letzte Schloß offen und stand auf.

Schnell war ich angezogen und auf dem Weg nach hause.



(Diese Nachricht wurde am 21.07.03 um 09:18 von Butterfly geändert.)
(Diese Nachricht wurde am 21.07.03 um 15:34 von Butterfly geändert.)
(Diese Nachricht wurde am 23.07.03 um 17:27 von Butterfly geändert.)
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lionesse
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Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, wähle ich immer den Schmerz.

Beiträge: 44

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slavelless  
  Re: Einladung Datum:25.07.03 13:10 IP: gespeichert Moderator melden


auf solche pläne sollte frau kommen *schwärm*
Der Tod ist auch nicht schneller als ein Flügelschlag, doch er trägt dich weiter.
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
träumerin
Gast



  Re: Einladung Datum:14.08.03 23:50 IP: gespeichert Moderator melden


tolle story, schmetterling!
herzlichen glückwunsch. ist doch gut, wenn man mal in den anderen boards stöbert.....

liebe grüsse
deine träumerin

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