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  The Endless (deutsch)
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reddog Volljährigkeit geprüft
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Deutschlands Wilder Westen - Der Niederrhein


High-heels, Nylons und Korsett find ich auch an Männern nett!

Beiträge: 532

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  Re: The Endless (deutsch) Datum:09.05.03 15:39 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo, Butterfly!
Für das "forsicht Fütze" sollte man dich über das Knie legen!
Oder war s doch für das "ich mach jetzt erstmal Urlaub"!
Na egal, verdient hättest du es auf jeden Fall!
Uns so auf den Arm zu nehmen, uns so auf die Folter zu spannen. Das ist ja SM, oder so was!
Trotzdem wünsche ich dir einen schönen, vermutlich wohlverdienten Urlaud!
Gruß
Detlef
Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)

Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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Butterfly Volljährigkeit geprüft
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Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

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  The Endless (deutsch) Datum:19.05.03 09:30 IP: gespeichert Moderator melden


DISCLAIMER.
Alle Urheberrechte dieser Geschichte liegen bei mir. Ich stimme jeder freien Wiederverwendung in Foren, in Druckform und auf Webseiten zu. Ich schließe alle Veröffentlichungsformen aus, bei denen für den Benutzer Kosten über die normalen Einwahlkosten hinaus entstehen, z.B. dialerfinanzierte Seiten, Bezahlforen o.ä.
Auch darf dieser Disclaimer nicht entfernt werden.
The Unnamable, 2003

Here we go!
---------8<-------8<--------8<--------8<-------
VORWORT
Diese Story ist eine Ehrung der "Endless" von Neil Gaiman. IMO ist Sandman wie auch Death ("The high cost of living") eine der besten Comicserien (zumindest in der dark/gothic-Ecke), die so auf dem Markt sind. Wer dazu näheres wissen will, soll googlen, mit "gaiman sandman" bekommt man eine Menge Links.
Diese Story hat auch ihre Casting und BDSM-Ecke. Wer allerdings auf die schnelle "S-Fix an - Zappel - Story hört mittendrin auf"-Nummer steht, mag enttäuscht werden.

JÖRG
All of my words are secondhand and
Useless in the face of this
Rationale and rhyme and reason
Pale beside a single kiss
The Sisters of Mercy: Some Kind of Stranger


Trance. Lichtblitze, wabernde Nebel, zuckende Gestalten.

Der Pächter der Kellerdisko hielten es mit den Doors. Nachdem die letzten Töne von "I love the world" verklungen waren, ging in der Tat das Licht an. Im Schock, wie ertappt, blieben die vornehmlich schwarz gekleideten Gestalten in der blendenden Helligkeit auf der Tanzfläche stehen.
Ich hätte wissen sollen, daß die den Laden spätestens um halb drei zumachen würde. Schöner wäre es gewesen, etwas früher zu gehen, aber auch dieses brutale Ende hatte den Abend nicht völlig verdorben. Langsam wurden die versteinerten Wave- und Gothic-Fans zu lebenden Personen, die durch ihre in dem brutal hellen Licht entlarvten müden Bewegungen die nach außen getragene Trauer und Distanziertheit Lügen straften.

Einzig ein circa 17 Jahre altes, recht kleines Mädchen auf der anderen Seite der Tanzfläche fiel auf. Schwarzer Topfhut, bleiches Gesicht, schwarze Lippen, unter dem einen Auge ein geschminkter schwarzer Kringel, um den Hals eine Kette mit einem silbernen Ankh.
Auch wenn sie in jeder Hinsicht von der Kleidung her in die Menge paßte, nein, eher überdurchschnittlich gothic wirkte, hub sie sich durch ein breites Lächeln auf dem Gesicht von den anderen Gestalten ab, die eher müde, mit aufgesetzter Traurigkeit wirkten. Sie hatte wohl gemerkt, daß mein Blick etwas länger als normal an ihr hängen geblieben war, und lächelte zu mir hinüber.
Ich nahm das Gothicgehabe sowieso nicht ganz so ernst und lächelte zurück.

Durch die Menge, die sich in Richtung des Ausganges in Bewegung setzte, kam sie auf mich zu.
Sie sagte: "Komm, lass uns gehen." und fing an durch die Menge zu gleiten. Verdattert folgte ich ihr, was gar nicht so einfach war und mir einige Ellbogenstöße wegen meiner Drängelei einbrachte.
Draußen wartete sie auf mich, direkt neben einem anderen Mädchen, höchstens 15, mit knallbunten Haaren und in einem zerfledderten Punkerlook mit Netzstrumpfhose und allem drum und dran.
Ich stotterte: "Hi, ich heiße Jörg..."
"Ich bin Didi, und das ist meine Schwester Del. Komm mit, laß uns sehen, ob wir nicht noch etwas unternehmen können."

Ich wußte aus leidvoller Erfahrung ziemlich genau, daß um diese Zeit in unserer kleinen Großstadt nichts mehr zu machen war, außerdem war es mir ehrlich gesagt ziemlich suspekt, mit zwei offenbar minderjährigen Mädels durch die Stadt zu ziehen, zumal ich fest liiert war.
Wenn Anja, die heute Nachtdienst hatte herausbekommen hätte, daß ich... nein, nicht auszudenken. "Nein, laßt mal, ist ja schon spät und ich bin müde... ich seh jetzt zu, daß ich nach hause komme."
Die kleine Punkerin, Del, schaute mich traurig aus einem blauen und einem grünen Auge an und sagte: "Bitte komm mit... ich möchte dich so gerne näher kennenlernen." Ein kleiner blauer Schmetterling landete auf ihr.
"Nein, wirklich. Ich muß morgen früh in die Uni und sollte eigentlich längst im Bett liegen."

Didi lächelte immer noch rätselhaft und sagte: "Naja. Ich denke, du wirst dann später mit mir kommen. Irgendwann tut das jeder."
Beide drehten sich um und verschwanden. Leise glaubte ich das Geräusch gigantischer Schwingen zu hören.

Grübelnd und verwirrt, was das heißen sollte, oder ob das einfach ein komischer Spruch war, um sich interessant zu machen ging ich zu meinem Fahrrad. Während ich die Richtung nach hause einschlug, hatte ich irgendwie das Gefühl, eine Gelegenheit verpaßt zu haben. Aber wozu?

Heute kann ich mich nicht mehr erinnern, ob ich das Auto noch wahrgenommen habe, oder nicht.

POLIZEIBERICHT
Am Dienstag um 03.05 Uhr befuhr ein Fahrradfahrer die Bachstraße Richtung Unisiedlung. An der Kreuzung Mozartstraße wurde ihm von einem Pkw die Vorfahrt genommen. Bei dem Zusammenprall erlitt der Fahrradfahrer schwere Verletzungen an Kopf und Armen und wurde per Rettungswagen in das städtische Krankenhaus transportiert. An dem Fahrrad entstand Sachschaden in Höhe von ca. 300Eur, an dem Pkw in Höhe von ca. 2000Eur.

ANJA
Lieber wäre ich ja mit Jörg zusammen in der Disko gewesen. Seine Neigung zu Gothic und Wavemusic fand ich zwar etwas eigentümlich, aber im Endeffekt ist alles besser als arbeiten. Nur genau das mußte ich in der Nacht tun... schade eigentlich.
Nach Mitternacht war wenig los, aber gegen vier Uhr rief die Notaufnahme an. Erster Gedanke: "Jetzt bloß keine Schnapsleiche oder sowas...".
Ich hob ab und meldete mich. Dr. Bleck, mit dem ich schon einige Male zu tun hatte - so groß ist das Krankenhaus ja nicht - druckste herum, so daß ich anfing mich zu wundern.
Dann kam er damit heraus, daß ein Jörg Müller eingeliefert worden war und sie auf seinem Organspenderausweis mich als zu benachrichtigende Person gefunden hätten. Zufällig hätte er gewußt, daß ich heute nacht Dienst hatte.
Ich stammelte: "Organspenderausweis?"
In dem Moment kapierte der Arzt, wie ich ihn hatte verstehen müssen und meinte: "Nein, nein... er ist nicht tot, aber am besten kommen sie herunter. Ich schicke ihnen jemanden hoch, der sie für den Rest der Nacht vertreten kann."
Ich legte auf. Ziemlich schnell kam eine Schwester, die ich vom sehen kannte. Ich sah sie kaum an und flog die Treppe hinunter.

DR. BLECK
Das kam mir richtig. Eine Nachtschicht, wo man so vor sich hinrotiert und dann hatte ich noch eine heulende Krankenschwester am Hals. Toll ist das nicht, das kann ich wohl sagen.
Detailliert wollte sie wissen, was den nun mit ihrem Jörg los sei.
Eigentlich war das meiste gar nicht so schlimm, ohne den Fahrradhelm hätte das aber wohl anders ausgesehen: er hatte einige massive Prellungen am Kopf, eine lange Schnittwunde am linken Arm, einen Knochenbruch im rechten Unterarm und den Daumen.
Ich erklärte ihr auch, daß wir die Cervikalstütze, die ihm die Rettungssanitäter angelegt hatten zur Sicherheit noch nicht abgenommen hatten, daß aber eine erste Inspektion der Computertomographie keine Beschädigung der Wirbelsäule ergeben hätte.
Was allerdings einen leichten Anlaß zur Sorge gab, war das der Patient in keiner Weise ansprechbar war, immerhin funktionierte der Pupillenreflex.
Auch auf der Computertomographie des Kopfes war nichts zu erkennen, und das EEG zeigte heftige Aktivität.

JÖRG
tell me - what is reality
tell me - what is reality
tell me - tell me thoughts of god
do dreams fall from god
tell me - what dreams may come
break free thoughts all gone
Fields of the Nephilim: Sumerland (What Dreams May Come)


Wo war ich?
Augen auf: ich lag auf einer goldenen Wiese unter einem hellgrünen Himmel. Die Luft war warm, so daß ich in meinem Ledermantel begann zu schwitzen.
Ledermantel? Hatte ich doch gar keinen.
Langsam kam mir zu bewußt, daß meine Umwelt definitv anders war, als ich es gewöhnt war. Ich stand auf und drehte mich im Kreis.
Als ich einmal herum war, stand aus dem Nirgendwo eine kleine Punkerin vor mir, die mir von irgendwoher bekannt vorkam.
"Hi Jörg, du bist ja doch noch gekommen." und drückte mir einen Kuß auf die Wange
"Ähhh....."
"Hmmmm... ich vermute, du hast einen Schlag auf den Kopf bekommen. Oder dein Kopf ist irgendwo gegen geschlagen. Oder dein Kopf war im Wege von irgendwas. Ich bin Del. Erinnerst du dich?"
Del... Del...Disko, Didi und Del, Fahrrad.
"Was ist mit mir? Ist das ein Traum?"
"Hast du schonmal einen Traum gefragt, ob er ein Traum ist? Du bist hier, in meinem Reich. Morpheus würde dich aber auch nehmen. Aber bitte bleib hier."

Del wirkte merkwürdig, aber für einen Traum war das ganze doch ziemlich real, zumal ich normalerweise nicht träume (oder mich zumindest nicht erinnere). Nach einer Pause fragte ich: "Morpheus? Bin ich im falschen Film?"
Zumindest der Ledermantel hätte ja in die "Matrix" gepaßt.
"Das ist mein Reich. Mit den Goldfischen und Schmetterlingen."
In dem Moment schwamm ein Schwarm Goldfische zwischen uns durch.

Das hat mich wohl über die Kante geschubst.

DR. BLECK
Heute nacht ging aber auch alles schief. Gerade als ich den Unterarm von Hrn. Müller gerichtet hatte, wachte er auf. Offenbar war er wohl doch nicht so weit bewußtlos gewesen...
Bevor ich irgendetwas machen konnte, hatte er mir mit der anderen Hand eine Ohrpfeige verpaßt, wie ich sie selten bekommen habe.
Schwester Anja versuchte ihn zu beruhigen, was ihr ebenfalls einen deftigen Tritt einbrachte und leider keinerlei Wirkung zeigte. Allerdings waren schnell zwei Sanitäter da, die ihn halten konnten, während ich ihm befriedigt den Abschuß erteilte.
Noch während ich das Atosil spritzte, verrollte der Patient schon die Augen und erschlaffte.
Aufgrund der heftigen Gegenwehr hatte sich der Bruch im rechten Unterarm wieder verschoben, dennoch hatte ich den Arm schnell gerichtet und einen Gips von Oberarm bis zu den Fingergrundgelenken einschließlich des Daumens angelegt.
Auch das Reinigen und Nähen der Schnittwunde am anderen Arm hielt mich nicht lange auf.

Ich rief die Sanitäter nochmal zur Hilfe und wir legten den Patient auf ein Bett um. Da er aufgrund der Schädeltraumata verwirrt war und zu Gewaltausbrüchen neigte, bekam er eine 4 Punkt-Fixierung mit Bauchgurt angelegt, was wegen des etwas sperrigen Gipsarmes ein wenig Bastelarbeit mit den Gurten des S-Fix-Systems erforderte.


ANJA
Irgendwann hatte ich mich wieder ein wenig beruhigt, so schlimm waren ja die Verletzungen nicht. Die Sache mit dem um sich Schlagen war nicht schön, aber ich hatte derartige Reaktionen schon ein paar Mal erlebt. Es ist trotzdem etwas anderes, wenn man seinen eigenen Freund am Bett festbindet. Nicht, daß das das erste Mal gewesen wäre... aber sonst waren doch die Umstände leicht anders gewesen.
Wir hatten im Krankenhaus die interne Regelung, daß Angehörige von Personal auf Wunsch der Mitarbeiter auf die jeweilige Station gelegt werden können, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.
Da Jörg nicht direkt ein chirurgischer Patient war, wurde er noch in der Nacht auf meine Station gelegt.

Nach der Aufnahme, die nicht besonders viel Arbeit war, da ich alle relevanten Daten von ihm natürlich auswendig wußte und direkt in den Computer tippen konnte, machte ich mich an die Arbeit, ihn in einen annehmbaren "Patientenzustand" zu bringen.
Schließlich war er direkt aus der Disko gekommen und reichlich verschwitzt und verqualmt.

Die dünne Nylonjacke, die er zu diesen Gelegenheiten normalerweise trägt, hatten ihm offenbar bereits die Kollegen oder die Sanitäter entfernt, er lag nur noch in seiner schwarzen Jeans und seinem "Sisters of Mercy"-T-Shirt im Bett. Das mit der Jeans war kein Problem, da mir dieses spezielle Exemplar schon lange ein Dorn im Auge war... sie ließ sich ziemlich gut mit der Verbandsschere schneiden, die Unterhose wurde auf die gleiche Art entfernt.
Das T-Shirt war schon eher ein Problem... das war nämlich ein Heiligtum. Mir wurde die Entscheidung aber dadurch erleichtert, daß es im Schulterbereich eingerissen war, also schnitt ich es an den Seitennähten lang auf, so gab es immerhin noch einen Wandbehang ab.

Als ich gerade fertig war, fing er an, zu pinkeln. Sch.... zum Glück gelang es mir, den größten Teil auzufangen.
So hatte das alles keine Zukunft. Mein Bärchen stank, und es würde mir nie gelingen, ihn in einen präsentablen Zustand zu versetzen, daher holte ich das Rasierzeug.

Während ich sein kuscheliges Fellchen auf der Brust abrasierte, bemerkte ich, daß sich im Schritt etwas regte, bei der Intimrasur mit steigender Tendenz.
Ich fing an, ihn sehr liebevoll zu waschen, was er mit leichtem Stöhnen quittierte. Ganz wirkungslos blieb das ganze auch auf mich nicht.
Als er kurz vor dem Orgasmus war, stöhnte er: "Oh, Del...."

JÖRG
Stars shining bright above you,
night breezes seem to wisper "I love you",
Birds singing in the sycomore trees.
Dream a little dream of me.
Mamas and Papas: Dream a little dream


Ich erwachte davon, daß jemand mich sanft streichelte.
"Mein Armer, das hat dir wohl ziemlich zu schaffen gemacht?"
Del biß mich zärtlich in das linke Ohr.
Ich schlug die Augen auf und sah wieder einen Schwarm Goldfische an mir vorbeischwimmen, auch einige Schmetterlinge.
Diesmal trug ich das Ganze mit mehr Fassung.
"Das... das hier... ist real?"
Ich machte eine umfassende Handbewegung.
Dels Antwort: "Ja. Nein. Vielleicht. Oder ja. Kannst du mir sagen, was Realität ist?" brachte mich nicht unbedingt weiter.
Ihre Hand verirrte sich in meine Hose. Beziehungsweise wirkte die Bewegung eher zielgerichtet.

Kurze Zeit später stöhnte ich.
Direkt vor dem Orgasmus bekam ich allerdings eine dicke Ohrfeige und guckte verwirrt in Anjas wütendes Gesicht.
"Wer ist diese Del?"
Ich war noch reichlich umnebelt, sonst hätte ich sicherlich etwas intelligenter reagiert: "Didis Schwester."
Die Türe knallte und ich dämmerte wieder weg.

ANJA
Das konnte wirklich nicht war sein. Ich hatte mir ja schon länger gedacht, daß dieser Mistkerl mir fremdgeht, in letzter Zeit war er doch erheblich zurückhaltender im Bett gewesen, als ich das gewohnt war.
Das gab Ärger... aber jetzt erstmal professionelles Verhalten.
Ok, der Patient war sediert, gewaltbereit, am Bett fixiert und offensichtlich auch inkontinent. Was war also zu tun?
Als erstes beschloß ich, ihm einen Katheter zu legen. Damit würde ich dem Idioten doch zumindest für einige Zeit den Spaß im Bett versauen.
Hmmm... ein 18er ging ohne große Probleme. Während ich zugange war, erlangte Jörg scheinbar einen Teil seines Bewußtseins zurück. Ich hatte das oft genug gemacht, so daß ich wußte, das die Prozedur nicht gerade angenehm ist. Er jammerte ein wenig rum und ich fauchte ihn an: "Das hast du dir selbst zuzuschreiben."

Als ich fertig war, guckte ich auf die Uhr. Bald mußten meine Kolleginnen von der Frühschicht kommen.
Ich machte mich an den Pflegebericht, in den ich hineinschrieb, daß der Patient einen weiteren Gewaltausbruch gehabt habe, sich extrem unkooperativ verhalten habe und offenbar keine Kontrolle über seine Blase hätte.
Als die Frühschicht eintraf, wurde ich allgemein bedauert.
Ich drückte einige Tränen ab und machte mich auf den Heimweg.


JÖRG
I woke still half dreaming
I was falling out of the trees
and tumbling down into the sky
New Model Army: "Snelsmoore wood"


Ich hatte den ganzen Morgen mehr oder weniger vor mich hingedämmert und war völlig groggy. Außerdem fühlte ich mich regelrecht erschlagen. Viel Besuch hatte ich nicht, oder ich bekam ihn nicht mit. Irgendwann schaute ein Arzt bei mir rein und wechselte den Verband an meinem linken Arm. Dazu machte er die Manschette um mein Handgelenk auf.
Ich versuchte ihn anzusprechen, was eigentlich los sei, aber er war wohl zu beschäftigt.
Als er meine Hand wieder festbinden wollte, riß ich den Arm aus seinem Griff und lieferte ihm einen kleinen Kampf. Allerdings einen ziemlich ungleichen, der Arm tat erbärmlich weh, und so wie ich an das Bett gefesselt war, hatte ich kaum Chancen.

Später kam "Marlenchen", mit der Anja und ich schon ein paar Mal auf ein Bier ausgewesen waren. Da hatte ich gerade meinen moralischen und ich wollte einfach nur noch weg.
Marlene beruhigte mich, daß Anja bald wieder da wäre. Ich war mir zwar nicht zu sicher, was los war, aber der Gedanke war nicht wirklich tröstlich.

In der Nacht kümmerte Anja sich kaum um mich. Als ich sie fragte, was los wäre, fauchte sie mich nur an: "Du gehst mir fremd und fragst mich, was los ist?"
"Ich gehe nicht fremd. Was bringt dich auf diese dämliche Idee?!"
"Wer ist Del?"
Ich mauerte: "Ich kenne keine Del."
"Und wer ist Didi? Was habt ihr gestern nacht getrieben?"
Ich wußte nicht, was sie wußte, daher beschloß ich zu gestehen, zumal ich mir keiner Schuld bewußt war: "Ich habe die beiden gestern abend in der Disko kennengelernt."
"Und warum behauptest du dann, du würdest keine Del kennen?"
Sch"§$"§$. Ich wußte genau, wenn sie so drauf war, war es völlig egal, was ich sagte, auch wenn ich nichts sagte. Ich dachte an den Spruch aus den amerikanischen Krimis: "Alles was sie sagen kann vor Gericht gegen sie verwendet werden."
Ich drehte den Kopf weg.
"Arschloch." Die Türe knallte.

Bei der Visite am nächsten Tag klärte mich der Arzt auf, was war, wo ich war, und warum ich an das Bett angeschnallt sei. Ich versuchte, einen möglichst vernünftigen und seriösen Eindruck zu machen.
Er veranlaßte, daß die Fesseln entfernt wurden, allerdings bekam ich Order, im Bett zu bleiben.
Zunächst lag ich einfach im Bett und war froh, daß ich mich umdrehen konnte.
Autsch! Mir stiegen die Tränen in die Augen, zum einen von der langen erzwungenen Unbeweglichkeit, weil die Gelenke etwas eingerostet waren, zum anderen, weil ich wohl mehr blaue Flecken als Tage im Kalender hatte. Außerdem verhedderte ich mich in dem Schlauch des Katheters, den ich reichlich irritiert befühlte.

Ich drückte auf die Klingel und fragte die mir unbekannte Schwester, ob der Katheter nicht entfernt werden könnte. Sie meinte, sie denke schon, müsse aber erst zurückfragen.
Als sie wiederkam, und meinte: "So, dann wollen wir mal den Katheter ziehen..." und nach meiner Bettdecke griff, wurde mir schmerzlich bewußt, in was für einer peinlichen Lage ich war. Ich bekam einen knallroten Kopf und fing an, zu stammeln.
Sie guckte verständnisvoll und meinte: "Ich mache das nicht zum erstenmal."
Ich stotterte: "Aber ich!"
Als sie meinen Penis anfaßte, bekam ich augenblicklich eine heftige Erektion. Sie sagte: "Nana...", was meine Gefühl von Peinlichkeit nicht gerade reduzierte. Sie fummelte ein wenig an dem Katheter herum.
"So, das wird jetzt ein wenig brennen. Tun sie mal so, als ob sie pinkeln würden."
Als sie zog, stiegen mir die Tränen in die Augen.
Meine Harnröhre schien mit flüssigem Blei gefüllt.
Es schien ewig zu dauern.
"Das Brennen geht bald vorbei. Denken sie einfach an etwas anders."

Leichter gesagt, als getan. Jeder Versuch, meinen alten Freund anzufassen, endete mit einem schmerzverzerrten Gesicht. Das war sowieso nur mit meiner linken Hand möglich, weil der "Schwenkbereich" meines Gipsarmes in einiger Entfernung an meinem Schritt vorbeiführte, aber auch der linke Arm tat weh, ganz zu schweigen von meinem alten Freund.

Dann mußte ich aufs Klo. Ich beschloß aufzustehen, was mit einem eingegipsten und einem verbundenen Arm nicht so ganz einfach war.
Mir war schwindelig und ich konnte kaum stehen.
An das Bett gelehnt, guckte ich an mir hinunter und schauderte zusammen. Ne. So ging das nicht. Ich hatte nur ein hinten offenes Krankenhaushemdchen an. Nein. Wirklich nicht. Doch klingeln.

Die Schwester schimpfte mich aus, was mir einfiele, einfach so aufzustehen, schimpfte mich in das Bett zurück und brachte mir eine Bettflasche. Nachdem sie gegangen war, setzte ich mich auf die Bettkante und versuchte, mein bestes zu tun. Es gelang, wenn ich mich auch vor Schmerzen krümmte.
Danach flaute allerdings Gott sei dank das Brennen ein wenig ab.

ANJA
Der Zorn war in gewissen Grenzen verraucht und ich beschloß, um ihn zu kämpfen.

Ich klärte am frühen Nachmittag mit dem diensthabenden Arzt ab, daß ich Jörg mit nach hause nehmen würde, da er nicht akut krankenhauspflichtig sei und meine Nachtdienstwoche sowieso vorbei war und ich in der Woche darauf frei hätte.
Der Arzt war zwar nicht zu begeistert, konnte aber nicht so recht gegen mich argumentieren.

"Jörg, komm, ich habe dafür gesorgt, daß du entlassen wirst. Wir gehen jetzt nach hause."
Er guckte mich etwas verdutzt an.
"Nu los. Steh auf."
Er gehorchte. Ich mußte ihm natürlich helfen, sich anzuziehen, der schwarze Jogginganzug, den ich mitgebracht hatte, war dehnbar genug, so daß wir auch den Gipsarm hindurchwürgen konnten.
Beim Anziehen beklagte er sich, daß sein linkes Handgelenk wehtue. Ich schaute es mir etwas näher an, und tatsächlich schien es mir dicker angeschwollen zu sein, als am Tag zuvor.

Wir machten nochmal Station in der Chirurgischen Ambulanz, wo ihn ein Arzt schnell untersuchte und meinte: "Hmmm... das könnte eine Fraktur sein, die wir übersehen haben, das müssen wir noch mal röntgen."
Da ich die Leute der Röntgenabteilung kenne, gingen diese Dinge recht fix. Der Arzt hielt uns dann aber doch länger auf, als ich gedacht hätte.
"Das ist ein klassischer Kahnbeinbruch. Das tut vergleichsweise wenig weh und ist schlecht auf dem Röntgenbild zu sehen, muß aber unbedingt behandelt werden, sonst gibt das ewige Probleme mit dem Handgelenk."
Jörg sah sehr wenig begeistert aus: "Und was heißt das?"
"Das wir ihnen auch am linken Arm einen Oberarm-Faustgipsverband anlegen müssen, das heißt, vom Oberarm an das Handgelenk ruhigstellen, natürlich auch den Daumen, da der Knochen quasi zum Daumengelenk gehört. Die Naht von der Schnitwunde sieht ja sehr gut aus und da scheint keine Infektion zu drohen."
Jörg sagte wenig intelligent: "Ne, nicht?"
Ich versicherte dem Arzt, daß das überhaupt kein Hindernis sei und das ich ihn natürlich mit nach hause nehmen würde.

Die Kollegin aus der Chirurgie war leicht hektisch. Ich fragte: "Viel los?"
"Das kann man wohl sagen."
"Na komm, dann mach ich das. Hab ich schließlich auch schon ein paar Mal gemacht, in der Ausbildung. Du mußt mir nur zeigen, wo ich hier was finde."
Sie wies mich kurz ein, erklärte mir auch kurz, wie der Gips aussehen sollte: "Bei der Farbe hast du die Auswahl."
Ich zog einen Schlauchverband über den Arm, und wickelte ein Polster auf. Danach kamen die Kunststoffgipsbinden. Ich fragte Jörg: "Schwarz?"
Er nickte.
Ich wickelte die Binden um den Arm, immer vorsichtig darauf bedacht, keine Löcher zu lassen. Für einen Kunststoffgips unüblich, legte ich, nachdem ich die ersten beiden Binden gewickelt hatte, eine doppelt gefaltete Binde vom Handrücken bis zum Oberarm, um dem Gips mehr Stabilität zu verleihen. Noch zwei lange Binden drübergewickelt. Gegen Ende faltete ich die überstehenden Enden des Schlauchverbandes nach innen und wickelte die letzte Lage drüber, dann war mein Werk fertig.
Ich sah in an: "Sieht ein wenig asymmetrisch aus, rechts pink und links schwarz. Komm, da wickele ich noch grade eine Binde drüber."
Als ich fertig war, schaute die Chirurgieschwester rein: "Na, alles klar?"
"Ja, ich bin gerade fertig."
Sie schaute sich den Gips an und nahm mit einem Stirnrunzeln war, daß ich gegen ihre Anweisung nicht nur den Daumen komplett sondern auch die anderen vier Finger bis zum ersten Gelenk eingegipst hatte.
"Hier vorne hätte der Gips lange nicht so weit überstehen sollen. So immobilisiert er ja auch noch weitgehend die Fingergrundgelenke. Naja. Wirklich schlimm ist das nicht. Ansonsten sieht s sehr solide aus. Lassen wir s so." und zu Jörg gewandt: "Drückts irgendwo?"
Er schüttelte den Kopf.

Die ganze Prozedur hatte er ohne Worte über sich ergehen lassen, schien noch nicht ganz realisiert zu haben, daß er jetzt voll auf mich angewiesen war.

JÖRG
Ich wünscht ich währ in Carrickfergus
für eine Nacht zurück auf Barleygrand.
Ach könnt ich fliegen, über den Ozean,
oder wie Jesus über s Wasser gehn
Subway to Sally: Carrickfergus


Das war jetzt aber der absolute Härtefall und ich fühlte mich vorsichtig gesagt ziemlich hilflos. Auf dem Weg zum Auto, den ich brav hinter Anja herging, wurde mir mehr und mehr klar, daß ich jetzt nichtmal mehr die einfachsten Tätigkeiten vollführen konnte. Beide Arme vom Oberarm bis zu den Fingerknöcheln eingegipst, die Daumen bis obenhin.
Nicht das ich nicht schon einige Male Phantasien in diese Richtung gehabt hätte. Aber die Realität versprach dann doch etwas härter zu werden.
Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte...

Das zeigte sich schon, als ich auf der Beifahrerseite des Autos stand und natürlich nicht in der Lage war, die Türe zu öffnen. Anja war schon halb eingestiegen, als sie mein Problem bemerkte. Sie kam um das Auto herum: "Darf ich Ihnen den Schlag öffnen, gnädiger Herr?"
"Danke, James."
Selbst das eigentliche Einsteigen war schon nicht ganz einfach, weil ich in ihrem Kleinwagen überall aneckte, aber irgendwann war ich fertig. Anja warf die Türe zu, die natürlich vor meinen rechten Gips schlug. "Autsch!"
Anschließend schnallte sie mich leicht genervt an.

Ich warf einen Blick auf die Uhr des Autos, es ging schon auf 18:30.
Zuhause angekommen sagte Anja: "Ist ja schon Zeit für das Abendessen. Im Hause haben wir so gut wie nichts, laß uns zu Fredo gehen."
Da hatte ich sicher nichts gegen. Das Krankenhausessen war nicht so toll gewesen. Womit ich allerdings nicht gerechnet hätte, war das Aufsehen, daß wir in unserer Stammpizzeria erregten, als Anja sich neben mich setzte und anfing mich mit Pizza zu füttern, und mir von Zeit zu Zeit ein Rotweinglas an den Hals setzte.
Es kamen keinerlei Fragen, nur jede Menge sehr neugieriger Blicke, unter denen ich am liebsten unter dem Tisch versunken wäre.

Nach einem sehr mäßigen 20:15-Film und noch etwas mehr Rotwein gingen wir ins Bett. Anja half mir, mich auszuziehen und zu waschen. Ehrlich gesagt machte sie eigentlich die ganze Arbeit, und sagte nur zwischendurch mal "Beine breitmachen!" oder ähnliche Anweisungen.
Während sie noch im Bad zugange war, legte ich mich schon mal auf meine Betthälfte. Wie üblich dauerte es bei Anja ewig...

Ich wachte von dem Gefühl auf, daß Anja mich streichelte und mich liebevoll im Bett zurechtrückte, vermutlich um mich zu vernaschen. Sie hatte mich auf den Rücken rumgeschubst, mich breitbeinig hingelegt und lag jetzt quer über meinen Knien und fummelte an meinen Füßen... von dieser Stellung hatte ich noch nie gehört.
Sie hatte offenbar die Ledermanschetten schon so gut wie zu gehabt und nur noch nicht festgezogen, denn in den zwei Sekunden, bis ich anfing zu zappeln hatte sie meine Fußgelenke gründlich festgeschnallt. Damit leisteten sie meinen Armen Gesellschaft, bei denen ich natürlich in den Gipsverbänden nichts davon gespürt hatte, daß an Oberarmen und in Höhe der Handgelenke je ein Gurt darum gespannt war, der an den Seiten des Bettes verschwand.

Ich protestierte, wobei ich bemerkte, daß ich meine Zunge nicht ganz in der Gewalt hatte: "Anja, nein. Bin müde. Nicht nach dem Krankenhaus. War nicht schön, festgeschnallt zu sein."

ANJA
Der Gedanke, Jörg völlig von mir abhängig zu machen, war schon älter, aber in den letzten beiden Tagen hatte sich die ultimative Chance ergeben.
Daher hatte ich den Anschlag von langer Hand vorbereitet.

In der Ausbildung hatte ich natürlich einige Pflichtmonate als Schwesternschülerin auf der Psychiatrie verbringen müssen. Eine gehässige Oberschwester unseres Krankenhauses mit der ich mich mal angelegt hatte, hatte dafür gesorgt, daß ich auf der Gerichtspsychiatrie, bei den wirklich schweren Jungs Dienst tun mußte. Gott sei dank, und natürlich auch dank Haldol, Neurocil und Einzelzellen, war es kaum mal zu gefährlichen Situationen gekommen. Aber natürlich war ich von den fast ausnahmslos männlichen Kollegen ausgiebig eingewiesen worden, wie man einen Patient trotz heftiger Gegenwehr fixiert.

Das war einige Male mit Kollegen geübt worden, meistens war ich allerdings derjenige gewesen, der fixiert wurde. Es schien die Pfleger, trotz aller Gewohnheit zu reizen, eine hübsche junge Schwesternschülerin hilflos an das Bett zu fesseln. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ein Mal war es zu einem Ernstfall gekommen, wo ich die eigentliche Arbeit machen durfte, und die Pfleger den Patienten nur hielten.

Mein damaliger Freund war von dieser ganzen Sache ziemlich "angetörnt". Wir hatten ein paar Mal "Fesselspielchen" gemacht, aber als ich ihm von der Arbeit erzählte, und was so vorgefallen war, war mir aufgefallen, daß er außerordentlich interessiert war.
Daher hatte ich dort unauffällig einen Satz alter, aber sehr robuster und komfortabel mit Lammfell gepolsterter Lederfesseln, die heute allenfalls noch in Ausnahmefällen verwendet werden, verschwinden lassen. Genau von dem Typ, den die Pfleger auch verwendet hatten, um mir eine "Freischicht" zu geben, will sagen, eine Schicht, in der ich nicht zu arbeiten brauchte, oder vielmehr konnte.

Nach wenigen Tagen wollte er nur noch Sex mit mir, wenn er solide am Bett festgeschnallt war, und ich hatte die ganze Arbeit dabei. Naja. Ex-Freund halt.
Als ich mich von ihm trennte, habe ich die Fesseln mitgenommen, ohne mir über meine Gründe zusehr im klaren zu sein. Im Nachhinein war wohl der Hauptgedanke, daß schließlich ich das Risiko eingegangen war, fristlos für Diebstahl gefeuert zu werden, und man nie wußte, wofür man sowas brauchen konnte.

Ich beschloß, den Fesseln eine neue Verwendung zukommen zu lassen.
Eigentlich hatte ich natürlich nur für einen Gipsarm geplant, und dafür Spanngurte aus dem Baumarkt besorgt, glücklicherweise war ich nicht sparsam gewesen und hatte eine Reserve eingeplant. Ursprünglich war ich davon ausgegangen, daß wenn rechter Oberarm, Handgelenk, linkes Handgelenk und die Fußgelenke am Bett fest waren, Jörg nicht mehr viele Möglichkeiten hätte. Hauptrisiko war sicherlich, trotz daß ich ihn recht ordentlich abgefüllt hatte, schnell genug zu sein.
Insofern war der zweite Gipsverband ein Geschenk des Himmels, als daß er seinen Spielraum deutlich weiter einschränkte. Zusätzlich hatte ich ja Gelegenheit gehabt, die Verbände zu verstärken, so daß er sie garantiert nicht durchbrechen konnte.
Darüber hinaus hatte ich noch ein wenig die Würfel getürkt, indem ich ihm gegen 21:00 25mg Neurocil in seinen Rotwein getropft hatte. Das war nicht weiter schwierig gewesen, da ich ihn ja sowieso bedienen mußte. Er hatte sich leicht über den Geschmack beschwert, worauf ich ihm erzählt hatte, es sei eine neue Flasche.

Jörg schlief immer wie ein Stein, er lag schon passend auf dem Rücken und schnarchte.
Vorsichtig, aber auch nicht zu sanft nahm ich seine Arme, die mit angewinkeltem Ellenbogen eingegipst waren, einen nach dem anderen und legte sie neben ihn. Dann spannte ich in der Mitte der Oberarme um die Gipsverbände Gurte, die ich an den Ecken des Bettrahmens, links und rechts neben dem Kopf verknotete. Vielleicht würde er mit dem Mund drankommen, aber bis er diese 5cm breiten Nylongurte durchgekaut hätte... außerdem gab es da ja noch andere Möglichkeiten.
Ähnlich verfuhr ich mit den Handgelenken bzw. dem Gips darüber, nur wurden diese schräg nach unten hin verspannt. Ich fügte weitere Gurte hinzu, die den linken Oberarm mit dem rechten Handgelenk überkreuz verbanden und umgekehrt, und dadurch die Belastung der Verbände, die ja eigentlich nicht für derartige Dinge gedacht waren, verringerten, und außerdem verhinderten, daß er die Arme nach außen bewegen konnte.
Die Gurte liefen über seinen Torso, zunächst zog ich sie natürlich nicht wirklich fest, um ihn nicht zu wecken.
Während der ganzen Prozedur schnarchte Jörg unausgesetzt.

Ich testete vorsichtig die Beweglichkeit: viel war da nicht zu machen, meines Erachtens nicht an ein Loskommen zu denken.
Jetzt kam der riskantere Teil, zumal ich nicht sicher war, ob ich, trotz daß er mit dem Oberkörper kaum Möglichkeiten hatte und trotz der Sedierung, seine Beine ohne weiteres wieder unter Kontrolle bekommen hätte... schließlich hatte ich beinah 45kg weniger Masse als er.

Die Manschetten, an recht langen Gurten befestigt, waren schnell am Bettrahmen angebracht. Leider reichte es nur am linken Bein weit genug, damit ich sie vorsichtig und locker um das Gelenk schließen konnte.
Das rechte Bein mußte ich weiter nach außen legen. Ich machte mich ans Werk, da merkte ich, daß er sich bewegte, wohl versuchte, sich umzudrehen. Er hörte auf zu schnarchen, und wenn ihn etwas am umdrehen hinderte, würde er sicherlich mehr oder weniger aufwachen.
Jetzt war schnell arbeiten angebracht. Das Bein noch ein Stück nach außen, dann legte ich mich quer auf seine Knie und machte die Manschette rechts fest und zog ich auch die links an.
Gerade noch rechtzeitig, bevor ich von seiner Zappelei vom Bett geworfen wurde.

Als er sich beschwerte, ich solle in in Ruhe lassen, lächelte ich ihn sanft an, und sagte: "Gerade jetzt. Jetzt hast du Übung."

JÖRG
Why did they do this to you?
Tell me why did they do this to you?
Were they cut off from their past?
Did they try to kill the future?
Do we all forget the things that we once knew?
Why did they do this to you?
New model army: Family Life


Ich hatte einen torfigen Geschmack im Mund, und ein ziemlich taubes Gefühl zwischen den Ohren. Das war der schäußlichste Hangover, der mir je passiert war. Am liebsten wäre ich gestorben, oder hätte mich zumindest im Bett zusammengerollt, aber letzteres war mir nicht möglich und das erste... naja, so ernst war es mir damit nicht. Möglich wäre es aber wohl auch nicht gewesen.

Der Geschmack in meinem Mund mochte allerdings auch zum Teil daher rühren, daß ein Ding, ähnlich einem Squashball, aber dicker in meinem Mund steckte, mit einem Gurt hinter meinem Kopf befestigt. Regelrecht hart war er nicht, aber zu hart, um den Mund auch nur annäherungsweise zu schließen. Außerdem, aber das habe ich wohl schon angedeutet, schmeckte er furchtbar und ich hatte Probleme beim Schlucken.
Immerhin hatte Anja mir Nasentropfen gegeben, nachdem sie mir den Knebel in den Mund gezwängt hatte, so daß ich keine Probleme beim Atmen hatte.

Als ich dann angefangen hatte zu würgen, hatte sie scheinbar Angst bekommen, daß ich trotzdem ersticken könnte, und meinte: "Gegen die Übelkeit habe ich etwas... sollst ja auch nicht leben wie ein Hund."
Nach zwei Minuten kam sie wieder: "Psyqil. Das hilft prima. Danach könntest du nicht mal mehr kotzen, wenn du wolltest," zog meine Unterhose bis zu den Knien herunter und schob mir zwei Zäpfchen in den Hintern.
Tatsächlich verschwand das Würgegefühl nach ein paar Minuten. Allerdings gingen dann die Muskelkrämpfe los.

Anja meinte: "Extrapyramidales Syndrom. Aber nur ganz leicht. Zwei verschiedene Neuroleptika und Alkohol... da kann so etwas passieren. Aber das dürfte eigentlich höchstens ein paar Stunden vorhalten. Damit wirst du fertig."
Die Nacht zog sich. Ich wanderte zwischen den Welten, wurde aber immer wieder in die Realität zurückgerissen.

ANJA
Damit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Das mit dem "nur ganz leicht" bezüglich dem EPS war eher Wunsch als Realität. Jörg wand sich in dem Dämmerschlaf, in den er gefallen war hin- und her, so daß ich Angst hatte, daß er sich weiter verletzen könnte, ein Muskelriss oder irgendwas.
Ich überlegte, ob ich ihm noch eine Muskelrelaxans spritzen sollte, aber war mir alles andere als sicher, ob ich die Wechsel- und Nebenwirkungen der verschiedenen Medikamente im Griff behalten würde, zumal ich ja auch keine Möglichkeiten hatte, ihn zu beatmen.
Ich bekam kurz Panik, daß mir die Situation entgleiten könnte. Mein Ex war ja so begeistert gewesen, gefesselt zu werden, daß er kaum an den Gurten gezupft hatte, und im Krankenhaus... das war was anderes. Da war immer jemand da, im Notfall.

Ich legte mich auf das Sofa, konnte aber natürlich keine Ruhe finden und schaute in sehr kurzen Abständen, ob bei Jörg alles o.k. war.
Irgendwann ließen die Krämpfe nach und Jörg dämmerte deutlich weiter weg.

Morgens gegen 9:00 Uhr stellte ich fest, daß er eine ziemliche Wasserlatte hatte. Damit hatte ich gerechnet und war vorbereitet.
Ich weckte ihn auf. Er fing auch sofort an, sich nervös im Bett hin- und herzuwinden, obwohl er natürlich wissen mußte, daß ihm das keine Erleichterung verschaffen würde.
Ich stellte ihn vor die Wahl: "Windel oder Katheter?"
Wenn Blicke töten könnten... "Blinzele jetzt zweimal, wenn du einen Katheter willst, einmal für die Windel."
Er starrte mich an und grunzte etwas unverständliches.
"Ok, nett, daß du mir die Entscheidung überläßt. Ich denke, die Windel ist die bessere Wahl, zumal du ja nicht nur beim Urinieren Probleme haben wirst."
Jetzt wäre er mir wohl ins Gesicht gesprungen. Danach ließ er sich allerdings die Windel problemlos anlegen, wenn er auch Gummipuppe spielte. Er hatte sich wohl gedacht, daß ich in dem Moment am längeren Hebel saß und beschlossen abzuwarten. Gebrochen war er sicher noch nicht.
"So... tu mir und dir einen Gefallen und laß nicht alles auf einmal laufen, dann läuft die Windel über. Und dann gibt s Ärger. Bau erstmal den Druck ab und warte dann ein paar Minuten."
Er grunzte. Ich beschloß, ihn ein wenig alleine zu lassen, weil es sicher nicht einfach ist bewußt gegen die Sauberkeitserziehung zu verstoßen. Aber ich wußte, daß er keine Alternative hatte.

Als ich nach einer Viertelstunde nach ihm schaute, lag er in einer Riesenpfütze. Ich schimpfte ihn gründlich aus, was ihm wenig auszumachen schien, aber bei mir Dampf abbaute.
"Wenn du überhaupt nicht kooperierst, kann ich auch anders."
Darauf konnte er nicht mehr vermeiden, etwas ängstlich zu gucken.
Ich säuberte das Bett, in Gedanken dem Himmel dafür dankend, daß ich ein Gummilaken unter das Spannbettuch gezogen hatte. Das Spannbettuch mußte natürlich dran glauben, in einem Stück bekam ich es nicht unter ihm raus, ohne ihm mehr Spielraum zu gewähren als mir im Moment lieb war.

Ich beschloß, Zuckerbrot und Peitsche zu geben: "Tut dir dein Kiefer weh? Du bist jetzt seit fast 10 Stunden geknebelt. Blinzele zweimal, wenn ich dir den Knebel rausnehmen soll und du mir versprichst, keine Geräusche zu machen, und nur zu sprechen, wenn ich es dir erlaube."
Er starrte mich an. Als ich mich anschickte, mich umzudrehen, blinzelte er zweimal.
Den Gurt losmachen, den Knebel raus. Er bewegte vorsichtig seinen Mund. "Was..."
Auch damit hatte ich gerechnet und gab ihm eine schallende Ohrpfeige. Jetzt guckte er ziemlich entsetzt und verängstigt.
"Du wirst nur reden oder Geräusche machen, wenn ich es dir erlaube. Möchtest du mich etwas fragen?"
Er nickte.
Das schätzte ich so an meinem Jörg. Er lernte schnell: "Immer zu!"
"Was soll das?"
"Du bist mir fremd gegangen. Versuch gar nicht erst, mir Lügen aufzutischen, ich weiß genau über deine Affäre mit dieser Del bescheid. Ich werde dich nicht einfach so gehen lassen und dich daher in den kommenden Tagen schulen, wie ein anständiger Mann sich seiner Frau gegenüber zu benehmen hat."
"Was..."
"RUHE, sonst vergess ich mich!!!"
Er gehorchte. Meinen kleinen Sieg auskostend beschloß ich, ihm die volle Breitseite zu geben: "Da du bezüglich deiner Ausscheidungen nicht kooperierst und ich hier keine Sauereien will, werde ich dir jetzt einen Dauerkatheter legen. Anschließend mache ich einen Heb-Senk-Einlauf, damit auch an dem anderen Ende alles sauber ist."
Er schüttelte verzweifelt den Kopf und öffnete den Mund.
"Ruhig, ich weiß, was für dich gut ist. Das nächste Mal, wenn du ohne Erlaubnis einen Laut von dir gibst, bringt dir wieder einen Knebel ein. Oder vielleicht laß ich mir was gründlicheres einfallen..."
Ich zeigte ihm einen steril verpackten Tubus.
Wir hatten oft genug Emergency Room gesehen, so daß er eine ziemlich genaue Vorstellung hatte, worum es sich handelte. Das war auch seinem plötzlich bleich werdenen Gesicht anzusehen.
"Hast du jetzt noch ein Problem mit einem Katheter und Einläufen?"
Er sah mich leicht glubschäugig an. Dann schüttelte er schwach den Kopf und fing an zu weinen.

JÖRG
Doch das Meer ist weit,
und ich hab keine Flügel
und bin auch nicht ein Gottessohn.
Subway to Sally: Carrickfergus


Ich konnte es nicht glauben. Da lebte ich seit 4 Monaten mit meiner Traumfrau zusammen und dann fing sie mit völlig unbegründeten Vorwürfen an, zu agieren wie eine Domina. Oder schlimmer, denn ich war wirklich nicht sicher, ob nicht das Legen des Katheres in meiner sowieso gereizten Harnröhre irgendeinen Schaden anrichtete. Bei der Prozedur biß ich mir vor Schmerz die Unterlippe blutig.
"Soooo, das hast du prima gemacht. Jetzt noch die Darmspülung, dann ist das Thema für heute erledigt."
Ich schluchzte leise.
Anja tätschelte meine Wange: "Nana... ich mach es dir angenehm mit warmer Seifenlauge. Meine Patienten sagen immer, daß ich das viel besser kann als die anderen Schwestern."
Ich wollte gerade sagen: "Mir fehlten da die Vergleichsmöglichkeiten," konnte aber noch gerade so eben den Mund zuklappen.
Sie grinste mich breit an: "Prima. Du lernst noch, mir zu gehorchen. Heb deinen Hintern an!"
Sie lockerte die Gurte, die zwischen meinen Gipsverbänden über den Bauch gespannt waren.

Ich drehte mich leicht auf die Seite und wendete ihr mein Hinterteil zu. Anja schmierte mich mit etwas Bepanthen Salbe ein und sagte: "Jetzt entspann dich mal..."
Ich konnte nicht, aber das hinderte sie nicht, ein dickes Darmrohr durch meinen Schließmuskel zu schieben. Danach fummelte sie noch etwas daran herum.
"So, ich habe da jetzt einen kleinen Ballon dran aufgepumpt, damit nichts daneben geht und das Darmrohr nicht rausrutschen kann."
Sie meinte, daß wir den Einlauf für den Beginn gründlich machen wollten und füllte mich dreimal mit frischer Seifenlauge, solange bis es definitiv sehr unangenehm, aber noch nicht wirklich schmerzhaft war. Tatsächlich ging die ganze Sache mehr oder weniger ohne mein Zutun ab, ich hatte ein paar leichte Darmkrämpfe, die aber nicht schlimmer als Blähungen waren.
Nachdem sie das Darmrohr entfernt hatte, zog sie die Gurte wieder fest und ließ sie mich erst einmal alleine.

Ich hatte das erste Mal Gelegenheit, wirklich und bewußt meine Fesseln zu testen. Nichts zu machen. Meine Arme waren wie festzementiert, mit den Füßen hatte ich zwar etwas Spiel, aber die Manschetten und Gurte waren gundsolide.

Als Anja wiederkam, sagte sie, ich solle meine Beine stillhalten, da sie mir eine Braunüle legen wolle, um mir leichter die Medikamente geben zu können.
Bevor ich nachdenken konnte rief ich: "Nein, keine Medikamente!"
Es folgte ein kurzer Kampf, mit sehr einseitigem Ergebnis, den einzigen Punkt, den ich machen konnte, war sie in die Hand zu beißen. Das brachte mir eine weitere Ohrpfeige ein.
Sehr kurz drauf hatte Anja mich mit dem gleichen Ding geknebelt, das schon vorher gute Dienste geleistet hatte. Allerdings sagte sie, daß ihr das zu aufwendig gewesen sei, und sie würde jetzt dafür sorgen, daß ich den Kopf stillhielte.
Aber das würde ich dann sehen, wenn ich wieder aufwachte.
Mich windend und grunzend beobachtete ich, wie sie in Gemütsruhe eine Stelle an meinem rechten Oberschenkel desinifizierte, und dann eine Spritze mit recht langer Nadel in mich spießte.
Nach der Injektion erklärte sie: "Ich habe dir doch mal erzählt, wie Dormicum wirkt. Intramuskulär dauert es ein paar Minuten, aber wenn es wirkt, wirst du weniger als halb bei Bewußtsein sein, brav alles tun, was ich sage, zu keiner Eigeninitiative oder Abwehr fähig, auch wenn irgendwas sehr wehtut. Das Schöne daran ist, daß du dich hinterher an kaum was erinnern wirst. Versuch dich also ruhig zu wehren, wenn dir das hilft."
Sie redete wohl noch weiter, aber das ist in der Tat das letzte, woran ich mich noch erinnern kann.

Anschließend kamen nur noch ein paar sehr verwaschene und verzerrte Bilder durch.
Das erste, woran ich mich wirklich wieder erinnere ist, daß ich wahnsinnige Halsschmerzen hatte und husten mußte, was wegen der Röhre in meinem Hals nicht ging.
Anja erklärte mir dann einiges, und ich erinnere mich, daß sie meinte, daß ich mich daran hinterher wohl nicht mehr erinnern könnte. Sie hatte recht.

Als ich wieder in der Lage war, kohärent zu denken und ich keine Aussetzer mehr hatte, erklärte sie mir nochmal, was sie gemacht hatte: ich hatte eine Dauernadel in den rechten Fußrücken bekommen, sie hatte mich intubiert und mir eine Magensonde gelegt.
Außerdem eine hohe Halskrause, das Modell, das bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen verwendet wird, aus hartem Plastik, die verhinderte, das ich den Kopf in irgendeine Richtung bewegen oder drehen konnte.
Anja kommentierte: "So ist das auf die Dauer viel angenehmer als ein Knebel, und ich kann sicher sein, daß du keinerlei Geräusche von dir geben kannst, die andere Mieter aufmerksam machen könnten. Die Halsschmerzen, die du sicher hast, sind bald vorbei, du atmest selber, das einzige, was du im Moment nicht kannst, ist sprechen und schlucken. Lass es lieber, es zu versuchen, dann gewöhnst du dich schneller an den Fremdkörper in deinem Hals."
Ich dachte bei mir, daß ich noch eine ganze Menge anderes nicht konnte, eigentlich eher überhaupt nichts konnte, Witze reissen auch nicht.
Dann setzte sie mir dicke Kopfhörer auf und verband mir die Augen wegen der "notwendigen sensorischen Deprivation".
Was auch immer....

ANJA
Ich wurde mir immer unsicherer, ob ich meinen Plan, Jörg umzuerziehen und psychisch von mir abhängig zu machen wirklich so durchziehen konnte... schließlich wollte ich ihm nicht schaden, sondern ihn nur zu einem mir treu ergebenen Ehemann machen.
Ich habe mich schon immer für Hypnose, Verhörtechniken und ähnliches interessiert, daher hatte ich einige Ideen gehabt, wie ich ihn "umerziehen" konnte.
Mir war klar, daß ich ihn nicht beliebig lange so gefesselt lassen konnte, sondern zuerst brechen mußte. Also würde ich zunächst einen Schlafentzug mit ihm machen, unterstützt durch einige psychoaktive Drogen, zu denen ich teils im Krankenhaus, teils auch durch einige Drogis, die ich aus dem Krankenhaus kannte Zugang hatte.
Zweck sollte sein, seine innere Uhr völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihm das Gefühl zu vermitteln, daß er schon immer in meiner Gewalt war.
Zwei Tage später, in denen ich kein Wort mit ihm wechselte, ihm von Zeit zu Zeit einen Einlauf machte, ihn in unterschiedlichsten Zeitabständen fütterte und ihm ansonsten über die Braunüle einen wilden Mix von Aufputschmitteln und Sedativa gab, sowie in unterschiedlichen Zeitabständen Geräusche über seine Kopfhörer einspielte, war ich völlig erschöpft. Schließlich hatte ich sehr regelmäßig Puls und Blutdruck überwacht, damit ihm nichts zustieß, das ihm Schaden zufügen konnte.

Jörg war allerdings sicherlich noch wesentlich erschöpfter, da er nicht mal mehr auf das Geräusch einer laute Sirene, das ich über die Kopfhörer einspielte, zusammenfuhr.

Ich beschloß, das Programm zu ändern. Jetzt füllte ich ihm mit einer recht genau abgestimmten Mischung von Valium und Extasy ab, spielte sanfte Musik ein und fing mit der Hypnoschulung an. Das ließ ich einen knappen halben Tag laufen, dann setzte ich die Drogen ab.

Am nächsten Tag band ich ihn los.

JÖRG
Ein schwarzer Fährmann
bringt mich hinüber.
Und meine Seele ist dann sein Lohn.
Subway to Sally: Carrickfergus.


Nach einer unendlich langen Zeit, aus der ich nur flüsternde Stimmen in der Leere meines Schädels in Erinnerung habe, war ich frei.
Meine Herrin brachte mir bei, wie ich für mich sorgen konnte, wie man auf die Toilette geht, und wie ich ihr in jeder Hinsicht zu Willen sein konnte.
Als ich wieder meine Arme benutzen konnte, konnte ich noch besser für die Befriedigung ihrer Wünsche dienen.

Zuerst fesselte sie mich noch an das Bett, wenn sie arbeiten mußte. Später hielt sie das nicht mehr für notwendig. Irgendwann klingelte es an der Tür. Ohne die Erlaubnis meiner Herrin durfte ich natürlich die Türe nicht öffnen, daher tat ich wie üblich so, als wäre niemand zuhause.
Plötzlich stand ein junges Mädchen mit knallbunten Haaren vor mir.
"Hi Jörg!"
"..."
"Du darfst mit mir reden. Ich bin Del. Erinnerst du dich an mich?"
"... ... Del..."
Ich kippte um, Del schien eine "umwerfende" Wirkung auf mich auszuüben.
Tatsächlich überwältigte mich die Sturmflut von Erinnerungen. Del beugte sich über mich und täschelte meine Wange. "Komm schon... das wird wieder... du wirst wieder... wir alle haben diese Phasen..."
Irgendwie brachte mich diesmal die blauen Schmetterlinge und die Goldfische in meinem(!) Wohnzimmer nicht durcheinander sondern holten mich vielmehr in die Realität zurück.

Die nächsten Stunden verbrachte ich liegend auf dem Wohnzimmerboden und verarbeitete mein Leben, während Del meinen Kopf auf ihrem Schoß hielt und streichelte.
Schließlich sagte sie: "Anja kommt bald nach hause. Und ich muß jetzt gehen und dich alleine lassen."
"Nimm mich mit. Ich möchte mit dir leben."
"Das geht jetzt nicht mehr. Du bist nicht verrückt, daher kannst du nicht mit in mein Reich...
Leb wohl."
Damit verließ sie mich und löste sich in einen Schwarm Schmetterlinge auf.

Wie in Trance ging ich in die Küche.
Als Anja in die Wohnung kam, erwartete ich sie, verdeckt hinter der Eingangstüre stehend. Sie schloß die Türe und ich zog ihr das Filettiermesser durch die Kehle. Ihre Lippen versuchten Worte zu formen, während ihr Leben aus ihr herauslief.

Anschließend setzte ich mich in die Badewanne, ließ warmes Wasser ein und öffnete die Pulsadern an meinen Handgelenken.

Als ich die Augen öffnete, stand Didi, Death vor mir, lächelte mich an und streckte mir ihre Hand entgegen.
Eine freundliche Person, die einen auf die Reise führt, erleichtert das Loslassen ungemein.
Ich nahm ihre Hand und ging mit ihr.

(Diese Nachricht wurde am 19.05.03 um 09:30 von Butterfly geändert.)
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  Re: The Endless (deutsch) Datum:19.05.03 09:34 IP: gespeichert Moderator melden


Moin,
ich war fleißig im Urlaub...
Jetzt hat die Story in der Tat ein Ende, also keine Angst vor weiteren Pfützen.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
Wenn s gefällt, bitte schreibt mal... ist doch recht frustrierend, wenn man kein Fettbäck bekommt, ob s gefällt.

Grüßle
Butterfly

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  Re: The Endless (deutsch) Datum:19.05.03 11:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Butterfly,

mit großem Interesse habe ich Deine Story gelesen. Ich muß sagen, die Geschichte ist bis auf den Schluß sehr spannend und gut geschrieben. Leider hat der Schluß weder etwas mit Erotik und Lust, sondern mit blanker Gewalt zu tun, die meiner Meinung nach nicht hier hin gehört.

Gruß WH
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  Re: The Endless (deutsch) Datum:19.05.03 14:44 IP: gespeichert Moderator melden


Hi 155WH,
hmmm... du hast mich in der Tat etwas nachdenklich gemacht.
Es bleibt die Frage der Definition "blanker Gewalt". Es gibt sicher Leute, eventuell sogar einen Großteil des Etablissement, die (mehr oder weniger) unfreiwillige Fesselungen von Leuten (ich beziehe mich hier auf das Gros der anderen Stories) als "blanke Gewalt" bezeichnen.

In sofern ist es eine Frage von Grenzlinien, die man persönlich zieht, oder die von einer Gesellschaft (im Falle dieses Forums ziemlich sicher nicht von der Allgemeinheit des deutschsprachigen Raumes) gezogen werden.

Hoffen wir mal, das ich sonst nicht zu weit neben dem Geschmack der Leserschaft liege, die wohl in diesem Fall die Grenzlinien zieht, andernfalls leiste ich hiermit Abbitte.

Bis dann
Butterfly
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  Re: The Endless (deutsch) Datum:20.05.03 14:45 IP: gespeichert Moderator melden


@ Butterfly

also ich muss sagen, die stilistische Umsetzung der Bilder und Gedanken von Gaiman ist Dir wirklich gut geglückt, obwohl ich doch eher was Death angeht " The time of your life" als Bezugsquelle zu erkennen glaube. Gerade der Einstieg in die Geschichte ist dir wirklich gelungen.
Ein schönes Stück Literatur : DANKE

lionesse
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  Re: The Endless (deutsch) Datum:26.05.03 11:38 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
@ Butterfly

was Death angeht \" The time of your life\" als Bezugsquelle zu erkennen glaube.

lionesse

Aber ich würde vermuten, du meinst eher "The high cost of living"... zumal ich "The time of your life" (leider...) weder besitze noch gelesen habe. Die Diskoszene ist quasi geklaut

Bzgl. der Adaption: Bei Death finde ich s nicht schwer. Ist halt ein fröhlicher Charakter (so wie ich (kleiner Witz).
Ich selbst bin mit Del nicht so ganz zufrieden. Sie ist zu (räusper...) vernünftig, wenn sie auch ihrer Aufgabe (so wie ich sie verstehe) durchaus nachkommt. Hab s nicht besser hingebracht.

Grüßle
Butterfly


(Diese Nachricht wurde am 26.05.03 um 11:38 von Butterfly geändert.)
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