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  Die Sternenguckerin
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MattBeam Volljährigkeit geprüft
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NOKEYa - connecting couple

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  Die Sternenguckerin Datum:16.09.06 17:28 IP: gespeichert Moderator melden


Die Sternenguckerin - Teil 1

Raphael machte erwartungsfreudig das Paket auf. Seine Jacke hatte er ebenso schnell an die Garderobe geworfen gehabt, wie seine Aktentasche davor. Er konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie er früher oft bis zum Wochenende hatte warten müssen, bis er endlich die Pakete hatte abholen können. Nun, mit dem Paketservice an der 24h-Tankstelle nebenan, fast schon undenkbar.
Einen Augenblick später hielt er die roten Lackpumps, Größe 43, in seinen Händen und wenige Handgriffe wiederum später, der Schuhe und Socken entledigt, stakste er Richtung Flur zurück, wo ein bodenlanger Spiegel hing. Raphael war erregt und in höchstem Maße zufrieden. Langsam öffnete er den Gürtel, dann die Hose, ließ sie auf den Boden fallen und schritt heraus. Das Hemd angehoben, bot sich im ein abgestimmtes rotes Farbenmeer von der Schuh- bis zur Schwanzspitze. Sein bestes Stück quoll aus allen Ritzen seines neonroten CB-3000, seine Beine waren von zarten, roten Seidenstrümpfen eingehüllt, die an Strapsen klemmten. Kurz darauf war er auch oben herum frei und ging in sein Schlafzimmer, wo er sich in ein kurzes rotes Kostüm schmiss, dass er unter großer rhetorischer Schufterei in der Vorwoche aus einer Boutique für Mollige hatte loseisen können.
Raphael war noch sehr frisch dabei, angestachelt durch eine beinahe historische Website und ein gut bevölkertes Forum hatte er sich vor drei Wochen endlich getraut, seinen heimlichen Fetisch auszuleben.
Eine Woche später war bereits sein Plastikkörbchen da, er hatte Wäsche griffbereit und sichtete bereits geeignete Geschäfte für sein Outfit. Am Donnerstag der Vorwoche war er erstmals mit seinen Damenstrümpfen, versteckt unter Socken und der Hose in sein Behördenhaus gegangen. Nun endlich stand er, wenn auch noch unsicher, auf 6cm hohen Absätzen. Fully dressed ging Raphael zurück in den Flur und betrachtete das Gesamtkunstwerk. Die Beule war für ihn so sichtbar wie der Eiffelturm, jedenfalls optisch gefühlt. Wenn er den Rock nun anhob, wurde augenblicklich, neben den Strumpfenden, auch sein Schwanzende sichtbar. Hatte er übertrieben? Würde ihm so etwas wirklich passieren? Schob sich der Rock beim Laufen nicht nur zwei Zentimeter und nicht zwei Handbreit hoch?
Er ging ins Wohnzimmer, um die Couch, zurück und wieder hin, staksig, Raphael schaute gespannt nach unten. Sah die roten Schuhspitzen von unten kommend, in seinem Fokus, und wieder verschwindend. Warum war seine Wohnung bloß so klein. Warum lebte er überhaupt noch in diesem Wohnblock im 23. Stock, er hätte sich längst ein Haus leisten sollen und können. Aber hier fühlte er sich wohl. Kein Nachbar konnte über den Gartenzaun schauen, kein Postbote durch das Küchenfenster prüfen, was es zu Mittag geben würde. Keine Kinder, die einen verschossenen Ball von der Veranda holen würden. Hier war er ungestört. Es klingelte.

… to be continued

Mit freundlichen Grüßen
Matt



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MattBeam Volljährigkeit geprüft
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NOKEYa - connecting couple

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  RE: Die Sternenguckerin Datum:16.09.06 17:34 IP: gespeichert Moderator melden


Die Sternenguckerin - Teil 2


Carmen hatte endlich allen Mut zusammengenommen. Die Rotweinflasche war bereits leer und der Rest atmete gerade noch in ihrem vollen Glas. Zu ihren Füßen lag ein zerknüllter Berg Taschentücher, mit der sie zwischendurch ihre Finger der linken Hand getrocknet hatte. Sie zerfloss in Ihrem eigenen Saft, auf der Kante eines alten Küchenstuhls sitzend, konzentrierte sie sich, ihren bebenden Körper, ihre rhythmischen Handbewegungen in Einklang mit ihrem ruhigen rechten Arm und ihrem starren Kopf zu bringen. Sie war zwölf und hatte dieses lange Rohr gerade von ihrem Vater geschenkt bekommen. Sie hatte es sich so sehr gewünscht, jahrelang und nun war es der letzte Geburtstag, an dem es noch eine Bedeutung haben konnte. Nach der Schule beobachtete sie stundenlang, sehr zum Missfallen ihrer Eltern, ihre Umgebung. Abends, wenn es die Wolken zuließen, starrte sie gebannt in den Himmel, in der Hoffnung, vielleicht doch ein großes, tellerförmiges Raumschiff zu sehen, aus dem Männer in roten Trikots entsprangen. Wie sehr hatte sie sich immer auf die Wochenden gefreut, wo sie bis spät in die Nacht ihrem Hobby, der Astronomie, nachgehen durfte. Carmen bekam einen Blackout, der Orgasmus verhinderte jede weitere Observation. Ihr Spiegelteleskop verlor den Fokus, während sie die Zeit verlor. Fünf Umzüge hatte das verdammte Ding seit damals mitgemacht, ihre Studienkollegen hatten sie damals beim Umzug deswegen verflucht, weil es so schwer und doch so zerbrechlich war. Aber in dieser letzten Woche, hatten sich die letzten 15 Jahre mehr als bezahlt gemacht, es nicht auf dem Trödel zu verkaufen. Carmen nahm das nächste Tuch und kreiste mit dem Sucher auf das ferne Hochhaus zu. Sie wohnte im 27. Stock, beinahe am anderen Ende der Stadt. Ohne dieses optische Wunderwerk, nur mit ihrer Brille bewaffnet, war Raphaels Wohnung ein dunkler Strich auf einem kleinen grauen Klotz. Ihre Freunde schauten auf Partys gerne mal einen Augenblick durch, um zwischen der genannten Vergrößerung und dem tatsächlichen Effekt eine gefühlsmäßige Beziehung herzustellen, aber dafür nahm Carmen dann meist die Spitze des Doms. Natürlich flachsten die Leute dann, sie könne anderen Leuten beim Sex ja schärfer zusehen, als auf einem HDTV-Fernseher, aber mehr als ein heiteres Gelächter folgte dann meist nicht. Carmen hatte das ein oder andere Mal das Dächermeer abgesucht, aber als heterosexuell Veranlagte stets nur uninteressante nackte Weiber gesehen, die auf Balkonen oder Dachterrassen ihre Sonnenstudiobräune konservierten.
Das sie Raphael überhaupt entdeckt hatte, war reiner Zufall gewesen. Woher wusste sie seinen Namen? Es hatte sie eine Auto- und eine Fahrstuhlfahrt gekostet. Warum gerade er? Sie hatte vor wenigen Tagen menstruationsbedingt um 3 Uhr 17 nachts nicht schlafen können, und Raphaels Wohnung war zu diesem Zeitpunkt die einzige Wabe in diesem schwarzen Betonblock gewesen, die noch erleuchtet gewesen war. Was Carmen dann gesehen hatte, hatte sie nicht mehr losgelassen. Er war es, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Sie wusste es, sie fühlte es. In Gedanken spürte sie seine glatt rasierten, muskulösen Beine bereits zwischen ihren Schenkeln. Er würde zart zur ihr sein, sich nach ihrem Kopf richten, würde mitfühlend und formbar sein. Es läutete, wieder und wieder, sie folgte seinem Blick und das Teleskop folgte ihrem Blick Bogensekunde für Bogensekunde.

„Hallo?“
„Hallo Raphael. Ich muss Dich sehen, sofort, komm zum Parkplatz Autohaus Krüger an der Berliner Straße, Haltestelle Brotfabrik. Und komm wie Du bist, in Deinen rotem Kostüm, mit den roten Strümpfen und den neuen roten Lackpumps. Dein Mantel darüber reicht, und eines noch. Vergiss ja nicht die Schlüssel zu Deinem Käfig. Alle drei nicht!“

Sie legte auf. Krampfhaft konzentrierte sie sich auf das Gesicht des Angerufenen, aber es tanzte wie wild im Zickzack vor ihr. Carmen schloss die Augen und beidhändig überkam es sie so sehr, dass ihr, schweißgebadet, die Tücher nicht mehr halfen. Die Dusche war kalt, eiskalt und brachte sie erst wieder in die Verfassung Autofahren zu können. Jedenfalls aus ihrer Sicht, Carmen beeilte sich. Er würde am Treffpunkt sein, ganz sicher, ohne Zweifel, nach seinem entsetzten Blick zu urteilen, hundertprozentig. Hatte sie etwas vergessen? Die Schlüssel. Natürlich, ihre Schlüssel. Welch kostbare Schlüssel würden bald daran zusätzlich baumeln. Die Tür fiel ins Schloss. Ihre schwarzen Clogs, ihre Wohlfühlschuhe, die sie in ihrem verwirrten Zustand einfach angezogen hatte, hallten über den Steinboden zum Fahrstuhl. Er war gerade eine Etage unter ihr, sie hörte es, dann wurde sie gehört. Ihre Schritte hallten über den ersten Treppenabsatz, die zweite Treppe, als die Tür schon zuging, trat sie beherzt dazwischen, die Fahrstuhltür öffnete und Millionen von kurzen Atemzügen später saß sie voll konzentriert hinter dem Steuer ihres geliebten Clio. Würde er da sein? Würde er so kommen, wie sie es befohlen hatte? Was hatte sie jetzt eigentlich als nächstes geplant? Warum fuhr sie eigentlich ohne Brille? Die Kegelscheine der Straßenlaternen huschten durch die Frontscheibe über ihren Schoß, wo ihre rechter Mittelfinger den dünnen Stoff ihres geblümten Sommerkleids gerade tief in ihre Lustspalte einmassierte. Gelb, orange, dunkelgelb, hellrot, Gott sei dank, keine Ampel mit Starenkasten. Das Autohaus war in Sicht, wie in einem Architekturmodell nahm Carmen nur dieses Gebäude wirklich war, alle anderen Häuser rundherum schienen wie aus dicker, grauer Pappe gemacht. Nur abstrakte Konturen, keine Details, einfache Platzhalter, Semantik für Ihr Ziel, einbettende Umgebung für ihr Autohaus, ihren Treffpunkt, den Punkt an dem ihre Suche enden würde. Dem Punkt, an dem Raphael und sie einen Anfang erleben würden. Carmen blinkte, ihre Scheinwerfer überstrichen nun die dort parkenden Autos und Sie …

… to be continued

P.S.: Es dürfen Wünsche geäußert werden ...

MfG
Matt



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  RE: Die Sternenguckerin Datum:16.09.06 19:30 IP: gespeichert Moderator melden


hoch interessant was man mit einem teleskop aus sternen alles entdecken kann.
detektivarbeit war angesagt um den namen und tel.nummer herauszufinden.

was hat sie mit ihm vor?
wird sie alle kg-schlüssel ihm abnehmen?

laß mich nicht so lange zappeln, will wissen wie es weitergeht.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

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felix247 Volljährigkeit geprüft
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Keusch im Lancelot für meine Herrin; nicht immer, aber immer öfter

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  RE: Die Sternenguckerin Datum:19.09.06 16:17 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo MattBeam,
hört sich nach einer sehr interessanten Geschichte an, die wirklich auf mehr hoffen lässt. Auch der Stil - zwischen beiden Sichtweisen zu switchen - gefällt mir.
Du machst echt neugierig.
Bitte schreib weiter.

keusche Grüße,
felix247
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MattBeam Volljährigkeit geprüft
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NOKEYa - connecting couple

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  RE: Die Sternenguckerin Datum:23.09.06 23:00 IP: gespeichert Moderator melden


Die Sternenguckerin - Teil 3

… sah lediglich die zum Verkauf stehenden Wagen im trüben Licht der entfernten Straßenbeleuchtung. Sie hielt den Wagen an und stellte den Motor ab. So gut sie konnte, konzentrierte Carmen sich auf die Szenerie vor ihr. Nichts deutete darauf hin, dass sie erwartet würde. Er hatte Zeit genug gehabt, er war wohl einfach nur feige. Sie wollte gerade den Motor wieder anlassen, als ihr Blick von einem Farbtupfer gefangen wurde. Ein kleiner roter Farbtupfer, der unter einem Auto hervorstach. Sie schaltete das Fernlicht ein, und sah nun daneben einen zweiten lackroten Farbtupfer unter einem Unterboden hervorlugen. So ein Feigling, sie hupte kurz. Die beiden Farbtupfer rührten sich nicht. Carmen wollte schon gerade das zweite Mal hupen, überlegte sich dann aber, dass Aufmerksamkeit das letzte wäre, was sie jetzt gebrauchen könnte. Irgendwie hatte sie das anderes geplant gehabt. Raphael hätte dort offen stehen sollen, sie hätte ihn aufgefordert, den Mantel zu öffnen und dann hätte sie ihn einsteigen lassen und wäre mit ihm zu einer offenen Tankstelle gefahren. Die waren rund um die Uhr kameraüberwacht und außerdem gut frequentiert. Dort hätte sie ihn entweder raus schmeißen oder im äußersten Fall selbst flüchten können. Nun gut, Carmen griff nach ihrer Handtasche und entschloss sich, diesen Feigling selbst hinter dem Auto hervor zu ziehen.

„Raphael, komm raus. Ich sehe dich.“
„Raphael, ich habe keine Lust auf Spielchen, ich weiß, dass Du hinter dem blauen Astra bist. Komm raus.“

Sie musste um den Opel herum gehen, hinter dem Raphael hockte. Hocken sollte, als sie an die besagte Stelle sah, standen dort lediglich zwei rote High-Heels. Völlig verdattert ging Carmen darauf zu, ein paar verlassene, rote High-Heels hinter einem blauen Opel Astra, der für 3999 Euro verkauft werden sollte.

„Raaaa….“

Ein Schatten, lautlose Schritte, zwei starke Hände packten von hinten ihren Hals und umschlossen ihn unnachgiebig, immer quetschender, immer bedrohlicher.

„Wer bist du? Was willst Du?“

Seine gepresste, von Angst getriebene Stimme war fordernd, aber er war nicht sonderlich intelligent, denn seine Hände widersprachen ihm im gleichen Moment. Carmen keine Luft und das Blut konnte auch nicht dorthin, wohin es sollte. Alles oder nichts. Sie schloss die Augen und riss den rechten Arm hoch. Es blitzte, das grelle Licht prallte von all den polierten Flächen und dem Chrom ab und erleuchtete für einen Bruchteil einer Sekunde den ganzen Straßenzug. Noch einmal, zur Sicherheit. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Hand den richtigen Winkel eingenommen hatte, um ihn voll zu treffen. Er wankte leicht, sie spürte, dass er mit ihr und dem Gleichgewicht rang, seine Beine prallten gegen das Blech der beiden Wagen, zwischen denen sie standen. Carmen zog das linke Bein hoch und stampfte dann fest auf die Stelle am Boden, wo sie seinen Fuß vermutete. Sie konnte es nicht abschätzen, ob sie ihn getroffen hatte, da ihr einerseits langsam die Sinne schwanden und andererseits der Boden auf diesem Gelände nicht so eben wie eine Eishalle war. Halb in der Luft baumelnd und mit dem linken Fuß so eben auf dem Boden, wiederholte sie diesen Tritt mit dem rechten Bein und Bruchteile von Sekunden später stürzte sie nach hinten. Sie fiel weich, sie fiel auf Raphael. Der Würgegriff verschwand und wie mit einem Hochdruckreiniger beschleunigt schoss ihr das Blut in den Kopf. Ihre Augen schienen zu platzen und ebenso ihre Schläfen. Carmen’s Hals schien gebrochen zu sein, jedenfalls kam ihr ihr Kopf so schwer und so unkoordiniert baumelnd vor. Sie stützte sich irgendwo ab, auf was weichem, auf etwas griffigen, schwarzen, gummiartigen neben ihr. Sie zog sich am Spalt zwischen Motorhaube und Frontscheibe hoch und kippte nach vorn, ein Ausfallschritt, zwei, drei schnelle Schritte nach vorn um das Gleichgewicht zu finden, sie drehte sich um. Er lag dort, gekrümmt, mit nackten Füßen, die er nun an sie ran zog. Ihr Handy, ihr Handy mit der Fotokamera lag gut einen Meter von ihm weg, auf halben Weg. Carmen rang nach Luft, rang nach Leben, rang nach Rache. Hätte sie jetzt eine Stahlstange, eine Axt oder eine Schusswaffe gehabt. Sie hätte Raphael das Licht ausgeblasen. Einfach so, ein Fingerschnippen. Ihr Handy. Sie machte einen Ausfallschritt, griff es und ging zwei weitere Schritte zurück. Sein Stöhnen konnte sie immer noch nicht hören, in ihren Ohren rauschte das Blut. Es funktionierte. Die letzten beiden Bilder waren tatsächlich scharf, sein Gesicht war von Zügen von Wahnsinn entstellt.
Carmen hielt die Kamera hoch und knipste den sich krümmenden Körper in roten Damenstrümpfen zwischen den Autos. Die Minuten vergingen, sie lebte, Carmen konnte so langsam endlich wieder Gedanken fassen. Ihre Clogs hatten ihr das Leben gerettet. Sie hatte mit ihnen so fest auf den Boden gestampft, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass zwischen ihren Absätzen und dem asphaltierten Boden seine rot bestrumpften Zehen gewesen waren. Schmerzenslaute drangen an ihr Ohr. Dumpf und verzerrt, sicherlich schrie er gerade die halbe Nachbarschaft zusammen, oder auch nicht, war er wirklich so dämlich.
Das Handy im Anschlag ging Carmen auf das wimmernde Etwas.

„Arschloch!“

Wieder durchzuckte ein Blitz die Nacht. Einem Impuls folgend, trat sie mit dem rechten Fuß, der noch immer in ihren geliebten Clogs steckte, dorthin, wo es einen Mann am schmerzvollsten treffen konnte. Endlich hörte sie den Aufschrei von Schmerz, die Offenbarung von erlittener Qual. Immer und immer wieder hätte sie gerne so weiter gemacht, aber sie konnte sich mäßigen. Sie konnte es. Sie drückte niemandem schraubstockartig die Luft ab. Während er kurz vor dem Verlust seines Bewusstseins stand, vielmehr lag, griff Carmen zur ausgebeulten Innentasche des Mantels, die sich vor ihr auf dem Boden offenbarte. Seine Brieftasche. Sie nahm sie und ging zurück, zurück in Sicherheit, zurück in die allseits beschienene Weite des Verkaufsplatzes. Sie ging auf die Laterne zu, drehte sich ruckartig um und ging dann, stets mit einem Blick zum blauen Astra zur Laterne. Sie war nicht so dumm, wie die dämlichen, meist toten, Hühner in den Horrorfilmen. Sie ließ das sich krümmende Etwas nie länger aus dem Blick.
Sein Ausweis, Visitenkarten, Kreditkarten, sein Führerschein, ein Fahrzeugschein, knapp 200 Euro und jede Menge Zettel. Der Wagen war ein schwarzer Golf, genauso einer, wie sie ihn am Straßenrand sah. Er war nicht mit der Straßenbahn gekommen, er hatte sich feige ins Auto gesetzt. Sie nahm, bis auf die Kreditkarten und das Geld, alles aus der Brieftasche heraus. Dann ging sie zu seinem Golf und kratzte mit ihrem Schlüssel seine Plaketten kaputt. Leider konnte sie damit keinen der Reifen zerstechen. Sie nahm dafür die Nagelschere aus ihrer Handtasche, die sich auch prima über den Lack ziehen ließ. Wieder bei ihm, warf sie ihm die Brieftasche ins Gesicht.

„Das wirst Du mir bitter büßen, Arschloch. Deine Karre ist hin. Sieh zu, wie Du in Dein beschissenes Apartment kommst. Dein scheiß Geld kannst Du behalten, wenn Du den Bullen die Lüge erzählst, ich hätte Dich ausgeraubt, dann zeige ich denen die Fotos und Du wirst die nächsten 15 Jahre in der Zelle schmoren, wegen versuchter Vergewaltigung. Und wenn Du mich noch einmal linkst, dann wirst Du Dir genau das wünschen. Ein Haar und ich hätte Dir mit der Stange dort einen Scheitel gezogen, Du Wichser. Ich hab Dich jetzt bei den Eiern und Du wirst in Zukunft vor mir auf Knien winseln, dass ich sie Dir nicht abreiße, Du Stück Scheiße. Ich hab’ Deine Nummer. Ich werde Dich anrufen, und Dir sagen, was Du tun wirst. Und wenn Du noch einmal, nur noch einmal versuchst, so eine Scheiße abzuziehen, dann bei Gott, dann wirst Du Dir wünschen, dass ich Dich schnell töte. Nicht, dass ich Dich leben lasse, sondern Du wirst betteln, dass es ja nur schnell geht. Verstanden, Arschloch?“

Carmen ging zurück zu ihrem Auto und fuhr nach Hause. Vielleicht hatte er sich ihr Kennzeichen gemerkt, vielleicht würde er ihr eines Abends im Treppenhaus auflauern, es war ihr egal. Sie fühlte sich wie gestorben und auferstanden. Carmen fühlte sich in diesem Moment unangreifbar.

… to be continued.


MfG
Matt



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Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
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  RE: Die Sternenguckerin Datum:23.09.06 23:35 IP: gespeichert Moderator melden


hat sie da einen sklaven an land gezogen.

wird er sich nochmals überrumpeln lassen?

wann ruft sie ihn an?
wie treffen sie sich wieder?


dominante grüße von
Herrin Nadine

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Fabian
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  RE: Die Sternenguckerin Datum:27.09.06 22:59 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr schön beschrieben: akribisch genau und dennoch nicht langweilig. Endlich mal wieder eine Erzählung, die sich über das nervige, fehlerhafte Forumseinerlei weit heraushebt!

Absolut preiswürdig ist der Plot (Sternenguckerei in fremde Wohnungen via Teleskop). Auf die Idee muss man erst mal kommen! Und dann die Weiterungen ... Sehr schön!

MattBeam, ich wünsche Dir, dass Du dieses Niveau halten kannst! Meiner konstruktiven Bemerkungen zu Deiner vielversprechenden Story darfst Du sicher sein.

LG

Fabian
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MattBeam Volljährigkeit geprüft
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NOKEYa - connecting couple

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  RE: Die Sternenguckerin Datum:30.09.06 21:14 IP: gespeichert Moderator melden


Die Sternenguckerin - Teil 4


Raphael hatte sich inzwischen aufgerappelt und lehnte im Sitzen gegen die Seitentür eines der Autos, zwischen denen er Carmen aufgelauert hatte. Sein Plan, die Kontrolle über seine Situation wiederzugewinnen war gründlich schief gegangen. Was er sich so einfach und reibungslos vorgestellt hatte, hatte sich zu einem wahren Albtraum entwickelt. Er blickte nach links, wo seine Schuhe lagen, sie waren die einzigen, die in diesem Schlamassel nichts abbekommen hatten. Er lehnte sich etwas nach links und griff sie, da er nicht weiter vorhatte, barfuss durch die Nacht zu irren. Wo war bloß sein Verstand geblieben. Er hatte sich gleich nach ihrem Anruf den Mantel übergeworfen und war in den Fahrstuhl gestiegen, zu seinem Auto gelaufen und hergefahren. Hatte er noch seine Sporttasche im Kofferraum? Nein, die hatte er zum Waschen seines Trainingsanzugs mit in die Wohnung genommen. Die Turnschuhe hätte er jetzt gut gebrauchen können. Er starte an sich herunter. Der Mantel war rechts und links unordentlich und schmutzig zur Seite gezogen. Sein kurzer roter Rock und die zerrissenen roten Strümpfe endeten in den Strumpfspitzen, die von einem weiteren Rot-Ton gemustert waren, Blutrot.
Bei dem Versuch, die Schuhe anzuziehen, merkte Raphael, dass dieser Rot-Ton aus einer Quelle stammte, die es gar nicht mochte, in ein Lederkorsett gezwängt zu werden, so ließ er von diesem Vorhaben ab.
Vorsichtig richtete er sich auf und blickte umher, ob es sicher wäre, zu seinem Auto zu gehen. Er wartete ein Pärchen ab, das auf der entfernt liegenden Straßenseite auf dem Weg zu ihrem privaten Amüsement war. In der Zwischenzeit konnte er sich vergewissern, dass er nichts liegen ließ. Den Autoschlüssel griffbereit ging er geduckt zu seinem Wagen. Der Anblick ließ noch einmal seinen Blutdruck nach oben schnellen. Dieses verfluchte Weib hatte sich regelrecht an seinem geliebten Auto ausgetobt. Hoffentlich wurde er nicht auf dem Rückweg angehalten, er würde zahlreiche Umwege fahren müssen.
Zwanzig Minuten später stand er Gott sei dank allein im Fahrstuhl und erst als er den Schlüssel zu seiner Wohnungstür hinter sich zwei Mal abgeschlossen hatte, fühlte er sich erleichtert. Raphael ließ das Licht aus, ging zum Fenster und schloss alle Vorhänge. Danach kannte er nur noch ein Ziel, die Badewanne. Er setzte sich so, wie er war auf den Beckenrand und ließ kaltes Wasser über die zerrissenen Strümpfe laufen. Dies war für die nächste Viertelstunde sein einziges Vergnügen. Über der Wanne war auch sein kleiner Arzt- und Medikamentenschrank, aus der er eine Verbandsschere griff. Vorsichtig durchtrennte er das rote von dem dunkelroten Muster und schon bald sah er seine Zehen und seinen Spann in weiteren ungesunden Farben schimmern. Es sah fast danach aus, dass er sich wohl oder übel in ein Krankenhaus begeben müsste, aber er wollte zumindest die Nacht abwarten. Vielleicht half ja die Salbe, die er sonst bei Abschürfungen und Kratzern benutzte, darüber dann etwas Mull und zuletzt seine Sportsocken, damit seine Bettwäsche nicht auch noch ruiniert würde.
Auf den Ballen laufend, ging er zum Computer, um seinem Chef eine E-Mail zu schreiben, dass er, aufgrund einer Sportverletzung am nächsten Tag nicht kommen würde, sondern sich einen Arzttermin verschaffen müsste. Als er seinen Postkasten öffnete, wartete da bereits eine E-Mail auf ihn. Der Absender lautete „Suffer80“ und der Betreff „Lies das Arschloch“. Leider war es keine der üblichen Spam-Mails, die man bei einem solchen Absender erwarten konnte, dafür war sie auch insgesamt zu groß. Er öffnete sie. Nach einem Wust von Beschimpfungen, und den offenherzigen Bekundungen, dass er von nun ab nichts mehr zu lachen habe, waren drei Dinge relevant. Erstens der Hinweis, dass seine neue Bekannte den Vorfall als versuchte Vergewaltigung polizeilich aktenkundig gemacht hatte, zweitens, dass er auf weitere E-Mails achten sollte und letztens ein halbes Dutzend Fotos. Raphael öffnete sie. Sie waren nachbearbeitet und jemand hatte mit einem dicken schwarzen Pinsel, das vordere Gesicht komplett geschwärzt. Man sah nur ihn, wie er wutentbrannt seine Hände um den Hals einer Person, offensichtlich eine Frau, gepresst hatte. Dass ihre Haut, trotz Überbelichtung durch das Blitzlicht, keine natürliche Hautfarbe mehr hatte, konnte man ebenfalls deutlich sehen.
Raphael konnte sich ausmalen, dass diese Bilder in den Händen der Staatsanwaltschaft, so wie die Unbekannte es angedroht hatte, seiner weiteren Lebensplanung einen kräftigen Strich durch die Rechnung machen würden. Er speicherte die E-Mail in einen neuen Ordner und schrieb schnell seine lieblose E-Mail an die Firma. Die Nacht wurde trotz doppelter Dosis Schmerztabletten unerfreulich und was der nächste Tag bringen würde, dass war in den frühen Morgenstunden natürlich noch nicht absehbar.
Carmen schlürfte ihren schwarzen Tee und versuchte auf einem Block, auf dem sie sonst ihre Einkaufslisten notierte, all die Gedanken zu ordnen, die sie zum Thema Raphael in der Nacht gehabt hatte. Vielleicht hätte sie sich einfach ein Buch über die Inquisition in ihrer Stadtteilbibliothek ausleihen sollen, aber dann hätte sie auf all die Fortschritte verzichten müssen, die die Menschheit auf diesem Gebiet inzwischen gemacht hatte. Sie lächelte und nahm erneut einen Schluck, der ihre Lebensgeister nur noch mehr zurückrief. Sie riss einen Extrazettel heraus, diesmal zum Einkaufen, Carmen brauchte viele neue Halstücher. Man würde die Würgemale sicherlich noch wochenlang sehen. Für jede Woche einen Monat oder für jede Woche zehn Wochen, Carmen suchte noch nach einem passenden Faktor für Raphael. Wenn sie alles zusammenaddierte, konnte sie ihn gleich heiraten, dass wäre auf die anvisierte Dauer sicherlich steuerlich günstiger.

… to be continued



MfG
Matt




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